^ Freytag den 2ä. Februar 1826. Herrn von Gerssners Flachsbreche m a sch ine. 5 V c s ch l u tz). L. Von der Rcsiung des Flachses. Sinter allen de«. Theilen, die b«n Fl«chestänZel bll' den, sind nur die innern Fasern desselben jener, wel< cherzu Ga,i, ue>spom,,u werten tanu; di-e ihn umg,e« bende Rinde, und t>- o b >l « B e sch ä d i, g u n, g der ßzsel »l abgesondert werben ,,, j,u w«Ich«lti Zwle iu dem Flachistäna^l fnthalten sind; 'und durch diese beyden Stufen der Gahning n,«».t!!i «Ut inlt, voch«r nicht lösbaren B«sl«lbthli!e d«K Flach« ses gewissermaßen zerstört, und nach d,m Trockne» dtsse!l,'»n in eine jerreidbare Materie verniandelt, di« durch die «brige Behandlung von der Faser abgesondert wird. Beyde Grade der Gährung treten bey d«r Thau. wie bey der WasserM,, nur bey der ersten spatel lind langsamer, bey der zweyten schneller und stur, mischer ein. Sind sie gehörig in Acht genommen, und ist die R5lnmg zur gehörigen Zeit unterbrochen worden' so leiden die Fasern dadurch mcht im minde» sten, und der Flachs bleibt an Farbe und Haltbarkeit Vollkommen gut; dauert dagegen die Rösiung lange? fort, so entstehen folgende, selten wieder zu verbessernde Nachtheile: 1. Di, Faser selbst nähert stch der ffäulniß, sie wirb in ihrer Gnmdmischung angegriffen, mürbe unk leicht zerreMar, und daher gehtei» solcher Flachs bey d«m Bürstttt oder Hecheln größt«nthei!s ins Werg. Der Flachs nimmt ?. eine schädliche Färbung an^ die durch keine Lauge oder Bleiche polltemmeu wieder herausgebracht lyerben kann. Man sieht hieraui, w'ce wichtig die früher «mpfoh« l«ne S»llirunZ des Flachses, sey. Das Merrösten ist vorzüglich in Gruben und stehenden Wässern zu füi-ch» ten; in Behältern, wo man das vorhandene Wasser eon Zeit zu Zeit theiliveise ablassen , lnid durch ,in» verhältnißmaßige Einlassung von frischem Wasser öfters erneuern kann^), tritt die faul» Gährung weit ') T)!< bercitZ angeführte lehrreiche Schrift dcs k> k. ^»^decnial « uni» C^mmerzrathes Carl August —-^^ 3n ^ soäter, un» noch spat« bey der Thaulöst« «in. D«r j Eintritt der vorbeschlitbenel, Nachtheile derUberrostung > wirb jedoch auch bey der letzteren Art durch die hier- > l«ndes allgemein üblich« Weis,, den Flachs in 5er Z,it < 5,< Herbstet auf di« Thauröst« zu bnngen, gar sehr i befördert, weil zu tziesei Jahreszeit anhaltend« Regen > uno Nebel, in unserm Clima (Himmelsgegend) durch > ^u «tingen und nicht mehr hinreicheuden Sonnenschein l nicht hinlänglich unterbrochen, ein zu langes Liegen ^ b«s Flachse« in fortwährender Nässe zur Folge haben, wodurch di« z«,störende» Wirkungen einer üb«r« «äßigen faulenden Gihlung — wenn gleich später »l< bey der Wasserröste — herbeygeführt werben. Es wäre daher weit gerathener, tzas Röftungsgeschaft überhaupt, «ach Art der thätigen und kunsterfahrnen Niederländer, erst im folgenden Sommer vorzunehmen, wo man in den meisten Fäll«n der Witterung viel ge« »iffer, in besonder« trockenen Jahrgängen, höchsten« der Gefahr «in«r länger« Verzögerung