Nr. 57 Montag, 19. April 1915. 134. Mbacher Zeitung V^z»«««»«««»»«?»»»: M lulbjühilg td «, Im »onioii ganzjährig «2 X, halbjährig il X. Für die iMtüung in» Hau« ganzjährig « ^- — U»s»etl«,»g,>ützir: Für llelne Inserate bis zu vier geilen 80 d, grbhen per Leilc 12 d ^ bei vfteren Wiederholungen per Zeile 8 b. Hie «Laibacher «eitung. ericheint tüglich, m« NuLnahme dn Conn unk Feiertage, Nie Administrat»"» beßnbtt sich MiNosiöftrahe «r. 1«; die »»dailtlon Mitlosiöstrahe Nr. l«, >-p«chftunben der Neballinli von « bi« l« Nhr vormittags. Uniranllcrle Vrief," werben nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Ztr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Št. 8441 Ukaz c. kr. deželne vlade za Kranjsko z dne 16. aprila 1915, St. 8441, o odškodnini za mletev žita v mlinih, ki za plaèilo meljejo. Na podlagi ministrskega ukaza z dne 2. aprila 1915. 1., drž. zak. St. 1)2, § 10 a, tretji odstavek, zaukazuje de^elna vlada tako: § I- V mlinih, ki za plaèilo meljejo od žitnih producentov prinešeno lastno žito se sme terjati, oziroma dajati za plaÈilo za mletev za sto kilogramov, in sicer pšenice najveÈ 3 K, rži, jeèmena in ovsa 2 K 50 v in koruze najveÈ 2 K. § 2. Glede izmletja veljajo doloèila ministrskega ukaza z dne 28. novembra 1914. 1., drž. zak. St. 324. § 3. Za izgubo pri mletju pšenice, rži, jeèmena in ovsa se sme odtegniti najveÈ 3 %, pri mletju koruze najveè 2 % množine žita. §4. Mlinarjevo plaèilo se mora dajati brez izjeme v denarju; mlinarja plaèevati z merico, to je z žitom, moko in z otrobmi, je prepovedano. §5- Prestopki tega ukaza se kaznujejo po § 12 ministrskega ukaza z dne 28. novembra 1914. 1., drž. zak. št. 324. §6. Ta ukaz dobi moè z dnem razglasitve. C. kr. deželni predscdnik: Bctr>on Scli^vircLPx s. r. Z. 8441. Verordnung der k. k. Landesregierung für Krain vom 16. April 1915, Z. 8441, betreffend bas Entgelt für das Vermahlen von Getreide in Lohmniihlcn. Auf Grund der Miuisterialverordmmg vom 2. April 1915. R. G. Vl. Nr. 92, § 10 a, dritter Absatz, findet dic Landesregierung anzuordnen, wie folgt: § 1. In Lohnmühlen, das ist in folchen Mühlen, welche das von Getreideproduzenten gebrachte eigene Getreide vermahlen, darf als Entgelt für das Vermahlen per Meterzentner, u. zw. bei Weizen höchstens 3 li, bei Roqgen, Gerste und Hafer höchstens 2 X 50 u und bei Mais höchstens 2 X gefordert, beziehungsweife entrichtet werden. 8 2. Bezüglich des Ausmahlens gelten die Bestimmungen der Ministerial-vcrordnung vom 28. November 1914, R. G. Bl. Nr. 324. s 3. Für die Verstaubung darf bei der Vermahlung von Weizen, Roggen, Gerste und Hafer höchstens ^ °/„, bei der Vermahlung von Mais höchstens 2 "/o der Getreidcmcngc in Abrechnung gebracht werden. Der Mahllohn ist ausnahmslos in Geld zu entrichten; die Abstattung des Mahllohncs durch Überlassung von Getreide. Mehl oder Kleie ist verboten. § 5. Übertretungen dieser Verordnung werden nach § 12 der Ministerialver-ordnung vom 26. November 1914, R. G. Bl. Nr. 324, geahndet. § 6. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Kraft. Der l. l. Landesftiiisident: Iweiherv non Schwarz in. ^>. MchtcrmtNcher Geil. Die Kämpfe zwischen Maas und Mosel. Aus dem deutschen Kriegsftresscquarticr wird übcr die Kämpfe zwischen Maas und Mosel geschrieben: Zwischen dem 10. und 14. April entfalteten die Franzosen eine besonders lcdhafte Tätigkeit auf beiden deutschen Uügeln. Bei dem französischen Auariffe vom 10. April abends gegen die Linie Seuzey-Lamorville blieben 700 "eichen auf den Waldlichtungen zwischen den beiderseitigen Stellungen liegen. Auch bei Flircy brachen abends starke Kräfte zum Angriffe vor, wurden aber, nachdem Ue in einen Teil unserer Stellungen eingedrungen wa-"'t, wieder zurückacworfcn. Tcnnoch kehrte der Gegner 3n s' r. ^p"l flüh zurück und wurde erneut abgewiesen, ^r netz drei Offiziere uud 119 Maun gefangen in un-"^ H°nd. In diesem Abschuittc wurde später beobach-- ^ m e Franzosen ihre Gefallenen wie Sandsäcke auf dle Brustwehr ihrer Gräben aufpackten und mit Eroc bewarsen. I^ Ailly-Walde und im westlichen Priester walde spielten sich ^c ganze Nacht Nahkämpfe ab, die ftir uus auuitlg endeten. Morgens des 11. April setzten die Franzo,en auch «„ der Cmnbrcshöhc zu einem neuen AngrlNe an, der aber im Feuer unserer Artillerie nicht zur vollen Entwicklung kam. Im Priesterwalde führten zwei französische Angriffe am Nachmittage und nbcuds des 11. April erneut zu heftigen NaWmpfen, in welchen unsere Truppen die Oberhand behielten. Auf der Combreshohc gelang es abends einem zweiten französischen Vorstoße vorübergehend in Teile uuserer Kampf-Itellung einzuoringcn^aber nach zweistündigem Hand-Nemenge wurde die Stellung vom Gegner wieder he-saubert. Mit diesen beiden am Morgen und! Abend abgeschlagenen französischen Angriffen auf den Kamm drc Eoinbreshöhc widerlegen die Franzosen selbst die durch den Dank Ioffres an die erste Armee der Welt am 10. April verkündete Votschaft von der endgültigen Eroberung der Combres-Stellung. Hätten die Franzosen diefes Ziel ihrer wochenlangeu blutigen Bemühungen erreicht, so wären die erwähnten Angriffe vom 11. April nicht nur überflüssig, sondern eiu sinnloses Blutvergießen gewesen. Die französische Heeresleitung mcldetj dagegen, daß seit den: 9. April an der Combres-Höhe nicht mehr gclämpft werde. Am 12. April bereitete eine sehr heftige Beschießung unserer Stellungen am Nordflügel zwischeu Vusy und Marchcvillc sowie am Südflügel im Abschnitt östlich Richecourt auf Infantcrieangriffe vor. Diese begannen mittags gleichzeitig bei Maizcrey und Marchc-ville. Während der Gegner bei Marchevillc nach dem ersten abgeschlagenen Angriffe auf die Wiederholung zunächst verzichtete, ließ er bei Maizerey, wo sämtliche Angreifer im Feller liegen blieben, im Abstände von je Zwei Meter Vorstöße folgen, wobei die Angriffstrupften auch völlig aufgerieben wurden. Ein Offizier und 40 Mann wurden gefangen genommen. Dennoch rannten die Franzosen abends noch einmal bei Marchcvillc mit drei aufeinanderfolgenden Schützenlinien und dichten Kolonnen dahinter in unser Feuer, welches diesem fünften Angriffe ein blutiges Ende bereitete. An, diese» Angriffen beteiligten sich zwei Panzcrautomobile. Gleichzeitig wurde anl südlichen Flügel im westlichen Priesterwalde ein Infautcrieangriff abgewiesen, Am 13. April morgens brachen die Franzosen olmc Artillcrievorbereiwngen gegen unsere Stellungen bei Maizercy uud Marcheuille vor, aber der Augriff wurde abgewiesen. Im Priester-waldc wurde das'Gefecht fortgesetzt, und nördlich von Maizcrey unternahm nachmittags der Gegner einen neuerlichen vergeblichen Versuch, in unsere Stellungen einzudringen. Ill der Nacht zum 14. April unterhielten die Franzosen am nördlichen Flügel ein heftiges Infan-tcricfeuer, in das zeitweise die schwere Artillerie ein-griff, um die Wieocrherstelllmgsarbeiten in unseren Stel- lungen zu stören. Dennoch brach ein frühmorgens unternommener starker Infantcricangriff vor unseren Linien zusammen, ebenso im Laufe des Tages Infautcriean-griffe nördlich Marcheville. In schmaler Front und gro-sier Tiefe stürmte der Gegner dreimal gegen unsere Stellungen, wobei immer frische Kräfte die. Zurückflutenden aufnahmen und ihrerseits angriffen. Nach Aussage Gefangener soll dabei das Infanterieregiment Nr. 51 aufgerieben wordeil sein. Im Ailly-Waldo folgtcil