M. 13._________________________Wien, den 1. Mai 1909. 17. Jahrg. Zentralorgan des Gesterreicbiscken Lisenbabn-Dersonsles. Redaktion: Wien, Y/lf 3mta$affe Hr. 5. Rcdaktionsfchlutz bice Tage vor dem Erscheinen deS BlatteS. Sprechstunden find jeden Lag mit «uBnichme der Sonn» und Feiertage von 10 Uljt vormittags bis Vi* Uhr nachmittags. JnsertionspreiS: Die zweimal gespaltene Nonpareillezeile oder deren Raum 40 Heller. Bei Jahrcsaustrag Rabatt. Sbonnements-Vedittguttgen r Halbjährig .......................... . Kr. 2'88 Ganzjährig.............................. „ b 76 Für das Deutsche Reich ganzjährig Mk. 6.—. Für daS übrige Ausland ganzjährig 9 Franken. Telephon Wr. 2325. Lvfcheint jeden JO. und 20* im Monat. wahlspruch: War wir begehren von der Zutunst Fernen: Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Daß unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere (Steile nicht mehr betteln gehen. H. Kerwegh. Der Zukunft Maientag. ^^icht, wo die Kriegssansaren Zum blut'gen Kampf vereinen, Nicht, wo die feigen Seelen Ihr Mißgeschick beweinen, Nicht, wo vor einem Götzen Die blöde Menge kniet, will ich erklingen lassen Der Zukunft hohes Lied! Dort, wo aus Nacht und Grauen Die Völker aufwärts steigen, Wo sich trotz Not und Sorge Beherzte Männer zeigen, Dort, wo der Zorn des Rechtes Die Massen übermannt, Dort will ich frei erheben Die Stimme rings im Land! Da ist der Freiheit Stätte, Da quillt des Geistes Leben, wo sich aus Zwang und Mangel Die Menschen doch erheben! Wo die Erkenntnis siegte, Der Aberglaube brach, Und wo die Not der Zeiten Hält alle Kräfte wach. wo solche Kräfte walten, Da muß es Frühling werden, Da müssen auferstehen Die Völker rings auf Erden! Da muß die Knechtschaft fallen, Und siegen muß das Recht! Und aus den toten Trümmern Lrblüh't ein neu Geschlecht! Ls wird ein Maitag kommen, wie keiner noch gewesen, Lin Maitag, der bestimmt ist, Die Völker zu erlösen. Der alle Ketten sprenget Und allen Trug erschlägt, Der uns, ein Friedensengel, )n alle Fimmel trägt. wir wollen glücklich werden! wir wollen wieder singen, Uns zu den lichten Höhen Der Freiheit endlich schwingen! Nicht eher soll ein Friede Und fauler Stillstand sein, Bis dieser völkermaitag Linst zieht aus Lrden ein! Robert Preußler. ettt« a >)a-. u Der Wille zur Tat. «Im Anfang war die Tat." (Goethe.Faust"). Zivanzig Jahre ist es her. Da ereignete sich zum erstenmal der in der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung so bedeutungsvolle Tag, daß das arbeitende Volk das mahnende Wort des Dichters voll erfaßte und in die Tat nmsetzte: für einen Tag ermannte es sich und wagte es, frei zu sein. Das Wort des österreichischen Freiheitsdichters Anastasius Grün, das fünfzig Jahre früher mit bitterem Sarkasmus gesprochen war, klang diesmal mit vollem Ernste den Herrschenden in den Ohren: „Darf wohl der Mensch so frei sein, frei zu sein?" Und von diesem Standpunkt muß wohl, wenn inan heute über die zwei verflossenen Jahrzehnte ein wenig Rückschau hält, die Maifeier und der ihr zugrunde liegende Gedanke zunächst gewertet werden. War sie auch vor allem eine machtvolle Kundgebung für die gemeinsamen und speziellen Forderungen der Arbeiter aller Kulturländer und dazu bestimmt, der Staatsgewalt und den herrschenden Klassen kundzutun, daß die Enterbten und Niedergehaltcnen mündig geworden sind und auf der Einlösung einer Schuld beharren, so war die Arbeitsruhe mehr noch die erste positive Tat, die die arbeitende, bisher nur an Gehorsam gewöhnte Arbeiterklasse selbständig, ohne irgendwelche Genehmigung einzuholen, vollbracht hat. .Setzt das christliche Johannesevangelium als den Anfang aller Dinge das Wort („Im Anfang war das Wort" u. s. w.), so läßt Goethe im Gegensatz dazu durch die herrliche Gestalt seines F a u