tnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ B^. Montag an: N^. Februar 1843 DH<<^ Von dleser Zeitschrift erscheinen wöchentlich ^>n>ei Illuminern, iedes Mal ein balbcr Boaen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanzi»hri»ü» be>»t)tt. Alle l. l. Postämter neonie« Pränuineralion a». In üaibaw vränumerirl man beim iLerleaer am slaan, Nr. >yn, im ersten Slocte. Krainische Volksgesänge, in deutscher Sprache nachgebildet. 28. Die polnische Königin.") ^!> r Wächter, o ihr Wächter von Venedig» Auf, Venezianer! auf, und ihr Hauptleutc! Zu Meere konimt die Königin von Polen, Dreihundert Schiffe folgen ihre», Schiffe, I n jede,» Schiffe sind dreihundert Krieger, Die K'icger hüben jeder eine» Diener» Die Diener all« wieder ihre Knechte. Venedig's hohes Nergschloß wird sie nehmen, Den hochgebauten Thurm des heil'acn, Markus. Die Stadt bricht schleunig auf »nd ihre Häupter, Entgegen geht's der Königin von Pole». »2 Gnade, Gnade, Königin von Polen! Wir geben uns, Herberge sollst du hüben. Und deine Krieger g'nug an Tränt und Speise.» Sie aber spricht: ,Ich frage Nichts uni Speise, Und Nichts um Trank, mein Heer ist auch «ersehen. Gebt mir heraus den junge» span scheu Prinzen, Sonst nehm' ich unvernnilt Venedig's Tabor, Den hochgebllulen Thurm des heil'gen Markus." Sie holten schnell den jungen spanischen Prinzen, Und brachte» ihn zur Königin von Polen; Ihm, bitter weine»!!, folgte seine Mutter. Eo aber sprach die Königin von Polen: Drei Jahre lang Hab' ich ihn aufgezogen. Da host du . Königin, ihn mir entführe!» Hierher mit ib,u entfliehend nach Venedig.« Und weiter sprach die Königin von Polen: »Doch ihr vernehmt, ihr Krieger, »reine Worte: Laßt mir nun laute Freudcnschuffe tönen. Begleitet mit Musik, was mich beglücket. Daß ich zurück de» span'schcn Pruize» habe!» Die Bewohner von Krain. No» Professor llr. Hlubel. (Fortsetzung.) Da sich in der österreichischen Monarchie das erster« Verhältniß wie 5,35: 100, und das letztere wie 10: 14,2 in den Jahren 1830 —1834 gestaltet haben; so steht man, daß in Krain die Tedcgeburten unter der Provincial-Rc­gel erscheinen, oder daß die Leibesfrucht weder durch klima­tische Verhältnisse noch auch durch die Lebens- und Veschäf­tigungweise der Mutter gefährdet werde, wie solches eine außerordentliche Erscheinung in den Nachbarprouinzen Ist­rien und Küstenland bildet, wo die Todtgeburten im Durch­schnitte 5,871 iM. der Geborenen betragen*). IV. Sterblichkeit. Die Durchschnittszahl der Sterbfälle der letzt verflos­senen io Jahre, mit Ausnahme von 1836, belauft sich auf 11,357. Da die absolute Bevölkerung 434,474 beträgt, so ist das Verhältniß der Sterblichkeit zur Population wie 1. 38, 5», d. h. jeden 3». Bewohner Krain5 trifft das Loos, Cha­ron's Nachen zu besteigen. Glücklich der, dem es vergönnt ist, in Gesellschaft ein«s wahren Menippu s diestpgrfche Fahrt zu vollenden! Da das Sterblichkeitverhäliniß nach Süßmilchi : 38, nach King i: 34 nach G roun t 1: 32 (in mittler»,Städ. ten), nach Schnabel 1: 3« (in Oesterreich ohne Unter­schied), nach dem xlluuu-til-o I>uur I' l»n 1825« 1 ! 