Nr. 73. Donnerstag, 29. März 18«8. 107. Iahraanq. OaibacherMIeitmü. ^-^»^_________ ^»-TV^ ^»'jihri^^??^"!?! viit Postverienbung: ganzjährig fi, l», halbiähiig fl. ?.b0. Im «omptolt: ^ Die „^aibacher Zeltung" «scheint täglich mil «uinuhme b« koiiü' und Feitltage, Uline InieV». ""bjilhlig ». 5,«n, YUi bi« Zustellung in« Kau» ga,iz! - Insert»,»»,ebi»l: fful V I>!e «>»»»»i»r<»» - Nnfr^nsielle »s«e»e ' luie vl« ,u < Heil,», 25 kr,, «roher« r« Zeile « l> z büi öllercn Mederhollmgen pr, Zeilc » ll. V werden nicht »»genommen und Vlanuictiplc nicht zurückgestellt. Mit 1. April egmnt ein neues Abonnement anf die Daibacher Zeitung. bleib«.'« ^^"numerations - Bedingungen ""verändert und betragen: ""r die Versendung mittelst Post: UMng.....15fl. -kr. l"ertchährig . -j . 75 . "tätlich .V ' ' ' ' 'i ^ 25 ^ ^ . Fttr Laibach: »ng.....Hfl. -kr. vlerteljäh?jg ' ' ' ' 2 75 monatlich' . ' ' ' ' ,2- 7. - «W^ N ^"^^""^ "'s Halls per Jahr 1 fl. ^ zugesendet^^"""'^""'""'^^^"^ ""Uen Porto» ----^^v. Rleinmayr K Fed. Vamberg. ^ Amtlicher Mil. 3^lNtte'u^"^ k'.^swlische Majestät haben dem ^ herce..? ^'llschen Verwaltung für Bosnien .md ^goner?^ ""b Lieutenant in der Reserve dc« ^lfH N'ments Fürst zu Windisch-Graetz Nr. 14 Utters^! . H ^ 0 s. Sprinzenstei n die Kämtaxfrei allergnädigst zu verleihen geruht. ^"höchst!.. "l3^I,.^°st°lische Majestät haben mit 3^ra!h Iol^! V'^""6 vom 21. März d. I. den ?be der c>^i ^^l zum Oberforstrathe und Vor-"""gnädig ""d Domänen-Direction in Görz un zu ernennen geruht. _____Falkenhayn 1». p. Nichtamtlicher Hheil. Kais - Deutschland. !""?, !ür a«^tt^^^ bat beschlossen, seine Stellvertre-!Ü^bertraa,n '^"^'"ungsgeschäfte dem Kronprinzen ^^ ""' ^"" "^s 1 wird nach seinem Ermessen die Fälle auswählen, die er dem Kronprinzen übertragen will, und letzterer wird dieselben nach eigenem Ermessen uud ohne dass es einer weiteren Ermächtigung von Seite des kaiserlichen Vaters bedürfte, zu erledigen haben. Der Kaiser begründet dies mit dem Wunsche, dass der Kronprinz sich mit den Slaatsgeschäften durch unmittelbare Betheiligung daran vertraut mache, und wie man versichert, wird der Kronprinz überdies allen Vorträgen, die der Reichskanzler oder die Minister an den Kaiser richten, beiwohnen, so dass die Einführung in die höchsten Angelegenheiten die denkbar gründlichste wäre. Man begreift den Wunsch Kaiser Friedrichs unter den gegenwärtigen Verhältnissen vollkommen. Die Aerzte sprechen die Hoffnung aus, und allenthalben hat man sie mit inniger Frende vernommen, dass es ihm noch lange gegönnt sein werde, auf Erden zu wandeln. Als pflichttreuer Herrscher aber will er seinem Reiche und seinem Hause gegenüber für alle Fälle gesorgt haben. Sein Sohn sl/ll voll für ihn eintreten können,' wenn ein herbes Schicksal die deutsche Nation der Kraft des Vaters, sei es vorübergehend, sei es ganz beraubt. Der Sohn wird dann nicht nur die Formen kennen, er wird auch Gelegenheit gehabt haben, an dem reifen Urtheile des Vaters das eigene zu bilden. Kronprinz Wilhelm wird von allen Seiten als ein hochbegabter jnnger Mann geschildert; wenn er nun auch die Politik des Reiches und das Getriebe des Staates so deutlich vor sich ausgebreitet sieht und selbst berufen ist. da nnd dort schon das entscheidende Wort zu sprechen, so hat Deutschland in der That allm Grund, auf dem Thronfolger mit Vertrauen seine Blicke ruhen zu lassen. Ein deutscher Kaiser, ein König von Preußen hat die Richtung zu geben in seinen Landen. Das Reich ist aus gar vielfältige» Elementen zusammengesetzt, und die Parteien halten einander oft die Wage. Umso wichtiger ist die Persönlichkeit des Oberhauptes. Der preußische Staat ist ein Organismus, der stark durch seiue Traditionen ist; von oben bi« unten steht alles an der ihm angewiesenen Stelle. Der König ist, wie Friedrich der Große sagte, nur der erste Dieuer des Staates. Die Tradition erhalten und dabei doch mit Zeit und Gelegenheit fortschreiten, das ist die große Kunst der preußischen Staatsmänner. Die feste Grundlage wird nie verlassen, drr feste Rahmen wird erweitert, aber nicht gesprengt. Auch danim musste es dem Kaiser erwünscht sein, dass sein Sohn die Geschäfte nnd ihren Geist gründlich kennen lerne. Er hat felbst seinerzeit als Statthalter von Pommern den Dienst praktisch mitgemacht; in ausgedehnterem Maße wird nun der Sohn mit dem Regierungswesen vertraut gemacht. Indem Kaiser Friedrich sich vorbehielt, dem Kronprinzen die Regierungsgeschäfte, die dieser erledigen soll, zuzuweisen, war er von dem Wnnsche geleitet, die oberste Führung selbst zu bewahren. Friedrich NI, will wahrhaft der Kaiser bleiben. Nach den Ellässen, die er an sein Volk, an den Reichskanzler, an Reichstag und Landtag und an Elsaß'Lothringen richtete, konnte man auch nichts anderes erwarten. Ein Fürst von dem hohen Ernste des deutschen Kaisers hätte nicht in einer Reihe von Schriftstücken ein ganzes Regierungs-Programm entwickelt, wenn er im Sinne gehabt hätte, die Gewalt nicht thatsächlich auszuüben. Die Grundsätze, die er entwickelt hat und die übrigens aus dem Wesen des Reiches, des Staates und der Zeit hervorgehen, haben ganz selbstverständlich auch fortan als die leitenden zu gelten, und es bedarf von keinem Standpunkte ans einer Polemik darüber, ob der Kronprinz sich in seinen Entscheidungen nach ihnen zu richteu habe. Man ist in Preußen an strenge Einheit des Tones gewöhnt; der gegenwärtige Kaiser hat seinerzeit als Stellvertreter des Kaisers diese Einheit gleichfalls uuverbrüchlich gewahrt, und umsowrniger darf daran gezweifelt weiden, wo neben dem Stellvertreter der eigentliche Inhaber der Macht in der Vollkraft des Thätigkcitstriebrs seines Amtes waltet. Es darf daher jeder Freund des deutschen Reiches darüber beruhigt sein, dass die Geschäfte, trotz der Selbständigkeit, die dem Kronprinzen von Fall zu Fall eingeräumt wird, so geführt sein werden, als führte sie eine einzige Hand. Es ist zweifellos, dass diese Lösung des Stellvertretungsproblems, welches seit dem Hinscheiden Kaiser Wilhelms oft erörtert worden ist, eine sehr erfreuliche ist. Sie bereitet den Kronprinzen auf die beste Weise für die Zukunft vor, sie entlastet den Kaiser, und anderseits belässt sie ihm doch diejenigen Entscheidungen, welche ibm die wichtigsten scheinen, belasst ihm auch die Bestimmung bcr Grundlinien, die in seinen Manifesten vorgezeichnet sind. Der Kaiser erfüllt eiue Pflicht gegenüber seinem Volke, wrnn er seine Gesundheit möglichst schout. In dem Erlasse an den Kronprinzen ist zwar von dieser Schonung nichts gesagt, aber gerne denkt man daran, dass auch sie erzielt wirb. Ueber das Befinden des Kaisers kommen gegenwärtig schr gute Nachrichten, trotzdem vernimmt man mit Freude, JeMeton. Egoismus. Irgend etwas soll der Mensch verehren. Und nach etwas soll das Herz ihn ziehen. «esser vor waö immer filr Altären, n>5 Air leb.... - "" s"'"s Ichs Altar zu lmen. 2?ct,de U "' m e,„^ Ait. in welcher die überhand-«' Mana I!