st als den Anfang zu allem die Tat erkennen. „Im Anfang war die Tat"; in dieser Erkenntnis war die arbeitende Menschheit aus der Rolle des Fatalismus und der trägen Passivität zum machtvollen Handeln geschritten, indem es, nicht mehr tatenlos zuwartend, an den Zusammenschluß seiner Kräfte und die Disziplinierung seiner Macht dachte. Und daraus auch erklärt sich der Haß und die Gegnerschaft der herrschenden Klassen, die diese gegen die erstmalige Durchführung der 1. Mai-Feier an den Tag legten, die mit allen Mitteln der Staatskunst und den Mitteln der polizeilichen und ökonomischen Gewalt verhindert werden sollte. Es war ein Tag der allgemeinsten Mobilmachung, an welchem selbst im entlegensten Fabriksdorfe alle den bourgeoisen Interessen dienenden Veteranen-, Schützen- und Feuerwehrvereine sich für die Niederschlagung der sicher erwarteten „großen Aernü'eLon. Erinnerung an den 1. Mai 1890. Von Joscf Schillc r.*) Die letzten Tage vor der denkwürdigen ersten Maifeier waren recht aufregender Natur. Allerhand schauerliche Gerüchte und Geschichten durchschwirrten die Stadt; nur die Arbeiter blickten frohen Mutes dem großen Festtag entgegen. Die Neichen oder, wie man so spricht, die glücklich Besitzenden zeigten nicht viel Mut und machten sehr trübe Gesichter. Sie fürchteten sich vor ihren ärmeren Brüdern. Warum sie so viel Angst hatten, weiß ich nicht genau, und was ich über diese blasse Furcht damals gedacht und wie ich darüber gelacht habe, will ich heute nicht erzählen. Es war auch kein Spaß; bei dem größten Fabrikanten in Reichcnberg zum Beispiel wurde vor dem 1. Mai ein riesiger Dampfkessel mittelst Sprengstoffes zerrissen und die Meinung unserer Gegner war allgemein, daß nur die bösen Sozialdemokraten diese Frevcltat begangen hatten. Kein Wunder also, wenn sich die Besitzenden zu schützen suchten, denn man konnte nicht wiffen, was der 1. Mai für Sprengstoffe bringen werde. Die Waffenhändler machten gute Geschäfte, ebenso die Trödler, welche mit alten Kleidern handelten, denn viele reiche Leute trugen sich mit dem Gedanken, wenn der Rummel losgeht, sich nur in solchen Kleidern zu zeigen, wie sie von armen Arbeitern getragen werden. DaS war kein schlechter Gedanke. Geld und Gold sowie Schmucksachen wurden versteckt oder im Keller vergraben und Vie Fenster mit diebessicheren Eisenstangen und Schlössern versehen. , In manchen Wohnungen der Neichen wurden die Vorhänge und Rouleaur herabgenommen und große Zettel an die Fenster geflebt mit der Inschrift: „Diese Wohnung ist zu vermieten". Dadurch wollte man am 1. Mai den Rebellen sagen: „Hier ist nichts zu haben". Butter-, Brot- und andere Lebensmittelhändler wollten an dem gefürchteten Tage nicht in die Stadt kommen, kurz überall herrschte die größte Bestürzung. In einer großen ,Fabrik in der Nähe Reichenbergs ließ man den Färberkessel heizen, i«m die wütende Bande mit siedendem Wasser zu begießen. Die christlichen Vereine ließen für die „Verführer" und „Verführten" i'SReffcn lesen. Die Kasernen wurden gelüstet, das heißt die Soldaten marschierten aus den Festungen, um mit blanker Waffe am 30. April, dem Vorabend des kritischen Tages durch die Gaffen zu patrouillieren. Die Angst hatte den Höhepunkt erreicht, 2 Wir veröffentlichen diese Reminiszenzen, die eine der Veiten des tn Amerika verstorbenen österreichischen Parteigenossen und Arbeiterdichters bilden. Revolution" bereit hielten.' Denn nichts war für die bürgerlichen Angstmeier sicherer, als daß der allgemeine Umsturz bestimmt am 1. Mai zu erwarten war, der nur durch die entsprechenden Gegenmaßregeln abgemehrt werden konnte. Heute, nach zwanzig Jahren, ist auch die bürgerlich beschränkte Auffassung von der Maifeier und !den Bestrebungen der Arbeiter überhaupt eine andere geworden. Man weiß