(^Z llyrilch e^ laWV' Kamstag den 8. Movember 1834. ^ ^ n n V m a O n n g >'" , der Armen - Instituts-Commission, rücksichtlich der zur Zeit der Cholera-Gefahr erhaltenen Unterstützungsbeiträge. HH-eber den Aufruf der Armen-Instituts« Commission vom 20. August 1931, sind in demselben, und dem darauf gefolgten Jahre, für den Fall des Ausbruches der Cholera-Krankheit in dieser Hauptstadt ««hrtle Beiträge, theils subscribirt, theils auch sogleich entrichtet worden. Diese letztem bereits eingegangenen Beiträge werden seitdem immer in abgesonderter Verwahrung gehalten. Nachdem es jedoch der Vorsehung gefallen hat, diese Gegenden mit der gedachten Krankheit zu verschonen, und man hoffen darf, baß sie von derselben noch serner verschont bleiben werden, ss ha die Armen.Instituts-Commission, welche diese Beiträge zu andern Zwecken eigenmächtig zu verwenden nicht berechtigt ist, sich veranlaßt gefunden, am 4. Jänner d. I. bekannt zu machen, daß diese Beiträge von denjenigen, die sie geleistet haben, im Laufe des Jahres 1824 bei dem Herrn C«rl Hradeczky in der Sparkasse mit Beibringung der in Handen habenden Quittungen täglich von 11 biS 12 Uhr zurückerhoben werden können, daß hingegen die Armen-Instituts - Commission diejeni^ gen Beitrage, welche im Laufe dieses Jahres nicht zurückgefordert, oder überhaupt dem Armen-Institute über, lassen werden wollten, vorzugsweise zum Behuse des hierortigen bereits erweiterten Armenhauses zu verwenden wünsche, daher sie damals auch die Hoffnung auszusprechen wagte, daß die meisten Geber ihre Beiträge die? sem Zwecke gerne widmen, und die Rückzahlung derselben nicht verlangen werden. ^ ^ Da seitdem nur wenige die gedachten Beiträge zurückcrhoben haben, so erneuert die Armen-In» stituts-Commission hiemit die oberwähnle Bekanntmachung vom 4. Jänner d. I. mit dem Beisatze, daß sie zur obangedeuleten Verwendung derjenigen Beiträge, die bis Ende dieses Jahres nicht werden zurückgefordert werden, sogleich nach Ablauf des Jahres schreiten werde. ^7on ver Armen-Instituts-Sommission. — Naidach am 4. Oovcmbtr 1834. Ueber ven Vau ver ^uttergewächse. !U o n 3 ranz Ritter von Iacomini-Holzapfel-/ Waasen, N.ngücv dc-ö beständigen Aüsschusscs Vcr k, k. lraincrische,, Land- 'villlnckano < GcscUscdaft, corrcspondin'üdcs Mitgl^d dcr k. f. ^l1,ll,ch„ft für Laüdwinhschaft undIntustrie j„ K^'n-lci,. D" Zweck melnes Aufsatzes ist nicht eine Ze-"yrte Abhandlung den werthen Landwitthcn in Kram zur Beurtheilung zu übergeben, sondern sie auf die Vortheile, und auf die Nothwendigkeit dcs Baues von Futtergcwächsen aufmerksam zu machen, — die Beobachtungen dcr Nachdailändcr in dieser Beziehung mitzutheilen, — und ftk Dicjcmgcn, welche Nül dcm Bau und mit dem Nutzcn einzelner Futter-gcwächf« nicht bekannt sind, gleichsam ?.um Handge-brauchc in^ gedrängten Unilisscn ein? Änleittmg zusammen zu siellen, mid zu bemerken, wo ausführlichere Velchnmgen erholt werden kennen. Schon lange ist ls erkannt, daß der Körnerer- — nicht nur eine gesunde Nahrung während der Winterszeit gibt, sondern auch fast in jedem Voden, wenn er nur nicht gar zu naß ist, und in jedem Klima .nämlich auch bei den Alpenwirthschaften gedeiht. Es gibt davon mehrere Arten, die sich dmch Farbe und Consistenz unterscheiden. Einige sind ganz weiß, andere gelblich; doch ist die Farbe oft unbeständig, so daß aus Saamen von weißen, einige gelbe und umgekehrt entstehen. In der Consistenz sind einige fester und derber, andere schwammiger und weicher. ' ' ' ' ' Als die beste Art, wird die gelbe spanische geschätzt, welche sehr zart und von angenehmen. Geschmack ist, nie holzig wird, ,unb sich ^immer-^gut. kocht, selbst im Frühjahre noch, wenn sie nur nn Winter gut aufbewahrt wurde. Die Beobachtungen, welche Herr Johann Söu^ ner, Inhaber der Herrschaft Wiesenau im'Oberla-vantthale in Kärnten gemacht hat, wurden von den Herrn Rittern von Moro in Viktring, und vom Herrn Profcssor Achazl in Klagenfurt, bestätiget. Solche sind in einem Aufsatze enthalten, welcher der Zeitschrift der steiermärkischen Lan^virthschaft-Gesellschaft, ^2tes Heft, Scice 80, ausführlich eiin geschaltet worden ist. Die Resultate einer mehrjährigen Erfahrung ha' ben diesen einstimmigen Beobachtungen gemäß bewiesen : ittüs daß der Ertrag der Krautrübe vom Joche im Durchschnitte 300 bis 600 Ccntncr beträgt. 2tc„s Der Ertrag an Blättern, die im Herbste ein treffliches Grünfuttcr geben, kann vom Joche auf 200 dis 300 Centncr angeschlagen werden. Ztcns Die Krautrüden auch im rohen Zustande werden von jedem Viel) ohne Unterschied sehr gerne gefressen. — l79 — Ht««3 Sie sind allem Vieh ein sehr gesundes Futter; das Vieh kann davon fressen so viel es will, ohne eine Unverdaulichkeit, oder sonst einen Schaden zu leiden. 5te«s Die Thiere verdauen die Krautrübe sehr leicht, , " und setzen, damit gefüttert, zusehends Fleisch und Fett an. 6t«ns Wenn die Melkkühe nebst dem gewohnlichen Futter, Krautrüben erhalten; so ist der Nahm und die Milch von einem angenehmen mandelartigen Geschmacke. 7tens Die Krautrüben kommen auch ln höher gelegenen Alpengegenden sehr gut fort, und gedeihen trefflich. Ltens Das Nahrungsverhaltniß der Krautrüben zu dem Wiesenheu kann dahin angenommen werden, daß 250 Pfund Krautrüben, nämlich Wurzeln und Blätter, 200 Pfund Wiesenheu gleich sind. Im Allgemeinen ist die Cultur der Krautrübe sowohl in Hinsicht dcs Bodens und seiner Vorbereitung, als in Hinsicht der Erziehung der Pflanzen, deren Verpflanzung, Pflege und Behandlung die Nämliche wie die des Kopfkohls. Man kann alle Jahre hierzu den Boden wechseln und einen guten Ertrag,. in so ferne der Boden für Weihen oder Gerste passet, erwarten. Der Acker wird im Herbste tief gepflügt, und bleibt über Winter in rauhen Furchen liegen; im Frühjahre nach dem Abtrocknen wird er abgeegget, wieder gepflügt, scharf gccgget , mit Dünger überführt, dann zum dritten Male gepflügt und geegget. So ist er zur Besetzung mit den jungen Krautrübenpflanzen vorbereitet. Wer in der Auswahl eines hierzu passenden Bodens beschränkt ist, und daher die Krautrübcn nicht in dem Ackerumlauf aufnehmen kann, der wähle hierzu das geeignete Feld aus, und bestelle selbes in folgender zweijährigen Notation, nämlich: l.) Krautrüden und Kopfkohl, stark gedüngt, und 2.) Kartoffeln ohne Dünger. In wenigen Jahren wird ein solches Feld zu Gartenland umgestaltet sein, und mit leichter Bearbeitung die reichsten Ernten abtragen. Um die Pflanzen zu erziehen, wird der Saame ,(zwei Loth beiläufig auf eine Quadrat-Klafter) mög? lichst frühzeitig — in der zweiten Hälfte des Monats März, — auf ein Gartenbeet, welches mit, abgefaulten Dünger aus den Mistbeeten gedüngt und frisch umgestochen worden ist, gesäet, und statt des Einrechms bloß lockere Erde, ^ bis l^2 Zoll hoch darüber gesiebt. Um