Vereinigte Laibacher Zeitung. N"' 87. sä. Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Freitag den 3i. October 1817. I n ll l a n d. kaibach, den 3l. Oktober. ^)ie Klagenfurter Zeitung vom i5. Okt. lNr^. s3. macht unter andern folgendes bekannt: „Ein Schreiben ans Szamabor in Kroa« ten vom 13. Okt. berichtet nachstehende schauderhafte Begebenheit. Vor 14 T"-gcn kamen einige herumziehende Italiener lnit i Löwen, 1 Tieger, 1 Pantertbier, i L.o-varden, i Hyäne, verschiedene Affen n. Vögel Uhr Mittags dein Pascha, der mit zwölf Personen in die Stadt gekommen war, ei< ne Audtcnz, welche ziemlich l.in^e dauerte' Das Gespcäch wur^e durch Dolmetscher geführt. Hlerauf fuhren ^I.MM zum Hpei« scll zurück, und begaben sich Nachmittags w oas i!ager, um em türk sches Ma-woer zu beschcn, welches dec Pa cha IF. M'N. zn Eycen ausfüyre.l ließ, Dieses glich mehe etnemCarou^sel ais etner milltäll'schen l'lebuug. Die Türken ritten herum w.ld warfen mit Stören herum, wte man ehemals mit S p t e se n ^u l^un psicgte. Nachdem dleß vorüber war, tam ein Hounel,'cher aus dem Zelte des Mascha, um den Kalftr oon der Beendigung des Mallöoere zu unterrichten und um den Adschiedeb^such zu ottce i. Bald daraufkam er se»l)>t und jprach nuttclst z:vel< er.Dolmetscher »och elne Lierteljlunde mtl dem Kaiser. Dann wurden dle Pi^de vorgcs führt, welche der Kalzer desay, uuo dlr ba« scha machte ll)m eln Geschenk mlt den zwei ungesailelteu nebst cmem gunz angeschirrte« Schnnmci, welcher oon Goloc strotzt. Dis dürren üvergaven diese Pferde selbzl in dle Kontumaz, Hierauf ramen wieder zwei ^ür-, ken und überbrachten Ihrer Maj. der Kai-serlnn mehrere türkische Shawls, Kleider und elne Büchse mit Ro,enöhl. ^F. MM', besahen aUes, berührten aber nichts. Dtese Gegenstände kamen ebenfalls in dle Eoutumaz. Nachdem der Pascha sich entferi-.t yatte, begaben slch drei kaiserliche Generale in sein Zelt, um sich im Nahmen, des Kaisers zu beurlauben. Nun wurden wieder ^»ie Kano« nen sowohl in Semlin als in Belgrad gelöset, und die Türken hielte,, ihren Abzug. Wegen dec Vermischung dec Menschen war alles di-cbt nnt Militär besetzt, um die Berährnng mit einem Türken, welche eine zwanzigtägi-ge Contnmaz M Folge gehabt hätte, zu verhindern. Diü Äbreiss I). MM. von Semlin ist «uf den 20. Okt. festgesetzt. (Wdr.) Italien. Venedig den 12. Ortober. Das österreichische Kauffahrteischiff Cbar, ^otte unter dem Kommando des Kapitäns Calvi wurde auf seines Fahrt von Venedig nach Lissabon von einenl ümerikalnschen Ko^-saren von Buenos-ayres ^»^ uedergabe aufgefordert, und dlese Aussorder«'7g zugleich mit einer vollen Lage auö seinim Geschütz begleitet. Der Kapitän, entschlossen sich zu vertheidigen, ließ seine? Sclts eveslsalls yeuer a«f den Korsaren gcoe.:. Mein als er sich überzeugte, daß dieftr k3t«^ stärker «ls erftl, und daß sein Schiff du"ch ^Salve des Kvcsaren beträchtlich gelitten babe, so strich er die Segel und sandte den Unters kom nandanten mn den gehörige,, Papier«, ün Bord des Horsarcn. Hau"., hatte sich der Korsar ans dH ^er e^n österreichisches S h:ss oor ^ - s^^'t, so ent-sckukdlgte er sich auch wcgt l seinem Unternehmen , und versicherte, er b»iie es für ein spanisches Schiff gehalten . i«d Sept : „Unter den Verhafteten, die als Häupter der vorigen Verschwörung an« gesehen werden konnten, und gegen welche deim Maire wenigstens 26 Anklagen vorge-vracki worden waren, befand sich ein ge-wcher Cocher, der den Maire und Grotzpre-vot jchon seit langer Zeit darum angegangen hatte, ibm zu erlauben, nur auf einige An-genolicke seine kranke Mutter besu6>en zu dürfen. Man fand dieß aber nicht rathsam , und verdoppelte seine Wachsamkeittn Betressdieses Gefangenen. Ab,r Cocheis Nlchte geht zum MarschaU Marmont, bittet und erhall die Erlaubniß,, daß ihr Oheim aus dem Gefäng-mß, ln Segleitung von zwei Gensd'armen inv Haus «emer kranken Mutter geführt wird, tochet kommt daselbst an, wirft sich über das Vett der sich krank stellenden Mutter hin, während die Nichte die Gensdarmes Platz nchmen lM und sie unterhalt. Eine verborgene Thür im Alkoven öffnete sich, und vc'r'chwundeu ist der Gefangene. Dle Nichte sprich: von Erkenntlichkeit gegen den Ohelm, d nickt entlHie^en sei, ob dieses Fieber wirklich ansteckend ist, Man doch die größten Vorsichtsmaßregeln gegen dessen Verbreitung anwenden müM, Frankreich aber keine Besorgnisse zu hegen habe, indem man sowohl in Amerika, als neuerlich in Europa die Erfahrung gemacht, daß es selten den ^5. Grad nördlicher Breite übersteige. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern tragt den Prasselten auf, die Mai-res anzuhalten, die Mehl-und Brodsatzung nicht blosnack dem Unterschiede zwischen dem gegenwartigen Marktpreise der Früchte und dem vor der Ernte gezahlten zu bestimmen, sondern dabei auch den im neuen Getreide reichlicher enthaltenen Nahrungsstoff und das dadurch vermehrte Gewicht desselben in Anschlag zu bringen. Wenn daher im vergangenen Iunius das Getraide z. B. 35 Franks lostete, jetzt aber nur 25. kostet, so ist der Unterschied nicht blos in Fr., sondern wirklich 20 bis 23, wenn man nemlich auf Mehl-cüte lund Reichthum, woran das dießjahrt-ge Getreide dem vorjährige« so sehr überlegen ist, Rücksicht nimmt. Wollten nun die Maircs gleichwohl den Marktpreis nach tbigem Preisunterschiede aNein, ohne anf letzteres Rücksicht zu nehmen bestimmen, so würden sie offenbar zum Nachtbeil der Kon« sumenten handeln, die so heilige Ansprüche auf Erleichterung und auf Theilnahme am Segen des Himmels haben. Ein anderes ^und^ckreiben desselben Ministeriums ertheilt Nachricht von den Vorsichtsmaßregeln, die det Aufbewahrung der Erdapfel oder ibres Mehls.anzuwenden s^d. (A5. Z) spanisches - Amerika. Englische Blätter enthalten z.vei Proklamationen )es Generals Morillo an die 3>s« feblä'o.iber der Fxsnrgenteil und die üb'gen Eünvo^mer der 5>lsel Mir^irita, qus ^ei^ nem Hauptqnarucr Barales oo.n 17. Fuli. Darin forderter, inde n erzn^l.'i'k eineall^ gemeine Amnestie ankändizte, sie auf, diß sie sich alle ihm,, mit dem noch übriqen ^bei-le der ??nsel, !>.ntcr.merfen so'len. Wenn dieß nicht geschehe, so soll, wie er drobt, die Züchtigung dieser Insel so eremplarisb seyn, daß k?i.< Einwohner übrig bleche,, soll, der nicht für seine Verbrechen bestraft werde; keiner soll übrig bleiben, der das Andenken an die blutigen und schrecklichen Lclden , dre .auf sie und ibre Familien fallen werden, zu erkalten vermöge. Keine Asche soil von ihrer gänzlichen Ausrottung mehr vorhanden seyn. (Mg. 3.) Nord-A m e r i k a. Die Zeitnna von Ptnladelphia meldet die Ankunft der Commodore Decatnr und Rod< gers, so wie die Erbauung eines neuen Linien, schiffs von 7^ Kanonen, und setzt hinzu; ,,Es dürfte nicht ohne Interesse seyn, die Bewegungen ^unserer Marine zu bemerken. Vielleicht bereitet sich etwas vor. Die öffent« lichen Blatter kündigen an, daß die Bcstim» mung des Linienschiffes Franklln abgeändert, ist, daß der Iobn-Adams ausgerüstet,unv an den neuen Kriegsschiffen, deren Erbauung der Kongreß verordnet hat, mir der größten Thätigkeit gearbeitet wird. Der isarauae, Kapitän Ellon, ist eben aus hiesigem Haftn ausgelaufen, und der Outario, Kapttan Rido-le, ist im Begriffe, unter Segel zu geben." (B. v. T.) Vermischte Nachrichten. Zu Hommerton (in N^rthamptonsbire) ereignete sich vor Kurzem der besondere Fall, daß"eine Frau,Nanens Oldham, im lo3ten Lebensjahre die Blattern bekam und daran starb. (S. 3.) Wechsel-Cours in Wien am 25. Oktober !3i7-konoenUonsmül^e von Huuocrt 233 3s3