- V Geschichte des H erzogthumS Krain, d e§ Gebiet h es von Trie st und der Grafs ch ast Görz. ,r- . > , 7'^ i -- . .-/ ... - „ / 8 Kr. Cvlw. M Kostet ungebunden i ^Kr.W W- ) gebunden in steifen t izKr. Lonv-M.^ Deckel ^ZLKr.W W- > Wien, im Vcrlngsgewvlbe des k. k. Schulbücher- Verschleißes bey St. Anna in der Zoyamüs - Gasse. r 8 2 o. H. Kram, Triest und Görz vor und unter der Römischen Oberherrschaft. Von den ältesten Zeiten bis zur Ansiedlung der Slawen, bis z. Z. nb. IV. et VII. Liviu« Ub. XL., XLI. et XLIIl. kliniu» Ud. III. -->p. >8. 24 «t 2L. ^Akixnux äe Veit» teutroxiu« lik. III, 4 bis in den westlichen Theil des jehigen Inner-KrainS reich, ten die Kacnier, von Nordwesten die! in das hohe und kah¬ le Alxrngcbirge Ober-Krams die Noriker. Von Nord- vst dehnten sich Pannvnische Hirtenvölker in das Unter« Krain ' von Südvst die Japvdcn in die waldigen Alpen des Unter-und Inner-Ärainö um das Albifche Gebirge; und Libur» er in das heutige Gebielh von Castua aus. In Istrien wohnten die alten Jstrier. Einige Völker¬ schaften nannte man auch nach den Flüssen, an welchen sie wohnten, als: Ambifvntier, Savacen, Kola pla¬ ner, das ist, Anwohner des Soniius, der Save und Kul« pe. Bon den Thaten und Schicksalen dieser Völker hat die Geschichte bloß dieses der Nachwelt überliefert, basiste alle überhaupt kriegerisch, und die Japoben ins besondere ehe« mahls ein zahlreiches und blühendes Volk gewesen sind. Schon vor den Römern waren die Nahmen der Flüsse Sontius, Timavus, Savus und Kolaple; auch der Städte Ter geste und Emona bekannt, so wie sie uns die Römischen Geographen überliefert haben. Tcrgcste war zuerst ein KarnischeS Dorf, und später ein Jstrischeü festes Städtchen. Daß die Stadt I.ublans (Laibach) auf und ne¬ ben den Trümmern des alten Emona empor stieg, beweisen die daselbst zahlreich auSgegrabenen und mit den Itin-rarien übereinstimmenden Denkmahle, Münzen und Überbleibsel der Römischen Baukunst ; eben dahin deuten auch einige Stellen des Zosimus und HerodianuS: daß aber Jason bep- läufig um d. I. ia-2 vor Ehr. Geb. Emona zur Zelt sei¬ nes Aufenthaltes in dieser Gegend erbauet habe, ist eine Sa- kioloinseus !! o . II. e> i,z. klinius tib. III. c. LH. Lppianui ^6 bello IU)i-ico. ?oinxvnws Nela 6e situ orbis lib. II. e. r. Strabo Nb. IV., VIl. er Vlil. I6em Ub. V., VI. VlI, Lnxis I^übrrcü Viennarn. iranslLtus rLO^> stolom, Oeo^r. lib. II. c. iH. 2oLlnlU§ lib. V bist. Ileroäranus Ub. VlI. ia Loe, er lid. Vlil. kli». lib. III. e. zx. ---- z Gage, welche Plinius und andere der Aufzeichnung würdig befunden haben. In diesen Landern standen die Städte der Iapgden Metulluin, Mo nett um und Terpö; der Karnier Segeste und Okra; der Istrier Nefaktium, Pro- mona und Pola. r. Zustand der Bildung der ältesten Bewohner vor der Oberherrschaft der Römer. Ehe di- Römer diese Gegenden unterjochten, lebten da« selbst die oben genannten, und wie Plinius sagt, berühm¬ ten Völker, von der Viehzucht, Jagd und Fischerev. und waren »an sparsame Kost gewöhnt. Sie trieben auch den Bergbau. Der Norische Stahl und das Elfen wa¬ ren in Italien, wohin man sie verhandelte, frühzeitig be¬ kannt. Sie vertauschten an das Ausland Holz und hölzer¬ ne Waaren gegen andere Bedürfnisse. Obschon sie nun non eigenem Erwerbe leben konnten, so machten jedoch die Bewoh¬ ner der Anhöhen in den rauhen Alpen, von dichten Wäldern beschuht, öfters räuberische Ausfälle in die nächst gelegenen Römischen Besitzungen; die Küstenbewohncr aber übten Ca- p-rcyen auf dem Meere aus. Die Liburnier hakten leichte und schncllscgelnde Schiffe, welche man auch später, nach ihrem Nahmen die Liburnischcn nannte. Die Japoden, welche von den Römern als ein sehr grausames und beynahe wildes Volk geschildert werden, tatouirten sich; wohnten zerstreut; halten aber in der Stadt Metullum ihr Rathhaus und einen eigenen Senat, Sie führten Gallische Waffen. Dis So7.ontenos bist. eeele». I. I. e. 6- gustinris bist. tib.XXXtl. kliniUs lid. III. e. 20. Strabo lib. IV. et V. kt'mius lib. XVI, c. 10. ^ppirnur 6» dello ill^i. bMtroFiurlib.il>. 1-rvius lib. X. c. I. et lib. Xl,. ^FpiaN. I. eit. ^ppi»v^ Se dello ill/r. Strabo Itd. Vlil. 6 Dle Pannonier waren ein mächtiges Volf. Am Ti- mavuS verehrten die Veneter, ein in der Sprache von den Galliern berfchiedeneS Volk, den Divmedeö in einem merk¬ würdigen Tempel. Der Ort hieß Timavum (Duino), darre einen Haven und einen prächtigen Hain ; nebst dem einen Hain der Argivischen Juno, und einen der Äkolischen Diana. Dem DiomedeS wurde ein weißes Pferd geopfert. Die Noriker betheten den Gott Belin (die Sonne , ihren Apollo) an, den sie auch nachher in Aquileia verehrten. Am Svnlius und auf dem Karste (Kräl) betrieb man einst die P fer d e juch t; sie lieferte Pferde von einem berühmten und gesuchten Schlage; sie ist aber zur Zeit des Strabo in Gersall gerochen. Der Weinbau war so wohl auf der Meeresküste, als auch in dem nachher zu Ober-Pannonien gerechneten Theile deS heutigen Unter-Krams bekannt. Z. Die Gegenden von Görz, Triest und Krain ka¬ men nach und nach unter die Botbmäßigkeit der Römer; Tergeste ward ihre Pflanzstadt., Nachdem die Gallier, das ist, die Kar Ni er, ein v. Ehr. G. Zyklisches Bolk, von den Römischen Legionen unter dem Oberbefehle des Römischen Consul A. ManltuS Vvlso durch den Feldhcrrn Appius Pülcher am TimavuS ge¬ schlagen worden, nahm im folgenden Jahre Claudius Pülcher nach der völligen Niederlage des Jstrischen Kö¬ nigs Apulo von allen umliegenden Völkern Geißel an. So wurde Istrien sammt dem zwischen demselben und dem Flusse Son tiuS liegenden Lande von den Römern un- kol/bistor. c. 2g. kol)b>u» esit. Lrnest. xax. 170. 8trabo lib. V. UeroSisn. lib. VII. 'NerkuIIian. l. II. ^säverso« xenkes. Banker. Strabo lib. IV. Strabo lib. V. 6eoxr. riiniu» Ub. III. 0. >8- Wo eLesiuü. Ub, XI-IX. Livius »d. Xl.1. JUorus lib- II. e. io- unterjocht; welche schon sieben Jahre früher nach Uquileia eine Römische Solonie verseht hatten, um den unbändigen Nachbarn vorwärts an den Gränzen ein Bollwerk entgegen zu sehen. Karnier, Istricr und Japoden wurden von ihren >6- Siegern bedrängt, daher schickten Ire Gesandte nach Rom, v.bhr.» um sich über die Bedrückungen des C. Cassius zu beschwe¬ ren. Die Abgeordneten und ihr Gefolge, da« au« Freyen und Knechten bestand, wurden vom Senate beschenkt, und bald folgten Römische Legaten nach, um dem Unwesen zu steuern. So wie die Römer früher i. I. v. Chr. Geb. '28 die Stadt Aquileia, eben so machten sie spater Tergeste zu ihrer Pflanz stad t, und dehnten die Gränzen Italien« über das Gebieth dieser Stadt bis zu dem Bache Forwio «uö. Sie drangen bald weiter gegen Nordvst vor, und brach« >'7 ten JapodienundKarnien, so weit diese aus der sud. v Ehr.G. lichen Seite der Alpen gegen Italien zu lagen, an sich; weil deren Bewohner die Pflanzstadt Tergcste oft beunruhiget hallen. Der Consul C. Semproniu« focht zwar zuerst unglücklich wider sie, bald aber verbesserte er den Fehler durch die Tapferkeit de« D. Juniuü Brutus, welcher früher Lusitanien unterjocht hatte. C Julius Cäsar bekam als Proconsul nebst dem Tisalpinischcn Gallien auch diese Gegenden in seine Berwal« tung, die man damahls zu Jllyricum zählte, und die er selbst besucht hat. I.ivius lib, XXXIX. et XI.. I.ivius lik. XI.III. Strsdo lib. V. , VI-, VII. riinius lib. III. e. 18- 8«l>bo lib. V., VI. , VII. vio 6»«»ius Ilb. XI.IX. ^pp^snu« Ze dello il- Rirtius^Zerelict. Ze dell. xsll. I. VIII. I.iviue Lxit»- lib. I.IX. Jul llse»r Ze dell. x»II. Nb. III. v, 8 Z2 C asar O cta viuS fthee die Römischen Eroberungen p,Ci)r.^>. fM; er unterjochte dieJapvden, welche über den Alpen wohnten; eroberte ihre, Städte , und die Stadt Metullum ging nach einem kapfern Widerstande, wobey AclaviuS verwundet wurde, in Flammen auf. So mußten sie sich nun das erste Mahl unter das Römische Joch beugen. Seit dem dauerten die Durchzüge der Römer wider die Völker an der Save, Drave und an der Donau fort. Endlich besiegte Claudius Drusus auch die Be¬ wohner der Eisberge, die N o ri k e r, K a r n ie r und die Taurifker, welche oft Streifzüge nach Aquileia machten. Auf diese Art kamen die Ländereyen, deren Mittelpunct das jetzige Krach war, nach und nach unter die Römische Both- Mäßigkeit, 4-, Zustand dieser Länder unter den Römern bis zum Tode des Läsar Augustus; Römische Ein« theilung und Verfassung derselben. Eine neue NegierungSart, der Umgang mit neuen Einwohnern, eine neue Religion änderten die ursprünglichen Eiqenthümlichkeiien der Bewohner dieser Gegenden; ihr vo¬ riger Charakter verlor sich, und eine gänzliche Erschlaf¬ fung trat an die Stesse des kriegerischen MutheS und deck Gefühles der Selbstständigkeit. Die Besiegten wurden nicht vertilgt; Römische Legionen hielten sie im Zaume; Rö¬ mische SlaatSeinrichtung und Römischer Gottesdienst wurden eingeführt; Städte, Municipien, Colonien angelegt; der Land - und Weinbau betrieben , viele Denk- mahlc errichtet, und die Bewohner durch neue Gesetze in Ordnung gebracht: jedoch wohnten noch einige unbesiegte Döl- n.Ehr.G. siegt, als sich das erstere Land und Dalmatien unter der L ikung eines Bato und eines Pineü wider die Römer em- Nd, VlI» rt vm. VkHeiu» kaiere. jjb. IU. Lueton>r»» lN Irberi«, n empörten. Ein Theil der Empörer zog die Bewohner des heutigen Krain an sich, drang überNauportus und Ter, geste nach Italien. Dadurch wurde selbst der unerschüttcr- re August in Furcht gesetzt, und Rom both alle seine Kräfte gegen diese drohende Gefahr auf. Endlich schlug TiberiuS die Feinde, Bato ergab sich auf Treue, und P i n e s wurde gefangen. Das Unglück des Bato zog das Unglück von ganz Pannonien nach sich; Rom eroberte das Land an der Save undDrave, und dehnte bald seine Herrschaft bis an die Donau aus. Die kühnen Thaten deS Bato und PineS, wenn sie auch Beweise der ehemahligen Tapferkeit dieser Völker sind, waren doch nur die letzten An¬ strengungen vor einer gänzlichen Erschlaffung. Nach dem Hinscheiden des Casar Augustus und bey dem Antritte des TiberiuS lagen in Kraiir die VIII-, IX. und XV. Legion unter dem Befehle des JunluS Blä- sus; sic standen im Sommerlager, und wurden aufrührisch; einige Rotten davon plünderten das Munkcipium Naupor« tus und die benachbarten Orter; doch eine Mondfinsternis schreckte sie endlich wieder zur Ruhe. Jur Zeit des Kaisers Hadrian findet man Ge, werbsleutc, Künstler und Schmiede zu Triest, die eine Innung auSmachten, welche einer ähnlichen zu Rom untergeordnet war. Der Eisenbau in Krain wurde im¬ mer mehr betrieben; der Handel mit Eisen, No rischen Schwertern und andern Erzeugnissen stieg immer mehr empor, und nahm seinen Zug zugleich nach den übrigen See. städten. Auch findet man, daß den Pannonicrn die Rö¬ mische Sprache, Literatur und Kriegswissen- fchaft wohl bekannt waren. Die Römer bauten dauerhaft le Lextus R.uius Lxit. e. rs. Dio Oasrius Nb. l,V. I'Lcilu» ^nnal. Nb. I. Inscriptiones I^baci et In LarnioliL erutse. Inseript. in murv LeelesiD catbeäralis l'erxertl, LtrLbv prissrm. Velleius knterc. Kist. rom. Nb. ll. lünerLvtr. 