39 in Frankreich, nachRiekmann 1 : 3», 82 in Großbritannien, nach Czoernig i ; 33,44 m Rußland, und nach C»s­per i : 33,3 in Preußen ist; so folgt hieraus, daß in Krain das Sterblichkeituerhälrniß nicht ungünstig erscheine. Von den männlichen Geburten erreichen das 19., als» das Jahr der Militairpflichtigteit, von 204 lebend Gebor­nen 100 oder 49, 01 i»ct., d. h. von 100 lebend gebornen Knaben werden 49 militairvfiichcig. Und das Land vermag nach dem Durchschnitte der letziverflossenen 10 Jahre 3323 Necruten der ersten Altersclasse ehne den Exemcen zu stellen. Dieses günstige Verhältniß der Erreichung des Alters dcr Militairpfiichtigkeit, gegen andere Provinzen und Sraa­ ' ) Siehe derLettc »22. »8lovenlK? pesmi IcinjnNcrF-, nzrüela,« ersten Band Wenn uns Jemand über d,e Bedeutung dieses Gedichtes ') I m Bezirke?nli> 14?». , IlissN»» l l ?6r-, Nuvignn 8, 7 l>6t , 6n» pulliztrii! », 2 pOl., Luje ü, 5 ridt. etc. (Wiener Heilung Nro. aufklären tan» und will, werde» wir ihm höchlich verbunden fem. 287 von 1228.) 346 ten^), ist eine natürliche Folge des günstigen Verhältnißcs der Sterblichkeit in Krain. . Was das Verhältnis; der Sterblichkeit in allen 11 militairpflichtigen Altersklassen, also v-om 19. bis zum 29. Lebensjahr, zur gesammten männlichen Bevölkerung betrifft; so triffc jeden 13. (genau jeden 12, 9.) Mann die Mili­tairpflichcigleii, oder es können aus allen 11 Alcersclassen jährlich 16,30« (genau 18,387) Recruten gestellt werden"""). Um einer vorgefaßt, und fast allgemein verbreiteren Meinung: »die bionschen Verhältnisse in der Hauptstadt seien äußerst ungünstig," durch Thacsachen zu begegnen, bin ich es der Wahrheit schuldig, diesem Gegenstande eine nähere Beleuchtung zu widmen. I m Durchschnitte der nachfolgenden 3 Decennien star­ben zu Laibach, und zwar: von 1780 bis 1799 — 463, 1, „ 1800 » 1809 — 427,8, » 1810 „ 1819 — 367,9, p 1820 » 1829 — 883, Und » 1829 » 1839 5) 177, 1; also in einem 50iahr. Durchschnitte 2120,9 — 421, 18 Men­schen. 5 DieDurchschnictsbevölkerung dieser 3 Decennien betrug: von 1790 bis 1789— 9327, r 1800 ? 1809— 8731^5), » 1810 v 1319—11,080555), » 1820 ? 1829 — 12,433, UN0 » 1830 » 1839 — 13,679, Also in dem 30jähr. Durchschnitte 36312 ^ 11262 Be­ wohner. 5 Werden die Gestorbenen mit der Bevölkerung vergli­chen, so ergiebi folgendes Sterblichkeituerhälcniß in den einzelnen Decennien: von 178U —1789 wie 1: 20,03, V 180« —1808 » 1: 22,7, » 1810 — 1819 » 1: 30,2, » 1820—1829 „ 1: 32,1, UNd ° 1830 — 1838 ^ 1: 28,6. Im Durchschnitte wie 1: 26,7. Sucht man das Srerblichkeitverhälcniß für die ersten drei Decennien, also vor der Regulirung des Laibach-Flußes, mithin für jene Zeit, wo die vielen Pfützen und Pfühle in der Stadt durch ihr staguirendes Wasser den «) I n Preußen, wo freilich die Militairpflichtigleit ersi mit dem W. Le­densiahre beginnt, erreichen nur 4ü i>>2t. dieses Alter (Casper) . "' ) Das Verhaliniß der Militairpssichiig.» z>, den Diensttauglichen wird man spater unter der Rubelt »physische Beschaffenheit der Bewohner" finden. ' s) Las Jahr «LZs blieb unberücksschtiget, da in demselben u,8, als» ; « mehr Menschen gestorben sind, »Is das letzte Durchschnitts-Decennium. ohne dem ^ahre ixZü. ausweist. Es sind in de», Pomeriun, des Ma­gistrats >n z,'ail,ach lö « Menschen uon der serösen Hrechruhr befallen worden, «on welchen 25g gestorben ssnd. ff ) I n diesem Necenniu», konnte ich den Registraturen nur die Conscriv« tion von 1808 «Maden. fff ) Die wahrend der französischen Dccupalion errichteten Acten über die !