den wcnig wirksamen Sprengungen ebenfalls drei Infanterieangriffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. Einen kleinen Erfolg hatten die Franzosen von Flirey, wo sie sich nach starker artilleristischer Vorbereitung in den Besitz eines 100! Meter breiten Teiles unserer vordersten Stellungen sehten. Der erbitterte Nahlampf dauerte den gmizen Tag ail uud war abends noch nicht entschieden. Auch im westlichen Priesterwalde entspannen sich nachmittags heftige Nahtämftfo, die abends mit cincm sehr verlustreichen Mißerfolge des Gegners endeten. Auf den übrigen Fronten brachte der 14. April Artillcrickämpfe und stellenweise reae Tätigkeit der Nahkampfmittel. Bereits im Laufe des 12. April wurde ein Vormarsch stärkerer Truppen nördlich von Samt Mihiel über die Maas im Osten beobachtet, woraus zu schließen ist, daß die Känwfe zwischen Maas und Mosel noch nicht dein Abschlüsse nahe sind. Die Politik Bulgariens. Eine neue Kuudgebnng der bulgarischen Nllssophilen Hal, wie man der „Pol. Korr." aus Sofia berichtet, in der öffentlichen Meinung die schärfste Zurüwweifuna erfahren. Auf Anregung des Professors Dr. Krstev hat eine Anzahl von Politilenl, Aovotatcn, Ärzten und höheren Rcserueoffizicren der extrem-rnssophilcn Richtung ^me Adresse an den König gerichtet, in der an >hn d,e Bitte Laibacher Zeitung Nr. 37 ____ 674 19. April 1915 gerichtet wird, zur Rettung Bulgariens den von dci Dreivcrbandmächtcn, besonders Rußland, angeratenen Weg einzuschlagen, das heißt, eine Aktion gegen die Türkei zu unternehmen. In der Öffentlichkeit, besonders in den nationalistisch gesinnten liberalen und mazedonischen Kreisen wird dieser Schritt der Nussofthilen aufs strengste verurteilt und die beteiligten Personen werden als Landesverräter und Feinde Bulgariens bezeichncl, Tie „Narodni Prava" schreibt darüber: „Diese Bittschrift wird gewiß leinen Erfolg haben und die ausschließlich auf den Interessen Bulgariens beruhende Politik des Königs und des Kabinetts Radoslavov keinesfalls beeinflussen. Sie wird vielmehr nur ein Dokument bleiben für die Kurzsichtigkeit der Unterzeichner, für deren Bereitwilligkeit, die Interessen des Vaterlandes den cigenen, wie jenen der Partei, hintanzustcllcn und für eine Verblendung, die so weit geht, daß die Unterzeichner vom Staatsoberhaupt verlangen, das zu tun, was ihnen Freunde im eigenen Interesse vorschreiben. Das bulgarische Volk, das zu wiederholten Malen die Politik der jetzigen Regierung gutgeheißen hat, wirv Leuten, die es unüberlegt, bloß aus Parteizwccken, ill den Kri«.'g und in Katastrophen hineintreiben wollen, nur Verachtung entgegenbringen. Die Bittschrift empfiehlt genau die gleiche Politik, wie fic Gc^ov und Dnnev verfolgten, die zu einer Katastrophe geführt hat. Diese Bittschrift bleibt für ewige Zeiten ein schmachvoller Akt, ähnlich jenen, Bittgesuch, durch welches Männer der gleichen Richtung vor Jahren den Großwcsir aufgefordert haben, Süd-bulgaricn (Ostrumclien) durch türkische Truppen besetzen zu lassen. (Es handelte sich um ein Gesuch, das die Russophilen zur Zeit der Vereinigung Ostrumeliens mit Bulgarien an den Großwesir ergehen ließen.) TlMsncmgtcitclt. - (Mitschuldig.) Aus München wird berichtet: Einc elegante Damc ging kürzlich in den Anlagen außerhalb der Stadt spazieren, als sie einen Knaben beobachtete, der sich dara-n machte, ein Vogelnest auSzuheben. „Dn böser Junge!" rief sie ihm cutrüstet zu, „hast du kein Herz? Denkst du nicht daran, welchen Schmerz die Mutter der kleinen Vögel empfinden wird, wenn sie zurückkehrt und das Nest leer findet?" — ..Ach, ihre Mutter ist tot," antwortete der Junge völlig ungerührt. — „Woher lveiht du denn das?" fragte die Tame, die wohl einer weiteren Unta-t des kleinen Burschen auf die Spur zu kommen glaubte. — „Sie sitzt auf Ihrem Hut, gnädige Frau!" rief der Schlingel und machte sich schleunigst aus dem Staiibc. — (Zement aus Zuckerrüben.) Nach einem Vericht des „Newyort American" ist es gelungen, ein bisher unverwendbares Nebenprodukt bei der Zuckerrübenfabrikation auf eine einfache Art in Zement überzuführen und dadurch nutzbar zu machen. Beim Kochen der Zuckerrüben entsteht ein Schaum, der abgeschöpft oder fortgeleitet wird. Er setzt sich, wie chemische Untersuchungen gezeigt haben, größtenteils aus kohlensaurem Kalk und Wasser zustimmen. Und zwar entstehen beim Kochen von 70.000 Tonnen Zuckerrüben 4000 Tonnen kohlensaurer KaN. Werden diese nun mit 1100 Tonnen Ton versetzt, dann erhält man 3162 Tonnen eines vorzüglichen Zements. Technisch geht dieser Prozeß derartig vor sich. daß man den Schaum in große Tröge leitet, wo er langsam ein- trocknet. Fein gemahlener Ton wird dann hinzugefügt die Mischung in einem Rührwerk eine Stunde lang ge-üu'iigt und darauf in einem Ofen geglüht. Die so entstandenen Stcinbrocken werden dann zerkleinert und gemahlen; sic crgcbcn einen vorzüglichen Zcmcut. — (Nutzen des Kiisecssens.) Im schweizerischen Heere wird jetzt dcr Käse statt der bereits ctwaZ gekürzten täglichen Fleischmenge starker herangezogen, und diese Maf> nähme soll sich sehr gut bewährt haben. Der Käse enthält nämlich, wie die „Naturwissenschaften" ausführen, nicht nur die wertvollen Bestandteile der. Milch: Eiweiß uud Butterfett in sehr verdichteter Form, sondern seine Bekömmlichkeit l>eruht zum großen Teil auch auf seiner günstigen chemischen Zusammensetzung und seinem Gehalt an nützlichen Kleinlebewcseu. Diese, besonders im Emmentaler und in ähnlichen Käsesorten, ähneln in ihrer Wirkung außerordentlich den Milchsäurebatterien, die in allerlei Sauermilch-Erzeugnissen wie Kumys, Kefir und, nach neueren Mitteilungen von Prof. Dr. 3t. Nurri, besonders auch im Joghurt eine hygienisch vorteilhafte Rolle fpielcn. Vor allem können gewisse unliebsame Faul-uisvorgänge durch die genannten Kleinlebewesen unterdrückt oder in ihver Wirkung erheblich abgeschwächt werden. Käseesser werden also wie Kefir, Joghurt, Sauermilch genießende Menschen manchen Darmkranlheiten, wie der Ruhr und dem bösartigen Nervenfieber (Typhus), also Krankheiten, die durch besondere Bakterien ausgelöst werden, meist recht kräftigen Widerstand leisten können. LM° und Pruliillzilll-Nachlichtcu. Ausdehnung der Laudsturmpflicht. Wien, 17. April. Der uns aufgczwungenc, seit Monaten fast ohne Unterbrechung in einer Front von bisher nie dagewesener Ausdehnung gegen an Bevölkerunaszahl überlegene Gegner tobende Kampf erfordert, soll er mit ungeschwächten Kräften weitergeführt werden, die fortwährende Einsetzung neuer Ergänzungen für die im Felde stehende Arinee, um einerseits die erlittenen Verluste wet/lzuma-chcn, anderseits die Armee in einem Maße zu stärken, daß hiedurch in absehbarer Zeit einc möglichste Ausgleichung gegenüber der bei 'unseren Feinden so stark in die Erscheinung getretenen zahlenmäßigen Mehrheit stattfinde. Wir sind daher — und darüber ist sich wohl niemand im Zweifel — in diesem gigantischen Ningen genötigt, all unsere Kräfte einzusetzen, um den Krieg nötigenfalls auch noch durch längere Zeit bis zu einem endgültigen Erfolg fortführen zu können. Diese Überzeugung hat sich erfreulicherweise auch bel allen Völkern der Monarchie festgesetzt, welche ohne Zaudern unter die Fahnen geeilt sind und, in den in der Geschichte beispiellos dastehenden heftigen Schlachten des Krieges fast Übermenschliches leistend, der ganzen