d«l Vollendung der RästunZ «usgesetzt sepn wird. Minder nachtheilig ist eine zu früh unterbrochene Möstung, weil man diesem Nbelstand« leicht durch ein« neuerlich« Auflegung des Flachse» zur Röste abhelfen, und dabey höchstens «n Müh« und Zeit verlieren tann, b«ren Aufopferung, besonders h,y ärmeren Landwirthen, welch« sich di« Arbeit in d«, Regel nicht anrechnen, »klt weniger empsindlich ist/ als das Ve»d«rbniß und d«r Verlust des verläufiichen Materials. Die Wahrnehmung bei Zeitpunctes, wenn der Flachs in der Rostung seine gehörig« Gahr« erhalten hat, sind folgend«: „Wenn die F«s,r (s,»h« Neu« »«nnt Schrift) sich leicht von .den holzigen Theil«« und dem markigen Kern herunter schieben läßt, ohn« d«ß die «inzelnen Fasern «m Holze.hängen bleiben; wenn di« holzigen Theil« ihte ursprüngliche Festigkeit, Zähheit und Falb« verloren, eine gewisse Sp'-öbigkei» und «ine weiße Farbe angenommen, und zerbrechlich geworden; UNb wenn beym Reiben der getlockneten Halm« »it d«n Fing«rn der Bast sich in bie feiststen Neumann, enthält von § 16 bis H. ,6 seh, schätz, var« Anwllsungen zur Emrichtung und Leicung c>«e Wasseirösle, deren Beherzigung um so dliligender empfohlen wird, sl» dleMachchttte derüderlöftung l>«l w«ll tchn,ll«r einttettn, w,e bey der Thaulyste. Anme'tk. d<« Vtif. fasern, den eigentlichen Flach«, zertheilt, und dabey >,«noch fest unb zahl lft: so ,ü di« Nostung vollkommen «nd der Zeitpunct «ingetreren, in welchem si, z« b«. ttdign, tommt." D.lß Ver^umniß von einigen lveni. zen SlUl'den reicht schon (besonders bey warmer Wil, erung) hin, einen bedeuteod«« Schaden zu v,ri,rs»chel,, veßhalb genau« und sorgsam« Aufinelksamteit über, >aupr, und insbls»nd,r« dann, wtnn di« Röstung sich »nen Kennzeichen zu nähern beginnt, höchst nöthig Dltd^). Eine vollkommene, jetzochschnelle?lbtrocknung b» Sicherheit gebracht werben lann. Auch ist es vortheilhaft, den vollkommenen abg«» trockn«t«n Flachs durch «in Paar Monath« abliegen zu lassen; «r wird «in weit schöneres Product liefern, als wenn er gleich von derRöstung weg velarbeitet »irb. Ei»« vollkommen« Austlockn»ng des Flachst«, ,vi« man si« z. B. von dem Stroh unserer Getreioarl«n fordert, und jenes Abliegen, wild bas Dörren in Of«n ') Die Erscheinungen ^dit man bey dem Rösten de» Flachst» lm Wasstl veobachtct, und die bty0»l Tliau» löste, j«dolas«n «m» pyr, welche sich als kohlensaures Gas veryallen; da» Wasser nimmt 3) nne fald'ge Beschaffenheit an ; «s detonimt 4) Olgenfchaften «mel Saure, unh rö< lhet das Lackmuspapier. Nachher vtlschwindel 5) die Säure wxoel, und <« encwlckeln ssch lluflblafin, t>«< einen ftlnktnoen Geruch verbleuen, und, mit atmo» spharlscherLuft vermengt s:ch anzünden lassen. D'tse« Wasser färbt jetzt 6) rothe» Lackmuspapier blau uno Kurkumepapler braun; e« auhtln sich Spuren von flly«m Alkali. nähmllchAmmonium, uno dieses lß nun dt» höchste Zettpunct, wo die Roste unterbrochen werden muh, wenn de» Flachs nicht vetlöslen, das hi'ßt «n ZäullNß übergehen