Eckriftleituog: Rathausgasse Nr. S. Ielc»»o» Wt. 81, iittmir*««. v»r«chstu»»c i mit Küittnbtnr der Sonn- II. Kcier-t«ü() «»II 11—18 Mi« «»im. £wit6f d|i«1ictt mctktn mch« intfiäjt ,?«>>. n.imcnlo'f Sin-'eitbuitgc » mch! dcilichichtigt. « « n »imml die ve?»allu»z zeisn ISercchilnilz d?r billijft geft'lle» ©«Hijcot cntflcat«. — 8ri Witd«,li»I«»ze» »I>chl«i. Xic „Tf nn'ifjc ZDatlit" erf f-cint hoch Mi tt»Kli uitD Sa««I-> ttcftM. P»M».kaffe»-j>o»lo 10. CM. Verwaltung: RathanSgaffe Sir. 5. XtltPkoa Rr. 21, tmcrurtxi*. Pe;ll,>Sdcdliiffllnqen Durch M< Pa? : «i»lrl«»ri, ...KM« t>a[b|il£nj . . . . K B«0 Kainjsihrig. ... IC IS'«« (rät 4i II i mit Zustell»»» in« faul: Weitallidi »...IC 1*10 IPiertrliitris . . . K 8 — ßoUjiori« — . . . . K 1S-— irU!« k>«»la»d crbdtm ftch die ei)n,if jil'.HiL-u umM«l>Dliexen B«rsc«»»Nji»-» >«r AddeO-llmlg Kr. » AM, Mittwoch, den !8. Jänner 1911. 36. Jahrgang. ^roteliverlammlung gegen die Errichtung des Gr-nolsenschafis inkrnktorates in Laiöach. Sonntag fand um 11 Uhr vormittags im kleinen Saale des Deutschen Hauses eine vom Cillier Deutschen Gewerbebnnde einberufene Protestver-sammlung unter zahlreicher Beteiligung der hiesige» deutschen Gewerbetreibenden statt, in der gegen den neuesten Anschlag der Regierung gegen das unter-steirische Deutschtum Stellung genommen wurde. Nach Eröffnung der Versammlung dnrch den Ob-mannstellvertreter des Deutschen Gewerbebnndes Herrn Johann Koroschetz ergriff LandtagSabge-ordnete? Herr Dr. Engen N e g r i das Wort nnd führte n. a. folgendes aus: Das Handelsministerium will in Laibach ei« slowenisches GenossenschaftS-Jnstruktorat errichten und diesem die im slowenischen Teile Untersteiermarks gelegenen stcirischen Genossen-schaften nnterstellcn. In Graz habe sich anfangs Niemand darüber aufregen wollen und manche Leute haben gesagt, eS sei ja nichts dabei. Für den ersten Anblick sieht es ja auch nicht besonders gefährlich au«, da es den Anschein erweckt, als ob diese An-gelegenheit nur die Slowenen betreffen solle. Aber Jedem, der die Verhältnisse in Steiermark kennt müßten mit der Zeit eine Menge von Bedenken gegen diese Absicht aufsteigen. Denn durch eine solche Zweiteilung werde in sämtlichen Genossen-schaften, in denen jetzt Friede herrscht, der Kamps um die Vorherrschaft beginnen, bis die Genossen» (Nichdnick urcbatcn ) Im Winterwatde. Novelle«« von A. Hinze. Winter im Walde? Weißes Schweigen. Geister« bleich stehen die Tannen da in dem dichten Schnee« behäng, der ihr dunkles Nad^lkleid umhüllt. Der Birken niederhängendes Haar trägt Schneegefieder. Zauberisch flimmert das Gewirr der Aeste. Glitzern des Spitzengespinnst hier, dort lange weiße Bärte von Eisspitzen umrieselt, iliit schlanken Säulen, mit weißen Krallen und diamantklarem Geschmeide hat der Winter den Forst geschmückt und über dem wei-ßen Waldesdom wölbt sich blauschimmernd der Him« mel und ein paar Sonnenstrahlen schillern über das Märchenbild hin. Minen im Walde lag die Oberförsterei. Eine breite steinerne Treppe führte zu der mächtigen Tür empor, die ein Hirschkops mit dem Sechzehnender schmückte. Dieser trug einen schweren weißen Pelz, ebenso die hohen Eichen vor dem Hause. So schweigend es draußen war. so munter-geräuschvoll ging es in der Obersörsterei her. Nicht etwa alle Tage — Gott bewahre! Zurzeit aber steckte das alte Nest voll jungem Besuch. Die vier Söhne des Oberförsterpaares, die sämtlich das Gymnasium der Residenz besuchten und daselbst in Pen-siott waren, waren gekommen, um Papas fünfzigsten Geburtstag zu feiern, der am anderen Tage war. Das Haustöchterchen, die achtzehnjährige ElSbeth. flog heute förmlich; treppauf, teeppab — und das Nesthäkchen, die Leni mit ihren kurzen Beinchen im-mer hinterdrein. Bruder Max hatte abgesprungene schast slowenisch geworden. Die Slowenen werden bestrebt sein, diejenigen Genoffenschaften, die jetzt deutsch sind, aber auch Slowenen zu ihren Mit-gliedern zählen, zu majorisieren, damit sie dem Laibacher Jnstrnktorate zugewiesen werden. Die praktische Seite ist ja sehr gut verständlich. Man kann sich ausmalen, daß die Slowene» darnach streben werden, in den Genossenschaften, die jetzt zu Graz gehören, eine Mehrheit zu erlangen, und um dies zu erreichen, werden gewiß zahlreiche Schein-gewerbe angemeldet werden. Die Slowenen werden sich bemühen, auch die Cillier Genossenschaften in ihre Hände zu bekommen. Auch vom politischen Standpunkte aus ist dies eine Affäre, die wir uns nicht bieten lassen dürfen. Es ist dies mehr als eine Zweiteilung Steiermarks; die Regierung handelt in diesem Falle unter einer sehr gefährlichen Maske. Eine Teilung der Genoffen-schaften ist mehr, wie eine Teilung Steiermarks. Es ist die Schaffung des südslawischen Zentrums in Laibach. Laibach soll zur Zentrale Sloweniens werden und dies dürfen wir nicht zugeben, sondern müssen den hartnäckigsten und schärfsten Widerstand dagegen einlegen. Was heute noch nicht ist, wird in einem Jahr werden. Wir werden auf diesem Ge-biete noch Wunder erleben, denn die Regierung wird, wenn sie einmal den ersten Schritt getan, nicht zu-rückschrecken, ähnliche Schritte solgen zu lassen. Daher müssen wir uns schon jetzt gegen ein der-artiges Ansinnen kräftigst zur Wehr fetzen. Es ist Sache sämtlicher untersteirischer Deutscher, ja sogar aller Steirer überhaupt, daß sie sich zur Wehr setzen. Die gewerblichen Vereine Untersteiermarks müssen in entsprechenden Protestkundgebungen ihren Willen kundgeben. Die Schaffung des JnstruktorateS Knöpfe an seiner Jacke, die Elsbeth wieder annähen mußte; Theo wollte daS GeburtStagsgedicht über-hört haben, das er morgen aussagen sollte. Der Friede! hatte sich die Kaninchen aus seine Bude ge-holt und hielt hier mit Halli und Hallo eine Treib-jagd ab, zum Entsetzen der alten Dörte, die gestern den Fußboden beim „jungen Herrn" im Schweiße ihres Angesichts blitzblank gebobnt hatte. „Das ist famos!" hatte der Junge mit einem Blick aus ihr Werk erklärt. „Da werden die Kar-nickel desto schneller hinflitzen." Gustav, ein bildhübscher Primaner, saß mit begeisterungbeflügelter Feder über ein Manuskript ge-beugt und schrieb den Schluß zu seinem Erstlings-werk, eine Ritterballade, das er dem Vater als An-gebinde aufbauen wollte. Der resolute Ton der Frau Oberförster durch« tönte das Haus; unter ihrer Hand ging alles am Schnürchen. Und das war nicht wenig, denn die Jungen sollten wieder herausgefüttert werden, die Stadtkost hatte ihre Wangen schmal gemacht und nicht etwa das Lernen, wie doch der Friede! es durchaus wissen wollte. Der Oberförster lachte fein kerniges Lachen. „Mutter", neckte er, „ich rate, Du veranstaltest so eine richtige Mastkur. Nur vergiß darüber nicht den GeburtSlagSschmaus!" „I, wie werd' ich denn," wehrt: seine Frau. „Und die Gratulanten wollen auch nicht vergessen sein. Retzows kommen und Lüders mit seiner jungen Frau nnd MalchowS. LüderS ißt Bierkarpfen be-sonders gern und Retzow ist ein richtiger Gourmand. Er versicherte mich das letzte Mal, daß er meine in Laibach ist aber auch deshalb nicht nötig, da der Grazer Genossenschaftsinstruktor der slowenischen Sprache vollkommen mächtig ist. Den Ausführungen des Landtagsabgeordneten Dr. N e g r i, ans denen die Gefährlichkeit des gegen das unterländische Deutschtum geplanten Vorstoß klar zu entnehmen ist, stimmten sämtliche Anwesende lebhaft zu. Der Obmanustellvertreter des Deutschen Volks-rates für Untersteiermark Herr Dr. Otto Ambra» schitsch sprach vor allem namens der genannten Körperschaft den Herren Abgeordneten A ngnst E i n-spinn er und Dr. Engen Negri für ihr rasches und tatkräftiges Eingreifen in dieser hochwichtigen Angelegenheit den herzlichen Dank aus und gab die Erklärung ab, daß auch der deutsche Volksrat alles ausbieten werde, um den schweren Schlag, der ge« plant werde, vou den deutschen Gewerbetreibenden des stcirischen Unterlandes abzulenken. Er verwies darauf, daß schon durch die Errichtung der sloweni« scheu Staatsgewerbeschule in Laibach dort ein ge-weltpolitisches Zentrum geschaffen wurde, welches durch die Bildung eines slowenischen Gewerbe-Jn« struktorates organisch ausgebaut würde. Im gleiche» Sinne sprachen die Herren Johann K u l l i ch und Konrad P o tz n e r, welch letzterer nach treffender Begründung nachstehende Entschließung zur Annahme vorlegte: „Die heute versammelten Mitglieder aller Cillier Gewerbegenossenschaften erblicken in der ge» planten Zuteilung der untersteirischen slowenischen Genossenschaften an ein neuzuschaffendes slowenisches Jnstruktorat in Laibach eine unerhörte Bergewalti-gung der deutschen Mitglieder solcher Genossen-schasten. E>n wütender Kampf bis aufs Messer um Wildschweinssulz ausgezeichnet fände. — — ElS° bethchen, die Mandeln zum Griespudding müssen noch gerieben werden'. Und — Kind, hör' 'mal," — die Oberförsterin brachte ihren Mund an Els-beths Ohr und zischelte hinein: „Der Jochen soll sofort zwei Arme Tannengrün holen, wir wollen Vaters Zimmertür bekränzen." Mitten hinein in den Trubel war nun soeben ein Brief geschneit, den der alte Landpostbote gebracht. Der Brief war von Onkel Karl, dem jüngeren Bruder der Mutter, einer im Forsthause sehr belieb-ten Persönlichkeit und wurde daher mit Jubel be-grüßt. Onkel KarlS Haarschnitt und Onkels Krawatte waren bei den Buben maßgebend. „Onkel Karl ist riesig nett/ hatte der kleine Theo gemeint. Darauf der ältere Friede! aufgebraust war: „Nett? Gott wie fad«? Onkel Karl ist einfach großartig!" „Karl ist ein Lebenskünstler," pflegte die Ober-sörsterin zu sagen, „und die Herzen fliegen ihm sörmlich zu. Die Frau Amtmann behauptete