Schristleitimg: «athauSgasse Nr. k. TtliMon Nr. 21, tntnuitaB. Csitdllaatc: liglich 5«tt *««nol)»r kn »«»»- ». (Wo> uio 'Jen 11—U lldr »na. ©o«t>'<4tntc:i wi(lfttu Ist® He VoK dq««k» : etntt(i*tri| . . . K l-N e«jbts»Tta. . . . k r* •arn|iiii»9, . . . K ll'M (St Jilli mit äsftcaini w» Ha»I! Monatlich . . . . K I I» Viertelfüfetig ...»»-fial traurig • . . .1 ».iRiiUfeng . . . .1 i»--RUr« flallank n»«tea sich tit S«pi ^Nachdruck verdsteo) Vorfrühling. Rovellette von A. Hintze. „Kätzchen gefällig?" Damit streckte das Sind aus dem Volke Anny Brühn des Vorfrühlings ersten Gruß, einen Strauß silberglänzender Kätzchenzweige, entgegen. Froh-überrascht schaute die Angeredete darauf Nieder und eine warme Blutwelle färbte ihre Wan-gen. Geschwind langte sie ein Zehnpfennigstück hervor uiud handelte den Strauß dafür ein. Den Blick darauf geheftet, ein seltsam verträumtes ^Lächeln um den jungen Mund, setzte sie ihren Wegz weiter. Nebe?lduftig die Ferne, am Horizonte ein Stück-chen Himnneleblau zwischen jagenden Wolken. Zu-weilen eiin Sonnenstrahl, der die letzten winzigen Schneespuiren vom Erdboden fortschmolz. Die Luft herb und» rein und in den kahlen Baumkronen, deren braiune Blattknospen nur dem prüsenden Auge erst wahrnnehmbar, Vogclgezwitscher. Vorfrühling — Vorbote des Lenzes, karg an Reizen, akber verheißungsvoll mit seinem herbreinen Hauch, seinnen länger werdenden Tagen und seinen eigenen süüßen Schein. Da wacht im Menschenher-zen die HHoffnung aus, die schlief in dunkler Win-terzeit. ErirwartungSfreudig schlägt es wieder in dem alten süßeren Glauben, daß der Erde Leid vergangen, we»n es 5 Frühling wird. Vorfrfrühling — Weidenkätzchen . . . Wie : doch diese beiden Anny Brühn jenen für sie so denlnkwürdigen Tag vor nun Jahresfrist ins schilderten Zusammenhange zwischen den Kartell«-rungSprozessen und der Handelspolitik erklärt es der Aufsatz als wünschenswert, den staatlichen Register-und Auskunstszwang für Kartelle zu statuieren, um auf diese Weise verläßliches Material für eine all« fällige Aenderung der zollpolitischen Behandlung zu gewinnen. Ferner wurden die Fragen von Spezial« gesetzen (Alkoholkontingentierung), der staatlichen Förderung von Gegenkoalitionen und der Möglich-keit administrativen Einschreitens gegen die Kartelle gestreift. Der instruktive Artikel schließt mit einem kleinen Literaturverzeichnis, das dem Leser eine in« tensivere Instruktion über das Thema ermöglichen soll. Eine verschollene Grschästsiirdnungo-brstimmung. Ueber die Geschäftsordnung des österreichischen Abgeordnetenhauses ist schon viel, sehr viel geschrie« ben worden. Man könnte eine kleine Bibliothek zu-sammenstellen, wenn man alle« zusammentrüge, was an gelehrsamer und parteipolitischer Kritik über die einzelnen Bestimmungen der Geschäftsordnung gesagt und geschrieben wurde. In Zeiten der O^strnktion wurde das Studium der Geschäftsordnung besonders betrieben, und zwar von den obstruierenden Abgeord« netcn wie »ich! minder von den Gegnern der Ob-struktion. Und doch enthält diese viel studierte, viel kritisierte, unendlich oft zitierte, auSg-Iegle und un-«erlegte Geschäftsordnung deS österreichischen Abge-ordnctenhauseS eine Bestimmung, die gänzlich un-bekannt ist, vergessen und verschollen unter den Paragraphen schlummert, weil man sie nie anwen» det, nie ihre Handhabung begehrt und nie an sie erinnert. Diese Bestimmung ist dieser Tage im voll-sten Sinne des Wortes entdeckt worden. DaS kam so: Gedächtnis zurückriefen! Vergessen hatte sie ihn nie und von der Erinnerung daran gezehrt in ihrem nicht eben freudenreichen Dasein. Aber so deutlich wie jetzt hatte ihr jener Tag noch nicht vor der Seele gestanden. Das machte der eigene süße Schein des Vorfrühlings nnd die schönen, blühenden Kätzchen. Ungeachtet der Passanten, berührte Anny diese mit ihren Lippen. Von den silberglänzenden Blüten grüßte sie ein seltsam seliges Erlebnis.- Begonnen hatte es garnicht schön, dies Erlebnis, und sogar recht beklemmend für die schutzlose, junge Reisende, welche am Morgen eineS VorsrühlingStageS die weite Reise angetreten hatte in die ferne Stadt hier. Anny Brühn ging zum erstenmal, sich ihr Brot zu verdienen. Im Hanfe eines RegieruugS-rateS als Gesellschafterin der Frau und Hüterin der Kinder. Eine jener „angenehmen Stellungen", die in der Wirklichkeit doch so unendlich schwer sind. Nebeldustig die Ferne, am Horizont jagende Wolken; zuweilen ein Sonnenstrahl über frisch be« stelltem Ackerland und Vogelgezwitfcher. Einen Strauß Kätzchen in der Hand, als letzten Gruß aus der lieben Heimat, das Herz zum Zerspringen schwer, war Anny in den Morgen hineingefahren. Ihr gegenüber hatte als einziger Reisegefährte ein stattlicher Mann mit blondem Bollbart und ge-snndheitstrotzendcn Gesicht gesessen. Er sah aus wie ein Fleischermeistcr und sehr selbstbewußt. Wiederholt hatte er die hübsche junge Mitrei« sende „aufs Korn" genommen. „Wenn Fräulein erlauben möchten, daß ich Ihr helfe, Ihren Trübsinn zu verscheuchen?" hatte Der sozialdemokratische Abgeordnete Silberer ist seit Monaten verschollen, offenbar bei einer Ge« birgstour verunglückt. Nun stritt man sich in den Blättern und sonst politischen Kreisen allen Ernstes darüber, was mit dem Mandate Silberers zu ge-schehen habe, weil er ja doch nicht rechtsgiltig tot fei und man müßte, meinten einige, die Todeserklärung verlangen, bevor man die Neuwahlen ausschreiben könne. Für die Todeserklärung aber wär« in diesem Falle, wo es sich nm einen Ver-mißten handelt, die gesetzliche mehrjährige Frist ein-zuhalten. Kurz, man zerbrach sich die Köpfe darüber, wie der Wahlbezirk Silberers aus der Wiener Land-straße auf kürzerem Wege als der in diesem Falle umständlichen und langwierigen Todeserklärung wie-der zn einem Vertreter kommen könnte. Und da hat man entdeckt, daß die erwähnte Bestimmung der Ge« schästsordnung vorschreibt, daß eine Neuwahl auch dann einzutreten hat, wenn ein Mitglied deS Ab« geordnetenhauseS ohne Urlaub von den Sitzungen des Abgeordnetenhauses sernbleibt nnd nach acht Tagen der Verfügung des Präsidenten, in der er aufgefordert wird, binnen 14 Tagen zu erscheinen oder seine Abwesenheit zu entschuldigen, nicht Folge geleistet ha». DaS ist die verschollene, jetzt erst entdeckte Be-stimmuug der Geschäftsordnung. Sie wird zweifellos im Falle Silberer ihre Anwendung finden und der Bezirk, den der Abgeordnete Silberer vertrat, wird wieder einen neuen Vertreter wählen können. War aber bisher wirklich niemals Anlaß vorhan-den, diesen Punkt der Geschäftsordnung des öster-reichifchen Abgeordnetenhauses anzuwenden ? Ist nie der Fall eingetreten, daß ein Abgeordneter länger als acht Tage von den Sitzungen fernblieb? Hatte wirklich der Präsident nie Anlaß, einen solchen säu« migen Abgeordneten an die Ersüllung seines Man-dates zu erinnern? Nach mehr als zweimonatlicher Pause hat jetzt das Abgeordnetenhaus seine Tätigkeit wiederum auf« genommen. Zunächst sollten die Ausschüsse etwaS vorarbeiten, um dem Plenum Stoff für seine Be- sein dröhnender Baß Anny aus ihren Sinnen auf-geschreckt. „Bin nämlich 'n riesig fideler Kerl, ha» ha, ha, — von Beruf Maurermeister und heiße Wilhelm Vogt, zu dienen." Erschrocken über die plötzliche Anrede, wie über den tönenden Baßion, vor allem aber über die über» mütig selbstbewußten Mienen des Sprechers, der sich vorgeneigt hatte und ihr bewundernd ins Gesicht sah, war sie leise von ihm fortgerückt. „Ich danke Ihnen, Herr Bogt, für ihre gnte Absicht. Wenn man aber, wie ich, eben Abschied genommen hat von etwas Liebem, so ist eS einem geradezu Bedürfnis, sich seiner wehmütigen Stim« mnng hinzugeben," hatte sie erwidert und damit das Gespräch sür beendet erklärt. Anders Herr Wilhelm Vogt. „Abschied genommen von etwas Lieben? Wohl Ihr Herr Bräutigam, — mit Verland zu fragen?" hatte er entgegnet, und dabei etwas hastig mit feinen die Spnren feines Gewerbes tragenden Fingern über den Bart gefahren. Welch ein aufdringlicher Mensch! AnnyS Unbehagen war gewachsen, während sie berichtigt: Nein — denn ich habe keinen Bräutigam. Diese Mitteilung hatte den Zuhörer offenbar befriedigt. Ihr Profil betrachtend, denn sie halte zum Fenster hinausgesehen, hatte er gemeint: Fräulein brauchen gar nicht sortzurücken — beißen tut der Wilhelm Vogt nicht. Aber gefährlich ist er schon manchem Mädel geworden, ha, haha! Könnt' zehn für eines haben, da« können Fräulein glauben. Heiraten aber tu ich nur eine, die ich leiden mag. Seite 2 Deuische Wacht Nummer 20 ratuugen zu geben und da hat sich sofort der auch früher nie seltene Fall ergeben, daß Ausschüsse be-schlußunfähig blieben, weil die Herren Abgeord-nelen, durch die langen Ferien verwöhnt, eben auch nicht erschienen find, obwohl sie einberufen warm. Das wäre ja gleich Gelegenheit, die GeschäftSord-nungsbestimmuug, die jetzt im Falle Silberer An-wendung finden wird, auch zur Geltung zu brin-gen. Es muß ja nicht einer gerade in den Bergen sterben und nicht ausgesuuven werden, um das Man-bat zu verlieren. Die MandatSverlusterklärnng würde ihre wohltätige Wirkung wohl nicht versagen, wenn sie Lebenden gegenüber ausgesprochen oder doch wenigstens angedroht würde. Der KohlenarbeilerstreiK in England. Der Riesenstreik, welcher derzeit in England herrscht, ist der größte Ausstand, welcher jemals zu verzeichnen war. Nicht weniger als anderthalb Millionen Arbeiter sind derzeit in England erwerb-loS: Eine Million Grubenarbeiter feiert freiwillig und eine andere halbe Million Arbeiter anderer Industriezweige hat durch sie bereit» ihren Lebens-unterhalt verloren. Zehntausende nnd Hunderttau-sende von Arbeitern werden mit jedem Tage daS Heer der Brotlosen verstärken helfen. Sechzehn Bahnhöfe in London wurden am Sonntag und Montag geschlossen, der Bahnverkehr im ganzen Lande wird auf ein Minimum beschränkt, bis er ganz stocken wird. Viele Schiffe haben keine tfoh« len mehr, und die Handelsschiffahrt an der Ostküste wird bereit» eingestellt. Die Streikenden haben sich, wie aus allen Kohlengebieten berichtet wird, bisher ordnungmäßig ausgeführt, sie geben sich festtäglichen Vergnügungen hin und genießen besonders langes Ausschlafen. Geld haben sie vorläufig noch reich-lich. Man berechnet die Fonds aller englischen Bergarbeiter aus etwa 50 Millionen Kronen, so daß bei einer Streikunterstützung von 10 Schilling pro Woche (12 Kronen) diese Summe für etwa 5 Wochen reichen würde. Welche ungeheure nationale und wirtschaftliche Gefahr der Streik für England bedeutet, läßt sich heute in vollem Umfange noch gar nicht absehen. Auch für die Weltwirtschaft birgt dieser RiesenauS-stand schwere Gefahren. ES muß mit Sympathie-stre'ks verwandter BenisSzruppen gerechnet und das Uebergreifen des Streikfieb^rs auf den schon beun-ruhigten Leib des Kontinents erwogen werden. Die englische Regierung sucht in der Erkenntnis der großen Gefahren des Streiks noch immer zwischen den Arbeitgebern, von denen nur die Walliser und die Schotten ans der Ablehnung des Minimallohnes Glauben Fräulein auch an ^Liebe auf den ersten Blick» ?' In wessen Gesellschaft war sie geraten!! Ganz enisetzt hatte sie den Sprecher angestarrt. Woraus zielt dieser vulgäre Mensch nur hin? Doch nicht etwa---? Sie mußte etwas erfinden, ihn los zu werben. Mit einem