^„,cr,p!!on enthalten d,e gröbsten Widersprüche. Daher tonnten sie nicht benutzt werden. 8U8 , unter», 12. Juni desselben Jah­res mit l224l , und im Februar 1812 mit l5,lll)<> «ngegcben. Grund zu vielen endemischen Krankheiten enthielten; so findet man dasselbe wie 1 : 24,8. . Nach der Regulirung des Laibachflusses ist das Sterb­ lichkeitverhältniß wie l : 30. Man sieht hieraus die außerordentliche Wohlthat, welche der Stadt durch die Regulirung des Laibachflußcs in Sanirätrücksichcen zu Theil geworden ist. Denn >väh-> rend früher, wie gleich die Folge lehren soll, Laibach in Beziehung auf die Sterblichkeit in die Kategorie der gro­ ßen Städte gehörte, steht sie jetzc — in gleicher Parallele mir Städten, deren klimatische und tellurische Verhältnisse noch nie als der Gesundheit nachcheilig geschildert wurden. (Fortsetzung folgt,) Wilder aus der Ferne. 3. Italienische Reisebilder. Non Eduard Silesius. (Fortsetzung.) lll. Ein paar Worte über das Krönunqfest — der feier. liche Einzug I . I . M . M . — Ländlich, sittlich ­Illumination — cur,«, — tiw-a,-« ,>!>>-« — Ball mi 0l»5i>!,> nnkiie — Hofball — Die Krönungftier — Schlusigedanken. Wenn ich in meinen Schilderungen das berühmte Krö. nungfeji Kaiser Ferdinand' s — ein Stoff, woran sich die bewährtesten Federn versucht und ihn, so viel an ihnen lag, ganz ausgebeutet haben — im Vorbeigehen schüchtern flüch­tig berühre, so möge diese Kühnheit nur durch die Unmög­lichkeit entschuldigt werden, einen so denkwürdigen Gegenstand, in dessen unmittelbare Nähe zu gerathen mir zufällig das Glück zu Theil wurde, ganz mit Stillschweigen zu über­gehen. — Wer aber von meinen geneigten Lesern sich von dieser erhabenen Feier aus den damaligen Zeit- und Denk­schriften bereits eine genügende Kenntniß verschafft und hierüber von mir nichts Neues zu erfahren — mit Recht überzeugt ist, überschlage diese — mit Vorbedachte, da sie eigentlich überflüßig sind — möglichst kurzgefaßten paar Bläicer. Obwohl die guten Italiener in der Regel nicht gern früh aufstehen, so herrschte doch am i . September, dem denkwürdigen Tage des Einzuges Sr. Majestät, vom grauen­den Morgen an — bis in die entlegensten Seitengäßchen hinein — das regste Leben, um so mehr in den Haupt­straßen, durch welche sich der Zug nach der königlichen Residenz bewegen sollte. Wie mancher Schaulustige mußte sich den halben Tag hindurch in irgend einer Straßenecke halb iodt quetschen lassen, um den Haupcmoment des Tages am Scheitelhaar zu erfassen. Mir war jedoch ein besseres Loos beschiedcn; bei einem wackeren ehrlichen Hucmacher in einem ganz er­träglichen Sch!af;iminerchen einquartirr, war mir — wor­auf meine, das Hauswesen scharfzügelnde Hausfrau ein besonderes Gewicht zu legen schien — bei dem mündliche« Pacce über meine Miechc mit einem Taggelde von 7 M'«-, ausdrücklich das Recht eingeräumt worden, den Einzug aus dem Gewölbe des Professionisten , an welchem derselbe dicht vorbei ging, ohne besondere Bezahlung ansehen zu dürfen. 347 Ich hatte allen Grund, dem gefälligen Freunde, dessen Protection mich auf diese Weise untergebracht, höchlichst dankbar zu sein, denn in Mailand war damals kaum auch das kleinste Zimmerchen leichter zu haben, als um 13 liie für den Tag, am wenigsten in einer so günstigen Lage mitten in der Stadt und auf dem Hauptcorso, wie das meinige; Plätze für die Besichtigung des Einzuges wurden aber mitunter um ganz abenteuerlich hohe Preise abgelassen. — Der Himmel, unserm gucen Landesvater offenbar gene,gl, lächelte mir der freundlichsten Färbung einer lombardischen Aecherdläue auf die buntbewegte Scaoi herab, die sich wohl, seit sie nach Barbarossa's -Strafgerichte sich wieder aus ihren Trümmern erhob, nie in einem glänzenderen, feierlicheren Momente befunden haben mochte. — Dicht Kopf am Kopf, eine zusammenhängende Masse, wogte noch vor der 3. Morgenstunde eine ganz unglaub­liche Menschenmenge durch die weitläufigen Scraßenräume zwischen der l'nrtn «rient-ue und dem Residenzpalaste; es machte wahrlich den Gedanken rege, als sei ganz Italien «nd halb Europa hier zusammengeströmt. Einen, wo mög­lich noch malerischeren und imposanteren Anblick gewährten die Häuserreihen bis zum Dome, die zahllosen Fenster und Balcons, sämnnlich geöffnet, mit bunien Teppichen behän­gen, die nach italienischer Sitte weit hinaus in's Freie flatterten, und mit einem noch bunteren Menschengewühl« Überfüllt, aus welchem die festlich geschmückten Damen als glänzendste Tincen des relchfardigen Gemäldes sich heraus­hoben. Eine vielfach bewegte Tcene gab es n den neymuller Weingebirgen über 10,000 E.mer jährlich, an Schomlauer werden 23.000 Eimer gewonnen, und das fruchtbare Neben­ land bei Segsard erzeugt in manchen Jahren gar 700,000 Eimer. Statistische Notizen aus Wien^ I m Jahre 1842 sind, laut amtlicher Veröffentlichung, in W,en 17,«36 Personen gestorben, um 2,921 mehr a^S im Jahre 1841. Unter diesen befanden ,ich 48 lVe!dst­ -mörder, 1 Gerichteter, i an Hundswuth und 4« Verunglückte. Geburten zählte man in demselben Jahre 17,855. Ein Eber. Die „Tonntagsblätter" melden, daß am 3. d-M. auf 348 Auswärtige Neuigkeiten. (Ein Damenuelein.) I n Baltimore haben die Damen einen Taoalschnuofmaßigteitoerein gebildet: jedes honnette Frauenzimmer darf in Zukunft monatlich nicht über — zwei Pfund Tabak schnupfen. — (Der Ausbruch des Aetna) hat bereits ganz auf­gehört und man sieht keine Spur von Rauch mehr über dem Krater. — Korrespondenz. Vornbieii — Adelsberg, am 21. Februar ,843. An Kur» 8llvlu IVlanuel Hjiix »tu n Hre^«' i» Laibach. Wallenstcin. Ersparen Sie's, u,,s aus dem Zeiluugsblatl Zu melden, was wir schaudernd selbst erlebt. Ouestenberg. Anklagen ist mein Amt und »,ei»e Sendung. Es ist mein Herz, das gern bei,» Lob Verweil!. Von ersten Balle» erzählt man sich in der Welt immer die Menge Wunderbares! auch wir halten einen ersten Na« , im Gasthause zur»?ldlls< bergcr Grotte," Sonntags den 5. Februar lU43. Es war y Ul,,r vorüber - uni » Uhr sollte jener Ball beginne» - es war ein graulich Regenwetter eingetreten. zu welchem sich schon Nachmil­lags, als böses Omen für den Abend, der Himmel in ei» schwarz Gewölk verhüllte; ein Nagen rollte vor das Thor — ein Herr, se,ne Gemahlin, und meine Wenigkeit stiegen ein, in Ueberschuhen und verschiedenen Mäntel» wohl uerwahit — 0 weh! wo wir hin griffen, war