ü'b Poesielosigkeit nebst manchem il^ ^"lsmus ! H lkM" im Gefolge hat. dass man iw^ellnebr,:«" '^ ausmerzt, wo er angeboren. > e« ^"nnnpft und großzieht, wo uud wann lie ^NlHV,'"' Man behauptet, die Menschen In! '5ch> a»? >5" "ache,,, wenn man sie lehrt, das V fordern ^"! entsprechendes Piedestal zu stellen lick, ^ fehlt ,,i^' °"e diesem Götzen huldigen. H^'stitüte ün^"^ "'"' f° "erden nur öffenl. gen ^ ^"atiouen für da« Gemeinwohl U 'h H K 6'"^'" °ber' !° g°"z ""d an«. t»e ^ auch «U" e.genen Person beschäftigt sein. «st?" denken O "" ^°m Zeit erübrigt, für an-l°h3« »tuin des ^ "°/""'^ Folge solcher Maximen pi""6"bnng des Familienlebens aber Hit,, ^treich "?, ä" der Corruption, über die hent-'""ngen! ^ «"lagt wird. Kleine Ursachen, große "Nd »?der Vienl^. l - Nch'z "lste damit s '" "" geborener Egoist, sagt man. »kiwa c" dem s. """cht "icht haben; wenn man ^i'in lieh« '"".stücke angeborener .Ichliebe. "' '" "are das Unglück im ganzen nicht so groß. aber beileibe! Sorgliche Mütter nnd liebe« volle Väter thun ihr Möglichstes, um dieses in der Menschenbrust ruhende Körnchen nach Kräften zu ent> wickeln, bis es derartig überwuchert, dass es alle an. deren guten Eigenschaften in den Schatten stellt, bis sich der Egoismus auf eine Weise entfaltet, wie man sich denselben crasser nnd nnliebenswürdiger gar nicht vorstellen kann. In die zarteste Jugend zurückgreifend, finden wir tauseud und abertausend Vcispiele. in welchen Eltern, die sonst auf ciu gauz erkleckliches Quantum natürlichen Verstandes Anspruch erheben können, in der Afsenliebe zu ihreu Kiudcrn diese zn herzlosen Egoisten heranbilde», ohne dass man den armen jnngen Mädchenblüten eine Schnld beimesskU löunte, ja ohne dass die betreffenden Eltern anch nur ahnen oder überlegen würden, welches Unheil sie stiften. Jeder leise, ob thörichte oder vernünftige Wunsch des Kindes ist den anbetenden Eltern Befehl, der sofort vollzogen werden muss; was das Kind sieht und iu kindischem Unverstände begehrt, das beeilt man sich ihm zu Füßen zu legen, ob nun die Verhältnisse es gestatten oder nicht. So fängt die Sache an. und womit sie endet? Im günstigsten Falle damit dass der auf den Ichcultus dressierte Mensch andere unglücklich macht, schr häufig auch damit, dass er es nebstbei selbst wird, nicht scllen damit, dass er als Mann sich eine Kugel durch din Kopf jagt. dass sie als aerei lcs Wcib einen verzweifelten Schritt macht. Lieber den Tod als drn, lieben «Ich. nicht sofort und ungeschmälert all das gcwahreu können, wonach es verlangt. Der Begriff «Pflicht» ist ein Ding. das bei drr Jugend von heute eine außer > Eours gerathene Münze ward. Dass diesls Leben eine Pflicht sei, und dass die Art, wie wir leben, in den Begriff Pflicht mit hineingezogen werden könne, das sind veraltete Ideen von Leuten, welche nicht mit dem Zeitgeist vorwärts schreiten und den Neuerungen nicht Ncchnuug trageu, die durch erhöhte Civilisation und vermehrte Bildung sich nicht berühren lassen; das sind zopfige Anschauungen der Menschen, welche auf starre Doctriuen mehr halten, als auf den modernen Pschütt, der doch allein salonfähig macht. Die praktische Erfahrung lehrt. dass. wenn man im Leben immer nur an sich denkt, man allerdings mancherlei Resultate erzielen kann und auch von Freunden umringt ist. so lange man den Erfolg für sich hat; brechen aber Krankheit und Noth über uns herein, so stehen wir verlassen da, denn jene Menschen, welche sich nicht durch Bande des Herzens, sondern nur mn des äußeren Vortheiles willen an uns heranziehen ließm, sind sicherlich nicht die Charaktere, welche anch in Stun« den der Noth und Entbehrung treu und stützend an unserer Srite ausharren. Wollen wir Menschen gewin. nen. so müssen wir die Stimme des Herzens sprechen lassen, so müssen wir unsere Person in den Hintergrund stellen können zum Wohle des Nächsten; wir müssen Opfer bringen, woü>, wir, dass man auch uns ein solches biete. Freilich können wir mit Sicherheit annehmen, dass von zehn guten selbstlosen Thaten, die wir begehen, mindestens acht mit Undank oder Gleich-giltigkeit gelohnt werden; wenn wir aber auch nur in zwei Fällen ein hingebendes Herz gewinnen, so wiegt das alle hässlichen Ersahrungen, die das Leben in verschwenderischem Maße mit sich bringt, reichlich aus. Luiwchcr Zeitung Nr. 7A. 616 29. März iM dass er sich fürderhin nicht mehr so viel zmnuthen werde, wie in den ersten vierzehn Tagen. Sollte sich die Nothwendigkeit größerer Zurückhaltung von der Arbeit herausstellen, so erlaubt die Art der Stellvertretung, für die der Kaiser sich ent» schieden hat, eine Abwälzung zahlreicherer Geschäfte auf den Sohn; sollte, wie wir alle hoffen, der Zustand ein gutcr bleiben oder sich noch bessern, so wird der Kaiser gewiss gerne die Hauptlast selbst tragen. Er ist in strenger Schule aufgewachsen, und edler Ehrgeiz er« füllt ihn. Die Aufgabe, die ihm durch den Tod seines greisen Vaters zugefallen ist, ist eine erhabene, nnd wir können uns vorstellen, dass sie alle seine Kräfte anreizt. Aber wünschen müssen wir. dass er gedenke, wie Deutschland, wie ganz Europa sein Leben als Kleinod betrachtet, und dass er, um lange seinen Pflichten e» halten zu bleiben, gegen sich so wenig streng sei als nur immer möglich ist. Politische Uebersicht. (Parlamentarische Vorlagen.) Wie wir vernehmen, wird der Handelsminister Marquis Nacque-hem unmittelbar nach Wiederzusammentritt des Ab» geordnetenhauses den von der Generalversammlung bereits genehmigten Lloyd'Vertrag zur parlamentari» schen Verhandlung vorlegen. Desgleichen wird in einer der ersten Sitzungen der wiederaufgenommenen Session das Lagerhausgesetz, welches die sämmtlichen mini. steriellen Vorstadien bereits zurückgelegt hat, eingebracht werden. Das Marlenschuhgesetz, welches die erste Lesung bereits passiert hat, wird jedenfalls auch noch im Laufe diefes Sessionsabschnittes erledigt werden. (Vom Landsturm.) Das Landesvertheidigungs. Ministerium hat in einem an sämmtliche Landwehr-Eommanden gerichteten Erlasse neuerlich an die schon wiederholt betonte Nothwendigkeit der rechtzeitigen Anmeldung für Officiers- und Beamtenposten im Landsturm, und zwar zum Zwecke der rechtzeitigen Acquisi' tion der entsprechenden Elemente für diese Dienstesstellen, erinnert und zugleich diesbezüglich eingelaufene Anfragen dahin beantwortet, dass diejenigen, welche die ihnen in jeder Weise gebotene Gelegenheit nicht ergriffen und sich nicht für Officiers- oder Beamten-Dienstposten im Landsturm vorgemerkt haben sollten, für den Fall der Einberufung zum Landsturm ungeachtet ihrer etwaigen Qualification als Landsturm« manner mindester Soldclasse in Stand zu nehmen sind. (Aus Budapest) schreibt man, dass dort im Verlaufe der vorigen Woche Conferenzen der Reichs» tagsabgeordneten serbischer Nationalität stattfanden, in welchen über das Erscheinen des Partei - Organes «Srpsli Dnevnik» wie über die Formulierung des journalistischen Programmes endgiltige Beschlüsse ge< fasst wurden. Das Blatt soll vom 1. April an in Budapest täglich erscheinen; dasselbe