stummen Achselzucken hatte sie sich abgewandt und so unnahbar geblickt, wie ihr lieb' liches Gesicht ?S mir zuließ. Der Herr Maurermeister hatte sich bieS nach seinem Sinn gedeutet. »Fräulein habe» keine Erfahrung in der Sache — was? Besseres könnt' ich mir garnicht wünschen. Denn daß Fräulein sich bautz in mich, ihren Reise-geführten, verliebt, verlang' ich auch garnicht! Aber wenn Fräulein die Güte haben möchten, mir Ihre zukünftige Adresse auszugeben, so könnten wir unS schreiben, mir ist nämlich riesig daran gelegen." Das war empörend! Hilfesuchend waren die Augen der Bedräng-ten zu der Haltestation geflogen, der der Zug sich näherte. ..Mein Herr, ich akzeptiere Ihr Anerbieten nicht und ersuche Sie, Ihre Unterhaltung einzu-stellen," hatte sie erwidert. Dabei waren ihre Angen auf dem jugendlichen Reisenden im grauen Havelock haften geblieben, der auf dem Perron der Halte-station den herankommenden Zug erwartete. Seine Haltung verriet den gebildeten Mann, sein feinge-formte» Antlitz einen vornehmen Sinn. Hinter ihrer Stirn war ein Gedanke aufge« blitzt. Ein toller, unsinniger Gedanke, aber doch ein Rettungsanker von ihrem zudringlichen Gefährte» —. beharren, und den Arbeitnehmern, die im Laufe der letzten Tage unverkennbar radikaler geworden sind, auch jetzt, nachdem der große Streik bereits ausge-brachen ist. weiter zu vermitteln. Das Parlament soll den Minimallohn gesetzlich feststellen. Ehe die« aber erfolgen kann, werden vielleicht zehn oder mehr Tage vergehen und die Folgen deS Streiks werden unabsehbare sein. Da bereit» eine große Anzahl von Industrien infolge Kohlenmangel« den Betrieb einstellen muß-ten, feiern gegenwärtig in England fast ein und ein-halb Millionen Arbeiter. In den Minengebieten herrscht Ruh«, die, solange die Streikkassen ausreiche», nicht gestört werden dürfte. I» den großen Industriezentren, wo Hunderttausende widerwillig die Arbeit niederlegen müssen, sieht eS allerdings anders aus. Hundertlausende Arbeiter arbeiten nur noch bei halben Löhnen, ebensoviel« sind bereits gekündigt worden. 70.000 Eisenbahnern wurden die Löhne infolge des geschwächten Betriebes gekürzt. Der Betrieb der Dampfschifflinie Folkeston-Boulogue ist eingestellt worden. Bisher wurde die Ruhe nicht gestört, die Trup-pen werden jedoch für alle Fälle bereitgehalten. Die RegimeniSkommandos in Aldershot erhielten Sonntag abends Anweisung, ihre Telephonämter Tag und Nacht offen zu halten und mit dem Haupt-quartier in direkter Verbindung zu bleiben für den Fall, daß ihre sofortigen Dienste erforderlich wür« den. Man traf in Aldershot umfassende Vorkeh-ruugen für schleunige Truppenbewegungen. Politische Rundschau. Eine Anfrage zur Leibnitzer Wahl. Die Abgeordneten Wastian und Genossen rich-teten an den Minister des Innern in Angelegenheit des Wahlkampfes im zehnten steirischen Wahlkreise eine Anfrage, in der darauf verwiesen wird, daß die politischen Gegner behauptet hätten, dem Wahl-werber Franz Rauter habe die Regierung einen Be-trag von 10.000 Kronen aus Staatsmitteln für AgitationSzweck« zur Perfügung gestellt. Unter an« deren hat auch Magister Pharm. Dr. Wilhelm Frey dem Wahlwerber Rauter vorgeworfen, gegen diese Anschuldigung keine gerichtlichen Schritte ein-geleitet zu haben. Obergeometer Ranter erhob nun die Ehrenbeleidigungsklage und das Bezirksgericht Josefstadt beschloß die Einvernahme des Statlhal-ter« von Steiermark und die der im zehnten Wahl» kreise amtierenden Bezirkshauptleute, wobei es vom Ministerium des Innern die Entbindung der Ge-nannten von ihrer Verschwiegenheitspflicht verlangte. Da aber das Ministerium diesem Ansuchen nicht nachkam, konnte keine Vernehmung stattfinden und es gewinnt die Vermutung an Glaubwürdigkeit, Dieser hatte nach wie vor die Situation be< herrscht. Ihr Widerstand gefiel ihm ganz auSgezeich-net. Komödie, nichts als Komödie, dachte er. Er kannte doch die Mädchen, 'n bischen sich rar machen, tun sie immer gern, sobald sie merken, daß einer Feuer gefangen. Und das hatte er, alle Wetter ja, und das Bornehmgetue stand ihr entzückend, wie er meinte. Mürbe mußte sie werden, bevor sie ange-kommen, nnd weun's nicht anders ging, durch 'n Kuß, den er ihr raubte. DaS Mittel hatte noch jede bekehrt —. Ein Poltern und Krachen schreckte die Gegner aus. AnnyS Reifetafche war auS dem Fach, da hinein sie sie geschoben, herabgestürzt. Erschrocken bückte sie sich, prallte aber gleichzeitig mit Herrn Wilhelm Vogt zusammen, dessen Maurerhand sich blitzge-schwind nach ihrem Eigentum ausgestreckt. Es er-obern und triumphierend hinter seinem Rücken ver-bergen, war daS Werk eines Augenblicks gewesen. „Was bekomme ich, wenn ich Fräulein die Reisetasche wiedergebe?" sprudelte er, blutrot vor Vergnügen nnd Verlangen, und sah sie liebe' durstig an. „Ich verstehe Sie nicht, mein Herr! Sofort geben Sie mir meine Tasche! UebngenS" — ihr Atem war geflogen, indes ihr Blick durch« Fenster geglitten war, hin zu dem schlanken Mann aus dem Perron — „erwartet mein Bruder mich; - - dort — steht er —." .Wer's glaubt!" war es Herrn Vogt entschlüpft. Er hatte endlich begriffen, daß es der Sprecherin Ernst war mit ihrer Abwehr, und der Aerger hierüber ließ seine Stimmung augenblicklich um-schlagen. daß die Regierung tatsächlich 10.000 Kronen fir die Bekämpfung Maliks zur Verfügung gestellt habe. Im Interesse aller Beteiligten stellen die Abgeord-neten an den Minister des Innern die Anfrage, was er zu tun gedenkt, um in diesem für die politi-schc Moral so wichtigen Fall die Beamten der steiermärkischen Statthalter« von der Pflicht der Verschwiegenheit zu entbinden. Die lex Kolisko und die Regierung. In seiner letzten Sitzung vor der Vertagung h.'t der niederösterreichische Landtag den bereits wie-derholt gefaßten Beschluß erneuert, wonach die Un-terrichtSsprache an den öffentlichen Volks« und Bär-gerschulen nur die deutsche sein kann. Die Ehrist-ltchsozialen, deren Haltung in dieser Frage durchaus nicht immer die gleiche war — bekanntlich hat Dr. Geßmann vor drei Jahren denselben Antrag wütend bekämpft — taten diesmal ganz besonders eifrig und bejorgt. Der Zweck, den sie damit befolgen, ist ein doppelter: Zunächst handelt e» sich für sie da-rum, Stimmung für die bevorstehenden Gemeinde-ratSwahlen zu machen, dann aber möchten sie gern dem Deutschen Nationalverband eins anS Z?uz flicken. Die österreichischen Regierungen standen und stehen — denn nach den Erklärungen des Statthalters Freiherrn von Bienerth macht auch das Ministerium Stürgkh hier keine Ausnahme — aus dem Standpunkt, daß daS erwähnte Gesetz, nach seinem ersten Einbringer die lex KoliSko genanm, nicht sanktienSfähig sei, weil die Festsetzung der Un-terrichtSsprache nach § 6 R.-V -G. Sache des Lau-deSschnlrateS sei, der vorher die Schulerhalter anzu-hören habe, und weil eS nicht angehe, daß ei» ReichSgesetz durch ein Landesgesetz tangiert weide, Die Schwierigkeiten über diese offenbar von der Rücksicht aus die Tschechen diktierte Haltung der Regierung hinwegzukommen, find natürlich sehr groß und die Chnstlichsozialen hoffen und wünschen, daß es dem Deutschen Nationalverband nicht gelingen möge; denn um die Sache ist eS ihnen ja nicht zu tun, sondern nur um den parteimäßigen Vorteil. Den deutschnationalen Abgeordneten im niederöster-reichischen Landtage sowie im Reichstage ist es ab» gerade um die Sache zu tun, um eine Schutzwehr für das Deutschtum im Stammlande der Monar-chie. Der Deutsche Nationalverband hat daher mit seinen Bemühungen, die Sachlage klarzustellen, bereits begonnen. Zunächst handelt es sich dabei um eine ganz merkwürdige Gesetzesauslezung vor Seite des Statthalters. Baron Bienerth mochte wohl selbst gesühlt haben, daß seine Berufung auf den 8 6 R.'V.'G. nicht ganz stichhältig sei und vollkommen illusorisch werde, wenn die deutsche Sprache als einzige Landessprache festgelegt ist, DaS ist aber durch das La n des qe setz vom 1, Noo. 1909 tatsächlich geschehen. Dieses Gesetz sühn nämlich in seinem Titel die Bezeichnung: „betres-fenb den Gebrauch der Landessprache". Darnach Die Reisetasche vor sie hinsetzend, drängte er sich brüsk ans Kupeefenster. Daß der Herr dort ihr Bruder war und sie erwartete, waren natürlich „faule Fische". Ersunden von der hochnäsigen Kröte, um ihn abzuschrecken. Und dies ihm, dem Maurer-meister Wilhelm Vogt, der zehn für eine habe» konnte —. Der Zug war in den Perron eingefahren. Wat sie nun wohl tun würde — als Lügnerin zu et-scheinen, würde sie sich doch wohl schämen! Und --. Alle Wetter — was war das?! Zwei Minute» Aufenthalt? Der Schaffner hatte die Kupeetür aufgerissen und der Herr im Havelock steuerte darauf zu. Gleich zeilig war Herrn Bogt« Reisegefährtin aus ix» Abteil geeilt und auf den Herrn draußen zu. Mit vor Erstaunen offenem Mund sah eS der Maurermeister. Sah, daß die „hochnäsige Kröte" rot wurde, sehr rot, und auf den Herrn einsprach. Daß dieser den Hut lüftete und wie zustimmend den Kops neigte. Sah, daß der Fremde eine» schnellen Blick zu ihm hinwarf, der „Kröte" den Arm bot und un, das Paar nahte —. Von diesem Augenblick au hatte für Ann, Brühn daS „selige Erlebnis" begonnen. Zwei Men« sche», die sich nie zuvor gesehen, tauschten plötzlich das geschwisterliche Du miteinander, nannten sih Anny und Bernhard, und waren so zart und ei«-trächtig zueinander, wie ein liebendes Geschwister-paar. Und diese zwei einträchtigen Leutchen hatte» Herr» Vogts Gegenwart ossenbar vergesse». Sie plauderte» so angcregt, ja, sie waren so vertieft m ihr Gespräch, daß sie gar nicht eS beachteten, all bei der nächste» Haltestelle der geprellte Manier- störn«! Blätter zur Unterhaltung nnd Belehrung für Hans nnd Familie. der ^Deutsche« Macht" tu killt. Nr. tv .Die Gslbmart" erscheint jeden Sonnrag al« unentgeltliche Beilage ftlr die Leser der „Deutschen Wacht". — Snneln ist »Die Eadmark' nicht käuflich 1912 (Nachdruck verboten.) HKuti. Novellette von O. v. d. Trave. „Okuli fällt in diesem Jahre auf den 10. März!" Seit der Herr Registrator Maier die« auS dem Kalender festgestellt, hatte bei Maiers der Jammer angefangen. Die Rede deS Hausherrn war nämlich gleich« bedeutend mit: Dann gehe ich auf die Schnepfen-jagd! - Nun war aber die Frau Registrator eine „auf-geregte Person", wie sie jedermann versicherte, und überdies in steter Aiigst, es könne etwa« passieren — natürlich etwa« Schreckliches. Als die Kinder noch klein waren, war der Mutter Stichwort gewesen: „Hans, laß das Klet-lern, Dn könntest Dir den Hals brechen! — Wie sagst Dn, mein Klärchen? Dn möchtest Mama hel» feit? Nein, mein Engel, daS geht nicht, Du könn-test die Schüsseln fallen lassen, oder gar selber fallen! — Lieschen, leck nicht alles ab! Ich kann nicht stets auf Dich achten und wie leicht könntest Du Dich vergiften!" Beim Schlittschuhsport hätten die Kinder ein-brechen oder doch mindestens einen Beinbruch da« vontragen können! Beim Turnen hätten sie vom Reck fallen und sich eine Rückgratsverkrümmung zu-ziehen können! Tanzen? Dabei konnte man sich töt« lich echauffieren! Baden im Freien? Lieber Himmel, dabei kounte man ja ertrinken! Und nun gar erst beim Rudersport! Wie leicht konnte so ein Fahr« zeug kentern! Radeln? Gott bewahre, daß hieße ja geradezu die Götter versuchen! Im Nu konnte so ein Höllenwerk