Beilage zur Laibacher Zeitung. H/H5. Sechster Jahrgang. ' B2. Juni R^OI. San Andrea. ^»m Festtag rauschlö von schimmernden Gefährten Am wunderschönen Strand von San Andrea, Zur Rechten Mecrblan, rauschende Marea, Zur Linken Blattgclispcl, l,rüne Gärten. Wer zählt dic Flannncnaugcn, die verklärten? j 's ist wie ein Festaufzng der Cytherca, Der hier im Spicgclplan der Galathca' Vcäugelt seinen Neiz, den sicgbcwährtcn. O hier ist's lieblich auf und abzuschleudern! Vald, gängelt dich mit Reizen ohuc Namen Das prächt'gc Sccbild wie an Licbeöbändcrn: Vald wieder scheinen dir dic stolzen Damen Des Bildes Kern in ihren Prnnkgewä'ndcrn, Und Meer uud Himmel nur cm schöner Nahmen. An einem Vralie. Eine Erzählung. (Schluß.) „^VV-athilde »rar den ungewohnten Aüstrengungen ihrer ohnehin schwachen Vrnst bereits erlegen. Unbeschreiblich soll in der letzten Zcit der Ausdruck ihres Gesichtes gewesen ^ sein. Immer durchsichtiger wlirde ihre so zarte Haut, immer glasender das schöne räthsclhafte Auge. Unglückliche Mutter, die dieses Aussehen der Tochter glücklich machte! Der Maestro hatte wieder strenge verboten, daß seine Schulen» in ihrer eigenthümlichen Art jene Volksweisen sänge, durch welche sie einst ihr Talent bekundet halte. Mit schwerem Herzen gehorchte sie bei Tage---------aber was waren das für Tone, ! die mm anf einmal in der Nacht von dem Balkon erschollen! Sie »raren es, die verbotenen Weisen! Der Mond schien glänzend dazn, und tief nuten rauschte der See, eine ewig einförmige Begleitung. Von Dienerinnen zuerst bemerkt, wurde es der Baronin mitgetheilt. Man gab acht — es war Mathilde, die sang. Armes Mädchen! Ihre Seele hatte sich in dic schlimmste Art des Traumes geflüchtet — sie nachtwandelte. „Sie staud im Schlafe von ihrem Lager auf, schlich sich auf den Balkon, lind sang ihre Schmerlen in die Nacht hinaus. „Von dieser Zcit an folgte ihr stets Jemand auf ihren gefährlichen Wanderungen : — in jener Zeit hatte dic Baronin das Geheimniß unserer Liebe erfahren. j „Vald zeigten sich die unverkennbaren Spuren der schrecklichen und rasch tödllichcn Krankheit. Mathilde blicb ein Engel auf den« Krankenlager; sie fragte nicht, ob Gefahr vorhanden sei; keine Befürchtung, kein Wunsch, noch langer ! zu leben, k.nn über ihre Lippen; sie blickte lächelnd auf die > theure Mutter, auf die geliebten Geschwister, die fie weinend umstanden. «Der Baron ward eilig auf den Landsitz beschicken-. ein Brief von Mathildens Bruder hatte mich schon früher von der Gefohr benachrichtigt. Der Baron traf noch das letzte Noth auf den Wangen der schon Heimgegangenen; ich das bleiche, so unendlich geliebte Antlitz schon mit einen» Myrtheukranze im Haare, in einem prachtvollen, von Kan« delabcrn umstandenen Sarge. Die Geschwister nmknietcn den Salg, als ich eintrat; die Mutter war nicht gegen« wärtig. Was ich bel dem Anblicke der Todten empfunden — soll ich es beschreiben? Gebrochene Herzen, vernichtete Leben ringen sich nicht in Worten an-?. Wie beneidens-werth glücklich war in diesem Augenblicke der Baron! Vr hatte mich gchöit und kam aus den, Nebenzimmer, in dem er beschäftigt war. Laut weinend reichte er mir die Hand, zrtirte einige verwirrte Stellen aus Kotzebne. und stürzte dann wieder fort. Er vergaß in seinem Sckmerze, dii Thüre hinter sich zu schließen; ich sah, wie er sich an einen Tisch setzte, anf dem eine Menge Schreibereien ankgebreitet lagen. Es waren flüchtige Zeilen der Verblichenen, und der Baron, immer schluchzend und sich mit dem Ta chcntuch die Augen trocknend, was that er? Er nahm Autographen