wird vom Baron F. Nitolic als Eigenthümer und vom Abgeordneten Stojackovic als Chefredacteur gezeichnet werden. Der «Srpski Dnevnil» wird das Organ der serbischen Reichstagsabgeordneten in Budapest wie des Agramer Serbenclubs sein. (Das neue Wehrgesetz.) Einer Wiener Mel« dnng des Brünner «Tagesboten» zufolge soll die neue Wehrvorlage noch in diesem Jahre dem Parlamente unterbreitet werden. (Der Nachfolger Perczels.) Wie wir bereits mitgetheilt haben, ist der Präsident der köuig« lichen Curie in Budapest, Vela Perczel, ehemaliger Iustizminister, Sonntag gestorben. Heute wird bereits sein Nachfolger genannt, uud dies ist Gcheimrath Nikolaus Szabo. derzeit Vicepräsident des ungarischen Obersten Gerichtshofes. (Aus den occupierlenProvinze n.) Wie die «Prosvjeta» meldet, hat der Kaiser die Demission des Metropoliten Ignjatije in Mostar angenommen, und es ist Archimandrit Leontije Radulovi>! mit dcr Administration der Eparchie von Mostar bctraut worden. (Aou langer.) Selbst die Gegner Boulangers sind im Zweifel, was man mit dem widerhaarigen General nunmehr beginnen soll. Die Opportunisten meinen, dass angesichts der 45000 Stimmen, welch»' der General in dem Departement der Aisne erhielt, die Regierung gar nicht anders vorgehen könne, als ihn zu pensionieren (was mittlerweile bereits geschehen ist). Voulanger werde, wenn er einmal in der Kammer sei, seinen Einfluss verlieren. Diese Meinung wird aber von anderen republikanischen Parteien nicht getheilt, und man wirft die Frage auf, ob die Popularität Aoulangers durch strenge Maßregeln nicht noch mehr wachsen werde. Inzwischen häufen sich wieder die Demonstrationen für Vuulauger. Sciue Journale verzeichnen die Ausfälle auiwärtia/r Journale gegen ihn, weil ihm diese bloß nützen, indem er als vom Auslande verfolgt, die Regierung abcr als auswärtigen Einflüssen unterworfen hingestellt wird. Als General Boulanger sich vorgestern um 9 Uhr morgens in die Militärschule, wo der Untersuchungsrath tagte, in Begleitung seines ehemaligen Ordonnanz-Ofsiciers bcgab, standen etwa 200 Personen vor der Militärschule, die bei seinem Anblicke «Hoch Boulanger! Nieder mit Ferry!» riefen. Als er nach anderthalbstündiger Vernehmung heimkehrte, liefen die Leute unter fortwährenden Hochrufen seinem Wagen nach, und als dann der General, nachdem er die Uniform, in welcher er vor dem Untersuchungsrathe erschienen war, abgelegt hatte, sich zu Fuß in die Wohnung des Abgeordneten La-guerre verfügen wollte, wurde er sofort von der Meuge umringt. Letztere verstärkte sich bald auf etwa 1000 Personen, die immerfort «Hoch Voulanger! Nieder mit Ferry!» schrien. Der General eilte in die Wohnung Laguerre's; die Menge blieb vor dem Hause. Man ließ ihr sagen, der General bleibe den ganzen Nachmittag bei Laguerre; trotzdem entfernte sie sich nicht. Die Polizei trieb sie auseinander, sie sammelte sich aber immer wieder an. Schließlich fuhr der General in einem Wagen davon. Die Demonstrationen werden wahrscheinlich sich täglich wiederholen. (Russland.) Die Moskauer Blätter scheinen von der Annäherung, die sich zwischen Russland und Deutsch land vollzieht, wenig befriedigt zu sein. Die «Most. Vjed.» machen darauf aufmerksam, dass, weuu auch zwischen Petersburg und Berlin ein freundschaftlicheres Verhältnis zustande gekommen sei, dies doch aus mancherlei Gründen kaum von langer Dauer sein werde. «Schon die große Mission,» meint das genannte Blatt, «welche Russland in der slavischen Welt zu eiM hat, schließt ein freundliches Zusammengehen nw absolut slavenfeindlichen Deutschland aus.» ^"^z kuuft sei es vorbehalten, die Wahrheit dichs,^? zu beweisen. Das Moskauer «Slavische Wohlthat'^ Comite» lässt gegenwärtig in allen Städte» Russlands Geld für die nothleidenden MnHl sammeln. Die Stadlvertrctung Moskau's hat4(M." gezeichnet. ^ (Im englischen Unterhause) thell« °^ gestern der Schatzkanzler Göschen m>t, ^>^,^ M lendeten Finanzjahre ein effectiver UsberM!» , , 2.Ui5).0OO Pfund Sterling erzielt worden sei. ^ ^ eiue Reducieruua, drr Einkommensteuer und eme neuer Auflagen in Vorschlag, deren ErträgM» «^ Theil den neu zu bildenden Localbehörden M^ werden soll. -^) (Das niederländische Minister' ,^ ist zurückgetreten. Die Demission erfolgte, wen v rale Partei, auf welche sich das Cabinet " ^ stützte, in der neugewählten zweiten Kammer ^ Minorität ist. da'sie nur 45 von sännn»" Stimmen zählt. .smMl'ä (In Massanah) scheint nunmehr tha""^ eine ernstere Action unmittelbar bevorzustche»- ^ den zuletzt eingetroffenen Nachrichten haben 1^^ Truppen des Negus den italienischen ColonM" I ,^„ genähert, dass ein Zusammentreffen für dle ^h Tage zu erwarten ist. Auf italienischer Se'« ^ man sicherlich ein solches umso freudiger begl^^^ jetzt mit jedem Tage die Hitze in den dortige» > ^, den steigt und in Verbindung mit verheerende»' ^ heiten den Expeditionstruppen erhebliche zufügt.____________________________ ^^-^ Tagesneuigleiten. ^. Se. Majestät der Kaiser haben d" ^ gregation der Schwestern vom dritten lX" h?s heil. Franz von Assist in Wien zum U"^ st. Spitales eine Unterstützung im Betrage "on <^ he< alls der Allerhöchsten Privatcasse allergnädig" s willigen geruht. -« dol Se.'Majestät der Kaiser hab"'. H^ ungarische Amtsblatt meldet, für die römisch^ "^e Schule in Recsin und die griechisch kathoMr in Ricska je 100 fl. zu spenden geruht. ___________M — (Robert Hamerling) Aus G^el' uns berichtet: Am 24. d. M. begieng ^^en ? ^de ling seinen 58. Geburtstag. Aus diesem ""'"^^„z ihm von zahlreichen Verehrern eine sinnige ue^el zutheil. Der steierische Bildhauer Hans Bra""' ^K und der Schriftsteller Fritz LemmermeYer " ^ Wien gekommen, um dem Dichter eine von M ^»ze dellierte und auf Kosten vieler Kunstfreunde " ^ gegossene reizende Gruppe zu überbringen. ^ ' ei>'^ eine ideale Frauengcstalt dar, die in der " ^ t>e angefangenen Lorbeerlranz hält, während '" ^B Rechten nach Lorbeerblättern langt, welche e .^ e"' Putto ihr darreicht. Der Oberkörper der M ^M blüht, über den unteren Theil fließt ein wcicy^ ^ welcher auch auf einige Bücher fällt, welche ^.^^ Als erwachsener Mensch lässt sich ein Charakter in den seltensten Fällen ummodeln, und wenn man durch Jahre und Jahre nur dem «Ich» Rechnung getragen, lernt man immer, dasselbe um des lieben Nächsten willen in den Schatten zu stellen. Die kleine Gemeinde der Idealisten, welche noch existiert, sollte sich somit durchaus nicht mimosenhaft verletzt in sich selbst zurückziehen, wenn sie im Kampfe mit der Realistik und dem Egoismus unterliegt. Jedes Jahrhundert hat seine Strömung, auch das gegenwärtige, aber sie wird sich überleben, wie alles sich überlebt. Man lehre dem Kinde zuerst an andere und dann an sich zu denken; eine künftige Generation wird dann nicht nur reich an Wissen und Können, sondern auch reich an Herz und Gefühl da« stehen; dauernde Befriedigung gewährt ja doch nur das Herz und jene Handlungen, welche dieses eingibt. «Wenn ich spräche der Engel und der Menschen Zunge, die Liebe aber nicht hätte, so wäre ich wie ein tönendes Erz und eine klingende Schelle,» sagt der Apostel Paulus in seinem Briefe an die Korinther Diese Worte sind menschlich wahr empfunden, und die Liebe zu den Menschen, die echte, wahre, selbstlose Herzenshumanität, die nichts mit dem vollen Beutel, aber sehr viel mit dem vollen Herzen zu thuu hat. die dem bewussten und unbewussten Egoismus als erbitterte Feindin entgegentritt, die ist es, welche bei der modernen Erziehung gründlich abhanden gekommen und die man unermüdlich suchen soll, wenn man der heran, zubildenden Generation den Keim des wahren Glückes mit auf den Weg geben will. Sie werden mir einwenden, dass die besten Milchen oft am umbarmherzigsten vom Missgeschick ver« folgt sind. und ich kann Ihnen dirs nicht in Abrede stellen, aber trotzdem sage ich, es ist besser Unbill, Leid und Kummer tragen und sich dabei die Seele warm zu erhalten für Gutes, Schönes und Edles, als im verknöcherten Egoismus, in der Gleichgiltigkeit gegen Menschen großgezogen zu werden, gepanzert geqen das Leid, aber auch empfindungslos für warmen Herzenston, für ideales Gemüthsleben. Max von Weißenthurn. (Nachdruck verdoten) Stolze Kerzen. Roman aus dem Englischen. Von Max von Welßenthurn. (109. Fortsetzung.) Er beachtete ihren schmerzlichen Einwurf nicht. «Ich fühlte das am deutlichsten an jenem Abend, als wir zusammen das Ballfest verließen, und damals fasste ich den Entschluss, dir nicht wieder Ursache zn geben, vor mir zu fliehen, um dich zu verbergen. Du warst in Paris; ich beschloss es zu meiden. Am folgenden Morgen schon ließ ich mich bei dem Freicorps anwerben. Am 26. reise ich nach Algier ab, um nimmer« mehr zurückzukehren. Bevor ich aber gehe, möchte ich dich versorgt wissen!» < Eugene, du darfst nicht fort! Du musst hier bleiben! Wir können wenigstens gute Freunde sein!» «Sidonie, wenn ein Mann liebt, wie ich dich liebe, so kann von kemer Freundschaft die Rede sein, und ist seine Liebe so hoffnungslos wie die meine, dann wird der Tod, welcher dir so schrecklich erscheint, ihm zum willkommenen Erlöser.» Thränen standen in Sidonie's Augen. Ja. Eugene lieble sie, darüber konnte lein Zweifel bestehen. Und sie — sie wollte ihn in den Tod schicken? «Bleibe. Eugene!» flüsterte sie leise. «Wer weiß, ob mit der Zeit...» «Sidonie, ich danke dir für das wohl"" ^ hH tcrssse, welches du mir entgegenbringst, a" ^jgt»? m in Wort verpfändet, und man könnte vorwerfen, wenn ich dasselbe bräche.» «leinet" «Aber du sollst nicht. Eugene, u" "' sollst du nicht fort!» nst du w'H. «Um deinetwillen? O. Sidome, wlll! " z Hos!" lich Hoffnung geben? Aber ach, was nM , es ist und bleibt zu spät!» . c„ich/ '^ . «Zu spät? Nein, nein. es kann. e« ^g''^, ^s Sagtest du nicht, du wolltest jeden limner ^M füllen? Es muss ein Mittel geben. d,cy ^ zu entbinden.» .<,. eiüs! F «Ein Mittel? Ja, Sidonie. es g" hesteht > das ist so unmöglich! Das 3""° ^el" h durchwegs ledigen Männern. Heiratet eum, Alv" Algier abreist, so wird er sofort au» ,^c ausgeschieden.» AB ^e" Sidonie konnte nicht umhm. ^Mll'" Worte zu verstehen, und sie trat unN" « Schritt zurück. .... V»'i"" > «Ich sagte dir, dass es unmöglich 1 v ^e'" hic mich zu sprechen. Lass es uns vergessen "' .^ v0" Augenblicke, welche mir noch bleiben, e" ^ Abschied nehmen muss, anders aus Wen. ^H,^ Sidonie zitterte an allen Owo"' > 'h> sich sichtlich gewaltsam beherrschend, v" ^ gc, Hand. und den Blick immer noch Z" ,»" sprach sie leise: . „:M ^ «Eugene, bleibe! Du sollst dich "" meinetwillen! Ich will die Deine niero" - ^z .Sidonie. theures Mädchen!» ,, st>" Er zog ihre Hand an seine ^'^ pochte laut; er hatte triumphiert. ^^chttZciillng Nr. 73. 617 W. März 1888. ^ "'fragendsten Dichtungen des gefeierten Poeten Wl ?°^ ^"^ "'hl auf einem Postamente aus Eben-nuck " '^ ^^ Zentimeter hoch Dem Dichter wurde Uilk>r?c^" H"l" ^emmermeyer verfasste Adresse mit Kilns hervorragender Wiener Schriftsteller und sch,'"" überreicht. Leider ist der Dichter seit Jahren Taae« i^Ä ""b gezwungen, den grüßten Theil des lveninf N c ä" verbringen. Er lann daher auch nur berr^ '"^ empfangen. Mit den beiden genannten an«"^""erhielt "' sich lange und dankte ihnen und Sendern herzlich für die wertvolle Gabe. 1 ^"' (Neue Beschuhung in der Armee.) Seit l>bll?«I ^ ^ b'e Halbstiefcl unserer Infanterie selben?,s, ?.^"' ""^em ^ sich gezeigt hat, dass die-Lelvord Echuhdruck erzeugen und, einnml nass T>ie l>/s."f> ""gemein schwer an- und auszuziehen sind. ausgetr " ^""^ dieser Veschuhungssorte werden lunaster'?^ -^" ^"'^ ""'^" "'^^ angeschafft. In ^chüiickt' ''^ "°" "^^ '" ^er ^''^' ""^" Infanterie ter qea ^' ^ußbelleidungsfrage noch rinen Schritt wei> Echich? '^"' - ^" einzelnen Regimentern sind nämlich Wise ^""m """" "^"^ präparierten Hanfstoffe probe-Triivv, ,< ^"^"ug u"b findeu bei den betreffenden gemein l 3"" ^'^^ Anerkennung. Die Schuhe sind un-"Nbedi,.^'^^ schließen den Schuhdrnck absolut aus, sind und zu "°^^icht und sehr leicht und schnell zu putzen Hnfiibr.. !"""' Zu denselben würden im Falle der tchess s,!.'^^^ Gamaschen getragen werden. Als Pa-wnia ° "b""g. '""roe« sich diese Schuhe allerdings dil M«,f^'.'' ^° sie den «hörbaren» Schritt ausschließen, Schul, F'^^keit aber erhöht ein leichter, schmiegsamer Proben s s" ^" Resultate der im Zuge befindlichen hastiMt - "^ ^°" be" Berichten über die Dauer-öuhb'kleik "'^ ^ abhängen, ob der Hanfschuh als zweite fiir Iukm ^ lystemisiert oder bloß als Commodeschuh den soll "be bei größeren Märschen verwendet wer- eilie N°js^ ^ ^ schof Stroh mayer) tritt am 4. April ^>e nach Rom an. ^rigeEik ^ ^"ruheu in Bukarest.) Die vor-^^"isch ^""?«?er rumänischen Kammer verlief äußerst ""bringn "M"'g.e "°^^ mit Gewalt in die Kammer blieb tvdt ? ^°^ "^ Revolvern. Ein Thürsteher! ^'^ l^rdnun ^ Militär säuberte den Platz und stellte an die S^? ^"' Oppositionelle Deputierte stellten sich Trinen. Wz k""^ .^^lkshausens, um die Kammer zu ^putiettei, ^ ^ Eingang verwehrt wurde, zogen die ^leten ein ^?p°sition bcrcitgehaltenc Revolver hervor, ^ ^Ündiae 3! H'"^'" ""d verwundeten die Wachen. Der die bedaup^I^ ^er Bevölkerung missbilligt entschieden ^ ^,chen Ausschreitungen der Opposition. " Vöhni°„". lilberner Kehlkopf.) Zu Gabel "ei Jahr? "^t der Oekonomicbcsitzer Kraus seit ^ bei 3 I'""' fernen Kehlkopf und bläst zur Zeit Flöte. ""Hen- und anderen musitalischen Festen die ^nnte^'i/.! verunglückter Seiltänzer.) Der l"taae i. "Ml Strohschneider producierte sich ^NntemV- ' yr ^ !a Vloudin: Er wollte auf hoch-^ Seil "b" den Eunsslufs gehen, als plötzlich ^°hlchneidp ^'" .^"bc sich vom Pfahl ablöste und >'<">d. .^^ ^ der, einen Ofen am Rücken, »litten darauf ^ Tiefe ^ I^en der zahlreichen Zuschauermcnge in Mrde er °es Ennsflusses hinabstürzte. Glücklicherweise ^^^^erlcht^wieder gerettet.________ H. ^er Hochzeitsmorgen. ^"? ^M^i^^?^ Frauengestalt, welche dem Grafen Mez Hz " NKlgt war uud in das Haus eintrat. Inlett nn. v''^^ Witwe bewohnte, pochte, im ersten s. 