Nummer 45. pettau, den 8. November 189si. VII. ---—--sehr gut und üancirt. Die PcttauerZeitunD erscheint jeden Sonntag. Preis für Peltau mit Zustellung in» Hau«: Vierteljährig fl. l.20, halbjährig fl. 2.40, ganzjährig st +.80, mit Postverscndung im Inlande: Vierteljährig fl. ItO, halbjährig fl. 2.80, ganzjährig fl. 5.60. — einteilte Nummern 10 kr. Schriftleiter: Joses FelSner, Allerheiligengasse 14. — Verwaltung und Lerlag: W. Blanke, Buchhandlung, HauptplaI? Är. ti. Handschriften werden nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. sehen, als selbst »och in der Provinz die Verbrüderung der Deutschnationale» mit de» Christlich' Socialen als ein politischer Geniestreich galt nnd wir mußten nnS manchen Seitenhieb als „verschämte Liberale- gefallen lassen. Die Thatjachen haben unser Mißtrauen gegen Lneger und Genossen vollauf gerechtfertigt. Der Antisemitismus der Christlich-Socialen ist blos ein Antisemitismus auf Kündigung und ebenso schleissig wie daS deutsche Mäntelche» LuegerS. welches er bei seinem Görzer Besuche bei den küstenländischen Slovenen ostentativ von sich warf. Die Wendung der Dinge i» Wie» lässt »nS übrigens völlig kalt, den» Wien ist schon lange nicht mehr Österreich nnd die Wiener Deutschen schon lange »ich! mehr das Vorbild für die übrigen Deutsche» Österreichs, welche sie zwar sehr gerne von oben herab ansehen und mit ihren Prater-und VolkSsängerwitze» Hanseln, die ihnen aber an Nationalgefühl, an Sinn sitr geistige Freist und an Zähigkeit weit überlegen sind. Sie mögen »och ferner mit dem Bildnisse LuegerS aus der Brust und weißen Nelke» in» Knopsl»che nach Maria Enzersdors wallfahren gehen; wir Deuschen in der Provinz werden ihnen dabei zusehen, wie mau Kindern zusieht, bic sich aus allerlei Lappen eine Fahne mache» und dahinter herlaufen, blos weil der Fahnenträger schreit und lärmt und Kinder, auch politische, imnier am liebsten hinter dem her find, der den größte» Spektakel macht. Wochenschau. fjodjjrit im Aliisrrhansr. Am 5. d. M. fand die Tranung der Tochter des Erzherzogs Josef, der Erzherzogin Marm Dorothea, mit dem Herzog Philipp vv» Orleans i» der Hofburg- kapelle i» Wie» statt. Die Neuvermählten begaben sich nach dem in der Hosbnrg stattgehabten Familiendincr. dem Se. Majestät der Kaiser, so-wie die Mitglieder des Kaiserhauses und die fremden fürstlichen Gäste beiwohnten, nach BiecSke in U»garn. Dir vereinigte Linke, im Innern schon längst nicht mehr einig, ist nnnmehr auch nach a»ßen zerfallen. Die deutschböhmiichen Abgeordneten treten aus dem Club, der damit zn bestehen auf-gehört habe» wird, denn die restlichen Trümmer dieser ernst so mächtigen Partei wurzeln weder im Boden des Volkes, das sie gewählt hat, noch haben sie eine» Wert für die Regierung. Die herrische Aufforderung des Ministerpräsidenten an die Partei, entiveder für daS Budget zu stimmen, oder gewärtig zn sein, dass er seine Maßregeln treffen werde, eine Aufforderung, welche jeder andere Club, selbst der schwächste, zornig zurück-gewiesen hätte und die Haltung der Linke» in der Budgetdebatte, besonders aber in der Abstimmung über den Dispositionsfonds mußte den Mitgliedern der Partei, die sich noch daran erinnern, dass sie vom Volke gewählt sind und nicht von der Regierung ihre Mandate zu leihen haben. -nni A»S« tritte zwingen. Das Volk wählt seine Abgeordneten nicht dazu, irgend einer Regierung Hausknechts-dienste zn leisten. Cs ist ei» tranriges, aber wohl-verdautes Ende der Bereinigten Linken, dass sie noch vor dem Erlöschen ihrer Mandate anSein-anderfällt. Denn ihr ganzes Thun nnd Gehaben war fchon längst nur mehr das Betteln, eine Regierungspartei sei» zn dürfen nm jeden Preis. Für den Titel „Regierungspartei" gab sie alles hin, verschacherte selbst Cilli u»d bewilligte dem sie brüskierenden Miuisterpräsidcuteu deu Dis- Die Wiener Landtagswahlen. „Hoch Lneger!" — das war der Schlachtruf, mit fain sich der „Dumme Äerl von Wie»" in den Wahlkampf stürzte und die schwarz-rothe Fahne der Christlich-Socialen schwang. Und richtig, PaS schwarz-roth goldene Banner sank. Die Deutsch-nationalen wurden bis zur Vernichtung geschlagen. Da nützt keine Beschönigung. Männer wie Pacher und Hank unterlagen mit geradezu schmählichen Minoritäten, Männer wie Schneider. Gregorig »nd Liechtenstein siegten mit tausende» Stimmen Mehr-heit! DaS ist daS Ende des Bündnisse«, welches die Nationalen mit den Christlich-Socialen ringe-gangen waren auf Grund des geineinsaine» Antisemitismus ! Der Antisemitismus, der den Deutsch-nationalen ein Grundsatz ihres politische» Glaubens-bekenntnisses ist, während er den Christlich^So-eialen nach dem Geständnisse der „Reichspost" blos ein Mittel zum Zwecke ist, das sie als Köder für die Massen gebrauchen und später, wenn ihre Herr-schast gesichert ist, oder auch noch früher bei passenden Gelegenheiten (siehe „Tachau") als nicht opportun ignorieren. WaS hat heute Pacher von seiner flam-meuden Vertheidigung LuegerS. WaS haben die deutschnationalen Führer davon, die behauptete», eiu Bündnis der Deutschnationalen mit demklerikalsozia-liftischen Heerbanne LuegerS sei ganz ungefährlich, denn sie würden Lueger schon herumkriegen und die Christlich-Socialen inü deutschiiationalc Fahr-wosser lootsen? — Mit einer geradezu schmählichen Minorität sind sie gegen die christlich-socialen Radau-brüder unterlege». Nicht nur in Wien, sondern auch draußen am flache» Lande weht siegreich auf alle» Linien die Fahne der Christlich'Svcialen. Wir haben das von allen. Anfange so kommen Schön Rothtraut. und Schluß) Ein Theeabend sollte eS sein, wozu er ge--laden worden ivar, aber die knndige Frau von Roth wußte ein ganz netteS Sonper daraus zu mache», bei deut der Wem für die beiden Herren wenigstens »icht gespart wurde. Römer war ein sehr mäßiger Trinker und so sah Fredi mit einigem Unbehagen, dass der schüchterne Verse' macher von Minute zu Minute schneidiger wurde. Endlich sagte die schone Witwe lachend: Gehe» wir in den Salon, damit die Herren rauchen kö»neii Der Herr Professor ist wohl so gütig, sich ans Clavier zu setze»? Fräulein Jlka und ich singen vielleicht eins!" Dabei sah sie Fredi an und dieser verstand den Wink. „Was soll ich ans-legen. Gnädige? srug Bertl ausgeräumt. Diese deutete auf ei» Rotenheft. ES enthielt Abt'sche Lieder und bald gieug daS Concert los. Eine Weile gab'S prächtigen Einklang, dann sah sich Römer plötzlich um. riß die Angen aus und brummte für sich: „Na also, ich bi» gerade wieder gut, diesem Schlaumeier den Elefanten zu machen." Die schöne Hanssran biß sich auf die Lippen vor Lache» und flüsterte ihm zu: „Ich will Ihnen deu gleichen Dienst erweisen, wenn Sie mit räulcin Jlka plaudern wolle», treten Sie mir hren Platz ab." Der Professor aber schüttelte energisch den Kopf, griff nach einem Notenblatt und sagte lachend: „Das müsse» Sie mit mir singen, gnädige Frau, es wird .Herrn Fritz Haininger ei» Vergnüge» mache», es zn hören." Die schöne Fra» drohte ihm mit dem Finger: „Von dieser Seite habe ich Sie uicht gekannt, Herr Professor! Sie sind furchtbar boshaft und ich weiß nicht, ob ich diese Untugend in Ihnen nähren soll." „Gut, dann singe ich allein!" sagte er und begann mit klangvoller Stimme zu singen : „Änlichen von Tharau islS, die mir gefällt," während er sich selbst aus dem Claviere begleitete. „Genug, lassen Sie mich ans Instrument", lachte Frau von Roth, setzte sich ans Clavier und spielte „Schön Rothtraut." Sie hätte noch nicht zwanzig Takte gespielt,als ein Quartett hinter ihr das Lied mitsang: Rckka. Fredi. Jlka nnd Bertl. Es klang ganz hübsch durch die offenen Gartensenstcr des Salons in die helle Mondnacht hinaus. Aber plötzlich gabs eine jähe Unterbrechung; wüthendes HundegebeU im Hause. Frau von Roth sprang auf. „DaS ist Lord! ES muß irgend eiu Fremder ins Hans gekommen fein. Ich will nachsehen, Gott weiß wo die iiöchln ist!" „Oh dann gehen wir mit!" rief Fredi, der nichts ahnte, was er damit anrichtete, „und Du auch Bertl! Ist eS ein unberusener Eindringling, so wollen wir ihm heimleuchten, man kann doch die Gnädige nicht allein lassen? Rikka uud Jlka schlössen sich der Expedition an. Die ganze Gesell-schast eilte »iS Erdgeschoß. Tort stand Lord vor der Thüre des Zimmerchens der Köchin, fletschte die Zähne »nd bellte wüthend. „Wo ist Anna?" frug die Gnädige. „eS muß in ihrem Zimmer etlvas nicht richtig sein. Anna?" Sie öffnete die Küchenthüre. Dort slaud die Mvchi» mit allen Zeichen des Schreckens, bleich, zitternd. — „Offnen Sie Ihr Zimmer. Anna!" gebot die Gnädige, aber das arme Ding bat schluchzend: „Richt, gnädige Frau! Jetzt nicht! Ich — ich — schäme mich zu Tode." — „Ja aber weshalb denn? Wer ist in Ihrem Zimmer?" srug Fra» vo» Roth strenge, obgleich sie kaum das Lachen verbeißen konnte. „Mein Schatz," flüsterte Anna fast unhör-bar, aber Fredi lachte und die beiden Dame» liefen kichernd davon. „Anna, ich habe nichts da-gegen, dass Sie einen Schatz habe», aber um diese Zeit dulde ich ihn »icht »n Hanse: Offnen Sie sosort. jage» Sie eö ihm und schicken Sie ihn augenblicklich weg." besahl die Gnädige strenge, dann saßte sie Lord und zog ihn mit sich die Treppe hinaus in den Salon, wohin ihr die beiden Freundc folgten. Oben gab'S lustiges Lachen, nur Frau von Roth sah ernst drein. Das HanSlhor wurde geöffnet. Rikki nnd Jlka zuckten durch die Garlenfenster. Indessen hatte sich Bertl ans Clavier gesetzt nnd sang mit kräftiger Stimme: „Ach wie ists möglich dann :c.." während Jlta einen leisen Rns der Überraschung auSftieß. „Aber, das ist ja eiu Frauenzimmer!" — i, aus dem die Reptilien bezahlt N,e diese Partei verhöhne» und ver-jibt heute niemand, der dieser Partei, en Mitglieder schon längst den Rücken auch nur eine Thräne nachweint, so unrühmlich wie die Thaten ihrer tSjahre. ... tlovember-Avanremeilt. Wie schon in