soll. Anmtlk. he« V«rf. ___^ Z, ^^ ode? a ' Darren, dessen Nachtheile fürbie Haltbarlelt der F^ ,»fasern (abgesehen von der damitverbunbenen Feuergefahr) bereits gezeigt worden, hinlänglich er» setzen. (<. Von dem biKherißtn Vorzug det gerostete« Flachses zur technischen Verarbntuna »er dem «ngerofteten. Die mit der Nostung des Flachse« »«rbundenen mannichf^Itigen Beschwerlichkeiten habe«, besonders in längerer Zeit, den Wunsch nach Mitteln aufgeregt, die geeignet wären, sie entbehrlich zumachen, ohne dabey an >«m, zum Verspinnen vorbereiteten Fl«chs«, j«n« Eigenschafte« aufgeben zu müssen, die man in Bezie» hting auf Feinheit, Weichheit, Glanz und Geschmeidig, keit »em gerösteten Flachse beyzubringen im Stand, ist. Die meisten der dießfalls gemocht«,, Versuche ha. ben sich die Erfindung einer Brechmaschine i"ni Vor« wurf gemahlt, welche die Fähigkeit besitz», dieHolzrinde besser und kräfciger,und .zugleich zeiterspLiender, «r gumml« harzigen und schleimig«» Bestandtheile, welch« dies« Rind« mit der Flachsfaser verbinden, oder vi«Imehr ihre ll m w < n d » lung in «in« leicht zerreibbare — werk. i « uglich leicht trennb < re — Materie be, wirken können, wie dieß durch die Röstung hervorg«. bracht wird: so »st e< gnch leicht begreiflich,, daß «s bisher noch keiner d«r Vorzug« jeglicher Maschine, stärker in« Werg gehen und mehr Abfall» geben musst, ali der geröstete, wa» auch bilher in verschiedenen Landern > durch oielseitlse Versuch« bestätigt gefunden worden ist. Nicht glücklicher w«r«n die Versuch«, welche in > Hinsicht auf die Vorzüglichkeit der Eigenschaften der zugerichteten Flochlfaser vom ungerösteten Flachse gegen l'ene vom gerösteten, und in Beziehung auf die zu ihrer , Zubereitung erforderliche Mühe und Zeit Veranlaßt wor, , den sind,und welche nachstehendeHausitergebniss« lieferten: ! i. G«rn «»« ungerlsitttm Flachse fallt im Ganzen , ^eben wegen der, der Faser inharirenden—«ntle» ! benden — guminiharzigen und schleimigen Bestantz« . theil») gröber, harter, glanjwser, und r«uher aus. . Ein«, nicht ohne Kostenaufwand, angewendete . zweymahlige Behandlung mit Laug» und Seif«, stellt zw«r die Feinheit her; aber weder Klopfen, ' . Schaben und Bürsten, noch Laugen. und Sei« . fenbader, vermögen d«r Faser ihre msprüngiiche , Rsuheit zu benehmen. » I. Garn aus ungeröstetem Flachs« verhalt sich beym Weben viel schlechter , «I«l das aus geröstetem, selbst wenn da« Material durch chemisch, Mittel ? möglichst veredelt worden ist ; nur wenn das Gar« vor dem Weben voll-stanbig gebleicht wird, kann , dieser Ubelstand einigermaßen vermindert werden. . Es ist zwar ganz -richtig, daß man aus u«. geröltelem Flachse dl« feinsten Leinzeuge, «l« -Balüst, D«mast, Leinwand, j« selbst Kanten (Spitzen) verfertigen kön,« ; «llein das Garn ist rauh, muß ungewöhnlich ft«rt Zeschlichcet werden und g«st«llet, theils wegen jener Eigenschaft, theils wegen seiner Störrigkeit und Härte, kein so festes Anschlagen der ^a»«, wie Garn »yn gleichem, geröstetem Flachse. Das Geweb« »irb daher schon deßhalb,lockerer. 