LMllcher Nr. 42. Pväuiimcration«prcis : Im Loiüptoir ganzj. fl. ll, halbj. si. 5.50. ssür dic^ustcllulia in« H,nii! halbj. 50 ll. Mit der Post ganzj. st. 15, halbj. st. 7.50. Mittwoch, 2l. Februar Inserti on sgebil hr bis 10 Zcilcn: Imal 00 lr., ^m.80lr., üm. l fl.; sonst pr.^cilc Im. U lr., 2>n.8lr., 3m. 10 lr. u. s. w. Inscrtioucjstcnipcl jcdcöm. 3» ll. 1866. Richtamtlicher Theil. In der am 16. Februar l. I. stattgcfundencn all« gemeinen Versammlung der Mitglieder des Laibachcr Sparkasscvcrcins ist dcr Beschluß gefaßt wordeu: Für! das Armcninftilnt in Laibach zur Verwendung im Jahre I860 1000 fl. — ciutauseud Gulden, — zur Unterstützung armer, aus dem Ziuilspitalc entlassener Rckon» valcszcntcn 300 fl. — drcihuudcrl Gulden, — für arme Gymuasialschüler 200 si. — zweihundert Gulden, — für einige Kirchcnrcparaturcu dein FranziSkaner-Konueut von RudolfSwcrth 300 fl. — dreihundert Gulden, — zur Fördcruug dcr Erhallung dcs neu bcgrüudctcn Asyls für kraule Kinder (Elisabeth.Kindcrspitals) die 4 Vzpcrz. Metalliqucs-Obligation Nr. 3070 von 1000 fl. — ciutauscud Gulden, — für die Grazcr Karl'Franzcns. Universität zur Gründung eines Frcitischinstitutcs, an welchem anch Studircndc ans iirain thcilnehmcn, 1:^0 fl. -^- cinhuudertfüufzig Gulden, — für die Nolhlcidcndcn aus Uutcrlrain aus den Bezirken Sittich, Sciscnbcrg, Treffen, Nudolfswcrth, Landstraß und Gurlfeld 4000 ft. -— viertausend Gulden — aus dem Sparkasserescrvcfonde zu verausgaben. Nachdem die k. k. Landesbehörde hiczu die Gcnch-un'guug ertheilt hat, wird dieser hochherzige Bcschlnß dcs genannten Vereines mit der verdienten Aucrkennuug zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Aon der k. k. Laudcsbchördc für Kr a in. Laibach, am 17. Februar 1800. Laibach, 21. Februar. Wir rcgistrircu im Nachstehenden eine interessante Aeußerung der „Wiener Abcndposl" über die ungarische Adrcßdcbatlc: „Wcuu man die Adreßdebalte im Ungarischen Landtage mit einiger Aufmerksamkeit verfolgt, wird man sich dcS Eindrucks nicht erwehren können, daß sie eine wesentlich i n d i v i d n a l i s i rt c ist, daß ihre Bedeutung ganz enge mit der Bedeutung eben der einzelucnc Rcducr znsammcuhäugt. Es sind nicht so, sehr ausgesprochene Parteiprogramme, die einander gegenüberstehen nnd von dcn Sprechern im inneren Zusammenhange nach der eincn oder anderen Seite unterstützt werden, sondern jeder Ncdner äußert seine konkrete Anschauung der Dinge im Ganzen, fast unbc-lümmert nm Vorausgegangenes und nur ausnahmsweise dagegen polcmisircnd. Schon dcr Umstand, daß «°ch 60 Redner in dcr Generaldebatte das Wort er^ «rcifcn sollm, spricht für die Nichtigkeit dieser Auffas-! >uug. Das Haus mustert seine geistigen Kräfte, es ist ^gierig, zn wissen, welchen Standpunkt die hcrvorra. gendstcn Persönlichkeiten, die ihm angehören, ein-"chmcn werden. Dicscr Umstand ist aber nicht un-gichtig für die Beurtheilung dcr Debatte im Allgemeinen. Gerade weil jeder Einzelne bemüht ist, möglichst offen! U"d zugleich möglichst konsequent seine prinzipiellen Gc-'lchlöpulittc darznlcgen, müssen die Gegensätze lebhafter "ud unvcrmittcllcr hcrvoltrctcn, die einzelnen Sätze >U)ärfcr poiutirt werden, als es bei einer Debatte dcr! ""ll fcin würde, bei welcher bereits ein beslimmtcrcs Uud faßbareres Vcrhaudlungsobjckt vorläge. Am wci- ! testen ist dabei — wie eS in dcr Natur dcr Sache liegt ^ ^ die Linke gegangen. Es hat nichts Auffallendes,! vcim Männer, die bisher eine schr ncgircnde Partei-! Itrllnng festgehalten haben, es mit ihrer Kouscqucnz! ">cht verträglich finden, diese Partcistellung aufzugeben,! °ync sie auch nur inartirt zu haben. Es wäre sicher ^ wM'schcnswcrth, wcnn cö anders wäre, aber cS hat, "'e gesagt, nichts Auffallendes. Ohne daher die innere ^cdeutlmg der gegenwärtigen Dcbatlc abschwächen zu "°llcn, möchten wir doch dcn Satz wagen, daß die ^Uuation nach Ucbcrgabc dcr Adresse und nach Erscheinen dcs lönigl. Nc stripes politisch wichtiger sein wird, als jetzt. '?eutc handelt es sich um abstrakte Prinzipien, erst spater wird ein eigentlich politisches Wollen uud damit Ion ^'^ die b^"?s ^^"'^^ bie Aeußcruug dcS ..Hou," daß tu., s'Mosscuc Separatadresse dcs Oberhauses iuoppor-ie>. Sc« die Adresse ciu Ultimatum, dann sei cS für dcn ferneren Vcrlanf der Unterhandlungen gewiß nur von Nutzen, daß dieselbe dnrch dcn Abgang dcr Zustimmung dcs audcru Hauses die moralische verpflichtende Kraft einbüße, und das Land müsse es dem Ober» hause Dank wissen, daß cS die Unterhandlungen nicht mit Ultimatis beginnen will. — „Magyar Vilag" fürchtet auch nicht, daß die Regierung wegen dcs Rcsknptes auf die beiden Adressen in Verlegenheit kommen könnte. Auch die ausländische Presse beschäftigt sich begreiflicherweise mit Ungarn, dessen Landtag nun das allgemeine Interesse fast ausschließend in Anfpruch nimmt. Die Art uud Wcise, iu welcher sich die liberalen englischen Blätter über dcn Gegenstand vernehmen lussen, ist jedenfalls beachtenswert!). So sagt „Daily-Tclc. graph", dcr sich gleich andern Londoner Blättern sehr eingehend mit dcn Vorgängen in Pest und Ofen beschäftigt, von dcm ungarischen Adrcßcnlwurf, daß er in dcr Hoffnung auf ciucn friedliche« Ausgleich bestärke uud die gemeinsame Grundlage dcr Berathung in dcr pragmatischen Sanktion gefunden sei. Im Ganzen habe die Lösung dcs Streites fo viel Fortschritt gemacht, als man billiger Weise erwarten konnte. Andererseits dürfe nicht uubcachtct lilcibcn, daß die Lösnug dcr Hauptsch»rn> rigkcit, wo uud wie die Rcichsfragcu eutschiedcn werden sollen, noch bevorstehe, uud ans diesem Gebiete müssc nothwendig ein Zugcständniß von Scitc Ungarns erfolgen. „Daily-Tclcgraph" hält die Eiujctzuug cincr Art von Reichsparlamcnt, das jedoch strcug auf die Oesterreichs Eiuhcit und Machtstellung vcrührendeu Fragen beschränkt bleiben müßte, für unerläßlich. Eine vollständige örtliche Selbstregicrung könnte den Magyaren dabei bewilligt werden. Gin Rücklilick aus die Thätigkeit unsere LmldllM5. Uaibach, 18. Februar. -^- Nachdem nnscr Landtag am 14 l. M. nach Erledigung aller Geschäfte geschlossen worden ist, halten wir es für uuscre Pflicht, cincu Rückblick auf seine Thätigkeit zu werfen. Derselbe war seit 23. November v. I. bis 14. l.M. versammelt, und eine Vertagung hat uur während der kurzen Zeit vom 20. Dezember v. I. bis ausschließlich ! 4. Jänner l. I. stattgefunden. — Es wurden im Ganzen ! 27 Sitzungen abgehalten. — Die Anzahl dcr Plcnar-! Sitzungen gibt indessen nur scltcu eincn Maßstab für, die Thätigkeit dcr Volksvertrctuugeu uud vicl entscheidender sind in dieser Beziehung die Ausschuß-sitzungcn, in welchen die VerhandlungSgcgenstände und die hierüber zu stcllcudcn Anträge vorbcralheu werden. Wie wir aus den stenographischen Berichten entnehmen, waren für gewisse Kategorien von Gegenständen zwei Ausschüsse thülig, uud zwar dcr eine für Fiu auza n g cleg c nh ci t cn übcr< Haupt uud cin zweiter für jene Petitionen, welche nicht iu das Ressort dcs Finanz- oder irgend ciues Spczialauöschusscö fallen. Als Mitglieder deS Finanzausschusses habcu die Herren Abgeordneten u. Strahl, v. Wurzbach, Dr. Suppan, Kozlcr, Kromcr, Freiherr v. Schloißnigg (Obmann), v. Langer, Graf v. Anersperg und Dr. Blciwcis; als Mitglieder dcS Pctitio ns ausschusscS die Hcrrcn Abgeordneten: Rudcsch, Dcschman», Brolich, Dr. Rcchcr uud Anton Freiherr v. Zois (Obmauu) fungirt. SpczialauS-! fchüsfe für bestimmte einzelne Gegenstände waren eingesetzt: I.Für dieVorberathuug über den RcchenschaftS-bericht dcS Landeöauöschusscs, welcher Alt in dcr Rcgel von großer Bcdcnluug ist, wcil dariu alle das Iutcrcssc dcs Laudcs bcrührcndcu Angelegenheiten erörtert werden, bestehend ans dcn Herren Abgeordneten: Svetcc, Freiherr v. Apfaltrern, u. Wurzbach (Obmaun), Dr. Toman und v. Langer. 2. Für das G c m cindcg esc tz, bestehend aus dcu Hcrrcn Abgeordneten Dr. Snppan, Koren, Dr. Tomau, Freiherr v. Apfaltrcru, Zagorc, Graf v. AucrS-perg (Obmann), Dcrbitsch, Kromcr und Svctcc. 3. Für die Vorbcrathnng über dcn Antrag des Grafen v. Aucrspcrg, bctrcffcud die bcsoudcrcn Rückwirkungen dcS allerhöchsten Patentes vom 20. September 1865 auf daö Wohl des Landes, bestehend auS dcu Hcrrcu Abgeordneten Freiherr v. Apfaltrcrn, Graf v. Ancröpcrg (Obmann), Dr. Suppan, Dcschmann, Kromcr, Obrcsa und Mullcy. 4. Für dcu Antrag über Kateg orisiruug der Landes- und Konkurrcnzstraßcn, bestehend auS den Herrn Abgeordneten v. Langer, Klemcucic, Derbitsch, Mullcy, Kozlcr, Korcn, Dcschmann, Freiherr u. Apfaltrcru (Obmann) und Iombart. 5. Für die Berathung übcr den Entwurf der cincr neuen Organisirnng dcr politischen Behörden in Kram zu Grunde zu legenden Tcrritor ialcinthc ilung, bestehend aus dcn Herren Abgeordneten Rudcsch, Kromcr, Mulley, Guttinan, Dr. Skcdl, v. Strahl und Freiherr v. Schloißnigg (Obmann). 6. Für die Redaktion uud sloven ische Tcxtirung dcs Gcmcindcgcsctzcs, bestehend auS deu Hcrrcn Abgeordnctcu Svclcc, Dcchaut Toman, Dr. Aleiweis, Koren und Rozman. 7. Für den von Dr. Eosta gestellten Antrag auf Aenderungen dcr LandcSordn u u g uud Land-t agsw ahlordu ung, bestehend auS den Hcrrcu Abgeordneten Dr. Eosta, Dcschmanu und Graf v. AuerS-pcrg (Obmann). 8. Für die Vorbcralhung übcr dcn Entwurf eines neuen Wasser gcsctzes, bestehend aus deu Hcrrcn Abgeordneten Ritter u. Gutmanusthal, v. Wurzbach (Obmann), Dr. Blciwcis, Kozlcr, Dr. Eosta, Desch-mann, Dr. Suppan, v. Langer und Mulley. !). Für dcn von Dr. Tomau gcstcllteu Antrag iu Betreff der Eis cn bah n v crbi n o u n g zwischen Laibach uud Villach, dann zwischen St. Peter und Fiume, bestehend aus dcu Hcrrcu Dr. Tomau, Dr. Eosta, Dr. Suppau (Obmauu), Dr. Rcchcr uud Kozlcr. 10. Für dcn von Dr. Blciwcis gestclltcu Antrag ans Erlassung ciucs Landcsgesetzcs behufs Rcgcluug der Unterrichtssprache iu dcn Volks» und Mittelschulen, bestehend aus dcn Hcrrcn u. Wurzbach, Dr. Blciwcis, Freiherr u. Schloißnigg (Obmaun), Suctcc, Dr. Eosta, Dr. Tomau uud Antou Freiherr u. Zois. Zweimal ist die LandeSuertretuiig iu die Lage gekommen, Sr. k. k. apostol. Majestät dcn Dank dcs Hanscs zu votiren, und zwar das eine Mal für die allerhöchste Entschließung, womit dcm Lande Kram für die Herstclluug des Gleichgewichtes in dcn Einnahmen uud Ausgaben des Grnndentlastuugsfondes für die Zeit-Periode vom Jahre I860 bis 1896 ciu jährlicher Betrag vou 60.000 si. auö dem Staatsschatze gegsn Rückzahlung iu scchö Iahrcsrcntcn, vom Jahre 1867 an, bewilliget wurde, und das zweite Mal für Gewährung eines BelragcS von 2000 ft. für die Ätothlci« dcndeu in Untcrkraiu. Die vou der Regierung eingebrachten Vorlagen, nämlich das ucuc G em cin d eg esc tz, dcr Entwurf cincr ncncn Tcrrit oriale in t h ei lun g und der Gesetzentwurf über die Benützung, Lei« tung uud Abwehr der Gewässer waren dnrch-weg von wichtiger Natnr und gabcu Anlas, zu cindring« lichcr Acrathnng. Ein uencS Gcmcindcgcs>,'tz stcht nui^ mehr in gewisser Aussicht und cs wird damit cincm großen bcrcitS schr fühlbar gewordenen Bedüifuissc ab« geholfen werden. Die Berathung üdcr die ncuc Tcrri-torialcinthcilnng brachte ganz absonderliche Aüschanunacn zu Tage nud führte in erster Linie nur zu negativen Resultaten, evcnlncll aber zu cincm von dcr RccmruugS-vorläge nur in cinzcliicu Punltcn abwcichcndcn Ent« wurfc, wobei zugleich dcr vom Baron Schloißnissg gc-stellte Antrag, betreffend dcn Wuüsch cincr Revision dcr politischen Gesetze nnd einer Rcformirung derselben durch Ausscheidung aller nicht mchr zeitgemäßen Gc-schäflc im Sinue dcr Vcrciufachnlig dcS politischen DicustcS nnd dcr Ucbcrtragimg cincS Theiles derselben an die Gcmcindcu — augcnomiucu wurde. Als ciu Vcwcis dafür, daß die Bevölkerung an cincr neuen politischen LandcScinthcilung großcö Interesse findet, mögen dic unzähligen Pctilioucn gcltc:,, welche bezüglich dicfcr Augclcgcnhcit au dcu Landtag gelangten. Bei dcr Berathung übcr daö WafscrrcchtS-gcsctz, wclchcS mit großer Majorität als cinc Landes« angclcacuhcit anerkannt wurde, dlicb die Ilidlistric ohne genügende Vcrlrctuug und cs stcht uach uuscrcr Ausicht schr in Fragc, ob unsere Grundbesitzer nicht acgcn ihr eigenes Intcrcsse handclu, wcnu sie dcr Industrie kciue Konzessionen zu machen geneigt sind. (Schluß folgt.'» Zur schcu V cvö ltcruug nuscrcS RachbarlaudeS Steicrmarl i» dieser Angelegenheit mcmifcstircn. Hierüber erhielten wir in der Schlußsitzung dcö stcieri° scheu Laudtagcö ciugchcudeu Aufschluß, und wir glau-bcn daher die dicSsälligcu Ergcbuissc uusercu Lesern uicht vorenthalten zu dürfen. Iu Bcantworlnng der von Dr. Nazlag gestellten Interpellation über die Durchführung dcö Prinzipes der sprachlichen Glcichbcrcchtignng in Schnlc uud Amt hat Sc. Exzellenz der Statthalter Freiherr v. Mccfcry die bezüglich der Schule obwaltenden faktischen Verhältnisse in nachstehender (hier auszugsweise lmcdrrgegcbcnen) Weise erörtert. In den Volksschulen Stcicrmarts ist, so wic in jenen Kraius, daö Slovcnischc bereits Unterrichssprache. Bcmcrkcnswcrlh ist, daß bei allcn s l o vc u i sch cn Gemeinden Stcicrmarls das Vedülfniß der Aufnahme der Anfangsgründc der deutschen Sprache in den ^chr-plan der Volksschnlcu sich kundgegeben hat, welchem Bedürfniß dnhcr auch entsprochen wordcu ist. Diese Praxis entspricht auch deu billigcu Wünschen der Bevölkerung, da in den Iahreu 1801 und 1802 sämmtlich c slovcuischcn Gemeinden der süd» lichcu Stcicrmark, als überAurcguug des slcier. Lau dcsausschusseS alle hierlündigcn Schulgemeinden, Schnl^ Vorstände nnd Lehrer über ihre Wünsche und Antrüge in Betreff dcr Lchrncgenständc, der UnlenichlSsprachc nnd Un-lerrichtszeil, dann bezüglich dcr Schnllulalitätcn nnd der Dolirung dcö Lchrpcrsonalö nnd anderer das Gedeihen der Schule berührcudcu Punkte cinucrnolnmcu wurdcn, dcu Wunsch aufsprachen, daß in ihren Volksschulen liebst drr slovenischcu auch die Anfangögrüudc der deutschen Sprache gelehrt würden; einige Gemeinden füg' ten noch bei, daß sie die Schule gar uicht mehr dotircn würden, falls ans dcrselbcn das Deutsche verdrängt würde. Die bezüglichen Prototolle sind im Jahre 1802 uou der t. t. Statthallcrci dem stcicrischeu Landesausschnsse zur Verfügung über^ miltelt worden. Die Gemeinden der Bezirke Marbnrg und Mahrcnbcrg havcu speziell Petitionen au die k. k. Statthalterei überreicht, woriu sie um Ab-Hilfe gegen die Ucb ergriffe, welche das Deutsche aus ihren Schulen verdrängen wollcu, baten. Dagegen ist nie cinc Klage von Gemeinden vorgekommen, daß in den slovcnischcu Volksschulen die Muttersprache zn wenig gepflegt wcrdc, und die slovcnischc Laudbcvölkcruug der untern Stcicrmart ist durch-gchcndS von der Einsicht dnrchdrnngcn, wie uolhwcudig ihrcil Kiuderu zu deren Forttommen die Kcunlinß der deutschen Sprache ist Au dcu mit den k. t. Hauptschulcu zu Marburg imd Eilli vereinigten Unterrcalschulcn ist die Uu» terrichtssprachc dic deutsche, und es kann bei dem gcgcu-wärtigcu BilduugSzustandc der sloucnischcn Sprache von der Einführung'derselben als Unterrichtssprache leine Rede sein, wenn nicht die Äilonug selb,! uud die Eiu-richtuug der UntcrrichtSzwcckc daruutcr leidcu sollen. Dagegen ist die Vcrfüguug getroffen worden, da,; die Lehrer beim Unterrichte iu dcu Rcalicu dcu Schu-lcru stets auch die slovcnischcu Kuustausdrückc, iusofcrne solche bestehen, mittheile»; auch wird au diesen bciden Lehranstalten ein abgesonderter Unterricht übcr die slo-vcuischc Sprache ertheilt, welcher für Diejenigen, dcrcu Muttersprache sie ist, einen obligaten, für die übrigen Schüler cincu freien Lehrgcgcnstaud bildet. Was die Ghmuasic u bctrifft, so ist zu M a r-bnrg uud Eilli die slovcnischc Sprache für Schüler slovcnischcr Zuuge iu allen Klassen mit 2 — 4 Stunden wöchentlich ein obligater Lehrgcgcustaud uud als solcher für diese ein Gcgcustcmd der Maturitätsprüfung; für Schüler deutscher Zunge bestehen au den beiden gcuaun-tcn Gymuasicu abgesonderte Knrsc; für dieselben ist die slovcuischc Sprache jedoch ciu freier Lchrgcgcnstaud. Am Gymuasium zu Graz wird die slor^nischc Sprache als freierLchrgegeuslaud, für gcborcuc Slouc-neu jedoch obligat iu 3 Abthciluugcu gelehrt. Eine übcr die bestehenden Einrichtungen iu sprach' licher Beziehung hmluisacheude Forderung ist aber der- male» unerfüllbar; deun, um dem Auspruche zu genügen, daß einige Gcgcustäudc au dcu Gl)>unafieu zu Mar« burg uud Eilli iu slovenischcr Sprache vorgetragen wer-dcu, gebricht es au deu Bcdiuguugcu, daß erstens ciuc slovcuifchc Schulbüchcrlitcratur uud zwcilcus hicfür quali' ftzirtc Lehrer vorhanden seien. Au dem Marburgcr Gymnasiulu iuöbcsoudcrc wäre eine solche Maßnahme schon deshalb ungeeignet, weil in den dortigen Gym nasialklasscu deutsche nnd sluucuischc Schüler gemischt vorkommen, die letzteren des Deutschen, die ersteren aber nicht des Slovcuischcn knudig sind. Au der landsch. Ober r cals ch u l c zn Graz wird anch das Slovenischc als relativ obligater Gegenstand vorgetragen. Es ist nämlich jeder Schüler der uutcrcu Klassen dieser Obcrrcalschnlc verpflichtet, die grammatischeu Knrsc über die slovcuischc Sprache ;u besuchcu, w^nn seine Eltern odcr dcrcu Stellvertreter es wünschen. Bezeichnend ist der Schlußsatz der Rc^ gicruugs autwort: Aus dicscu nothgedruugcil etwas nmfaugrcichcrcu Auscinandcrsctzlingcn wild hoffentlich der hohe Landtag, sowie der Herr Iutcrpcllaut, dic Ucbcrzcu guug fchüpfcu, daß die R^cgicrung schr gerne bereit ist, dem Prinzipe der Gleichberechtigung der Nalionaliiät volle 8tcchuung zutragen, vorausgesetzt, daß zur praktischen Anwcuouug dcS PriuzipcS i ui gegebenen Falle dic unerläßlicheu Elc-mcutc uud das wirkliche Bedürfniß uud der Wuusch ocöjcnigcu Theiles der Bc-völkcruug, li ui deu es sich cigcutlich hau« delt, vorhaudcn ist. Oesterreich. Wien, N». Fcdrnar. Ucbcr dcu momeutanen Slaud uusercr Beziehungen zu Preußen wild dem „N. Frdbl." vou gilt unterrichteter Seite geschrieben: Ich glaube vcrsichcru zu töuucu, daß bis zur Stuudc vou Berliu aus »och tciue Fordcruugcu bezüglich eiucr definitiven Lösung dcrHel« zo g l hümcrfra g c gestellt w u r d c u; cö Hal jedoch allen Auschciu, als ob mau in dcu hiesigcu politischeu Kreiscu auf das bevorstehende Eiutrcffm von Forderung gen gefaßt sei, dic dcu Gerüchte» der jüngsten Zeit cut' sprechen. Oesterreich aber wird, wic man bestimmt vcr-sichcrl, sich durch keine Drohung zu ciucr Entscheidung der Herzogthümcrfragc drängen lassen, die ihm nicht lonvcnirt, d. h, dic nicht dcu Interessen Oesterreichs und Dentfehlands entspricht. Wir lönneu »nüglichcr Weise einen interessanten Depcschcuwcchsel haben, das ist aber auch Alles. -- 19. Februar. Die „Konstitutiouclle Oestcr-rcichischc Zciluug" spricht sich über daS Zustaudckomincn dcr Erleichlcrungeu slir den HandclSucrtchr zwischen Ocsterrcich und Ilalieil wic folgt aus: „Durch die Mitthcilungcu einiger hiesiger Blätter iu Betreff der Maßnahmen, welche ncucstcus von der l. k. Regierung getroffen worden find, um Erleichterungen für den Handelsverkehr zwifchcn ocn österreichischen Staaten "lind Frcmd°Italicn herbeizuführen, könnte cin dcö Sachver» yaltcö nicht knndigcr Lcscr leicht zu der Annahme vcr« leitet werden, cS hätten unter deu einzelnen Ressort-! Ministerien abweichende Anschauuugcu übcr dcu Gegen-, staud vorgewaltet. Diese Auuahmc wäre, wie uns uou bcstnnlerrichtclcr Seite versichert wird, cinc durchaus irrige. Sowie daö Gewicht dcr voltswirthschaftlicheu Rüclfichtcu, auS welchen die crwähuten Verfügungen hervorgcgaugcu, von alleu bethciligtcu Departements' chcfö gleicherweise erkannt ward, so sind diese Vcrfü-guugcu selbst im Minislcrrathe nutcr allseitiger Zustimmung nud im vollsteu Eiuvcrständnissc beschlossen worden. Krak.nl, 18. Februar. Im Hinblick auf die Rede AartalS glaubt „Ezaö" auuchmcu zu dürfcu, daß die ungarische Frage nur uoch dariu besteht, für deu Dualismus die mildeste Form zu finden. „Wenn es dcr Majorität des nugm'ischeu Abgeordnetenhauses hauptsächlich darnm zn thun ist" — schreibt das polnische Organ — „daß dcr Gruudsah dcr Selbständigkeit Uu-garuS Rechtskraft erlange, so gewähren wohl die Vorschläge Bartals hiefür cinc hiurcichcndc Garantie; will aber das Unterhaus Alles erobern, was Ungarn vou deu Erwcrbuugcu verschiedener Epochcu verloren hat, und nnr die Ereignisse vom Iahrc 1848 ignorircn, so würde cö einen Kampf hcraufbcschwöreu, dcsscu Resultate uicht abzusehen wären. Wer iu dcr Politik sich an die Alternative hält: ^nt <^0«!li- mit. mliil, lann zwar Allcö gcwinucu, abcr auch Alles ucrliercu. Unö scheint es, daß die ungarischen Staatsmänner cincn so hohen Einsatz nicht werden wagcu wollen, sondern daß sie dnrch die möglichste Verzögerung dcr Entscheidung so viel als sich gewinnen läßt, zu erlangen trachten werocu." Uusl'and. Turin, 14. Februar. Seit ciuigcu Tagcu zirku-lirt in hiesigen politischen und uichtpolitischcu Kreisen behufs Unlcrfcltignng dcr Entwurf ciucr Adresse au Gcucral ^'amarmora, welche dcmsclbcu Aucrkcnuung und Dank für sciuc cucrgischc Nahrung dcr Ehre Italiens gegenüber dem Madrider Kabiuct iu dcu bekannten, durch Enthüllungen des „rothen Buches" ucucslcuS cut-slandeucn diplomatischen Kontroversen ausdrückcu soll. Obwohl das auf seinem Gebiete stets schlagfertige „Dirilto" die Bevölkerung daran erinnert, daß sich unser Ministerpräsident gegen das schwächere nnd mehr abseits liegende «5pauicu eben so stolz uud kurz augcbnudcn zeige, als er sich Angesichts des starken uud dominircndcu Frankreichs stets schwach uud demüthig erwiesen habe, schciucu die tolportircndcn Agenten jener Vertrauens-schrift, wcuigstenö nach Versicherung dcr hiesigen uud dcr Florentiner Organe, nicht ganz ohne Erfolg zu wirken. Jedenfalls crfrent sich hier in dem Augcublickc uuscr soldatischer Konscil.Präsident einer gewissen, lang entbehrten Popularität. Wie viel abcr cinc solche hier zu Lande zu bedeutcu habe und wic flüchtig uud illusorisch ihre Resultate scicu, das lchrt uus dic Erfahrung täglich mehr. Uulängst schrieb ich Ihucu, wic nuu selbst Garibaldi, das ciust vergötterte Idol der Nation, fast ganz in Vergessenheit gerathen, ja sogar znm Gegenstände des Spottes geworden ist. Heute kommt die Reihe wieder an dcu unfreiwillig abgclrc-tcucu Syndikus dieser Stadt, den Marquis Roiü; dieser eitle Mann, der jahrelang glanbtc, dcr Liebling dcS Bandes und dessen glänzendste Vertretung zn sein, uud dcr daher auch aus diesem Gruuoc uicht gleich uach dcu bckanntcu verhängnißvollen Scptcmbcrtagcn zurücktrat, sondern es vorzog, mit fast diltatorischcu Foroeruugc» eiucn Gang zum Köuig uach Sau Rossorc zu machen, muß heute scll'st crlcbcu, wic er hinterher von seinen eigenen Kreaturen und ?e!borgancn tagtäglich bekrittelt, verdächtigt, verhöhnt uud mit Vorwürfen jedcr Art nbcr« hünft wird. Darnm ist auch die definitive Wiederbe-sctznug seines so wichtigen Posteus, obwohl dieselbe stets dringender und vom gcsammlcu Publikum mit wachsender Ungednld verlangt wird, doppelt schwierig geworden; wie ich höre, schwankt im Augenblicke die Wahl wieder zwischen Vcgczzi, Galvagno, Rignou uud Farcito. Paris, l8. Februar. Beim Empfaugc dcr Al)rc>> deputation dcö ScnatcS sagte dcr Kaiser: „Die Adresse dcö ScnatcS ist ein beredter Kommentar Mei» ncr Thronrede, sie entwickelt das, was Ich bloS angedeutet habe, sie erklärt alles daS, was Ich begreifen machen wollte. Sic verlangen, sagte dcr Kaiser, wie Ich, dic Stabilität cincr vernünftigen nnd fortschreitenden Eulwickelung unserer Institutionen, dic Verbesserung dcö Loses dcr Mehrzahl del» Volles, die unantastbare Anfrcchthallnlig dcr nationalen Würde uud Ehre; diese Uebereinstimmung ist eine Kraft. Die geistige, wic dic physische Wcll gehorcht allgcincincn Gesetzen, welche mau nicht, ohne Gefahr üdcrlrctcu lönute. Nicht durch tag' lichc Erschütterung dcr Grundlagen eines Gebäudes bc-schleunig! man dessen Krönung; Meine Regierung ist leine stillstehende, sie schreitet vor und will uolschre,tcn, abcr ans einem befestigten Boden, welcher fähig ist, die Gewalt uud die Freiheit zu crtragcu. Vassen Sic unS den Fortschrill in allcn seinen Gestalten zu Hilfe rufcu, abcr bauen wir emsig an dcr großen Pyramide, welche das allgemeine Slimmrccht zum Gruudstciuc nnd deu zivilisatorischen Gcist Frankreichs zum Gipscl hat. Die in Ihrer Adressc so trefflich ausgedrückten Gesinnungen haben Mich lebhaft gcrlihrt, sie sind würdig dcS ersten StaalStörpcrS, dcs wachsameu HülcrS dcr Verfassung ^uud der Prinzipicu, welche sie begründet." lHlelicrlanduoji) mit Nachrichten aus Bombay bis zum 27. Jänner. Dcr Anfstand dcr Khnnds wurde unterdrückt, jedoch ist dic Ruhe noch nicht vollständig gesichert. Auch au dcr uorowcstlichcu Grcuzc ist die Orduuug hergestellt und die gegen dic Iusurgcnlcu ab' geschickte Expedition kchric uach Pcschawcr zurück. Dcr Maharadschah Ecindiah beabsichtigt cinc Reise nach England, um dcr Königin Beschwerden vorzulegen, für die er in Ealculta lciuc Abhilfe fiudct. Dcr Krieg mit Bhutan wird aller Wahrscheinlichkeit uach wicdcr anfangen. AnS Aden wird gemeldet, die läubcrifchcn Araber seicu gehörig gezüchtigt und ihnen ciu Theil ihrer Beute wicdcr abgejagt wordcu. Dcr Emir von Kabnl hat Afzul Khau iu Freiheit gesetzt und es waren Anstalten gcirofscu wordcu, um dcu Wüuschcn dcö verstorbenen Dost Mohamed gemäß dcn übrigeu Sirdarö Appauagcu in Kurum, Dschcllalavad uud Turlistau cni zuweisen. Streitigkeiten uutcr dcu Sirdars selbst vcr citcltcu aber dicscu Plau, so daß alles wieder in Fragc gcslcllt ist. — AuS Alcxanorien wird gemeldet, daß dic Kommission, welche die Abgrenzung dcr Lände-rcicu zwischen der Suczkaualgcscllschaft uud dem Vizc-köuig vorzuuchmcu halte, nach Kairo zurückgekehrt ist. Sie hat ihre Arbeiten biuucu 11 Tagcu zu Stande gc-bracht. Dcr Vizctöuig hat dcr Gesellschaft daS Eigc"' thnm dcS Uadi um 20 Millioucu Francs abgckanft. „L'Avvcuirc d'Egitto" bestätigt, dcr Plan ciucr Reorganisation dcr Polizei mittels schweizerischer (?) Agcutcil ,dcr öffcullichcu Sicherheit sei für dcu Augenblick aufgegeben. Demselben Blatte kommen aus Suez bittere Beschwerde« übcr die Art und Weise zu, wic die italienischen Arbeiter am Sucztanale vou dcr Suczlaualgcscllschaft bchaudclt wordcu scicu. Fast ohuc ^ubsistcuzmittcl, scicu diese Leute genöthigt worden, ihrer Bcschäflignug zu entsagen und die UN' tcrstützung dcs Geucralkousulats zum Behufe dcr Heu" >kchr auzurnfcn. (150 Kalabrcscn sind schon f'üll^ durch dcu Dampfer Priuzivc Kariguauo uach Brmdisl zurückgebracht wordeu.) „Avvcnire" sagt, dieses Vcr' fahren bcstäligc dic Gerüchte vou jcucr cughcrzigcu Ans-" 283 ichlicßimg, wclchc gewisse Nationalitäten besonders gegcu t»c italienische in Auwendmig bringen und welche „Avve-nnc" so oft schon l,cklac)tc. (Was dn »icht willst, das; °>r gcschchc, daß thnc auch Andern nicht!) — Die cgyft« tische Dampfschiffahrts«cscllschaft Azizic beabsichtigt für die ftrojcktirtc italienisch.cc,yptischc ^iuic nach Briudisi Mllc große Dampfer in Dienst zu stcllcu. Auch die „Messagciics imperials" wollen, wie es hcißt, ciuc Dampfschiffahrtsvcrl'induuci init Vrindisi ciurichtcn. Hagesnemgkeiten. Der Kaiser Napoleon hat, wie man eben erfährt, dem Kronprinzen Nndolph das große Vand der Ehrenlegion verliehen. Der Herzog von Gramont wartet die Rückkunft dcs Baisers ans Pest ab, um Sr. Majestät die betreffenden In-^gnien znglcich mit einem eigenhändigen Schreiben seines Souveräns an den Kaiser Franz Josef zn überreichen. — Die bisher der Finanzlandeödireltion in Wien unterstehenden Fin anzproknratnr sabthcilun gen in ^>nz und Salzburg werden künftighin als selbständige Be-I)ütdcn unmittelbar dem Finanzministcrium untergeordnet. — Nie von einem Wiener Blatte gebrachte Nachricht, es sei in Folge einer kaiserlichen Entschließung die Retrnti« lung in Ungarn für das laufende Jahr, und zwar biö zur Erledigung der Frage der Heercscrgänzug im ungari-^chen Landtage, ststirt worden — ist die „G.-C." in der ^age, als nicht begründet zu bezeichnen. — Eine neue Erfindung, mit welcher eine wichtige ^pvchc iu der Kriegführung überhaupt beginnen dürfte, hat soeben ein ausschließlichem Privilegium crhaltcu. Diese Erfindung besteht im Wesentlichen darin, das; eine mit schweren Eiscnschup-pen bedeckte gepanzerte Kriegs m ajchi n c (Panzerwagen genannt) durch die Kräfte des Dampfes auf gewöhnlichen Straßen, Wegen und Ebenen in Bewegung gcscht wird, UM iu die Reiheil feindlicher Truppen zu dringen, Schlacht-I'wcn zu durchbrechen, dem Feinde im Marsche auf den Straßen zu begegnen, auch die eigenen Märsche oder Evolutionen zu schützen u. dgl. m. Die Aufrüstung dieses Panzerwagens ist derartig, daß Feucrbrande unwirksam bleiben, Angeln abprallen, Vajonnctangrisfe aber nnmöglich sind. ^er Erfinder ist ein Wiener. — Die Vertretung der Stadt Czaslau (Böhmen) hat ^r. Exzellenz dem Herrn Staatsministcr Grafen Velcrcdi ^as Ehrcnbürgcrrecht ertheilt. — Ein Peslcr Korrespondent der „Politik" meldet, daß die serbischen Deputirten übereingekommen sind, bei der Spczialdebalte der Adresse ein Amcndcment einzubringen, welches den ganzen Passus über die Nationalitäten umzuändern beslimmt ist. An einer solidarischen Unterstützung 5»m Seite der romanischen Deputirten sei uicht zn zweifeln. — Mit der letzten Post, welche der franzosische Post-bampfcr ans Mexiko brachte, sind wieder zahlreiche Auflage und Bestellungen für üsterrcichischc Industrielle und Diener Kaufleute, und Beträge für gelieferte Waaren hier! Angelangt. Ferners sind neuerdings 16.000 Francs in ^old als Ersparnisse der Ossizicre des österreichischen Frei-! Migenlurps in Mexiko alt den kaiserl. mexik. Militärbevoll- z Nächtigten am Wiener Hofe, Herrn Oberst von Leißcr, eingetroffen. — Zmn Cholera-Kongreß nach Konstanti« "opel »oll auch aus Oesterreich ein Vertreter abgesendet Werden, und zwar Dr. I. E. Pollak, der ehemalige Leibarzt des Schah von Pcrsien. Wie die „Mcd. W." mittheilt, ist lhm bereits vom Staatsminifterium die Weisung zugcgan» l>c», sich so bald als möglich an den Ort des Kongresses zu klugen. —> Im russis ch e n Theile des nördlichen A merila find bei den Vorbereitungen zur großeu Telegraphenleitung ^oldlager entdeckt worden, die noch reichhaltiger zn sein deinen, als die kalifornischen. fokales. — In der Kirche Maria-Verkündigung wird an jedem Dienstag eine slovenische und in der Kirche St. Jakob an jedem Mittwoch eine deutsche Predigt durch die ganze unstcnzeit stattfinden. In der Domkirche wird an Sonntagen nicht, wie berichtet wnrdc, der hochwürdigstc Obcrhirt, londcrn der dortige Kooperator Urh predigen, wie dies schon "n vorigen Sonntag der Fall war. ! — Der H audlnngskrankenverein hat init Schluß 1865 das dreißigstc Jahr seines Bestehens zurückgelegt. Dcr Bermögenssland betrug nach dem Answcise "'"de I8c„i die Summe von 10.133 fl. 20 kr., Ende ^65 als reines Vermögen 19.856 sl. 54 lr., daher eine -uerinehrung um 721 fi. 34 kr. eintrat. Der Verein zählt ^ gegenwärtig 19 Ehren- und 2^2 wirtliche Mitglieder. Im vorigen Jahre starben 1 Ehrenmitglied und 7 wirtliche Mitglieder. . — Soeben ist das Mitgliederverzcichniß der Laibacher ^'tavniea erschienen. Der Verein zählt 245 hiesige "nd 75 auswärtige, im Ganzen 320 Mitglieder. An Zeitungen liegen 34 politische, darunter 10 deutsche und 16 Uavische, i französisches und 1 italienisches Journal, dann ^ belletristische, darunter 12 deutsche und IU slavische, im lammten 65 Blätter, im Lesezimmer auf. ^- Unter den Studirendeu sloucnischcr Nation an der Universität zu Wien, hat sich ein Verein „8I0V6N8K0 Msi-ui-uo äru«tvo" gebildet, mit dem Zwecke, durch Vortag und kritische Vesprechnng die slovenische Literatur zu fordern. — C'denso hat sich unlcr allen slavischen Eludcn-ten in Wien ein anderer Verein „?M'Mm^vo ktuvi^v ! mit dem Zwecke gebildet, die Jünglinge slavischer Abkunft in geselliger Weise zu verbrüdern. Mitglied kann Jeder werden, der einer höheren Lehranstalt angehört und noch in keinem privaten oder öffentlichen Dienste fungirt. Der Verein zählt bis jetzt 150 Mitglieder, und dürfte die Zahl sich nach ersolgtcr behördlicher Genehmigung noch steigern. Auch die Herausgabe einer Zeitschrist, in welcher man alle slavischen Dialelte vertreten will, ist beabsichtigt. Aus icn Lmldingcn. Prass, 17. Februar. Der Kommissionöbcricht über Nicgcrs Antrag bctrcffs Durchführung der Gleichberechtigung dcr Nationalitäten an der Prager Universität Wird vertheilt. Die Majorität des Anschusses (0 gegen :>, Referent Tomct) licanttagl vollständige Aunal)!nc dcs Nicgcr'schen Antrages. Die Anüschußmiuorität (4 gegen 5, Referent Hasncr) beantragt Ucbcrwcifung des Nic^ gcr'schcn Antrages an den at'adcmifchcn Senat dcr Präger Unmcrsität zur Abgabe cincö Gutachtens nach Einvernahme sämmtlicher Fakultäten. An dcr Tagcsord-uuua. das ^andcsbndgct pro 1800. Taschek rcfcrirt. Agram, 17. Februar. In der heutigen Sitzuug begann die Debatte übcr die Land t a g ö w ah l 0 rd^ llju n g. Die ersten drei Paragrafthc wnrdcn in dcr uom Komitee beantragten Fassung angcnommeu. H 4 lit. a dcr Wahlordnung bestimmt, daß dic Viril st i m m c n im Landtage nnr dcni Agramcr l^rzbifchof, dem gr. orient. Patriarchen nnd dem Vischof uou Djalouar ertheilt wcrdcn sollen. Nach längerer Dcbatlc wnrdc nbcr Antrag dcs Kardinals Haulit bei namentlicher Abstimmnng dcr Aittrag desscllicr angenommen, wonach Virilstim-men sämmtlichen Di 0 zcsan li isch ö fcu bcidcr Ncligioncu zugestanden werden. Ncncstc Nachrichten und Telegramme. Original - Telegramm. Wien, 21. Februar. Die Pester Depu-tirtentafel hat «4l Alineas deö Adreftentwurfes unverändert angenommen. Die „General Korrespondenz" dementirt die Allarmgeriichte iiber Konzentrivung russi« scher Truppen au der österreichischen Grenze. Pcst, 19. Fcbrnar (Abends). Dcr Adrcßcnlwurf der Vtagtlatcntascl bcgrnßt dic Thronrede als glänzenden Vewcio dcr dic Äcglückung dcs Landes bezweckenden Absichten Sr. Majestät nnd dantt dafür, daß dcr Kaiscr znr Wiederbelebung dcs Berlraueuö dnrch persönliches C'l'schcmcn dic Ilütiatiuc ergriffen. Die danlliarcn Gc» fühlc erlangen cinc ucue Stütze in dcr Ucbcrzcugung, daß dic Annahme dcr pragmalischen Sautlion als Ans' gangspuukt nud gcsctzliche, Aasis zur Wiederbelebung gesetzlicher Zustände ans allen Gebieten des öffentlichen ^ebcus führen wcrdc. Nebst dcm Danke für die Ancr-tcunung dcr Tcrritorialintcgrität wird die Hoffnung ausgedrückt, daß Sc. Majestät mich dic Vertretung dcr noch nicht berufenen Landeothcilc bei diesem Landtage bewirten werden. Dem Danke für dic Berufung Kroa« ticns und Siebenbürgens wird dic Zusage gerechter be« ruhigcudcr Vctciubarnngcn beigefügt. Dic 1861er Ve-schlüssc Doalicns wcrdcn im Geiste vcrföhnlichcr Bit« ^ ligtcit crwogcn wcrdcn. Dic 'Nichterwähnung Dalma» ' ticnö wird bedauert. Bezüglich der gemeinsamen Angelegenheiten hofft dic Magnatcntafcl, daß dic cutgcgcn« stehenden Schwierigkeiten nm fo zuverlässiger bctämpst ' werden können, als sic einerseits erlcnnt, daß das Vci« l sammcuscin dcr ^ändcr n»d Provinzen Sr. Majestät und dcrcn Gestaltung als ein mächtiger Staatökörpcr nicht ein Spiel des Zufalles, foudern dringendes Erfor« dcrniß der einzelnen Theile, dcr Verwandtschaft der , gegenseitigen Inlcrcsscn und dcr friedlichen Anfrcchlhal-tuug nnd heilsamen d ciuc ncnc Ga« rautie für dic zeitliche Hcrrschcrgcwalt dcs Papstes sein, dcrcn Erhaltung für dic uuabhüugigc Ausübung dcr geistlichen Gewalt dcs Papstes unerläßlich ist. — Bezüglich Mexiko's drückt dic Adresse ihre Acfricdiguug darüber aus, daß dic Expedition ihrem Ende zugeht. Dicsc Expedition beweise neuerdings dic Uneigennützig» teil FranlrcichS. „Das amcrikauischc Volt, welches seit langem die Loyalität nnscrcr Polilit kennt, kaun an dcr Anwesenheit unserer Truppen in Mexiko kcincu Austoß nehmen. Dic Rückbcrnfuug dcrfclbcu andern Konvc-uicnzcu uutcrordncn wollcn, als dcu unsrigcu, hicßc UN' scrc Rccht nud uuscrc Ehre augrcifcu. Dicsc stehen untcr Ihrem Schutze, Sire, und dcr gesetzgebende Kör« per weiß, daß Sie übcr dicsclbcu mit einer FranlrcichS und Ihrcs Namcus würdigcu Sorgfalt wachcu werden." Dic innern Augclcgcuhcitcn sind so wic in dcr Thronrede geschildert. New «Pork, 7. Februar. Dic hiesige Presse spricht sich mit Befriedigung übcr dic Autiwdignng dcS Kaisers Napoleon aus, daß die Vorbereitungen zur Zurückziehung dcr französischen Truppen aus Mexiko bcgouucu, und betrachtet dies als cin Prognostikon dcs Friedens zwischcu Frankreich nud Amcrila. General Wcitzcl hat am M. Jänner seiucn Abschied erhalten. — Der spanische Konsul ist am 31. Jänner in Bcglcituug ciucs Offiziers des Generals Mcjia iu wichtigen Gc» fchüftcu vou Matamoros nach Mexiko gcrcist. Telearaphische Wechselkurse Uüin pcr,;.Mctalliqucs<:i.75,. — 5ftcrz.NationalAnlchcn 04.90. — Vantattirn 744. — Krcditalticn 145.10.— I^Orr Srcitö all die Anöstcllcr hcrandrängcn, wcdcr rnipfcylcii noch niitcrslützcn N'crdc. Tcr Antrag cincö Konsortiums von Ocschäftömaiiiicrn, wclchc sich gcgcn Erlag cincr Kaution uon 40 000fl, crliotcn habcn, cin,cl-ncn Aui'stcllertt Vorschlissc zu crthcilcn, filr die Hcrslcllnng von Käslcn, für die Antnüpfnng uon GcschäftSUeruindungcli tici dcr Exposition u s. w. Eorgc zu tragen und auch daö Dctorationö-wcscn zu bcsorgcu, wnrdc uom Zcntral-iioinilcc cdcnfallö abgclchnt. 5trainbura, 19. Fcbruar. Auf dcni heutigen Markte sind crschicncn: 05i Wagcn mit Gctrcidc, 5io Sttict Schweine Uou lt, biö 15 sl, nnd 5 Wagcn mit frischcm Spcct. Durchschnitts-Preise. st. lr. fl. i lv. Weizen pr. Metzcn 3 , 95 Butter pr. Pfund . — , 33 Korn „ » — ' Eier pr. Stiick . . — iz Gerste „ — — , Milch pr. Maß . —! 10 Hafcr „ 1 50, RlNdslcisch ftr. Pfd. —,13 Haltifrncht „ - — Kalbfleisch „ —! 1(l Hcidcn „ 2 10 Schwcinrflcisch „ — 15 Hirse „ 2 10 Schoufcnflcisch „ _^! — Klitnrntz „ i! 60 Hätnidel pr. Stück —! — Erdäpfel „ 1 50 Tanlicu „ -. K» ^infi'n » 4 IU Heu pr. Zentner . I ^ 50 Lrbscn „ ,_ — l Stroh „ . 1 5.0 ssisolcil „ 4 Itt Holz, hartcö, pr. Klft. 5 10 Nlnd^jchinalz pr. Pfd. —, 48 — weiches, „ 3 50 Schwcincschmalz „ — .4<)!^ Wcin, rothcr, pr.Eiiüer — — Speck, frisch, „ — ^ 27 - weißer „ ? — geräuchert, „ - 36 Theater. H enlc Mittw 0 ch d c n 21. F c li r u a r: Das Pensionat. Komische Oper in 2 Aklcn von Supp6. Diescm geht vor: Oine uerfolsste Unschuld. Original-Posse mit Gcsanq ,n 1 Anfzng uon Anton Lanacr. Mnsil uom Kapcllmclstcr C. F. Stcnzl. MeleorolMsche 3äeol)achlungell ill Laiüacf). ^ <' u. Mg.! 5^,« ^. 1.2 OSO.mäß. Ncgcn I ^' ,^" «.r ^'^ 's- 2-2 ! O. »läßig trübe !, "l> 10 „Ab. 327.il ^. I.« SW,schwach ganz ucw. ! ^« Den ganzen Tag geschlossene Wollcndccke; gegen 10 Uhr Abends etwaö gelichtet, Wolkenzug nntcr Tags an'u O., Abends anö l^W. Schueefall in dcn Gebirgen. Verantwortlicher Ncdaltcnr: Ignaz u. Klein may r.