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Ueber dringendes Ersuchen der Zeichnungsstel-Ich, bei welchen noch ununterbrochen Anmeldungen aus die vierte KriegSanleihe einlaufen, hat der Herr Finanzminister gestaltet, daß Zeichnungen auf die vierte Kriegsanleihe noch bis einschliehlich Dienstag, den 23. Mai ISIS angenommen «erden dürfen. Ich fordere die Bevölkerung von Steiermark auf, die hiemit noch weiterS gebotene Gelegenheit einer mündelsicheren, hochverzinslichcn Kapitalianlage durch Fortsetzung der Zeichnung auf die vierte Kriegsanleihe nach Möglichkeit zu benützen und hiedurch nach Kräf-ten zur Steigerung des bisherigen, sehr günstigen Erfolge« der Anleihezeichnung beizutragen. Graz, am 16. Mai 1916. Der k. k. Statthalter: Clury Vierte Kriegsnnleilie. Verlängerung der Zeichnungsfrist. Der erste Ueberblick über die Ergebnisse der zur Zeichnung aufgelegten vierten KriegSanleihe läßt im Augenblick« ein erschöpfende» Urteil hinsichtlich des vollen Umfange« der angemeldeten ZeichnnngSsum-men nicht zu. Immerhin kann schon heute das Er» gebnis der vierten österreichischen KriegSanleihe als ein außervi deutlich günstiges bezeichnet werden. Wenn e» «in letzten Zeichnungstage, wo einen halben Tag lang die Schalter noch offen standen, «ögl ch ge» westn ist, 3 3 Milliarden als vorläufige Zählung festzustellen, muß «an unbedingt zur Ueberzeugung Ja, wenn ich noch jung wäre. vor einer wurmstichigen Truhe kniet ein altes Männlein. Die sonst sahlen Wangen find etwa» ge-rötet, seine Nasenflügel zittern und durch den schon morsch gewordenen Körper gebt ein leiseS Beben. Mühsam bohrt er den rostigen Schlüssel in das verstaubte Schloß. Endlich ein Krach — und der Deckel der Truhe läßt eine Oeffnung fehen. Mo-deriger Geruch entströmt derselben und die Angeln winseln beim Oeffnen. Eine dichte Staubwolke verhüllte den Inhalt. Lorsichtig hebt der Alte da« vergilbte Tuch, welche« al« Schutz dienen sollte, über den Schatz, der da drinnen sorgsam gebettet lag. Gottlob, der KommiS-tabak — der letzte, von dem er geraucht — hat seine Schuldigkeit geta» und den Schaben den Zu-tritt verwehrt. Lange hatte er die Truhe nicht mehr geöffnet; es war kein Anlaß dazu. Andächtig nimmt er Stück für Stück heraus und legt eS auf den wackeligen Stuhl neben sich. Da« erste, wa« er in die Hand bekommt, ist «in Waffenrock. Liebevoll streift er über denselben und durchsucht mit zitternd«» fänden die Taschen. Da ist manche Reliquie zu finden au« der schönen Sol-datenzeit. Tränen der Rührung kommen den Alten in die gelangen, daß diese Summe noch lange nicht da« end-gültige Resultat darstellt. Sehr zahlreiche exponierte Zeichenstellen im Reiche waren natürlich außerstande, die Zeichnungen, welche bei ihnen eingelaufen sind, zeitgerecht bekanntzugeben; ähulil, steht eS mit den Zeichnungen von Vereinen und Genossenschaften und mit den Zeichnungen au« dem Felde. Diese Umstände veranlaßten die österreichische Finanzverwaltung den ZeichnungSIermin bis zum 23. Mai zu verlängern, an welchem Tage unbedingt der ZeichnungSschU ß ausgesprochen wird. Nicht allein diese Tatsachen haben den Schatzkanzler veranlaßt, ie ZeichnungSfrist hinauszuschieben, vielmehr erfolgte diese Erstreckung auch aus dem Grunde, weil von vielen Seiten Anmeldungen «flössen sind, die sich bedauerlicherweise bis zum 15. Mai nicht haben ab-wickeln lasten und dtSholb dringend um die Verlän» gerung gebeten worden ist. Da also durch einen Zeitraum von sieben Ta-gen noch die Möglichkeit geboten ist, sich an der Kriegsanleihe zu beteiligen, so ergeht an alle die-jenigen, die etwa mit der Zeichnung auS irgend einem Grunde zurückgeblieben sind, der Ruf: Zeichnet KriegSanleihe I Wu dürfen uns nicht zufriedengeben mit dem Ge^auken, daß die KriegSanleihe ohnehin schon ein schöne» Ergebnis gezeitigt habe. Es soll für uns «in Ehrenpunkt sein, die Summe, die bei der dritten KriegSanleihe herausgebracht worden ist, tunlichst um ein bedeutende» zu überschreiten, damit die Armee-teitung der Sorge sür unsere Soldaten für längere Dauer übeihoben ist. Unsere wirtschaftliche Lage, un-sere Geschäfts- und Erwerbsveihältnisse überhaubt, gestatten srei die Erwartung, daß die Borhersage berufener und unterrichteter Männer, dahingehend, daß die vierte KriegSanleihe auch «in«n Sieg un-serer Wirtschaftskräfte bedeute» werde, voll in Er füllnng gehen wird. In t er militärischen Situation haben unsere Feinde nicht» erreicht; »aß sie uns wirtschaftlich nicht niederringen können, wird doS Ergebnis der vierten Kriegsanleihe mit unumstößlicher Beweiskraft zutage fördern. Bedenke jeder, daß die Krieg-, anleihe kein Opfer bedeutet, daß mit Erwerbung dieser Staatsanleihe der Zweck verbunden ist, den Zeichnern für lange Augen. Die Knöpfe deS Rocke» sind «att «ngelau-fen und er fährt in alter Gewohnheit mit dem Ellenbogen über dieselben, um sie blank zu machen — die Stern« an dem Kragen haben ihre Reinheit eingebüßt. Die Farbe der Hose ist nicht mehr zu erkennen, ob sie grau oder blau ist. Die Zeit hat ihren Stempel aufgedrückt. Beide Kleidungsstücke drückt der Alte an seine rasselnde Brust und die Lippen murmeln: „ja, wenn ich noch jung wäre!" Ein Seufzer nach dem andern folgt diesem Ausruf. Dann greift er hastig seitwärts in die Truhe. Ein rundliches Paket, welches sorgsam um schnürt ist, bringt er zum Vorschein. Er machte es aus und entnimmt demselben eine Mütze. Dieselbe ist noch gut e>halten und schnell sitzt sie auf dem weißen Kopse. Tief rutscht sie über die Stirne, so überwälti-gend ist da» Gesühl in ihm, daß er sich aus den Stuhl setzen muß. Waffenrock und Hose liegen auf seinen Knieen und er streichelt und wiegt beides, wie «ine Mutter ihr geliebtes Kind. Seine dünne» Lippen murmeln immerfort: „Ja, wenn ich noch jung wäre. Wenn ich noch das tragen könnte." Urp'öylich streift er Janker und Hofe ab und schnell steckt er sich in die Uniform, die schlotternd seine dü»re Gestalt umschließt. Wehmütig gleitet sein Jahr« hinau« «inen materiellen Vorteil zu biete« und daß. nicht in letzter Linie, den Armeen die Möglichkeit geboten werden soll, so wie bisher tapser auszuhalten bis zum siegreichen Ende. Oesterreicher, zeichnet so lange e« möglich ist, die viert« KriegSanleihe! Schlußtag 23. Mai, 12 Uhr mittags i Der 21. Mai. In Italien wird man den Jahrestag der Kriegs-erklärung an Oesterreich.Ungarn mit gemischten Ge-fühlen begehen. Die Minister haben seit dem Mai 1915 alles aufgeboten, um gegenüber der immer sichtbarer werdenden Ergebnislosigkeit des Kriege» den „moralischen Standpunkt" ihrer Politik in den Lordergrund zu stellen und die Oeffentlichkeit durch-die Phrase von den „geheiligten Rechten der Nation" aus österreichisches Gebiet darüber hinwegzutäuschen, daß Salandra und Sonnino aus da» falsche Pserd gewettet haben; allein gerade der Umstand, daß von diesen .geheiligten Rechten", trotz größter militari-scher Kraftaufwendung, bisher gar n'chls verwirklicht werden konnte, stimmt die Tenentlichkeit in Italien um so trüber, al» das italienische Lolk die-s«n Mißersolg auch noch mit schwerem Gelde bezahlen muß, da« in die Taschen de« verbündeten England fließt und die letzten Nachrichten von der Front empfindliche Schlappen der Italiener melden. Hätte Italien den von ihm beschworen«» Vertrag, dessen Wohltaten und Vorteile e» durch dreißig Jahre genossen hatte, gehalten, wäre der Krieg viel-leicht schon beendet und hätte Italien an Ansehen und Macht nicht verloren, sondern gewonnen; i* selbst wenn es in Bersolgung der Politik San Gin-liano« ein« Politik der Neutralität festgesetzt hätte, würde es Gelegenheit gehabt haben, die gewiß ein» trägliche Rolle eine« Friedensvermittlers zu spielen Allein Sonnino und Salandra standen einerseits im Bann« der Furcht vor der Ue'oermacht England», ande» rerseitS aber rechn«!«» sie auf «in«n kurzen, siegreichen Fcldzug. indem sie auch die Neutralen im Osten falsch einschätzten. Sie wollten Italien «inen große« Gewinn sichern, ohne erhebliche Opfer bringen z» müssen und darin haben sie sich getäuscht. Der Blick an sich herab und er tastet sich zu dem kleinen, verblichenen Spiegel in der Ecke seines Aus-nahmstübchens. Mechanisch glättet «r alle« jurecht, aber die Jahr« haben zu lies« Falten gegraben, sie trotzen jedem Versuch, sie gleich zu bringen. Er reibt und bürstet mit e'ner Behändigkeit, die man dem alten Körper gar nicht zutraut. Lange verliest er sich in seinen Anblick u«d rückt die Kapse balo link», bald recht». Nirgend» will sie recht mehr sitzen. De* Kragen de« Rocke« ist um Viele» zu weit geworden und er saßt ih» mit der Hand zusammen und läßt sie dann seufzend über die Brust gl«it«n. Da mit «inen, Male vermißt er «Iwas! S» schnell ihn seine Füße tragen, ist er bei der Trnhe, durchstöbert deren Inhalt und zieht eine kleine Schachtel herau«. Ja, da ist e»! Da lieg» in Watte und Seidenpapier gewickelt, wa» jedem Krieger Ehre und Ansehen verschafft. Rasch befestigt er die Medaille an dem Rock. Jetzt umspielt ein zufriedene» Lächeln seine Lippen. Da haben sie alle geheult um den Buben, «l» er fort mußte! Nur er nicht! Wie die Kletten sind sie an ihm gehangen, do» Weib, die Mutter, die Kinder. Schwer haben sie ihm den Abschied gewacht. Er Hütte dreini anen mögen! Gab e» etwa» Schöneres al« solch «in blinkend Ding. Gerne hätte er eS dem Enkel vor dem Ab« Gene t Denität Dacht Nummer 40 Feldzug dauert jetzt ein Jahr, König Viktor Ema-nucl muß immer noch au» weiter Ferne die Turm-spixen Trieft« und Trient» bewundern, die Blut« «pier, die daS Volk gebracht hat, sind ungeheuer, die Schuldenlast, die auf da» Land gehäuft wurde, aber umso unerschwinglicher, als «S durch den englischen Bundesgenossen planmäßig ausgeraubt wird, trotzdem dieses nicht einmal imstande ist, Italien genügend mit Rohstoffen zu versorgen. Und dabei muß Jta-lien sich in der englischen Presse noch sage» lassen, daß et als „bezahlte Hilfskraft" nicht da» leiste, was seine