Vereinigte Laib a ch e r 3 e i t u n g. Frcitag den ,. Oc tober 16:9. V^'Il)^ I u n l a u d. L a i b a ch. ^^e. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 4. September l. I. die durch Beförderung des Franz v. Premerstein zum Gubernial-Sekretar .erledigte erste Kreiskomniissärs- Stclle, dem zweyten Kreisrommist^r l^ Laibach, Ferdinand Grafen v. Aichelburg, zu verleihen befunden. Ferners wurde vermög Dekret der hohen k. k. vereinten Hofranzley vom 9. September d. I. / die durch erwähnte Vorrückung erledigte zweyte Kreis-kommifsars-Stelle, dem dritten Kreiskommissar beym Laibacher Kreisamte, Friedrich Edlen v. Kreizberg, die dadurch erledigte Krriötommissärs , Stelle dritter Kachegorie, ader dem Gubernial-Kon^ipistenBe-nedikr Mansuet von Fradeneck, verliehen. Den 2Ü. Sept. Abendö sind Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich Franz Xav. zu Hohenzollern Hechingen, General drr Cavallerie und Commandi-render im Königreiche Illyrien , Innerösterreich und Tyrol in der Rückreise von Trieft allhier angelangt, und von der hierortigen Generalität und dem Offi-cierscorps empfangen worden. Den Tag daraufhaben die löbl. k. l. Infanterie- Regimenter Fürst Reusi: plau :md Prinz Leopold auf der Ebene zu St. Veit> bey Laibach, ,n N,l^ 32? io4 T., von Messina und Cakanea in 24 Tagen, auf R. von Fr. Gattorno. Der österr. Schooner, das Nilpferd,, von 104 T., Capit. Ios. Iercovich, von Tripolis in 22 Tagen, aufR. von Phil. Friedr. ?ludr". Die neapolit. Brigant-, der Unternehmende , von 140 T., von CataTlea in i^ Tagen, auf R. v. Ios. de Nocco. Die österr. Brigant., die Königinn, von 2ao T., Capit. Angelus Vianello, von Livorno in 32 Tagen, aufR. von Abraham Pir-cherle. Die österr. Brigant., Marquis Chasteler, von 142 T. / Capit. Rich. Job. Tessoletci, von Meft sina in 3i Tagen, auf R.von Ambros Dantz. (Alle diese Schiffe hatten Ladungen von verschiedenen Waaren.) Die span. Brigant., ,derZStern, von 167 T., von Barc-ellona in 26 Tagen sleer), auf R. von Fr. Gattorno. Die span. Brigaut., die Pro« be, von 167 T., von Bnrcellona, in ig Tagen mit Kaffee, auf R. von Fr. Gattorno. Das österr. Naoe Juno, von 3o5 T., Capit. Prosper Maran-zmiich, von Lissabon in 5o Tagen, mit Carao und Hauten; auf.R. von Ioh: Carciotti. Der span. Schoonefhrick, !^ ,Vl.l,1llNtici ä- l ^nZS.'l , von 60 T., von Sc. Filin tn 17 Tagen, mit verschie» denen Waaren, auf R. von Barthol. Notg. Mehrere Backn. Ausland. Italien. Nachrichten aus Rom zufolge hatte Die Durchsuchung der Tiber wahrscheinlich für dieses Jahr ihr Ende erreicht. Der Fluß ivar um 5 bis 6 Schuh angeschwollen, und die Maschine erreichie nicht mehr den Grund. Sie war mit ihren Operationen schon von der Kirche Sr. Paolo bis Nipagrande in der Stadt vorgerückt, ohne etwas zu sinden, als Steine, Sand und Schlamm, die sie in Menge herauf brachte. Mehrere italienische Zeitungen hatten sich schon früher gcgtii das Unternehmen erklärt, und selbsc in der arkadischen Academie zu Rom wurde im April eine Denkschrift verlesen, welche das Mißlingen voraussagte. Wirklich hat die Maschine jetzt ei? ne deutsche Viertelmeile im Flusse, ohne die mig-desie Spur zu Entdeckungen, untersucht. Der Blitz hat ln ?,eit von eilf Tagen drey Mahl einen Scein vor dem MitteUhor des Quatievcs dek Schwcitzer - Gard-n im Quirinal getroffen. Matt will nachgraben, um vielleicht die Ursache dieser sonderbaren physltalischen.Erscheinung zu erfahren. Mr. B.) N i e d e r l an d e. Nachrichten aus Ostende zufolge, war die Gräfinn v. Montholon, welche nicht die Erlaubniß erhalten hatte, in England landen zu dürfen, am 11. t». M. in obgedachcem Hafen mit ihren Kindern gelandet. Nach Aussage der mit Mm?. Montholon angekommenen