es, daß die organisierte Arbeiterschaft nicht der gewaltätige Janhagel ist, der mit Knütteln und Heugabeln bewaffnet, der staatlichen „Ordnung" an den Leib rückt. Und manche aus dem Lager der Ordnungsparteien können sogar keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne zu beweisen, daß die moderne Arbeiterbewegung an revolutionärem Gehalt verloren und ihre einstigen fJdeale abgestreift hat. Und in der Tat scheint es, als ob nicht mehr jene stürmende Jugend-krast in uns pulsiert, als ob uns die zwei Jahrzehnte ruhiger und kühler gemacht hätten. Hier freilich heißt es Triebkräfte und Psychologie einer jeden großen und ernsten Volksbewegung richtig erkennen. Der Sozialismus, der der Arbeiterschaft die erste Erkenntnis von ihrer Klassenlage vermittelte und ihr ihre Macht zum Bewußtsein brachte, mußte wirken wie ein hell leuchtender Strahl, der plötzlich in düsteres Dunkel fällt. Blitzartig, blendend. Und so hat die Bewegung, wie alles Jugendliche, ihren Rausch, ihre Sturm- und Drangperiode durchlebt, an die sich noch unsere Alten mit freudigen Gedanken erinnern, die begeisternd mitriß, was in ihren Bannkreis kam, und die wohl auch zuweilen Hoffnungen erweckte, die weit über das Maß des in absehbarer Zeit Realisierbaren hinausgingen. So hat ja auch das christliche Evangelium gewirkt, das einst im versinkenden Römerreich den Gedrückten die Botschaft der Erlösung brachte. Aber in den zwei Jahrzehnten, wo das Proletariat mit unerschütterlicher Treue an der Maifeier festhält, hat die große sieghafte Idee an ihrem inneren Gehalt nichts verloren und ist die Lehre, auf die sich das Gebäude des Sozialismus gründet, nicht schwächer geworden — weil der äußerliche Wellenschlag ruhiger wurde und weil es manchem so scheint, als ob wir nicht mehr die Alten wären. Denn woraus die Bewegung der Arbeiterschaft ihre Kraft schöpft, und worauf sie ihre Sicghaftigkeit gründet, ist die Wider st andskraft und das zielklare Bewußtsein der Proletarier. Hier aber haben sich gerade in den letzten zwei Jahrzehnten Wandlungen vollzogen, die immer neue und festere Grundlagen für unsere Sache geschaffen haben und die die nur eine Hoffnung blieb noch: Vielleicht erbarmt sich der Himmel und sendet seine stärksten Regengüsse auf die Häupter der ungehorsamen'Lohnsklaven hernieder. Aber auch dieser Hoffnungsstrahl verschwand, denn schon gegen Abend hellte sich der trübe regenschmangere Himmel auf, der Wolkenschieber hatte seine Arbeit eingestellt. Auch ich war ziemlich aufgeregt am Abend vor dem t. Mai, aber nicht aus Furcht, sondern voll Zuversicht und Freude. Es war uni die dritte Morgenstunde, da rief die Wachtel, welche mein Nachbar in einem Vogelhaus gefangen hielt: „Wachet auf I Wachet auf!" Ich öffnete das Fenster und blickte auswärts, um zu sehen, ob die Kreuzspinne, welche in einem Winkel nahe der Dachrinne wohnte, in der Mitte ihres Netzes sitze, denn war dieses der Fall, so konnte ich auf einen schönen, heiteren Morgen hoffen. Mit Freuden sah ich, daß mein Wetterprophet behaglich und breit inmitten seines Netzes saß. Rasch war ich gewaschen und angekleidet und nachdem ich einen Reisepaß in der Form eines Stückes Brot und mein Trinkglas zu mir gesteckt, nahm ich den Stock und ging fort, hinaus aus der Stadt, aus bekannte Wege zwischen tannaffen Wiesen und blumigen Feldern. Noch schien die Sonne nicht, aber hie und da stiegen schon Lerchen jubilierend in die Lüste und sangen: „Steig' empor, empor zum Licht, Erheb' die Stimme und fürchte dich nicht, Singe mit Liebe wie ich, so frei, ; Singe wie ich zum 1. Mai." So und ähnlich jubelten die Lerchen und ihre flatternden Flügel, von den ersten Sonnenstrahlen beschienen/glänztenwie Gold. Ich ging gedankenvoll weiter. Jetzt blitzte der Sonnenstrahl über Berg und Tal und sofort begann es zu summen und zu schwirren rings um mich her. Nur die Schmetterlinge schliefen noch, geschützt vom Nachttau, an der unteren Seite der jungen Blätter und ließen sich von dem sanften Frühlingswinde wiegen. Bald regten auch sie sich und begannen ihr Spiel zwischen Maienluft und Blütenduft. Beim Strahl der Sonne entfaltete sich ihre Pracht und Herrlichkeit. Sie ließen ihren leicht vergänglichen Flimmer und Schimmer leuchten und glänzen. Nun liefen auch allerhand Küfer von verschiedener Gestalt und Farbe über die Wege, die ich an anderen Tagen, wenn ich der Werkstatt zueilte, gar nicht bemerkt hatte. Ich mußte vorsichtig sein, um keinen zu töten, denn jeder rief mir zu: „Zertritt mir nicht mein grünmetall'nes Kleid Und gönne mir die kurze Lebenszeit; Zertritt mich nicht, denn auch in meiner Brust Wohnt FreiheitSschnsucht, Lieb' und Lebenslust." So wandelte ich weiter, während im Osten die Sonne Wege zu neuen Fortschritten ebneten. Unsere Organisationen sind nicht nur größer an Umfang und Zechl geworden, sondern was weit wichtiger ist — die Er-folge selbst, die im zähen Kampfe sowohl dem Unternehmertum wie der Staatsgewalt abgerungen wurden, sind lebendige Beweise für unsere Kraft geworden.! Zwanzig Jahre gewerkschaftliches Leben — was das bedeutet und welche Summe von Arbeit sich in dieser Entwicklung, die ihren Weg von den bescheidenen Arbeiterbildungs- und Lesevereinen bis zu unseren großen Gewerkschaften machte, verkörpert, das weiß nur der, der selbst einen Teil dieses herrlichen Entwicklungsganges mitgemacht hat. Die Stunden an Arbeitszeitverkürzung, die sich aus den zahllosen kleinen und größeren gewerkschaftlichen Errungenschaften summieren, sind ein Stück Kulturarbeit, die Summe an Löhnen, die in Form von Zugeständnissen an die Arbeiter erreicht wurden, sind ein gewaltiges Stück Nationalvermögen, das der gemeinsamen Nutzbarmachung zugänglich gemacht worden ist. So unscheinbar und kleinlich zuweilen ein Organisationserfolg erscheinen mag, so groß sind diese Errungenschaften in ihrer summarischen Bedeutung und in ihrer Wirkung auf die Klassenlage der Arbeiterschaft! Und in dieser Erkenntnis, die in den realen Erfolgen wurzelt, ruht die gesunde Kraft für ein Weiter-schreiten unserer Bewegung. „Das Proletariat kampffähig zu machen" ist nach unserer Hainfelder Prinzipienerklärung die wichtigste Aufgabe des Sozialismus, an der unsere Gewerkschaften unausgesetzt arbeiten. Und so sind die zwanzig Jahre Maifeier ein Stück Zeitgeschichte, in der sich Markstein an Markstein reiht, die die durchschrittenen Etappen unserer Bewegung an-zeigen. Die Lehre, die mit eindringlicher Sprache redet, ist eine ernste Mahnung für uns, die Wege weiter zu wandern, auf denen Schritt für Schritt dem Ziele nähergerückt wird. So ist die Maifeier heute ein Wahrzeichen unseres Erfolges und eine lebendige Bürgschaft für den Sieg der Zukunft! Der Maien tag des mündigen Volkes, der den Willen zur befreienden Tat verkündet! Zwanzig Jahre Maifeier. Zum zwanzigstem««! begeht das internationale Proletariat sein Maifest, welches der internationale Sozialistenkongreß 1889 zu Paris beschlossen hat, und von Jahr zu Jahr ist die politische und soziale Bedeutung dieser Kundgebung gewachsen. Allein die Jahre folgen einander, ohne sich zu gleichen. Die einzelnen Menschen, die einzelnen Klassen, die einzelnen Nationen stehen unter dem ehernen Banne der historischen Ent- majestätisch emporstieg und allen Lebewesen einen warmen Morgengruß bot, sie zum frischen Kampfe ums Dasein auf-mnnternd. Ich wandte meine Schritte dem nahen Walde zu; doch ehe ich sein Heiligtum betrat, lockten mich himmelblaue Blümchen an den Bachesrand, wo das sonst so träge und schmutzige Wasser so hell und klar war, denn die Fabriken, welche es verunreinigten standen still; leicht und fröhlich hüpften die Wellen über die Kieselsteine, neckten sich mit den blauen Blümchen und jedes rief mir zu: „Vergiß mein nicht!" Der stolze Fink ans der Erle rief: „Trink! Trink!" Der Goldammer sang in langgezogenen Tönen: „'s ist süß in der Früh' I" Als ich mich sattgetrunken, ging ich in meine Andachts-Halle. Mit kindlich heiterem Gemüt und wahrhaft frommen Sinn betrat ich den geliebten Wald. Da sangen die munteren Vögel, diese kleine Schar, welche den Gefahren des Winters und ihren Feinden, worunter der Mensch der größte ist, entgangen waren. Wie sie alle vor Freude hüpften, daß es wieder Frühling war, konnte man jedem ansehen, denn sie sangen ihre schönsten Lieder und begrüßten den 1. Mai. So könnte ich noch lange schreiben, um die Genüsse und Herrlichkeiten dieses Morgens zu schildern. Aber was vermögen meine einfachen Worte gegen die wirklichen Empfindungen, die meine Brust durchzogen, das Gemüt zum Frieden stimmten und die Alltagssorgen mit Gewalt verdrängten I Erfrischt und gestärkt an Geist und Körper trat ich den Rückweg an. Von den nahen Ortschaften, weiche malerisch zwischen meinen heimatlichen Bergen liegen, krachte hie und da ein Schuß, welcher laut wiberhallend durch die Lüfte tönte und von einer anderen Seite erwidert wurde. Äs Freundesgruß und Weckruf zu diesem großen Welffeiertag. Still und befriedigt lächelnd ging ich dem Städtchen entgegen. Da — plötzlich blieb ich stehen, denn aus einer Bergeshöhe, aus der Spitze des höchsten Baumes, flatterte lustig im Morgenwinde, weithin sichtbar, eine rote Fahne. Als ich in die Stadt kam, zog eine Musikkapelle durch die Straßen und Hunderte von Arbeitern mit mutigen Blicken und freudestrahlenden Gesichtern gingen festlich gekleidet hinterher. sJmmer mehr Arbeiter und Arbeiterinnen durchzogen die Gassen und' sammelten sich auf einem Platze vor dem großen Saale, wo um 9 Uhr die Volksversammlung stattfinden soll. Es herrschte eine feierliche Stimmung, die Massen waren sich ihrer Menschenwürde bewußt und erkannten den vollen Ernst und die Bedeutung dieses unvergeßlichen Tages. Die Versammlung war musterhaft. Tausende, die auf dem Platze und in den nahen Straßen standen — weil sie in dem Lokal keinen Platz fanden — lauschten still aus die begeisternden Worte des Festredners. , Sorget dafür, dah der „Eisenbaljner" auch vom reisenden Publikum gelesen werde! Kr. Bf H&tr »tsetrvayne».- eetre ar Wicklung, die sie nicht nach ihrem Belieben vorwärts oder rückwärts treiben können. Wenn _ die Arbeiter Oesterreichs heute die Welt und die Dinge, die in ihr geschehen, mit anderen Augen ansehen und nüchterner beurteilen als vor zwanzig Jahren, so ist das erklärlich, und töricht wäre es, sie deshalb zu tadeln oder zu loben. Man muß sich begnügen, zu sagen: So ist es und anders kann es nicht sein. Die Welt steht eben nicht still und die Arbeiterklasse entwickelt sich in dem Maße, als sich die wirtschaftlichen Existenzbedingungen ändern. Was ist in den letzten zwanzig Jahren nicht alles vor sich gegangen! Sogar in dem konservativen, von den Mächten der Beharrungspolitik umschlossenen Oesterreich! Und doch — was hat es diesen genützt? Sie mußten vor den immer wieder anstürmenden Kräften von unten einen Schritt um den anderen zurückweichen. Langsam brach sich das Proletariat Bahn zum Zugang des Klassenstaates, und keine Macht der Welt wird imstande sein, die Arbeiter von dem Platze zu verdrängen. Es war ein beispiellos zähes Ringen, das die Arbeiterklasse aufwenden mußte und wie es eben nur sie aufwenden kann. Wiederholt wurde sie zurück-geschlagen, dann trat eine Zeit des Stillstandes ein, eine Zeit der Abspannung, da die erschöpften Kräfte ihr Recht forderten und das Triumphgefühl nachließ. Begeisterung ist ja keine Heringsware, die man einpökelt für lange Jahre.... Dieses Dichterwort gilt auch für den Klassenkampf der Arbeiter: auf eine Periode sinnverwirrenden, betäubenden Kampfgewühls folgt eine Epoche verhältnismäßiger Ruhe, in der die Bewegung vorwärtsschreitet, ohne an großen Steinen sich wuudzustoßen und zu stolpern. Aber der Weg ist nach wie vor holprig, und daß wir nicht aus der Uebung kommen, dafür sorgen schon unsere Gegner, die sich in immer neue Masken kleiden. Der Kampf um das Dasein, der Kampf um den Fortschritt hat mit der Eroberung des allgemeinen, gleichen Wahlrechtes für die Arbeiter nicht aufgehört; er hat nur andere Formen angenommen, mildere Formen in gewissem Sinne, aber doch solche, daß sie eine bürgerliche Partei umgebracht hätten: Was das klassenbewußte, krieg- und sieggewohnte, sturmerprobte Proletariat aushält, dem widersteht eine Söldnerschar der Bourgeoisie nicht einen Augenblick. Niemals ist deshalb in den Reihen der Gegner die Sehnsucht nach einem neuen Soziamtengesetz, nach einem Ausnahmszustand erloschen. Man sagt es nur nicht, verleugnet es sogar und spricht von der Gleichberechtigung der Arbeiter. Während man aber das Privileg der kapitalistischen Klassen auf der einen Seite prcisgibt, weil man es nicht mehr behaupten kann, ist man auf der anderen Seite bemüht, den Arbeiter um das gleiche Recht zu betrügen. Solange man nur konnte, enthielt man dem Arbeiter das Wahlrecht vor; schließlich mußte man es ihm überlassen. Aber nun ist die Folge die, daß man ihn dafür um so eifriger um das Ko alitio ns-und um das Assoziationsrecht zu prellen sucht. Ist das nicht eine höchst bedeutsame Erscheinung? Man sollte glauben, daß das gleiche politische Recht die Arbeiter wider alle tückischen Angriffe in der Aus weiter Ferne kamen noch im Lause des Vormittags telegraphische Berichte über die stramme Ordnung und feierliche Ruhe, welche die Arbeiter an den Tag legten. Nachmittags zogen die Arbeiter nach dem großen Festplatze in das nahe Dorf, Weiber und Kinder mit sich führend. Wer diesen Festzug gesehen, wird ihn nie vergessen. Manchem alten Genossen, der schon mehr als 20 Jahre für die Rechte der Unterdrückten gekämpft, standen die hellen Frcudenträuen in den Augen, als er Tausende von armen Menschen in brüderlicher Eintracht vorüberziehen sah. Und erst am Festplatz selbst, da gab es ein Menschengewoge hin und her, daß man hätte glauben können, alle Minuten müsse eine Störung eintreten. Aber nichts geschah, nichts was unsere Gegner gehofft. Deutsche und Tschechen waren Brüder und als der Abend hereinbrach, da drückten sic sich gegenseitig die Hände, mit dem heiligen Versprechen, immer fest und treu znsammenzustehen und alljährlich ein solches VerbrüderungS-fest zu feiern. Die Freunde, welche dieses lesen, werden sagen: DaS wissen wir alles, bei uns war es auch so schön. Ganz recht; aber ich meine, es kann nicht schaden, wenn man allen, die den 1. Mai 1890 mitgestiert haben, die Errinerung an diesen Tag in ihrem Gedächtnisse wieder ausfrischt, denn damals haben die Arbeiter gesehen, was Besonnenheit, Entschlossenheit und Mut zu vollbringen imstande sind. Aber nicht nur den Arbeitern, sondern auch den Gegnern wollte ich diesen schönen Tag in Erinnerung bringen. Am 2. Mai waren alle Zeitungen voll von Lob und Schmeichelei über die Arbeiter. Man wußte nicht, wie cs möglich war, solche riesige Arbeitcrmassen ohne Polizei zu lenken. Nichts war geschehen, rein gar nichts. In unserer Stadt Reichenberg, dem Sitz des protzigsten Unternehmertums, der berüchtigten Woll-industricllen, war am 1. Mai — und dies zum erstenmal seit vielen Jahren — nicht eine einzige Verhaftung vorgckommen. Da8 war für unsere Gegner unerhört — wunderbar. Ja, ja, sie lobten uns damals, die Herren, in ihren