Dienstgeber von ihm zu erwarten berech« tigt seien! Da» ist gewiß ungertcht, zumal da Eng-landS wirkliche Kriegsleistungen nicht nur ver-hältnismäßig, sondern auch absolut noch immer sehr weit hinter denen Italiens zurückbleiben, allein der Unmut über den italienischen Genossen im Bier-»erbande ist immerhin begreiflich, wenn er auch in der englischen Politik selbst seine eigentliche Ur-sache hat. Was bei dem Eintritt« Italiens in den Vier-verband jeder Weitblickende vorausgesehen hatte, ist eben eingetreten; wohl gewann die Entente am 21. Mai 1915 einen Bundesgenossen, allein an dem Tage verlor sie den Balkan. Wenn die italienische Regierung erwartet hatte, daß mit ihrem Anschluß an die Entente auch Rumänien seine Neutralität »usgeben werde, so hatte sie sich bitter getäuscht, an» derseits aber mußte der Eintritt Italien» mit seinen uferlosen Bestrebungen auf dem Balkan und im Osten des Mittelmeere» Bulgarien und Griechenland naturgemäß von dem Vierverbande abdrängen. In dem Augenblicke, wo die Entente aus dem von ihr bereit» aufgeteilten Balkan weite Gebiete Italien versprach und noch einige Inseln im Aegäischen Meere darauf gab, konnte es den Balkanftaaten nicht mehr zweifelhaft sein, daß ein Sieg des -Bier-verbandeS ihre Niederlage sein werde. Die Ein-beziehung Italien» in den Vierverband war deshalb einer der schwersten Fehler, die die Politik der En-tente in diesem Kriege begangen hat. Den Anschluß Italiens an unsere Gegner hat den Krieg zwar ver-länger», allein seine Entwicklung entschieden zu ihren Unzunsten beeinflußt. Der Verrat Italiens wurde v»n uni schmerzlich empfunden, allein vielleicht war er eine geschichtliche Notwendigkeit, die eintreten mußte, damit endlich im Mittelmeere und aus der valkanhalbinsel klare Verhältnisse geschaffen werden, die eine dauernde Bürgschaft für ei»e friedliche Macht-entfaltung der politischen und wirtschaftlichen Kräfte de» nahen Ostens und für die Freiheit de» Mittel-meere» und feiner Berbindungsstraßen mit den Welt-«eeren bieten. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte des österreichischen General st ab«». Keine besonderen Ereignisse. schied noch gezeigt, doch es war keine Zeit mehr d«zu. Beneidet hatte er ihn und ihn wiederholt in die Arme geschlossen. Schier närrisch machte eS ihn, daß man den Buben, der zwar schon verheiratet und Vater von zwei Kindern war, aber trotzdem noch immer der Bub von seinem Buben blieb, gebrauchte und ihn holte, mitzuhelfen an dem großen Wert, rächen und befreien zu helfen. Er selbst hatte ja geholfen, den Buben zu einem Soldaten zn erziehen. Da» machte ihn jetzt stolz. Säbel hatte er ihn ge-schnitzt, Cako gemacht, mit großen Federbusche» au» Papierschnitzel. Aus seinen Knieen hatt« er ihm vom Preußen-krieg rrzihlt, wo sie durch die Elbe schwimmen mußten und Verschiedene» mehr. Wie seine Mutter, de» Buben Urgroßmutter, damal» eine beschwerliche Wallfahrt zu einem Kirchlein auf einen hohen Berg gemacht haben, um zu bitten, daß ihrem Buben in dem Kriege nicht» geschehe. Wie sie in Andacht ver-funken gemeint habe, die feindlichen Kugeln zu hören. Ost sagte sie, ihr Gebet und ihre Gotterge-bung habe ihn gerettet und er erwiderte, seine Un-Verzagtheit, seine Vaterlandsliebe un) Trene hätten ihn bewahrt. Nicht müde wurde der Bub zuzuhören und zu fragen. Besonders oft mußte er ihm da» Liedel vorsingen, welche» sie bei gutem Humor im Lager bei Königgratz 1866 dichteten und da» solgendeemaßen lautete: Krutzitürkenelement, Jetzt san ma do vom Regiment, Die Berichte der D«utschen Obersten Heeresleitung. 18. Mai. Oestlich von Kraschin wurde ein seindliche» Flugzeug abgeschossen. Gegen Frankreich und England. Großes Hauptquartier, 17. Mai. Südwestlich Len» fände» im Anschlüsse an Minensprengungen lebhafte Handgranatenkämpfe statt. Auf beiden Maas-ufern steigerte sich zeitweise die gegenseitige Feuer-tätigkeit zu großer Heftigkeit. Ein Angriff der Fran-zofen gegen den Südhang der Höhe 304 brach in unserem Sperrfeuer zusammen. Di« Fliegertätigkeit war aus beiden Seiten rege. Oberleutnant Immel-mann schoß westlich Duai das 15. feindliche Flug-zeug herunter. Ein englisches Flugzeug unterlag im Lujtkampfe bei Fourne»; die Insassen, zwei engli-sche Offiziere, wurden unverwundet gefangen. 18. Mai. Südwestlich von Lens wurden die Handgranatenkämpfe fortgesetzt. Drei weitere franzü-fische Angriffe gegen unsere Stellungen aus der Höhe 304 wurden heute früh abgeschlagen. Beim Rückzug über Esnes erlitt der Feind in dem übersichtlichen Gelände schwere Verluste. ES handelte sich diesmal um Versuche einer frischen afrikanischen Division, die aus weißen und farbigen Franzosen gemischt ist. Eiu von schwachen seindlichen Kräften unternomme-ner Vorstoß südwestlich de» Reichsackerkopses scheiterte vollkommen. 19. Mai. Auf dem westlichen Maasufer wur-den die französische» Gräben beiderseits der Straße Haucourt—Es »es bis in die Höhe der Südspitze des EamardwaldeS genommen unv 9 Offiziere und 120 Mann zu Gefangenen gemacht. Ein erneuter feind-licher Angriff gegen die Höhe 304 brach unter er-heblichen Verlusten fAr den Feind zusammen. Aus dem östlichen Maasuser steigerte sich zeilweise gegen-seitige Artillerietätigkeit zu großer Stärke. Die Flie-gertätigkeit war aus beiden Seiten groß. Oberleut-»ant Volke schoß das 16. seindliche Flugzeug südlich von Ripot ab. Bahn hos Luneville, sowie Bahnhos, Lustschiffhalle und Kasernen bei Epinal wurden mit Bomben belegt. Der Krieg gegen Italien. 17 Mai. Amtlich wird verlautbart: Die Artil-leriekämpse dauern an der ganzen Front sort. Aus der Hochfläche von Doberdo wurde unsere neue Stellung westlich San Martina durch Minenspren-gung erweitert. Hieraus folgten von Feindesseite Trommelseuer und ein Angriff, den unser Jnsan-terieregiment Nr. 4.? im Handgranatenkamps ab-schlug. Am Görzer Brückenkops, im Krngebiete, bei Flitsch und in mehreren Abschnitten der Kärntner Front war daS Geschützfeuer zeitweise äußerst leb-haft. In den Dolomilen wurden feindliche Nacht-angriffe gegen den Hexenfels (Sasso di Stria) und den Sattel nördlich de» Siefberges abgewiesen. In Südtirol breiteten sich unsere Truppen aus dem Ar-menterrarücken au», nahmen auf der Hochfläche von Bielgereuth die feindlich« Stellung Soglio d'Aspio— Mit die Preußen hadn ma grast Und « Kugel bat uns g'straft; Und an Ttirken hadn ma gwürgt Und a Medailln habn ma kriagt, Krutzitürkenelement, Jetzt fan ma do vom Regiment. Ob er sich jetzt wohl daran erinnern wird, wa« der Großvater alle» erzählte? Gewiß wird er es, sagt er laut zu sich, und nickt bejahend dazu. Es muß ihm einsalle»! Und wenn er dann wirklich zurückkehre» würde mi» so eine« Ding an der Brust, vielleicht auch nn-versehrt, wie er zurückgekehrt ist, mit einem Gefühl, da» sich nicht beschreiben läßt. Dann, ja dann wäre er ei» ganzer, vollkom-mener Mann, der nicht nur seiner Familie, sondern der Allgemeinheit, dem geliebten Kaiser, dem geliebten Vaterlande gedient hatte. Wie zum Gebet salten sich die Hände de« alten Krieger» und zwei Tropsen fallen auf dieselben: „Ja, wenn ich noch jung wäre!" K. Schmitt. Ihr Erwachen. KriegSnovelle von Karl Wörth. De» Thalhosbauern LieSl war eine Schönheit. Hierüber konnte keiner Zweisel hegen, Freundinnen, gute Freundinnen erklärten jedermann, ohne lange Ausforderung, sie wäre ebenso dumm wie schön. Freundinnen berichten ja immer gute», zwar Eoston—Costa d'Ägra Maronia, drangen im Ter-ragnola-Avschnitte in Piazza und Balduga ein, ver-trieben die Italiener au» MoScheri und erstürmten nachts die Zugna Torta (südlich von Rovreit). In diesen Kämpsen ist die Zahl der feindlichen Gefaa-genen aus 141 Offiziere, 6200 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und 13 Geschütze gestiegen. Im Abschnitte de» Soppio-SeeS unterhielt der Feind heute nachts ein kräftige» Feuer gegen seine eigenen Linien. Starke Geschwader unserer Land-und Seeflugzeuge belegten vorgestern nachts und ge-stern früh die Bahnhöfe und sonstige Anlogen von Venedig, Mestre, Cormons, Cividale, Udine, Perla-Carnia und Treviso au»giebig mit Bomben. Allent-halben, inSdesonders aber in Udine, wo etwa 30 seindliche Geschütze ein vergebliche» Abwehrseuer un-terhielten, wurde große Wirkung beobachtet. 18. Mai. An der küstenländischen und Kärntner Front war die Artillerietätigkett zumeist durch Boden» nebel behindert. Südöstlich Monfalcone wurde «in Versuch d«r Italiener, ihre unlängst verloren« Stel-lung bei Bagni wiederzugewinnen, abgewiesen. Im Eol di Lana-Gebiel scheiterten wiederholt seindliche «»griffe. In Südiirol nahmen unsere Truppen im Angriff zwischen Astach. und Laintal (Astico- und Lenotal), den Grenzrücken de» Maggio in Besitz, bemächtigten sich nach Ueberschreiten de» Laintales südöstlich Platzer (Piazza) der Eosta bella und schlu-gen südlich MoScheri auf der Zugna Torta mehrere feindliche Gegenangriffe ab. Der gestrige Tag brachte über 900 weitere Gefangene, darunter 12 Offiziere, und eine Beute von 18 Geschützen und 18 Maschinengewehren ein. Die Berichte de» italienischen Ge-neralstabeS vom 16. und 17. d. behaupten, unsere Verlnste in diesen Kämpfen feien „schrecklich und un> geheuer" gewesen. Diese Angaben, die den Eindruck d«S Rückzüge» abschwächen sollen, sind frei erfunden. Die Verluste de» Gegners konn man nur abschätzen, »venn man daS Schlachtseld behauptet. Di« Italiener sind nicht in dieser Lage. Dagegen können wir bei vol-ler Wertung des Bluiopfer» jede» einzelnen unserer Braven erklären, daß unsere Verluste dank der Ge-fchicklichkeit unserer Infanterie, de» mächtigen Schutze» unserer Artilleriewirkung und der KriegSerfahrung unserer Führung außerordentlich gering sind. 19. Mai. Die an der küstenländischen und Kärntner Front eingetretene Feuerpause hielt im all-gemeinen auch gestern an. Heute früh wurden zwei feindliche Angriffe auf die von unseren Truppen un-längst gewonnenen Stellungen östlich von Monsalcone abgeschlagen. Eines unserer Seeflugzeuggeschwader belegte die Bahnhosanlage von San Giorgio di No-garo und die seindliche Seeflugstation nächst Grado erfolgreich mit Bomben. An der Südtiroler Front gewann unser Angriff unaufhaltsam Raum. Auf dem Äimenterrarücken wurden 6 italienische Angriffe ab-gewiesen. Unsere zwischen dem Astach- und dem Laintale vorgerückten Kräfte, unter Führung Sr. k. u. k. Hoheit des FeldmarschalleulnamS Erherzog Karl Franz Josef, trieben den Feind an der ganzen Front weiter zurück und bemächtigten sich heut« früh der italienischen Panzerwerke Eampo Molon wäre LieSl nur mittelmäßig klug und nicht so lieb-lich von Angesicht qewesen, jede Gespielin hätte sie für ein klugeS, hübsches Geschöpf erklärt. Eines muß aber auch ich, der ich sie wirklich gut leiden kann, zugeben, sie war selten still und ungewöhnlich bescheiden. Daran war der Vater schuld, der nur sein Wort im Hause hören wollte und die dadurch verschüchterte Art der Mutter hatte die Tochter an-gesteckt, so war diese wahrlich ein Engel a» Ruhe. Aber es kommt ja sür jeden, der auf Mutter Erde die Füße sich wund wandert, der Tag, wo die Lei. denfchaft erwacht, in der Seele der Frühling grünt und da« Herz hofft .... Für LieSl hieß dieser Erwecker Rudi, war Lehrer an einem Gymnasium, kaum der Alma mater entronnen, ein lieber, blonder Jungt. Voll Herz-lichkeit, LebenSjreude und Frohsinn. Er liebte sein Mädel und war gewillt, sie zu seiner Frau Präses-sorin zu machtn. LieSl» Vater duldete keine Heim-lichkeiten. grad' da« Wort und grad' die Tat, das waren dieses Ehrenmannes Leitsterne. An einem schönen Frühlingsabend, zur heiligen Psingstzeit, verlobte er da« Paar. Sie mußten ja noch warten, drei lange Jahre, bi» zur Hochzeit warten, aber sie waren ja beide jung und zu den großen Ferien kam ja ihr Rudi wieder! Wenn die öde Schul« ihr Tore schloß, dann sollte er heimeilen zu seinem MäSel, bei ihr au»ruhen und von einer sonnigen Zuk»nst träumen. Wenige Tage genoß da» Paar diese« Glück und dann rief der Krieg de» Lande» wehrhafte Söhne zu den Fahnen. Stammet 40 Deutsche Macht Seite z und Torar». Zwischen Lain- und Brandtal (Val-larsa) erreichte» unsere Truppen den Nordrand de» Eol-Saato Massiv«. Im Eischtale mußten di« Zta-liener die Orte Marco und Mori räumen. Die Zahl der seit Beginn unseres Angriffes gemachten Gefangenen hat sich auf über 10.000 Mann und 196 Offiziere, die Beute auf 51 Maschinengewehre und Kl Geschütze erhöht. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarfchall-Leutnant. Am Balkan Die deutsche Heeresleitung teilt unte dem 18 d. mit: Eine im Bardargebiet« gegen unsere Stellung vorzehenve schwache feindliche Abteilung wurde ab-gcwiefen. Ein Flug5 Jahren in RadkerSburg und war dort al» vorzüglicher Ge- sellschafter und Humorist sehr beliebt. Der Gesang-und Musikperein verliert mit ihn eine seiner neuesten Stützen. — In Windischfeistritz starb gestern der Gastwirt Herr Franz Supanschitsch im Alter von 52 Jahren. Er war Gemeinderat und Vorstand dir Gastwirt«genoss«nschast von Windischfeistritz. Auf dem Felde der Ehre gefallen. Am 13. erlag im Olmützer Krieg«fpitale der Landsturmmann Karl S'rowatka, Beamter der Firma A.-G. Greinitz in Trieft, den Folgen eine« in den Kämpfen gegen Rußland zugezogenen Leiden«. Johann Koroschetz 1°. Welchen Ansehen« und welcher Wertschätzung sich der verstorbene Ge« meinderat un» Odman" de« Gesangvereine« „Lit-derkran," Johann Koroschetz ersreuie, ersieht man am besten daraus, daß noch immer zahlreiche Bei-leidskundgebungev, insbesondere an den genannten Verein einlangen. Bon diesen seien inSdesondere er-wähnt die de« Cillier Männetgesangverein'S, de» Herrn Karl Teppey, de» Herrn Oberlehrer» Wald-van« in Windi chgraz, der als Ehrenjangwart dem hiesigen Gesangvereine „Liederkranz" angehört, de» SangwarieS Gustav Fischer, der lange im Vereine tälig war, des Wiener Schubrrllmnde» und des Steirischen Sängerbünde», dessen Obmann R. von Schmeidl nachstehendes herzliche» Beileidschreiben an den Berein richtete: ..Um Ihren hochverdienten, un-vergeßlichen Führer Koroschetz trauert mit Ihnen die ganze steirische Sängerschaft. Er war ein leuchten-dc» Vorbild ebenso begeisterter wie selbstloser Hin-gäbe zum deutschen Liede, zu der im Steirischen Sängerbünde unzerstörbar wurzelnden Kraft und Herrlichkeit deutscher Einigkeit, ter Steirische Sän-gerbund wird sein Angedenken allzeit in hohen Ehien ollen." Soldatenbegrädnis. Donne>»iag wurde am hiesigen Soldatensriedhose der Infanterist Anton Kastell« des 87. Ins. Reg. zur letzten Ruhe bestattet, der im allgemeinen Krankenhaus« einer Krank-hei», die er sich im Felde zugezogen hat, erlegen war. Pflicht der Heimat. Mit Siolz und Siau-n«n verfolgen wir die heldenmütigen Taten und di« Ausdauer unserer Soldaten. Ihrem Pflichtbewußt-lein und ihrer Kraft verdanken wir e», daß wir friedlich in unserer Heimat, in unseren Dörfern leben. Unsere Scholle ist unversehrt geblieben. Umsomehr erwächst un» allen ohne Ausnahme die Dankeischuld. auch da» Unsere zum gloßen Weike der Vaterland»-Verteidigung beizutragen. Wir tun die» dadurch, daß wir jederzeit unsere Pflicht im täglichen Arbeiten un» Schaffen erfüllen. Hiedurch führen wir siegreich den wirtschaftlichen Kampf. Der AuShungernng»plan der Gegner wird fo zunichte gemacht. Doch die» ist nicht genug. Wir daben dem Balerlande und uns«r«n Kämpfern gegenüber die anbedingte Pflicht, die Geld-mittel aufzndnnge», damit der un» aufgebürdet« Krieg zum siegreich«» End« geführt werden kann, damit die vielen Opfer nicht umsonst gebracht wurden. Die Kriegsanleihe muß da» Geld herbeischaffen. Wie zu erwarten war, hat die viert« Anleihe ein glän-z«nde» Ergebnis gebracht, da» «in« gewonnene Schlacht bedeutet. Da noch foitlau'end Anmeldungen zur Dieser Rus galt auch dem jungen Pädagogen! Heiße Trän«» kostete e» dem Mädchen, aber auch Stolz hob ihr« jung« Brust. „M«ia Beste« opfere ich dem Vaterland«." Und nun begann ihr Zittern und Bangen, Hoff«n für den Geliebten. Tagtäglich erwartete sie in der Näh« drs Postamtes den Briefboten. und jede Feldpostkarte bedeckte sie mit »ausenden von Küssen, dankte sie dem Füh-w der Heerscharrn im heißen Gebet«. Aber «ine» Tage» kam die Nachricht, sie glaubt« ihr Hrrz stehe still, Rudt wäre verwundet, nicht schwer, aber auch nicht unbedenklich, und er liege in einem Spital in Weftgalizien. Em erschütternde« Schluchzen durchbebte ihren Leib. Dann saßt« sie sich, den» ein Entschluß war in ihr gereift. Rasch eilte sie zum Vater, der draußen am Felde arbeitet« und zu ihm sprach sie: „Schau Va-»er, wie ich al» kleine» Mädel einmal von Nachbar» Akpsel «in«» nahm, schlugest du mich, daß ich bit-terlich wkint« und sagtest dann: »Mein Kind, tn« nur im Leben, wa» recht ist. Und al» im Gemeinde-rat einer dich beleidigt« uud du zu wenig Krast hattest, ihm zu erwidern, legtest du dein Amt nieder »it der Begründung: Der Mensch muß so Handel«, daß seiner Ta« Weg der der Pflicht ist. Ich, Va ter, halte e» für meine Psiicht und das einzig rechte, daß ich nun, wo mein Geliebter krank und allein in einem Spitale liegt, zu ihm eile, ihn gesund pfikge. Wrr kann ihn b«ff«r bedienen al» ich, da ich ihn doch so genau kenl.e. Laß mich als» gehen, Vater." Zeichnung «inlausrn, s» wurde die Zeichnungifrist verlängert. Wer noch nicht» oder wenig zeichnete, »er fei» Geld im Säckel hielt, wer sein« Psticht gröblich vernachliffigt«. der hat noch Gelegknheit, da» Versäumt« nachzuholen. Zur KriegSanleihe muß jeder Staatsbürger so viel beitragen, al» i» seinen Kräf« ten steh«. Wrr e» nicht tut, bürdet die schwer« A»< klage aus sich, daß er sich unwürdig der Zrit zeigt«. Daher, ihr. die ihr nach nicht» oder nur weuig für die Anleihe aufgebracht habt, obwohl ihr e» könntet, geht zur nächste» Kasse und zeichnet KriegSanleihe. Ihr erweist hiedurch dem Vaterland« einen Dienst und sichert zugleich für euer Geld die sicherste und beste Anlage die e» gibt. Man bedenke: Aus Jeden kommt «» an. Hochherzige Spende Herr Dr. Paul Mufti v. Mollenbruck spendete zuhanden des evan-gelischen Psarramte» sür ein« bedürftige Familie 200 St. E» sei ihm hiefür auch an dieser Stell« d«r herzlichst« Dank ««»gesprochen. Für das Waisenhaus und Lehrlings heim in Cilli Herr Dr. lechn. Rudolf Mitlauft, k. k. Adjunkt in Wien, spendete zugunsten des Wai-scn- und Lehrlingsheimes aus Anlaß der Roten Kreuz Wache durch di« Hauptleitung der Südmark den Betrag von 12 K. E» sei ihm hiesür der herz-lichst« Dank gesagt. Wohltätigkeitsparkkonzert. Am Man-tag den 22. Mai findet bei günstiger Witterung da» 4. WohltätigkeitSkcnzert der Musikabteilung ve» Ersatzbataillons de» Ins.-Reg. 87 im Stadtpark statt. Beginn 6 Uhr nachmittags. Ende halb 8 Uhr abends. Eintritt 20 Heller für die P«rfon. Kinder unter 1(1 Jahren frei. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Chrittu»kirche um 10 Uhr vormittag ein öffentlicher Golt«»dienst statt. Eisenbahner und Kriegsanleihezeich nungen. Der Allgemeine Verband der Bedienst«-ten der k. k. priv. ^üddahn sowie die Spar- und Vorschubkasse der Südbahnbediensteten in Marburg (Mellingerstraße) haben in einer Borstandssitzung den erfreulichen Beschüß gesaßt, aus die vierte östcrrei-chische KriegSanleihe 230.000 K bei der Filiale der Anglo Oesterreichischen Bank in Marburg zu zeich-nen. Mit dieser Zeichnung haben der Allgemein« Verband und die Spar- und Vorschußkass« der Süd-bahnbediensteten in Marburg 600.000 « KriegSanleihe gezeichnet. — Da» ist ein erhebendes Bei-spiel von wahrer Vaterlandsliebe, welche» diese Eisenbahner geben. Sie wissen, daß nicht mit viele» und noch so schönen Worte», sondern nur durch die Tat dem Vaterland« und drr Allgemeinheit zu helse» ist. Sie sino Männcr der Praxis und wissen daher, woraus e» ankommt; sie sind Männer au» der har-ten Schule de» Leben» und haben sich doch ein warme» Herz sür das Schicksal d«r Heimat bewahrt. In der KriegSanleihe marschiere» si«, an ihr«n finan-ziellen Krästen g«m«ss«n, d«r Bevölkerung voran und jedem dieser wackeren Männer gebührt ein Lreuzlein aus Ausdruckes de» Danke» vom Bat«r-land«! Und gerührt küßte der Thalhosbauer sein Töch terchen. da« der Krieg gereift, der Schmerz zur Opferwilligen gewandelt hatte. Viele Tränen kostet« e« wohl der Mutier, al« sie die Tachter wegfahren sah, die nach dem Feldlazarett, in ein vom Krieg bedroht«» Land eilte .... Von Schmerzen gepeinigt, warf Rudi sich in seinem Bette, er dachte an» Sterbe», wie traurig die» wäre, wie einsam, wenn «r von dieser Welt schied, ohne Lies! noch einmal geskhen zu haben, «ei ihr weilten sein« Gedanken, mit ihrem Namen aus den Lippen schlummerte er ein Im Traum sah «r ihr Bild und ein Schimmer Glück beleuchtete de» Schlafenden Züge. Und als er erwachte, zu neuem Leben erwachte, faß sie an seinem Bette. Sie nahm seinen Kops in beide Hände, küßte ihn und btbend sagte sie: „Writ war der Weg hierher und nicht leicht zu finden, aber jetzt, Rudi, jetzt wußt du mir gesund werden. Versprich' mir'» I Einen Kuß al» Psand!" Sie hielt Wort, in «inigrn Wochen war Rudi hergestellt, nach zwei Monden wieder seldtauglich. Da nahm sie Abschied von ihm, ohne viel Worte, denn e» war bei ihr ja selbstverständlich, daß er nun wieder al» Mann die höchste Pflicht zu erfüllen halte, weiter ,u kämpfen. Sir kehrt« nun in ihr Dorf wieder zurück ... Und dort grüßen ehifurcht»voll sie die Bur> fchen, wie vor einem Krieger, der das Eifern« sich verdient, so ziehen sie auch vor Li«»l d«n Hut. Denn sie stand ja auch vor dem Feind. Auch > ie Mädel sprechen von ihr mit voller Achtung und der alt« Schulmeister meint, der Krieg hat da» Mädel znm Erwachen gebracht. Ihr Vater aber sagt nur: „«in tapserer Kerl!" Da» ist ihr da« höchste Lob. So wartet sie denn weiter aus den Briesboten, um Nach-richten au» dem Felde. Und daß sie k»mmen möge», wollen auch wir hoffen! Zm feindlichen Schützengraben. Von Hermann Kienzl. — (Steirilch.) .Ha, grüaß dih God, Toner!!" — .Ui Jessa», da Naz!" — «Hörst, Himmel Laudon! Dö« war a Schtrapaz! Wo iS denn der Seppel V — „D«r i« vordre — .Und der Franz?" — „6«i still! 0 di« arm« Marei I" — .Den Zocherl, den kloan, hat d' Granaten zrr- rissen . . ..Herrgodvoda, « i» gnua!" — „Aber d' Maischen sein gschmissen!l" „Setz dih »ieda, mei Naz, nur glei nieda in Dreck, Schnauf dih au», guata Frrind, und halt 'S Maul — i bin leck. »ften rucken s' halt zsamma und dösen io hin. E« rummert und bummert vor ihrer« Sinn, Ganz rot feg« s' die Luft und d«n sonnigen Schein ES krocht und es krocht — dö ;woa snmpern ein ... (Au« dem zweiten Machest „Türmer"). Seite 4 Spende aus dem Felde. Zuhanden des evangelischen Pfarramt«« spendeten zugunsten de» KriegSschatze« für Armcnvcrssrgung und sür kirchliche Zwecke die Offiziere de« zweiten Bataillon» unsere« beimischen Regiment»« 50 St, Herr Leutnant Heinz Zuzzi 25 8. Den wackeren Herren, die auch im Felde die Röle der Heimat nicht vergessen, sei auch hier herzlichst gedankt. Der städtischen Lichtspielbühne ist e« gelungen, die für Ansang Mai im Spielplane ge-»efene Krieg«episode von der österreichiich italienischen Grenze „Der Tiroler-Kais«rjäger", welcher Film sei» nerzeit ans Gründen technischer Natur nicht vorge-fuhrt werden konnte, doch noch für drei Tage im laufenden Monat zu erwerben. Leider war e« nicht möglich, daß Werk für die Aussührung am Sonutag zu erreichen und um diese« patriotische Schauspiel unseren Kleinen nicht entgehen zu lassen, veranstaltet die Leitung unserer Lichtspielbihn« am kommenden Mittwoch den 24. Mai mit dem Beginne um halb 7 Uhr abend« eine Kindersondervorstellung, mit vor» genanntem Schauspiel, ferner den jedenfall« sehr fef-selnden Film „Schweizerische Landschaften" und da« Lustspiel ,,Hän«chen« Liebe". Wir nehmen an, daß diese ausnahmsweise Veranstaltung an einem Schul-tage von der Jugend zahlreich besucht werden wird. Wie wir vernehmen, bring« un« die kommende Woche ganz besonder« spannende Bilder al« „Da« Gewissen" au« der berühmten Alwin Neuß-Serie, ferner die Detektivbilder „Gehtimsekretär" und „Sein schwie-rigster fall", ersterer mit dem vorerwähnten Film „Der Tiroler-Kaiserjäger" sür Erwachiene. fodaß wohl durchgehend« m t einem vollen Erfolg gerechnet werden kann. Lichtspielbühne. Die Verfasser der Licht-spiele gefallen sich oft im Rätselausgeben, denn wie da« Stück „Dichtung und Wahrheil" den an das Werk unseres Großmeisters mahnenden Titel ver-dient ist unklar! „Traum und Leben" wäre wohl die richtigere Anschrift für das Erlebnis des Bild-Hauers „King Raggot" der auch, wie die meisten Kinohelden mit Blindheit geschlagen ist und daS liebliche Beilchen in Gestalt seiner süßen Base über-sieht, um sich durch eine herzlose Kokette ganz grau-samc Herzensschmerzen zuzuziehen! — Die Idee ihn durch einen insolge der vorgeschrittenen Kino-technik und der Großzügigkeit der „Verfilmer" sehr lebhaften Traum zu warnen, ist recht gut, dürfte wohl vielen Zusehern der Traum noch besser gefallen haben al« die Wirklichkeit. — Die prächtigen Szenen au« dem griechischen Altertum erinnern un« ganz angenehm an die vielen wirklich guten Sachen, welche auf diesem Gebiete sür's Kino geschaffen worden sind und lassen uns hoffen, bald etwa« Größeres in dieser Beziehung aus unserer Licht-spielbßhne zu sehen. — Diese Fräcke und geschminkten — manchmal recht drastisch geschminkten „Damen-gesichter" wirken aus die Dauer etwas eintönig und ein paar kräftige Sriegergestalten unter holden Mädchen und Frauen, welche — wenigstens dem Kleide und Benehmen nach einer anderen Zeit an-gehören — würden gewiß willkommen sein! — Vielleicht fällt auch diese Anregung aus günstigen Boden, wie wir es auch sehr begrüßt haben, daß eine Pause eingeschoben worden ist. — DaS gestrige Stück fand allseitigen Beifall, doch sollten die Filmleihanstalten ihre ausländischen Filme, wenn sie schon welche haben und verwerten müssen, genauer von all dem fremdländischen reinigen. Denn wenn wir auch gegen unsere Feinde gewiß nicht so klein-lich vorgehen wie sie gegen uns, so wirkt es doch eigentümlich, wenn auf ein Kriegerbild mit der Aufschrift „Gott strafe England" ein nn-zweifelhaft englischer Film folgt. — Warum die Namen der Schauspieler nicht geändert werden konnten, ist nicht klar, doch ist eS jedenfalls zu be-grüßen, daß bei den Engländern der Deutschenhaß wenigstens auf dem Gebiete der Kunst nicht zu groß war, denn in der Werkstätte de« „King Raggot" steht eine Schillerbüste! Da« Stück hat diesmal einen sehr befriedigenden AuSgang und der glückliche Erb« von Millionen dars di« starkgefchminkte Holde heimführen, waS jedenfalls feiner Erbschaft sehr zuträglich fein dürfte. Auch der „Held" bekommt sein vielgequältes Cousinchen und wird hoffentlich beim nächsten Stücke noch besser aussehen als bei diesem. Köstlich ist die Erscheinung d«S Diogenes im Traume, welcher mit einer wirklichen Laterne auf die Menschenfuche geht und offenbar an Schlaf-losigkeit leidet. Sein Ausruf: .Dem Alkiliade« läuft ihr nach und PhidiaZ läßt ihr verhungern!" wirkt im Anbetracht der Wohlgenährtheit de« Herrn Raggot erfrischend humoristisch! — Schön sind die „Bilder aus Tirol", sehr gut halten sich unsere kleinen Freunde im „Hänschen und der Hund" wobei der __Deutsche Wacht__ letztere eine wirklich fein« Dresseur zeigt und die kleinen Helden wieder beweisen, daß das Leben eine große Komödie ist, den die Kinder kämmen als Schauspieler aus die Welt. — Altbewährt und erprobt ist die Technik der Posse „Piff's neue Schuhe" welche unsere Lachmufkel recht angenehm in Bewegung bringt. — summa Summarum: eine rechte schöne Spielfolge welche allen Ansprüchen gerecht wirb! Die neuerliche Musterung der in den Jahren 1897 bis 1866 gekorenen Landsturmpflichtigen de« politischen Bezirke« Eilli findet in nach» stehender Weise und zwar jedesmal um 3 Uhr srüh statt: 1. In Cilli im Gasthaus zur grünen Wiese Montag den 22. Mai 1916 für die Stadt Eilli. 2. In Gaberje bei Eilli Gasthau« Plevcak Dienstag den 23. Mai für die Gemeinde Cilli Umgebung; Mittwoch den 24. Mai für die Gemeinden Bischof« dorf und Doberna; Donnerstag den 25. Mai für die Gemeinden S>. Georgen Markt und St. Geor-gen Umgebung; Freilag den 26. Mai für die Ge. meinden Grei«. Großpireschitz nnd Gutendorf, Sam«. tag den 27. Mai sür die Gemeinden Hochenegg, Kalobje, St. Lorenzen o. P. und St. Martin im Rosentale; Montag den 29. Mai für die Gemein-den Neukirchen und St. Paul; Dienstag den 30. d. für die Gemeinden St. Peter im Sanntale, Pletro-witsch und Swetina; Mittwoch den 31. Mat für die Gemeinden Sternstein, Trennenberg und Weixel-dorf; Freitag den 2. Juni für die Gemeinden Sach-senfeld und Tüchern; EamSiag den 3. Juni sür die Gemeinden Franz und Fraßlau; Montag den 5. Juni für die Gemeinden St. Georgen am Tabnr, Go-milsko und Hieronimi; Dienstag den 6. Juni sür di« Gemeinde» Burgdorf, Heilenstein, Mariiriek und Prekop; Mittwoch den 7. Juni sür die Gemeinde Dol und sür die Gemeinde St. Kristof; Donner«-tag de« 8. Juni für die Gemeinden Laak und Managraz; Freitag den 9. Juni für die Gemeinden Gairach u. d St. Leonhard; Samstag den 10 Juni für dir Gemeinden St. Ruperti, Trifail und Tüffer. 3. In Trifail Gasthaus Forte Dienstag 13. Juni findet die Musterung für die in den Kohlenwerken Trifail und Hrastnigg beschäftigten, nicht b eideten heimischen und sremden, den GeburtSjahrgängen 1866 bis 1888 angehörend«» landsturwpflichtigen Ardeiter; Mittwoch den 14. Juni für die den Geburtsjahr-gängen 1889 di« 1890 angehörenden, in den oben erwähnten Werken beschäftigten, nicht beeideten land-sturmpflichtigen Arbeiter und endlich Donnerstag den 15. Juni di- Musterung für die den Geburtsjahr-gängen 1891 bi« 1897 angehörendeu. in den be-rett« erwähnten Werken beschäftigten, nicht beeideten landsturmpflichtigen Arbeiter jedesmal um 8 Uhr srüh statt. 4. In Praßberg Markt Gasthaus Strm-fek wird diefe Musterung abgehalten Samstag den 17. Juni für die Gemeinden Praßberg Markt und Praßberg Umgebung; Sonntag den 18. Juni für die Gemeinde Rieh und Montag den 19. Juni für die Gemeinden Kokarje und Wotfchna. 5. In Laufen Gasthaus Arelfek Mittwoch den 21. Juni für die Gemeinden Laufen und Leutfch und Freitag den 23. Juni für die Gemeinden Neustift, Oberburg und Sulzvuch. 6. In St. Marein bei Erlachstein Sonn, tag den 25. Juni für die Gemeinden St. Marein Umgebung und TinSko; Montag den 26. Juni für die Gemeinden St. Hemma, Lemberg, Et. Marein Markt, St. Peter im B.-T. und NeSwiich; Dien«, tag den 27. Juni für die Gemeinden Pinigl und St. Slefan; Mittwoch den 28. Juni für die Ge-meinden Roginskagorca, Lchleinitz, Sibika und Süf-fenheim und Donnerstag den 29. Juni für die Ge-meinden Süffenberg und St. Veit. Bei dieser neuer-lichen Musterung haben auch dermalen die Gemeinde-Vorsteher und die Gemeinde, ite, die einem dieser Geburtsjahrgänge angehören, sowie auch die Fall-süchtigen zu er»cheinen. Jeder MusterungSpflichtige hat da« LandsturmlegitimationSblalt mitzubringen. Stellungnahme der industriellen Verbände zur Frage der Rohstoffbcfchaffung nach dem Kriege. Aus Wien wird un« berichtet : Die drei zentralen industriellen verbände: „Bund Oefterreichischer Industrieller*, .Industrieller Klud" und „Zentralverband der Industriellen Oesterreich«' sind überzeugt, daß die Rohstoffbeschasfung auch einige Zeit nach dem Kriege eine der wichtigsten Sorgen der Industrie sowie der Handel«- und Wirtschaft«-Politik bilden wird. Sie sind der Anschauung, daß in manchen Industrien die Schaffung von Organisationen notwendig sein wird, um die Frage der Rohstoffversorgung in zweckmäßiger Weife zu lösen. Diese Organisationen wären aus dem Grundsatze »er Selbstverwaltung auszubauen. In der Friedenswirt-fchaft muß unbedingt jede Bevormundung der Industrie oder Einengung der industriellen Entwicklung Nummer 4V vermieden werden. Wenn auch während de« Kriege« Eingriffe der Regierung gerechtfertigt und »otwendiß erscheinen, so erachten die drei zentralen i«d»striellen Verbände beim Uebergang zur Frieden«wirtschajt die frei« Betätigung und Anspannung aller einzelnen in-dustriellen und merkantilen Kräfte für notwendig, um die Probleme raschest und in richtiger Weise zu lösen. Di« drei zentralen industriellen Verbände er-warten daher auch, daß die Kriegsverbände ehesten« nach eingetretenem Frieden ihr« Tätigkeit beenden. Maßnahmen gegen Angebereien in den der k. u. lt. Militärverwaltung unterstellten Gebieten. Es ist eine Folge der gegenwärtigen Zeit und der bewegten sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, daß gewisse Elemente die Unklarheit der Situation ausnützen, um gegen GefchäftSkonkurrenten oder andere mißliebige Perso-nen bei Behörden und Kommando« Anzeigen zu er-statten, Verleumdungen vorzubringen und die so de-nunzierlen Personen in mehr oder minder geschickter Weise vor den Organen der öffentlichen Gewalt zu verdächtigen. Wenn auch alle Anzeigen der gedach-ten Art nicht im Voraus von der Hand gewiesen werden können und jedwede Wahrnehmung der Be hörde — mitunter sogar jede« Gerücht — scharf und sorgfältig verfolgt und geprüft werden muß, so ist es doch »nbcdingt zu verhüten, daß Denunzia-tionen ihren Zweck erreichen und zu ungerechtfertig-ten Maßnahmen führen. Die» gilt insbesondere bei der Verwaltung feindlichen Gebiete«, woselbst da« Ansehen und die Ehrfurcht vor der unentwegten, über alle Verleumdungen erhabenen Gerechtigkeit der österreichisch-ungarischen Militärverwaltung begründet und gerechtfertigt werden muß. DaS Arrneeober-kommando sah sich nun veranlaßt, im Interesse der Eindämmung de« Denunziantentum« folgend« B«r-fügung zu «rlafsen: Wenn die sachlich unvsreinge-nommene Untersuchung der Anzeige ihre Richtigkeit ergibt, so werden selbstverständlich die notwendigen Schritte gegen die angezeigten Personen eingeleitet, dagegen ist gegen unwahre Denunziationen in jedem einzelnen Falle mit rücksichtsloser Streng« aus Grund der Urafgefetzlichen Vorschriften wegen Ver-leumdung oder Irreführung der Behörde fowie mit polizeilichen Maßnahmen vorzugehen; dem Verleum-der- und Denunziantentum muß wirksam begegnet werden, um zu verhüten, daß in unserem Okknpa-tionSgkbiete derartige Strömunzen, die gerade von den unverlählichen Elementen ausgehen, breiten Raum gewinnen. In Fällen bö.'williger Denunzia-tionen ist die Tayache der Verleumdung — chne Nennung des Verleumdeten — und die gegen den Verleumder getroffen« Strafmaßnahme in ottSübli-cher Weise und zwar womöglich gerade in jene» Kreisen, denen der Verleumder angehört, zu »er-lautbaren. Bei verdächtigen Anzeigen ist sofort deren sorgfältige Untersuchung in Aussicht zu stellen, hie, bei aber auch auf die Folgen einer Denunziation hinzuweise«. Jedem Organe der Militärverwaltung ist zur Pflicht gemacht, neben der größten Strenge und Wachsamkeit zur Wahrung von Recht und Ge-setz alle Winkelzüge und gehäffigen Verleumdungen der rechtschaffenen Bevölkerung un nach sichtlich zu bekämpfen. Teuerungszulagen für Staatsbeam-tensrvitwen Die SiaatSbeamtenSwilwen Frau Prof. Kostiul au« Graz al« Vertreterin de« Vereine« der k. k. Staatsbeamte» de« Ruhestandes in Steier-mark und Frau Postoffizial Käthe Häring als Vertreterin de« ReichSbundeS Deutscher Postler Oester-reich« in Begleitung de« Obmannes dieser Organisation te« PostkontroUor» Paul Pogatschnigg, er-schienen heute bei >bg. Dr. Groß, um ihn zu er-suchen, bei der Regierung sich dafür einzusetzen, daß auch den Witwen nach Staatsbeamten und Staat«-dienern eine Teuerungszulage gewährt werde. Abg. Dr. Groß erwidern, daß der Deutsche National-verband bereit« mannigfache Schritte unternommen habe, damit sowohl de« Staatsbeamten de« Ruhe» stände« al« auch den Witwen nach StaatSangestell» ten eine fortlaufende TeuerungSbeihilfe wie den ak-tiven gewährt werde und daß er neuerdings die Angelegenheit betreiben wolle. Die Abordnung begab sich hieraus in daS Minifterratspräsidium und in da« Finanzministerium, woselbst sie bei den in Betracht kommenden Reserente« um Berücksichtigung der gro-ßen Not, in der sich die Wiiwen und Waisen der Festbesoldeten befinden, ersuchte. Frau Sostial schil« derle die vielfache Ratlosigkeit der armen Frauen, deren Männer treu dem Staate gedient haben und die schon in FriedenSzeiten mit den gewährten Mit-teln kaum auszukommen wußten. Kontrollor Po-gatschnigg betonte, daß eS nicht allein eine mensch-liche Pflicht, sich der StaatSangestellte»-Wit««n an-zunehmen, sondern daß eS auch im Staatsinteresf« Nummer 40 Ae«tsche Macht Seite 5 gelegen sei, daß insbesondere jene Linder vor dem Hunger bewahrt werden, die infolge des elterlichen Berufe» schon im vaterländischen Geiste aufgewachsen sind und daher den verläßlichsten Nachwuchs bilden. Au» den erhaltenen Auskünften gewann die Abord-nung den Eindruck, daß die Eiche der Teuerung»-zuiage für die SlaaiSbeamtenwitwen und Pensio-niiten in Beratung steht und die Hoffnung auf einen Erfolg nicht aufgegeben werden darf, umfomehr bei allen Stellen die Berechtigung des vorgebrachten Wunsches vollends anerkannt wnrde. Eisenbahnunfall. Am 9. d. um 4 Uhr früh fuhr »er aus 76 leeren Lastenwagen bestehende Zug Nr. 534 in der Station Lichteuwald bei der Aus-fahrt aus der Statidn über d:»S am Ende derselben befindliche Slockglei», weil die Weiche Nr. 16 für diesen Zug nicht richtig gestellt war. Dabei wurde die Lokomotive famt 4 Wagen aus dem Geleise ge-warfen und start beschädigt. Anßerdem wurden noch 4 Wagen im Zuge «ehr oder minder beschädigt. Von den Zugbegleitern wurden 6 Kondukteure leicht verletzt. Auch der Oberbau wurde beschädig». Wem das Verschulden trifft, wird die gerichtliche Unter-suchung ergeben. Freie Eierausfuhr? Ein Wiener Blatt meldn, daß die Regierung die freie Ausfuhr der Eier aus Steiermark, Oberösterreich und Mähren bewilligen werde. Nur bezüglich der EierauSfuhr aus Galizie? werde gewisse Lordehalte getroffen. Eine interessante Neuheit bilven die Glückijäckchen der Firma Leonhard Lewin, Wien I., Wollzeile 29. W nden Sie sich mit Postkarte «n genannte Firma, die Ihnen ein solche» Glückssäck. chen gratis und franko zusenden wird. ÄufKlebzettel auf gündholzschachteln. Nach einem Erkenntnisse de» KreiSgerichtes in Bud-weis begründet der Inhalt der in rotblauweißen Farben und im serbischen Text gehalienen AuS-schmückung auf der in der Fabrik HelioS erzeugten Zündholzjchachiel. der mit einem weißen Zettel über, klebt ist, den Tatbestand deS Verbrechens der Slö-rung der öffentlichen Ruhe gemäß § 65 lit. a Str.-G, weil dadurch zur Verachtung und zum Haffe wider die Einheit des StaatSverbande» und wider die Staatsverwaltung aufzureizen versucht wird. Kartoffelhöchstpreise. Durch eine Mini-sterialverordnung vom 12. Mai wurde angeordnet, daß die für den Monat Mai geltenden Höchstpreise sür den Großhandel und den Klemverfchleiß von Kar» toffeln ab I.Juni bis auf Weitere» als Höchstpreise in Geltung zu bleiben haben. ES beträgt somit der Höchstpreis sür den Kleinverschleiß von Kartoffeln im Gebiete der Siadigemeinde Graz ab I.Juni bis auf Weitere« 19 Heller für das Kilogramm, für E'll- 18 Heller. Mit Rücksicht auf die nach den ört-lichen Verhältnissen oft verschiedenen besonderen Zu-schlage wurden die politischen Bezirksbehörden beauf-«ragt, die für den Kiemserfchleiß von Kartoffeln in ihrem Bezirkt ab I.Juni geltenden Höchstpreise ort». üblich kundzumachen. Heu- und Strohanbote «erden seitens deS k. u k> MilitärverpftegSmagazineS in Mnrbnrg von Produzenten auf jede beliebige Menge lautend an-genommen und erfolgt die Bezahlung nach den gesetz« lichen Höchstpreisen, d. i. Heu zu K 13, Flegeldrusch, stroh zu K 11, Maschinendruschstroh zu K 10 für 100 Kilogramm mit einem Zuschläge von K 1*50 für Pressung und K 2 für Zufuhr und Verladung, also Abstellung ab Bahn. D>» Abnahm« erfolgt im Handkaufwcg« gegen eine nach Skala 2 gestempelte Quittung. Hauptsächlich wird aus Heu und Stroh im gepreßten Zustande geglissen. Eine Abnahme de« HeueS und EiroheS ad Lagerplatz statt ab Bahn, ist wegen mannigfacher Gründe dem Militärverpfleg«-magazin nicht möglich. Vorstehende Preise gelten nur sür Heu und Eiroh der Fechfung 1915. Pferde für landwirtschaftliche Arbei-ten. Das Kriegsministerium hat angeordnet, daß die von der HeereSvrrwaltung zur Durchführung de» FrühjahrSanbaueS auf tie Dauer von acht Wochen ausgegebenen Pferde im Falle dringender Notwendig« keil noch bis 5. Juni für landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Arbeiten zur Verfügung zu stellen sind. Schadenfeuer. Kürzlich geriet der Schweine-stall des Anion Stefanciosa in Et. Florian in Brand. Glücklicherweise kam der Brand in den Vormittags-st», den zum Ausbruche, denn eS bestand große Ge-fahr, daß das Feuer auf di« in nächster Nähr be« findlichen Gebäude übergreife. Durch da» rasche und zielbewußte Eingreifen der OrtSinfaffen konnte daS Feuer ouf den Brandherd eingeschränkt werden. D«r «chweinestall, welcher gemauert und mit Ziegeln ge-deckt war, brannt« iamt den darin befindlichen Futter-Vorräten gänzlich nieder. Da» Gebäude war aus 1000 Kronen versichert, der Schade ist aber bedeu-tend höher. Die Entstehungsursache de« BeandeS ist bisher nicht aufgeklärt. A Zeichnet Ä Kriegsanleihe bei der Sparkasse der Stadtgemeinde - Cilli.- YYYY¥Y Y Y Y ^ yyyyYT Gerichtssaal. Eine jugendliche Diebsbande. Der 18jährige Josef Novak, der 15jährige Sie-fax Korazia und der 13jährijje Martin Korazia, sämtliche GrundbesitzerSsihne auS Terlic, verabredeten untereinander, bei den verschiedenen Nochbarsleuten zn stehlen und di« Beute unter sich zu teilen. Sie stahlen nun in der Folge, wa« ihnen unter die Hand« kam. So unter anoerem der Ka«fmann»gattin Aloifia Praz in Dobova Spezereiwaren, Zigaretten, Geld usw. i« Werte von 137 K, dem Jofef Mlaker Würste und verschieden« andere Gegenstände. Mit ihnen ein-verstanden war die 19jährige GrunddesitzerStochter Aloisia Korazia, bei welcher sie die gestohlenen Würste und Hühner braten ließen, wofür sie ihr von de« gestohlenen Gelde gaben. Jofef Novak wurde vom ErkenntniSgerichte zu 4 Monate, Stefan Korazia zu 4 Monate Kerker, Martin Korazia zu 2 Monate Verfchließung und Amalia Korazia zn 1 Monat Kerker verurteilt. Eine gemütliche Ehe. Der 65jährige Grundbesitzer Franz Zdolschek in Dobova hat eine 19jährige Gattin, die eS m>t der ehelichen Treue nicht sehr genau zu nehmen scheint. Im Februar d. I. kam sie einmal erst in den Mor» genstunden nach Haufe. Al» ihr der Mann Vorwürfe machte, ergriff sie «in« Haue und schlug dem Manne ein parmal damit über den Kopf und über die Hände Der Shezaite erlitt fünf schwere Verletzungen. Die Beschuldigt« behauptet, in Ausübung der Notwehr gehandelt zu haben, da ihr Gatte mit «ine« großen Küchenmesser auf sie losgegangen sei. Die liebevolle Ehegattin wurde wegen Ueberschreitung der Notwehr zu 14 Tagen Arrest verurteilt. Wuliilianökuiig 'Kritz Nasch Rathan» gaffe « » Rathaus ♦ ♦ floff« I Schrifttum. Im Machest von Paul Kellers Monatsblättern „Die Lergftadt" (BreSlau, Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, Preis vierteljährlich 3 Ms) führt Michael Schnyder die Leser in einer begeister-ten Schilderung „Alpiner Prachtstücke" in» Her; der Schweizerischen Hochalpen; eine große Zahl gutge-wähltet Landschaftsbilder ist de« trefflichen Beitrage eingefügt. In einem anderen reichillustricrten Aussatz ergeht sich Hel. Heine in feinsinnigen Betrachtungen über „Denkmale'. AuS dem erzählenden Teil seien neben der Fortsetzung de» spannenden Gegenwartsromans „LonginuS Meier" von Max Moeller, die tiefen Ernst und erquicklichen Humor glücklich mischende Skizze „Der Raporter" von Fritz Müller P^ul Kellers prächtige „ttriegSfobel' und Fritz Giese« Satire „Die da reden, wenn sie schweigen, hervorgehoben. Die eingestreuten Gedichte verdienen diesmal ein besondere» uneingeschränktes Lob. An-mutige Naturbilder entrollt der Dichter de» Thüringer Waldes, A. Trinin», in seinem stimmungsvollen Beitrage „Am WaldeSrande". Ueber „Theater und Kirche in ihren geschichtlichen Beziehungen" spricht Dr. ExpedituS Schmidt, der wie kein anderer zur Behandlung diese» Themas berufen ist, in seiner be-kannten geistvollen und feffelnden Art. Von „Den-kenden Tieren" berichtet Dr. Reinhart überraschende Tatsachen. Wie immer beschließen ein wertvoller lite» »arisch-trilischer Teil und eine „Chronik der Kunst und Wissenschaft" da» mit fünf schönen Kunstbei» lagen und einem Musikstück ausgestattete Heft. Vermischtes. Wa» anitrikanische Studenten vom Kriege wissen. Wenn man nach den Ergebnissen gewisser Prüfungen, denen sich die Studierenden einiger amerikanischer Hochschulen unterwerfen muß ten, urteilen darf, muß man zu dem Schluß gefangen, daß die amerikanische Jugend nur selten einmal die Zeitnngen liest, abgesehen natürlich von den Spalten, in welchen von sportliche» Dingen di« R«d« ist. In «inem N«wZ)ock«r Blatt« klagt «in amerikanischer Geschichtslehrer bitter über die Gleich, giltigkeit, welche die Hochschuljünglinge für den Kriig und überhaupt für alles, wa» in Europa vorgeht, an den Tag legen. An der Universität von Newyork wurden an die Studenten kürzlich nachstehende Fra-gen gerichtet: „Wo liegt Gallipoli?" „Wie heißt die Hauptstadt Bulgare«»?* „Welch« Länd«r grenzen a» Serbien?" „In welchem Lande liegt Salsniki?" Bon 53 Studenten gaben 42 recht merkwürdige Antworten; einer behauptete zum Beispiel, daß Sa-loniki in Polen liege? Auf die Frage: „An welche« Meere liegt Montenegro?" antwortete von den Ge-fragten nur etwa die Hälfte richtig, während die anderen fast sämtliche Meere Europas und Ostasien» nannten. Weitere Fragen: „Wie heißt England» ge-genwärtiger Ministerpräsident?" Die meisten entschie-den sich sür Winston Churchill. „Wer ist Poincare?" Frischweg antwortete einer: „Ein französischer Künstler." (So ganz salsch ist diese Antwort übrigen» gerade nicht, denn Poincare könnte immerhin al» Seiltänzer gelten.) .Wer ist VcnizeloS?" Einige machten diesen etwa» anrüchigen griechischen „Pa-trioten* in gutem Glauben zn einem französischen General, während andere in ihm einen mexikanischen Rebellen sahen. „Wer ist Briand?" Da» wußten von 53 nur 11. „Wer ist Viviani?" Die italienisch« Endung des Namens verlockte einen zu der Ant-wort: „Ein Italiener.' Den Namen de» König» von Griechenlands wußten von 53 nur 23. Den König von Bulgarien taust« «iner „AugustuS", und von Viktor Emnnuel von Italien behauptete jemand, daß er der . . . 29. seine» Na«en» wäre. End-ergeb-i» der Prüfung: kein «inzigrr Student konnt« alle Fragen richtig beantworten; drei nur erzielten von 100 Punkten, die zu erreichen waren, 90. Der Durchschnitt betrug 52 Punkte. Rohitsch Sauerbnm» Aurbetrieb wie in Friedenszeiten :: Saisonbeginn \. Mai M6 :: Prospekte durch die Direktion Spendet Zigaretten sür unsere ver-wundeten! Für durchfahrende und ankom-mende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhose, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim Stadtamte abgegeben werden. )eder spende nach seinen Kräften. Der Bedars ist groß. MÄrrooNrr EINZI8 IN SEINER r ANALYTISCHEN] BESCHAFFENHEIT.' BESTES I ALTBEWÄHR FAMILIEN-6ETRÄNK. QIESSHÜBLER II I Trit« C Deutsche Wacht Numwrr 40 3 Hektoliter sehr guter vorjähriger Weisswein sind zu haben bei R. Kandolin in Pöltschach. Nanntaler SiBkartoi 1 — 2 Waggon bat abzugeben A. Wolf in St. Peter im Sanntal. Photo-Apparate Platten, Films, Kopierpapiere, alle Utensilien in reichster Auswahl zu Original- Fabrikpreisen laut Listen. Photo - Handlung A. P e r i 8 s i ch, Cilli, Kirchplatz 4. Mehrere günstige Gelegenheitskäufe in Apparaten vorhanden. 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Ich bin auch mir den Arbeiten sehr zurück, zum Glücke hält da» schöne Werter an." Hiemit schenkte Thalau dem Förster ein GlaS Wein ein und steckte eine neue Kerze in das Windlicht, daS auf dem Tische stand. Dabei stieß er mit dem Arm an das Buch, das Kurz mitgebracht baue.. „Nun rede," sagte der Verwalter, „waS ist mit dem Buche?" „Also", erklärte der Förster, »die« Buch nahm ich mir neulich vo» unserem Torspsarrer mit, dem gehört es eigentlich nichi, aber er hat eS nun ein« mal in Verwahrung. Der alte Graf Rodenburg hat es ihm vor Jahren übergeben, damit eS bei den Kirchenbüchern verwahrt werden sollte. Der Pfarrer hat es natürlich längst nach allen Seite» durchstu-diert, eS ist nichts weiter als eine Chronik deS HanseS Rodenburg.' „Existiert eine solche wirklich," rief Thalau er-staunt, „ich habe nichts davon gewußt." »Der Pfarrer hat auch nicht den Auftrag, es Dir und Änderen auf die Nase zu binden', sagte der Förster lachend. „Ich wüßte es ebensowenig, wenn ich nicht zuiällig mit ihm über die Gräfin ge» fprochen hätte. Darauf erwiderte der Pfarrer lächelnd: „Ich will Ihnen mal was sage»'. Er sagt» aber gar nichts, sondern stand einfach aus und ging aus dem Zimmer, in dem wir faßen, und kehrte «it diesem Folianten wieder zurück. »Was soll ich damit t" frug ich ihn. .Lesen", antwortete er trocken. Da ich aber gar keine Zeit hatte, mich mit Leserei abzugeben. ließ der Pfarrer «ir daS Buch auf ein» Woche und bezeichnele mir eine Seite, wo ich de-ginnen sollte. Ich habe es zu Haufe durchblättert und wenig lefeiliche» gesunden. Bei der bezeichneten Seite aber gab ich mir Mühe und las aufmerksam —" Hl« bog sich der Firster über den Tisch und fuhr leise halb lachend, halb gruselig fort: „Weißt Du Tqalau, ich bin nicht abergläubisch, nur gerade so al« eS ein rechter Jägersmann sein muß. aber bei diesem Abschnitte wurde mir so ein wenig — na — eben nur ein wenig unheimlich zu Mute. „In solchen Geschichten', sagte Thalau, ..steht oft gruseliges Zeug und Du hast es wahrscheinlich noch des nachts gelesen —" ..Ganz im Gegenteil*, siel der Förster ein. „Ich las am frühen Morgen, völlig nüchtern und rückte noch den Stnhl an das Fenster, damit der Schein des schönen Morgenrotes, das gerade war, auf die alten undeullichen Blätter sallen tonnte, und da — nun sehet oder höret selbst." Er schlug das Buch auf und rückte das Wind-licht naher. Alle beugten sich über den alten Band und musterten ihn. Es war ein Buch, wie viele andere aus alter Zeit, in dicke« Schweinsleder gebunden, «it vergilbten und verstaubten Pergamentblättern, deren Schrist so verblaßt war, daß man kaum etwas unterschei-den konnte. Der Förster blätterte darin und sagte: „Dies ganze Zeug hier könnt Ihr Euch später an-sehen oder gar nicht. Aber weiter hinten ist die vo« Pfarrer bezeichnete Seite, die ist auch schon, «eil bedeutend später geschrieben, etwas besser zu lesen.' Und er schlug die Seite aus un» las: ..Anno 1694" — .Und so wurde es, daß in das HanS der edlen reichen Grasen von Rodenburgen ein schlechte« Kind »on niederer Geburt den Einzug hilt und zwar al« Fran de» Grasen Bodo, von de« kein weiser Mensch geglaubt, daß er die Maid Elisabeth de» alle« Krämers Kind ivnnt freien. Sie 2 m»ß wohl gewesen sein «ine Hexe und ihn mit Z»u-der gesangen haben. Unglücklich ward der alte Graf, der B»ter, so sich kränkte über den freolen Sinn de« eignen Fleisch und Blute«. Er stieß au« Roden-bnrg den Sohn und ließ ihn ziehen in ein ander alte« Schloß, genannt zu Rodenwalde, wa« aber hat den Sinn, daß ringsum Wälder sind mit vielen ro-ten Buchenbäumen. Dort wohnt da« junge, aber ungleiche Menfchenpaar. Dieweil da« Weib doch war i» Bunde »it den bösen Geistern, mußt der Gälte arg zu Grunde gehn, da« konnt 'licht ander« sein. Der Graf so jung und schön, ward bald ein loser Vogel, der geliebet allzusehr. Kein Weib war sicher vor der srechen Gier de« edlen Herrn. Die Elisabeth verargt da« frohe Leben ihm und al« er lag dar-nieder einst, warum, da« hat kein Mensch gewußt, da hat die Hex gepflegt ihn Tag und Nacht und «hm gereicht manch Spei« und Trank. Der Tran? war aber Zautxrtrank gewest, da «ine« Tag« beim Strahl der ersten Morgenröt der Gras ward tot in srinem schön Gemach gefunden. Elisabeth ward in da« untere Verließ der Burg gesteckt, man brachte den Psarrer ihr zu Beicht und Reu. doch hat die Hexe nicht gestanden. Da kamen Ritter, Bettern und auch Brüder des Grafen Bodo her. Gerichtet war da« Weib und fiel ihr Haupt im selben Burgverließ. Der Leib war in die Wand ge» mauert. Ein Kind noch klein, ward weggeschafft, e« durft nicht heißen Rodenburg, «eil e« ein Kind der -Hexe war. Der Stamm war also »»«gelöscht. Da« Gut der Rodenburger war an den Bruder jetzt gesallen, dem e« gehört auch mit den andern Schlössern. D«ß aber nicht der Hexe böser Geist au« Räch-sucht spuke in dem Hau«, ward, wo den Kops man ihr vom Leib getrennt, da»u die Kapelle hingesetzt. Zu dieser Zeit war neu gebant da« Schloß, nur die Gewölbe unten mahnen an Elisabet und ihre böse Tat. — 16S8.' Der alte Förster hielt inne und des»h sich die Gesichter der Andern. Lautlo« saß die kleine Tischrunde und keine« wollt« die Stille unterbrechen. Thalau stöpsle seine Pfeife auf« Neue, »ollle reden, räusperte sich aber nur und schwieg. Peter Kurz dagegen sing end« lich an: .Ich werde nicht fragen, wa« Ihr dazu sagt. Euer Erstaunen hat denselben Grund wie neulich da« Meinige. Ihr möchtet jetzt am liebsten sragen, wa» eigentlich weiter an der ganzen Geschichte ist. In einer Schloßchronik kommt häufig so etwa« vor. Und wenn wir hier blättern würden, ich meine noch w«i-ter vor, finden wir gewiß noch Buntere«, denn e« sängt ja schon im Jahre 1200 oder da herum an; also an der Geschichte ist nicht«, auch ist e« schon eine halbe Ewigkeit her. Die Wahrheit der Sache will ich durchaus nicht so ohne Weitere« gelten lassen, im Gegenteile, die Elisabet, um die sich olle« dreht, ist vielleicht ganz unschuldig gewesen. Ader daß e« ei»e Elisabeth ist — eine bürgerliche Elisabet — versteht Ihr mich? WaS? — Da« ist«, was Euch jetzt alle ver-stummen läßt." „Wie meinen Sie das?" srug nun Anna schüchtern. „Liebe« Kind, stelle man sich nicht blöde. Sie wissen ebenso gut wie ich, daß Elisabet und Elsa dasselbe ist." „In der Tat, ein seltsame« Zusammentressen", sagte jetzt Thalau. .Ein Zusall", meinte seine Frau anscheinend harmlos, sah aber dabei gespannt aus den Ober-sörster. „Ja", enlgegnete dieser, ..man kann e« nennen wie man will. Aberglaube? — Fort damit. Den respektiere ich nur so weit er sich auf Jägerbräuche bezieht. Aber al« ich neulich früh die Geschich«« In« und zu der Slelle kam, wo der Graf früh beim ersten Morgenrot tot aufgefunden wurde, fiel gerade durch mein Fenster der erste schöne seurig rote Strahl der aufgehenden Sonne aus die schmierigen Blätter. Da« ging mir doch über die Haare." .In wiefern, Peter?" Der Förster kraute sich hinter de» Ohren, blickte im Kreise herum und sogt«: »Weißt Du, schicke ein-mal erst da« Mädel weg, sonst schwatzt sie wieder Dummheiten." Berleyt stand An»» aus und macht« eine trotzige Verbeugung: ..Ich gehe schon von selber, gute Nacht." .Nimm« »ur nicht übel", brummte der För-ster und wandte sich an Thalau. .Nun denn, mir kam bei diesem Zusalle, wie es Deine Frau nennt, so «iue Idee nach der andren — ohn« daß ich wollte. Dann fiel mir der alte Pfarrer ei», wie er mir da« Buch übergab." ,Wa» sagte der Psarrer?" .Nicht« sagte er. Du kennst ihn doch. Er lä-chelie wie gewöhnlich, wenn er mil der Sprache nich herau« will und sagle nur immer: .Lesen — lesen, mein Freund." Dann schwieg er wieder. Auch ich schweige lieber, aber ich dachie mir. wen« auch die Gendarmtrie — die unsere naiüll-ch — j tzl nicht 3 so eisrig sein kann, al« sie sollte, so ganz ohne Resultat dürsten die Forschunzen doch nicht sein. Irgend einem Strauchdieb, der unsere» Grase» ermordet hätte, wäre man doch am Ende wo be« §eg»et. — Nnd die sranösische Polizei, die iberall Verschwörungen vermutet, ist ganz aus dem Holzwege. Denn wie könnte hier in der Nähe so etwa« sein, ohne daß wir davon wüßten.' „Wie kommen Sie daraus", srug die Verwal-terin erstau»», „warum erwähnen Sie da« jetzt?' Der Förster suhr unbeirrt fort: „Unser Forst-gehilse ist unschuldig, das schwur er mir und ich glaube ihm —. Nun, e« gibt ja noch viele Menschen aus der Welt — aber — wie gesagt, ich kam durch diese alte Geschichte da aus eine Idee. — Auch uuser Gras war ein „loser Vogel", wie e« hier im Buche h«ßt — auch er stellte den jungen Mädchen nach — die Ehe war keine gute — na — na — nun ja!' Er schwieg und schenkte sich ein Gla« Wein ein. — Stumm starrte der Verwalter aus ihn. Frau Thalau aber rief ängstlich: „Um HimmelSwillen, Sie werden doch nicht glauben —' „Stille, stille", schnitt ihr der FÄrster da« Wort ab. „Ich habe nicht« gesagt, auch Sie dllrsen nicht« reden." „Nein", sagte der Verwalter, „da» dürse» wir nicht. Aber weißt Du, daß ich jetzt auch schon Ver» dacht hege, wie Du?" ,Du hast früher nie etwa« Äehnliche« ge-üußert", rief Frau Thalau schauernd. „Weil man jetzt gar nicht ruhig denken kann. Ich denke doch immer an meine Arbeit, an da« ganze Land, an Kurt und an alle einlausenden Bot-schaften au« der Umgebung, Eine« verdrängt da« frühere. E» sind qualvolle Tage.' .Da hast Du recht, nur mach« ich e« »mge-kehrt, ich drnke zuerst an unsern Kurt. dann an un-sere Wirtschaft und dann an da« Land und den Krieg — ja — so mache ich e«.' „Die Reihensolge ist wohl gleichgültig", ver-mittelte lachend Peter Kurz. — '„Thalau hat recht, man hat die« Ereign!« schon beinahe vergessen." „Es ist aber doch nur eine Vermutung vo» Ihnen, daß —" „Nicht au«reden, bitte, ich sage, Reden ist mit. unier gefährlich. Gedanke» dagegen sind frei. Und daß auch der Psarrer darüber gedacht hat, ist sicher, denn de« Spaßr« wegen hat er mir da« Buch nicht mitgegeben, da« er schon Jahre lang besitzt und von dem er mir in früheren Zeiten schon tausendmal hätte erzählen können." Wieder herrschte kurze« Schweigen. Die M仫 ner bliesen lange Rauchwolken vor sich hin und Frau Thalau sah aufgeragt um sich herum. Sie hörte eintn Schritt aus dem Sande. Eine lange, schwarze Gestalt kam durch da« Dunkel, E« war der Kammerdiener. Bescheiden und doch mit einer ihm eize« nen Würd« näherte er sich dem Tische und meldete: „Die gnidige Gräsin wünscht dem Herrn Verwalter und Frau jetzt einen Besuch abzustatten.' „Ei wird un« eine Ehre sein", sagte Thalau rasch. Der Diener ging. „WaS ist nun zu tun?" srug die Verwalterin unschlissig. „Gar nichts, tue, als wenn Du nicht« gehört hättest." .Soll ich gehen?", srug der Förster. „Rein — bleibe — aber dies Buch nimm weg, oder trage eS hinein." „Warum Thalau? — Sage mir, warum soll e« nicht liegen bleiben?" Der Förster sagte dies mit einem bedeutungsvollen Blick auf den Verwalter, legte dann da« Buch zugeklappt auf den Tisch und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Minuten vergingen. Die Verwalterin ordnete die freien StShle um den Tisch, rief dem Dienst-mädchen, da« eine neue Flasche Wein und einen frischgebackenen Kuchen bringen mußte und nachdem alles in Eile getan war, fagle der Obersörster: „Jetzt könnte doch Anna wieder herkommen," Frau Thalau lachte. Der Verwalter aber äußerte trocken: „Wenn Du glaubst, daß die jetzt noch her-kommt, so lange Du hier bist, dann kennst Du sie schlecht." .Nun" — meinte Kurz. ..ich verstehe mich eben schlecht aus jungeS Frauenvolk, habe mich auch srü-her nicht sehr damit abgegeben." „Und von Deiner Schule hat der junge Arno Brauner viel a» sich, Peter. Er ist stet« ein Sta-cheligel und meiner Anna Trotzkopf daz» — da konnte nicht« Herautkommen." ,Wa« »icht ist, Thalau, da« wird vielleicht noch werde», meinst Du nicht?" „Jetzt kaum — aber still, die Gräfin kommt jetzt.' - Elsa kam. vom Diener gefolgt, langsam aus die Gruppe zu. Alle sprangen von den Stühlen aus und verneigten sich stumm. Der Kammerdiener ent-sernte sich mit einer ehrerbietigen Verbeugung und Elsa näherte sich de« Tische. Still sreuadlich lächelte sie, nahm auf dem von der Verwalterin angebotenen Stuhle Platz und sagte: .Entschuldigen Sie mich, wenn ich zur so späten Stunde komme, aber seit 4 langt« hab« ich zum erstenmale wieder das Berlan« gen unter Menschen zu sein.' „ES ist un» gewiß eine große Ehre, gnädige Gräsin", entgegnete Thalau. aber ist e« denn über-Haupt lang; zu nennen, daß Sie im Schlvße wei-len?" „Richtig", — sagte Elsa plötzlich in anderem Tone. „Mir kommt e» wie eine Ewigkeit vor.' Sie sprach da» letzte halb laut und sah traurig vor sich hin. bemerkte aber doch, daß aller Augen aus ihr ruhten. Darum suhr sie rasch in ihrer oft angenommene», eisrigen Plaudermanier sott: „Aber ich bitte die Herren, ruhig weiterzurauchen. warum haben Sie denn die Pfeifen weggelegt, Herr Verwalter und auch Sie Herr--ja — wer ist der Herr ei- gentlich?' „Oberförster. Kurz — Peter Kurz — gnädige Frau." „Kurz", wiedtiholte Elsa lachend, „da» stimmt aber nicht mit der Erscheinung, denn Ihre Größe ist ungewöhnlich." Die andere lachte ebenfalls und der Förster vachle bei sich: „Da ist ja eine ganz nette und vernünftige Frau." Er nannte sich schon in Gedanken einen alte» Schafslopf, der voreilig ohne jeden Gruno an aller lei abenteuerliche Dinge gedacht und entschuldigte sich nur damit, daß er sich eben nicht mit jungen Wei bern zurecht finden könnte. Er schwieg also eine Weile und hörte zu, wa» Elsa mit den Uebrigen sprach. Die Unterhaltung drehte sich erst um wirt> schostiiche Frage». Elsa ließ sich belehren, und hörte mit wirklichem oder gut gemachtem Interesse den Erklärungen de» alten, ersahrenen Verwalter» zu. D>e Verwalterin bot ihren Kuchen an und al» die junge Frau davon aß und i« freundlicher Weife das Werk der Köchin lobte, bog sich Thalau zu sei-ncm Freunde, dem Förster, und raunte ihm ins Ohr: „Alter, diesmal aber hast Du wohl daneben ge* schössen.' Peter Kurz brummte etwas Unhöfliche» in den Bart und schenkte sich Wein ein. Bon Kurt wurde keine Silbe erwähnt, der Förster unterließ e» au» Angst vor etwaige» Seuszern, die der Verwalterin entlockt werden könnten und Elsa - ? Sie hatte sein Bild ständig vor Augen, fühlte noch de» Druck seiner Arme, hörte noch de» tiese» weichen Klang seiner Stimme, deren Li«> esslüstern sie wie einen Freispruch aller Schuld empfand.' Darum frug sie nicht noch ihm, und als die Verwalterin einmal sagte: „Unser Kurt ist nun auch wieder fort", da e wiederte Elsa flüchtig: „Ich habe gehört", und wischte sich einige Kuchenkrümel von ihrem Kleide. Die Verwalterin seufzte nun doch und dachte bei sich: „Man merkt, daß die noch keine«!», der hat.' Elsa aber, um dem Gespräch eine andere Rich. tung zu geben, suchte mit ihrem Blicke aus dem Tische herum und sah hierbei auf das dicke Buch, das der Förster dort absichtlich hingelegt hatte. „Was ist da»?" srug sie. „Eine Geschichte de» Hause» Rodenburg", er-klärte der Förster. „Ach — kann ich die einmal mitnehmen?" „Das kann ich leider nicht sagen, gnädige Grä° sin, denn sie gehört unserem Herrn Psarrer, dem ich sie widergeben muß. Aber wenn Frau Gräfin den Pfarrer rufe» lassen, wird er gewiß aus Ihren Wunsch Ihnen da» Buch übergeben." Elsa schwieg und senkte unwillkürlich den Kopf. (Fort'tyung folgt.) Stadt und Dorf. Die Linde im Dorfe Beschattet den Brunn'; Sie blühet an Jahren Schon Hunderte nun. Es pilgern die Städilrr Alljährlich zu ihr Und . . . trinken das Wasser Al» wär'» Elixier! # Pausbackige Mädchen Mit Zöpsen gavz hell. Mit rundlichen Annen Und drallem Gestell. Gesund aus dem Lande. «««bräunt durch die Luft, . . . Bekichern di« Bleichsucht Der Damen im Dusti » Flott ta»zeu die Burschen In Aermeln, — mit Lust. E« schmiegen die Dirnderln Sich treu an die Brust. Geschniegelt, gebügelt Die Städtler sich dreh'n. Mit Damen natürlich. Im Tango so schö». — » Da» Volktlied gesungen I» urschlichter Weif', Ist von der SavgeSkunst Wohl 'S erste Reis. Man Hirt es — meist draußen, I« Bergen und Au'«. Die Städtler zu wenig Daran sich erbau'»! Isis. Nummer 40 ilrutidje Wacht ®tue 7 Krapina -Töplitz heilt Gicht, (liroatlcu) Auskunft n. Prospekt (iratiä durch die D rektion Rheumatismus, Ischias. am Galgenberge bei Cilli zu »erkaufen eventuell zu verpachten. Anzufragen' bei Herrn Dr. von Jabornegg. t bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herrengassc 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. ZI. 352 Mob. 1916. Kundmachung. Briefschmuggel aus dem Felde. Es haben »ich Fälle ereignet, daß Militärpersonen der Armee im Felds mit Rücksicht auf die bestehenden Zensurvorschriften und den Umstand, daß die Beförderung von Briefen ins Hinterland mitunter längere Zeit in Anspruch nimmt, versucht haben, die im Interesse der Geheimhaltung der Kriegsgliederung gegebenen Vorschriften in verschiedener Weise zu nmgehfen und Nachrichten ins Hinterland zu schmuggeln. Ein solcher Briefschmuggel ist strengstens verboten. Militärpersonen der Armee im Felde haben sich zur Beförderung jedweder Nachrichten und Sendungen nur der k. n. k. Feldpost zu bedienen. Die Benützung der Zivilpost zur Beförderung von Postkarten oder Briefen, die Absendung von Paketen durch die Zivilpost, durch einen Spediteur oder die Uebermittlung von Karten, Briefen oder Paketen durch ins Hinterland reisende Personen (Verwundete, Begleitmannschaften von Transporten, Eisenbahnbedienstete, Zivilpersonen u. s. w.) ist verboten. Wer einem solchen Verbote entgegenhandelt, macht sich nach Umständen des Verbrechens der Hintansetzung der Dienstvorschriften im allgemeinen nach § 272 M.-St.-G. der Verbrechens der Subordinationsverletzung nach § 150 M.-St.-G. zum mindesten aber des Vergehens wider die Zucht und Ordnung nach § 2(59 M.-St.-G schuldig. Es wird aufmerksam gemacht, daß auch Zivilpersonen, die bei einem derartigen Briefschmuggel mitwirken, straffällig werden und zwar unter Umständen des Verbrechens der Hilfeleistung zu einem Militärverbrechen nach § 316 M.-St.-G. schuldig sein können, daß im Bereiche der Armee im Felde mit Standrecht bedroht ist. Zumindest werden solche Zivilpersonen nach der Kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854. R.-G.-Bl. Nr. 9fi zu bestrafen sein. Die Bevölkerung wird auf das Verbot des Briefschmuggels aufmerksam gemacht und vor Begebung derartiger Handlungen eindrück-lichst gewarnt. St ad tarnt Cilli, am 15. Mai 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich r. Jabornegg Scliwesel-Heiltiad WARASDIN-TÖPLITZ (Kroatien) Eisenbahn-, Post-, Telephon- nnd TeleerRphenstalioii. NEUES KURHUTEL MlT ELEKTRISCHER BELEUCHTUNG. AltberQhmte radioaktiv« Schwefelthermc 4- öS Celsius empfohlen bei Gicht» Rheuma, Ischias etc« -si Trinkkuren bfi harträckipeu Hals-, Kehlkopf , Brust-, Leber , Vagen-und Darmleiden Elektr. Massage, Schlimm-, Kohlensäure- und Sonnenbäder. Daa gante Jabr ge&ffuet. II rrlicbe l'nigebung. Moderner Komfort. Militär-mlloik. Kniarzt: Dr. ,1. Löchert. Prospekte gratis — ! Wermut! die feinste Qualität ist zu haben in der Dalmatiner Wein-Hiederlagi J. Matkovic, Cilli Bn gros Haiiptplatz 8. En detail ZI. 860/1916. Mob. Kundmachung. Es wird hiemit bekannt gemacht, dass die Musterung der in den Jahren 1897 bis 1866 geborenen in der Stadt Cilli heimatsborechtigten und der in der Stadt Cilli wohnhaften fremdzuständigon Landüturmpflichtigen am Montag den 22. Mai 1916 8 Uhr früh im Gasthaus „Zur grünen Wiese" in Cilli, Schlachthausgasse, stattfindet. Das Landsturmlegitimationsblatt 0 ist mitzubringen. Stadtamt Cilli, am 17. Mai 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich y. Jabornegg. pfaff - näbmasebim Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate! w Niederlage bei :: Jos. Weren Manufaktur-Geschäft Cilli, Ralhausgasse Die Kaninchenzuchtanstalt der Stadtgemeinde Cilli gibt, soweit der Vorrat reicht, an Kaninchenzüchter in der Stadt ab: beste Sorten Jungkaninchen und zwar Lohkaninchen, grau und braun, Mittelsorte und grosse Sorte; beste Sorten belgischer Riesen zum Eigenkostenpreise für Zuchtzwecke. Anfragen sind an das Stadtamt Cilli zu richten. 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G : Anmeldungen übernimmt die j Sparkasse l der Stadtgemeinde Cilli [ ®— und erteilt mündlich und auch schriftlich Auskünste. mm» Jeder muß Kriegsanleihe zeichne»; Denn wenn jeder Bürger mitwirkt, kann die KriegSanleihe zu ungeahntem Erfolg geführt werden. Jeder mag sich aus folgenden Ziffern überzeugen: An der dritten Kriegs-anleihe beteiligten sich mit Beträgen von 100—2000 Kronen 438.061 kleine Zeichner Die Summe dieser kleinen Zeichnungen erreichte den Betrag von 194 Millionen Kronen Würde jeder Einwohner Oesterreichs zeichnen, so betrüge die Zahl der Zeichner •29,000.000 Würde jeder och diesen 29 Millionen nur d«n kleinsten Betrag von >00 Kronen zeichnn,, so würd« der KriegSanleihe ein Betrag von 3.900,000.000 Kronen zufließen, also fast 3 Tausend Millionen Kronen W Die Begüterten sotten und iverden natürlich mehr al« loo Kronen und mehr als »000 »krönen zeichnen, soviel als es ihre Mittel erlauben. Aber viele, viel« Tausende leben in Oesterreich, die hundert und tausend und zweitausend Kronen zeichnen könnten, eS aber bisher nicht getan haben, weil sie die irrtümliche Meinung hegen, ihre Zeichnung wäre zu »ein, als daß man sie brauchte. Tie vorstehende,! Z'Isern mögende eines Besseren belehren. Keine Summe ist zu klein, als daß sie im Erfolg nicht zum Ausdruck käme. Milliarden find zu erziele», wenn wirklich ein jeder Bürger Oesterreichs zeichnet! Dieser Schatz muß gehoben werden, denn daS Vaterland bedarf seiner! Darum ergeht in letzter Stunde an alle der Ruf: Jeder muß KriegSanleihe zeichne»! Anmeldungen übernimmt die k. k. priv. Böhmische Union-Bank _Filiale Cilli._ Anmeldung. An die k. k. priv. Nr. ______ Böhmische Union-Bank Filiale Cilli (£jflt Auf Grund der Anineldungsbedingungen zeichne ................^ Kronen .... vierzigjährige steuerfreie 5'/»°/o amortisable Staatsanleihe, Kronen steuerfreie 5'/»°/«, ain )uni M5 rückzahlbare Staatsschatzscheine. 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