noch neulich: Liebe Oberförsterin. Ihr Herr Bruder be° sitzt einen wunderschönen Bariton. Als er das „Za-renlied" sang, war ich hingerissen." Also, Onkel Karl hatte geschrieben. Was er schrieb, aber wirkte wie eine Bombe, die geplatzt ist. Den offenen Bries in der Hand, stand der Ober-sörster im Familienzimmer und um ihn geschart seine Lieben. Der Oberförster lachte mit vollen Balken, seine Frau aber rang die Hände, alle Zeichen der Erregung im Gesicht. Der kleine Theo drehte die Leni im Kreise herum und schrie: „Hurra, Onkel »arl soll leben!" Der Primaner versuchte den blon-den Flaum aus seiner Oberlippe zu zwirbeln, offen Seite 2 Deutsche Macht Nummer 5 die nationale Mehrheit in diesen, rein wirtschaft-lichen Interessen dienenden Genossenschaften müßte die unausbleibliche Folge dieser RegiernngShandlung sein. DaS heute in den untersteirischen Städten und Märkte» blühende deutsche Gewerbe soll nach Ma-jorisierung durch die ländlichen windischen Genossen-schaftSmitglieder an Laibach, der Zentrale wirtschaft-licher und politischer Korruption ausgeliefert werden. Diese Absicht der Regierung unter harmloser Maske stellt nicht nur einen Schritt zur Teilung der Steier-mark dar, sie ist auch der erste Schritt zur Schaf-fung des südslawischen Zentrums in Laibach. Die untersteirischen deutschen Gewerbetreibenden ver-wahren sich aus das allerentschiedenste dagegen, daß ihre wirtschaftlichen und nationalen Interessen als schnöder Kaufpreis den Herren SusterSic, Korosee und Konsorten in den Rachen geworsen werden. Die heute Versammelten fordern daher ihren Vertreter im Reichsrate sowie alle deutschen Abgeordneten aus, mit allen Mitteln diesen geplanten Verrat deutscher Interessen und deutschen Landes durch den deut-schen Handelsminister Weibkirchner zu verhindern. Ganz Steiermark muß und wird sich dagegen er-heben wie ein Mann!" Bei der Abstimmung wurde diese Resolution einstimmig angenommen. Vor Schluß der Versamm-lung ergriff noch der Obmann des Deutsche» Ge-werbebundes Herr Karl Mörtl daS Wort und sprach im Namen der Gewerbetreibenden L -A. Dr. Eugen N e g r i und besonders dem L.-A. August Einspinne? sür die tatkräftige Vertretung des deutschen Gewerbestandes den herzlichsten Dank aus. Mit Dankesworten an den Abgeordneten Herrn Dr. N e g r i und an die Anwesenden schloß nach einstündiger Dauer der Vorsitzende Herr Johann Koroschetz die Versammlung. Politische Rundschau. Die christlichsoziale Uneinigkeit in Steiermark. Der Ausschuß des kons. Bauernvereines in Steiermark hat in seiner Sitzung vom 10. Jänner den Ausschluß des Abg. v. Pantz und des Schriftleiters des „Oesterreichischeu Staatsbürger". des Herrn Neunteusel, beschlossen. Der Ausschluß des letzteren erfolgt wegen ..feines offenen Kampfes gr gen den Obmann des Vereines und gegen die beste-hende Organitation desselben" und weil der „öfter- bar unter der Wirkung der Nachricht. Max und Friede! balgten sich am Boden, hierdurch ihr In-teresse an der Nachricht zeigend und der erstere zi-schelte dem Friede! zu: „Du, ich freu' mich eigent-lich garnicht über die Sache, — ich wollt', Onkel wär' allein geblieben." ElSbeth aber war ans Fenster getreten und starrte hinaus in die Winterpracht. Aber sie gewahrte nicht ihren Zauber; sie vernahm nur ein lautes Pochen: War'S ein Specht, der draußen hämmerte oder war's ihr Herz? „Ist doch ein Schwörennöter, der Karl!" sagte der Oberförster und lachte wieder. „Wie meint er das? Kommt er nun eigentlich allein oder —?" „Du sprichst mir aus der Seele, Vater!' rief die Oberförstern und gab ihrem Morgenhäubchen einen energischen Ruck nach rückwärts. „Ich kann nur sagen, die Sache regt mich furchtbar ans. Je-denfalls muß d>e Dört' sofort die Gaststuben herrich-ten. Ueb.-rhaupt die Geschichte kommt mir zu plötz-lich! Wen» er sich nur nicht übereilt hat. LieS noch 'mal, Bater, was er schreibt!" Mit leichten kecken Schriftzügen stand da ge-schrieben: Ihr Lieben im Winterwalde richtet Euch bitte, ein auf Besuch am GeburtStagSjubiläum! Und sorgt nicht allein für den GeburiStagS« sondern sorgt auch für einen Verlobungsschmaus I Ich gedenke mich nämlich zu verloben und will Dir liebe Schwester und lieber Schwager, nur verraten, daß meine er-wählte Braut reizend ist und mich rasend glücklich machen wird Euren Karl Waldeck. reichische Wirtschaftsverein" gegründet wurde, um mit Hilfe politischer Gegner die Einigkeit der Bau-ernschaft zu stören und die Bauernschaft selbst sowohl in wirtschaftlicher als auch in politischer Beziehung zu schädigen. DaS letztere wird auch für den Ausschl»'! des Abg. v. Pantz ins Treffen ge-führt. Der Obmann des Vereines ist der Abgeord-nete Hagenhoser, ein Parteikollege des Abg. v. Pantz. Auf die weitere Entwicklung der Dinge darf man begierig sein. Tschechische Kolonisation in Bosnien. In den letzten Jahren machte sich in Bosnien eine starke tschechische Zuwanderung bemerkbar, die zum Teil aus Böhmen und Mähren, zum größeren Teile aber au« Slawvnien kommt, wo sich in den Achtziger-Jahren viele Tschechen niedergelassen hat-ten. Die Tschechen machen sich die Auswanderung der mohammedanischen Bevölkerung Bosniens, die dahin gesührt hat, daß die Mohamedaner ihren Bo-den um jeden Preis verkaufen, zunutze und gründen in Bosnien zahlreiche Kolonien. Nunmehr hat sich ein eigener Verein gebildet, der sich zur Aufgabe ge-stellt hat, in Bosnien eine große tschechische Koloni-sation durchzuführen, um die bestehende kolonisatori-sche Tätigkeit der Deutschen in Bosnien paralysieren. Aus Stadt und Land. Veränderung im politischen Dienste. Versetzt wuiden der Siatth-ltercilckrelär Ferdinand Zoffal von Cilli nach Graz, die Statlhaltereikonjipisten Dr. Felix König von Deutsch LandSberg nach Graz, Dr. MaikuS Mich! von Rann nach Cilli, Dr. Ludwig Freih v. Zschock von Graz nach Wei, die «onzept»-Praktikanten Dr. AlfonS Wessely von Judrnburg nach Eilli, Dr. Egon v. Scheure von Feldbach nach Teutsch-Landsberg, Dr. Ernst Mayrhoffer von Etlli nach Rann und Dr. Josef Pauer v. Kulpathal von Graz nach Feldbach. gur Frage der Errichtung eines Ge-nossenfchafts-Jnstruktorates in Laibach. Daß es die windische Machthaberschaft daraus ab-gesehen hat, auch in gewerblichen Kreisen für ihre landeSzerreißerischen Absichten Stimmung zu machen und ihre großslowenischen Bestrebungen auch auf diesem Gebiete zu betätigen, ist längst schon kein Geheimnis mehr. So stellte der krainerische Reich«, ratsabgeordnete Pfarrer Titnik in einer am 18. Mai 1909 eingebrachten Interpellation, in welcher die Notwendigkeit einer Reorganisation der krainerischen Genossenschaften lediglich als Vorwand diente, das Begehren auf Errichtung eines selbständigen Ge-nossenschaftS-JnstruktorateS für Krain, wobei er den .Gott, wenn es nur nicht die Witwe ist, die so hinter ihm her sein soll, wie die Leute sagen," rief die Oberförsterin. „Ich würde Blutstränen wei nen, wenn Karl eine nimmt, die schon 'n Mann gehabt hat." „Na, Mutter, ein Dreißiger, wie Karl, ist auch kein weißes Schas mehr!" verteidigte der Hausherr mit dröhnendem Baß das Eheprojekt. „Ich glaube, ein gewisses Fräulein von Arnim wird Onkels Braut sein," mischte sich Gustav, der Primaner in das Gespräch. ..Der lange Mädler der in meiner Klasse sitzt, ist daher, wo Onkel wohnt und hat mir so waS erzählt. Sie soll sehr reich sein, aber einen Schönheitsfehler haben." „Himm-l, wenn er mir nur das nicht antut!" rief die Oberförsterin exaltiert. „Eine mit Geld laß ich mir schon gesallen, aber nicht, wenn man 'n Auge zudrücken muß. DaS ist ja 'n Kauf und ver-ächtlich für einen Mann. Wenn Karl sich so ver-gessen sollte — „Nur ruhig. Mutter und nicht kritisieren, bis wir sie gesehen haben," beschwichtigte der Förster. „Na, und — wir haben ja ganz vergessen, daß er schreibt: sie sei reizend und —" „Dann ist'S am Code die Nichte von der Frau Amtmann — die k'.eine Elly Winter. Amtmanns wünschten offenbar die Par — „Aber nein, Mutter, die ist's sicher nicht!" un-terbrach der Primaner, mit dunkel sich särbender Stirne dieselbe; hastete aber dann plötzlich als wenn ers eilig Hütte, hinaus. Die kleine Leni aber, die mit offenem Mäulchen den Debatten gefolgt war, zupfte Schwester ElSbeth, die noch immer am Fen- in der Sachlage nicht begründeten, verfänglichen Beisatz machte: „und für die angrenzenden slowenischen Gebiete." Wenn nun auch da-mals der Handelsminister Dr. Weißkirchner in sei-ner JnterpellationSbeanlwortung auf diesen ominösen Beisatz nicht einging und lediglich seine Absicht, die Organisation der Genossenschaftsinstrukloren zeit-gemäß und unter Berücksichtigung der seit dem In-krafttreten der Gewerbegesetznovelle vom Jahre 1907 steigenden Agenden dieser Organe sowie deren dienst-licher Inanspruchnahme entsprechend auszugestalten, bekundete und demgemäß die Errichtung der selb-ständigen GenossenschastSinstruktoraten für die ein-zelnen Kronläuder (wo solche noch nicht errichtet sind), und so auch „für das Kronland Krain" m Aussicht stellte, so tun die Deutschen jedenfalls gut daran, in dieser Hinsicht auf der Hut zu sein, um nicht plötzlich vor eine vollendete Tatsache von weit-gehendster Tragweite gestellt zu sein. Reichsrats abgeordneter M a'r ck h l nahm die vor einigen Tagen erschienenen Blättermeldungen, die sich mit dieser Angelegenheit desaßten, zum Anlaß, um der Sache an kompetenter Stelle nachzugehen. Es wurde ihm die bestimmte Versicherung zuteil, daß keinerlei Ab-ficht bestehe, noch je bestanden habe, in Laibach ein Genossenschafts - Jnstrnktorat zu errichten, deffen Wirkungskreis sich über Krain hinaus auch aus das steirische Gebiet erstrecken soll. Davon könne («ritte Rede sein. Die Errichtung eines selbständigen Jnstruktorates für das Kronland Krain sei aber dermalen wegen der Unzulänglichkeit der zur Verfügung stehenden Mittel unmöglich. — Den windischen einheimischen und auswärtigen Ver-sechtern der „südslawischen Idee" möge aber die energische Stellungnahme der unterländischen Deut-schen zu dieser Frag«! erkennen lassen, daß sie sich, wenn sie den Warnungsruf: „Hände weg" nicht beachten, ihre Finger ganz gehörig verbrennen werden. — Dem „Grazer Tagblatte" wird aus Wien ge-drahtet: Die Abg. Einfpinner und Marckhl wurden von unserem Wiener Vertreter über die Angelegen-heit des GenossenschaftsinstruktorateS heute neuerlich befragt und äußerten sich zu der geplanten Errich tung des Jnstruktorates in Laibach mit dem von der slowenischen Machthaberschaft gewünschten erweiter-ten Wirkungskreise in nachstehender Weise: AuS den Mitteilungen, die Abg. Marckhl in dieser Sache er-hallen hat, ergibt sich zwar, daß dieses geplante Attentat auf die Landeseinheit im Augenblicke ver-eitelt wurde und daß dies den unternommenen ster stand, am Kleide und ftagte: „Bringt Onkel Karl auch wieder ganz was Schönes mit?" Darauf der kleine Theo schrie: .Hast denn nicht gehört, Schnutchen? 'ne Braut bringt Onkel mit." ,,'n Braut?" sagte die Kleine tiefsinnig. „Was ist das? Das letzte Mal hat Onkel Karl Elfe 'ne seine Bluse mitgebracht." Schallendes Gelächter der Jungen folgte den Worten. Gekränkt verzog die Kleine das Mäulchen zu einer Schippe. Die Oberförsterin aber langte »ach ihrem Schlüsselbund und kommandierte: „Elfe, Karl soll das Zimmer nach dem Wald haben und feine Braut die Stube, die auf die Lälchenalle sieht. Sorg dafür, daß gelüftet wird nnd dann tüchttg eingeheizt, denn die Zimmer sind ja feit Monaten nicht benützt worden. Und was ich noch sagen wollte, — stell' einen Stechpalmenzweig, der recht viele Beeren hat, in ihr Zimmer, daS sieht einladend aus, und vergiß auch nicht, die Spitzendecke über das Bett zu legen. Sie soll nicht die Nase über uns rümpfen, denn ich habe 'ne Ahnung, daß es die mit dem Geldsack ist." • Oberförsters Geburtstag und ein herrlicher Wintertag. Ein Zauber schien Über dem Walde zu ruhen. Wie ein Gebild aus einem fremden wunder famen Land stand er da mit den von flimmernden Kristallen überzogenen Astverfchlingunge». Zu edel-st« infunkelnden Kuppeln sind seine Baumwipfeln ge-worden und wie mit Flitterflaum nmpolstert die Kiefern und Föhren. In zauberischer Klarheit hebt sich jedes Aestchen vom leuchtenden Winterhimmel ab; w*— -- Numm.r 5 Aktion?» in dieser Richtung zuzuschreiben ist. Nichts, destoweniger wird auch sernerhin dieser Angelegen-best die vollständige Aufmerksamkeit seitens der be-treffenden interessierten Kreise und seitens der Ab-geordneten zugewendet werden müssen, da die An nähme begründet ist, daß von der Gegenseite dieser Plan, der bestanden hat, weiter verfolgt werden wird, und da es daher leicht kommen könnte, daß man eines Tages, wo ein Einschreiten nicht mehr möglich wäre, vor vollendete Tatsachen gestellt würde, deren Tragweite für das unterläudische Deutschtum, wie überhaupt für das steirische Gewerbewesen vvu außerordentlicher Bedeutung wäre. Beide Abgeord-neten begrüßen daher die energische Stellungnahme der Cillier gewerblichen Kreise sowie auch anderer interessierter Körperschaften in dieser Angelegenheit. Franz Dirnberger f. Montag nachmittag wurde der Hausbesitzer und Gastwirt Herr Franz Dirnberger, welcher SamStag einem langen, schweren Leiden im 58. Lebensjahre erlegen war. am städti-scheu Friedhofe zu Grabe getragen. Der Verblichene war einer unserer besten Mitbürger, ein schlichter treuer deutscher Man», der seine reichen fachlichen Kenntniffe gerne in den Dienst der Oeffentlichkeit stellte. Er gehörte feit vielen Iahren dem Aus. schusse des Spar- und Borschußvereines an. Die allgemeine Wertschätzung, deren sich Franz Dirn-berger erfreute, kam beim Leichenbegängnisse zum Ausdrucke, an welchem sich zahlreiche Vertreter aller Bevölkerungskreise beteiligten, Vertreter des Gemeinderates. der Bürgerschaft, des Beamtenstandes, des Spar- und VorschußvereineS, die Beamtenschaft der Sparkasse, der freiwilligen Fencrwehr, des BeleranenvercineS. der Schützengesellschaft, des Cillier MännergejangvereineS .Liederkranz" u. v. a. DaS Andenken an Franz Dirnberger wird immerdar ein ehrenvolles sein! Todesfälle. Sonntag ist hier die Haupt-mannswitwe Frau Elife Schönswetter, nach kurzem schweren Leiden im 81. Lebensjahre gestorben. — In Graz ist am Mittwoch abends der Haupt-fchnftleiter der amtlichen „Grazer Zeitung" Kaiserlicher Rat Julius Riedl, der älteste der Grazer Joinnaliften, ein unermüdlicher Arbeiter und begei-sterter Anhänger der Gabelsberger Stenographie, gestorben. Silberne Hochzeit. Heute den 18. d. M. beging Herr August Egersdorier. Geschäftsleiter im Großhandlungshause Daniel Rakusch, mit seiner Gemahlin im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Danksagung. Der Wärmestubenausschuß spricht hiemit allen Damen und Herren, welch« an-läßlich des Ki»verbluten festes im De»tschen Hause für das Büffet Spenden übermittelten, den herzlichsten Dank aus. es ist so still und feierlich ringsum und wie gestern flirren ein paar Sonnenstrahlen über die weiße Ein-samkeit hin. Ein Schritt unterbrach die Stille. In festen Lederstiefelchen und pelzverbrämter Jacke, ein knaben-hafte» Pelzmützchen auf dem blonden Gelock, kam Oberförsters ElSbeth gegangen. Wie erlöst hebt sich die junge Brust, als das Forsthaus hinter ihr liegt «nd das Schweigen des Waldes sie umgibt. Sie hat Kopfweh vorgeschützt und von der Mutter die-fen Spaziergang erbettelt um fortzukommen aus dem Trubel daheim. Wie froh sie alle sind! Der Bater voll geräuschvoller Heiterkeit «nd die Jungen sekun« Vieren ihm. Auch die Mutter hat ihre gute Laune wiedergesunden; beim heiteren Morgenlicht ist ihr die Partie mit dem Geldsack gar nicht mehr so übel erschienen. Der bekränzte Geburtstagstisch süllt sich mit jeder Stunde mehr mit Liebesgaben und Briefe, Glückwunschtelegramme sind ins Haus geregnet. Da« rin schwebt der Duft von Wein, Pasteten und Ku« chen; die Retzows, die Lüder» und die MalchowS sind da und in der Halle mit dem mächtigen Büffet und dem Kronleuchter aus Hirschgeweihen dröhnt ihr Lachen wieder. Oben aber harren blitzblank und wohldurchwärmt die Zimmer für den Onkel und feine Braut. AuS dem Mnnde des Mädchens kam ein Laut wie träneuloses Weinen. Sie ahnten daheim nicht, wic e» in ihrerGeele aussieht — auch die Mutter nicht. Es ist gut so; sie ist viel zu stolz, die ElS beth, um anderen ihr Weh zu zeigen. Seit sie den-ken gelernt, war der Onkel der Lichtpunkt in ihrem Leben. Nicht weil er sie verwöhnt von srüh aus, Iahreszeitenfest des Gefelligkeitsver-eines. Dieser am Samstag den 14. Jänner ab» gehaltene Vergnüg»» gsabend zählt, besonders dank der aus die künstlerische Ausstattung der Räume ver-wendeten Sorgfalt, zu den schönsten Faschingsest-lichkeite», die Cilli gesehen. Der Besuch war ein außerordentlich reger. Beteiligten sich doch an den Quadrillen 40 bis 50 Paare, so daß der große Saal für die Menge der reigenftohen Gäste sast zu klein war. Uebersüllt waren auch die Gallerten von schaulustigen, festlich geschmückten Zuschauern. Die Ausstattung der Räume aber und da» frohe bunte Getriebe in diese» waren auch des Schauens wert. Von malerisch schöner Wirkung war schon der Ein-trittsraum, der in lieblicher Frische die Pracht des Winters zeigte. Von besonderer zarter Schönheit war die täuschende Nachahmung des von der Decke heriiiederrieselnden Schneegestöbers, dazu die weiß-umflorten, von schneeschweren Zweigen und schwebenden Schneebällen umgaukelten Kronleuchter, die beschneiten Tannen, die, weißen Korallen gleichende», in der Pracht des Rauhreifes glitzernden Zweige — es war ein wunderhübscher Anblick. Im großen Saale umgab uns die üppige Blütenpracht des Frühlings. Ringsum sproßte sie in Tausenden von reichblühenden Zweigen in den zartesten Farben-tönen überreich empor und schwang sich bis zu den wieder in blumenreicher Schönheit prangenden Gal< lerien empor, während vou der Decke der Riesen-kronleuchter wie ein körpergewordenes FrühlingSge-dicht herniederhing, seinen Blütenschmuck in leichtem Geranke bis zu Decke emporfliegen lassend, während die einzelnen Blüten wieder in zarter Menge von ihm gegen den Saal auf unsichtbaren Fäden her-niederfchwebten. Die Mu'iknische trennte vom Tanz-räume ei» leise wehender Vorhang verstreut-schwe-bender Blütensträuße. Trotz all dieser Pracht in den Einzelheiten überraschten die Arkaden, wo der Herbst seine eigenartige Schönheit entfaltete, fast noch mehr als der FrühlingSraum. Hier herrschte eine Harmo-nie der gefälligsten Farbentöne, Übergossen von stim-mungSvollslen BeleuchlungSeffekteu, die im Herren den Zanber der tiefsten Behaglichkeit auslösten. Das Goldbraun der Schilfe, das Purpurrot der Laub-zweige, die bunte Mannigfaltigkeit in den Farben-tönen des Weinlanbes, die Traubenfülle an den Kronleuchtern, die lebhaften Farben der an den Pfeilen, reich emporblühenden späten Malven — es gab ein entzückendes Gesamtbild. Und nun denke man sich diese Räume durchflutet von einer tanzsro-hen, bewundernden, heitere«, geschmückten Menschen-menge und in lärmender Freude durchtobt von einer Menge von PierrotS «nd PierretteS — es war ein-fach schön. Man hatt« gefürchtet, daß daS gewünschte Pierrottekostum eine bedenkliche Monotonie in das Bild bringen würde. Aber da zeigte es sich, welch reiche Nuaneierungen der Geschmack insbesondere unserer liebenswürdigen Damen in ein vorgeschrie-benes Kostüm zu bringen vermag. Nicht zwei Ko- sondern weil sie ihn lieb gehabt. Aus kindlicher Ver-ehrung war später die Schwärmerei der Backfisch-jähre geworden und mit der Entfaltung der jungen Mädchenknospe aus der Schwärmerei die Liebe. Die Sinnende schrak zusanimen und hob lau-schend den Kops — durch den Wald tönt Schlitten-geläut. Das Gefährt näherte sich, es kam offenbar ihr entgegen, wollte also zur Oberförster«. Ein Gratulant jedenfalls; es würden heute noch manche kommen. Der Onkel mit seiner Braut aber sicher den bequemeren Weg über die Lärchenallee — darum eben hat sie den Waldweg gewählt. Gequält blickt sie dem Gefährt entgegen; die Störung ist ihr unendlich lästig. In dieser Stimmung vermag sie nicht —. Der Schlitten der herangesanst kommt, hat kei-nen Insassen; mit lautem Zuruf treibt der Kutscher die Pferde an. Das Gefährt ist längst hinter den Bäumen verschwunden, als hinter dem Tannendickicht plötzlich eine Gestalt auftaucht. Der Herr hat den Pelzmantel geöffnet; fein sympathisches Gesicht mit den hübschen dnnklen Augen ist von einem braunen Vollbart eingerahmt. Es ist frisch wie der Winter-tag und die Lippen umspielt ein glücklich verschmitz-teS Lächeln. Er ist stehen geblieben und zieht vor der Her-ankommenden den Hut. „Grüß Gott, Waldsee!" ruft er ihr entgegen. ElsbethS in Schreck erstarrtes Gesicht färbt sich glühend. „Grüß Gott, Onkel!" gibt sie zurück und versucht ihrer Stimme Festigkeit zu geben. „Die Eltern erwarten Dich und Deine Braut," sügt sie einem plötzlichem Impulse folgend, zu. Sette 3 stüme waren gleich und die Buntheit der Farben wie die Mannigfaltigkeit der Schnitte ließ nichts zu wünschen übrig. Das Treiben war den» auch ein ungemein lebhaftes, die Tanzlust groß. Und uner-müdlich sorgte der künstlerische Veranstalter des Fe-stes — er will ja in seiner liebenswürdigen Be« scheidenheit durchaus nicht genannt sein — für neues Aufflammen der Lust und des Frohsinnes. Jnsbe-sondere waren es die Kotillonfiguren, die er in meisterhafter Weise in immer neuen heiteren Grnp-pen und Reigen zu führen wußte. DaS schönste Bild bot wohl der Laternentanz. Wenn aber der eigentliche Veranstalter des Festes, der in vielmona-tiger, fleißiger, mühsamer, unermüdlich geduldiger Arbeit mit ebensoviel selbstloser Herz:nsgüte als seinem, künstlerischem Verständnisse uns diesin Feen-icmpel hervorgezaubert hat, verhindern kann, daß sein Name hier öffentlich gepriesen wird, so konnte er es doch nicht hintanhalten, daß mitten während des Festes der jubelnde Dank der bewundernden Gäste sich in einer lauten, herzlichen, spontanen Ovation Bahn brach. Ohne seinen Namen z» nen-nen, sei ihm hier nochmals der herzlichste Dank ge-bracht. Cilli wird diesen schönen Abend nie vergessen. Da die Klänge der Musik zu immer neuem Froh-sinn lockten, da auch für die leiblichen Bedürfnisse auf daS Beste gesorgt war, insbesondere in den Herbstlauben, wo die Herren Gustav Stiger und Dr. Walter R i e b l unermüdlich ihres schweren Am-teS als Champagnerschenkcr walteten, so herrschten Tanz »nd Fröhlichkeit bis zur Morgenstunde. Erst gegen 6 Uhr srüh endete das Fest. KinderblÜtenfest. Sonntag nachmittags war die deutsch« Jugend unserer Stadt und der Umgebung zu Gaste in einem zauberhaften Blütenreiche, daS die Künstlerhand eines edlen Kinderfreundes, des Herrn Hauptmannes S ch r e y e r in die Räume des Deutschen HaufeS verfetzt hat. Diese Veranstaltung, deren Rein-ertrag der Wärmestube zufallt, ist eine der schönsten und edelsten, die sich in unserer Stadt seit jeher abgefpiell haben. Man muß alle die leuchtenden minder äugen gesehen haben, wie sie freudigen Staunens ins r ärchenhafte Blüteiimeer schauten, wie sie mit schelmischen Vächeln zum Tanze aufforderten, wie sie sich dankerfüllt dem Gabenlifche zuwandten, wo köstliche Speise und süßer Trank bereit standen, wie sie in holder Jugendlust reineS echtes Kinderglück wiedcripiegelten. Am Gabentische walteten die Frauen Beiiy Rauscher als Vorsteherin des Wärmeftuben-ausjchusfes und Rita St i g e r unterstützt von Fräulein P o S p > h a l ihres Amtes, während Herr Vizebürger-meister Rauscher unterstützt von der Lehrerschaft mit dem bewunderten Geschicke eineS Generalissimus der kleinen Heerscharen bei Abwickelung ihres viel-festigen Piogrammes lenkte. Der Einzug der Jugend wurde durch eine kleine Blütenkönigin eröffnet, welche in einem Blumenwagen Einzug hielt; ein Neiner Amor hatte da geschäftig viel zu tun. Dann kamen allerlei herzige Gestalten, zwei Herrchen mst Frack „DaS ist schön!" lacht er und hält noch im-mer ihre Hand. „Ich kann mir vorstellen, daß Deine Mutter hin- und hergeraten hat, welche der Karl sich endlich erkoren. Es würde mir Spaß machen, wenn Du mir das ganze Register hersagen wolltest, Liebling." Den Kosenamen ist sie gewöhnt; heute aber wird sie zum erstenmale rot dabei. Nur zu, denkt sie, zähl' sie ihm nur auf, welche die Mutter meint, dann erfährst du wenigstens, welche eS ist. Und sie begiont: Erst die heiratslustige Witwe, dann das Fräulein mit dem Geldsack und dem SchönheitS-fehler und endlich die kleine Elly Winter. Still hört er zu. Um die bärtigen Lippen zuckt es zuweilen; al» sie schweigt, hält er den I Schritt und faßt ihre Hand: „Willst Du wissen, wen ich mir zur Braut er-wählt habe, ElSbeth?- flüsterte er und sieht der Erbebenden tief in die Augen. „Nicht die Witwe ist'S und nicht das reiche Fräulein, auch nicht Amt-manns Nichte. Eine ist's, die unberührt vom Schmutz der Weltstadt und frei von der geistigen Enge der Kleinstadt aufgewachsen ist in hehrer WaldeSeinfam-seit, wo »och der Atem GottcS zu gehen scheint, — des grünen Reviers lieblichste Blüte und deS winter-lichen Waldes holde Fee. ElSbeth ich liebe dich — nur dich allein, sag' willst Du die Braut sein, die ich deinen Eltern zuführe?" Da legte sie daS Haupt an feine Brust. Traum-hast bewegte sich das Gezweig im Lufthauch. Silberner Schneestaub rieselte hernieder auf das junge glückliche Menschenpaar, das sich gesunden — im Winterwalde. fcttte 4 KeuNch- Wacht vcummer 5 und Clacque, die Herren Pik und Treff. Schornstein-feger, Rothkäppchen, die ganze Märchenwelt tat sich vor unseren Augen auf und als der Zug zu Ende war. erfüllten gegen 500 Kinder den Saal. Die kleinen Mädchen tanzten unter der Leitung des Fräuleins Rest Donner einen reizenden Reigen und bald hatte sich die ganze Schar dem Zauber Terpsichorens ergeben. In der Pause wurden den kleinen Herrschaften belegte Bröichen, Kuchen und erquickende Fruchtsäste verabreicht, wobei wir nicht genug die stramme Ordnung, mit der sich dieÄ alleS abspielte, bewundern konnten. Nach der Pause stellte sich der kleine Klim dach er als Zauberkünstler vor und erntete mit seinen verblüffenden Kunststücken, die eine ganz bedeutende Fertigkeit bewiesen, reichen Beifall. Dann noch ein lustiger Tanz — das Haus-Orchester des Cillier MäniiergesangvereineS unter Leitung des Herrn S t a n e k hatte in aufopferndster und liebenswürdigster Weise die Besorgung des musikalischen Teiles übernommen — und schon war die siebente Stunde da. die Stunde des Schndens. Eine kleine Abordnung sprach noch der Frau und dem Herrn Rauscher sowie Herrn Hauptmanne Schreyer, von dem die Anregung zu diesem schönen Feste stammte, den Dank der Kleinen aus und zum allgemeinen Bedauern war das schöne Fest zu Ende. Es war in jeder Beziehung glänzend gelungen. Die holde Erinnerung an dasselbe wird in den Herzen der Jugend sicherlich noch lange fortleben. Der Rein-ertrag ist ein überraschend schöner, so daß gegen 70V Kronen dem Wärmestubensonde zugesührt werden können. Wir fühlen uns einS mit der Jugend CilliS und wohl auch mit den Alten, wenn wir dem Wunsche Ausdruck geben, daß uns recht bald wieder eine solche Veranstaltung im Deutschen Haufe vereinigen möge. Operette eines heimischen Tondichters. Herr Dr. Carletto Freyberger hat eine zwei« aktige Operette komponiert, die in nächster Zeit m Cilli zur Ausführung gelangen wird. Hauptversammlung des Cillier Män-nergesangvereines. Am 12. d. M. hielt der Cillier Männergesangverein seine satzungsgemäße Hauptversammlung ab, die wegen geschäftlicher Ver-Hinderung deS Obmannes der Obmannstellvertreter Herr Dr. Fritz Braöic leitete. Dem umfangreichen Berichte, den der Schrislführer Herr Alfred Wendler erstattete, sei folgendes entnommen: ES landen 23 AuSfchußsitzungen und 62 Gesangproben mit einer Besucherzahl von 1595=64% statt. Der Verein hat im vergangenen Jahre eine Liedertasel gegeben und sich beim Gausingen, bei der Hugo Wols-Feier, beim Kärntner Sängerbundessesie in Wotssberg und bei der Gründung der Liedertasel in WöUan vollzählig beteiligt; außerdem hat er auch einen Jagaball und mehrere Vereinssamilienabende veranstaltet, bei denen das Bereinsorchester in trefflicher Weise mitwirkte. Der bedeutende Ertrag des JagaballeS wurde dem Rosegger-Bausteine der Cillier Deutschen Bereine gewidmet. Der Verein unternahm auch einen Sänger ausflug nach Weitenstein; viermal hatte er Gelegen heit, verdienstvollen Mitgliedern durch Darbringung von Ständchen eine Ehrung zu bereiten. In warmen Worten gedachte der Schriftführer deS Vorstandes Herrn Karl Teppey, der jederzeit bemüht war. das Wohl deS Vereines zu fördern; wegen dieser unab-lässigen Fürsorge wurden ihm während des JahreS auch wiederholt vom Vereine Ehrungen erwiesen. Eine große Förderung hat im abgelaufenen Jahr« das Bereinsorchester erfahren, und zwar durch die unermüdliche Tätigkeit seines Leiters Herrn S t a n e k. D«r Viergesang wurde eifrig gepflegt durch die Sangesbrüder Hübner, Puch, Praschak und Cmyral. Dem xangwart Herrn Dr.Fritz Zangger wurde gleichfalls für seine außerordentliche und vor-zügliche Leitung Dank und Anerkennung ausgesprochen; desgleichen dem Notenwart Herrn Arthur C h a r w a t und dem Zahlmeister Herrn Leopold W a m b r e ch t -sammer, die stets freudig und mustergültig ihres schwierigen Amtes walteten. Hieraus widmete der Obmannstellvertreter dem allzufrüh dahingeschiedenen, hochgeehrten Ehrenmitgliede Ältbürgermeister Julius Rakusch, einen tiefempfundenen Nachruf, den die Anwesenden stehend anhörten. Nun solgten noch die Berichte der übrigen Amtswalter, d:e gleichsaUS mit Dank zur Kenntnis genommen wurden. Die Neizwahl hatte folgendes Ergebnis: Obmann: Herr Karl Teppey, Industrieller; Obmannstellvertreter: Herr Dr. Fritz B r a l i i, Staatsanwalt; Sangwart: Dr. FritzZangger. Rechtsanwalt; Sangwartstell-Vertreter: A. Hölzl, ^andesbürgerschullehrer; Schriftsührer: Alfred Wendler, Bürge,schullehrer; Kassier: Herr Leopold Wambrechtsammer Notenwart: Herr Arthur Charwat, Postoffizial; als Sungräte die Herren Direktor Praschak und Gustav Stiger. Durch Zuruf werden die SangeS brüder Sepp Egersdorser zum Fahnenjunker, Schwenner zum Hornjunker und Puch und Egersdorfer zu Rechnnngsprüsern bestimmt. Ortsgruppe Cilli des Reichsverban-des „Anker". Donnerstag den 19. d. M um 8 Uhr abend« hält der Verband im Turmzimmer des Deutschen Hause« seine diesjährige Haup,Versammlung ab und zwar mit folgender Tagesordnung: l. Bericht über da» abgelaufene VereinSjahr. 2. Proiokollverlesung. 3. Neuwahl deS Ausschusses. 4. Allfälltze« Die Mit-glieder werden dringend ersuch» bei derselbe» pünktlich und vollzählig zu erscheinen. Von unserer Schaubühne. Die Sonntag, den 15. Jänner zur Aufführung gelaugte Operette „Der unsterbliche Lump" erlitt in der Schluß-szene des letzten Aktes durch das Versehen eines technischen Organes eine kleine Störung. Der den Borhang bedienende Arbeiter hat lant Instruktion aus das zweite Glockenzeichen den Vorhang fallen zu lassen. DaS erste Glockenzeichen, daS sogenannte Richtzeichen, gibt kurz vor Schluß eines jeden Aktes der Souffler und nach beendetem Schlußgesang der Kapellmeister das zweite, zum Falle» des Vorhalt ges. Nun war der letzte Akt so weit gespielt daß der Souffleur das erste Zeichen geben mußte, es fehlte nur noch der Schlußgesang. Der Arbeiter war je-densalls im Irrtum besangen, es wäre dies schon daS zweite Zeichen und ließ den Vorhang fallen. Die Darsteller auf der Bühne waren über das vorzeitige Fallen des Vorhanges so verblüfft, daß eine Ver-wirrung entstand und ehe man daran denken konnte den Schlußgesang nachzuholen, war die eingetretene Pause zu groß. Durch das Versehen des Arbeiters siel also lediglich nur der Schlußgesang weg. Die Direktion ersucht, dies als Erklärung zu nehmen und bittet das diese Vorstellung besuchende Publikum für den unliebsamen Vorfall um Entschuldigung. Eine Bitte an unseren Herrn Theater-direktor. Unsere Kleinen möchten doch auch einmal in« Theater gehen und wünschen entweder: Schneewitchen, Dornröschen, oder Aschenbrödel zu sehen, we(hatb durch diese Zeilen gebeten wird den Kindern diese so sehr ersehnte F-eude zu bereiten. Ein gut be-setzte« Hau» wird zugesichert und der Applaus wird auch nicht fehlen. Also Herr Direktor! Machen Sie auch den Kindern eine Freude! Viele Eltern und Kinderfreunde. So rächt sich alles schon hienieden. Bor zwei Jahren tagte rm Laibacher Mestni dom jene Versammlnng, in welcher Hribar seine, in der Broschüre „KranjSka hranilnica" niedergedruckte Hetz red« gegen die Krainische Sparkasse hielt. Während jener Rede ertönte der Zwischenruf: „jim ze ringlet zvoni" — d. h. „es läutet ihnen schon daS Zügen glücklein" — den deutschen Teilhabern der krainische,, Sparkaffe nämlich. Der Zwischenrufe? war Herr Dr. Turk, des nämliche Dr. Tnrk, der am 3. ds. jn ebendemselben Saale die Hauptversammlung der Glavna posojilnica eröffnete, welche die Liquidation diese? Bankinstitutes einleitest. ES muß den Her ren bitter zu Mute gewesen sein. Ja, — ringlet zvoni — Herr Dr. Turk — aber nicht der Sraini-nischen Sparkaffe'. Gefunden wurde eine Taschenuhr, die vom Berlustträger gegen Nachweisung deS Eigentumsrechtes behoben werden kann. Nähere Auskünste werden im Stadtamte erteilt. Deutschnationaler Handlungsgehilsen verband Ortsgruppe Cilli. Aus vielieitigrn Wunich veranstaltet die sogenannte Ortsgruppe am Sonntag den 12. Februar im Deutschen Hause in Schönstein den zweite» Famil en- und Walzerabend Der Männergesangverein WöUan hat bereits in liebenswürdiger Weise seine Mitwirkung zugesagt Faschings-Kalender ISll. Sonntag, 22. Jänner, Unteroffiziers » Kränzchen, Deutsches HauS. Samstag. 28. Jänner, Kränzchen deS Dentsche» ArbtilervcrbaiideS im Deutschen Hause. Mittwoch, 1. Februar, Steirerball, Restauration „HubertuS". Donnerstag. 2. Februar, Militär-Veteranen-Bal Deutsches Haus. SamStag. 11. Februar, Hausball, „gold. Engel" Die Folgen eines Rausches. Der 62 jährige Grundbesitzer An,on Kobula wurde ant 12. d in seiner Wohnung in Ober-Negau aus dem Fuß boden liegend tot aufgefunden. Er war vorher in Kostreinitz wegen Besorgung mehrerer Geschäfte und kehrte von dort in ziemlich betrunkenem Zustande nach Hause zurück. Der Tod ist insolge Herzlähmung eingetreten. Eine Gewalttat dürste hier auSge-chloffen sein. Tanziibung. Für das am 2. Februar rm Deutschen Hause ftaltpndende Veteranen-Kränzchen wird morgen den 19. Jänner um $ Uhr abends im Speisesaale des Deutschen Hauses mit den Tanz, »ibungen unter der Leitung deS Vereinsobmannes !)errn Peter Der ganz begonnen werden. Weitere Tauzübungen finden am 25. und 28. Jänner im elben Lokale statt. Preisrodeln. Der Eiuier Athletiksportklud veranstaltet kommenden Sonntag bei günstigem Wetter ein Peisrodeln. Und zwar ein Etnfitzerfahren offen nur für VereinSmilgl,ed«r. Ein Einsitzerfahien offen für eine allgemeine Beteiligung. Ein Zweisitzerfahre» offen ür jedermann und ein KinderfaHre». Ncnrrgeld per Person I St. Kinder 80 h. DaS nähere wird in der Samstagnummer deS Blatte» bekannt gegeben. Ein fangesfreudiger Lokomotivfüh- rer ist Herr Schweyer in Eilli, der auf seiner Loko-motive unerschrocken ob der bitteren Kälte seine Gesang-iudien treibt. Er wird übrigen« am nächsten Sonntag im AbendgotteSdienst in der evang. Kirche eine Arie von F. Mendelssohn singen. Durch einen Kohlenhunt schwer ver-letzt. Michaeler Spitäler ist beim Maurermeister Franz Senekovic in Trisail als Handlanger b«. schästigt. Am 7. d. holte er aus einer Grube für ?i« Bereitung von Maurermör tel das Waffer. Diese Grube befindet sich unier 2 Auszügen, aus denen Kohle befördert wird. Als Spitaler gerade das Wasier aus der Grub« schöpfen wollte, wurde der eine Aufzug in Betrieb gesetzt. Da er dies nicht hörte, wurde er von der eine» Schale, die mit eüiem leeren Kohlenhunt beladen war, in der Grube in hockender Stellung zu Boden gedrückt und erlitt dadurch sehr schwere innere Verletzungen. Er wnrde in das Werksspital überführt und dort leistete ihm Herr Dr. Alois Herzog die erste Hilfe. Ein fremdes Verschulden ist nicht auSgeschloffen. Schwer verletzt aus der Strahe auf-gefunden. Am 2. Jänner gegen 6 Uhr früh fand der Stationsarbeiter Franz Grabner in Ottischnig-b«rg. Bezirk Windischgraz, aus der Bezirksstraße in der Nähe des Gasthauses Weguni» den Besitzerssohn Andreas Oder im ohnmächtigen Zustande und aus mehreren Wunden blutend auf. Oder wurde in die nächst gelegene Wohnung zu den Eheleuten Zupanc gebracht, wo er gereinigt und so weit hergestellt wurde, daß er sich mit Mühe allein nach Hause schleppen konnte. Er liegt noch jetzt schwer krank darnieder »nd ha» auch einen mehrfachen Rippen-brach erlitten. Oder befand sich am Abend« des NeujahrSiageS im Gasthaus« des Wegnnd, zechte dort mit den Knechten Oswald Visoinik und Franz Stumpfl. mit denen er auch in einen Streit geriet. Beim Nachhausegehen wurde er von den Knechten überfallen, niedergeschlagen und solange bearbeitet, bis er bewußtlos liegen blieb. Die Anzeige wurde bereits erstattet. Wegen einer Erbschaft den Bruder schwer mißhandelt. Die Brüder MathauS und Martin Potoinik gingen am 11. d. M. von Cilli nach Sternstein nach Hause. Aus dem Heimwege kehrten sie in Hochenegg im Gasthause Eller ein, um eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen. Auch der dritte Bruder Johann Potoönik kehrte zusällig in diesem Gasthause ein und setzte sich zu seine» beiden Brüdern. Wegen einer Erbschaftsangelegen-heit geriet er bald mit seinem Bruder Martin in einen Streit, packte ihn in seinem Zorn mit beiden Händen und schleuderte ihn über den Tisch auf die Stühle, wobei Martin Potoönik am Kopse eine 1 cm breite Quetschwunde und auch innere Ver-letzungen erlitt. Johann Potocnik ließ von seinem Bruder Martin erst ab, als der dritte Bruder MathäuS eingriff. Ein Einbrecher im Pfarrhaus. In da» Pfarrhaus in Kopreinitz in Untersteiermark drang kürz-lich «in Dieb ein. Er war «ben im Begriff« dir Kaff«, enthaltend 256 K. Bargeld, 10 500 K. Obligationen und Sparkassebücher im Wert« von 4654 Kronen, an stch zu nehmen, als «r von dem Dienstvrrsonal des Pfarrer« verscheucht wurde. Er lieb die Kasse fallen und flüchte!«. Der Verdacht der Täterschaft fiel aus Anton Kunej in Kopreinitz, der in sehr schlechten Vermögen«' Verhältnissen ist und einig Tage vorher in da« Arbeit»-zimmer des Pfarrers gekommen war, um eine Messe zu bezahlen. Dabei Itefj er sich die Gelegenheit nicht ent-gehen, die örtlichen Verhältnisse genau anzusehen. Kunej wurde verhaftet und dem Bezirksgerichte Drachen-bürg eingeliefert, wo er die Täterschaft eingestand. Aus Rohitsch-Sauerbrunn wird dem Grazer Tagblatte geschrieben: Herr Dr. Fritz Hoisel, der Sohn de« seit 4U Jahren hier ansässigen landschaft« •^oatT^T 5 Ärutsche Waöft Seite i» lichen Brunnenarzte» Dr. Josef Hoisel, hat die bisher dem Dr. A. Kurtz gehörigen, im Kurorte Rohitsch-Sauer-brunn befindlichen drei Villen mit einem Fassung«-räum von 40 Zimmern käuflich erworben. Er trägt fid> mit der Absicht, den Besitz durch Einführung elek-triichen Lichtes und einer Hochquellet.wafserleilung modern einzurichten. Der Lande»au»schuß hat d«m neuen Be-sitzet sämtliche Rechte der in Rohitsch-Sauerbrunn prak< «izierenden landschaftlichen Brunnenärzte eingeräumt, die Einführung de< elektrischen Lichte« und der Walzquelle gestaltet und ihm jede nur mögliche Unterstützung zu-gesagt. Dieser Umstand muß mit ganz besonderer Befriedigung hervorgehoben werden. DaS »eue Unter nehmen wird unter dcr Leitung seine» jetzigen Besitzers zweifU-los blühen und gedeihen zu feinem und nicht minder zu Gunsten der Kuranstalt selbst, welche dadurch eine we-fenltiche Förderung erfährt. Windischer Kuhhandel. Zur Ernennung dec- Hofrates Ploj zum Senalspräsidenlen des Ver-waltungsgerichtshoscs schreibt die Trieft« „Edinost" wie folgt: In deutschen Kreisen wird angeblich er-zählt, daß Baron Bienerth den Hosrat Ploj bat, er mi^c auf die anderen slowenischen Abgeordneten Einfluß nehmen, daß sie von ihrem Standpunkte gegen-über ver italienischen Rechtsfakultät ablassen. Ploj vermchte dies, aber ohne Erfolg. Zum Lohn für diese Freundlichkeit habe Bienerth erreicht, daß Ploj den Titel eines Senatspräsidenten erhielt — Unser Richlerstand wird mit der Zeit ein besonders hoch-wertiger werden, wenn die Beförderung auf derar-tigc Grundlagen gestellt wird. Ein hoffnungsvoller Junge. Der zwöls-jährige Bergarbeitersjohn Joses Crelnik aus St. Georgen a. d. S. B. scheint trotz seines jugendlichen Al.erS ein nettes Frilchterl zu sein. Vergangenes Jahr besand es sich mit seinen Eltern in Deutsch-land und es dürste ihm dort das Leben besser ge-sollen zu haben, als hier in einem so kleinen Markte. Es ergriff ihn die Wanderlust und da ihm zur Reise das nötige Kleingeld fehlte, entwendete er dem An-ton Zgone, Besitzer i» St. Georgen, bei dem er sich st« ungefähr drei Wochen in Pflege befand, einen Betrag von 80 K und der Johanna Zgone 10 K. Mit einem kleinen Reisegelde in der Tasche empsahl sich bei seinem UnterkunstSgeber auf französische Art. Wie erhoben wurde, besorgte er vor seiner Abfahrt noch verschiedene Einkäufe in St. Georgen und löste sodann eine Fahrkarte bis Leoben, welche er mit einer Zwanzigkronennote bezahlte. Bis jetzt fehlt noch von ihm jede «pur und es wird vermntet, daß er sich nach Deutschland geflüchtet habe. Gegen ihn wurde die Anzeige erstattet. Ein angenehmer Dienstherr. Georg KamSak ist schon durch 7 Jahre als Knecht beim Besitzer Michael Arlitsch in Neunkirchen bedienst«. Der Dienstgeber besitzt die üble Gewohnheit, sein Dienstpersonal oft_ ohne jeden Grund zu mißhandeln. Dies mußte Kamsak am eigenen Körper schon oft erfahren und nur durch die Flucht zu den Nachbarn konnte er größeren Mißhandelungen sich entziehen. An, b. ds. war Kamsak in der Küche beschäftigt. Kaum trat der Dienstgeber Arlitsch in die Küche, als er seinen Knecht mit beiden Händen ohne jede Ursache bei den Ohren faßte nnd ihn so lange und heftig hin- und herriß, daß er ziemlich stark blutete. Sodann warf er ihn zu Boden und begann ihn mit den Füßen zu bearbeiten, wovon noch große schwarze und blaue Flecke Zeugen sind. Einer weiteren und ärgeren Mißhandlung entging Kamsak nur durch die Flucht zu den Nachbarn, wobei ihm seine Schnelligkeit zustatten kam. Hoffentlich wird diesem ent-menichten Dtenstgeber die wohlverdiente Strafe zu Teil werde». Die Lust, ein wenig die Welt zu be-reifen, machte den 12jährigen Besitzerssohn Franz Kobola aus der Gemeinde Umgebung Eilli zum Diebe. Im Oktober v. I. entwendete er seiner Mut-ter 20 hi und trat mit seinem Kollegen, dem zwöls-jährigen Franz Lampret aus Neunlirchen eine Reise nach Marburg an. Mit diesem Betrage kamen sie drei Wochen lang aus. Als das Geld zu ende ging, kehrien sie wieder in die Heimat zurück. Vor einigen Tagen machte Franz Kobola die Wahrnehmung, daß senie Mutter wieder einiges Bargeld besitze nnd teilte dies seinen Freunden Lampret und dem Fabriksar« bciierSsohne Max Krainz aus St. Peter, mit. Am 2. Jänner machten sich nun alle drei daran, das Geld an sich zu bringen. Kobola nahm aus dem Sacke eines Frauenrockes 36 K. Hievon gab er dem Krainz 5 K, damit er nichts verrate. Mit sei-nein ehemaligen Reisekollegen Lampret aber zog er in die Stadt und hier kauften sie verschiedene Spiel-waren ein. Gegen Abend gingen sie zur Inwohnerin Agnes Weber am Rann, zahlten hier mehrere Fla-schen Bier und verblieben hier die ganze Nacht. Bor dem Schlasengehen entlockte Franz Weber dem Kobola 10 X mit der Bemerkung, es könnten ihm die anderen Burschen das Geld wegnehmen. Dieses Geld behielt er er für sich. Die Anzeige wurde bc-reits erstattet. Wohnungsanzeiger für 1811. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Steiermark matt darauf aufmerksam, daß noch eine große Anzahl der an die FremdenverkehrSkreise bereits Mitte November zur Ueberprüfung versendeten Druckvorlagen für den Führer durch die Sommerfrischen. Kurorte, Bäder usw. aus ständig ist. Da mit der Drucklegung diese» Werkes Ende Jänner unbedingt begonnen werden muß, werden alle Interessenten in ihrem eigenen Vorteile nochmals ein-geladen, die Manuskripte bis längsten» 20. d. M. an den Verband zurückzuleiten. Gegen die Erhöhung der Verpflegs-gebühren in den ^Krankenhäusern. Im Märchensaale der Grazer Gastwirtschaft „Zum wilden Mann" fand Sonntag vormittag eine von Kranken-kasseämterführern des ganzes Landes besuchte Bc-sprechung statt, in der man gegen die Erhöhung der VerpflegSgebiihren in sämtlichen allgemeinen «ran-kenhäusern Steiermarks jür die dritte Klasse von 2 K aus K 2 30 für den Tag Stellung nahm. Den Vorsitz führte der Obmann-Stellvertreter der Allge-meinen steiermärkischen Arbeiter Kranken und Unter-stützungskasse, Herr Hilari. Berichterstatter Reichrats-abgeordneter Pongratz, Direktor der Bezirkskranken-kasse I in Graz, erstattete einen aussührlichen Bericht und beantragte zum Schlüsse eine längere Enischlie-ßnng in der die versammelten Kassenvertreter Steier-marks entschieden Protest gegen die gesetzwidrige neuerliche Erhöhung der Verpflegsgebührett in sämtlichen öffentlichen Krankenanstalten Steiermarks er-heben und es so ablehnen, aus die Verpflegskosten -erhöhung einzugehen. Sie beauftragen eine zu wäh-lende Abordnung, alle geeigneten Schritte einzuleiten, um die Erhöhung der Verpflegskosten über den Bc-trag von 2 K zu verhindern und verlangen, daß mit Rücksicht auf die großen Beiträge, die die «ran-kenanstalten zu leisten haben, den Krankenkassen auch ein entsprechender Einfluß aus die finanzielle nnd wirtschaftliche Gebarung der Krankenanstalten eingeränmt werde. Endlich wird den Kassen empsoh-len, gegen etwaige Zahlungsaufträge der Behörden nach den erhöhten Kostcnansätzen bis an den Ver-waltungsgerichlShos zu appellieren. Zum Schlüsse wurde ans den Obmännern der Grazer Bezirks-krankenkassen, der Allgemeinen Arbeiter-Krankenkasse, den leitenden Beamten und Vertretern der auSwär-tigen Krankenkassen eine Abordnung gebildet mit dem Auftrage, eine wohlbegründete Eingabe an den Landesausschuß und die Stalthalterei zu überreichen. Lichtenwald. (Deutsche Schule) Die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines ha» an den Schulausschuß unserer deutschen Schule nach-stehendes Schreiben gelangen lassen: Wir nehmen Ihren geschätzten Bericht über die Weihnachtsbe-scherung mit aufrichtiger Befriedigung zur Kenntnis und bitten Sie, allen Persönlichkeiten, welche sich um das Gelingen derselben verdient gemacht haben, un-seren herzlichsten Dank auszusprechen. — Der herzliche Ton, der aus diesem Schreiben spricht, wird bei den Freunden und Gönnern unserer heißnmstrit-tenen Schule gewiß sreudige Aufnahme finden und lebhaste Befriedigung hervorrufen. Hraftnigg. (Berichtiguug.) In dem in unserer letzten Nummer abgedruckten Berichte aus Hraftnigg mit der Ueberfchrist „Bon unseren völki-schen Vereinen" ist ein Drncksehler unterlaufen, den wir hiemit richtigstellen. Der Hrastnigzer Turnver-ein spendete zum Roseggerdausteine nicht s ü n s, sondern fünfzig Kronen. Zugleich stellen wir sest. daß uns der Bericht nicht von Herrn Ober-lehrer Schuen zugekommen war. Meine erste Zeitung. Einem vielfach geäu-herten Bedürfnis Rechnung tragend, wurde in Wien eine neue Kinderzeitichiift. betitelt „Meine erste Zeitung-gegründet, und die Firma R. Lechn.-r (Wild Müller), Wien I, Graben 31, übernahm dieselbe in ihren Ver-lag. Diese Halbmonatsschrift will unsere Kleinen mit gediegener, fördernder und dabei kindlich ansprechender Lektüre versorgen, ein Ziel, daS gewiß allseits auf» freudigste begrüßt w'rden muß. Die vom F?äule°n Char-lotte Stein herausgegebene Zeitung ft»ht unter der pädagogischen Leitung deS bekannten Wiener Schulm.iic neS Ioief Glaser und soll haupsächlich d>n im Volk»-schulalter stehenden Kindern (7—10 Jahre) eine gesund« Quelle der Unterhaltung und Belehrung lein. Die bisher erschienenen füni Hefte haben sich aufs beste eingeführt, sie sind reich an mannigfaltigen Beiträgen namhafter Auioren und mit reizendem Bilderichmuck versehen. Der AbonnemeniSpreiS dieser allen Eltern bestens empfohlenen Kinderzeitung beträgt pro Quartal nur K 180, ein Probeabonnement aus »leersten fünf Hefte kostet K 1.—. Probeheft gratis. Abonnement» nimmt der Verlag sowie jede andere Buchhandlung entgegen. Schaubühne. Der un st erbliche Lump. Operette in drei Akten von Felix Dormann. Musik von Edmund Eitler. Zu einem Libretto, das mehr Inhalt alt Leben hat, Eyslersche Musik, nnd zwar nicht die beste, die wir von ihm kennen. Die Melodien sind zu schwer, um rechte Operettenmusik abzugeben. Sie reizen zwar das Ohr, aber sie bleiben nicht haften. Doch im großen und g-rnzen ists ein gefälliges Ge» füge, das allerdings etwas nach Tantiemenarbeit schmeckt. Ueber die Vorstellung selbst wollen wir uns nicht zu sehr anSlassen. Denn im Schweigen liegt manchmal genug Sinn, den sich jeder deuten kann. Von den Darstellern waren wirklich gut nur Herr Wallner (Rumpelmayer), Fräulein C e r n i tz als Wiener Volkssängerin und Fräu-lein Fini Frank als Loisl Freitag, aber erst im letzten Teile ihrer Rolle. Wenn Slimme und Temperament gleich verteilt wären, könnten wir noch mehr zufrieden sein. Am Temperament ist nicht« auszusetzen. Herrn S p i e g l liegt die Rolle deS HanS Ritter nicht besonders. Auch Herr M r a s ch n e r gab den protzigen Bauernsohn sehr gut. Diese Art Rollen passen sich seiner natürlichen Veranlagung gut an. Ueber den Chor sagen wir nichts, da wir etwas unmögliches nicht leicht möglich machen können. Der Vorsall am Schlüsse deS letzten AkteS ist auf ein Mißverständnis des den Vorhang bedienenden Bühnenarbei'erS zurückzuführen. DaS Publikum kargte nicht mit Beifall und schien zufrieden zu sein. Vermischtes. Vom Götzendienst in Monte Carlo plaudert Ludwig Bauer in einem reich illustr>erten Aussatz des Januarheftes von „Westermanns MonatS-hejten" und schildert in lebhaften Farben das abstoßende und doch wieder berückende Treiben in die-sem TeuselSparadieS. Besonders merkwürdig ist für den Neuling der erste Anblick der Roulette. Ganz scheu betritt man zum erstenmal den Spielsaal. Man muß sich vorher durch eine enge Psorte drängen, vor deren Eingang mehrere Herren mit ge-messener Würde uns forschend betrachten, bevor sie uns passieren lasten. Dann umsängt uns Babylon. Alle Sprachen der Erde vermengen sich zu einem unentwirrbaren Knäuel, die Menschen selbst kommen ebenfalls aus den entferntesten Gebieten der Erde und, was mehr bedeutet, des Lebens, bilden groteske Nachbarschaften, und auch an Priesterinnen der Astarte fehlt eS nicht. Babylon . . . Der erste Ein-druck ist fast, daß hier ein abenteuerlicher Götzen« dienst exekutiert wird Daran gemahnt der über-ladene, unkultivierte Prunk dieser weiten Säle, der gespannte Ernst in allen Gesichtern, das fremd-artige Klirren, die formelhafte Wiederkehr gewisser feierlicher Worte. Tempel der Fortuna, Altäre de» Mammon — daS sind Vorstellungen, über die man vorerst nicht hinwegkommen kann. Langsam schiebt man sich durch die Menge, um daS Wunder zu schauen, auf daS alle starren. Der Anblick hat etwa« Lächerliches und Unwahrscheinliches. Ein langer Tisch, auf dessen beiden Seiten gelbe Quadrate mit etnge« zeichneten Ziffern. Und überall Geld. Geld! Große schwerfällige Silberstücke in den Quadraten, an ihren Kreuzungen, an den Verbindungslinien rechts und links in längeren Feldern, nebeneinander, über-einander. Und schlanke Goldstücke dazwischen, distin-guiert sich abhebend von ihrer plebejischen dicken silbernen Nachbarschaft. All dies bedeutet einen Ein-satz, eine Wette, muß berechnet werden — natürlich nur beim Gewinn; das Verlieren ist hier viel ein-sacher und verursacht erheblich weniger Kops-zerbrechen. Trotzdem ist es nicht so beliebt. Plötzlich begibt sich etwas Unbegreifliches; zwei an der Mitte des langen Tisches sitzende schwarzgekleidete Herren schi-ben mit langen Rechen all die silbernen und goldenen Stücke, die doch eben erst von den Men» schen so sorglich und wohlbedacht aus ihre Plätze verteilt worden sind, zu sich, und blitzschnell ver-schwinden sie in einer wohlversehenen Kasse, die in der Mitte des Tisches eingelassen ist. Und dieses Schauspiel wiederholt sich in zwei Minuten mit der Sicherheit eines Naturgesetzes. Die Rechen mögen Svlk 6 noch so fleißig und gründlich das Geld zusammen« kehren, daS grüne Tuch ist doch gleich wiederum mit dem glitzernden Aussatz bedeck«. Man hat die Em. pfindung einer unwiderstehlichen, unausbleiblichen grotesken Sinnlosigkeit. Allmählich bemerkt man dann, daß die Rechen, die so unermüdlich und doch Hofs-nungSloS das Feld reinigen, bei irgendeinem Eckchen wie gebannt stehenbleiben und dort abbiegen, und daß dann durch die Luft einige Münzen in jener Richtung fliegen und mit wundervoller Genauigkeit ebendort niederfallen. DaS also sind die Gewinner I Doch warum gerade sie? Und da sieht man erst die kleine Roulette, die im Mittelpunkt des Tisches ein-gebaut ist, von den Kassen wie von starken Forts geschützt. Und eine hübsche weiße Kugel dreht sich träge in einer der Zahlenrinnen ... Da dreht der eine der schwarzgekleideten Herren die Ronlette, nimmt die Kugel und schlendert sie saust in der entgegengesetzten Richtung der Bewegung. Und die arme Kugel jagt nuu plötzlich über kleine metallene Zacken, künstliche Hindernisse ihrer Bahn, scheint nicht aus noch ein zu wissen, fliegt vorerst, dann ermattet sie langsam, ihre Kräfte versage», schon schlüpft sie durch die Zacken in das Innere des Rechens, zu den Ziffern . . . Aber noch hüpft sie uncntfchlosien von einer zur andern. Endlich aber begibt sie sich zur Ruhe, nnd da beginnen die Rechen zu arbeiten, kehren daS Geld herbei. Der Croupier ruft die Ziffer aus; allein der Neuling, der noch nicht das Ohr für die Roulette hat. über-Hort dies im allgemeinen Murmeln, in der Nerven erschütterung, in der verblüffende» Bewegung des herbeiwimmelnden und plötzlich verschwindenden Geldes. Das ist die Roulette. Deutsche Volksgenossen! Nach jahrelanger freudig geleisteter Äibeit und Dank der opferwilligsten Beihilfe national bewußter Volksgenossen ist der Bau deS Deutschen Hauses bi« jvr Vollendung gediehen. Die prächtigen Riuinc des stolzen BaueS find ihrer Bestimmung übergeben worden. FreigemuteS, frisches, völkisches Leben ist in da? Hau« -ingezogen, daS für daS qanze deutsche Cilli und alle Freund« dieser Stadt, sür die deutschen Vereine, für alle Schichten der deutschen Bevölkerung bestimmt ist, als Heimstatt deutschen geistigen Streben« und deutscher LebenSsreude, als Pflegestätte deutschen WesenS in den Südmarken des deutschen GehieteS. DaS Hau» ist erstanden durch rühmenswerte Leistungen an Geld und Gut und Arbeit, bei denen deutsche Einigkeit und Brüderlichkeit herrlich zu Tage traten. Jetzt gilt e» da» Geschaffene zu erhalten als stolze» Bild völkischen Lebens, als Sammelpunkt aller Wach? N» 5 Deutschen aus nah und fern, so daß jeder deutsche Volksgenosse mit aufrichtiger Freude und mit Begeisterung die herrlichen Hallen betritt. DaS Deutsche z^iau« so zu erhalten, daß «S unser aller Stolz und Freude ist, da» Leben im Deutschen Hause lo zu gestalten, daß es das völkische und wir« s<5aftliche Gedeihen Deutsch Cilli« in bedeutungsvollem Maße fördert, das ist eine Ehrenaufgabc für die Deutschen CilliS und aller Deutschen, die treu zu Cilli stehen! In erster Linie obliegt diese Ehrenpflicht den deutschen Bewohnern EilliS. ES gibt wenige Städte auf deutscher Erde, in welchen die nationale Opferwil-ligkeit so sehr die Gesamtheit beseelt, wie unser kämpf-umtostes, allezeit siegreiches EiUi, wo in bewunderungS würdiger Weise arm und reich, hoch und nieder freudig die schwersten Opfer bringt am Altare d«S deutschen Volksium» und aucd sür da» Deutsche HauS Opfer gebracht wurden, die der Bewunderung und dauernden Danke« wert find. Deutsche EilliS! A» dieie bewährte Opferwillig-keit, die unserer Stadt io viel Segen gebiacht und ihr in allen deutschen Landen einen ehrenvollen Namen gemacht hat, appelieren wir. Di« Deutsche Hau» bedarf dringend Eurer Opfer, es stellt an eure Leistungssähigkeit, an Eure Heimat-liebe und Euren gesunden nationalen Sinn hohe An-forterung.'n, höhere, al» ste je an Euch derange treten sind. bahret und heglt Euer schönstes Kleinod: Das Deutsche Haus! Trage jede,, nach seinen Kräften fein Scherflein hin zum Deutschen Hause. Werdet Mitglieder, Gründer, Stifter deS Vereines Deutsches Hau«, strömt in Scharen in die schönen Räume --- kurz vereinigt Euch in liebender Sorge um diese» stolze Werk, das unserer Stadt und dem ganzen Vater Und« zur Zierde und Ehre gereicht. Seid in diesem hehren Ziele ein einig Volk von Brüdern! Jeder tue seine Pflicht, keiner bleibe zurück! Heil Cilli immerdar ! Drr Ausschuß drs Vereines DktttschkS Haus, ttilli. Anmerkung: Spenden und Beitrittserklärungen werden vom Zahlmeister Herrn Josef Iarmer, entgegengenommen Eingesendet. Wer zählt die Mir, nennt y Niiei aller, die frit nahezu einen» Bierteljahrhundert sich daran grivöhnt da!»n, Fay» ächte Lodener Mine 'al°PaftiUen als unenitehrlichen HauSichatz zu betrachten! Millionen Schachteln haben Seg?n und Linderung binauegeiragen in die Wett »nd beule weiß so ziemlich >eder. daß bei allen tZrlällungser' scheinunglv der ÄimungSorgane Fay» ächie «ooener die zuve« lässigsten Helfer sind. Man tauft ste sür h\. 