der letzten Nummer gemeldet, wurde beim Henrigen November-Avancement ernannt: Herr Hauptmann 1. Classe Joses Ritter von Krautwald des 2. Pivnnier Bataillons zum Major und Cvm-Mandanten des 4 Pionnier-BatailloiiS Herr Major Johann Fitzner wurde unter Enthebung vom Commando deS 4. Pionnier-BataillouS nnd bei llbercompleltführuiig zur Dienstleistung beim f. ii. f. ReichSkriegSministcrium einberufe». Crnannt wurden zu Hauptleuten l. Classe der dem General-ftstb zugetl>eilte Oberlieutenant Herr Franz 31 i in l des 4. Plvnnier-BataillonS; seiner der Hanptniann II. Classe Herr Vtbalbcrt Zerbani de Eposetti deS l Pionnier-BataillouS; zum Lieutenant der Cadet OssieirrSstettverlreter Herr Oskar MelknS des 4. PionnierBataillons im Bataillon. Adjlnlt der Millriiiumg Äuslitlliiiig. Am .'1. November d. I. wurde die ungarische MilleiiiumZ-Ausstellung durch den HandelSininister feierlich ge-schlösse» .fiiröni tandrs Ärmrllsond.NacheinerKuud- machnng der Statthalterei im Einvernehmen mit dem LandeSanSschusse wird die Cinhebung einer Abgabe für den Laiidesarmensond vom Reingewiiiiie der Sparkassen in Steiermark sowohl, wie von den Jagdrechtbesitzern im Lande, mit l. Dezember d, I. beginnen, nachdem das neue Armengesetz für Steier« mark bereits pnblizirt ist. Pettaner Wochenbericht. (Verdiente Äug)richnung> Der LandeShaupt-mann von Steiermark, Herr Graf Edniund von AtkemS, wurde zum wirklichen geheimen Rathe ernannt. (Die Eidesleistung der jungen Soldaten.) Die Eidesleistung der jungen Soldaten des k. ». k. Piounier-BataillonS fand wie im Borjahre in feierlicher Weise am Dominikanerplatze statt. Dort wurde in einem äußerst hübsch und der Feierlichkeit entsprechend dekoriertem Kapellenzelte die Feldmesse fzelesen. nach deren Beendigung der jungen Mann-chast nach einer kräftigen Ansprache des Herrn Bataillons' Commandanten an die Rekrute», der Soldateneid abgenommen wurde. Die Eidesformel wurde den Schwörenden jedesmal in ihrer Mutter- „Wer?" frug Fredi ans Fenster tretend und sich hinansbeugend. „Annas Schatz! Dort geht er in Frauenkleidern." Ei» paar angeheiterte Arbeiter kamen daher und einer faßte das Dämchen draußen unter das Kinn. Er erhielt eine schallende Ohr-feige. Eine Balgerei wollte beginnen, da rief eine helle Glöckchenstimme: „Zum Teufel mit Euch ihr Strolche!" Die also Angeschnauzten zogen die Hüte und einer sagte bedauernd: „Entschuldige» Herr Ingenieur, wir haben Sie nicht erkannt I" Im Salon gab'S plötzlich ein schallendes Ge-lächter, in welches die Arbeiter unten lustig ein-stimmten. „Du, da oben ist Maskerade! Die Weibchen am Fenster sind lauter verkleidete Männer und die zwei Herren sicher vermummte Frauen", lachte dir Eine. „Natürlich, der FabiikS-leiter war zu viel, den habe» sie fortg'schickt. Wenn daS die Lisi wüßt! der kriegte die Ohrfeige sicher heut noch mit Interessen zurück, deuu die ist eifersüchtig wie der Teufel," meinte der andere. „Aber ich steck' ihr'S, dann zerkratzt sie ihm daS Gesicht. Die hat Schneid für zwei." Die Arbeiter torkelte» weiter. Oben im Salon hatte da? Lache» ebenfalls anfgchört nnd die Ausgelassenheit machte einer etwa« gedrückten Stimmung Platz Jlka sah nach der Uhr nnd that sehr erschrocken. „Mein Gott eils Uhr vorüber, was wird Mama sagen?" Bertl reckte sich kerzengerade in die Höhe und sagte mit Emphase: „Richt« wird sie sagen, wenn ich Sie spräche vorgesagt und von diesen laut nachgesprochen. Die Defiliermig des Bataillons, mit welche»! alle Offiziere ausgerückt waren, bildete den Schluss der ernste» militärischen Feier. (Äbschirbsfrirr.) Gester» fand i» der OfficierSmesse eine AbschiedSseier der Officiere der Garnison zu Ehre» des scheidenden Bataillons« Commandanten Here» k. u. k. Major Johann Fitzner statt. DaS Scheiden dieses selten licbcns-würdigen StabSoffieierS, der seit der Übernahme des CommandoZ üöer das hier stationitte k. u. k. 4. Pionnier-Bataillon jederzeit und bei jeder Ge-legeuheit für daS beste Einvernehmen zwischen dem ihm unterstehende» Bataillon mit der Bevölkerung der Stadt gewirkt und durch seine chevalereSken UmgaugSsormeu sich rasch die wärmste persönliche Zuneigung zu eriverben verstand, wird in der hiesigen Gesellschaft eine schwer anSsüllbare Lücke zurücklassen. Seine Einberufung zur Dienstleistung beim k. ». k. ReichSkriegSministcrinm beweist nicht nur, dass Herr Major Johann Fitzncr ein hoch-gebildeter Officier ist, sondern dass man auch höheren Ortes seine Fachbildung zu schätzen ver-steht, wie schon seine Eittiendnng zu den Pioiinier-übuugk» nach Deutschland bewies. Der Scheidende, ebenso wie seine liebenswürdige Gemahlin können sicher sein, dass ihnen Pettan ein warmeS Andenken bewahren wird. (/lnerbereiischast der freiwilligen Feuer-lvrhr.j Für die lausende Woche hält der I. Zug und die III. Rotte Feuerbereitschast. ZugSführer Machalka, Rottführer Maitzen und 7 Mau». — Feuermeldungeu sind auf der Ceiitralstatio» in der SicherheitSwachstube im Rathhans zu machen. lThkatk»!lachricht.) Heute Sonntag findet im Stadttheater eine Ausführung der lustigen Posse: „Ihr Corpvral" statt. Direktorin Jtorff spielt darin eine ihrer Glanzrollen u. zw. die Therese »nd wird auch eiu großes GesangS-quodlibet zum Vortrage bringe». Die übrige» Hauptrolle» befinden sich in den Händen der Herren Direktor Vollbrecht. Fischer und Gärtner, sowie in den Händen der Damen Frank. Sikersch und Waldherr. Nächsie» Dienstag den 10. d. M. gelangen anläßlich der Schiller-Feier „Die Räuber" zur Ausführung. — Um einem allseitig anSge-sprochenen Wunsche deS P. T Publikums nachzukommen. gibt die Theater-Direetio» Dutzend-AboniicmcntSkartcn zu folgende» Preisen aus: Fauteuilsitze 6 fl.. Logenfitze 6 fl., Parterresitze 5 fl. Wir glaube», dass die Directio» auf eine zahlreiche Betheiligung rechne» kann, da die Preise sehr mässlge sind. Dutzendkarten sind in der k. k. Haupt-Tabaktrafik deS Herrn Kasimir zn haben. »achhanse begleite. Fredi lachte: „Sicher Bertl, Du giltst ja als der ungefährlichste junge Mann in ganz Frauenkirche»! Aber gerade deshalb mußt Du mir de» Gefallen thun und mit Fräulein Rikka nachhause gehen deren Mama ich als der Gefährlichste gelte." „Ja. ja", stimmt. Frau von Roth. „Fräulein Rikka muß Ihrer Obhut Über» wiesen werden, während ich Fräulein Jlka selbst «achhanse bringe." „Und ich?" frug Fredi lachend. „Sie schließen sich einer der beiden Parteien als Volontär an. denn zum Rückwege brauche ich keinen Schutz-mann. Lord sorgt prompt für meine Sicherheit." So kam eS. dass Jlka mit Frau von Roth und Rikka mit Bertl heimgieug, während Fredi auf Distanz folgte. Er entschied sich für keine der beide» Parteien, sondern blieb in Reserve. Bertl spielte de» Schwerenöter, aber Rikka war nicht bei der Sache und so verlies der Weg ziemlich eintönig, während Jlka nnd Frau vvn Roth, ge-solgt von Lord, lebhaft plauderte». Am Haupt» platze trennte man sich und nach oftmaligen „Gute Nacht! gute Nacht!" trat Frau von Roth den Rückweg an, Lord knapp neben ihr herlrabend; in der Villenstraße wars stille und Fra»von Roth gieng rascher, aber nicht aus ihr HauS zu. sondern weiter bis an die Stelle, wo die dunkle Allee zum Bahnhöfe abzweigte. Dort bog sie ein und unter den dunklen Schatten der ersten Bäume blieb sie stehen. Eine Weile wartete sie. Lord am (Ainderoorstrllung) Heute Sonntag Nach, mittag 4 Uhr findet 'die erste Kindervorstelluiig in dieser Saison statt »nd wird daS Ausstattung« Zaubermärchen „Die Puppensee" gegeben. Unsere Kleinen werden sich bei diesem Märchen sichcr vortrefflich unterhalten und gewiß recht zahlreich einfinden. «Vom Turnvereine.) Der Turnverein veran-staltet heute um 6 Uhr nachmittags in Anschlüsse an einen Turngang einen GesellschaftSabend im Schweizerhause mit folgender Ordnung: >. Schmaus. 2. Humoristische Vorträge, gehalten von Herrn L. Klerr 4. Ouanettvorträge. 5. Experimente des berühmten PyrotechnikerS Herrn W. Skubitz. Streich, urchesler. Der Abend hat den Zweck, Turner n»d Turnsreunde zusammen zu führen. (vao Fest der Todten.) Der Allerheiligen tag, das Borkest von „Allerseelen", wird bei uns alljährlich als das eigentliche „Fest der Todten" gefeiert. Heuer war diese Feier ganz besonders solenn, denn eiu ganz ausnahmsweise schöner Tag begünstigte das Gräberschmücken »nd den Gräberbesuch. Die günstige Lage, ganz besonders aber die Anlage uusereS städtischen Kirchhofes, der mit seinen in regelmäßigen Vierecken gehaltenen Gräberabtheilnngen, mit den breiten reinliche» Kieswegen und den zahlreichen Trauerweiden, Trauereschen, Cypresseu und Ziersträuchern, besonders aber mit seinen pietätvoll gepflegte» Grabhügeln, jeder einzelne ein erhöhtes Blume» beet, von frischer grüner Rasen-Einfassung umgeben, einem Garten gleicht, trägt sehr viel dazu bei, den Grabschmuck am Feste der Todten so vortheilhaft anzubringen, wie es ans anderen Kirchhöfen kaum möglich ist. Und der schöne Herbsttag begünstigte die Arbeit des Schniii-ckens noch obendrein. Grüfte und Gräber waren zumeist sehr geschmackvoll nicht selten überreich mit Kränzen und Schleifen, Grablatenie» und Blumen, iuSbewndere aber mit brennende» Kerzen geziert. Zu tausende» brannten die Todte»lämpchen und Todlenlichter auf den Hügeln, auf den steinernen Grnstdeckeln uud zwischen üppigem Grü» und dem reichen Blumenflor deS Herbstes. Seit den ersten NachmittagSstnüden schon wogte eine festlich ge-putzte Menge ans den breiten Wegen und zwischen den Gräbern dahin. Bis zur Ankunft der Prozession vermehrten sich die Besucher mit jeder Minute und hie und da gab eS ein dichtes Gedränge, dass sich besonders nm die am reichsten dekorierten Ruhe statten oft sehr beängstigend staute; doch kamen trotz deS Gedränges der Vielen, von denen manche übrigens nicht gekommen schienen, um für die Todte» zu beten, sonder» um ihre neue» Herbst Halsbande festhaltend, dann