Zeitungen---------- Ihr armen Reichen, ihr kennt das arbeitende Volk lange noch nicht, ihr gebt euch auch keine besondere Mühe, es kennen zu lernen. Ob ihr uns tadelt oder lobt, das kümmert uns wenig. Wir sind nicht schlimmer geworden, und wenn ihr die gute Meinung über uns vergessen habt, wir vergessen nichts. Wir können euch nur mitleidig belächeln, wenn ihr durch euer Vorgehen daS eigene Wohlbefinden zerstört. Ihr schafft den 1. Mai nicht aus der Welt und selbst dann nicht, wenn ihr so viel Gewalt hättet, den gregorianischen Kalender zu vernichten I Zukunft gefeit hätte, zumindest daß niemand es so leicht wagen würde, den Interessen der Arbeiter allzu nahe zu treten. Dennoch kann man die Beobachtung machen, daß die Arbeiterseinde niemals so eifrig an der Arbeit waren wie gerade jetzt, in der Zeit des allgemeinen, gleichen Wahlrechts. Die Eroberung des letzteren durch die Arbeiter hat ihnen eine große Angst eingejagt uno die Kapitalisten aller Kategorien sehen nunmehr, da das politische Privileg gefallen, alle ihre Vorrechte bedroht. Vor allem auch ihre wirtschaftlichen............. Dazu kommt, daß die ökonomische Entwicklung die Kapitalisten immer mehr und mehr auf Gegenseitigkeit anweist. Innerhalb der kapitalistischen Sphäre bilden sich Jnteressenvereinigungen, die die Gegensätze der verschiedenen Kapitalistengruppen auszugleichen bemüht sind. Kartelle, Trusts und Fusionen schaffen die Konkurrenz, so gut als es geht, aus der Welt. Es werden die Preise und Zahlungsbedingungen reguliert, die Absatzgebiete rayonmert, die Produktion kontingentiert, kurz die Unternehmer koalieren sich und organisieren sich, um den Profit zu schützen vor Beeinträchtigungen, die die ungezügelte Konkurrenz mit sich bringt. Freilich sind die Kartelle der Produzenten heute nicht mehr unangefochten, insbesondere die der Urproduzenten erfahren die stärksten Anfechtungen. Begreiflicherweise, denn die Rohstoffe Holz, Kohle, Petroleum, Eisen und Metalle sind ja für die gesamte Wirtschaft so unentbehrlich, daß die durch Kartellorganisation bewirkte künstliche Teuerung als gemeinschädlich empfunden wird. Der Privatbesitz so wichtiger Produktionsmittel, wie es die bezeichneten Mineralien sind, veranschaulicht das Unvereinbarliche des Privatbesitzes mit den Erfordernissen und Bedürfnissen der Wirtschaft besonders drastisch. Da sagen sich sogar die eigentumsfanatischen Kleingewerbler und Fabrikanten: Wie kommen wir dazu, den Großkapitalisten die unergründlichen Säcke zu füllen? Mit welchem Rechte werden wir von den Rothschild, Gutmann, ßarisch und wie die Grubenbarone alle heißen, bewuchert? Die Eigentümer von Grund und Boden mögen ihren Gewinn haben, aber doch keinen übermäßigen! Allerdings an der Frage, was übermäßig ist, scheitert die Entscheidung der weiteren Frage, wie dem Uebelstand abzuhelfen wäre, und die hitzigsten Mittelstandspolitiker, die sich nach Zwangsmaßregeln gegen die Kartelle heiser schreien, geraten ins Stottern, wenn sie darüber Auskunft geben sollen, wie der Kartelldrache zu erlegen sei, denn sie selber kartellieren sich ja auch. Wird daher ein Ausnahmsgesetz gegen Kartelle gemacht, dann ist es schwer zu vermeiden, daß ihre eigenen mitgetroffen werden. Mitgefangen — mitgehangen 1 Noch gefährlicher sind die Kartelle der Lebensmittelproduzenten. Großgrundbesitzer und Großbauern arbeiten da mit Profiten, die um so aufreizender sind, als in ihnen ebensowenig wie in den Gewinnen der Eisenmagnaten persönliche Arbeitsleistung enthalten ist. Die Erde spendet ihren glücklichen Besitzern ihre Schätze in der freigebigsten Weise für ein wenig Lohn an die gemieteten Arbeitskräfte, die kaum so viel erhalten, als zur Erhaltung des nackten Lebens notwendig ist. Soweit in den Produkten der Landwirtschaft menschliche Arbeit