Ar. 67. Sonntag, den 20. Zug»» 1882. VII. Jahrgang. (fiilifr Zeitllllg. Erscheint jeben Donnerstag nnb Sonntag Morgens. — P öuamr.'ilioiiSdrdiilguiiftt»: ,^»r Cilli lammt Zustellung in« HauS ganziährig st. , Halbjähria fl :! — <* I? * fl. LSO, monotlt« 55 kr. Mit Postveriendung ganziährig ft. 0.40, halbjährig st. 3.20, vierteljährig st. 1.60. - Redacti»» unk «Uminiftration: Herren, gafft Sir. o. Sprechstunden bc<< Redacteur» täglich, mit Ä> snavme ber Sonn- und Zeieriage, von S—12 Uhr Vor- und von 3—6 Uhr Nachmittags. — Inserate _werben billigst berechnet. Auswärts nehmen Inserate sür bie „CSilsier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen-Erpebilionen an. Aas Programm der Deutschen PotKspartei." Der Name ist einigermaßen in Miscrcdit gekomnnn, seitdem er von der „Wiener Allge-meinen Zeitung" zur Maskirung der nationalen Geschlechtslosigkeit, der Ve? söhnungSmeierei und des gesinnungslosen Streberthnms miSbrancht worden ist und es könnte demnach einigermaßen gewagt erscheinen, wenn eine ernste politische Partei die Bezeichnung „Deutsche Volkspartei" für sich in Anspruch nimmt. Wie bekannt ist der Name „Deutsche Volkspartei" nicht erst in jüng-ster Zeit erfunden worden, er existirte bereits zu einer Zeit, als cS noch 'ange keine „Wiener Allgenieine Zeitung" gav, und wenn wir uns recht erinnern, hat auch der Abgeordnete Sturm in seinem letzte.« Rechenschaftsberichte ausdrüc* lich darauf hingewiesen, da» die Bildung einer „De.ttschen Vol^paciei" mit entschieden nationaler Tendenz be.eiis anläßlich deS deutschen P»>r citages in Wie.« in Anregung gebracht wor-de.« ist. Was Tr. St- in wohl gleichfalls g^ wußt, aber im Interesse der Vc.sassungspar.ei verschwiegen hat, ist aoer die Thatsache, d«& diese Partei sei» Eiwe des Vorjahres nirUic^ besteht, unb zwar nicht blos, wie ein Wiener Blatt boshaft deiner»!, aus einer einigen Per-son, nämlich aus dem Abgeordneten Ritter von Schönerer besteht, sondern im Gegentheile schon eine beträchtliche Anzahl von Anhängern be,itzt, wobei wir k.ium ;,ii weit gehen, wen» wir be-haupteu, daß Diejenigen, welche, wenn sie auch der Partei formell »och nicht angehören, sich -u ihren Principien bekeincn, die Diehrheit des deutschen Volkes in Oesterreich bilden. Die „Deutsche Volkspartei" — wir meinen damit natürlich die Partei der national g e-s i n n t e n Deutschen, welche durchaus nicht zu KaKnenKämpfe in Texas. Zu den texanischen Vergnügungen, für welche an Spanien oder eigentlich dircct an Mexiko der Dank abgestattet werden muß und die von „mittlerer" Gesetzwidrigkeit sind, d. h. an denen die hohe und höchste Oorigkeit mit Passion theilnimmt, gehören in erster Reihe die Hahnenkämpfe und Stiergefechte. Die letzteren wagen sich freilich aus den südlichen und west-lichen Grenz-Couuties von Texas nicht mehr hinaus, doch dort werden sie, namentlich zu Zeiten hoher Kirchenfeste, wohl „iu nujoreai dei gloriaiD*, mit Frechheit begangen. Ihre An« kündignngen überschwemmen das Land und locken viel Publicum an, auch aus Mexiko, wo die Gesetze gegenwärtig strenger gehandhabt werden und mit diesem rohen Vergnügen voll-ständig aufgeräumt ist. Die Hahnenkämpfe haben weniger vom Arm der Gesetze gelitten und stehen selbst in Austin, dein Sitz der höchsten Staatvregiernng und in San Antonio, dem Sitz der höchsten Intelligenz, in vollster Blüthe. Sie finden zwei-mal wöchentlich, Donnerstag und Sonntag, regelmäßig statt. Der Weg zu diesem Nationalvergnügen ist nicht zu verfehlen; ein mehrere Block weit hör-bares Maffenlrähen weist ihn, auch räkeln und trommeln aus dem hoben Umfassungszaun schon ungeduldige Zuschauer, „Freiberger", das sind verwechseln ist mit jener Zwitterpartei, welche den Namen „Deutsche Volkspartei" misbraucht, in Wirklichkeit aber gar keine Partei, noch we-niger eine Volk spartet uud am allerwenigsten eine deutsche Partei ist, — die „Deutsche Volkspartei" hat jedoch bisher einen großen Fehler begangen, den Fehler nämlich, für sich keine Reclame zu machen. In unserer so über-aus „praktischen" Zeit, wo die Reklametrommel eine so wichtige Rolle spielt, geht es nun ein-mal ohne dieses Mittel nicht und we.' es ver-schmäht, von demselben Gebrauch zu machen, der setzt sich der Gefahr ans. als nicht existirend betrachtet zu werden. Angesichts dieses nach mo-dernen Begriffen unverzeihlichen Fehlers muß es nun gewiß als ein Zeichen großer Lebenskraft betrachtet werden, daß die „Deutsche Volkspar-tei" sich dennoch erhalten hat und nunmehr so-gar sich kräsiig geuuc fühlt, in der oberöstnrei-chischen Landeshanptitadt mit ihrem Programm in die Öffentlichkeit zu treten. Zu übersehen ist hiebe! freilich nicht, daß die oberösterreichische Bauernschaft schon längst sich zu diesem Pro-gramm bekennt und da»; dieses Programm, soweit wir es bishe kennen, in der That ein Programm de* deutschen Volkes ist. Da dies Programm sich mit großer AuS-führlichkeil > bc: die verschiedensten Fragen v breitet — es umfaßt nicht weniger, als £6 Punkte, — fo müssen wir uns auf Mittheilung d,..' Guindziigc desselben beschränken. Das Pro-gramm ver.angt in na.ional-jioli ischcr Beziehung: Ausscheidung GalHens der Bukowina und Dal-maiiens aus dem engern StaatSverban> der diesseitigen Reichshälfte uud streng einheitliche Oraanisation des Restes ans deutscher Grundlage; in freiheitlicher Beziehung: allgemeines Wahl-recht unter Ausschluß der Priester und Staats-beamten, dann der Präsiden en, Vet.valtnngs wie überall, auch hier die frechsten. Des Weiteren führ, der Weg auch zu diesem Heiligthnm roher Si'ten durch eine Schäuke. Dieselbe ist uube-denteud, Nein und ?c..,ach!nssigt. Sie hat keinen „Selbst weck", da beim Hahnenkampf wenig g. .rnnken wir^; es stehen Interessen „höherer" Ordnung auf dem Spiel. (?ni..^Sgeld wird richt erhoben. An der einigen Thür, die anS der Kneipe in die Schaubude führt, sitzt em geriebener G selle, von dem man eine Cigarre >e nach Beliebe» von fünf bis fürsundzwan.ig Cents i steht und sich damit das Recht des Eintritts erwirbt, jedoch nicht auf einem „reser-virten" Plotz, denn de» giebt es nicht, wenn man ihn sich nicht selbst erobert. Im Bewußt sein der Gesetzlosigkeit ist indessen selbst jener »leine Tribut freiwillig gespendet, und die frechen „(lead-'.icuds* — ohne genausten Cigarren — bilden die Mehrzahl de.' Zuschaue.. Das Local gleicht einem äuße.st primitiv anSgestaiteten »leinen Cir!uS. In der MiUe ist der blanke Erd-boden, in einem Kreise von etwa fünfzehn Fuß Durchmesser mit eine.' zwei bis drei Fuß ho.)en Bohlen-Balustrade umgeben, denn ,ie hat oft harten Druck der schauwüthigen, exaltirten Menge aukzuhalrcu. Das ist der Kaniiifplatz, die eigent-liche Arena. Dahinter ein Raum sür prominente „Stehplätze", deren höchster Comfort in einer Unterlage von Bretterresten besteht, für den Fall, daß „Schmutzwetter" eintreten sollte. Dann im Kreise mehrere sehr schwanke Lattenzerüste rathe und Direetoren von Actiengesellschaften von der Wählbarkeit, ferner freies Vereins- und Ver-sammlungsrecht, Preßfreiheit und Entwicklung der Volksschule auf freihei" cher Grundlage; in wirtschaftlicher Beziehung. Herstellung der Ordnung im Staatshaushalte, Steuerreform. Ver-staatlich»»« des Eisenbahn« und VersicherungS-wese.is, Bildung einer Zollunion mit dem deut-schen Reiche. Errichtung von Wirtschaftskammern und eines VolkSwirtschastsrathes, sowie Reform der Gewerbe, Fabriks- und Agrargesetzgebung, mit an^er.» Worten: Jnangurirung einer Wol-fahrtspolilik; endlich in Bezug auf äußere Po-litik: Erhaltung der Wehrfähigkeit deS Reiches, Sicherung der Cstgrenze, Befestigung des Bündnisses mit dem deutschen Reiche durch einen Staatsverirag und Wahrung der österreichischen Jnterrefsen in den Balkan - und Mittelmeerlän-d?..i. DaS sind, wie gesagt, die Kernpunkte des Programuies nnd dieselben entsprechen vollkom-nitn dem Standpnnt.e, welcher wiederholt von den Abgeordneten Schönerer und Fürnkranz be-tont wurde: Streng national, ent-schieden frei sin n igundwirtfchaft-lich r e f o r m a t o r i f ch. Obwol es uns für heute nicht möglich ist, auf das Programm, von welchem wir übrigens einzelne Punkte schon bei früheren Anlässen, als nothwendig bezeichnet haben, näher einzugehen, können wir doch schon heute sagen, daß dasselbe auf die Zustimmung der überwiegenden Mehr-heit des deit.ichen Volkes in Oesterreich rechnen kann, trotzdem eS von den Officiöfen als „ver-rnc»t," von der „Wiener Allgemeinen Zeitung" als „Unsinn" bezeichnet wird, oder vielmehr gerade deshalb; denn eine bessere Empfehlung als das Geschimpfe der Officiöfen und Versah-nungsmeier gibt es sicher nicht. für bescheidenere Zuschauer, amphitheatralisch anssteigend. Ueber dem Ganzen erhebt sich ein Bretter- und Leindach auf Spangen, der Lust, Sonne u.id dem Regen von allen Seiten freien Zutritt gestattend. Von der Decke hängen für die Nachtstunden die bekannten qualmenden Oel-lainpen herab. Es ist Nachmittag zwischen drei und vier Uhr. Im Amphitheater sitzen einige kühlere Zn-schaner, geduldig wartend, rauchend, plaudernd und die Reservehähne — welche daselbst ange-bunden sind — mufteud und neckend. In den Ecken sind Tische aufgeschlagen, an denen alte Mezicaner Kassee und Kuchen kredenzen; sie finden viel Zuspruch, denn so schmutzig die Aus-stat.nng, sv schmackhaft das Dargereichte. In der Arena hocken aus dem Boden in weitem Kreise die Wärter, lebensftifche Knaben und krüppelige Greise, durchweg elende, zerlumpte, ver oinmene Gestalten, Jeder einen Prachthahn Zwischen den Kuicen. Inmitten dieser bunten, stummen Rnnde drängen sich die Besitzer von Hähnen und die meisten Zuschauer, die Kamps-subjecte wiegend, betastend, prüfend, vergleichend, Gegner suchend. Endlich hat sich ein Paar gc-fanden. Nun verstießt eine geraume Zeit höchst geräuschvoll. Der „Festordner", zugleich Kamps-richter und Unparteiischer, tritt mit Würde auf; er noiirt die Namen der Parteien, empfängt die Einsätze in ilingender Münze, verzeichnet die besonderen Abmachungen des „Ganges" :e. politische Wundschau. Cilli. I!». August. Inland. Das Ministerium sendete an sämmtliche ärarische Aemter eine tabellarische Uebersicht der in den Männerstrasanstalten in Capodistria. Garsten, Graz. Gradisea, Laibach. Lemderg. Prag, Pilsen, Stein, Stuben und Kisnicz erzeugten Bekleidungsgegenstände. Möbelstücke, Requisiten und Utensilie» mit der Aufforderung, sich zu äußern, ob die im Offertwege bezogenen Artikel theurer zu stehen kommen, als die in den Strafanstalten unter eigener Regie erzeugten. Diese Maßregel soll mit den beabsichtigten Ersparungen im Zusammenhange stehen. Die bisher abgegebenen Aeußerungen sind nicht alle zu Gunsten der eigenen Regie ausgefallen. Ausland. In Preußen beschäftigt man sich eifrig mit den Vorarbeiten für die nächste Landtags-fefsion. Es scheint festzustehchen, daß der Entwurf über die Errichtung und Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden sowie die sämmtlichen Entwürfe bezüglich Ausdehnung der Kreisordnung auf die westlichen Provinzen wieder vorgelegt werden sollen. Außerdem dürste das Commu-nalsteuergefetz in neuer Form dem Landtage zugehen. Die orientalischen Wirren treten gegenwärtig in den Hintergrund, es sei denn, daß eS den Engländern einfallen könnte zu einem Schlage auszuholen, um damit eine neue diplomatische Situation zu schassen und wo möglich die noch immer fragliche Situation der Pforte unnöthig zu machen. Arabi bereitet Alles auf einen Hauptschlag vor. Seine Position wird täglich verstärkt und bereits sind nicht weniger als 200 Geschütze von Kairo nach den Schanzen transportirt, und bei Kasr-el-Dawar in Position gebracht worden. Je länger die Engländer säumen, einen ernsten Kampf zu beginnen, desto schwieriger wird ihre Aufgabe, desto größer die Gefahr deS Mißlingen» ihrer Lösnng. Nachdem endlich der Ober-commandirende der englischen Truppen, General Wolsely, in Egypten angelangt ist und in Alexandrien einen großen Kriegsrath abge-halten hat, dürfte vunmehr endlich wohl in Bälde zu Thaten übergegangen werdxn. Während die Engländer alle Hände voll zu thnn haben, um in Egypten reinen Tisch zu machen, ereignen sich wieder in Irland Dinge, welche die Briten an das Sprichwort „kehre zuerst vor deiner Thüre" erinnern muß-ten. So werden in den letzten Tagen wieder-holt Agrarmorde gemeldet. Rußland hat fortwährend mit den Ni-hilisten seine liebe Noth. Wie weit verzweigt diese Nevolutionspartei ist, zeigt jeder neue Tag. kurz er führt ein veritables Protokoll, natürlich nur in seinem Privatnotizbuch. Die Gegenhähne werden vom Publicum genau gemustert, kleinere Wetten nebenbei entrirt und das Geld gleich-falls deponirt, gestritten und lebhaft gestikulirt, geschrien, gezankt, stets unter lebhafter Begleitung des „Hahne»-Massenchors," der betäubend wirkt, wenn, wie hier, mehr als hundert sehr „sanges-lustiger" Kehlen bei einander. Unterdessen werden die Thiere ausgerüstet. An das linke Bein wird ihnen ein spitzes, haarscharfes Messer, in Form eines Türkensäbels, von zwei bis zweiunveinhalb Zoll Länge gebunden, vorerst noch sorgsam im Lederfutteral steckend. Sind alle diese Vorbereitungen beendet, so ruft der Festordner: „Auf die Galerie!" Der Mann hat Gewicht und Autorität, unterstützt von der eigenen Schaubegierde der Menge, und so beginnt denn ein wilder Sturm nach außer-halb der Arena, über die Balustrade nach dem Amphitheater und den bevorzugten Stehplätze». Ist die Arena geleert, so überblickt der Fest-ordner befriedigt sein Werk, hier und da ohne Ansehen der Person einem über die Balustrade hängenden Bein, einem zu weit vorgeschobenen Sitztheil mit einem Stöckchen eine leichte Mahnung zur „Rückwärts-Eoncentrirung" ertheilend. Gegen Zögernde waltet er gewaltsam und brutal seines Amtes; wirklicher Widerspruch ist undenkbar. — 2 — I» Simferopol gelang es dieser Tage sieben politischen Verbrechern aus dem Gefängniß zu entkommen. Es wurden daher mehrere Gefäng-nißwärter, welche im Verdacht der Vorschubleistung stehen, verhaftet. Wie ängstlich man in Hoskreisen bereits geworden ist, geht am deut-lichsten daraus hervor, daß man den Krönnngs-tag aus Furcht vor einem Handstreiche nicht festzustellen wagt. Mau glaubt allgemein, die Krönung werde plötzlich, ohne alle weitere Vor-kehrung befohlen und dann innerhalb drei Ta-gen^vollzogen werden. Korrespondenzen. Aus der Praßberger Gegend, 15. August. (Orig.-Corr.) sDieHetze in Permanenz.] Die kecke Sprache, deren sich ein hiesiger Corre< fpondent im „Slovenski Narod* bedient, fordert es denn doch, daß den nationalen Pervake» im Markte Praßberg ein wenig auf die Finger ge-klopft werde. Ich weiß nicht genau aus welchem Grunde die „Eillier Zeitung" vor Kurzem für unsere Sommerfrische Propaganda machte. — der Herr Korrespondent der dies vom Markte aus besorgte, muß jedenfalls über die socialen Verhältnisse, die in diesem Sokolneste herrschen, vollkommen im Unklaren gewesen sein. So fried-?ich die Häuser da aneinandergereiht stehen, so unerträgliche nnd auch unartige Bewohner ber-gen sie mitunter, und es ist sehr zu bedauern, daß diese auch faktisch die Situation beherrschen. Die „Slaven" hier befassen sich fast nur mehr mit Politik, uud treiben allerhand slavophile Allotria, die ihnen nichts tragen und Praßberg in der That zu einem auch in kaufmännischer Beziehung ziemlich diScreditirten Orte mache». Leider müssen auch die Herren Deutschen im Markte, die sich, wie es in einigen Orten des Sannthales Usus ist, von dem Geschrei« der pervakischen Halbpelzer imponiren lassen, darunter leiden; sie sind es aber selbst schuld. Der Hau-del ist von den fleißigen Kaufleuten der Umge-bung, hauptsächlich von Oberburg, Laufen, Riez, Nazareth u. s. w. längst an sich gezogen, und hat hier so viel wie nichts zu bedeuten. Das beste Geschäft »lachen die Herren noch in der hiesigen Vorschußcassa, die offenbar zur Befesti-gimg des Ansehens einiger hiesigen Großslaven gegründet wurde. Die hiesige Vorschußcasse ist eine recht gute Pfründe, und die Herren Pfründner befinden sich wohl dabei. Ob das aber von allen Leuten, die ein positives oder negatives, d. h. ein „Soll" oder „Haben" - Interesse an diesem Institute haben, so ohne weiteres behaup-tet werden kann, möchte ich in aller Bescheiden-heit auf das Lebhafteste bezweifeln. Ich werde nächstens so frei sein die Sache einer objectiven Untersuchung zu unterziehen, und bin begierig, wie man nach den« Resultate derselbe» über daS höchst uneigennützige Thun unserer slovenischen Nun endlich herrscht volle Ordnung, ge-spanntestes Schweigen, nnd die Padrones der beiden kampfbereite» Hähne betreten den innern Schauplatz. Es sind entweder die Besitzer selbst oder, wenn diese aus sociale» Rücksichten ein persönliches Eingreifen in die Handlung nicht passend finden, engagirte Leute, die vor Allem Routine und Rohheil zum Reizen der Kampf-hähne besitzen müssen. Das „Reizen" ist der widerlichste Theil des Schauspiels. Den Thieren werden einige Halsfedern ausgerupft, sie werden an den Lappen, am Kamm gezupft, gezwickt, gegen den Strich ai» Rücken und Hals gekämnit, begeisterte Freunde reichen ihre friedlichen Hähne weit über die Barriere, damit der Karnpsg?-weihte zur Probe und Erhitzung an ihnen herum-picke, die beide» Gegner werden mit den Köpfen aneinander gestoßen, n. s. w. u. s. w. Endlich ist auch das überstanden uud es kann losgehen. Die Lederhüllen fallen von den Messer-Sporen, die Hähne werden Aug in Aug einander gegenüberge-stellt, freigelassen, rennen mit tiefgesenkten Flügeln nahe gegeneinander an, springen wüthend aus, hacken und stoßen sich, nehmen wieder Diftance, schleifen mit den Flügeln zornig über den Boden, daß dichter Staub auswirbelt, springen wieder aufeinander los, beißen und schlagen wieder und trampeln sich gegenseitig in den Sand. Die größte Finesse des Kampfes besteht nun darin, Bajazzo urtheilen wird Die Keckheit, die diese Herren zum Schaden des Marktes in ihrem Hasse gegen alles Deutsche und gegen jenes ent» wickeln, welches nicht den slavischen Krebsgang schleicht, verdient denn doch, daß man unsere Krakehler ein wenig am Kragen faßt, und ihnen ihre billigen Lorberreifer, die sie sich aufs Haupt legen, von, Kopfe reißt. Wie ich höre, wird die > hiesige Postanstalt in die Hände eines pensionir-ten Offiziers gelegt. Man kann dies als einen Fortschritt begrüßen. Markt Tüffer, 19. August. (O.-C.) sWo hl-t ä t i g k e i t S-T o m b o l a.s Einem alten schönen Gebrauche folgend, veransialtete die Direction des Kaiser Franz-Joses-BadeS im Vereine mit den Eurgäften nnd den Bewohnern des Marktes Tüffer aus Anlaß des allerhöchsten Geburts-festes Sr. Majestät deS Kaisers gestern Abend im Eursalo» eine Tombola, deren bedeutendes Erträgniß ganz den Ortsarmen von Markt Tüffer gewidmet wurde. ES sei hier der ver-kindlichste Dank ansgefprochen den hochherzigen Franen Stein und Gunkel. die sich bereitwillig der beschwerlichen Mühe unterzogen, Gewinnst? unter den Eurgäften und Bewohnern deS Marktes zusainmeln, weiterS allen Spendern von Gewinnsten. der Direction der Curanstalt und endlich allen Theilnehmern an der Tombola. WikU, 18. August. (Orig.-Eorr.) sS i e kommen noch i m >» e r nicht z u r R u he.] Die officiöfen Organe und Orgänchen ermüden seit einigen Tagen den Leser unaufhörlich mit dem Lobe, welches sie dem abgelaufenen Trien-nium deS gegenwärtigen Regimes zu singe» sich verpflichtet fühlen; selbst daS kleinste Regierunqs-Iournälchen in der Provinz beeilt sich in diesen jubelvollen Chorus einzustimmen und dem Ministerium Taasfe in salbungsvollen Worten die gebührliche Huldigung darzubringen, und die tschechisch nationalen Blätter versäumen eS na-türlicherweise nicht, jene Stellen aus den officiöS ausgestellten Fleißzetteln, die ihnen in den Kram passen, nachzudrucken, um der Welt den Beweis zu liefern, wie vieles noch zu geschehen habe, wenn die nationalen Bestrebungen verwirklicht werden sollen. Da schreibt z. B. der Officiosus A, und ein deutsch geschriebenes Tschechenblatt reproducirt es mit sichtbarer Freude: „Ist auch noch nicht Alles erreicht, was Graf Taaffe ge-wollt und mit unerschütterlicher Consequenz an-gestrebt hat, so ist doch vieles entfchiede» besser geworden, und dieß läßt die Hoffnung gerecht-fertigt erscheinen, daß auch das größte und wich-tigste Ziel des jetzigen Regierungssiistemes: die Annäherung und Versöhnung aller Nationalitä-ten des Reiches auf dem Boden deS Gesetzes nnd der gcincinsamen Vaterlandsliebe mit der Zeit werde erreicht werden". — Man muß in daß der eine Hahn seinen Kopf und Hals unter den linken Flügel deS Gegners schiebt, wodurch dieser verhindert wird, Leib nnd Schenkel, die verwundbarsten Theile, vor den grausamsten Stichen und Schnitten mit dem Flügel zu decken, der in dieser Stellung selbst kraftlos wird. Nur selten gelingt es ihm, sich aus dieser Lage noch rechtzeitig zu befreie», dann beginnt das Balgen und Springen auf's Neue, — wenn nicht so glücklich, wird er von unten furchtbar bearbeitet, bluttriefend zur Seite gedrängt, bis an die Balustrade, und sein Schicksal ist so gut wie entschieden. I» diesem Falle heißt es: wehe den glück-lichen ^Zuschauern, welchen es gelungen war, einen Stehplatz zunächst der Bahn zu erobern. Auf sie stürzen sich die Galeristen von hinten, ohne alle Umstände auf Rücken und Schultern kletterno, sich am Rock, ja an den Haaren dieser menschlichen Gerüste festklammernd, um noch einen Blick auf die unten Kämpfenden zu werfen. Eine wahre Schauwuth bemächtigt sich der Bande; denn nun kommt das blutigste Stadium des Kampfes, der Anfang vom Ende, die Situation, in welcher der eine Hahn die meisten entfchei-denden Stiche und Schnitte erhält. Ruhig und sich nicht wehrend, da sich ihn, keine Blößen des Gegners zum Angriff bieten, steht er eine Weile da, ein Bild stuminer Duldung, bis ihn die der That staunen über den Muth, oder Opti-mitmuS, oder vielleicht besser über die Unvcr-schämtheit einer Feder, die so etwas niederzu-schreiben im Stande ist. Bis jetzt haben die ge-genwärtig maßgebenden Maxinie nichts zu Wege gebracht, als eine jedem Auge erkennbare Erweiterung der Kluft zwischen den Nationali-täten, und was die vielgerühmte Versöhnung betrifft, so hat man dieselbe blos dazu benützt, und mit derselben nichts Anderes erreicht, als die Volker „auseinander zu versöhnen". Wenn also die Annäherung und Versöhnung aller Nationalitäten des Reiches, die der „Officiofus" mit solcher Bestimmtheit erwartet, in der bishe-rigen Weise vollzogen werden soll, so wissen die Deutschen sehr gut, was sie davon zu halte» haben; denn die Tschechen können eben nichts böheres als ihre Nationalität, wenn sich aber unter den Deutsche» auch nur der leiseste nationale Gedanke regt, wenn n»ter diesen auch nur die leiseste nationale Empfindung zum Ausdruck ge-langt, so werde» derartige Kundgebungen in der „Politik" als nationale Cantharidenmittel bezeichnet. Ein Landtagsadgeordneter Hope in Kolin darf laut und »»gescheut in einer Rede verkündige»: „Wir Slaven werden Oesterreich seine Signatur geben und Oesterreich wird nie mehr ein deutsches Oesterreich sein können". Wenn aber die Deutschen auf die Gefahr der Stavisirung Oesterreichs aufmerksam »lache», dann zetern die tschechischen Organe über die „sactiöse Opposition". Der Abgeordnete Adamek darf seinen Wühlern offen das Versprechen ab-legen, sobald der Reichsrath beisammen sein wird, werde der Erlaß über die Prüfnngsord-nnng an der tschechischen Universität in Prag zurückgezogen werden müssen; wenn aber die Deutschen sich dagegen sträuben, daß sie nicht zur Erlernung der tschechischen Sprache gezwun-gen werden, dann schreien die Tschechenblätter über die Germanisation, die dreist ihr Haupt erhebt. Der „LfficiosuS" 15. hat eine» solchen Respect vor dem Sieger in deut Kampfe mit der liberalen Opposition, daß er seiner Freude nur durch Großrnnth Ausdruck zu geben ver-mag; und in dieser großmüthigen Lanne bean-sprucht er, daß dem Ministerpräsidenten jedes seiner Dienstjahre für zehn Jahre ange.-echnet werde, da ja auch dem Soldaten ein Kriegsjahr doppelt angerechnet wird. Doch so groß wie die Officiöfen uns glauben machen wollen, dürsten die Verdienste des gegenwärtigen Regimes nicht anzuschlagen sei»: vielleicht kommt der Eorre-spondenl der „Berliner Nationalzeitung" der Wahrheit etwas näher, wenn er schreibt: — »Auf alle Fälle sieht man. wie die nationalen Forderungen sich für die nächste Reichsraths-Session ansammeln und daß das Ministerium Taaffe in, vierten Jahre seines Bestandes noch erst am Anfange des Ausgleichs steht, mit dem Kräfte verlassen oder die Beinmuskel» dnrch fchnitten sind. Urplötzlich sinkt er schwer nieder! — Da liegt er dann, mit dem Schnabel nur noch schnappend, der Sieger hackt noch eine Weile auf ihn los und stellt sich wüthend, selbst außer Athem, heraussorderud nebe» sei» Opfer. Jetzt hat die beispiellose Rohheit der PadroneS sich zu bewähren. Beide Hähne werden von ihnen wieder aufgegriffen, gezupft, gezwickt wie zuvor, durch den aufgerissenen Schnabel wird gewaltsam Lust eingeblasen, mit den, Kopf wer-den sie in, Kreise geschlenkert und was der be-lebenden und reizenden Mittel mehr sind. Dann wieder Aufstellung der wüthenden Thiere, wenn das eine auch nur noch liegend, auf einen Flügel gestützt, um sich beiße» und stoßen kann, was in den seltensten Füllen von Erfolg ist, — Kamps. Stillstand einen Moment — und wieder und immer wieder dieselbe Bestialität, bis der Hingestreckte eine gewisse Zeit — gewöhnlich je nach Abmachung eine oder zwei Minuten — regungslos dagelegen und alle wüthenden An-griffe, alle brutalen Reizmittel auch nicht durch ei» Oeffnen des Schnabels mehr beantwortet. Während dieser Pause zählt der Festordner bis 2.°>, und der erste Abschnitt des vergnüglichen Schauspiels ist ju Ende. Den, Besiegten, der nur in äußerst seltenen Fällen mit den, Leben davonkommt, wird der Sporn abgebunden und — 3 — eS bis zum Ablause der Legislaturperiode auch nicht fertig werden wird." Kleine tzlironik. Cilli, IS. August. sK a i s e r s G e b u r t s t a g ] Wie alljährlich. so wurde auch heuer am 18. d. M. in der Stadtpsarrkirche aus Anlaß deS Geburts-sestes Sr. Majestät des Kaisers ein solennes Hochamt vom hochw. Abte Wretschko unter großer Assistenz celebrit. Diesen, Hochamte wohnten die Spitzen der Civil- und Militärbehörden sowie die Vorstände der hiesigen Lehrkörper bei. Sehr zahlreich waren auch die hier domicilirenden Officiere des Ruhestandes vertreten. Vor der Kirche hatte je eine Compagnie Jäger und Landwehr Aufstellung genommen und die üblichen Dechargen abgegeben. sD i l e t t a n t e n t h e a t e r.s Die Dilet» tanten-Festvorstellung, welche Donnerstag, den 17. d. zur Feier des GeburtsfesteS Sr. Majestät des Kaifers in Scene ging, verfanimelte ein zahl-reiches nnd gewähltes Pudlicum in unserem wenig anziehenden Schauspielhause. Die Volks-Hymne, bei deren Klängen sich sämmtliche Au-wesenden von ihren Sitzen erhoben, prälndirte die Festfeier. Hierauf executirte die durch Musik» dilettanten verstärkte Vereinskapelle recht schwung-haft die Hübner'sche Festonvertnre. Nach der-selben sang Herr von Bistarini die Krentzer'sche Eomposition „des Sängers