12 te Heerstraßen, deren Überbleibsel noch zu sehen sind; sie leg- ten Mansionen und Mutationen an, errichteten die 6olumn38 milliarias, und versahen ihre festen Mütze mit gesundem Wasser vermittelst vortrefflich erbauter Wasser¬ leitungen, deren einige dis auf den heutigen Lag noch bestehen. Überbleibsel alter fester Arter findet man nicht nur zu Triest und Laibach, sondern auch zu Ca¬ stus, Duimo, im Schneeberger» Boden unweit üadno xosis, im Gurkselbe in und außer dem Dorfe Vernovo am Rande des ehemahligen Rinnsales der Save gegen das DorsWicher hin; ferner am Troj ana-Berge, und zwi¬ schen Sittich und St. Beit im Dorfe Wir, unter welchem in einer Quelle das nur von daher bekannte Wafferthier Liren lgcertms ( ^kloveskka ribica) vorkommt. Hier schließt eine verfallene und größten Theils weggeführte Mauer ZZ20t> Quadrat «Klafter Ackerland und Waldung summt einigen Landgebäudcn ein. Römische Inschriften fand man übrigens vorzüglich im Land- von Görz und Ist ri e n, am K a rste, zu H e i d e n scha ft, W i p bach, Ober - Laibach, LaaS, Jgg, bey K r a i n b u r g , RadmannSdorf, Tresen u. a. m. Aus der Menge der festen Plötze ersieht man, wie sorgfältig einst die Passe zwischen Pannonien, Illyrien und Italien bewacht wurden. Derley Einrichtungen und Werke der Römer, welche theils In das Zeitalter vor Augustus, theils in spätere Zeiten ac- hörm, trugen Vieles zur Bildung der hier wohnenden Völker bey. Den wirksamsten Einfluß aber in die Bildung und Kenntnisse der Einwohner hatte das Christenthum. Frühzeitig wurde das heutige Gebieth vonT r i eft, Görz und Krain mit demselben bekannt, und die christlichen Gemeinden standen unter mehreren Bischöfen , welche zu Uquileia, Tergeste, Emona, Celeia, Petovio und zu Tiburnum ihren Sitz hatten. Wahrscheinlich hab;,, die Bischöfe von Aguileia das Christenthum über die Alpen und über die Save gebracht, wodurch der Grund Grund zu dem nachmahls mächtig gewordenen Aquileischcn Patriarchate gelegt wurde. Die Zeit der Entstehung des nun eingegarigenen BiSthumcs von P etina ist unbekannt, jedoch gehört c« in daS früheste Zeitalter. Im Anfänge der- II. Jahrhundert« zog Trajanu« wi» um d.I. der den König der Dacier DecebaluS durch unsere Länder, ^3 und ließ die Straßen ausbesscrn; Tergeste und Novi v« dunum (imGurkferde Key Vernovo) schten dem weifen Herrscher zu Ehren öffentliche Denkmahle; gleiche Ehre er¬ wies Noviodunum seinen Nachfolgern, dem Hadrian, Antonia, Marcus Aurelius, u. m. a. Seit dem II!. Jahrhunderte wurden die Gegenden KrainS dis zu dem Berge Trojana, welchen eine daselbst aufbewahcle Inschrift IVIons Straus nennt, zu Italien ge¬ rechnet; und IVIansic» t^6rsnrs war dieGränze von Italien und Noricum. Nachdem der Römische Senat den Kaiser Maximi- LZS nuö als Feind des Staates erkläret hatte, zog dieser aus Sirmium durch Emona nach Italien. Ter- Saetooius in wraticns. Xixl.ilinus in Lxcerxt. vionxs. r-u- troxias lib. VIII. «. IO- Inscrixtiones. Ilinerrr. Lier«,. v. 5. LV ne. IIL IVLIO HL.... e. I'. L8LK 8R 8'1'X L5OXI8 L010R LX VII. IILIXIOIXI VII 8'14'1'. tV'I'IiXX'I'. IX XL'NVI 6 V M 8161X0 LVXXL - LX Vvlo ?o8VH I>. L. 8. 1. 0. LX8LX1L- viescr Stein (Ssliniseder Rslkstein) -redet dsx 3t. Lnrrkarr im Ovrle »raslnick -Is Stütre einer vreseklenne. Sc. 6„ti- IiL.t ist -io I^^rre, nvter '.r siete ä»s V»r1 I'rcHcrne xeddrU »4 Tergeste, NauportuS und Emona erhoben den Ruhm des Kaisers Constantin deü Großen; jene hat¬ ten Inschriften mit seinem Nahmen errichtet, kn Emona Z»4 aber wurden ihm Ehrensäulen gesetzt, welche L icinius nachher zerstörte. 2^4 Unter der Regierung dieses Constantin begaben sich Zoo tausend Sarma len in seinen Schuh. Er nahm sie auf, und vertheilte sie durch Thrakien, Makedonien, und in dem östlichen Ober-Italien, welches letztere Li- Gegend vom SontiuS bis an den Berg Atronü aue- machte. Diese so genannten Larmatse s^imi^antes sind wahrscheinlich Slaven gewesen. Bon ihnen sogt Ammia- nuö MarccllinuS, daß sie einst mächtig und berühmt waren. 383 Maximus, der sich in Brittanien des Purpurs an» maßte, kam mit seinem Heere nach Italien, besetzte Aqui» leia, belagerte Emona, und drohte weiters gegen den Orient vorzudringen; daher zog Theodosius eilend« au« dem Orient ihm entgegen, schlug den Aufrührer beySiscia (Sitze!) folgte dem fliehenden Maximus, zog in Emona fcyerlich ein, und wurde freudenvoll als Retter empfangen. Bald begab sich Theodos wieder nach dem Morgenlande, woher ihn ein neuer Empörer EugeniuS zurück rief, welchen er am Flusse FrigiduS in dem Thale des WipbacheS im heutigen Kreise von Gvrz schlug. 6. Ucroäisnus Nb. VII. gne et lib. VIll. gut. Capitol, ir. btLxi- mino c. 12. Inrcriptiuno« erutL. Lxcerjit» us citom LonztLN- tini sliorumque Imxp. auÄore snon^mg. irait. xuan. Osmevxti karisii« Anim. dsLiccll. cum nnt. Vltlesii. Lmmianus blarcell. lib. XVH. Xorimu» lid. IV. e. 42, 4z> Z4 ; et lib. V. c. 11. racstu- k>Lnex)r. HrsoS. 8s- , romenus lib. VH. c. 22- Lutiopius ree. rom. lib. Xlll, LlsuSiarn»« äs III. consulatu llenorü, 6. Kraitt , Görz und Triest ein Paß für die durch« ziehenden Hunnen, Oft-Gothcn und Lonqobar« den. Schicksale des Lhrtstenthums. Ankunft der Slaven. Jetzt war nach einem Ausdrucke des gleichzeitigen Hie« ronymuS da« Land an den Julischen Alpen, welches zuvor Römisch war, nicht mehr Römisch; sondern eö diente den durchziehenden Völkern, welche das schöne Italien anlockte. So zog A larich, König der W e st - G v k h e n 4«« aus Epirus durch die engen Pässe , welche den Weg auS Pannonien nach Venetien erschweren; schlug sein Lager bey der Stadt Emona, zwischen L)ber«Pannonien und Noricum auf, und ging weiter nach der Südseite der Alpen gegen Aquileia , um in das Innerste Italiens zu drin, gen. Dem Alarich folgte Radagais, der Scylhe, mit 40z einem Ungeheuern Heere; bald darauf zog Ataulf mit sei¬ nen West-Gothen dem Alarich zu Hülse. Beyde nahmen eben 40z diesen Weg, welchen Alarich genommen hatte. Nachher ging Attila mit seinen Hunnen aufdem Rück« 4^1 zuge nach Italien durch da« jetzige Görz und Krain, auf welchem er Aquileia zerstörte. Spater folgte diesem der gute cst gothischeKönig Theo- um d 0 rich auf seinem Zuge auS Illyrien nach Italien, wahrend 4S» dessen er unter andern auch am Eingänge Venetiens bey der Brücke awSonliuS sein Lager aufschlug. Er gab den Gesehen in unfern Gegenden wieder ihre Krafts rief die Wissenschaften und Künste neuerdings herbey, belebte d.n Fleiß, 8. Hieronymus ex. sck 6erüntism, Leu ^xeruciiism. 2osimu» Itd. V. e. 2Y. loräene« äe rebur zeuci» c. ,29- krosser Hyuimnu» iu Ldron. ZorUsne» Ze reb. xet. c. 42- ^orNLu- Ue- c. 27- Lureliu, Lesrloäoru, leb. I. ex. II er 29. Itt,. VII. ex. 4 er 24, Pb, IV, sx. 4A- IN». III- ex. xz et Lg. lid. V. ex. 14, i6 —— Fleiß , Ackerbau und dis Viehzucht; betrieb den Eisinbau und daö öffentliche Fuhrwesen, besonders i.n Lande an dim SvnriuS, und stellte einen Präses in der Gegend an der Save aus. Unter ihm findet man die Bewohner in P r o- vincialzs und in Grundbesitzer cingetheilk; diese letzter» waren verbunden den Zins an die Prvvincialeö zu entrichten. S3S Zur Zeit der Ost-Gothen, vor dem Kaiser Justinian, nannte man die Völker, welche die verschiedenen Thule des heutigen Krain, Triest und Görz bewohnten, noch so, wie sie vor und unter den Römern hießen; nur die Japvden und Pannonier verloren sich; anstatt der Japoden kommen L i- burner und Suaden, anstatt der Pannonier aber Stä¬ ben vor: Suaden, das ist, Suaven, Savier, Anwoh¬ ner der Save; nicht Schwaben, welche unter dem Fränki¬ schen Reiche standen. ALi Milten unter andern Völkern erschienen bald darauf die Slawen in Krain und am Eingänge Italiens. Sie hatten ihre Sitze an der nieder» Donau im a^ten Dacien, und wurden von den Bulgaren gegen das Jahr 487 ver¬ trieben. §68 Indessen nahm noch ein anderes Volk seinen Zug hier- durch nach Italien, nähmlich die Langobarden, welche ihre Wohnsitze in Pannonien den A v a r e n ihren Freunden überließen, und von einer Menge Bulgaren, Gepiden, , Sarmaten, Völkern von der Save und aus Noricum beglei¬ tet wurden. Jetzt findet man zwischen den Langobarden in Fri¬ aul , den Franken im Noricum und den Byzantini¬ schen Römern in den Seestädten des Adriatischen Meeres an- kroeo^iue Se ball. Kotk. lib. I. c. ig. löem, ibiiteni I>b. III, a. 40- kautu? viaconu» 6e xesrlz Lonxob. pr^im. Nreäs- xaru, L. 4tz. in vet. k»tr. 