^Dle'nftag den 22. December 1885. N a i e r n. >lürnbcrg, i.Dcc. ANc Tage wird scwohl mit Pserdcn aN mit dlcßcr Dampfksafc auf dcr Glsen^ahn zwischen Zürlh und Nürnberg gefahren. Maschine und Bühn sind glcick vol-zügliä) gebaut; in 6< ,0 ooer höchstcnü 12 Minuten wirb 0er 2^,000 geometrische Schritte lange Weg auf 6 mit 160 Man» bclaocncn Wagen zulucrgelcgt; eie Pläj^e tonnen zu 4, 6. U, 12 und 24 t's. pr. Person riclch Gefallen gewählt werden. (Salzd. Z) W r e u ß e n. Deö Königs Majestät haben Sr. Majestät dem Könige Otto von Griechenland den schwarzen IlL-ler-Orden verliehen^ (Wien. Z.) Belgien. Am 1. December fand zu Löwen die f.ycrli-ü'e Eröffnung der von Mcchcln dahin verlegten tü" tholischen Uniocrsität Statt. Naä) ccr Nrcdlichen Zeyer, lvodci dcr Erzbisch^f llon Mecheln eas Hoch« omt, u>id rcr Bicereclcr, Abbe oe (Zock, eme merk. wUrdigo Rede über die Verbindung dcr Religion mit der Wissenschaft hielt, fa^ld auf tem Rälhhau. « ein glänzendes Gastmahl Statt, rvobei unter An» dc:n folgende Trinksprüche ausgebracht wurden. Vom Erzhlschofe: »Sr. Majestät dem Könige! Mog? die tatholische Universität, indem sie ihre Zöglinge lehrt, dem Kaiser zu geben, waK dei Kai. serS, so wie Gott, was Gottes ist, d«n Thron des besten der Kömge sichern!" —Von einemMitglie-tc rer Rcpräzentantcnl'ammer: »Allen Mitgliedern des Congresses, welche sür die Freiheit des Unter, richt? gestimmt!« — »Der alten Universität Lö-»venl'vlln einem ehemaligen Zöglinge derselben.— Zortu-ährend läßt sich cinc große Anzahl Zöglinge tn diese« Ulüversilät cinschreib^, Man hemcttt darunter mehrere junge Leute aus holländischen Fa« milicn, besonders aus dem katholischen Nordbra« dant. (Oesi. B.) Frankreich. ?luö Algier schreibt man unterm 7. Nov.: Unsere Stadt ist jetzt sehr belebt. Viele Ossicle«, die an der Expedition Theil nehmen sollen, dalun» ter mehrere vom Gefolge des Herzogs von Orleans, sind hier eingetroffen. General Oudinot, der vol-gestern antc»m, unt sogleich eine (Zo^ferenz mildem Marschall (Hlausel hatte, wird morgen nach Ora» abgehen; er soll oic Avantgarde der Expedition an« führen, die aus der ganzen Reiterei und aus zwei Infantcriercgimentern bestehen wird. Der Herzog von Orleans wird auf-<1?n 10. erwartet, jedoch nur 3 bis 4 Tage verweilen, um sämmtliche Etadlijse« me»ts hier und in der Ebene zu besuchen. D« Marschall hofft, am ,4. in Begleitung des Gen,. ral5 DesmichelZ und des Obefsien Maison nach Oran abreisen und den Feldzug vor Eintritt d5r Regenzeit beginnen zu können. — In Oran sinH die meisten Truppen bereits gelandet. Wie es heißt, wird daß von dort abgehende Hauptcorpö sich bei Medeah mit der, von hier aus abziehenden Divi« sion vereinigen. Man weiß, daß Abdel.Kader 16 Kanonen hat; unsere Armee wird daher auch mehrere Batterien Artillerie mitnehmen. Der Temps will bestimmt wissen, daß Gene. ral Alava den Botschafterpossen in London nicht, wie es neulich hieß, verlassen, und daß seine Sen» dung in Palls, wo er sick mit dcm Herzog von Bro'^ie über die Mittel zur Unterdrückung des cctt» listischen Schleichhandels nach' Spanien berathen loll, Ucß. temporär seyn welle. (Eorresp. v. D.) 4l6 Man ist, wie es heißt, im Seeministcriumsehr beschäftigt, unsere Flotte in einen achtbaren Stand zu versetzen. Alle die siärksien Linienschiffe und die stärksten Fregatten, die im Stande sind, bald in See zu gehen, haben insbesondere die Aufmerksam» keit des Admirals Duperrä auf sich gezogen. Der Secminister, der im Kriegsfall jedes Schiff unsers Geschwaders in den Stand setzen will, individuell mil analogen Schiffen des amerikanischen Gcschwa, ders zu kämpfen, suchte vorerst nur Linicnschifjv von ,00 und »»ft Kanonen und Fregatten von 5n aus» zusenden, und vermehrte das Personal der Gqui. xagen jedes dieser Ttaatsschiffe um ein Drittel oder ein Viertel. Bekanntlich enthielten im letzten Krie» ge die Linienschiffe und Fregatten der Vereinigten Staaten von 7^ und 44 Kanonen, die einen Zoo und »lo Kanonen, die andern üo bis 64 Artillerie» stücke von schwerem Kaliber, mit, um ein Viertel oder ein Drittel zahlreichern Equipagen als die englischen. Dich hat sich Hr. Duperru gemerkt, der ror aller Feindseligkeit das Gleichgewicht im Ma< lerial und Personal herzustellen sucht. ^ Dem Bon Sens zufolge kann Hr. v. Talley» »and wegen Kränklichkeit sein Zimmer nicht ver» lassen, hat aber jeden Abend Gesellschaft ausge. rvählter Personen. Der König solle sich täglich nur in Begleitung einiger Offiziere durch den Tuilerien« garten zu ihm begeben. Die Unterhaltung sey im: mer lebhaft und frisch v'on Seite des Hrn. v. Tal» leyrand, wiewohl er jetzt in seinem listen Jahre siche. ' (Allg. Z.) Man schreibt aus Algier vom 19. November: Der Frlozug gegen Abdel» Kader, der unverzüglich beginnen soll, wird, nach dem Zeugnisse wohlun« terricdteter Personen höchstens vierzehn Tage taue,n. Der Emir hatte in der Nähe von Mascara die Fa« milicn unö öie Hcerden der Siämme Benialncs, Bordjia u. s. w. aufgescharrt. Seine Emissäre verbreiteten: er habe 120,000 Neiter und 20,000 Mann Fußvolk. Dacv scheint cicfe Zahl kochst übertrieben. Andern Nachrichten zu'Folge soll dieser Häuptling Willens seyn, sich noch vor der An. kunft der Franzosen in d,e Wüste zurückzuziehen, ßr soll dem Kaiser von Maeotko alle bei Macta > gemachten Sclaven, worunter eine Französinn und mehrere Personen verschiedener Nationen/zum Geschenke gemacht haben. (Wien. Z.) Der Toulon'nais berichtet unterm 2. December über die Expedition gegen Abdel!mo»atlichcn Fel?« zug zus^mmenbcrufe» und mit Lcdensmttteln ver« sehen w^r. Die Stäinine, wclche ihm die meisten Krieger und Pferde geliefert ha.bcn, sind die von Bcxl.Amer, Hackcm, Garrabas lc.; die westliche« Stämme haben weniger Mannschaft gesendet; die« se ist ab.s, wegen ihrer Nachbarschaft mit Marokko, besser b^'w>iffnet. Die Grpi?dition dürfte auf de n Marsch n.ich Mascara unter Weges nicht beunru» higt werden, da der Omir weder bei Trrl.it noch am Sig ein Lager aufgeschlagen hat. C'io Fliigel sei« ncr Urlnee steht zu Mili^na, der andere -zwischen Mascara und Trcmezei", jeder unter einem seiner Generale; das (Zentrum, von Abo.l'Kadcr persönlich bcfc.ligt, wird die Expedition von Mascara erwarten.' (W. Z.) Paris, d.cn 5. Dec. Der Bothschafter der vereinigten Staaten, Hr. Barton, hat sich am I. d. zu Havre nach Ncw'Vork eingeschifft. — Nach Privatbörsen aus New-Vork(in der Gaz. deFrance) soll der Marinesecrelär in einer vertraulichen Un.« lerredung erklärt haben, daß allem Anscheine nach die dermalige Lage und der wahrscheinliche Gang der Ding? zwischen. Frankreich und den vereinigt«« Staaten zu cincm entschiedenen Bruche zwischen beiden Nationen führen werde. — In öen amcri. tanische» Hafen werden den nämlichen Briefen zu« folge die Kliegvrüstungen lh.üig betrieben, — (?»« S^^crren aus 'Dcati vom 21. Nov. sagt, daß dl« 1ra!'.zos>sche Armee unverzüglich ins Feld rücken N'iro, und alle Anstalten eazu getroffen werden. Dle ^eillde sollen 3o,^oo Reiter und wenigstens eben so vicle Infanteristei: stark seyn. Die Feinde des (ZmirT nehmen nur die Hälfte dieser Zahl an, und versichern nebenbei, daß unter seinen Anhan-gern die Desertion cinreißt. — So viel ist gewiß, daH Abdc,l< Kader seine Streitkräfte bei Maskara zusammen zieht. Die zwischen Oan uno der Hauptstadt des Omirs wohnenden Araber haben Befchl erhalten, mit ihren Familien und Hccrden sich d«r Armee anzuschließen ; doch scheintdieser Befehl nicht strenge vcrllzogcn zu werden. (B. v. T.) Paris. 7 Dec. Bis heute hat die Regierung nock k.inc Nuchriä'ten c.us Oran bekannt geinacl'i.. Man behaurtct jedoch, sie habe welche erhalten, ce>j InlMs, 0ah die zurUlltcrnehmung-d.estlmmte Ur- 4'7 m?? ncä) bei O^an kample, daß ungewöhnliche Regengüsse ihr Vorwärtsgehen bisher verhindert haben, day von , i,l>oc> Mann 2000 dadurch er« krankt scyen, und daß im Lager große Unzufrieden. heit herrsche. (Al,g. Z.) V 0 I c n. D.".s am 1. Dec. zu Warschau enthüllte Denk« mahl, welches in der dassgen (Zitadelle zum Anden. kcn an den verewigten Kaiser Alexander errichtet »vcrdcn ill, und disscn Errichtung schon im Jahre ,827 beabsichtigt, durch die Zeitumstände aber ver« spätet wurde, besteht in einem 5c> Wen hohen Obe-lisken, der sich auf einer quodralfdrmigen Basis aus Gußeisen erhebt. Icdc Seite dicsrr Basis ist 3^ Elle breit. Auf der Hauplseite derselben be-findet sich die Inschrift: »Alexander dem Grsten, Kaiser aller Reusien, dem Besieger und Wchlthä° ter Polens. Errchtet nachdcr Bcendiung der Nar. schauer Eit^dcNc, lg. November tl)55." Zwei an. tere Seiten find mit vergoldeten Rüstungen ver^ ziert. In der Milte dos Obelisken, .iuf jeder der vier Seite,,, sind Doppeladler, ebenfalls von ver> goldetem MctaNc, angebracht. (Wien. Z.) 35 u ß l a n v. Moökau, den 14. Nov. Die ältesten Leu« te erinnern sich keiner schönern Witterung, als die tießjährige vom 1. Sept. bis zum iÜ. Oct. war. Wir hatten täglich erquickenden Sonnenschein und sternhelle warme Nä'chic. Dann oder nahten sich plötzlich die rauhen Verbothen des Winters, Kälte, Hagel und Regen, und der Sturm irulhcte so ge» »valtsam, daß auf der offenen Lanostraße viele Wa> gcn umgeworfen und viele Bauernhäuscr der Stroh, lächer beraubt wurden. Am 28. Oct. siel der Schnee in 24 Stunden anhaltend ^ Archine hoch, und legte den Grund zu einer schönen Lchliiienfahn. Orstleckt sich die Schlittenbahn erst bis ins Innere des Reichs, so darf man Zufuhren aller Art von Lcbensmilteln bald entgegensehen, was unö 3'toch chut, da sie die Preise dadurch um die Hälfte zu vermindern pflegen. (B. v. T.) Spanien. Gin Schreiben aus St. Sebastian vom 28. Nov. meldet mit Gewißheit, daä Iaureguy (el Pa» sior) sich der kleinen Stadt Mlareal in Biscaya, zwölf Stunden von Bljbao, bemächtigt habe, und daß zwci andere Abtheilungen unter Sspartcro in derselben Gegend angekommen seyen. Andere Nach-r,cdtcn vom 29. melden, dah die (Zarlistcn fortwah. rend S:. Sebastian in einer Art von Blockadesiand halten, und die Stadtbchörden sich nicht schr^ eifrig ze gen, diesen abzuweisen. Dieß ist vielleicht eine Kriegslist,, denn es wäre nichts leichter, als diese Umgebungen frei zu machen. Briefe aus Clisondo vom 29. Nov. melden, daß Tags zuvor Leon Iriarte, genannt Zaranda« ja, Commandant des Corps der Pcsctcrcö, plöh. lich, von Pampeluna kommend, vor Olague un3 Lanz erschienen sey Gr war in Verfolgung von 5c> Pcseteros, welche desertirt waren, begriffen, konnte sie aber nicht mehr einholen; man glaubt, sie hätten siä) »ach den Alduden qew'endet. Das unvermmhete (Zrscdeinen eines Ohristinos - iZorps in den Umgebungen des Bastanthalcs, wo gegen« wärt g nur wenige (^listen stehen, hat darin au-genblicklich einige Unruhe verursacht. Iriarte hat aber das Grbirge von Belote nickt überstiegen, son. dern kehrte in der Richtung ^,i>! Pampcluna zu' rück. Anderen Nachrichten zu Folge hätten die (Zarlisten Wals, eine im Innern Oataloniens ge« lcgcne Stadt, und Roda, an der Gränze von Ar« ragon, beioes befestigte Plätze, eingenommen. (W. Z.) Man schreibt von Tarbes vom 2. Dccemb.: «Gestern um 2 Uhr Morgens sind gegen 200 (Zar« listen auf der Flucht vor dem Hafen Rieumajon in der Richtung nach Navarra vorbei gezogen. Sie sagten aus, daß ihnen eine große Zahl 5er Ihrigen folge, die, wie sie, nicht länger dienen, und an ihren Herd zurückkehren woNen. Man hält streng^ Aufsicht zum Schutze deS Thals Aure.cc Eine telegraphische Depesche aus Bayonne vom 3. Dec. mcldet, daß der Ueb.rrei'i der navar« rcsischi-n Divinon, 1000 Mann stark, am 2. Dec. in 'das Ahescozthal zurückgekehrt ist, von der Frem. dcnlcgion.verfolgt, die sie am » Dee. von Ocbagu-via vertrieben und ihr 200 Mann gefangen abge« nommcn ^hat. An demselben Tage übcrsicl Leon Iliartc den Lerouqe zu Oyaz und nahm ih siinos beseht ist, vertheidigt diesen Play. Die von ten tZarlisten in der Gegend von S. Sebastian ge-wachten Demonstrationen ^regten Besorgncft in der Festung und vermehren die Theurung der Le, benvmittel. Die ponugieNsche Intervention rcdu. cirt sich dis jetzt auf die Erscheinung von hundert Portugiesen in Zamora, die nacl) einem ^stündi» gen Aufenthalte wieder nach Portugal zurückgekehrt ac> Mann bcim Depot der Rest des Hnlsücorps sctwa ll>,ooc> Mc>nn) die Gränze überschreiten würre. — Nachrichten aus Bomdcu) zu Folge )var die von Senhor Pcrcz, dcm verbauiucn PräNdeolcn von Goa, gegen dicse l^o» lonie ausgerüsiccc Gxpeditlon größtenthcils abgesegelt. Sie soll aus beinabe 2ano Mann regelnd« ßiger und unregelmäßiges T,>"pp?n bcsicinden habcn. M^n ging dabei mit eerg^ßt<>>'. F^rinllch^it zu Wer« t-e, da inan ten llsurpaior von n Bor-^, »var nacl) cincm pclgehlichcn Versuche, Zcücn cen südwestlichen Monsun anzukämpfen, nach Bombay zurückgekehrt, Man befürchtete, die UttternchmÄN. gen gegen Goa dürften auf mehrere Mcnatc, viel« leicht auf immer eingestellt seyn. lMg. Z,) 65 r 0 ß d r i t a n n i c n. Ein bedeutender Buchbinder in der Londoner City erhielt türzli«^ am Nachmittag den Auftrag, i'Loo Bände Tascb?nbüc!.'er zu binden, die am fol< genden Morgen um ic» Uhr nach Amerika verschifft werden muhten. Die große Erleichterung, welche die englische Buchbinderei de» Maschinen vcrdanft, machte die. laut Berichten auu (Zctz. siantinovel, furchcb^r s^yn soll. — Die Angelegen, hciten von Tripoli w'd >''ck) m'cht gesell'dtet. Die Türken sind in die Stadt zurüH gedrängt rvorden, und ihre Ausfalle scdadcn ibi.en mehr, als üe nüz« zen. Die Lebcnsmitte! t'ommcn zur S?e, aNein die schlimme Witterung wird die Zusubr ^sseibeii beschwerlich machen, wenn nickt di? PasH^z sich mit den Landbewohnern einverstchen, die 'in sehr großer Zahl einen Thcil dieser Küste b«?roachc?. (B. v. T.) A nmer ku l:g. Wcg'N' dcn eiittretcndc:, Wcihtiachtsfciertagen wird das nächste Illynsche Blatt vl)in Samsiagc mit dev Donnerstags-Zeitung ausgegeben werden. NkVacleur: H^r. ^av. Wklnrich. ^cUl^r: Jüna? Al. Svln V. Nttinmayr.