Nummer 40. Pcttau, den 4. Whtober 1896. VII. Zalirga, g. PcttauerZeitun erscheint jeden Fonnr.ig. Prei« für Peltau mit Zustellung in» Haut: Bierteljiihrig fl. 1.20, halbjährig st. 2,40, ganzjährig fl. 4.80, mit Postversendung im Inland«! Bicrteljührig fl 1.40, halbjährig fl 2.80, ganzjährig fl. d.KO. — Einzelne Nummer» 10 Ir. Schriftleiter: Josef FelSner, Nllerheiligengasse 14. — Perwaltung »nd Verlag: W. flaute, Buchhandlung, Hauptpla«, ?ir. 6. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten» bi» Freitag jeder Woche eingesandt werlxn. Ueber die nächsten Arbeiten des Reichsrathes wirb auS Wien geschrieben. dass bic bermalige ReichSrathSperiobe vor Weihnächte» geschlossen werben soll. Der Ausgleich ist vertagt, das ist sicher. DaS bcrmalige AbgeorbnetenhauS soll vor seinem Enbe »och baS Bubget pro 1897 erlebigen. Dieser Sorge will bie Regierung lebig sein, wenn die künftige» fRcichAbote» in baS HauS einziehen, vermehrt um bie 72 Abgeorbneten ber neuen Curie der allgemeinen Wählerclasse, welche nach bem Wahlreformgesetze bie Bezeichnung „v" er-halte», benn ein Budgetprovisorium wäre eiu be-denNicher Anfang, iveil nach aller Gepflogenheit die Abgeorbneten im Lanfe einer Bnbgetberathung bie Brünnlein ihrer Rebetunst am lebhaftesten fließe» lassen unb iveil nach bieser Gepflogenheit bic Rebner bcr einzelnen Parteien unb bie Rebner jeber Schattierung dieser Parteien alle ihre Sonberanfichte» unb Sonberwnnsche vorbringen. Gras Baden« weiß das unb er rechnet klug auf bie Abspannung des gegeiiwärtigen Hauses, bie. noch bnrch be» Ärger einzelner Parteien über bcn Ausfall ber verschiebenen, inzwischen vorgenommenen Gemei»bemahle» unb bcr Landtags-wählen unterstützt, dem Ministerium für baS Bubget eine Majorität sichern, beren eS im künftigen neue» Haufe nicht so ganz sicher sein könnte. Manche ber Fraktionen wirb für baS Bubget stimmen, blos beShalb, weil sie einer Gegenpartei etwas zum Tort thun will, ober weil sie sich für bie nächste Legislaturperiobe bei ber Regierung lieb Kinb machen will. Mancher Abgeorbncte, ber bereit« alle Hoffnung auf ein Mandat im neuen Hause ausgegeben hat, wirb „Ja" sagen mit bem Hintergcbantcn „nach imS bic Sintfluth!" Schön Rothtraut. „Wir begleite» Dich," sagte Bertl gutmil» thig. „Ilnb ersuche» Dich, am Wege nicht etwa noch mehr so uuverbaulichen Unsinn zu reben," fügte Fritzl anzüglich hinzu. „Nein, ich versprich es Dir heilig Freunb Fritz, von nun an vernünftig zu fei», außer „schön Rothtraut" würbe den Nachteilzug benutzen, um eher von hier fort-zukommen," cntgeHnete Frebi ganz ernsthaft. Der kleine Ingenieur blieb stehen unb hielt bei, Sprecher am Rocke fest. „Woher weißt Du, bas» Frau von Roth wegfahre» will. Frebi?" frug er hastig. „Ich vermuthe so," war bie kühle Antwort. „AH, Du vermuthest? Unb welchen Grunb sollte Ger-traub für eine so plötzliche Abreise haben?" „Um sich vor Deiner Liebe zu retten, Fritzchen." faqte der Bahnbeaiute spöttisch. Der Kleine ivandtc sich entrüstet ab. brehie sich auf bem Absätze herum unb sagte zu bcm Riese» Engelbert, ber bisher schweigenb zugchört hatte. „Komm' Engelbert, Frebi hat heute offenbar zu viel getrunken unb verspürt Lust, mich zu hänseln. Ich gehe nach Hause! Der gutherzige Hüne stand unschlüssig, er wußte nicht, sollte er mit bei» einen ober mit dem anberen gehen, ba Frebi seinen Weg zum Ist baS Bubget bewilligt, bann ist bem künftigen neuen Haufe bie schärfste Waffe gegen bie Regierung genommen. Bezüglich beS HciinatlgcsctzcS rechnet bic Regierung ans alle Parteien der Rechten, zu ber mehr weniger bie meisten Vertreter ber Landge-meindeu gehören, benen bas neue Heimatsgcsctz eine entsqiebcne Erleichterung bringt, weil bie aus bei» dermaligcn HciinatSgesetze entspringenden Lasten ber Lanbgemeinben zum größten Theile auf bie größeren Stäbte und Jnbustrieortc abge-wälzt werbe». Übrigens wird eS gleich zu Beginn ber Session eine Menge DringlichkeitSanträgc geben, vo» welche» wir hoffe», bass ber i» Aussicht gestellte Dringlichkeitsantrag »nr Erlassung eines NothstaubsgesetzeS zu Gunsten ber bnrch bie heurige» i» ununterbrochener Rkihc sich solgcnbe» Elemeutarereignissen so schwer geschädigten Land-wirtschaft, mindestens allen anberen Dringlich-keitsanträgen vorgezogen werben wirb. Denn hier hanbelt es sich um bie nackle Existenzfrage und bieser müssen alle anderea weichen. Der erste staatSerhaltenb« Stanb, ber Rährstanb, muß von allen anberen geschützt werden! Bor ber Frage, ob so unb so viele tansenb Grundbesitzer, bie infolge bcr Elementarereigniste bcS heurigen Jahres vor bcm Sein ober Nichtsein stehen, burch eine rasche unb ausgiebige StaatShilfe auf ihrem Be-fitze zu erhalten find, müssen Fragen über bas Verbot tschechischer Sokolfeste unb begleichen andere, bem Großlheil beS Volkes absolut gleich-giltiger Fragen zurückgestellt werben! Denn nicht bavo» hängt ba« Heil beS Staates unb baS Ge> deihen ber Volkswirtschaft ab. ob irgend ein Fest nur mit ober auch ohnc Genbarnierieassistenz gefeiert werben kann, sonbcr» bavon, ob ber Lanb- I wirt, ber bcm Staate bie meisten Steuern unb Bahnhöfe ruhig fortsetzte, währenb Fritz den Weg »ach bcr Stabt zurück nahm. Als er sich enblich cntschicbcn hatt?, waren bcibc in ber Dunkelheit verschwunbcn unb er stanb allein in ber langen, finsteren Kastanienallee, bie von ber Stabt zum StationSgebäube führte. Als er sich überzeugt hatte, bas» er allein fei, brummte er unwillig: Ich weiß nicht, weshalb sich Frebi unb Fritzl zankten. Der schönen Rohtrant wegen boch nicht, denn Fritzl hat sie aufgegeben unb Frebi zankt sich nie um ein Weib. Hätte ich boch baS Glück beS Einen bei den Frauen ober bie Gleichgiltig-feit bes Anderen gegen die Weiber!" Er gieng ebenfalls langsam zurück, um feine Wohnung aus-zufuchen. Als er die ersten Häuser erreichte, kleine, villeuartige nette Baute», bie von bcr Straffe bnrch hübsche Vorgärtchen geschieben waren, löste sich von bem blühenden Syringengesträiiche. welch?» bas niebere Eiscngittcr deS ersten VorgärtchenS hoch überragte, eine dunkle Gestalt unb kam gc-rabe auf ihu zu. „Woher kommen Sie Herr Professor?" frug bie Gestalt mit einer klangvollen Altstimme, so kathcgorisch, bass?r sich förmlich cntsetztc und einen Schritt zurückwich, ohnc zu antworten. „So reden Sie doch! Woher kommen Sie?" bie tauglichste» Soldaten liefert. daS Recht hat. vom Staate im Falle ber höchsten Roth soviel Hilfe zu heischen, bass er solange lcbens- unb probuktivnSsähig erhalten werbe, b>S er sich selbst wieber aus dem uuoerschuldete« Unglücke empor-arbeite» kann, oder ob er. ber bem Staate am meisten nützt nub von demselben am wenigste» forbert, bem Elende preisgegeben werden soll, um das Heer der Proletarier zu verstärken unb aus einem geduldigen Staatsbürger ei» brohenb fordernder Socialdemokrat zu werben. Die Ent-icheidung kann nicht schwer falle». In Österreich sind schon viele Millionen zur Erhaltung vcr krachterJnbiistrie- unb Transport-Unternehinnngen hinausgcworfc» worden, dass ein paar Millionen NothstanbSgelber zur Erhaltung von tauscnbcn fleißiger Lanbwirte, bie ii»verschuldet inS Elend geriethen, eher reichliche Ziiiscn tragen werben. Wochenschau. Unser ßaisrr in Kumänirn. Nach be» Festlichkeiten, welche bic Monarchen ber Uferstaaten: Österreich-Ungarn, Rumänien nnb Serbien l»ei der feierlichen Eröffnung bes „Eisernen ThoreS" zu-sammengesührt hatte, erfolgte ber Besuch des Kaisers Franz Jofef in Rumänien. Enthnsiafliichcr nnb was noch weit schwerer in bic Wagschale fällt, mit einer wärmeren Herzlichkeit wie unser Kaiser in Rumänien, ist nicht bald ein fremder Monarch in fremden Landen empfangen worben. Unb ber Empfang gewinnt an Bebeutung badnrch, dass alle Partheien bes junge» Königreiches, welches unter bcr Rcgicrung