von der nun erstarrten Hand so emsige so viel, als gälte es, die ganze Welt damit zn versorgen. Er fand sich mit seinem Schmerze ab, wie Künstler zn thun pflegen !', un« sterblichen Werken. Er war ja auch ein Künstler! Von Zcit zu Zcit kam er dann heraus, und ohrie vor Thränen sprechen zu können, reichte er mir mit schmerzlichem Läch?ln das Autograph und das Original zur Vergleichung hin. Ich nickte, und er, der sogleich wieder verschwand, uergaß stets die Thüre hinter sich abzuschließen. Ich ha'te keine Lust, diesen Umstand zu benutzen und sein Geheimniß zu ergründen. Die Baronin sah ich nicht; nachdem ich das Bild der ge> liebten Todten mir tief in das Gedächtniß geprägt, seiöle ich ab. Am andern Tage war'die Leiche »och für die Bewohner der Umgegend sichtbar, dann ward sie in das Grab gesenkt. „So tief war die Verehrung für dieses wundeib^re Wesen in der Gegend, Daß man es für elne gerechte Strafe des Hirumels ansah, als ein Mädchen aus dem Gclürgc, welches, wie Einige bemerkt hatten, der Todten eii,e ihrer schönen Locken im Sarge abgeschnitten, wenige Tage darauf in dem See ertrank." — Hier endete Hngo. Es war schon tief in der Nacht. Durch die Blumen auf dem Grabe ging ein leises Flnsierü; vielleicht erzählen sie das Ende der hier mit einem Klänge des Schmerzes abgerissene» Geschichte. Hugo habe ich seit langer Zeit auö den Augen verloren; a»s seiner öffentlichen Thätigkeit aber ahne ich, daß er dic früher gestörte Harmonie seiner Seele nie wieder gefunden. Ein einsames ^eben, ein einsames Grab, und in beiden gebrochene Herzen! Wie klein ist hier aus El^en das Elend, welches die wirkliche, allcr Welt sichtbare Schuld zu verantworte!, hat, gegen jenes, i welches daraus entsteht, daß man ein Menschenhcrz in seinem innersten Wesen nicht begreifen will, und daß man von ihm verlangt, es soll in Liebe und Haß, in der Andacht und im Begehren so schlagen, wie man beliebt, ihm vorzuschlagen! Von diesen Opfern erfährt die Welt wenig oder nichts. Märtyrer schreiben die Geschichte ihres Leidens nicht selbst, mid nur in den seltensten Fallen schreiben Andere darüber. Sollte dieß Martyrcrthum offenbar werden, so müßten Graber sich aufthun und reden. Und wen würden sie anklagen? Nickt selten wahrscheinlich Diejenigen, welche den Sarg mit Blumen und das Grab mit Thränen am reich» - lichsten überschüttet haben. Geschichte der Laibacher Schützengesellschaft. Von P. u. Aadics. (Fortsetzung.) Der in Napoleons Leben so epochemachende Oktober ! des Jahres 1812 mit dem Rückzüge der großen Armee auS Rußland u„d der Februar des folgenden (1813) mit seinem Vündniß zwischen Rußland und Preußen gegen den frühern Welteroberer haben kaum ihre letzten, Deutschland und Oesterreich neues Leben verheißenden Wellen in unser, von den Punkten der erzeugten Belegung so entferntes Land gesendet, als der freie Bürgeri'inn sich sogleich zu 5egcn beginnt, und es ist, wenn auch ein bisher übersehenes i Zeichen, die Betheiligung unserer Schützengesellschaft an dem Freischießen in Baden bei Wien (März 1813) cine — um modern zu reden — bedeutende österreichisch-patriotische Demonstration. Denn noch immer war unser Land im Besitze der eben geschlagenen Fremdenherrscher, die eist am ü. Oktober ^ desselben Jahres nach den bekannten Schwankungen des -Kriegsglückes aus unseren Gegenden wegzogen und deren ! Schicksal am 16. —18. auf deutschem Boden in blutiger ^ Völkerschlacht entschieden wurde. ! Erst nachdem die Kunde von dieser Leipziger Schlacht, ^ deren Andenken wir Söhne der dabei gewesenen Streiter in , den von ihnen überkommenen Kanonenkreuzen auf Enkel und Urenkel vererben wollen, zu den Bewohnern LaibachZ gc< drungen war, erst als Zara und Triest wieder österreichisch ! geworden, konnte und wollte man sich der Freude hingeben. ! Nachdem im Mai (23.) die goldene Hochzeit Andreas ! Herleins mit einem kleinen Vestschießen und einer Festtafel ! im engin Kreise gefeiert worden *), ließ man im Allgemeinen > . der Lust erst freien Lauf am 21. November, und es ward an diesem Tage dem österreichischen Gouverneur lind ! Fnili ni'llloF I «mu I?run5l>vi 5s)0t s «nllvulcn ^« l>u^. (Die Welt ist von eisernen Aufgaben erlöst, wir gehören wieder Franzen an, Gott sei gedankt). Die dritte Scheibe enthält die Darstellung oeS Abzuges der Franzosen vom Laibacher Schloßbeige. In den Lüften erblickt man zwei Adler links (vom Beschauer) und höher gestellt den österreichischen mit der Umschrift: Er kam ersehnt znrück. Um nie von uns zu scheiden; rechts der französische mit der Devise: Er floh ergrimmt von hier, Mit ihm auch unsere Leiden. Laibach am 5 Oktober 1813. Unter diesem befindet sich die Abbildung des Laibacher Kastells von der Südostscite mit der Karl« städtei »Vorstadt und die Reihen der abziehenden Franzosen und die der einziehenden kais. österreichischen Truppen. Mit dem österreichischen Adler war Ruhe und Friede wieder eingekehrt in unser schönes Land, und mit dieser Gelegenheit die vielfache Aneiferung für daS Gedeihen von Kunst und Wissenschaft. Doch kehren wir zur Scheibcngallerie zurück! Am 19. Mai 1816 kam der geliebte Monarch, Franz I., nach der Rcokkupation das erste Mal in unsere Hauptstadt; am 22. gab die Schützengesellschaft ein Freischießen, wie die Scheibe sagt: „Den Siegern von Aspern" unter welcher Aufschrist ein Engel mit Tibia und Loberkranz Ruhm verkündend und verleihend abgebildet ist. Nun ging's auf unserer Schießstätte vermuthlich wieder fort in Lust und Freude, doch leider und uns aus dem Zeiträume eines ganzen Dezenniums weder Scheiben noch Aufzeichnungen erhalten. Nur aus dem Jahre ^819 bewahrt die Schützengesell-schaft die Einladung zum Laad»Best, gegeben unter der Lcitnng des Schützeinüeisters Simon Unglerth am 14. No-! vember, im Geschmacke jener Zeit, auf blau und weiß, die , Farben der Stadt repräsentircnd^n Seidenstoff gedruckt. ^ Müssen wir bedauern, daß u»s aus der Epoche von, ! 5) Cavniolia 1839. p. 87. 18l6 —27 keinerlei Zeugen von dem Thun und Treiben ! unserer Schützen ei hallen üud , so ist es un: so bedauerlicher, daß wir, die blicke auszufüll viel zum Besten seiner Mitbürger gewirkt halle und dessen ^ Ableben mit der Notiz angemerkt iG: „ein sehr beliebter ! Mann; und des Johann Vapt. Jäger, der nach 24jähri- ^ ger Dienstzeit"), am 6. I,,>li, ^2 Uhr NM. abfing und dessen Leiche, da er Oberster des Bürger- und Ia'gerkorps >oar, von dem. ganzen serst wenige Monate vorher, 26. i April, nach Laibach übersiedelten) Generalkommando begleitet ! trurde^). ^ In dieser Epoche (1820, 7. Mai) löste sich auch das ! so treffliche Institut der Bürgergarde auf, in die fremde Elemente eingedrungen waren und ihren weiteren Bestand unmöglich gemacht hatten***). Gegen das Ende der Zwanziger Iabre trat für unsere Schicßstätte eine ungünstige Periode ein; Lässigkeit der „Mit« schützen", worauf die Devise der Scheibe von 1827: Fasces und die Umschrift: „Einigkeit ist das Ziel" hindeuten, führte so weit, daß dieselbe 1829 daran war, auf gericht» lichem Wege erequirt zu werden. Da erstand ihr in der Person des im wahrc- sten Sinne, „der Retter", als welchen diesen Ehrenmann die Gesellschaft bei einem später zu erzählenden feierlichen?. Anlasse offen begrüßte. « 5 Dasselbe, anfänglich ungünstige Jahr brachte in seinem Verlaufe auch einen ganz besonderen Freudentag — ich meine ! das Frcischießcu am 17. August zur Verherrlichung der ! Veendigungsarbeiten am Laibacher Moore, dessc» theilweisc Urbarmachung und Dlirchschncidling mit einer Fahrstraße auf ! Befehl Sr. Majestät des Baisers Frau; 1823 am 17. August begonnen und an diesem 17. August des Jahres 1829 zu Stande gebracht war. Dlc erhaltene Festschcibe zeigt den Eingangs der sogenannten slillu sBrühli), in älterer Urkunden Prül geschrieben^ stehenden uud an jenem Tage eut^ hüllten Votiv-Obelisk. Das Jahr 1833 bezeichnet den Veginn einer neuen Epoche in der innern Geschichte der Gesellschaft; es wurde l nämlich in diesem I^ihre in der Sitzung des 26. Mai auf ! Antrag des Mitgliedes Vinze»; Freiherr» von Schweiger > der Beschluß gefaßt, den Vorstand in der Person eines ! Direktors, eineSOber« und eines Untcrschüheumeistcrö, zweier Adjunkten und eines Sekretärs neu zu konstituiren, die jähr« lich neu gewählt werden sollten. Als oberstes Haupt wurde außerdem, ebenfalls auf Autrag Baron Schu.'eigcr's, ein Protektor auserkoren. ! Der erste, den die Wahl biczu traf, lind der ihrer wohl vollkommen würdig war, ist dcr genannte Bürgermeister Hradc^ky. Des F'reiderru vou Schweiger Antrag auf die Erwählung diescs Mannes, erhalten in dem noch gegeuivärlig im Gebrauche stehenden, 1833 begonnenen Nohr-schützcnprotololle, ist einerseits trefflich motivirt, und zeich- ! »et anderseits die Verdienste des Gewählten um unsere ! Schüyengesellschaft in so klaren Zügen, daß ich »icht umhin k>niu, ihn seinem vollen Inhalte nach hierher zu setzen. Er lautet: „Die wcseüllich erforderlichen Eigenschastcu eines *) Freundliche Milthciluug drö Tr. H. Costa. ^^) Srifricd's Tagebuch. ' ' '^^^)Illyr. Blatt ^'8l«, Nr. 2N. (Dr. H. Costa). ^) Vergleiche die Briihl bei Wicu. Protektors einer Gesellschaft sind, desselben hoher Standpunkt im geselligen Leben, und zwar ein solcher Standpunkt, ans dessen Wirksamkeit sich die gewünschte Unterstützung für die Gesellschaft mit Necht erwarten läßt, und das geäußerte Wohlwollen für die Gesellschaft. Wer einzig der Mann für diese Stelle wäre, glaube ich Ihnen wohl nicht sagen zu dürfeu. Wer hat die bürgerliche Schießstättc erhalten, daß üe noch als solche besteht, daß sie nicht ein Naub ungestümer Gläubiger gewordeu? Wer hat es bewirkt, daß sich die Passiven derselben durch Beiträge von Stadtbewohner» aller Stände so sehr vermindert haben? Wer hat die Einleitung getroffen, daß bei Erthcilung des Bürgerrechtes für die Tilgung der Schießstatt-Passivcn >'o bedeutende Beitrage entrichtet werden. Wer bat den ersten Standpunkt unter der Bürgerschaft, aus welchem Staudpunkte kann mehr für diese bürgerliche Gesellschaft gewirkt werden, als aus dem unseres allgcliebten, hochverehrten Herrn k. k. Rathes, stän» disch Verordneten und Bürgermeisters, I. N. Hradeczky, des Mannes, den Fürst, Land und Stadt hoch ehrt, und dc::» die Gesellschaft ewig daukbar zu sein verpflichtet ist". Der erste aus dieser Sitzung hervorgegangcne Vorstand war: Protektor: Bürgermeister Hradcczky; Direktor: Freih. von Schweiger: Obcrschützeumeister: Andreas Smole; Unter-Schützenmeister: Handelsmann Josef Kariuger; 1. Adjnnkt: Karl Moos: 2. Adjunkt: Josef Koß; Sekretär: Anton Samassa, Diesen Wahlen folgte die Feststellung einer neuen Schußordnuug in 18 H§- und neuer Statuten. Im darauffolgenden 1834 Jahre wurden größere Bau» Herstellungen in Angriff genommen und waren dieselben im ^ Mai bereits beendet, so daß wie gewöhnlich das Schießstatt« iahr mit dem sog. Magistratschießen, wozu das Best von 23 fl. a»s dcr Magistratskassa noch aus dem XVlll. Jahrh, stammt, eröffnet werden konnte. Das Haus war nun nach seinen innern und äußern Verhältnissen wieder vollkommen geordnet, und wieder der Tummelplatz frohen uud frischen Bürgersiuucö. Es ist aber dem echten Bürger so recht eigen, wenn er sich freut, auch A»derc an seiner Freude Theil nehmen zu lasse» uud zwar nicht in vornehm gestattender, sondern in herzlich cutgegcnkommcuder Weise. Diese Eigenthum« lichkeit machte sich auch auf der Schießstätte unserer Stadt mehr oder minder immer geltend, am meisten jedoch in der harmlos gemüthlichen Zeit der 3l)ger Jahre, wo in unserm Oesterreich bei aller strikten äußern Fcsthaltung der Standes» uuterschiede weitaus mehr Wechselseitigfeit der einzelnen Stände herrschte, als nachher, wodurch die angestrebte Gleichmachung erst die volle Abgrenzung nothwendig erfolgen mußte. So sehen wir unsere Schützengesellschaft dem oder jenem Kavalier, dcr ein Frennd des Feuerrohres gewesen, zu Ehren ein Bestschießen veranstalten, worauf derselbe durch Vci-stellung einer Bcstgabe zu einem nächsten revanchirt. Um aus den vieler» ein Beispiel hcrauözugreiscu, wähle ich die Ehrengabe des Deutsch-Ordenskommandeurs und Fcldmar-schall-Licutenants Er;sllenz Eugen Graf Haugwitz, dcr fur ein ihm während seiner Iüspektion der In Kiain gclegeucn Kommenden vcraustaltetcs Scheibenschießen einen piachtvollen ülberncn, mit seinem Familicnwappen gezierten Becher spendete. Die Bedingungen, die der hochgestellte Herr an den Besitz diescs Bestes knüpfte, waren derart, daß »ur ein Mitglied dcr Gesellschaft durch seiue eigenen Schüsse denselben erla»gen konnte, daß ferner der Becher so lauge von einem Schießen zum andern Gabe bleiben soUlc, bis ein Schufte ihn in zwei aufeinander qcfolgtcn Bestschießen gelvinuen würde. Dieß traf im Iabre 1836 eiu, üg des Schützenvereios neu belebten Orte bringt tie Ecbützengcsellschaft ihrem viclvcrdieutcn Direktor am 27. Juni 184!i, als am Jahrestage seiner 23jährigcn Wirksamkeit als Bürgermeister, dieses Denkmal der Daükbarkeit dar. Hierauf gingS zur Enthüllung des vom Maler Stroy auf Kupfer gemalten Bildes des Gefeierte», vor welchem Akte die Deklamation eines slovenisckcn Festgedichtes (durch Dr. Lovro Tomann) Statt hatte. Gin glänzender Ball beschloß daö schöne Fest"). ! Die Chronik nennt ferner die Jahre 1847 mit dem Festschießen vom 13. Juni zum Amtsantritte des auf den tiefbetrauerten Hradeczky gefolgten Bürgermeisters Johann Fischer; 18K0, 2l). Juni zum Empfange Sr. Erzcllenz des Herrn Statthalters Gustav Grafen Choriniky. In den Jahren 1848 und 1849 halte die Erweiterung j dcr Schußregclu dahin stattgefunden, da») jcdes Vnciuümit- , glied an dem Schießen Theil nehmen dürfte, während zuvor ^ u»d nachher blo,; die Roh».schützen dazu berechtigt erscheinen, . und ferner, daß man die beiden Scheiben bergseits der Natioualgarde z>,v U.-b»ng uud NutcrhalNn'g gegen Erlag gcwisser "','c' hvcn überließ. «) Protokoll der Nohrschiltzcu. (1833). *") Außerdem sind uns noch zwci deutsche ftcdichtc erhalten, deren eincs die Euthiüluüg seines Porträts im Jahre 1^34, dae« andere d> ^,>^nni!N7'.Hfcicr seines Protcttorats 1.^l3 verherrlichen. Da? durch Gottes weise Vorsehung von dein Haupte unseres gnädigsten Kaisers Franz Josef l. glücklich abge< wendete gefahrvolle Ereignis) des Jahres 1863, gab in der bald erfolgten Genesung Sr. Majestät dem Schützeuvercine unserer Stadt den Anlaß zu dem Festschicßen am 3. und 4. April; die Haoptschcibe stellt die Büste der Austria dar, darüber den Schutzengel. Das folgende 18ä4, das Jahr der Vcrmälung Sr. Majestät des Kaisers mit der Prinzessin Elisabeth von Vaiern, ließ unsere Schützen, deu für Oesterreich so hochwichtigen und beglückenden 24. April festlich begehen — die Festsän'ibe verstnnlicht die Bedeutung des Tages in dem schönen Bilde der Personifikation Bavaria und Austria, mit den Wappen» schildern der ..Länder Baiern und Oesterreich in Händen, hinter ihnen Gott Hymen mit Fackel und Myrlhenkran;. Zmei Jahre später (18>'i(i) hielt — wie noch in Iedcr-mann's lebhafter Elinncrung — das Ka,serpaar seinen Triuiuph-z>ig durch Stciermark, Kärntcn und Krain und dann durch Italien; vom 17.—29. November weilten die Majestäten in Laibach, am 19. geruhten Se. Majestät der Kaiser — l>e« kaullt als trefflicher Jäger u»d Schütze — an dem zu Höchst-dessen E.upfange veranstalteten Festschießen selbst Theil zu neh» men und t> Schüsse auf die prachtvolle Festscheibe anzubringen. Diese — die erste Kaiscrscheibe auf unserer Schießstälte — prachtvoll gemalt mit der Kaiserkrone, dem Doppeladler und den österreichischen und baierischcn Wappenschildern geschmückt, ist ein Geschenk des Gutsbesitzers und emeritirten Oberschützenmcistcrs Herr» Antou Galle"). Mit den Jahren 1860 ui'.d 6l treten wir in die jüngste Vcrgaugcnbeit. In dem ersteren fand am l!>. April, aus Anlaß dcr höchsterfreulichc» Annahme des Protektorats Seitens Sr. k. k. Hoheit, des ncch gegeinvärlig hier weilenden durch» lauchtigsten Herrn Erzherzogs Ernst, ein großes Festschieben Statt, an welchem sich der hohe Frcnnd des Waidmerkes zu bcthciligen geruhten, uud welches Fest mit einem vom gegenwärtigen, um die SchnWätte hochverdienten Hcnu Qbcrjchützenmeister, T.'. Emil Ritter von Stockt, äußerst stnurcich und geschmackvoll arangirten Balle, dem Se. kais. Hobeit ebenfalls durch längere Zeit anwohnten, in würdiger Weise beschlossen wurde. Das letziverflosseue 186l?r Jahr, das in Oesterreichs Annalen eine einerseits durch maßlose NationalitätS ° Ausschreitungen sehr betrübende, anderseits aber durch die ruhige und würdige Haltung dc5, seines überall durchdringenden und beglückenden Werthes bewußten deutschen Elementes in mel höherem Grade erfreuende, markirte Stellung einnimmt, diefes Jahr des größten Fortschrittes in der Geschichte unseres Kaiserstaateö, der Verleihung einer Konstitutio,,, verrinigtc die 's chützen dcr l, eideu N a ch-barstädte Triest nnd Laibach zu dauerndem Freund-schaftöbunde. Wir sehen in solcher Vcreiuigung eine W a hrung der dellt s ch e» I " t e r e s s e n an der a ußcrste n Grenzmark des Deutscht hum s; und nie sich auf dem zur Erinnerung au die Tage des gcgeuirältigcn Besuches dcr Schützen ! iu Triest (l9., 20. und 2l. Mai) uud Laibach (29., 30. IÜui ! und 1. Juli) von den Trirstern den unsrigen gespendeten, schön gemalten Votivbilde zwciFrauengeslallcn, die Pc>souisik.Ulonen der beiden Städte, über der Opfelsiammc die Rechte reichen, so hoffen wir, daß Triest's und La.liach'ö Schütze» sür die große Wohlthäterin beider Tlädle, für ihve geiftige und materielle Nährmutter Germania in jcd^u Augcublickc bereit wären, den geliebten Stutzen zu elgrciscu uud sie zu schützen t>cu und männlich, fort und fort! (Fortsetzung folgt.) 5) Scheukuug am 9. April 185>9 in dcr Sitzung angezeigt. Druck und V,'rl^ vou Igu. v. Kleinutayr t5 F. Bamberg in Laibnch. — Verantwortlicher Nrdattcur I. V. äUcllimayr.