von Auto daherkommen und Rad und Radier zermalmen! Und Luftschiffahrt? Frau Amauda Maier wurde nur bei dem Gedanken an die Gefahren dieses Sports halb ohnmächtig. Dadurch waren natürlich die Maierschen Spröß-linge um manche Jugendsreude gebracht worden. Nur unter Ach und Krach hatte Han» es durchge setzt, daß er Rad fuhr, daß Klärchen ein paar Kränzchen durchtanzte und daß Lieschen, der Back-fisch, am Turnunterricht teilnahm. Indes ritt die Mutter ihr Steckenpferd weiter. Mit wahrem Hochgenuß würzte sie allmorgentlich den Kaffee ihrer Lieben mit den Unglücksfällen au« der Zeitung, die sie, vor Aufregung sich überhaf-pelnd, vorlas. Noch bevor der Registrator in« Bureau ging, Haus ins Kontor, Klärchen an die Hausarbeit und Lieschen in die Schule, wußten sie haarklein, wie viele Leute beim Schlittschuhlaufen, respektive beim Baden, ertrunken, wie viele Boote mit Insassen gekentert und wie viele Radler und Turner gestürzt waren, wußten sie die Zahl der Unglücklichen, die bei einer Auto- oder Luftschiffahrt um« Leben ge-kommen. Bei einem Tanzvergnügen war in einem Falle sogar der Tod unverzüglich eingetreten! Und dann da« neue Schreckgespenst, die infolge der heu-rigen grimmen Kälte überheizten Oeseu! In so und so vielen Fällen waren sie geplatzt oder eingestürzt und hatten zahlreiche Brandopfer gefordert! Zum Glück war letzteres jetzt ein überwundener Standpunkt, denn der Vorfrühling war gekommen — die linden Lüfte waren erwacht. Diese aber brachten ein andere« Schreckgespenst mit — Okuli. Ein Zeitpunkt, der am Maierschen Ehehimmel, wie ein nnheilkündender Komet, seine Spuren vor« auswarf. Seit Jahren war er von Frau Amauda siegreich bekämpft worden. Seit Jahren schon hatte sie keine Schnepfe mehr auf die Tafel gebracht, nur um ihrem Mann nicht in Erinnerung zu bringen, daß diese Spezie« herumfliegen, um geschossen zu werden. Trotzdem war diese Tatsache dem Regi-strator im Gedächtnis geblieben und wurde alljähr« lich, wenn Okuli nahte, von ihm wieder aufgetischt. „Ich möchte doch auch mal aus die Schnepfen« jagd," hatte er gemeint. Doch war dieser Wunsch, wie da« ja manchmal geht, bi« jetzt nur ein Wunsch geblieben. Und Frau Amanda hatte ein übrige« getan, diesen Wunsch wegzurauben. Unermüdlich war sie gewesen im Erzählen von Iagdnnsällen, die Okuli geschehen sein sollten. In diesem Jahr aber hatten alle Anstrengnn-gen Frau Amandas gegen die Schnepscnjagd nicht Stand gehalten. Eines Tages war der Registrator nach Hause gekommen mit der Nachricht: „Sämt-liche Sollegen von mir gehen Okuli auf die Schnepfen-jagd und ich werde mitgehen — pnnktnm." Wie vom Blitz getroffen, war Frau Amanda auf- eine» Stuhl gesunken. Ihr erregbares Tem« perament nnd ihre angeborene Angst vor dem, was geschehn könnte, gingen mit ihr davon. — „Du willst aus die Jagd?! Willst mich zur Witwe machen und die Kinder zu Waisen?!" hatte si« geschrien. „August — Mann — komm zu Dir — ich beschwöre Dich, sei barmherzig, und —* Unerhörterweise war Hans, der Kontorist, jetzt in schallendes Gelächter ausgebrochen, in das ein-zustimmen Klara und Lieschen nnr zu gern getan, kS aber nicht gewagt hatten. Der Registrator aber hatte gewettert: „Ich gebe Dir Deine Worte zurück, Alte! Ich beschwöre Dich, sei barmherzig, und komm zu Dir! Fasse die Sache vernünftig aus, än-der« tust Du an der Tatsache nichts, und verdirb mir daS Vergnüge» nicht. Hiernach war Stille im Hause eingetreten, jene unheimliche Stille, die der Vorbote eines herauf« ziehenden Wetters ist. Frau Amanda ging mit sest-geschlossenen Lippen, wie eine Auster, einher. Lies-chen, der Backfisch, floh das elterliche HauS und suchte in Gesellschaft von Freundinnen Zerstreuung. Klara, daS arme Kind, war übler daran. Sie konnte nicht, wie die Kleine, der häuslichen Miß« stimmung entfliehen. Uebrigens war dem Papa diese nicht anzumerken. Er summte Jagdlieder, wenn er heimkam, besprach mit HanS das Revier, wohin es gehen sollte, und studierte eifrig Schnep. fenjagdgefchichten. HanS aber bemerkte insgeheim gegen Klara: „MutterS Schweigen kommt mir ver-dächtig vor. Ich fürchte, sie heckt etwas aus, daß er nicht zur Jagd kommt!" So schien es in der Tat. Nachts floh Frau Amanda der Schlaf ; mit offenen Augen lag sie da und ließ die Gedanken kreisen. Je näher Okuli rückte, desto mehr steigerte sich ihre Unruhe, noch mußte sie wohl kein Mittel gefunden haben, das stichhaltig war, den Registrator an der Jagd zu verhindern. Doch wenn die Not am größten, ist bekanntlich die Hilse am nächsten. Zwei Tage vor Okuli kam der Registrator strahlend nach Hanse und sagte zu den Kindern: , So nun ist alle« vorbereite« zur Jagd! Ich habe mir einen pikseinen Jagdanzug gekauft, eine famose Büchse und Jagdtasche; alles wird geichickt!-- Klärchen, sorg' für ff. belegte Butterschnitten; eine Flasche Nordhäuser, etwas Salami, meine Lieblings-wurst, sowie ein Stück Trüsfelpastete kannst Du auch in die Jagdtasche tun. Okuli-Souutag, Punkt 8 Uhr srüh, fahren die Kollegen mit der Jagd-kalefchr hier vor und dann gehts fort ans die Jagd — Hurrah!" Ju diesem siir Amanda so furchtbaren Angen-blick, kam der Aermsten die Erleuchtung. Wie eiu Blitz die Dunkelheit erhellt, kam ihr plötzlich ein Gedanke. Und er mußte wohl bald eine scste Ge-stalt annehmen, denn sehr schnell verschwand Frau Amanda in ihrem Zimmer, riegelte hinter sich ab und entfaltete nun an ihrem Schreibtisch eine sieber-hafte Tätigkeit. Brief ans Bries, nur wenige Zeilen enthaltend, und jeder Bries dieselbe«, entstaub unter ihrer Feder. Triumphierend legte sie endlich diese sort, verbarg daS Rudel ©riefe iu ihrer Handtasche, nahm ihren Mantel nm und trug die Briefe eigen-händig zum Briefkasten. I» der Nacht, die solgte, schlief sie zum erste» Male wieder gut, sanft und sorglos bis in den Morgen hinein. Köstlich klar und souuig brach d-r Okuli-Soun-tag an. Der Wecker ließ den Registrator aus tiefem Schlafe auffahren. Dann aber war er mit einem Male muutcr. Richtig, eS war ja Okuli! Also sofort aus den Federn, schnell sich waschen, den neuen Jagdanzug anlegen, die wüchse um, auch die Jagdtasche mit den Muudvorräten nichl vergessen! Dann mit den Kollege» im Jagdwagen fort, und — piff, paff, puff, würde es gehen, daß die Schnep-sen nur so niedersausten, und--Donnerwetter, — was war denn das? unterbrach der Registrator seinen Gedankenfaden — Dabei war er pudelnaß aus dem Waschbecken herausgefahren nnd hob lauschend den Kops. Unten war die HauStür gegangen, ein Aufschrei gefolgt und nun ein Durcheinander von Stimmen. Himmel, sollten die Kollegen schon eingetroffen fei» ? dachte der Lauscher. Diese aber würde Amando doch nicht so sreudig begrüßen, denn freudig war der Empfang, das merkte er. Vermutlich war eS ein Bekannter, der vorsprach. Damit setzte der Registrator seine Waschungen sort. Allein, er hat kaum damit begonnen, als wiederum die Haustür ging. Ungestüm und lär-mend und aufgelassen ward sie obendrein auch noch! Gerade, al» wenn mehrere Personen hereindrängten. 8reujmtflioiicnbottntM stabes oder EisenS und reibe damit die Säure fest ein. Die Salzsäure gibt den Fleck heraus und eS braucht nur noch nachgewaschen zu werden. Ein gleiches Resultat, nur nicht so schnell, erlangt man. wenn man den Flecken mit einem aus Essig und Lehm bereiteten Brei wiederholt einreibt. Borax und dessen Verwendung im Haushalt. Ein geringer Znsatz von Borax, etwa 0.02 Teile Boraxsäure, verhindert das Ge-rinnen der Milch. Ein Zusatz von einhalb Borax zu 40 Liter Wasser erleichtert das Wäschewaschen und macht Ersparnis an Seifenverbrauch. Eine Mischung von 8 Gramm Borax mit 50 Gramm Roscnhonig gibt ein gutes Mittel, angewendet zum Auspinseln des Mundes, um Säuglinge von Mund-schwämmchen zu besreien. In derselben Mischung noch einen Zusatz von einhalb Flasche Rosenwasser zugetan, bildet er ein vorzügliches Wasser zum Gurgeln. Auch bildet Borax zu 16 Gramm in ein Pfund Wasser gemischt und als Kompresse ausgelegt ein gutes Mittel, wunde Brustwarzen säugender Frauen zu heilen. Endlich ist Einstreuen von Borax oder Einblasen mit Beimischung von etwas Zucker, was mit einem Gummispritzer geschehen muß, ein unfehlbares Mittel, die so lästigen Kakerlakken, Schwaben, Feuerwürmer oder Russen zu vertreiben. FRI1Z RUSCH, BnchMsiig, GILLS. Schrifttum. Landwirtfchaftsnot, Lebensmittelteuerung und Grundrente. Feststellungen und Resormgedanken. Bon einem österreichischen Gutsbesitzer. Wien und Leipzig, Verlag von Wil-Helm Frick, k. u. f. Hofbnchhändler. Ju gedrängter, aber klarer und leichtverständlicher Form werden in dieser kleine» Schrift die wichtigsten Volkswirtschaft-lichen Fragen der Gegenwart streng sachlich erörtert. Die interessanten Ausführungen riechen nicht nach der Studierlampe, man fühlt aus ihnen^,da«^Erleb-nis heraus, das Erlebnis des m tten im Leben stehenden, erfahrenen und vorurteilslos denkenden Fachmanne«. Wa« über die Landwirtschaft, ihre soziale Bedeutung und ihre Notlage, über die Gründe der LebenSmittelteuerung. über die verfehlte» staat-lichen Miltel zur Abhilfe und über daS fortwährende Steigen der Grundrente gesagt wird, scheint geradezu unwiderleglich. In der genossenschastlichen Neuge-staltung der menschlichen Wirtschaft, die uns sicher und nahe bevorstehen soll, erblickt der Verfasser den friedlichen Weg, der die Kulturmenschheit in eine sonnige Zukunft führen wird. Eine bis jetzt noch nicht existierende GenossenschastSsorm, die aber über-all und jederzeit leicht gegründet werden kann, wird nach seiner Meinung den Beweis erbringen, daß Friede und Gerechtigkeit nicht nur elhische Forderun-gen, sondern auch die reellen Grundlagen deS wirt-jchastlicheu Lebens sein können. Jeder deckende Mensch, welchen Standes er auch sei, sollte diese schuft lesen, keiner wild eS ohne dauernde, innere Bereicherung tun.. föoäWttfW dt» Micr Stadtvttschd««. VT/tvCIliC» rvugsveretues Sei Spiele«, Veite« «ad Legate«! Deutsche Volksgenossen! fördert das Deutsche Haus durch Spenden, Mitgliedschaft und regen Besuch. Jeder deutsch und freiheitlich Hestnute ist Mitglied des Vereines „Ireie deutsche Schute!" Sitz in Wie«. Obmann: Hermann Braß in Hohenftadt. — Geschäftsstelle: Wien 7. Lerchenfelderftrahe 5. Einlrillkgebühr I #. MitgliedSdeiuag mindesten» l Jt. Gründunst»l>«itrag &0 X., L-btn-beilraa 30 St. Die Ber. «inezeitschrisr tostet für Mitglieder i «. Im Buchhandel 3 « Zuschriften sind im allgemeinen an die Geschäftsstelle zu senden. Xtnraut 20 besteht in Niederösterreich nur eine einzige, nämlich die deutsche Landessprache und logischerweise kann dem LandeSschulrat überhaupt nicht mehr das Recht zugebilligt werden, sür eine öffentliche Schule eine andere Unterrichtssprache als die Landessprache zu bestimmen. Der ß 6 R.V G. hat eben nur für gemischtsprachige, nicht aber sür einsprachige Länder eine Bedeutung. Um nun Über diese Schwierig-leiten hinwegzukommen, hat nnu Baron Bienerth die neue und eigenartige Ansicht vertreten, daß der Titel eines Gesetzes keinerlei disposilive Wirkung habe, welch letztere vielmehr einzig und allein den meritorischen Bestimmungen des Gesetzes zukomme. Diese Auffassung steht nicht nur mit den allge» meinen Rechtsbegriffen in Widerspruch, sondern auch mit der Tatsache, daß über Titel und Eingang des Gesetzes