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(Fortsetzung). — Im Krühling. — In'« Album. — Zmtenflccken aus Teppichen und Wollstoffen zu entfernen. — Um beim Plätten «Bügeln, der Wäiche hohen Glan, mid Steifheit zu erzielen. — Bereitung eine» Lederfirnisset. — Vermehrung von Stachelbeer. und Johannisbeersträuchern. — Zur Hühnermast. — Wörtlich genommen. — Zwischen den verschiedenen Geschlechtern der Vanderbills. — In einer spiritistischen Sitzung. — Logik. — Mac Äinley, — Beim Zahnarzt. _ ßin Hcricht üöer Ar. Sernec. Da« Urtheil darüber, wir nach der Ber» Handlung am Donnerstag al» der Verurtheilte an» zusehen ist. können wir unseren Lesern ruhig über« lassen. Dai eine können wir ja doch erklären, das» die Person unsere« Schriftleiter» nicht der Hauptgegeustand de« Processe« war. ES sei un» un» gestattet in eigener Sache einigt Aufklärungen zu geben, die zur richtigen Beurtheilung de» Strafspruche» dienen mögen. Otto Ambroschtisch wurde verurtheilt, weil in der „Deuischen Wacht" gegen Gostinlschar und Dr. Hrafchovetz beleidigende Worte gebraucht worden waren. Damit ist ausgesprochen, das» in der Erre» guag der Zeit, welche in den Straßen Cilli» Revolver» schüfst findet uud in den GerichtSarchiven unzählige Anzeigen gtgtn dtutsche Beamte, dass in ditstr Ztit drr ZeitungSpolitiker nicht jene» Maß und jene Ruhe im Ausdruck bewahren konnte, welche vom starren Gesetze»buchstaben noch geduldet werden. Im Falle E e r n e c haben die Geschworenen ausgesprochen, dass nur eine V t r s p o t t u n g vorliege. Wir müsst» gtstthtn, das« ditstr Theil de» Wahrspruche« unS mit ganz besonderer Befriedigung erfüllt hat. nicht vielleicht, das« die Reue in unser schuldbeladene« Herz eingezogen wäre, und dort Frieden gesäet hätte. Allein der Begriff der Verspottung enthält ein ganz besondere» Merkmal. Hinerl. Rovellette von Helene Lang Anton. Sie war tint kleine Schauspielerin an einer mittleren Provinzbühne. Sie war jung, hübsch, zart und hieß Christine. .Tinerl" wurde fit im Eliernhaust gerufen. Sie musile gerade heute so viel an die Heimat, an die Eltern denken. Ob sie dahtim sich wohl nach ihrtm Tintrl sehnten? Ob ihnen auch so bange war, wie ihr? Doch - nein, ihr war ja nicht bange, sie hatte e» so gewollt und nach langen Kämpfen durchgesetzt. Nach bangen Tagen und Wochen gaben die Eltern nach. Die Mutter unter Thränen, der Vater ergrimmt über sein ungerathene» Kind. Tinerl hatte recht behalten. Wie jauchzte sie vor Freude, al« sie endlich ihren Herzenswunsch erfüllt sah. wie fleißig lernte sie. Sie nahm eS sehr ernst und wollte eine große Schauspielerin werden, all die Opser, die die guten Eltern ihr jetzt bringen musste», wollte sie ihnen reichlich vergelten — sie sollten einmal rechte Freude an ihrem Tinerl haben. Die nothwendigsten Sachen wurden angeschafft, sie nähte selbst wacker mit. Wie ihre Nadel flog, wenn sie so dasaß, lächelnd, strahlend vor innerer Freude! Welche Hoffnungen erfüllten ihre Brust! Die Lehrerin meinte, Tinerl hätte viel Talent, t» könnt ihr nicht fthlt«, wenn Au»dauer und Fleiß nicht nachließen. Wie lachte da Tinerl, wi« leuchteten die Augrn glücklich dtm unbtkannten Wonntltbtn ent-gegen. Den Eltern that da« Herz weh, das» ihr Dnerl sich von ihnen trennen wollte und so glück« da» wir durch ein Beispiel erläutern wollen. Man kann einen Achille» mit seiner Ferse verspotten, und eintn Sokrate» mit seiner Xantippe, wenn ich mich aber über eine Xaniippe de» Achille» und über eine Ferse de» Sokrate» lustig machen wollte, so würden mich beide auslachen. So muss auch der Wahrspruch der Geschworenen den Eindruck machen, das« diese angenommen haben, die „Deutsche Wacht" habe den Dr. Sernec an seiner Achillesferse ge« troffen. ES widerspricht unserem Geschmacke und der unS im gegebenen Falle auferlegten Vorsicht diesen Gedanken heute noch weiter auszubauen. Unsere Leser finden im Nachstehenden einen ausführlichen, wahrheitsgetreuen Bericht übe? den großen Procef» und sie werden da wohl von allen betheiligten Personen daS richtige Bild gewinnen können. Da» ein« können wir aber wohl erklären, das» d i e sl ov e n is che Parteileitung gerne tau-sende von Gulden darum gäbe, wenn dieser ganze Rechtfall ungeschehen gemacht würde. UnS wird er in der bisherigen Ge« wissenhaftigkeit und äußersten Rück« sicht»losigk«it de» politischen Kampfe» nicht irre machen. Da» hat schon die Verhandlung gezeigt, i« welcher jede Zumuthung auf Widerruf oder Ab» Milderung zurückgewiesen wurde. Im Nachfolgenden bringen wir den Bericht der Schwurgericht»verhandlung, welche Donnerstag Morgen« um 9 Uhr begann. Die massenhafte Betheiligung de» Publikums hat gezeigt, das» die Bevölkerung diese GeneralauStragung mit dem flovenisch-clericalen Politiker Dr. Sernec das lebhafteste Interesse entgegenbrachte. selig darüber war; aber sie machten ihr keine Vorwü, se. Sie hielten sich auch beim Abschied recht tapfer und tröstete« da« weinende Kind. Joli. den kleinen Spitz, durste Tinerl mit» nehmen! Wie beglück» sie dies, sie fühlte sich nicht mehr so allein. Auch Joli wäre» recht, er schmiegte sich an sie und bellte freudig. Dann trug sie der Dampfwagen fort in die Fremde. An diesen Abschied mustte sie heute viel denken. Sie seuszte und ließ den Kopf hängen. Ach. e» war doch ganz ander» gekommen, al» sie sich'» gedacht hatte. „Die Kleine hat Talent!* meinte der Director, al» sie Probe sprach, und dtr Regisseur hatte be-stätigend mit dem Kopf genickt, aber sie bekam doch keine Rollen. E« war da eine andere, sehr hübsch und ele» gant, mit vielem Chic und noch mehr Brillanten. Die plauderte viel mit dem Director und scherzte mit dtm Regisseur. Tinerl bewunderte sie, wie sie da« alle» so fertig brachte, und überfah den ganzen spöttischen Seitenblick, den ihr die schöne Adele zuwarf, so oft si« ihr in die Nähe kam. Die bekam die Rollen, aus welche Tinerl gehofft, die sie ersehnt. Die Kritiker lobten AdelenS Schönheit, ihre Eleganz. Sie hatte zwar nicht viel Gefühl, ihr Organ war fpröde und brüchig, die Lebenswahr» heil fehlte ihrer GestaltungSkrait, alle» war Mache, aber sie wurde in allen guten Rollen herau»gestellt und da» Publicum applaudierte. Vorsitzender L.-G.-R. Katziantschitsch' Votanten L.-G.-R. P e r k o und GerichtShosadjunc' Dr. R o g o s i n » k y. Die Kläger Anton Coenk und die Sokolisten sind durch Herrn Dr. Ivan Detschko. Gostinlschar durch Dr. Hraschowetz, dieser, sowie Dr. Sernec durch Herrn Dr. Josef V r e t s ch k o vertreten. Der Angeklagte Otto A m b r o s ch i t s ch wird von Herrn Dr. Ernst Mraulag vertheidigt. Dem Angeklagten werden fünf Anklagefacten zur Last gelegt, welche wir hier in einzelnen abgeschlossen behandeln wollen. Fall Cvenkl. Unter Anklage stand folgender Passu» au» Nr. 68 der .Deutschen Wacht" vom 24. August 1899: „Der Vater de» jungen fanatischen Sloven.'n Cvenkl war vor etlichen 20 Jahren der erste slovenische Bürgermeister de» Markte» Lichtenwald, wurde jedoch wegen gemeinen Betrüge» mit mehr« monatlichem Kerker bestrast. Ob diest tdle That die Grundfeste bildet auf welcher weiter gebaut wurde, wer kann e» bezweifeln; wir glauben hiemit nur einen Grund aber genug angeführt zu haben, um den jungen panslavistischen Agitator Cvenkl in die Schranken de» Anstand«» zu verweisen." Der Angeklagte erklärt sich al» nicht schuldig, er habe dtn Artikel von vertrauenswürdiger Seite erhalten und dessen Inhalt in Folge dessen sür wahr gehalten; er tritt einen Wahrheit»bewei» an, welcher in der Verlesung der über den alten Cvenkl vorliegend«» Anzeigen, Urtheile und Verhandlung»« acten besteht; so geht au» einer Anzeige einer großen Anzahl angesehener Wiener Firmen hervor, das» der alte Cvenkl zu Anfang dtr 70er Jahre zum Betrieb feiner Geschäfte in Cilli und andt«n Orttn sich einen Bevollmächtigte», Franz Hummer hielt, der für ihn am Wiener Platze Verbindlich« ktiten um fast 30.000 Gulden tingieng. Der alte Cvenkl entzog sich ditstr Zahlung»verbindlichk«it dadurch, das» er die Vollmacht de» Franz Hummer kündigte und sich plötzlich durch einen Notariai»ac>, in welchem er sein ganze» Vermögen sein« Gattin abtrat, seint» Vermögen« entschlug. Bei Abschluss dieses letzten Vertrages, wurde er vom Notar Kceinz in Lichtenwald noch darauf aufmerksam Die Herren applaudierten ihrer Schönheit, ihrer Erscheinung, die Frauen ihren Toiletten. Tinerl stand zitternd in der Coulisse und wunderte sich, wie dirst odrr jene Sttllt so kalt vorübtr gehen konnte. Wie so ganz ander» hätte sie e» gesprochen, aber niemand fragte nach dem armen Tinerl. So waren Monate vergangen, und Tinerl war nur in der Statisterei beschäftigt worden. Sie wurde immer blasser und trauriger, selbst Joli vermochte mit seinen Capriolen ihr kaum ein Lächeln abzugewinnen. Warum musSie Tinerl heute so viel nach Hause denkt»? Wäre e» vielleicht doch besser ge» wes«n, sie hättt dtn kleinen Doctor geheiratet? Er war zwar blauernarbig und etwa» ungeschickt, aber gut und klug und hatte sie so lieb. Sie fröstelt«, hier hatte sie niemand lieb, niemand außer Joli. Di« Thür wurde aufgtrisstn: „Fräuleinchen. Sie müssen nach'» Theater, e» ist fech» Uhr." Die Thür flog wieder zu. Tinerl war zu-sammengeschreckt. Ihre Wirtin mahnte sie aus so zarte Weise. Wie oft hatte sie das rohe Weid schon fitbeten, vorher anzuklopfen, aber die hielt e« wohl ür überflüssig; wer macht solche Umstände mit einer untergeordneten kleinen Schauspielerin? Sie seufzte wieder. Dann nahm sie Hut und Mantel und gieng nach dem Theater. Al« Tinerl über die Bühne der Garderobe zuschritt, trug der Theaterdiener Rollen au« und gab den Glockengießer Hermann dem ersten Lieb» haber. „Die versunkene .Glocke" wurde «»»getheilt, 2 gemacht. da!« darin lediglich ein Scheingeschäst bestehe. Cvenkl gerieth so in Concur«. wurde wegen Verbrechen« de« Betrüge« in Untersuchung«» hast gezogen, nach zweimonatlicher Dauer vom Gerichte wegen BeweiSunsicherheil vom Betrug« freigesprochen und nur wegen Crida verurtheilt. Einen gewissen Rumpler hatte der alte Cvenkl einen Betrag von 130 Gulden geliehen, dafür eine goldene Uhr al« Faustpfand genommen und den Betrag von 50 fl. rückerstattet erhalte». Trotz-dem klagte er später den Rumpler aus den ganzen Betrag von 130 fl., der ihm auch durch Contumaz-urtheil zugesprochen wurde, und machte sich vurch Pfändung de« Einkommens zahlhaft, wobei er von d«r Rückerstattung der goldenen Uhr überhaupt nicht« wissen wollt«. Die Bestätigung über den der Erhalt 50 fl. hatte Cvenkl ans dem Schuldschein« «»«radiert. Der alte Cvenkl wurde weiter angezeigt, das« er eine Wechselfälschung begangen habe und der Vorsitzende weist thatsächlich einen Wechsel vor, in dem der Verfallstag radiert ist; weiter« war Coenkl angeklagt wegen Mif«brauche« der Ami«-gewalt, er stand vor den Geschwornen in Cilli unter der Anklage der versuchten Verleitung zum Meuchelmorde und wurde wegen Unverläsalichkeit der Zeugen freigesprochen. Die Fahnengtschicht«. In der Nummer 63 der „Deutschen Wacht* vom 24. August 1899 wurde au« Lichtenwald gemeldet, das« bei dem Eokolfeste die Kaiserfahne welche am Gasthause de« Simonkik angebracht war, von Sokolisten herabgerifsen worden sei. In der Nummer 70 wurde hiezu folgende« bemerkt: .Be-zeichnend sind die Worte, welche der Eokolist seiner Schandthat vorangehen ließ, indem er sagte ,kaj imajo r kup* (nämlich die schwarz-gelbe und die panslavistische Fahne, welche sich ineinander ver-schlungen hatten), zu deutsch: wa« haben die zusammen. Da« wissen wir schon lange, das« im panslavistischen Oesterreich sür den Thron der deutschen Habsburger kein Platz sein wird, und wie tief diese Ueberzeugung bereit« in panslavistischen Kreisen Wurzel gefasst hat. die« hat der Sokolist am 20. August d. I. halb 3 Uhr abend« treffend vorgeführt". Die Anklageschrift behauptet, das« sämmtliche damal« in Lichtenwald versammelten 51 Sokolisten hiedurch fälschlich einer unehrenhaften Handlung beschuldigt wurden. Der Angeklagte erklärt sich al« nicht schuldig und .führt einen decidierten Wahr» heit«bewei«. E« wird festgestellt, das« nach den ersten Erhebungen der Gendarmerie die Sache so dargestellt wurde, al« ob die Kaiserfahne vo« Winde herabgerissen worden fei. Der k. k. Bezirk«-hauptmann von Rann war jedoch am 20. August selbst in Lichtenwald und sah sich daher und weil er wus«te. das« e« an jenem Tage ganz windstill gewesen sei. veranlasst, die Gendarmerierelation zu bezweifeln und persönliche Erhebungen zu pflegen; hiebei erhob er den Sachverhalt genau fo. wie er in der „Deutschen Wacht- mitgetheilt wurde. Der SteueramtScontrolor Seinkovitsch in Lichtenwald wurde über den Fall einvernommen und erklärte Da« Rautendelein, ihre LiedlingSrolle. die, wie ihre Lehrerin einst sagte, für sie geschrieben schien. Sie zögerte. Ob der Bote für sie «ine Rolle hatte? Er gieng an ihr vorüber, ohne sie zu sehen. Thränen traten ihr in die Augen, das Herz that ihr weh. — Rantendelein?! Aber sie wollte ihren Schmerz nicht zeigen, sie bis« sich auf die blassen Lippen, wischte sich schnell die Thränen au« den Augen und gieng nach der Garderobe. Al« sie geschminkt war, besah sie sich aus» »erksam im Spiegel. Da» kleine Gesichtchen mit den großen, dunklen Augen und dem seinen Stumpf» näachen wär« doch auch ganz ni«dlich 1 Nur wollt« der melancholische Zug um den Mund zu diesem kindlichen Gesicht nicht recht passen. „Frau Lüder« !* ließ sich die Stimme de« Theaterdiener« vernehmen. Die Garderobiere öffnete. „Eine Roll« sür Fräulein M." Tinerl horchte auf; eine Rolle für sie. — Da« Herz stand ihr fast still. Warum diese Auf-regung? Doch gewis« wieder die kleinste Rolle. Sie sah nach Frau Lüder« hin, nein, da« war ein« Rolle, fast wie ein Buch. Wenn e« da« Rauten-delein wäre. Nur mit Mühe hielt sie sich zurück, am liebsten wäre sie der Garderobenfrau enigegeagestllrzt. Warum nur stand die Frau noch und plauderte und wiegte die schwere Rolle in der Hand? Sah sie denn nicht, fühlte sie nicht, wie Tinerl vor Erregung zitterte! K-cht" ausdrücklich, dass mehrere Sokolisten au« dem Gast-hause Simonöiö auf die Straße traten, einer hab« mit d«n Worten .wa« haben denn die zusammen", einen Sprung gegen die verschlungenen Fahne» gemacht, die Kaisersahnt ergriffen, herabgerifsen mit den Worten .xdaj pa je padla* aufgebode» und einfach zur Thüre gestellt. Seinkovitsch sagte, das« der Vorgang aus ihn den Eindruck gemacht bade, das« die Fahne herabgerissen worden sei. Die Zeugin Emilie Kramer wurde bei der Ver» Handlung selbst einvernommen und sagte au«, das« die Fahne beim Lösen der Verschlingung herab» gefallen sei; im übrigen bestätigt sie die Aussagen de« Seinkovitsch. Frau Rosa Seinkovitsch, die Gattin de« obengenannten Zeugen, hat im Augen-blicke de« Herabreißen« nicht hingesehen, allein ihr Gatte, welcher sofort sehr empört war. sagte: jetzt haben sie die Kaiserfahne herabgerissen und habe fogleich sehr bedauert, das« keine Gendarmerie am Platze war, um sofort wegen de« Heradreißen« der Kaisersahne einzuschreiten. Dr. Detschko stellte nun den Antrag, die Verhandlung zu vertagen und alle beiheiligten Sokolisten einzuvernehmen. .Dieser Antrag wurde vom Gerichtshof« zurückgewiesen, dagegen dem Antrage der Vertheidigung, die That-zeugin Karla Smartfchan einzuvernehmen, Folge gegeben. Die in Cilli wohnhafte Zeugin wird sofort geholt und bestätigte, dass der Sokolist einen Anlauf genommen und die Fahne herabgerissen habe, sie erklärt mit vollster Bestimmtheit, das« der Vorgang auf sie den Eindruck gemacht habe, das« die Fahne absichtlich herabgerissen worden fei. Nachdem der Vorsitzende die Zeugin auf da« Eindrioglichste an die Heiligkeit und die Verantwortung de« Eide« erinnert halte, blieb sie mit vollster Unbefangenheit und Bestimmiheit bei ihrer Behauptung. Die die Sokolisten weniger belastende Zeugin Kramer hatte bei ihrer ersten Einvernehmung durch Herrn von Vistarini gesagt, der Sokolist habe die Worte ,zdaj pa je padla* gebraucht; über eine Frage be« Dr. Detschko behauptete sie nun bei der Verhandlung, der Sokolist habe gesagt ,o zdaj pa je padla*, wodurch allerdings den ursprünglichen Worten der Besriedigung der Charakter de« Be» dauern» aufgedrückt wird. In ver weiteren Behandlung diefe» Falle» wurden ErhebungSprotocolle verlesen, in denen mehrere Slovenen Lichtenwald« angeben, Seinko-vitsch habe seit dem Sokolseste den Grußstandpunkt mit ihnen aufgegeben, fowie das» er, wenn er von Slovenen gegrüßt werde, nicht mehr danke. Damit wird Seinkovitsch al» deutschnationaler Fanatiker verdächtigt und seiner bestimmten Au»sage die Vertrauen»würdigkeit und da» Gewicht abzusprechen. Ueber Antrag de» Dr. Detschko wurden sodann drei Zeugen eiuvernommen, welche bestätigen sollten, das» die Fahne von selbst herabgefallen sei. Der 19jährige Max Janitsch gieng damal» beim Hause Simoncic vorüber und will bemerkt habe», das» die Fahne herabgefallen fei, ohne das» sie jemand angegriffen hätte. Er ist mit dem So-kolisten Max Sabukuschegg. in dem er seinen Arm Jetzt gab ihr Frau Lüder» die Rolle, ein Blick darauf: e» war — Rantendelein! Und ihr Name stand aus der Rolle! Tinerl glaubte sich im Himmel, selige« Glück durchzog ihre Brust. Endlich ein« Partie, in der sie zeigen konnte, wa» sie ge» lernt hatte. Ausgelöscht war jeder Schmerz, ja selbst die Erinnerung an die vielen Enttäuschungen; sie presSte die Rolle an ihr Herz und lächelte unter Thränen. Da fiel ihr Blick auf den Spiegel. WaS für ein glückliche» Sesichtchen lachte ihr da ent-gegen; ja dieser Ausdruck paftte dazu, sie nickt« ihr«« Spiegelbilde strahlend vor Freude zu und in diesem Nicken stand: „Siehst Du, dumme» Tinerl, jetzt komm« da» Glück!* Viele Tage waren seit jenem Abend vergan-ge«. Sie konnte da» Rautendelein bis auf» „und* wörtlich und gab sich große Mühe aus den Proben. Der Director sagte: „Die Kleine macht e» gut." und der Regisseur nickte und setzte hinzu: „Ja, ja, e» wird schon gehen.* Tinrrl war überglücklich. Zu Hause erzählte sie ihrem Joli von großem Glück, träumt« von Erfolg«»: sie hört« schon d«a Brisall der Leute. Endlich kam der ersehnte Tag, au welchem sie die erste Sprosse der Leiter zu künstigem Ruhm erklimmen sollte. Schon sehr früh erwachte sie, die Aufregung ließ si« nicht schlafen. Sie nahm die Rolle zur Hand, «» war zwar noch dunkel, aber sie wusste ja j.'deS Wort auswendig. Joli war aufS Bett gesprungen und hörte aufmerksam zu. Im Nebenzimmer gieng die Thür, eS war gewiss 1900 um dessen Hals geschlungen hatte, vorbeigegangen, Sabukuschegg habe die Fahne aufgehoben und sie zur Thüre gestellt; der Sokolist Ivan Vrelschko will bemerkt haben, das» die Fahne sehr wackelig angebracht war und will auch einen Polizeimann auf diesen Umstand aufmerksam gemacht habe»; die Fahne fei auch thatsächlich von selbst herabgefallen. Der Sokolist Sabukuschegg sagt au», die Fahne sei so lies herabgehangen, das» man sich hätte bücken müssen, um unten durchzukommen; die Fahne sei von selbst herabgefallen. Vretfchko behauptete auch, e» sei doch windig gewesen. Fall Gostintschar. Gostint>char soll in der „Deutschen Wacht" dadurch beleidigt worden sein, das» in zwei Artikeln, welche die ihm dargebrachten Ehrungen auf Grund der Mittheilungen der „Domooina" und de« „Slo-venec" besprachen. Gostinlschar ein Mordbub« und Strolch genannt wurde, ihm vorgeworfen wird, das« er den Polanetz meucheln wollte und Gostintschar mit dem berüchtigten Räuber öuvan verglichen werd«. Der Angeklagte erklärt sich auch diesen An» klagen gegenüber sür nicht schuldig. Da« Opfer Gostintschar«, Polanetz. habe ihm persönlich mit» getheilt, das« ihm Gostinlschar im Hinterhalle ans-gelauert hat und ihn offenbar ermorden wollte. Der Angeklagte erklärt, das« er trotz de« von dieser Auffassung abweichenden Geschwornenoerdicte« in derselben nicht irre werde» könne und hält somit seine B«hauplung«n bezüglich Gostintschar« ausrecht. Dr. Hraschowetz hält dem Angeklagten vor, dass man in einer Zeitung die Leute doch nicht be» schimpfen dürfe. Otto Ambroschitsch erwidert darauf, das« man diese« Schimpfen am besten au« de» slooenischen Zeitungen lernen könne und das« die Artikel, welche heute incriminiert werden, doch den Eindruck machen müssen, dass sie den Ton der „Domowina" parodistifch copieren. Fall Dr. Hraschowetz. Die .Deutsche Wacht* brachte zwei Artikel, in denen vom Cillier GenchtSdenuncianten die Rede ist, welcher in der Nähe deS Dr. Hraschowetz sein Unwesen treibe. ES heißt, dass die Gericht«» beamten dem süßen, verbindlichen Lächeln de« Dr. Hraschowetz kein Vertrauen entgegenbringen sollen, da in dessen unmittelbarer Nähe Falschheit und Tücke ihr unheimliche« Spiel treiben. Ja dem zweiten Artikel wurde die Vermuthung ausgesprochen, das» eine Beschlagnahme der „Deutschen Wacht* über Austrag de« Cillier Gericht«denuncianten oder aber be» Dr. Hraschowetz erfolgt fei. Dr. Hra» fchowetz bezog den Au«vruck Gericht«denuciant auf sich, wa« zur heutigen Anklagt führte. Dtr Angeklagte erklärt sich al» nicht schuldig, e» sei mit dem Worte Gericht»denunciant Dr. Hra» Sovec gar nicht gemeint, wa» deutlich au» den gegenüberstellenden Worten „oder aber" hervorgehe. Der Vertreter de» Dr. HraSovec, Dr. Vre^ko spricht sich dagegen au«, das« Hroiovec über die von ihm betriebene Einbringung von Anzeigen eidlich ein- die Auswärterin, jetzt klopfte e«, e« war Zeu zum Ausstehen. „Ja, ja. e« ist gut. ich stehe schon aus.* „Nein, nein, '« ist noch Zeit. Fräuleinchen." ließ sich die Stimme der Aufivärterin vernehme». „Der Theaterdiener ist da." „Der Theaterdiener ? — Gewis« war die Probe früher oder später angesetzt. „Bohlmann, wa« gidl'«? rief Tinerl. „Fräulein, ich foll die Rollt von der verfun-kentn Glocke abholen. Fräulein Ech. vom Hos» theattr gastiert darin. Sie sind frei.* Erstarrt faß Tinerl im Bette aufrecht, die Augen weit aufgerissen; ihre Hände schlangen sich krampfhaft um die Rolle, noch fasste sie das Ein-schliche nicht, aber alS jetzt die Aufwärterin herein-trat und nach der Rolle griff, kam ihr da« Um-fasSbare voll zum Bewußtsein. Sie reichte da« Heft mechanisch hin, e« wa? ihr zu Muthe, al« ob ein Stück von ihrem Herzen mitgienge. so weh that e« ihr. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, ihr war tode«traurig zu Sinn, al« ob si« sterben müs«te, sie fühlte sich so allein, verlassen, endlich löste sich ihr Schmerz in Thränen, sie schlug die Hände vor da« Gesicht und weinte bitterlich. Da beschnupperte etwa« ihre Hände, ein weiche« Fell drängte sich an ihr Gesicht, e« war Joli; sie ließ die Hände sinken und sah da« treue Thier a». Joli winselte. Tinerl umschlang ihn und klagte ihm ihr Leid und erleichterte ihre gequälte Seele. Das« sie Joli neben sich hatte, gab ihr etwa« Trost. Er erinnerte sie an die Heimat. 1900 vernommen werde, doch Dr. HraSovec, der Client, erbietet sich selbst zum Eide und erklärt nun, das« er keine Denunciationen eingebracht habe. Borsitzender-. Aber Herr Doctor, Sie müssen ja doch zugeben, das» Sie viele Anzeigen an das Ministerium eingebracht haben. Dr. HraSovec gesteht die» zu, sagt aber, das» diese Anzeigen lediglich den Zweck gehabt haben, bei den über-geordneten Behörden die Abstellung von Uebel-stünden in sprachlicher Beziehung (deutsche Proto-collirung und deutsche Urih«il»abfaffung bei slo-venischen Parteien) zu erreichen. Die Anzeigen haben sich nicht gegen Person«n gerichtet, sondern gegen da« einzelne Amt al« solche«. Vorsitzender: Warum haben Sie die Anzeigen nicht bei der compeienten Behörde, sondern mit Umgehung derselben beim Ministerium eingebracht. Dr. HraSovec beruft sich da aus eine Aeuße» rung de« Minister« Schönborn, welcher einst gewünscht habe, das« man ihn von Beschwerdesällen verständige, und behauptet, das« er zu solchen An-zeigen auch dadurch gezwungen sei, weil die compe-ten»e Behörde (da« Cillier Krei«gerichi«°Präsidmm) nicht Abhilse schafft. Dr. Hrasovtc erklärt, er ziehe di» Anklagt sogltich zurück, wrnn ihn dtr Angeklagte um Entschuldigung bitte, wa« ditstr stldstvtrständlich ablehnt. Fall Dr. Sernec. In drr Nummer 92 der „Deutschen Wacht" vom 16. November 1899, erschien ein mit Svoji k svojim «berschriebener Artikel über Dr. Sernec. E« heißt darin, Dr. Josef Sernec gehöre zu jenen braven Leuten, die öffentlich Wasser predigen und heimlich Branntwein trinken--tiner ärgertn Berstchttr de« wirtschaftlichen Kriegsgeschreies svoji k sTojim gtbt e« kaum al« ihn. dtn Biedermann Comme il saute, der nach Cilli gezogen kam, um sich hier durch herzlichste Anbiederung an di« Deutschen den Grundstock seine« Vermögen« zu sammeln, und die Liebenswürdigkeiten, die man ihm erwiesen und di« freundliche Ausnahme, die er hier gesunden und in Anspruch genommen ha», in scan» dolöier, empörender Weise zu quittieren. Dr. Josef Sernec, al» gewandter Geldmensch, halte e« nicht gerne mit deu Lehren, di« er sein«m geliebte» Volk« «inprägt, und mit den Th«ori«n. di« dem Bkiibenvolf« gepredigt werden, damit e« zur Au»-beuiung sür seine wackeren Führer präpariert werde, das« zum Beispiel, al« der reich«d»utsche Gut«be-sitzer Carl Strücker aus Mayerberg schwach-sinnig geworden, sich Dr. Sernec. der tugendhafte W-ndeudelv die Füße wund lief, um da» bei der rechten Methode de» Dr. Seruec voraussichtlich sehr feite Geschäfte zu erbitteln. und e» ihm wirklich gelungen sei. Curator de» Reichsdeutschen zu werden, das» man über das» Resultat de» Geschäfte» diese» md da» höre, alle» interessant genug, um darauf rechtzeitig au» mehrfach«» Gründ«» zurückzukommen, das« diese» sem Vorgehen ein« abgeschmackt« Bei-ttlei sti, ihm wär» etwa» weniger Frechheit von Ruhen, er klopf« protzig auf seinen vollen Geld- Wie gemüthlich war e» doch zu Hause gewesen. Wie warrn die Abend« schön und friedlich! Vater i» Lehnstuhl la» etwa» vor. Mutter strickte und Tinerl richtet« da» einfache Abendbrot an. Manch-«al kam auch der Docior. Dann war e» noch viel schöner, er wusste so gut zu plaudern und sein Blick suchte dabei oft den ihren. Die Erinnerung daran macht« sie warm. Und diese» ruhige, schöne Leben hatte sie ausgegeben sür etwa« Ungewisse». Wi« hatte si« «» nur übn» Herz bringen können, die alten L««t« zu verlassen, deren Sonnenstrahl sie war. Wir schwer mus»ien sie unter der Trennung gelitten haben und noch leiden. Und wosür hatte sie da» alle» gethan? Für die Kunst l Ein stolze» Wort, aber war ihr Talent auch wirklich so groß, das» e» diese Opser auswog? Hau« ihr« Lehrerin sich nicht vielleicht getäuscht? Jene» große, all«» mit sich fortreißende Talent besaß sie wohl nicht, denn die» würde der ver-ständig« Director lang« erkannt hab«n. So überlegte Tinerl und wurde ruhiger. Eine »«endliche Sehnsucht nach dem Elternhaus? überkam sie und si« fragt halb unb«wus»t: «Joli, wollen wir nach Haus«?* Und al» ob da» Thierchen fl« verstanden, sprang e» im Zimmer umher und bellt« sr«udig. Der Abend kam. E» war halb srch» Uhr, di« Z«it, wo Tinerl nach der Garderobe zu gehen Pflegte. Mit welchen Gefühlen wäre e» die» heute geschehen, ihre» ersten Erfolg entgegen, oder wär« «» ein« Nieder lag« geworden ? sack, in welchem deutsch« Gulden mit dm lttzltn Hellern zu Grund« vertretentr windischer Bauern sich befinden. Der Angeklagte erklärt sich auch bt-züglich diese« Artikel« al« nichtschuldig. Er sagt, der Gesammiinhalt de« Artikel« stimmt mit dem Urtheile, da» man in unbefangenen Kreisen über Dr. Sernec fällt, vollkommen üb«rtin. Dr. Ernst Mraulag beantragt die Berltsung eine« Artikel» in der »Deutschen Wacht" vom 26. Februar 1899, .Ein Ehrentag de» Dr. Sernec," in welchem ditstr in einer Fedtrzeichnung haargenau gezeichnet ist. Diesen Artskel hat Dr. Sernec gtltstn. ohne ihn zu berichtigen, woraus man wohl schließen könne, dass sein Inhalt, dtr sich mit dtm heute incrimnierttn decke, auf Wahrheit beruh«. Di« Verlesung dieses Artikels wird abgelehnt, da er mit der heutigen Verhandlungssache in keinem Zusammenhangt steh». E» folgt nunmehr die Ver-nthmung dtS Bürgermeisters Herrn Gustav Sti» ger als Zeugen über daS Verhalten des Dr. Sernec in d«r «rstrn Zeit feines Auftretens in Cilli. Der Zeuge gibt an. dass sich Herr Dr. Sernec, zur Zeit der Eröffnung seiner Kanzlei. stetS in deutscher Gesellschaft bewegt«. Mitglied drr Tischgesellschaft .Walfisch', di» ausschließlich au» Deutschen bestand, war; Dr. Sernec sei Mitglied deS deutschen CasinoS gewesen. wtlchrS er häufig besucht und in welchem er auch Tanzunter-Haltungen mitgemacht hat. Dr. Strntc bekannte sich damals mit Vorliebe al» Deutscher, war Ver-treter der deutschen Firmen Traun und Stiger, Rakusch, Herzmann. Zangger und anderer, wa» er gewiss nicht geworden wäre, wenn er eine slove-nische Gtsinnung an den Tag gelegt hätte. Seine Taktik änderte Dr. Sernec erst im Jahre 1888; damals gelangte die bishin deutscht Bezirks-vtrtrnung in slooenifcht Händt und Dr. Sernec wurde zum Obmanne gewählt. Anläßlich der Ueber» nähme der Geschäfte habe Zeuge, der bishin Ob» mann der BezirkSvertretung war. sich erbölig ge» macht, in alltn Fällt», in d«nrn Dr. Srrnec al« Neuling bezüglich der übernommenen Stelle sich nicht zu recht finde, Aufklärungen zu geben; Dr. Sernec versicherte den Zeugen seiner Freundschaft, berief sich auf die Jugendbekanntschaft, schüttelte dem Zeugen warm die Hand und erklärte, er werde gewis« Ausklärungen erbitten. waS umso leichter möglich sei. als ja da» Geschäft de» Zeugen gegen-über der Bezirk»verireiung»kanzlti liege. Dr. Sernec kam aber nicht um Ausklärungen, wohl aber erschienen in nächster Zeit Echmähartikel über den bisherigen Vorstand der BezirkSvertretung und die GeschästSgedahrung bei der Bezirksvertretung. Hinter dem Rücken des Zeugen wurden Anzeigen erstattet, infolge deren gegen den bisherigen Secretär der BezirkSvertretung, Bräu, die Untersuchung eingeleitet wurde, welche jedoch zur Einstellung führte, da Bräu sich keiner Uncorrectheit schuldig gemacht haue und die ganze Gebahrung in der bisherigen Be-zirkSvetretung als eine tadellos geordnete sich her-ausstellte. Trotzdem wurde noch seitens der Bezirks» Vertretung gegen Bräu die Subsidiaranklage einge» Sie sah traurig ihre niedlichen Rautendelein» costüme an. Jetzt wird die andere, die berühmte Kollegin, dacht« Tinrrl, sich wohl schon schminken und anziehen! Bald wird si« s>«ge»gewisS die Bretter d«treten. Alle werden ihr zujubeln, und sie wird sich freudestrahlend bedanken! O, wie sie die große Künstlerin has»te? WaS war für jene der heutige Abend? Ein Erfolg mehr, sonst nicht«, während Tinerl Jahre, ihr Leben dasür gegeben hätte! Doch wa« wusste die Fremde von ihrer Existenz, ihrem Schmerz und ihren getäuschten Hoffnungen! Verzweifelt hatte Tinerl die Arme auf den Tisch gelegt, den Kops daraus und weinte leise. Joli stand vor ihr und wusste nicht, was thun. ES klopft«: „Herein!" Di« Wirtin trat «in. Uederrafcht sah Tinerl sie an. Solche Höflichkeit war sie nicht an ihr gewohnt. .Fräuleinchen, «S ist «in H«rr draußen, der Sie zu sprechen wünscht." „Ich kenne keinen Herrn." „O doch, er sagt, er sei auS Ihrer Heimat." Ehe noch Tinerl antworten konnte, trat der Angemeldete ein. „Docior Melcher!" Tinerl streckte ihm beide Hände entgegen, er griff so hastig zu. das« ihm die schönen Rosen au« der Hand fielen, die er sür Tinerl gebracht hatte. „Fräulein Christine!" Er wagte nicht, sie .Tinerl" zu nennen, sie war ja jetzt eine Künstlerin. „Wie kommen Sie hierher!" fragte sie. „Wa» wollen Sie hier?" „Sie heute Abend al» Rautendelein ansehen!" Auch da» noch. Sie erglühte. 3 bracht, welche ebenfalls zurückgewiesen wurde, und nach all den Vorgängen, welche naturgemäß von Dr. Sernec ausgegangen sein müssen, kam di« .Südsteirische Post" mit einem großartigen Artikel, in welchem von „großartigen Betrügereien in der Cillier deutschen Bezirksvertretung" gesprochen wurde. Hätte Dr. S«rinc sein Versprechen gehalten und bei Herrn Stiger Ausklärungen eingeholt, so wär« dieS alle» vermieden geblieben und Bräu wäre nicht soweit getrieben worden, das» er sich sogar eine Kugel in den Kopf jagt«. Dr. Hrasooec, der in die Verhandlung hineinfpricht, wird vom Vorsitzenden aufmerksam gemacht, das» er in diesem Punkte garnicht» drein zureden habe. Dr. Mraulag stellt fest, das« Dr. Sernec zur Zeit der Okkupation Bosniens al« Referveosficier einberufen wurde, aber nicht lange in Bo«nien geblieben fei. denn er wurde über ein Majestäl«gesuch. da« vom Cill!«r Stadt« amt« auf da« Wärmst« b«fürwortet worden war, beurlaubt, da sonst der Betrieb seiner Kanzlei ge-litten hätte. Anstatt sich aber den BerufSgeschästen zu widmen, unternahm Dr. Sernec im Vereine mit einigen Herren eine Lustreise; auch diesen Umstand bestätigt Bürgermeister Stiger, welcher selbst bei der Partie war. Herr Max B e s o zz i, Schriftleiter deS .Grazer Tagblatt", war zur Zeit, als Sernec aus Bosnien heimeilte, Schriftleiter der Deutschen Wacht. Al« Zeuge einvernommen, erzählt er, das« sich Sernec stet« in deutscher Gesellschaft, wo er sehr sreundlich ausgenommen wurde, bewegt habe. Der verstorbene Bürgermeister Dr. Neckermann habe aber schon damal« gewarnt und sich geäußert, man möge vor» sichtiger sein und in den sreundschastlichen Be» ziehungen zu Sernec nicht zu weit gehen. Dr. Sernec habe auch thatsächlich, nachdem er sich eine schöne deutsch« Clientel erworben hatte, plötzlich Färb« gewechselt und sei nationaler Agitator geworden. Jede national« Agitation von slavisch«? Seite konnte man auf die Kanzlei de« D?. Sernec zu?ück-führen. Zeuge D?. Eduard G l a n t fch n i g g. RechtSanwalt in Marburg, der bekanntlich früher in Cilli als RechiSanwalt thätig war, hat mit Dr. Serntc nur in geschäftlicher Beziehung verkthrt. DaS damalige Benehmen dtS Dr. Sernrc fei «in fthr tigtnthüm« lichtS gewtftn; t« sei ihm der Ruf vorausgegangen, dass er auf liberalem Standpunkte stehe, sowie heute noch sein Bruder in Marburg, deshalb sei er von den Cillier Deutschen sehr sreundlich aus-grnommtn worden, tr wurde Mitglied deS Casiuo-vereinrS, spielte am EiSlaufplatz« die erste Rolle. DieS währte ziemlich lange Zeit, bis Dr. Necker» mann den Zeugen aufmerksam gemacht habe, dass Serntc doch nicht so sti, wit tr sich gebt. Strntc selbst habt zwar nicht viel agitiert, dieS besorgte sein Kanzleipersonale. Nachdem Zeuge gesehen, dass sich in der Kanzlei de« Dr. Sernec tathfächlich ein Herd der slooeni>chen Agitation bilde, habe er Artikel geschrieben, in denen er die Deutschen warnte, sich zu weit mit Dr. Sernec einzulassen. Dr. Sernec „Ich spiele nicht, eine andere gastiert." Mehr sagte sie nicht und er verstand alle«. Ohn« darauf einzugehen, rief er fröhlich: .Da« trifft sich gut, dann kommrn Sie mit zu meiner Großmama, die wird sich freuen." Tinerl schwieg beschämt. Wie hatte sie nur so ganz vergessen können, das« der langjährige Freund ihre« HauseS hier eine Großmutter hatte» von welcher er stet» mit so großer Liebe gesprochen hatte. Ihr Versprechen, die alte Frau zu besuchen, hatte sie auch nicht gehalten. Sie suchte Ausflüchte, aber Doctor Melcher ließ diese nicht gelten. Er bat so lange, bis sie einwilligte; auch Joli musste mit. Da faß nun Tinerl wieder in einem mit Behaglichkeit eingerichteten warmen Zimmer beim gemüthlichen Theetisch und die alle Frau im Lehn-stuhl sah sie gütig und sreundlich an. Doctor Melcher erzählte von Vater und Mutter. Wie sehr ihnen Tinerl abgehe, wie sie sich bangten nach ihr. Wie Tinerl daheim überall fehle, und dabei sah er sie mit einem so warmen, herzlichen Blick an, dass sie erröthete. Sie lachte und scherzte wie in alter Zeit, und war so glücklich, dass sie ans Rautendelein gar nicht mehr dachte. Al« nun die Großmutter nach diesem und jenem fragte, erzählte Tinerl alle», verschwieg auch nicht ihre Sehnsucht nach Hause und wie gerne sie Verzicht leisten würde auf di« fraglichen Erfolge. Die alte Frau lächelte befriedigt und nickte dem Enkelsohn zu, der sich kaum mehr halten konnte. 4 habe im Stillen kräftigst agitiert, während er sich mit de» freundlichste» Mienen in der deutscheu Gesellschaft bewegte. Die Zeugin Frau Strubecker konnte wegen Krankheit nicht erscheinen, sie war über den Umstand geführt, das« sich Dr. Sernec um die Erwerbung de» Sirücker'sche» Curatels eifrig bemüht habe. In der Eingabe, in welcher die Einvernehmung verlangt wurde, heißt es, die genannte Dame hätte den Dr. Sernec in seiner eigenen Kanzlei ge» züchtigt; die« wird nun dahin richtiggestellt, das» der betreffende Zusammenstoß aus Schloß Mayer-berg sich ereignete. Dr. Sernec hält hieraus eine ermüdende Abhandlung darüber, in wie selbstloser Weise er Curator de» Strücker geworden sei. Tr wird vom Bor sitzenden wiederholt unterbrochen und ihm schließlich da» Wort entzogen, da die», wa» er vorträgt, ohnedie» schon längst constatiert sei. Der Vorsitzende constatiert ferner, das« die Unter» suchung gegen Bräu eingestellt und die Subsidiar« anklage zurückgewiesen worden sei. Dr. Vre^ko beantragt, über die Zustände zu End« der 7ver Jahre die Herren Schulraih Kru-schiß, Schreiber Likar und Herrn Weida abzuhören, serner den Oberlande»gerichtspräsid Z>as ?laidoy«r des Z>r. Mraulag. Es war in der That ein Riesenmaterial, welche» der Verheidiger, Herr Dr. Ernst M r a u-lag zu verarbeiten hatte, um einerseit» den bestimmt ausgesprochenen Standpunkt seine» Clienten zu ver-treten, andererseits die unzähligen, weit hergeholten Einwendungen der Klägerpartei kräftigst zu wider« legen. Da» allgemeine Urtheil geht dahin, das» Herr Dr. Mraulag dieser schwierigen Ausgabe, mit ebenso sachlichen und instrucliven, wie schlagenden Ausführungen in glänzender Weife gerecht geworden ist. Zum Eingeleite beleuchtet Dr. Mraulag den Appell an die Geschworenen, welcher au» den Vorträgen der klägertschen Vertreter hervorgeklungen hatte, den Appell, die Geschworenen mögen al» ehren-werte, rechtschaffene Volksrichter urtheilen. Dieser Appell sei gänzlich unnöthig und die Herren Kläger treten wohl nur deshalb mit diesem merkwürdigen Appell vor die Geschworenen, weil man einig« Deutsche aus der Geschworenendank bemerken könne, Weil gestern der Redacteur der Domooiua verurtheilt worden sei, müsse nach der Ansicht der Ankläger, heute Otto Ambroschit sch verurtheilt werden. Da müsse man dock bedenken, dass die Deutschen UntersteiermarkS bei den zahllosen Angriffen, denen sie ausgesetzt seien, hier nur daS eine Blatt, die Domooina, zur Veranlwortuug ziehen könnten, während die Laibacher flovenischen Blätter, welche die niederträchtigsten Anwürfe bringe», aus begreif-lichen Gründen einer wirksamen RechiSverfolgung entzogen feien, so dass diesen gegenüber die Deutschen wehrlos sind. Der Bertheidiger schildert dann in anschaulichster Weise daS saubere Vorgehen deS alten Cvenkl, die schlaue und hinterhältige An. wie dieser seine Gläubiger mit der BollnrachtS-Geschichte geschädigt hat. Er habe dem Hummer eine Vollmacht ertheilt, in seinem Namen Geschäft« abzuschließen ; um sich nun einen Rebbach zu machen, habe er die Vollmacht al» eine scheinbare erklärt und dass Hummer sür alle abgeschloffenen Geschäfte aufkommen müsse. Da haben nun 25 bi« 30 Firmen die Anzeige erstattet und Cvenkl eiligst einen NotariaiSact gemacht, in welchem er sein ganzes Vermögen scheinoar seiner Frau übertrug. Der Vertheidiger beleuchtete weiter» da» unsaubere Vorgehen gegen Rumpler, weiter» den Fall mit dem Meuchelmorde, die andere» Anzeige», die Verhängung der Untersuchung»hast, die Verurtheilung, lauter Umstände, welche den Geschworenen die er al» Richter heute auch über die Ehrlichkeit de» alten Cvenkl zu urtheilen hätten, die Ueberzeugung verschaffe» mussten, das« der Wahrheitsbeweis in dieser Angelegenheit voll« ständig erbracht ist. Ueber die Fahnengeschichte in Lichtenwald liegen vollkommen glaubwürdige Au«-sagen darüber vor, dass ein Sokolist thatsächlich die Fahne herabgerissen und diese Handlung den Eindruck der Absichtlichkeit gemacht habe. Die Zeugen, welche die Anklage führen, sagen so wider-sprechend auS, dass darauf gar kein Gewicht gelegt werden könne. Zuerst war eS der Wind, der die Fahne herabgerissen, hat und die erste Gendarmerie« relativ» hielt diese» Wtnd noch aufrecht, dann wurde amtlich festgestellt, das» kein Wind geweht habe, dann wurde behauptet, dass die Fahne durch Ungeschicklichkeit oder Zufall herabgefallen fei, und heute bringt einer von den drei Zeugen, die Dr. Detschko gesührt hat, wieder den Wind auss Tapet, der notorisch gar nicht geweht hat. Be-züglich der angeblichen Beleidigung deS Gostinöar erinnert Dr. Mraulag daran, das« der Uiuer« suchungSacl ansänglich selbst die Bezeichnung geführt habe: „Gostiniar Versuchter Mord". Wenn man einen Menschen, der einen ahnungslos und ruhig Vorübergehenden mit Schüsse» nieder-streckt, einen Mordduben nennt, so hieße es wohl Eulen nach Athen tragen, wenn man lang herum« rehen wollte, um die Geschworenen sür die Ueber« zeugung zu gewinnen, das» diese Bezeichnung eine nicht gar so ungerechte sei. E» gehörte gewis» eine moralische Verkommenheit dazu, sich mit dem Bewusstsein der schweren Schuld, einen ehrlichen, braven Menschen sürS Leben zum Krüppel geschossen zu haben, sich noch als Held feiern und ein Ehrengeschenk überreichen zu lassen. Zum Falle Dr. HraSovec übergehend, verweiSi Dr. Mraulag daraus, das« Dr. HraSovec selbst aus die Frage de« Vorsitzenden zugegeben hat, das« er Anzeigen erstattete. Der Vertheidiger weist mit aller Ent-schiedenheit die Behauptung zurück, das« auch deutsche Collegen solche Anzeigen erstaltet haben. Dr. HraSovec hat mit einer gewissen Energie 1S00 den Denuncianten auf sich bezogen. Dr. M r a u l a g charakterisierte eine Anzeige, in welcher sich Dr. Hrasovec darüber beschwert hat. das« ei» Client, der nicht deutsch verstehe, deutsch einvernommen worden sei, und dieser gleich« Client habe in Cilli beim k. k. Kreitgericht« erklärt, «r woll« lieber deutsch «inv«rnomme» werden, weil «r deutsch besser versteht wie slooenisch. Dr. Mraulag beleuchtete in treffender Weise die Gehässigkeit, welche solchen Anzeigen zugrunde liege. Wenn die Ge>chworenen zur Ueberzeugung kommen, das« dies« Eingaben, deren Einbringung Dr. Hrasovec selbst zugibt, den Charakier der Denunciation tragen, so müssten sie den Wahrheitsbeweis al» erbracht ansehen. Nun zu Dr. Sernec! ES ist verlangt worden, dass sich die Press« eines anständigen Tones befleißen mö^e. in erster Linie möchte ich aber darauf hinweisen, das« e« sich hier nicht darum handelt, ob der Angegriffe»« ein Deutscher oder ein Slovene sei. sondern nur darum, ob er ein Ehrenmann ist oder nicht; e« ist Ihre Pflicht, meine Herren Geschworenen, reiflich zu überlegen, da« vorliegende Material« eingehend zu prüfen, und wenn Sie eS geprüft haben, ohn« jedwede Rücksicht auf die Person des Privaikläger«, auf seine öffeniliche Stellung, feine Titel uno Au»« Zeichnungen zu urtheilen. E« ist ein Trugschlus«, wenn man sagt, der Betreffende genießt diese und jene Auszeichnung und nimmt eine hervorragende Stellung ein. folglich muss er ein Ehrenmann sein. Dr. Sernrc war zur Zeit seiner Wirksamkeit al» Concipient in Marburg schriftstellerisch thätig. Di« Frucht dieser literarischen Thätigkeit ist eine Broschüre — bei diesen Worten de» Vertheidigers zucke e» jäh auf auf den Banken der Anklage; Dr. Sernec weiß nicht genug Enirü iung aufzubrauchen, das» dieser ihm so unangenehmen literarischen Thatfache, welche sich schwarz aus weiß in Händen deS Vertheidigers befand, gedacht wurde; man konnte sich deS Eindrucks nicht erwehren. Dr. Sernec fürcht«, das» aus ditstm Büchlein einige ihm recht unangenehme Sätze citiert werden könnten. Der Ver» theidiger hat aber da» gar nicht beabsichtigt, sondern er stellte nur kurz fest, das» der Inhalt diese« Werke», in dem Drc Sernec feine damalige» Gesinnungen niedergelegt hatte, in diametrale» Gegensatze zu den heutigen Gesinnungen de» Dr. Sernec steht. Dieser ist bald darauf nach Cilli gekomuien und hat sich da, wie «» im beanständete» Artikel der „Deutschen Wacht" heißt, den Cillier Deutschen angebiedert; dieser Ausdruck ist vollkommen gerechtfertigt. Dr. Sernec hat die deutsche Gesellschaft gesucht, er hat darin eine ausgesprochen sührende Rolle gespielt. ES wird niemanden «in-fallen, zu behaupten, das» «» verächtlich wäre, wen» «in Slooene mit Deutschen verkehrt, aber ander» iff e», wenn er von ihnen al» Freund behandelt wird, wenn er ihr Vertrauen gesucht und gesund«» hat und nachdem er sich im Sattel fühlt, plötzlich die Farbe wechselt und sich in semer wahren Gestalt präsentiert, zuerst im Geheimen durch seine Organe inspiriert und intriguiert und dann sich selbst die Ma»ke vom Gesicht herunterreißt und sich al« da« zeig». waS er wirklich ist, al« verbissener nationaler Agitator, der zum grimmigsten Feinde derjenige» wird, die ihn so warm und freundschaftlich ausge» nommen haben. Da« ist keine ehrliche Handlung«-weise, diese« Vorgehen ist nicht geeignet, zemande» in der Achtung feiner Mitbürger zu heben. Ganz ander« ist e«, wen» jemand gleich beim Auf-treten in der Gesellschaft sich al« da» zeigt, wa» er wirklich ist; einem solchen ehrlichen Vorgehe» wird kein billigdenkender Mensch die Achtung ver-weigern. Wa» nun die Angelegenheit mit der Be-zirk»vertretung betrifft, so möchte ich die Herr«» Geschworenen nur darauf aufmerksam machen, wie Dr. Sernec da» seinem ehemaligen Jugendfreunde Herrn Stiger gegebene, durch einen Handschlag besiegelte Versprechen gehalten hat; anstatt sich im Zweifel seinem Versprechen aemäß bei Stiger Ratb» zu erholen, schmieteteDr. Sernec Anzeig« aus Anzeige, . Artikel aus Artikel und brachte den Secretär Bräu soweit, das» er sich in der Verzweiflung eine Kugel in den Kops jagie. E« ist eine Untersuchung gegen Bräu eingeleitet worden und nachdem die Untersuchung eingestellt worden war. weil sich absolut kein Anhali«punkt zur straf-gerichtliche» Verfolgung finden ließ, ließ Dr. Sernec noch einen Artikel in der „Sudsteirischen Post" er« scheinen, betitelt „Großartige Betrügereien bei der Cillier BezirkSvemetung". Dr. Strntc ist nicht nur feinen früher«» deutschen Freunden, sondern auch der Stadtv«rtr«lung und dem Stadtamte Dank schuldig. I« Jahre 1878, al» er nach Bo»ni«n einberufen wurde, wurde feinem MazestätSgesuch« 1900 5 nur Dank der guten Einbegleitung durch da» Stadt- Folge g«g«b«n. wäre Dr. Sernec schon damal« der Mensch gewesen, der er heule ist. so Kälte ihm oa» Stadtamt gewis« nicht so hilfreich unter die Arme gegriffen; soviel steht fest, er ist der Sladt Cilli Dank schuldig, er hat in Cilli sich sein Vermögen erworben, deutsche Clienten haben leine Kanzlei leben«>'ähig gemacht, die deuischen Zinnen S l i g e r. Rakusch u. s. w. haben ihn mit ,hr«n Aufträgen beehrt. Seine Dankbarkeit be-ihäiigt er aber dadurch, das« er Cilli dir „ver-rufenft«" Stadt Oesterreich» nennt, das» «r über seine ehemaligen deutschen Freunde in perfidester Weise herfalle. Er Hai sich dem bo»-jiijchen Feldzuge durch feine Beurlaubung zu eni» ^irhen gewusSi. Wer opfert mehr, der arme Teufel, c>er seine Familie in Noth und Elend daheimlässt und willig und freudig sich dem Kampfe sür« Vaterland «psert, oder Dr. Sernec, der eine gutgehende Kanzlei, von der er weiss, das« sie sich in den sicheren Händen «ines deutschen Stellvertreter« befindet, besitzt, der dochsten« einige hundert Gulden riskiert, wenn er leinen vielgerüymien PatnotiSmu« betdäiigt? Die« hat er aber dadurch gethan, das« er sich beurlauben läjit und dann, statt sich seiner verlassenen Kanzlei .z» widmen. Landpartien unternimm«. Wie da« Hckier Osficier«corp« darüber dachte, huben wir 4ii* der Au«sage de« Herrn Juttu« Rakusch gesehen, wonach die O siciere diese« Borgehen de« Tr. Sernec mit den in OsficierSkreisen geltenden Begriffen von Ehre nicht veremdarlich fanden und öe» Verkehr mii ihm abbrachen. Wenn die Herren Geschworenen all« diese Umstände genau würdiges werden sie sich der Ueberzeugung nicht verschließen können. das« der Wahrhei,«bewei< erbracht sei. Die Erreichung der Curatel über den reichen GuiSbesiyer vi ruck er erfolgte ebenfall« auf eigenthümliche Weife. Dr. Sernec gibt selbst zu. das« er. al« « von dem ersten TodsuchtSanfalle Strücker« Hone, zu dem damaligen Präsioenien de« ttreiS-perichie» Dr. G e r t s ch e r gekommen sei und dem-selben ein ärztliche« Attest über den Geisteszustand H t r ü ck e r « vorwies. Naiürlich musste ihn da der Präsident fragen, ob ein Hindern,« zur Curatel in fe.«r Person vorliege und auf die erfolgte Antwort d?« Dr, Sernec, das« er der Vertreier de« Hl rücker sei, war e« ja eine selbstverständlich« Folge, das« er zum Curaior Strücker« ernannt werde. Die« wus«,e Dr. Sernec, und solch einen feilen Bissen sich entgehen zu lassen ist Dr. Sernec der Mann nicht. Glauben Sie, meine Herren, wenn Hie« nur ein« Armenoertreiung gewesen, wenn Elrücker «in aimer Teufel g«wes«n wäre, Dr. Sernec «iae so ängstliche Sorgsalt an den Tag gelegt hätte — er hätte ihn gewis» ruhig weiier toben lasten. Frau Etrudecker, die Wtrtschasierin de« Strücker, nag ihm wohl ein wenig in die Karten geblickt haben. E« wird nun auch di« Behauptung, bean-standet, Frau Strubrcker habe den Dr. Sernec i» seiner Kanzlei gezüchiiget, nun verwahrt sich Tr. Sernec aus da« Entschiedenste dagegen, das« er m setner Kanzlei gezüchtigt worden wäre; die« wäre vielmehr im Schlosshofe zu Mayerberg ge-slhehen. Meine Herren, mir und ich glaube auch jede« von un«. wenn schon so etwa« geschieht, kaun e« einerlei sein, ob die Züchtigung in der Kanzlei oder im Schlosshofe zu Mayerberg sich er-eignet hat. Dr. Sernec hat gegen Frau Stru-tecker di« Strafanzeige erstattet und e« ist aus-fallend. das« diese vermögend« Frau für alle Schmähungen und thätlichen Beleidigung«« nur mit Her geringen Geldstraf« von 30 fl. belegt wurde. Benn Si« all« di«s« Umstände berücksichiigen. wrnn Sie erwägen, wie Dr. Sernec nach Cilli ge» kommen ist, wie er ursprünglich wed«r aus der «inrn «och aus der anderen Seile Farbe bekannl«, wie «r sich dann im Volldewuj»tsein seiner gesicherten Stellung plötzlich ändert«, wi« er jetzt der grimmigste, «iversöhnlichste Feind der^Deutschen ist. wie er jeden angreift, wo er nur kann, wenn Sie da« Einst und Hetzt vergleichen und auf die sonstigen sauberen Umstände Rücklicht nehme», dann werd«» Sie sich der Ueberzeugung nicht verschließen können, das« der Wahrheitsbeweis voll und ganz erbracht ist. Ich bilit Sie. sich nicht an den starrrn Buchstaben de« Gesetzes zu halten, sondern al« wirkliche Volksrichter au« Ihrer inneren U«drrz«ugung zu urthrilru. Ich bitte Sie. sich dadurch nicht beirr«» zu lassen, das« über den sittlichen Wert eine« Lande«haupimann-fleUoerlreter», eine« mit d«m Kronenord«» Decorierten Mriheilt werden soll. E« handelt sich darum zu zeigen, das« Dr. Sernec nicht der Ehren-mann ist, al« d«r er schein«» will. Auf di« Behaupiung de« Dr. Hraschowetz, das» die Geschichte vum Empfange Gostintschar« in Sachjenseld von der »Teutschen Wacht" aus- gelischt worden sei, repliciert Dr. Mraulag, das« ja da« Ltidblait deS Gostintschar, Dr. Hraschowetz und Genossen, die „Domowina", diese Geschichte zuerst gebracht hat. Dr. Hraschowetz verwahrte sich da mit aller Entrüstung dagegen, dasS'die „Domowina" sein Leiddlatt sei und meinte, das« er nur anständige Blätter lese. Dr. M r a u l a g erwidert«, er habe nicht gewus«t, das« die „Domowinaauf einer so tiefen Sius« steh«, das« «iner ihrer Leser durch die Bezeichnung Leibblatt in Harnisch gebracht werden könne; er, Dr. Mraulag, selbst lese die „Domowina" eifrigst, um ihr auf die Finger klopfen zu könn«n. Bem«rk«nSwkrt ist «», das« sowohl Dr. Hra-s ch o w e tz. al« auch Dr. V r e t s ch k o mit größter Emphase erklärten, das« sie da« Urtheil gegen die .Domowina", welche» die Geschworenen gestern gefällt haben, mit beiden Händen unterschreiben. Z»as ZlrtHeil. Ruch der klaren Rechl«belehrung de« Vor-sitzenden zogen sich die Geschworenen zur Berathung zurück, welch? fast zwei Siunden andauerte. Der Obmann der Geschworenen Dc. Schuster ver-kündete um 3 Uhr morgen» dem in höchster Spannung befindlich«», ungewöhnlich zahlreich«» Publikum den Wahrspruch. Von den 27 Frag«» würd«» nur drei bejaht; «in voll st än-diger Freispruch erfolgte im Falle Cornkl und in der Fahne» gesch ich te, weiter« bezüglich der Schmähung de« Dr. Sernec, der Schmähung und Verspottung de« Dr. Hra-f ch o w e tz, der Schmähung und Verspottung Gostintschar«; bejaht wurde nur die 12. Frage, ob Gostintschar öffentlich mit Schimpsworten belegt worden sei, ferner die 17. Frage, ob Dr. Sernrc d«m öffentlich«« Spott« ausgesetzt worden sei. endlich die 21. Frag«, ob Dr. Juro Hraschowetz öffentlich mit Schimpf-worten b«l«gt wordrn sei. Aus Grund dies«« Wahr-spruche« der Geschworenen wurde Otto Ambro-schitsch de« Vergehen« gegen die Sicherheit der E»re nach 8 491 und wegen Uebertreiung gegen die Sicherheit der Ehre nach § 493 schuldig erkannt und unter Anwendung de« außerordentlich«« MilderungSrechieS und de« Stralumwandlung»-rechte« zu einer Geldstrafe von 100 fl. zu-gunsten deS ArmenfondeS der Stadt Cilli verurtheilt. Di« einzelnen Fragen mit dem Stimmenverhältnisse bringen wir Raummangels halber in der nächsten Nummer. Z)ie verlogene Ketze gegen das Hiseta-spital. In der am 1. September 1899 erschienenen Nummer der in Cilli h«rauSg«gegebenen windischen Zeiischrisl „Domowina" wurden gegen die beiden Aerzte des Krankenhauses in Cilli Dr. Gregor I e s e n k o und Dr. Eduard G o 11 i t s ch Anwürfe «rhod«n, welche insbesondere die Fachkennimsse der beiden Aerzie in den Koih zu ziehen geeignet waren. Die beiden genannten Aerzte erhoben nun wegen de» Inhalte» de» Ariikel» gegen die „Domowina" die Anklage wegen Vergehen» geg«n die Sicherheit der Ehre vor dem Schwurgericht»hose in Cilli. Den G«geg«nstand der Anklage bildet«» inSdisonder» nachstehende Absätze des Artikel»: E» wird berichtet, das» Dr. G o 11 i t s ch «iner FrauenSperson, deren Finger g«schwoll«n war, diesen mit Gewalt abschneiden wollte, wa» aber die Frau nicht zuließ und sohin durch ganz einfach« Behandlung die Heilung de» Finger» selbst durchführte; die» sei aber nicht da» einzige Zeugni» über die Fach-kenntmsse de» Dr. G o l 1 i l s ch, vielmehr werden die Fachkennimsse desselben und de« Primariu« Dr. Jesenko durch nachstehend«» Vorfall noch besser beleuchtet: Eine« Tage« sei aus dem Krankenhause ein« noch lebend eingesargte FrauenSperson aus den Fried-hos gebracht worden, welche den ganzen Weg über im Sarge „zwillte", erst am Friedhos« sei der Sarg geöffnet wordrn. und da habe man in demselben die FrauenSperson lebend vorgefunden; daraufhin sei die FrauenSperson lebend zurückgeführt worden, allein einige Tag« daraus sei dieselbe dieselbe wirk» lich gestorben. In übergroßer Genauigkeit ihre» Stande» haben jedenfalls di« SpitalSärzt« «in« lebende statt einer todten FrauenSperson einsargen lassen. ES sei weiter» am 27. August 1899 in der Stadt bekannt geworden, dass in der Todtenkammer de» Krankenhaui«» «in dort aus d«r Bahre liegender Todter Feu«r gefangen hab«, und wird daher die Behaupiung ausgestellt, so werde in diesem Kranken-Hause vorgegangen, welche» eine Lande»anstalt sei; da der slovenische Lande»au»schus»b«isitzer Robic KrankenhauSreserent sei, wäre man neugierig, welche» Lob die Leitung und die Aerzte de» Krankenhause» erhalten werden. M in frage daher, ob denn solch« Aerzte nicht ein Stolz de« st«i«rmärkischrn LandeSauSschusse» sind? Mit diesen Anwürfen hat sich da« Blatt, welch«« zu lesen Dr. H r a s ch o w e tz in der tag» daraus stattgesundenen Pres»v«rhandlung g«g«n die „Deutsche Wacht" al» ehrenbeleidigenden Anwurf aussassie, noch nicht zusrirden gegeben, sondern musste noch hinzufügen, das» e» zwar schon all« g«m«in bekannt fei, aber doch nochmal» hervor-gehoben werden müsse» das» Dr. G o l l i t s ch im Umgänge mit Slovenen «amenlo» roh und un-geschliffen ist. Bei der über diese Anklage am 14. d. M. abgeführten Schwurgericht»verhandlung veranl-wortettn sich die beiden Ang«klagt«n, nämlich der Redacteur A«t6 B e g und d«r verantwortliche Druck«r«ileiter Ivan S p i n d 1 e r übereinstimmend dahin, sie hätten diesen Artikel deshalb in Druck gelegt und weiter verbreitet, weil sie ihn sür wahr gehalten haben, da in ja ihn gleicher Form d«r „Sloo«nSki Narod" gebracht hab« und unbeanständtt geblieben sei; für den Anwurf der Rohheit und Ungeschliffmhei» de» Benehmen» de» Dr. Gollitsch Slovenen gegenüber traten die Angeklagt«» den Wahrheitsbeweis an. . Der B«r>r«ter d«r Anklag« Dr. Ernst Mrau-lag d«antragt«, obwohl die Anklage gar nicht bemüssiget sei, «inen Beweis für di« Unwahrheil de» incriminiertrn Artikel» zu erbring««, die Verlesung der Acten über die aus eigenes Verlangen der b«id«n Ankläger gegen si« vons«it« des hohen LandeSauS-schusseS eingeleiteten und durchgeführten DiSciplinar-Untersuchung. Diesem Antrage wurde vom Gericht»-Hose stattgegeben. Der Vorsitzende Herr Landes» gerichtSrath R eitler constatiert au« dem Dt»-ciplinaracie in erster Linie den Umstand, das« vom Privatankläger Dr. Gregor Jesenko zwei Tage «ach dem Erscheinen »ine« dem incriminierttn Ar-tikel ähnlichen, j«doch keineswegs gleichlautenden im „SlovenSki Narod" an den steiermärkischtn Land«»-auSschus» der dringend« Antrag gestellt wurde, von diesem Schmäharnkel Kenntnis zu nehm«», soso« die DiSciplinaruntersuchung einzuleiten uns da» Ergebnis in Form einer Berichtigung de» Schmäh-artikel» im „SlovenSki Narod" zu veröffentlichen. E« wurde weiter» constatiert. das» zur Führung der DiSciplinaruntersuchung vom Landes auSschusse Docior Krode mansch abgeordnet würd«, das« dieser Zeugen einvernahm, die Bücher im Krankenhause pruste und in seinem Bericht an den Landesaus» schus« feststellte, das» im Krankenhause eine muster-hafte Ordnung herrsche und kein Anstand vor-gefunden wurde; bezüglich de» übrigen Jnhalie» des incriminierien Artikel« lege er die Zeugen-aussagen mit dem Bemerken vor. das« jeder der vernommenen Zeugen sich bereit erklärt habe, seine Autsage zu beeiden. Der Vorsitzende verla« sohin die Aussage de» seit sechs Jahren als Kutscher de» Spitalletchenwagen» fungierenden Anion Ko 11 a-ritsch, welcher bestätigt«, thatsächlich habe er die Leiche der verstorbenen Verdeu zum Friedhof ge-führt, sti dorlfilbst von drm nachkommenden ttrankeuhau»dien«r beauftragt word««, die Leiche, die au» Vers«h«n zum Frirdhos statt in die Od-buciionakammer de« Spital«« transportiert worden sei. in letzter« zurückzuführen, wa« er auch that-sächlich that. Weder ans dem Wege zum Friedhose noch am Friedhose selbst noch bei der Rückfahrt habe sich im Sarge irgend ein Laut hören lassen, e« sei daher unwahr, das« er ein noch lebende« Wesen zum Friedhos geführt, das» sich dortselbst dieser Umstand erwiesen habe, das» infolg« deff«n die L«bende zurückgeführt worden wäre; weder er selbst, »och der Krankenhau»diener, noch der Todten-gräber hätten mit irgend einer Person oder unter» einandtr den Borsall in der im mcciminierten Artikel enthaltenen Weise besprochen, und sei überhaupt am Friedhose außer den drei genannten Personen niemand anwesend g«w«s«n: der ganz« Artikel fei eine böswillige Erdichtung. . In gleicher Weise deponierten der Todtengräber Fartschnik und der Kcank«nhau»dien«r Johann N e u r e i t e r. Die Schwester Oberin der barmherzigen Schwestern, Hedwig Anschin bestätigte, das» die diensthabende Schwester Adelheid Wippel der damaligen Wärterin der verstorbenen Verdeu den Austrag de» Primariu», sür den Fall de« Absterbe«» der Genannten dir Leiche ders«ld«n zur Obduction bereit zu halten, übermittelt habe, das» 6 diese Wärterin, welche mittlerweile wegen ihrer Unaufmerksamkeit im Dienste längst einlassen worden ist, diesem Auftrage nicht nachgekommen sei. infolge dessen di« Leiche, wie die» „ach der Vorschrift im Krankenhause stets geschieht, sogleich in die Leich«nkammer am Fritdhos« überführt wurde: das» sie weiter» sosori. wir sie davon Kenntni» erhielt, dem Diener N « u r«i t e r den Austrag gegeben habe, sich sofort zum Friedhof zu begeben und den Rücktransport de» Leichname» in der ObductionSkammer zu veranlassen und das» die» auch geschehen sei; davon das« Verdeu nicht thatsächlich gestorben sei. beziehungsweise, das« sie bei ihrem Transporte aus den Friedhof noch lebend gewesen fei» ist keine Rede, die« umsoweniger, al« der Tod durch die äuit^iche Todtenschau einerseits und andererseits auch dadurch erwiesen gewesen sei, das« der Epital«priester der Leiche die Einsegnung ertheilt habe und sich dieser Prieser bei der Ein» segnung noch besonder« nach Hinwegnahme de» Leichenluche« durch eigene Anschauung von dem wirklichen Ableben de« Einzusegnenden stet« überzeuge und auch vorliegenden Falle» überzeugt hab«; in gleicher Weise deponierte die Schwester Wippet. Spi»al«verwalier Karl T a r 11«t hob in seiner Au«sage in«besonder« den Umstand bervor, das« die Schwester Oberin die Kosten de« Rücktransport?« d«r Leiche deshalb selbst Gestritten habe, weil diese au« dem Verschulde» einer ihr zugetheilt«» Wärterin «ntstanden war. B«i di«s«r Gelegenheit wurde bezüglich de« weiteren Anwürfe«, das» au» Verschuld«» der Gpiial»l«itung und Verwaliung eine Leich«. welche im Spital« aufgtbahrt war und zwar nicht üb«r Auftrag der Spital»l«itung, sondern über Weisung der Hinterbliebenen von der Eillier Leichen-B«stattung»-Anstalt aufgebahrt worden war, in Brand gerathen sei. durch die Aussagt» der Zeugen Sylvester. Seidl, N«ur«it«r und der barm-h«rzig«n Schwestir Wippet festgestellt, das« di« Leiche überhaupt nicht angkbrannt. sondern lediglich d«r Kreuzflor, durch ein«n Windzug «iner Kerzen« flamme zu nahe gebracht, verbrannt sei und das« die Angthörig«« und di« Anwesenden ihr Mis»sallen über diesen Vorgang nicht gegen die schuldlose SpitalSverwaltung und Leitung zum Ausdrucke brachten, sondern lediglich gegen den Inhaber der BestaitungS'Anstalt. welcher auch sofort fein Ver-schulden einsehend den Schaden durch Beistellung eines neuen Kreuzflore» gutmachte. Den Wahrheitsbeweis bezüglich de« rohen Benehmen« Dr. Go 11 itsch wollte der Angeklagte Ante Btg damit erbringen, das» er au« einem GerichtSacte be« k. k. Bezirksgerichte« constaiieren ließ, Dr. Go 11 itsch hab« ihn, al» er anlässlich d«S TschechenfesteS im Arreste de» Stadtamte» Cilli in Haft faß, auf fein« Beschwerde, eö stinke hier zu sehr, geäußert, wenn man sich nicht ordentlich wasche so müsse e» stinken, und das» Dr. Go 11 itsch diese Aeußerung über die Klage de« Ante B e g bedauert hab«. Da «in Wahrheitsbeweis bezüglich der übrigen Punkte nicht angeboten worden war, da weiier« zum BeweiSversahren nur der «in« Umstand noch von der Vertheidigung vorgebracht wurde, das« die Angeklagten zwei Tage vor der Verhandlung eine» Ausgleich anstrebten und dass dieser vom Vertreter der Anklage mit den Worten, ein Ausgleich sei überhaupt unmöglich, zurückgewiesen worden war. erklärte der Vorsitzende daS BeweiSversahren für geschlossen. Dr. Mraulag al« Vertreter der Anklage begründete dieselbe, bestritt das« durch die Aeußerung de« Dr. Gol 1 itfch ein Wahr-heitabewei« erbracht worden ist, das« diese Aeußerung an und für sich überhaupt roh genannt werden könne und bemerkte, das« die Verantwortung der Angeklagten sie hätten den Ariikel de« Narod für wahr gehalten, diese selbst richt«, weil wohl nur «in Mensch der auf d«r niedrigst«» Bildung«-stufe steh« «in« derart lächerlich« Beschuldigung sür wahr halten könne und man »inen Redacteur doch «inen höheren Bildungsgrad zumuthen müsse; er hob weiier« hervor, das« der Artikel lediglich deshalb in di« „Domooina" ausgenommen worden war. damit der Zweck diese« Blatte«, angesehen« und verdienstvolle d«utsch« Männer mit koth zu be-werfen, erfüllt werbe und das« der ganze Angriff ein derart niederträchtiger sei, wie man sich e« ärgtr nicht vorstrllen könn«. Die Behauptung der Artikel de« Narod sei ruhig hingenommen worden, sei «int unwahre, da Dr. I e s«n k o sofort die Einleitung der Untersuchung g«g«n sich und die sohinige Berichtigung des Artikel« gefordert habe; dafür aber, das« der Krankenhau<-Reserent Lande«-Au«schus« R o b i i nachdem sich die Unwahrheit de« Artikel» erwiesen habe, seiner moralischen Pflicht, ..Deutsche Wacht" die so schwer angegriffene Ehre der ihm unter-gestellten Aerzte nicht «inmal durch «in« B«richligung theilweise herzustellen nicht nachgekommen sei und sogar von einer Klage abgeraihen hab« — wohl au« dem Grund«, weil er die aus der Hand liegende Niederlage und Verurtheilung seiner Partei-presse vor Augen hatte, könne man die Privat» kläger nicht verantwortlich machen und seien diese bemüssigt. wenn sie von ihrer vorgesetzten Behörde nicht den nothwendigen Schutz erlangen, sich selbst durch die Klage Recht zu verschaffen. Dr. Mraulag beantragte die Bejahung der an die G«schwor«nen gest«llt«n Frag«», welche dahin giengen. ob durch den Artikel di« Ankläger verächtlicher und unehrenhafter Gesinnungen geziehen worden seien, ob sie eine» Vergehen« beziehungsweise Uebertretung nach § 356 bi« 358 St.-G. beschuldigt worden feien und ob sie dem öffentlichen Spotte ausgesetzt erscheinen und Verneinung der Frage auf Erbringung deS Wahrheitsbeweise» bezüglich de» Benehmen» Dr. G o l l i t s ch. Der Vertheidiger Dr. D e i k o gab zu, das« der Ariikel ein unbegründeter, unbedingt strasbarer Angriff gegen die Ehre der Prsvatkläger sei und mochte nur geltend, ein Schuldspruch könne nicht ersolgen, weil die Angeklagten in gutem Glauben gehandelt hätten. Die Behauptung be» Vertreter» der Anklage, den Zweck de» Artikel» anlangend, blieb von der Vertheidigung unbestritten. Nach ertheilter Recht»-belehrung bejahten die Geschworenen (Obmann Herr P o t o t s ch n i g g au» Windischgraz) sämmliche Schuldfragen bezüglich de» Redacteur» mit Au»-nähme der ersten und zehnten Frage einstimmig mit ja, di« erste mit neun Stimmen ja und drei Stimmen nein, die zehnte Frage mit eilf Stimmen ja und eine Stimme nein. Auf Grund diese« Berdicte« wurde sohin Ante B e g de» Vergehen» gegen die Sicherheit der Ehre »ach den §§ 7, 10, 239, 478—488 und 491 St.-G. und 28 Pr.-G. schuldig e'kannt, zu einer breiwöchenilichen Arrest-strafe, verschärft mit wöchentlich einem Fasttage und zur Veröffentlichung de» Urtheile« in der .Domooina' verurtheilt. Im Senate saßen al» Vorsitzender Herr Lande«g»rich>«raih R e i 111 r, al« Votanten Herr Lande«gerichi«rath G r e g o r i n und Herr Gericht«-Secretär E r h a r t i l Ein Erfolg der verständigungs Äclion? An all« steirischen ReichsrathS- und Landtag»-abgeordneten der Deutschen Volkspartei, sowie an alle Bürgermeister der deutschen Städte und Märkte des Unterlandes ist folgende Einladung ergangen: Graz. am 16. Februar 1900-Sehr geehrter Herr! Wir haben in Erfahrung gebracht, dass die Er-nennung eines slovenischen Landesschulinspectors sür Untersteiermark bevorsteht, wenn nicht bereits voll-zogen ist. Dies« Ernennung bedeutet den ersten entscheiden» den Schritt zur Zweitheilung unseres Heimatlandes. Unsere Geduld und. wir zweifeln nicht, auch die aller deutschen Steirer ist zu End«. Entschlossenes Handeln ist geboten. Wir laden Sie. geehrter Herr, zu einer Be-sprechung für kommenden Montag, den 19. d. Mts., Abends 5 Uhr, im Hotel .,Luq> goldenen Engel" und erwarten zuverlässig Ihr Erscheinen: Mit treudeutschem Gruß: Dr. Julius von Derfchatta, LandeSauSschusS-Beisitzer. Dr. Gustav Kokoschinegg, Lande «auSschulS-Beifitzer. Dr. Heinrich Reicher, LandesauSschusS-Beisitzer. Dr. Josef Schmiderrr, LandeSausjchus» Beisitzer. politische Rundschau. Z>ie Hehattsregulieruug der Kitfsvcamteu. Der Crntralverrin der Hilfsbeamten der k. t. Mini-fterien und k. k. Behörden in Wien. IX., Währingcr-straße Nr. 26 (Mozarthos) verfendet mittelst eineS Rundschreibens die beiden im Abgeordnetenhaus? in der XVI. Session eingebrachten Gesetzentwürfe — betreffend die Regelung der Stellung und der Bezüge der nichtacliven Staatsbediensteten (Diurnisten und Calculanten). — Bisher sind bereits von 1500 Collegen-Unterfchriften eingelangt, welche sich für die dringliche Behandlung des — von den R -Abg. Dr. Pommer, von Peßler, von Hoffmaun-Wellenhof, Heger, Dr. Sylvester und Genosse»,H am 21. No- 1900 vember v. I. eingebrachten und über Antrag Ix R.-Abg. Dr. Pommer am 6. December ILV9 » Umgehung der ersten Lesung — dem Budget Au«schuft zugewiesenen Gesetzentwurses auszusprechen. Aus viel« Kroilländern sind die Unterschriften noch ausstände Aus Galizien sind bereits 500 Unterschriften e» gelangt und es laufen noch immer welche von bsd ein. College« CisleithanienS am Sitzt einer BezirkShauvtmannfchaft, eincS Bezirksgerichts und einer Steuerbehörde, wo sich mehrere Hilfsbeam» befinden — die sich der Müh« mtterziehen wolletz di« Unterschriften einzusammeln — mögen so raty als möglich ihre Adresse an den Centralverein en» senden, da mit ihnen die Gesetzentwürfe zur Einsicht und Unterschrift übermittelt werden. Die gesammelt» Unterschriften werden durch eine Abordnung bet Vereines, bei Wiedereröffnung des Parlaments de» Budget-Ausschulse mit der Bitte um ehethunlichs« Behandlung des dort ruhenden Gesetzentwurfes übn» mittelt. Den Postmanipulationsdiurnisten Cislei» thanienS wird in ihrem eigenen Jnteresf« ans Herz gelegt, sich der Action anzuschließen. College»! Einigkeit macht stark! Seid einig! dann ist Aussicht vorhandeil. dass unsere gerechten Forderungen endlich einmal Beachtung finden unsere materielle Lage eine Besserunj erfährt. Die Zusammenkünfte der Mitglieder finde» jeden Samstag um halb 8 Uhr abends im Verein«, locale in Wien, IX., Währingerstraße Nr. 26 statt, wohin auch alle Zuschriften zu richten find. Der aus Khiua zurückgekehrte Bruder dei deutschen Kaisers, ?riu; Heinrich, wurde am Bah» hose in Berli« mit militärischen Ehren empfange». Es wurden 21 Salutschüsse gelöst. Der Kaiser tu» der Prinz umarmten und küssten sich wiederholt ua» fuhren unter begeisterten Huldigungen des massenhaft angesammelten PublicumS in das Schloss. Bei de» Festmahle zu Ehren des Prinzen erhob sich Kaiser Wilhelm zu folgendem Trinkspruche- »Eure königliche Hoheit! Mein theurer Bruder! Ich heiße Dich vo» Herzen in unserem Vaterlande und in unserer Hau«-stobt willkommen. Vor zwei Jahren sandte ich Dich hinaus, um Deine Ausgabe im fernen Osten zu löset und konnte es nur Gott anheimstellen. Dass er Dir seinen Schutz unb dem Werke bas Gelingen gebe. Der freudige unb begeisterte Cmpfang aller Schichte» meiner Resibenz, der Stadt Berlin, gibt Dir Zeugui» davon, mit welch liebevollem Interesse unser Volk Dich in ber Erfüllung Deiner nunmehr gelöste» Ausgabe begleitet hat. Der Empfang hat aber auch »och eine tiefere Bedeutung; tr ist ein unzweideutiger Fingerzeig dafür, wie groß das Verständnis für die Stärkung unserer Seegeltung in der Bevölkeruaz geworden ist. Das deutsche Volk ist mit feine» Fürsten und seinem Kaiser darüber willenSeinig, bajt eS in feiner mächtigen Entwicklung «inen nene» Markstein setzen will, mit der Schaffung einer große», allen Bedürfnissen entsprechenden Flotte. Wie Kaiser Wilhelm der Große uns die Waffe schuf, mit der» Hilfe wir wieder schwarz»weiß-roth geworden sind, so schickt sich das deutsch« Volk an. die Wehr sich >» schmieden, durch die eS, so Gott will, alle Ewigkeit schwarz-roth-weiß bleiben kann im Ju- und Auslande. Bei Deiner Heimkehr findest Du ein blühenb Knäblei» in ben Armen Deiner Gattin. Mögest Du als Patde für ben neuen Zuwachs unserer Flotte benselben sich unter Gottes Schutz in voller Stärke entwickeln sehe». Hurrah!" per Krieg in Südafrika. Die Erfahrung» in Südafrika haben das KriegSamt in London ver> anlaset, Borkehrungen für eine weitere Feldarmee tot 130.000 Mann zu treffen. Und wie der Kriegsminister in der Sitzung vom 12. d. M. de» englischen Oder» Hauses erklärte, besteh« die Absicht, die dauernd« Stirft de« Heere« an Infanterie, Artillerie und Eavallene, und zwar ungerechnei die in der Aushebung begriffe«» 3 Bataillone um 12 Bataillone Infanterie, 36 Batterie» Feldartillerie, 7 reitende und einig« Haubitzenbaltcr«, sowie 7 Eavallerieregimenter zu vermehren. Ebenso soll der Bestand de« Pionniere des Army ServicecorpS »er-mehrt werden. Zur Lösung de« Kriege« gebürt der H>»> weis auf die wertvolle Machircserve, welche da« Land besitzt. Im Frühjahr und Sommer soll der Rest der Miliztrupven eingeteiht werden. Den Freiwilligen soll eine größere Föderung gewährt worden. Die Regier»«, hofft durch einzuführende Aenderungen an 100.000 Mm» mehr zu erlangen. Wa« nun die kriegerischen Angelegt» heilen in Afrika anbelangt, so weiß man in Lonoo«. trotzdem daS KriegSamt bis Mitternacht de« 13. d. M. zu nicht geringer Beunruhigung der Bevölkerung kn» Meldungen vom Kriegjschaufplatze veröffentlichte, da*» der Rückzug de« Seneral» Buller ein vollständiger sei, indem er sein Lager zwischen dem groben und tlei«» Tugela. da« er feit Mitte Jänner inne hatte, verl-ffe» und auf da» Eüdufer de« kleinen Tugela sich jurii-gezogen habe. Die Lage in Ladysmith ist dadurch die I denkbar schlechteste. Nicht uur, das« der Versuch der I 1900 Deutsche Wacht 7 dorlfgen Besatzung, sich durchzuschlagen, vollständig misS- lang, eS geht auch der Proviant zu Cnde. Dir Truppen sind demoralisiert, die Widerstandskraft der Belagerten ist gebrochen. Lord Robert« traf am SamStag im Medderlager ein. Kimberley ist schwer bedrängt. l5ronje trachie neue Verstärkungen und weilere« schwere« Geschütz bi« aus 4000 Nardö an die Stadt heran und in Post lion, mit dem er Sbrapnels in da» Stadtcenlrum wirst. Pferdefleisch bildet di« ausschließliche Nahrung der Männer, während Frauen und Kinder, unfähig, Roslfleisch zu genießen, massenhaft sterbt». Besonder» die Kinder sterben ungeheuer ab. Die Sterblichkeit der Erwachsenen stieg seit December um 500 Procent. Seit 9. d. M. dauert die Beschießung ununterbrochen fort. Nobertö vereinigte hier drei Infanterie- und eine Tavalleriediviston zum sofortigen Einsätze Kimberley«, da« durch Hunger und Epidemien erschöpft und unfähig ist. länger zu widerstehen. Im Jänner zählte man allein ib«r 3000 Todte, darunter 90 Procent Frauen und Kinder. Robert« dürfte versuchen, Ervnje« linkt Flanke zu umgehen und Bloemfontain zu bedrohen, um dadurch Crcnje von Kimberley fortzuziehen. In Brüssel« Berichten klingt eS von einer Vermittlung durch Kaiser Wilhelm wieder. Aus Stadt und Land. Wege» Zl,Verfälle an Stoff musste« zahlreiche Gerichte für die nächste Kummer zurück» gelegt werde«. Namhafte Spende. Die bekannte Berliner Kammcrfängeri» Cilli L e b m a n n ließ dem hiesigen Thierjchutz» u irt Thierzucht Vereine 200 Reichsmark übermitteln als Jahres-deitrag. Vom katholische« Krauenvereiue. Wir werden von befreundeter Seite aufmerksam gemacht, dass unsere Mittheilungen über die Unterstützung einer arme» Frau in Unterkötting mit alten Semmeln ganz und gar nicht der Wahrheit entspricht. Wir stellen dies umfo lieber fest, als die damit betroffene Dame, wie uns bekannt ist, opferwillige Wohlthätigkeit ohne irgendwelche konfessionelle Motive übt. Selbstverständlich werden wir trotzdem den katholischen Frauen-verein mit seinem confesstonellen und clerilalen Hinter-gründe nicht aus den Augen verlieren. Kheateruachricht. Da die Operette .Der Bice-Admirat" bei ihrer ersten Aufführung am Donnerstag eine so stürmische Ausnahme fand und schon einen Tag vorder vollständig ausverkauft war, sieht sich die Direktion veranlasst, die prächtig ausgestattete Operette diesen Sonntag zu wieder» holen. „Der V i c e - A d m i r a l' gelangt somit Sonmag, den 18. d. M., abend» 6 Uhr zur zweiten »nd letzten Aufführung. — Direktor Knirsch ersucht uns mitzutheilen, dass da» Gastspiel des Fräulein Nelly Hönigswald vom Grazer Stodnheater, welches am 16., 17. und 18. d. M. stattfinden sollte, verschoben werden musste. — Herren-Masten-Costüme können bei Herrn Direktor Knirsch in dessen Wohnung. Grazerstraße 26, ab '/» 4 Uhr «achmiitags ausgeliehen werden. — In Vorbereitung sind die neu angekausien Novitäten: „D e r goldene Käfig" und „M amsekle Tour« b i l 1 o n", welche demnächst zur Ausführung kommen. Kenerwebrverein in Kochenegg. Der Feuer-wehrverein in Hochenegg sängt wieder an aufzuleben. Lei der am I I. d. Mts. stattgesundencn Neuwahl wurden Herr Franz K l e i n s ch r o d t zum Haupt-mann und zu dessen Stellvertreter Herr I. T r a m-schek gewühlt. Ferner giengnl aus der Wahl hervor: Herr Johann P ö t s ch e r als Cassier, Herr Fritz Lang als Schriftführer. Herr Fr. K. U r a t a r i t f ch als Steigerzugsführer und Herr Michael P l e d n i k als Epriyenzugsführer. Der Verein ist zu beglück-wünschen, da an der Spitze des Vereines eine Per-sönlichkeit steht, die es versteht, sich Achtung und Liede von Seite seiner Kameraden zu verschaffen. Der Verein zählt schon jetzt 32 ausübende und 22 unterstützende Mitglieder. Ein kräftiges „Gut Heil" der» weiteren Fortbestände des Vereines! Stellungen. Die he»rigen Hauptstellungen werden vorgenommen in VoiiSberg am 20., 21., 22«, und 23. März, in Kleisdorf am 26., 27., und 28. Mär», in Weit am 28., 30., und 31. Mär,, in Birkfeld am L. und 3. April, in Pöllau am 5. und 6. April, in Lcrau am 7. April, in Friedberg am 9. April, in Hartberg am I I., 17. und 18, April, in Frvhnleiten am L0. und 21. April, in Graz (sür die Umgebung) am 23., 24., 25., 26., 27. und 28. April, in Graz (Stadt) am 30. April, 1., 2., 3., 4., 5., 7., 8., 9., 10. und 11. Mai. in Leob«n am 20., 21., 22. und 23. März, in Eisener, am 24. März, in Admont am 26. und 27. März, in Rottenmann am 23. März, in Meutern am 29. März, in Jrdmng am 30. März, in Gröbming am 31. März, in Aussee am 2. April, in Knittelfeld am 4., 5. und 6. April, in Zudenburg am 9., 10. und 11. April, in Obdach am 17. April, in Oberzeiring am 19. April. In Oberwölz am ZI. April, in Murau am 23. April, in Neumarkt am 2-i. April, in Kindberg am 27. und 28. April, in Mürzzuschlag am 30. April. I. und 2. Mai, in Maria-Zell am 4. Mai, in Afl«nz am 7. Mai. in Brück a. d. M am 9., 10. und 11. Mai, in Leibnitz am 20., 21., 22. und 23. März, in Arnfel» am 24., 26. und 27. März, in Wilden am 2?. und 29. März, in Stainz am 31. März, 2. April, in Deutsch-Landsberg am 3. und 4. April, in Eibi«>oald am 5. und 6. April, in RadkerSburg am 9. und 10. Aprll, in Marburg.(Stadt) am II. April, in Mnreck am 17.. 18. und 19. April, in Marburg am 20., 21., 23. und 24. i«pril. in Windisch Feistritz am 25. und 26. April, in Et. Leonhard am 27. und 28. April, in Kirchbach am 30. April, I. Mai, in F«ldbach am 3., 4., 5. und 7. Mai, in Fehring am 8. und 9. Mai, in Fürstenfeld am 10. und 11. Mai, in Ober-RadkerSburg am 20. März, in Luttenberg am 21. und 22. März, In Frledau am 23. und 24. März, in Pettau am 26., 27., 28., 29. und 30. März, in Pettau am 31. März, in Rvhitsch am 2. und 3. April, in St. Marein am 4. und 5. April, in Drachenburg am 6. und 7. April, in Rann am 9., 10. und 11. April, in Lichtenwald am 17. und 18. April, in Cilli am 19 April, in Pras«berg am 20. und 21. April, in Cilli am 23., 24., 25., 26.. 27. und 28. April, in Schönstem am 30. April, I. Mai, in Windisch-Graz am 2. und 3. Mai, in Mahrenberg am 4. und 5. Mai, in Gonobitz am 7., 8. und 9. Mai, in Franz am II. und 12. Mai. Leovea. Am 3. d. MtS. fand in Leoben die gründende Versammlung des Verbandes „Murwacht" des Bundes der Germanen statt. Die AusfchusS-wähl hatte folgendes Ergebnis: Haberl Obmann, Millauer Obmann-Stellvertreter, Amtmann Schrift-führer, Heim Schriftführer - Stellvertreter, Winkler Zahlmeister. Unterreiner Zahlmeister - Stellvertreter, Endres Bücherwart, Brandstätte? Bücherwart-Stell-vertreter, Fassler Hauswart, Prannfeis Bücherwart-Stellvertr., Hallada Ausfchuss, Strohmeier AuSfchusS. Hine ZSanderlehrstesse sür Aienenzucht in Steiermark kommt beim Centralvereme für Bienen-zucht in Oesterreich zur Besetzung. Bewerber müssen die Theorie und Praxis der Bienenzucht beherrschen, über eine fließende, leicht fassliche Vortragsweise versügen und in der Nähe der Bahn wohnen. Ueber Zahl der jährlichen Wanderfahrten und Honorierung ertheilt Ausküi sie die Vereinskanzlei. Wien, I , Post-gasse Nr. 2. Offerte bis 20. Februar l. I. Krübjahrsweinmarkt in chraz. Nach einer un« zugekommenen Mittheilung wird der von der Stadtgemeind« Graz vtranstalrrte Weinmarkt am 30. und 31. März und am I. April l. I. in der hi«zu besten« geeigneten Obsthalle der Gemeinderealität Nr. 82, Keplerstraße, stattfinden. Hiezu werden zugelassen Weine aller Art und in jeder Menge, welche in Steiermark geerntet und vom Producenten eingesendet wurden, ferner Geräthe, die mit tem Weinbaue und der Kellereiwirt-' schaft im Zusammenhange stehen, sowie Obstwein und peirischer Champagner. Damit ein« leichtere Uebersicht über die Weine dc« Lande« geboten werden kann, werden selb« nach den verschiedenen Weinbaugebieten geordnet zusammengestellt werden. Auch ist beabsichtigt, Stunden der Markttage ausschließlich den Weinkäufern im Großen Von 56 Liter aufwärt» vorzubehalten, und werdtn Ein-richtungen getroffen, die es den Großkäufern ermöglichen, in einem abgesonderten Locale die Geschäfte abzuwickeln. Um eine möglichst große Beschickung de« Weinmarkte« Vonseite der Producenten zu bewerkstelligen, wurden in allen Theilen de» Weinbaugebiete« von Steiermark Vertrauensmänner aufgestellt, welche die Ausgabe habe«, die Producenten zur Beschickung de» Weinmarkte« auf-zumuntern und denselben mit den nöthigen Rathschlägen in Bezug auf Absendung, Verpackung k. an die Hand zu gehen. Um auch einzuwirken, dass eine genügend große Zahl von Käufern den Markt besucht, sind gleich-falls verschiedene Vorkehrungen getroffen worden. Ueber-die« hat die Handel«- und Gewerbckammer in Graz die Zusicherung ertheilt, das« sie nicht nur im eigenen Kamme,bezirke für einen möglichst zahlreichen Besuch Sorge tragen wolle, sondern auch auf die übrigen Handelskammern, inSbesonder« jene der Alpenländer in dieser Richtung einzuwirken gewillt sei. Auch der Landes-verband der Gastwirtegeroffenschasten hat die Unterstützung zugesagt und eine rege Betheiligung vonseite der Gast-Wirte in Aussicht gestellt. So ist denn zu hoffen, das« der Grazer Weinmarkt da« werden wird, waS er werden soll und Käufern nnd Verkäufern zum Vortheil gereicht. Mittheilung des Hbstöauvereiues für Mittel-steiermark. Die VereinSleitung gibt bekannt, dass es ihr gelungen ist, sür die Mitglieder des Obst-bauvereines eine bedeutende Preisermäßigung beim Bezüge des Schwefelzerstäubungs-ApparateL, System Fluck, zu erwirken. Der vom Herrn Richard Jluck k. k. Rechnungsassistenten, erfundene Apparat ver-bindet mit seiner Einfachheit in der Conftrurtion eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit. Der Apparat kostet für Mitglied» des Obstbauvereis 11 Kronen und ist vom Herrn Johann Hafner, Kunsttischler, Keplerstraße 81 Graz, zu beziehen. AaHr- und Siehmärkte in Steiermarli. Am 23. Fedrnar: Graz, Stechviehmarkt nächst d«m Schlacht» Haus«. — Am 24. Februar: Graz. Getreid«-, Hru-und Strohmark« am GrieS-, Holzmarkt am Dietrich-steinplaäe. — Arnfel«, Viehm. — Drach«nburg, Jahr-und Birhm. — Gleichenberg, Bez. Feldbach, Jahr- und Viehm. — Heiligen Geist bei Lotsche, Bez. Gonobitz, Jahr- und Viehm. — Knittelfeld, Jahr- und bedeui«nd«r Viehm. — Paff.ril, Bez. Weiß, Jahr- und Viehm. — Rann, Schw«inemarkt. — Rohltsch, Jahr- und Vieh-markt. — Tüfser. Jahr- und Viehm. — Wildon, Jahr-und Viehm — Windisch-Feistritz, Jahr und Viehm. — Am 26. Ftbruar: Fehring, Jahr- und Viehm. — St. Gallen, Jahr- und Viehm. — Gant«, Bez Marburg, Jahr- und Viehm. — Geistthal, Bez VoitSberg, Jahr« und Viehm. — Groß-Lobming, Bez. Knittelfeld, Jahr-und Viehmarkt. — Dt. Leonhard. Bez. Windischgraz, Viehm. — Rante«, Bez Murau, Viehm. — Videm, Bez. Rann, Viehm. — Leiblich, MonatS-Viehmarkt. — Am 27. Ftbruar: Gröbming, Jahr- und Viehm. — Am 28. Februar: Graz, Getreide?, Heu und Stroh-markt am Grie«-, Holzmarkt am Dietrichsteinplatz«. — Hartb«rg, Jahrm. — Pettau, Schweinemarkt. Hin billiges Hausmittel. Zur Regelung und Aufrechthaltung einer guten Verdauung empfiehlt flch der Gebrauch der feit vielen Jahrzehnten bestbekannten echten „M oll'» S e l d l i tz - P u l v e r", die bei geringen Kosten die nachhaltigste Wirkung bei Berdauungsbe-schwerden äußern, Original-Schachtel 2 Kronen. Täglicher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. u. k. Hof-Lieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Apotheken der Provinz verlange man auSdrück-lich Moll'S Präparat mit deffen Schutzmarke und Unterschrift. 3452-1-95 Vermischtes. Alte Locomotiven. Wenigen dürfte bekannt sein, dass die ältesten existirenden Locomotiven auf der Strecke Mannheim-Heidelberg fahren. C» sind die« Locomotiven, die alle die Jahreszahl 1864 tragen, heut« also 54 Jahre hindurch im Dienst« st«h«n. Sie wurden, wie wir der diesbezüglichen Mittheilung des Patent-Anwalte» I. Fischer in Wir» entnehmen, im Jahre 1845 von den damals berühmten Ingenieuren Scharp entworfen, die in London al» Stephenion's Rivalen auftraten. Diese Maschinen find während ihrer ganzen 5^jährigen Dienstzeit nur selten und auch dann nur In unwesentlichen Theilen repariert worden, und noch heute versehen sie den PersonenzugSdienst zwischen H«idelberg und Mannheim in präciser Weise, wobei sie die Züge, au» 10 Wagen bestehend, mit einer Ge-schwindigkeit von 62 km pro Stunde ziehen. Au» Gründen der Pietät hat die Cisendahnverwaltung diese» Maschinen auch stets ihren schönen rothen und grünen Anstrich erneuert, während alle anderen Maschinen der Linie etnförmiv braun sind. Hine Reminiscenz. In der Wiener Montags» revue gibt ein Wiener Publicist folgende Reminiscenz zum Besten: „Ich wohnte im Sommer 1887 im Pusterthal, oben im prächtigen Wildbad Jnnichen. Wiederholt sah ich die bleiche majestätische Gestalt deS deutschen Kronprinzen, von seiner Gemahlin b«gl«itet. den damals noch viel primitiveren Waldweg von Toblach herüderwandeln und auf einer der Bänke Ruhepause machen, welche seitdem historisch« Reliquien gewoiden sind. Besser im Gedächtnis aber ist mir noch ein andere«. Ueber daS Leiden deS Kronprinzen war daS tiefste Geheimnis gebreitet. Die Berliner Hofärzte schienen nicht einig oder eigentlich im Unklaren, erst als man den ersten Kliniker und d«n «rsten Chirurgen der Universität berief, wurde da« entsetzliche Wort „Kehlkopfkrebs' auSge'prochen. Nun aber ergleng erst recht der Befehl zur äußersten DiScretion. Im Au«-lande hörte man schon gar nicht» Berlis«licheS darüber. Einer der beiden Berliner Professoren korrespondiert« mit einem Wiener Professor von Weltruf und in einem Briefe fand sich die streng vertraulich« Mittheilung der Wahrheit über die Krankheit de» Kronprinzen. Von dem Wiener Kliniker erfuhr ich sie. Bald darauf be-geguete ich einem hohen Beamten des Ministeriums de» Aeußern. Da die Sach« all« Welt beschäftigte, ergab sich meine Frage eigentlich von selbst: „Weiß man im Ministerium etwas Genaueres über die Krankheit des deutschen Kronprinzen?* „Nein; ich wenigst«»« weiß nichts und es wäre sonderbar, wen» andere bester informiert wären." „Weiß der Minister (Graf Kal-noky) etwas?" „DaS kann ich nicht sagen, aber ich 8 1900 glaubt nicht, dass er besser unterrichtet ist. al» da» ganze Hau«." „Haben Ei« Gelegenheit, ihn darübcr zu befragen?" »Gewis».' „Gut; wenn der Herr Minister die Wahrheit nicht kenne» sollte, so werdeo Sie morgen in der Lage sein, ste ihrem Chef auf Grund unansecht-barer Quellen mittheilen >u können." Und der Minister Wulst« wirklich nicht, welchtS die Krankheit de» deutschen Kronprinzen sei. und erfuhr den traurigen Zusammen-hang erst durch einen seiner Hofräthe, der ihn von einem Wiener Zeitungsschreiber gehört hatte, dem er von einem Wiener Professor erzählt worden war, dem ein Berliner Kliniker in einem Briefe darüber geschrieben hatte. Ungefähr fo wird die ganze Weltgeschichte gemacht; ich habe da» auch in manchen anderen Fällen bestätigt gefunden. Eilchesendet. (keil'« Bodenwichse) ist da« vorzüglichste Einlai«mittel für harte it.ödrn. Keil'S Bodenwichse kommt in gelben Blechdosen zum Preise von 45 Kreuzern in den Handel und ist bei Traun & Stiger erhältlich. 3699 All alle Laudpostbedicostttell Oesterreichs ohne Unterschied an Stellung und Geschlecht! Im allseitigen Einvernehmen der bestehenden Post-me>stenxreine und Postexpedilorenvereine Oesterreich« zum Zwecke der Besprechung und Förderung der Slandesinle-ressen aller Landpostbediensteten ohne Unierschied wird ein aUg. Postmeister- u. posterpeditorentag am V. März l. I. um 10 Uhr vormittag i» der Volkshall» t>e« nruen Rathhause« in Wie» abgehalten werden. Alle Standesgenoffen werden hiemit zu einer recht zahlreiche» Betheiligung zum Zweck« «iner imposanten Manifestation der U»Haltbarkeit der herrschenden »tande«-Verhältnisse eingeladen. vas stündige Äctionscomilö. Z»ie Kinführnng des Maljkaffees, welche vor circa einem Decennium begann und heute fast über die ganze civilisterte Welt verbreitet ist, erwei»« sich immer allgemeiner al» von den wohlthätigsten Folgen begleitet für die Gesundheit und die Volkswirtschaft. E» ist gar nicht abzuschätzen, welche Ersparnis an Geldwert und welche Förderung an Wohlbefinden und Kraft durch diese von der Firma Kathreiner erst allgemein bewirkte Ein-führung eine» gesunden, heimischen Kaffeegetränke» er» zielt wurde. Die Zeit ist gewis» nicht sern, wo Kath-reiner» Kneipp-Malzkaffee sowohl al» vorzüglichster Zusatz zum Bohnenkaffee, oder dort, wo Bohnenkaffee ärztlicher-seit« untersagt ist, auch pur getrunken, in jeder Familie heimisch sein wird. E» ist gewis« jede HauSfrau zu beglückwünschen, welch« dies« wichtige hygienische Ber-besserung unseres täglichen GewohnheitSgetränke« zum Segen der Ihrigen eingeführt hat oder einführt und fördert. Anentgettliche Stellenvermittlung und Ker- berge erhalten brave deutsche Dienstmädchen in Marburg, Bürgerstraße 44, II. Stock. — Nähere Auskünfte werden in der Herberge ertheilt. Allen brieflichen Anfragen ist eine Marke für die Rück-antwort beizulegen. Dienstmädchen, welch« von auswärts kommen, haben sich vorher schriftlich in der Herberge anzumelden. Südmark-Krauen- und Mädchen-OrtSgruppe Marburg. Gegen Hasten und Katarrh, bei. der Kinder gegen' Verftchleimniig, Heiserkeit, Hals-, MagenNiereu-und Blusenleiden, sowie bei Influenza ist bestens empfohlen die Kiratner Schnti marke. Römer-Quelle. «ST4-I1 I)iik scliiHto TnH'Uviixxer. Haupt-Depot: Josef Matiö in Cilli. auanwiui Schutz marke: Anker LIHIMEHT. CiPSICI COMP. au« Richter« »tz-theke i» Prag, anerkannt vorzüglichste schwer,stille«»e If iiirdbune; »tun Preise von 40 kr., 70 kr. und 1 st. vorrätig in allen Apotheken. Man verlang« dies«« allgemein beliebte Hausmittel gefl. stet« uur i» Lriginatflasche» mit unserer Schutzmarke „Halte" au« Richter« Apotheke und nehme vorsichtiger Weis? nur Flaschen mit dieser Schutzmarke al» Crigisal-Erjatgti« an. ^ Richter» «Pitheke zi« Golde»« L«»e» «umin in Vvag, lllliiMtDHti S- innui» Verdauungsstörungen, Magenkatarrh, Dyspepsie, Appetitlosigkeit, Sod- brennen etc., sowie die Hiitarrho «ler Lultwoge, Verachlelmung, Husten, Heiserkeit sind diejenigen Krankheiten, in welchen —------------------ nach den AussprOchen niedicinUchei Autoritäten mit besonderem r.rfolge angewendet wird. Kundmachung. Um die Anwendung künstlicher Düngemittel in der Landwirtschaft, insbesondere für den Obst- und Weinbau in Steiermark zu fördern, hat der hohe steierm. LandesausschusS mit Verordnung vom 30. Juli 1895, Z. L03V6 die steierm. landwirtschaftlich-chemische LandeS - Versuchsstation in Marburg be-auftragt, die Bestellung solcher Düngemittel auf ge-nossenfchaftlichem Wege in billigster und zuverlässigster Weise durchzuführen. Die Bestellung durch die genannte Anstalt er-folgt, sobald sich Theilnehmer für eine Menge von nahezu 10.000 Kilgr. gefunden haben. Es ergeht daher an alle Interessenten, welche den Bedarf an künstlichen Düngemitteln in dieser Weise decken wollen, die Aufforderung, sich für die Frühjahrssaifon thunlichst sofort, jedenfalls bis längstens 25. Februar entweder schriftlich unter Angabe der gewünschten Menge und der Art des benöthigten Düngemittels an die unterzeichnete Leitung zu wenden, oder diese Angaben persönlich in den Räumen der Anstalt sUrbanigasse 23) zu machen. Die Vertheilung erfolgt sogleich uach Ankunft der Sendung, wovon die Theil-nehmer verständigt werden, am Bahnhöfe in Mar-bürg oder gegen einen geringen, durch die Ueber-führungskosten verursachten Ausschlag innerhalb 1 —2 Wochen im Lagerraume der Versuchsstation. Die Be-zahlung hat sofort beim Empfange des Düngemittels zu erfolgen. Alle näheren Auskünfte ertheilt: Die Leitung der landw. chci». LandeS-LerfuchS-Ztatioa in Marburg. HB. Ueber die Art und Menge der anzuwendenden künstlichen Dangemittel gibt die oben g«»eichnele Leitung auf schriftliche Anfragen umgehend Auskunft. Dies« Anfragen müssen die Angabe enlhalten, welche Culturgattung gedüngt werden soll, die Beschaffenheit des Bodens (leicht, schwer, Lehm. Sand it.). ob da« Grundstück nas« oder trocken ist, di« Vorsrulbt und «twaige Düngung desselben and allsälliq« sonstige wissenswerte Bemerkungen. 4650—14 Oeffentliche Erklärung! Die gefertigte Port rät-Knnatanat alt hat, am unliebsamen , Entlaaannven Ihrer kmatlerlaeh vur>il*llrhai feaehulten | Poitritmalar enthoben »» »«>» snil nur, »in 4k< aeltien Weiter i bp'chifiiiren au kü.men, für Karat* Zelt and nur bi» »uf Widerruf brachloea«n, uf Jrglicne» HoImd »der Gewinn au versiebt'a. Wir liefern für nur 7 fl. 50 kr. fala kaum der HUfte dea Werthe« der blowen Ueratellu ngtkoiten ein Porträt in Lebensgrösse (Brustbild) ii pruUTilltt. ilegutti, Schfm-G«H-Bir»ckrikin deaaen wirk lieber Werth miadeatena 40 Ualdea 1% Wer daher aaatrebt, aeln eigL-nea, oder daa rartrlt aelner »au, (einer Kinder, Eltern, Oeeehwtab-r odar an ■lerer thruier, aelbat langet veratorbeaer Verwandt» oder freunde machen tu Iaasen, hat bloa die betreffende Photographie, gleichviel iu welcher Stellau*, einzuengen and erhält in 14 Taxen ein Portrit, wovon er gewlaa auf. ! hSfthite aberraacht u d enuBokt aaln wird. Die Kiatc tu« Poririt wird aura &clb«t koatenpreiac , berechael. Ueatellungeo mit Belachluaa der Photographie, welche mit dem fertigen Porträt uubeauhidigt retournl rt wird, j werden nur bla aas Widerruf »» obigem Praiae grgea ^ Kai hnabmc oder vorheriger Einsendung da« Uetragea ent- ; gt'gengenoramen von der PortrAt>I(uDMt«AuMtaU „KOSMOS" Wico, Mariabilferatrasie 116. BV l'ttr vonilgllehate, gewlaaenbafteate Aua-! führung »ad natnrgetreneatet- Aehnlichkeit der Porträt, wird tiarauti« gelelatet. DW M* Maa.enhafte Anerkennung»- nnd Dankaaganga-achreihe» liegen aar bgeutlichea Einaiclit für | Jedermann auf. MOI-f ( 4431 '*d, *** Leonhardi's Schreib-und Copier-Tinten sind die besten! Niederlage in Oilli l>ei Fritz Rasch Buch- und Papierhandlung. Sazlehtwr- Billciwasser ,,Hunyadi Jänos" AIs da» beste anerkannt und bewährt. Mehr als 1000 Gutachten hanrorragsodar Aarata. ßRÄZAY'scher FRANZBRANNTWEIN W UnortaaixMftMf Weltberühmtes und altbew&hrtei Hansmittel bei CSIrht, Kheuiiia. Taigraliir. 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Er hatte wohl gewusSt, dass dies früher oder später das Ende sein würde, und er hatte durch kleine ver-trauliche Mittheilungen, die er hier und da ausgestreut, vielleicht sogar selbst ein wenig dazu beigetragen, die Katastrophe zu beschleunigen; aber dass dieselbe schon sobald und mit solchem Eclat eintreten würde, hatte er bei der Findigkeit der Baronin denn doch nicht geglaubt. „Für diesen Dienst bin ich in Ihrer Schuld, Frau Baronin!" sagte er zu sich selbst, während er daS ZeitungS-blatt zusammenfaltete und in die Brusttasche schob. „Vor dem Staatsanwalte wenigstens denke ich Sie diesmal noch zu bewahren.!- Und er fuhr unverzüglich zu seinem Rechtsanwalte, um ihm die Herbeisührnng eines Arrangements mit den Gläubigern der Frau von Sebottendors aufzutragen. ^Sie brauche» nicht allzu engherzig zu verfahren," sagte er ihm. „Es kommt auf ein paar tausend Gulden mehr oder weniger nicht gerade an. Nur mein Name muss selbstverständlich verschwiegen bleiben." Und der Anwalt erwiderte mit einem feinen Lächeln -„Ich begreife vollkommen, Durchlaucht! — Niemand soll die Person des großmüthigen HelferS errathen!" L Ein lachender Erbe. Frau Liebrecht hatte keine Ursache mehr, sich über den traurigen Zustand ihrer besten Stube zu beklagen, und ihreS Ehrendienstes als Beschützerin der Unschuld war sie ebenfalls schon seit Wochen enthoben. BiS auf wenige kleine Abweichungen waren die Dinge wieder in jenes ruhig gleichmäßige Geleise zurückgekehrt, in welchem sie sich vor Valentin Körner's Einzüge bewegt hatten. Die Antiquitäten und Kunstgegenstände, welche die malerische Ausstattung deS „Atelier" ausgemacht hatten, waren mitsamt dem Nitterfräulein auf den Boden hinaufgewandert, und der einzige Gegenstand, welcher noch an die frühere hohe Bestimmung des Wohnzimmers erinnerte, war die große Staffeln mit dem angefangenen Madonnenbilde. Der unfertige Zustand desselben inusete zwar die Be-urtheilung einigermaßen erschweren, doch wäre schon jetzt sehr wohl ein gelinder Zweifel gestattet gewesen, das« es sich nach seiner Vollendung wirklich alS jenes Meisterwerk dargestellt hätte, welches der hochfligenden Phantasie seines Erzeugers vorgeschwebt hatte. Im übrigen waren die alte», ehrwürdigen Polster-möbel der Frau Liebrecht mit ihren verschossenen grünen Ueberzügen wieder vollkommen zu ihrem Rechte gelangt. Kein Stäubchen war an ihnen zu entdecken und kein vergessener Papierschnitzel störte die musterhafte, harmonische Ordnung des Ganzen. AlS eine neue Wandzierde — wenn es auf diese Bezeichnung Anspruch erheben konnte — war übrigens ein umfangreiches Oelgemälde in prunk« vollem Goldrahmen hinzugekommen, das seinen Platz allerdings nicht an der bestbeleuchteten Stelle, sondern in der dunkelsten Ecke deS Gemaches erhalten hatte. Es war jenes merkwürdige Seestück Valentins, daS nach Schluss der Ausstellung als unverkauft dem Künstler wieder übergeben worden war. Und wenn man bei seinem Anblicke ohnedies geneigt sein musste, jenem boS-haften ZeitungSkritiker recht zu geben, so trug eine An» zahl regelloser, dicker Farbenkleckse auf den dunklen Wellen und an dem tiefdunklen Himmel, die augenscheinlich erst neueren Datums waren, nicht eben dazu bei, den künft« lerischen Wert des GemäldeS zu erhöhen. DieS Bild stellte in einem gewissen Sinne den Nach« lass deS Künstlers dar; denn er selber war durch Hunderte von Meilen von der Wohnung der guten Frau Liebrecht geschieden, und eS war wenig Aussicht vorhanden, dass die morschen Dielen der besten Stube noch einmal unter seinen wuchtigen Tritten erzittern würden. Alle diese Veränderungen aber hatten sehr ver-schiedenartige, theils traurige, theils freudige Ursachen 2 gehabt. Und — wie cs nun einmal im menschlichen Leben zn gehen pflegt — die traurigen Ereignisse waren nicht nur zuerst eingetreten, sondern sie hatten ihre Wirkung auch auf viel länger hinaus fühlbar gemacht. Doch war ihr Schauplatz nicht so sehr die Behausung der Frau Liebrecht, wie die kleine Wohnung uiiler dem Dache gewesen, und es war damit auf eine recht natürliche und alltägliche Weise zugegangen. — Am Abende des nämlichen Tages, an welchem Doctor Herbert Riedinger feine bedeutsame Unterredung mit dem Fürsten Jo^ni Caragiali gehabt, wurde die Glocke an der WohnungSthür der Frau Liebrecht noch einmal in heftige Bewegung gesetzt. Nicht ohne Ueberrafchung fah die dicke Zimmcrvermietherin Fräulein Wally Friedemann mit thränenübelströmtem Gesichte und offenbar in größter Verzweifluug und Rathlosigkeit vor sich stehen. Kaum war sie vor Schluchzen imstande zu sprechen, und bei dem nicht sehr ausgebildeten Begriffsvermögen der guten Frau Liebrecht währte es eine geraume Weile, ehe si« über den neuen Kummer des jungen Mädchens unter-richtet war. Dann aber lieferte die wackere Dame den Beweis, dass sie nicht nur den Mund, sondern auch das Herz auf dem rechten Flecke habe, und die beiden schütz-losen Frauen in der Mansardenwohnung konnten sich in Wahrheit glücklich schätzen, einen so thatkräftigen Bei, stand gefunden zu haben. „Wenn Ihre Mutter mit einemmale so schwer krank geworden ist, wie Sie erzählen, liebes Kind," sagte sie, „so können Sie natürlich nicht mehr allein mit ihr fertig werden. Unser eine, die schon einen Mann und drei Kinder ins Grab gelegt hat, weiß mit solchen Sachen am Ende besser Bescheid, als so ein junges, unerfahrenes Ding, und wenn Sie keinen Freund und keinen Verwandte» in ganz Dresden haben, so ist es Menschenpflicht, da ein wenig nach dem Rechten zu sehen! Lausen Sie nur schnell zu einem Arzte, liebes Fräulein. Ich will meinem Doctor auf der Stelle sagen, dass er sich fein Abend-essen heute allein zurecht machen muss. Der andere ist glücklicherweise ausgegangen, und wie ich ihn kenne, kommt er vor Mitternacht nicht zurück I" Herbert mühte sich eben mit einem vergeblichen Ver-such, seine trüben Gedanken bei einer Arbeit festzuhalten, als Frau Liebrecht mit dieser Eröffnung in sein Zimmer polterte. Aber kaum hatte er gehört, um waS es sich handle, als er sich auch schon erhob und mit Bestimmt-heit erklärte, er werde den beiden Damen ebenfalls bei-stehen, so gut er's vermöchte. DaS junge Mädchen mit dem sanfte» Madonnengesichte und die arme blasse Frau aus dem LeidenSbette hatten sogleich seine wärmste Theil-nähme gesunden, und vielleicht war es ihm gerade in dieser Stunde eine willkommene Hoffnung, über der Sorge um ein fremdes Schicksal sein eigenes vergessen zu können. Krau Liebrecht sah ihn zwar anfänglich etwaS zweifelnd an, schließlich aber meinte sie: „Nun ja, Sie können das arme Kind auf der Suche nach einem Doctor begleiten I Man weiß nicht, waS einem hübschen junge» Mädchen in der Dunkelheit alles passieren kann; denn es laufen am Ende genug solcher windigen Gesellen, wie Ihr Freund Valentin einer ist, in den Straßen herum. Zu was anderem werden Sie da oben allerdings schwerlich zu gebrauchen sein!" lind nach ihrem Wunsche war eS geschehen. Wally sträubte sich nicht, Herberts Begleitung an-zunehmen; denn der Schrecken und die tödtliche Angst um das bedrohte Leben der geliebten Mutter hatten sie so sehr aller Fassung beraubt, dass sie Mühe hatte, auf-recht zu bleiben, und dass sie wiederholt gegen eine An-Wandlung ohnmächtiger Schwäche ankämpfen musste. Auf den Arm deS Doctors gestützt, verließ sie das Haus, und sie ahnte dabei ebensowenig wie ihr Begleiter, dass zwei heiße, entsetzte Mädchenangen ihr Fortgehen be-gleiteten, und dass ein vor namenlosem Jammer fast zerbrechendes Herz den halblauten TrosteSworten Herberts eine so falsche und so verhängnisvolle Deutung geben könne! Nach Verlauf einer Stunde kehrten sie in Begleitung des endlich gefundenen ArzteS zurück. Sie fanden Frau Liebrecht mit aufopfernder Emsigkeit und mit dem Ge-schicke einer erfahrenen und resoluten Frau um die Kranke beschäftigt. Aber die ernste und unzufriedene Miene der Zimmervermietherin ließ zugleich erkennen, dass sie ans den Erfolg ihrer Bemühungen nicht eben allzu große Hoffnungen setzte. Und das Gutachten deS Arztes konnt« nach flüchtiger Untersuchung nur bestätigen, waS ihr sicherer Blick sogleich erkannt hatte. Hier stand die Wissenschaft an der Grenze ihres Könnens und alles menschliche Vermögen war zu schwach, jener höheren Gewalt zu gebieten, die hier über das Schicksal eines armen DaseinS entschieden halte. Der durch ein langes Siechthum und vielleicht auch durch einen schweren Herzens-kummer all' seiner Widerstandsfähigkeit längst beraubte Körper der Frau Friedemann war unter diesem neuen Krankheitsanfall zusammengebrochen, um sich nie mehr aufzurichten. Und die Leidende selbst zeigte durch ihr Verhalten deutlich genug, dass sie über das Kommende nicht mehr im Ungewissen sei. So lang« di« halb verzweifelt« Wally zugegen war, hielt der Arzt mit einer offenen Meinungsäußerung zurück. Als ihn dann aber Herbert hinaus begleitete, fagte er: „Es kann sich selbst im günstigsten Falle nur noch um eine Frist von wenigen Wochen, vielleicht auch Tagen, handeln. An eine Wiederherstellung ist leider nicht zu denken." Tief erschüttert und von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, sich nützlich zu erweisen, erbot sich der junge Mann, die Nacht in der an das Krankenzimmer an- 9 stoßenden Tuche zu durchwachen. Aber davon wollte Frau Lieb» echt durchaus nichts wissen. Sie meinte, ein so verrückter Einfall sehe ihm ganz ähnlich und sie wolle ihm morgen früh unter vier Augen schon einen Wink geben, wie er hier auf eine bessere Art hilfreich sein könne, als damit, dass er sich überflüssigerweise auf einem hölzernen Küchcnstuhle lahme Gliedmaßen und einen steifen Rücken hole. Sie bestand auch darauf, dass sich Wally i»S Bett lege, und sie hatte eine so bestimmte Art, ihre Befehle zu ertheilen, da'S eS fast unmöglich war, ihr ungehorsam zu sein. Einen schier endlos langen, dunkelblauen Strickstrumpf in der Hand und eine mächtige Hornbrille mit kreisrunden Gläser» auf der Nase, ließ sie sich selbst am Kopfende des Krankenlagers nieder, um bis zum hellen Morgen tapfer und getreulich aus ihrem Posten auszuharren. Und wenn sie mit ihrem röthlichen Gesichte und ihrer kurzen, gedrungenen Figur auch einen keineswegs himmlischen Anblick gewährte, so war eS der armen Leidenden an ihrer Seite doch, als sei ein Engel herabgestiegen, sich ihrer in den Stunden der höchsten Noth zu erbarmen. Wie am folgenden Morgen die verheißenen Andeutungen „unter vier Augen" sür den Doclor Riedinger ausfielen, war unschwer zu errathe». Das scharfe Auge der Frau Liebrecht hatte den Schein äußerer Wohlanständigkeit, von welchem Herbert nach seinem ersten Besuche bei Frau Friedemann gesprochen hatte, rasch durchschaut und es war ihr nicht verborgen geblieben, dass da in vielen Stücken geradezu an dem Unentbehrlichsten Mangel sei. Da galt eS in einer zugleich wirksamen und unaus-fälligen Weise zu hel'eu; denn die Kranke zeigt« trotz ihrer verzweifelten Lage einen gewissen Stolz, den man achten und schonen musste. Und Frau Liebrecht legte in der Verwendung der kleinen Summen, die ihr Herbert zu geben vermochte, mehr Zartgefühl an den Tag. als man es ihren derben Umgangsformen nach hinter dieser ftachlichen Außenhülle hätte vermuthen sollen. Selbstverständlich musste auch Valentin von der traurigen Wandlung der Dinge sogleich Kenntnis er-halten, und seine Theilnahme für dieselben war nicht geringer als diejenige seines Freundes, ja, sie äußerte sich sogar in einer ungleich drastischeren und lebhafteren Weis«. War seine sorglose Heiterkeit durch Dinge, über welch« er keine Gewalt hatte, erst einmal aus dem Gleich-gewicht gebracht, so konnte er in einen wahren Paro-xysmuS der Verzweiflung und deS Weltschmerzes gerathen. Und eS war ersichtlich nicht nur der in seinen schönsten Hoffnungen grausam enttäuschte Künstler, sondern auch der mitleidsvolle, vielleicht sogar von noch wärmerer«»! Empfindungen beseelte Mensch, welcher sich in seinen Klagen offenbarte. Er wüthete gegen sich selbst, dass er infolge einrr schlecht angewendeten Jugend nicht imstand« sei, diesen edlen, vom Unglücke heimgesuchten Menschen zu helfen, dasS er unthätig zusehen müsse, wie sie unter ihrem uuverschuldelen Elende litten und vielleicht gar zugrunde giengen. Während des ganzen TageS kämpfte cr unverkennbar mit einem großen EntfchlusS, und mit dem Einbrüche der Dunkelheit gieng er daran, ihn zur Ausführung zu bringen. Er suchte unter seinen Anti-quitäten und Merkwürdigkeiten die kostbarsten, das heißt diejenigen, für welche er die größten Beträge gezahlt hatte, zusammen und vereinigte sie zu einem großen Bündel. Es waren lauter Dinge, an denen seine Seele mit wahr-haft kindlicher Besitzeüfreude hieng, und wenn er jetzt zu der Einsicht gekommen war, dass eS nothwendig sei, sich von ihnen zu trennen, so war er dahin sicherlich nur auf dem Wege harter und schmerzlicher Seelenkämpse gelangt. Vielleicht weil er einen Versuch der Verhinderung sürchtete, war er ängstlich bemüht, sein Vorhaben vor dem Freunde zu verheimlichen, und um ihm das Be-wusstsein seiner guten That nicht zu rauben, gab sich Herbert in der That den Anschein, alS ob er nichts bemerke. Schwer bepackt mit seinem großen Bündel, ernsten Antlitzes, aber mit leuchtenden Augen machte sich Valentin auf den Weg Und um die zehnte Stunde kehrte er wieder heim, daS nämliche Bündel unter dem Arme schleppend und mit einem Ausdrucke unbeschreiblicher Enrüstung auf dem guten, treuherzigen Gesichte. „Hole der Henker alle diese Gauner und Betrüger!-donnerte er mit seiner Löwenstimme, während das un-glückselige Packet krachend zu Boden flog. „Ausgelacht und verhöhnt haben sie mich, als ich ihnen zumuthete, die Sachen zurückzukaufen, die sie mir für mein — oder vielmehr für Dein theueres Geld aufgehängt. Er wäre froh, dass er den nichtsnutzigen Trödel loS sei, meinte der eine, indem er mir frech inS Gesicht grinste. Und als ich mich daraufhin nicht enthalten konnte, den Hallunken mit einem etwas unsanften Griffe gegen die Wand zu drücken, da hatte der Wicht die Unverschämtheit, nach der Polizei zu rufen. Nach der Polizei! Als wenn er nicht selber verdient hätte, ins Zuchthaus zu kommen, oder am liebsten gleich an den Galgen. Wahrhaftig, wenn mich nicht seine Frau und seine sieben lebendigen Kinder gedauert hätten, ich würde den Schurken in das Bündel hineingepackt und ihn mitsammt seinem nichts» nutzigen Trödel in der Elbe ersäuft haben wie ein« junge Katze!" Herbert hatte Mühe, seine Aufregung zu befchwich-tigen, und Valentin leistete aufS neue den schon ei» Dutzend Mal gebrochenen feierlichen Eid, dass er nie mehr einen Pfennig für derartige Dinge ausgeben würde. Im übrigen schien sein Gewissen nunmehr einigermaßen beruhigt; denn er hatt« doch den Beweis geliefert, dass er berrit sei, sein theuerstes Besitzthum zu opfern, um sein Scherflein am Altar der Menschenliebe niederzulegen. (Fortsetzung solgt.) 4 Belehrendes, Unterhaltendes, Heiteres etc. ^ Im Frühling. Ach jot hat e« nicht erfahren, Da!» «In Blick, ein Ton. ein Duft, WaS vergessen war seit Jahren. Plötzlich vor die Seele ruft l Also kommt in dieser süßen Frühlingszeit von Wald und FlufS Solch Erinnern ost und Grüben, Das» ich tief erschrecken muss. Weisen, die gelockt den Knaben, Dämmern aus in meinem Ohr: Dunkle Sehnsucht, längst begraben, Zuckt wie Blitz in mir empor. Und wenn hoch die Sterne scheinen, Geht im Traum durch meinen Sinn Winkend, mit verhalt'nem Weinen, Di« verlor'ne Liebe hin. «um. In « Album. Zeige bei trübseliger Zeit dich tapser Und von unerschüttertem Mut! doch lern auch. Schwellt ein allzu günstiger Wind dein Segel. Klüglich ei einzieh'n! 5°",- « Wer hat ein Herz, So rein, dass nicht zur Zeit unlautere Trieb« Sich einquartieren und im Rathe sitzen Mit rechtlichen Gedanken? e*t«iip«t». * Auch dumme Gedanken wollen gedacht sein, Auch dumme Streich« wollen gemacht s«in! Dergleichen thut «in gescheidtrr Mann, Damit «r einst über sich lachen kann. • Lieb' und Lied und Leid, si« gleichen Eich di» aus das kleinste Zeichen: Lied' die Mutter, Lied und Leid Ihre Kinder alle beid'. swcntw. * Wenn mir sonst nicht» übrig bliebe, Alles mir die Welt geraubt, Und e« blieb« mir die Liebe, S«Iig, wer an Liebe glaubt. O Nehmt hin mit Weinen oder Lachen WaS euch das Schicksal gönnt: kein König kann euch glücklich mach«». Wenn ihr «S selbst nicht könnt. Tintenfleck«« aus Teppiche» und Wollstoffen zn entfernen. Aus den Fleck tröpfelt man «in wenig süß« Milch und saugt di«s«lb« mit einem Stückchen reiner Watte aus. Dieses Bersahren muss mehrere Male wiederholt werden. Schließ-lich wird der Fleck mit reinem Seisensud ausgewaschen und mit ein«m Tuch trocken gerieben. Ist der Fleck schon älter und eingetrocknet, so muss die Milch länger daraus stehen bleiben. Um beim Plätten (Bügeln) der Wäsche hohen Glanz und Steifheit zu erzielen, mische man der fertig ge-kochten, noch heißen Wäschestärke ein Stück-chen reine» weiße» Wachs oder pulveri-s.erteS Stearin bei und rühre tüchtig um. Auch durch Zusatz ron etwa» Borax zur Stärke wird der gleiche Ersolg erzielt! man mus» sich jedoch vor einer allzu reich-lichtn Beimischung diese» Stoffe» hüten, da Borax die Gewebesafer angreift. — Die Unterlage, worauf geplättet wird, darf nicht zu weich fein. Bereitung eine« Lederfirnisse«. Man nimmt acht Theile hellgelben Schel-lack, acht Theile weiße» Gla», «inen Theil Damarharz, vier Theil« Terpentin, zwei Theil« Ricinusöl, einen Theil falzsauren eisenoxidulhaltigen Alkohol, einen Theil Galläpselalkohol, »ö Theil« Weingeist von 0,840 gigenschwere, digeriert di«s« Sub-stanzen acht Tage lang in einem gläsern«» Kolben bei SS» Reaumur, rührt öfter» um. seiht zuletzt durch ein Tuch und mischt dann zwei Theile feinen Kienruf« dazu. Der Lack wird mit eiiiem Pinsel bei starker Sonnenhitze oder Feuer aufgetra. gen, damit er schnell trocknet. Vermehrn»« von Stachrlbeer-und Johannisbeersträuchern. Ge. nannte Beerensträucher, wie e» häufig ge. schieht, durch Theilung zu vermehren, ist nicht rathsam, da in den meisten Fällen eine Ausartung der Sorte eintritt. Die beste BrrmehrungSart ist di« durch Win-terstecklinge. Man schneidet von den ein. jährigen Triebe« im Herbste ca. 26 Zentimeter lange Stücke, und zwar so, das» sich die untere Schnittfläche möglichst dicht unterhalb eine» AugeS befindet. Diese Stecklmg« werden auf ein Beet, welches jedoch nicht frifch gedünkt fein darf, in einem Abstand vo» lö bis 20 Centime!« gesteckt und gut festgedrückt. Im Frühjahr werden sie bewurzelt sein. ZurHühnermast. Die Hühner müssen ihr« Nahrung in völlig reinen G«fäß«n erhalten, und zwar früh morgen» und nachmittags, und di« Futternäpse sollen nach d«r letzten Mahlzeit an jedem Tage entfernt werden. Zur besseren Verdauung deS Futter» muss etwa« Kie» ausgestreut werden. Selbst»«fländlich ist ein genügen-der Vorraih von frischem Wasser. Wenn sich Ungezieser bei dem Gestügel zeigt, so wird dasselbe durch Einreibung von pul-verisiertem Schwefel auf b«r Haut leicht «vtfernt. Wörtlich genommen. Schulinspector: .Nun, wer kann mir aus dem Leben Schiller's noch etwa» erzählen?" — Sin Schüler: .Schiller hatte krine Füße." — Schulinspector: „Wer hat Dir denn da« gesagt?" — Schüler: „In unserem Lese-buch steht: Schiller lag in Weimar in einem Bett ohne Füße." Zwischen deu verschieden«» Ge-schlechter» der Vanderbilt« ist ein heftiger Rangstreit auSgebrochen. Dir Kor-nelin«-Eippe rechte! mit der William-Sippe darum, wer die vornehmere fei. Keiner weiß es. Die eine Sippe wirft der an-deren vor, ihr Ahnherr fei ein «infach«r Taglöhner gewesen. Der Ahne der an-deren wird komplicierter Tagdieb gewesen sein. In einer spiritistischen Siq»»g. Medium üii« zu dem Gehilfen)! „Was ... hat der Herr vielleicht für ein« schmerzlos« Operation bezahlt?" 1900 «äpea*trd|r Wacht" 9 Mets frische Trebern mm Preise Ton 1« Kreuzer per Schaf! tinj abzugeben in den Brauereien de» Simon Kakatz in Markt Tüffer und Sachsenfeld. 4508—16 Sehr schöne Fleischerladeti-ElnrlcVitmig tut neu, mit starken M&rmorplatten belegt, 1 (rrow Waise, irt wegen Auflassung der Kcicher'scbeu Fleischhauelei in Pettau preiswfirdig in verkanten — Anzufragen bei W. Blanke in Pettan. 462'-14 kinnen «ich aollde Personen durch ITebet-athme einer l«ichten Agentur nebenbei verdienen. — Fachkenntnisse nicht erkor-derlkh, Offerte unter „W. F. 697'" heför-dnt Kudolf Monte. Wies. 4654—14 Ein wahrer Schatz (tr alle durch jugendliche Verirrungen ^krankte ist das berühmte Werk Dr.Retau's Selbst he wah rang 81. Aufl. Mit 27 Abbild. Preis 2 fi. Le«e es Jeder, der an den Folgen solcher Laster leidet. 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Im ersteren wird da< Wichtigste m den genannten Gebieten, dem jetzig Stande der Sache entsprechend, in Tbe>.-ii und Praxis behandelt. Der letztere hat die vorwiegend praktische Ansbilduu voi Winzern und Baumwärtern in den VrtW jahxaarbeiten zum Zwecke. Die Zahl der Theilnehmer ist im Wds und Obstbau Cnrse auf 40, im Wms---und Baumwärter-Carse auf 30 festgesetc An dem betreib Curse theUnehm)6S-U Anträge an die Verw. der ,V. W.' tJetlcnet nun cittau*fltbti: t»«.eiu»Ouib»tudtttt „gitltia" in üiUl «jetantmorttichei SdmitUtlcr: Ctt® Ümbrol tttuVdj. öTt «TiTwiTüüSötüjerti „tätltid" in TUk.