eines beutfchen Fürsten prächtig gebeiht, blüht unb mit Stolz auf eiu Hcer blickcn kann, ba» von Plewna bcr staunenden Wcl! glänzende Beweise seine Kriegstüchtigkeit gab, bem Besuche unseres Kaisers bic gleichen, warmen frng bie Gestalt nochmal unb zwar ziemlich ungeduldig. Eine Dame war es, bas erkannte er au bcr Stimme, abcr bie Stimme selbst war ihm frcrnb. „Wir haben unsern Freunb »ach bem Balmliofe begleitet." sagte cr zaghaft. Die Gestalt stampfte ungebulbig mit dem Füßche». „Wclchen Freunb? Unb iver: „wir?" frug sie. bas „wir" schärfer betonend. „Unsern Freunb Alsreb Reichl. ich unb Freunb Fritz." antwortete der Riese ganz verblüfft. Die Gestalt stiess einen Laut dcS Ärgers aus. „Und wo ist bieser Frcunb Fritz?" frug sie fast zischend Jetzt würbe bie Sache boch zu bunt nnb in bcm Musiklehrer erwachte ber Löwe. Er spreiztc bic Beine weit auSeinanber unb. Iah auf baS zierlche Ding da vor ihm. welches in eine» weiten, grauen, dem Geknister nach zu schließe» scidcncil Staubmantel gehüllt und die Kapuze übcr den Kopf gezogen, io ungcberdig that. Das brauchte er sich boch nicht gefalle» zu lassen? So sagte er grollenb: ..DaS ist sonberbar? Man überfällt boch bie Leute nicht im Finstern, wie ein Wegelagerer, wenn mau sie um etwa» fragen will? Zum Kukuk auch, ich antworte ba wie ein Schulbub. be» sein Lehrer cxaminirt nnb Sie finb noch immer nicht zufrieden! Was wollen Sie eigentlich wisse»?" ,«>»,. Sympathie» entgegenbringen. Über bic Pracht, mit bcr bic Hauptstadt Bukarest unsern Kaiser empfing, dringen die Blätter ielbst kühlerer Temperatur begeisterte Artikel Die Gistfreundschaft, welche König Kurvl l. unserem Ätonarchen erweist, ist eine wahrhast königliche, bnrchwärmt von inniger Freundschaft Die Truppenschau zu Ehren Sr. Majestät bes Kaiser» Franz Josef war ein ebenso großartiges Schauspiel wie alle übrigen Voran-staltungen a»? Aulas» dieser Entrevue. Sie fand ans bem Chvicifisäbc in bcr uumittelbare» Nahe des Schlosses Cvtrvccni statt, eine halbe Weg-stnnde von Bukarest. Tas T rrai» ist doppelt so aroß als bie Wiener Schmelz nnb von zahlreiche» Kaserne» u»b sonstigen militärischen Gebäuden umsäumt. Man hatte für die Revue bas ganze zweite Armeecorps unter bei» llominaudo des Toifious.Generals Arion, >uiai»men 30 «XX) Man», auigeboic». Tic Heerschau war daher genau von be»ielbcu Dimeusiount wie diejenige, bie kürzlich in Breslau vor dem I5;ar abgehalten wiirbe. Das Armee-Eorps war vollstäiibig. In-fanterie und Eavallerie der Linie »nb Reserve, Cavallerie beider Kategorien (Kalarafcheu iK'b Rosiori), ein Genie Regiment, eine Artillerie-Brigade und noch ci:i Artillerie Reaiment mit 10« Geschütze» unb eine Division Gendarmerie. Der Weg zum Revnrselde war ebeu'o prachtvoll decoriert wie bie Sladt. Hunderte vou Wagen in vierfacher Eoionne fuhren schon »in 7 Uhr morgens hinaus, trotzdem die Revue erst zioei Stunden später begann Tie Trupp.» wäre» in zwei Treffe» aufgestellt, ihre Linie war kaum übersehbar. Für das diplomatische Eor^'S und die Hofgesellschaft war eine große gedeckt Tribünen-halle errichtet worden, die von elegante» Damen besetzt war. Für daS geladene Pnblicum standen weitgcbehiite Tribunen uir Disposition, ans welchen gedruckte TefilicrungS-Lldres mit tei» Plane des F'ldes vertheilt ivlirde». Knapp vor der Tiplo-mate» Tribüne waren die schmucke» Zögling« ber OffieierSschnlc. der Artillerie- unb der Geniejchule, sowie eiu Bataillon Banatori aufgestellt. Hier hatte» sich auch uiunitliche dienstfreie» Generale und Oifieiere postiert, llm 'Uhr fam König Earol auf einem herrlichen Rappen, begleitet von General Ariern, auf das Feld. von „Hnrrah" Rufe» der Truppen, den Fanfaren und dem Applaus beS PubUcuius begrüßt. Köuig öarol — in der Uniform eines rumänisch.» General» mit bei» Baubc bcc Stephans CnVis — ritt dein Kaiser, der die Unisvrin eines öst,rr.ichifehe» Eavallerie-Generals mit bei» Baiide eines rumänische» Ordens trug, entgegen und erstattete den Rapport. Die Monarchen wechselte» Handedrücke. N> ben bei» Kaiser ritt die Kronprinzessin von Rumänien; bie Königin wohnte der Revue i» einer Eguipage bei. Der Himmel war bewölkt. R>v>ie wohnten bic Elite des Landes in nng,fahr tausend Wage» unb eine riesige Menschenmenge bei. Kaiser Franz Josef wnrde mit euihnsiastischeiu Jubel begrüßt. Die Defilierung unter dein Kommando deS Königs verlief tadellos nnb ohne Zwiichenfall Um ljvo das Dejenner eingenommen wurde, lliu l Uhr fuhren die bei-be» Mvnarchen. die Königin und der Thronfolger mit Gemahl!« mittelst SonderzugeS nach Schilila, »m bort bie Befestigung zu besichtigen nnb den Schießübung »beizuwohnen. Se. Majestät ber Kaiser Fran; Josef ihat dem rumänischen Fina»zmi»ister Eaukaeuzeuo das Großiren; des Franz Josef-OrdenS, den rumänische» Ministern der Justiz, ElateSeu. nnb jernm dcS Innern, Stolvia», die erste Elasje des Ordens der Eiser-neu Krone verliehen. T:e Bnkarester Presse hebt ohne Parteiniiterschied fortgeietzt die Einmlithigkeit der Nation in der Feier ber Aiuvesenheit des Kaisers Franz Josef Iiervor, wel.lie beweise, ivie sehr das rumänische Volk die dasselbe ehrenden Frenndschasteit zu würdigen i.uö •,« schätzen weiß Ulflljlrrsnlliitr. Nachdem am -<>. September anch der steirische i^roßgriindbesitz seine Landtags--Wahlen vorgenommen hat, lassen sich bie Wahl- resultatc ber Landtagöivahlc» iu Steiermark nunmehr überblicke». Bon den gewählten 12 Abgeordneten beS Großgrundbesitzes: Edmund Graf AttentS, Franz Graf Atteins, Rudolf Baron Hackelberg, Sigmund Graf Herberstetn, Oswald von Kodolitsch, Adalbert Graf KottolinSky. Othmar Gras Lamberg, Julius Freiherr von Moscon, Dr. Paul Barou Störk, Karl Graf Stur.ckh, Gunbaker Graf Wnrnlbrand und Karl Graf Lamberg. ist nur einer ausgesprochen confervativ. die Übrigen. wenigstens nach dem ^Wahlaufrufe zu schließe», sind geniäßigt dcntschsortschrittlich. Land-tagsmitglieder mit Birilstimmeu: Die Fürst-bischöfe vo» Lavaut uud Sekan und ber jciveilige lteot«r magnilicus bcr Grazer Universität. Ab» geordnete Der Lanbeshauptstabt Graz: Dr. Moritz Ritter vo» Schreiner, Bürgermeister Ferbuiaud Portugal! und Vieebürgermeisler Alex. Koller (alle 3 bcutsch-fortschrittlich). Dr. Julius vou Derschatta idenlsche BolkSpartei.) Der Handels-uud Gtiverbekauimer Graz: (Vk-iuerfe Franz Mos-dorfer, Bürgermeister Josef Ornig (beide der d^.ltichcn BolkSpartei), Dir. Josef Rochlitzcr tdeutsch-sortschrittlich.) Der Handels- und Gewerbe-kauuner Leoben: Hans von Pengg, Konrad von Forcher »ni> Franz Freiberger lalle drei deutsch-fortschrittlich.» Der Städte und Märkte (Jndnstrial-orte): Marburg: Dr Josef Schmiederer (de»tsche Voltspartei. Eilli: Bürgermeister vou Hohenegg Josef Ztallner l deutsche BolkSpartei.) Pettau: Dr. Gustav Kokoschinegg (deutsche BolkSpartei.) Brück au der M»r: Bürgermeister vo» Wartberg Ant. R. Walz (deutsche BolkSpartei.) Frohnleitcii: Joh. von Feirer (erklärte ber deutsche» BolkSpartei bei-zutrete».) Furstenfelb: Josef Sutter (dentiche BolkSpartei.) Hartberq: Richard Mahr (deutsche BolkSpartei.) Jndenburg: Dr. Heinrich Reicher (deutsche BolkSpartei.) Leibuitz: Earl Morre (beutsche BolkSpartei.) Liezeu: Gustav Gößivaug (deutsche Volkspartei.) Leobeu: Franz EudreS. (beuisch-fortjchritllich.) Murau: Dr. Leop. Link ldeutsche BolkSpartei.) RadkerSburg: Bürgermeister Johan» Reitter (deutsche Vclkspartei.) VoitSberg: Prof. Johann Rumpf (deutsche Volkspartei.) Wiubischgraz: Josef Le>>ko (deutsche BolkSpartei.) Laubgeuieinden: Brück au ber Mnr: Gewerke Auto» Fürst (deutsche Volksparlei) Eilli: Dr. Seruee (Sloveaej, Dr. De/lko (Slovene.) Felbbach: Fürst Als. Lichtenstein (christlich-soeial), Franz Wagner (elerical.) Umgebung Graz: Mathias Kaltenegger (elerical.) Hartberg: Franz Hagen-hofer (elerical.) Jrdning: Th. Köberl (elerical.) Jndenburg: BlasiuS Hers (freie Bauernpartei.) Leibuitz: Prälat AlviS Karlo» (elerical), Alois Hariug (elerical) Leoben: Hans Thnrnhart (freie Bauernpartei.) Liezeu: Alois Posch (freie Bauern-Partei.) Luttenberg: Dr. Rozina (Slovene.) Marburg: Professor Franz Robiö (Slovene.) Pfarrer Michael Lenbovsek (Slovene.) Mnran: BlafiuS Murer (freie Bauernpartei.) Pettau: Dr. Franz Jurtela (Slvveue.) Radkersbnrg: Anton Kern (clerieal.) Ranu: Pfarrer TMfar Josef 1 Slovene.) Stainz: Joief Kurz ve»n eS auch nur einen Tag ausgiebig regnet. Ant Donnerstag, nachdem es Mittwoch freilich ausdauernd „ge-nieselt", verdichtete sich daS Nebelreißen schon auch während der Stacht zu einem aiiSgvbigen Regen unb alsbalb schwoll die Grajena anf eine Weife an, bie Schlimmes befürchten ließ. Das Schlimme ist den» auch nicht ausgeblieben, den» die reißende» lehmgelbe» Fluten schwollen immer höher und gegen Mittag waren alle tiefer-liegende» Ufer bereits überschwemmt. Aber noch stieg daS Wasser u»b zwar berart, bass eS sich bald an der Brücke in der Bahnhofstrasse staute und zum Theile über den linken Damm in die Wiesen einbrach, toii* die Ubcrflutbung der Bahn-Hosstrasse wenigsten« verhinderte. Bor der Brücke »ahm sie ein paar Eisenbahnschwellen mit, die sie wie dünne Baumzweige mit sich fortließ. Ebenso staute der wilde Wasserschwall an der Brücke vor dem Viehmarktplatze nnd überschwemmte die nächstgelegenen Häuser und dir Fußwege neben der Bezirksstrasse, so das« die Bewohner internirt waren. Übrigen« waren anch die Felder nnd Wiesen im Unterlaufe fast völlig unter Wasser gesetzt. La» starke Gesälle im Olerlaufe und die vielen scharfen, oft rechtwinklige» Biegungen im Unterlauft, dann da« größtentheil» sehr vernachlässigte Bachbett mit seinen zahlreich«», nicht sehr praktischen Uferschutzbauten, welch« die Grajena oft unverhältnismässig einenge», sind zumeist Schuld an Hochwässern und Üebersluthungen der Ufer zum Schaden der Anrainer. (tin neues 3i)lltm Pcronosporasprihcn) zum Bespritzen der Weingärten führte Herr R. Wibmer in der Vollversammlung der Peltauer Landwirtschafts-Filiale und zwar mit Demonstrationen vor. Hm Rudolf Wibmer. d«r auf dem Felde der Neucultur mit amerikanischen Reben al« eine anerkannte Autorität gilt, brachte einen von der Firma L. Lasrnollea. Frechon & R. de la Paye in N6rac, Departement Lot'et Garonne in Frankreich, hergestellten Apparat z»r An-schauung: „L'Antomatique" genannt, der selbst« thätig etwa in der Weise eine« SyphouS mit Verftäuber wirkt. Ein Kupfercylinder, zum Tragen eingerichtet, mit einem oder zwei Berftäubung«> (Spritz)-Rohren, ist in der Mitte im Innern durch einen siebartigen Boden getheilt, oben mit einein Mundloch versehen und wird mittelst Blechtrichter gefüllt. Die Füllmasse ist in Pulverform in Paketen zum Gebrauche fertig und besteht au» einer Mischung von Kupfervitriol, schwefelsaurem Alumin und doppelttohkensaurem Natron. Die kleinsten Pakete, circa 500 Gramm enthaltend, genügen für 9 Liter Wasser, welche«, nachdem die Masse eingeführt wurde, darausgegosse» wird; so« dann wird die Mundöffnung mittelst eine« Hahne» völlig luft- und wasserdicht geschlossen, der Apparat einfach auf den Kops gestellt und kann so vom Arbeiter auf die Schulter genovmen werden. Der Arbeiter nimmt fohin beide Spritzschläuche oder einen) in die Hand und kann die Arbeit ofort beginne», ohne dabei etwa« andere« zu thun, al« die leichten handlichen Spritzrohre (die ebenfalls mit Sperrhähnen versehen sind), nach Belieben rechts und links nach den Pflanzen zu dirigieren. Der Effekt ist ein überraschender, wie Herr Wibmer auf einem breiten Streifen blauen Lacmnspapier zeigte. Die Blätter sind wie mit Thaup«rlen dicht besät. Im Apparate wirb infolge chemischen Prozesse« die sreiwerdende Schwefelsäure gebunden und die Kohlensäure. daS treibende Ele-ment, wird frei und wirkt, mit großem Drucke einen feinen Staubregen der Flüssigkeit nach den Pflanzt» sprühend. Herr Wibmer behauptet, nach vielfachen Experimenten fand er, das« 120 Liter, mit diesem Apparate appliziert. auf ein Joch die nämliche Wirkung hervorbringen, die er mit der dermaligen Methode de« «pritzens erst mit 9 Hectolitern Lösung pr. Joch erzielte. Der Ap-parat ist bei Herr» Wibmer zu besichtigen, der gerne auch nähere Ausschlüsse über Kosten und Wirksamkeit ertheilt. Thatsache ist. dass mit diesem Apparate 1. Alle MischungSarbeiten und die dazu nötigen Gefäße fortfalle», daS 2. die Controlle de« Arbeiters eine leichte nnd genaue ist und daS 3. ca 50«/, an Zeit beim Spritzen erspart werden. Die Koste» sind nicht größer al« bei den meisten dermaligen Spritzapparate«. Herr Wibmer wird am Schlüsse seiner Demonstrationen lebhafter Bei« fall zutheil. (von unserem Laudes-Unterglimnasium). Pettau, am 30. September. O. C. In den süd-steirische» Blättern wurde Heuer vielfach die Auf-nähme der Schüler in die Gymnasien zn Marburg uud Cilli, insbesondere in die slooenischen Paral-lelclaffen abfällig besprochen. Die genannten Blätter — 3 — scheinen sowohl mit der Zahl der neu ausgenom-menen Schüler sowie mit de» Ergebnissen der AlisnahniSprüfungen nicht besonders zufrieden ge-wesen zu sei». So erschienen z. B am slovcnische» Untergymnasium i» Eilli nur 45 neue Schüler in die l. Classe, in Marburg dagegen wurden 30 sage dreißig slovenischc Schüler von der slove-nischen Prüsu»g«commissio» zurückgewiesen. Eine slovenischc Zeitung selbst setzt zu diesem Berichte hiezui „Cudno"! (d. i. merkwürdig!) Könnte» wir da nicht auch sagen: Merkwürdig! Am Pettauer Gymnasium wurde» aber von der Prü-f»ng«comnlission. die doch aus Grund der deut« scheu Unterrichtssprache die AusnahmSprüfnngen vornahm, von den 44 in die l. Ciasse sich mel-deiiden Schülern, von denen gewiss die gnte Hälfte der slvvenischen Nationalität angehört haben dürfte, im ganzen nur 6 zurückgewiesen, DieS ist sowohl ei» gute» Zeugnis für den P. T. löblichen Gymnasial-Lehrkörper sowie kür die Volksschule», die so gute« Material« zu liesern imstande waren. E» hat eine Zeit gegeben, wo mann unser Gym-nasium al« eine kaum lebensfähige Anstalt betrach-ten wollte, doch die heurige Schülerzahl beweist zur Genüge, (es dürsten im ganzen gegen 130 Schüler in 4 Classen sein) wir nothwendig eine Vervollständigung unseres Gymnasiums wäre und liefert auch den Beweis, dass die Eltern ihre jungen Söhne recht gerne einer Anstalt anver-trauen, deren Lehrkräften von den maßgebenden hohen Stellen eine sie fo ehrende Anerkennung gezollt wurde, wie sie aus dem letzten JahreSbe-richte zu ersehen ist. Da lasen wir mit Freud« auf Seite 14. Punkt 14: „ErlasS d. h. k. k. Lande»-schnlratheS vom 12. März 1896, Z. 10445, in welchem dem Lehrkörper für die treue und eifrige Erfüllung der Berufspflichten die Anerkennung ausgesprochen wurde"; und ebenso Punkt 15: „ErlasS des h. steierm. Landesausschusses vom 4. Mai 1896, Z. 12020, in welchem der h. LandeSauSschusS die Direction anlässlich der bc-lobenden Anerkennung seitens des h. k. t. Lande»-IchulratheS betreffs deS wissenschaftlichen nnd sitt-lichen Zustandes der Anstalt im Schuljahre 1894/95 beglückwünscht". — Auch wir gratulieren mit aufrichtigem Herze» dem P. T. löblichen Lehrkörper für diese Auszeichnung, gratulieren aber ebenso auch den Schülern, die so bewährten Kräften anvertraut sind. Möge e» so bleiben I Dann sieht auch unser früher so oft verkanntes Gymnasium einer freudige» Zukunft entgegen. X. (Fruerdrreitschaft der freiwilligen Jeuer-wehr.) Für die laufend« Woche hält der ll. Zug und die I. Rotte Feuerbereitfchast. Zugssührcr Laurentschitsch, Rottführer Bella» und acht Man». Feuermeldunge» sind auf der Eentralstation in der SicherheitSwackstube im RathhauS zu machen. (vas Verbot der Viehmärkte theiliveife auf-gehoben). DaS Amtsblatt der „Grazer Zeitung" enthält eine Kundmachung der f. f. Statthaltern in Graz. wonach in Berücksichtigung des Nach-lassend resp. deS Erlöschens der Maul- und Klauenseuche in Mittel- und Untersteiermark die BerkehrSbeschränkniigen hinsichtlich des Aus- und Abtriebes von Rindern zu den Grazer Viehmärkten ausgehoben und die Abhaltung von Schlacht- und Nutzviehmärklen in der Stadt Graz. dann der freie Verkehr von und zu demselben unter Beobachtung veterinärgesetzlichcn Bestimmungen gestattet wird. Dagegen bleibt die Abhaltung von Biehmärkte» Thierschauen jc. in den Äerichtsbezirke»: Marburg rechtes Drauufer und Pettau sowie im Stadtge-biete Pettau, vorläufig noch verboten. In den anderen Bezirken Mittel- und UiitersteiermarkS. wo die Viehmärkte bisher sistirt wäre», wird die Ab-Haltung unter der Bedingung einer vollkomme» ausreichenden und verläßlichen thierärztlichen Über, wachung gestattet. Sogenannte Winkelviehmärkte in de» Gaslhauislollungen sind strengsten» verboten. (Khierseuchrn-Ausweis) vom 25. September bis 1. Oktober 1896. J»l Bezirke herrscht: 1. Maul- und Klauenseuche: a) in den Orten Sela und Ternovetz der Gemeinde Ternovetz-Sela; b) i» den Orte» Gersdorf. Siebendorf, «kvrba und Windischdorf der Gemeinde Windisch- dorf, 2. Schweinepest: in der Gemeinde Obrisch. Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche: a) in Lagcrhos der Gemeinde Haidiii; K) in Golldors der Gemeinde Si. Johann am Draufelde; c) in Pobresch der Gemeinde Pobresch. Bereinsnachrichten. (Liedertafel des Friedaoer Mäunrrgefang-Vereines.) Am 27. September veranstaltete der Fricdauer Männergefangverein iu de» Räumlichkeiten der Gastwirtschaft Cvitkoviö eine äußerst geluiigcne Liedertafel. Die reichhaltige VortragS-ordnnug bot viel deS Schönen nnd die Leistungen der Sänger und Sängerinnen gaben einen glän-zeiide» Beweis für die Tüchtigkeit ihres Chor» meisterS Herrn Oberlehrers Rauschl. Ein erfreu-liche» Zeichen ist eS, dass dieser Verein ernstlich bemüht ist. vorwärts zu strebe», das« jede Laßig-keit den Mitgliedern fremd ist, dass jeder einzelne den Wert des deutschen Gesanges erkennt und d«ns«lbe» demgemäß pflegt. Von dcr reichhaltigen VortragSordnung hebe» wir besonders hervor: „Lied der Deutschen in Österreich" vo» Wein-wurm. „Auf dem Fichtenkogel" von R. Wagner und Julius Otto'S „Reiterlied", seruers die ge-mischte» Chöre „Nachtzauber" vvn Storch und Holler'S „Wanderlust", äußerst schwungvoll mit richtiger Auffassung und sauber gejuuge». Reichen Applaus lohnte die wackere Sängerjchaar. Die Zwischenpause» wurde» von derMusikvereinS-Capell« aus Pettau auerkeunenSwerth ausgefüllt. Dic Ouver-ture „Deutsche Burschenschaft" von Weidt thut jederzeit seine Wirkung ebenso Millöckers „Feld-Prediger" und die „Mandolinen-Polka" von Desormes. Viel Beifall errang Schmeißer'S Mazur „A toi." Der Besuch dieses AbendeS überbot alle Erwartungen und besonders erfreulich war die große Zahl der Pettauer Gäste. S. (Die Filiale Vfllau der K. K. steiermärk. Landwirtschafts Ecjtllschafl) hielt am Mittwoch den 30. September d. I. eine Bollversanimlung im Gasthosc Reicher ab. deren Tagesordnung bereits in der vorigen Nummer verlaiitbart wurde. Um 3 Uhr nachmittags eröffnete der Filialvor-stand Herr Wilhelm Pisk die Versammlung, zu welcher unter anderen auch die Gutsbesitzer von Wurmberg und Treueuegg bei Marburg (letzterer Herr Ernst Angcrcr, als Gast) erschienen waren, mit der Begrüßung der Anwesenden uud ertheilte dem Schriftführer Herr» Lehrer I. Metziiiger das Wurt zur Berlesung des Protokolles über de» Verlaus der letzten Bollversanimlung, dessen Fassung genehmiget wurde. 2. Die Mittheilungen de« Vor-sitzenden betrafen die Erledigung der in der letzten Vollversammlung gefaßten Beschlüsse. Von dem zur Präuiiirung vorgeschlagenen Winzern und Dienstboten, berichtet der Sprecher, sei au» dem Grunde keiner berücksichtigt worden, weil keiner eine 30 jährige Dienstzeit li«i einem nnd demselben Herr» aufzuweise» habe. Er erachtet die Auffassung der Centrale als irrig, da man im Unterlande doch mit ganz anderen Verhältnissen rechnen müsse al» im Oberlandc, wo die Dienstbote» oft am Hofe ihre« Herrn geboren, erzogen und dann ihr ganzes Leben laug Hausgenosse» sind. d. h. al« Dienstbote» am Hose bleiben. Bezüglich de« An-träges, die Bespritzung dcr Weingärten gesetzlich als obligat zu erkläre», seien die nöthige» Schritte geschehe» uud dürfte dieses Ziel erreicht werden. Bezüglich der Freigebung de» Hase» als Schäd-ling, verweist Redner auf die Verhandlungen über das Jagdgesetz im Landtage nnd den letzten Rechen-schastSbericht des Abgeordnete». Wege» Aussetzung einer Prämie für daS Bertilgeu der Maikäfer fei die bezügliche Eingabe, vvn der Crntrale unter-stützt, dem LandcsauSschnsse vorgelegt worden. Bezüglich der Abänderungen der Verträge mit Ungarn soweit sie die Landwirtschaft betreffen, fei eine Eingabe an die Centrale abgegangen. Wegen Aufstellung einer Viehwage am Viehmarktplatze sei sich an die Stadtgemeindc gewendet worden, die sich im Prinzipe dazu bereit erklärt habe. Die seinerzeitigcn Beschlüsse über den Bezug dcr Reben auS den LandcSanlagen erscheinen durch die letzte bitsbezügliche Kundmachung bes Lande»au4schufseS wenigste»« in der Hauptsache erledigt. Bezüglich der Errichtung einer Fabrik zur Verarbeitung vo» Hanf und FlackS in Steiermärk. wurde die bezüg-ltchc Eingabe abgesendet, TaS k. k. Ackerbau-Ministerium hat nunmehr eine detaillirt motiuirtc Eingabe mit Kostenvoranschlaa abverlangt. welches Elaborat Herr Augerer. der Antragsteller, anSge-arbeitet habe. Dasselbe sei bereit» der Central» zur Weitervorlage zugegangen. Endlich sei zur Hebung der Schweinezucht, resp. Akzabe von Raceeber» und Zuchtschweine» a» Besitzer um den halbe» Preis bereit« der Anfang geinacht, indem die Regierung 2000 fl. und da« Land ebenfalls 2000 fl. zu diesem Zwecke gewidmet haben unb sich acht Oekonome» im Bezirke zur Anlage von Zuchtstationen geinelbet haben. 3. Bericht unb Berathung über das Gesetz zur Errichtung vo» landwirtschaftliche» BerufSgen ossenschoften. Der Vorsitzende bespricht an ber Hanb der Regierung». v«rlage Zwtck uud Organisation dieser Genossen-schasten nnd fordert die Anwesenden aus. zu diesem Punkte Stellung zu nehmen, zu berathen und Beschlüsse zu fasse». Herr Ernst Angerer, Gutsbesitzer von Treuenegg, bittet um das Wort unb erklärt, er sei gegen bie in ber Regierungsvorlage ins Auge gefaßte Errichtung von gerichts-bezirksweise zu bitbenbeu salchen Genossenschaften, bie einer Lanbesgenossenschaft unterstehen solle», da« sei ei» so riesiger Apparat, das« es zweisel-hast sei. ob man überhaupt die nöthige Anzahl von Männer». die doch olle Fachleute sein müßten, aufbringe» iverbe, welche diese Genoffenschaslen leiten sollen. In einer einzigen schon seien circa 27 Referate zn besetzen, wo wolle man bie Rrserenten für die 68 BezirkSgenossenschaften in Steiermärk hernehmen? Und weil» die Referenten nicht unentgeltlich arbeiten, was nicht angenommen werden kann, so werben die Kosten solche werbe», bass sie in gar keinem Verhältnisse zum Nutze» des Institute» stehe». Redner gibt bieSbezüglich Taten nachjseinen Berechnungen, nach welche» bie Bezirisgeuossenschasten ca. 650000 fl. beanspruchen würde». Er ist für BerufSgenossenschaften mit großem Umsange. d. h. Genossenschaften für ein- Sine Zweige der Lanbwirtschaft z. B. Milch-, bst", Wein», Geflügel-, Forst- »c. Genossen-schasten. Dies» sollen bie praktischen Arbeiten über-nehmen, wührenb die LandeSgenossenschast die theoretische» zu übernehme» hätte. Da würbe» noch immer, »ach de» einzelnen Zweigen verteilt, 27 Bernfsgenoffenschasteii mit ca. 400 Referenten errichtet werden müssen. während