Dienstboten leidet Bonapane zwar zuweilen an Leberbeschwerden, genießt aber im Gan- ' zen einer guten Gesundheit. Von Franzosen befinden sich nur noch General Bertrand und seine Familie, der Graf Moittholon und vier Bediente bcp ihm. (Ostr.B.) P r e Aßen. Auf die erhaltene Nachricht von dem Tode des Fürsten Blücher von Wahlstatt befahlen Se. Maj. der König, daß die Armee auf acht Tage Trauer anlegen solle. An die Frau Fürstinn haben Se. Maj. den Lieutenant Gra- fen Blücher you W.chlstatt, Enkel der Fürsten, mit einem höchst gnädigen Condolenzschreibe,, abgesandt. Von den letzten Tagen des Fürsten glauben wir aus der StaatZ.;eimng noch Folgendes nachhohlen zu müssen. Se. Majestät schickten am 5. d. von Bres-lau aus Ihren Generaladjutanten, Generalmajor von Wihlcden, zu ihm. TX'r Fürst war sehrsch.uach, alxr bcy voller Besinnung. Er trug de.n Herrn Ge--neral »on Witzleben auf, S^. Majestät für alles ihn: widcrfahrne Gute zu danken, und Höchstihrem Wohiiuollenseine Gemahlin» zu empfehlen, auch zu bitten, d.iß er ohne G-prange auf dem Felde, an der von ihm naher bez?i hneten Stelle, am Wcge , von Kriblowch nach Kanth, unter den dasetb,c stehenden, 3 Linden beerdigt werde. Auf die Musterung des Herrn Generals, daß ?r an seinen ll.iyH»l T.'d noch nicht denken dürfe, da dic Ärzt>'. seinen Zustand keineswegs für rettungslos hiellcn, sagte er: „Ich 324 weiß, daß ich sterbe, denn ich fühle es besser, als -die Arzte meinen Zustand beurtheilen können. Ich ' Nerbe gern,, denn ich bin nichts mehr nutz. Sagen ^e dem Könige, daß ich treu für ihn gelebt habe, ^ und treu für ihn sterben werde." Er nahm hierauf Uni einem Händedruck förmlichen Abschied. Am fol- , g'-nden Tage statteten Se. Majestät in Begleitung ' des Prinzen Carl königl. Hoheit ihm Ihren Vefuch ' ad. Er befand sich Anfangs in einem schlafähnlichen Zustande und ohne Theilnahme, doch erkannte er nach- ^ her den König. Se. Maj. sagten uncer mehreren wohlwollen'den Husierungen: „Sie können überzeugt seyn, daß Niemand mehr Theil an Ihrem Wohl« nimmt, als Ich;,Ich weisi, was das Vaterland nnv Ich Ihnen schuldig sind. Geben Sie die Hoffnung zu Ihrer Wiederherstellung nicht auf, aber folgen Sie , auch dem Rache dcr Ärzte, und brauchen Sie die Mitt«l, die man Ihnen darbietet. (Dieses hatte «r in der letzten Zeit unterlassen). Der Fürst dankte Sr. Majestät und empfahl Ihnen die Frau Fürstinn. In den letzten Tagen war er meistentheils schmerzenlos, die Kräfte nahmen aber merklich ab, Nndev «var ganzlich unvermögend zu sprechen. Ein hinzugctretener Snckfiusi machte d^em Loben cin Ende, Der entseelte Leichnam ist einbalsamivt in dem Gewölb« der Kirche zn Kribl-owitz oorlausig beygesetzt. aben ein so schönes Pferd? Es würde Ihnen besser ziemen, nach dem Beyspiele unseres Herrn und Meisters, auf einem Esel zureiten !" Der Geistliche erwiederte: „Dies; ivürde heut zu Tage nicht ohne Schwierigkeit seyn; denn es ist kein Esel im ganzen Königreiche, der nicht schon als Radical - Reformator vcrmiechet wäre ^" (Ostr. B.) S p a n i Spätern Nachrichten aus Cadix vom 2^. August zufolge, war man ungeachtet der seit dem 20. wegen des auf der Insel Leon herrschenden gelben Fiebers angsivandten Vorsichts n.:as;regeln in Besorgnis), daß es bereits in die Stadt eingedrungen seyn möchte. Die Bm -lmlccise z« errichten. (^!^'- ">), D ä n c m a r k. In lN'sereu, l ,,ces?n Dlenjlagsblatte haben wir ! vo< den, Anfange unruhiger Bewegungen , wncpe 325 in Kopenhagen, wie an vielen Orten in DeutscyV, land, gegen die Bekenner des israelitischen Glaubens gerichtet waren, gesprochen. Die neuesten bis zum 11. d. M. laufenden Nachrichte.n aus dieser Stadt beweisen, das; diese Unruhen zu bedeutenden Excessen Veranlassung gegeben haben, an welchen der Pöbel und die Matrosen Antheil genommen haben. Die dänische Zeitung, der Tag, vom 6. Sept. enthält darüber folgende nähere Aufschlüsse: „Jener Geist, welcher sich an mehreren Orten Deutschlands wider die Bekenner des mosaischen Glaubens gezeigt hat, schein: sich jetzt auch bey uns zu äußern. Am Sonnabend den 4. d. M. Abends, war die Volksmenge auf der Osterstcaße ungewöhnlich groß, und einige Fensterscheiben wurocn bey zweyen daselbst wohnhaften Kaufleuten eingeschlagen. Die Polizey, welche aus verschiedenen Quellen unterrichtet war, daß ein solcher Vollsauflauf erwartet werden konnte, brachte es durch Unterstützung des Militärs bald dahin, dasi alles vor Mitternacht ruhig war. Am folgenden Tage machte der Polizey« Director durch ein Placat einen jeden auf feine Pflichten als Unterthan und Bürger aufmerksam. Des Abends erneuen te sich inzwischen die Volksmenge in der nähmlichen Straße , und obgleich die öffentliche Macht in dem Augenblick, da'unter der Menge Unruhestifter ver. spürt wurden. die Straße reinigte, konnte es doch nicht verhinder! werde»,, daß einige muthwillige und Abelgeslinit».' Menschen, die in den verschiedenen Theilen der Stadt, umherzogen, von der Dunkelheit unterstützt, sich erlaubten, in einem Theil Häuser, wo man glaubte,, daß Personen des mofaischen Glaubensbekenntnisses wohnten, die Fenster einzuschlagen, und andere ähnliche Excesse zu verüben. Se. Majestät der Konig ließ darauf unterm 6. eine Bekanntmachung ergehen, durch welche ein jeder , unter Strafe des Gesetzes, gewarnei wurde, sich zu hü. ten, weder, an Unordnungen Theil zu nehmen, noch den Orten nahe zu kommen, wo Zusammenrottungen oder Auflaufe Statt fanden, so wie Aücchöchsi-derselbe auch den PoÜzey- Director ermächtigte, durch^ ein Placat beträchtliche Summen zur Belohnung für die Entdeckung derjenigen, die entweder Stifter dieser Unruhen waren, oder an denselben Theil genom-menhätten , zü'versprcchcn. Zugleich wurde die Kraft der Polizcy durch eine bedeutende Hilfe sowohl vo:N Bürgcrcorps , als dem eigentlichen Militär vermehrt. Diese kräftigen Veranstaltungen konnten ihren Zweck nichr verfehlen. Des Abends am 6. und 7. wuroe weniger Unruhe verspürt. .Einige wenige, die sich gesehwidrige Unternehmung«? erlaubten, oder del öffentlichen Macht Trotz boren, wurden angeha ten, und diese sowohl, wie mehrere andere früher eingec zogcne, die insgesammt zur allersimpclstrn Hlasse gehören , erwarten nun ihr Urtheil von einer zu die« sem Zweck angeordneten Commission, die sogar ermächtigt ist, ohne Appellation zu richten. Solchergestalt,darf man erwarten , durch die von öffentlicher Seite getroffenen Veranstaltungen Ordnung und N>^ he wieder zuwege gebracht zu sehen, und die gute Stimmung, die die Bewohner der Stadt bey dieser/ so wie allen andern ähnlichen'Gelegenheiten gezeigt haben, bürgt dafür, daß jene Auftritte nichr el-ueuert werden dürften." Die Polizei) - Placate besagten, das; nach 6 llhr Abends alle Thüren verschlossen werden, jeder Hausvater, seine Kinder, Gesinde, Gesellen und Lehrbub schen zu Haufe halten, und alles Schiffsvolk sich u>tt 6 Uhr auf seine Schiffe.begeben sollte. T>iese Maf^ rcgcl, in Verein mit der Militär- Macht (welche doch am Dienstag an mehreren Orten Feuer auf die Menge geben mußte, ohne daß aber Jemand verwundet wurde) scheint jetzt die Ruhe wieder herge-. stellt. Es wird aber noch beständig innerhalb unh außerhalb der Stadt vielfach patrouillin, und selb!? das Studenten-Corps hac in der Nacht vom io.alU den 11. Wache gehalten. (Ostr. B-) Wechsel-Cours in Wien am Z5. September. Conventions - Münze von Hundert H/z9 3^4« Gedruckt bey Ignaz Al 0 ys Edlen von Kleinn> a y r.