machte sie eine unge-duldige Bewegung und gieng weiter denselben Weg. den die Unbekannte Bertl gesührt hatte, bis an die Gartenpforte. Vor dieser stand sie noch^ malS stille und spähte gegen die Allee hinüber, aber dort blieb eS dunkel nnd stille. Sie stampfte mit dem Fuße, zornig, ungeduldig, wüthend. „Unglaublich! Sollte er doch diese dumme GauS mir vorziehen? Oder erwartete er, dass ich eifersüchtig werde, weil er dieser faden Rikka den Hof machte! ES ist zu arg! Da hat ja »och dieser sentimentale Professor mehr Geist, wenn er auch ungeschickt ist wie ein junger Windhund." Sie lehnte sich ans Staketyitter und sann, lange, lange. Endlich öffnete sie daS Thürchen und tritt in den Garten. Langsam gieng sie gegen da» HauS zu. Als sie die rückivärtige Thüre öffnen wollte, war dieselbe verschlossen. Sie rief laut: „Anna, machen Sie ans!" Nichts antwortete. Sie gieng nach vorne, auch dort war die HanSt.,are abgesperrt. Bebend vor Zorn riß sie am Glocken-zuge, daiS die Klingel innen ganz wahnsinnig schellte. Umsonst, die Thüre blieb geschlossen wie alle ebenerdige» Fensterläden. WaS sollte sie nun beginnen? Die Nacht war milde nnd lind, aber sie konnte doch nicht im Freien bleiben? Thränen des Zornes traten ihr in die Augen uud schluchzend lehnte sie sich an eine der beiden Kuaelakazien, die beiderseits des EisengitterthoreS im Vorgarten standen. Da hörte sie Doppelschritte von der aiizüge zu zeigen, Unordnungen nicht vor und mir zwei besser geNeideten Herren gefiel eS. an un Grustgitter gelehnt, zu rauchen, als befänden sie sich auf öffentlicher Promenade. ES juckte einem sinnlich in den Fingern, diesen beiden Überzähligen „Feuer" oder besser daS „Hinausfeuern" anzubieten. Eine schöne Sitte herrscht i» unserer Garnison. Alle Soldatengräber waren frisch aufgerichtet, mit grünem Moose eingefaßt, mit zahlreichen Kerzen besteckt und die Wege herum mit frischem Fluss» sand bestreut. Auf viele» Kreuzen hingen Kranze, von denen mancher eine Schleife trug mit der sinnigen Widmung: „Von treuen Kameraden". Das ist ein schönes Zeichen militärischer Käme» radschast selbst über das Grab hinaus. Wie der katholische Friedhof prangte auch der benachbarte evangelische Friedhos in reichem Kranz-, Blumen-und Kerzeuschmucke. Auch dort wäre» die Solda-tengräber pietätvoll geschmückt nnd wackere Käme-raden sahen auch hier daraus, dass keine Kerze verlösche. DaS ist eine schöne Sitte, die kaum in ciner anderen Garnison mir solcher Pietät erhalten und gepflegt wird. In der Haupt- und Stadt* Pfarrkirche war ein prächtiger Katafalk aufgerichtet und die Kirche schon vor, besonders aber während des abendliche» SchlussgotteSdiensteS von zahlreiche» Andächtige» besucht. (Theater.) Samstag, der letzte Oktober, brachte die erste Theatervorstellung der heurige» Saison unter der Direction Korsf-Vollbrechl. welche als Er-öffnungSstück die Operette der „Obersteiger" brachte, die am Sonntag wiederholt wurde. Wohl nur des-halb weil die Direktion eine Anzahl »euer Kräfte engagirt hatte, die sie eigentlich selbst »och nicht näher kannte. Am ersten Tage war daS Haus voll; manche, die den .Obersteiger" bereits von größeren Theatern her kennen, dürsten wohl mehr auS Neu» gierde, die neue Bühnenausstattung kennen zu lernen, gekommen sein. Jedenfalls waren sie dann befriedigt. Ob auch von der Vorstellung, ist schwer zu ent» scheiden. Es ist immer mißlich, nach einer ersten Vorstellung ei» Urtheil über die Art der Darstellung und noch mißlicher, über die Darsteller selbst zu urtheilen. GegenseitigeLUnbelaiintsein zwischen Pub-likum und Darstellern, dieser selbst noch untereinander und mit dem Theater, mit dem Geschmacke der Be-sucher, und dieser wieder mit dem wirkliche» Könne» der Künstler. Da ist's noch zu verfrüht mit einer Kritik, die alle Umstände berücksichtigen muß. Vor allem verfügt die Direction Korff-Vollbrecht über ein sehr zahlreiches Personale, aus dem sich daS Publikum erst seine Favorit» wählen wird. Im „Obersteiger" war dat> nicht möglich nnd wäre auch zi: vcrsrüht, denn was die Herren und Zainen, von der Reise ermüdet, ein wenig verkühlt, daher mehr oder minder indisponirt, nach einer oberfläch» Stadt her auf der stillen Si.'asse. Näher uud näher kamen sie. dann unterschied sie z,vei Stimmen. ..Bist Du wirklich so in diese Rebekka oder Rekka oder wie sie heißt verliebt. Fredi!" „Verliebt? Ich? Bertl Du bist farbenblind! Es macht nur Spaß, dass sie mich von meiner Weiberscheu heilen will! DaS ist alles!" „Dann lasse sie in Ruhe. Fredi!" rief Bertls Stimme entrüstet. „ES ist eine Lumperei, mit dem Rufe eineS Mädchens zn spielen! Verstehst Du?" „Oho MusikuS ! willst Tu mir eine Moralpauke halte»? Unsinn l Heirate Du die sanfte Jlka, mich aber laß mit den Weibern in Ruhe!" ..Dann sage das nächste Mal ab. wenn Fra» von Roth Dich wieder einladet, sonst sage ich ihr, wie die Sache steht, damit sie nicht in den Scandal hineingezogen wird!" „Behalte Deine Entrüstung sür Dich Römer !* klang die Erwiderung drohend, „sonst jage ich Fritz, wer ihm die heutige Bescheerung eingebracht hat!" ..So? Na sag chm's, er hat sie vollauf verdient! Mit der Gunst der Frau von Roth hat er geprahlt und in ihre Köchin ist er verliebt! Schmählich! Beide seid Ihr nicht wert, dass eine anständige Dame mit Euch verkehrt! So, da hast Du meine Meinung!" „Geh zum Teufel romantischer Narr, der jedes Waschweib für einen Engel hält!" — „Besser, als jedes Weib sür schlecht zu halten," — 3 — liehen Probe sowohl im Gesänge als im Spiele leistete», kann ihr Bestes »icht sein und ist'S sicher auch nicht, sonst wälen die Operettriivorstellungen eine verfehlte Spekulation. Einzelnes stach davor z. B. das Spiel der „Elfriede Zwack" (Frl. Wald-Herr) bei der WiederholungSaufiührnng am Sonn-tage uud der Gesang der „Eointefse Fichtenau" (Frl. Castelli.) Auch Herr Dostal sang am 2. Tage seinen „Fürst Roderich" hübsch uud spielte gut, aber — die Kunst ist international, das mag der „Fürst Roderich" nicht vergessen. Hübsch war die „Nelly" (Frau Dir. Korff) im Spiel, zum Singen war sie indisponirt infolge Verkühlung, der „Obersteiger" (Herr Dir. Bollbrechl) war offenbar auch nicht bei Stimme. Dafür aber lebhafter im Spiele, hie und da zu lebhaft. Sehr gut spielten die Herren Gärtner („Zwack") Steiner (Tschida) und Fischer (Dusel) ihren Part uud lassen für später noch Gutes hofsen. Der unvermeidliche Müller und jeiu K»id" am Allerseelentag war ichwach besucht; hier fehlte das Sonntagspublikum. Am Vorlage hätte er besser ge-zogen als die Reprise des „Obersteiger." Am besten gesiel die „Marie" deS Frl. Frank. Herr Fischer als „Müller Reinhold", Herr Sleiuer (Konrad) und Herr Gärtner (Raima,in) bestätigten gleich das oben Gesagte durch ihre Leistungen am Montag. Gespielt wurde im ganzen recht gut und die Geister-seene war keine Carricatur, was schon etwas jagen will. — T ounerstag gieng „Der Herr Senator" in Scene und das Schönt! in*StaMbutg'icht Lustspiel zeigte die Darsteller bereits in einem gan-anderen Lichte als in den vorhergehende» drei Spielabenden. Sicher schon deshalb, weil sie Zeit hatte», ihre Rolle» zu studieren. Gespielt wurde im ganzen flott und ohne die gewiffe» störenden kleine» Mätzchen, die sonst über den Mangel an Sicherheit hinwegtäufchen sollen. Wenn sich noch dieser und jene das Seitwartsjchielcn in den Zu-schauerraum, insbesondere bei Zwiegesprächen, ab-gewöhnen wollen, wird eS sür die Darstellung |clbft nur von Vo^heil sein. Von den einzelnen Künstlern müssen Herr Fischer (Senator Andersen) und Herr Steiner (Dr. Gehring) in erster Linie genannt werden, die ihre Rollen nicht nur sehr gut memorirt, sondern auch studirl hatten. Ein wenig schiicidiger hätte der „Berliner" Dr. Gehring immerhin sein können. Der „Mittelbach" des Herrn Dir. Vvllbrecht war nicht übel und wäre ohne die kleine Dosis „Naturbursche" sogar vortrefflich gewesen. Von bei, Darstellerinnen war Frl. Schöller (Agathe) sichtlich bemüht, die fisch-blütige Hamburger Patriziertochter den Jnlenti-onen der Autoren gerecht zu gestalten, was ihr auch recht gut gelang. Wir rechnen ihr und auch Herrn Fischer das Festhalten des dirlen „st" de« niederdeutschen Dialektes nicht gering an. Tas schrie Berll verächtlich „uud am Ende seid ihr doch froh, wenn euch eine Kuhmagd erhört, ihr Fraueuverächter und Don Juans!" Er schritt langbeinig gegen die Bahnhofallee hinab, während Fredi umkehrte. Frau von Roth war plötzlich verschwunden. Als Bertl langsam gegen das StatiouS-gcbände hinabschritt, tauchte mit einem Male eine Gestalt vor ihm auf. „.Herr Römer, eine Bitte!" sagte sie erregt. Dieser prallte erschrocken zurück: „Vlber gnädige Frau —" — „Hier allein? Wollen Sie wohl fage»? Leider; es ist eine Jnianiie des Herrn .haininger, seine Rache sür die Blamage vvn heule Abend. Sichcr hat er während meiner Abwesenheit meine Köchi» zu einem nächtliche» Spazicrgang eingeladen nnd diese hat das HiinS versperrt! Wölkn Sie mir Gesellschaft leisten bis sie heimkommt? Morgen mag sie zn ihrem Herrn Fritz übersiedeln. Als Fabritsinädchen hat er sie näher bei der Hand." Römer verbeugte sich und sagte: „Sehr gerne gnädige Frau, hier wird Sie ja Niemand mit mir sehen." „Oh, wäre Ihnen das so peinlich? — „Mir? Mir wäre es eine Ehre. Aber Ihnen?" — „Mir? Kommen Sie Herr Römer, machen wir einen Spaziergang durch die Stadt und wenn mau uns ficht, »mjo besser!" „Gnädige Frau!" „Gewiß nmso besser! Man wird sagen, sie befand sich in Begleitung allmähliche „Aufthaueu" gelang ihr sehr gut und war in der Reiseplanscene reizend nüancirt. Die ..Stefanie" des Frl. Frank I. konnte uns unsere frichere Naive Frl. Helson nicht vergessen lassen. Ihrem naiven Tone fehlte die Wärme und ihrem Spiele die unbewußte und gerade deshalb naive Keckheit des altklugen Bockfisches, der, ohne es recht zu wissen, sich zum heiratsfähigen Weibe ent puppt. Wird sich übrigens noch machen. Fräulein Seemann machte die „Sofie Petzoldt" zn einer sehr sympathische» Figur, sowohl im Spiele als in der Maske, während sich Frl. Waldherr als „Frau Senator" entschieden unbehaglich fühlte. Für .Mittlerrollen" ist sie doch noch zu jung und zu zierlich; ein wahres Nippesfigürche» neben ihrer Tochter Agathe. Dr. Steiner (Herr Moschner) war in der Maske ein Arzt ans der Zeit deS Dr. Eisenbart. Unsere Doctore» der Medicin sind bei aller Gelehrsamkeit „moderne Herren", auch die älteren. Sein Spiel war gut, ebenso wie das des appetitlichen StnbenkätzchenS „Thekla" (Frl. Frank II.) Das Haus war ziemlich gut besucht, die Musik sehr hübsch, doch möge die Garderobe deS Orchesters von der Rampe weg verlegt werden, denn Hüte, FlauS und Instrumente störten den Eindruck des vornehm ausgestatteten SalonS. Gelacht wurde viel und mit Beifall nicht gekargt, denn das Stück gefiel entschiede». F. (Marktbericht.) Bei dem am 4. d. M. abgehaltenen Monatsviehmarkte wurden 82 Pserde, 184 Ochsen, 246 KÄHe. 124 Jungvieh nnd 3 Rinder kroatischer Provenienz, zusammen 639 Stück aufgctriebe«. — Bei der geringen Anzahl erschicncncr Käufer war der Verkehr flau. Die Urfache dürfte in der langen Unterbrechung der hiesigen Monatsviehmärkte zu suche» sei«, deren Gestaltung, wiewohl in de» meisten Zeitungen Steiermarks nnd aller Nachbarländer verlautbart, bennod) nicht überall allgemein bekannt geworden sein dürfte. Der nächste Viehmarkt fällt auf den 25. November (Kathari»a-Jahr- und Viehmarkt.) (Dflö Comite der vilcttautrn-^rkvorstrllnng» anläsiuch der feierlichen Eröffnung unsers innen und außen reuovierten StadttheaterS. hielt am 3. d. M. eine Sitznng ab. in welcher beschlossen wurde, den P. T. Damen und Herren, loeldjc sich um diese in ihren einzelnen Nummern sowohl, wie im ganzen so vollständig gelungene Festoor» stellnng so schöne Verdienste erworben haben, den Dank an jeden einzelne» der Mitwirkenden schriftlich auszudrücken. DaS Comite hält eS aber auch für seine Pflicht, im Wege der Öffentlichkeit allen jenen vom Herze» zu danken, die zur Erreichung des Zweckes, den Armen der Gemeinde aus dem Überschüsse eine Unterstützung zuzuführen, mit geholfen haben. Ei» namhafter Betrag konnte des anständigsten ManneS, der weder so frivol, noch so gemein ist, wie seine beiden Freunde Haininger nnd Reichl." „Gewesene Freunde, gnädige Fran!" verbesserte Bertl rasch. „Ich, ich erwarte das Herr Römer, komme» Sie!" Als beide nach einer Stunde heimkehrte», wurde die Hansthüre sofort geöffnet, sowie die Klingel schellte. ..Gnte Nacht!" „Gute Nacht, Herr Römer und vergessen Sie nicht, Punkt ,',wei Uhr dinieren wir morgen, wir beide. Addiv!" Ant nächsten Tage wußte man beim „blauen Stern", dass der Herr Professor bei Frau von Roth zum Speisen geladen sei. In der nächst-solgenden Woche dankten die vier ältesten seiner Schülerinnen, auch Fräulein Jlka, sür seine ferneren Bemühungen, Nach vier Monaten. An fangS Oktober, verständigte er seine übrigen Schülerinnen, dass er daS Lectionengeben einstellen müsse, da er eine längere Reise vorhabe. Vierzehn Tage später erzählte die Kellnerin Rest den Mittagsgäste» im „blauen Stern", dass heute Morgens Fran von Roth als Braut sehr schön gewesen sei, trotzdem sie blos einfach« Reisekeider und keinen Myrthenkranz trug. Vom nächsten Ersten au kamen Fredi nnd Fritzl nicht mehr zum „blauen Stern", da sie die spöttische» Au-züglichkeitc» der anderen Gäste nicht mehr er-trage» konnte». — 4 — diesem wohlthätigen Zwecke gewidmet werden, obwohl derselbe der Natur der Lache »ach nicht Hauptzweck sei» konnte. Die eigentliche Thätigkeit des ComiWS muhte ja doch dem Gelingen > der Festvvrstellung gelten, weil ohne dieses Gelingen auch der Nebenzweck, die geplante Arinenunter-stiltzung, tu Frage stand. Festivitäten mit dem Zwecke „zu»i Besten der ?lr»ie»- gab und gibt eS jahraus, jahrein, überall, aber nicht im»ier ist das Resultat ein nanihastes, denn zur Mitwirkung bei solchen Festlichkeiten zugunsten wohlthätiger Zwecke erklären sich wohl Viele bereit, aber nicht dazu, auch die ihnen erwachsenden Auslagen, die ost bedeutende sind, aus Eigenem zu bestreiten. Wenn ««» aus der Dilettanten-Festvorstellung ciin 29. Oktober d. I. dein wohlthätigen Zwecke eine schone «»»inte zugeführt werden tonnte, so ist daS in erster Linie der doppelten Opserwilligkeii der Mitwirkenden, besonders aber der Damen zu danken, wiche nicht nur Zeit und MiilK nicht scheuten, um ihrer übernommenen künstlerischen Ausgabe gerecht zu werden, sondern auch die bei Cinzelnen sehr bedeutenden Auslagen sür Costüme und Toiletten aus Eigenem bestritten! DaS Eomitv ersucht, seinen wärmsten Tank für solche doppelte Lpserwilligleit den verehrte» Damen und Herren, ohne deren ebenso bereitwillig zugesagte wie durch» auS gelungene Mitwirkung eine würdige Eröffnungsfeier unseres heute so uugcmein hübsch und in einzelnen Theilen sogar prachtvoll ausgestatteten StadtthcaterS entschieden nicht möglich gewesen wäre, auszudrücken. Diesem l)erzlichen Danke schließen sich sicher auch das an jenem Fest-abende im Theater anwesende Publikum und ganz besonders die Stadtarmen an, denn eS waren keine bezahlten Darsteller, sondern Damen und Herren ans der Gesellschaft, die sich da in den Tienst der Musen gestellt hatten, und freudig ihr Beiles thaten, um das Publikum zu befriedigen. Dieser Tank gilt den einzelnen Dar-stellern und Künstlern, wie Fräulein AlniaKollenz, der reizenden Thalia, Frau Elsa von Lohnbach, die lirbenSivürdige Sängerin und Fräulein Ada Pauscha. der herzigen „Leite", ebenso wie dem Herrn Kapellmeister Ernst Schmeißer, dem Tecla-mator I v. Bistarini und dem Rosegger-Borleser Allen:, die zudem beide im Vereine mit Herr» F. Wegscheiderauch im Schwanke .die Zerstreute«" das Publikum vortrefflich amüfirten. Es gilt dem verehrte» Männer-GesangSvereine, wie dem Quartette: Herre« W, Blanke, St. Kasper jiiii., L. Älerr und I. Metzinger uud de» Darsteller« der lebende» Bilder de» Frauen: Eomissär (^apek, Professor Pogalscher und Eomissär v. Vistarini; de» Franleius H. Czak, Ä. Hickl. A. Kollenz, E. Matiowsky, M. Poskoschill, O. Ranner, L. Sadi'ik, Adele v. Scherer. Anna v. Scherer, W. v. Scherer, ?l. Sedlaveck, P. Tognio: de» Herren: F. Bella», F. Hackl. I. ttasimir, St. Kasper, F. Hasche, F. Kröpf. I. Maizen, Josef Metzinger, Scholger, W. Skiibib. F, Slrabar, W Slana, H. Stromaher jnn.. Trawnitek. M. Wegschaider und endlich de» kleinste» der Künstler: T. (!apek. H. v. Scherer, F. Pogalscher, H. Tschanet, P. Vislarini. B. Vistarini. DaS Comite bittet sie Alle, seinen besten Tank vorläufig auf diesem Wege entgegen zn nehmen. Volle Anerkennung muß dem Theatermaler »nd Thealermeister Herr» Stadler gezollt werden, der unamüdlich nnd mit seltenem Verständnisse den Anforderungen der Leiter des Ganzen. Herr L. Klar «. I. von Vistarini, entgegenkam. Indem wir diese öffentliche TaiikeSkundgebiiiig deS Comites mit Vergnüge» veröffentlichen, könne» wir dasselbe versichern, dass eS sich kein geringes Verdienst um Pettau erworben hat. Es hat gezeigt, dass die Phrase „Bei n»s ist so etwas kaum durchzuführen" eben nur eine Phrase ist uud dass „bei uns" eben vieles durchzuführen möglich ist. wenn eS mit dem gebotene» Takle, dem richtigen Verständnisse und der nötigen Energie angesaß« wird. Es herrscht mehr Kiinstliebe in der Stadt als sich hartgesottene Philister träume» lasse», sie »ms» nur i» der richtigen Weise verwerthet werden. Hub da» gethan zu habe» ist da» Verdienst des EornitvS, besonders aber der artistische» Leiter der Festvorstellung, .Herren L. Klar und I. v. Vistarini. Eingesendet. Libliche Redaeliv»! Da mir von mehr«»» Seilcu milaclhciit wird, das» ich allgemein sür den Verfasser de» Artikel« in der „Süd-steiriscbcii Posl" gehalten werde, dem die Entgegnung in der „Pettauer Zeitung" vom t. Stovember 180» Nr, 4t unter der Spttymaric: .An die Südsteirischc Posl" mit allen ihren thatsächlichen Feststellungen und Schluf»sol-gerungen gilt, so erkläre ich hier öffentlich, das« ich den besagten und bekämpften Artikel in der „Südsteirischen Post' weder »ersasst, noch geschrieben, noch veranlasst oder irgendwie an dem Zustandekommen desselben mich be-theiligt habe jth habe überhaupt von dem Puchdorfer Brande, sowie von dem verhalten der löblichen städlilchen sseuer-wehr und de« Herr« Bürgermeister« Joses Lrnig in der sragliche» Angelegenheit vor dem Erscheinen jene» ZeituugS-urtiteli keinerlei Keiinini» gehabt. Jeder Zusammenhang zwischen letzterem und mir beruht daher aus müssiger Combination, Sie würde» mich zu Danke verpflichten, wenn Sie diese meine Erklärung in der nächsten Nummer Ihre» Blatte? vollinhaltlich zum Abdrucke bringe» lassen würden. Mit dem Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung Euer Wohlgebore» ergebener Dr. Anton Brumen, Advokat. (5s war auch gar nicht anzunehmen, dass ein akademisch gebildeter Korrespondent dieses stylistische Monstrum von Artikel verbrochen haben sollte. Die Redaction. Füttern Sie die Ratten aodMäuse nur ruil dein sicher tfldtlich wirkenden v. Kobbe's HELEOUN. Unschädlich für Menschen und Ilauüttiicre. In Dosen h 50 kr. und 90 kr. erhältlich. Hauptdepot h«i J. GROLICH in Brünn. ^^^^^PettairHj^MolltorjA^otheker^^^^^ Aviso! Neueste vorgedruckte und moniirtc Handarbeiten in alten erdenklichen Aussahrungen. passend für Weihnachtsgeschenke, sind bereits lagernd in reichhaltigster Auswahl bei Brüder Slawitsch, Pettau, Fiorlanlplatz. Wir machen die P. T. Kunden gleichzeitig auf unsere vielseitig beliebte, garantirt waschechte Stickseide und Zephirwolle, neueste Schattierungen, sowie Stickgold, Congress-Stoffe, Baumwoll- und Leinen-Stückjute höflichst aufmerksam. Bedienung bekannt solid und billig. Kundmachung. Die Stadtgemeinde Pettau wird DienS-tag den 10. November 1896 nachmittags 3 Uhr am sogenannten AdelSberger'schen Meierhofe eine große Partie QK* Dünger "MUZ im Licitationöwege veräußern. Stadtamt Pettau, am <>. Noveniber tKDfi. Der Bürgermeister. Empfehle den geehrten Ökonomen Cocosfaser-Stricke, ein ausserordentlidi dauerhaftes Bindematerial für Bttume, dann Gummi «issant zum Bestreichen von Obsthilumen Kcgen Hasen-Irass. sowie meine .sonstigen Artikel in bester Auswahl zu billigsten Preisen. Achtungsvoll Jos. Kasimir, Pettau Spezerei-, Material- und Farbwaren-Handlung. N ebenverdienst lftO—200 fl. monatlich für Personen oller Be-rufsclassen. die »ich mit dem Verkaufe von gesetzlich gestalteten Losen besassen wollen. Offerte an die Hauptstädtische Wechselstuben-Gesellschaft Adler & Budapest. Gegründet 1874. Nähmaschinen-Lager bei Brüder Slawitsch, Pettau. Singer-Aandmafchine......fl. 24 — Singer A, hvhes Gestell........ 30.— Singer, Medium, hohes Gestell . . . „ 42 — Siiiger. Titania, hohes Gestell .....W).—. ßome 0, Original.........42 — Uingfchiffchen, Familien ....... 60.— Ningfchiffchen, für Schneider......75.— <£»linörr-l£lnftih für Schuster . . . HO,— Preise ohne Eoncurrens! Nur garantirtes Fabrikat! Di'.kosa' ka>8am für den Magen ! ! Willi »»» Jer Apothtko iloi B. FRAGNER IN PRAG ist ein seit mehr als HO Jahren allgemein bekanntes Hausmittel von einer appetitanregenden, verdauunfsbefürdernden und milde abführenden Wirkung. N'arnung! Alle Theile der Kmballage tragen die nebenstehende gesetzlich deponirte Schutzmarke. HauptdepAt: Apotheke d. B. PRAGNER „l schwarz, Adler" Prag, Kleinserie, Kcke der Spornerg&sse. Oroiae Flücht I fl., kliln« 50 kr., pr. Post 20 kr. m*hr. Pcatvenundt täglich. in >Uh Apothrfem Ö*i+rr*teh-Un&*irHS. Hie iii kein Hindsrnis. Wenn man gut und billig bedient werden will, wende man sich vertrau-ensvoll an die unten stehende Firma, Man bekommt daselbst einen guten Winterrock um fl. 16, einen Stadtpelz, Bisam, P rima-Sorte um fl. 65, einen Pelz - Saeco fl. 20, einen Loden-Anzug um fl lk, einen Salon-Rock um fl. 20, ebenso die feinsten Sorten, für ,sl i Preis der zwei Tafeln fl. 3.— Vorrät big bei W. Blanke in Pettau. Damen-Pelerinen (SchulterKrägen) in Wolle uud Kammgarn gestrickt. deSgleiclien Woll- »nd Seiden-Shawls und Tücher, sowie Mädchen-Ulollliaube» und ßZinder-Aüte i» reichster Auswahl, empfehlen zu billigste» Preise» üriider Äawitsch, pettau. O Für 1) ii II c u b c i beweisen Über 10(M) Zeugnisse die Vorzüglichkeit von Kaiser's Brust-Bonbons sicher und schnell wirkend bei Husten, Heiser-1 kett, Katarrh und vcrschleimung. Größte Specialität Österreichs, Deutichlauds und der Schweiz. Per Pak. 10 u. 20 Air. bei Hans | Molitor, Apotheker i» Pettau. SUMtt zum BohnmklffM du einzig gesunde Kaffeegetrttn k Ueberell su haben. » Ko. SS kr. Vorsicht! Der werthlosen Nachehmungen wegen echte man auf die Or.ginalpaliete mil dem Namen Kathreiner Nur echte wasserdichte Kamee! haar- Tiroler Wettermäntel, unstreitig das beste und beliebteste Fabrikat bekommt man einzig und allein hei Bruder Slawitsch Pettau, Flcrianiplatz. Damen- und Mädchen-Wettermäntel, gleicher Qualität, werden nach Wunsch in jeder (irnsse geliefert. Wertheim DoppalatappcUch- Nähmaschinen. Erstclawigcs deutsche« Fabrikat für Hausgebrauch und Gewerbe liefere ich » d Wien: nach allen Plätten der öeterr angar. Monarchie Hocharmige Fussmaschine Hocharmige HandmaschJ Ringschiffmaschine äO-lty/ifft t-j/lhr. Probezeit. Otiruntte. Joda Maschine, die «ich in dar Probtveit »I» nicht vor-i9jHch bewährt, nahme Ich aal mein« Koaten an-inataniUlaa xurllck. I Pralacimranl und MHiMlllr »»r Varianaan n Qia«lt»»i.| Nlhmaachinan-Varaandt-Hau» Louis Strau ss Firma haiulthytrichllich /irotocollirt. Lieferant dea Vereines der k. k. Staatsbeamten Wie«. IV. Margarethenstrasse Nr. 12. J. 0. Dünger zu verkaufen bei Jeschina, Kanischa-Yorstadt 44 (neben der sloveiilsclien Schale.) Im Leben nie wieder trifft sich die frltntc flklfgftttelt Illr nur fl. .^.50 folgend» peochlvollr W-arin ikolleclion zu erhall«»: 10 St. fl. 3.50 10 Stück p. 3 50 t Drina anffr-Sfwontoit-toldwii. Uhr. flrnau gehend, mit dreijährig« OarnnHe; 1 feint ffleli im», Vanjrrttttt mit »liVrbfitMiiia uu» Sfltobinrr; S 6KM Volt imlt. »limfrrlriM in itmtBrr fta?«it mit SimiltVriuwt, Imlt. tUtfl* und SiubiiKn Wir»!. * 8Hilf OTan;h«triifntote, Qtalt» VmM4, fluislochiri, mit UoKnt-SRf-dxnif; I sehr 6iU'IA( tuinru Stoihfnatfl, Hanftr 3 Stück Brufllnipfe (dhfmHrttl), Bold,mit. All* d aao 10 »raktlaoliar. Qaoanatknaa maamman koatM nur tt. 3.50. WuiirT dem »>»« E»tri-ütofr«ichun) gratla, na »eine ftirma in Hctrm SbiatHm j» »hallen Bestelle» Sie rasch, lotanj« nach La »er vorbanden Ist, denn so «in» Äe legenhell k^mnit »I« mehr vor. Berlandt »folgt an Jedermann ge»en Äa diahmr vel 'Wchteondenienz wird da« bfreltnilliaß »uti»fjif4»lirit. lo da!« fit den *«uf« jede« Sfiftro ninjlltti aii«nr> schlösse,, ist ,Hu linKhfn elnzl« und adeln durch die lllitf„f kaataa atalrlaohan Walaaa aalbat «aatll- llrt (itauaata OampMaatliliar-Apparata.) Alle Gattungen ftiafltr, nur auf »armem Wege erzeugter ■ LIQUEURE. ■ Wu'fitrS Lager von Original-Jamaika-Rum, Sllvoviti, Weingeläger, Kornbrant-»ein, Thee eto. Fabriken: Algersdors nnd Baierdorf bei Graz. Niederlagen nur Graz, Murplatz 12 und Kaiser Josef-Platz 6. —BW Die Wirkung der Annonce ist nur bans von Itriolg. wenn man in der Wahl der Blauer, in Aus-staüung und Adsaiwng der An-»eigr zweckmäßig vorgeht. Unlere seit lij^4 bestehende Annoncen-Tipe-dilion ist bereit, jedem Inserenten mit Rath und That hinsichtlich zu erfolgender ReNamen in allen Jour-nalen der Welt an die Hand zu gehen und dient gerne mit bil-Haften Küstenberechnungen, liefert eornp'.eten geitungskaia'.oz grati», gewährt von LriglnaUarisen höchste Rabalte, besorgt btbrtt Chiffre-Anzeigen und tjpebirt einlangende Briefe täglich Annoncen - Crpedition Hl. Dukes s.rht. fax Angenfeld A Emorlch Lesaner ttira, Wollzeile G—8. __Chemische Ffirberel entbehrlich. Jeder sann im Hause binnen 10 Minuten Kleider und Wäsche in allen Farben färben. Epochal« Erfindung. 5OO°/0 Ersparnis. »IAYPOLE SO AP. Englische Färbeseife. Färbt jede Farbe u. Schattirungen. Binnen 15 Minuten kann Jedermann mit einem biaclieti kochenden Wasser und diexer englischen Färbeseise Kleider, Blouien, Vorhänge, Taschentücher, Seiden-und Zwirn-Handschuhe, Hemden, Strümpfe, Kravatten, Seidenstoffe, Bänder, Spitzen. Atlas. Sammte, Straussfedern, Baststrohhüte etc. färben und reinigen. — Weder auf den Händen, noch auf den Gef&sscn bleibt eine Spur dieser Färbeseife zurück. — Ist waschecht und schiesst nicht ab. — Macht alte Kleider neu und modern — Ist giftfrei und zerfrisst das Material nioht. — Kostet 40 kr. per Stück (schwarz 50 kr.), mit wclchetn man eine ganze DamenMouse färben kann. — Ein jedes Stück Färbeseife ist mit Gebrauchsanweisung versehen. !!! Patentirt in der ganzen Welt !!! The American and Foreign Maypole Soap Syndicate London. Engtos-Vorschleiss hei: Gebrüder Eisenstädter, Wien I, Schwarzenbergstrasse Nr. 8. Maypole Soap Agentur: Wien, Mariahilferstr. 105, Budapest HAlvilny i'tlcza 5. Überall erhältlich. — 6 — Winter- der k. k. priv. Fahrordnnng Südbahn-Bevelfodiaft vom L Ootober 1896 an. Mitteleuropäische ZeiL Die Nachtzeit von 6 Uhr abends bis 5 Uhr 59 Min. Früh. _Friedau-Pettau.Pragerhof. a) Schnellzug b) Pereonenzug c) Schnellzug d) Personenzug ab von Friedau: ab von Pettau: 1" Mittag 4" Nachmittag 1" Nachts 6" Früh 1" Mittag 6" Nachmittag 2" Nachts 7" Früh Pragorhof-Pettau-Friedau. an in Pragerhof: 2" Nachmittag 6" abends 2" nachts 7- Früh A) Schnellzug B) Personenzug C) Schnellzug D) Pereonenzug ab von Pragerhof: Hm Nachts 9" Vormittag 2" Nachmittag 8" abends an in Pettau: 3" Früh 10" Vormittag 3" Nachmittag 8" abends an in Friedau: 4'« Früh > 10" Vormittag Ä* Nachmittag 9" abends. Pragerhof-Marburg-Graz. a) Schnellzug b) Postzug Postzug c) Schnellzug d) Pereonenzug ab Pragerhof 2" Nachmittag 6" abends 4" Früh 2« nachts 8" Früh an Marburg 2" Nachmittag 7" abends 5" Früh 8m nachts 8" Früh Graz-Marburg-Pragerhof. an Graz 4» Nachmittag 9« abends 7« Früh 4*T Früh 10" Vormittag Graz ab: A) Schnellzug 1« nachts S" Früh 12" Nachmittag 4" Nachmittag 9" abends 11« Vormittag Pragerhof-Cllli. Bj Postzug C) Schnellzug D) Personenzug ! Poatzug Gem. Zug Marburg an: 2" nachts 7" Früh 2" Nachmittag 6« abends 11" nachts 1" Nachmittag Pragerhof an: 3" nachts 8" Früh 2" Nachmittag 7« abends 12« nachts 3" Nachmittag Cllll-Pragerhof. Cilli ab Pragerhof an 6« Früh 8" Früh Pragerhof ab Cilli an Gem. Zug 4" Früh 7*° Früh Personenzug a) Gem. Zug 3" Nachm. 6" abends Schnellzug a) Schnellzug 2*' Nachm. 3" Nachm. Postzug Personenzug 7" abends 9" abends ' Postzug Postzug 12" nachts l4* nachts Schnellzug Schnellzug 3M Früh 4" Früh Gem. Zug. Postzug 8" Früh 10«« Vorm. | Die mit kleinon Buchstaben bezeichneten Züge haben in der Richtung Pettau— Gnu, die mit grossen Buchstaben bezeichneten Züge haben in der Richtung Graz—Pettau Anschluss. 1" Nachm. 2" Nachm. 5" abends 6" abends 3" Nachts 4M Früh 1" nachts 2» nachts 9" Vorm. 11" Vorm. Meginn eines neuen Abonnement»: t J« »»schaff»», cm;w»t ? » irrf»ra»ra »,N«I onatshefte i Soeben erschien Im XI. Jahrgang tr «Erstes freft: £ "•■yTV fln mfi e£llfrr«rlsifl «>— 6rr»orrrt(ifii> ^urd: die il.->ruiuTiij ftrt OTlKtrfrfrtr. ©rosjc Noinnne Novellen und ant»ere beitrüge deriomHaf« »eSen Di ck,» er vnd Acheiflkellee d«e ^ Gegenwart. vee, neoen fä) sp Septemberbcft > ft, i m -5 IM C?f UO f- is&äg&l r.\i fftr I m. » pf. cftüusifrrlsdl «■— reich !!?»!> rler« in SdnwT)., CT.-mi. niib iJiNnUniif. flunstbcilitgrn SruMen und neiden erster Meiiiee in forhiotrr Jlutoirpte. CljrottioHiho.jTsljphif imt> faijiitniri. Jahrgang eröffnen die großen Rom an»: „Der weiß- Tod" von Kudoif Strah ..vie grüne Thür" von X von Slinkowstroem artb die Historische Monographie: ?mi;i Digiifif» te'Skliizi um pr«f. Dr. f. Ze,ck . t)rtb«tbrrg. «rfle vest send- zur Anficht in» yan, als Probeheft W tl> vichhand!»«, i M W. Blaute in Pettau. pettauer Marktbericht, November 1896. PntM Gattung per vonl bis Kr, kr. Fleischwaare«. Rindfleisch . . . Kilo t- 5si Kalbfleisch . . . M 56 Schweinefleisch . l U — „ geräuchert fit — Schinken, frisch . 60 „ geräuchert n 90 Schaffleisch . . . 4C — Vlotttalien. Kaiserauszugmehl . 15 Mundmehl .... 14 Semmelmehl . . . 13 Weisspohlmehl . . Schwargpohhriehl 11 n 7 9 Türkenmehl . . . 8 Haidenmehl . . . 14 Haidenbroin . . . Liter 16 17 Hirsebrei» .... * 10 Geretbrein . . . 10 Weizengries . . . Kilo 13 Türkengries . . . 11 — Gerste, gerollte . n 12 28 Reis ...... _ 10 2ft Erbsen, geschälte . n 16 28 Linsen.....1 n lß 20 l 8 12 Erdäpfel neue . . Zwiebel .... 2'/, * 31/« Knoblauch . . . 15 4 Stück 10 Butter..... Kilo 90 100 Milch, frische . . Liter 7 8 „ abgerahmt n 6 Rahm, süsser . . n 32 40 „ saurer 24 Rindschmalz . . Kilo 90 100 Schweinschmalz . - 64 Speck, gehackt . . 64 B frischer . . n — — „ geräuchert 60 Zwetschken croat. 16 _ „ bosn. — — Gattung Zucker..... Suppengrünes . , Erbsen neue . . . Käse...... Schotten b., frische ßetrelde. Weizen..... Korn...... Gerste..... Hafer...... Kukurutz . . . , Hirse ...... Haiden..... Preise per von kr bis kr Kilo ßeflilgel. lndian . . . Gänse . . . Enten.... Backhühner . Brathühner . Kapaun . . . lOOKo. 38 - I 10 12 —| 700 —! fiOO 500 550 1400, — 500 — 600: - Obit. Äpfel..... Birnen .... Nüsse .... Kastanien . . . Oiverse. Holz, hart . . . „ weich . . Holzkohle . . . Steinkohle . . . Ker?en, Unschlitt „ Stearin , Hohl . Bier..... Wein..... Obstwein . . . Brantwein . . Stück Paar Stück Kilo Meter Hectol. lOOKo. Kilo Kilo Liter 80 120 120 140) 100:120 50 60 80 100- 8 10 10 12 15 »10 60 230 70 90 42 Städtisches Ferk-Museum. Die Leitung des Musealvereincs zeigt hiermit an, dass der Eintrittpreis für das Museuni wie folgt beträgt: 1. Mitglieder des Vereines haben freien Eintritt. 2. Nichtmitglieder. für Erwacltsene 20 kr. per Person, für die Jugend. Militärmannschaft und Gewerbegehilfen 10 kr. 3. Den Schülern des landschaftlichen Gymnasiums, der Volks-Handels- und Gewerbeschule in Pettau ist unter Führung eines Lehrers der freie Eintritt in das Museum gestattet. Diesbezügliche mündliche Ansuchen sind an Herrn Josef Gspaltl zu richten. Das Muum,.' ist jeden Sonn- und Feiertag von 10 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 3 Uhr nachmittags geöffnet. Für Fremde täglich von 9 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 6 Uhr nachm. Eintrittskarten sind beim Museumsdiener erhältlich. Kranzband-Aufschriften in Gold-DRUCK (nicht mit aufgeklebten Papierbnchstaben) liefert die Buchbinderei W. BLANKE in PETTAU. Annoncen ' JHJ für alle In- und ausländischen Journale, Fachzeitschriften, Kalender etc. besorgt am besten und billigsten das im besten Rufe seit 38 Jahren bestehende erste österr. Annonoen-Bureau von A. Oppelik's Nachfolger Anton Oppelik, WIEN, L, Griinangergasse 12. lUiiMUr Ziltvnti- «»il Ktltndtr-KaUlog, towl« KoitenUbericMij« gratli. Lampenschirme in verschiedenen Ausführungen vorrüthig in der Buchhandlung W. BLANKE in Pettau. AK MiHnlhasttsttrHafsttZvzatz rmpfoljlfn: tFcheUKMaffee von $ ah Büro, trugen die nebenstehende ge-f setz), deponirte Schutzmarke. | Hauptdtp4t! B. FRAGNER, Apotheke „zum schwarzen Adler" | PRAG. Klelnaclte, Ecke der Spornerfasse 103. Itejiöt in dm A}u»thek*n ti*9errtUh'Vnffarua* Empfehlen frisch angekommen: täglich frisch gekochten Prager Schinken» Westtfthler - Schinken, Zungen, Leberwürste, Franknrter-Wtirsteln, Speck zum spicken. Cervelat-Wurst, ausgezeichnete Prasswurst, 10 Deka 6 kr., sowie verschiedene andere Würste und Salami. Aal, mariniit, Ostseehfiringe, Ostsee« Dallcatesshlringe in verech. Saucen. Salzherings. Frischer Carflol, per Rose 10 bis 15 kr. Hochfeiner Sauritscher Tischwein, Liter-Flasche 34 kr. Bndweiser Bier, Liter-Flasche 20 kr. Sohwarzenberger Romadeurkflse, Ziegel ft 20 kr. Ungarische Salami, 10 Deka 15 kr., sowie auch alle Spezereiwaren. Um recht zahlreichen Zuspruch bitten Brüder Mau rette r, Delikatessen-, Wein- und Specereiwarenhandlung. Billiger als überall! Carre- u. Halsstücke gepückelt oder geräuchert, garantirt von tadelloser Qualität, ofTerirt billigst Erste böhm. Belchwarenfabrik Josef Beränek Kgl. Weinberge CPrag) Nr. 629. winter- Schuh Waaren-Niederlage nur bei BRÜDER SLAWITSCH, Pettau, Florianiplatz. Das bedeutend vergrüsserte Lager in Schubwaaren empfehlen wir den P. T. Kunden auf das beste und machen auf die neu einge-slhrton Sorten, nur garantirte Qualität, sowie die überraschend nieder gestellten Preise besonders aufmerksam. Paar Herren-Stiefeletten...............fl. 4 — du „ mit Besatz.........„ 4.50 n * hoch I.......„5.60 „ Herren-Bergsteiger................ 6.50 Herrfn-Tneli-Stieseletlen mit I^uikbesatz...... 7. Herren-Lack-Stiefeletten Damen-Stiefeletten........ „ „ mit Besatz . . Damen-Tuck-Stiefeletten ..... Damen-Stiefeletten mit Lackbesatz Damen-Tnehacliabe mit Lederbesatz 6.- ...... 4 — ......4.50 ......*.80 ...... 5.b0 ...... 2.80 . .. . . ......»- „i. „ mit Krimcr-Besatz......„ 3.50 „ » „ mit Pelzfutter........„ 4 — „ Damen-Tncli-Knöpfluchnhe mit Lackbesatx.....4.50 Comuiod- oder Hausschube: Paar Herren-Tuch-Halbseltube mit Lederbesatz.....fl. 2.— na« » mit Ledersohlc...... 1.60 „ „ „ „mit Filz-Sohle . fl. 1.20 bis „ 1.50 „ Herren-Leiler-HalbHfhulie mit Filz-Sohle , I.SO „ „ 1.80 „ „ ff stickte Halbschuhe mit Lcdersohle . . . . „ 1.80 „ Damen-Tnch-Ilalbiicbahe mit Plüschbesatz.....„ 1.60 »-, Kafl«-, H»r, uub CfilaiNn ■ Mn. (entern selbst Rlfitm Mn Bogen«», oetMiioiiiKii mit wrMlItlenbtt Sitinrtliflfrit, au» au< b« HU uub 34 fr In aslm Qaltutiril-, P»rflim«rl»-, Dr«gaMh*n«lun|aii und Apotheken Iduftirff 3n gtm bei 3. (Brolid), (kngeldroguerit, Vrünn rür nur MAX OTT Metallwaaren- und Waffenhandlnng PETTAU, Florianiplatz Nr. I empfiehlt zur herannahenden Saison sein reich» haltigea Lager von: Salon-Begulir-FUllöfen, Meidinger'schen Retorten- und Mantelöfen, gewöhnlichen Gussöfen für Holz- und Steinkohlenheizung, Gus8- und Blechsparherden, Ofen-Vorsetzern, Ofen-Tassen. Kaminständern, Kohlenkörben etc. zu billigsten Preisen. ich meine weltberühmte Ziehharmonika Bohemia" m. langen Klappen u. echten Perlmutter-Scheibchen. Dieselbe hat 2 Doppel-biilgo, 11-faltigen starken Ralg mit unxerbrechltcben MelallschutTxtecken. __ DieSlimmen belinden sich auf einzelnen Platten, infolgedessen besitzt die Harmonika einen grossartigen orgolfthnlichen Ton. 40-stimmig 2 Reg. Urüsse >ö>/, V <4 cm. — fl. 4", '!" ., 3 .. ,. 17 X M .. - «. 6'/, W> . * , „ 17'/, X M'/, (i = st- «'/, Selbsterlernschule umsonst, Porto u. Verpackung GO kr. Illuatrirtc Preisliste gratis. C. A. Schuster, Harmonikaerzeuger, Graslitz, Böhmen. Versandt per Nachnahme. — Umtausch gestattet. Verbindung mit Wiederverkäufern gesucht. JO s I , * . & e o SS o n <äJ Z-» o o :0 rf) « zZ i-' r: o & N c-> CM C-* e /w o A A *-* o c äo JO 0 5 8 9* s.i>°5 S£lf JA® S/HO D/E BESTEN AllER SE/EEN. s- W00V00000«! I Oeffentliche Erklärung! l>le jrefertl.'te PattrÄt-KuuataDBtalt hat, , m unliebsamen EntloMunfun ihrer kOn-t-larfettl voreOftitist j*echu!t'-n 1'nrtratmnler entholen su »ein und nur. um dii'Meltien vailrr beerhüttigeii xia Mimt«», für kurie Zelt und nur ble auf Widerruf l*t>Llili »eii, auf Mflki.vu Notzeit «ider (Scwinsi au ver/uhten Wir liefern VM- für nur 7 11. 50 kr. alu kaum «I- r Halste de« Werte» der bloßen Hera! eil ung>kn n wirklicher W*rl mindeeteae 40 Ouldea i t Ww «alter utitu.l, -ein «igciiv» i««ier «lau fort ml eehter Fan, »einer Kinder, F.ltein, liwMir. u.|. r ander, r |i • rr«*r, • ei bat (finget verstorbener Verwandten oder fraunda hu I» ». * i l«*->en, int II '»u |>at■ • si U b<«'l»»te Ül t r Um hl l i VII 'i lik Ui-t «tun Port wird /um helbeUuelt'Bprat»« beroetinct, Ite-tHlunjrvn mi' tt* hlu*« dce l,h«.tijrnfd.M\ we'c'ie n»it .|«m I rtivn I' »tritt untn hUdpt r«l " »i rt wird, werde« nur bfa auf Widerruf *11 ••bitf fu ProiM gcsen Ni.th-Mhnia v< h -r«. e t,i . d « IMr.i, e enli.»*v» n m^mn-en vm« drr Portrat - Kunst - Anstalt „KOSMOS" Wien, MBriahiir«r»trs*t« ilt. /'Mr n>riUi/lirh*lr. unrlimikx/frKr Ati*führ*tug umil n«lnrprtrrun(rr -ihif Uf/ihril rlrr /\,rtrS1t* irirt/ iittrtiritir Jfrlri*tri. Mauanharto An*rk(«n«i>gi- uni DinkiaguitgitchrelPen für j.dtrmann aas. Iiejan »r Atrantlloh«n EIntlekt Die Gutsverwalt. Dornau Post Moschflanzen verpachtet den unter der Pettauer Schlvellen-Jinprägnierungs» Anstalt gelegenen, sogenannten Spalier-Acker im AnSmasze von 20 Joch, dann die in der Kanischa-Borstadt gelegene, 2', Joch große '."MET Wiese, "JBK.3 sowie einen Keller mit grossen Gebinden im Freihofgebäude sBezirksvertretung.) Näheres bei der Gutsverwaltung. Verantwortlicher Schriftleiter: Joses FelSncr. Druck und Berlag: W. Blanke, Pettaa. m "3»cuaae Zwei 3abre meines Gebens. ßrti nach d«m Englischen vun Jenny Piortowtta. I «Nachdruck v«»b»ten.> ch zählte sechzehn Jahre. Seit meinem elften Jahre Vater-und mutterlos, weilte ich im Pensionate von Mademoi-feile Lebrun. Wie oft hatte ich während dieser fünf Jahre nach Freiheit, nach einer Veränderung geseufzt; ich kam mir vor, wie ein gefangener Vogel. den eS nach einem freien iUuge gelüstet, der aber vergeben» mit der Brust gegen die Eisen-B'.tter schlägt — und als mir nun endlich Freiheit werden sollte, da wich ich scheu vor dem Unbekannten, das meiner draußen in der groben Welt harrte, zurück. Bang und traurig klopfte mein iierz, als die Stunde des Abschieds schlug, des Abschieds, vielleicht auf Nimmerwiedersehen. von meinen jugendlichen Freundinnen. Silier was Half'S? Die Koffer waren gepackt, und drinnen im Salon wartete der Fremde, unter dessen Obhnt, wie Taute Aurelie be-summt hatte, ich die fast dreitägige Reise zu ihr unternehmen sollte. Herr Rodegg war ein Mann in den besten Jahren, von vor-»thmer Haltung und feinen Manieren; seine schlanke Gestalt und seine ernsten und regelmäßigen Züge flöhten mir aus den ersten <'Iick volles Vertrauen ein. gleichzeitig aber auch den größten Re-ivekt. Sein dunkles Haar war von einzelnen Silbersäden unter« mischt, die tiefen Falten aus seiner Stirn verrieten, daß seine Ver° «angenheit »icht immer glatt und sonnig dahingeglitten war. doch »m seine Lippen spielte bisweilen ein seltenes Lächeln, das den tiefen Ernst in einen unsagbar freundlich gewinnende» Zug um-wandelte, der mich von der ersten Stunde unserer Bekanntschaft Iiir ihn einnahm. Ein letztes Adieu meinen Freundinnen, ein letzter Abschieds-(miß dem Hause, das Jahre hindurch mein einziges Heini gewesen war, und fort rollte der Wagen mit mir an der Seite des Fremden. Als wir im Eisenbahnzug unsere Plätze eingenommen hatten, versuchte er. sich mit mir zu nntrrhalten, da er aber auf all seine »ragen nur ein schüchternes .Ja" oder .Nein' zur Antwort erhielt, «ab er sein Bemühen bald auf. lehnte sich in die Polster znrück nnd überließ sich seinen eigenen Gedanken, die. nach seiner finster zusammengezogenen Stirn und den fest aufeinandergepreßten Lippen zu urteilen, wenig angenehmer Natur sein konnte». — Der erste Tag schlich langsam und uninteressant dahin. Am weiten Tage fühlte ich mich, des Reisen» gänzlich ungewohnt, so matt, so unglücklich; Ich kam mir mit meinem stummen Gegenüber >'» einsam, so verlassen vor. daß ich mich schließlich nicht mehr be-herrschen konnte und zu weinen anfing. Rasch wandte mein Reise-acsährte sich mir zu und fragte, was mir fei. ob ich mich krank iiihle; aber die leichte Ungednld. die an» seiner Stimme heraus-klang, verletzte »nd kränkte mein empfindsames Ohr so, daß ich trotzig den Kops abwandte und jede Aufmerksamkeit von ihm in unfreundlichem Tone ablehate. AIS wir eine Stunde später den kurzen Ausenthalt benutzten, um zu frühstücken, meinte Herr Roddeg. ich sähe so müde »nd an-uegriffen aus, ob wir nicht ein paar Stunden hier bleiben und irst nach Mittag weiterfahren wollten; aber ich gab ein kurzes, >ütschiedene» .Rein' zur Antwort, woraus mein Begleiter nur i'iimnt und ergeben die Achseln zuckte, mich im stillen aber sicher sür das eigensinnigste, unartigste Mädchen hielt, mit der er je zu >liun gehabt hatte. Dieser zweite Tag verstrich in gleich monotoner >ieise wie der erste. Nachts zwölf Uhr erwarteten wir in $**• ;u sein; dort wollte» wir übernachten» um am nächsten Morgen > er Dampfer unser Endziel zu erreichen. Schon senkten sich die abendlichen Schatten auf die Erde herab; ts.nngölo» faß ich da — die Angeu ans die einzelnen Häuser und Lichter gerichtet, »ach denen wir uns wieder einer Station näher-ten — und gedachte mit Wehmut uud Sehnsucht der sorglose» Zeit, die ich bei Mademoiselle Lebruu zugebracht hatte, als plötzlich ein heftiger Stoß erfolgte — ein furchtbarer Krach — ein markerschütternder Schrei — ein entsetzlicher Schlag aus meine» jtops — und ich wnßte nichts mehr von mir. — Ich weiß nicht, wie lange es währte, ehe ich wieder znm Be« wußtsein kam. Als ich die Auge» wieder aufschlug uud um mich sah, hatte ich eiuen klaren, sternenblauen Himmel über mir. Doch unlustig, mich auch nur zn rühren, blieb ich in dieser halben Be täubung liegen, bis sich zwei dunkle Gestalten mir näherten; eine derselben beugte sich zu mir herab, und an der Stimme, womit er bei meinem Anblick einen AuSrns der Freude anSstieß, erkannte ich ihn als meinen Reisegefährten. Ich wollte mich aufrichten, aber in demselben Moment empfand ich abermals einen heftigen Schmerz; eS ward nur schwarz vor deu Auge», uud 111U einem entsetzlichen Gefühl, als sänke ich tiefer und tiefer in eilten grundlosen Ab-gründ, verlor ich znm zweitenmal? die Besinnung. Als ich mir wieder einigermaßen desie» bewußt war, was »»> mich henim vorging, war inzwischen Heller Tag geworden. An meinem Lager standen Rodegg und ein Fremder, offenbar ein Arzt. .De! Fall hier ist nicht so schlimm/ sagte letzterer. „Sie können außer Sorge sein, das Fieber ist sichtlich im Abnchmen begriffen." .So können wir wohl wagen, ihr ein bequemeres Unterkommen zu schaffen?" .Wenn sich solches finden läßt," entgegnete der Arzt in bedenk-lichem Tone; .wir haben schon Mühe gehabt, alle Vcrnnglückte» überhaupt unterzubringen. Beide Gasthäuser, die wir haben, sind voll, und ein großer Teil der Bewohner ist in liebenswürdigster Weise bereit gewesen, einen oder ein paar der Unglücklichen bei sich aufzunehmen." „Dann ist es wohl das beste, wir bringen sie gleich nach meiner Besitzung; in gutem Wagen, bequem gebettet, wird ihr die drei-stündige Fahrt nicht schaden. Hier in dem elende» Ort können wir doch »»möglich zwei bis drei Woche» bleiben, eher wird sie wohl nicht reisen können, und mein Arm wird, fürchte ich, dir unruhige Bewegung des Eisenbahnfähren» auch so bald nicht ver-trage» können." RodeggS Arm lag in einer Binde, und hin nnd wieder glitt ein Ausdruck physischen Schmerzes über sein Gesicht. Der Arzt gab, wenn auch scheinbar widerwillig, seine Zustlm-mung, und »och an demselben Abend langten wir auf Schloß Rodegg an. Ich verbrachte eine unruhige, fast schlaflose Nacht; überhaupt schon in höchster krankhafter Erregung machte das große düstere Zimmer einen geradezu unheimlichen Eindruck auf mich. Rein, hier konnte, hier wollte ich nicht bleiben. Ich wollte den Doktor bitten, daß er mich von hier fortnähme, oder an Tante Aurelie schrei-be», daß sie komme und mich hole, oder beffer noch, ich fioh, sloh so schnell als möglich ans diesem stillen, düsteren Haus, wo ich sicher sterben würde, wenn ich länger bliebe. Voll Verzweiflung ballte ich die Hände und begrnb mein thränenüberströmtes Geficht in de» Kiffen. Da that sich die Thüre ans, nnd der Arzt mit Rodegg trat ein. Ersterer fühlte mir den Pul«, stellte verschiedene Fragen an Frau Alteiter, Rodeggs Haushälterin, und verabschiedete sich nn» darauf wieder. Rodegg gab ihm das Geleite, kehrte dann aber znrück und sagte mir. er habe gleich gestern an Taute Aurelie tele graphiert, damit sie, wen» sie von dem Eisenbahnunglück höre, nicht erschrecke. Hente habe er ihr ausführlich geschrieben »nd sie über meinen Zustand beruhigt, ihr auch versichert, es sei durchaus nicht nötig, daß sie herkomme, ich sei in besten Händen. .In .; .>> > ■<•+ 1 18 i ♦ bis drei Wucht«." fuhr er fort, „lioffc ich. sind Sie völlig wirdcr hergestellt, bstH wir reifen sönnen." Zwei bis drei Wochen hier bleiben! — Tiefer Gedanke war mir so entiehlich. da» ich. in bittere Thräne» anc-vrechend. rief: »C, ich bin je(jt schon wohl genug! Ich will fllcict) zu Tante An-relie reisen!" Rode,in sehte sich an mein Bett, nnd meine Hand in die seine »ehmettd, sprach er wie zu einem Minde: «Sie wiirden sich sehr schade», we»il sie jetzt reifen wollten. Vielleicht sind sie aber viel schneller wieder gesund, als der Doktor glaubt. Haben sie nur ein klein wenig Geduld »nd seien Sie versichert, da» wir reisen, sobald Ihr Befinde» es zuläßt." Ich ober schüttelte den Mops und schluchzte krauivfliaft. »Mein liebes Kind," fuhr er in fast väterlichem Tone fort, »so höre« Zie doch ans mit Weinen, das regt Sie ja nur unnütz ans. «ie Italien gewif: noch Kopfweh?" »Ach ja, schreckliches Kopfweh! Wenn ich nur schlafe» könnte!" »Ich gebe Ihnen etwas Beruhigendes, dann werden Sie schlafen können," entgegnete er. Darauf »ahm er ein GlaS Wasser, schüttete ein weißes Pulver hinein nud reichte es mir. Ich trank »nd liest dann, seinem Rette folgend, meinen steiften Kopf in die Kissen zurücksinken, während er sich wieder niederlegte nnd in freundlichem Tone fortfuhr, mir zuzureden, als wäre ich eiu Kind von acht Jahre». »Mvrgen werde» sie auch umgebettet in das blaue Zimmer," tröstete er mich, »da wird es Ih-neu besier gefal-lett; es ist au und für sich freund-licher und behag-licher als hier nnd hat die Fenster »ach dem Park. Und wenn es Ihnen allein zu ein-satn ist. soll Fran AI teuer bei Ih« neu fchlasett." Der Ausdruck ans meinem Ge-ficht tvar wohl nicht miftzuver-stehen, denn schnell fuhr er nun fort: »Vielleicht ist es auch besier. ich gebe Ihnen Li-fette, Frau Alte» tters Nichte, zur Bedienung: das ist eitt frisches. munteres Mädchen. die Ihnen gewiß anch bester gefallen wird, als die ernste Zratt Altetter." Dieses freundliche Zureden that mir fv wohl, da« der böse Schmerz in meinem Mopse bald ganz erträglich ward nnd ich all mählich in einen leichten Schlaf verfiel. 2 Das frenndliche blatte Zimmer nnd Lisette* munteres Geplandet wirkten Wunder. Am dritte» Tage konnte ich schon aufstehen nnd, in einen begnemen Armitnhl gebettet, eine Stunde ant Fettster sitie» »nd hinansschauen aus deu scliönen Park. Ich glaube, Lisette hatte strenge» Befehl vo» ihrem Herrn, mir so viel als thuulich Gesellschaft zu leisten. Sie giug selten von mir und erzählte mir allerhand über Rodegg nnd feine Fa milie. Er war der einzige noch Lebende von drei Geschwister». Er hatte noch einen älteren Bruder nnd eine Schwester gehabt. »Die sind beide so früh gestorben?" fragte ich mitleidig. Lisette, offenbar nicht recht wissend, was sie antworte» sollte, wurde sehr verlegen, alter so wettig wie ihre treuherzige» Auge» lüge» konnte», so weitig vermochten diese frischen roten Lippe» eine Unwahrheit zu sagen. »Nein," entgegnete sie endlich zaghaft; „vielleicht wäre es besier gewesen. Fräulein Marianne wäre gestorben, ehe sie Schande über dieses Haus brachte." Und wie ich i» meiner Nengier weiter in sie drang, erzählte sie mir. so viel sie selbst von dem traurigen Ereignis wußte, das sich lange vor ihrer Zeit auf dem Schlosse zugetragen hatte. Marianne Rodegg mit ihrer schöne» Gestalt, ihrem aschblonden Haar, ihren rehbraunen Angen war nicht nur der Vorzug ihres Vater», fo.tdern anch der Abgott aller, die sie kannten, »nd als sie er- >-« I II» Ml ClltllllQ I. »• t v>> I» msiMI. Herzig Philipp vo« Orleans mtb feint («cnintiliw vr'.hcrzogi« Mnri« Xorotljen von Oesterreich. «Mit Xcjc« ) wachse» war, fanden die Gesellschaste». die Dinerö uud Sou» die Bälle uud Festlichkeiten ans dein Schlosie kein Ende. Die ,i »ten bewunderten, die alten Herrn verwöhnten, und die jm Herrn vergötterten sie. Unter letzteren befand sich anch ein jm u Franzose, dem eS mit seinem schönen Gesicht, mit feinen schi r zeit Attgeit nnd feiner bestrickeitden Liebenswürdigkeit nicht f«t> > ward, der schönen Marianne ganzes Herz zn gewinnen. Er u ,u tun sie bei dem Bater. ttttd als dieser ihm als Antwort für !»> . .-verbot, fein Hans je wieder zu betreten, war der junge M »> am andern Tage verschwunden, aber mit ihm auch Marianne. - i, dem ist das Schlot! hier wie umgewaudelt; dem Bater brach .!> darauf vor stummer über die Flucht der Tochter das Herz, >>!> anch Herr Arthur vo» Rodegg ist seitdem ei» anderer gewo, Kaum da» ei» Fremder je das Hatts betritt, mit deu Festlich?, i ist es vorbei, kein frohes Lache», keine muntere Stimmen ha l » mehr wie ei»st in diesen Räumen wieder. Dreiviertel des Ia> steht das Schloft gewöhnlich leer. Herr Rodegg weilt immer .n kurze Zeit hier; es läftt ihm selten lange Ruhe, dann geht er wi >> fort ans weite Reifen. Die zwei Zimmer, die speziell Fräi » Marianne gehörten, sind überhaupt stets verschlossen, kein frei i Fit» darf sie je betreten. Lisette wurde abgerufen, während ich. mit meinen Gebar noch ganz bei dem soeben Gehörten, weiter darüber grübelte »Das also ist das Geheimnis," dachte ich. .weshalb er i,,i t so ernst und düster dreinschaut, weshalb feine Stint in so rt, i Falten liegt i: seilte Lippe» tu t so fest attfeii der gepreßt i Sie sich einmal zwischen meinen Büchern, vielleicht da ans d> ersten Regal rechts unten, umsähen und etwas nach Ihrem <> schnittet suchten ? Was ist da» ?" fragte er, als ich ein Buch heransz» .Die Zeit deS Mittelalters," las ich. »Das ist nichts. Geschichte mögen Sie nicht gern, wie Sie tui neulich sagten." Ich griff »ach einem zweite» Buche. ■+ r«9 i- r. , . -■ v ... I fiolt!" sagte er bet .Tasso". .wie gefällt Ihnen da» .^as habe» da /« ^ ist bajj schönste Buch. da« ich kenne!" rief «» begeistert :SJ ist m!ch nicht" iiir einen Rekonvalescenten.- sagte er ans. und seiner Aufforderung folgend, sevte .ch m.ch ihn. gegen. Iiidirlub wohl an öm Ton. in welchem ich den iuel las, er« ratend, dan Naturgeschichte nicht zn meinen Liedlingsfachern gehörte. .Was kvinnit dann?" Ich las den Titel mehrerer Bucher. über vor das helllvdernde «amiusener und vertiefte nnch in die Lektüre, während Rodegg Zeitungen u»d Äeichafts^nete durchsah, ! TÄÄ nA- »und b„ tlrnr dra«.- b.» IH«. 180 .Würde» Nr sich wohl der Mühe unterziehen und den Thee einschenken?" wandte sich Rodegg lächelnd zu mir, .sonst muß ich dies selbst besorgen, heute soll er mir darum aber auch doppelt so gut schmeckend Zum erstenmal in meinem Leben unternahm ich nlit vor Angst zitternden Fingern dieses Amt; schweigend folgten RodeggS Blicke meinen Bewegungen, schweigend tranken wir un» seren Thee, dann wandte er sich wieder seinen Briefen zu, wäh» rend ich mich wieder in mein Buch vertiefte. (fjortse»i««g folgt.) Herzig Philipp v»n Orleans «nd sei»« Gemahlin Erzherzogin Maria Dorothea von Oesterreich. Herzog Ludwig Philipp Robert von Orleans, wel cher Im Oktober die Erzherzogin Maria Dorothea Amalle von Oesterreich al« Gemahlin heimführte, er-blickte am 0 Februar 1809zu Twickenham in England da« Licht der Welt. Er Ist eln Urenkel de» Bürger» könig» Ludwig Philipp vo« Frankreich, der durch die Februarrevolution 1848 entthront wurde. Sein «roß-valer, Herzog Ferdinand von Orleans, Kronprinz von Frankreichs endet« durch eine« unglücklichen Sturz a«» dem Wage«; sein Vater, der Gras von Pari«, verstarb 1H (sin origineller Kontrakt. Im Jahre 1728 hielt der Markgraf von fl«? buch um die Prinzessin Friederike Louise von Preußen und Tochter de» ori^i nellen sogenannten Soidatenkvnig» Friedrich Wilhelm« I. an. Nachdem ei«, Zeitlang unterhandelt worden und die Prinzessin dem Kvnige ihre Neigu„>z 'standen erklart hatte, daß sie sich mit dem Markgrasen zu vermöble« t> ilche, ' dieser zu ihr: „Wohlan, Gott gebe Dir Glück und Segen Aber hdre, Louis«, wir wollen zuvor einen Konir.,?« mit einander machen. Ihr habt i« Antbach schein» Mehl, aber nicht so gute Schinken «nd Würste, au» ich! in der Menge al» hierzulande. Ich «sie nhr gern gut« Past«t«n. Du sollst mlr also von einer Seit zur anderen schütte» Mehl schicken, u«d ich will ich dagegen mit Schinken und geräucherten Wiuu u versehen.' Dieser Kontrakt kam zu stände und wurde von b«id«n Seit«« pünktlich gihalt««. S ^^^emtinnüyiveo von weilt nimmt der Trompeter Abschied? Die Erzherzogin und Ihr nunmehriger Gemahl lernten einander vor kurzem i« Karl»bad kenne«. 1 m Merjeelentag. ch stand gelehnt am Leichenstein Am All«rseel«ntag, von hundert Setzen licht«r Schein Aus oll b«n stummen Grib«rn lag. Ich dacht«, wi« vi«l Glück und Schmerz Hier lies begraben liegt. Wie manche» sturmbewegte Herz Aus ewig ward zur Ruh' gewiegt. Da gingst d« still vorbei an mir: Ich sah dir in» Gesicht, Und »ine lhrSne blitzt« dir Im Aug', b«strahlt vom Serzinlicht. Im tiefsten Herzen hat sich da Ein Grab mir ausgethan, Und di« gestorbne Jugend sah Au» b«in«m Aug' mich lebrnd an. Ludwig lauer. £ Ein Fi«a»zgeme. Lehrer: „Moritz, würdest Du auch, wenn Du viel Geld hattest, damit Gute» thu«?" — Moritz (nach einigein Besinnen): „Ich würd'» aus Zinsen geben unb mit den Zinsen Gute« thu« !" vom Warschau BorwirtS, Al» Fürst Blücher nach dem Feldzuge 1816 eine» Tage» in der Nah« de« Schlachtfeld«» vo» Waterloo an einer öffentlichen Tafel speiste, wo zugleich viele Englander gegenwartig waren, brachte General Oppen den Toast au«: „Unsere gefallenen Kameraden ouf dem Schlachtfeld? sollen leben!" — Aber kein Engländer rührte fei» Gla» an, um Bescheid zu thun. Jemand von der Gesellschaft erklärte dem Fürsten, den jene teilnahm-lose Stille der Brillen besremdete, daß man in England keine Toaste auf Tote au«bringe. — Sogleich ergriff der alt« MarschaU sein «la«, und rief: «Die Braven sind unsterblich!' — Da brachen alle Britten entzückt In ihr >ande«übliche« jubelnde« „Hip! hip! Hurrah!" au«, und die ungetrübteste Harmonie herrscht« an der Iaf«lrunb«. St. Siarhimberg« Unerschrockenheit war so groß, daß man von ihm sogt«: .Er würd«, w«n« der Himmel einfiel«, die Farbe nicht andern.' Einst ließ AltbuckeneS Brot in Wasser geweicht und «oiti mal» eine St««d« i« den Ofen gebracht, kommi frischem Brot ziemlich gleich. Rh«b«rder»ein. Mehreren Anfragen zufolge bringen wir da« Rezept zur Bereitung von Sitiu barberwei«. Die Blattstiele be« Rhabarber schneid,i man i« dünne Scheiben, setzt zu je ?!>, Kilogramm derselben 4 Liter Regenwasfer und bringt die» zu summen in einen gut gereinigte« Zuber, welcher mit einem Tuche bedeckt wird. Hier laßt man die Blau stiele » loge stehe« und rührt sie taglich breitn»: um. Danach laßt man die Flüssigkeit durch ein grobe» Tuch gehen und setzt dann zu je vier Lite, derselben 1 Kilogramm weiße« Zucker, de» San Vvn zwei Citronen und die auf Zucker abgerieben, Schale »liier Eitrone zu. Zur Klarung nimmt ma» auf je 12 Liter ein Lot Hausenblas», welche man In »lnem halben Liter Saft zergehen laßt und. so bald e» ganz klar geworden, zu V ,m Safte bringt Letzteren gießt man in ein Faß. da« zugespundet wird, sobald die Gahrung vollendet ist. Im Mlir, zieht man den Wein auf Flaschen und im Juni ist er genießbar. KimtciimiiS aus teigige» Birne«. Gar viele Birnsorten, besonder» frühe, haben dir Eigenschaft, sich nur kurze Zeit z« halten und rasch teigig zu werden Sind sie in diesem Zustande auch nicht mehr al« Tafelfrüchte zu verwenden, so geben sie doch »och ein ganz treffliche» Mu», da» sich im Geschmacke wohl kaum von dem au» gesunden Birnen eingekochte« Mu» unterscheiden laßt. Die Birnen werden geschalt. vom Kernhau! befreit und dann mit etwa» Wassei aber ohne Zucker, zu Feuer gegeben. Die Masse last sich vdlllg aus und gleicht ansang» einer dünnen Suppe. Räch sech«- bi« achtstündigem Kochen unt«r be-ständigem Umrühren erreicht sie die richtige Dicke, wird dann vom Feuer ge nommen und erkaltet in Tipfe gefüllt, die gut verbunden werden, nachdem au« da» Mu« ein in Branntwein getauchte« Lvschvapier gelegt wurde. Haarwosfer. 60 Gramm grob geschnittene Shinarinbe und 30 Gr getrocknete Meerzwiebel werden mit 400 Gr. gutem medizinischem Franzbranni wein und >00 Gr. abgekochtem Wasser dbergosien und müssen nun 6 bi» g Tage in der Sonne oder an warmer Stelle destillieren. Darnach gießt man die Flüssig keit ab, thut Z Theelöffel voll Lochsalz hinzu und reibt mit diesem Extrakt die Kopshaut mittelst eine« SchwSmmchen», am besten abend», taglich ein. HSusi gere» Waschen mit milder Seile uod leichte» Frottieren der Kopshaut mit Seiden, papitr unterstützen dn»n. 3 l E 1 I K Um . tische» Malst III«!, glich in Deutschland. »»«»««. Prophet de« alten »«stammte». 6 4 7 H 6 4 I, Hin Mannername. 7446734 4. Sine Hafenstadt In Australien, i i 4 l 4 ! i I « ». Sin europäische» «Snigreich. 11 l H 8 H III. fttftung am ®o»poru«. Tie «niang»duchstahen ergeben von »den noch unten gelesen den Namen eine» Schlosse« y> Peuter. Logogriph. Sin jede» Kind kann mich sein eigen nennen, »«mm mir da« Haupt, wirst du al» Stadt mich kenne«. »mil Friedrich». rtllc Hechte »«rd ehalten. v.-rsag von W Blanke In Pettau. Verantwortlich« Redaktion von »r«st Pfeiffer, gedruckt und heraulaeged«» von »reiner k Plelsfer In Stuttgart.