gerichtSdezirkS-weise errichtete Genossenschaften ca. 1700 Refc-renten erfordern. Ein solcher Apparat müßte ver-sagen. Dann würben BezirkSgenossenschasten ein-ander naturgemäß Coucurrenz machen nnb woher soll daS Gelb zur Errichtuug ber nothwendigsten Magazine ic. genommen weiden? Redner weist nach, dass die Genvssenschasten auch industrielle Etablissements schaffen müßten, z. B-: zur Obst-mosterzeugung ic.. GenossenschaftS-Mühlen. Backe-reien und anbere. Dazu werben die Bezirksgenossenschaften niemals bie Mittel haben. Er kritisirt sohin einzelne Paragraph- des Gesetzeiit-wurfeS, besonders das weitauSgedehnte AufsichtS-recht deS Staates, Landes. Bezirkes, so dass z. B. in der Landesgenosfeiifchaft die AufsichtSmitglieder meiste»S die Majorität hätten und alle anderen thun müßten, was diese ernannten Mitglieder wollen Seine AuSfübrungen begleitet Rebner mit einer Menge von Beispielen und wirb am Schlüsse mit lebhafte» Bravorufe» acclamirt. Herr I. Fürst stellt den Antrag: Die heutige Versammlung beschließe, sich gegen eine gerichtsbezirksweise Organisation lanbwirtschastlicher Genossenschaften au«j»sprechen uud sich für BerusSgenossenschaften für größere Gebiete nach den eiuzelnen Zweigen ber Landwirtschaft zu erklären. Dieser Antrag wird nach einigen Einwürfen deS Herr» Wibmer gegen eine frühere Fassung (Steiermärk in drei Bezirke zu theilen,) angenommen. 4 Der Antrag auf Erweiterung de« GeselljchaftS-Blattes „landn». Mittheilungen" wird nachdem AntrageAngerer jun., eS sei einstweilen von einer solchen Erweiterung, mit welcher eine Mehrzahlung von l fl. per Mit-glied gegen Zustellung des Organes verbunben ist. bis zur Activierung der BernfSgenoffenschaste» abzusehen, wirb abgelehnt, ft. Der Vortrag entfiel wegen Verhinberung be» Herrn Stiegler krank-heitshalber. 6. Der Borsitzenbe macht bie Mittheilung. dass die Filialleitnng ein motivirtes Gesuch um rasche nnd ausgiebige Hilfe für bie burch Elementarereignisse geschädigten Landwirte an die Regierung gerichtet habe. 6. Allsällige An-träge keine. Herr Rnbols Wibmer bespricht eine neue Peronotpora-Spritze „L'Automatigue", bei nxlcher ba» mechanische Pumpe» wegfällt Vermischte Nachrichten. (D«» «»«»«eine «kliflcte P«,fi»,»r«cht ktt Prwat- kcantci) Die statistisch«» Erhebungen über die Verhält» nisse der Privotbeamten. die für eine etwaige Einführung de« obligatorischen Pension«rechte« der Privatdeamlen die Grundlage bilden sollen, find im vollen Zuge Im Lause de« vorigen Monate« ha» da« Ministerium drt Innern die einschlägigen Kundmachungen und Zählformularien an die politischen Berwaltung«stellen zur >«iteren Bertheilung versendet. Um einen Begriff von dem riefigen Umfange diefe« Zählwerkes zu geben, theilt da« »Fremdenbla««- mit, das« allein an .Suodmachungen" und »Unternehmer-Fra-gebogen" rund je 100.000 Exemplare, an Zählkarten für die Angestellten sogar 500.000 Exemplare versende« worden find. Diese Fvrmnlarien mußten überdies}, entsprechend den TprachoerbSItnissen der einzelnen Kronländer, in acht Sprachen verfaßt und versendet werden. Die statistischen Er» yt jungen erfuhren im übrigen noch eine sehr wesentliche und wünsch«n«wetthe Erweiterung durch die Ausdehnung der Activ» auf alle in öffentlichen Diensten Stehenden, so weit sie dort nicht schon jetzt penfionöberechtigt sind und so weit e« sich nicht um staatliche Anstellungen handelt. Die statistischen Erhebungen werden also in gewissem Sinne auch auf die Prvv>n»ial- und ilommunaloerwaltung au»-gedehnt. Bei dem umfange der Erhebungen mußte auch schon jetzt der Borlagetermin aus Ende October erstreckt werden. Thatsächlich ist diese in ihrer Ar« wohl einzige statistische Ausnahme so groß angelegt, sie stellt an die politischen Verwaltungsorgane ebensogroß« Anforderungen, wie an die gachstelle, an da« versicherungstechnische De-partement de« Ministerium» de« Innern, wo da« Antwort-niateriale im Laufe de« Winter« fachgemäß verarbeite« werden soll. Lausen die Zählkarten pünktlich »in. dann läßt sich erwarten, daß bi« zum Frühjahre dcr vorläufig« Bericht über die Ergebnisse Zählwerke« vorliegen wird; e» erscheint daher im allgemeinen Intereffe wünschen^werth, daß eine möglichst rasche und vollständige Beantwortung und Rücksendung der Fragebogen und Zählkarten erfolgen möge. Alle Piioatbeamten, welcher Kategorie auch immer, w«rd«n somitin ihrem eigen«n Interesse daraus aufmerksam gemacht, sich ihre Perfonalzöhlkarten zu den von der Re- «ierung in vorstehender Angelegenheit angeordneten stati-ischen Erhebungen unter allen Umständen zu verschaffen, auszufüllen und an die zuständige vezirk«behörde einzusenden. Der steiermärkislh« Privatbeamten Land<»verband in Graz und auch die in einzelnen Orten befindlichtn Privatbeomten. vereine stellen die Zählkarten solche» Privatangestellten zur Verfügung, nxlche, sobald die behördliche Bertyeiluug be-reit« stattgefunden hat, damit nicht anderweitig beiheilt worden sind und übernehmen auch die «»«gefüllten Zähl-karten, aus denen jedenfall« die Bezeichnung des Dienst-geder« genau angegeben fein muß, zur Rücksendung an die politische Bezirktbehörde. Ick suche zum Dienstantritt pro Ansang November eine gesetzte Haushälterin, die kochen, waschen kann, die Wirtschaft versteht, treu und verlftsslich ist, kein abschreckendes Äusseres besitzt und Liebe zu Hunden hat. Antrüge an Joaef Mathan«, Poat: St. Veit bei Pettau. Jßeider ausser Stande, uns von äffen fießen {Freunden und übekannien personfich verabschieden %u können, sagen wir auf diesem Wege rissen unser herzliches JßeSewohf und Silien, uns in freundsicher Erinnerung Sehalien %u wtten. Peffau, am S. 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(Wnrfitruif betli.) ftfölenbenbe« Soimenschei» lag über dcr weiten Landschaft, unter de» Bäumen war Schatte» aber keine Kühlung, JS* kein Lüftchen, das die Blätter bewegte, überall stille. In einem kleinen Garten, vor der Thüre eines .Hauses, sat; an dem Stamme einer Ulme gelehnt eine Kranke. Matt ruhte das schöne, edle Haupt, das eine Fülle beerschwarzer ivmre zierte, in den Kissen, verloren blickten die dunkeln, seelen-rollen Augen in die gerne, dorthin, wo die glänzenden ttilppel» drr Türme Moskaus herübergrüßte«. Der tkies knirschte nnd leichte Schritte näherten sich, erschreckt fuhr die Leidende aus ihren Räumen auf. .Gräfin! Meine teure Katharina! Sei willkommen!" .Meine Sascha!" Gräfin Syleivkh kniete neben dcr Kranken nnd sah ihr tief be-mgt in das schöne Antlitz. .Tu, Du hast mcincn Kinder» das Leben gerettet. Soeben bin ich von der Reise zurückgekehrt, wo mir diese Kunde wurde. O. -.ncha, wie kann ich Dir dasür genug danken I V .Es bedarf keines Dankes, meine Teure," entgeguete Sascha »i'nnt), .denn, wäre Gott nicht mit mir gewesen, der meine schwache »rast gestärkt hätte, ich läge mit Deinen Lieblingen auf des See's ftrund." Aus dem blühenden Gesichte der Gräfin Syleitzkh war alle rnirbe gewichen, die vollen Lippen zuckten in schmerzlicher Be-ivegnng: .Großer Gott! Wenn meine Augen sie nicht mehr ge-sehen hätten!" rief sie jammernd an». .Doch Sascha erzähle, ver-schweige mir nichts, lasse mich die ganze Gefahr sehen, in der meine »inder schwebten, damit ich Gott mein Dankopser darbringe." .Ich war nach Deinem Wunsche einige Stunden in» Schlosie licwesen, eS war ein wundervoller Abend, als ich mich nach Hanse bi'gab," erzählte Sascha kosint,. .Ein nnbeftimmtes .Etwa»", das wir arme ^taubgeborene uns nicht zu erklären wissen, zog mich mit unwiderstehlicher Gewalt »ach den: See hin. .Nach der Hitze dcr Tages erquickte mich die Abeadkühle. d»rch Riedgras und niederes Gestrüpp führte der Pfad, der Mond stand, eine silberne Sichel, am Horizont, einzelne Sterne erschienen, kein Laut störte den heiligen Frieden der Natur, .Da hemmte ein Ruf meine Schritte, angstvoll lauschte ich mit verhaltenem Atem. .Und jetzt wieder! Ich hötte deutlich, es waren Kinderstimmen. .Hastig eilte ich vorwätts, einen Ausblick über den See zu be> kommen, den dichtes Strauchwerk mir benahm, immer deutlicher hörte ich klägliches Weinen, und jetzt stand ich an einer lichten stelle; aber, o Himmel, was ich erblickte, das ließ mir das Blut in 5m Adern gerinnen, mein Herzschlag stockte. Mitten aus dem See ein sinkender Kahn, woran Alex und Lhdia in Todesangst sich klammerte». .Eine Sekunde stand ich vor Schrecken gelähmt; aber dann war «»vorüber, mit dem Rufe: „Kinder! Mut! Haltet aus, ich rette mch!" sprang ich in den See. .Ich fühlte Riescnkräftc in mir. .Mut! Mut!" rief ich hinüber, ! och einige Elle» »nd ich war an ihrer Seite. .Da gewahrte ich mit Entsetzen, da» das Fahrzeug immer tiefer unk, dann sah ich nur Lhdias goldenes Haar auf dcr dunklen Flut unb Ale; todbleiches Antlitz, das in stummen. Flehen auf mich crichtrt war. Ei» doppelter gurgelnder Angstruf der Sinkenden igte mir das Schlimmste — «och eine Sekunde, die eine »amen-ose Qual iu sich schloß, und ich zog Lydia in meinen Arm. Alex, er verzweifelnd mit de» Wellen kämpfte und bereits ermattet var. stützte ich, so gut ich rS vermochte. .Die »»geheure Anstrengung raubte mir sast die Besinnung, wild pochte das Blut iu meine» Schläfe», es brauste mir vor den Ohre», es klang und saug dazwischen wir Orgelton uud Glocken-klang, uud ein Nebel rosig u»d d»ftig lag auf dem Wasser, bleierne Schwere zog mich i» die Tiefe — o, wer da »nte» liege» dürfte, um zu ruhen. .Da raffte ich mich nun auf und f»hr empor: .Hilf D». Du starker Gott! Ich rief cS hi«a»f zu dem lichten Sternenhiininel. es zog der Ruf über das Wasier, das Echo hallte verdoppelt, ver-dreifacht vo» der Bergwand zurück: „Hilfe! Hilfe! Tu, Du, starker, starker Gott!" .Uud er hals. — Mir ward zu Mute, als trüge» midi starke Arme, ich fühlte feste» Grund unter meinen Füße», das llser war erreicht, ich legte die teure Last iu das taufeuchte Gras uud nieder-knieend, ergoß sich meine Seele in glühendem Danke." .Meine treuc. meine geliebte Sascha! Gott lohne Tir's, ich vermag es nicht, nnd wäre ich auch alle Tage meines Lebens be-müht, Dir's zu vergelte», ich vermöchte es nimmermehr. O, würdest Du doch endlich meiner dringenden Bitte Gehör schenken und dieses einsame Haus verlassen, wo nur der Schmerz »ud die Eriuuerung an verlorenes Glück Deine Gefährte» sind. Komme zu mir ins Schloß, lasse die schöne Zeit unserer Jugend wiederkehren, wo wir wie Schwestern vereint waren!" .Habe Tank, meine Liebe! Hier an diesem Fleckchen Erde hängt »lein Herz. Hier warte ich anf meinen süßen Knaben, bis er wiederkehrt, hier will ich ihn in meine Arme schließen." .Arme Sascha," und ein warmer, mitleiosvoller Blick streifte die Freundin. »Die Toten kehren nicht wieder; ans der Straße, die er ging, kehrt keiner zurück." „Fedor lebt." eutgegnele Sascha Kosiuy mit einer Bestimmtheit, die jede Entgegnung für überflüssig erscheinen ließ, weshalb sich auch die Gräfin begnügte, zn sagen: .Ich bin die letzte, welche Dir diese» Glanben nehme» will. »,öge Deine Hossimng sich erfüllen!** Gräfin Syleitzkh erhob sich. .Lebe wohl für he»te, mei»e teure Sascha und nimm den Dank einer Mutter, welcher D» ihr Lieb-stes gerettet hast." Die Auge» der Gräsin schimmerten feucht, als sie sich zu Sascha niederbeugte uud eine« Kuß auf ihre Stirne drückte. Beide Frauen tauschten noch einen langen, innigen Blick, es war ein stummes Umarmen, dauu wandte sich Gräfin Stileitzkv noch einmal zurück. .Sascha, ich werde Dir den Arzt schicken." sagte sie besorgt. .Du bist kräuker, als Du glaubst. Dich schüttelt das Fieber." .Dank, liebe Katharina, ich bedarf keines Arzte», meine treue Natuschka wird mich wieder gesund pflegen, in einigen Tagen ist alle» vorüber." „lind wenn ich Dich denn durchaus nicht bewegen kann, wenn auch mir für kurze Zeit zu mir zu kommen, so mußt Du mir er landen, daß ich, u»> meiner Rnhe willen, Dir den Arzt sende." Die Gräfin winkte »schmal» mit der Hand, ei» freundliches Lächeln ans den Lippen. Sascha sah ihr nach, wie sie unter den Bäume» dahinichritt. Gedankenvoll folgte ihr Blick der hohe», kraft-vollen, zur Fülle geneigten Gestalt. Der letzte Sonnenblick »»> spielte ihr Haupt, das aschblonde Haar erglänzte, höher glühte» die Wange», herzliches Wohlwolle» sprach aus jedem Zuge des nicht gerade schönen aber angenehme» Gesichts. Unbeweglich blieb die Kranke a»f ihre», Platze, die feine» Hände Über der bnntgewiirfelten Decke gefaltet, die schützend über den Knieen lag; erst, als die Gräfin die Freitreppe, dir z»»> Schlosie emporführte. erstieg »nd sie hinter den Säule» verschwand, kehrte Sascha Kosind in ihrHa»S zurück und suchte ihr einsames Lager au». Mit heiße» Auge» blickte sie «ach de» Bilder», die darübei hinge». zärtliche Worte flüsterte» die Lippe», inbrünstige Gebete 1Ö8 i'rifslfu fiir de» holden Knaben empor, vvn dem das ÜHiiuerherz Iiufftc und sehnte, daß er wiederkehren würde. Unb nebe» dein Bilde des jiiudes das des Baters, des sv friih verlvrene» Gatten. Wie reich hatte die Natur diesen Mann bedacht, welch edles, Qi'ift« volles Gesicht. Iwan »vsinli entstainintk einem alten Adelsgeschlechtc, das iin Lauf dcr .'Zeit ziemlich herabgekomme» war, was aber Iwans vier ältere Brüder keineswegs veranlaßte, sich Einschränkungen auszu erlege», im Gegenteil, jeder lebte ein tolles Leben, als Rettung»-anker suchten sie eine reiche Braut heimzuführen, die das verblichene Wappen der Kosiu» mit ihrem Golde wieder auffrischte. Nur Iwan dachte anders. Er lebte eingezogen und stille »nd wurde täglich mehr seines BaterS Liebling. Den schöne» und be-galiren Jüngling trieb, als er seine Studien für Natunvisieuschast ans der Universität vollendet hatte, ein heißer Wissensdrang, eine Foriciniugsreise ans diesem Gebiete zu unternehmen. Bei dieser Ge-legenheit kam er auch in die Nähe des Schlosses des Grafen Bo-schina. Iwan Kvsinh begegnete auf feine» Streifzügen öfter» der jimge» Gräfin Katharina Bo-schina und ihrer Gesellschafterin Sascha. beide in der ersten Allste ihrer Jugend. Gräsin Katharina war eine üppige, blühende Erscheinung. mit kräftigen aber gutmütige» Züge», aus denen herzliche Freuudlichkeit sprach. Ihre Begleiterin war eine seltene Schönheit,mit einer Ge-stall wie eine Else, schlank und weich in de» Formen, sie hatte dunkle, trälittierische Augen, die Ueberfiille vo» dem rabenschwarze» .haar war viel zu schwer für das feine Köpfchen, ihr anmutiges nnd bescheidenes Weien hatte etwas herzgrwin-nendes, wie überliaupt ihre Ber-söulichkeit eine» besonderen Zau-ber ausübte, dem sich niemand entziehen konnte. Iwan Kosiiih iah »»d liebte das scho»r Mädchen, er fühlte es, daß sein Schicksal entschie-den war. Es wurde ihm nicht schwer, vvn Leute», die im Schlosse ver-kehrten »nd vvn der Tienerschast zu ersahreu, daß Sascha dieMilch-schwester der Gräsin Katharina sei, deren Mutter, die Frau des Leibjägers des Grafen, nach dem Tode der Gräfin Boschina, die wenige Tage, nachdem sie dem Kinde das Leben gab, das Zeitliche segnete, als Amme »nd Pflegerin dcr kleine» Gräsin ins Schloß kam. Bor etwa zwei Jahren sei die Anime plötz lich a» ri»r»i Schlagflnfse gestorben, vvn dieser Zeit an habe ihr Mann, der Jäger, gckrän-kelt. nnd sei ihr bald nachgefolgt. Da Sascha niit der Gräfin cr-zogen worden sei und dieselbe mit ganzer Seele au der Jägers-tochter hinge, so wäre sie deren Gesellschafterin, da sich die junge Gräfin iiiriu mchr vo» ihr trennen wolle. Weil» Iwans Liebe der Gräfin Katharina gehört hätte, würde er nicht gezögert haben, im Schlosse als ein Graf Kosinti sich vor-zustellen: aber rs genügte ihm hier, nur der Gclchrte zu sei», als welcher es ihm leichter wurde, das junge Mädche» z» erringen. Ans den Tagen, die er anf dieiem Striche znbringen wollte, wo sich für seine Wissenschaft absolut trotz des eifrigste« Forscheus nichts Interessantes finden wollte, wurden Wochen »nd noch immer sonnte Iwa» kosinti sich nicht von der Umgebung des Schlosses trenne», den» er wollte nicht eher scheiden, ohne Gelegenheit ge-funden z» haben, Mascha seine Liebe zu bekennen. Und endlich »and sich auch diese. Er sah sie vou seinem Bcr-strckc an», c» war cine niederhängende Birke, im Abendsonne»-golde den Weg nach dem kleine» Saufe, da» einst ihre» Eiter» gehörte. nehme», uud als sie wieder heraustrat, näherte er sich ihr. Er grüßte sie tief, ehrfurchtsvoll, er bat, sie möge ihm gestatten, an ihrer Seite gehen zn dürfen, da er morgen scheiden würde. tfine Strafttrebiflt. vo» ss. tziddemanii, iMii iWetonroltylt «11 Vetlogc der Phoiossrichbischtn Union in München i Sie gingen zusammen, den Feldweg entlang, und er gr>! ihr seine Liebe. Bald, bald, würde er sich eine sichere Lei . stellung gegründet haben, dann wollte er wiederkomme» um • heimführe» als sei» liebes, treues Weib. Schon segelte die Mo»dsichel durch die helle Sommernacht. :•& sie saßen noch immer am Teiche «lud spräche» von ihrer Liebe cincr glückliche» Znkunft. Er kiißte und küßte immer wieder süßen, kleinen Mnnd nnd von seine» Armen nnisangen rnl»> r Uöpfchen a» feinem Herzen. Bom Schlosse schimmerten die Li» > herüber. »Wir müssen scheiden." sagte Sascha und riß sich lo». „i : ( wohl! Gott schütze Dich!" .Lebe wohl! Tu Einzige! Ehe ei» Jahr vergeht, bist mein!" Er sah ihr nach, bis sie seinen Blicken entschwand »ndvei, ehe dcr Tag graute, das Dorf. Als Iwa» in das Elternhaus zurückkehrte, erklärte er sei, i Bater, seine Mutter lebte nicht mehr, daß er Sascha Ijeir, .1 werde. Der Gras zweifelte erst au dem Berstandc n Sohnes, er überhäufte ihn i Bvrwürfeu. sich unter sei u Stand zu verheiraten und d> i, ihn zu entmündigen. wen-seinen Entschluß nicht am und dem Mädchen entsag» Iwa» litt schwer, es wa> iin Zwiespalt in seinem Serze» hätte seinem Bater gerne di> u'j Lcid c»spart; aber cr sagte luf, auch, daß er diese Liebe uirtu verwinden würde und dann w Grunde ginge. Sein Sei» > !>. Wünsche» und Hosfeu vcricl >>«! er tief in sich. Der alte «• i,i hätte wohl glaube» kö»»e». in» Soh» sei Herr über diese ,« selige Leide»schast geword aber der Zug stiller Entschloi heit, der aus seinem GeiV.itc lag, sagte ihm das Gegente I Iwan studierte mit glül n dem Eiser Medizin, und cm, wenn er de» Doktorgrad erlai>>« haben würde, wollte er iu ti mals versuchen, seinen SJntci durä> Bitten »nd Borstelln» > n zu gewinnen. Ehe aber I» u »osinh sein Ziel erreichte, st. .!> der Gras eines plötzlichen Tod ' Iwan betrauerte den Ba, >. wie uureinSoh» diese» betrau 11 kann, und ein Jahr dani führte er Sascha als sein äv > heim. Seine Brüder hatten ü diese Verbindung sich völlig t n ihm losgesagt, für alle wa> > tot, nur einer, Ignatz«. i um ein Jahr älter als In > war. bewahrte ihm feine B > derliebe, wenn er auch sonst > keine», Verkehr mit ihm stn Iwa» hatte gerade i» der entgegengesetzte» Richtung des grm i russischen Reiäics sich als Arzt »irdergelassen. Den Titel ci> • Grascn Kosiim führte er nicht, aber fein Name hatte in der m> zinifchc» und iu dcr gelehrte» Welt einen guten Klang, feine Wc> dir er schrieb, waren von hoher Bedeutung, daß sein cinsac! i Name, den er durch sei» rcichcS Wissen und sein hohe», cd! Streben geadelt hatte, ihm nnn weit über den eines Grasen > sin» ging. Mit Sascha lebte er ein wonnevolles, »»sagbar glückliches Leb sie waren »»zertrennbar in ihreni Gefühle zu einander. Ihr Jnnn beherrschte ei» Daukgesiihl gegen Gott, der sie znsammengesül : hatte, und jeden Augenblick sagte» sie sich, wie sehr sie sich liebi wie eines des andern Glück sei. Drei kurze Jahre, während welcher es noch seine» Höhcpm durch die Geburt eines Sohnes erreichte, währte dieses Glück, da> erlosch es für — immer. »Blutvergiftung', lautete der Ausspruch der berühmtesten Aerzi als sie am Totenbette des Freundes standen. Verzweifelnd lag Sascha aus den Knieen, verzweifelnd rang i mit Gott nm das Leben des Geliebten; so verginge» drei bau 159 tie, bis die unglückliche Frau sich sagen muhte: Er ist verloren, e rauschende Wasser umgab sie die Trübsal, ihr Denken und >>len ging unter in dem großen, gewaltigen Schmerz. sein stummer Blick, der aus sie gerichtet war, hatte die Ge- Thräneiilo», starr saß Sascha Ifosiut) an der teuer« Leiche uud hielt die Totenwache, ihr Knabe schlief iu ihrem Schoße. Und dann, als mau die irdische Hülle au» dem Hi'nse trug uud sie den letzte» Kuß auf die wachsbleiche Stirne drückte uud zum letzte», letzten- ' • t - M « K fc 6 c s Z Ä E s ! walt von Engelznngen. er sagte ihr von der groben, »»sterblichen Liebe, die auch über das Grab hinausdauert. Und al« das Ende sich nahte, da bat er: »Komm, o komm und tüfie mich jetzt, halte mich fest, fest in Deinen Armen." Dann verschied Iwan Kosinh. mal in das teure, geliebte Antlitz sal», da rang sich ei» verzweifelte»: „Warum?" vo» deu zuckenden Lippen, diese ewig menschliche Frage, die das Geschöpf a» seinen Schöpfer richtet. In dumpfe»! Schmerze schlichen Tage, Wvchen. Monate dahin. Sascha befand sich wie in einem schweren, bedrückenden Tranme 100 + iiiiö allmählich folgte das Envachen, dir Mutterliebe siegte: »Für mein Xtind muß ich lebe». i6i muß es schützen! Fort, fort vo» liier! «eine Brüder sind des Kleinen Feinde — darum fort, fort." Po» banger Atmung getrieben, verlieb sie den Ort, wo sie einst so glücklich gewesen. Es war das Nächstliegende, daß S«fcha an de» Ort, wo sie geboren, wo sie ihre Kindheit und Jngcnd verlebte, ziehe» wollte, i» das kleine Haus, das ihre Eltern bewohnte» und ihr Eigentum war. Tort fand sie auch Gräfin Boschina wieder, die bei ihrem Scheiden, als sie dem geliebten Mann einst folgte, ihr unzählige Thränen nachweinte. Wie wlirde sie die einstige Freundin empfangen? War sie schon von ihr vergesse»? * • Ein herrlicher Sommertag ging zu Ende, als Sascha Kosinh mit ihrem Knaben in die alte Heimat zurückkehrte. Ein ungknieiueS Gewucher von gelben Rosen rankte sich über der Eingangspforte, die hohen Bäume, die über dem Dache sich wölbten und das kleine, einstöckige Haus wie Riese» umschirmten, rauschten ihren Gruß ihr zu. .Sascha, die schöne Sascha, die der jnnge Gelehrte einst mit sich nahm, ist wiedergekommen mit einem kleinen, schwarzlockigen Knabe», ihr Mann ist tot. Niemand würde sie wiedererkennen, so bleich, so verhärmt ist sie." So erzählte Natuschka ihrer Herrin, der Gräfin Katharina, al« sie deren blonde Haare in Tuffen und Schleifen steckte. .Natuschka, Du träumst, man hat Dir ein Märchen erzählt!• (Fortsetzung folgt.) 9QJDEIR (flut Ztrafprcdigt. Qtn launigc« «cttlcln sagt: .Wenn du stehlen willst, so stiehl, gniweder gar nicht, oder viel!" «ehnliche Gedanken scheint auch der klein» Sünder gehabt zu haben, al» er mit kühnem Griff« den reich beladenen «st vom Baum herabholt», und da» Wasser lies ihm schon im Munde zusammen. wenn er daran dachte, wie er zu Hause in seiner stillen Site sich die herrlichen Aepfel schmecken lassen wollte Glücklich war er mit seinen Schöh«» bis an» Hau» gelangt «nd eben wollte er sich heimlich hineiuschleichen, al» itin sein Schicksal in dcr Gestalt de» strengen Vater» erreichte. Liesen Augen-blick hat F. Hiddemann in seinem Bilde »Eine Strafpredigt" trefflich ersaßt. In dcr Stnbe mus> ber kleine Missethäter beichten. Die Straspr«digt, die er zu hören bekommt, scheint dem Kleinen doch recht ties zu Herze» zu gehen. Thrän«n stehen in seinen Augen, während ber Vater warnend den Zeigefinger erhebt. Hoffentlich beherzigt der kleine Sünder von nun an mehr den ersten Teil de» angeführten Ver»chen«, denn da» «ächstcmal würd« er wohl kaum mehr mit einer Strafpredigt davonkommen. tt. M. Mampf auf Tod und Leben. Ist dcr September mit dem Tage Aegidie in» Land gekommen und fangrn die Richte an kühl zu werben, dann erhebt der Hirsch sein laute» oh, oh — oa—oh! und treibt da» Mutterwild oft b!» zu sünfzth« Stück aus den Brunstplatz zusammen! unablässig sucht er um biese Zeit mit tief gesenkter Nase nach dem Gefährt seiner Schonen und schlägt wutentbrannt die schwache,en Hirsche und vorwitzig»« Spicßcr ab. Da tritt er im Bollmondglanz au» der Schonung aus die Lichtung herau» und über, blickt mit hochgehobenem Haupte den Play, daß da» mächtig» «»weih sich scharf am dunklen Rachthimmel abhebt! Schnell umkreist »r dir hin und wi«d»r nah»n-den Tikr» nnd buldtl durchaus nicht lhr» (Entfernung; — da führt er auf einen Sechsender lo», der sein wütend«» Gesicht durch die Zweig» zu streck»» wagt»! vo» den ihn umgebenden Reizen berauscht, schüttelt er seine dunkle Mahne, stampft mit den Läusen, wühlt mit dem Geweihe de» Bob»n aus und läßt drn Vrunstschrci mit eherner Stimme durch den stillen Wald erschalle»: plötzlich horcht er hoch auf, denn in der g»rn« ertönt eine Antwort; wütend und stampfend schreit er »ochmal« nach der verdSchtige» Gegend hin und hat sich nicht ««täuscht, dl« Hcrau»sordrrung wird beantworte«! Schrei aus Schrei vallt durch den Wald, immer nüher ertönt die Stimme de« Nebenbuhler», er zieht ihm eine Strecke entgegen, scheu schlcicht sich da» Wild zurück, gleichwohl der kommenden Ding» »eugicrig harrend, — da tritt d»r Fremde a«» dem Wald«», dunkel heran»; unbeweglich wie au» Erz gegossen, aber mit wutsprühenden Rüstern messe» sich die Kämpen einige Augenblicke, nun senken st» ihr» gekrön-tc» Häupter und sahrrn mit »hern»m Geprassel auf»ina»b»r lo»; hoch aus werfen st» mit den scharfen Schalen den Boden, die trockenen «este der um-stehenden Hölzer splittern wie Gla» umher, unentschieden wogt der Kamps bald hier, bald dorthin, da endlich füllt der Fremde in die Kniee und der Stärk»rc bohr« ihm di» spitzen Augcnspross«» l» die Rippen. R»gu»g«lo« liegt der Nebenbuhler in ber grünen Heide, wutschnaubend erhebt der ander» seinen Si«gc»schr«i, aber auch «r ist verwund«» «nd eilt zur Kühlung in die nahe Suhle, — aber nicht allst«, da» Wild muß ihn begleiten unb mit dem Ge-weih peitscht er seine Schöne» vorwärt», den Eindringling im Bcrende» zurück, lassend »nd bald »tönt eine neue Herautsordcrung, die nicht selten auch so-gleich von einen, Zuzügler beantwortet wird und da» Tonrnicr beginnt von neuem. Wenngleich häufig. so nimmt doch nicht immer der Kamps solch üblen Ausgang: oft entflieht dcr Schwächere und der Sieger tritt sofort in dessen blechte, oft freilich bleiben auch beide Recken auf dem Kampsplatzc nach töb-»chcr Verletzung, oder mit den Geweihe» versa»gen, daß keine Gewalt ste zu losen vermag »nd beide ele»diglich verkommen müssen. — Wer einen solchen Kamps aus Tod und Leben, vom Hochstande au», mit ang«sehrn hat. dem wird dieses gutartig» Schauspiel für alle Zeiten unvergeßlich blc!bc». K. St. 1 Der redende Ztein. Unterhalb Pari» liegt im Seinefluß ei» Felsen, in cher im volk»inunde der redende Stein genannt wird. —Dieser Felsen kor nur i» HVchst trockene» Sommern zum Borschein und war da« letztem.,! i ■Jfl Iahren, im Sommer 1H70 sichtbar. Den redenden Stein hatte ma» seil k Jahr l 766 nicht mehr gesehen, in w«lch»m Jahr Lissabon durch «in Srdbc! zerstört würd» und der siebenjährige Krieg begann. Seinen sonderbaren Nam> hat der Felsen t"«. Umstände zu verdanken, daß an seiner Oberfläche folgen Worte eine', uuen imb: .Dicjcnig««, die mich gesehen haben, die haben geirrt* : und bi«j«nige, , die mich wieder sehen werden, bie werden abermal« wcine,. Zu devot Fürst (zum Bibliothekar, dessen Bibliothek er soeben t sichtig!): .Aber lieber Professor, warum habe» Sie denn die Blicher alle na gekehrt?" — P osessor: »Aber, Durchlaucht, ich konnte doch nichl lasse», daß die Buher Ihnen den Rücken kehren." Iculipruche ntM JJinii«. Jakob Almansor, Kiinig von Spanien, hall zur Seite seine« lhro'e« folgende lenksprüche mit großen Lettern schreit', lasse»! »Gerechtigkeit a!!e» Fürsten und Gewaltigen! — Hin Machthal > ohne Gerechtigkeit ist eine Wolke ohne Regen. — Nächstenliebe den Reich,» — Sin Reicher ohne Nächstenliebe ist ein unfruchtbarer Baum. — Gedul der ArmutI — #in Armer ohne Gebulb ein Flußbeet ohne Wasser. — Qnt haltsamkeit der Jugend! — Die Jugend ohn« Enthaltsamkeit eine L«uch ohn« Licht. Wclt«rsahrung dem weisen! — Sin Weiser ohne weitet^ rung «in unfruchtbarer Ackrr. In ber Simmerfrische. Gast: .Herr Wirt. lassen Sic mir 'mal <■ recht feine« Lendenbeesfteak braten von gutem, frischem Fleisch .. . halb dun' aber nicht sehr blutig . .. schön weich ... und nehmen Sie frische Butter!' Landwirt: „Wenn i dee» alle« hüls, that' i« selber essen!" rmrinniiftigps Der Moiienlonig (Plectranthua fruticonua). Diese in Südafrika ein heimische Pflanze findet man jetzt schon hie und da al» Zimmerpflanze, doch scheint st« noch wenig bekannt zu sein. Dagegen ist ste al» ba» wirksam». Mittel gegen die Kleidermotten bekannt und al» .Mollenkönig" berühmt ge worden und e» soll schon di« Anwesenheit dieser Pflanze genügen, um die Motten zu vertreiben, also am Eierlegen zu verhindern. Sicher wirb M«fri Zweck erreicht, wenn man die abgeschnittenen Zweige »ber Blätter in di« gep.'ti Motten zu sichernden Räum» legt. Geschieht die» mit frischen Blättern, v muß die Zrit de» Mottenflug! beobachtet «xtben. Sind »inige solch» Pflan, >, in starker Vegetation im Zimmer an den Fensterbrettern und Tischen ausg> stellt, so verschwinden sofort die Stubenfliegen, denn den eigentümlichen Geruch können fle durch»«» nicht vertragen: auch In gepulvertem Zustand ist sie wirksam wie da» persische Insektenpulver. AI» homöopathische» Hau«miile> leistet ste gegen Krämps» gute Dienste. Die Kultur ist so »infach wi« di« d> Geranien und Fuchsttn. Al» Topspstanz» verlangt ste eine tristig» Srd» a» Kompost, Lauberbe und Sand gemischt und muß häufig begossen werden. Al-Freilandpflanze im Garten ist sie nach den Maisrbsten aus ein Stück ui,(v düngte» Land in kräftig bewurzelten Steckling»pflanzen zu setzen, wodurch mm Im stände ist, größere Onantitäten zum Trocknen zu gewinnen. Ucbtriviiiier läßt sich die Pflanze gut im Wohnzimmer, da ste gegen Frost empfindlich ist Kräftig« Pflanzen (Ufert Richard Fürst, Kunstgärtnerei > Frau»ndors I, vil»hosen, Niederbahern. Arisch angepflanzt« (?rdbecrcn dürfen nicht von Trockenheit leiden: tm find selbige nicht genügend mit Wurzeln versehen, müssen solche erst noch bii den «nd sollen fich am neuen Standorte auch gut einwurzeln, damit sie der Winter leichter üb»rst«h»n. Di»» ist ab»r »nr bei reichlicher Wasserzufuhr m&gliil Palindrom. l'lf« mich von vorne oder hinten, len gleichen «amen wirst du finden. Und fragest du mich, wer ich sei. €o sag ich furj: Stadt der Türkei. Juli», galt. 8 Lharade. . Bei Trauer wird die drfl' dich kleiden. II» «ndre grllnt z» kommer»,eilen, -Tn» »anje ist dir wohl bekannt WI« ein Wtfcirg in deutichen üand. iZ«liu» ffalk. !> Rnagramm. 4 Ich nenne dir nur eine kleine flrist. rie. merke wohl, im Nu verschwunden ist. z «UN Ikde eine eini ge Sirtie ein. Dann wird'« sttr alle Zell wohl dauernd „ krästig sein. 2 Iuliu« galk. Auflösung Tolflt In nächster Nummer. I Problem Nr. 131. Bon S. Uoijd. Schwarz. Aufltfttnge« an» voriger Nummer: de, «haradei Tiebstahl? de« Homo-n i> m «! Zug. u_! C 1> E F W«iß. J?att In » Zügen NU« «echte »ordedalten. ... Serlag von W Blank« In Pcltau. Mrdakiion von Srnft Pseisler, oedm<5t »nd herautgegeden von »reiner A Psellser in Stuttgart.