besonders abgestimmt wird und daß Titel und Eingang mit den einzelnen GesctzeSparagrapheu vom Kaiser sanktioniert werden. Die Auffaffung des Statthalters widerspricht aber insbesondere auch den Absichten der Gesetzgeber, die von der Beschlußfaf-sung im Landtage in langwierigen Verhandlungen, an denen auch der damalige Ministerpräsident und jetzig: Statthalter Bienerth persönlich teilnahm, mit einer jeden Zweifel ausschließenden Klarheit zum Ausdrucke kamen. Gerade solche Vorkommnisse wie die kunstvoll um die Wahrheit sich herumschläugelnde LandtagSrede deS Freiherr» von Bienerth zeigen, wie gefährlich eS wäre, das Schicksal des txutschen Volkes der GesetzeSauslegung unserer Bürokraten zu überlassen. Darum muß die Sanktionierung der lex Kolisko nach wie vor mit aller Entschiedenheit angestrebt werden. Vom Deutschen Nationalverband. In der Freitag stattgcsundcnen Sitzung des Deutschen NatwnalverbandkS berichtete Abgeordneter Marckhl über da» Wehrgesetz. wobei er einleitend bemerkte, daß es angesichts der jüngsten Wendung eigentlich gar nicht feststehe, ob das Gesetz überhaupt in der nächsten Zeit zur Verhandlung komme. Man forderte ihn jedoch ans. den Bericht zu erstatte», weil ,i an auf diese Weise über die Sache schlüssig werden könne. ES wurde beschlossen, dahin zu wir-!en, daß das Referat im Ausschüsse einem Mitgliede des Deutschen Nationalverbandes zugewiesen werde und hiesur Dr. Sommer in Aussicht genommen. Weiters wurde über Anregung des Abgeordneten Marckhl der Vorstand beauftragt, beim Eisenbahn-minister wegen der von den Unterbeamten. Expe-dienten und Werkführern usw. der Südbahn voige-brachten Beschwerde über die angeblich nicht in dem bei den Staatsbahnen eingesührten Ausmaße ersolg-ten Bezugserhöhungen vorzusprechen. meister mit grimmiger Miene auSstieg und mit seinem Koffer sich davonmachte. Und was dann geschehen war? Die Fäden, die Gott Zufall gesponnen, hatten sich um die jungen Herzen gelegt. Erglühend hatte Anny ihrem Begleiter gedankt sür seine Hilfsbereit-fchast und auf seine Frage hin ihm von ihrem Leben erzählt. Daraus hatte er berichlet, daß er nach Wien reise, woselbst er eine Redaktenrstelle antreten wolle. Und dies und jenes hatten sie gesprochen und da-bei eine merkwürdige Seelengemeinschast entdeckt. Schließlich hatten sie auch über den Vorsrühling geredet, der über dem dämmernden Land lag. daran der Zug vorbeigesaust. Und daS Wort und seine Bedeutung im Menschenleben hatte beide getroffen mit ahnungsvollem Erbeben. Als der Bahnzug an AnnqS Reiseziel gehal-ten, hatte Herr Bernhard Helmholz auf den Kätz-chenstrauß in ihrer Hand gedeutet und geflüstert: .Scheuten Sie mir die Kätzchen, liebeS Fräulein, als Erinnerung an unsere gemeinsame Fahr«. — ich bitte darum .. Und die silberschimmernden Kätzchen waren au« Anmy« Hand in die ihres Begleiters gewan-dert. Eim letzter Gruß — dann hatte sie allein ge-stunden in der fremden Stadt, dem Zug nach-schauend,, der den „Br»der Bernhard" in die Weite führte. So» hatte daS kleine Erlebnis geendet. Dann war diee Gegenwart mit ihrer Nüchternheit und ihren klleinlichen Kämpfen gekommen. Wenn der juugeu ZLebenSkämpferiu gar so schwer um Herz wurde, i waren ihre Gedanken zurückgehe zu dem ^mische Aus Stadt und Land. Todesfall. Mittwoch den 6. d. ist in Gono-bitz der Steuerverwalter Herr Johann Wesenschegg im Alter von 40 Jahren plötzlich verschieden. Der Verblichene war anch Gemeinderat der Marktgemeiode Gonobitz. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn, tag findet iu der EhristuSkirche um 10 Uhr vor-mittags ei« öffentlicher Gemeindegvtlcsdienst. um 1l Uhr ein «indergottcsdienst statt. Am nächsten Samstag im evangelischen Gemeindesaal eine Ler-sammlung deS deutschevangelischen MädchenbundeS. Der 13. Mai. Die Vertreter sämtlicher Gau-und Bezirlsverdände deS Deutschen SchulvereineS haben am 3. Dezember 1911 einstimmig beschlossen, eS sei der 13. Mai eineS jeden Jahren als natio-naler Fest- und Opfertag würdig zu begehen. Be-gründung: Der l3. Mai 1880 ist der Gründungs-tag deS Deutschen SchulvereineS und der GeburtS-tag des deutschen CchutzvereinSgedankenS überhaupt. BiS dahin hatte da« deutsche Volk in Oesterreich wie ein treuer Müllersknecht ruhig dte Säcke in die Mühle deS Staates getragen, ohne sich um sein VolkStum, um seine nationale Zukunft zu kümmern. Es gab dem Staate mit vollen Händen, waS deS Staates war und mehr als das. Dabei sah e« nicht, wie ringsum die anderen Völker, die nur auf ihres eigenen BolkStumes Kräftigung bedacht waren, immer stärker und mächtiger wurden. Durch die nimmer-müde selbstlose Arbeit in den Schutzvereinen ist all» mählich das nationale Empfinden wieder geweckt und daS Pflichtgefühl geschärft worden. Wir stiid zumindest soweit, daß wir »nS sür eine verzweifelte Ab> wehr der nationalen Gegner und für den Schutz deS heimatlichen Bodens kriegsmäßig schulen und rüsten. Die Ersol^e der Schutzarbeit haben unS Selbstvertrauen und Mut gegeben und darum ist der 13. Mai, als der Tag, an dem die Schutz-arbeit in Oesterreich ihren Ansang nahm, für das ganze Ostmarkoolk von größter Bedeutung. Es soll darum auch aller Deutschen Sorge sein, den 13. Mai zum Festtage zu erheben und ihn in rechtem Geiste zu begehen; im Geiste jener Opferfreudigkeit, auS der der Deutsche Schulverein geboren wurde, durch die er stark und mächtig wurde, j.ner Opferfreudig, keit. die jeden Deutschn! ohne Unterschied des Ge-schlechtes und dt« Älter?, deS Stande« und der Partei in den Dienst der gleich großen Sache stellt. Alle deutschen Vereinigungen seien zur Mitarbeit herzlichst eingeladen. Daß sie nicht sehlen werden, wo eS eine gute, deutsche Sache zu fördern gilt, dessen sind wir gewiß. Haben sie sich doch, die Ortsgruppen der bejreundeten Schutzvereine mit in» begriffen, bei der Roseggersammlung als unsere treuesten und erfolgreichsten Mitarbeiter erwiesen, allen voran die deutschen Studenten, Turner und Sänger, die Vorkämpfer jeder völkischen Bewegung. Erlebnis, zurückgekehrt mit schmerzlichem Berlan-gen . .. In Erinnerung hieran drückte Anny Brühn jetzt abermals ihre Lippen aus deu Kätzchenstrauß. AIS sie von ihren Besorgungen zurückkehrte in daS Haus dc» RegicrungSrateS, sprang ihr beim Ein-tritt der fünfjährige Bruno entgegen, einen Brief in der hocherhobenen Hand: „Es ist ein Bries für Sie gekommen, Frau-lein!" berichtete er wichtig. „Er kommt von weit ber und hat eine feine Marke! Papa sagt, der Kaiser von Oesterreich ist daraus abgebildet! ES steht gewiß etwas Schönes in dem Bries geschrie-ben!" Der Kindermund hatte recht gesagt. Mit seligem Erschrecken laS Anny: Liebe Schwester Annyl Der Vorfrühling ist wiedergekehrt und die Weidenkätzchen blühen. Da kommt „Erinnerung fach«, heimlich auf leisen Sohlen gegangen." — Liebe Schwester, ich habe oft an unsere gemeinsame Fahrt damals zurückdenken müssen und mit heißer SehN' sucht. Ich frage Dich nun, ob es auch Dir so ge-gangen, und ob Du sein willst statt meiner lieben Schwester meine liebe, liebe Braut. Dein Bernhard Helmholz. Vorfrühling — Zeit an Hoffnungen reich! Anny Brühn behauptet, daß keine andere Zeit so süß sei wie diese. Seite 3 Ihre Mithilfe und die Mitarbeit der deutschen Ge-mcindevertrelunge» erbitten wir uns besonder« sür jene Orte, in denen wir keine eigene Ortsgruppe be< fiyen, welche die Veranstaltung einer völkischen Mai» frier übernehmen könnte. Ein erhebender Ersolg d«S Tages wird nicht de« Deutschen Schulvereint allein, sondern alltn nationalen Bestrebungen zugute kom-men und damit dem ganzen Volke unserer deutschen Ostmarken. Gewerbekränzchen. Wie schon gemeldet, veranstaltet der Cillier deutsche Gewerbebund a» 24. d. im Deutschen Hause ein Gewerbekränzchen, dessen Reinertrag dem Fonde zur Unterstützung not-leidender Kleingewerbetreibender zufließt. Die Ein-ladungen werden in den nächsten Tagen ausgegeben werden. Der Krünzchenausichuß ist schon eifrig an der Arbeit, um diese« Festabend deS deutschen Gewerbes unserer Stadt zu einem recht genußreichen zu gestalten. Wir sind überzeugt, daß die Deutschen Cillis der Einladung des Gewerdebundcs zahlreich Folge leisten und beim Feste die warmen Sympa-thien, die der Deutsche Gcwerbebund in unserer Ltadl genießt, durch starke Beteiligung an der Veranstal» tung in schönster Weise zum AuSdiuck bringen werden. Folgen der slowenischen Landtags-obstruktion. Am 14. d findet in Graz eine Versammlung der BezirkSobmünner Miltelsteiennart« statt, in der gegen da« Land wegen Nichtbezahlung deS gesetzlichtn Beitrages sür die Erhaltung der Ve° zirkSstraßen Stellung genommen werden soll. Im Hinblicke auf die finanzielle Lag« des Landes und die Verhandlungsunfähigkeit des sttirischen Landtages werden diese Beiträge, die sür einzelne Bezirke bis zu 40.000 K. jährlich ausmachen, schon durch zwei Jahre zurückbehalten. Die BezirkSvertreiungen sind daher bemüßigt, entweder die Umlagen zu erhöhen oder ein Darlehen aufzunehmen und zu verzinsen oder die Straßenpflege einzuschränken. Scheu gewordene Pferde. Gestern um 5 Uhr nachmittags scheuten plötzlich die Pferde deS Mühlenbesitzers Peter Majdie beim Frachtenmaga-zine, galoppierten mit dem leeren Wagen über den Franz Joseph Kai durch die Neugasse und rannten direkt iu das Kaffeehaus „Union*. Sine gioße Spiegelscheibe ging in Trümmer und der Fenster« rahmen wurde etwas beschädigt. Von den Gästen wurde niemand verletzt. Der Schaden von 180 K. wurde von Herrn Peter Majdic sosort vergütet. Früher Anfang. In den Monaten Jänner und Februar waren b«i mehreren Kaufleuten aus den Schaufenstern Waren entwendet worden, ohne daß man den Täter hatte erwischen können. Dem Wachsührer Zintauer ist es nun am 5. d. gtlungen, den Täter in der Person eines zwölsjährigen Schul-jungen auszusorschen, es »st dies Max Nowak, Sohn eines Handlangers. Als der Wachmann sich in die rlttrliche Wohnung begab, ergriff der Knabe, als er des Wachmannes ansichtig wurde, das Weite. Der Wachmann sragte den Bater deS Knaben, Franz Nowak, auS, ob er im Besitze seines EohneS ver-schieden? Galanteriewaren bemerkt habe. Dieser ver-sicherte ihn aber, nie etwaS gesehen zu haben. Eine halbe Stunde später erschien der Wachmann neuer-dings ganz unvermutet in der Wohnung deS Franz Nowak und bemerkte zwei ganz neue Pfeifen auf dem Tische liegen, die er als die aus dem Schau-fenster der Firma König entwendeten Pfeifen er-kannte. Er nahm sodann eine Hausdurchsuchung vor und fand auch noch einen Teil der übrigen gestoh-lenen Gegenstände vor. Franz Nowak wurde wegen Verdachtes der Mitschuld in Hast genommen. Gegen drei Uhr desselben Tages wurde auch der jugend-liche Dieb, Max Nowak, im Sladtparke ouigegüffen und bei seiner Durchsuchung einige gestohlene Ge° gen! finde und drei Stück Schlüssel vorgesunden. Er gestand auch bald ein, die Diebstähle seit Mitte Jänner bis Anfang« März verübt zu haben und zwar angeblich aus eigenem Äntnebe nnd ohne einen Genossen. Wie Max Nowak selbst zugibt, eignete er sich vor allem zwei Schlüssel mr die «chausc»!ter an. die er, während das Schaufenster offen üand und rangiert wurde, zu sich nahm. Mit diesen Schlüsseln öffnete er die Schaufenster der übrigen bestohlenen Kaufleute und entwendete hieraus die verschiedensten Sachen. Einen Schlüssel hatte er sich selbst zugefeilt. Sämtliche Diebstähle bei nicht weniger als zehn Kaufleuten verübte er in der Zeit zwischen sechs und sieben Uhr abends und zwar in den be» lebtesten Gassen. Ueber die Beweggründe, warum er diese Diebstähl« verübt hat. befragt, gab der junge Langfinger an, daß «r vom Hunger dazu getrieben worden sei. Tagelang gab es zu Hause nicht« zu essen und die ganze Familie ging oftmals in« Kapuzinerkloster um das MittagSessen bitten. Zuerst 4 ÜJUiSUIC X*ud|t NrnnnÄ ZH war der Bater als Handlanger mit einem Taglohne von 2*40 Kronen bedien stet, war dann längere Zeit ohne Arbeit und stand schließlich durch 14 Tage hindurch beim Mühlenbesitzec Peter Majdic mit einem Taglohne von 1-60 Krone als Taglöhner im Dienste. Daß er damit nicht für Frau und Kind sorgen konnte, ist erklärlich. Da Hunger wehe tut. so entwendete der Knabe, wo sich ihm am leichtesten die Gelegenheit bot, also zuerst aus den offenen Schau« fenstern Eßware». aber auch andere Gegenstände, die er sodann verkauft: und sich Essen kaufte. Die gestohlenen Sachen haben einen Wert von 175 K. Max Nowak wurde mit seinem Bater Franz Nowak in Hast genommen. von unserer Schaubühne. Mittwoch den 13. d. gelangt die Operette „DaS Fürstenkind" von Franz Lehär zur Aufführung. DaS reizvolle musi» kalische Werk gehört zu den besten Schöpfungen des populären Komponisten, dem auch eine spannende und humorvolle Handlung zugrunde liegt. In den Haupipartien sind beschäftigt die Damen Biolin, Lambauer, Falkenstein und Stein und die Herren Hildebrandt, Waldenberg. Berko, Herbst und Twerdy. Ein Bruderkampf um ein Mädchen. Die Brüder AloiS und Anton Beseusek, Besitzers-söhne in der Umgebung von Hochenegg bei Cilli, waren zu einem Mädchen in Liebe entbrannt. AloiS Veseasek glaubte ältere Rechte zu haben, da er zu-erst seine Liedeswerbung vorgebracht hatte. Wieder-holt gab eS aus diesem Grunde Streit, so auch am 3. d. — Anton Besensek, der die Ansprüche seineS Bruders nicht gellen ließ, zog sein Messer und stieß eS dem AloiS in den Unterarm und die Hüfte. Le-densgefährlich verletzt, brach der Gestochene zusammen und blieb längere Zeit aus dem Taiorte hilflos liegen. Erst nach längerer Zeit schleppte er sich mühevoll »ach Hause. Postablage-Errichtung. Mit 16 d. tritt in der Ortschaft Planitzen (Post Frauheim) eine Postablage in Wirksamkeit, deren Geschäftsführer sie auch mit der Berniittluug und Zustellung bescheinigter Postfendungeu einschließlich der Bestellung ein« geschriebener Gerichtsbriese zu besässe» hat. Diese Poltablage erhält ihre Verbindung mit dem zustän-digen Postamte Frauheim durch wöchentlich drei' malige (Dienstag. Donnerstag und Sonnabend) Botengänge - Brand. Im Wirtschaftsgebäude des Besitzers Franz Drlu in Migoinitz kam vor einigen Tagen Feuer zum AuSbruch. Da« Gebäude wurde samt de» darin befindlichen Futtervvrräten ein Raub der Flammen. Den eifrige» Arbeiten der Feuerwehren von Arndorf und Sachsenseld ist eS zu danken, daß das Wohnhaus verschont blieb. Der Besitzer er-leidet einen Schaden von 2400 K. Das Feuer dürste durch Unvorsichtigkeit entstanden sein. Das deutsche Vermittlungswesen be-darf bei uns Oftmarkdeutsche» noch dringend deS Ausbaues, um erfolgreich wirken zu können. Wir mache» einerseits die bedauerliche Wahrnehmung, daß in viele» Gegenden und sür viele Berufe Mangel o» geeigneten deutschem Nachwüchse herrscht, während wieder einzelne BeruiSzweige, wie das Handels, und Kanzleifach, besonders die sogenannte» gelehrte» Be-rufe eine erschreckliche Ueberproduktion ausweisen, die nicht nur einen schweren wirtschaftliche» Schade» für unser Volk bedingt, sondern auch Tausende von Volksgenossen in einen dauernden Notstand gebannt hält. Wir benötige» deshalb dringend deutichoöl-kische, unentgeltliche Stellenvermittlungen, damit Angebot und Nachfrage in allen Berufszweige» und in alle» detttfche» Gege»de» Oesterreichs in befriedigen-der Wer« ausgeglichen werde» können und die fla-wischen Arbeitskräfte womöglich durch stellungsuchende Deutsche ersetzt werden. Ein Werk der deutschen Schutzvereine ist auch die vor einem Jahre gegrüu-dete deutsche Zentralstellenvermittlung Oesterreichs in Wien 7. Kandlgasse 22, die im Ausbau begriffe» ist. Einige weitere Stellenvermittlungen in der Provinz wirken edenfatls erfolgreich in nationalen und wirtschaftlichen Dienste unseres Volkes. Noch bedarf aber das große Wert des vollkommenen Ausbaues, dem auch die Schutzvereinsortsgruppen durch Errichtung von örtlichen Zweigstellenvermittlungen mitw rken müssen. Einige Ansätze sind be-reuS vorhanden, hoffen wir aus die baldige erfolg' reiche Vollendung. An der Mitwirkung des Vereines „Südmark" wird eS hi bei gewiß nicht fehlen. Das Büterschlachten nimmt in gewisse» Gegenden Niederösterreichs bedenkliche» Umfang an; nach Mitteilungen, die der Sü»mark zugingen, macht sich die Bewegung besonders in der Melter und St. Pöltner Gegend geltend; aber auch der Bezirk Waid-Hosen a. d. Th. und daS Tullner-Becke» wimmeln von Grundhändlern. Ist diese Bildung von „Zwerg- besitzen" an und sür sich volkswirtschaftlich schädlich, so kommt in vielen Fällen noch der Verlust deut-fchen BodenS in Betracht; es ist längst bekannt, daß der unersättliche Landhunger der tschechischen Geldanstalten, vielleicht in bewußter Ahnung kom-mender Kursstürze, den bäuerlichen Grund» und Realbesitz besonders aufs Korn genommen hat und das Geld deutscher Einleger zur Enteignung deut-scher Bauer» benützt, deren Besitze zu verlockend hohen Preisen gekauft oder bei Hypothekenlast zur Versteigerung gebracht werden. So gewagt manche Geschäste erscheinen, die Spekulanten kommen schein-bar doch aus ihre Kosten; so hat die ZivnostenSka banka mit ihrer 26prozentigen Dividende im letzte» Betriebsjahre alle andere» Geldanstalten weit über-flügelt. Da ist es ke'n Wunder, wenn ein Bauern-gut nach dem andern ausgeschlachtet und von land-hungrigen tschechischen Arbeitern besiedelt wird. Es vergeht keine Woche, in der nich! eine solche Hiobs-botschast einläuft. In letzter Zeit gingen in den Ortschaften Waldletzberg und Oderndorf bei TrciiSrauer mehrere Besitze verloren, auf denen tschechische Fa-milien angesiedelt wurden. Viele andere durch die Mäkler der tschechischen Banken veranlaßten Besitz-erwerbungen gelangen überhaupt nicht zur Kenntnis der deutschen Oeffentlichkeit. Wir jammern und zetern wohl darüber, hemmen aber mit abstrakter Ent> rüstung den Lauf der Dinge nicht. Den Gegner schlägt man eben nur mit denselben Waffen — das sind Geld und Kolonisten. Das Märzheft der „Südmarkmit-teilungen" bringt wieder einen erfreulichen Um-riß reger Schutzarbeit, die Woche für Woche Hilfs-werke leistet und Schutzdämme baut. Aus dem In-halte fei hervorgehoben: „Die Gründung einer deut-sehen SchutzvereinSbühne" — „Wie der Deutsche seinen Bodenhunger stillt" — „Wanderungen an der Sprachgrenze" — ..Die Tätigkeit der Hauptlei-tung, der Gaue und Ortsgruppen" — „Bon den Tschechen, Wenden und Welschen" — .Erfolge anderer Schutzvereine" — „Bücher- und Schriften-anzeiger". Wer den Vorgängen der Zeit nicht gleiche gillig gegenüberstehen will, der wird sich gleich den 80.000 Südinärker» um die Schicksale eines Volkes bekümmern muffe». Der Bezug der Mitteilungen (ganzjährig 2 Kronen) erleichtert das Zurechtfinden in den Daseinskämpfen und Zeitströmungen. Deutsche Sommerfrischen am Fuhe der Karawanken in Kärnten. Ein illustrier-teS Flugblatt dieses Inhaltes wird vom Fremdcnver-kehrsausschuß der Deutsche» Volksräte sür die Al° penländer kostenlos abgegeben und über Verlangen frei zugesendet. Zuschriste» nach Klagensurt, Äajo-metergasse 14. Unheil durch eine gestohlene Dyna-mitpatrone. Aus Schönstem wird berichtet: Der I2jähcige Johann Drco in Lokrovitze» stahl aus einer versperrten Kiste eine Dynamitpatrone. Er nnd sein Freund, der 15jährige Besitzerssohn AloiS Zager, wollten nun am 2. d. die Wirkung der Ex-plosion erproben. Zager nahm die Patrone in die Hand und Dreo entzündete sie mit einem Streich-holz. Die Folgen waren fürchterlich. Zager erlitt fo schwere Verletzungen an beiden Händen, daß er sofort der ärztlichen Hilfe übergeben werden mußte. Sturz aus der Fördererschale. Am 4. d. stürzte der 19jährige Bergardeiter Emil Ze-lenko im Bergwerke Trifail auS einer Fördererschale ungefähr 50 Meter in die Tiefe, wo er mit zer> schmetterten, Kopfe tot liegen blieb. Die wandernde Brieftasche. In einem Gasthause zu Gonobitz zechte» die Bauernburschen Pongratz, Kocnik, Sangler. Micheljak. Blazic und Votocnik. Als alle schon stark betrunken waren, reichte Kocnik dem Kanglcr seine Brieftasche, damit er die Zeche begleiche. Bon da an ging die Tasche durch aller Freunde Hände, bis schließlich am näch-sie» Morgen dem armen Kocnik mehr als 70 K. fehlten. Wohin das Geld gekommen und wer sich an der wandernden Brieftasche bereichert hat, wird die Untersuchung ergebe». Zwei der Burschen wurden verhaftet. Staatsmittel für windischnationale I wecke. Um ein deutsches Hotelunternehme» am Wochclncrsee zu schädigen, gründete seinerzeit der gewesene Laibachcr Bürgermeister Hribar die slowenische Hotelgesellschaft „Triglav", die nach Bollen-dung der Wocheiner Bah» von der Bauunternrh-mung mehrere Kanzlei- und Beamtenbaracken billig erwarb und für Hotelzwecke herrichtete. Trotz reichlicher Inanspruchnahme von Staatsmitteln, die das Arbeitsministerium aus dem Fonde zur Förderung des Fremdenverkehres bereitwillig zur Beifügung stellte, ging das Triglav-Hotel immer mehr zurück. Um das Unternehmen vor dem Zufammenbrnche zu bewahren, wird jetzt ein Ausruf erlassen, in de» hervorgerufen wird, daß das Arbeitsministerium für das verkrachte Triglav-Hotel 6000 Kronen jährlich beisteuert. Bekanntlich hat das ArbeitSministerium kürzlich für den Sokolkongreß 10.000 Kronen be-willigt. Die Mittel deS ArbeitSministcriumS stehe» also den slawischen Völkern Oesterreichs in ausgie-bigem Maße und selbst dann zur Verfügung, wenn es sich um nicht renta ble Unternehmungen und Ver-anstaltungen handelt, die allen anderen eher, nur nicht dem Fremdenverkehre dienen. Dagegen werden bei vollständig einwandfreien Gesuchen von deutscher Seite die größten Schwierigkeiten gemacht. Verwendung altartiger stempelfreier Frachtbriefe. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz macht Interessenten ihres Sprengels, die als Kontrahenten, Frächter usw. von staatlichen Be-hörden nnd Anstalten ausgefertigte ftempelfreie Frackt-briefe übernehmen, aufmerksam, daß im Sinne der Vorschriften über die mit 1. Jänner l. I. erfolgte Einführung neuer Frachtbriefblankette auch die altartigen Frachtbriefe dieser Behörden und Anstalten nicht mehr verwendet werden dürfen und von de« Bahnstellen zurückzuweisen sind. Lichtenwald. Wie schon berichtet, findet morgen Sonntag die 10jährige BestandSfeier unsrer Prediglstation statt. Um halb 5 Uhr abends Fest-gotteSdienst im Saale deS Neuheim, um 7 Uhr ebenda Familienabend unter gefälliger Mitwirkung auswärtiger Kunstkräfte. Jeder Deutsche ist herzlich willkommen! Kochkurs in Pöllau. Für diesen über Anregung des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Steiermark vom Ministerium sür öffentliche Ar beiten am 11. März zur Abhaltung gelangende» Kochkurs hat sich lebhaftes Interesse bekundet. Es meldeten sich 32 Teilnehmerinnen, wovon leider nur 20 berücksichtigt werden konnten. Gonobitz. (Bom politischen Dienste.) Der Bezirkskommissär Herr Emil Schaffenrath wurde von der hiesigen Bezirkshauptmannschaft nach Mar-bürg versetzt und hat Gonobitz am 5. d. nach drei-jährigem Ausenthalte verlasse». Er hat durch sei» freundliches Entgegenkommen in und außer dem Amte die Sympathien der deutschen Bevölkerung von Go-nobitz rasch erworben. In deutschen Kreise» wird daher sein Scheiden sehr bedauert. Schaubühnt. Exls Tirolerbühne. Am Mittwoch brachte uns die Tiroler Bühne GanghoferS Schauspiel „Der heilige Rat" in ausgezeichneter Weise zur Darstel. lung. Wir können mit Beuimmiheit annehmen, daß derartige Werle kaum besser gebracht werden könne», als von ExlS Leute». Auch diese Borstellung wir ei» Meisterwerk von Natürlichkeit und Menschendar-stellung. Jeder einzelne trug dazu b i, um ein harmonische» Ganze erstehen zu lassen. Alles die» verpflanzte sich auch auf die donnerstägige Vorstellung voii Karl Schönherrs gewaltigem Geivissensdrama .Glaube und Heimat". Auch hier wurden un'ere Erwartungen keineswegs getäuscht. DaS bis auf daS letzte Plätzchen ausverkaufte Haus erwartete mii Spannung de» Aufgang des Borhanges. Ja. «chö«. hcrrs, von hohem dramatischem, ethische» und äfth-tischem Werte durchdrungene Dichtung muß so ge-bracht werde», mit solch einer Wirkung fühlen wir die herzerschütternde Wucht des Ganzen. DaS Gleiche gilt auch für die letzte Vorstellung. ES wa wiederum Schönherrs prächtiges Drama „Sonnweod-tag". In allen diesen Borstellungen gebührt de» Ehepaar Exl die Palme. Nicht minder aufrichtige# Lob und Dank gebührt allen anderen Personell dn Tiroler Bühne. Besonders erwähne» müssen wir Herrn Exl. sein Rott wird seinesgleichen nicht so leicht finden, auch die Rottin findet in Frau Exl eine Darstellerin von derartig großer Wirkung. Herr» Mayr sei für sei» ausgezeichnetes Zitherspiel «»er-kennung gezollt. Vermischtes. DaS Tagewerk des Zaren. „Morgen-stund hat Gold im M,md* — so lautet das Sprich-wort, das auf nahezu alle Herrscher Europa», der Behauptung eines Pariser MittagsblatteS zufolge, zutreffen soll. Nikolaus II., der allgewaltige Z« Rußlands, erhebt sich morgens um halb 9 vhr dann nimmt er ein Bad und läßt sich darauf mij Kölnischem Wasser abreibe». Ei» ziemlich umfang SRunnrct 20 Deutsche Wacht Seite i reiche» Frühstück folgt unv dann setzt sich der Zar an die Arbeit, der er sich mit rastlosem Eifer bis 1 Uhr widmet, Minister kommen und gehen, Sekretäre halten ihren Bortrag; er durchliest die Zei-er Annahme, einen Sekretär oder Kammerdiener sprechen zu können. Es entwickelte sich angeblich folgendes Gespräch: «Hallo! Ist dort die königliche Wohnung?" — „Jawohl!" — „Ist dort vielleicht 5er Herr Hofmarschall selbst?" — „Nein, aber worum handelt eS sich?' — „Es handelt sich um den alten Kammerdiener. Aber am Ende spreche ich mit Herrn Blomberg selbst?" — „Nein." — „Ja, aber wer ist denn nun eigentlich dort?" — „Der König." — „Was für'n König?" Worauf die Ant-wort lautete: „Gustav V." Die teueren Arbeiter- Konsum-vereine. Eine Reihe von Flugschriften hat in der letzten Zeit dem Lebensmittelhandel vorgeworfen, daß er an der Teuerung Mitschuld trage. Ans die-fen Gründen sordern die Flugblätter zum Beitritt in die Arbeiter-Konsumvereinc aus. Das Gremium der Wiener Kaufmannschaft hat nun, wie die „Zeit" meldet, gegen diese unwahren Behauptungen S:el-hing genommen, und aus Intervention des Gre-mialrates Fischer beim Bürgermeister hat die Markt-amtsdireklio» eine Erhebung durchgeführt, die die Vergleichung der Warenpreise und der Qualitäten bei den die Porwürfe erhebenden Arbeiter Konsum-vereinen und bei verschiedene» Kausleuien, die vom Marktamt ausgewählt wurden, zum Zweck hat. ES wurden je zehn verschiedene Lebensmiitel unter amt licher Aufficht eingekauft, die Preise festgestellt, und von beeideten Sachverständigen nach Qualität nnd Quantität überprüft. DaS Ergebnis war änßerst überraschend: bei den wichtigsten Lebensrnitteln find die beiden Arbeiter-Konsumvereine um 9 bis 9f> Prozent teurer als die in ihrer Nähe befind-lich n Kaufleute. Remiuifzenzen ansverg an genen teuren Zeiten. Zur Zeit der allgemeinen Teue-rung ist es interessant und vielleicht auch ein wenig tröstlich, zu hören, waS die „Annalen von Lechial" von einer Teuerung in alter Zeit berichten: „Eine schreckliche Teuerung herrschte im Jahreslaus 1622. Sie drückte insbesondere daS Gericht Eiirenberg int vollsten Maße und Umfange. Nach einer Hand« schriftlichen Vormerkung, die zu Reutte aufbewahrt wird, kam der Metzen Korn auf l6 fl., der Roggen auf 14 fl., die Gerste auf 9 fl., der Hafer aus 5 fl, das Salz auf 5 fl. 30 kr. und ein Paar Ochsen sogar auf 000 fl. zu stehen. Es war das Jahr, in welchem der Unwert des in Deutschland allgemein in Umlauf gesetzten äußerst schlechten Gcl-des den höchsten Grad erreicht hatte. Znm Mangel an Lebensimittelu gesellte sich auch noch eine Seuche, so wurdem viele Hunderte Menschen hingerasft Mit GraSbüfch,eln im Munde lagen die toten Leichname an den Munen der Lrautgärteu umher, und oft gebrach es> an Lebenden, die Toten zu begraben." Ein, Mann statt eineS Regiments. Als im Uahre 1*55 in Schweden dmch Gesetz daS »HauSbedoarfsbrennen" abgeschafft und die vorher beinahe iin jedem Banerndors dampfenden Brannt-weiablafenn auf eine verschwindend geringe Zahl in einigen Kunstbrennereien eingeschränkt wurden, stieß diese für die weitere kulturelle Entwicklung Schwe- | dens tief eingreifende und segenSvolle Maßnahme I unter dem nicht kleinen brunntw.'inliebenden Teile 1 des Bauernstandes vielsach aus ernstlichen Wider- ! stand. Auf welche Weife die Schwierigkeiten über- i wunden, erzählt Dr. I. Bergmann. Stockholm, in i der wissenschaftlich-praktischen BierteljaHrsschrift „Die i Alkoholfrage", 1911, Heft 4 (Mäßigkeits Berlag, 1 Berlin W 15): Als zu dieser Zeit König Oskar l. ! einmal gefragt wurde, ob man nicht nach der un- > ruhigsten Provinz eine Truppenabteilung, die „Sma-länder", senden solle, gab er die berühmte Antwort, > daß er einen Smaländer dahin schicken wolle. Peter Wieselgren. der hervorragende und erfolgreiche Bahn» brecher der schwedischen NüchternheitSbewegung, machte deshalb — im staatlichen Auftrage — seine letzte große Rundreise, um durch aufklärende Bor-träge dem Bauernstände den Nutze» klar zu machen, den die neue» Bestimmungen bezweckten. Diese Fahrt forderte einen mutigen Mann. Diesmal be-gegneten Wieselgren finstere Mienen und düstere Drohungen überall, wohin er kam. So warm aber schlug sein Herz sür daS Volk, so überzeugend und leutselig ivar seine Rede, daß die drohende» Mienen, die ihm bei der Ankunft begegneten, sich bei feinen Abzug gewöhnlich in Bewunderung, Sympathie und Dankbarkeit gewandelt hatten. Im allgemeinen gingen feine Versammlungen, die oft in den Kirchen gehalten wurden, in folgender Weise vor sich. Erst hielt er seinen Bortrag aus der Kanzel, daraus stieg er hinunter und nahm im Elwre Platz, genau so wie bei einer Gemeindeversammlung. Da forderte er nuu in seiner sanften, vertrauenerweckende» Art jedermann aus, seine Einwendungen zu machen. Und da daS Wort von alterSher unter schwedischen Bauern srei ist. mangelte es gewöhnlich nicht an opponierenden Stimmen. Auf jede Einwendung ant» wortete Wieselgren mit deutlichen und klaren Grün-de». die gewöhnlich wegen ihrer Unwiderlegbarkeit auch die eifrigsten Gegner zum Schweigen brachten. In dieser Weise gelang es ihm, überall die ehr-lichen, aber irregesührten Bauern zu überzeugen, wie segensreich, und zwar gerade besonders für ihren Stand, die neuen Gesetze tatsächlich waren. Wenn auch an vielen Orten daS Verbot natürlich zunächst aus allerlei Art umgangen wurde, so bese-stigte sich doch die VolkSmeinung von Jahr zu Jahr in der Ueberzeugung van der Vortrefflichkeit der neuen Ordnung, da die guten Wirkungen sich sehr bald in verbesserten Sitten, in verminderter Zahl der Verbiechen, in größerer Wohlhabenheit oder wenigstens in verminderter Armut offenbarten. Klerikale Volksbildung. In den letz-ten Mitteilungen hat die „Fr. d. Sch." berichtet, daß den Zöglingen einer Lehrerbildungsanstalt der Besuch von Schönherrs „Glaube und Heimat" verboten wurde. Ein Gegenbild von der Kunst, die in klerikalen Kreisen nur zu oft die geistige Nahrung bildet, bietet eine „musikalische Parodie" über Schillers „Kraniche des JbykuS", die vor einigen Mona-ten in Eleve dreimal vor vollbesetz em Hause durch den dortigen katholische» Gesellenverein. der natürlich unter geistlicher Leitung steht, ausgeführt wurde. Sei es nun, um die Liebe zu unseren Klassikern dem katholischen Bolk abzugewöhnen, oder wollte man zeige», daß man aus Wunsch anch „witzig" fein kann, das Kunstwerk strotzte derart von Geschmack-loügkeit und sprach derart allem seinen Empfinden Hohn, daß man stch nicht genug über die dreimalige Aufführung wundern kann. In der Deutschen Zei-tung" (Nr. 297 vom 28. Oktober 1911) werben einige Probe» gegeben: „JbykuS wird in der zweiten Szene genannt: Der veriosf'ne Göttersohn", nnd kurz oo,her heißt es: „Da wird ein schnaps ge-t unken und ein Lied gesunken (!) daß es längS die Berge wiederhallt." Bevor die Räuber den JbykuS erschlagen, rufen sie aus: „So ein Sänger, wie du bist, findet man auf jedem Mist." Nachher wird im 2. Auszug das Elend eines NäherinnenlebenS in ge-sühlloser Weise verhöhnt durch ein Lied, überschrieben: „Die Nähflöte", mit den Kehl reimen: „Die arme Nähflöte", „Die traurige Nähflöte". „Die hungrige Nähflöte", „Die moderne (!) Nähflöte" l. um so recht deutlich die Unfähigkeit zu verraten, die Begriffe Witz und Roheit auseinanderhalten." Eigenartiger Tod eines Knaben. Aus dem Hammerschen See bei Wollin in Posen versuchte ein neunjähriger Knabe Hechte zu sangen, indem er ein Loch in die Eisdecke schlug. Plötzlich schnellte ein l6psündiger Hecht empor und verbiß sich in den Arm deS Knaben, dessen Hilferufe un-gehört verhallten. Später wurde der Knabe erfroren auf dem Eise aufgefunden. Neben der Leiche lag der verendete Hecht. Das Begräbnis des Beines. Ein sonderbarer Kau; muß ein gewiss« William Nchol son, Bürger von San Francisco, sein. Kürzlich er-schien Nicholson aus dem Bürgermeisteramte feiner Baterstadt und verlangte in aller Höflichkeit einen BegribniSschein. „Für wen?" wurde er von dem Beamten gefragt. — „Für mich ..." — „Ach, machen Sie keine schlechten Späße!" — „Ich wollte fagen: Für einen Teil von mir," beeilte sich Richol-so» zu sagen. »Ich habe mir ein Bein abnehmen lassen und wünsche eS regelrecht zu begraben." Der Beamte war von dem Wunsche überrascht und legte ihn der vorgesetzten Behörde vor. Diese zögerte und lud Nicholson vor. Er vertrat feinen Standpunkt: „ES wäre unlozisch, mich daran zu hindern, mein tote« Bein in mein« Familiengruft beizusetzen. ES ist einfach etwa« von meiner Person, das bei mei-nen Lieben ruhen soll. Wozu warten, bis auch das Gehirn eines Menschen gestorben ist? Warum will man mich zwingen, mei» Beine in eine ferne Erde zu begrabe», da ich für die Gruft bezahlt habe? Sehen Sie nicht, welche Scherereien Sie mir ver-Ursachen, bis ich ganz eines Tages abberufen werde und mein Glied irgendwo in der Ferne fnchen muß . . Diese Gründe Nicholsons überzeugten die Behörde; er bekam seinen Begräbnisschein. Daraus ließ er einen paffenden Sarg herstellen und brachte da» Bein darin, von seinen Freunden umgeben, aus den Friedhos. Er hielt an der Gruft eine Abschieds» rede, in der er dem Bein für die ihm erwiesenen Dienste dankte. Ein BegräbniSschmauS folgte, der fiöhlich verlies. Nicholson hat sich übrigens ein Holz-dein anfertigen lassen. (Rachdruck Verbote« ! Geglückt. Erzählung von H. Ring. In zarte, seine Tröpschen hatte der dicke Nebel sich ausgelöst. Regen konnte man es eigentlich nicht nennen, trotzdem die meisten Passanten beschleunig, ten Schrittes, mit ausgespannten Schirmen weiter-eilten. Aber ein trostloses Bild war es. Alles grau in grau — selbst die rauchgeschwärzten Riesenhäuser der Vorstadt hatten nie grauer ausgesehen. Und doch wollte der Frühling schon seinen Einzug halten. Die Bäume in den Anlagen und Gärten hatte» zwar noch keine Knospen, nur daS helle Grün des Grases brach mit Macht durch daS Brau» deS Rasens, aber am kräftigen Erdgeruch, den der Wind leise dahertrug, konnte man — wenn man das Talent dazu hatte — riechen, daß es bald Frühling werden wollte. Indessen, diese Aussicht tröstete zunächst nie-manden. TeilnahmSloS eilten sie alle aneinander vor. bei. keiner hatte einen Blick für den anderen. Aus den Anlagen am Stadtgraben tönte daS monotone Klopfen eines Hammers. Es wurde etwas an der Telegraphenleitung repariert. Ganz oben zwischen den Drähten eines himmelhohen Pfostens ving ein Arbeiter, unten standen noch zwei, die das Ende eines Kabels in den Händen hielten und pflegmatifch dem Treiben ihre» Kameraden zusahen. Einige dreißig Schritte weiter auf einer Bank saß ein junger Mann und sah ebensalls der Arbeit zu, aber sein gleichziltiger, etwas müder GesichtSauS-druck ließ schließ.'«, daß sie ihn nicht sonderlich in-teressierte. Der Regen schien ihn nicht zu stören, er hatte die Hände in die Taschen seines nichi mehr ganz neuen Ueberziehers gesteckt nnd saß da, wie einer, drr mit seiner Zeit nichts anznsangen weiß. Er hatte auch in der Tat nichts zu versäumen. Eine Beschäftigung hatte er nicht — schon feit zwei Monaten war er überall umhergelaufen, hatte hier angefragt und dort sich erkundigt, aber es wollte sich nichts sür ihn finden. WaS er bisher gelriebet habe, welches seine eigentliche Beschäftigung sei, was sür Referenzen er habe, hatte man ihn allent-halben gefragt. — Ja, was war er denn eigent lich? Da war eben ver Haken — er war »ämlich weiter nichts, als ein gebildeter junger Mann — aber weiter nichts. Drei Semester lang hatte er auf einer süddeutschen Universität studiert, dann war sein Bater gestorben, seine Mutter konnte von ihrer Witwenpension ihm nichts abgeben — mit einem Worte: das Schicksal hatte ihn sehr unsanft auf seine eigenen Füße gestellt und „Selbst ist der Mann" war die Losung gewesen, die eS ihm auf seinen weiteren Lebensweg mitgegeben hatte. Es hatte ihm nicht gefallen wollen, sich in der Heimat eine be-fcheidene Lebensstellung zu gründen — in der Hei-mat, wo ihn alles an feine einstigen hochfliegenden Pläne erinnert hätte, an seine Jugendträume unv €*Ht 6 Deutsche an alle» da«, was er durch SchicksalStücke verloren hatte, noch eh« er es besaß. Und so war er denn fortgezogen in die große Stadt, nur mit dem ehr-lichen Willen, sich eine Existenz zu schaffen, aber ohne daS Lebeu zu kennen, und vor allem ohne — Empfehlungen. Und wa« da» heißen wollte in der Weltstadt, wo niemand ihn und er niemand kannte, das hatt« er bald erfahren. Er sagte sich zwar: „Durch Tüchtigkeit kann man es überall zu etwas bringen" — er zweifelte auch nicht daran, daß «r zu vielem tauglich gewesen wäre — aber die Konkurrenz, die riesige, die unheimliche Konkurrenz in der Weltstadt, nach der alles strömte, in der alles Berge von Gold zu finden erwartete — die Kon» kurrenz erdrückte ihn. Er hatte alles mögliche versucht — einmal als Lohnschreiber bei einem Herrn Edmund Pentz. Da hatte Herr Pentz ihn gefragt, ob er schon 'mal Adressen geschrieben habe, — na. er hatte doch schon einige hundert Briese im Leben geschrieben — und ob er Zeugnisse über eine solche Tätigkeit beibrin-gen könne. Schließlich hatte er doch Gnade gesun-den vor den Augen des Herrn Pentz und hatte acht Standen lang geschrieben nnd ganze — vierund-sechzig Pfennige verdient — nicht doch — blos über den Empfang dieser Summe quittiert, Herr Pentz hatte ihm einen Pfennig mehr gegeben und großmütig gemein«: „So genau kommt es darauf bei uns nicht an." — Leider war auch diese spar-liche Quelle bald versiegt, da Herr Pentz nach aus-wärt» verzog. — So hatte Robert Lenz sich bis jetzt durchge-schlagen. Aber gestern hatte er seine ganze Bar-schast überzählt und gefunden, daß er rund eine Mark und fünf Pfennige fein eigen nannte, und da hatte er gedacht: „Arbeit ist keine Schande" und war in eine Apotheke gegangen, in welcher, einem Inserat in einer Zeitung zufolge, ein Arbei-ter gesucht wurde, und hatte seine Dienste angeboten. Da hatte der dicke Provisor mit dem roten Gesicht ihn halb geringschätzig, halb mißtrauisch angesehen und gemeint: „Das ist doch nichts für Sie." dann aber "wieder nach Referenzen gefragt. An den seh-lenden Refeienzen war die Sache gescheiten. — Und so kam e», daß er jetzt auf der Bank am Stadtgraben faß und den drei Arbeitern zusah. Einmal fiel sein Blick auch aus die trübe Wasser-fläche des Grabens, die von den herabfallende» Tropfen leicht gekräuselt wurde, und er dachte: „Da hinein?" — „Pfni, Robert," schalt er gleich sich selbst nnd lächelte sogar über seinen dummen Ge-danken, Dann schaute er wieder gedankenlos auf den Manu dort oben zwischen den Drähten, der mit seinem Hämmern noch nicht aufgehört hatte. — Ein Spatz setzte sich zwei Schritte vor ihm ans den Boden hin und sah ihn erwartungsvoll an. Robert Lenz griff in seine Tasche, außer ein paar Nickeln war aber nichts darin. Der Spatz wartete eine Weile — dann flog er fort. — „So kann es nicht weitergehen," dachte Robert, — „etwas muß geschehen — aber was?" — Und da kam ihm ein Gedanke, ein ganz toller Gedanke, ter unter anderen Umständen ungeheuer lächerlich gewesen wäre — jetzt aber durfte er darüber nicht länger nachdenken —. „Ich tu'S," sagte er und stand auf. Das Tropseln war zu einem regelrechten Regen geworden, und trotzdem der junge Mann sich die trockenste» Stellen des Trottois aussuchte, drang da» Wasser durch die defekten Sohlen feiner Stte-f«l, fü daß es bei jedem Schritt einen plätschern-den Ton gab. Anfangs fror es ihn an den Füßen, dann aber gewöhnte er sich dran, und platsch — platsch! ging er weiter und wiederholte bei jedem Schritt mit Galgenhumor im Takt: „Ich tu'S — ich tu's — ich tu'S." Au einer Straße im Zentrum der Stadt stand «in stattliches Gebäude: eS war die Redaktion eines der gelefensten Blätter. Dahin lenkte Robert Lenz seine Schritte. — Er trat in den Torweg. Der Portier musterte nicht sehr freundlich den jungen Mann mit der etwas derangierten Kleidung — grob fein, wie er es wohl gewollt hätte, durfte er aber nicht, das Blatt war ein liberales und also mußte auch er — der Portier, — eine liberale Gesinnung betätigen. Aus die Frage Roberts nach dem Ehesredak-teuer antwortete er daher mit würdevoller Hand-bewegung: „Erste Etage, zweite Tür links." — Der junge Mann stieg die breiten Stusen hinauf. Unterwegs fuhr er sich ein letztes Mal mit der Hand ordnend durch das Haar. Da war auch die Tür. „Politik" stand mit großen Buchstaben darauf. „Heilige Frechheit, hilf!" stieß er durch die Zähne, dann klopfte er. — .Herein," rief eine sonore Stimme. — Drei Herren befanden sich im Zimmer, das Robert Lenz betrat. Zwei von ihnen, «in alter weißbärtiger und ein junger blondbärtiger, faßen an ihren Schreibtischen, und der dritte, ein Mann mittleren Alter«, stand am Fenster. Er war äugen-scheiulich der Chefredakteur. „Sie wünschen?" statte er kurz — es war dieselbe Stimme, die „Herein" gerufen hatte. Die anderen ließen sich im Schreiben nicht stören. „Ich hab« gehört, daß die Stelle eines Redak teur« für das Feuilleton vakant ist." sprach Rob«rt, „ich möchte mich um dieselbe bewerben." Sprachlos starrte der Chefredakteur ihn a». Die beiden anderen waren aufgefahren, dem jün-geren war sogar die Feder entglitte», die, schwarze Spuren hinterlassend, über da« Papier rollte. „Ich möchte mich um dieselbe bewerben," wie-derholte Robert Lenz, seine Haltung vollständig wie-dergewinnend. „Der Redakteur sür daS Feuilleton ist hier — Herr Sebald." sagte der Chefredakteur, auf den weißbärligen Herrn weifend. D«r Alte fetzte sich einen goldenen Kneifer auf die Nase und sah Robert an, doch schien auch er sich von seinem Erstaunen erholt zu haben. „Eine Austrägerstelle ist allerdings vakant," sagte er kaltblütig, „sollten Sie nicht die gemeint haben, junger Mann?' „Ist mir ganz gleich," versetzte Robert Lenz. Erneutes Erstaunen. Der Chef und fein jün-gerer Kollege wußten offenbar nich«, was sie von der Sache denken sollten. Der Weißbärtige schien aber nachgerade Spaß daran zu finden' „Wer sind Sie denn eigentlich^" fragte er, und feine Frage verriet mehr als Neugierde, sie verriet eine gewisse Anteilnahme, trotz der Ironie des Tone«, in dem sie gestellt war. Und nuii erzählte Robert. Alles, was er aus dem Herzen hatte, sprach er herunter. Wie er es trotz seiner Bildung zu nichts habe bringen können, und wie er sich endlich zu diesem letzten Bersuche entschlossen habe... Das Ungewöhnliche zieht immer an — nament-lich, wenn man dadurch verblüfft worden ist — und die Herren, die in einem anderen Falle mit kühler Abweisung einem ähnlichen Ansinnen begegnet wären, sanden sich veranlaßt, zuzuhören. Und wer zuhört, der verrät Interesse, und wo Interesse vorhanden ist. da ist die Kluft, die Mensch und Mensch trennt, schon übersprungen. — Um es kurz zu machen: schon am selben Abend erhielt Roben Lenz einige Sachen zur Abschrift, nach zwei Tagen gab man ihm Journale, um Aus-züge für die Rubrik „Vermischtes" zu mache», und nach vier Woche» war er festangestellter Lokal-berichterstatter. Später kam er dann auch in die Lage, fein »nterbrocheneS Studium wieder aufzunehmen, und heute hat er es nicht mehr nötig, sich um die Stelle eines Red>'kteuers für daS Feuilleton zu bewerben — denn er ist eS schon. Merlei. ButterbiSkuit. Dreivin tel Pfund fein-gestoßener Zucker, 8 Eier, einviertel Pfund Mehl, einviertel Pfund zerlassene Butter. Zucker und Ei-gelb werden zusammen verrührt, da» Abgeriebene einer Zitrone dazugetan, dann der Schnee, alsdann dos Mehl und zuletzt die Butier. AlleS w rs sachte behandelt, in eine mit Butter bcstricheue Form ge-füllt und in nicht allzu heißem Ofen gebacken. Gegen Gesichtsrose empfiehlt sich folgen-des Verfahren: Sobald sich die ersten Symptome zeigen, wird der Kops ganz in Watte gehüllt und das Bett aufgesucht. Sehr oft kommt dann die Krankheit nicht zum Ausbruch; ist letzteres dennoch der Fall, so verläuft sie gewöhnlich gelinde. Wasser darf unter keinen Umständen gebraucht werden. Warme allein hilft. Beseitigung üblerGerüch« inKran^ kenzimmern. Man hänge, um Ozon zu ent-wickeln, an verschiedenen Stellen deS betreffenden ZimmeiS kleine, sehr reine Flanellappen oder sehr poröses Fließpapier ans, das mau täglich 2-3mal mit nur je 2—3 kleinen Tropfen bestgereinigten Terpentinöls befeuchtet, so zwar, daß man im Zimmer von Teipentinölgeruch nichts wahrnimmt. Die Wirk-ung ist allsogleich. Um Kindern daS Daumenlutschen abzugewöhnen, ziehe wa» ihnen längere Zeit über Nacht Handschuhe an. Nach einigen W»»e» pflegen die Kleinen von dieser Unart geheilt zu fein. Auch das Bepinseln des DanmenS mit der bitter schmeckenden, doch unschädlichen Chinatinktur pflegt sich zweckmäßig zu erweisen. Gegen Verbrühungen der Hand und anderer Körperteile, die meist sehr schmerzhast sind, werden gewöhnlich kalte Umschläge angewendet. Doch wirkt dieses Mittel nur sehr langsam. Von über-raschendem Ersolg ist dagegen das Eintauchen d«« betreffenden Körperteils in eine Kochsalzlösung, worauf der Schmerz nach kurzer Zeit nachläßt un» nach wenigen Siunden die Geschwulst verschwunden ist. Noch besser ist eS, wenn man die verbrühten Hautstellen sobald als möglich mit Dermatolstrnu pulver bestreut und darüber eine Berbandswatte be-festigt. _ &TVV*W 4001* J vußln/ 4HOVM- ^ fyouaetne Anis TlwwvrvH' uhnijvn+wrYtc yvfAC- Jkdlnw. q -frtrvvu^i' Herichtssaaü „Ohne Gewehr und Helm hat er keine Amtsgewalt." Da eS in der Ortschaft Dobcva allsonntäglich p Raufereien kam, verfügte der Gemeindevorsteher, tat an den Weihnachtstagen die Gasthäuser schon um j-d» Uhr abend» geschlossen werden müssen. Da gegen secht Uhr abend» in einem Gasthaus« eine Rauferei zu «I-stehen drohte, begab stch der Gemeindevorsteher in feie seS Gasthau» und ersuchte zwei Gendarmen, ihn zu to gleiten. waS diese auch taten. Im Gasthause fetten* der Gemeindevorsteher die Burschen auf, stch ruhig p verhalten und auch der Gendarm Brettner wiederde!k diese Aufforderuag, da sonst da» Gastbau« sv'luch je-sperrt werden müßte. Al« dem Gendarm erklärt rautit, daß er „ohne Gewehr und Helm keine AmIözeM habe," erklärte er, daß er auch so berufen sei, ffc Ordnung und Ruhe zu sorgen Der 20 jährig! fe sitzerSsohn Johann Drzii aber hatte keine Lust, auf tat Vergnügen ter SonntagSrauferei zu verzichten und a sprang daher gegen den Gemeindevorsteher und versq« ihm ein« kräslige Ohrfeige; sodann vergriff er sich a dem Gtndarm und wollte ihn zu Boden werfe», »4 ihm jedoch nicht gelang Hiebei wurde er von dem 8t> sttzeröiohne Markus Kezinann ermuntert, welcher il» zurief, er brauche keine Furcht zu haben, da ihm nicht» geschehen könne, da sie ja nicht im Dienste seien. >»i da» hin begaben sich die beiden Gendarmen in ckr Kaserne, zogen die Dienstkleidung an und hegabi» sich neuerlich in» Gasthaus, um die beiden Bursche» o»> zuvernehmen. Diele verweigerten jedoch jede Angck und benahmen stch sehr widcrsehlich, so daß die Äa> darmen gezwungen waren, ihnen die Verhaftung »nji-kündigen. Nun erst begannen fl« erst recht um sich D schlagen und zu stoßen und die Gendarmen hatte» »Ik Müh«, ihnen die Echti«ßkett«n anzulegen. Währesd da Eskorte beschimpften sie die Gendarmen und tifa ihnen zu, daß sie nur deshalb die Verhaftung »n«e< uemmen haben, um einen Gulden und einen Ätuj« zu bekommen. Bei der Verhandlung vor dem Jtrafc gerichte wu de Markus tkezmann zu sieben ffionita und Johann Drzii zu sechs Monaten schweren Knktt» verurteilt. Ein Pferd herausgeschwindelt. Der Grundpächter Georg Kamenik brachte ti zustande, dem Besitzer Heinrich PrimuS in U-«- Nummer 20 Deutsche Wacht Seilt 7 (follff tt jjlftyrftt! Gesunden Magen haben wir und kein Magendrücken, keine Schmerze», seit wir Jeller's abführende Rhabarber Pillen m. d M. '^^^Msapille«'' benutze». Wir sagen Jhpen aus Erfahrung, versuchen Sie diese auch, sie regeln den Stuhl, fördern die Verdauung, wirken krampflindernd und blutverbessernd. 6 Schachteln franko 4 Kronen. Erzeuger nur Apotheker E. V. Füller in Stubica Elsaplatz Nr. 269 (Kroatien). dolitsch eine Stute herauszuschwindeln. 5tamenik gab au, daß er Besitzer sei nnd Primus ging auf die-sen Kohl ei». Er verkauste ihm am LO. April 191V sein« Stute um 2#0 Kronen, jedoch auf Borg. Kamenik trieb diese Stnte nach drei Tagen aus den Pferdemarkt nach Wöllan und verkaufte sie auch dort. Als Primus hievon erfuhr, verlangte er von .Vamenik die Bezahlung des gestundeten Kaujschil-lir.g*. Dieser vertröstete ihn, noch zu warten, da er ebenfalls den Kaufschilling nicht bekommen Hütte, ivaS jedoch nicht aus Wahrheit beruhte. Da von dies« Zeit bereits zwei Jahre verflossen sind und Kamenik noch immer nicht den Kaufschilling bezahlt hat, erstattete Primus gegen ihn die Anzeige wegen Betruges. Kamenik wurde schuldig erkannt und zu drei Monaten Kerkers verurteilt. Epileptisch Kranken Hilf? nnd Hellang durch ein neue» Heilverfahren. Hilf* bedürftigen erteilt Auskunft die Ärztliche Ordi-BAtion«an*talt Budapest, V.Grosse Kronen-Gasse IS vergorbene im Monat Februar 1912. Jgnaz Cizcl, 62 Jahre, Oberlehrer i. 9t. Bertha Achleitner, 48 Jahre, Bäckermeistersgattin. Benha Sadnik, 33 Jahre, Arztensgattin. Agnes Jank, 78 Jahre, Stadtarme. — Im Allgemeinen Krankenhause: Leopold Znidar, 7 Wochen, Kind aus Gaberjc. Matthäus Reiier, 70 Jahre, Ge-meindearmer aus Kokarje. Apolonia Dokler. 85 Jahre, Geineindearme aus Neukirchen. Maria Orac, 5,7 Jahre, Ortsarme aus St. Stesan bei St. Marem. Theresia Viranl, 16 Jahre, Bedienerin auS Sachsenfeld. Maria Anderlic, 73 Jahre, OrtS-arme aus Kostreinltz. Theresia Dobnik, 63 Jahre, Taglöhnerin aus Doberna. Anton Striler, 67 Jahre, Taglöhner aus Laak bei Steinbrück. Michael Jelen, 63 Jahre, OrtSarmer aus Umgebung Cilli. Maria Lolar, 42 Jahre, Taglöhnersgattin ans Hochenegg. Paul Kubanik, 52 Jahre, Drahtbinder aus lim-gebung Cilli. Joses Knisic, 76 Jahre, Gemeinde-armer aus St. Florian. Jakob Doler, 57 Jahre. Taglöhner aus St. Paul bei Pragwald. Agnes Djstersek. 75, Jahre, Gemeindearme ans St. Veit bei Montpreis. Joses Gajschek, 31 Jahre, Bries-träger aus Rann. Rosa Hribernig, 68 Jahre. Orts-arme aus Sternstein. Joses Gajschek, 28 Jahre, Taglöhner aus St. Georgen an der Südbahn. Maria Seuker, 59 Jahre, Schneidersgattin aus E'fli. Maria Vanic. 41 Jahre, Private aus Cilli. Florian Lavicha, 78 Jahre, OrtSarmer aus Schleiuitz. Hingesendet. 26.000 zahlen wir jedermann der finden sollte, dass Sunlight Seife verfälscht sei oder irgend welche schädliche Bestandteile enthalte. Versuchen Sie die Sunlight-W asch-Metnde : einseifen, aufrollen, eine Weile stehen lassen damit die Seife wirken kann, auswaschen und trocknen. LEVER * CO., G m b H., WIEN III. l, 10 I Vorteile der Verwendung von was-serlöslichen Kunstdüngern bei den Kulturpflanzen. Den vollen Wert der wasserlös-lichen Kunst^»üng«mittel erkennen wir in den mehr trockenen Jlahren. Ist genügend Winter- und Früh-jahrsseuchllgjkeit vorhanden, so ist für das Getreide ein trockene« Jahr ungefährlich und nur die Futter-gewachst, d,er zweite uud dritte Hieb bei Klee und Wiesen und die Hackfrüchte machen während ihrer längeren Vegetationszeit höhere Wasseransprüche und bei diesen ist eine zeitgemäße Wiederkehr von Regen-weiter notwendig, wenn wir bei diesen Produkten wirklich befriedigende, rentable Vollernten erzielen sollen. Um diese zu bewirken, müssen wir bei allen Kulturpflanzen reichlich mit CuperphoSphat. Kali-salzen und Ehilisalpeter düngen, denn gerade in un-seren Ländern ist eS wegen der Gefahr einer gröfze-ren Trockenheit notwendig, größere Gaben von Wasser-löslichen Kunstdüngern aus unseren Kulturflächen zu verwenden. Besonders in der ersten VegetationSzeit müssen die jungen Pflanzen auS dem Vollen ichöpsen, um rasch kräftige Wurzeln zu bilden, sich vollständ g günstig zu entwickeln, den Boden baldigst zu be-schalle» und hohe Ernte zu sichern. Wer mit Kunst, dünger spart, verschwendet sein Kapital in unbefrie-digenden Bodenerträgen. Man verwende daher pro 1 Hektar Fläche: »» »Htm .?,rt»Ne>» 9Ut Superpbospbak . "-81/, q 3-5'/, q 2-8'/« q 3*3'/j q 40«/, itolitoli . . 2-2'/, . 1 V»-2 « « l'2 „ Chiitjalpeter . . S-21/, .. IVj-2 -21/« * — Die Vorräte an Rübensamen sind derart knapp, daß beim Rübenanbau damit äußerst gespart werden muß, den» bei einem Mißlingen des Auslaufens der Rübenfaaten ist eine Wiederholung des Anbaues nahezu ausgeschlossen, denn die vorjährige Rüben-samenernte ist meist kleinkörnig, sür die Anbausaison bestehen keine Reservevorräte und was da nachher noch übrig sein sollte, ist sicher nur einer fraglichen Provenienz und minderwertig. Die Landwirte >>nd daher Heuer ganz besonders darauf angewiesen, durch Wahrung der Winterseuchte, sorgsältige ^Düngung die Vegetation zu fördern, dadurch gegen Spätfröste zn sichern und die Teuerung des Rübensamens durch eine hohe besriedigende Ernte auszugleichen. (Gülerinspeklor Alfred Pettera.) Zahn-Creme ~r- "'fr* Mundwasser 1 Schutzmarke: „Anker" Liniment.Capsicicomp., «thi» für Jhtktr-Paitt-Expeller ist als vorzüglichste. schmer»itMe«d« und ableitende Einreibung bei Erkältungen nsw. allgemein anerlannt? »um Preise von 8Öh,E 1.40 und 2 K vorrätig in den meisten Apotheken. Beim Einkauf dieses überall be-liebten HauSmittclS nehme man nur Original« flaschen m Schachteln mit unsrer Schutzmarke „Anker" an, dann ist man sicher, da« Originalerzeugnis erhallen zu haben. vr. Richter« Apotheke zum „tSoldenen Löwe«" in Prag. Elisadechstraße Nr. 5 neu. RSPARAYUnLQSK BCbACMUNCiN Mi Ein vorzügliches Blutreinigung s Mittel ist Dr. HellmaunS „Purjodal" (gesetzlich geschützt). 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Böhmischen Union-Bank werden hiermit zur 40. ordentlichen Generalversammlung, welche am 23. März 1912 um 11 Uhr vormittags in Prag, im Sitzungssaal der Bank, Graben Nr. 31 im 2. Stock, stattfinden wird, eingeladen. Tages-Ordnung: 1. Bericht des Vorstandes und Vorlage der Bilanz. 2. Bericht des Revision«-Ausschusses und Beschlussfassung hierüber. 3. Beschlussfassung Ober die Verteilung des Reingewinnes. 4. Beschlussfassung ilber die Abänderung des § 7 der Gesellschafts-statuten betreffend die Erhöhbarkeit des Aktienkapitales. 5. Wahlen in den Verwaltungsrat. 6. Wahl des Revisions-Ausschusses. Die stimmberechtigten Herren Aktionäre, welche an dieser Generalversammlung teilnehmen wollen, haben ihre Aktien mit Kiipon Nro. 32 bis längstens 15. März 1912 bei der Liquidator der (Jesellschaft in Prag oder bei den Filialen der k. k. priv. 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Da es sowohl mir als auch einem anderen Gewerbetreibenden, welcher sein Geschäft auf reeller Grundlage aufgebaut, unmöglich ist, sich derartigen unbegründeten Handlungen preiszugeben, dienen diese Zeilen zur gefl. Aufklärung und bitte gleichzeitig meine sehr geschätzten Kunden, da ich mein Spenglergeschäft in vollem Umfange wie bisher weiterführe, mich auch fürderhin mit recht zahlreichen Aufträgen beehren zu wollen, welche ich prompt und gewissenhaft auszuführen stets bestrebt sein werde. Hochachtungsvoll Houriul PoJxirer, Spenglermeister, Cilli, Gartengasse 11. Motorrads HP., Modell neue weltberühmte Neckars-ulmer-Marke und mit B eiwagen, 4»/, HP., Marke Puch, billig za ____ verkaufen. Zu besichtigen S a v o d n a Nr. 49. Rundstrickmaschine ist zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung d. Blattes. 18297 Möbliertes Zimmer ganz separiert, sehr rein, in ruhigem Hause gesucht, Mittagstisch erwünscht. 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