Welt Bewunderung und Achtung abgerungen haben. Damit aber der Erfolg der bisherigen großen Anstrengungen nich? in Frage gestellt wird, ist es notwendig, daß auch der weitere Nachschub dauernd sichergestellt werde. Diese Garantie kann aber nnr durch dle Heranziehung aller verwertbaren Volkskräfte Zur notwendigen Ergänzung des Heeres und der Landwehr geboten werden. Die derzeit geltenden Bestimmungen über die Landsturinpflicht sind jedoch keineswegs ausreichend, uni die ses Ziel zu erreichen. Vergleicht man beispielsweise die zeitliche Ausdehnung der Landdsturmpflicht bei uns mit jener der anderen europäischen Staaten, so stehen wir betreffs der Aue »ützung des menschlichen Kräfterescrvoirs beinahe an letzter Stelle. Während zum Beispiel im Deutschen Neiche die Laudswrmpflicht vom 17. bis zum 45. Lebensjahre, in Frankreich bis zum 48., in Serbien bis zum 50. Iah« reicht, fängt sie bei uns erst mit dem Beginne des Iabrcc-derz Vollendung des 19. Lebensjahres an und endigt inil dein Ende des Jahres der Vollstreckung des 42. Lebensjahres. Auch bezüglich dc Verwertung des Landsturmes ziehen die geltenden Bestimmungen zu enge Grenzen, durch deren weitere Aufrechterhaltung eminente militärische Interessen geschädigt werden könnten. So fehlt in unferem Lnndsturmgcsetz eine Bestimmung, wonach auch das zweite, die. 38- bis 42jährigen umfassende Aufgebot zur Ergänzung des Heeres und der Landwehr verwendet werden kann: ein Mangel, der sich bei dem großen Werte der periodischen Nachschübe für alle im Felde stehenden Formationen äußerst nackteilig fühlbar macht. Im Hinblick auf die dargestellten Verhältnisse ev scheint es dringend not veudig, einen Ausbau der gelten den Bestimmungen über dm Landsturm nach der Nick-tung eintreten zu lassen, daß einerseits die Landsturm-psiicht auf weitere Jahrgänge ausgedehnt und anderseits eine ausgiebigere Ergänzung des Heeres und der Landwehr sichergestellt werde. Um diesen unabweiölichen Erfordernissen Rechnung zu tränen, ift, wie das k. k. Telegraphen-Korrespondenz-lurcau erfahrt, in Aussicht gcnonnncn, die Landftmm-pflicht in beiden Staaten der Monarchie in Hinkunft schon! mit dem Jahre, in dem das 18. Lebensjahr vull endet wird, beginnen »lnd bis zum Cnde des Jahres der Vullftreckima. des 5>l). Lebensjahres währen zu lassen. Auch soll das erftc Aufgebot die Iahra.iinge bis zur Voll-strclluull des 42. Lebeubjahrco umfassen uud die Möglichkeit geboten werden, in ganz besonderen Ausnahms-fällcn auch diei dem zweiten Aufgebot Angehörenden zu Zwecken der Ergänzung ocv Heeres und der Landwehr heranzuziehen. Die Schaffung neuer Lanoswrmlatcgorigen bedeutet jedoch Keineswegs, daß auch alle diese neuen Kategorien zugleich, sofort oder auch nur in allernächster Zeit tatsächlich zum Landsturmdicnste werden herangezogen wei dcn. — (Kriegsauszeichnunnen.) Seine Majestät der Kaiser hat verliehen: das Militärverdienstkreuz dritter Klasse mit der Kriegsdekoration dem Hcruptmann Franz Freiherrn von Silvatici, ük. im IR 17, zugeteilt dem Gencralstabe, beim 5. Korpskommando; anbefohlen, daß die Allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben loerde dem Hauptmann Eugen Walland des IN 2? und dem Hauptmann i. d. R. Rudolf Weiß des IN 27, weiters dem Oberleutnant i. d. Evidenz der Landwehr Johann Del Cott, Kommandanten der Korpsmuni tionskolonnc 3 und dem Assistenzarzte in der Ref. Dr. Iaroslaus Krams ky des QIN 27, bei der Schweren Haubitzendivision 3. Dornröschens Ghe. Roman von Ernst Eckstein. (18. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten,) 9. Kapitel. Etwa ein Monat verging so in reizender Äe'ch-fo'rmigtcit. Am dritten Tage bereits hatte man bei herrlichstem Ninterwetter im offenen Schlitten einen Besuch in Sont-heim gemacht und ihn kurz darauf — gelegentlich des heiligen Christfestes — bei andauernd prachtvoller Bahn wiederholt. Der Weihnachtsabend in Sontheim verlief äußerst harmonisch. Tante Aurclie hatte einen phantastischen Baum geschmückt, an dessen Fnß auch Felix und Wilma ihre gegenseitigen kleinen Geschenke niederlegten. Einmal kam auch Herr Langsdorf mit Tante Au-relie herüber, was Wilma veranlaßte, alle ihre Talente als fürsorgliche Hausfrau spielen zu lassen, dem Vater etliche Lieblingsgerichlc vorzusetzen und Klein-Henncrs-thal so würdig als möglich zu «repräsentieren. Im übrigen ward dem glücklichen Paar keine Minute zu lang. Die benachbarten Güter, wo Felix die junge Frau hätte- vorstellen können, standen zwar um diese Iahres-Zcit sämtlich verwaist, mit Ausnahme des Kncydthofes, wo das Ehepaar Verndt -- zum wenigsten Frau Luise Berndt — auch den Winter hindurch standhielt. Ihr Gemahl nämlich, der etwas leichtblütige Adolar Vcrndt, vergönnte sich öfters mehrtägige Ausflüge in die Nähe und Ferne, ohne darüber besorgt zu sein, daß Frau Luise während dieser Vergnügungswurcn nur desto einsamer war. Oleichwohl verstanden es Felix und Wilma, auch ohne Verkehr mit der Nachbarschaft, ihre Zeit merkwürdig gut auszufüllen. Unter anderem erteilte Felix der jungen Frau in der Festhalle, wo alljährlich die Leute von Klein-Henners-thal ihre Kirchweih begingen, Neitstudien, was ihr im Hinblick auf die dcnmächstigen Ausritte mit ihrem Gemahl das größte Vergnügen bereitete. Sie hatte es vor zwei Jahren in Sontheim fchon verflicht, ohne es sonderlich weit Zu bringen, da ihr der richtige Lehrmeister fehlte. Nun ging es vortrefflich. Sie machte in den zehn oder zwölf tnrzcn Lektionen glänzende Fortschritte. Nachmittags vor dem Spazlcrgang sah man zuweilen in Ruytcrs Arbeitsgcmach. Gemeinsam durchblätterte man die kleinen Notizen, Entwürfe und Anläufe, die bunt durchciuandcrgcquirlt in den Schubladen, Briefmappen uud Fächern lagen. Dann erklärte er ihr dies und das, fragte sie um ihre Meinung, und war oft überrascht durch ihre klaren, verständigen Ansichten. Des Abends las er ihr meist etwas vor oder ließ sich von ihr vorlesen. Und dieses Vorlesen ward häufig genug durch einen regen Gedankenaustausch dergestalt unterbrochen, daß man völlig vergaß, was man da unter dcn Fingern hielt. Die Bekenntnisse aus den Tagen der Brantschau, die färbenfträchssgen Plauderstunden vom Sontheimer Park wiederholten sich. Da plötzlich, gegen Ende des Jänner, trat in der Lebensweise des Ehepaares Ruyter eine große Veränderung ein. Des Tags zuvor hatte Felix wieder einmal mit großer Andacht seine Notizen durchgemustert. Er war dabei ernster lind schweigsamer gewesen als sonst und hatte den ganzen Abend nicht mehy dcn Ton seiner früheren Harmlosigkeit und Leichtlcbigkcit wiedergefunden. Die Frage Wilmas, ob ihm was fehle, hatte er freundlich, aber mit offenbarer Zerstreutheit verneint^ Endlich am folgenden Tage sagte er eilfertig: „Du, Wilma, sag' der Marie, daß sie sofort meine Bude heizt! Und komm dann, bitte, nicht eher zu mir herauf, bis ich dich rufe! Ich hab' eine famose Idee! Heute nachts hat sie Gestalt gewonnen: Es wird ein neuer Roman, eitt Pendant zum ,Bauern von Höchst'." „Ach!" rief Wilma erfreut. „Deshalb wach du so stumm uud gedankenvoll? Hättest du das nur gleich gesagt! Ich würde dich nicht so sehr mit meiner Teilnahme belästigt haben . . . Eigentlich dumm von mir! Ich hätte das merken können!" „Noch eins, Wilma," fuhr der völlig vom Schaffenstaumel ergiiffcnc Schriftsteller fort. „Sorg' mir dafür, daß ich absolut nicht gestört werde! Wenn ich so