Fütch". Die weiche seelenvolle Stimme, die Reinheit der Intonation, sowie die musterhafte und seltene Deutlichkeit der Declamation »lachten diese Pieee zu einem reinen vollen Kunstgenüsse. So erntete denn auch Herr von Vistarini »»getheilten stürmischen Beifall für seinen herrlichen Vorlrag. Recht lobend sei bei diesem Anlasse auch der Orchester-Beglei-tung gedacht, welche mit wohlthuender Sicherheit auf die Intentionen des Sängers einging. — Die Darstellung des dreiactigen Lustspieles „Durch's Ohr" von Jordan brachte den Mit» wirkenden reiche künstlerische Ehren. Stürmischer Beifall auf offener Scene und nach den Act-schlösse« zeugte von dem günstigen Eindrucke, den die reizende Dichtung ans das Auditorium ausübte. Schreiber dieses kann leider ans unschwer zu errathenden Gründen in eine Kritik der Einzelleitungen nicht eingehen, er kann je-doch, ohne ein parteiisches Lob auszusprechen der allgemeinen Anerkennung Ausdruck geben und bemerken, daß sänimtliche Partien im Sinne der Dichtung aufgefaßt und durchgeführt wurde». und daß Frau Befozzi (Clara) Fräulein Bahr (Mathilde) und Herr von Vistarini (Robert) für Dilettanten geradezu hervorragende Leistun-gen boten. Auch die mühevolle scenische Aus-stattung, ein Verdienst des Herrn Oderberg-Commissärs Riedl, verdient besondere Anerkennung. Wenn von mancher Seite über die etwas gar zu langen Zwischenpansen geklagt wurde, so möge dieselben der jammervolle technische Apparat unserer Bühne entschuldigen. Es sei bei diesem Anlasse gleich erwähnt, daß den Dilet-tanten das Komödiespielen durch den Mangel jeglicher Bequemlichkeit sehr verleidet ist, und daß sie sich wohl kaun, mehr zn einer Vorstel-lnng in den» alten verlotterten Rumpelkasten, der den eupheinististen Titel Studttheater führt, in welchem Wind und Wetter freien Spielraum haben, in welchem nicht die primitivsten Erfordernisse vorhanden sind. — entschließen werden. Es wäre aber auch schade für jeden Pfennig, der für momentane Ausbesserungen verschwendet würde, denn hier ist wirklich Mal; und Hopfen verloren, und wir glauben kaum, daß die löb-liche Stadtgemeinde das Rumenwerk so schön findet, uiii jährlich einige hundert Gulden zu dessen Conservirung zu verausgaben. Als man das Gebäude kaufte, hatte man neben der Er» Haltung des Theaters auch die Verbreiterung der Theatergasse im Auge. Letztere ist bereits geschehen. Run wird man aber auch daran ge-he» müssen daS Theater selbst zu adaptiren, denn welchen Werth könnte sonst das Gebäude, in dem die kleinste wandernde Truppe sich un-behaglich fühlt, i» dem nun einmal nicht ge-spielt werden kann, — haben. Nur hüte mau sich vor jeder Flickarbeit, wenn man je einen Nutzen sür die Stadt aus dem Gebäude ziehen will. Daß das Theater für die Stadt selbst eine Nothwendigkeit ist, bedarf keiner Betonung, so-wie es keiner besonderen Erinnerung bedarf, daß von unseren Dilettanten schon viele Tausende von Gulden zu gemeinnützigen Zwecken erspielt wurden. sF o r t s ch r i t t S v e r e i n Tüffer.] Für die morgen Sonntag Nachmittag O1/* Uhr in Tüffer statfindende Versammlung des pol. volkSw. Vereines Fortschritt gibt sich, wie wir von mehreren Seiten hören, ein reges Interesse, namentlich unter uns Eilliern kund?, da in der-selben Worte fallen dürften, die wir sonst am Parteitage erwartet hätten. Nachdem in das untersteirische Vereinswcsen leider eine schlimme Stagnation getreten ist, und offene Mannesworte in Versammlungen nur selten gehört werden, ersuchen wir alle Cillier Parteigenossen, sich morgen Nachmittag ja recht zahlreich in Tüffer einznfinden. Vielleicht würde sich ein Chor »»serer liebenswürdigen deutschen Sänger zusam-lnenstelle», damit nach geschlossener Tagesord-nnng auch das deutsche Lied ertönen würde, wie im Vorjahr. Wie erwähnt, können wir mit dem gemischten Zuge nach Tüffer fahren und mit dem Lokalzug wieder in Cilli eintreffen. Der Versammlung wird unter Anderen auch der Reichsratsabgeordnete Dr. Foregger anwohnen. ^Philharmonischer Verein in Marburg.] Der Marburger Gen, einderath hat der zerfetzte, bluttriefende Kadaver über den Zaun oder unter die Tribünen geworfen, denn in Wuth krepirte Hähne gelten für giftige Speise. Der Besitzer des Siegers empfängt sein Geld, von fünf bis zu hundert Dollars nnd mehr, je nach dem Reichthum der Wettenden, und wieder bildet sich der Kreis der Wärter und das Suchen nach Gegnern n. f. w. Während des Kampfes müssen sich die Hähne selbst lautlos verhalten, denn nach „rit-terlichem" Branch gilt der geringste Schmerzens-oder Angstschrei, wie die Flucht, als Feigheit und unbedingt als Zeichen des Besiegtseins und endet den Streit sofort. Desto lauter die Zuschauer ' Anfeuernde nnd wüthende Flüche, freu-dige und ärgerliche Zurufe und lebhafte Gesten begleiten den ganzen Vorgang; nur das bei gesitteteren Schauspielen beliebteste Zeichen der Theilnahme — das Stampfen und Trampeln — ist dem rohen Publikum des Hahnenkampfes noch unbekannt. Sogar die sonst nie ausgehen-den geliebte» CigaritoS werden im Moment der höchsten Ekstase fortgeworfen, der sonst wie an-gewachsene Hut fliegt begeistert von einer Seite des Kopfes zur andern, die des Kampfes noch harrenden Hähne werden hoch emporgehoben, als sollten sie sich an der hohen Tapferkeit ihrer Kollege» zu eigene» Thäte» ermuthige» und o» Blutanblick erlaben. Kann, ist die Entscheidung gefalle», so stürzt und bricht Alles über die Schranke» in die Kainpfbahn, um den Sieger zu bejubeln und Privatwetten einzustreichen. Minuten wildester Aufregung, in denen man sich unwillkürlich umsieht, ob nicht irgendwo anch Messer und Revolver blinken, wetteifernd mit den feuersprühenden Augen entzückter Mexikaner. Darauf beginnt das Schauspiel von Neuem, immer und immer wieder ein „Gang" nnd bauen bis tief in die Nacht. An diesem rüden Vergnügen betheiligen sich nicht etwa nur die roheren Elemente der Be-völkernng, nein, im Gegentheil, neben den — allerdings in der Ueberzahl anwesenden — frei« characteristischen Mexikanern sieht man den lang-weilig'inodernen Löwen des Salons und den Helden der Rennbahn neben den, sonngebräunten „Cowboy", dem stutzerhaften Ellenritter, der zei> lumpte Rowdy steht friedlich neben dem Poli-eeman in voller Uniform, der auch sein Ver-gnügen haben und wetten will, und die Horn-liant der Hände des Tagelöhners „arbeitet" hier nicht lebhafter, als das zarte Ziegenleder auf der Hand des Bummlers. Jeder Sports-man ist auch Besitzer von kostbaren Kampfhähnen und wettet und echanffirt sich bei dem blutigen Spiel wie der lumpigste mexikanische Bettler, der sich erst in letzter Nacht seinen Hahn hat mühsam stehlen müssen. die ausgeschriebene MusikdirectorSstelle Herrn Rudolf Dellinger in Grablitz (Deutschböhmen) verliehen. [Vereiteltes B o m b e n a t t e n tat.] Wie aus Trieft berichtet wird, gelang eS der Polizei ei» für vorgestern geplant gewesenes neues Bonbenattentat zu vereiteln und die Fäden der verbrecherischen Verschwörung, die das At« tentat vom 2. August ausführte und weiter plante, in die Hand zu bekommen. (5s langte nSmlich per mare eine Kiste am 17. August in Trieft ein, welche an eine angesehene Person-lichkeit adreffirt war und eine ganze Garnitur von Petarden und Orsini-Bomben barg. Der Adressat wurde sofort verhaftet. Run wird man wohl auch seiner Complicen habhaft werden. [U n t e r st e i ri s ch e Bäder.) Im Kaiser Franz JosefSbade Tüffer sind bis zum 17. d. 51V und in Bad N e u h a u s bis zum 13. d. 012 Curgäste eingetroffen. [kmvts 1ci private1.] Heute wurde die Nummer 3 dieses von liberalen Männern geschaffenen Blattes in einer Auflage von 160V Exemplaren ausgegeben. Die Zahl der Abonnenten vermehrt sich mit jedem Tage und dürste dieselbe bis zum Ende dieses Jahres bestimmt 2000 erreicht habe». Der Aerger der slovenische» Presse ist ein collosaler. Besonders „Gospodar" ergeht sich in den gemeinsten Schimpfereien. Wird nichts nützen. [K u r i e Freude.] Unser Freund Dr. Gregorec hatte diese Woche wieder einmal entschieden Pech. Der „Gospodar" brachte näm-lich in seiner letzten Nummer mit größter Freude die Nachricht, daß wir wegen Beleidigung eines Rentiers in Sauerbrunn preßpolizeilich verfolgt werden. S-lbstverständlich war diese Nachricht mit christlich-gregorec'schen Randglossen versehen, daß es einem ganz schwarz vor den Augen wurde. — Nun stellt sich die Sache aber so: Die gegen unS eingebrachte Preßklage wurde voui Rathssenate in seiner gestrigen Sitzung verworfen, da keine Beleidigung in der betreffenden CorreS» pondenz enthalten ist. Dr. Gregorec. der uns schon im Geiste 3 Monate sitzen sah, möge sich darüber trösten und das Sprichwort vor Augen halten: „Im Hause des Gehenkten soll man nicht vom Stricke sprechen", denn so viel uns bis jetzt bekannt ist, ist die gegen ihn er-hobene Preßklage noch nicht zurückgezogen. [Z u g s o erspätung.] Als nach Ankunft des heutigen Postzuges die Maschine desselben zum Kohlenmagazine fuhr, brach an ihr eine Kolbenstange. Es mußte daher eine Ersatzma-schinc requirirt werden. Der Zug erlitt dadurch eine namhafte Verspätung. [Schneegestöber im Hochso mme r.] Von der durch das Alpencomitö in Villach am Dobratsch (Villach Alpe,) 6000 Fuß Seehöhe, errichteten meteorologischen Beobachtungs-Station, welche regelmäßig die daselbst gemachten Be-obachtungen an die Centralanstalt in Wien sendet, wurde gestern dorthin gemeldet: „Seit gestern Abends Nordweftsturm, Schneegestöber, einzelne Donnerschläge. Die Morgen-Temperatur sank heute Früh bis 15 Grad Celsius unter Null. Niederschlagsmenge seit gestern 24 5 Mm., welche einer Neuschnee läge von 24 Centimeter ent-spricht." [Kein Platz.] Wegen Ueberfüllung des diesgerichtlichen Gefangenhauses wurden neuer-dings 2v Sträflinge an das Gefangenhaus Car-lau, IV Sträflinge an das Bezirksgerichtsgefäng-niß von Rann und 15 an jenes von Lutten-berg abgegeben. [Das Böllerfchießen.] Zu Hinfen-berg hat das leider unausrottbare Böllnschießen wieder zwei Opfer gefordert. Geleaentlich des Kirchtages wurde — wie üblich — sehr unvorsichtig darauf losgeböllert, bis ein Bauernsohn lebensgefährlich und ein Knecht nicht unerheblich verwundet war. [Ueberfall.] Das Bauernmädchen Maria Tertlitsch wurde auf der Reichsstraße zwischen Gonobitz und Windisch-Feistritz überfallen. Mit genauer Noth konnte sich das Mädchen der Attentäter erwähren und entfliehen. [Ertrunken.] Das sechsjährige Mäd-chen Helena Klinz in Zirkolana (Bezirk Pettau) — 4 — siel am 10. d. in eine Wassergrube und ertrank in derselben. [T o d ^ a u f g e f u n d e n.] Die Bäuerin Katharina Skoflek in Doll bei Sternstein wurde in ihrer Wohnung todt aufgefunden. Da der Verdacht vorliegt dieselbe sei eines unnatürlichen Todes gestorben, so begab sich eine Commission des hiesigen Kreisgerichtes an Ort und Stelle. sP s e r d d i e b st a h l.] Dem Grundbesitzer Michael Schellich in Maria Dobje wurde am 10. d. ein vierjähriges Pferd sammt Wagen gestohlen. Der Schaden beträgt circa 200 fl. ^Brandlegung.] Am 13. d. ging das Wirtschaftsgebäude des Michael Fidler in Oistro in Flammen auf. Man hegt den Verdacht der Inwohner Michael Koll habe das Feuer gelegt; Letzgenannter wurde auch in Untersuchungshaft genommen. [S i b i r i f ch e P e st.] In zwei Ortschaften des Olgopoler und des Jampoler Bezirkes (Gouvernement Kamcnec-Podolski) ist die sibirische Pest ausgebrocheii. Von den Erkrankten starben Alle. Aus Kamen« wurden vom Gouverneur Aerzte dorthin entsendet. sContagiöse Krankheiten bei Kinder n.] Die Pariser Aeadernic do möde-cinc hat in Beantwortung einer Anfrage des Unterrichtsminifters, wie lange von contagiö-sen Krankheiten befallene Kinder von der Schule fernzuhalten sind, sich dahin geäßert, daß die Kinder bei Masern, Blattern, Scharlach und Diphtheritis 4t» Tage, bei Vericellen 25 Tage von der Schule fernzuhalten seien; es sei nicht statthaft, in dieser Beziehung zwischen leichten und schweren Fällen einen Unterschied zu statu-iren, da es oft genug vorkomme, daß durch leichte Formen die schwersten verbreitet werden. sP l a f o n d e i n st u r z i n der Kirche.] Einer Mittheilung aus Barzelona zufolge hat sich die Decke der Kuppel von San An-dres de Palomar gelöst und unter ihren Trümmern die Personen begraben, welche im Schiff der Kirche sich befanden. Unter dem Gypsschutt wurden sechs Leichen hervorgeholt; ein Dutz nd Personen wurden verwnndet. Der Priester blieb unverletzt. [E i n malitiöses Wort.] Ein un-garischer Politiker ist jüngst aus Belgrad zurück-gekehrt, wo er einige Zeit verweilte und wieder-holt Gelegenheit hatte, mit den König Milan zu verkehren. Als der Ungar zurückkehrte, wurde er mit Fragen bestürmt, welche selbstverständlich nur Serbien und seinem Könige galten. Im Easino wurden ihm unter Anderem zwei Fragen gestellt: „Welches Urtheil fällen Sie über Mi-lans Thätigkeit ?" fragt ihn ein Freund, und gleich darauf fragte ein Zweiter: „Wird er dicker?" Der Heimgekehrte antwortete Beiden: „Glauben Sie mir, Serbien ist ihm schon zu klein." [(Sine j ournalistifche Bibelg losse] macht der „Newyork-Herald" in folgendem Scherz: „Moses war in gewisser Hinsicht ein Mann von staunenswerther Geschialichkcit; er verwandelt Spazierstöcke in Schlangen, arrangirte eine ungeheure Excnrsion durchs Rothe Meer, ohne einen Eent Fährgeld zu erlegen, und brachte seine Leute mit allen ihren Habseligkeiten glück-lich aus Egypten heraus, was jedenfalls m?hr ist. als England und Frankreich in letzter Zeit zu leisten im Stande waren, aber der Abfall von zehn unter zwölf Reportern, die er nach Kanaan gesendet hatte, beweist bis zur Evidenz, daß er als Herausgeber eines täglich erscheinen-den Blattes jämmerlich zu Grunde gegangen wäre." [Und sie kom mt d o ch.] In den Schau-feustern der fashionablen Geschäfte Wien und Berlins mit Damenartikeln kann man die K r i -noline wieder sehen. Zuerst erschien sie in der Gestalt eines kleinen Polsters zur Erhöhung der Wirkung kunstvoll geraffter Tuniques. Nach und nach wuchsen die Aufbauschung?» und mit ihnen der Umfang der Polster, bis sie die Form von Halb^Krinolinen annahmen, um jetzt endlich, nachdem der Ring geschlossen, sich in ihrer ganzen ursprünglichen Gestalt zu zeigen. Jeder Zweifel ist ausgeschlossen. Da hängen sie, oben und u-len je vier Reifen. Und es läßt sich annehmen. ^ aß trotz allen anfängliche» Sträubens der Da- men und aller gerechtfertigten Spötterein der Herrenwelt die neuerweckte Mode weiter und weiter um sich greifen und ihren alten Zwang geltend machen wird. Nicht in jähem Sprunge wird man von der bisherigen trikotartigen Ge-wandung zurückkehren zu der Erfindung der Kaiserin Eugenie. Derartige Umwälzungen voll« ziehen sich langsam. Aber daß wir an dem Wendepunkte angekommen sind, erscheint dem zitirten Blatt zweifellos. Bei dieser Sachlage drängt sich vom neuem die Frage auf: Wie entsteht die Mode, und läßt sich nichts dagegen thun , daß sie nicht gar zu abgeschmackt sich entwickelt? Die Mode entwickelt sich nicht wie eine elementare Gewalt, die unaufhaltsame Bah-nen geht, sie ist vielmehr das Erzeugniß einer Reihe von Fabriken in Paris, die sich über die Richtung verständigen, welche sie der Mode geben wollen. Durch ein Zusammenwirken der verschiedenen beim Bekleidungswesen thätigen Branchen werden die Vorbereitungen getroffen, daß in dem entscheidenden Augenblick, in dem die Mode hervortreten soll, alles „Moderne" gerade in dem System, daß man angenommen hat und nur in diesem vorhanden ist. Das Grund-prinzip, von dem die Arrangeure der Mode ausgehen, besteht darin, die neue Mode ttetS so einzurichten, daß die nach der bisherigen Mode gearbeiteten Kleidungsstücke so schnell und so gründlich wie möglich nnlragbar gemacht werden und jede Umänderung in die neue Mode ausgeschlossen ist. [Vom Gehenktwerden.] Der Re-dacteur des medicinischen FachblatteS „American Ledger" widmet in der letzten Nummer einen längeren Artikel den Empfindungen Jener, die zum Henken verurtheilt sind. Nach seiner Be-hauptung wäre die Procedur durchaus nicht unangenehm. Wird das Genick gebrochen, so tritt der Tod sofort ein, im anderen Falle kommt das Ende in Form einer sanften Betäubung. Ein gewisser Judson, der dreimal die Procedur deS HenkenS unvollkommen durchgemacht, stellte seine Erfahrungen dem Arzte zur Verfügung. Er erklärt, daß die Augenolicke, welche er in der Luft baumelnd verbracht, die glücklichsten seines Lebens waren. Farbige Lichter tanzten vor seine,l Augen, die herrlichste» Gegenden er-schienen ihm gleichwie von einem Feuerwerke erleuchtet, und erst dann begann ein Moment des Schmerzes für Judson. als man den Strick abschnitt und den Delinquenten wieder zum Leben brachte. [Nach reiflicher Ueberlegung.] Fritz erhält eine Birne. „Da hast Du", sagt ihm seine Mutter, „das ist für Dich und Deine Schwester. Theile christlich mit ihr." — „Was heißt denn das „christlich" theilen?" fragt Fritz. — „Das heißt", erwidert die Mutter, „die Birne entzwei schneiden und daS größere Stück Deiner Schwester geben." — Fritz überlegt einen Moment. dann gibt er die Birne seiner Schwester, indem er ausruft: „Da nimm, und theile Du christlich." [König Cetewayo,] welcher zur Zeit in London weilt, besuchte in einem blauen Ser-ge-Anzug gekleidet, der ihm das Ansehe» eines allzu stark gefütterte.» Schiffskapitäns gab. die beiden Häuser des Parlaments. Im Unterhause, welches sehr schlecht besetzt war, langweilte er sich offenbar sehr bedeutend, und erst als Glad-stoite sich zu einer kurzen Erklärung erhob, ge-wann er ein augenscheinliches Interesse an den Verhandlungen, welches aber mit dem Nieder-sitzen des Premiers sich »vieder verlor. Nach einer halben Stunde ging Cetewayo hinüber nach dein Oberhaufe, wo er es imr ungefähr zehn Minute» aushielt und diese hauptsächlich mit Bewunderung der prächtigen Glasfenster, der gemalten Decke und des Throne» verbrachte. A»n meisten Unbequemlichkeit scheinen ihm seine Stiefel zu bereiten und obwohl für deren Ge-räuinigkeit gesorgt ist, klagt er über fortwährende Müdigkeit in den Beinen und bringt seine Zeit am liebsten sitzend zu. Al« Kopfbedeckung trägt er meist eine Schirinkappe und unter derselben einen seinen Rang andeutenden schwarzen Reif. Im Ganzen schickt er sich recht gut in die euro-päische Lebensweise; nur hat er noch nicht ge-lernt, in einen Wagen zu steigen. Ohne das Trittbrett zu benutzen, stützt er sich mit den Armen auf die Kissen und rutscht dann auf den Knien in den Wagen hinein. Von seinem Appetit kam man sich einen ungefähren Begriff machen, wenn man erwägt, daß er blos zum Frühstück vier Pfund Rindsbrate» vertilgt. [Ein einträgliches Geschäft ohne Betriebskapital.] Von einem reichen Regenschirmhändler in New-Aork erzählt ein amerikanisches Blatt, daß ihn sein Waarenvor-rath absolut nichts koste, denn er verschafft sich denselben durch eine einfache Spekulciio» auf das böse Gewissen seiner Nebenmensche,>. Zu die-sein Zwecke promenirt er den „Broadway" ent-lang, und wenn er einen wünschenswerthen Re< genschirm erblickt, hält er den Träger desselben an und sagt mit nachdrücklicher Betonung: „Entschuldigen Sie. mein Freund, aber Sie ha-den meinen Regenschirm."Wenigstens jeder vierte der aus diese Weise Angehaltenen weiß genau bei sich, daß seine Eigenthumsrechte auf den fraglichen Regenschirm eine gründliche Untersu-chung nicht vertragen würden, weshalb er sich beeilt, denselben auszuliefern und dabei in der Regel unter vielem Stottern die Entschuldigung vorzubringen: „Ich habe schon lange nach dem Eigenthümer gefahndet, und heute Nachmittag wollte ich ihn auf der Polizei-Direktion abgeben." An jedem bewölkten oder regnerischen Tage heimst dieser erfinderische Sammler — dem in einer gewissen Entfernung ein Knabe mit einem Handkarren folgt — auf diese Weise 75 — 100 Regenschirme ein, die er dann nachträglich um den üblichen Preis im Detailhandel verschleißt. [©in guter R a th.] Als Charles 5.'yell, der ausgezeichnete Geologe in Amerika war, erhielt er in Bezug auf das Reise» mit einem Missisippi-Dampfer von einem Einheimisen einen sonderbaren Rath. „Zahlen Sie Ihre Uebersabrt nicht früher, als bis Sie dazu gezwungen wer-den!" lautete das erste Stück Weisheit, das ihm gepredigt wurde. „Und, bitte warum nicht?" fragte er. „Weil dann, im Falle Ihnen ein Unglück zustoßen sollte. Ihre Chancen weit gün-ftiger sind." —„Wollen Sie nicht die Güte haben, mir das näher zu erklären, mein Herr?" bat Lyell weiter. „Je nun," versetzte der Ameri-koner, „als ich verflossenen März den Fluß hin-auffuhr, hörte ich plötzlich den AuSruf: „Mann über Bord!" Hierauf eilte der Kapitän sofort ins Bureau und fragte: „Hat der Mann, der über Bord gefallen, feine Ueberfahrt bezahlt?" Als er eine bejahende Antwort erhielt, wendele er sich zu dem Steuermann und sagte gleich-giltig: „Weiterfahren! Es ist Alles in Ordnung." [Mehr als galant.] Von einem Exzes der Höflichkeit und Sorglichkeit bei einem älteren Herrn in Boston erzähl» der „R. A. He-rald": Derselbe pflegt, wenn er mit Damen im Freien dinirt. um die Fliegen und Wespen fernzuhalten, welche die Damen belästigen könnten, sich — Syrup auf seine Glatze zu streichen. [Ein gefährlicher Schneider.] Damenschneider: „Das Kleid sitzt vortrefflich, mein Fräulein, wie angegossen; nur der Hals ist ein wenig zu lang, den werde ich Ihnen aber gleich abschn-iden!" [Aus der I n st r u c t i o n S st u n d e.] Unteroffizier: Was ist der Soldat seinem Vor-gesetzten schuldig? Soldat: In der Regel nichts, denn den traut er sich nicht anzupumpen. [Eine Schule in dieLuft ge-sprengt.] Aus Grodno, der am Riemen ge-legenen Hauptstadt des gleichnamigen rußischen Gouvernements, wird berichtet: Im Keller eines Hauses, in welchem sich eine jüdische Schule be-findet, geschah eine Explosion, durch welche das Haus sammt allen in der Schule anwesenden Erwachtenen und Kindern in die Luft geshrengt wurde. Die Explusion entstand durch unvorsichtige Handhabung eines Lichtes in der Nähe von Pulverfäßchen, die der Eisenhändler, welcher mit Pulver verbotenen Handel trieb, im Keller hatte. Die Detonation war so stark, daß die Fensterscheiben der benachbarten Kirche gespruu-gen sind. Gleich zu Beginn der Katastrophe er-schien Polizei und Militär auf der Unglücksstätte, und es wurden aus dem Schütte des zusammen» gestürzten Hauses eine Anzahl ganz verstümmelter Leichen sowie viele menschliche Gliedmaßen — 5 — hervorgezogen. Die Zabl der Verunglückten ist noch nicht konftatirt, weil nicht bekannt ist, wie viele Kinder während der Katastrophe in der Schule waren. Griechenland in Wort und Bild. Eine Schilderung des hellenischen Königreiches von A. von Cchweiger-Lerchcnfeld. Mit ca. 200 Illustrationen. In 20 Lieferungen ä 1'/, M. Leipzig. Schmidt & Günther. Der Verfasser führt uns in der 11. bis 13. Lieferung zunächst nach dem Schlachtfeld von Platää, in großen Zügen schildert er uns den denkwürdigen Kampf nnd Sieg und das endliche Schicksal des viel» genannten Ortes, dann wandern wir noch dem ilvlikon und von da nach blieben, der altbe-rühmten Stadt, nach dem Kopais-Soe und Or-choraenos. Wir besuchen Lebatlea und Cbäronea, dann die Stätte Delphi und rasten an der Ka-statischen Quelle, an dem Badebecken der Pythia. Von dort aus steigen wir auf den altklassischen Parnass: „Was man hier oben überblickt — sagt der Verfasser — ist von so erhabener Großartigkeit, daß keine Feder den Eindruck der Herrlichkeit wiederzugeben vermag. ES ist in der That ein Blick auf „ganz Griechenland!" — Die vielen vortrefflichen Jllustrauonen in diesen Hefte tragen neben den Text viel dazu bei unS ein schönes Bild aller dieser klassischen Land-schatten zu geben die wir dieses Mal mit den Therrnopyleu beschließen, wo die muthigen Spar-taner den Tod fürs Vaterland starben. Herichtssaaf. [Auslosung der Geschworenen.] Für die am 25. September beginnende V. Schwnrgerichtssesfion wurden gestern nachstehende Herren als Hauptgeschworene ausgelost: Franz KaSperitsch. Hausbesitzer in Marburg; Franz Pototschnig. Lederermeister in Wind.-Graz; Johann Supantschitsch, Realitätenbesitzer Jellen-schen; Georg Dobnik, Realitätenbesitzer, Hohen-mauthen; Dr. Gustav Heigl, k. k. Gymnasial-Profefsor in Marburg ; Joses Hlubek, Schlosser, Pettau; Carl Filaferro, k. k. Notar in Pettau; Johann Jager, Realitätenbesitzer in Gatschnig; Martin Tschulek, Realitätenbesitzer in Poistrau; Josef Reich, Realitätenbesitzer in Manthborf; Josef Schrammel, Gasthausbesitzer, Luttenberg; Josef Pototschnig, Real'iätenbesitzer in Zellnitz bei Faal; Carl Kirchbaum, Handelsmann in Oplotnitz; Carl Sorretz, Realitätenbesitzer, Brunn-dorf; Adam Huber, Eisenhändler in Lutte.,berg ; Dr. Heinrich Lorber, Advokat in Marburg; MatheuS Topler, Realitätenbeftzer, Gruschen-berg; Mathias Plauschak, Realitätenbesitzer in Trifail; Alois Wellebil, Realitätenbesitzer in Maletschnig; Johann Assowitsch, Hausbesitzer in Marburg; Josef Wretzl, Fleischer, Studenitz; Simon Schunko, Realitätenbesitzer, Unterkötsch; Bogislaus Falta, Controlor in Doropole; Joh. Löschnig, Handelsmann in St. Marein; Anton Vogrin, Hausbesitzer in Marburg; Jacob Ban-calari, pens. Kreissecretär in Mrrburg; Dr. Gustav Ritter von Britto, k. k. Oberrealschul-Professor in Marburg; Franz Horak, k. k. Gyin-nasial-Professor in Marburg; Julius Burg-hardt, Hausbesitzer in Marburg; Johann Victor Supan, Handelsmann in Marburg; Johann Jaklin, Handelsmann in Widem: Anton Herritfch Hausbesitzer in Marburg; Dr. Raimund Gregl, Hausbesitzer, in Marburg; Joses Kodella, Realitätenbesitzer in Dialingberg; Johann Lipp, k. k. Gymnasialprofessor in Marburg; Franz Praun-feis, Handelsmann in Lichtenwald. Als Ersatz-geschworene wurden ausgelost die Herren: Johann Ploner, k. k. Gymnafial-Profefsor; Johann Jellenz, Hausbesitzer; Johann Lis-kounigg, k. k. Gymnasial-Profeffor; Carl PoS-pichal. Kaufmann; Franz Pacchiaffo, Juvelier; Josef Tertschek, Schlossermeister; sämtliche in Cilli; Conrad Amon, Bürgermeister in Tüffer; Andreas ElSbacher, Handelsmann in Tüffer; Johann Sadnik, Hausbesitzer in Sachsenseld. Eingesendet.*) Stabtpark und Musikkapelle in Cilli. Wer heuer den in voller Pracht und im saftigsten Grün dastehenden Stadwark besuchte, deui mußte wohl das Herz im Leibe vor Freude lachen, denn Kunstsinn, Fleiß, Geschmack und manche sinanciellen Opfer haben in einer kurzen Reihe von Jahren eine» höchst reizenden Ort mit denk-bar schönster Staffage zu einer Promenade um-gewandelt, wie sie wohl selten in einer Verhältniß-mäßig kleinen Stadt, wie Cilli es ist, gefunden werden kann. Die Promenade ain rechten Ufer der Sann, welche das Hochquellenwasser aus den Sulzbacher Alpen herab führt, bas sich hier als reinstes Krystallwasser darstellt, weiters die Promenaden am nördlichen Abhänge des Ricolai-und Laisberges, welche nach Osten den prächti-gen Anblick, des Schloß-, deS JosefibergeS und der geschmackvollen Villen Krisper, Fanninger :c. und nach Westen die malerische Ansicht einer lieblichen Landschaft gegen das ober? Sannthal mit den dasselbe abschließenden Sulzbacherber» gen gewähren, sind heuer die Lieblingsorte der eleganten Welt, zu welcher die zahlreich vor-handenen Sommerfrischler aus dem Süden ein beträchtliches Contingent geben. Namentlich wird diese Wahrnehmung an jenen Abenden un-willkührlich gemacht, an welchen die Stadtmusik ihre Promenade-Coneerte spielt. Man fühlt sich da plötzlich in einen Badeort versetzt, um so mehr, da nian Conversationen in verschiedenen Sprachen, deutsch, italienisch und auch französisch führen hört. — Unwillkührlich fragte ich meinen Cicerone der eben so freundlich war, mich in den Stadtpark zur Musik zu führen, wie hoch denn hier die Taxe für die Eurmusik sei, indem ich mich gleich-zeitig entschuldigte,solche noch nicht bezahlt zu haben, da mich Niemand darauf aufmerksam machte. Zu meinem nicht geringen Erstaunen wurde mir die Versicherung zu Theil, daß eine solche nicht bestehe, und daß die Bewohner der Stadt Cilli sich die Musitcapelle mit eigenen Mitteln erhalten. Ein Ereigniß, das heut zu Tage selten vorkommt, und anderwärts ohne Zweifel in der An geregelt werden würde, daß jeder Hotelbesitzer, oder Wohnungsvenniether von den Sommerfrisch-lern, die eine bestimmte Zeit sich hier aufzu-halten beabsichten. eine mäßig gehaltene Musik-taxe einzuheben und an den Musikverein abzu-führen hätten. Ich bin überzeigt, daß es Nie-manden einfallen könnte, sich daran zu stoßen; im Gegentheile glaube ich, daß die Sommer» frischler mit Vergnügen ihre Tangenten beizu-tragen bereit wären. Vielleicht genügen diese Zeilen, um dieser ganz natürliche» Idee zur praktischen Geltung zu verhalte». Wie ich von nieinem Cicerone weiters erfuhr, kämen solche Taxen sehr erwünscht, weil man sie zur Ausbesserung der bezahlten Musiker während der Sommersaison verwenden könnte, wodurch das Animo derselben ohne Zweifel gesteigert werben würde. Heut zu Tage will AlleS verbieuen, will eben Alles angemessen entlohnt werben. Auch bie Accqui» rirung »euer Kräfte wäre dadurch erleichtert. Die Capelle leistet gewiß ganz Gutes unb befrie-bigendes; daran habe ich mich bei ben letzten zwei Promenade-Concerten überzeugt, bei welchen fast alle vorgetragene»«» Piecen Beifall fanden. Mit Bebauern aber mußte ich vernehmen, daß gewisse Herren, die sich gerne bemerkbar machen, und ein großes Wort überall mitsprechen möchten, eine Opposition anstreben, die leicht zur Folge haben könnte, daß der schöne, mit vielen Opfern errichtete Verein zum Falle gebracht werde, um so mehr, da vor wenigen Tagen das Gerücht verbreitet worden war, die Stadt Cilli werde bei der bevorstehenden Orga-nisirung der Infanterie ein neu errichtetes Regi» me»t mit dem Stäbe, d. i. auch mit der Regi» mentSmusik erhalten. Aber man verrennt sich vorläufig in eine gewaltsame Täuschung, denn ich kann diesen Herren di? Versicherung geben, daß derzeit daran gar nicht zu denken sei; das Ergänzungs-Bezirks-Commando wird allerdings vom neuen Cillier Regiment« Nr. 87 mit einem *) Für Form und Inhalt ist die Redaction ni cht verantwortlich. Bataillone hier garnisoniren, aber der Stadt wird der Regiments-Stab vorläufig nicht zu Theil werden, da gegenwärtig die hiezu erfor-derlichen Ubikationen fehle», und bis zur Befei-tigung dieses Hindernißes ist für den Stab die Stadt Graz bestimmt. Dieses Hinderniß kann aber Jahre dauern. Man hüte sich daher sol» chen zersetzenden Elementen Gehör zu schenken, vertraue mehr dem maßgebenden Urtheile ver-ständiger Fachmänner, und unterstütze daS bisher so gut Geschaffene auf das thatkräftigste. Auch kann ich nicht umhin, bei dieser Gelegenheit der Direction des MusikvereineS den besten Dank dafür auszudrücken, daß sie sich bestimmt fand, statt deS in die Sominer-Saison fallenden Concertes, während deS Sommers zweimal in der Woche die Musik im Stadtparke spielen zu lassen; diese Verfügung hat allgemeine Bestie« digung wachgerufen, denn dadurch kommt das große Publikum in die Lage von der Musik mehr zu prositiren, als bisher. Kurz die Stadt Cilli kann sich zu ihrem Musikvereiue uud zu ihrer Capelle nur gratnliren. Ein S o m m e r s r i s ch l e r, der von der Musik auch etwas versteht. An Zön! Ein eigen Liebesliedlein Habt Ihr mir vorgegirrt. Ganz neuer Art und sonder Ward PegasuS geschirrt. Ihr sagt, mir zu gefallen. — Gesteh» Jhr'S oder nicht, — Die bösesten 3oitisen Mir ruhig in'S Gesicht. Ihr malet ohne Schonung Ein Bild voll Unnatur; Dies fordert zur Belohnung Doch wahrlich Gleiches nur. Ich zahl' mit gleicher Münze: Auch Ihr seid ein Gedicht. Doch ein Gedicht von Bluten, Wer kennt die Sorte nicht? Ein Unding, hundertzeilig. Gekünstelt und geziert. Poesielos und langweilig. Mit einem Wort: — blasirt. Sie. ~ alkallwh«r -—' bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hasten. Haiskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. PASTILL E N (VerdtauBgezeltchen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). ßorrelpondenz der Hiedaction. Herrn Jacob Ferk, Schnldirector in Pettau. Ihrem Ansuchen gemäß constatiren wir mit Vergnügen, daß Sie nicht der Einsender der Correspodenz sind, wegen welcher der Ober-lehrer 2iher in der „Südsteirischer Post" über Sie herfällt. A. B. C. — beruhigen Sie sich Madame! Sie sind nicht „Sie", wie Sie ans dem Einge-fendet sehen. — Unserer Discretion können Sie selbstverständlich versichert sein. — 6 — AolkswirthschaMiches. fD er zehnte internationale G e-treibe- und Saatenmarkt in Wien] findet am 0. und 7. September l. I. in der Rotunde des Weltausstellungspalastes statt. Nach dem Programme ist der 6. September dem Vor-trage von Ernteberichten. der 7. September den Geschäften gewidmet, zu deren Erleichterung Proben neuen Getreides aus allen wichtigen Prodnctionsgegenden des europäischen Contine'nts insbesondere ans Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Serbien und Rußland zur Ausstellung gelangen. Verbunden ist dieser Markt mit einer Special-Ausstellung von Maschinen sür Landwitthschaft, Müllerei, Bäckerei, Brauerei, Spiritusindustrir und Getreidehandel sowie mit einer Ausstellung von österreichisch.ungarische» Hopfenmustern dies-jähriger Fechfung. Anmeldungen zur Theilnahme sowohl an den geschäftlichen Versammlungen, als auch an den verschiedenen in Aussicht ge-Kommene» Festlichkeiten werden von der Wiener Frucht« und Mehlbörse entgegengenommen. sDas rußische P e t r o l e » mj sucht in Concurrenz mit dem amerikanischen zu treten! Dieser Tage wurde eine Ladung mit 80,000 Pnd Naphtha nach London abgeschickt. ES muß abgewartet werden, wie dieser erste Versuch, russisches Naphtha in England an den Markt zu bringen, ausfallen wird. Die Bakuquellen sollen so reichhaltig sein, daß sie bei guten Transportmitteln den ganzen europäischen Petro-leumkonsum zu befriedigen im Stande wären. sJ st neues Heu und neuer Hafer d e n P f e r d e n schädlich?] Ob die Ver-fütternng von neuem, nnvergorenem Heu und neuem Haser den Pferden schädlich sei, wurde in einer Reihe von Jahren von einer frauzösi-schen Militärcommissio» durch Versuche in Kaval-lerieregimentern untersucht. AuS diesen B.rsu-chen geht zur Evidenz hervor, das die Gesundheit durch neues Heu, wenn sie davon die ge-wohnliche regelmäßige Ration in Verbindung mit anderem Futter erhielten, im wesentlichen nicht beeinträchtigt wurde, daß aber die ausschließliche Ernährung mit neuem Heu den Pferden schädlich ist. Die Fütterungsversuche, die mit neuem Haser an 180 Pferden gemacht wurden, ergaben ein durchaus günstiges Resultat, indem die Thiere fast sämmtlich an Beleibheit und Kraft zunahmen, woraus die Commissien den Schluß zog, daß man mit Bortheil den neuen Hafer dem alle» substituieren kann, und daß es deshalb nicht nutzlich ist zu warten, bis zwei Mo-nate nach der Ernte verflossen sind, ehe der Gebrauch deS neue» Hafers erlaubt wird. Dagegen läßt sich allerdings nicht in Äbrede stellen, daß die Pferde, welchen nur neues Heu vorge^ legt wird , nicht selten Kolikanfällen ausgesetzt sind. Die Gefahr ist aber nur da vorhanden, wo den Pferden keine bestimmte Ration zuge-theilt, sondern ihnen so viel vorgelegt wird, als sie fressen mögen. fAucheine Verwendung der Electric i t ä t.] Zu den neueste» Fortschritten in der Electricität gehört eine Erfindung von Dufoy, welcher durchgehende Pferde mittelst einer dem Kutscher oder Reiter bequem zur Hand ange-brachten Seinen dynamo-elektrifchen Maschine bändigen will. Der Zaum deS Pferdes ist mit isolirten, metallenen, feinen LeitnngSdrähten ver-fehen, welche von den« erwähnte» Apparat a»s-gehe» nnd mit dem Gebisse in Verbindung stehen. Wird nun von dem Kutscher oder Reiter eine Knrdel an dem Apparat gedreht, so pflanzt sich der elektrische Strom bis an die Lefzen des Pferdes fort und die Ueberraschung bringt letzteres sofort zum Stehen. Der Director der Pariser Omnibusgesellschaft ha» über die Brauchbarkeit des Apparats kürzlich ein sehr günstiges Urtheil abgegeben. Fremdenverkehr in Killi. Hotel Erzherzog Johann. Gustav Steinagl, Kaufmann, Wien. Kofocinz, Private. Wien. Ludwig Wallenka, Disponent. Budweis. Adolf Filipek, Privat, Graz. Josef Luckmann, Handelsmann, Laibach. A. Luckmann, Kaufmann, Trieft. Eduard Fischer, Kaufmann. Brünn. S. Angl, Kaufmann, Wien. Marie Stofcher, Lehrerin. Trifail. Johann Jrgl, Oberlehrer, Trifail. Josef Rnpnik, k. k. Bezirks-hauptmann. Rann. Carl W. Schulder. Fabrikant, Wien. JJofef Hoffmanu, Bergdireetor, Jstrien. Carl Spitzer, Geschästsleiler, Graz. Ludwig Gulmann, Eisenbahnbeamter, Budapest. Betty Tomivic, Private sammt Tochter, Samabor. H. Raichenberg, Kaufmann, Marburg. Brunner, Kanfmann, Wien. Eduard Schwoifer, Historien-maler und königl. Professor, München. Max Tester, Kaufmann sammt Frau, München. Johann Zodel, Kaufmann, Wien. Joses Monti, Kaufmann sammt Frau, Trief». M. Ziffo, Negotiant, Trieft. Alois Hörmann, Kaufmann, Wien. Hotel E l e fa n t. I. Haoranek. Med. Dr. einer, k. k. Pro-fefsor sammt Familie, Graz. A. Batko, Privat, Trieft. I. Bajay, Privat. Wien. T. Prünner. Private. Reichraming. M. Makesch, Private, Marbnrg M. Herak. Lehrersgattin, Croatien. D. «iß, Bezirksrichter, Samabor. A. Edle v. Wittmann, Besitzerin, Linz. H. Hellmann, Kauf-mann. Fürth. F. P. Bmc. Reifender, Wien. A. Wruß. Private, Laibach. C. Berger, Kaufmann, Trieft. M. Hermann, Private, Alexandrie.. L. Czihat, Advocatensgattin, Ungarn. I. Sab-lich, Ingenieur, Trieft. A. Arnstein. Dr. ^ir. Berlin. A. Mäuser, »-»ml. phil., Berlin. I. Manroner, k. k. Lberstlientenant, Trist. V. Arlt, Ingenieur, Pordernberg. M. Kauders, Pserdehändler, Graz. A. v. Jmely, Stadt- und Gerichts-Oberfiscal, Preßburg. F. Seeber, Kauf-mann, Wien. Hotel weißer Ochs. M. Rederer, Reisender, Wien. C. Jullen-berger, Reisender, Graz. I. Fischer, Kaufmann, sammt Familie. Egypten. I. Juaneu, Güte?-Verwalter. Croatien. I. Supanek. Lehrer. Hrast-mg. I. Logar, Lehrer, Trifail. I. Supanek, Oberlehrer, Laak. F. Reibenschnh. Lehrer, Praß» berg. Dr. I. v. Szigeti, Spitals-Director, sammt Frau. Kapo>var. S. Äiayer, Professor. St. Paul. C. Mnrsa, Commis, Luttuiberg. R. Eder, Han-delsakademiker, Laibach. H. Jandourek, Private sammt Tochter, Wien. M. Göller, Private, Graz. M. Tuneich nnd A. Toneich, Private, Fiume. Dr. V. Wagner, k. k. AuScultant. Gra.'. A. B-zenZek, Professor, Sofia. A. Spielman, Kaufmann, Wien, I. Widmann, Rechnuugs-Ossizial, samuit Familie, Agram. F. Wenghart, Bürgerschullehrer. Wien. H. Weil, Reisende'., Wien. S. Metzeles, Kaufmann, Trieft. Jg. v. Goldmann, Reisender, Wien. I. Benedikter, Hausbesitzer. Marburg. I. Lampl, k. k. Finanz-wach- Oberautseher, Capodistria. I. Detsinyi, DoctorSgattin, Budapest. E. Bergstein, Reisen-der, Prag. I. MerteuS und I. Klinger, Rei-sende, Wien. M. Brnnec, Gastgeber, Rudolfs-werth. Ä. Edler v. Triulzi. k. k. See-Cadet, Pola. V. Steniberger, Fabriksbesitzer. Windisch-Feistritz. Hotel g o l d. L ö w e. D. Kottel k. k. RegieriingSrath s. Familie Graz> I. Valentinitsch. Oberlehrer, Hnstnig. E. Bauer, Reisender, Wien. A. Maltiasii, Privat, s. Familie, Trieft. V. Lyclidorsf, k. k. Professor, Graz. M. ^ieukam. Lehrerin, Hrastnig. I. Schöja, GeschäftSuiann, Budapest. Gast Hof Stadt Wien. I. Privrel, k. k. Beamter, f. Frau. Castel-nuovo. I. Mattiaffi. Civil-Jngenieur, f. Familie, Pola. I, Selak, Commis, Graz. Gasthof gold. Engel. A. Sorger. Tischler. Graz. I. Schiwitz. Holzwaarenhändler, Laib ach. I. Supan.'i>, Student. Triest. F. Dular, Student, Rudolfs« werth. I. Moreis, Oberkellner s. Frau. Agram. Gast Hof Strauß. H. Euiperger. Privat, Trieft. I. Ulrich. Geschäftsmann f. Familie, Marburg. F. Grab-lowiz, k. k. Beamier, Laibach. Kourse der Wiener Aörse vom 19. August 1882. Goldrentc..........95.35 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.90 „ „ in Silber . 77.55 18üver Staats-Anlehenslose . . . 130.— Bankactien........... 824.— Creditactien...............314.90 London............119.50 Napoleond'or.......... 9.50'/, k. f. Aiünzducaten........ 5.05 100 Reichsmark.........58.30 Das bekannte nnd beliebte (früher von Herrn Kob. Jnd in Cilli verkaufte) KLoclisalz, welches von der Fabrik rlirmiurhrr ProUuete in llrn»tiilKV nnter der Conttolle der k. k. Finanz-bebörde erzeugt wird, und von der k. k. landwirth-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, fßf'tiUlfßt M'it'tlVf 3s II Hl 1 V'i'/irtH/. Lager beiDaniel Rakusch, in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. aus Eichenholz, sehr gut erhalten, ist zu verkaufen. Anfragen an die Exped. d. Bl. A.Hartleben's Illustrirte Führer. Ulustrirter Führer durch Wien und Umgebungen. 2. AuH. 1 fl. 50 kr. — 2 m. 70 PL — Illustrirtsr Führer auf der Donau. 2. Aufl. 1 n. 50 kr. = 2 M. 70 Pf. — Ulustrirter Führer durch die Karpathen. 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Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen..................- - - • • Auszahlungen für Versicherung«- nnd Rentenverträge, Ufickkänfe et«. seit 1X18 . . In der letzten xwölfmonatlichen Geschiitsperiode und bei der Gesellschaft für . . . neue Anträge eingereicht, wodurch der Gcsammtbetrsg der in den letzten 27 Jahren eingereichten Anträge sich auf mehr als.............., stellt _ . Toni f. Juli ISftO bl« Ind. 30. Juni 18*1. Activa fr. 70,023.179.!>0 , 14,077.985.10 , 105.349.618.85 . 58,788.650— ,1.008,700.000 — fr. 74,122. HOo1— Jahreseinkommen aus Piilmien und Zinsen . . ........... • .......üü Auszahlungen för Versicherung- und lier.envertv5;e I'.fcLkWe ctc. seit 18-'8.....„Ili.8w.0o980 In der letzten zwstlfuionatliclren GeschMispe ioöe wurden bei der Gesellschaft für . . . . „ 59,712.065 — neue Antia^o eingereicht, wodu-th dc Ges»mmi,'^e!z»Z de- >>> den letzten 28 Jahren istsl/Wv eingereichten An tilge sich auf mehr i'ls .................. l.Ooa,400.000 stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prünren-Ve'sicherur^en auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnantheil ode» auch oh«e Ar» teil am Gewinn, ferne- -.eT-'s-hte» und auf veibundene Leben; schliesst Renten- und Auss.a..um;s-Ve-tir3e ab; gewährt nach d-e:Vüti ^em Eeslehen der Policen den Kilckkauf für Polixen auf Todesfall oder gemischt, welche hietu berechtigt ind, oder stellt för Polizcn auf Todesfall nach dieyahii^em und för Aussteupr-Vcraichcrunfceo n-ch fünfjährigem Bestehen reduzirte roüxea aus, für welche dann keine weiteren Zahlungen zn leisten sind. 64—12 Prospecte und alle weiteren Aufschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dem. LCrcnoriiNA^eiitcii lür ICrnlii und Hfulstcloruiiirk. Valentin Zeschko, Triester-Strasse Nr. 3 in Laibach. Hie Vertretung für 8ÜDSTKIKU1IAKK bei JOSKK S1MA in CILLI, (Ora^ergassei. PRIJATELi „Der Bauernfreund" Nr. 3 ist heute erschienen. Pränumeration: Ganzjährig 1 fl. 50 kr. Halbjährig — »80 „ Probebliittcr gratis und franco. .liiiitfilCMi iiflsA Tarif. Die Administration, (1111. IlerreiiffuftAc 6. — 8 — Bei meinem Scheiden aus Cilli sage ich allen Freunden und Bekannten ein 448—1 Herzliches Js*ltiuroI|L -A~ HÖFFEEER. 'S !i in Gaberje bei Cilli, ist sofort unter gflnstigen Bedingungen zu verpachten. 447—2 _Näheres beim Eigenthümer daselbst. Weint r eber, silsch Ton der Presse, sowie Weingläger werden zu g.iten Preisen gekauft und Lieferangaverträge schon jetit abgesehlossen von geoeg TJLK=EL,E;, 449-16 Weinstein-Raffinerie, 1_____Cilli. TUcherer-Strasse. 1882er Gelilr£s-Hiffil)fiBren-Sast empfehlen billigst LANG & MAKOTTER, Canölten-, Cicüorien- nnd Feigen - Caffee - Faörik 451-3 in Marburg a/Drau. iTE. "Ver=a.xicLt niclit -va.ri.tcr -4 UTo. Für die vielen Beweise inriger Theilnahme während der langen Krankheit meiner theueren unvergesslichen Gattin, der Frau Mathilde Jaktia, sdr die liebreichen Kranzspenden, sowie für die zahlreiche, höchst ehrende Begleitung zur letzten Ruhestätte, sage ich Allen herzlichen Dank. WEITEUSTEHT, am 18. August 1886. 450—1 -A-isn'casr T^is:x-.i3sr. Heumahd. In nächster Nähe der Stadt ist die zweite Heumahd *u verkaufen. Amuf. in der Kxp. d. Bl. 4 IS— Eingesendet. \\ ir fühlen uns gedrungen, kiemit unsere Hochachtung und Verehrung der hochwürdigen Pfarrgeistlichkeit öffentlich auszusprechen, insbesondere aber dem hoch würdigen Herrn Stadtpfarrkaplan Carl Hriboväek, der zu unserem tiefsten Leidwesen Cilli bald verlässt, um in Marburg einem ehrenvollen Rufe zu Folge in anderer Weise seinem frommen Hufe nachzukommen. Dieses würdigen Seelsorgers Verlust werden wir um so schmerzlicher empfinden, als er unseren Kindern als Katechet der hiesigen Knabenschule ein wahrer Lehrer und geistlicher Vater gewesen, aber auch als deutscher Prediger durch seine rein religiösen und erbaulichen Kanzelvorträge uns stets im Glauben zu stärken »und unser Gemüth zu erheben verstanden hat. Indem wir Marburg nur beglückwünschen können, künftighin diesem Priester in des Wortes schönster Bedeutung eine neue Heimath zu werden, so vermögen wir für uns nur den einen Wunsch auszusprechen: Gottes Segen möge ihn auch fernerhin begleiten! CILLI, am 16. August 1882. 446—1 IDie tre-u-eon. _^.inJn.£L:n.g*er_ H)ie Eisciiliaiidliing D. Rakusch, Cilli, empfiehlt liortlaod-€ement9 ROMAI-CEIIEIT (Perlmooser, Steinbi ticker, Trifailer, Tiifferer) Bautraeger, Eisenbahnschienen, Schliessen, Baubeschlaege, besorgt: nach- und Mauer sie ff et. 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Verantwortlicher Redacteu; Mas Beeozxi.