'Here^ «? die c>''' ".es eine Stimme, und gleich darauf "Ndetin. "°" "l dem Boudoir der schönen ltng- 3b?^Ä' du ^" ^' "'l diese ihr entgegen. «Es N"t. Lea- ."^'""st' 'lh habe ungeduldig deiner ' ^u NachN ^"" ""^ Fleier ab und erzählel^ ^ welch^dige Frau., erwiderte das Kammermäd- «,c.n '^ etwaN^ ^ Vertraute ihrer Herrin war. ^ Nemach^^t? °" beu Mittheilungen, welche aen"^ befol," "^s "^hlel,. was ich weih. Wie Sie W °" das k" ?°"en, bch'slt ich vom frühesten Mor-U ^"ieß i^ des Grafen im Auge als er das' ^7?" bäu^A '^ '^'- Der Herr Graf begab sich ill. klein", K^.euten uud diefer führte ihn nach d°z c^itten^ welche möbliert ""d?s; der Or^ ?"" ^''le ""ließ der Ngcut Nllck'^' wie „ ^?^llrb "' dcmstlben. Ich wartete dw ?rn, entspv / ^^"°ck) einer längeren Weile, sich ^?"'ter eine m ' ^^'^ ^s Gartens begab und lll,l° 's. f° .^"'"'gruppe sich versteckte. Nicht lange grauen des Wea/s, die eine ^ "t; be'id?!7"geu gleich leuchtenden Sternen, die ^t.> "> z„ ^ "aren offenbar Herrin und Dienerin, sah ich >.- vaus. llnd etwa eine halbe Stunde "e zunge Dame wieder am Fenster. — (Brände.) Die am östlichen Oscr des Ira-waddy gelegene Stadt Myinglian in Oberbirma ist fast gänzlich ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer brach während eines Sturmes, welcher viel Staub aust wirbelte, aus. Die Ursache ist unaufgeklärt, jedoch glaubt man, dass Brandstiftung vorliegt. 15.000 Menschen sind obdachlos geworden, und große Mengen am Flusse aufgestapelter Waren, wie Getreide, Felle lc,, sind verbrannt. Eine andere große Feuersbrunst in Rangun zerstörte 150 kleine Häuser. — (Die Opfer von Monte Carlo.) Im vergangenen Jahre haben sich in Monte Carlo neunundvierzig Personen wegen Verlust am Spieltische entleibt. " (Beim Examen) «Herr Examinand, was würden Sie zuuä'chst thun, wenn Sie auf der Straße einen bewufst- und leblos daliegenden Menfchen fänden?» — «Ich würde ihn zunächst fragen, wie es ihm geht!» l'oml- und Prouinzial-Nachrichtkn. — (Das Werk des Kronprinzen.) Bei der vorgestern hier unter dein Vorsitze des Chef-Redacteurs des Kronprinzen-Werkes «Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild», des Herrn Hofrathes I. Ritter von Weilen, stattgehabten Sitzung bezüglich der Feststellung der Illustrationen für die Abtheilung «Krain», worüber wir bereits gestern berichteten, nahmen nachstehende, eben in Laibach anwesende Herren Mitarbeiter theil, und zwar: Custos Karl Deschmann, Spiritual Flis, Prof. Franke aus Krainburg, Regierungsrath Dr. Keesb acher, Prof. Levec, tais. Rath I. Murnit. Oberbergralh Novak aus Idria, Secretär Pirc, Schriftsteller Peler v. Radics, Prof. Sam Haber uud Prof. Sturm aus Rudolfswert. — (Der Laibacher Gemein berath) hielt gestern abends eine öffentliche Sitzung ab. Zu Beginn der Sitzung lud Bürgermeister Grafsellidie Gemeinderäthe zu zahlreicher Theilnahme an der Auferstehungsfeier in der Domlirche ein. woraus Gemciuderath Dr. Moschc bezüglich der im heurigen Jahre vorzunehmenden Ergänzungswahlen für den Laibacher Gemeinderath referierte. Es treten aus im dritten Wahllörper die Gemeinderäthe: Ivan Hribar, Franz Tertnik. Karl Zagar und infolge Mandatsverzichtes Dr. Valentin Zarnik; im zweiten Wahltörper die Gemeinderäthe: Josef Vene' dikt, Peter Grasselli, Franz Potocnil und in. folge Mandatsverzichtes Johann Gogola; im ersten Wahllörper die Gcmeinderäthe: Heinrich Nicman, Dr. Josef Starr. Josef Tom el und Johann Velloll r h. Der Referent beantragte, die Wahl für den dritten Wahllörper auf den 23. April, für den zweiten Wahl« lörpcr auf den 25. April und für den ersten Wahllörper auf den 27. April anzuberaumen, und zwar an jedem diefcr Tage von «bis 12 Uhr vormittags. Weiters beantragte der Referent, im Sinne des neuen Stadt« statutes zu Obmännern der Wahlcommissionen zu er» nennen, und zwar für den dritten Wahlkörper Herrn Anton Klein, für den zweiten Wahllörper Herrn Franz Navnihar und für den ersten Wahllörper Herrn Vaso Petricic. Ferner wurde beantragt, die weitere Zusammenstellung der Wahlcommissionen dem Herrn Bürger« meister zu überlassen, den Stadtmagistrat aber zu beauf» tragen, im Sinne des neuen Sladtstatutes jedem Wähler mit der Wahllegitimation das Wählerverzeichnis zuzustellen. Sämmtliche Anträge wurden ohne Debatlc genehmigt. Sie hatte Hut und Mantel abgelegt und fühlte sich offenkundig zu Haufe. Die Dienerin gieng bald darauf in den Garten; ich sah sie mit dem Grafen sprechen, worauf sich diefer entfernte; ich folgte ihm. und hier bin ich» «Du hast deine Sache gut gemacht, Fifine. Nimm rasch einige Erfrischungen zu dir uud dann kehre auf deinen Veobachtungsposten zurück. Ich sehe. dass mein Verdacht Gewissheit wird. aber ich möchte noch weitere Bestätigung desselben haben.» Nachdem die Dienerin sich entfernt hatte, blieb die Dame. in Gedanken verfuulen, allein. «Ja. der Baron hat mich nicht getäuscht. Er sagte mir. dass der Graf falsch und unwahr sei; es ist so. Wer mag die Dame sein, welche er auf dem Balle bei De» lange getroffen, die maskiert blieb und dann plötzlich mit ihm verschwand? Der Baron hat sie beisammen gesehen. Er hat gehört, dass s" ihn Eugene, er sie Sidouie nannte. Zusammen verliehen sie das Fest. Uud das thut er mir an, während er mir Liebe heuchelte, während er mein Versprechen besah, dass ich die Seme werden wolle! O. es ist zu viel. cs lässt sich nicht er» tragen! Und ich werde es nicht ertragen!» Die schöne Frau sprang auf und durchmaß mit großen Schritten das Gemach. «Deshalb hat er zweimal fein Verfprechrn. mich zu bcfuchcn. nicht gehalten; deshalb hat er fo lange a/zögert, mir feine Hand zu reichen! O, »ch verstehe Sie, Monsimr le Comle! Sie hätten m,ch gern zu einem Streite gebracht, Sie würden sich gefreut haben, wenn ich die Verlobung gelöst hätte! Jetzt — jetzt hat nur die Rache in mir noch Raum!» (Fortsetzung solgt.) Gemeinderath Ravnihar referierte fodann namens der Finanzfection über den Rechnungsabschluss des städtischen Lotterie-Anlehens pro 188? und über das Präliminare desselben pro 1888. Dieselben wurden genehmigt, und der Antrag der Finanzsection, sowohl den Rechnungsabschluss pro 1887 als das Präliminare pro 1888 des Lotterie-Anlehensfondes entweder in einem besonders zu edierenden gedruckten Berichte oder durch die Journale zu veröffentlichen, angenommen. Gemcinderath Hrasky referierte über den Bau eines neuen Canals von der neuen Infanteriekaserne bis zum Laibachflusse uud beantragte, den Bau in der Länge von 581 Metern der kramischen Bau» gesellschafl um den Betrag von 10.000 fl. nach den für den Kaferubau präliminicrten Einheitspreisen zu übergeben; sollte die krainische Baugesellschast diese Bestimmung nicht accepticren, sei der Bau des Canals sofort auszuschreiben. Gemeinderath Valentincic regte die Versetzung der Statue nächst Kuhthal an, über welche bereits dreimal im Gemeinderathe definitive Beschlüsse gefasst worden sind. Gemeindcrath Ravnihar ertlärte, die Angelegenheit sei bereits in der Stadtverschönerungs-section in Verhandlung, und werde demnächst ein formulierter Antrag eingebracht werden. Eine längere Debatte entspann sich bezüglich dec Conservicrung der seitens des heimischen Künstlers Johannes Wolf gemalten Bilder an den Eckwänden der Statue, deren Renovierung Herr Georg Subic unentgeltlich übernommen und welche sodann dem Landcsmuscum Rudolfinum überlassen werden sollen. Der Antrag der Bausection, die Äauarbeiten der krai-nischen Ballgesellschaft zu überlasse», wurde angenommen, die Angelegenheit betreffs Versetzung der Etatue aber soll erst nach dem Berichte der Stadtverschönerungsscction im Plenum des Gemeiuderathes endgiltig erledigt werden. Der Antrag der Bauscction bezüglich der Legung eines Pflasters in mehreren Stadltheilen wurde vertagt. Ueber die restlichen Punkte der Tagesordnung werden wir morgen berichten. — (Liefer ungs-Ausschreibung.) Das l. l. Miuifterium für Landesvertheidigung beabsichtigt die aus Schafwolle, Baumwolle und Leinen, dann aus Leder erzeugten fertigen Vekleidungs' und Ausrüstungssorten im Wege der Privatindustrie vom Jahre 1888 an auf wei« tere füuf Jahre bei Consortien sicherzustellen. Zur Richtschnur wird bekanntgegeben, dass das normale Iahres-erfordernis der zur Gruppe ^ gehörenden Sorten (Schafwolle) bis 150.000 fl., jenes der zur Gruppe II gehörenden Sorten (Leinen) bis 40.000 fl. und jenes der zur Gruppe 0 gehörenden Sorten (Lcder) bis 120.000 Gulden beträgt. Die Offerentcn haben die schriftlichen, gehörig adjustierten, gestempelten und versiegelten Offerte längstens bis 16. April 1888. 12 Uhr mittags, direct an das Präsidium des l. k. Ministeriums für Landesvertheidigung einzusenden. Die Bedingungen lönuen auch in der Kanzlei der Handels- uud Gewerbelammer in Laibach eingesehen werden. — (Der vierte Kam mermusila bend.) Einen würdigeren und effectvolleren Abschluss tonnten unsere Kammermusikabende nicht finden, als dies gestern brim vierten und letzten dieser Abende der Fall war. Das Programm brachte drei Nummern, die eine die andere an Effect und musikalischer Bedeutung überbietend. Chopins selten gehörte Sonate für Clavier und Cello ist von jenem düster schwärmerischen Colorit. wie es Chopins Werken so häufig eigenthümlich ist, aber sie wirkt durch zu breite Anlage ermüdend. Man lann diesen concertie-renden Zweigesang wohl interessant, aber nicht dankbar geschrieben nennen. Die Herren Zöhrer und Lula machten aus der Sonate, was zu machen war, wenngleich der Effect nicht im Verhältnisse steht zu den Schwierigkeiten, die die Ausführung mit sich bringt, eine Aufgabe übrigens, welche beide ausführende Herren in glänzender Weife gelöst haben. Auf diese etwas monotone und me-ditierende Chopin'sche Composition wirkte die phantastische, sinnliche und moderne Nubinstein'sche Musik umso frappanter. Rubinsteins Streichquartett op. ^ 'N I'-^us ist ein Gegensatz zur Chopin'fchen Sonate, reich an Melodie und effectvoll instrumentiert, daher ihre Wirkung auch eine durchschlagende war; das Publicum überschüttete die Künstler nach jedem Satze und zum Schlüsse mit förmlichen Beifallsstürmen, besonders nach dem geradezu vollendet gespielten ^nclailt.« iwn troppo. Kaum ließ sich noch eine Steigerung des Erfolges denken, und doch brachte dies R. Schumanns Claoierquintett («p. 44 in tt3-äur) zustande, die Composition sowohl mit ihrem frifchcn Zuge, ihrer reichen Instrumentierung, ihrer classischen Durcharbeitung, als auch die Aufführung, fiir die jeder orr Mitwirkenden sein Bestes eingesetzt hat. Herr I. Zöhrer sah am Clavier uud brachte diesen Part mit Meisterschaft zur Geltung, ihm ebenbürtig schlössen sich Meister Ger st,, er und seine Genossen an. Alles wurde glänzend und vollendet gebracht, das frisch ausschreitende ^Ilo^o di-Mante. der düstere Marsch, das in munterem Rhythmus sich be-wegeube Scherzo und der polyphone, besonders thematisch interessant gearbeitete, effectvolle Schlusssatz. Rauschender Beifall und mehrfache Hervorrufe galten den meisterhaften Leistungen unserer wackern Kammermusiker. Noch eines wollen wir am Schlusstage unserer Kammermusil-saison, und zwar mit besonderem Vergnügen constatieren: Die Ausführenden dieser an musikalischen Genüssen so Laibacher Zeitung Nr. 73. 618 29. März^M^ reichen Abende haben sich durch ihr Zusammenspiel zu einer bisher noch nicht erreichten Höhe aufgeschwungen, und das Interesse des Publicums hat sich von Abend zu Abend gesteigert. Wir erinnern uns noch lebhaft der Zeit, als wir in unseren Berichten die fast stereotype Phrase «von der kleinen, aber andächtig lauschenden Kunstgemeinde», die im Saal erschienen war, gebrauchten, und gestern bot der Saal den Anblick eines gut besuchten Gesellschafts' concertes. Das ist auch ein Erfolg, und wie wir denken, für die betheiligten Künstler noch ehrenvoller als selbst ungezählte Hervorrufe; ihnen und ihren künstlerischen Leistungen, Meister Gerstner mit seinem Quartett und den am Clavier beschäftigten Künstlern ist es gelungen, sich ein Publicum erst zu schaffen. — (Von der Wiener Universität.) Aus dem soeben erschienenen Verzeichnisse der Vorlesungen der Wiener Universität ist zu entnehmen, dass Professor Hof< rath Maassen heuer seine Vorlesungen wieder halten wird. Im eben vergangenen Wintersemester hatte die Wiener Universität 6344 Hörer, und zwar hatte die juridische Facultät 1927 ordentliche und 256 außerordentliche, die medicinische Facultät 2287 ordentliche und 8Att außerordentliche Hörer, also 3123 Hörer, eine bisher unerreichte Ziffer, die man bis jetzt an leiner Facultät der Welt gesehen hat, die philosophische Facultät hatte 438 ordentliche und 348 außerordentliche, und end» lich hatte die theologische Facultät 225 ordentliche und 17 außerordentliche Hörer. — (Todesfall.) Vorgestern abends ist in Laibach der 53 Jahre alte Bildhauer Anton Mlalar nach langem Leiden gestorben. Mlakar war in Podgora bei St. Veit ob Laibach geboren und trat bei dem verstorbenen Bildhauer Tomc als Lehrling in den Dienst, wo er jedoch wenig erlernte. Erst später bildete er sich in Wien, München, Berlin, Magdeburg, Köln, Hannover, Paris und Freiburg aus und brachte es in der Kunst der ornamentalen Bildhauerei auf eine bedeutende Stufe. Mlalar hat zumeist nur künstlerische Modelle angefertigt, so für die Luster der Franciscanerkirche, welche der hiesige Gürtler Tratnil ausführte, desgleichen für den Fries in der renovierten St. Iakobstirche, dann eine prachtvolle Schatulle für den verstorbenen Oberlandesgerichtsrath Ritter v. Strahl, einen bekannten Kunstmäcen, und die Cassette, in welcher die «Matica Slovensla» Sr. Majestät dem Kaiser anlässlich des 600jährigen Jubiläums des Landes Krain die von ihr herausgegebene Festschrift überreichte. Auch sonst hat Mlakar eine große Anzahl ornamentaler Meisterwerke theils modelliert, theils selbst ausgeführt. Mlalar starb im größten Elende und hinterlässt zwei unversorgte minderjährige Kinder, auf die wir hiemit die Aufmerksamkeit edler Wohlthäter lenken. — (Blattern-Epidemie.) Stand der Blat-ternkranken am 26. März: 16 Männer, 13 Weiber und 7 Kinder, zusammen 36 Kranke. Bis inclusive 27sten März ist zugewachsen 1 krankes Weib. In Abgang sind gekommen durch Genesung: 3 Weiber, somit verblieben in ärztlicher Behandlung: 16 Männer, 11 Weiber und 7 Kinder, zusammen 34 Kranke. Es hat demnach der Gesammtkrankenstand um 2 Personen abgenommen. — (Personalnachricht.) Der Bezirkshauptmann in Adelsberg Herr Friedrich Ritter von Schwarz wurde zum Ehrenmitgliede der Gemeinde Senosetsch ernannt und ihm am 24. März das bezügliche, hübsch ausgestattete Diplom überreicht. — (Großer Brand.) Aus Tschernembl erhielten wir gestern abends folgende telegraphische Nachricht: «Großer Brand in Weinitz, Podllanc und Golek. Ueber 80 Häuser stehen in Flammen. Der Brand wird vom Winde begünstigt.» — (Volksversammlung,) Am Ostermontag, 2. April, von halb 2 Uhr an findet in Schreiners Bier« halle in Laibach abermals eine Volksversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1.) Das Recht auf Wissen und der Liechtenstein'sche Schulantrag; 2.) die Lage der Arbeiter und der Kleingewerbetreibenden; 3.) die Presse; 4.) Anträge und Anfragen. — (Lawine.) Am 21. d. M. nachmittags löste sich unter dem sogenannten Schörpfer-Angerl bei Mill-st a tt in Kärnten eine riesige Erdlawine gegen das See-Ufer ab, welche nicht nur den Holzhandlungsftlah, sondern auch die neue Landstraße auf mindestens 20 m Länge, und zwar letztere derart zerstörte, dass die ganze Strecke in den See versunken ist und sich an deren Stelle nun ein circa 5 bis 6 Meter tiefer See-Einriss ausbreitet. Die ganze Berglehne ist durch die fortwährenden Nieder« fchläge derart mit Wasser durchtränkt, dass bei dem geringsten Anlasse neuerliche, die Straße arg gefährdende Absitzungen befürchtet werden. — (Wirksames Mittel gegen Raupen.) Als ein wirksames Mittel zur Raupenvertilgung wird Alaun empfohlen. Ein Einsender schreibt uns.' Meine Iohannis und Stachelbeerbüsche waren alle Jahre von Raupen heimgesucht, von denen sie öfter ganz kahl gefressen wurden. Alles, was ich dagegen versuchte, half in der Regel wenig oder gar nicht. Da rieth mir ein alter Gärtner, 10 Loth Alaun in heißem Wasser aufzulösen, dies mit 20 Liter Wasser zu vermischen und die Pflanzen tüchtig zu bespritzen. Nachdem ich dies zweimal gethan, waren alle Raupen verschwunden. Auch gegen andere Raupen habe ich dasselbe Mittel dann mit demselben Erfolge angewendet. Ebenfo gegen die Blutlaus, von der meine Aftfelbäume befallen waren. Hier gebrauchte ich dazu eine stärkere Gartenspritze. Es ist nicht zu bezweifeln, dass das Mittel, das ebenso einfach als wohlfeil ist, auch gegen anderes Ungeziefer sich wirksam erweisen wird. Den Pflanzen schadet dasselbe nicht. — (Aus Fiume) berichtet man uns: Der Musiklehrer Herr I. Baldini in Fiume gibt am 4. April um 8 Uhr abends im Saale der philharmonisch-dramatischen Gesellschaft ein Zöglingsconcert. Auf dem Pro« gramme steht u. a. der Walzer «?et,it,«8 llour«», eine Composition des auch in Laibach bekannten kleinen Luigi Petschko. — (Dieb stahl.) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden von unbekannten Thätern im Gasthause «zur Franca» in der Floriansgasse 3ir. 26 aus dem Hofe an 300 Eier gestohlen. Aunst «nd «Literatur. — (Handausgabe der österreichischen G e > sehe und Verordnungen. Verlag der k. l. Hof- und Staatsdruckerei. 1888.) Die Hefte «8 und 89 dieser Sammlung liegen uns vor. Ersteres enthält das «Gesetz vom 28. Dezember 1887, betreffend die »Unfallversicherung der Arbeiter», legeres die Gesetze vom 22. Mai 18«2 und 19. November 1887 und die Verordnung des Handelsministeriums vom 22. November 1887, betreffend das «Postsparkassen - Amt sammt Belehrungen über den Spar< und den Anweisungs- (Check- und Clearing«) Verkehr». Vei der Wichtigkeit der beiden Gesetze für die betreffenden Kreise der Arbeiter« und Geschäftswelt empfiehlt es sich, die lleine Ausgabe — jedes der Hefte lostet nur 29 lr. — nicht zu scheuen, um sich mit Muße den Inhalt dieser Gesetze eigen zu machen. Neueste Post. Original'Teleqramme der «LaibacherZtq.» Graz, 28 März. Die Mur und deren Nebenflüsse sind hoch angeschwollen. Die Bezirlsstraße Murau-Teufenbach ist durch drei gestern abgegangene Schxee-und Erdlawinen an drei Stellen verschüttet; die Strecke muss umfahren werden. Der Marktplatz in Neumarlt ist überschwemmt. Cilli, 28. März. Die Notariatslammer wählte den Notar in Cilli Herrn Lorenz Vaö zum Präses. Prag, 28. März. Im czechischen Vürgervereine trat Obmann Dr Rieger für die Zuweisung des Liechten-stein'schen Antrages an den Schulausschuss e^n. Wenn eine ganze an fünfzig Stimmen zählende Partei die Einbringung eines solchen Antrages als geboten erachtet, so sei auch dringend nothwendig, denselben in Erwägung zu ziehen. Unsere Pflicht aber wird sein, im Ausschusse durchzusetzen, was uns zum Vortheile gereicht, was wir als Bestes für unsere Nation ansehen, was unserer Volksschule am meisten nützen könnte, und hierin könne man den Abgeordneten vollstes Vertrauen schenken. Paris, 28. März. Gestern abends blieb die Stadt ruhig. Das boulangistische Comity berieth über die zn befolgende Haltung. Es ist die Rede davon, von der Candidatur Boulangers im Aisne-Drftartement zugunsten des Radicalen Doumer abzustehen, der sich als Bou-langist vorstellen würde. — Das «Petit-Iournal» sagt, die über Boulanger verhängte Strafe ist eine excessive; das Ministerium fordert zu einem Kampfe auf, in dem es wahrscheinlich nicht triumphieren wird. Paris, 26. März. Aoulanger wurde im Departement Nord als Candidat aufgestellt, woselbst die Wahl am 15. April stattfindet. Voulanger begibt sich persönlich dorthin. Petersburg, 28. März. Die «St. Petersburgs Zeitung» veröffentlicht eine Zuschrift, worin ausgeführt wird, Russland, dem von keiner Seite ein Angriff drohe, könne die allgemeine Abrüstung herbeiführen, wenn es, unbeschadet seiner Würde und Sicherheit, durch eine Reducierung seiner Armee den übrige» Großmächten ein Beispiel gäbe, das gewiss befolgt würde. Belgrad, 28. März. Heute mittags wurde in Anwesenheit der Minister die erste Sitzung der Skup-schtina eröffnet. Es wurde per Acclamation der aus neun Mitgliedern bestehende Verifications' Ausschuss gewählt. Bukarest, 28. März. Deputierte der Opposition führten Leute in die Kammer behufs Scandalmachens; aus der von den Urhebern geführten Gruppe wurde ein Revolverfchnfs abgefeuert, welcher einen Huissier an der Schwelle des Kammereinganges tödtete. Die Menge wurde zerstreut, niemand verwundet. Die Truppe zog die blanke Waffe. Infolge der ersten Verhöre wurde der Deputierte Fleva Philippesco und mehrere Journalisten, worunter Orehnlesco Costaforo, verhaftet. Die Untersuchung dauert fort. Bukarest, 28. März. In der Kammer erklärte Minister Pherelyde, die Regierung sei fest entschlossen, einvernehmlich mit dem Parlamente, Maßregeln zur Gewährleistung der Ruhe, Ordnung und Achtung vor dem Throne zu treffen. Sofia, 28. März. Die bulgarische Regierung ergriff geeignete Maßnahmen, um die Linie Caribrod-Sofia-Valarel am 1 Mai a. St. zu eröffnen. Danksagung. Der patriotische Lanocs-Hilfsuerein fiir Main spl'A ^ löblichen Vereine der trainischen Sparcasse in ^aibach '" in der Generalversammlung vom 22. März l. I. M ^"^ zwecke großmüthig votierten Vetrag von dreihundert G»loc tiefgefühltesten Dank aus, Laibach am 27. März 1888. .^-- Volkswirtschaftliches. Lailmch, 2«. März. Alis dem heutigen MarNe st«^ schienen: l! Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit H"l un° ^ II Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts Preise. ^^^o ""'", lie,,,,. ^A, Weizen pr. Heltolit. «17 7 20 Vulter pr. Kilo . . ^^ Korn » 4 5)5 5) 50 Eier pr. Stück . - ^ « ^ ^ Gerste . 4 2!j 5' ^ Milch pr. Liter. . ^! ° ^ ^ Hafer » 2 93 3^40 Rindfleisch pr. Kilo ^,A ^. ^. Halbfrucht .-------6- jkalbsicisch . ^^^« Heiden . 4 22 4'8O Schweinefleisch » ^^^ Yirse . 4!55 4 20 Schöpsenfleisch » ^>A^ Kuluruz , 5 20 b 80, Händel pr. Stück . -"U ^ ^ Erdäpfel !M) Kilo 2 67------Tauben » ^A^ Linsen pr, HcltolÜ, 12-----------Heu pr. M.-Ctr. . ^^,^ Erbsen . 1»------------Stroh . . - 2," Fisolen . 11-----------Holz, hartes, pr. ^.^. Nindsschmalz Kilo 15------- Klafter ^^- Schweineschmalz, —«6-------—weiches, » O^ Speck, frifch, . — 60-------Wein,rolh.M)M. ^ ^ A^ — geräuchert » —64-------— Weiher, » '^^<—' Angekommene Fremde. Am 27. März. ^st» Hotel Stadt Wien. Reichart, Kril. Boschach, Mich^ ^l, Wien. — Neschles, Kfm., Düllmen. — von Off"' ^' Lambach. c>«aenie«ll Hotel Elefant. Hiver, Kfm., Berlin. — Klemensiemcz, ^n» ,^ Kopriwa, Med.-Doctor; Heller, Scheming, Mm-ma"!?'"^,z< Sperling und Ianosch, Kaufleute, Wien. - - ManlM'«' ^ Händler, Salzburg. - Kosar, p.-nsson. Pfarrer, ^M" . ti^ Masaratti. Reis., Trieft. — Garzarolli, Pc'""''"''^. ,au. -^ Msthof ssaiscr von Oesterreich. Lautizar. «.'siv", ,^,, Schlil'ar. Bescher, Tabor. — Kallan, Vesiver^Trila^^ Verstorbene. .g Z, Den 27. Mär». Anton Mlakar, Mdha»", Einödgasse 8, Tuberculose. Im Spitale: .. , 2? 5< Den 2 5. März. Mathias Matilouii, Arbeiter, Tuberculose. Meteorologische Verachtungen in^ubach^ 28. 2 . N. 724 2 18 6 W. schwach betvo 9 . Ab. 723 0 13 5 W. schwach bcwöl" ^e Wollen und Sonnenschein. Das TageSnnttel 14 8", um 8 7° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I Nagltt^^^ Vom tiefsten Schmerze erfüllt. l^'" Ar'ge eigenen und im Namen aller Verwandlen ou ^t. Nachricht, dass es dem Allmächtigen «el""' «M heute Mittag um halb 12 Uhr unsere '«Mg''" Mutter, bczw. Schwester, Frau Johanna Seller gtb. W" nach sehr langen, schmerzvollen Leiden, veckhA A-den Tröstungen der heil. Religion, in 'p" f.„. bcnsjahre in ein besseres Jenseits abMeru, ^V Die irdische Hülle der theuren Vcrbl' miue Naischitsch, Turl'inenmlihl.V'r" ^>,^' » Töchter. - «nlo« Vager, t. l. liassei""' » Bruder. > «eerdinun^nstalt be« Die der «ssaibacher Zeitung', b" " „ ^ Abonnement mit diesem 5","^^ werden höflichst ersucht, dle "' ^r"'^, numeration »^ltlij^ )" "" „,M die Zustellung ununterbrochen zu können. 619 Course an dor Wiener Dörsc vom 28. März 1888 «^ ^m oMenen C°,.rM^ Kin ., . ^«'b War, ^lbttr^tt,...... "'"' 77'"' ,^e, <^< p.' ' > . . . 79 55 79V5 'Wtt z.7 ^.'^"° « »8,75, IÜ2 85. !»«<„ "aieiosc . ,uu ^ ,N!,.5<, ,u<,. ' - <»0 „ IU350 l«4 - '°lnnentc. fieuersrel »2 .15 »2 5° " 3,''p>erre,ue H, ' ' ' »« »b 9« .1^ ^°»°l"«,!,c ..... »«»'bo --- ',«'Quiche ..... ,00-—101- >^^^ """ - - ' x,»,^> NX-,'!,! Geld Ware 5"/„ Temeser Vanat . , , . 104 — lo< «u 5"/,, ungarische...... i»4 — ,c,4 no Andere össentl. Anlchen. Donau-Mca.'Vol«: s»",n 1U0 si, , l17'5b,I»'- bto, Anleihe i«?8, sieueissci >04 75 >U5 75 Nnlchcn d. Slablgemeindc wicn l«< 30 ,05 — Nnlchen b, Eladtgcmcindc Wicn Ibci uiid Gold) , , . . —.- — - Plämicn-Nnl. b.Slabtgem, Wien 133 25 ,33 75 Pfandbriefe (i«l ,o„ il,) Votlncl, aNg. öfi«r. <«/„ Gold . l»7- ,750 bto. !n s.n „ „ <>/,"/<> ><"'25 „., s.u bto. >» s'U „ ., <"/<, . U7 L0 W I!! bto, Pramien'SchuIb»'elschf,3«/!, ll>2 — 102 l>a Ols!,hvpc>/,"/„ >0U5N, Olst °unst, <-anl v«l, <>/,"/«. . >0lin ,o» nn bto. „ <"/u , . ,l>0'— 1NU 50 bto, „ <"/» . , 100-- 100'lw Ung, aNll, Vodencredit'Ncllenael. in Pest im I, iu»>' veil. 5,'/,"/» —'— — - Priorities Obligationen (fUi ,00 fl) Elisabeth.weftbahn l, Emission - — - - ff«dlnand<< Nmdl'ahn in Silber !«9'30 iuo !franz>Ioscs^Nahn..... —^- —.— Galizische K»rl ^ubwig.Uahn /,"/u . »7 70 9» 20 Ocfteri, Viordweftbahn . . . 10« 2^> loe^ii Vicdcnditrjics ...... -,— Gelb ware Staat«bahn l. Emission , . 200-25 — — Sitbbahn 5 8°/n..... >4U7!> ,4, «5 « ^0°/«..... IL5'50 l2« 50 Ung'gallz. Nahn..... l»b>70 <,« 10 Diverse Lofe «per Cluck), llreditlose i«n sl..... I7»'5o l80 - LlaryLoft «» sl..... s.l-50 - - 4«/„ Donau-Dampssch, ina sl, ,,?.50 11» 50 LaibnchrlPrcimicN'Nnltb, 2Nsl. 21 ?5 22 50 Oscncr Lose >,u fl..... 54'50 55. 50 Palff» l'osc «1 fl..... 50 «> 5,— »totben Kreuz. öst. Ges, v, in sl, 17'»» i? "> Mudl'Is ^'ose ia sl..... 2i 2l> 22,- E«lm ^'ose Ll-Ocnois.kose <0 fl, , , 5»-25 <>U 75 Wlildslciü-Lise 20 sl, , , . l 4« 7» Winbischgläl/'^ose 2<» sl, , . 47 50 4» b<» Vanl-Acticn (vcr SlUck). «NssloOestill. Bnnl 200 fl, . ,0075 ,0,2l. Banlvcilin, Wiener, >oo fl, . »4— «< 25, «bncr,fl,S,<"".„ UN 7« l. lircditbanl, «Ng, Un«, 200 fl, ,7» l!5 »73-75 Dcpos!!rnb>>nl. Nllq, 200 fl. . 1?« — ,74 - - E«c?i»p<<: («,, ^icdclöf! 5««fl, 51N — b»a— ^«po!helc!!li,.ösl.'20Nfl,2s>"/<,E, —'- —-- kandelb,. öslluofl, G,50"/„<3, lNN' ,»7'5« Ocftelr.ung. »ant . . , , »5? - 85l» - Nnionbanl «00 f!..... ,«!<>5l> ,»tt'75> Vcrlcbr«banl, Mg,, nu fl, . ,.,«— ls.c,"- Actirn von Transport-Unternehmungen. spcl Stitll). «lbrccht'Vubn 20« sl. Silber , , — —, — — Nlfolb-Fium.Aahn 200 fl, Silb , 172— i?» — Nussig-Tepl, «iiscnb. z>«0sl, - -'— Vuschtiehrab« Eisb, 500 fl. LVl. 780— 785 — „ slit, N) 200 sl, . 220-50 «2< — Donau ^ Dampffchiftahlts - Ges. Oeftcrr, 5no fl. <3M. . . . 364-— 307 — Draü-EissBlll-Db.^^üONll.V. —-- —— I»if'Node»l's,chervei« 200 sl, . —— —— „Sl»b.'Iir,IlI,E, !87220N fl,S, —— — - sserdinanb^Nordb, 10N0 fl. EM. 24bk» »«0 ssrnnz-Ioscl'Vahn ü0N sl, Silber —— —-- MnflircheN'Varcser!lis,i!N0sl.G, —-— .-- Waliz,K »b lsi.eo <^la,'Kösll>cher0N fl, . —.- —- — Ung,g,liz. Eiscnd, 200 fl. Silber 15» 50 iüx.5« Ung. Norboftbahn liuu fl, Silber ,58 — 154. > Ung.Wcstb.(Maab,Gra,)20ufl.S, ,54 50 155,50 Industric-Actien (per Stück). Egyb! und Kindberg, Eisen» und Elahl-Inb, in Wien 100 fl, , «4 — 55,85 Liscnbahnnv-Veiha. I, 80fl.40"/„ «4— 85 — „«ilbemiibl". Papiers, u, V.-G, 5<-50 s5,— «lontan Gcscllsch., öfterr,»»lpine 29 40 8<»-— Präger (lisrn.Ind, - Ges. 200 fl, 21750 21« 50 Salav Tarj, Liscnraft. 100 sl. . !«—201 — Wafsenf'G.OestinW inosl. . 24« — 25, — Devifen. Deutsche Plähe...... «2-27. U2'4s<^ London......... I2«.7s, I!l7 - Pari»......... l.o i?z 50-22 > Valuten. Ducaten........ 5X8 « — i!U'Franc««Vllllte..... 10 03 »«04 Silb«.........—------------ Deutsche lNeichsbanlnolc« . . «2 «0 »ill »5 italienische Vantno'en sl0»Liie) ! 4!, 3« <»-4<< PapiclMubcl per Ntück . ,^ 1 us<„ i vs.,«