'lamo IX. I/U§ä. an gesiedelte Slawen an der Drave, Save und Mur, welche sich von den Hunnen oder Avaren trennten, nach¬ dem sie unter diesen eine schmähliche Dienstbarkeit erduldet hatten. Diese Slawen, durch ihre Lage genöthiget, schlo¬ ßen sich bald an dieses, bald an jenes mächtigere Bolk an, und wurden von jenen Volkern entweder bald in die Enge getrieben, oder sie lebten unter eigenen Wojwo den mehr oder weniger unabhängig. Der Kirch ensprengel des Patriarchen von Aqutleia erstreckte sich unter den Gothen über den S o n tiuS, über Istrien und Kr a in bis tief in die heu¬ tige S t ey c r m a r k hinein. Das Christ e n t h u m, wel¬ ches früher unter den Hunnen und andern heidnischen Völ¬ kern gelitten hatte, kam unter den Gothen und Longobarden wieder in Aufnahme; so wie es einst unter den Römischen Kaisern bald verfolget, bald wieder begünstiget wurde. L. Kram, Triest und Görz. Nach der Ansiedelung der Slawen bis Kaiser Carl den Großen, v- — 799 — 248 Z. i. Die Slawen verfolgen das Lhriftenthum, be¬ siegen den Taffilo, Herzog von Baiern. Der .Chan der Avaren nimmt ihretwegen Rache am Gisulf von Friaul. Sie leben unter eigenen Wojwoden. DamahligeWindischeMark. Frie¬ de mit Pemmo von Friaul. Kaiser Larl ver¬ tilgt die Avaren, und herrscht über die Sla¬ wen im heutigen Kram, Trieft und Görz. Entstehung der Städte Lublana und Goriza. Nach dem Jahre findet man bis in den folgenden Zeitraum keine Nachricht von den Bischöfen in diesen Lan- Mac. v->rUs locis. Hnvates occle». Gesch. d. ZerzoF. Rrain. B iZ ——- Landen; wahrscheinlich wurden ihre Stiftskirchen von den Slawen zerstört. Gewiß ist cS, daß M i ssi on a re aus Italien und Salzburg viele L c r fo l g u n g e n leiden, ja sogar einige Mahle das Land räumen mußten. Die Baiern versuchten unter ihrem Herzoge Tassilo ein Stück von Kärnten und Slcnermark den Slawen zu ent¬ reißen; allein da diese von dem. Avarischcn Chane eine Ver¬ stärkung erhielten, warfen sie nicht nur die Baiern'zurück, sondern drangen so .gar in die Baicrifchen Besitzungen ein, und nahmen ihren Fanden alles Land jenseits des Gail« Stromes, und den allen OrtAgun tum (Innichen, Inti- chen in Tirol). Die Slawen ruheten nicht lange, sondern unternah¬ men bald darauf gemeinschaftlich mit den AvUrcn einen Zug in das Griechische Istrien, und singen an sich von da aas nach Italien zu verbreiten. Es entstanden aber bald Uneinigkeiten zwischen ihnen und dem Lvngobardischcn Gränzherzoge Gisulf von Friaul. Dieser unternahm Streiszüge in das G e b i e t h d c r S l a w e n; allein der 610 Awarische Chan rächte die Slawen für diese Feindseligkeit, ködtete den Herzog, und eroberte sein Herzogthum. Ta so und Kako, zwey entflohene Söhne des Gisulf, eroberten es wieder, und machten sich die Slawen, welche das Gail-Thal (Silia) bewohnten , bis zur Zeit des Herzogs Ratchis i. I. 744 zinsbar. Nicht nur in den Alpen, welche Friaul von der nörd¬ lichen Seite cinschließcn, sondern auch am südlichen Fuße der¬ selben, im alten Karnien , in Friaul und am Bache Ra¬ um tiso wohnten schon Slawen. Sie alle gehörten zu demSla- 624 wischen Staate des wider die Hunnen, Franken und Longo. bar- Lnnstes eccles. ^non;-mus äs converzione Oarentanorum- Sixebeelus k-einblacensis sä »nnuiu LH8- kauius Oiac. lid. dV. e. 26. 8. Lrezorius kasi» Ub. VIH. ex. g6. r-ulu- vi-c. Ub. IV. 0, 4». ?«ulu, 0lsc. Ub. V. r. ——— i9 Karden einstimmig gewählten Woiwoden Samo, welcher ein Slawe von Geburt, und ein tapferer Krieger (ns§o- tisns) war. Denn der Fränkische König Dagobert brauchte in dem Kriege mit dem Samo die Hülfe der Longo« Karden und Allemannen, und da jene von Friaul aus, diese aber durch Baiern in.Samos Staat einbracheu, so muß derselbe wohl außer Böhmen auch Österreich unter der Ens, Steyermark, Kärnten und Krain samml Görz enthalten ha¬ ben. Samo hatte seinen Sitz inKarantanlen, und re¬ gierte glücklich durch ZZ Jahre- In diese Zeit seht der Chronikschreibcr Fred eg ar eine Mindische Mark (marca Viniäorum), welche aber von ihm nicht genau bestimmt wird, und wahrscheinlich wei¬ ter gegen Westen lag, als späterhin, nachdem die Franken mehr gegen Osten vorgcdrungen waren. 6zo In diese Windische Mark oder Tranze, welche die Winden, Wenden (Slawen, Slovenci) bewohnten, rettete sich der Bulgare AttikevS mit jenen 700 Familien, welche dem Vlutbade in Baiern entronnen waren. Denn neun tausend Familien der Bulgaren wurden von den Avaren aus Pannonien vertrieben, und Käthen um Wohnsihe im Lande der Franken. König Dagobert wies sie an die Baiern an, und befahl zugleich heimlich, sie in einer Nacht zu ermorden. Ein Rest von 700 entflohenen Männern rettete sich sammt Frauen und Kindern nach der Windischen Mark, wc> WtikevS sammt den Seinigcn viele Jahre mit Walduch dem Wojwodcn der Winden lebte. B L Aon kroäexgr. e. gZ et 6/ in Rebi. vet. pp. MniNv y. K-uZN. 16/7- Vita 8. VirziNi, eäit. Zurii, 1'. Vl- aä äienl 27» dr!§. 6e <7onvers. LoioLrior. et Oarentanor» lib, IX. «. ibiäeirr, vel 5n ser!xti.i k'relierj. 20 Don diesem Wal duck» an bis aufVorut, den die Übermacht der Franken zuerst unter ihr Joch beugte, war ein Zeitraum S la w i sch - K a r a n t a n i sch e r W o j- iroden, welche mächtig genug waren, sich von ihren Nack« Harn unabhängig zg erhalten. Außer einigen Fehden mit den Longvbardischen Herzogen von Friaul, in welchen sie entweder unbesiegt blieben, oder auch Sieger waren, Hardie Geschichte von ihnen nichts ausgezeichnet. Sv sand cs Pew« m o, Herzog von Friaul für gut, so gleich auf dem Schlacht« selbe Frieden mit den Slawen zu machen, als er nach einem beschwerlichen Siege, den er bcy L o ur a n a in Jnncr-Kraln am Flanatischen Meerbusen erfochten hatte, fürchtete, meh¬ rere seiner Leute auf das Spiel zu sehen; ja Penimo war spater so gar iw Begriffe in bas Land der Slawen sei¬ ne Zuflucht zu nehmen, als er von seinem Könige des Her- zvglhumS beraubt wurde. Zn Ende dcö V IH. Jahrhunderts aber hatte auch die Unabhängigkeit der Slawen rin Sude. Denn nachdem Earl 788 der Große die Ansprüche der Griechischen Kaiser aus die von Wenden bewohnten Länder nach einer gänzlichen Nie¬ derlage der Griechen auf immer entkräftet, und das heutige Görz, Triest, Istrien und Kram unter seine Oberherrschaft gebracht hatte, gab er seinem Sohne Pipin den Auftrag, 796 die Avaren zu bekriegen. Dieser schickte ein mächtiges Heer unter dem Herzoge Erich von Friaul, und einem Slawischen Heerführer, Wojnimir mit Nahmen, durch unser Sla¬ wonien nach Pannonien. Pipin selbst folgte mit einem zwcyten Heere nach, besiegte die Avaren, und mackte dun vor- Länder, ksul. Disc. tib. V. e. 22. Ictern xsssiin. läeni üb, VI. c. 4F. läein ib. e. ,gl. Ncxino sä LNNUIN 796 et stibi. Lixeb. Lcmblsc. sä a. 7Y2. ^non)in. äe con«. Doiosr. et Larent. rtnnsles Nertinisn! sä s. 796: Lxin- dsrä in vita LsroUdl. Lxdellus in ninniw. eccles. ^nniiei. e. XXXIII. psz. AZN- L»är. vsnäutus üb. VII. c. IA. xart. Lbrou. kexinoni»! Ud. II, sä annurn 7L8. - 2t vorhin mächtigen Avarischen vdcr Hunnischen Reiche crn Ende; jedoch wurde der Avarischc Nähme,nicht gänzlich ver¬ tilgt, da Carl sie unter eigenen Chanen im heutigen Ungarn leben ließ, nachdem sie in die Enge getrieben worden waren. Die verheerten Gegenden wurden mit Baiern und Slawen bevölkert, und Carl herrschte ruhig über die Slawen vom A d riatisch e n M e e rbuscn bis jenseits der Drave und Donau. . Zn diesen Zeitraum gehört hie Entstehung der Stadt Oori^a (Görz), welcher Nähme Slawisch ist , und ei¬ nen Bühel, eine Anhöhe , bedeutet. Da außer diesem Slawischen Nahmen kein anderer älterer vorkommt, s» kann die Erbauung von Görz nicht vor der Ankunft der Slawen gedacht, noch einem andern Nolke zugeschrieben werden.; wenn anders nicht, wie Einige glauben, die alten Äarnicr schon Slawen waren. So ist auch der auf und neben den Trümmern von Emona (Lrsclisbe) e r b a u t e Ort den Slawen zuzuschreiben; La sein ursprünglicher Nähme laub¬ ig na Slawisch ist, und einen entweder am Moraste oder aus einem Sandlande erbauten Ort bedeutet (die Stadt ste¬ het in der Nähe eines großen Morastes, und zum Theilc auf einem von der Save angeschwemmten Boden, Gradische aber ganz auf einer solchen Anschwemmung), woraus die Deut¬ schen Anlaß nahmen, ihm eine Deutsche Form zu geben, und ihn Laibach zu nennen; wie sie eg mit mehreren Slawi¬ schen Ortsnahmcn gethan haben. -) ksul. vire. iocis c'ttt. tvnon^mus, gui supr». ^gindsrö in v itL Lsroti kl. Lorovini Lomes 6e Lronberx in k'sstis 60- riücnsibus. Vicnnss. ^to I/6y. I6em in went»mine Lenea lozico Lomltum Loritike l. Hncooii LeUoni vitge r'a- trisrcd. trquU. Lebrduetr 6er Lurop. St-lLtenxescb. von 6em veslerr. Lri-Zraisertb. xax. 2Z. ^nmerkunz. . 2) Herkunft, Sitten und Verfassung der Slawerr in.krcün, Görz, im Zrikste^Gkhiethe und in den umliegenden Gegenden- Die Slawen sind in der Geschichte ein neues Bolk. In der zwcyten Hälfte des VI. Jahrhunderts tre¬ ten sie aufgcführt von Jornandcs, Prokop und Menander, aus dem S cythisch e n und S a r m atisch e n Gemcngftl hervor, und sangen an unter der Regierung des Kaiser Ju¬ st i n r a n über die D o n au in das Reich der Römer einzu- brechen. Jetzt sind sie nach dem Raume, welchen sie bewoh¬ nen , das allerausgebreitclste Bolk auf der Erde. Über¬ haupt wohnten sie vorhin jenseits der Donau, unweit vom Ufer derselben, in unermeßlichen Räumen. Schon Er- mon rik Köniz der Ost-Gothen besiegte um d. J. Z76 einen Theil der Slawen, unter welchen auch Wenden sVvne6i, Venrul», Veneti) Vorkommen. Ein Zweig von diesen Slaven, welche der Deutsche Wenden oder Winden nennt, nabm beständige Wohnsitze ander obern Drove, Save, Kulpa, am SvKliuS, Timavus, und am Meerbusen von Triest. Der Abkömmling dieses Stammes nennt sich noch bis auf den heutigen Tag einen Slawen (Slovans-:). Im engsten Sinne zwar werden nur die Skeyerischcn und Kärntnischen Slawen W i n d e n (Slovenci) genannt ; jedoch erkennt sich in der weiteren Bedeutung auch noch der Krainer an diesem Gcsammtnahmen, w?nn die Rehe von seiner Herkunft und Sprache im Gegensätze des Datschen ist; der Italer nennt ihn einen Slawen (Lelrisvo) und m der übersetzten, im Jahre iH/Z zu Laibach gedruck¬ ten Postille SpangenbcrgS, wie auch in andern spaternKrai- nischen Büchern wird die Krainische Mundart Slovenski je- Lctilötrer im Uestor (^ro'ro^). IornrnSer, vel ino- iiscUus viveos xircs snvuin , krocopiu» et ütlensnäer kexe se^uqles illoxum temxoruw, jesilr genannt. Alle Slowenien im heutigen Inner« Österreich reden nur eine Slawische Mundart , Slo« w e n sko; nur die Slawen in Istrien sind C h o r w a t c n. Noch bewahren bcyde manches Eigenthümliche ihrer alten Vorfahren. Liede zum Ackerbaus, zum Hirtenleben, zur Bienen» zücht und insgemein zu den Geschäften des friedlichen Lebens zeichnete den Slowenzischen Stamm ins besondere und über¬ haupt alle Slawen aus ; daher ihr so ungeheurer und auü« gebreiteter Anwuchs. Einfach war ihre Kost, Kleidung und Lebensart. Sie wohnten in schlechten zerstreuten Hüt« ten familienweise. Ein jeder verfertigte sich selbst alles noth- wendige Geräthe; man findet wenige Handwerksleute unter ihnen. Sie bekheten nur Einen Gott an, den Arheber des Donners und den Herrn des Himmels. Von der ältesten Verfassung der Slawen ist uns wenig bekannt. Im Frieden wurde jede Gemeinde vom S u p a n e (i-hopan, dem Ältesten) nach einigen einstimmig angenom¬ menen Gesehen in Ordnung gehalten; im Kriege wühlten ste einen Wojwo da (Herzog) Stara sch in en (Feldhauptleu« te) und andere KriegSvorstcher unter verschiedenen Benen¬ nungen, die sich in den Familicn-Nahmen noch'erhalten ha¬ ben, Daher hatten sie keinen allgemeinen RegierungSplan, keine zusammenhängende Streitkräfte, und im engeren Sinne genommen, gab cs keinen Slawen,Staat, Einzelne in drin, gendcn Gefahren zu Wojwoden gewühlte Manner erwarben sich ein bleibendes Vertrauen, und eine der königlichen ähnliche Macht (Kral, König). Seit den ältesten Zeiten bestimmte dgg erworbene Ei« genthum und die damit verbundene Macht, welche vom An¬ sehen stets begleitet wird, hie Eigenschaften deö höheren und ed- ln 6er Naron 2oisiscderi Kammlunxru tdsib-cb. 6onst2nc- korxli^rox. ole sUmin, imp. c. ZO- 24 edlern Theils der Einwohner diese« Erdstrichs. Unter dem ost-gvchischen Könige Theodorich waren im Noricum und an der Save schon eingeborne Familien (P r o v i n c l' a l e s) , die einen Mittelstand zwischen dem .Landcsherrn und dem Volke ausmachten. Diese konnten sich unter den Slawen erhalten haben, weil wir ste unter Carl dem Großen wieder sinken. An den bisher aufgestellten Zügen erkennt sich noch unser Slowene;, obwohl er im folgenden Zeiträume durch die Einwirkungen des F-udal-Systems und dec christlichen Religion allmählich aufhörte, ganz das zu seyn, was er einst war. 6. Kram und Gör; unter der Fränkischen und Deutschen Monarchie, in Gaue und Marken getheilt. Von Carl dem Großen bis Albert kkk. und Leopold III. Her¬ zogen von Österreich und Krain. V. 3. 799 — 1374 ---- 375 3- 1) .Carl führt die Fränkische Verfassung ein, theilt die Lande in Gaue, Gränzgrafschaften, herr¬ schaftliche Besitzungen ein; belehnt damit seine Getreuen , Grafen, Provineiales nnd Mini- fteriales; daraus bestehen die Landstände. Die besiegten Slawen sind ihre Leibeigene. Triest ist unter dem Schutze von Venedig. Die Frcyen sammeln und schützen sich in Städten und Märkten. Zustand des Lhristenthums. Kaiser Carl der Große theilte die Gegenden an der vbern Drave, Save, Kulpa, Sotscha (Sonlius) und an der Aurelius Lsssioäoru! ep. vsr. lib. HI. ep. ZO, Ub. V. ep. I g, Lxindsrä sä annum828- Valvasor, crom. III. l,b. LI. pgx. 1.33. Alauuseripta?rovincise Larvioli», der nördlichen Küste des Adriatischen Meeres in Gaue und Marken. Es entstand ein Gau Kraina (Qorsjnu, Loring, Ooren8kc> ?) Es entstanden die M.rrkcn Met-- lik, Poik, Karst und Istrien (^Istliks , kivka, Kras, Istris) , eine W indische Mark (slovenska 8tran), welche die noch übrigen von Slawen bewohnten öst¬ lichen Gränzcn im heutigen Unter-Krain und Unter-Steyec sammt der Mark Metlik begriff. Daher behält der dort er¬ zeugte Wein noch immer seinen Nahmen Marmeln (March¬ wein , Mark-Wein) Gvrz hingegen war damahls ein Theil des Herzogthums Friaul, und nachher der Mark Verona; Triest aber, welches eine den Italienischen Städten dieser Zeit ähnliche Verfassung hatte, stand in Verbindung mit Venedig. Die vorher genannten Gaue und Marken wurden der Hoheit.verschiedener benachbarter Herzoge untergeordnet. Jeder Herzog war nach der Karolingischen Verfassung der Heer¬ führer einer besonder« Völkerschaft, und da jede Völkerschaft ihre ursprüngliche Verfassung beybehlelt, sp mußte jedem Herzo¬ ge ein in den Landrechten erfahrner L)berrrchter und ein Land¬ richter zugeordnet werden. Jener hieß Pfalzgraf, hielt sich in der Pfalz (balatium), das ist, in dem Hauptorte oder in der Residenz dcöHerzvgs auf; dieser hicßLand gr a f, und sprach bloß über die unter ihm stehenden königlichen Beamten das Recht. Die W e n disch e n H e r z o g e, auch wenn sie aus Deutschem Geblüt- stammten, mußten als Stellvertreter der Windischen Völkerschaft in Slawischer Sprache selbst vor Keddsräi Kescliiedte stier rVcnäised-LIarvisclmn Staaten. L. IV. xsz. l8- Et alibi passim, 6escliic!ite äes Lrbksisertd. Oe- sterreick. korenini Lnnales Korit, kasti, et Veotamen xe- nealozico - cbronol. kebllaräi kesciückte aller VVensiscli' Liavvisciien Staaten II. IV. Leite lF. Oescti, 6es krbksis. Vesterr. Loronini loc. eit. Kebkaräi Ksnealoxiscbe kesek, L. III. , Leite 4t>8 unä Kescb. aller IVenä. Slaw. Ltaaten 8< IV. Leite IZ. Ilmrest, ctiron. Lanntd. in Halm eollsÄan. -°>o»umentor, 1. i, §6 vor dem kaiserlichen Nichterstuhle und in Deutschen Reichs« Versammlungen ihre Borträge machen. In den obgenannten Gegenden behielt Carl sich selbst einige Bezirke bevor, wo er Meierhöfe, als za Lak, Veldes, errichtete; andere Striche wies er seinen Ge» treuen, den Ministerialen, HeereSsührern und den schon früher angesessenen Provincialen als Lehen an. Die Slawen waren ihre Leibeigene (maucupi'a) und sammt dem suncius matructus ein Eigenthum der Herren. Die jährliche vom Grundherrn vorgenommene Ba ust ist (pla- cltatio) bestimmte dem Grundholden die anzubauenden Gründe. Diese freye Stift überging mit der Zeit in eine Mieths, wobcy der Erbhold von dem Herrn entweder auf einen Leib, oder auf die ganze Nachkommenschaft, doch mit dem Vorbehalte des Dbercigenthums und des Heimfal« lens, eine Hufe z u r Nu h n i e ß u n g bekam ; wofür ec bestimmte Zinsen und Frohnen zu leisten, und auf der Hufe zu bleiben angclobte. Nachher vereinigten sich dis Herren und Eigcnthümer, Ministerialen und Provinciales nach Verschiedenheit der Gaue und Marken in eben so viele Körper, und ihr Einfluß in die öffentliche Verwaltung wurde unter den Nachfolgern Carls desto bedeutender, je mehr das Lchufystcm Wurzel faßte, und dadurch das Ansehen und die Beacht der Geschlechter wuchs, worauf das große Gebäude der Fränkischen Allein» Herrschaft gegründet war. In dieser Verfassung hatten die Stande der alten Mark Kraina, der Windifchen Mark, der Herrschaften Metlik, Poik, Karst, Istrien, und der nachmah» ligen Grafschaft Görz ihren Ursprung. Die Land es stän¬ de bestanden anfänglich aus G r afe n, Herren, Rittern und Knechte n. Alles was sich in dem Ausdrucke Landes, anzelcgenhcit begreifen läßt, gehörte in den Kreis ihrer Wirk» sam- - Xv^in. tVlZg, Ldromsr, Lnnrles, et vixlomst,, et Lsrn- samkeit. Spater wurden die landessürstlichen Städte, und die ansehnlichsten Diener der Religion entweder aus Achtung gegen dieselben, oder weil sie angemessene Realitä¬ ten besaßen, in das allgemeine Mitleiden der Landeögnlagen gezogen, und mit dem Vorzüge eines Land manns beehrt. Noch vor Rudolph I. vereinigten sich die gemeinen Frey en in Städten und Märkten; zu diesen gesellten sich die freyaciassenen Gasin den, welche all! Gesinde im Gefol¬ ge ihrer Herren waren, und sich von ihren Eigenlhümcrn entweder vermittelst der Lcibsteuer löscten , oder wegen treuer Dienste freygegebcn wurden. Hier schichten sie sich durch Mauern, und trieben Gewerbe und Handel. In geistlichen Dingen reichte die Divcese des Patrie archen von Aquileia bis an die Drqve, nachdem die Lehrer dieser Kirche die Slawen unserer Gegenden allmählich zum Christen thumc bekehrt hatten, -) Kram wird im IX. und X. Jahrhunderte thcilö von Slawischen, theils von Fränkischen und Deutschen Fürsten in Ordnung gehalten. Ky¬ rill befestiget das Lhristenthum in einem Lhel- le von dem heutigen Kram. Nachdem die Avaren i. I. 796 gedewülhigct waren, hielten sie sich zwischen Sabaria in Pannonien und dem Lan¬ de der Wenden ruhig. Allel» »ach einiger Jeit brach zwischen ihnen und den Wenden ein Krieg aus. Carl der Große endigte ihre Feindseligkeiten durch einen Heereszug, und der Avarische Chan ZaukuS, der Slawische Fürst Ludun, und einige andere Slawische Großen mußten im folgenden Jahre zu Aachen.vor dem Richterstuhlc des Kai¬ sers KI88. krov. Lar». Urwsir Lermania »aera. t0om, II, IUY, Liruales veterer Ilunnorum, Lvarum et Itun- xarorum xax. 289, rieä »eine Lerveisstellen. 26 fers erscheinen, wo sie von ihm die Bestimmung der Grün« zen ihrer Länder bekennen. Zu dieser Zeit kommen die Nahmen einiger Wendischer Fürsten, eines W oj nimir, Ratimir und Liudewit vor, weiche damahls noch mächtige Slawen, aber doch schon Glieder in der Kelte dec Fränkisch, Deutschen Verbindung waren. 8gi Der Mährische Fürst P riw i n n a »ahm . nebst seinem Sohne Hezil seine Zustucht zu dem obgenannten Wendischen Herzoge Racim ir, oocrRatimer, Ralimar, dessen Ge¬ biet!) an der Drave lag; darauf flüchteten sie sich weiter über die Save zum Fränkisch,Deutschen Markgrafen Sal ei¬ ch o, der wahrscheinlich in den Gegenden KräinS, in der Windischen Mark seinen Sih hatte. P r i w i n n a, der sich schon früher zu Trasmaur an der Donau hatte taufen lassen, wendete alle seine Aufmerksamkeit auf die Bekehrung seines Volkes, und erwarb sich die Gunst der Geistlichen, welche ihm vom Kaiser einen Theil von Pannonien an der Save verschafften. -Er brachte sein Land in Ausnahme, machte Einöden urbar , und unterstützte die Künste. Der König Ludwig schenkte ihm nun sein in Aufnahme gebrachtes Land; Priwinna besaß demnach ein beträchtliches Gcbieth, zu wel« chem die Ungarischen Bernstadt-, etwas von Ungarn , ganz Slawonien, und Vieles von Steycrmark und Krain, viel¬ leicht auch ganz Kärnten gehörte. Ihm folgte sein Sohn Hezil (Hezilo, Kozel, Kozil, Ehozil). Dieser besaß die Fest« Mvseburg unweit Petau in der Steycrmark, welche sein Vater erbauet hatte, und welche nachher der vornehmste Sitz der Karantanischen oder W indi sch en H erzog e war. Kozel war einer der drey -_-- . / Lnnales Lerüniani sä anr>. 