anfange, bin ich ein ungenießbarer! Mensch. Kein Lärmen im Haus! Kein unnötiges Klopfen und Putzen und Klappern und Wirtschaften! Unsere Köchin ist sehr geräuschvoll. Das muß sie sich abgewöhnen. Und wer oder was sich auch melden mag: so lange ich arbeite, bin ich für niemanden zu sprechen!" lF^tsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 87___________________________ 675 _________________ '_______19. April 1915 (Prüfunasurlaube für l5i«jnliria-Freiwilline Mediziner.) Jenen am den österreichischen Unilx'rsitätcn studierendcn, Medizinern, die Ende Juli 1914 mindestens neun, anrechenbare Semester absolviert und allc vorgeschriebenen Gegenstände gehört oder höchstens noch die Aorlesuna, alls Augenheilkunde und Geburtshilfe nachzll-tragen l)>.ie allen jenen, die sich um das ZuztunlXkommcn der Vorstellungen ^oient gt-inacht haben, wird im Namen dcs edlen Zweckes auf diesem Wege der i.umnslc Dank zum Ausdruck ccblc'cht. — (Lotterie zu Gunsten der Sammlnng für erblindete Angehörige der k. und k. Armee und der Aktion zur Anschaffung künstlicher Gliedmaßeu für Kricgsinvalide.) Wir machen unsere Leser auf diese Lotterie, deren Reinerträgnis für nnsere armen, tapferen Krieger bestimmt ist, nochmals besonders aufmerksam. Lose zu 2 X sind in der Buchhandlung Jg. v. Klcinmayr ck Fed. Bamberg, Kvugreßplatz 2, erhältlich, wo auch die drei Treffer, Aquarelle des heimischen Malers M. Rnppe, ausgestellt sind. — Die Ziehung wurde auf den 22. d. M. verschoben. ^ Mnberufunn deutscher Wehrpflichtiger.) Auf Grund einer Verordnung der kaiserlich deutschen Regierung haben die im europäischen Ausland sich noch auf-l>altenden deutschen militärtanglichen, unau«a,ebildcten ^anosturmpflichlincn, die iu diesem Jahre ihr 2(1. bis ^!">. Lebensjahr vollendet haben, sowie alle sonstigen tauglichen Wehrpflichtigen (Militärpflichtigen, Veurlaubten-stände, Ersahreserve, Marine-Ersatzreserve, unausgebilde-ter Landstllrln) nnnmchr unverzüglich nach Deutschland zurüclzukehreli und sich beim nächsten erreichbaren Ve-zirkökomnmnoo zn melden. Alisgenonnnen von der Nück-lehr sind die vom Kriegsministerium und die wegen bürgerlicher Verhältnisse zurückgestellten Wehrpflichtige!!. — Einrüctende ^andsturmpflichliae erhalten larl Till, Kongretzplatz «. — (Verlustlisten.) In der vom k. und k. Kriegsmini-stcrium ausgegebenen Verlustliste Nr. 159 vom 13. April sind ausgclvicsen: n) Offiziere: Oberleutnant Intihar Heinrich, IN 71, 5. K., aus Oblal, verw.; Fähnrich in der Reserve ^gu, Johann, LIN 4, 1. EK., aus Pod-gora, tot; I>) Mannschaft: vom L an dw ehrinfan-ter i crc g i mcnt Nr. 4 aus Kram: Inf. Aazclj Johann, 10. zl.. »,-crw.. ErsRes. Drolc Anton, 1^. 5!., v.-r-»vuudct; Inf. Fabjan^io Johann, 3. K., wt; ErsNes. Ferjan Johann, l./4. 5k., verw.; Inf. Grebenz Vartl, 3. K., vcrw.; ErsRes. Iskra Franz, 4. K., triegsgcf.; ErsNes Iaklitjch Johann, 13. K., tot; ErsNcs. Ienlo Franz, 4. K., verw., kriegsgef.; ErsNes. Ierej ^^hann, 4. K., vcrw.; ErsNes. Ierman Jakob, 13. k., nerw.; Iurc Johann, t. K., triegsgef.; ErsNef. Iurglii'ch' Johann, 12. K., verw.; GrsNes. Justin Johann, 10. K., ve w.i ErsNcs. Kadunc Johann, 5. .^s,, vern» . ErsNes. Klistclec Franz, 4. EK., vcrw.; ErsNes. Kova5iii Anton, ^ K. V.UV.; Ins. Majcr Josef, 7. <^.. lriegs.!».s.: Inf. P^ulin Anton, 12. K., tot; ErsRcs. Pc^nit Inses. ^!,/2 K., V..1W.; Korp. Pokorm Johann, N. il'., verw., Erf> 3^es. ^»nituar Franz, 13. ^., veriv.; ErsNes. Nibnitar (Ilnistian, 13. it., verw.; ErsNes. Sluga Franz. 12. K, vcrw.; ErsNcs. Znftan Anton, 10. ik., verw.; tioin In-fanterieregimcnt Nr. 27: Inf. Adler Franz, 2, K., tot; Feldw. Bergmann Isidor, 11. 5k., verw.; Inf. Vuchlcitncr Franz, 2. K., tot; Inf. Vuchleitner Josef, 2. 5l., vcrw.; Inf. Doz Georg, 2. ^., verw.; Inf. Eichholzcr Anton, 2. K., verw.; Inf. Eitcljörg .^tarl, 2. K., verw.; Inf. Hacker Anton, 2. K., vcrw.; Inf. Huber Franz, 2. K., verw.; Inf. Malle Johann, (LstV ll), Zugeteilt dem IN 27), 2. K., tot; Inf. Möstl Peter, 2. K., tot; Inf. Neuwirther Johann, 16. K., tot; Inf. Nosegger Leopold, 16. K., uerw.; Inf. Sanbach Stephan, 2. !.t., tot; Inf. Schmied Johann, 2. K., tot; Inf. Schühenhofer Heinrich, 2. K., verw.; Inf. Zankl Josef, 1. 5k., vcrw. — (Der Laibacher Gcmeinderat) hält morgen um 6 Uhr abends eine ordentliche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Mitteilungen des Präsidiums. — II. Verifizierung des Protokolls der letzten Sitzung. — 111. Berichte der Personal- und Rechtssektion: 1.) über die Zuschrift des Stadtmagistratcs, betreffend, die Neuwahl des Verwaltungsausschusses der städtischen Sparkasse für die nächste dreijährige Funktionsueriode; 2.) über die Zuschrift des Stadtmagistratcs, betreffend die Neuwahl Zweier Mitglieder dcs städtischen ständigen Ge-sundheitsrates für die nächste dreijährige Funktiosls-Periode. ^ IV. Berichte der Finanzsektion: 1.) über die Zuschrift der Direktion der städtischen Sparkasse, betreffend die Bestimmung des Zinsfußes fiir eine Anleihe der „DruÄa sv. Eirila in Metoda"; 2.) über ein Gesuch der Firma Nella ta cesta in Unter-^i^ka; 5.) über das Anbot der Firma it'arl Ielov^ck in Obcrlaibach und Ablauf ihres Muga zmsgcbäudes an der Tirnaucr Lände Nr. 1. V>. Berichte dcs Vcrwaltungsausschusscs des städtischen Wasserwerkes: 1.) über die Zuschrift des Landesan^ schusscs, betreffend die Bestimmung der Bedingnisse für die Abgabe von Wasser aus der städtischen Wasserleitung an die ^andesirrcnanstalt in Studenec; 2.) über ein Gesuch des Fr. Souvan jun. um Abschreibung von Wasscr-mchrverbrauch im Hause Tchcllcnburggasse Nr. 1. — Hierauf geheime Sitzung. — (Postalisches.) Ernannt wurden zu Postassisten-ten die Postnmlspraktikanlcn Franz Me^ek in Lai-bach 1, Johann Tavzes in Laibach 1 und Walter Hofbauer in Ncumarltl. — (Ilnpfung in Unter zi8ta.) Donnerstag den 22. d. M. findet im ^italnicasaale in Unter-^i.^kll (Ce-lov^ka cesta, gegenüber der Kirche) eine unentgeltliche öffentliche Impfung statt, und Zwar werden um 2 Uhr nachmittags SchuMudcr, um 3 Uhr kleine Kinder und um halb 4 Uhr Erwachsene geimpft werden. Der Krieg. Telegramme des k. k. Nelegraphen-Korrespandenz-Kureaus. Ofterreich-Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 17. April. Amtlich wird ucrlautbart: >7ten April 1915. In Russisch-Polen und in Weftgalizicn hat fich nichts ereignet. Au der Karpatheuftunt ist die Situa m unverändert. Im Waldgebirge, wu die Nüssen stellenweise ihre heftigen Angriffe wiederholte», wurden 1290 Manu gefangeu. Vei diesen Aussriffeu uud bei mehreren während der Nacht versuchten Vurstößcu erlitt ber Feind wieder schwere Verluste. I« Süduftnnlizien «nd iu der Bukowina Geschichlampf. Der Stellvertreter bcs Chefs des Generalstabes: v. Höfer, FML. Wien, iß. Avril. Amtlich wird verlautbart: !8tcn April 1915 mittags. Die «ll«e,ueine L,M ist uuverän-dert. In den Waldlarpnthcn unnden bei Nanypulnuy-Zcllo'Telcpucs nlssische Augriffe blutig abgewicscu; sieben Offiziere 1425 Man» nefaugen. Au alle» übrigen Fronten nur Weschühlmupf. Am südlichen Kriege fchauplahc leiue (5rci„nisse. Serbisches Artillcriefeuer au^ der Gegend von Belgrad wurde, wie schon öfters, erfolgreich erwidert. Der Stellvertreter dcs (5hcfs dcs Gencralstabes: v. Höfer, FML. Bayerische Auszeichnungen ft',r Erzherzog Friedrich und Erzherzo« Karl/ Franz Josef. München, 18. April. König Ludwig hat