auf ein Joch mit dem nöthigen,Bedarf an Krautrübcnpflanzen gedeckt zu sein, muß man 8 bis 9 Loth Saamen aussäen. Jedenfalls ist 1^2 Pfund das Marimum um für ein Joch Pflanzen zu erhalten, denn es ist besser die Saat mehr schütter zu halten, damit jede Pflanze recht dickstockig wachsen könne, und dadurch zum Versetzen gesünder und besser werde. Kälte, rauhe Witterung, Erdflöhe und Schnek-ken werden oft der jungen Saat verderblich. Gegen Erstere schützt das Bestecken der Saamen-beete mit Reisig oder das Bedecken derselben mit leichten Vretern oder Strohdecken auf tin Gitter von leichten Bohnenstangen gelegt. Den Erdflohen entwachsen d!e jungen Pssanz-chen am schnellsten, wenn man den Eaamen eingeweicht in einem Sacke in ein Mistbeet legt, und sobald er zu keimen anfängt, auf das Saamenbeet säet, und den Zwischenraum der Saamenbeete tag« lich behackt. Auch kann man dem Uebel der Erdflöhe dadurch entgehen, daß man den Saamen in eine Salzbrühe, nämlich Kochsalz im Wasser gut aufgelöset leget, aber ja nicht länger als 2 bis 2 Stunden darin liegen laßt, sodann den Saamen herausnimmt, ihn auf Papier in der Luft trocknet, und erst wenn er getrocknet ist, solchen aussäet. Die Pflanzen, die aus diesem in Salzbrühe getauchten Saamen enrspriessen, sind größtentheils von der Plage der Erdflöhe befreit, wie neuere Erfahrungen bewiesen haben. Mit den Schnecken wird man leichter fertig. Man legt entweder hic und da auf und um die Saamenbeete Hollunderröhren, in welche sie sich vor der S.onne verkriechen, <.>dcr Vrcter in die Wege. Vor Sonnenaufgang findet man sie mitten in diesen Zufluchtsörtcrn, wo sie leicht getödtet werden können. Vom halben Mai bis halben Juni kann man das Versetzen der Pflanzen vornehmen. Ein in dieser Zeit gefallener Regen ist wohl zu benutzen. Ein mehr lehmiger, Feuchtigkeit haltender Boden ist für die Krautrübcn am zuträglichsten. Auf sandigen trockenen Boden bleiben sie mehr klein, und sind daher weniger einträglich. Die besten Düngmittel sind der Rindmist — Gyps— Dornschlag, unausgelaugte Asche — Abgänge von Abtritten, besonders Urin. Bei armen Feldern ist eine Verbesserung mit Kalkmörgcl — kalkartiger Schlammerde und gebrannten Kalk — oder aber mit Letten, Thonschiefer und gepochten Ziegel? schütt zu empfehlen, je nachdem der Boden es fordert. Die Pflanzen werden wegen der später nöthigen Pflege im Quadrate, zwei Fuß von einander entfernt, in Reihen ausgesetzt. Um die Reihen auf dem Felde den Pflanzern deutlich anzuzeichnen ist nothwendig, daß nachdem kurz vor dem Aussetzen der Dünger untergepflügt worden ist» das Feld quer gcegger, oder mit der um» gekehrten Egge überfahren werde. Das Anzeichnen der Reihen geschieht entweder mit einem Sctzrechcn, der drei große zwei Fuß von einander abstehende Zähne hat, und von einem Man« ne geführt wird, oder mittelst cmcs eigenen Mar--queurs. — Sobald einige Reihen angezeichnet sind, kann das Verpflanzen beginnen, welches zur Benüz-zung der günstigen Witterung mit Anstrengung fortgesetzt, und in ein Paar Tagen längstens beendigt sein muß. Jeder Arbeiter mit einem Setzholze versehen, bepflanzt seine Reihe, indem er mit dem Setzholze ein Loch in den Boden macht, in welches die Pflanzen einzeln ohne die Wurzeln umzubirnrn, eingesenkt und die Erde mit dem Sctzholze so fest an die Pflanze angedrückt wird, daß, wenn man selbe bei einem Blatte nimmt, eher das Blatt abreißt, als