8ly, 820. trnon),muz Se Lcmvsr- slone Oarentunor. axuä äu L!ie8ne. 1. II. 220. Dert. et LcN,on^rnus, c^ui supr a. krollelr L^eeimen ^.relionto- I. 20. -9 dreh Slawischen Kn e fen (Fürsten), welche durch cineftver« liche Gesandtschaft in Cvnsiantinvxel den Zaren (Kaiser Mi¬ chael HI.) bakhen , daß er ihnen sprachkun dige Leh¬ rer schicken möchte, um sie in dem ChristenlhuMe gründlich zu unterrichten. Die Brüder Methodius und Con¬ stantin (nachher Kyrillo«) fanden sich auf die Auffor¬ derung des Kaisers willfährig dazu, und gingen in das Sla» 86<; w e n l a n d zu den Kursen R o st i sl aw, S m a t o p luk und Kozel. Sie machten ein SlawischeS A lpha b et, übcr- seßken die Bibel, lehrten und lasen die Meße in der LaudcS- ' H der Wenden an der Drave und Save in einem Thei- le rain und der Windischen Mark, und also als Herr de, Landes, welches Prirvinna besessen hatte. Der Klaingau, oder das jehige Obcr-Krain, wel¬ chem die Verfasser der Urkunden im X. Jahrhunderte den Nahmen Carniola, Carnirlia, geben, und ihn dadurch von dem nördlich an Friaul liegenden Carnien unterscheiden, gehörte vcrmulhlich im Amsanae eben dieses X. Jahrhunderts zu dem Henvathumc Kärnten (Carantania). Das heutige Unteromd Inner-Krain blieb bey Istrien, und sammt die¬ sem bcy Italien. 3) van 8cktöt7.er beraurze^e'-'N. 'N!,. I. p»x. ell. nales I^uiäen8e8 in ^relreri «eriplis rer. xerrn. an. id. sä snn. 89^» 6ediisrcii Oebcli. x. Lkite Z90» Z92 urrä 426, unrnmii: «einen Le^veissteUen. Z" —- Z) Zu Ende des X. , und lmXl.JahrhuiMtte Wird ' der Kraingau von besonder» Deutschen Grafen regiert. Entstehung der Grafschaft Görz. 272 Kaiser Otto I. sehte einen gewissen Eunnv als Markgrafen dem Gaue Krama vor. Dieser schlug seinen Sih zu Görtschach auf, und führte den Titel eines Grafen von K r a l n burg. Nach ihm finden wir die Nahmen von einigen andern Markgrafen des Gaues Kraina in den Schen- kungsnrkunden der Herrschaften Lak und Veldes. Nahm- 974 lich Kaiser Otto II. schenkte dem Bischöfe von Freysingen für seine Kirche einen Theil des kaiserlichen Eigenthums Lo¬ ka ( Lounca, Lonca , Lak) weicher zwischen den Bachen Sora, Schabinza, Kvtaula, der Alpe Pekschana und der Krainer-Strasie im Gaue Kraina in der Mark und Grafschaft des Grafen Popo (Papo) lag. Ferner in der Schen- 1004 kungsurkunde der Herrschaft VeldeS (8Is6) ertheilte Kai¬ ser Heinrich II. dem Bischöfe von Geben, nachher von Brlxen seinen cigenrhümlichen M-ierhof Veldes, welcher in der Grafschaft desWatil 0 im Gaue Kraina (in pa- xc> Okrsina, dkrsins, Osma) gelegen war. In einer Urkunde v. I. 101 l nennt Heinrich einen Ulrich als Gra¬ fen in der Mark Kraina, i. I. 1040 den Grafen Eber¬ hart in eben dieser Mark, und i. I. po6z nennt Kaiser Heinrich III. Kraina eine Mark des Grafen Ulrich. Die ersten Grafen von Görz kpmmen erst im XI. Jahrhunderte vor; denn das Land Görz wurde zwar4. I. 1077 zum Aguileischen Patriarchate gelegt, allein bald darauf einem Grafen zu Lehen gegeben, der sich darnach ei¬ nen Grafen von Görz nannte. Spater kam Görz an die Grafen von Eppenstein, und wurde dann unter Ma in hart II. oder III. mit Tirol vereiniget i.J. 4) 1'kstberx kune Lnnurn. Loronmi. LtilstenAeseklekts. 4) Die Vestsindtheile des heutigen Hcrzogthums Krain sind im XI., XII. und XIH. Jghxhun« dcrte, und zu Anfänge des Xiv. unter ver» schiedcne Herren vertheilt.Nachher kommen sic allmählich an das Haus Österreich, nachdem Leopold VII. schon früher den Grund dazu ge¬ legt hatte. Etrz, welches eine Zeit mit Tirol vereiniget war, kommt wieder an seine Grafen; Triest aber zuerst und auf immer an Lfterreich. Sighart, Patriarch von Aquileia , erhielt die ^77 Markgrafschaft Kraina nebst den Grafschaften Ist- ri e n und Friaul, von welchem letzter» G ö r z einen be- trächtlichcn Thcil auSmachte , vom Kaiser zwey Mahl zum Geschenke für seine Kirche; allein Engelbert, Markgraf von Istrien hielt diese Gabe für eine Verletzung seiner Rech¬ te, erklärte sie für ungültig, und hielt den Patriarchen mit Waffen ab, sie in Besih zu nehmen. So hatte nunJstrien seinen eigenen Markgrafen. Die übrigen Bestandtheile der heutigen Landschaft Krain waren zwischen den Herzogen von Kärnten und Meran, dem Patriarchen von Aquileia und dessen Lehcnmanne dem Grasen von G ö r z, demBischvfe von Frey sing en und dem Herzoge zu Österreich vertheilt. Denn P er e g ri n , Patriarch, von Aquileia , stiftete ein Kloster zu Llberburg in der Steycrmark an der Gränze Krains, und Heinrich, Markgraf von Istrien, schenkte eben diesem Stifte Obcrburg einige Bauern zu Purcbro im Lande Krain ; sie hatten also Besitzungen auch ausier ihren Bezirken und Marken. Die Urkunde des Patriarchen ist merkwürdig, weil in derselben nebst dem Bischöfe GervicuS zu Coneordia, die Bischöfe Ditmar zu Triest und Adam zu Emona als Zeugen unterschrieben sind, und darin das Land > fr.. Valvasor I. Ur. 8eitL 104. O'oerbur^eyLlA KlZZ. Land zwischen der Save und Drave mir dem schon früher unv auch später üblichen Nahmen Saunia vier Savnia genannt wird. Um diese Zeit kommt auch ein Graf von Istrien Heinrich mit Rahmen vor, der von dem Stifte Freysingen die Güter und Schlösser, welche eö in unserm Lande durch Kauf an sich gebracht hatte, als Lehen erhielt. Ferner 22IZ wurde Otto, Herzog von Meran, vom Kaiser Fried¬ rich II. mit Krain als einem unmittelbaren Reichslehen be¬ lehnet; aber von dem Patriarchen 'zu Aquileia gezwungen, ing» dem Titel cincS Markgrafen zu entsagen. Spater legte Leopold VII., der vierte Herzog von *5!Z6 aus dem Babenbergischcn Hause, den Grund zu den Österreichischen Besitzungen in Krain, indem er die an¬ sehnlichen Lehengüter des Stiftes Freysingen in diesem Lan¬ de an sich kaufte. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich II. vermehrte diese Besitzungen durch seine Heirath mit Ag¬ nes, der Tochter deS Herzogs von Meran, welcher gültige Ansprüche auf die Mark Kraina hatte; daher hieß auch Friedrich schvn Herr von Krain , aber er bediente sich nicht 1245 der vom Kaiser Friedrich II. erhaltenen Erlaubniß, Krain in ein Hcrzoglhum zu verwandeln. ,s6o Nachher führte Ulrich III., letzter Herzog von Kärn¬ ten aus dem Hause Spanheim und Örlenburg, welchem be¬ reits das jetzige Ober -K.rain ganz, und ein Stück von Un« ter-Krain gebürte, den Titel eines Herrn von Krain, von der Mark Istrien, und auf dem Karste. Er hatte fti- 1268 ncn Sitz aus dem B e rg schlosse zu L a i b ach. Sein Ge- bieth kam mit Körnten an den König von Böhmen Otokar II.; denn dieser riß Krain sammk Kärnten unter dem Bor- wan- Lescdicbte Scs Lrvkais. Ocuterr. 14. 6escli. Ses Lrbksiz. Oestcrr. xux. 17» 6edliar6i Lescli. aller Weml. 81. Ltaaten. L. IV. Leite IN. I,ind»rts kinterlassene Lclirilren. Luntin- xor Ltaatsßescd. Inner-Oesterreiclt«. pax. 70, 6cbil»rgi ibi- Sem. Ll88. atia. 33 wände eines Vermächtnisses von Ulrich HI. feinem Bettet nn sich, nachdem er es durch Geschenke und Versprechungen dahin gebracht hatte, daß Ulrich ihn zum Erben seines Her¬ zogtums einsehte. Nach der Besiegung und dem Tode Otokars stellte Kaiser Rudolph I. Krain dem Reiche zu- 127g rück, in dessen Nahmen er es auch einige Jahre theils selbst, theils durch seinen ältesten Sohn Albrecht als Statthalter verwaltete; und belehnte seine Söhne Alb recht und R u- §81 dolph mit Einwilligung des gesummten Reiches auf dem Reichstage zu Augsburg unter andern auch mit K r a ina. 1282 Das Land und die Herrschaft Istrien (Ist er reich) wie auch das Land und die Herrschaft Windisch-Mark sammt Metlik gehörten indessen den Grafen zu Gör; und Tirol; kamen aber nach Absterbcn des Albert, Gra¬ fen von Görz und zu Tirol, aus der altern gräflichen Linie, nach d. I. iZ6z, vermöge der gemachten Erbver¬ trage, an das Haus Österreich. Die jüngere Linie der Grafen von Görz behielt ihre Grafschaft sammt ihren ansehnlichen Gütern in Friaul, und sammt. der wichtigen Schicmvogtey über das mächtige Stift von Aquileia. . Im XI V. Jahrhunderte erlangte Rudolphi V. Her- 1361 zog von Österreich vermög einer Erbverbrüderung die Win« dische Mark, und nannte sich einen Herzog oder Erzherzog von Krain. Endlich beriefen die gemeinschaftlich regierenden Herzo- ge zu Österreich und Brüder Albert III. und Leopold III., der Biedere, die Stände von Krain, von der Win- di« krbkai-. Oesterr. pax. IZ. ll>. pax. 17. lb. iz, UsstiLnsvest. von Orun. albert 6r. IN 6nrr u. 'lito!. xe- xeb. I^eunierlet in x«kis -—-—— ZZ v. Kram fammt den einverleibten Marken, Graf¬ schaften und Herrschaften, auch Triest, Fiume und nachher Görz ununterbrochen unter den Herzogen und Erzherzogen zu Oesterreich aus dem Erz¬ hause Habsburg. Do» Albert III. und Leopold III- bis Maria Theresia, v. 3> IZ74 — 1740 — 366 I. i) Diese Lander werden unter den Herzogen und Erzherzogen zu Österreich gegen die Türken und Venetianer gesichert, und überhaupt ihre Wohl¬ fahrt immer mehr befördert. Jdria wird ent¬ deckt, die ansehnlichen Besitzungen der Grafen von Lilej in der Windischen.Mark, auch die Grafschaft Görz kommen an Österreich. Gott¬ schee wird mit Deutschen, die Kraimsch-Kroa- tische Granze mit Vskoken bevölkert; eine or¬ dentliche Kriegsmacht unterhalten; der Grund zu einem verhaltnißmaßigen Steuerfuße gelegt, und Krain zu einem für sich bestehenden Lan¬ de gemacht. Die Festung Larlstadt, das Ge¬ stüte zu Lipiza werden angelegt. Durch die Verbesserung der Urbarien steuert Erzherzog Larl den Unruhen des Lankvolks. Die Lan¬ destruppen zeichnen sich öfters im Felde aus. Krain, Görz und das Küstenland werden zu Inner-Österreich gerechnet, und die Grafschaft Gradiška errichtet. Seit der obgenannten Huldigung blieb Kraku (Krama) sammt ven einverleibten Landern bis auf unsere Zeiten Key dem Erzyause Österreich. Bis in das XVIII. Jahrhundert C » pstcgs LestÄnälxo OdservrE, unä äre pflegte dasselbe nach dem Antritte einer jeden neuen Regie- rung die Er bh u ldi gung von den zu Laibach versammel¬ ten Stünden aller Gaue huldreichst anzurehmrn. Die Lan, deüfürsten aus diesem Erzhause waren nun besorgt, nicht nur die äußere und innere Ruhe dieser Länder zu erhalten , son¬ dern dieselben auch immer mehr in Ausnahme zu bringen, und ihre Wohlfahrt zu befördern. igZä ES war zwar der Theil von Istrien an Venedig ge¬ kommen, welcher noch heut zu Tage dahin gehört; auch hat¬ te der Herzog zu Österreich, nachher Kaiser Friedrich v. IV. (nach einigen Geschichtschreibern III.) eine langwierige b. 1442 Ulrich Grafen von Cilej, während welcher die Städte Laibach, R u d o l p h S w e r ich, K r a i n b urg, L a a S u. a. viel litten. Auch Wit 0 wiz der Heerführer Ulrich« bedrängte Krain, und eroberte viele Schlaffer ; er wurde aber dennoch endlich von dem Kaiser, welchem di« Stünde von Krain Hülfstruppcn zuschicktcn , in der steile Cilej bezwungen. Friedrich bekam mit Ulrichs und Wiio- wizenS Besiegung die zahlreichen Herrschaften und Güter der Grasen von Cilej in Krain und in der Windischen Mark oder in Unter-Krain , und thcilte sie der Landschaft Krain zu. Außer dem waren auch die Länder wider die räuberi« v. 14^9 scheu und verwüstenden Ein fälle der Türken so gesi- b' 147F chert, daß die wiederhohlten Feindslig'citen derselben jeder¬ zeit mit Kraft und Nachdruck zurück gewiesen wurden. Die Bouerngemcinden singen an zur Sicherheit die Kirchen zu befestigen, das ist die Tabor anzulegen; und zu diesem Ende wurde später eine Art von Telegraphen, das ist, die Kraut feuer (germäds) errichtet, um den feindlichen Ein¬ fall in wenigen Stunden im ganzen Lande bekannt zu machen, und Anstalten dagegen treffen zu können. Die Türken wie, der» Lesetiiedte von Kärnten. Wien be)- Mrattner Hvo 7U. V°Iv-E 1-. IV. lib. XV. e. 9. Vilvrizor dl-' xvr xax. Z7Z. s. et »Ubi , 37 terhvhlten ihre Einfälle in den Jahren i4Y2, iZ2?, izrF und lZ84, wurden aber jedes Mahl glücklich zurück ge¬ schlagen. Ein reicher Ersaß für alle diese widrige Zufälle war um d. I, die Entdeckung des ergiebigen Öuecksilberbergwcrkeö Id ria, i497 welches i. J. 1Z27 wider feindliche Anfälle befestiget, und *5?8 vom Erzherzoge Carl zu Oesterreich den Gewer¬ ken abgekauft wurde. Es ist seit dem ein Eigenthum der Hoftammer sammt der Bergstadt und Herrschaft gleiches Nahmen«. Kaiser Maximilian k., Erzh. zu Österreich und Her« iLoo zog Krain, erhielt die Grafschaft Görz, nachdem diejüa^st- Linie der Grafen zu Görz, mit welcher Öster¬ reich schon scir dem XIV. Jahrhunderte in Erhrerbrüderung stand, in der Person des Grafen Leon hart erloschen war. Zur Beförderung des Wohlstandes und der RcgiernngSein- heit dieser geerbten Grafschaft machte Maximilian gute Ein¬ richtungen in derselben; unter andern führte er die stä n di- sche und städtisch e D c r fassun g so ein, wie ste in den übrigen Österreichischen Erblandern bestand. Als Triest von den Henetianern zu Wasser und zu iZlrxim. betr. Sie Lbstellunx Ser Zcdükcommission unck Uev kre^beit. suk r». 1494. kntLlueä. 4. OÄob. 1527 0 krov, prediv, krov, ttrrn. Vrlvrsor O. II. prx. IY2. Lrcdiv. krov. Lrrn. Siokelberz» LinrrunrunA Zs» Vskol^en 60 rano 1LZZ, Oo 6rtc> 6rrtr r. «z, krov. Lrrn. Hofe da« Recht zu der erbländischen Regierung einen Stell¬ vertreter unter dem Nahmen Regent, und bald darauf zu der für dieErbländer errichteten Hofstelle einen Ho fr ath 1518 aus ihrer Mitte vorzuschlagen. Vermöge des Vorrechtes, welches den landcsfürstlichen ^272 Städten zustand, wurden auch Männer aus dem Bürger- st a n d ezu der Würde eines ständischen Verordneten zu¬ gelassen ; und als die Rcformirung der Religion eine der wichtigsten Angelegenheiten der Stände war, wählten sie auf Be« vbservenr, I^snätaxsselilüsse ^rcdiv sitznSiscdes) »nckere biss. V.ilva«->r pLSsim, et lib. IX. KL et 122- ttuxsburxer Libell 6ie tunk »ieSerorterr. I.sn6c betret!, v. ö.s. Inns- bruxer LibeU v. g. ILl8- l.Ln6t»x««cbIu5s. v. 1^. Mlrr 1272- 4r »599 Befehl des Erzherzogs Carl einen Verordneten aus den, geistlichen Stande, woraus noch keiner bisher zu diesem Amte war gezogen worden. Kraft der Landesvertheidigungsvrdnung ruhte die ganze Last der Bertheidigung wider Venedig und wider die Pforte auf den Ständen und aus den LandeSkräft len gemeinschaftlich mit den Ständen von Kärnten; allein Nachdem die übrigen Europäischen Staaten ihre Kricgöcinriche tung im XVI. Jahrhunderte geändert haben, wurden flatt des AufgebolhS stehendeKriegs Heere errichtet, und dis Stellung zu Kriegsdiensten tauglicher Leute eingesührt. Doch bokh man auch später das Landvolk bey dringender Fein, »7ZL desgefahr auf, und gab Befehle, militärische Offiziere zu er, nennen, welche das gemeine Bolk auf dem Lande inWaft fen üben sollten; auch machte man den Bürgern der Städ, te und Märkte diese Übung zur Pflicht. Z) Der Handel und der Wohlstand werden beför¬ dert , Heerstraßen angelegt, und dre Save schiffbar gemacht. Der Wohlstand hat Einfluß in die Veränderung der iMten. Der Handel über Triest und die übrigen Seestädte nach dem Jn-und Auslände hat sich in diesem Zeiträume nicht nur. behauptet, sondern auch immer mehr gehoben. Zum Behufs deSBerkehcs dienten schon die a lten Landstra¬ ßen, welche der LandcSfürst i. I. rZZ8 zu erweitern be¬ fahl, und die von dem Erzherzoge Carl saus der zweyren oder Stcyermärkischen Linie) aus eigene Kosten über den Loft del (trudel) erbaute Straße; aber besonders trugen dazu bey die unter Kaiser Carl VI. angefangenen und regel, mäßig gebauten Heerstraßen nach allen Hauxtrichtun- gen Innsbrucker I.ibell sie vetsnsioNsoränunx bstrsL. U88. krov, v. 43 gen unserer Länder; die Erhebung der beyden Seestävte 1717 Triest und F iu m e zu F reyh ä v e n, und die bald dar¬ auf unternommene Schiffbarmachung des bisher nur für klei- 173» rie Schiffe offenen Save-StromS. Der Handel beförderte den Wohlstand des Lau. des, besonders der Städte Triest, Laibach und Fiume; der Wohlstand aber äußerte seinen Einfluß in die Sitten. Es blieben zwar die Sitten und da« Eigenthümliche der Bewohner im Ganzen genommen der alten Einfachheit ge¬ treu ; jedoch fing man anfrcmdeBequemlichkeiten ken¬ nen zu lernen; Laibach verschönerte seit d. I. 1630 seine Gebäude immer mehr; allmählich verließ man seit 1669 die alten Bergschlöffer, und baute sich bequemere Land¬ häuser in der reihenden Ebene; §) eutsche Schauspiel ler ließen sich zu gleicher Zeit zu Laibach sehen, und die Landschaft pflegte sie großmüthig zu unterstützen; man blick¬ te bald darauf über des Nachbar« Feld weiter hinaus, und bestellte sich, wöchentlich gedruckte so genannte Hrdinari« Zeitungen. Die Kleidectracht des Landvolkes änderte sich noch nicht, aber die alte Landestracht der Herren und der Stadter fing an, der Fränkischen Tracht zu »67» weichen, und der Laune ihres ewigen Wechsels zu fröhnen. 4) Das Bisthum Laibach wird gestiftet. Schick¬ sale der endlich abgeschafften Lehre des Martin Luther, Kaiser Friedrich IV. stiftete das Bisthum zu Laibach, dessen Bischof unter keinem andern Metropoliten stehet, sondern unmittelbar dem Papste zu Rom untergeord¬ net ist. V. Di- Vslv-ior tib. XI. psz. 70L et tvorno HI. xsx. 4. kkslberz sä SN. 1670, ^trokrv. krov, M88. krov. sU SN. 1669, et »6 »n. 1674. tklrslderx »ck k. snnurn. 44 I !LZZ Die Bischöfe von Laibach erhielten später vom Kaiser Carl V. den Rang eines Fürsten des heiligen Römischen Reichs mit dem Titel Sr. fürstlichen Gnaden. Wahrend die Lehre des Martin Luther sich in Deutsch¬ sand immer mehr und mehr ausbreilete, fing auch in Krain der Priester und Stiftöhcrr Trüber an diese Lehre zu pre- Ligen. Unter ihm und seinen Gehülfen und Nachfolgern ist die Zahl der Anhänger dieser Lehre bey den Herren und Bürgern, ja sogar bey dem gemeinen Landvolke nicht unbe-- i6go rrächtlich gewesen; bis endlich nach Verlauf eines Jahrhun, dertö allmählich alle Verbreiter derselben, welche verschieden^ Schicksale erlitten hatten, aus dem Lands geschafft; die An, Hänger aber entweder bekehrt, oder auch vertrieben wurden. 5) Wissenschaftliche Anstalten, Künste, eine Buch» druckerey, die Akademie der Opervsen und ei¬ ne philharmonische Gesellschaft werden unter den Erzherzogen zu Österreich und Herzogen von Krain eingeführt, und von den Landstän- Len unterstützt. Unter den Landesfürsten aus dem Erzhause Habs¬ burg fingen die W i sse n sch a ste n und K ü n ste an be¬ kannt zu werden, und wurden allmählich eingeführt. Zuerst igrZ erlaubte der Erzherzog Ernst dem Magistrate zu Laibach öffentliche Schulen für die Jugend an der Nikolai- Kirche zu errichten. Im XVI. Jahrhunderte errichteten die Landstände mit iandesfürstlicher Genehmigung dieLatei Ni¬ schen Schulen zu Laibach, welche in der Folge zu einer Akademie erhoben wurden. Als nachher die protestan¬ tische Religion sich ziemlich stark verbreitete, und ein großer Thcil deö Adels sich zur Augsburgischen Confession bekann¬ te , führten die Landstände, welche der protestantischen Lehre j»' VaZvqear, et ötZZ. publica. M-UbsrA »0 k, Lrmurn. 4Z Methan waren, eine S chul or d n u n a nach protestanti- scken Grunosaßen ein ; stellten den Doctvr Nikodemus Friscklin als Rector an, besoldeten nebst ihm vier Leh¬ rer und einen Behülfen, und ernannten Schulaufseher auki ihrem Mittel. Doch hatte diese Anstalt eine kurze Xnuer ; denn bald darauf führten die Römisch - katholischen moe dieJesuiten zu Laibach ein, welche die Lateinischen 1^96 schulen übernahmen, und durch die Freygeblgkeit dec Land, stände im folgenden XVll. Jahrhunderte brey philosophi, sche Lehrkanzeln errichteten;, zu welchen kurz darauf noch 1704 einige theologische hinzu kamen. Schon in der Mitte des XVI. Jahrhunderts wurde di- erste Buchdruckers durch Trabers Bemühung zu Laibach angelegt. Johann ManliuS (Mandel) druckte auch W! n d i sch e Bücher mit Lateinischen Schriften. Un¬ ter andern wurde ein Katechismus in der Deutschen und Windischen Sprache für die Schüler der Lateinischen Schulen, und ein bllsmentars Uabscsnns lateinisch , deutsch und windisch heraus gegeben. ManliuS hatte keinen Nachfolger, bis endlich über ein Jahrhundert die Landstände dem Johann 1678 Baptl Mayer eine Buch d ruck e rey zu errichten, und den Buchhandel zu befördern bewilliget, und Ihn mit ei¬ nem jährlichen Beytrage unterstützt haben. Man findet keine Spuren, welche hinlänglich anzeig¬ ten , daß die Kyrillische , oder die G l a g o l iscb e Schrift je allgemein in diesen Landern gebraucht worden wä¬ re; wohl aber ist in Istrien und am Flanatischen Meer¬ busen die Glagoljsche seit mehreren hundert Jahren bekannt, und nur zu Tscherneml in der Metlik wurde im XVk. 1^75 Zahr- Lcliulorönuvx, l.Li1>Lcd F. Mg)-, Urr Vvlzm^t ist in äse t. v- cealbibliotkek ru l.sibseli. Lrck. krov. Vslvssor II. 712 segy. M3S. predivi krov. . l-inb-wks I^LckIal». 47 6) Gelehrte Männer: Herberstein , Bochoritsch, Hippolytns, Trüber, Dalmatin, Irenen della Lroce, beyde Schönleben, Valvasor, Kral, Oglar. Siegmund Freyherr v. Herberstein wurde zu Ende 1487 des XV. Jahrhunderts zu Wipbach geboren. Er kam als Gesandter des Erzherzogs, nachher Kaisers Ferdinand I. nach Moskau, und konnte als gcborner Slawe die Russi» scheu Annalen kn der Ursprache verstehen. Er brachte zuerst den Ruf »on Russisch e n J a hrbüch e rn ins Ausland, und ward so für das übrige Europa Wiederentdccker von Rußland. > . ' Adam Bochoritsch (Sobori^lr) zu erst Schul¬ meister , hernach Rector zu Laibach, verfaßte die erste W in d isch e (Krainische) Grammatik, welche unter dem Nahmen Üorulse ^rÄicss zu Wittenberg gedruckt wurde. l§84 Ihn benuhte der Heraußgeber der Ersmmstica iatmo-gsr- mamco-slsvvnica (ohne Zweifel der Kapuziner bkipol^- tus ku ixee. 48 des Fceyherrn von Valvasor, ein besonders in topographk- scher Hinsicht elastisches Werk, verewiget seinen Nahmen. Minder bekannte Gelehrte unserer Lande sind unter mehreren andern: Andreas Aral (OmNiH der um d. Z. 1600 Propst zu Radmannedorf und Erzieher des Erzher¬ zogs Maximilian Ernst gewesen ist; ferner Oglar (Osrbonarius) von Naklo in Ober-Krain gebürtig, welcher Leibarzt Peters des Großen war , von Petersburg eine Reise nach Rom unternahm, um die Vereinigung der Lateinischen und Griechischen Kirche zu versuchen, und auf seiner Rückreise nach Rußland zu Krainburg unweit seines Geburtsorts starb. k. Krain, Triest und Gör; nach Abgang der männlich > Habsburgischen Linie, und unter Erz¬ herzogen aus dem Habsburgisch-Lotharingischen Hause. Von Maria Theresia bis auf unsere Zeiten, v. I. 1740 — 1809 --- 69 I. ,) Maria Theresia sorgt unablässig für das Wohl unserer Lander, befördert den Handel zu Triest und im übrigen Küstenlande; ordnet den Steu¬ erfuß, führt eine feste Landesverwaltung ein, vereinigt Gradiška wieder mit Görz. Ihre Nach¬ folger bauen auf der von ihr gelegten Grund¬ lage fort. Görz wird mit Krain vereiniget und Fiume an Ungarn überlassen- Schon in dem vorigen Zeiträume war die Wohlfahrt unserer Länder unter den Landeösürsten aus dem Habsburgi¬ schen Erzhause immer mehr befördert worden; vergleicht man ärellivi kpirc. ^rcbivum vrov. Lürnlotl-e. 49 man nun die neueste Geschichte dieser Länder mit der altern, so wird sich zeigen, daß Krain , Triest und Göxz alle jene wohlthatigen Anordnungen, welche ihre Verfassung, die Pflege der Gerechtigkeit , die Sicherheit, einen erhöheten Wohlstand, und die Veredlung des Geistes und Herzens be¬ zwecken , vorzüglich der weisen Gesetzgebung der Österreichs scheu Fürsten unserer neuesten Zeiten zu verdanken haben. Die ruhmvollen Thaten der Kaiserinn Königinn Maria Theresia, womit diese zärtliche Mutter ihre Untcrthanen be, glückte, werven kn der Geschichte dcö E r b k a i se r t h u mS Österreich vvrgelragen. Da sich ihre Herrschersorge tzbec alle Erbländer gleich wohlthätig verbreitete, so genoß auch unser Land die beglückenden Wirkungen derselben. JnS besondere aber beförderte die Monarchinn bald nach ihrem Regierungsantritte den Handel dieses südlichen Theils von Inner-Österreich unter andern dadurch, daß sie daS Küsten¬ land oder Litorale zu einem Commercial - Di- stricte erklärte. Ferner suchte sie den Steuer fuß ihrer Länder in Ordnung zu bringen. Das R e cti ssc a t i vn s»W er k dauerte einige Jahre, und gleich darauf wurde die C o n t r i b u t i o n 1749 (novira) welch- zur Unterhaltung der stehenden KriegShec- re gewidmet ward, nach dem neuen Steuerfuße cingchobcn. Bey der im März 1747 ungeordneten Land es ein- v, 1747 richtung ist die politische Regierung des Landes an die auf- b- 1747 gestellte H osiDcp u ta tion (Repräsentation und Kammer) übertragen worden. Dieser wurden die neu errichteten Kretsämter unmittelbar zugeordnet. Aus dem landeS- hauptmannifchen und dem Schrannengerichte wurde ein neues Gericht, daS landeSfürsiliche L a n d r e cht errichtet. End- i7§t> lich wurde eine Landesregierung unter dem Nahmen L a n- deshauptmannschaft aufgestellt, welcher alle Zweige 1760 der öffentlichen Verwaltung untergeordnet waren. So wur¬ de Einheit und genaue Ordnung in die Verwaltung der Lan¬ der gebracht. Desch. d. ^erz. Rrain. D Spa« 52 176- Später ist gesetzlich eingeleitet worden, daß die mieth- weise genossenen Hufen kaufrechtlich gemacht werden sollen. I7Ä? Indessen ist auf eine allerhöchste Entschießung die Graf¬ schaft Gradiška, welche seit 108 Jahren von Görz ge- krennt war, mit dieser Grafschaft wieder vereiniget; die Lundeseinrichtung in Görz aber so, wie in Krain, eingelei, 1779 tct, und in Ordnung gebracht worden. Vermittelst einer spatern Entschließung sind alle Lehen, mit Ausnahme der Mannslehen, auf ewig zu Allodien umgcschafsen worden. Der unermüdet thätige Kaiser Joseph It,, und der weise Leopold II. bauten standhaft auf der von ihrer erha, denen Mutter gelegten Grundlage fort, wie es in der Ge¬ schichte von Österreich ausführlicher gezeigt wird. Die LandeShauptmannschasten von Krain und Görz 17LZ wurden zwar später «ufgelöset , und mit dem Inner- Österreichischen G über nium zu Grätz vereiniget; in den Landen blieben bloß ein ständischer Ausschuß und die 179» Kreisämter r allein nach wenigen Jahren erhielten Krain und Görz wieder ihre eigene Landesstelle. Zu gleicher Zeit wurde die Grafschaft Ävttfchee, welche den Fürsten und Herzogen von Auersberg gehört, zu einem Herzogthu me erhoben; da dieser Titel vorher auf Frankenstein und Mün- sterberg in Schlesien hastete. L8oL Nachher wurde die Landeshauptmannschaft von Görz und Gradiška milder von Krain vereiniget, Triest aber behielt immer ein eigenes Gubernium. Die Stadt F i u- me ist zwar sammt ihrem Bezirke unter Kaiser Joseph an das Königreich Ungarn überlassen, jedoch nicht gänzlich einverlcibt worden; und das ganze Mauth, und Salzwisen bleibt noch unter der Inner-Österreichischen Bancal-Admini- stra- LimStstzs-wt» unter 2. OÄvd. ». d. Loronini IHt. 6r>r. Ke- rolut. SSa iz. Jul. K, «. vixl«m v. 14. dlov. 17^1, d-Ijt a. Aov, ——— strativn. Endlich wurde im Frieden zu Preßburg alles Land jenseits des Flusses Isonzv, welches zum Lande Görz gehör« kc, sammt Aquileia gegen den Bezirk von Monfalcvnc ver¬ tauscht, und der Isonzv zur Gränze zwischen Österreich und dem Königreiche Italien gemacht. r) Der Handel nimmt einen neuen ungemeinen Schwung, die Schifffahrt auf der Save kommt in den besten Zustand; die Lharigkeit wird be¬ lebt , und ein hoher Grad des Wohlstandes in unserem Lande bewirkt. Die seit Kaiser Earl VI. regelmäßig angelegten Heer« straßen sind in diesem Zeiträume verbessert, vermehrt, und vermittelst guter S c i t e n st r a ß e n mit entferntcrn L)l tschaf« len in Verbindung gesetzt worden, so daß unser Land mit andern Ländern jeden Vergleich auShaltcn kann, und.der Verkehr nach allen Richtungen einen offenen Weg hat. Die Schifffahrt auf der Save ist durch neue Werke der Was¬ serbaukunst bereits so weit gediehen, daß nun Schiffe darauf fahren, welche wenigstens eine drcysache Ladung, im Ber« hältnisse gegen die im Anfänge dieses Zeitraumes übliche, nun sicher an Ort und Stelle bringen; und noch ist man be¬ müht, diese Schifffahrt auf einen höhcrn Grad der Sicher¬ heit und Aufnahme zu bringen. Triest wuchs indessen zu einer Hohe empor, daß man staunen muß, wenn man dessen jüngst verstossenen Zustand mit dem gegenwärtigen vergleicht, und ffndct, daß es in sa kurzer Zeit in der Kette des Welthandels mit ein Glied ge¬ worden ist. Die Versendungsgeschäfte sßlpschHon) verschaf¬ fen den Bewohnern des Landes und vorzüglich den Haupt¬ städten Laibach und Görz ungemeine Vvrtheile. Die T h ä-- 1 i g k eit wird immer mehr rege. Der lebhafte Görzor er¬ zeugt Seide; in der Bergstadt Zdria werden Spitzen vex«. fertiget, in Ober-Krain gemeine wollencLüchcr, und m weh. D 2 rcreu -75* Z2 —-—-- rcrcn Orten wollene Strümpfe. Zu Görtfchach an dem Bache Sora, zu Teisenberg in Unter,Krain und zu Heiden, schäft im Görzischen sind Papiermühlen ; am Karste dient ein Skinkvhlenbau zur Verfeinerung des Zuckers in Fiume, bey Sagor an der Save ein unermeßliches Braunkohlenflöß zur Beförderung der dort neu errichteten GlaS-Fabrik; zu Laibach gibt cs eine Steingut-Fabrik, zu Sava und Jauer- bürg Stahlberg-und Hüttenwerke, und Eisenberg-und Hüt- tenwerke in dcr Wochein, zu Eisnern, Kropp, Steinbüchel, Kaßcnberg bey der Stadt Stein, zu Teisenberg und Paßlek. Triest aber ist ganz Leben für Handelsgeschäfte. Durch zweckmäßige allerhöchste Anstalten veredelt sie im Lande auch ihre Pferdezucht. Das Eigenthum der kauf« rechtlich gemachten Micthhufen belebt den Erwerb fleiß und das Gefühl der Selbstständigkeit bey dem Laudmanne. Er fühlt, daß ex ein Vaterland habe, und ist bereit, eö zu vertheidigen. Der durch alle diese Mittel erhchcte Wohlstand äußert sich in der Windischen Kleidertracht des gemeinen Volkes. Schon seit d.J. i^go wird sie immer reicher, und der wechselnden Mode, in welcher die zwey unmittelbar an die Hauptstadt Laibach stoßenden Dörfer den Ton angeben, nach und nach folgsamer. Z) Das Bisthum Laibach wird zum Erz-ischumr erhoben, welchen Vorzug es wieder verliert', doch seinen ausgedehntem Kirchensvre 'ge' be¬ hält. Das Bisthum Triest und Gör« beste¬ hen; jenes von Peting §chet ein. Das unjer b«m Papste Benedict XIV. aus dem Oster« -eichlschen UntheUc des Aquileischen Patriarchats errichtete Erz- karvyim lorlk «N« M8Z. xudlie«. Erzbisthum G ö rz ist später nach Laibach übertragen 1788 worden. Nun bekamen Görz, Gradiška', Aquileia, der Karst und Wipbach sammt Flitsch und Tolmin einen Bi¬ sch of zu Görz; die Gegenden an der Pinka, Bistriza, zum Theil aM Karste, am Flanatischen Meerbusen, Istrien und die Triester-Küste wurden dem uralten B isthum e zu Triest zugckheilt; der Stuhl von Petina aber ging ein. Die zwey Bischöfe von Triest und Gör; wurden dem Erz- bisthume Laibach als Suffragane, und das ganz- übrige LandKrain alsKicchensprengel untergeordnet. Nach dem Abgänge des ersten Erzbischofts zu Laibach fanden Se. Majestät der Erblasser von Österreich für gut, diese Versü- ^07 gung abzuandern, und gerührten Laibach mit einem Bischö¬ fe zu besehen ; doch mit Bcybchaltung des erweiterten SprengelS. 4) Sprachen, welche in Krain, Triest und Görz als Muttersprache geredet werden , sind die Deutsche, Wmdische, Serbische und Italie¬ nische. Da der Adel größten Thclls, und mehrere Bürger in den Städten und Märkten Deutschen Ursprungs sind, so re, den si- außer der Windischc» vorzüglich die Deutsche Spra¬ che. Diese ist auch die Gcschäftksprache. Die meisten Ge¬ meinden dcsHcrzogthumsGvttschee, wie auch die aus Deutsch¬ land angesiedelten Gemeinden Zarz (86n'2s) unter der Herr¬ schaft Lak, Podberda und Dcutschgereut unter Tolmin spre, chcn ihrs mitgebrachte Deutsche Mundart; doch reden Jarz, Podberda und Deutschgereut zugleich Windisch. Bey der Stadt Lak verlor sich die Deutsche Sprache ganz aus dem Munde der dortigen Deutschen Ansiedler. Die übrigen Bewohner unseres Landes sind insgemein Menden (Siowenzi). Weil doch der Wende in Juner-Dster« reich mitten zwischen dem Italer und dem Deutschen gelegen ist, Z4 ist, und unter Deutscher Herrschaft stehet, so vermischt sic!?, besonders an den Granzcn seine Slawische Mundart mit den Sprachen feiner Nachbarn, so wie es auch umgekehrt der Fall ist. Die Mischung mit dem Deutschen finden wir in den Städten und an der nördlichen Gränze des Windischen in Kärnten und Steyermark; mit dem Italienischen aber in Triest, am Karste und im Görzischen, wo es zugleich Meh¬ rer? gibt, deren Muttersprache die Italienische und dieFri- aulische Mundart ist. In der Nähe von Kroatien gehet die Windische in die ihr sehr verwandte Kroatische über. Die Vskoken, Tschitschen, Istri er und Ca¬ st u an er reden das Serbisch-Slawische. Die Krainischen Bergleute haben Key ihrem Bergbaue »ine eigene Slawische Bcrgsprache. 5) Gelehrte Männer: Loronini, Larl Zois, Vega, Linhart. Der GrafCoronink von Kronberg klärte die Ge¬ schichte von Görz auf; seine ?asti und Okroniccm von Görz, und die Genealogie der Gärzischen Grafen sind mit historischer Treue abgefaßt. Johann AntonScopoli, der zwar zu Flenöheiin in Tirol geboren, aber nachher Arzt zu Idria war, entdeckte die kllora Krains, und machte sie der Welt bekannt. Der Nähme dieses scharfen Beobackckers der Natur, der durch sich selbst ein großer Mann ward, ist im Reiche dec Blumengöttinn unsterblich. C a rl A 0 is Frey- Herr von Edelstein war ein gelehrter Botaniker. Durch sei¬ nen unermüdeten Fleiß fand er in der Nachlese nach Scopoli auf unfern kahlen , aber blumenreichen Alpen zwey neu? Pfianzen (Cumxanula und Viola Loisü), die seinen Nah¬ men verewigen. Georg Freyherr von Bega (Vsba) zu Mvrautsche von gemeinen Altern geboren, brachte eS durch feine ausgezeichneten mathematischen Kenntnisse und Werke so weit, daß er auf seiner militärischen Laufbahn empor stieg, 55 stieg, und in den Freyherrnstand erhoben wurde. Der zu frühe Lod des Anron Linhart machte es, dass wir den Versuch einer Geschichte von Krain und der südlichen Slawen Österreichs, welche er bis Carl den Großen brachte, unvollendet besitzen. Johann DiSmaS F l o r i antsch itsch von Grienftld hat sich mit seiner Char¬ te von Krain auf zwölf Zogen ein bleibendes Lenk¬ mahl errichtet. 6) Die Wissenschaftm und Künste steigen; dir Ge¬ sellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste entstehet; die Lateinischen Schulen wer¬ den zu Rudolphwerth, die Deutschen in allen Ländern , zu Lardach ein Lyceum, die Biblio¬ thek, eine Zeichenschuie, und eine medicinisch- chirurgische Lehranstalt errichtet, und überall ein verbesserter Lehrplan den allen Lehrzweigen eingeführt. Unter die vielfältigen guten Fol¬ gen davon gehört auch die verbesserte Bauart der Städte und Dörfer, und die Fortschritte der Bildung des Landvolkeö.. . Die Wissenschaften undKünste blüheten unter Theresia auf, unter Joseph und Leopold wurden sie mächtig und weise unterstützt , und unter Seiner jetzt regierenden Majestät erhielten die Schul - und Kunstanstaltcn ihre gegen¬ wärtige Vollkommenheit. Jur Grundlage wurden zuerst die Deutschen Muster¬ hauptschule in den Hauptstädten gelegt, und sodann 17, andere H a up t - und T r i v ! a l « S ch u ! e n in den Städ¬ ten, Märkten und Pfarren eingeführt, welche durch die neue- ' sten Gesetze in Unfange dieses XIX. Jahrhunderts ihre volle Reife erreicht haben. Scholl 56 1745 Schon früher wurden sechs Lateinische Schulen bis zu Neustädtel errichtet, und den Geistlichen des Fran« 1748 ciscamr-Ordens übergeben;/päter wurde eine mechani- 1769 sche L ehr kanzel, zu Laibach errichtet, welche viele gute Köpfe bildete. Sie wurde nach ihrer Aufhebung durch die erweiterten Anstalten an der Deutschen Musterhauptschulc 1774 wieder erseht. 1767 Hierauf bildete sich unter dem Schuhe der Kaiserinn Theresia zu Laibach die Gesell sch ast d e ö Ackerbaues und der nützlich e n Künste, welche unter andern den Anbau des allgemein so wohlthätigen NahrungSgewächscü der Erdapfel (Solanum tuberosum) im Lande einsührte. Diese Gesellschaft hörte zwar i. I- 1787 auf, und ihre Einkünfte wurden den Deutschen Schulen gewidmet; allein Seine jetzt i8d>7 regierende l. k. Majestät haben jüngst den Herren Standen die Wiedererrichtung derselben bewilliget, und ihr Seine kaiserliche Hoheit den ErzherzogJohann als . Prolcctor gegeben. Sie ist im gegenwärtigen Jahre^i 808) bemüht, sich einzurichten. !77S Nach der Aufhebung der Jesuiten wurde eine Sch u« lrnverbesserung eingeführr, welche bis zum Jahre 1788 1786 dauerte. Darauf folgte der Josep hi nische Studicnplan, welcher vom Kaiser Leopold lk. erwci« - tert, uud von Seiner Majestät dem ersten Erbkaiser von bi/ Österreich nun aufs neue eingerichtet wurde. Kraft dessen 1807 sind die Lehrer an Gymnasien in Claffen - und Fächerleh¬ rer; der Gymnasial-Eurs zu Laibach in sechs, zu Triest, Görz und Neustädtel gesetzlich in fünf Jahre ; die Zweige ! der philosophischen Wissenschaften unter sechs, und die Theo, logie unter vier, auch fünf, Lehrer vertheilt. Zu Triest bestehet eine Real - Schule und der Nautik. Zur MdL. ?eov. Lrrn, ex /n-ct-iv«, 57 Jur Verbreitung nützlicher Kenntnisse befahl Kaiser Leopold H. bey dem Lyceum zu Laibeich einen öffentli- 1791 chen Bücher saal zu errichten, welcher aus verschiedenen im Lande früher angelegten Büchersammlüngen zusammen gesetzt wurde. Durch jährlichen Unkauf neuer Werke er« hält er bedeutenden Zuwachs, und stehet jedem Lefcfreunde täglich zu den gewöhnlichen Stunden offen. Auch die Stadt Triest besitzt eine öffentliche Bücher-und Kunstsammlung. Die mit der Musterschule verbundene Zeichen schule zu Laibach bildet mehrere Jünglinge zu bürgerlichen Kunst¬ fertigkeiten. Noch rvohlthatiger sind die medi cinisch - chiru r- . -gischen, anatomischen und klinischen Lehran¬ stalten für angehende Wundärzte und Wchmülter, welche ei¬ nen eigenen Lehrzweig unter einer besondern Directivn am Lyceo zu Laibach ausmachen. Mehrere- Liebhaber der Musik erneuerten zur Vervoll- *79'2 kommnung dieser Kunst die früher auSgcstvrbenc philhar- monischeGescllschaft, und feyencn ihre Wiedergeburt. Sie dauert durch die Huld des Monarchen und durch den Eifer der Mitglieder noch fort. Der öffentliche Brunnen am Platze zu Laibach, von Marmor, ein Kunstwerk des Bildhauers Franz Robba vom Jahre 175z, ziert die Hauptstadt, welche sich durch Werke der Baukunst immer mehr und mehr verschönert. Weit über diese Stadt ragt Triest an Schönheit und Ordnung der Wohngebäude hervor. Das niedliche Görz genießt den hei¬ tern, doch gemäßigten Hinmiel Italiens, und zeugt von der österreichischen Reinlichkeit. Fiume erweitert sich, und, sei¬ ne neuen schönen Gebäude gewinnen täglich mehr Raum dem Meere ab. Die übrigen Städte und das Land folgen den Hauptstädten in der Ferne nach. Seit der zweytcn Hälfte des letzten Jahrhunderts ver¬ breitete sich unter dem Landvolke aus eigenem Triebe zur Belehrung die Kunde des Lesens und Schreibens in der Landessprache. Diesem Triebe gabcn die Deutschen Schulen Gcsch, d. 6erz. Rrgm. E ei- z8 -"-E -»-«--°-— einen neuen Schwung; nun ist das Lesen und Schreiben in der Windischen und sogar in der Deutschen Sprache , so wie auch das Reden in zweycn und mehreren Sprachen nicht mehr selten. Windische Bücher stützen überhaupt, besonders aber Erbauungsbücher, und die vonJapel, Kumerdey, und andern übersetzte Bibel eine gute Aufnahme. So streben Kram, T'.iest und Görz unter dem rast¬ los an dem Glücke seiner Völker arbeitenden Landes» ei¬ te r Fran; I. zu ihrem erhabenen Ziele , der Vere d- lung, empor.