Erzherzog Friedrich das Großkreuz des Militär-Max-Iosef-Ordcns nnd dem Thronfolger Erzherzog Mirl Franz Josef dcn Militärvcrdicnstorden zweiter blasse mit Schwertern verliehen. Eine Inspizienmsssreife des Thronfolgers. Wien, 18. April. Aus dem il'riegöprcssequartier wird gemeldet: Seine k. und 1. Hoheit der durchlauchtigste Herr Oberst und Linienschiffslapitän Erzherzog Karl Franz Josef unternahm Anfang April eine Insftizie-rungsreise zu den nächst Piotrtow und Tomaszow befindlichen Truppen der Armeegruppe (General der Infanterie von t>röveß. In dcn frühen Morgenstunden des 7. April in Piotrlow.eingetroffen, wurde Seiuc l. u. k. Hoheit Erzherzog kt'arl Franz Josef vom Armeekommandanten begrüßt, worauf hochstderselbc nach Entgegennahme eines kurzen Verichtcs über die Situation der Armeegruppe die Fahit zu der in der vordersten Linie befindlichen Infanterie-Tmppendivision antrat, (^cgen !) Uhr vormittags im Bereiche der Division angelangt, nahm Seine k. und k. Hoheit die Meldung des D>u!sio^ närs (Generalmajors von Podhoranszl'y sowie dic Vor-st^ilüNL des Divisionsstabcs entgegen. Dic dann erfolgende Detailbesichtigung führte zu alle» Trupi^nförp^n der Division, deren vorzügliche Haltung, slramme ^>s-zipin, tadelloses Aussehen von dem Herrn Erzherzog, l.'l'chstwclcher alle, dekorierten Offiziere und Mannschafts-ftcrsoncn mit Ansprachen auszeichnete, wiederholt huldvollst hervorgehoben wurde. Nach achtstimdigcu Nitt im Bereiche der Division wurde gegen vier Uhr nichm!wg3 der Standortl dcs Divisionskommaudos erreicht, woselbst der w Reserve bcsiudliche Teil der Divisionslavall^ie besichtigt und das Mittagscssen eingenommen wurde. Bon dcn begeisterten Ovationen der Truppen bcgleitcc, trat Seine k. und k. Hoheit um li Uhr nachmittags die Fahrt Zulu Standort des Annee-Truppcnlommando3 an, nio die Vochcllung des Stabes dieses ilominandos erfolgte. Bei der für 9 Uhr abends angesetzten Abreise konnte Seine l. und t. Hoheit mit besonderer Freude seiner vollen Befriedigung über die im Laufe des Tages gesammelten erfreulichen Wahrnehmungen Ausdruck verleihen, welche sichere Bürgschaft für das weitere erfolgreiche Wirken unserer braves Truppen bieten. Eine große Kricqsbittprozcssion in Wien. Wien, 18. April. Unter Teilnahme der Geistlichkeit, der katholischen Vereine und Ktorftorationen fand heule nachmitags unter Führung des Kardinal-^ürsterzbischofs Dr. Piffl die große Kriegsbittftrozession von der Botiv-kirche zum Stephairsdom statt, wo eine feierliche Andacht abgehalten wurde. Im Hoforatorium waren vom Kaiserhause anwesend die Gemahlin des Thronfolgers, Frau Erzherzogin Zita, die Frauen Erzherzoginnen Maria Theresia, Maria Iosefa, Maria Annunziata, Nlanca, Maria Immaculata, Margarcta, die Erzherzoge Rainer und Leopold, die Frau Erzherzogin Maria Antonia, der Erzherzog Anton, die Frauen Erzherzoginnen Assunta, Maria Gabriele und Maria Alice, der Erzherzog Albrecht, Prinzessin Elisabeth von und zu Liechtenstein sowie die, Prinzessinnen Isabella und Nosmaryt zu Salm-Salm. Der Kardinal verrichtete die Andacht, worauf das vom Papste verfaßte Gebet folgte. Mit der Absingung der Volkshymne wurde die Feier geschlossen. Eine Sitzung der mitteleuropäischen Vereine in Öfter« reich und Ungarn. Wien. lk, April. H.u!c f>md in Nim unt'r dem Vorsitze der Vereinsfträsidenten Dr. Ernst Frei hem, von Plcner und Dr. Alexander Weckcrlc eine gememsaine Sitzung der Vorstandsmitalicder der mitteleuropäischen Wirtschafts vereine in Österreich und Ungarn statt. Die Laibachcr Zeitung Nr. 86 _____________^_________676___________________________________17. April 1915 Vertreter der Vereine Iiespcachen. zunächst das wirtschaftliche Verhältnis M'ichen Österreich und Ungarn, uui? es wurde einmütig festgestellt, daß die wirtschaftliche Einigung Zwischen den beiden Staaten der Monarchie/ allen handelspolitischen Verhandlungen mit den auswärtigen Staaten vorangehen müjse. Auch gaben alle Anwesenden der Ansicht Ausdruck, daß diese Einigung zwischen Österreich und Ungarn aus Grund der wirtschaftlichen Gemeinschaft geboten sei. Sodann wurden die im Deutschen deiche zutage getretenen, auf eine handelspolitische Annäherung zwischen dem Teutschen Reiche und Osterreich-Ungcun gerichteten Bestrebungen in Diskussion gezogen und die Annähcrnng entsprechend den Tendenzen der mitteleuropäischen Wirtschaftsuereine uutcr gewissen Voraussehungen, insbesondere jener der Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Selbständigl'eit der Monarchie für wünschenswert erklärt. Für die notleidende Bevölkerung in den von uns besetzten Gebieten Polens. Wien, 18. April. Die Kommission des österl eich ischungarischen HilfsVereines für die von üstcrreichisch-un-ganschen Truppen besetzten Gebiete Polens, bestehend aus dem.Präsidenten des Arbeitstomitces Fürsten ^ubo-mnssi, Vizepräsidenten Grafen Szechenyi und dem ge-schäftssühlenocn Sekretär Negicrnngssolretär Flandrak, hat sich vorgestern behufs Einholung genauer ^nforma-lioncn über die ^age der ZiUilvevollernng, in den einzelnen Distrikten nach den besagten Gebieten begeben, lieben diesem Ziele fällt der Kommission auch die Aufgabe zu, an Ort und Stelle Hilfsattionen vorzubereiten. Deutsches Neich. V«» dn» Kriegsschauplätze». Berlin. 17. April. Das ^»lff.Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 17. April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz: Gestern brachten auch die Engländer östlich 3)pern Granaten »nd Bomben mit erstickend wirkender GnerntwiMnug zur Anwendung. Am Tudhanne der Lo-ntto-Höhc nordwestlich von Arras ging uns ein, tlcincr Etütlpuntt von 00 Meter Breite „nd 50 Meter Tiefe verloren. )n der Champagne nordwestlich von Perches wurde nach umfangreicher Sprengung eine französische Bcfcstigllngognlppe im Sturme genommen. (5in heute früh angesetzter feindlicher Gcgcuangrisf misiglitttic. Zwischen Maas und Mosel fanden heftige Artillcric-tülnpfc statt. Bei Flircy griffen Franzosen nlchrfnch an. Mit schweren Berlustcn wurden sie in ihre Stellungen zmüligcworfcn. Bei einem Ertundigungovorstuß nahmen l.llsere Truppen die feindliche Stellung nordwestlich von Urbaiö ^Bogcsen), die, für unö ungi'mstig gelegen, unter Mitnahme einer Anzahl gefangen geilonnncncr Alpenjäger morgen« wieder geräumt wurde. Ein französisches Lustschiss erschien heute über Strasbourg nnd warf mehrere Bomben ab. Tcr Sachschadc, der hauptsächlich Fcn-sttrscheiben betrifft, ist unbedeutend. Eimge Zivilpersonen find leider verletzt. Einer unserer Flieger, der vor» gestern Calais mit Bomben belegte, bewarf gestern Greenwich bei London. — Östlicher Kriegsschauplatz: Die Lage blieb auch gestern unverändert. Oberste Heeresleitung. Berlin, 18. April. Tas Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, den 18. April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz: Nach Bornahme von Sprengungen drangen die Engländer gestern abends südöstlich von> Hpcrn in nnscrc Höhcnstcllung dicht nördlich des Kanals ein, wurden aber i,n! Gegenangriff sofort wieder zurückgeworfen, stur um drei vou den» Engländer» besetzte Eprcngtrichter wird noch gelälnpft. In der Champagne sprengten die Franzosen neben der vorgestern von uns eroberten Stcllnng einen Graben, ohne Borteil zu erringen. Zwischen Maas und Mosel fanden nur Artillerie Mmpfr statt. In den Bogcsen bemächtigten wir uns südwestlich von Stoßweier am Sattel einer vorgeschobenen französischen Stellung. Südwestlich von Mezeral wurden Borposten vor überlegenem Feind auf ihre Un« terftütmngen zurückgenommen. — Ostlicher Kriegsschauplatz: Im Often ist die Lage unverändert. Oberste Heeresleitung. Ein Vortrnn des Major? Mornih libcr die Kämpfe in den Karpathen. Aerliu, 1«. April. Auf Veranlassung des Vereines der .