1.25 in allen ei 'ich lägig, n Handlungen, ver-— lange aber stet» nur „Fays ächte Todener" Generalrepräsentan; sür Leite, r^ich-Ungarn: 53. Zt>. Ganyert. f. ii. t Hostiefeiant, Wi n IV/i, Groß- N ugasse 17. Ausweis über die im stüdt. Schlachthause in der Woche vom 9. bis l5. Jänner 1911 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name des Fleischers 6UU4UI»!,«! Dir», dnjrtliiiin tu qaaifg IÄ Bukschet Jalob . Friedrich .... ,5ließ .... Grenta Johann . Janschel Matti» Hunger..... «ne»..... Kossär Ludwig . Leskoschet Jakob. Payer Samuel . Plai'inz Franz . Mscat .... Vtedeuichegg Joses Sellat Franz . . Suppau .... Swettl..... Uiaegg Rudoii . Bollgruber Franz Gastwirte. Private - I 4 I - - j 2 - 8 ; : J> e ü ,2L ™ <3 ■e <0 4 3 S - 13 - 2 — 4 — lr co ^ I g -s & * 1 W «5 eingeführtes Fleisch in Kilogramm ■■= -9 'S Q 3 « a I a S ? S «Ö aO 5 - J : 100 — ffa rA* I HF* Hr ^ "Hr HF' Hr rf» mm- i ► i; = Drudtau*trägc = '; in jeder beliebigen Husführung bei massiger Preisanstellung ' 'VWWWWWWWWWWWWWWWW < AAAAAA AAAAAAA AAAAAAAA AAAAAAAAA □ . Cilli« Rathausgasse 5 <► Celephonanschluss Dr. 21 <> '♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦' > Ü Jnseratenaufträge \\ für die Deutsch« Macht werden o nach billigstem Carif berechnet. < > ' ™ 1 ' ww wwvww. ▼ AAAAAA AAAAAAA AAAAAAAA AAAAAAAAA AAAAAAAAAA _AAtAAAAAAAAA_ 9hnruicr 5 "eni.che Macht & ste 7 Danksagung. FQr die herzliche Teilnahme während der Krankheit und nach dem Ableben unseres teuren unvergesslicheti Gatten und Vaters, des Herrn Franz Dirnberger dankt tiefergriffen allen lieben Freunden und Bekannten aus nah und fern, insbesonders den Herren Gemeinderäten, den sehr geehrten Vertretern der Beamtenschaft und Behörden, ferner den Vertretern der Kaufmannschaft den ehrenfesten Vereinen, namentlich dem deutschen Ge-werbebuode, der Gastwirte-Genossenschaft, der freiwilligen Feuerwehr, dem Militär-Vetranen-Vereine, der bürgerlichen SchQtzengesellschaft und dem deutschnationalen Handelsgehilfeu-Verbände. Familie Dirnberger. Ein heller Kopf macht aich die Fortschritt« zu eigen, die die Nahrungsmittel-Chemie den Hausfrauen bmbert hat. Dr Oetker'a Barkpulrer 4 12 h diant alt Kruit fflr O. rm .d.r U »f., ucki Gvglhupf, Torten, Linier Teig und all« *on»tigen Bickmlin und Mehl» • piiKB lockerer, grosser, wohlschmeckender and leichter verdaulich. Dr. Oeiker*« l'ndd ingpnlver ä 1L b, mit Milch gekocht, geben eine knochenbildende delikate nnd billige Hnckspeise für Kinder und Erwachsene. Dr. Ottkei*'« Ysaillimackfr 4 12 h dien» zum Ventilieren von Schokolade, Tee, Pnddlnc», Milch, Saucen. Oenes, «nd ersstil die tenre Vanille-Hcboie voll« kommen. Der Inhalt eines Päckchens entspricht a—3 Schoten guter Vanille, Ausführliche Otbrucjisssveiittsf auf jedem Paket. Vebsrsll in den Kolonialwaren-etc. •Geschäften vorrätig. Kmspte gratis. Dr. Oetker, Builcn-Wlen. Ein Stärkungsmittel fUr Magenschwache und solche, die sich durch Erkältung oder Ueberladung de« Magens, durch Genuß mangefdaster, schwer verdaulicher, zu heißer oder zu (alter Speisen eine Unpäßlichkeit des Mageis, wie Magenkatarrh, Magenkrampf. Magenschmcrjrn, Blähungen us«. zugezogen haben, stellt daS Dr. Knirsche Baldriannm in hohem Maße bor. Baldriannm erweist sich bei solchen Unpäßlichkeiten d'S Magens, wenn sie noch im Keime sind, als ein guter Magenwei» von vorzüglicher Wirksamkeit und verhütet iomit auch deren Folgeerscheinungen, wie Nervosität, Echlas-loflgleit, Echwindelansillle. BeNemmaage» us« Infolge seiner Zusammensetzung aus bestem Eamoswein mit Baldrian troffen. Himdeersirn» und «irschiast wirkt Baidriaaum auch sörde>lich be, Eiudlverstopsung und zugleich stärkend auf den ganze» Organismus des Meilcheu. T«s Dr. Engersche Baldriannm enthält absolut keine schädlieierma>ks zu haben: in ^ t l l i, Bad N e u k a u s, W > » d. L a n d s b e r g, Windisch . Fei» ritz. Go nob itz. Roh itsch. Windischgraz, Marburg usw. in den Apoihelen. Auch versenden dieApotbelen inCilli 3 und mchrFlaichen Tr.tknqrl'sliks Baldrianum zu Oliginalpreisen »ach allen Orten Oesterreich Ungarns. AM- Vor Nacha.vimiioyun wi« d gewarnt I IN an verlange ausdi ücklich Dr. Engel'sches Baldrianum. !§§•••••••••••• s l chmer^ das täfllidie Getränk der beeren Kreise. Der Name „Mehmet' ist Garantie für Qualität, Wohlgeschmack und Prei»w«rdiak»it. Probe-Päckchen (netto 100 Gramm) von K 1 bi« K 2 bei Milan Hocevar, Gustav St, ger Fran, 3«ngger, Silli «. Schuschel K. HlostanjSetinR^n». Hiiraiinn £ Reimer's Vanillin-Zucker KMM. Wttrx», f ein tr und b.- qxmtr «1« Vuill« 1 Flekeaaa Quai. prima . . ia b 1 , , extraatark M Ihr. Zucktr's tockputoer •4a »onüglich.., turerlli.lge Mfartl. 1 Piekebra ... 11 Concentrirte Citronen-Esseng Harke: Hai Blb tob naarrelchter Ll.bLlcbk.lt ond fltut. da« OaMhmaek.a l/l Fla ««he Vl ...... 1 «• Zi MM !• üiu IMIHM I««un,» Stock-Cognac garantiert echtes Weindestillat. Einzige Cognac-Dampf-breunerei unter staatlicher Kontrolle. CainiM Stock Barcola. Die k. k. Versuchsstation überwacht die Füllung: und plombiert jede Flasche. Ver Nac ahmungen wird gewarnt. Ueberall zu haben. Aufgebot. Gs wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, dass 1. der ledige Bergmann Franz Pe-c o v n i k, wohnhaft in Penzberg zuvor in Cilli in Steiermark, Sobn des Bergmannes Valentin Pecov-nik und dessen Ehefrau Margarete, geborene Supancik, beide in Penz-berg, 2. die ledige Aura N e 1 i b a, ohne Beruf, wohnhaft in Penzberg, Tochter des pensionierten Bergmannes Franz Neliba in Penzberg und Helene Neliba, geborene Blaha. verstorben in Alcach in Vorailberg, die Ehe miteinander eingeben wollen. Die Bekanntmachung des Aufgebots bat in der Gemeinde St. Jo-hannisrain und in der zu Cilli erscheinenden Zeitung .Deutsche Wacht* zu geschehen Etwaige auf Ehehindernisse sich stützende Einsprachen haben binnen zwei Wochen bei dem Unterfertigten zu geschehen. Penzberg. den 16. Jänner 1911. Der Standesbeamte: rilmann. Nur echt mit wem und MAX ty«m| | weis>vn Krens K L -| **4 MORITZ PsfceUinlmJft tü 30 n &0 Heller IN Cilli hei Josef Mativ, in Windisch-|prm bei JBriider Reitter. falrta» nnd Mtrckme nach Amerika kflniel. belgischer Pontdampfer der .Red Star Linie von Antwerpen' direkt nach New-York nnd Boston ooneesa. von der höh. k. k. Osten. Begierovg Man wende sich wegen Frachten und Fahrkarten an die 10271 Red ftttar Linie in Wisn, IV., Wlt«ln«rjrttrtel 6. Tullua Popprr. Siidbahnatraaae » In Innsbruck, Frani Dolenr, Hahnhofstr&aa« 41 in Laibacb Drucksorten Itefert zu maßigen Preisen Verein sduchdruckerei „Crirja" Cilli Seite 8 ^emiche Nummer 5 Aktienkapital: K 50,000.000*— Reserven : K 12,550.000'— Zentrale in fr»?. Kommanditen in Wien «. Braila. K. k. priv. Ilölimisrlie lliiiou-ltaiik Dur eh führ •• uz aller bankgcscbiftlid en Transaktionen uud Erteilung dka>.czüglicber Au^ktlnff. An- iiuil Verknus von Effekten, Valutai>, MiSnzsojten und Coupons. \>r»lrhrruiiK »e»en Verlomiiif«-wrrliiKl. Filiale Cilli. Npmfiisrrlr Cmupoiieinlöaunff. l'rbrrnahme von UVrlpnpIrren zur Ausbrnnhriini; nnil Vrrnnltunc. Kflrhnniic von Wertpapieren. Vermietnnc von MlrlierhrliaRrlirank« (Brlifrii (*«seai). Filialen in Keichenberg, Gablon*. Saaz, Olmtttz Bielitz. Jägerndorf. Troppau, Rnmbnrg. Braun Lins, Hohenelbe, Dornbir», Salzbar? Mähr. - Schonberg, NeatitaclMla, Graz Leoben Koni«;iuhof, Klagwn-== t'nrt, Villach. == Annithut« «on Geldern zur VrrxiiiHUiiA Im Honio-Horrpiil oder auf Kinlacu-tiArhrr. IAr«*tlifl»rl«*so auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze des In- und Auslandes. empfiehlt sich für Hausbälle - und Tanzunterhaltungen. Adresse in der Verwaltung dieses Blattes. J. Ein Zweispänniger Schlitten, ein leichter schöner Landauer und ein Phaeton sind billig zu verkaufen bei J o h. J e 11 e n z, Cilli. Verkauf von Häusern und sehr schön gelegenen Bauplätzen! 3 Minuten vom Bahnhöfe gelegen, vormals Frau Josefine Sima. Anzufragen bei Herrn Karl Teppey in Cilli. 170ö2 _idni Die li-uartigi-, wissenschaftlich gearbeitete das hygienisch beste Toilettemittel der Gegenwart. I» II Im» NO I». U«b.rull erl »ltlich. >»«»««' K I fiO. Hand- UI..I Gesichtscresisc Huuptdepot: Mr. Joh. Piedlrr. Drogerie In Cilli. Gasthaus Anneiiliof ist mit I. Februar zu verpachten. Apfelwein uuii Isaliellaweiu ist zu verkauleu. Anfrage Hauptplatz Nr. 8. I. Stock. Kleines Haus mit 3 Zimmern, Kflche, Keller, schönen Obstbäumen und grossen Garten, neben der Bezirksstrasse gelegen, verkauft Jeschofnik, vis-a-vis dem Bahnhof Pöltscbach. Schöner zweispänniger Schlitten ist preiswert zu verkaufen. Anfragen bei Herrn Karl Teppey. Wohnung bestehend ans 3 Zimmer. Dienstboten-zimmer, Köche, Badezimmer, mit Garten ist sofort zu vermieten. Zn erfragen bei Sparkasse-Sekretlr Patz. Weingarten zu verkaufen. Vormalige Besitzerin Frau Josefine Sima, zirka 20 Minuten von der Stadt Cilli entfernt, herrlicht Aussicht und Lage, schönes gemauertes Weingartenhaus, zirka 3 Joch Reben-gruiul und schöner grosser Wald. Sehr preiswert, per sofort! Anfragen sind zu lichten au Herrn Karl Teppey in Cilli. 17052 Gasthaus 15 Minuten von Marburg mit 19 gio»**ti Rä'i'i In nk>'iten, Kejrelbako. grosser Siiz-u iieinü-eg.rlon, Auocbank ca. 1000 Fa«* Bier u. 7n Halben Wein, gutgehend' kalt*! u. warme Kliehe Frei* 28 000 K nnd ein pehn«er Haurrnbealix 2 Standen von Marburg ca. 3 • Joch Grund schlagbar. r Wald. Preis 24.000 K. Anru'ragen b'i Frau Mana korent in Marburg, Kasemplutz 7, I. Stock. 17168 priv. Klavierfabrik M. Ropas Cilli Klavierleihanstalt Niederlage: Cilli, Ringstrasse Nr. 16, Telefon 68 = Filiale: Agram, Jurisiegasse Nr. 24 = «=■ ► Moderne Klaviere in allen Holz- u. Stilarten. Spezialität: Klaviere mit engl. Mechanik. « *--■ > Uebernahme aller Reparaturen und Stimmungen. Generalvertretung der Hupffelds Phonola. Eigene elektrische Licht- und Kraftanlage. F?r d-' Schrif'KUung verantwortlich: Guido Schidlo. Drucker, Verleger, Herausgeber: VereinSbuchdruckerei .Seleja" in Cilli.