daß die Pflanze aus der Erde gezogen wcrdcn kann. (Beschluß folgt.) ' — 180 — Orosies Musikfest in GnglanV. Die ganze Aufmerksamkeit der Musikliebhaber in England, beschäftigt gegenwärtig das große Musikfest in Birmingham/ welches, seit 178^ alle drei Jahre wiederkehrend, dieses Jahr zugleich zur Einweihung des großen Saales gedient hat, den diese reiche Fabriks-stadt für große Versammlungen, und insbesondere für musikalische Productionen erbaut hat. Die Dimensionen sind großartig, aber von so richtigen akustischen Verhältnissen, daß man in allen Theilen des Saales die zartesten Modulationen der Stimme deutlich ucrneh-tnen kann. Selbst das Pianoforle macht hier Effekt. Moscheles hat auf demselben den glänzendsten VcifaU geeinter; die ganze Feinheit des Spiels konnte in diesem ungeheuern Locale, wie in einem gewöhnlichen Saale, von mehr als 5600 Personen vollkommen gewürdigt werden. Besonderes Interesse erregt die nach den größten Dimensionen erbaute Orgel dieses Saales. Die Orgel ist zur Aufführung der großen Compositionen von Händel fast unentbehrlich, und schließt sich dem Orchester bei Begleitung der Chöre an. Wie gewöhnlich, waren auch dieses Jahr 5 bis 609 Musiker bei diesem Feste vereinigt. Die Einnahme, welche die vier Oratorien am Vormittage, und die drei Conzerte am Abend ertrugen, belief sich auf beinahe 49,000 Pf. Sierl. (170,000 Gulden); sie fließt, nach Abzug del Kosten, finem Spitale der Stadt zu. -----------«>------------- Vas Oeueste uno Interessanteste im Gebiete ver Kunst uns Anoustrie. ver Nänder- unv ^ölkerkmwe. Die Ameisen waren, wie Martin in seiner Geschichte der britischen Kolonien erzählt, in Grenada so häufig, daß sie zu einer wahren Landplage wurden. Die Straßen waren so dicht mit diesen Thieren bedeckt, daß man die Eindrücke der Pserdehufe deutlich in den zerquetschten Massen unterscheiden konnte, bis sie vsn nachkommenden Ameisen wieder ausg^üllt wurden. Sie setzten über breite und reißende Flüsse, wobei die Umkommenden den Ueberlebcnden als Brücke dienten. Alle Gattungen kalter Lebensmittel, Ungeziefer, besonders Ratten, und die Vorräthe der Neger wurden von ihnen angegriffen. Eine Prämie von 20,000 Pf. St. aus dem öffentlichen Schatze ward dem Entdecker eines wirksamen Vertilgungsmittels angeboten, denn die bisher angewandten Gift und Feuer nämlich, wollten nicht ausreichen. Durch eine Mischung von Arsenik und ätzendem Sublimat, mit der man thierische Substanzen be< strich, wurden indeß große Massen getödtct, denn die leiseste Berührung des Giftes setzte diese Thier» in eine Art von Wuth, in der sie einander selbst verzehrten. Lange Reihen von glühenden Kohlen wurden ihnen auf ihrem Zuge in den Weg gelegt, allein sie krochen in solchen Massen darüber, daß sie sowohl diese, als auch das Feuer auslöschten, das man in Gruben auf den Zuckerrohrfeldern angezündet hatte. Da die Nester dieser Thiere nicht zerstört werden konnten, so wurde der Abgang bald durch Nachkömmlinge ersetzt i den wirksamsten Schaden that ihnen daher ein furchtbares Un« gewlller, das die Pflanzen und Bäume, in deren Wur- zeln sie nisten, theils ausriß, theils so locker machte, daß der Regen eindringen konnte, der fast die ganze Brüt ersauft?. Theater. Heute: «Richards Wanderleben." Lustspiel in H Ac» ten; nach dem Englischen des John H'Kecse; frei bearbeitet von G. Kettcl. Theater-VeriOt. Am i5. v. M. wurde ,;: