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Dr. Gustav Grog gab im Namen deS Deutschen NationalverboubeS folgende Erklärung ab: E» ist selbstveiständlich, daß jeder Abgeordnete das Unhaltbare und tief Beschämende des heutigen Zu standeS empfindet, und daß wir alle ohne Aufnahme den dringenden Wunich haben, unter Vaterland mögt hinsichtlich der Teilnahme des Voltes an der Regie-rung wenigstens mit den kleinen Staaten, mit welchen wir im Kriege liegen, gleichgestellt werden, ist ja doch sogar die serbische Skupschtina in der Lage, Beratungen abzuhalten. Ich will nicht untersuchen, ob gerade alle parlamentarischen Verhandlungen während des Krieges für die Kriegsühung der betreffenden Mächte besonders vorteilhaft waren. Gewiß aber ist, daß man in allen kriegführenden Staa« Irr, auch in Rußland, den Parlamenten das Recht der Einsicht in die gesamte Staatsverwaltung und Gebarung und da« Recht der Kontrolle gelassen hat, während man den österreichischen Reichsrat dieses wichtigen Rechtes beraubt hat. Die parlamenlilose Zeit hat nicht «st mit dem Kriege begonnen, sondern daS Parlament wurde schon «in halbes Jahr vorher vertagt, zu einer Zeit, als noch niemand an den AuSbruch des Krieges dachte, nachdem alle Bemühungen, insbesondere auch die nn-sereS Verband««, die Arbeitsfähigkeit des Hauses herzustellen, vergeblich gewestn waren. Gewiß trifft ein großer Teil der Schuld au der ParlamentSlosig. keit die Regierung, die es nicht verstanden hat, Zu-stände zu schaffen, durch die ein ordnungsmäßiges Arbeiten deS Hauses ermöglicht worden wäre. Wir > Für Wortragsordnung dcs KonzeUes am Hl. Hktoßcr. Die VortragSordnung des großen Konzertes der Kapelle unseres HauSregimenteS am 31. d. setzt sich auS erlesenen Meisterwerken zusammen. Franz Schu-dert H-moll-Symphonie eröffnet den Reigen. Der allznsrühe Tod hat den Meister an der Vollendung des wundtrreichen Werkes verhindert. ES besteht nur aus zwei »ätzen. Zn dieser Symphonie steht der schwermütige Schubert vor uns und entrollt uns in kurzen und ergreifenden Zügen das Bild einer leidenden Stelt. In dem ersten Th«ma schaukeln die Geizen unter dem sehnsüchtigen Gesänge von Klari-nette und Oboe auf träumerisch belebten Sechzehn-tclmotiv hin und her. DaS zweite Thema, eine länd-lerartige Melodie, setzt dann mit unbeschreiblichem Wrhlklang, aber wie aus fernster Ferne in den Cellis ein. Es nimmt die ganze Erinnerung in Beschlag: eS ist für seine Stelle fast zu schön und macht uns die erschütternden GemülsauSbrüche vergessen, welche doch seine Fortsetzung bilden. Der zweite Satz, Andante eo-i moto (E-dur 3/8) bringt „himmlischen Balsam" in einfachster Schale. Die Melodie, auf welcher sein Hauptthema im wesentlichen ruht, ist ein schlichter, srommer Kindergesang. Das zweite Thema tritt mit den Fragen eines beschwerten GemülS dagegen hin. Sie haben in der harmonischen Führung dieser Pn- müssen aber soviel Selbsterkenntnis besitzen, um uns zu sage», daß auch das Pailament selbst einen Teil der Schuld trägt. DaS HauS hat c» nicht verstan-den, seine Rechte zu wahren, insbesondere nicht daS Recht des regelmäßigen ZusammeutritteS und das Reckt der Kontrolle über den Staatshaushalt und die Bewilligung, beziehungsweise Verweigerung des StaatsvoranschlageS. Das war deshalb möglich, weil daS H»>uS sich nicht bewußt geworden ist, daß diese Rechte auch Pflichten beinhalten, und weil eS eben diese Pflichten nicht ersüllt hat. Ich will kerne Vor-würfe gegen einzelne Parteien ober gar Personen erheben, aber es muß festgestelll werden, »aß das Abgeordnetenhaus, daS die nationale« und polnischen Streitigkeiten in den Vordergrund stellte und wieder-ho't die Erledigung des Staalevoranschlages, nicht zu reden von Rechnungsabschlüssen, unterlassen hat, in seiner Arbeitsfähigkeit aiißeiordentl-ch beschränkt war nnd nur mühsam solche gesetzgeberische Arbeiten erledigen konnte, über die all« Parteien, b'.d zur kleinsten herab, einig waren, während andere wich« tige Gisetzgebungsarbeilcn, auch solche nichtpolitischer Natur — ich erinnere nur an das so dringend rot-wendige BersichernngSgei'etz — zurückgestellt wurden. DaS müßte natürlich anders werde», wenn der Reichs-rot die Erwartungen, welche die Bevölkerung in ihn setzt, auch nur halbwtgS erfüllen wollte. Welches sind nun die Aufgabe», die der Reichs-rat bei seinem Zusammentritt in der nächsten Zeit zu erfüllen hätte ? In erster Reihe wären alte Sun-den guizumachen. Wir haben eine Unzahl von § 14-Verordnungen vor uns, zum Teil noch aus der Zeit vor dem Kriege, zu denen der Reicherst so oder so Stellung zu nehmen hat. eine Stellungnahme, die sich natürlich nicht aus die bloße Kenntnisnahme beschrän-ken kann. Wir haben weiter die Voranschläge und Rechnungsabschlüsse der verflossenen Jahre zu prü-fen. Der Ausgleich mit Ungarn läuft demnächst ab, und das Verhältnis der beiden RetchShälften muß neu geregelt werden. Wir stehen vor gewaltigen fi> nanziellen Aufgaben. Wir haben Stellung zu nehmen zu den Kreditoperationen, welche die Regierung zur Deckung der Kriegsauslagen durchgeführt hat und die wäbrend deS Krieges einen Umsang angenommen haben, von welchem wir uns br« dahin nicht die entfernteste Vorstellung gemacht haben. Wir haben tie einen bewunderungswürdigen Ausdruck erhalten. Der ganze Satz ist daS glänzendste Dokument für die Tiefe des Schubertschen Geistes, für den er-staunlichen Reichtum einer Natur, in welcher neben der vollen Naivität des Kindes auS dem Volke auch jene Größe der Empfindung wohnte, die Beethovens Teil war. Dem Schubertschen Werke folgt der unter dem Namen „Einzug der Götter in Walhall" bekannte Schluß von Richard Wagners Rheingold". DaS „Rheingold" ist von Wagner als Vorabend deS Büh-nensestspieleS „Der Ring des Nibelungen* bezeichnet. (Walküre, Siegfried, Götterdämmerung). Der Abend beginnt mit dem Raube deS von den Rheintöchtern behüteten RheinqoldeS durch den Zwerg Alberich. Indem er die Liebe verflucht, gelingt eS ihm, auS dem Golde den Ring zu schmieden, der sunem Trä» ger unermeßliche Macht verleiht. Wolan sieht seine Weltherrschast durch den ringbewehrten Zwerg be-droht und entreißt ihm den Ring. Der beraubte Alberich verflucht jeden künftigen Träger des Rin-geS. Trotzdem vermag nur daS in Erda verkörperte Schicksal Wotan zur Hergab« deS Ringes an die Riesen, welche ihm Walhall erbaut haben, zu be-wegen. Voll schwerer Unruhe sinnt Wotan nach, wie er das drohende Unheil abwenden und wieder in den Besitz deS Ringes kommen könnte. Mit dieser Stelle der Handlung sällt der Beginn des TonstückeS zu-sammen, welches in dem bevorstehenden Konzerte SrrwaltWil: »lathauSgafft Nr. 5 Ift. 11. Intrrirrtni 6eut0. «-VfiU®» DiiS Mt t>$t Itwam : Knkll«ite . . . E ITC v-Idlttz«, . . . . K «-40 doitUüirtg. . . . K 1X-M 5»- «tu» tu Bta.nuitt ml c>( «»»»er,« , . ..«>»-»intcttttrtt . . K 9 - . . K lr— geil Umlaut extot« f\Ö ht eb MfUtm* S'T-rahMs ♦njrinutt r>. rra-rnt» j(IH> MI |£t 41. Jahrgang. aber auch Vorsorge zu treffen für die finanzielle Sani«rung in der Zukunft, durch welche an itni «der vielmehr an die gesamte Bevölkerung Ansprüche ge» stellt werden, welche die bisherigen Begriff« von Steuerbelastung vollständig über den Haufen werfen. Wir haben weiter an den Taten der Regierung seit der Vertagung des Parlamentes Kritik zu üben und Abrechnung zu halten, eine Abrechnung, die nicht leicht fein wird, in keiner Richtung. Richt leicht für das Parlament, das seine ganze Kraft einsetzen müßte, um diese Abrechnung entsprechend zu gestalten; »och weniger leicht für die Regierung und ihre Organe. Wir werden diese Kritik nicht nur zu üben haben an der Zivilverwaltung, sondern auch an der Mili-tärVerwaltung. Was die rein militärischen Angelegen-heilen be r>fft, so verbietet sich während des Kriegs «in näheres Eingehen aus dieselben, aber es bleibt noch so unendlich viel übrig, das wir ruhig beipre« chen können, daß das Abgeordnetenhaus damit allein Jahre zu tun hätte. Die Bevölkerung verlangt allerdings vom Par-lament noch viel mehr: die Beseitigung aller Uebel« stände in der Zivil- und Militärverwaltung und vor allem die entsprechende Lösung der Lebensmiltelfrag« und dir Beseitigung deS LebenSmiltclwiicherS. DaS ist etwas. waS daS HauS niemals leisten kann. Wenn die LebenSmittelfrage wirklich in dem Sinne gelöst werden kann, daß unter alle» Umständen alle Schich-ten der Bevölkerung mit den notwendigen Lebens-Mitteln bis zum endlichen Abschlüsse des Krieges ver» sehen werden karrn — und ich bin überzeugt, daß eine solche Lösung möglich ist — so erfordert eine solche Lösung dre denkbar intensivste VerwaltungS-tätigkeit unter «inheitl:cher Leitung einer starken Hand. Das ist aber etwas, das ein Parlament nie-mal» leisten kann und nicht zu leisten hat. Wohl wird e« unsere Ausgabe sein, Kritik zu üben an den bisherigen Maßregeln und die verantwortlichen Fak-loren zur Verantwortung zu ziehen, aber selber durchführen kann daS Parlament die notwendigen Verfügungen nicht. Hier zeigt sich eben deutlich da« . Unvermögen des Parlaments zur Erfüllung von Verwaltungsausgaben. Wenn im Hause noch so schöne Reden gehalten und noch so viele der sckon in FriedenSzeilen so überaus nützlichen Entschließun-gen beschlossen werden sollten, so wird damit weder ausgesührt werden soll. Das schwüle Gedünst, daS sich rings angesammelt, die Schalte» der bedeutsamen Ereignisse, die sich eben vor unseren Augen abspiel« ten und noch lastenden Sorgen gleich den Blick in eine srohe Zukunft trüben, ballt Donar zur gewal-ligen Gewitterwolke, deren Entladung die Luft ring« reinigen und jene schimmernd« Regenbogenbriick« bauen soll, auf deren leichtgeschwungenem Strahlen-psade die Lichtalben in luftiger Höhe über das Rhein-lal i ach Walhall hinüberschreiten. So sammelt Donar mit seinem Rufe: „Heda! Heda l Heda!" die Nebel, surchtbar dröhnt seine« Hammers Schwg. rollt der Donner, zuckt der grelle Blitzstrahl. Wenn sich da« Gewölk verzieht, spannt ein Regenbogen die funkelnde Brücke aus. Da ist alles in sattem Tonkolorit ge-halten, von der Anhäufung düsterer Unwelterfarben bis zur strahlenden Enthüllung des freundlichen Bo* genS. dessen Motiv vom Flimmern rosiger Abendglut umgeben sich zeigt. Und in diesem schönheilSvollen Bilde gewinnt das große Walhallthema wieder breite Geltung. Frei, wie die Luft ringS von fahlem Ge» dünst, sind die Herzen der Ewigen von banger Sorge; drüben grüßt der wohlerworbene, ragend« Bau, zu dem Tonner und Froh den Weg schusen. Wolan und die Sipp« der Lichtalben stehen stark und macht» voll da (majestätische AuSspinnung deS Walhallmo» ti»S). — Freilich schwtisen HeervaterS Gedanken un-willkürlich zu den letzten Ereignissen zurück. Wie schwer (Ring- und Erdamotiv) war doch der Ge Sei!« 2 ein Körnchen Getreide noch ein Schweinchen beschafft. Hier müssen wir von vornherein unser Tätigkeit«, gebiet abschränken, und ich glaube, wir können da» um so leichter tun, alS die übrigen Aufgaben so ge-waltige sind, daß eine vollkommene Lösung derselben ohnehin ausgeschlossen erschein». Zu den schwierig» sten Aufgaben, welche de« HausrS harren, zehört auch die gesetzgeberische Vorbereitung für den Ueber-gang vom Kriegszustande zum Frieden, welcher Uebergang heute kaum abschäybare Schwierigkeiten «it sich bringen wird. Wenn diese Aufgaben auch nur teilweise erfüllt «erden sollen, muß die Arbeitskraft br« Hause« eine ganz andere sein alS in den letzten sogenannten Ar-btitSmouattn. Es bedarf wohl kaum des Hinweises darauf, daß eine neue Geschäftsordnung unbedingt notwendig ist. Die Frage, ob alle Parteien für den ReichSrat in seiner jetzigen Zusammensetzung einer neuen Geschäftsordnung zustimmen könnten, möge dahingestellt bleiben. Aber auch mit einer idealen Geschäftsordnung können die Ausgaben deS Parla mentS nur dann gelöst werden, wenn sich alle Parteien eine gewisse Selbstbefchränkung auserlegen. Wir alle müßten davon absehen, irgendwelche grundsätzliche Fragen zur Sprache oder gar zur Lö-sung bringen zu wollen, sondern wir müßten uns beschränken auf die notwendigsten Bedürfnisse des Augenblicks und zwar auf die Bedürfnisse des Staates in seiner Gesamtheit. Es dürfen keine nationalen Sireitfragen angeschnitten werden; wir müssen uns bis zur Wiederherstellung geordneter Be, Hältnisse auch-Enthaltsamkeit auftrlegen in allen Versassung»-und selbst in JmmuniiätSsragen. Ebenso muß daS Wettrennen der Parteien um den Siegeikranz der Popularität aufhören. Nur unter diesen Borau»-Setzungen hallen wir das Parlament für arbeit« fähig und nur ein solche« Parlament wünschen wir. Wir erlauben unS an alle Parteien daS drin« gende Ersuchen zu richten, diese Voraussetzungen so-bald alS möglich zu schaffen. Nicht bloß deS Staa-tes wegen, der da» Parlament zu seiner Fortent-Wicklung und zur Fortführung des Kiiege« braucht, sondern ebenso um des Parlament» selbst willen. Ich bitte, nicht zu vergessen, daß durchaus nicht alle, die heute nach dem Parlament schreien, dabei guten Willen» sind. ES sind im Gegenteile sehr viele darunter, welche diesen Ruf erheben in der geheimen Hoffnung oder sicheren Ueberzeugung, »aß das Parlament seine Ausgaben nicht erfüllen könne oder wolle und daß dann die Zeit gekommen sein werde, um die zeitweise Sistieruug deS ReichSrateS zu einer dauernden zu machen. Bergessen Sie nicht, daß dunkle Kräfte, und gewiß nicht die schwächsten, bei un« an der Arbeit sind, um diese» edle Ziel zu erreichen. Noch ist e» Zeit, diesen Machenschaften ein Ende zu bereiten und den Parlamentarismus zu retten, aber nur, wenn sich die Parteien auf sich selbst besinnen und aus ihre Pflicht gegen den Staat, uud wenn wir alle zusammenarbeiten, um ein arbeitS-fähige» Parlament zu schaffen. Die weiteren Parteierklärungen. Nach der Erklärung deS Deutschen Nationalver-bandeS sprach sich zunächst Abgeordneter Dr. Kost' wiun Walhalls: „In Müh' und Angst, nicht wonnig, ward sie (die Burg) gewonnen. ES naht die Nacht: vor ihrem Neid biete sie Bergung nun!" Und wie von einem großen Gedanken ergriffen, begrüßt er da» neue Gölterheim, „sicher vor Bang' und Grau'nl" Die Trompete stimmt fortissimo wie im Triumphe die glänzende Schwertfansare an. Wotan will die Burg schützen vor den Angriffen zerstörender Mächte; bevölkern will er sie mit den Scharen tapferer Hel-den, die ans der Wallstall fallen und durch- die Wunschmädchea (Walküren) gekürt werden. Während Wolan zum feierlichen Walhallmotiv mit Fricka die Regenbogenbrücke beschultet, stellt der Tondichter daS gierig züngelnde Logemotiv der göttlichen Zuversicht entgegen (Loge: „Ihrem Ende eilen sie zu, die so stark im Bestehen sich wähnen".) Verspürt doch der listig-falsche Herr des Feuer« schon hier die Lust, die Lichtalben zu vernichten. Nicht allein diese aus den denkenden und erwägenden Zuhörer berechnete Mahnung findet sich hier vor; auch Wotan soll auS der Tiese «inen warnenden Eindruck mit hinüber nehmen zur prangendrn Burg: In herber Klage tönt vom Rheine heraus daS Rheingoldmotiv. Die Töchter des grünen Strome« bitten um Rückgabe deS geraubten Goldes. Zwar stellt Loge auf Wolan» Geheiß der Klage um da» geraubte Gold den fchim-mernden Glanz Walhalls mit feiner Gitterpracht gegenüber; allein weiter spinnen sich die Rheingold-weisen, weiter singen die Nixen ihre Klageweise, um Deutsche Zwacht Lewyckyi (Ukrainischer Verband) für die Einberufung deS ReichSrate« und der Delegationen au». Abge-ordneter Seitz (Sozialdemokrat) wendete sich gegen eine DelegaiionStagung ohne Einberufung deS Äbge-ordnetenhause« und verlangte eine gute und strenge Geschäftsordnung, die vor dem Zusammentritt de« Abgeordnetenhauses vereinbart und in der ersten Sitzung beschlossen werden müßte. Abgeordneter Dr. v. Bilinski legte den Standpunkt deS Polen-klubS sür die Einberufung de« Parlaments dar und meinte, daß da« vom Abgeordneten Dr. Groß vorge-brachte Memorandum des Deutschen Nationalver» bände» in Wirklichkeit alle« daS zeige, was gegen eine Einberufung de» Parlament» sprechen könnte. Abgeordneter Dr. Schraffl brachte ein« Partei-erklärung der Christlichsozialen Bereinigung deut« scher Abgeordneter zur Verlesung, die sich auch für die Parlamen«»tagung auSspricht und von der Regierung jene Maßnahmen verlangt, welche für eine gedeihliche Tagung de» Parlament« erforderlich erscheinen. Redner schloß mit den Worten : Die Hanpt-fache ist heute, den Feind zu bekämpfen und zu sie» gen und dann der Konstitution und den Verfassung»-mäßigen BolkSrechten zum Wiederausleben zu ver-helfen. Die Abgeordneten Dr Schustersic (Slovene), DaSzynSki (Sozialdemokrat), Dr. Stransky (tsche-chischer Fortschrittler), Dr. Hrnban (tschechisch-liberal), Dr. Smeral (tschechischer Sozialdemokrat), Dr. Ofner, Jro, Dr. Jäger (alldeutsch), Dr. TrylowSky (Ru-thene), Dr. Korosch?c (Slovene), Dr Faidutti (Italiener) und Dr. Stanek (tschechischer Agrarier) traten für die Einberufung d«S Reichsrate« und die Neu-wohl der Delegationen ein. Abg. Dr. Hübschmann (tschechisch radikal) ver« langte, daß bei einer Einberufung de» ReichSrateS alle Wahlkreis« in gesetzlicher Weise vertreten werden. Nach einer Schlußerklärung de» Herrenhau«-Mitgliedes Grafen Clam-Martinitz, in der ausgeführt wurde, daß da« Entscheidende für die Parlament»-eröffnung die Frage der Garantien sei, daß e» aber schwer sein werde, die Gegensätze zu beseitigen, dankte Präsidknt Dr. Sylvester allen Erschienenen. Die Beratung sei nicht ohne Nutzen verlaufen. Er werde der Regierung von ihrem verlaufe Mitteilung ma-chen und hoffe, die Herren bald wieder beisammen zu sehen. Der Weltkrieg. Gegen Ruhland und Rumänien. Die Berichte de» österreichischen GeneralstabeS. 25. Oktober. Amtlich wird verlautbart: HeereS-front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Oesterreichifch-ungarifcht und deutsche Truppen ent-rissen dem Gegner den Bulkanpaß. Die nördlich von Campolung kämpsenden verbündeten Streitkräste ge-wannen gleichfalls Raum. An der ungarischen Ost-grenze wird w itergekimpft. Da« Szekler-Znfanterie-rtgiment Nr. 82 eroberte im Berecker Gebirge nach mit der bedeutungsvollen Sentenz zu enden: „Rhein-gvld! Reine» Gold! O leuchtete noch in der Tiefe dein lauterer Tand! Traulich und treu ist's nur in der Tiefe; falsch und feig ist, wa» dort oben sich freut!" So zieht selbst hier, wo Wagner noch ein-mal in farbenprächtiger Anhäufung aller großartigen und lichten Stimmungsbilder die gewonnenen Ein-drücke zusammenfaßt, der Schatten' des frevelhaften Raubes mit seinem verderbenbringenden Wirkungen vorüber, um mit seiner Gegensätzlichkeit die Wirkung de» Glänze» zu erhöhen. — Die Begleitfigur der Rhelntöchterweise zehr pianissimv in das Walhall-motiv über, da» in gewaltigem crescendo zum sor-tissimo sich steigert und mit dem fff dahinbraulenden Regenbogenmotiv zur Flimmerbewegung den Abschluß herbeisührt. Die Götter schreiten in feierlichem Zuge über die luftig« Brücke zur Burg Walhall. Nach Wagner kommt der Meister zum Worte, dem Wagner nach seinem eigenen Bekenntnisse viel verdankt: Karl Marie von Weber mit seiner un» sterblichen Freischützouverture. Echt deutsches Emp-finden spricht au» jedem Worte. Nie ist ein Herr-licherer Hymnus aus die Freischützmusik gesprochen worden, als von Meister Wagner. In seinen Schris-ten lesen wir die aus stolzester Freude am Deutsch-sein geborenen Worte: „O mein herrliches, deutsches Baterland, wie muß ich dich lieben, wie muß ich für dich schwärmen, wäre es nur, weil auf deinem Bo-den der Freischütz entstand. Wie muß ich das deut- Nummer 86 erbittertem Handgtmeng« «ine stark verschanzt« Grenz» höhe; die Besitzung wurde teil» gefangen, teil« nie» dergemacht. Entkommen ist niemand. In der Drei-länderecke schlugen unsere Truppen in ihren neuen Stellungen russische Angriffe ab, ei» örtlicher Ein-bruch de» Feinde« ist sofort wettgemacht worden. He«re»front de» GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Außer erfolgreichen Borposten-gtftchten südlich von Zborow bei den österreichisch-ungarischen Truppen nicht« von Belang. 26. Oktober. Heere»front de» Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Nördlich von Eampolung wurden rumänische Gegenstöße abgeschlagen. Südlich be» Predealpasse« sind unsere Honvcdtruppen in er-folgreichem Fortschreiten. Im Berecjker Gebirge säu-berten Bayern einen Grenzkamm. I« Uz- und Pa-troS (Trotusu)-Tale warsen österreichisch - ungarische Truppen — schon auf rumänischem Boden kä«pfend — den Feind an mehreren Stellen. In d«r Drei» länderccke. auf den Höhen am Neagradache, wurden russische Angriffe zurückgewiesen. Heeresfront deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold vdn Bayern. Nördlich von Zaturcy brachen angreifende russische Bataillone vor den deutschen Hindernissn zusammen. 27. Oktober. Front deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. An der Schtschara wiederholten die Russen noch zweimal vergeblich ihr« Angriffe. Di« stürmtndtn Kompanien wurden von der Grabenbesatzung durch Feuer zurückgetrieben. Weiter südlich a» der WedSmamündung nahmen schlesische Landwehrleute ein« ruffische Vorstellung und brachten einen Offizier, 88 Mann gefangen ein. An der Luckersront dauerte im Abschnitte von Ki« sielin starkes Artilleriefener der Ruffen an. Um Mit-teriiacht erfolgte ein Angriff, der vor unseren Hin-dernissen zusammenbrach. Der Stellvertreter deß Ehes» de» GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Die Bericht« d«r deutschen Oberst«» Heeresleitung. 25. Oktober. Front dc» GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Ein Gasangriff der Ruffen an der Schtschara mißlang. Ebenso blieb einem Angriffe russischer Bataillone bei Kol. Ostrvw (nordwestlich von äuet) j«glich*r versagt. Front de« General« der Kavallerie Erzherzog Karl. Im Südteilt dir Waldkarpathen blieben bei Gefechten minderen Umfange« die gewonnenen Hö-henstellungen in unserem Besitz. An der Ostfront von Siebenbürgen hat sich bei örtlichen Kämpfen die Lage nicht geändkrt. Nördlich von Kampolung machte un» ser Angriff Fortschritte. Der Bulkanpaß ist von deut» schen und österreichisch ungarischen Truppen gestürmt worden. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Die Verfolgung geht planmäßig weiter. Eernavoda ist heute früh genommen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt gewvrd«n. Damit ist dir in der Dobiudscha operierende rumänifch-ruffifche Armee ihrer letzte» Bahnverbindung beraubt und ein un-gemein wichtiger Erfolg erzielt. 26. Oktober. Heeresfront de« Gener^lseldmar- sche Volk lieben, daS den Freischütz liebt, das noch heute an die Wunder der naivsten Tage glaubt, da« noch heute, im ManneSalter, die süßen, geheimnisvollen Schauer empfindet, die in seiner Jugend ihm das Herz durchbebten! Ach, du liebenswürdige deut» sche Träumerei! Du Schwärmerei vom Walde, vom Abend, von den Sternen, vom Monde, von der Dorf-turmglocke, wenn eS Sieben schlägt l Wie ist der glücklich, der euch versteht, der mit euch glauben, fühlen, träumen und schwärmen kann! Wie ist mir so wohl, daß ich ein Deutscher bin! Eine hochwillkommene Neuheit bietet ur» Herr Kapellmeister Pinl in der Suite ans der Oper „Der Rojenkavalier" des größten deutschen Tondichter» der Gegenwart. Richard Strauß. Die Licht und Schat-tenseiten der Strauß'schen Kunst sind oft und gründ-lich behandelt worden. Bor allem wurde Strauß die Wahl absonderlicher Stoffe und eine fabelhafte Ber-stiegenheit an vielen Stellen seiner Partituren nach-gesagt. Einmütig wird aber auch anerkannt, daß seine Werke reich an echter Musik sind. In der Suite, welche wir demnächst hören werden, find einige der schönsten Melodien aus dem „Rosenkavalier" ge-schickt aneinandergereiht und zwar: 1. Der Aufzug de» RofenkavalierS und da» Duett zwischen Sophi« und Oktavian. 2. Der OchS-Walzer (Leiblied dtS Och» von Lerchenau). 3. Die Arie de» Tenor. 4. Die Frühstücksszene. 5. DaS Terzett (Oktavian, Mar-schallin, Sophie). 6. DaS SchlußDuett (Oktavian Nummer 86 fchallß Prinzen Leopold von Bayern. Nördlich des Miazi«lsec» bliesen die Russen ergebnislos Gas ab; daS gleiche Mittel bereitete südöstlich von Gorodischt-fche einen Angriff vor. der verlustreich scheiterte. Zm Abschnitte Zubilno—Zaturcy, westlich von Luc!, «achten im Abenddunkel russische Bataillone eine» Lorstoß ohne Artillerievorbereitung; in unserem so-fort einsetzenden Sperrfeuer brachen die Sturmwellen zusammen. Heerefront des Generals der Kavallerie Erz> Herzog Karl. Zwischen Goldener Bistritz und den Osthängen d-ö KekemengebirgtS wurden feindliche Angriffe abgewiesen. An der Ostfront von Sieben-bürgen haben im Trotusultal österreichisch-ungarische, aus den Höhen südlich deS Par Cituc bayrische Trup-pen rumänischen Gegner geworfen. In den Straßen auf Sinaia und Cawpolung haben wir im Angriffe Gelinde gewonnen. 27. Oktober. Front deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Unsere Angriffe nördlich von Carn-polung und südlich von' Predeal machen Fortschritte. An der ungarisch rumänischen Ostgrenze wurden feindliche Gegenstöße abgeschlagen. Bei Saradoruei nah-men unsere Truppen einen russischen Höhenstützpunkt. Gegenangriffe der Russen scheitert?». Heeresfront deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Zm Bereiche der österreichisch-ungarischen Ltreitkräste nichtS von Belang. Heeresgruppe deS GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Die Operationen in der Dobrudscha »eh-men ihren Fortgang. Welchen Umfang die Rumänen ihrer Niedeilage beimesfen, geht daraus hervor, daß sie die große Donaubrücke bei Ceruavoda gesprengt haben. Unsere Luftschiffe bewarfen in der Nacht zum 25. d. Bahnanlagen bei Fretesti (westlich von Cerna-voda) erfolgreich mit Bomben. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Im Südteil ver Waldkarpathen sind erneute luffifch rumänische Angriffe gescheitert. Borstöße des Feindes an der Ostgrenze von Siebenbürgen sind zurückgeschlagen worden. Südlich von Predeal und in Richtung Campolung habe» unsere Angriff« Fort-jchritte gemacht. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS von Mackensen. Die Ltifolgunz der gefchlagtne» Do brudscha-Armee wird fortgesetzt. Die Gegend von Harsooa ist von den verbündeten Truppen erreicht. Bulgarischer amtlicher Bericht. 24. Oktober. In der Dobrudscha wurde die Verfolgung deS in voller Auflösung weichenden Fein-de! am 26. d. energisch fortgesetzt. Die Truppen dc» rechten FlügelS, die den Feind zurückdrängen, er-reichten die Linie Ort Caramurat—Ort Dokuzol. Unsere Kavallerie griff bei JSlamtep«—Kote 91 ein« rumänische Brigade an und zersprengte beim Ort Caramurett das ruffische Landwehrbataillon Nr. 275. Cm rumänischer Brigadekommandant und der Kom-Mandant des ruff schen Bataillons sowie 600 Mann wurde» gefangeu genommen und eine Fahne erbeu-tet. Die 4. Infanteriedivision PreSlaw besetzte nach erbittertem Kampfe die Stadt Medgidie, wo eine große Menge Eisenbahnmaterial erbeutet wurde. und Sophie). Alle diese Stücke überströmen vonMe> lodien. Die Instrumentation weist wie immer bei Strauß eine unerhörte Meisterschaft aus. Die kleine» Sachen von Dvorfchak werden nach Strauß keine» leichten Stand haben. Herr Kapell-meister Pml bringt die Stücke a) „In den Spinn-stuben", b) „Humoreske". Das erstere Stück fchil-dert das gesellige Treiben lustiger Spinner und Spinnerinnen, welche singend und tanzend den Win-terabeud verbringen. Nach einigen einleitenden, daS Surren der Spinnräder getreulich schildernden Takten erklingt, — leise angestimmt — das Spinnlied, unterbrochen und umrankt von dem anheimelnden Ge« räusch der Spinnräder. Plö^lich ein aufmunterndes Scherzwort — die Spinnräder werden blitzschnell zur Seite geschoben — ein froher Tanz beginnt. Schon aber greifen die Fleißigsten wieder zu Rad und Spule und so geht eS, bis die Mitternachls-stunde (es schlägt Zwölf) zum Ausbruch mahnt. An den Wänden entlang huschen noch die Echos ver« klungener Scherze — leise verklingt daS Lied. Bruchstücke auS dem Singspiel .Endlich allein" von Lehar beschließt daS Konzert. Ein Zugeständnis an die Be ehrer der heutigen Operettenmuse, daß man nach so viel Ernstem und Schöne», wohl ertragen kann. Wir blicken dem Konzerte mit freudiger Spannung entgegen und erwarte», daß ihm kein Freund edler Instrumentalmusik serne bleiben wird. ______Deutsche Wacht Truppe» des linken Flügels erreichten die Linie Medgidie, Höhe Hos« Zuk (Kote 127), Ort Rasowa. Der Feind erlitt schwere blutige Verluste. Am 23. d. wurde» 7l Offiziere und mehr als 3206 Mann gefangen genommen, 4 Kanone», 36 Maschinenge-wehre, 3 Minenwerfer, 5 Lokomotiven und 200 Waggons erbeutet. Vom 19. bis zum 23. d. haben die verbündete» Truppen 75 Offiziere und 6693 Mann gefangen genommen, sowie eine Fahne, 52 Maschinengewehre, 12 Kanonen, 4 Minenwerfer, 5 Lokomotiven und Eisenbahnwaggons erbeutet. Ent-lang der Donau stellenweise Artillerie- und Infanterie-feuer. 26. Oktober. An der Küste deS Schwarze» Meere« Ruhe. Auf der ganzen Dobrudschafront be findet sich der Feind in überstürztem Rückzüge nach Tultfcha—Braila—Harso»a. Die Verfolgung wird fortgesetzt. Am 25. d. »ahme» wir 15 Offiziere und 771 Man» gefangen und erbeuteten 15 Maschinen-gewehrt. An der Donaufront kein Ereignis von Be deutung. Gegen Frankreich und England. Die Berichte der Deutsche» Obersten Heeresleitung. 25. Oktober. Heeresgruppe deS Kronprinzen Ruprecht. Infolge regnerischer Witterung hat gestern die GefcchtSiäligkeit im Sommegebiet nachgelaffeu. DaS Artilleriefeuer steigerte sich nur zeitweilig. In den Abendstunden sind französische Teilangriffe au« der Linie LeSboef-^Rancourt vor unseren Hindernissen verlustreich und ergebnislos zusammengebrochen. Heeresgruppe deS deutschen Kronprinzen. An der Nordostfront von Berdun hat ein französischer Angriff bi« zum brennenden Fort Douaumont Bo> den gewonnen. Die Kampfhandlung daucrt an 26. Oktober. Heeresgruppe de« Kronprinzen Ru-precht. Unsere Kampsartillerie hielt wirkungsvoll Gräben, Batterie» und Anlage» deS Feindes beider-feitS der Somme unter Feuer. Unsere Stellungen uif dem Nordufer wnrden voin Geiner mit starken Feuerwellen belegt, die Teilvorstöße der Engländer nördlich von Courcellctte, Le Sar«, Gueudecourl und L-sboeufS einleiteten. Keiner der Angriffe ist geglückt; sie haben dem Gegner nur neue Opfer gekostet. Heeresgruppe deS Kronprinz?». Der vorgestrige französische Angriff nordöstlich vv» Berdun drang, durch nebeliges Weiter begünstigt, über die zerschossene» Gräben biS Fort und Dorf Douaumont vor. DaS brennende Fort wurde von der Besatzung ge-räumt; eS gelang nicht mehr, daS Werk vor dem Feinde wieder zu besetzen. Unsere Truppen haben, zu», großen Teile erst aus ausdrücklichen Befehl und m.t W.dttstreben, dicht nördlich gelegene vorbereitete Stellungen eingenommen. In ihnen sind gchern alle weite» e» französischen Angriffe abgeschlagen worden, besonders heslige auch gegen Fort Baux. 27. Oktrbcr. Heeresgruppe des Kronprinzen Ruprecht. Bei starker Feuertätigkeit der Artillerie ist eS nördlich der Somme nur zu Galige» Topolak'» schen Geschäft« in d«r Laibacherstraße Nr. 4 und ist ausschließlich sür d>« Stadtbewohner bestimmt, wäh-rend die zweite Verkaufsstelle am Hauptplatz Nr. 8 Faninger'scheS HauS, ausschließlich nur sür die vt-wohner der Umgebung, soweit sie zum Approvisio- Seike 4 nierungSbezirke bfr Stadt Cilli gehören, bestimmt ist. Vom Sonntag den 29. Oktober angefangen, »vud in den Bäckereien selbst kein Brot mehr ver» kauf», sondern eS hat jeder Bewohner der Stadt und ihrer Umgebung seinen Brotbedars nur in der sür ihn bestimmten BiotverkaufSstelle zu decken. Die Verkaufsstellen werden den ganzen Tag geöffnet sein und es wird jeder Bezugsberechtigte Gelegenheit haben, die auf feine Brotkarte» entfallende Brotmenge zu erla gen, ohne daß ein Anstellen oder Früherkomiiien notwendig fein wi»d. Bei jedem Brotverkauf wird der aus die Brotkarten entfallende Anteil ausgefolgt und die bezüglichen Abschnitte abgetrennt, fo^aß die Borweisung sämtlicher im Haushalte vorhandener Brotkarten unbedingt erforderlich ist. Vom Dienstag den 31. Oktober angefangen erfolgt die Brotaus. gäbe in der Ausgabestelle Laibacherstraße 4 an die Stadtbevrlkerung in der Reihenfolge der Brotkarten-nummern und zwar werden von 7 Uhr früh ftünd-lich 200 Nummern vorgenommen. Auch erfolgt von diesem Zcitpunk-e an die Brotabgabe für je 2 Tage, indem am ersten Tage die Brotnummern 1 bis 750 und am zweiten Tage die Broikartennuinmern vo» 751 bis 1500 zur Bcrsorgui'g kommen. Wir können hoffen, daß die neue Einrichtung sich bewähren wird und eine Erleichterung deS Brotbezuges mit sich bringen wird. Errichtung von Wildpretübernahms stellen. Die Ministerialvirordnung vom 4 Oklo-der sieht die Errichtung vo» WildprelübernahmSstel-len zur Deckung deS Bedarfes von WohlfahrtSein« richiuiigen, insbesondere Kriegsküchen, sonstigen Ap. provisionierungSstellen und Konsumenten-Organisa-tionen, sowie die Berpflichiung der Jagdberechtigten zur Lieferung vo» Wild an diese UtbernahmSstelle» vor. Die Statthalierei hat demgemäß die Errichtung von 5 WilvpretübernahmSstellon in Stete» mark bestimmt und zwar wirden errichtet in Untersleiermark je eine solche Stelle in Marburg (Anschrist Wild» pretübernahmsstelle bei der Bezirkshaupimannschast Marburg) sür die politischen Bezirke Marburg, Windischgraz, Gonobitz und Petto» und d!e Stadt-gemeinden Marburg und Petiau; in Cilli (Anschrift Wildprctübernatimsstelle bei der BezirkShauptmann-fchaft Cilli) Praßberg, Rann und die Stadtgemeinde Cilli. Belobende Anerkennung. Dem Gen-darmeriewachimeister Stephan Crepinko der Gendar-merieabteilung in Cilli wurde sür seinen besonderen Pflichteifer als AuShilfSlehrer bei der Ergänzung?' abteilung in Graz die belobende Anerkennung des LandeSgendarmeriekommando« in Graz samt einem BelobungSzeugnisfe zuteil. Konzert Burmester. Wir sind heute in der Lage, die BortragSordnung für diese mit größ-ter Spännung erwarteten Veranstaltung entgegenzu-sehen. Sie lautet: l. Beethoven: FrühlingSsonate F dur, op. 24; 2. Wieniawsky: Konzert D-moll; 3. Klaviervorträge von Prosessor Willi Klafen: «) Leschetitzky: Lucia-Phantasie, d) Schubert: Linden-bäum, c) Schubert: Erlkönig, bearbeitet von Franz Lifzt; 4. a) Haydn-Burmester: Menuett, b) Beetho-ven-Burmester: Menuett, c) Willi Burmestcr: Ga< votte, d) Willi Burmester: Serenade, e) Paganini-Burmesler: Hexentanz. DaS Konzert findet, wie be-reitS mitgeteilt, am 7. November im hiesigen Stadt-theater statt. Den Kartenvorverkaus hat Herr Dr. Fritz Zangger, RechiSanwalt in Cilli, Bahnhofgaffe Nr. 1, 1. Stock, übernommen. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen wurden aus dem hiesigen Heldensriedhofe nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 26. Oktober der Kanonier AndraS JanvS, de» GAR. 5, der Landsturmarbeiter Franz Schmal, der Lst.-Arb.« Abt. 254/10; am 27. Oktober der Infanterist Jlic Jvnutz, dcS JR. 41. Die Handwerkertagung in Leoben unterbleibt. Wir werde» vom Reichshandwerker-rat um folgende Veröffentlichung ersucht: Die für Sonntag den 29. d. geplante Handwerkertagung in Leoben wird eingetretener Hindernisse wegen nicht abgehalten, sondern aus einen späteren Zeitpunkt verschoben. Feldpostverkehr. Infolge Erlasses des Handelsministeriums vom 23. d. ist von nun ab der Privalfeldposipakelverkehr auch zu dem Feldpost-amtc 168 zugelassen, zum Feldpostamte 39 jedoch eingestellt. 5>ummr: 36 Geldüberweisungen an Kriegsgefan gene in Nuhland. Für die Ueberweisung »sn Geldbeträgen an Kriegsgefangene in Rußland zeigt sich ein neuer Weg, dem nach Berichten und Wünschen dieser KriegSgefangenc» vor anderen der Vor-zug gegeben werden kann. In den meisten Krieg«-gefangenenstationen Rußlands und Asiens sind Vertreter deS amerikanischen Roten Kreuze« anwesend, die bislang den deutschen Kriegsgefangenen die für sie einlaufenden Geldbeträge monatlich überwiesen haben. Diese Ueberwcisung erfolgt rascher, alS in anderer Weise bewirkte, und hat vor allem den Bor-zng, daß die Kriegsgefangenen die ihnen monatlich vv» den Angehörigen zugesandten Beträge auch dann auSgefolgt ei halten, wenn diese noch nicht in ihrer Station eingelangt sind. Den an dieser Einrichtung teilhaftigen Kriegsgefangenen ist somit die Möglich keit gegeben, im B-darsssalle jederzeit Geld anzu° sprechen. daS ihnen roch ih en Berichten in liberal-ster Weise auch auSgefolgt wird, wenn sie einmal über kein Depot verfüge». Nunmehr wurde auch österreichisch ungarischen Angehörigen die bewährte Einrichtung zugängl ch gemacht. Die Gelder sind im Wege des Gemeinsamen ZentralnachweiSbureaus, Abt. E, Gcldvnkehr. Wien. I., Graben 17, dem Arbeitsausschuß tei dem Fürforgekomitee deS öst-r-reichischen Roten Kreuze« für Kriegsgefangene. Wien l., Börsenplatz 6. zur Wcilerbefördrrunz'an den Krieg«-gefangenen mit dessen genauer Adresse zu überweisen. Alle so abgesandten Gelder werden, wie schon er-wähnt, durch Vertreter deS amerikanischen Roten Kreuzes an die Adressaten ausgehändigt. Vor der ersten Sendung empfiehlt eS sich jedoch, vorher bei dem Arbeitsausschüsse in Wien anzufragen, ob in dem jeweiligen Gefangenenlager in Rußland dieAus-solgmig deS Geldes auf diefem Wege möglich ist. Äufdrauch der Briefmarken zu 1 und 2 Hellern als Portomarken. Um den vollständigen Aufbrauch der nach den gellenden Ge-bübrensätze» ersorderlichen Briesmarke» zu l und 2 Hellern der bisherigen Ausgabe zu ermöglichen, weiden die Briefmarken zu 1 Heller mit dem roten Aufdrucke „Porto" und die Briefmarken zu 2 Hel-lern mit dem schwarzen Ausdrucke ..15 Porto 15" versehen und als Portomarken zu 1 und 15 Hellern verwendet. Selbstverständlich behalten die derartigen, j tzt in den Händen des Publikums befindlichen Marken ihre Geltung bis 31. Dezember 1916 und können nach diesem Zeitpunkte bis 28. Februar 1917 bei allen Postämtern gegen Wertzeichen der neuen Ausgabe im gleiche» Werte umgetauscht werden. Beiträge für die Kriegserinnerungs-statten an den Militär-Erziehungs und Bildungsanstalten. In den Militär-ErzichungS-und BildungSan stalten des HeereS. der Kriegsmarine und der beiden Landwehren werde» KriegSeriunerungS-stätten zur bleibenden Erinnerung an die auf dem Felde der Ehre gefallenen ehemaligen Angehörigen dieser Anstalten' geschahen Zur Unterstützung dieser Schöpfung wird an die Angehörigen der Gefallenen da« Ersuchen gerichtet, dem Kommando der betres-senden Anstalten zweckdiepliche Dalen mitzuteilen und etwa vorhandene KriegSerinncrungSgegenstände auS dem Nachlasse der Gefallene» einzusenden. Zur Sammlung würden sich eignen: Armeeadzeichcn, Bilder, Photographien, Gedenkblätter, von der Heeresverwaltung de» Beticffenden überlassene Beute-stücke. Embleme u. dgl. Brand. Dieser Tage geriet daS Wirtschaft«-gebäude deS Johann Berghaus in Stermctz bei Rohitsch in Brand. Das Feuer griff so rasch um sich, daß auch daS einige Schritte daneben befind-liche Wohnhaus nicht mehr gerettet werden tonnte. Beide Gebäude brannten gänzlich nieder. Dem Brande sielen auch viele Futtervorräte zum Opfer. Der Orlsfeuerwehr und den Nachbaren gelang es, den Brand nach langer harter Arbeit auf den Brand platz einzuschränken. Der Besitzer erleidet einen Schaden vin über 10 00t) K, welcher nur teilweise durch Versicherung gedeckt ist. Die EntstthnngSursachc de« BrandeS ist unbekannt. Versorgung mit Kraut und weißen Rüben. Seiten« der k. k. Statthalter ei wird mitgeteilt: Die steierm. LandeS-Einkanssstelle in Gcaz, Burgring 1, ist in der Lage, größere Mengen an Kopfkraut und weißen Rübe» zu beschaffen und waggonweise abzugeben und zwar: Kopskraut, Fracht-Parität Graz zum Preise von beiläufig 25 K für den Meterzentner, weiße Rüben, Frachipariiät Graz, zum Preise von beiläufig 14 K für den Meterzent-ner. Mit Rücksicht darauf, daß sich die Versorgung mit den notwendigen Lebensmitteln immer fchwie-riger gestaltet und insbesondere die notwendigen Mengen an Mehl. Hülsensrüchten und Kartoffeln zeitweise nur unzureichend zu beschossen sind, es da- her Pflicht jederApprovisionierungistelle ist, sich mit Lebensrnittel» anderer Art tunlichst vorzusvrgen, werde» alle bezirksamtlichen und kommunalen Ap-provisionierungSauischüffe wie auch ganz besonder« die Werkssassungen und LebenSmifteladgabestellen der der Industrien und Eisenbahnen, dann die sonstigen Konsumentenvereinigungen. HumanitätS- und Wohl-tätigkeitsanstalten, Klöster, militärische Anstalten, Lehr-und ErziehungSinstitute, LwangSarbeitSanftalten, Ge-fangenenhäufer, Asyle, Flüchtlingslager u. dgl. drin-gend aufgefordert, fofort ausgiebige Mengen von Kraut und weißen Rüben sich einzufchaffen. Bestel-lungen sind, wenn möglich, telegraphisch, an die oben genannte Steierm. La»deseinkaufSstelle zu richten. Ein wertvolles Schweinefutter. Jedem Landwirt ist bekannt, daß der junge Klee ein gutes Futter für Schweine ist, das gerne genommen wird nnd gut füttert. Der junge Klee hat sehr hohrn Nährwert. Bon ähnlich hohem Nährwerte sind die Abfälle deS getrockneten Klees in der Scheuer: die abgebröckelten Kleeblätter und die Blüten wie über-Haupt die Heublumen. Die Blätter und die Blüten siud die zartesten und nährstoffreichsten Teile und sind Kraftfutter im wahrsten Sinne, die die verschiedenen Krastsutler, wie Kleie und sonstige Schweinemastfuttermittel voll ersetzen. Ju jeder Wirtschaft gibt es Abfälle genannler Art, die alle nur zur Schweinefütteiung verwendet werden sollen. Diese Kleeabfälle, wie die sonstigen Heublumen, werden überbrüht und dem übrigen Futter beige-miicht. In Deutschland wird auch zur Schweinesüt-teruiig und Mästung mit bestem Erfolge «lcemehl verwendet. In Oesterreich freilich wird zur Zeit die Kleemehlerzeuguug noch wenig oder gar nicht g übt. Der Futterwert, der überall in ziemlicher Menge zur Verfügung stehenden Kleeabfälle sBlätier. Blü-tenköpfe) ist noch größer als des KleemehleS. Da die Benützung vielen nicht bekannt ist, fo sei darauf ausdrücklich hingewiesen. Diebereien. Dem Besitzer und Polizeiagen-ten Franz Pikl in Tcrschitz bei Franz winde sein doppelläufiges Jagdgewehr im Werte von 100 K von einem unbekannten Täter gestohlen. Pikl wollte am nächsten Tage auf die Jagd gehen und haue das Gewehr vorher noch schön geputzt. Der Dieb erbrach die Fensterscheiben und gelangte so in daS Zimmer, wo daS Gewehr an der Wand hing. Im Zimmer lagen auf dem Tifche noch ganz frei Bar-geld und air ere Gegenstände, welche aber der Dieb merkwürdigerweise liegen ließ. — Dem Besitzer Josef Pokelsek in Lub,cno bei Cilli wurde auS dem versperrten Stalle ein Schwein gestohlen. — Dem Molkereibesitzer Fuanz Ozum in St. Georgen a. d. Südbahu wurde sei» im Hose stehendes Fahrrad im Werte von 300 K gestohlen. Der Gendarmerie gelang es. dem Täter auf die Spur zu kommen. ES ist dieS der 13jährige KeuschlerSfohn Franz Zajz aus Ruperti. Derselbe gestand bei seiner Ver-Haftung auch noch andere Diebstähle. (Brotzfeuer bei Pettau. In Safzen brach bei der Besitzerin Anna Pototfchnik im Wirtschaft?-gebäude ein Feuer auS, daS dieses samt den Heu-und Strohvoiräten einäscherte. Dem Brande fielen auch sieden Schweine und 30 Hühner zum Opfer. Bier Rinder erlitten derartige Brandwunden, daß sie im nächste» Tage geschlachtet werden mußten. Auch mehrere Wirtschafisgeräte und ein Fuhrivagen wurden vom Feuer vernichtet. Die Abbrandlerin er-leidet einen Schaden vo» 5000 K und ist uur mit 640 K versichert. Bom Eisenbahnzug getötet. Aus Mar-bürg wird berichtet: Diefer Tage fand eiu Bahnwächter mitte» im Tunnel bei St. Egydi den Leichnam eines Soldaten, dem die obere Kopfpartie fehlte. Die Kommiffion ermittelte, daß der Tote der 45jäh-rige Landsturminfanterist Simon Zillinger aus St. Georgen an der Pößnitz ist, der im 47. Infanterie-regiment diente. Der Verunglückte dürfte ein Opfer der Unsitte geworden fein, auf venWagenplachcn zu stehen. Die Wiener Komenskyschule. In der Moravska Orlce ist zu les«»^ „An den tschechischen Schulen dcS KomcnskyvereineS in Wien wurde das Schuljahr regelmäßig wie an den öffentlichen schu-le» eröffnet. Die älteste tschechische Schule in Wien besteht schon volle 33 Jahre. Die deutschen Wiener Geschäfte nehmen gerne die Absolventen der Ko mcnskyschule auf, denn sie verstehen Nicht nur tsche-chisch, sondern auch die zweite niederöfterreichische Landesspikche. das Deutsche. Die Komenskyschule in Wieu ist vielleicht auch die einzige Minder heitsschule, in der eS nicht notwendig ist, bei der Einschreibung zu agitieren. Die bloße Ankündigung m den tsche-chischen Wiener Blättern über die Einschreibung ge-nügt, damit die Schule bis aus das letzte Plätzchen gefüllt fei ..." — Komentar überflüssig! Nummer 8ö Deutsche Wacht Seite A Eingesendet. Erledigte MilitSrftlftungsplLtze. Handstipendien au« der Staatslotterien-Militär-stiflung. Anzahl der Plätze unbestimmt 300 Kronen bis zur Vollendung fcei 18. Lebensjahres. «nspruch haben: Im schulpflichtigen Alter sie-hende und bildungsfähige, weibliche Waisen von ver« dienten und bedürftigen Osfizieren (Militärbeamten), die entweder vor dem Feinde gefallen oder infolge KriegSstrapazen gestorben sind, oder für Tochter von bedürftigen Offizieren (MüitSrbeamten), welche sich vor dem feinde ausgezeichnet haben. Gauche bis 1. Dezember 1916 au dicEvideuz-behörde. Beischließen: Tausschxin, lehle Schulnachricht der Aspirantin; VeimögenSausweiS, eventuell Toten-schein de« BaterS. Die Gesuche sind stempelpflichtig. Johann Ritter von Schloißnigg-Siistung. Mehrere Freiplätze im f. f. Taubstummen- ober BlindenerziehungS-Jnstitut, vom vollendeten 7. Le-bensjahre bis zur Beendigung der Ausbildung. Anspruch haben: Gänzlich taubstumme «der er-blindett Söhne und Töchter von mittellosen k u. k. Offizieren bis einschließlich der Majorcharge oder von mittellosen k. u k. Mililärbcamten, die keinen höheren Gehalt als 3600 K beziehen. Terlei Waise» haben den Borzug. Gesuche bis 15. November 1916 an tie Evidenzbehörde. Beischließen: Hkimatschein, Taus-(GeburtS-) Schein, ärztliches und JmpfzeugniS de» Lindes; Trauschein der Eltern, BeimögenSuachweiS derselben, eventuell Totenschein deS LaterS oder der Muiter deS KindcS Gesuche sind stempelpflichtig. Die Ausnahme in daS k. k. Taubstummen- oder BlindenerziehungSinslitut kann uur im Alter zwischen 7 und 14 Jahren erfolge». Körperlich oder geistig abnormale Kinder werden nicht aufgenommen. Selb: müssen bildungsfähig sei». Kaiser-Jubilüiimsstiftung für Mililärwaisen. Anzahl der Plätze unbestimmt. Je 200 Kronen für Offiziers- und Militär-. beamtenwaisen. Je 100 Kronen für MannschaflSwaisen. Aus die Dauer deS uiiversorgrcn Standes, be> ziehungSweise bis zur Erlangung eines JahrcSein-kommen?, dessen Höhe daS Dreifache deS SlifiungS-genufseS erreicht. Anspruch haben: Waisen nach Angehörigen der gesamten bewaffneten Macht, deren Bäter während einer aktiven Dienstleistung odir im Ruhegenuß ge-starben sind. Waisen, deren Bäler vor dem jZeinde gefallen oder infolge KriegSstrapazen gestorben sind, haben den Vorzug. Gesuche bis 15. November 1916 an die Evi> denzbehörde. Beischließe»: Vermögensnachweis, deziehungs-weise MittrilosigkeitSzeugnis, Totenschein deS Vater». Kaiser Franz Josef l. Jubiläums Stiftung der öfter« reichischen ManntSma»nröhrenwei?e, Gesellschaft m. b. H. in Wien. Anzahl der Plätze unbestimmt. Betrag unbe« stimmt. Einmalige Unterstützung. Anspruch haben: Erkrankte, badekurbedürftige k. u. k. Artillerie-Offiziere, Ingenieure und Zeugs-beamte von der 9. Rangskkasse abwärt». In eister Linie sind jene der Ariitlerie-ZeugS-.anstalre», .des Techinschen MiliiärkomiteeS und der 7. Abteilung des K. M. ansprnchsberechtigt. Gesuche bis 15. November 1916 an das vor gesetzte Kommando. Beischließen: MilitärärztlicheS, die Badebedürf-tigkeit nachweisende» Zeugnis. Fürstbischof von Lovant Exzellenz Doktor Michael Napotnik Jnvalidelistislung. 1 Platz zu 200 Kronen. Einmalige Beteilung. Anspruch haben: Erwerbsunfähige Invaliden. In erster Linie würdige, römisch katholische, der La-vantaler Diözese angehörige KricgSinvaliden. Gesuche bis 15. November 1916, an die E»i-denzbehörde. Beschließe»: Heimatschein, Tausschei», Mittel-losigkeitszeiigniS, Nachweis der ElwerbsunsShigkeit. Wi mutig der 3. Kavallerietruppendivision sür Witwen und Waisen von MannschastSpeisonen. Plätze unbestimmt. Betrag mindestens 200 K. Einmalige Beteilung. . Anspruch haben: Witwen und Waisen von MannschaflSpersonen nach benannten Kommanden, Truppen und Anstalien: Dragonerregiment 3, Hu-sarenregiment 1, Ulanenregiment 4 und 7, Reit.-Art.-Di». 2, Kavallerie-Schützendivision 3. Telephon« ableilnng 115, Kav.-Telegr.>Abt. 3, DivisionSirain-kommando inkl. Kav.-Verpfl.-Kol. 3, Kav -San.» Anstalt 3 und Kav.-TruppendivisionSstab inkl. Stabs-lompanie nnd StabSzug. Gesuche bi« 15. November 1916 an daS dritte KavallerieTruppendivisionSkommando, Beischließen: MittellosigkeitSzevgniS, Totenschein deS Gatten (Vater»), Oberarzt Sobelsohn-Stistung. Plätze unbestimmt. K 216 34, sind auszuteilen. Einmalige Beteilung. Anspruch haben: Unterstützungsbedürftige Wit-wen und Waisen »ach im Kriege gefallenen oder an KriegSseuchen verstorbenen Militär«, Landwehr« und Landsturm Aerzten beider Staaten der Monarchie. Gesuche bis 15. November 1916 an die Evi» denzbehörde.' Beischließen: Totenschein be? Gatten (BaterS), Vermögensnachweis. Vermischtes. Viel Lärm um nicht«. Großes Hallo gab es am 13. d. vormittags, in HernalS (Wit»), wo au« einem Hause plötzlich lauteS Weibergeschrei er-tönte. Bald hörte man auch au» den offenen Fenstern einer ebenerdige» Wohnung eine vermittelnde Man-neSstimme, allein der Lärm wurde immer ärger, so daß sich Hunderte Neugierige ansammelten. Mit einem Male klirrten die Scheiben und flogen zer-brachen aus die Ltraße. Nun sah man ei» Mädchen und eine Frau sich in de» Haaren liegen, während der Mann verzweifelt die Hände rang. Als man ihn fragte, wa« r» gäbe, jammerte er: „Unser Dienst-madl ist narrisch worden. ^ Holen S' schnell ein' Wachmann I" Während einige Personen einen Ra> yonsposten suchten. drangen andere >» die Wohnung und beteiligien sich an der Ueberwältigung de« Mädchens, welches sich endlich verständig machen konnte und zum Fenster hinausiics: „Aber, waS wollt» denn? I bin ja gar net narrisch. I hab' dem gi:ä' Herr» a Bussel gebe», und drüber is die Frau so suchtig. I werd mi do net schlag» lass», so hab i die Fenster ein?schmiss»!" Darüber entstand natür-lich große« Gelächter, und als die Wache herbeieilte, um die veimeintlich Jnsiunige in Empfang zu neh-men, fand sie keine» Äiilaß, gegen daS Mädchen et-was zu unternehmen, dagegen daunte eS lange, bis eS möglich war, die Menschenansammlung zu zer-streuen. »Wer den Augenblick ergreift..." Ein Mitarbeiter der „Fr. Ztg." erzählt folgendes Gefchichichen au» dem Felde: Der Pionier Sch. war da» Schr.ckenSkind seiner Kompanie. Wohl war er ein schneidiger flinker Soldat, aber noch schärfer und fixer war feine Zunge; denn er war mir Spree-wafser gelaust. Darum wanderte» seine Gedanken auch oft nach Hause, »ach Berlin, und wiederholt hatte er Urlaubswünsche geltend gemacht, die aber nicht erfüllt wurden. EineS Tage» besuchte der Di-visionSkommandeur die Schützengräben und unterhielt sich während seine« Rundgange« in leutseliger Weise auch mit Sch., den er, ime »blich, nach seinen per-sönlichen Verhältnisse» befragte. „Verheiratet?" ..Zu Besehl, Exzellenz," ..Kinder?" „Zawohl. Zweie." „Nur zwei?" „Ja, Exzellenz*, meinte Sch, während der daneben stehende Konipani ches zur Salzsäule erstarrte, „wenn w » keenen Urlaub «ich kriegt, kann rnan «och keene Kinder kriegen." W a » geht i n N e w y o r i vor? Ein großes amerilanischcs Blatt hat einen Stutister beauftragt, festzustellen, welche« Bild die Vorgänge in der Mil-lionenstadt ergeben wüide», wenn sie, statt vom blinden Zufall, erwa von einem riesenhafte», mystische» Uhrwerk regiert, m:t der Regelmäßigkeit eines Präz>sio«swerkeS eintreten würden. DaS Ergebnis dieser Untersuchung liegt jetzt vor. Es ist nicht ge-rade weite»schulternd, aber nichtsdestoweniger interessant und lautet wie folgt: I» jeder Sekunde kommen in Newyork vier Freuide an. Jede 42 Sekunden wird ein Einwanderer au?- geschiff'. J--de 52 Sekunden kommt ei» Zug an. Jede 10 Minuten wird jemand verhaftet. Jede 16 Minuten wird ein Kind geboren. Jede 27 Minuten ereignet sich ein Todesfall. Jede 30 Minuten wird eine Hochzeit gefeiert. Jede 50 Minuten geht ein Schiff ab. Jede zwei Stunden wird ein Neubau begonnen- Jede drei Stunden bricht ein Brand aus. Jede zwei Stunden ereignet sich ein töllicher Unfall. Jede acht Stunden wird eine Ehe geschieden. Jede zehn Stunden verübt jemand Selbstm»rd. Nietzsche, der bekanntlich die Statistiker al» ..Tabellenknechte" gebrandmarkt hat, hätte trotz der geschworene» Feindschaft, d>e er der Statistik ent-gegenbrachte, vielleicht seine Freude an dieser Ueber-sicht gehrbt, die die unerhörte Leben«- und Ereig-nisfülle, die daS Häufermeer einer großen Stadt be-herbergt, plastischer veranschaulicht al» so manche langatmige Schiloernng. Die Erschaffung der Welt — i» der AmtSkanzlei. Als abschreckendes Musterbeispiel deS KurialftilS sei der Anfang einer „Bibelüber« fetzung" mitgeteilt, die ein Blatt vor Jahren zum Besten gab: „1. Am Anfang wurde feiten« Gottes der Himmel b«w. die Erde geschahen; die letztere war ihrerseits eine wüste und leere; und war es finster aus derselben. 2. ES wird berichtet, daß Gott daS Licht von der Finsternis dergestalt zwecks Scheu dung zeitlich in geeigneter Weise anordnete, daß er demzufolge in der Lage war, das Licht und die Finsternis Tag, bezw. Nacht zu nennen, worauf derselbe sich dann der weiteren Aufgabe unterzoa, in Betreff der Meere, bezw. der entsprechenden Flüssigkeiten, der Atmosphäre, eine zwecksienliche Ab. grenzung dermaßen zu bewirken, daß er hinsichtlich dieser vermittels einer sogenannten Feste, welche er den Name» „Himmel" zu verleihen sich entschied, seither die Gewässer auf der Erde von den Gewiis-fern, resp, wasserhaltigen Gasen, am, bezw. im Himmel, vollständig zur Trennung brachte, worauf da»» am Abend einerseits und Morgen, anderseits der zweite Tag ebenmäßig zum Abschluß gelangte." Der vergessene Lazarett zug. Den Gipsel der Vergeßlichkeit hat unstreitig die sianzö-fische KriegSsanitätsverwaltung erreicht, die an nich'S Geringeres als einen vollkomme» ausgerüstete» La-zarettzug vergessen Hot. Der Zug dampfte, wie „L'Oeuvre" zu erzählen weiß, im August 1914 in den Krieg. Er iuhr von Orsay bis nach dem Städt« che» Juvisy nnd kehrte dann mit einigen Verwunde« ten wieder »ach Orsay zurück. Dies geschah Ende August 1914 Seitdem, also feit mehr als zwei Jahren, ruht der Lazarettzug sich in Orsay von den Mühen seiner Kricgcrcije aus. Das GraS ist riugS aus dem Bahndamm gewachsen, und die Dächer des WaggonS könnten nachgerade zur Gemüseaupflan-zung verwendet werde». „L'Oeuvre" macht die Sa« »itätsverwaltung aufmerksam, daß sie, um den Zug zu benützen, einig? Mäher werde entsende» müssen, da die Räder durch Gras und Schlingpflanzen sozusagen a» den Erdboden angewachsen sind. E i II schweres Eisenbahunglück in Deutschland Auf der Strecke Schneidemühl— Berlin fuhr vor einiger Zeit der Zug D 24 auf den dort hallenden Borzug D 24 auf. 12 Reifende wurden getötet, 15 verletzt davon 4 schwer. Ein Paket- und mehrere Personenwagen wurden zer-uümmeit. Im Hauptzuge wurde niemand verletzt. Die Getöteten sind sast lauter Militärpersoaen, da-von ein Hauplman» und zwei Leutnante. Die deutsche» Zeitungen veröffentlichen sogar die Name» der Getöteten und führe» hiebei auch den Truppenteil, dem sie angehört», an. Die Zensur ist jedensall« — nicht wie nnderSwo — der Anschauung, daß durch vie Veröffentlichung deS Unglückes Uebertreibungen des vhnchi» schon traurigen Vorfalles vermieden werden und daß dabei auch kein militärisches Ge-htimniS v rrare» wird. Liebe im Lazarett. Prinzessin Maria Theresia zu Hohenlohe hat sich am 13. Okiober mit dem Kadettaspirante» Chemie »Pharmazeuten Otto Kohleisen in Innsbruck vermählt. Die Prinzessin hat den Bräutigam, der bald nach Beginn deS Kriege» eingerückt war, und dann erkrankt inS Lazarett ge-bracht wurde, in diesem Lazarett kenne» gelernt, wo sie al« Pflegerin weilte. Kadettaspirant Kohleisen stammt auS Stein a. D. Wegen Preistreiberei — 100.00) Kronen. Bor dem Oimützer Bezirksgerichte hatten sich die Fabrikante» Beuvld Keller und Leopold Husserl wegen Preistreiberei zu veraniivorteii. Da« Gericht verurteilte beide Angeklagte zu einer Geld« strafe von je 100 000 K oder zehu Tagen Arrest. 1,1:5 Stadtvcrschöne- rungsoereines bei Spielen, Wellen und Vermächtnissen. Seilt 6 Dfttlfthe Wacht «ummrr 56 Hoffnungslos O stille Nacht! In deinem Cchmeige» §Sr' Ich mein' fernen SchicksalSsang. r klingt so traurig, — klingt s» eigen, Daß meiner Seele gar so bang!-- Muß nun in's Mit». Weit« ziehen. Der Schwalbe gleich im Spätherbstflug; SDlufi Allem, was mir lieb, entfliehen, Dem Traume wahr, den ich stelS trug! Wird nicht de» Wand'reiK Schritt ermüden, Eein Sehnen hoffnung»lo« »erblüh'n Im sonnenreichen, blauen Süden, Wenn Wolken segeln, — heimwärtizieh'n? Wird sern der böse Traum enlflcuchen, Der düst're Bilder immer »tugi f Wild in dem Kamps de" Schallen weichen. Der aus dem Nebel auswärts steigt? O stille Nacht I In deinem Schweigen Hör' ich mein' fernen Schicksalssang. Umhüll' in'Ü Dunkel tief den Reigen, Der meiner Seele gar so bang! Ist •A A A A A A A AA eutfcye, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heran«-gegebenen WirtschaftSgegenstände. Y y y V V 'V V V V V Y Y $ Y Y Y Y Eingesendet. Älassenlotterie. Die Ziehung der l. Klasse der 7. Klasstnlotteri« findet bereit» am 12. Dezem-ber 1916 statt und hat die allgemein bekannte Ge-schäst»stelle Joses Stein, Wien 1., Wipplinger-straße 21, mit dem Verkauf der Lose begonnen. Diese Firma erfreut sich nicht nur wegen ihrer Kularij und ihre? Entgegenkommen-? ihren Kommit-tenten gegenüber eines ausgezeichneten RuseS, son-dern die Nachfrage »ach Losen dieser Geschäftsstelle ist eine besonders starke wegen der erstaunlichen GläckSfille. die anhaltend dies« Firma (Telegramm-Adresse .GlückSstelle) auszeichnen. Wir verweise» auf daS heutige Inserat. MATrcoNrr EINZI8 IN SEINER j ANALYTISCHEN I Beschaffenheit) | BESTES [altbewährt! I FAMIUEN-6ETRÄNR. I GIESSHÜBLER Die behördlich konzessionierte Vermittlung für ßealitätenverkehr der Stadtgemeinde Cilli besorgt alle Vermittlungen von Realitäten sowie Tauschgeschäften zu den günstigsten Bedingungen. Bei derselben sind gegenwärtig mehrere Stadthäuser, Landwirtschaften und Realitäten aller Art und in allen Preislagen vorgemerkt und es werden Anmeldungen und Aufträge auf Ankäufe und Verkäufe entgegengenommen. Auskünfte werden im Stadtamte (Sekretär Hans Blechinger) erteilt. ZI. 18973/1916. ir Zur Durchführung einer gleichmässigen Verteilung des nach Mass-gäbe der vorhandenen Mehlmenge in der Stadt Cilli durch die Bäcker erzeugten Brotos auf alle im Verpflegungsbezirko Cilli zur Ausgabe gelangenden Brotkarten findet das Stadtamt als politische Behörde 1. Instanz im Grunde des § 17 der "Verordnung der k. k. steiermärkischen Statthaltern vom 30. Jänner 1916 L.-G.-BI. Nr. lä anzuordnen wie folgt: Vom Sonntag den 29. Oktober 1916 angefangen, wird das Brot ausschliesslich in zwei amtlichen Ausgabestellen und zwar: im Hause Laibaeherstrasse Nr. 4 für die Stadtbewohner und am Hauptplatz Nr. 8 für die Bewohner der Gemeinden: Cilli Umgebung, Pletrowitsch, Gross-Pireschitz, Sankt Martin im Roscntal, Bi-schofdorf, ferner die Ortschaft Rifnigozd der Gemeinde Maria Graz und die Ortschaft Tremmersfeld ausgegeben. Jeder Besitzer einer giltigen Brotkarte des Verpflegungsbezirkes erhält täglich eine nach den vorhandenen Mehl- oder Brotkarten ermittelte Brotmenge ausgefolgt. Die Ausfolgung dieser Brotmenge erfolgt auf Grund einzelner Karten, weshalb es notwendig ist, dass jeder Brotkartenbesitzer jedesmal alle Brotkarten in den Verkaufsstellen vorweist. Vom Dienstag den 31. Oktober angefangen, erfolgt die Brotabgabe in der Ausgabestelle Laibacherstrasso 4 an die Stadtbevölkerung in der Reihenfolge der Brotkartennummern und zwar werden von 7 Uhr früh stündlich 200 Nummern vorgenommen. Auch erfolgt von diesem Zeitpunkte an die Brotabgabe für je zwei Tage, indem am ersten Tage die Brotkartennummern 1 bis 750 und am zweiten Tage die Brotkartennummern von 751 bis 1500 jsur Versorsrune kommen. Mit dem 29. Oktober wird der Brotverkauf iu den Bäckerläden eingestellt und es darf in diesen auch die kleinste Menge Brot nicht verabreicht werden. Uebertretungen dieser Vorschrift werden gemäss § 18 der Statt» halterei Verordnung vom 30. Jänner 1916 L.-G.-Bl. Nr. 15 nach § 35 der kaiserlichen Verordnung vom 21. Juni 1915 R.-G.-Bl. Nr. 167 vom Stadtamte mit einer Geldstrafe bis 2000 K oder mit Arrest bis zu drei Monaten, bei erschwerenden Umständen aber mit einer Geldstrafe bis zu 5000 K oder mit Arrest bis zu 6 Monaten bestraft. Bei einer Verurteilung kann auch § 36 der angeführten kaiserlichen Verordnung auch auf den Verlust einer Gewerbeberechtigung erkannt werden. Stadtamt Cilli, am 28. Oktober 1916. Der Bürgermeister : Dr. v. Jabornegg. pfaff - ßäbmascbim * Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate ! w Niederlage bei :: Jos. Weren Marufsktur-Geschäft Cilli, Rathamgasss ZI. 13669/1916. Kundmachung. Mit Rücksicht auf die Notwendigkeit, bei dem Verbrauche der vorhandenen Fettstoffe die grösste Sparsamkeit walten zu lassen, wird mit Verordnung der k. k. Statthalterei in Steiermark vom 17. Oktober 1916, L.-G.-Bl. Nr. 113, ans Grund des § 7 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-B1. Nr. 96, die insbesondeie um Allerseelen sowie an anderen Erinnerungstagen übliche Beleuchtung von Begräbnisstätten bis auf weiteres verboten. Aut Uebertretungen dieses Verbotes finden die Strafbestimmungen des § 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-B1. Nr. 96, Anwendung. Diese Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Kundmachung in Kraft. Stadtamt Cilli, am 20. Oktober 1916. Der Bürgermeister Dr. Heinrich v. Jabornegg. A A A A A A- A Hrucks orten Veremsbuchdrmkerei LJ---0T>fpm" flriffi liekrt «i mähigen Breitn, tvjtl wlU l. ik -WllSMkk. Blätter zur Untcrbaltung und Belehrung für Haus und Familie. $«>*KU«nH4i«» SDnöt". — S,n;«In ttl „Die 6fihwatf nicht Iäusi«i>. 1916 16 Aus eigener Krafl. Origiualromau von 5. Halm. „DaS ist j« prächtig!" meinte der muntere Leulenius, neben den beiden anderen hertrippelnk. „Also, Sie haben Herr und Frau v. Zardoe schon gekannt und davon sagte» Sie mir hinterlistiger Weise gar »ichiS?* .Herr von Zardoe war ein sehr lebenslustiger Herr, ich erinnere mich noch sehr wohl seiner!" wars der Professor endlich gedankenvoll hin und den Blick aus Malwine heftend, fügte er hinzu: „Sie haben wenig Aehnlichkeit mit Ihrem Baler, mein Fräulein l" „Nein, wir Kinder ähtuln der Mutter. Nur mein Bruder hat vom Bater das frohe Tempera« ment geerbt I" gestand Malwine. Trautg»tt nickte mit dem Kopse. „Jawohl, der Mutter!" wiederholte er träumerisch. Doch noch mehr der Ausdruck seiner Züge, als der Ton seiner Worte ließen das Mädchen aushorchen und dem Professor ein gesteigertes Interesse zuwenden. Traut-gott mochte das siihlen. Er lächelte dem jungen Mädchen freundlich-wehmütig zu, als wolle er damit sage«: »Ja, ja, deine Mutter, ich haue sie gekannt und mehr als daS!" Und Malwine verstand diese stumme Sprache. .Sie müssen mich einmal mit Ihrem Bruder besuchen, liebes Kind,' suhr Trautgott sort. „Unser gemeinschasilicher Freund wird Sie mir vielleicht einmal zusühren. Sie sind bciw Baron Senden im Stellung, wie ich hörte?- fügte er sragend hinzu. Sie bejahte. „Und eben darum, Herr Profes-sor," sagte sie, „ist wohl nicht daran zu denken, daß mein Bruder, der auch ein Angestellter des Barons ist, und ich von Ihrer liebenswürdigen Einladung Gebrauch machen können.' »Oho!' protestierte Seutenius. „Dir wird doch wohl ein Urlaub bewilligt werden! Namentlich jetzt. bei dem vielen Personal, wirst du doch wohl zu ent> behren sein!" „Das verstehen Sie nun nicht, Doktorchen!* verwies ihn Malwine. „Ich habe die ganze Leitung in Händen. Aus einem so verantwortungsvollen Posten ist man schwer zu entbehren und zu er-setzen." „Aber warum übernehmen Sie denn einen so'ch' anst.engenden Posten?" fragte der Professor da,wischen. „Sie haben doch gewiß noch irgend ein anderes Talent, da« Ihnen einen minder anstrengenden Broterwerb gestattet!" Malwine schüttelte lächelnd den Kops. „Schen Sie, Herr Professor, das habe ich nun leider eben nicht! Bon Poesie ist gar nichis an mir; als die verkörperte Prosa gehe ich durch die Welt und er-werbe mir als Wirtschafterin oder HanSsränlein meinen Unterhalt. Du lieber Gott," suhr sie erklä-rend sort, „als ob ich's nicht auch schon aus andere Weise versucht hätte! Bonne bei Kindern, Gesell» schastsdame, da ist man nach oben und nach unten nichts — so ein Zwittergeschiips, oben über die Ach-sein angesehen, stets nur geduldet, die Zielscheibe herrschasllicher Launen, vo» den gewöhnlichen Dienst» boten beneidet, ein Gegenstand steter Mißgunst. Da ist's so noch besser. Ich bin stetS Untergebene, wie gleichbe echtigt, aber wiederum doch die Herrscherin eines kleinen Reiches.' .Sieh, sieh." spöttelte der Doktor gutmütig. „Also d«ch das blaue Blut!" und er schmunzelte in sich hinein. Trautgott aber war ernst geworden. Er wiegte sinnend das Haupt. .DaS scheint mir für Ihrer Mutter Tochter doch kein ganz würdiger Standpunkt," sagte er, „und dann: da möchte ich Ihnen einen ganz anderen Borschlag machen: Kommen Sie zu mir! Ich bin zwar ein alier Jung- 2 geselle, deshalb aber kein Hagestolz. Ich liebe eS, um mich frische Gesichter, anmutige Weiblichkeit zu sehen. Schauen Sie, ich zähle bereitö fast 66 Jahre; doch ich sühle mich noch nicht alS Grei», obgleich ich eS an Jahren bin. Aber das Aller pocht doch zuweilen mahnend an — ganz leiS und wissen Sie, Lind, da überkommt einem ein Grausen. Einsam, alt, ohne Liebe — brrr I Sie lächeln? Ich erscheine Ihnen »och nicht alt? Gott sei »8 gedankt, noch bin ich'S auch nicht! Aber — nun kurz und gut — ich mache Ihnen den Vorschlag, kommen Sie zu mir, führen Sie mir den Hausstand!" „Aber Herr Professor!" unterbrach ihn Mal-wine. „Ich — was sollten Sie wohl mit mir? Ein begeisterter Künstler wie Sie und ich die o«. körperte Prosa." Der Professor winkte ab. ,,Kind, mir ist die häusliche Prosa, gepaart mit Berstond und Herzens-gute, lieber, als alle dilettantischen Spielereien! Bor der wahren großen Kunst — Hut ob! aber Eilet« tantenkram — bnr! Der Einwurf ist also hinfällig 1 Sehen Sie, ich hatte die Absicht, mit meinem Lieblingsschüler, den Krast von Elten. — Sie wissen wohl, e» ist der Neffe Ihre» Barons, — nächsten Winter nach Italien zu reisen; aber wir haben unsere Pläne geändert. Mein Schützling geht vorerst alleine nach dcm Eldorado aller Kunst. Ich folge ihm im Frühling nach. Sehen Sie, da gähnt «ich bereits die Einsamkeit an. ^.Wenn ich Sie, die Jugend, um mich häite, wäre das eine Erleichte-rung. Natürlich will ich Sie nicht in Ihren Ent-schließungen beeinflussen. Ich kann Ihnen nicht mehr bieten, a's die Rechte einer Tochter. Ob Sie damit zufrieden sind, mir so viel zu vertrauen, daß Sie eventuellem Geschwätz frei die Stirne bieten würden, das weiß ich nicht. Dcch fast möchte ich in Anbetracht, daß ich die Tochter Ihrer Multer »sr mir habe und dessen, waS unser guter Seutenius mir von Ihnen belichtet hat, darauf bauen, daß Sie den Mut haben! Habe ich mich in Ihnen und iu mir getäuscht?' Malwine reichte ihm seuchtschimmeniden AuzeS die Hand. „Nein, gewiß nicht.- sagte sie herzlich, „Kleinlichkeit lag wir stetS fern J" „Also dars ich hoffen?" sragte Trautgoit. „Ich erbitte mir Bedenkzeit aus, Herr Pro-fesfor!* sagte Malwine schlicht. „Einverstanden, liebes Kind! Aber noch eines: In meinem Hause sind Sie wir nicht nur Stütze, sondern wie ich schon vorhin sagte: Tochter. Sie würden an allen meinen Freuden, wie Leiden teil-nehmen. Zum Beispiel würden Sie mich auf einer Jtalienreise selbstverständlich a::ch begleite?. WaS meinen Sie dazu? Gott, wenn ich denke, daß die Tochter einer Harnet von Zardoe, als mein Pflege« töchterchen, mit mir die Welt durchstreifen würde I" Malwine lächelte, zwischen Rührung und Be« sangenheit schwankend. „Sie sind so gütig, brachte sie endlich leise hervor. »Wie soll ich Ihnen daS danken, wie komme ich übciHaupt zu dieser unver« dienten Großmut?" Trautgott wehrte fast erschrocken ab. „Groß-mut? Kind! eS ist der reinste Egoismus meinerseits. Aber nun, was sagt Ihr H(rz zu meinen ZukunftS« Plänen? Darf ich hoffen oder ist die Bedenkzeit nur ei» Borwand, um . . .* „Nein, nein 1* unterbrach ihn Malwine schnell. .Gewiß ist es daS nicht! Aber so etwas will doch übeiltgt sein I" „Sie haben recht, Malwine!" erwiderte der Professor :rnst. Ich will Ihnen Zeit lassen. In acht Tagen reise ich ab. Vorher aber werde ich Sie auf^ aussuchen und mir seit st Ihre Entscheidung holen. Ist es so recht ?" Gerührt dankte ihm Malwine durch einen stummen Händedruck. Dann aber schied Traulgott von ihnen. SeuteniuS begleitete das junge Mädchen heim. .Mädel, hast du ein Glück," sagte er, sobald sie außer Hörweite gelangten. „Daher also daS Interesse des ProsessorS an allen Einzelheiten Eures Schicksales! Der schlaue Fuchs! Verrät mir mit keinem Wort, daß er deine Mutter gekannt hat." Malwine hob daS sinnende Auge; sie schob die Hand zutraulich unter seinen Arm. „Also auch Sie glauben Doktorchen, daß . . „Aber das ist ja so klar, wie dicke Tinte/ er-eiferte sich dieser. „Ich kenne meinen guten Pro-sessor doch! Ein urgemütliches, sideleS Haus; solche sentimentalen Anwandlungen sind mir ganz neu an ihm uud die haben ihren Grund, sage ich dir. Alte Geschichte — kalkuliere ich — alle Liebe rostet nicht und da die Mutter tot, wird nun das Gefühl aus die Tochter übertragen. Ganz natürlich übrigens, b.st der seligen Mutter ja wie aus dem Gesichte geschnitten!" „Und Sie meinen, daß ich das Anerbieten des Pio;essorS annehmen soll und dars?" ftagte Mal-wine ihren alten Freund. „I natürlich sollst und darfst du daS! Ist so-gar deine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, näm« lich gegen dich selbst!" eiferte der SeuteniuS. Malwine drückte leise seinen Arm. »Schreien Sie dock, nicht so. Doktorchen, ich bin nicht taub! UebrizenS habe ich nicht nur an 3 mich zu beuten! Heinz und Sie sind doch auch noch da!" „Ei freilich sind wir da»! Aber--du kannst den Jungen doch nicht ewig bemuttern, und ich alter Knabe! Na, daS Reisegeld ist ja gerade auch nicht unerschwinglich. Und im Grunde muß ich ehrlich sagen, bin ich auch so egoistisch zu denken, ein Besuch beim Professor in seinem komsortablen Heim, bei dir, der kleinen Haustochter, ist mir noch immer lieber, als dich im freiherrlichen Hause des Senden? aufzusuchen und mich vom Herrn Baron oder gar von der Baronesse mit einer hochmütigen Kopsneigm^ abgespeist zu sehen!" Malwine wußte nur zu gut, waS sich in Wirk-lichkett hinter dieser egoistischen Regung verbarg. Darum meinte sie lächelnd: „Nun, Doktorchen, ich denke, Sie hätten mir einmal selbst aus Jarxtors gesagt, Sie fänden den Baron sehr nett; er sei zwar Edelmann durch und durch, aber immerhin ein leutseliger Herr!' „Nu eben!' meinte der Doktor, sich mit komi-scher Gereiztheit den Palelotkragen hochklappend. „Das ist eS ja gerade, Freiherr, Edelmann, leut-selig, und unser Eins hat sich zu ducken, zu krie- chen, zu dienern, wenn---Er schnaufte und schwieg. Malwine lachte: „Doktor, seit wann sind Sie unter die Sozialdemokraten gegangen?" scherzte sie. »Papperlapap! Sozialdemokraten! DaS paßt mir einfach nicbt mehr, daß eine Zardo? einen Ba-ron Senden bedient, ihm die Suppe kocht!' „Doktor, das glauben Sie ja selbst nicht!" „Ach wa«!" knurrte dieser ärgerlich. „Ich meine, wenn einem das Glück sozusagen an der Nase vorbeifliegt, soll man es bei den Flügeln sest° halten; sonst, haste nicht gesehn, ist es psutsch und du hast daS Nachsehen! Aber daS Zurückkommen mit dcm Glück meine ich — ja Kuchen! Ausge schoben ist nicht aufgehoben! Ich halte nichtS von dem Sprichwort: Verpaßt ist verpaßt! DaS ist meine Meinung, Kind!" Der kleine Herr hatte sich immer mehr in Eifer geredet; dabei trippelte er immer schneller, daß Malwe Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten. ft * * Professor Trautgott sand sich am betreffenden Tage richtig im Senden'schen Hause ein. „Melden Sie Fräulein Brandt, Professor Trautgott bitte, ihr seine Aufwartung machen zu dürfen!" In Henry» glattem Gesicht rührst sich nichts, mochte ihm der Umstand, daß ein Professor daS WirfchajtSfräulein zu sprechen wünsche, auch noch so sonderbar erscheinen, ihm zu denken geben, die wohlgeschulte Bedientenphqsiognomie verriet da-von nichts. Aber ein anderes Antlitz verriet nur zu deutlich daS Erstaunen, da« seine Besitzerin bet dem zufälligen Erlauschen deS berühmten Namen» empsand. Baronesse Renate öffnete, im Begriffe auszugehen, gerade die Tür eineS aus den Flur münden-den Seitenzimm-r«, als der Pioscssor Henry jene Weisung gab. Erstaunt, befremdet, seltsam berührt von dem Gefühl, den Mann, der Kraft eigentlich doch aus den Geleisen deS Alltagslebens, aus dem Kreise dej Ihrigen gerissen, sich im väterlichen Hau?e alS Bc-fucher der Wirtschafterin gegenüber zu wissen, stand sie regungslos, wie gebannt, aus der Schwelle und blickte zu dem Manne aus, der ihr ahnungslos so-viel Leid zugefügt und den sie doch so ausrichtigen Herzens bewunderte. Trautgott machte der jungen Dame, nachdem er ihrer gewahr geworden, eine ehrerbietige Verben-gung. auch selbst, als diese nur mechanisch, kaum merklich den Gruß erwiderte, den Hut in der Hand abwartend do. Doch sein Blick streifte kein e nziges Mal mehr die regungslose Gestalt der Baronesse. Er schien ihre Gegenwart ganz vergessen zu haben. In Renaten aber regte sich der verletzte Stolz. Wie konnte ein Mensch, ein Bürgerlicher, sei er auch ein noch so berühmter Künstler, es wagen, sie, dic Baronesse Senden, in ihrem Heim so geflissentlich zu übersehen?! Die Empörung trieb der Adelstölzen da» Blut in die Wangen. Ihr schöner Kopf hob sich hochmütig. Aber sonderbarer Weise erreichte die beleidigende Gleichgiltigkeit des Professors Etwa?, was wohl noch keinem gelungen. Renate trat lang-sam über die Schwelle und wie sie sitzt, zwar hoch-ausgerichtet, aber auch ostentativ geräuschvoll, einen Schritt auf den Flur hinaus tat, war sie nicht zu zu übersehen. Das mußte auch Trautgott fühlen. Er wandle sich der schönen jungen Dame, die nach seiner Kombination wohl eine Angehörige der Sei,» den'schen Familie sein mußte, dann auch zu. Renate stand jetzt bereit» dicht vor ihm. »Herr Professor Trautgott — ich hörte doch recht, nicht wahr? Der Prosessor verbeugte sich zustimmend, aber stumm. Dem berühmten Mann war es nachgerade »«angenehm, von Jedem als willkommene Größe be-schlagnahmt und angestaunt zu werden. Derartiges aber sürchtcte er auch hier. Doch es geschah nicht« dergleichen. Die junge Dame, die ihm da so kühl und hoch« mütig in die Augen sah, schien durchaus nicht ge» willt zu sein, sich vor der „Größe" in den Staub 4 zu iwrfen, wie soviel? Mitschwestern. Sie schien ent» schieden keine Anlage zum Exaltieren zu habe», sich vielmehr deS eigenen Wertes, zum Wenigsten doch ihrer gesellschasilichen Stellung voll bewußt ,u sein. DaS klang deutlich au« dem schlichten: Baronesse von Senden" heraus. Auf Professor Trautgott aber schien diese Bor-stellung die gewünschte Wirkung durchaus nicht zu haben. Im Gegenteil l Renate glaubte zu ih;ft Empörung den ganz leichten Anflug eines Spottlächelns um die Mundwinkel des berühmten Mannes huschen zu sehen und ihr Unwille verminderte sich nicht ge-rade, als Trautgott unter einer leichten Verbeugung lächelnd zu ihr sagte: „Da wären wir uns ja nicht so ganz unbe-kann«, Baronesse. Bom Hörensagen wenigstens kennen wir uns schon!" Wieder flog eine helle Röte über RenatenS Gesichl. Sie sühlte nur zu wohl die Anspielung in deS Professor» Worten! und neben der Empörung darüber, zog e« auch wie Weh durch ihr Herz. „Also er hat dich schlecht gemacht, vielleicht karri-kiert!" Ihr Hochmut aber ließ das Wch schweigen. so neigte sie denn nur stumm das blonde Haup'. Trautgott aber heftete nun doch, auch seiner» seits interessiert, das Falkenauge auf das schöne Ant-litz des Mädchens. „Edle Linien, der Wuchs tadellos!' lautete heimlich seine Kritik, während sein Blick um die ganze Erscheinung der jungen Dame überflog. „Aber kalt — kalt — hochmütig!" Wer weiß, zu welcher Auseinandersetzung es noch zwischen den Beiden ge-kommen wäre, wenn sich in diesem Augenblicke nicht die Gestalt des zurückkehrenden Dieners gezeigt hätte. So aber blieb die kleine Episode unauSgesponnen. Renate, viel zu stolz, einen ihrer Diener zum Zeu-gen einer vielleicht unerquicklichen Szene zu machen, wandte sich mit hochmütiger Neigung des Hauptes und schritt zum Hau» hinaus. Und doch war ihr da» Herz so voll, doch brannte ihr eine Frage aus den Lippen: „Wo ist er? Ist er hier?" Aber der Stolz, der Hochmut verschloß ihr die Lippen, erstickte die Frage, die sich doch zu einem Schrci zu gestalten drohte. Er — er! Eilig, als habe sie den Wunsch, etwa» Drohendem zu entfliehen, schritt sie die Straße hinab. Oortsetzimj folgt.) Öcö Ttadlotrschöne- 4-i-Ut 11 rungsoereiilrs bei Spielen, Wetten nnd Vermächtnissen. Aelponsa. WaS ist das Köstliche auf unserer Erde? Der Sonnenschein. Auf darum, lasset uns wahre Sonnenkindcr werden im körperlichen und geistigen und seelischen Sinne. * WaS ist daS Leben? Eine Geduldprobe. Wann ist der Mensch am glücklichsten? Wenn er das Wenigste braucht. Und wann ist dies der Fall? Täglich, eigentlich nächtlich, dann nämlich, wenn er — schläft. Warum steht die Wahrheit seit jeher hoch im Kur»? Weil die Nachfrage nach ihr groß, da» Ange» bot aber klein ist. « Welcher Ort eignet sich dem natürlichen Emp-finden des Menschen gemäß am besten zur Andacht? Der Wald, der stille, hehre, heilige Wald. * Liegt ein Dauersriede zwischen den Kulturstaaten im Bereiche der Möglichkeit? Ja, weil Bernunst und Wille des Menschen hiesür bestimmende Faktoren sind. Dr. Paul Musil Edler von Mollenbruck. Vermischtes. Märchenhaft billigeLebensmittel« preise — in Czernowitz Aus einem au» Czernowitz stammenden, an einen Flüchtling in Wien gerichteten Briefe vom 29. August f. I ist zu ent-nehmen, daß die LebenSmittelpeeise in Czernowitz äußerst gering sind. Der PreiS sür Weizenmehl be-trügt 24 K per Sack, 36 Heller per Kilogramm. Ein Ei kostet 2 Heller, ein Kg. Fleisch 90 Heller! Die niedrigen LebenSmittelpreise finden neben der Tatsache, daß der allergrößte Teil der Konsumenten das Land verlassen hat, auch noch darin ihre Er-klärung, daß die österreichische Regierung knapp vor ihrer Abreise aus der Bukowina einen großen Teil ver Lebensmittelvorräte an die zurückbleibende Be-völkexung verteilen ließ. Tod eines Knaben durch eine Hand-g r a n a t e. Aus Marburg wird berichtet: Das acht-jährige Söhnchen des Schuhmachermeister Gluschitz fand aus dem Kalvacienberge «ine Handgranate und trug sie noch Hause. Er begab sich damit in den im Kellergeschoß befindliche Zurichteraum, hielt einen Nagel aus die Handgranate und schlug mit einem Hammer darauf. Als der Geliilfe und die Zürich-term dies sahen, sprangen sie angsterfüllt aus dem Fenster. Zm nächsten Augenblick erfolgte die Explosion der Granale; ihre Stücke zerrissen dem Knaben den ganzen Unterleib und nach wenigen Minuten war er eine Leiche. Auch sein 2'/,jährigen Schwesterchen wurde verletzt. Nummer 86 S«>ttch- Macht Sei« T SINGER i) 66" die neueste und vollkommenste XähuiONChlne. SINGER ?su«cliliien erhalten Hie nur durch uiiMere l.ttdcn. Singer Co. Nähmaschinen Ml.-Ges. Cilli, Grazerstrasse 33. werden auf Gut Freienberg (Petricek) abgegeben. Für die Hände! Glycerol •tatt Glycerin. — Nur ausgewogen. 100 Gramm 40 h. Nur in der Drogerie Fiedler. Wegen Einrückung Schlafzimrnereinrichtung sehr massive Herrsehaftsmöbel mit St. Anna Marmor, zu verkaufen. Echte Rosshaarmatratzen, ein Patent Schlaf- und Dekorationsdivan, ein Schreibtisch und vier Ledersessel, ein Damenfahrrad (Puch) und ein Herrenfahrrad. Cilli, Tschret Nr. 37, »or Gasthaus Pischek rechts. am Hauptplatz Nr. 2 ist sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Eigentümer Johann Josek. 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(Bereits am 12. und Gewinne im Betrage Darunter Summen von «• « . 700.000 K «»» 300.000 K - - - 200.000 K °«» 100.000 K «i>- 80.000 K U « . 70.000 K - - - 60.000 K - - - 50.000 K etc. etc etc. Der ev. höchste Treffer ist: 1,000.000 K (Eine Millionen K). 14. Dezember). Während dieser Lotterie kommen zur Verlosung: von über 16,000.000 K (Sechzehn Millionen K). Die Geschäftstelle zahlte an ihre glücklichen Kunden allein an Haupttreffern: 300.000 106713 50.000 14830 20.000 131950 100.000 10507 40.000 81231 20.000 106819 100.000 131783 30.000 159469 60.000 106589 25.000 18714 60.000 K 82819 20.000 K 74066 20.000 K etc. nebst vielen, vielen anderen 38515 etc. Treffern zusammen: Mehr als 4'/- Millionen (4,500.000 K) Man bestelle sofort Los V. Los '/« Los V« Los K 40.- K 20.— K 10.— K 5 — Postkarte genügt! Versand der Originallose erfolgt sofort nach Erhalt der Bestellung, auch ins Feld! Jose: Safe Wien I., Wipplingerstrasse Nr. 21. Telephon 37143 ind 17255 (interurban). Telrflrumm Adresse: )> Gluckstelle .4 G&rifllciium, Verwaltung. Tiucl und Verlag: Berein«buchdruckerei „Zeleja" in Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schid!o.