Österreicher und der Sektion Berlin des österreichischen Floltcnvereines hie.lt gestern abendü der bekannte Major Moralh, der in den letzten Wochen in den Karpathen geweilt hatte, eincn Vortrag über die östcrrcichisch-nngari-sche.il und die deutschen Trnppeil in den Karpathen. Mo. rath entwarf eine packend lebendige Schilderung von der Tätigkeit der beilX'n Armeen. Er betonte die trelie, Waffenbrüderschaft, den l^ldenmüligen Widerstand und die unerschütterliche Standl)aftigteit der österreichisch-uugariscl»en Arinee iln, Kampfe für das gemeinsame Ziel, obloohl dieser Armee die lindantbarere Aufgabe im Kriege zlifalle. Der Vortragende hob l^ervor, txrs; dic verbündete Ariilee von dem linentlvegten Willen zu siegen und zu leben er-füllt sei nnd schloß mit der Versicherung, cr habe von seinein Besuche in den .swrpa-then volle Zuversicht davongetragen. Der Vortrag, welchem Botschafter Prinz Hohenlobe niit Gemahlin, die Damen und Herreil der Botschaft sowie ein zahlreiches Publikum beiirwlmtc», wnrde nnt lebhaftein Bcifallc aufgenonnne». Der Seekrieg. (5ill ennlischc» Tnmpfer nrstrnndel, ein schwedischer Tnnlpfcr auf eine Mine nelnufcn. London, l«. 'April. Der Dampfer „Estlantille", 1812 Tonnen groß. ist beim Versuche, einem Unterseeboot zu entkommen, bei Filet) auf den Strand aufgelaufeil. Der schwedische Dampfer „Folte" ist am l'l. d. M., zwanzig Seemeilen von Pcterliead entfernt, gesunken. Der .Kapitän glaubt, daß das Schiff von einem Torpedo getroffen wurde. — Bemerkung des Wolff-Bureans: Nach der ge-striken Meldung telegraphierte der Kapitän ail seine Reederei, »is; das Schiff auf eine Mine gelaufen sei. Torpediert. Hnan., 1^. April. Das Marineministerium erhielt eincn Bericht, welcher besagt, das; der griechische Dampfer „,Vellespuntos", der gestern von Amuiden nach Montevideo abgegangen ist, in der Nordsee von einem Torpedo gclrofft'n wurde. Die 21 Mann zählende Besatzung und der niederländische Lotse retteten sich auf das Feuerschiff bei Noordhinder. Dic 5iiimvfc vur de» Tardnnelleu. >lol>stnnti»uvcl, N>. 'April. Dao Hauptquartier teilt mit: Gestern nachmittags bcschoh ein feindliches Panzerschiff in Intervallen unt» ohne Erfolss die Forts an, Einfang der Dardanellen. Das Panzerschiff wnrde von vier Granaten nnserer Batterien getroffen, luodurch ein Brand an Bord desselben ausbrach. Tas Schiff entfernte sich sodann unverzüglich in der Richtung gegen Toncdos. Die russische Flotte bombardierte gestern Eregli nnd Zumbnldak und entfernte sich sodann in nördliäier Richtung, ohne einen anderen Erfolg als die, Versenkung eini-aer Segelschiffe erzielt zu habe». Auf den anderen >lriensschauplähen keine Veränderung. Wir fiudcn es nicht der Mühe wert, als .'»lriegstatsachc das zeitweise. Bombardement zu melden, das ohne Ziel nnd Erfolg von einigen unausgesetzt an der syrischen Küste kreuzenden Kriegsschiffen gegen dort gelegene Ortschaften unterhalten wird. ztonstantinopel, Ui. April. Nach Meldungen aus den Dardanellen gehört das gestern von Geschossen der türkischen Batterien getroffene Panzerschiff dem „Triumph"-Typ au. Western vollführte cin ottomanischer Aeroplan einen erfolgreichen, Flug. Heute hatte sich der Feind nicht gezeigt. Die Stadt Dardanellen, deren, Leben seit dein Bombardement vom 18. März einen begreiflichen Stillstand aufwies, nimmt jetzt wieder normales Aussehen an. Konstantmovcl, 1?. April. Ein englisches Unterseeboot wurde durch die türtischen Batterien in den Dardanellen ,N»m Tinten ncbrncht. Äonstlmtinopcl, 17. April. Am tl. d. M., nachmittags, beschoß das englische Linienschiff „Majestic" die Landstellungen bei (Nabalepe in der Bucht von Saros. Das gelier wurde erwidert. Die „Majestic" war nach weni-,ien Echüssen gezwungen, sich zurückzuziehen. Als die „Majestic" am Nachmittag des 15. April wieder einige vorgeschobene Batterien angriff, wurde sie von den tür-tischeu Forts unter Feuer aeuommen nnd erhielt drei Treffer, zwei hinter der ktommantwbrücte und einen zwischen den Schornsteinen. Das Schiff drehte ab und wurde durch das Linienschiff „Swiftslire" ersetzt, das die Beschie-tznnf, der Batterien ohne Erfolg fortsetzte. In der Nacht vom lii. auf den, 1>!., nud der vom ll. auf den 15. April versuchten feindliche Torpedoboote in die Dardanellen einzudringen, wurden aber leicht abgewiesen. Ein deutscher Flieger warf bei Tenedos auf feindliche Kohlendanipfer zwei Bomben ab, die trafen, und explodierten. zlunslantinopel, 17. April. Melduu« der „Ageuce telö-graphiane Milli". Das Hauptquartier teilt mit: Gestern nachmittags wnrde ein feindliches Wasserflugzeug, das den (Nolf von Caros überflog, durch unser Feuer beschädigt und fiel vor Sattli Liman ins Meer. Ein zweites Wasserflugzenn, das auf dor See niederging, um das erste Wafserflugzeng zu retten, wurde durch unser Feuer zum Einten gebracht. Das cngliscl)e dnrch unser Feuer zum Sinken gebracht. Das englische Panzerschiff „Nelson" und ein Wasscrfluazeuyfchiff. die sich näherten, wurden von Geschossen getroffen. „Nelson" zoa sich zurück. Das Wasserflunzeussschiff, das den beschädigten Hydroplan ins Schlepptau nahm, zog sich ebenfalls zurück. Das englische Unterseeboot „E 15" wurde in der Tardancllcnmeerenge. östlich von Karanlik Liman zum Tinlei, gebracht. Von der AI Köpfe zählenden! Besatzung wnrden Z Offiziere und 21 Mann sserettet nnd ncfan-aen genommen. Unter ihnen befand sich der englische Vizekonsul des Dardmiellenbezirles. Von den übrigen KriessssclMiplätzeu ist nichts zu melden. Her Luftkrieg Teutsche Tauben iil'rr (5nlnis und Amieus. Paris, 17. April. Der „Temps" meldet: Eine Taubc luarf gestern vormittags über Calais sechs Bomben ab. Zwei Personen wnrden verletzt. Die Taube flog so hoch, das; die Beschießung durch die franzusische Artillerie wirkungslos blieb. Lyon, 17. April. „Le Nouvcllist" meldet aus Amiens: Eine Taube überflog gestern Amiens lind warf mehrere Bomben ab, wodurch 11 Personen getötet wnrden. England Tic (er die Forde-l»lls,cn Inpnilv. London, 1!>. April. Für die am Dienstag stattfindende Sitznna des Unterhauses siud nicht weniger als 1t» Anfragen an (^reli über die Forderungen ^avans cm Ehina angemeldet. (fin weiterer ^rienstredit dco nunralischen Pnrlnmcnto. London, 1k. April. Nach einer Meldllng der „Times" aus Eiduey belvilligte das anstrmische Parlainent gestern weitere 3,189.(X)<» Pflini) für ^lriegsaiisgabcll bis zum ,M Juli 1915. Frankreich. Tic Inhrestlasic 1N17. Paris, 17. April. Mit der Zahresklasse 1917 werden auch alle 18jährigen Belnier in Frankreich eingestellt werden. Kinematographlsche Aufnahmen an der Front. Paris, 17. April. Dem „Temps" zufolge hat der Kriegsminister die Pariser Kinematographen-Fabriken er« »nächtigt, an der Front Filme aufzunehmen. Die Filme seien für dic Archive des KricgsministcrimnS bestimmt. Vcrlnllllcrnng des Moratoriums. Paris, 17. April. Das Amtsblatt veröffentlicht cin Detret, welches das Moratorium für Handelspapiere, um weitere 90 Tage bis zum 25. Juli verlängert. Portugal. Unruhen. Paris, 17. April. „Petit Parisicn" meldet aus Lissabon: In Villareal, Siaueira, Braga und anderen Orten sind Unruhen nnsgebrochen. In Hänsern von Demokraten wurden von dcn Behörden Bomben gefunden. Die portugiesische Presse bel>auptet, die Demokraten hätten sich ge-^en oio, Reaieruua verschworen. In Braaa wurde ein Royalist erschossen. Mehrere Personen wnrden dort ver-I)nftet. Ferner wird gemeldet, datz der Gouverneur von Bengnela, Infanteriehauptmann Pinto, sich a,ca.cn die Anordnungen des Neaierunaswmmissärs von Anaola, des Generals Leja, nnfnelehnt habe. Pinto wird nach PortU' gal gebracht unt» dort in Qie Türkei Die Kämpfe in Mesopotamien. Konstnntinopel, 18. April. Das Hauptquartier teilt mit: Infolge cincs von unseren Truppen in der Gegend von Bassorah unternommenen Angriffes fanden in der Hingebung von Schabia und Alberdscheinic Kämpfe statt. Unsere Truppen drangen in die feindlichen Forts ein und zogen sich infolge des Eintreffens englischer Verstär-tinqcn außerhalb der Zoncn dieser Befestigungen zurück. Verhandlungen über Eisenl,ahnfrassen. ttonstantinopcl, 17. April. Wie verlautet, bildet den hauptsächlichsten Zweck der Verhandlnngcn, die der Generaldirektor der bulgarischen- Eisenbahnen mit den hie-sis.cn Kreisen führen wird, die Regelung gewisser Schwierigkeiten, betreffend den Handelsverkehr zwischen Dede-aga<5, Bulgarien uud auderen Ländern. Die Grausamkeiten des Dreiverbandes. Konstantiuopel, 18. April. Als Antwort auf die Beschuldigungen d<>s „Temps", daß sich die deutschen Truppen in Frankreich unmenschlich benehmen, veröffentlicht dao nirlische Inforiuatiunsbureau cine ausführliche Mitteilung, dic dic Akte der Unmenschlichkcit und Grausam-teit aufzählt, die bis jetzt von den Mächten des Dreiverbandes gegenüber österreichisch-ungarischen, deutschen uud türkischen Zivilpersonen begangen wurden, so vor allem die Behandlung der Iivilgefangcnen in den engl. u. franz. Konzentrationslagern u. die unerhörten Verletzungen solcher Zivilpersonen in Nußland, sogar durch russische Konsularbehörden in Persien. Die Mitteilung zählt sodann die Volkcrrechtsverletzungen, die von englischen, französischen und russischen Schiffen begangen wurden, die offene Städte iu Syrien, Palästina und am Tchlvarzeu Meere bombardierten und neutrale Schiffe,, vor allem griechische, italienische und persische -in den v'»ruud bohrten, wobei Fvauen und Kinder getötet wurden. Dic Mitteilung veröffentlicht die Liste dieser Schiffe, an deren Spihc die italienischen Dampfer „Maria Rosa" nnd „Principessa Giobanna" stehen, die von der russischen Flotte im Schwarzen Meere versenkt worden waren. Aus solchen Akten wird sich die öffentliche Meinung ein Uricil darübcr bilden, inwieweit die Behauptungen des „Tcmps" gerechtfertigt sein können. Der Krieg in den Kolonien Tie Kämpfe in Deutsch-Osinfrika. Berlin, 17. April. Aus Deulsch-Ostafrika sind nachfolgende amtliche Nachrichten eingetroffen. In einem Mcitägigen Gefechte wurde der starke Gegner am 18. und 19. bei Iassini geschlagen und verlor etwa 200 Mann an Toten, vier Kompanien wurden gefangen genommen. Dcr Gesamtverlust des Gegners betrug etlva 7(M Mann. 350 Gewehre, 1 Maschinengewehr, 2 Tragtiere und 60.000 Paironen wurocn erbeutet. Die deutschen Verluste belie-fcn sich auf 7 Offiziere und 11 Mann an Toten, 12 Offizieren, 2 Stabsärzten und 22 Mann an Verwundeten. Zwei Mann werden vermißt. Die Insel Mafia wurde am 10. und 11. Jänner von den Engländern besetzt. Vie Vereinigten Staaten von Amerika Eine Proteftoersaminllmg gegen die Lieferung vuu Kriegelmaterial. London, 17. April. „Morningpost" meldet aus Wa-shington vom 16. d.: Auf Veranlassung der 300.000 Mitglieder zählenden Zentrale der Arbeitergewerkschaf-icn fand gestern in Newyork eine von 3000 Männern und Frauen besuchte Versammlung statt, in welcher die Angestellten der Fabriken für Kriegsvcdarf! zur Arbeitseinstellung aufgefordert wurden, um die Lieferung von Waffen und Munition an die Kriegführenden unmöglich zu machen. Wilson wurde heftig angegriffen, weil er keinen Kongreß der nentralen Nationen einberufen habe, um die Liefcruug von Waffen, Munition und Lebens-mitieln an die Kriegführenden zu verhindern. Japan. Landuna japanischer Truppen in Kalifornien. Frankfurt am Main, 10. April. Die „Frankfurter Zei-ning" meldet aus Newyork: Die Presse ist sehr beunruhigt durch die Berichte aus Kalifornien über die Landung von 4000 Japanern in Turtlcba in Niederkalifornien auf mcrikanischcm Boden. Das japanische Kriegsschiff „Asama" sei dort auf Grund «kaufen und liegt noch daselbst. Japan habe fünf Kriegsschiffe und sechs Kohlenschiffe ent° sandt mit der Erklärun«, es sei notwendig, die „Asama" gegen feindliche Angriffe zu schützen. Seitdem hätten die Truppen ein Lager bezogen und eine Funkenstation errichtet. Die Behörden von Washington erklären die Berichte für übertrieben. ^rnntfult nm Main, 17. April. Dic „Frankfurter Zeitung" incldet aus Newyork: Die japanische Votschaft bestätigt die Nachricht von Truppenlandungen und der An-wcsenheit von Kriegsschiffen in der Turtle-Bai, erklärt aber, daß die Maßregeln nur zur Rettung des Kreuzers „Asama" getroffen worden seien. Die Presse ist durch diese Erklärung nicht befriedigt und hofft, England werde Japan von unfreundlichen Handlungen sscgc» Amerika abhalten. Die Krönung des Kaisers. Totio, 17. April. Amtlich wird bekannt gegeben, daß die Krönung des Kaisers am 10. November in Kioto stattfinde. Theater, Kunst und Literatur. ** (Konzert Burmefter.) Das Zahlreich erschienene tlinstfreundliche Publikum begrüßte einen der hervorragendsten Geiger der Gegenwart, Willy Vurmester, im Konzerte, das er zu Gunsten cincs Zigarren- und Zigarettenfonds sir unsere Soldaten im Felde am 15. d. in der Tonhalle veranstaltete, aufs herzlichste und erwies seinem anerkannten Licblingslnnstlcr die gewohnten großen Ehrungen in Gestalt stürmischen Veifallcs und Wid-lining eines Lorbeerkranzes. Wieder bewunderten die Ve-slichcr die Leistungen des Künstlers, der sowohl in technischer wie in geistiger Veziehung dic Zuhörer in so hohem Maße zn fesseln weiß. Wir haben im Verlaufe der Konzerte, mit denen uns Vurmester in den letzten Jahren erfreute, die bekannten technischen Disziplinen geschildert, dic auch dic höchsten Anforderungen und Wünsche, welche die Gegenwart an die Virtuosität stellt, erfüllen — Vnrmester steht ebenso der Ausdruck des Edlen zn Gebote wie das Spiel der Anmut, des Zarten und Poetischen. Für ersteres lieferte der süße Gcfang in der holden Sonate von F. Schubert, das tiefempfundene Andante cantavile in Mendelssohns .Konzert, die zugegebene Nocturne von Chopin und der bisherige Ganzpuntt dcr Konzerte, das an Tiefe und Kraft des Ausdruckes reiche Air von I. S. Bach; für letztere die von Vurmester feinfühlig mit flüchtiger Anmut und charakteristischem Humor bearbeiteten Tanzweiscn von Mozart, Beethoven, Hummel, Dussel, Grosser und Arahms-Ioachim und ein in Flageolett Doftftclstinnnen bearbeitetes Lied von Sin ding, Vogelsang nachahmend, den Beweis. Dem wiedcr-holt in früheren Konzerten vorgetragenen anmutsvollen Violinkonzerte von Mendelssohn wußte dcr Künstler neue Lichter aufzusetzen nnd bedeutsame Akzente zu verteilen. Das gewagte Zeitmaß des letzten Satzes erfuhr eine weitere Beschleunigung; der erste Satz würde nach unserer Auffassung ein ruhigeres vertragen. Bei aller Würdigung der Reize des schönen Konzertes wäre uns statt seiner wiederholten Aufführung der Ersatz durch ein, weniger gehörtes willkommen gewesen. Wie dankbar hätte beispielsweise das Publikum das Violinkonzert von Beethoven ausgenommen. Das ganze Aufgebot einer kolossalen und doch edel geläuterten Technik vereinigte sich in dem „Hexentanz" von Pagcmim, dessen enorme Schwierigkeit dein Znhörer bei der unfehlbaren Sicherheit und Leichtigkeit gar nicht znm Bewußtsein kam. Vurmcstcr verlieh dnrch tieferes Erfassen gesanglicher Ruheftunkte uud feine dynamische Schattierungen ci'ncn ausdrucksvolleren Eharakter. — Der Pianist Herr Karl Frühling, dcr für den bisherigen Begleiter Bur-mestcrs eingetreten war, wird sich noch inniger in die Eigenarten des Künstlers einleben müssen. Sein Anschlag ist etwas trocken und spröde, was besonders dem Air von Bach nicht zum Vorteile gereichte. ,7. — (Ansssestelltc Bilder.) Im Schaufenster der „Na-rodna knjigarna" hat der heimische Bildnis- und Landschaftsmaler Franz Kl einend iö vier ungemein ansprechende Darstellungen von Bauern Häusern ausgestellt. Die flott gestrichenen Olbilderchen gefallen nicht nur infolge der lyrischen Weichheit ihrer vortrefflich abgestimmten Farbtönc, sondern anch ob dcr mit glücklichem Pinsel festgehaltenen natürlichen Poesie del Landschaftsalisschnitte. — Bei Gri^ar oenoet hat. Sie besteht aus einem Telephon, dessen cincr Draht in eine Spitze, die eigentliche Sonde, dessen, anderer in cine Platte endigt, beide aus dem gleichen Metall hergestellt. Dcr (^branch ist ganz einfach: die Platte wird auf das zu untersuchende Glied gelegt, während die Sonde dort eingeführt wird, wo die Kugel vermutet wird. Sobald deren Metall berührt wird, stellt die ganze Vorrichtung eiue geschlossene elektrische Batlerie dar, und der untersuchende Arzt vernimmt ein Knacken im Telephon. Auf diese Weise ist es dem Chirurgen möglich, statt sich wie bisher auf den ungenaucu Tastsinn zu verlassen, das genauere Gehör zu Hilfe zu nehmen. Allerdings gehört einige übuug dazu, die Vor-richtuug richtig verwenden zu können. Verantwortlich < ckcdakteur Anton H „ n t ? t Meteorologische Beobachtungen in Laibach Seehöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm .^ 2"Dit. l 73H^I^4sZHM. schwach! bewöltt ! " 9 N. Ab. 37 3 9-1 SW. schwach 7 U. F. 37^1 8^1 windstill I 0^9 18. 2U. «. 368 141 O2O mäßin 9 U. Ab. 373 106 SO. schwach » 19>7U. F. I 36 81 8 9j SW. schwach I 5 i"0^0 Das Tagesmittel der Temperatur von Samstaa beträat 10 1», Normale 10 0°. u v» Das Tagesmittel der Temperatur von Sonntaa betraut 10 9«, Normale 10 2°. Günstige Gelegenheit!! Mehrere vollständig neue und garantiert ungebrauchte ..OLIVER"- Schreibmaschinen Modell V. und VI., sind tief unter dem Preise abzugeben. Anfragen befördert unter Chiffre „Günstige Gelegenheit" die Admin. dieser Zeitung. 63* 18 Laibacher Zeitung Nr. 87____________________________678___________________________________19. April 1915 -- (Zöglinaspliihe an der Viarinealadenne.) Mit Hessinn des nächsten Schuljahres (16. Septencker) werden in der k. und k. Marineakademie voraussichtlich zirka 70 Zöalinasplätze (30 ganz- und halbfteie Nrarial^ dann 40 Zahl- und Stiftunnsplätze) zu besetzen sein. Der Eintritt findet in den ersten, ausnahmsweise auch in den zweiten Jahrgang statt. — Die Konkursausschrei-dung ist am Nathause angeschlagen lind wurde auch allen Tirettionen der hiesigen Mittelschulen übermittelt. — (Ziehung der Klassenlotterie vom 17. b. M.) 20.000 K gewinnt Nr. 12.809 und Nr. 74.066, 10.000 K gewinnt Nr. 131.721. — (Im städtischen Schlachthause) wurden in der Zeit vom 5. bis 12. d. M. 65 Ochsen, 6 Stiere und 26 Kühe, weiters 102 Schweine, 42 Kälber, 19 Hammel und 48 Kitze geschlachtet. Weilers lvurden in geschlachtetem Zustande 8 Schweine, 47 Kälber, 1 Hammel und 5)6 Kitze nebst 703 Kilogramm Fleisch eingeführt. — (Vom Wagen neftürzt.) Ein betrunkener Knecht fuhr diesertage mit einem zweisftännigen Lastwagen auf der Straße zum Südbcchnliofe. Unterwegs fiel er vom Wagen und beschädigte sich beim Sturze so schwer am Kopfe, daß er mit dem Rettungswagen ius Landesspital überführt werden mußte. - (Vcim Spiele« verunglückt.) Der 11 Jahre alte Vesitzerssohn Franz Dolinar in Mannsburg spielte zu Hause mit mehreren Nachbarstnaben, fiel dabei auf eine auf dem Vodcu gelegene zerbrochene Flasche und schnitt sich die Schlagader des linken Fußes durch. — (Unfall durch eine Scmdtruhc.) Freitag nachmittags spielte die fünf Jahre alte Ncsitzerstochter Maria Icramen in Mala vas im Hofraum ihrer Eltern und klettei-te auf eine an die Stallwand gelehnte Sandtruhc. Diese geriet aus dem Gleichgewichte imd kippte um, wobei dein Kinde das rechte Äcin gebrochen wurde. — (Unfall durch scheue Pferde.) Vorgestern fiel auf der Römerstraße ein .Knecht infolge Scheuwerdens seiner Pferde vom Wagen und zog sich schwere Kopfverletzungen zu. Er wurde ins Landcsspital überführt. — (Ein Ginschleicher.) Diesertage schlich sich ein unbekannter Dieb in die unversfterrtc Wohnung eines hiesigen Arztes ein uud entwendete daraus einen rotbraunen Stosfanzug, ein Paar Schuhe und eine Tasche mit chirurgischen Instrumenten im Gesamtwerte von 180 /<. Die Schuhe und den Anzug verkaufte er noch am selben Tag an einen Trödler, " (Boshafte Nachtschwärmer.,» Samstag nachts haben drei betrunkene Vurschen auf ihrem Heimwege dem Besitzer Matthäus Pustavrh in Trnovec bei Zwi- schenwässern aus Bosheit den Gartenzaun beschädigt und umgeworfen. — (Verhaftungen.) Vor einigen Tagen wurden dein Viuzenz! Zorc in Gleinitz aus einem uuversperrten Kasten ein schwarz lackiertes Fernglas und eine silberne Taschenuhr gestohlen. AIs tatvcrdächtig wurde ein ^jähriger Taglöhncr aus Nova vas verhaftet. — Weiters wurde in Selo ein Knecht wegen Veruntreuung mü) Kleiderdiebstahlcs verhaftet. Veide wurden dem Bezirksgerichte eingeliefert. — (Die Dienftgeberin bestuhlen). Anfang Februar d. I. entwendete die kaum l^ Fahr alte, bei einer Ve-sitzerin in Hrastje als Magd bcdienstct gewesene Leopol dine Aargi ihrer Dienstgeberin eine lange, goldene Halskette samt einer silbernen Damenuhr und verschwand aus der dortigeil Gegend. Am verflossenen Mittwoch wurde sie in St. Veit bei Lukowitz aufgegriffen uud dann dem Bezirksgerichte in Egg eingeliefert. — (Verstorbene in Laibach.) Katharina IaL-a. Stadtarme, 86 Jahre; Anna Iakli^, Sieche, 88 Fahre; Margareta Kav Fertige Schuhe Haus- und Fabriksarbeit, stets lagernd. o Verfertigt auch ¦g> echte Berg- und Turnsohuhe. •L> 56 117 j/m.VMH: BerlH, Pirit, Rn nwy/ Bmim kotm. Zahn- ^^^ «^ A W^I^J. HA Ulbacb # J Ö441 69 To nil Hit 11 «1 Masch.-Elektro-itüUniKUIÜ ing. T., Werkm. Hainlchen I.Sa. Lehrfabr.Prog.fr. ____________________________________________3813 ü—ü Theaterkasse Nr. 7, bestehend au» fünf Zimmern und Franz-Josef-Straße Nr. 16, bestehend aus drei Zimmern, sind per 80fort oder zum Maitermin preiswert zu vergeben. Auskunft: Poljanastraße Nr. 18, Parterre. 881 2—2 Zu verkaufen: Zimmßrßinrichtuno, Schreibtisch, Bettzeug, Geschirr, Spiegel, Bilder. S9o 3-2 Zu besichtigen nur nachmittags : Slomiekgasse Nr. 21, I. Stook. Wäsche für Institutszöglinge vorrätig. ^leltlgUllg von 8s2Ut2lI88tzttllNgsl! Wäsche für Baby vorrätig. Gegründet 1866. Herren-, Damen- u. 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