5. Das Bleichen der Fabrikate aus »ngerösseteln Flachse elf^rdelt zwar etwa um Z)6 weniger Zelt und Materialien, als jene« der Fabrikat, aus g<-ro'stnem Flachse; da aber »er Bleicher, b«y Er, sparung. von ,^6 Zeit, doch immer nur 2 »oll« Bleichen im Jahr« vollenden , milhi?. , wenn er auch 5 Woch«n früher fertig wird, teine neu« Arbeit mehr übernehmen k^nn , so laßt «s sich kaum .rwatten, daß verleib« ein Schock ungeri»st«' .—» Iz ^^- ?5l Die Bearbeitung des ungerösteten Flachses »rfo?-l,rr bedeutend mehr Zell und Kosten, als die dei gerosteten, und ei wirb dieser Aufwand tei. «eswegs durch das Ersvarniß von ijä Zeit, beyder Bleich«, aufgehoben. Endlich bewirken auch 7. die der ungerösteten Flachjfaser anklebenden harzi» gen :c. Theil« «inen eckelbafcen Geschmack, wenn der Faden beym Spinnen, , wie «s gewöhnlich Zeschieht, mit dem Speichel benetzt wirb. Alle diese Erfahrungen beweisen, daß «l vortherk« htfter s«y, die Rostung d«s Flachsei beyzubehalten. Die Belege zu dieser Schlußfalge finden sich in ^ jetzt stehen d«ren nur 8 oder ,0, „ndzwar diejenigen, die sich zunächst am Damme befinden. Ein» der dickssen davsn hat unten am ^tammletwai über ,1 holländisch, Ellen im Il-Mänge, ^'«.andern einige Ellen nieniZer. DaS Alter dieser Bäume ist daraus zu ermessen, daß es bereits vor meh, al« hnndest Jahren in ernste B«. rathunA von den Utrechtes Provmzial. Granden gfzo. ß«n wurde, ob man diese Baume ihrer Schönheit w«. 3«!i erhalt,»^ oder be» Schadens hzlber, den sie an. richteten, niederhauen sollt?. Dieser bestand nähmlich d-arin, baß sie durch das Tröofel,, nach Regengüssen l?en Weg und Damm gänzlich verdaiben und dadurch große Unkosten zur Wiedech»rst,ctuna, derselben «i,derhoh!t verursachten. Die Mehcheit der Provinjialstlinde bestand über zum Glück au« botanischen Ästhetikern, und di« P.ippeln wurd.l, vor dem mordefischen Beil« der ,m> ästhetisch«« Oconomen .gereitet. «.^l«. Unglückliche f«ftreise. Herr und Madam« Geaham machten »m i^.N^-ftealber eine Luftreise in Plymouth. Der Wind trieb den PaNon nach der See, und er siel selbst uiebsr. Die Gondel wuld« 2o Minuten lang a«f der Oberfläche des Messers fortgeschleudert und untergetaucht. Ein Ma,i,' nebao-t m!t to ?)?ann kam indessen zn Hülfe. E« g«-. la-ng den. Matrosen, die Stricke dei V^Nons ^« erHaschen, und d« beyden, Aronauten, die sich einander umfaßt hielten, unb m»h« tod^t als lebendzg waren, in das B-oot zu hebt». Rachdem dieß geschehesswar, kaoptni sie die Stricke, u^d der Ballon , der zu einer ungeheuren H5. he stieg, nahn, die Richtuna..uach d»v srai^ösischenKü. ste. Ehe das B«ot ans Land- kam,, glich Madame Gra, ham eintzm Leichiam. Gehön'g angewandte Mittel brach. l»n ste indessen wieder zum Leben zurück, und fi« be. fHs'd sich- n^ch den leyteu Nachrichten ziemlich wohl. D«r Ballon ist seicd«m von einem Fischerboot« auf der S»e gefunden, und nach PlymolNh geblacht worden. Gedruckt bey I«"«z Alsy5 V»lcn von KI«inm«yr.