es überall naß — die Equipage mußte unbedeckt durch cimge Stunden in. Rege» gestanden sein! Doch eine tanzlustige Gesellsmast genirt lein Ungemach! wir «innerlen den Wügen-Direct»! nicht umzuwerfen, und segelten kühn imKoihe dahin. Als wir vor dem Hütel abstiege», schmetterte unser» Ohren ein Trom­peten vermengtes Walzer rat-pourr i entgegen, und wir wanderten mit gespannlen Eiwarlunge» in de» ersten Siock hinaus, wo uns der Hütel-Inhaber mit r.stgnieter süßsaurer Miene empfang, und >n den Salon ge­leitete — da saß e,„e einsame Frauenzimmergcstalt, und declamirte mit der Prinzessin Eboli im Garten «0» Äranjuez. «wie einsam, ach wie traurig ist es hier! Man glaub! steh in 1» Gruppe.« Und wir wan­delte» durch alle Zimmer, wir fanden eine große vollgespickte Tafel, und Manner wanderten kreuz und quer, doch — ei» Königreich für eine Dame! mochte mau anbieten! Und die Herren alle hatten sich zu einem Klubb am Gang persammelt, und dachten und sprachen zu einander, was wohl »us diese,» Balle werden solle? — Da sprach ei» Man», sein Name sollte im Buche der Geschichte aui'ge.« zeichnet werden! das große Wort: »Hülels-Inhaber! lassen Sie einige Glaswagen vorfahren" — und »Zwölf rüstige Dragoner sucht ihr aus, bewaffnet sie mit Piken, den» kein Schuß darf falle».« — Und eine Deputation «0» Civil- und Militair-Personen fuhr in die Stadt, u,n Domen und Tänzerinnen zu reguinren. <2 eüt pur Wut cumme cke-, riou«! Das zartere Geschlecht ist schwach ! wer sollte dem inbrünstigen Vortrag solcher Depulirte» widerstehen! Die Deputation und die Glaswagen kehrten - nicht leer zurück. — Die kühnen unb verwegenen Männer hallen mehre freundliche Erschei­nungen aus der Verborgenheit des Privallebens hervorgezogen an das Licht des Abends, und als von, musikalische» Olymp ein neuer Walzer nieder­tlang und schmetterte, sich da, bewcgle» sich 5 Paare in harmonischer Verklarung ! Und auch der Himmel selbst, nahm Aulhcil an der festlichen Verwandlung: der Walzer war accompagnirt von Blitz und Donner, von, gespenstigem Wetterleuchten, das wie griechisch' Feuer de» Salon erhellte. Ein Trost und Glück war's, daß sich jene kleine artige Gesellschaft in ihr Schicksal duldsam fügte, j» selbst nach und nach lebendig wurde, und sich bis 2 Uhr früh im Säle unter Walzer und Polkas (einfache) her,,,» bewegte. Eine grandios arrangirte Tafel, bei welcher man u»willkürlich länger «Is sonst üblich, sitzen blieb, machte ein passendes Intermezzo, und ein kur­zer moderat erequirter Galop schloß den heurigen erste» Ball i» Adels, berg, der vcrmulhlich auch der letzte gewesen, den der Hütels-Inhaber, der auf luu Personen das Haus vorbereitet hatte, und kaum 4«, Eß-und Tlint-, und Zuseh-Pcrsoncn mit gerechnet, i» seine Hallen einschloß, saglc: »Ich gehe einen lange» Schlaf zu Ihnen, es soll Mich vor dem Aschermittwoch Niema»d wecken." Die Wüteruna ist in Borabien noch immir italienisch milde, ei» einziger Tag, der L,< gebar ein Regiment von Schnee, das sich auf einige Ltt„,i>e,i einguorürte, am 3, darauf war wieder förmlich Frühjahr, es wurde,, >,, alle» Häusern die Fe»ster geöffnet, und man sah Damen ohne Maniel, in bloßen Unihängtüchern spaziere,! gehen. Und so ist's noch bis heute; pm» Regen werden wir wohl abwechselnd heimgesucht, doch Kalte, 'Schnee ,„>d Eis und Nordwind, sind uns Heuer unbekannte Dinge. Eine Begebenheit, die unler de,» Titel «die lodte Braut« Stoff zu eine»! Gedichte »der einer Novelle gäbe, bildet hier gegenwärtig das Tags­gespräch. Mana , »us Gcoßoilof nahe bei Ädelsberg, war mit einem hiesige» Nauernsoh» verlobt worden, und begab sich in Gesellschaft des Brautführers und einiger Freunde Samstags den tu. Abends in das Haus ihrer Eltern, um die Wall» (so heißt hier die Mitgift der Braut, meistens in Wäsch-Effecten mit einer Truhe, bestehend) abzuholen; bei die­ser Gelegenheit wurde ei» kleiner Tanz arrangirl, de» delVranllührlr mit der Braut eröffnete, als diese zu,» allgemeinen Entsetze», bei»! eisten Gange, i,» Arme des Tänzers lodt zusammenfiel. Als der gerade abwesende Ni»u< ligom erschie», traf er die Brau! , mit der er sich Morgen» hierauf»,« Allarc verbinden sollte, im Hochzeilanzuge auf der Bahre. Gestern wurde der Leichnam sec,rl, und es fand sich, daß e,n Blutgefäß in, Gehirne ge­borsten, und ei» Nlutschlag die Ursache ihres plötzliche» Todes gewesen fei. Nebenbei spricht man v°» unglücklicher Liebe, Zwangsheiralh und Ge­»iüihsaffecl. I n der Nacht vom 2U. auf den 2l. weckte uns plötzlich Trommelwirbel l,»d Feuerruf — ei» einzelnes Wirlhshausgebäude in Mautersdorf, auf der Fiumer Straße, war trotz der mit aller Thäligkeit angewandte» Hülfe, ein Raub der Flammen geworden. Die Leute im Hause schliefen so fest u„d unbesorgt, daß sie, während schon ein Tdeil des Hauses brannte, erst «»,, den herbeigeeilten Nachbarn aus ihren Betten gerissen wurden. Glauben Sie ja nicht, Artgui, daß es in Vorabien kleinlich zugeht, es herrscht hier in manckcr Rücksicht em To», wie >» einer großen Slooli so macht man hier, wie überall, Sonntagsglanz, Visiten um t.,2 l2 Uhr Mittags, und die Dame» tragen auch bereits Fnsuren nll« NtnKn/U u„d l>Iur Aregui, Eie zu grüßen. Hllnrich Schm —kpfl. Mannigfaltiges. Gehalte in Nordamerika. Der Staat bezahl! für das Drucke» der Congreß- und anderer Acten« stücke jährlich üzn.nni, Thaler, wovon ungefähr 2l)ll,uc,l> Thalcr reiner Gewinn des Druckers sind. Dieser ist stets ein Zeitungschreiber, und es giebt in den vereinigten Siaatcn kein so einlrngliches Amt, und feines ver­leiht de,» Beamte» dieselben pccuniären Hülfsmittel, seine» Cinssuß i« erweitern. Der Präsident bezieht einen Iahrgehalt von 25,c,°c> Thalern, die Minister jeder einen Iahrgehalt von 6,onu Thaler». Mittelalterlicher Aberg lau bc. I m Mittelaller waren Steinen und Metallen besondere Kräfle einge­bildet: Smaragd verlieh Keuschheit, Achat Neredtsamkeil, Amclhyst Mä­ßigkeit, Jaspis Macht, Onyx Schönheit, Sapphir Frieden, Coralle» schuh­ten gegen de» Blitz, der Türkis, »m Finger getragen, erblich, sobald die Geliebte uulreu wurde, »der wenn dem Träger Falschheit oder Hmlerllfl drohle; Chalccdon schützte gegen Einbildungen, Carfunkel gegen Gespenster, Katzenauge gegen Verfinsternug , Chrysolnll) gegen Leidenschaften » Sarl>°,„)r gegen Traurigkeit, Topas gegen Narrheie, Krnstall zersprang, wenn Gift im Glase war. Der Glaube »n diese Eigenschaften erhielt sich lange, st sehr auch die Erfahrung ihn widerlegte. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnit.