i (Teltain» pl»6»v» 1 gotorini.) Deutsche Zeitung Orqan für die deutsche Minderheit in Slowenien Bezugspreise für da« Inland: Vierteljährig 10 Sin, halbjahrig 80 $in, ganz-Ankündigungen werde» in der Verwaltung zu billigsten «bebühre» emgegeugenommen f jährig Ik» Din. Für das «u»land entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Schriftleitung und Verwaltung: Preiernooa olica 5, Telephon »r. 21 j I Celje, Sonntag, den 6. Oktober 1829 | 54. Jahrgang Nummer 79 Neuer Name und neue Verwaltungseinteilung unseres Königreiches Wie die Agentur „Avala" in Beograd be-richtet, machte der Ministerpräsident General Peter Zivkovic auf der Ministerratsitzung, welche am 3. Oktober um 6 llhr abends zusammentrat, die Mi-nister mit dem Beschluß bekannt, demzufolge das Gesetz über den Namen und die Einteilung des Königreiches in Verwaltungsterritorien in Geltung gesetzt wird. Unser Königreich erhält den offiziellen Namen Königreich Jugoslawien und wird in nachfolgende neun Bannte eingeteilt: 1. Banat Drava mit dem Sitz in Ljubljana, 2. Banat Sava mit dem Sitz in Zagreb, 3. Banat Vrbas mit dem Sitz in Banjaluka, 4. Banat Primorje mit dem Sitz in Split, 5. Banat Drina mit dem Sitz in Sarajevo, 8. Banat Zeta mit dem Sitz in Cetinje, 7. Banat Donau mit dem Sitz in Novi Sad, 8. Banat Moraoa mit dem Sitz in Nis, Banat 3>ardar mit dem Sitz in Skoplje. An der Spitze eines jeden Banats steht ein Banus, der sich außerhalb der Kategorien des Be amtengcjetzes befindet. Mit diesem Gesetz ist der Grundsatz der De-konMtration der Verwaltung durchgeführt. Eine große Zahl von Aemtern und Geschäften geht in den Wirkungskreis der Bonusse über, die vollkommen selbständig amtieren werden, aus eigene Verantwortung, jedoch nach den Anweisungen und unter der obersten Aufsicht der zuständigen Minister. Der Ministerrat nahm den Antrag des Mi-nisterpräsidenten an und bestätigte ihn. Am Abend ist das Gesetz von S. M. dem König unterschrieben und ant 4. Oktober in den „Sluzbene Novinc" verlautbart worden. Reise in Südtirol Von Dr. Wilhelm Reuner V. Das Stilfserjoch und die Dreisprachenspitze Gegen zehn Uhr vormittags erreichten wir mit unseren Automobilen Trafoi, ein Dorf von 200 Einwohnern in einer Höhe von 1541 Metern. Da Meran selbst nur 32» Nieter hoch gelegen ist, hatten wir also schon eine Steigung von 1200 Nietern überwunden. Da die weitere Straße bis hinaus zum Stilfser Ioch in 2758 Nieter Höhe riesige Steigungen und schmale Serpentinen ausweist und un-sere Autos dafür nicht geeignet schienen, überstieg ich in das täglich hinauf auf die Paßhöhe ver-lehrende italienische Postauto. Meine Freunde aber blieben inzwischen in Trafoi zurück und versprachen, auf mich mit unserem Wagen bis Nachmittag zu warten. ^ Mit der Fahrt auf der Stilfferjoch-Straße von Trafoi bis zur ^»tilfferjoch-Höhe begann nun der interessanteste Teil unserer ganzen langen Autoreise. Diese Straße wurde schon nach 1820 von Oester-reich als Heercsstraße nach der Lombardei angelegt und seither ständig erweitert und verbessert. Sie ist die höchste Autosttage Europas und war auch im ?öeltknege Zeugin mancher Kämpfe. Angesichts des über 3900 Nieter hohen, über und über vergletscherten Ortler, des höchsten Berges der Ostalpen, geht die Straße, bewundernswert durch die Kühnheit der Frau Bakker van Bosse in Jugoslawien Frau Dr. Bakker van Bosse, die bekannte holländische Völkerbundpolitikerin, hat sich zu An-fang der Woche in unserem Gebiete aufgehalten und Celje, Maribor und Ptuj besucht. Frau Bakker, die kurz vorher in Zürich an den Beratungen des Präsidiums und der permanenten Minoritätenkom-Mission der Union des Volksbundligen teilgenommen hatte, ist dann von hier noch Trieft und Umgebung gereist, um sich dort persönlich mit der Lage der slawischen Aiinorität in Italien bekannt zu machen. Frau Dr. Bakker van Nosse, die, wie man weiß, sich ganz speziell für die Rechte der Minder-heiten interessiert und als Kennerin dieser Frage einen europäischen Nus besitzt, beabsichtigt auf ihrer Studienreise durch den Südosten in Jugoslawien noch Ljubljana, Novisad und Beograd zu besuchen. Später wird sie sich dann nach Rumänien: das Banat (Temeswmj, Bukarest und Siebenbürgen < Kronstadt, Hermannstadt und Klausenburg > begeben. Freudigen?. Herzens begrüben wir Frau Dr. Bakker van Rosse in unserem Land, denn uns ist ihr mutiges Eintreten für das Schicksal der ent-rechteten Minderheiten in Italien noch in frischer Erinnerung, ein Eintteten, das seinerzeit die Auf-merksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich gelenkt hat. Wir wünschen Frou Dr. Bakker van Bosse aus ihrer Reise den allerbesten Erfolg. Englands „Zeppeline". Man sagt nicht etwas Falsches, wenn man von Englands „Zeppelinen" spricht. Sind doch die Luftschiffe, die in den letzten Jahren in England gebaut wurden, genau nach dem Prinzig konstruiert, das der deutsche Zeppelinbau in Fnedrichshafen Anlage, in unzähligen Kehren, immer an den ge-waltigen Ortlergletschern und Wasserfällen vorüber, bis auf die Höhe von 2758 Metern hinauf. Da der Baun,wuchs gleich oberhalb von Trafoi schon aufhört, geht es die ganze Zeit durch nacktes Fels-gebiet hinan. Als vor dem Kriege noch die alte österreichische Grenze über das Stilffer Joch ging, hatte die Straße als Verkehrssttaße zwischen Tirol und Italien «och hohe Bedeutung und als west-lichsten Uebergang nach Südtirol hatten sowohl Oesterreicher wie Italiener auch im Kriege den Besitz dieser Straße und den Besitz der Paßhöhe heiß umstritten und in Höhen von weit über 3000 Metern, am Rande des ewigen Gletschereises und über die höchsten Berggipfel hinweg, zogen sich da die beiderseitigen Stellungen. Jetzt sind es fast ausschließlich Autos und Aiotorradfahrer, die aus Neugierde und zum Ver-gnügen mit ihren Fahrzeugen in diese Höhen kommen, um die gewaltige Hvchgebirgswelt zu be-wundern und um sich die noch immer erhaltenen ehemaligen Stellungen, Kavernen und Unterstände der ehemaligen österreichischen Truppen anzusehen. Als wir auf der Paßhöhe ankamen, lag überall Neuschnee. Im Tale war einen Tag vorher Negen und hier Schnee gefallen. Die Sonne schien über-aus freundlich über die glänzenden Schneefelder und Gletscher des Ortler, der Thurwieser- und Madatsch-Spitzen und der Geisterspitzen herüber. Unter der Wärme der Strahlen schmolz der Schnee. lieferte. Während des Krieges ist einmal ein deutsches Lustschiff bei einem Angriff auf London in seinen wichtigsten Teilen unversehrt in englische Hände ge-fallen. Kurz darauf wurden dann auch in England Luftschiffe aus Stapel gelegt, die den deutschen Kon-struktionen ziemlich ähnelten. Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, daß die englische Luftschiffahrt in der Zwischenzeit dieses deutsche Luftschiffprinzip tüchtig weiter entwickelt hat und zum Teil Ver-besserungen erreichte, die den in Kürze mit ihren ersten Probeflügen beginnenden neuen englischen Riesenluftschiffen zugute gekommen sind. Diese Tal-sache stärkt die Erkenntnis, daß auch in der Ent-wicklung des Luftschiffgedankens in kürzester Zeit ein sehr heftiger internationaler Wettbewerb einsetzen wird, der von Kräften bestritten wird, die alle ziemlich genau aufeinander abgewogen sind. Deutsch-land braucht allerdings diesen Wettbewerb nicht zu befürchten, denn der Friedrichshafener Luftschiffbau verfügt über Ersahrungen, die seit Jahrzehnten zurückliegen und die heute ein wichtiges Rüstungs-mitte! in dem friedlichen Kampf um Deutschlands zivile Lustgeltung darstellen. Immerhin darf Deutsch-land nicht vergessen, daß auch in anderen Ländern, besonders in England, außerordentlich großzügig an der Gestaltung eines großen Luftschiffnetzes ge-arbeitet wird und daß hier bereits Vorarbeiten vorliegen. die schon recht bald zur Praiis führen werden. Das Hauptgewicht der englischen Luftschiffahrt liegt im Augenblick in dem nahezu fertiggestellten Bau der beiden großen englischen Riesenlustschiffe. In den letzten Monaten sind die Endarbeiten an den beiden Bauten etwas verzögert worden. Es ge-winnt aber den Anschein, daß die Hinausschiebung der Indienststellung der beiden Schiffe mehr aus tauschen Erwägungen erfolgte als aus Notwendig-leiten der Bauarbeiten selbst. Vermutlich wollten die Engländer die ersten großen Flüge des deutschen Luftschiffes „Graf Zeppelin" abwarten, um dann die Erfahrungen, die hier gesammelt werden muhten, sofort ihren neuen Schiffen nutzbar zu machen. Dem englischen Luftschiffbau war es auch dämm Zu tun, seine beiden Schiffe erst dann dem Verkehr zu übergeben, wenn die notwendige Bodenorganisation in den für das englische Verkehrsnetz in Frage kommenden Ländem fertiggestellt ist. Diese Vorarbeit Auf der Paßhöhe selbst wurde nach dem Kriege ein neues Hotel an Stelle des im Kriege zerschossenen Hotels „Ferdinandshöhe" erbaut. Da-neben befindet sich auch eine Holzbaracke mit Wirt-schaft. Hunderte von Automobilen und eine Menge von Motorrädern befanden sich auf der Sttaßen-erweiterung vor diesen beiden Gebäuden. Eine große Menge italienischen Militärs, Offiziere und Mann-schasten, standen dort herum. Damen in eleganten Kleidern, Bergsteiger mit schweren Rucksäcken und Eispickeln. Wanderer. Skiläufer in winterlicher Ausrüstung aus allen Nationen der Erde gingen und standen da herum. Ein Ansichtskartenladen unter freiem Himmel wurde im wahrstem Sinne des Wortes belagert. Es war gerade Sonnlag, der 4. August, der erste schöne, wolkenfreie Sonntag nach mehreren Wochen. Dies lockte die Autofahrer aus allen Richtungen hieher in die Schnee- und Eiswelt und, wie man mir mitteilte, sollen an diesem Tage mehr als Tausend Fahrzeuge den Paß nach beiden Seiten hin. von der Lombardei nach Tirol und um-gekehrt, passiert haben. Ich entschloß mich, sogleich nach der Ankunft vom Stilfserjoch zur Dreisprachenspitze aufzusteigen. An allerlei Resten des Krieges, an Unterständen mit gut erhaltenen Schießscharten. Maschinengewehr-ständen und Kavernen vorüber, lam ich über Neu-schnee bis zur Höhe von 2843 Metern, Hier hatte ich die Schweizer Grenze erreicht. Vor dem Kriege stand da ein Hotel, welches viel besucht war, weil Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 79 Ist jetzt geleistet. In Aegypten und in Enalandsind große ^ustschiffhallen gebaut worden, in Südafrika und Kanada hat man Ankermaste angelegt, zahl-reiche Tankanlagen und Kasanstalten sorgen für den reibungslosen Betrieb des kommenden Luft-Verkehrs. Die beiden neuen englischen Lust chifse sind also in dem Augenblick, wo sie in Dienst ge-stellt sind, in der Lage, sofort den fahrplanmäßigen Linienverkehr zu übernehmen. Die beiden Schiffe „R 100" und „R 101" haben beide einen Raumgehalt von etwas über 140.000 Kubikmetern, sie sind also größer als der deutsche „Gras Zeppelin" mit seinen 105.000 Kubik-Metern. Abweichend vom bisherigen teutschen Zeppelin -Prinzip sind die englischen Lustschiffe etwas kürzer, dafür aber höher. Ihre ganze Form ist also etwas gedrungener als die der deutschen Zeppelin-Schiffe. Mit dieser Steuerung hoffen die Engländer, den Luftwiderstand während der Fahrt wesentlich abmildern zu können. Es sei hier erwähnt, daß auch das nene Schiff, das in Kürze in Friedrichshafen !>ebaut werden soll, gleichfalls diesen Gedanken in einer Konstruktion binden will. Die Jnnenein-richtung der beiden englischen Riesenluftschiffe ist ge-messen an den Verhältnißen des „Graf Zeppelin" sehr großzügig. Jedes Schiff kann hundert Paffn-giere und ungefähr 40 A!ann Besatzung aufnehmen. Auch die Verteilung der Jnnenräume zeigt neue Gedanken. Man Hot sie nämlich zum größten Teil in das Innere des Luftschiffkörpers verlegt. Der Innenaufbau stützt sich auf vier Decks. Im unter-sten Deck befinden sich die Ravigationsräume. die Messen und die Kabinen für die Offiziere und Mannschaften. Die beiden folgenden Decks sind den Passagieren eingeräumt. Der große Speisesaal. der über 100 Personen Sitzgelegenheit bietet, erstreckt sich über beide Stockwerke. Um den Passagieren eine gute und bequeme Sicht zu bieten, hat man sogenannte Außenstraßen angelegt, in ihrem Aufbau ähnlich den Wandelgängen auf den großen Ozean-riesen. Unter den übrigen Räumen der Einrichtung befindet sich auch ein Rauchzimmer, was sicherlich vielen Passagieren nicht unwillkommen sein wird. Bei dem einen Schiff erfolgt die Heizung durch Elektrizität, aus dem anderen durch Dampf. Eine sehr bedeutsame Neuerung weist der „R 101" auf. Hier sind zum ersten Mal in der Geschichte der Lustfahrtechnik Oelmotore eingebaut. Neben der Betriebsstofferspornis hat dies noch das Gute für sich, daß Erplosionsmöglichkeiten herabgesetzt werden, welche Sicherung allerdings erst vollkommen ist, wenn man das Austriebsgas einmal durch das nicht brennbare Helium ersetzen kann. Politische Rundschau Inland Rede des Ministerpräsidenten über die neue Einteilung des Staates Gelegentlich der Vorlage des Gesetzes über die Einteilung des Staates in Banate im Ministerrat, hier die Grenzen dreier Staaten, die Oesterreichs, der Schweiz und Italiens, zusammentraffen. Jetzt ist das Hotel abgetragen, nur die bloßen Stein-mauern ragen noch in die kühle Luft hinaus. Der Höhenkamm selbst bildet die Scheide zwischen deutscher, romanischer und italienischer Zunge, wird daher Dreisprachenspitze genannt und hat jetzt, da Süd-tirol zu Italien gefallen ist, nur noch als italienisch-schweizerische Grenze geringere Bedeutung. Trotzdem hält dort eine italienische Militärabteilung ständig Wache. Noch steht der alte Grenzstein der drei Staaten wie vor dem Kriege dort, allein der auf der österreichischen Seite vor dem Knege eingemeißelt gewesene Buchstabe T. (Tirol) wurde in I. (Italic,) umgemeißelt. Ein Draht, welcher auf Steinen und Holzstützen befestigt ist. verhindert das Ueberschreiten der Grenze. Als ich oben ankam, stand die italienische Mi-litärpatromlle im Schnee um den Grenzstein herum und ungefähr zwei Meter daneben standen die Schweizer Grenzsoldaten. Die Aussicht gegen die Gletscher des Oriler war von hier aus herrlich. Ich wollte daber photographieren. Aber kaum hatte ich meinen Apparat zum Knipsen bereit, sprangen auch schon die italienischen Soldaten auf mich zu und ver-boten es mir mit der Begründung, daß sich hier militärische Befestigungen befänden. Die Schweizer Soldaten von jenseits der Grenze lachten darüber und sagten, ich sollte nur zwei Meter zu ihnen über die Grenze hinüber kommen, dann könnte ich tausend Ausnahmen machen. erklärte, wie die Agentur „Avala" mitteilt, Ministerpräsident General Zivkovic folgendes: Jetzt, nach-dem 9 Monate seit dem historischen Jännermanifest verflossen sind, mit welchem proklamiert worden war, daß der Staat über allem stehe, ist es möglich, die Einteilung des Staates in Verwaltungsgebiete auf Grund objektivster Kriterien durchzuführen, und zwar so. daß die Einteilung für das Volk von größtem Nutzen, zugleich aber auch am wenigsten belastend für die Staatsfinanzen und das Budget, mit anderen Worten für die Volkswirtschaft sein wird. Unser Staat, der bisher in 33 Verwaltungsgebiete geteilt war, wird in Zukunft in 9 Verwaltungsgebiete eingeteilt sein, welche Banate heißen werden. Durch diese Einteilung wird die Zentralverwaltung enllastet und die Administration wird aus einfacherer und übersichtlicherer Grundlage organisiert sein. Mit der Uebertragung vieler wichtiger Geschäfte von der Zentrale wird eine raschere Erledigung vieler An-gelegenheiten ermöglicht sein, die bisnun infolge der bisherigen Einteilung zurückblieben. Bei der Fest-stellung der Grenzen der neuen Verwaltungsgebiete war in erster Linie das Bestreben maßgebend, diese Grenzen möglichst natürlich zu machen, ebenso auch das Bestreben, möglichst natürliche Verkehrs- und Wirtjchaftsverbindungen der einzelnen Orte mit ihren Verwaltungszentren zu schaffen. Um die neue Ein-tellung möglichst rasch und leicht durchzuführen, wur-den die bisherigen Grenzen der einzelnen Bezirke beibehalten, weil diese Grenzen stabil und allgemein bekannt sind. Eine Ausnahme wurde bloß dort gemacht, wo dies unbedingt erforderlich war. um na-türliche Grenzen zu erzielen. Bei dieser Gelegenheit meldete sich unausweichlich die Notwendigkeit, daß auch im offiziellen Namen unseres Königreiches die volle staatliche und nationale Einheit zum Ausdruck komme. Deshalb wird unser Königreich in Zukunft Jugoslawien heißen. Dieser Name drückt nicht nur die volle staatliche und nationale Einheit aus, sondern bringt symbolisch auch die Idee der vollen Gleich-berechtigung, Gleichheit und Brüderlichkeit unserer Slawen im Süden, der Serben, Kroaten und Slo-wenen, vor Augen. Mit dieser Eintellung haben wir alle Bedingungen geschaffen, daß sich unser Volk in innerer Harmome der nationalen Einheit ganz dem kulturellen und wirtschaftlichen Erstarken widmen und so die internationale Gemeinbürgschaft als ständig verläßliches Element des internationalen Friedens unterstützen kann. Wie groh sind die neuen Banate? Die neuen Banate — Beograd bildet mit Ze-mun und Pancevo ein selbstständiges Verwaltungs-gebiet der Stadt Beograd als Hauptstadt — weisen nach Einwohnern und Quadratkilometern nachfol gende Zahlen aus: Banat Sava 2,320.000 Ein-wohner und 36.897 km-, Banat Donau 2,100.000 Einwohner und 28.160 km', Banat Vardar 1,405.000 Einwohner und 39.566 km*, Banat Drina 2,100.00 Einwohner und 29.279 km', Banat Morava 1,200.000 Einwohner und 29.721 km', Banat Drava 1,040.000 Einwohner und 15.936 km-, Banat Vrbas 850.000 Ich setzte mich an den Grenzstein in den Schnee zu den Schweizer Soldaten und da gaben mir diese ihr Fernglas herüber und erklärten mir in Anwesenheit der Italiener das ganze wunderbare Panorama. Auch erzählten sie mir über den Verlauf der Kämpfe und der Stellungen, welche sich hier auf diesen Höhen, neben der schützenden neutralen Grenze, entwickelt hatten. Viele Reste ehemaliger Unterstände und Baracken, Granatsprenqstückc und Konservenbüchsen sind noch jetzt dort zu sehen. Ungefähr fünf Meter vom Grenzstein ent-fernt aber fand ich auf der ehemals österreichischen, jetzt aber italienischen Seite in einen Felsen ringe-sprengt und befestigt und weit hin sichtbar eine große weiße Marmorplatte mit einer deutschen und einer ungarischen Inschrift. Die Inschrift lautet: „Treu bis zum Tode seinem Kaiser und Aposto-tischen König, seinem Vaterlande und seiner Heimat, seiner ruhmvollen Vorfahren würdig, u. s. w____ verteidigte das IV. Reservebataillon des südungarischen Ins. Rgts. Nr. 29 Freiherr von Loudon... das Stilffer-Ioch". Errichtet ist dieser Gedenkstein im Jahre 1918 aus Spenden des IV./29. Re-servebaons. Obwohl sick» diese Tasel auf demjenigen ehe-maligen österreichischen Gebiete befindet, welches durch die Friedensverträqe an Italien abgetreten wurde, ist sie doch bis heute noch vollkommen unversehrt geblieben und auch der ganze lange Wortlaut der Inschrift mtt dem Namen sämtlicher Offiziere des erwähnten Bataillons ist trotz Schnee und Frost Einwohner und 20.558 km-, Banat Primorje 800.000 Einwohner und 19.417 km-, Banat Zeta 740.000 Einwohner und 32.322 km'. Der Bezirk Ernomelj in Krain «und damit eine größere Anzahl von Gettscheer Gemeinden) kommt zum Banat Sava (Hauptstadt Zagreb), der Bezirk Eabar zum Ba-nat Drava (Ljubljana»; das Pretmurje gehört zum Verwaltungsbesitz Ljubljana, Medjimurje zu Zagreb. Das Banat Drava (ehemaliges Slowenien) um-faßt das Territorium, welches die Kote 1344 (wo die Südgrenze des Bezirks 6abar zur Staatsarenze heranreicht), die Staatsgrenze gegen Italien, Oefter reich und Ungarn begrenzen, bis zum Punkt (nord-östlich von Eakovec). wo die Staatsgrenze gegen Ungarn zur Mur biegt Von der Mur geht die Grenze zur Kote 1344 östlich bzw. an den Süd-grenzen der Bezirke Lendaya, Ljutomer. Ptuj, Smarje, Brezice. Krsko, Novo mesto, Kocevje und Cabar, welche Bezirke alle zum Banat Drava gehören. Das Gesetz über Feiertage S. M der König hat das Gesetz über die Feiertage unterzeichnet. Danach gelten der Geburt»-tag S. M des Königs und der Tag der Vereins gung als Staatsfeiertage. Für die Staatsangestellten der einzelnen Bekenntnisse sind folgende kirchliche Feiertage dienstfrei: Prawoslawe: Heiliger Abend. Weihnachten (zwei Tage). Wasserweihe, Heil. Sava, Karfreitag, Ostern, Gjurgjev dan (Georgi), Spasov-dan < Himmelfahrt), Heil. Cyrill und Method, Pfingsten, Großfrauentag, Heil. Nikolaus; Katholiken: Weihnachten. Neujahr, Drei Könige, Heil. Josef, Christi Himmelfahrt, Ostern, Fronleichnam. Peter und Paulstag, Heil. Cyrill und Method, Groß-frauentag, Allerheiligen, Maria Empfängnis i Grie chisch Katholische: Heiliger Abend, Weih-nachten, Drei Könige, Karfreitag, Ostern. Ehristi Himmelfahrt, Reformationsfeiertag. Heil. Cyrill und Method. Pfingsten, Maria Empfängnis; Evangelische: Weihnachten, Karfreitag, Christi Himmel fahrt, Reformationsfeiertag; Moslims: Ramapn Bajram (drei Tage), Mevlud und 1. Meharem. uden: Passah (die ersten und die letzten zwei age), Rosch-Haschono (zwei Tage), Iom Kipur, Schewuot (zwei Tage). An den Staatsfeiertagen wird in den Staatsämtern nicht gearbeitet, nur von 9 bis 11 Uhr versehen einzelne Beamte die drin-gendsten Arbeiten. ^ Ausland Reichsauhenminister Dr. Gustav Stresemann + Am Mittwoch abends erlitt Reichsaußenminister Dr. Stresemann einen schweren Gehirnschlag, dessen Folgen er um 5 Uhr 15 am Donnerstag früh erlag. Die Meinung der Aerzte geht dahin, daß sich dieser unermüdliche Staatsmann, dessen Gesund-heck in den letzten Jahren immer viel zu wünschen übrig ließ, zuviel Anstrengungen besonders während der gegenwärtigen Krise im Reichstag zugemutet noch immer deutlich leserlich. Da ringsherum viel italienisches Militär lagert und viele Touristen aus allen Nationen hier vorüber kommen und da in ganz Südtirol fast alle übrigen Militärdenkmäler und sonstige Gedenktafeln, welche an das alle Oesterreich erinnern, schon längst verschwunden ist, wunderte ich mich sehr, diese in 2843 Meter Höhe angebrachte Gedenktafel für das ehemalige Banater Infanterieregiment Nr. 29 noch unversehrt vorgefunden zu haben. Ringsherum aber war Schnee, tieffter Friede, Sonnenschein. Das Pasfeier- und Eisacktal Am Tage nach unserer Rückkehr vom Aus- ° fluge zum Stilffer-Joch verließ unsere ganze Gesell-schaff Meran. Wir wollten an diesem Tage wieder zwei Alpenpässe, den 2130 Meter hohen Iaufen und den 1370 Meter hohen Brennerpaß, über-fahren und am Abend in Innsbruck eintreffen. Daher brachen wir schon früh morgens auf. Der Weg führte uns zuerst durch das Passeier-tal. Es ging an einer großen Zahl schöner Tiroler Bauernhäuser mit bretten Dächern und an schmucken Dörfern, lauter rein deutschen Siedlungen, vorüber. Alles dies, das ganze Tal, gehört jetzt zu Italien. Vielfach wurde unterwegs die Straße, welche von ixn Italienern scheinbar als eine strategische von hoher Bedeutung angesehen wird, da sie gegen die österreichische Grenze führt, repariert. Viel Militär, Tragtiere und Trainwägen trafen wir unterwegs. Es war dasselbe Leben wie im ober«, Etzchtai. Nummer 79 Deutsche Zeitung Seite 3 rle. Die Persönlichkeit und das Wirken Stresemanns so allgemein bekannt, daß hier die Aufzählung seiner Arbeiten unterbleiben kann. Er war ein großer deutscher Patnot, ein Redner und Politiker von ge-walligen Gaben, dem die verzweifelte Lage des deutschen Volkes nach dem verlorenen Kriege über-menschliche Bürden auferlegte. Mag man über seine Politik denken, wie man wolle, feststeht jedenfalls, daß die Wiedererhebung des deutschen Volkes aus dem schwersten Niederbruch, denn die Geschichte ge-sehen, sowie sein wieder erobertes Ansehen in der internationalen Welt zum großen Tell das Verdienst dieses Mannes ist. Besonders auch die Minderheiten Europas beugen sich in tiefer Trauer vor dem Sarge des so jäh Dahingegangenen, denn mit ihm haben sie einen Fürsprecher verloren, der seine glänzenden Fähigkeiten in den Dienst der Linderung ihres Loses stellte, obwohl gerade ihm in seiner besonderen Stellung ungeheure Schwierigkeiten entqegenwuch-teten. Das deutsche Volk hat einen großen Verlust zu beklagen: die Autorität, die sich dieser Außen-minister in der politischen Welt zu ver chaffen ge-wußt hat, wird nicht leicht zu ersetzen sein. Der Leichnam des toten Staatsmannes, der. mitten aus dem gigantischen Kampf für sein Volk herausgerissen wurde, ist am Samstag im Reichsparlament feierlich aufgebahrt worden. Das Begräbnis findet heute Sonntag um 11 Uhr vormittags statt. Aus dem Leben Dr. Stresemanns Dr. Gustav Stresemann wurde am 10. A!ai 1878 in Berlin als Sohn eines Restaurateurs ge-boren. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften und war nach seiner Promotion einige Iahre Rechtsberater verschiedener Industrieverbände. Im Iahre 1908 wurde er von der nationalliberalen Partei in den Reichstag gewählt, wo er bald als glänzender Redner hervorragte. Nach dem Kriege gründete Stresemann die Deutsche Volkspartei, als deren Führer er im Jahre 1923 Reichskanzler wurde. In den weiteren Regierungen war er während sechs Jahren Reichsaußenminister bis zu seinem plötzlichen Tode. Seine Arbeit als Außenminister bezeichnen der Abschluß des Locarno-Pakts. der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, die Unter-Zeichnung des Kellog-Pakts und die Konferenz im Haag. Tiefe Trauer in Deutschland und in ganz Europa Ueber den Tod des Reichsaußenministers Dr. Stresemann herrscht in ganz Deutschland tiefe Trauer. Seit den stehen Morgenstunden des Donners-tag wehen von den Gebäuden des Außenministeriums und des Reichstages schwarze Fahnen. Alle Par< teien übermittelten der Familie des dahingeschiedenen Ministers Beileidstelegramme, in denen sie die großen Verdienste Dr. Stresemanns würdigen. Die Sitzung des Reichstages eröffnete Vizepräsident Esser. Dr. Stresemanns Platz war mit schwarzem Tuch verhüllt. Auf dem Tischchen vor seinem Sitze Die Soldaten waren alle elegant gekleidet, das Lederzeug der Wagen und Pferde war neu. Die Uniformen der Soldaten waren von elegantem Schnitt. Ich fragte, was denn das viele Militär in dieser Gegend bedeuten sollte, ob denn auch hier Manöver stattfänden? Ein biederer Tiroler Bauer bestätigte mir dies, aber gleich fiel ihm ein anderer in das Wort, welcher sagte „nein, nicht auf Ma-növer, sondern auf Sommerfrische kommt dieses Militär alljährlich im Sommer zu uns". Beim Sandhof. ungefähr 18 Kilometer nörd-lich von Meran, hielten unsere Automobile. Hier ist das Geburtshaus des Tiroler Freiheitshelden An-dreas Hofer. des „Sandwirtes von Paffeier". Die Erinnerung an ihn ist jedem Tiroler heilig, denn er stellte sich zur Zeit größter Not, während der Franzosenkriege im Iahre 1809, als Oesterreich in ärgster Bedrängnis war, als schlichter Mann an die Spitze seiner Landsleute und verteidigte seine Heimat Tirol gegen Napoleon. Durch Verrat fiel er in die Hände der Franzosen und wurde am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen. In seinem Geburtshause befindet sich noch heutzutage ein Wirtshaus. Natürlich wurde auch dieses schlichte alte Gasthaus modernisiert und hat, um der Fremdenindustrie zu genügen, gar manchen Umbau erfahren. Einige Fremdenzimmer im ersten Stock und ein Saal, welcher jetzt die Aufschrift „Sala da Pranzo" (Speisesaal) trägt, wurden an-gebaut. Es werden auch allerlei Kriegserinnerungen aus den Tiroler Befreiungskämpfen, eine Fahne, Säbel und Gewehre und was sonst immer die neu- Jhre hellfarbigen Schuhe werden wie neu,wenn mit Brauns9 jCederfxxrbc frisch aufgefärbt! Auch Aktentaschen,Xctfer; Ledersessel etc. erhalten ein Aussehen wie neu ' Tu haben in 9iirt>eruy*'*:hJift*n £ederhandbungen,Orogeri*n Vilim Brauns.Celje. lagen Rosen. Sichtlich erschüttert teilte Esser dem Hause die Nachricht vom Hinscheiden Dr. Strese-manns mit und feierte die Persönlichkeit und die großen staatsmännischen Verdienste des Verstorbenen um den deutschen Staat. Auch m den anderen po-litischen Zentren Europas hat die - Nachricht vom Tode Dr. Stresemanns tiefen Eindruck hinterlassen. Briand, welcher sich auf dem Lande befand, fuhr sofort in die Hauptstadt und ließ durch den fran« zösischen Geschäftsträger in Berlin der deutschen Re-gierunjl das Belleid der französischen Regierung, übermitteln. Er begab sich persönlich in die deutsche Botschaft, um zu kondolieren. Auch an die Familie Dr. Stresemanns wurde eine Beileidsdepesche abgesandt. Ebenso kondolierte Herriot der Familie des Verstorbenen. In Genf teilte der Präsident des Völkerbundrates Guerrero die Nachricht vom Tode Dr. Stresemanns mit und bezeichnete ihn als einen schweren Verlust und ein großes Unglück für den Weltfrieden. Der Präsident der Oesterreichischen Re-publik Miktas übersandte an den Reichspräsidenten Hindenburg ein Beileidstelegramm, Bundeskanzler Dr. Schober an den Reichskanzler Müller. Dr. Schober erschien persönlich in der deutschen Gesandtschaft und kondolierte. Im Ramen der Stadt Wien sandte Bürgermeister Seitz ein Beileidstelegramm. In London wurde die Nachricht vom Tode Dr. Strese-manns in allen Kreisen mit großer Trauer aufge-nommen. In der heutigen Konferenz der Arbeiter-partei in Brighton ehrten die Anwesenden das An-denken Dr. Stresemanns durch ein mehrere Minuten währendes Schweigen. Außenminister Henderson feierte warn, die Verdienste des Verstorbenen, der mit Weisheit, Energie und vollendetem Takt die Lebensinteressen seines Volkes verteidigt habe. Im Haag habe er den Heroismus bewundert, mit welchem dieser große deutsche Patriot um iede Mi-nute Zeit rang, die es ihm ermöglichen sollte, seine Aufgabe möglichst vollkommen zu erfüllen. In Beograder politischen Kreisen stellte man fest, gierigen Fremden interessieren mag. gezeigt. Für alles aber, was man jetzt in diesem Gasthofe be-stellt, hebt der jetzige Gastgeber natürlich sehr hohe, ich möchte sagen, Liebhaberpreise ein. Mit einem Wort, er versteht es, aus Andreas Hofers Patrio-tismus und Heimatsliebe ein gutes Geschäft zu machen. Das Haus selbst sieht von außen einfach und schlicht aus und es mußten auch von hier die deutschen Aufschriften verschwinden. Wie sonst überall wurden sie auch hier mit Kalk übertüncht. Statt „Andreas Hofers Geburtshaus" kann man jetzt lesen „Easa Andrea Hofer ristorante" und dort wo „Gasthaus Sandwirt" dereinst zu lesen stand, heißt es jetzt „Trattoria all' arena". Nur auf einer Seite fand ich noch eine eingemauerte alte Steintafel mit den Worten „Andreas Hofers Geburts- und Wohnhaus 1767—1809". Wir fuhren von hier bald weiter und es ging in vielen Kehren die berühmte Iaufenstraße hinauf. Die Paßhöhe selbst liegt 2130 Meter hoch. Leider hatten wir dort keine Aussicht, da dichter Nebel alle umliegenden Höhen einhüllte. Als wir oben ankamen, begann es noch dazu in Strömen zu regnen. Wir wollten ursprünglich nach kurzer Rast gleich die Weiterfahrt auf der anderen Seite hinunter in das Eijacktal und in das schmucke deutsche Städtchen Sterzing antreten, wo wir Mittagessen für die gan« Gesellschaft bestellt hatten. Da aber auf der Fahrt zur Paßhöhe eines unserer Automobile unterwegs eine schwere Panne erlitten hotte, machten wir trotz des schlechten Wetters eine lange Rast, um auf unsere Freunde zu warten. daß mit ihm einer der gröhten Staatsmänner des Nachkriegseuropa dahingeschieden sei. In Südtirol ist die Zweisprachigkett beseitigt Am 1. Oktober ist das Gesetz über den aus-schließlichen und obligatorischen Gebrauch der italie-nischen Sprache im öffentlichen Leben Südtirols in Kraft getreten. Damit sind auch die Reste jener Zweisprachigkeit, die bisher noch bestanden, beseitigt. Der Prefekt von Bozen Marziali hat an Mussolini aus diesem Anlaß ein Huldigungstelegramm gerichtet. Aus Stadt und Land Deutsche Gedenktage. 7. Oktober 1879 : Abschluß eines Schutzbündnisses zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich-Ungarn; 1892: der Schriftsteller Friedrich Schlögl, der Klassiker der Wiener Sittenschilderung, stirbt in Wien. — 9 Oktober 1477: Gründung der Universität Tübingen' Frau Dr. Bakker van Bosse, die gegen- wärtig in unserem Lande wellt, ist. wie wir hören, in Bataoia als Tochter eines hohen holländischen Beamten und späteren Staatsministers geboren. Sie studierte in Leiden die Rechte und promovierte dort zum Doktor juris. Vermählt ist sie mit dem bekannten Haager Rechtsanwalt Dr. Bakker. übte aber auch selbst die Rechtsanwaltspraris aus. In den letzten Iahren hat sie sich jedoch fast ausschließ-lich den Arbeiten der holländischen Liga für Völker-bund und anderer öffentlicher Verbände gewidmet. Ihr besonderes Interesse gilt der Minderheitenfrage. Sie ist Vizepräsidentin der ständigen Minoritäten-kommisfion der Union der Völkerbundligen, deren Bestrebungen sie mit Tatkraft und Verständnis zu fördern weiß. Wir wollten in das in der Nähe der Paß-höhe errichtete Iaufen-Wirtshaus eintreten, um dort einen warmen Imbiß einzunehmen. Allein es war kaum möglich. Jeder Sitz und fast jeder Raum war von italienischen Milttäristen besetzt. Es wurden nämlich auch hier auf diesen Höhen milttärische Uebungen gehalten. Mit knapper Mühe eroberten wir einige Sessel und einen Tisch, welchen wir, da das Bedienungspersonal des Gastwirts alle Hände voll zu tun hatte, selbst in den warm eingeheizten Speisesaal trugen. Im Saal selbst waren fast alle Plätze beseht. Die Offiziere eines ganzen italienischen Artillerie-regimentes, welches seine Kanonen rings um den Paß herum in Stellung hatte, hielten hier Offi-ziersmenage. Der Wirt, ein biederer deutscher Ti-roler, näherte sich uns und entschuldigte sich viel-mals, daß er uns nicht so bedienen könne, wie er gerne inöchte. Er hätte zwar für uns, da er von unserer Ankunft verständigt war. allerlei vorbereitet, aber er habe all dies der Offiziersmenage zur Ver-fügung stellen müssen. Schließlich und endlich bekamen auch wir etwas und dann ginAs auf der anderen Seite, an vielen in Stellung sich befindenden italienischen Kanonen und sonstigen militärischen Abteilungen vorüber und auf vielen Serpentinen wieder hinab ins Tal in das saubere, 2i>00 Einwohner zählende und schon an der' Brennerstraße 950 Meter hoch gelegene rein deutsche Städtchen Sterzing. Nach einem dreistündigen Aufenthalte in dieser Stadt gings auf der anderen Seite wieder zum Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 79 Außerordentliche Hauptversammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes. Am 29. September 1929 fand die bei der Behörde angemeldete und behördlich genehmigte außer-ordentlich.« Hauptversammlung m den Räumlich-leiten der Bürgerlichen Tchießstätte in Novisad statt. Die Versammlung, die aus allen Gebieten des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen außerordentlich gut besucht war, beschloß einstimmig, unter Satzungsänderungen die Neukon-stituierung und Weiterführung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in der bisherigen Form und Wiederwahl aller Amtswalter. Wie fördernd die ^deutschen Hoch-schulen den andersnationalen ausländischen Stu denten gegenüberstehen, geht aus einem Bericht des Ljubljanaer „Iutro" hervor, in welchem es heißt, daß der Profellorenkörper der Wiener Technischen Hochschule den slowenischen Studenten cand, ing. iiadi Kharn und Sasa Slubic aus Ljubljana kW Schilling für eine Studienreise durch die Schweiz, Frankreich und Spanien zur Verfügung gestellt hat unter der Bedingung, daß deren Heimat auch soviel für diesen Zweck beisteuert. Die geehrten Hausfrauen werden auf die heu-tige Annonze bezüglich des Paradeis-Ertraktes „Melloni" aufmerksam gemacht, welcher infolge seiner ausgezeichneten Qualität nicht nur auf samt-Nchen europäischen Handelsplätzen bekannt ist, sondern auch in großen Mengen nach Amerika und anderen Ländern ausgeführt wird. Ein neues Hotel in Graz. Dieser Tage wurde das Hotel ..Deutscher Bund" in Ära; dem Verkehr übergeben. Das Haus hat eine herrliche Lyge mit Aussicht auf den Schloßberg, hat fließendes warmes und kaltes Waller, Zentralheizung, Autogaragen, Direkte ^traßenoahnverbinduit'g ton den Bahnhöfen, fast im Zentrum der Stadt. Der Besitzer Anton Reistenhofer welcher im Unterland bestens bekannt ist, war Besitzer des ehemaligen Hotel „Erzherzog Johann" in Celje. Die hellfarbigen Damenschuhe werden schnell schmutzig und unanjehnlich, daher fchticll frisch auffärben mit der bekannten „Wilbra"-Lederfarbe. Celje Zahlung der Angestelltensteuer mit Steuermarken. Die SteuerverwaUung in Eelje verlautbart: Das Finanzministerium hat im Sinne des Artikels 1ÖÖ des Gesetzes über die direkten Steuern mit Erlaß von» 20. fl. 1929, ZL 83.390, nachfolgendes angeordnet: Die Arbeitsgeber, die durchschnittlich bis höchstens 20 Angestellte beschäftigen, zählen ab 1. Oktober 1929 die Angestelltensteuer mittelst Steuermarken. Die Angestelltensteuer in Marken zahlen nicht: staatliche und ^elbstverwaltungs-anstallen, zu öffentlicher Rechnungslegung verpflichtete Brennerpaß hinauf. In einer Höhe von 1370 Metern sah ich dort in der Abenddämmerung auf einem neuen einstöckigen Gebäude die Inschrift: „Regia dogana passo Brennero" und einen in den Farben Schwarz-Weiß angestrichenen Balken zum Absperren der Straße Italienische Finanzorgane eilten aus den, erwähnten Gebäude heraus und hielten unsere Automobile auf. Wir waren wieder an der öfter reichisch-italienischen Grenze. Paßrevifion! Um unser Gepäck interessierten sich die Italiener nicht. Man fragte uns gar nie im Hause des Gewerbevereines die fachliche Fortbildungsschule für Lehrlinge des Herren-und Damenfriseurgewerbes eröffnet. In Anwesenheit sämtlicher prominenter Herren- und Damenfriseure eröffnete der Obmannstellvertreter der Friseurgenossen-schaft Herr Eduard Paidasch den ersten Kursabend. IN kurzen sachlichen Worten legte er Zweck und Ziel de* Kurses dar und ermähnte den Nachwuchs, «den Ausführungen der Meister ein williges Ohr zu schenken und durch Lerneifer die Mühe der Vor-tragenden zu belohnen. 'Der Kurs wird in voll-kommen moderner Richtung geleitet, sämtliche Fächer des Berufes umfassen und werden als Fachlehrer nur die besten Fachmänner herangezogen. Für das Gelingen und den Enderfolg des Lmrses bürger-Namen wie: Paidasch, Grobelnik, Krajnc, PepernK Tacek. Ein Fachkurs dieser Art ist in unserem Staate der erste und Dank gebührt fenen Meistern, die iich der Mühe unterziehen, dem gewerblichen Nachwuchs eine bessere erstklassige fachliche Ausbildung ange-deihen zu lassen. Weinlesefest des Arbeiterturn- und Sportvereines „Svoboda". Am Sonntag, dem 6. Oktober I. I., findet in der Restauration „Zur grünen Wiese" ein Weinlesefest des Arbeiterturn-und Sportvereines „Svoboda" mit Tan^ lustigen Aufführungen und anderen Unterhaltungen statt. Mit-wirkend der Sängerchor. Beginn um 7 llhr abends. Eintritt Din. Polizeinachrichten. In der Nacht auf Freitag verhafteten der Polizeiinspektor Berckoonik und Oberwachmann Pipan im Hotel )umer einen verdächtigen jungen Mann, der sich vorerst als Handelsvertreter Io^ko ^mit ausgab und erst beim Verhör mit seinem richtigen Namen Peter Smrekar herausrückte. Der junge Mann war bis zum 27. Juni l I. als Handelsgehllie im Geschäft der Frau Maria Kedl in Zavodna bei Celje beschäftigt ge-wesen. Hier stahl er seinein Kollegen Vllko Gracner einen kurzen Winterrock iin Wert von 200 Dinars Nach seinen, Austritt aus dem Dienst in Zavodna begab er sich nach Zagreb und versuchte für eine Firma Seifen zu verkaufen. Vor einigen Tagen kam er nach Celje zurück^ wo er mit gefälschten Briefen auf Rechnung der Geichäftsinhaberin Kedl von einem Kaufmann 800 Din, vom Kaufmann Kudis in Gaberje 300 Din, in Ljubljana vom Kaufmann Anton «kos 800 Din, von der Firma Hedzet X- Koritnik 500 Din, in Maribor von der Firma Martinz Strauß 400 Din und in )!ooo niesto von einer Wäschesabrik 40t» Din herauslockte. Da damit sein Sündenregister noch nicht erschöpft zu sein schein^ wird die Untersuchung fortgesetzt. — Dem 18-jährigen Arbeiter Emil Grabar und dem 21-jährigen Kellner Al. Tocaj, welche in Gabörje im gleichen Hause wohnen und im verschlossenen Flur ihre Fahrräder stehen hatten, wurden diese in der Nacht vom 23. auf den 24. September' ge-stöhlen; das Rad des Grabar ist vollkommen neu, Marke „Aegir", und 2000 Din wert, das Tocajs noch wohlerhalten, Marke „Perfekt", wert 1500 Din. — Auf der Ljubljanska cesta wurde ein Dienst-botenbuch lautend auf den Namen der 19-jährigen Äntonia Iazbec aus Vrh bei ismarje pri Ielsab gefunden. — Dem Kaufmann Ladislav Vegi auf dem Hauptplatz wurde am Samstag nachmittags sein Rad, Marke „Styria", Fabriksnummer 593.7.7£ aus dem Hof gestohlen. Das Rad hat einen Wen von 2000 Din. — Am Sonntag abends fand der Automobiloertreter Herr Paul Bremec. als er mit seinem Auto auf der Ljubljanska cesta gegen die Stadt fuhr, den Schneidergehilfen Ivan Veber a>:s Kamnik bewußtlos aus der Sttaße liegen. Er lud den Mann auf und führte ihn zur Polizeiwachjtube. Hier erzählte der aus der Bewußtlosigkeit Erwachte, daß er bei der Assentierung in Celje war und zu-fuß nach Kamnik zurückkehren wollte. Unterwegs bekam er Atagenkrämpfe, so daß er bewußtlos zu Boden sank. Während seiner Bewußtlosigkeit hatte ihm ein unbekannter Gauner den Rock, in dem sich eine Geldtasche mit 60 Din befand, ausgezogen. — Die am Breg wohnhafte Maria Radej verlor vor einigen Tagen im Stadtpark ein Papierkouvert, in dem sich 3 Tausenddinarnoten befanden. — Auf der Mariborska cesta stießen die Radfahrer Blafiu, M. und der 17-jährige Mai S aus Tcharje zu-ammen. Der erstere fiel zu Boden und erlitt an einem Rad einen Schaden von 200 Din. - Der auf dem Nikolaiberg wohnhafte Andreas Kuzner machte in der Stadt die Bekanntschaft eines ge-wissen Iosip Ojstersek, denn er eine Taschenuhr im Nummer 79 Wert von 150 Din »«sauste. OMrsek gab vor, dos GÄd zu holen. MckMtd aber mit der Uhr auf Wmmemteottftfym. " Leopold L au« Celje verlor in der Stadt mil dem Kosewort „Baraba' beehrt hatte. Die letztere wieder erklärte, daß sie diesen Ausdruck erst gebraucht habe, als ihr der Franz „Gaberjaner Ziege" zuschleuderte. — Im Stobtpnrf wurde ant Montag die :!4°jährige ?lnna Mes.iosek, die von der Polizei in Zagreb und Maribor wegen Dieb-stahl« gesucht wird, verhaftet. In der Stadt Celje, aus der sie schon vor Iahren für immer ausgewiesen worden war, betrieb sie die freie Liebe. Am Mittwoch vormittags wurde auf dem Hauptplatz der 22 jährige Keuner Dominik aus (Srabtö bei Sv. Barbara in der Kollos verhaftet, weil er ein Fahrrad um 000 Din zum Verkauf anbot, von dem angenonimen wird, das es von einem Dieb-stahl, warscheinlich in Oesterreich, herrührt. Dominik behauptet, daß er das Nad, das ein Täfelchen mit dem Namen „Georg herbst, Wien VI." trägt und die Nummer 112.093 hat. voriges Jahr im Oktober auf der Insel Rab, wo er servierte, von einem Kollegen gekauft habe. — Der beim Besitzer Zagode auf der Mariborska cefta bedienftete Knecht Ciril Krioec verlor dieser Tage zwischen der Fabrik Westen und dem Gasthaus „Pn Iugoskooeiiu" eine ?raue Pferdedecke im Wert von 200 Din. — Alois 'urnsek gab bei der Polizei eine silberne Armbanduhr ab. die er am Deckov trg ge-funden hatte. — In das hiesige Krankenhaus wurde der 21-jährige Besitzerssohn Franz Pevec aus Gro-belca bei Smarje mit 10 Messerstichen eingeliefert, die er bei einer Radfahrt durch das Dorf SJocnica von den dortigen Bauernburschen empfangen hatte. Großer Einbruchsdiebstahl. In der Wach» von Dienstag auf Mittwoch brachen unbe-kannte Diebe in das Geschästslokal des Schneider melflcrs Jakob Kovac in der Nazlagova uliea ein, indem sie die aus dem Hof in die Werkstatt fiih rende Tür mit einem Dietrich öffneten. Die Lumpen räumten das Lokal aus und stahlen eine große Menge von Manufakturwaren, mehrere fertige und halbfertige Kleider, einige Ueberzieher iifld dergleichen im Gesamtwert von 50.000 Din. Eine Frau, welcher im Ncichbarlxiuje wohnt, bemerkte in der Nacht vor dem Geschäft Kovak ein Automobil und mehrere Miin;ter, welche Kroatisch sprachen. Im Glauben, den es gewöhnliche Nachtschwärmer seien, legte'sie 'ich aber wieder zur Ruhe. Da in der Nacht vom Hontag' auf Dienstag ein ganz ähnlicher Einbruch auch in Mozelj bei Kocevje verübt worden ist. wo di? ebenfalls mit einem Auto ausgerüsteten Diebe aus dem FilialgeschSst des Kaufmanns Alois Adresse eine Menoe von Manufakturen stahlen, ist es nicht ausgeschlossen, das es sich um die gleiche Gauner-gesellfchast handelt, die mittelst Ihres Autos den Schallplatz ihrer Tätt'gkeit vielleicht nach Celje ver-legt hatte. Unfall. Dem bekannten hiesigen Fußballspieler Herr Schallecker wurde bei der Arbeit an einer Maschine ein Finger arg zerquetscht. Stadtkino. Am Samstag, dem 5., und Sonntag, dem 6. Oktober, der größte Film der Saison: „Der Diktator" (General Don Manueloj in 7 Ulkten; behandelt den Bürgerkrieg in Mexiko. In den Hauptrollen Mary Mtor und Gilbert Konoid, bekannt aus dem Film ..Kameliendame". Borstellungen um 8.30 Uhr, am Sonntag um 4 Uhr, (> Uhr und Uhr. — Ab Montag. dem 7. Oktober, der größte russische Film: „Die rote Tänzerin aus Moskau"; in der Hauptrolle Dolores Del Rio. Freiwillige Feuerwehr Celje, Telephon 90. Den Zvoch-ndiensl iibernimmt am S. Oktober der IV. Zug. Kommandant: Gottfried Cchtosfer. Maribor Der Ackerbauminister Dr. Franges kam am Mittwoch mittelst Auto von Rog. Slatina, wo er auf Erholung weilt, noch Maribor und besich-tigte hier in Begleitung des Obergespans und des Gebietskommissärs die Wein- und Obstbauschule, ferner die Baumschule in Pekre und das Kreis-agraramt. Dann fuhren die Herren nach Slov. Bistrica, wo sie einer Musterwirtschaft einen Besuch abstatteten. Auf der Fahrt dahin ließ der Minister im Dorf Bohova halten, von wo fefrtc Familie herstammt - er besuchte den Besitzer Franges im Deutsche Zeitung betreffende» Bauunhaus. Nach einem Besuche in der landwirtschaftlichen Schule in So. Iurij ob j. z. kehrte der "Minister abends nach Rog. Slatina zurück. Todesfall. In Crna bei Preoalje ist am 2. Oktober der Kaufmann und Besitzer Herr Mai Punzengruber im Alter von 65 Iahren gestorben. Der Verstorbene .war ein edelgesinnter aufrechter Nlann, der sich weit und breit des größten An-sehens erfteute. Er und seine Familie erlebten durch die Wirren der Umsturzzeit schwere Schick-sale, durch welche sie ihrer ganzen beweglichen Habe beraubt wurden. Durch seine überaus tüchtige Ar-beitskrast brachte aber der Verstorbene sein Kauf-mannsgeschäft wieder empor, so dasz es in allen Kreisen den allerbesten Rus genießt. Wir werden diesem biederen deutschen Mann immer ein ehrendes Andenken bewahren! Todesfälle. Am 1. Oktober ist in Sv. Lovrenc na P. Frl. Johanna Oder. Gastwirts- und Be sitzerstochter im jugendlichen Alter von 21 Iahren gestorben. — Am selben Tage starb in Maria L d. Wüste Frau Katharina Witzmann, Besitzersgattin, im SS. Lebensjahre. Das Urteil des Bezirksgerichts im bekannten „Muskatellerprozeh", durch das verschiedene Funktionäre der „Äajerska vinarsia zadruga" wegen Weinverjäljchung zu kleineren und größeren Geldstrafen oen»rteitt worden waren, ist in zweiter Znstanz, an welche die Verurteilten re-kurriert hatten vom Kreisgericht in Maribor am 3. Oktober im vollen Umfange bestätigt worden. Die Zahl der gerichtlichen Wohnungs-kündigungen beträgt in unserer Stadt wahrend des ganzen Jahres 500; mit 1. Oktober für den 1. November wurden 50 Wohnungen gekündigt. Raubüberfall mitten in der Stadt. In der Nacht aus den 2. Oktober wurde vor dem Grajski kino der Handelsreisende Michael Grobin, als er gegen 2 Uhr früh seiner Wohnung zuschritt, von einem Mann räuberisch überfallen, während ein zweiter aus der Sttaße Wache stand. Der Räuber riß dem Ueberfallenen aus dir Innentasche seines Rockes die Geldtasche heraus, in welcher sich 1198 Din Bargeld befanden, und verschwand mit seinem Komplizen in der Finsternis. Auf Grund der An-gaben der Polizeiagenten Pavletic. der von ferne den Ueberfall bemerkt hatte, jedoch die Lumpen nicht mehr einholen konnte, wurde eine Stunde später der 24>jährige arbeitslose Gärtner Ferdinand Hauerauf der Reichsbrücke verhaftet. Man fand bei ihm kein Geld und er leugnete die Tat. wurde aber trotzdem in den Arrest gesteckt. Um 11 Uhr vormittags des nächsten Tages verhaftete die Polizei in der Tru-barjeva ulica den polizeibckannten Genossen das H., den 23-jährigen Karl Pernek. Dieser war bei seiner ^rhaftong stark betrunken, gestand die Tat ein, behauptete aber, bloß einen Taschendiebstahl und nicht einen Raub begangen zu haben. Des Geld hotte er angeblich bereits verjubelt. Nlan glaubt, daß die Spitzbuben mit den Räubern identisch sind, die vor kurzem den mißglückten Raubüberfall bei St. Lovrenc na P. versucht hatten. Ein Gaunertrick. Hier wurden dieser Tage mehrere 100-Diparnoten in den Verkehr gesetzt, die iy Beograd bei der Prüfung als vorzüglich ausae-tüljrii" FaWlale bezeichne! wurden. Die Banknoten - gleichen -aufs Haar den echten, sind jedoch um einige Millimeter kleiner. Nun hatte sich herausgestellt, daß es lich tatsächlich um echte Banknoten handelt, doch sinv sie in Streifen zerschnitten und derari zusam-mengeklebt worden, das; die Gauner von jeder Bank-Note einen schmalen Streifen zurückbehielten. Diese zurückbehaltenen Notenstreifen setzten sie dann zu. neuen Banknoten zusammen, und zwar verhielten sie bei Scheinen einen mehr, den siebzehnten. Slovenska Bistrica Ein tätlicher Heberfall wurde kürzlich auf den hiesigen Photographen Herrn Julius Tittl von einem gewissen KM um 11 Uhr nach s auf offener Sttaße verübt. Der grundlos Ueber-fallene hat durch Faustschläge und Fußtritte mehrere Verletzungen davongetragen. Gegen den Angreifer wurde die Strafanzeige erstattet. Tödlicher Unfall. Am Niontag. dem 30. v. M. war die Besitzerin Apat aus Zatost in Zg. Bistrica mit dem Zurechtrichten von Mehlsäcken aus ihrem Wagen beschäftigt, wobei sie ausglitt und so unglücklich vom Wagen stürzte, daß sie infolge einer schweren Verletzung in der Schläfengegend auf der Stelle tot liegen blieb. Seite 5 Sport l. Außerordentliche Hauptversammlung des Mototlubs Telfe. Am Mittwoch, dem 9. Oktober 1929,'findet'lrm 8 Uhr abends im Klub-, zimmer des Hotels Europa eine außerordentliche Hauptversammlung des Motoklubs Celje statt. Tagesordnung : I. Begrüßung durch den Obmann : 2. Tätigkeitsbericht; 3. Statutenänderung; 4 Rücktritt des gesamten Ausschusses: 5. Wahl des neuen Ausschusses: 6. Sportkalender: 7. Rennbahn; 8. Alb fälliges. Mtt Rücksicht auf die sehr wichtigen Vejj-handlungspunkte. von denen das fernere Bestehen des Vereines abhängt, werden die p. t. Mitglieder höflich eingeladen, an der Hauptversammlung ohne Ausnahme teilzunehmen. Meisterschaft Celje. M O. Celje berichtet: Am Sonntag, dem 29. september, begegneten sich Athletik S. K. und Olimp zUr Meisterschaft am Spielplatze der Athletiker. Das Resultat war nach schönem Spiel unentschieden *2 f2. Schiedsrichter Herr Wagner leitete das Spiel sehr gut. Am Sojtn« tag, dem 6. Oktober, treffen sich zm Meisterschaft S. K. Celje und S. K. Okkmp. Die Reserven beider Vereine beginnen mit dem Spiele um 742 Uhr uitd die ersten Mannschaften um '/,4 Uhr am Sportplätze beim Felsenkeller. Athletik : S. ft. Olimp 2 : 2. Mit diesem Spiele wurde die Meisterschaft unseres Kreises er-öffnet und brachte eine Punkteteilung. Athletik hätte, dieses Spiel leicht gewinnen müssen, wenn nicht der ganze Sturm mtt Ausnahme des in der zweiten HalbM am rechten Flügel spielenden Stossier ver-sagt hätte. «Gelegenheit zum Verschießen gab es ge-»lügend. Scheinbar glaubt der Sturm, den Zu-schauern einmal die Kunst vorführen zu müssen. Bälle von 2 bis 3 Metern vor dem Tore daneben-zufeuern. Dieses Kunststück ist ihnen glänzend ge-lungen. In der Halfreihe lieferte Hojnik und Wohlgemuth ein gutes Spiel, ebenjo beide Vertei-diger und der Tormann. Bei Olimp sah man in der ersten Halbzeit gleichfalls wenig Gutes und als nach der Pause Athletik 2 :0 in Führung lag. be-merkte man ein Nachlassen seiner Anstrengungen. Durch einen guten Weitschuß des linken Halss erreichte Olimp seinen ersten Treffer und dieser be-wirkte eine neue Belebung der ganzen Mannschaft, welche sodann mtt grenzenloser Aufopferung in der letzten Sekunde den Ausgleich erkämpfte. S. K. Olimp hat sicherlich sein bestes Spiel seit seinem Bestände geliefert. Ein guter Schiedsrichter war Herr Wagner. Atbletik-Res.: S. K. Olimp Res. 7: l. Im Vorspiel siegte in einem Freundschaftsspiel die Athletik-Reserve ziemlich sicher. In der ersten Halb-zeit gab Olimp. noch einen gleichwertigen Gegner ab, nach der Pause jedoch war Athletik wett überlegen. Kurze Nachrichten — In Madrid wurde am 27. September der Handelsvertrag zwischen Iugosiawien und Spanien vom spanischen Ministerpräsidenten Primo de Rivera und dem jugoslawischen Gesandten Iankooic feierlich unterschrieben. Außenminister Dr. Marinkovic ist aus Genf nach Paris abgereist, wo er einige Tage weilen wird. Hieraus wird Dr. Marinkovlt in der Schweiz seine Knr fortsetzen, — Der berühmte Wiener Arzt Dr. Ejselsberg hat den ihm angebotenett Kosten eines Unterrichts Ministers mit Rücksicht aus seine berufliche Ueber-lastung abgelehnt. Bundeskanzler Dr. Schober hat sich wegen Uebernahme dieses Ressorts ctn den Uni-versitätsprofessor Dr. Srbyk gewendet. Der Handelsminister hat eine dreigliedrige Kommission ernannt, welche das Gebaren der in Liquidation befindlichen „Hrvatska Seljacka Za-druzna banka in Zagreb überprüfen. Durch das neue Gesetz über die Ausgabe von Schulbüchern werden alle Lehrbücher der Volte-, Bürger- und Mittelschulen vom Staate herausge> geben werden. — Der Pilot des in der Nähe von Vara^din niedergegangenen französischen Ballons „Bouton d' Or" heißt Nougere. Sein Leichnam konnte bisher nicht gefunden werden. Man glaubt, daß der In-sasse des Ballons irgendwo in der Nähe von Ptuj beim Aufstoßen der Gondel auf den Boden heraus-gefallen fein muß, worauf der um fein Gewicht leichter gewordene Ballon noch bis Ioanec abge-trieben wurde. In der Näh« des Platzes, wo der Ballon gefunden wurde, hat man die blutbefleckten Ueberreste eines Mantels gefunden. Seils 6 Deutsche Zeitung Nummer 79 Am 3. Oktober trat in Baden-Baden das Or^anisalionskomilee für die Errichtung der inter-nationalen Reparationsbank zusammen. Der Führer der amerikanischen Delegation ist der Präsident der Fixst National Bank in Chicago Mr. Taylor. — Der Vatikan wird für den Papststaat eine eigene Bank errichten. —: Auf der Planina Jnkov in der Crna gora wurden 12 Studenten, welche sich nach Berana be-geben wollten, um dort die Matura abzulegen, von albanischen Katschaken überfallen; neun von den Schülern wurden erschossen, drei dursten von den Banditen mitgeschleppt worden sein; auf der Leiche eines Getöteten ließen die Anmuten einen Zettel zurück mtt der Aufschrift: Dies ist die Rache für das Jahr 1912. Außenminister Dr. Marinkooic ist am 2. Ok-tober in Beograd eingetroffen; er hat die Agenden seines Ressorts bereits übernommen. Wirtschaft uBerkehr Allgemeine Pflichten der Steuer« zahler im I V. Vierteljahr I. Fälligkeit der direkten Steuern. Am 1. November 1929 verfallen die direkten Steuern für das IV. Vierteljahr zur Bezahlung. Wenn sie innerhalb von 14 Tagen nach der Fällig-kett nicht bezahlt werden, werden sie im Erekutions-wege eingetrieben. II. Umsatzsteuer. Die zur Führung des Umsatzbuches verpflichteten Steuerzahler müssen die entfallende Umsatz-{teuer bis 30. Oktober I. I. der Steuerverwaltung abliefern. Die übrigen Steuerzahler bezahlen die Umsatzsteuer gleichzeitig mtt den direkten Steuern. III. Angestelltensteuer. Die Angestelltensteuer bezahlen die Arbeitsgeber, welche durchschnittlich nicht mehr als 20 Arbeiter be-schäftigen, vom 1. Oktober 1929 weiter mittelst Steuer marken, welche in den Trafiken erhättlich sind und in die Steuerbüchel eingeklebt werden. Die übrigen Ar-beitsgeber liefen* die Angestelltensteuer auf die bis-herige Weise ab. und zwar die im Monate Sep-leinver 1929 gesammelten Beträge bis 15,. Okto-ber 1929. IV. Kebührenäquivalenl. Die dritte Rate des Gebührenäquivalents, in-sowett die jährliche Vorschreibung den Bettag von 500 Din übersteigt, ist vom 1. bis einschließlich 15. Oktober 1929 zu bezahlen. Wartet mit der Weinlese! Der Oberge-span in Maribor hat nachfolgende Aufforderung an die Weinbauern erlassen: Das herrliche Herbstwetter verspricht heuer eine gute Weinqualttät. Die Trauben find größtentells gesund und schön entwickelt. Daher ist Gelegenheit, wieder einmal einen Wein zu produzieren, der sich durch seine Qualität auszeichnen wttd. Es ist nur notwendig, die sonnigen Tage aus-zunützen und mtt der Weinlese zu warten. Es mögen sich also die Weinbergbesitzer heuer keinesfalls über-eilen, wie das manchmal gerne geschieht, denn in .etzter Zeit ist zu bemerken, daß sich saure Weine 03RAM*0SRAM föe&ucfae&M&i! tJnriejxmaitiekte Glühlampen. eAlekMeka puie -Cckto&deUu/ig. r f i w&WlM OOKAM* OSRAA schwer verkaufen lassen. Man weiß nicht, wann sich wieder eine so günstige Gelegenheit bietet, die Wein-lese ohne Schaden hinauszuziehen. Deshalb empfehle ich, daß die landwirtschaftlichen Filialen und die Bürgermeisterämter in den Weinbaugebieten daraus einwirken, den Beginn der Lese so weit als möglich hinauszuziehen. Ich werde keinen Termin festsetzen, son-den, verlasse mich aus die Einsicht unserer Wembauer, daß sie diesen Rat zu ihrem eigenen Nutzen befolgen. Saazer Hopfenbericht vom 30. Sep. tember 1929. Auch die verflossene Vkrichtvwoche stand im Zeichen lebhaftester EinkauftÄigkeit, an welcher sich teils in« und ausländische Händler, sowie Brauereien beteiligten. Gegenüber der Vorwoche ist eine Preissteigerung zu verzeichnen, die be-sonders in Mitteljorlen stärker zu Geltung kommt. Die Stimmung hat sich befestigt und notteren heute 1929 er Saazer Hopfen am Platze und Lande je nach Beschaffenheit der Ware von ctc 450 — bis ct? 725 — per 50 kg, eifl. Umsatzsteuer, Ausstichware über Notiz. In einem beträchtlichen Telle der Gemeinden des Saazer Landes find die Hopfen der heurigen Ernte aufgekauft. Nach Schätzungen des Handels dürften bis zum heutigen Tage ca. 130 bis 140.000 Zentner i 50 kg, also über */, der diesjährigen Ernte aus erster Hand am Lande entnommen sein. Am Saazer Platze waren in der verflossenen Berichtswoche gleichfalls größere lim« sätze in der obgenannten Preislage zu verzeichnen. I Waggon Tafeläpfel zu verkaufen. Amalie Lotiapeicb. Rimske Toplice. liigcnbrillen in allen Formen sind itst» «rhilllich bei: | Anton Lecnik, Celje, Glavni trg 4 Primariu# i. R. Dr. H. Harpf in Slovenjgrades ordiniert wieder regelmässig vom 7. Oktober 1. J. an. Scha ch-E ck e redigicrt von Harald Schwab Problem Rr. 17 ct. Hojek, Wiener Schachzeitung 1923. Stellung Weiß: Kb 5. Dg 6, Tl 2. Bd 2, g 4. h 2 (6 Steine» Schwarz: Kd5, Lg 2. Lh6, Bd3, d4, d6, e5, g7 (8 Steine) Weiß zieht und setzt im dritten Zuge matt? Lösung zu Problem Nr. 14 1. Dg'-.'—gf« (mtt der Drohung 5k 4 -f) l........ Lc6 X »8 2» Dg8 X äf t !•••»•••• c 4 3 2. Dg8- g2 4. 1........ I.d« X b4 2. La 8 x c»i -f 1........ 5 h 7—f 6 2. Dg 8—g 5 + Em ziemlich schwieriges Stück mtt zahlreichen Verführungen! Eine richtige Lösung zu Problem Nr. 14. sandte Herr Dr. Med. A. Wienerrotther (Laa a. d. Thaya, Nied. Oest). Post der Sä^achecke bitte an H. S ch w a b, P t u j, Postfach 30, zu richten. Graz ! Neu eröffnet ! Hotel Deutseber Bond Gut bürgerliches Hau» mit allen Komfort :: Direkte Strasseobahn ▼on beide« Bahnhöfe«. Briefpapiere, Kuverts, Fakturen Iv jeder beliebigen Aussübning, liefert prompt Druckerei Celeja Celje, Preäfrnova ulica Nr. 5 Separiertes, nett möbl. Zimmer samt Verpflegung ist sofort zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. ie ich auf Grund späterer Vergleiche sagen kann, ein geradezu ideales Lager. Von der Bergnase beim Bahnhof yerauf bis zur letzten Baracke — hübsch einige Kilometer zog sich eine Bergwand hin, welche die Lagerstadt gegen den Baikal abkesselte. Jenseits der Eisenbahnstrecke, bis zu welcher die hölzernen Baracken reichten, floß die Selenga vorbei, gegen Osten war eine kleine Bodenwelle und im Norden waren wieder Berge. In dieser geschützten Loge zogen sich die Barackenaassen hin, wahrhaftig eins ganze Stadt. Und diese ganze große «todt, den freien Raum von vielen Quadratkilometern, konnten wir frei begehen, ohne Posten, ohne Hindernis, als freie Spaziergänger, zu jeder Tageszeit. Was das hieß, wußten wir damals nicht zu schätzen. Dabei fast immer der blaueste Himmel, der blendendste Sonnenschein und eine so reine Luft wie Champagner. Trotzdem die Kälte nach Weihnachten aus —42' stieg und die Nasen weih stören auf den paar Schritten von einer Baracke zur anderen: einen Schnupfen habe ich nie gehabt, übrigens auch später nicht, überhaupt niemals in Sibirien. In der Baracke machten wir uns allmählich mit einander bekannt, denn bisher kannten wir ja nut den eigenen Waggon. Es ging schnell, weil es hier gar keine Faien und Vorurteile und kein Miß-trauen gab, aber immerhin, cs waren über 300 Mann in dem einen Saal und alle waren auch nicht ge-eignet zum Bekanntschaftmachen. Es ist in meiner Erinnerung ein grauer wimmelnder Hintergrund, aus dem sich nur einzelne, wenn auch ziemlich viele Köpfe selbständig abheben. Gleich nach ein paar Tagen kam ich öfters in hos Unteroffizierszimmer beim Barackeneingang. Da waren unsere Feldwebel drin und eine Anzahl von reichsdeutschen Einjährigen. Wie gerne denke ich an den Stabsfeldwebel Langmann zurück, der ein blau-äugiger Steirer mit fast silberblondem Vart war, ein so liebenswürdiger, nobler, naturfeiner Mensch, wie ich auf meinem späteren Lebensweg fast keinen mehr getroffen. Er war von der Grazer Landwehr und sprach den steirischen Dialekt so herzlich und gemütlich, daß man ihm schon deswegen gut sein muhte. Niemals habe ich von diesem Mann, der gerne lachte, ein grobes Wort gehört. Dann war der Kärntner Landesschütze da, ein langer Kerl, mit Kniestrümpfen und krummer Spielhahnfeder, ein echter Lei-lei. Dann der Gendarmeriewachtmeister Schindler aus Mähren, auch ein guter Kamerad. Dann waren die deutschen Einjährigen da. Diese interessierten mich besonders, weil ich bis dahin reiche-deutsche Soldaten noch nicht gesehen hatte, bis auf das eine Eiemplar, das mir aber als ausgesuchtes Nichtmuster erscheinen mutzte. Da war der blaßge-sichtige Einjährige-Unteroffizier Georg Oehlschläger aus Braunschweig, ein gediegener Mann mit sehr gescheiten Augen. Er war das respektierte Oberhaupt der Gesellschaft. Dann der vierschrötige, in einem grauwollenen Sweater steckende Herr Seemann aus Kiel. Er war der labilste und redelustigste von allen Reichsdeutschen. ZuHaus war er Kaufmann und er liebte es, großartig von den deutschen und speziell von den Kieler Verhältnissen zu reden. Menschenkind! Was denken Sie, wie blitzten seine grauen Augen, wenn er leidenschaftlich irgendeine Latrinensieges-Nachricht, wie die Beschießung von Kiew und War schau, daherbrachte! Merkwürdigerweise war er es. der am besten zu den Oesterreichern herüberfand, trotzdem er oft so großschnauzte, daß sich die Balken bogen. Wie mir vorkam, hatten ihn seine Kameraden nicht allzugern, weil er nicht ganz zu ihnen patzte sie waren ruhige, bescheidene, ungemein propre Burschen — und weil er angeblich das silberne Einjährigenbörtel am Kragen zu Unrecht trug. Ich hatte ihn geradezu gern. Dann war noch ein Einjähriger da. ein großer kerzengerader Bursch von vielleicht 18 Jahren, Kriegs-freiwilliger, irgendwo aus der Gegend von Königs-berg. Wie ein Mädchen mit seinem milchweißen zarten Gesicht, den schönen blauen kühnen Augen. Ein Kind mit reinem Herzen, der sich immer ge-frmzelt vorkam, weil er unsere Zweideutigkeiten ge-wiß nicht verstand und wie ein Igel immer auf der Paß stand, worüber wir alle nur lachten. Ich sage ja, ein Mädchen, und zwar ein sehr schönes, war dieser Bursche. Ich ging in der Folge stunden-lang mit ihm im Lager spazieren. Immer staunte .ich über seine Naivität und Harmlosigkeit. Hoffentlich .! ist der arme Kerl glücklich nachhaus gekommen Seinen Namen habe ich vergessen. Mit diesen Reichsdeutschen war ich viel bei sammen. Jeden Augenblick flüchtete ich aus dem Bienenkorb des großen Saales in das noble Zimmer mit der einfachen Pritsche. Ich muß sagen, daß mir diese Leute herzlich gut gefielen. Von Auf iieblasenheit keine Rede, ebensowenig von Groß chnauzigkeit. Wir wälzten alle möglichen Gesprächs toffe in den vielen faulen Stunden. Ganz auffallend war mir die peinliche Ordnung, die diese Pedanten in der graugrünen Soldatenmontur mit ihren Sachen hielten. Lauter Schächtelchen und Büchsen. Das Stückchen Butter hatte seine Büchse, der Tabak, das Salz, alles hatte seine eigene Büchse. Das in einer Zeit, wo ich noch immer alles vermuddelt in meinem Sack aus Fußlappen liegen hatte. Mit den österreichischen Feldwebeln im Zimmer vertrugen sie sich gut. Es war mir immer ein Vergnügen, bei diesen verständigen Menschen zu sein. Oehlschläger war zwar ein bischen steundlich-reserviert, aber er war schließlich Kommandant der Leute und hatte Abstand zu bewahren. Ich lag im großen Saal zuerst beim zweiten Zug auf der unteren Pritsche. Eines Nachmittags nach der Kascha lag ich am Nücken auf den harten Brettern und sah vor mich hin. Am unteren Pfosten, welcher die obere Pritsche trug und kleine Holzstufen zum Hinaufklettern hatte, hing der Sweater eines blondbärtigen Neunundfünfzi^ers. Mir schien plötzlich, daß dieser Sweater irgendwie lebendig sei. Ich sah schärfer hin und, zum Teufel, in jeder einzelnen Strickmasche stak eine Laus. Eine lebendige Laus, so daß der ganze Sweater sich rührte. Ich rief ent-setzt den Sahburger Stierwascher an und krawallte mtt ihm, dan er seinen Sweater ausgerechnet mir auf die Pritsche hänge, damit die Bewohnerschaft aus meinen Sack herkrieche. Abends hing ein dicker Dunst um die Lampen von den vielen Leuten und den vielen Zigaretten. Der Boden, auf den man Schnee hereintiug, war naßschmutzig und pickig. Den Dreck schleppte man mit den Schuhen auf die obere Pritfche, von wo er dann den unteren Pritschenbewohnem getrocknet wieder durch die Ritzen aus den Hals fiel. In den endlosen Abendstunden brummte der ganze Saal von den vielen Stimmen. Es gab einige Lustigmacher, die immer was fanden und sich vor der lachenden Masse produzierten. Da war ein Tiroler Schuster, ein kleiner schwarzer Nigel. Der hatte sich den Schnurrbart ab-rasiert, so daß bloß sein pechschwarzer Backenbart vom pfiffigen Gesicht herunterhing. Der Schuster schuhplattelte, daß es nur so klatschte, oder führte mit einem rothaarigen Wiener Straßenbahner Schwänke zu zweit auf. Der Wiener hatte sich ebenfalls den Schnurrbart abrasiert und trug nur den roten Zottel-bart. Dabei war fein Spitzbubengesicht besonders komisch dadurch, daß ihm im Feld ein Artilleriegaul auf die Nase getreten war und sie ihm flach gedrückt hatte. Oder wir standen in Gruppen beim Ofen und der Tiroler Schuster erzählte stundenlang Geschichten. Dann gab es alle Abend auf einmal einen erregten Moment. Alles stand still und reckte im trüben Dunstlicht die Hälse. Hoch oben auf der zweiten Pritsche saß ein jüdischer Einj. Frw. Zugs führer, ein schwächliches zerrupftes Manderl mit roten Triefaugen, und las die Zettung vor. die er selber aus den russischen Blättern übersetzt oder von dem 5. Bataillon unten am Bahnhof, wo eine regelrechte Redaktion eingerichtet war, bezogen hatte. Da hörten wir also, wie die Russen in den Karpathen und die Verbündeten in Frankreich siegten, wie Przemi)sl vor dem Fall stünde. Und so weiter: die unzähligen Nachrichten und Propagandamärchen des Krieges. Wir warteten alle Tage schmerzlich darauf. Nach dem Verlesen debattierten die einzelnen Gruppen noch lange über das Gehörte. Wir glaubten die Siege der Russen und der Franzosen niemals, sondern waren überzeugt, daß schon längst Friedens-Verhandlungen stattfinden. Später erfuhr ich es, daß die russischen Zeitungen ziemlich objektiv berichtet hatten. Ich staunte oft über die ziemlich scharfe Kritik, die schon damals einzelne Armee- und Kriegsdinge in den Zeitungen erfuhren. Die verbreitetste russische Zeitung schien das ..Ruskoje Slovo" zu sein. Die Menage war noch immer gut. Aber auch immer gleich. Krautsuppe mit Kascha und schwarzes Brot. Wett hinter der Baracke stand das Küchen-Häuschen, in dem unsere Köche walteten. Nach der Reihe hatten wir Zugsführer Kücheninspektion, d. h. der Betreffende mußte den ganzen Tag in der Küche sein. Es war jedesmal ein Fest, wegen der großen Zahl der Zugsführer leider ein seltenes. Schon um 10 Uhr richtete« die Köche eine Riesenkasserole mit herrlicher gerösteter Leber an. Zu Mittag die fette Suppe und die in Fett schwimmende Kascha. Man kann sich denken, wie ich armer Teufel, der kein Geld, hatte und mit der Barackenmenage auskommen mußte, einhaute. Bei der Menageausgabe zu Mittag wurden jeder Schüsselpartie die Fleischportionen hingezählt. Das war auch das Amt des Inspektionszugsführers. Bei meinem Zug, nur einige Schlafplätze von mir entfernt, war der Honvedbujarenkoworal Linhart aus irgendeiner siebenbürgischen Sachsenstadt, ich glaube Brosch oder so. Er trug den Stich einer Kosakenlanze im schmalen Gesicht, der rotleuchtend über das linke Auge herunter bis zum Kinn lies. Den Kosaken, der den am Boden Liegenden vom Pferd herunter die Lanze ins Gesicht gestoßen hatte, habe er, wie er erzählte, mtt der Pistole herabgeschossen und dann seien beide zusammen gelegen und hätten Iich wehmütig angeschaut, bis der Kosak gestorben ei. Mit diesem Linhart, dessen schlankem Figürchen >ie Husarenuniform sehr hübsch stand, lag ich oft zusammen aus der Pritsche. Wir erzählten uns von unserer Heimat. Sein Vater war ein Schneidermeister. Die herrlichen Spaziergänge! Beresowka liegt in meiner Erinnerung gain in funkelndem Sonnen-licht da. Entweder zog ich schon vormittags allein los und ging hinab gegen die Eisenbahn, an den aus frischen Brettern an der Straße errichteten Lavkae (Kantinen) vorbei, in denen man alle Deli-katessen der Welt kaufen konnte: herrliche sibirische Butter, köstlichen Schinken, Käse, Kaviar, Torten. Viele Baracken des Lagers waren noch mit russischem Feldmilitär belegt, so daß ich sehr oft russischen Offi zieren begegnete, denen ich sorgfältig salutierte. Die Russen wurden beim Erenieren nicht schlecht ge-schunden, das ging von 4 Uhr früh in der rauchenden Kälte bis 10 Uhr abends: Raz dva—tri! Raz — doa—tri ! Eins—zwei —drei! Eins—zwei—drn! Oder ich marschierte am Nachmittag mtt Stabsfeld-webel Langmann los. Der Spaziergang dauerte immer sehr lang, die ganze Hauptstraße herunter zum Platz vor dem Bahnhof. Dort machten wir^ine Rundschleife durch die Offiziersbaracken am Fuß der Bergwand. Ueberall waren noch geschnitzte mi litärische Embleme an den zierlichen Eingängen zu den hübschen Holzhäusern angebracht: gekreuzte Ko nonenrohre, blaugestrichene Kanonenkugeln, hölzerne Pferdeköpfe u. dgl. Wie die Lagerstadt an diesen Nachmittagen aussah? Die eisigen Straßen so bedeckt mtt spazierenden feldgrauen Oesterreichern, daß man kaum den silbrig gleißenden Boden sah. Es waren viele Tausende da heraußen in der sengend kalten und doch so angenehmen Luft, waren doch im Lager über 20.000 Kriegsgefangene. Wie das auf und nieder wogte von allen Regimentern und Waffengattungen! Ja, katt, Herrgott, kalt war es schon fürchterlich, wenn wir im grellroten Abendschein zu unserer Ba-racke hinaufwanderten. Die Nase wurde einem ganz steif, jede Feuchtigkeit in ihr war starr gestoren. O, es war nicht sÄten, daß, besonders in den Morgen-tunden, einer hereinkam mtt einer kreideweiß ge-rorenen Nase, die er dann mtt Schnee reiben mutzte, ns sie rot leuchtete wie ein Karfunkel. Im übrigen mußten unsere Leute alle Tage auf Arbett gehen, na robotu, wie die Russen aaten. Da jeder trachtete, sich zu drücken, wenn die russischen Posten hereinkamen und mit wuchtig niederge teilten Gewehrkolben schrien: „Davaj sto Ijudej!' (Gib 100 Leute!), so kam der einzelne nicht oft an die Reihe, viele überhaupt nie. Wenn die zu leistende Arbeit noch so klein war, die Russen verlangten immer gleich 100 oder noch mehr Männer für sie. Es waren ja genug da in den vielen Baracken. Die Arbetten betrafen Ausräumungen im Lager, oft auch in den Latrinen, wo die gefrorenen Säulen aus der Tiefe heraufwuchsen und immer gleich oben herausschauten. Sie waren fteinhari und schmutzten deshalb gar nicht, so daß unsere Männer die abge schlagenen Kegel einfach mtt den Armen umfaßten und wegstellten. Oder man lud auf der Bahn die hochaufgetürmten gepreßten Heuvierecke von den Waggons ab. Oder dies und jenes, was es in einer so großen Stadt eben an öffentlichen Arbeiten Stun gab Ich bin bloß einigemal? mitgegangen, urch meinen schäbigen Chinesenmantel blies an o daß ich außer sengende Kälte manchen Stellen schon der Wind, auf Spaziergänge nicht gerne in l. „-------- hinausging. Aber weil sich unsere Leute gar so von der Arbeit drückten, stellte ich mich in die Reihe der Arbetter auf und marschierte mtt ihnen ein Stück vom Lager weg, wo verkohlte Holzstämme lagen, die wir zu der Baracke schleppten. 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Oktober um 1 Uhr früh nach langem, mit Geduld eitragenem Leiden im 65. Lebensjahre, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten ruhig im Herrn entschlafen ißt. Die irdische Hülle des teuren Dahingeschiedenen wird Freitag den 4. Oktober um 5 Uhr nachmittags im Trauerhause eingesegnet und hierauf im Fami-liengrube zur letzten Ruhe beigesetzt. Die heilige Seelenmesse wird Samstag den 5. Oktober um 8 Uhr früh in der hiesigen Pfarrkirche gelesen werden. Den lieben Verstorbenen empfehlen wir einem guten und frommen Angedenken. Oma, den 2. Oktober 1929. ffijtntümtr, $trat»gtbrr und Schriftleiter: Franz Schauer in Celje. — Druck und Verlag: Vereinsbuchdnukr»! .Sdtja" in Celje. Mr die Druckerei verantwortlich: Guido Schidlo in Celje.