drinsteckt, wird sie von Proletariern geleistet: die feudalen und nicht feudalen Herren Grundbesitzer, so da die fette — mit dem Schweiß von Millionen Arbeitern gedüngte — Bodenrente einheimsen, rühren nicht den kleinen Finger dazu und welchen Körperteil sie sonst anstrengen, um die Rentabilität ihres Besitzes zu heben, das Gehirn (mit Respekt zu vermelden) dient ihnen höchstens dazu: zu ergründen, wie man aus dem Arbeiter noch mehr Profit herausschinden könne, und all ihr Raffinement wenden sie zu dem Zwecke auf, den Wert der Arbeit, die die anderen für sie leisten, zu steigern und durch Schutzzölle, Liebesgaben und dergleichen zu multiplizieren. Als ein Hauptmittel zur Erreichung dieses Zweckes benützen sie die landwirtschaftlichen Genossenschaften, die aber im Wesen nichts anderes sind als Kartelle. Die Unternehmer koalieren sich aber nicht bloß zu dem Zwecke, um die Konkurrenz zu beseitigen, die thnen aus ihren eigenen Reihen erwächst, sondern auch zu dem Zwecke, um die Koalitionen zu bekämpfen, welche die Arbeiter zur Ausschaltung der Konkurrenz ihrerseits geschaffen haben. Und sie hoffen da zu obsiegen I Auf ihre politischen Vorrechte haben zwar die kapitalistischen Klassen so ziemlich verzichten müssen. Aber sie haben noch genug an politischer Macht 'zurückbehalten, um damit die politischen Rechte der Arbeiterklasse zu fälschen und illusorisch zu machen. Vor allem: ihre wirtschaftliche Ueberlegenhcit sichert ihnen stets auch eine gewisse po litische Ueberm acht. Nichtsdestoweniger fühlen sie sich jetzt — in der Zeit des allgemeinen Wahlrechts — natürlich gerade in ihren wirtschaftlichen Privilegien mehr als je bedroht und sie trachten daher dieselben dadurch zu sichern, daß sie den Arbeitern das gleiche wirtschaftliche Recht aberkennen. Das gleiche Wahlrecht? Ja I — Das gleiche Koalitionsrecht ? Das, „Bruder" Arbeiter, ist was anderes! Also rufen sie uns zu und suchen uns einzureden, daß unsere Gemerkvereine und unsere Genossenschaften (die Konsumvereine) ihre Existenz bedrohen, weil sie ihren Profit schmälern. Daß umgekehrt die Organisationen des Kapitals, die Kartelle der Großindustriellen und Urproduzenten, sowie die Organisationen des Mittelstandes und der Landwirtschaft die Existenz der Ar- beiter gefährden, das wollen sie nicht Wort haben. Aber nur wissen es, weil wir es tagtäglich am eigenen Leibe verspüren. Trotzdem verlangen wir durchaus nicht eine Einschränkung des Koalitionsrechtes für die Unternehmer — wir fürchten sie nicht, wenn man uns das gleiche Recht beläßt. Das aber ist freilich die Voraussetzung und die werden wir uns nicht nehmen lassen — weder durch List, noch durch Gewalt. Denn das gleiche wirtschaftliche Recht brauchen wir noch viel notwendiger als die Unternehmer und deswegen haben wir uns ja das Wahlrecht erobert, um unser Koalitionsrecht zu schützen und auszuge- gestalten...... Wir sagen es unverhohlen heraus: Was den Kapitalisten die Kartelle und Unternehmerverbände, was den Agrariern und GewerbetreibendendieEin- und Verkaufs-genossenschaften, das sind uns die Gewerkschaften und Konsumvereine. Sie sind diejenigen Organisationen, mit welchen wir unsere Ware und unser Einkommen: die Arbeitskraft und den Arbeitslohn, verteidigen gegen die übermächtigen Ein- und Angriffe der Besitzer von Grund und Boden sowie aller Produktionsmittel. Den kapitalistischen Koalitionen müssen die proletarischen, den kapitalistischen Assoziationen die proletarischen gegenüberstehen. Dann erst wird sich das Gleichgewicht zwischen beiden einstcllen, dann erst wird es möglich sein, den übermäßigen Profit der Kapitalistenklasse auf ein gerechteres Maß zurückznschrauben und der Arbeit ihren Anteil zukommen zu lassen. Dann — aber auch nur dann — wenn die Arbeit ihren gerechten Lohn finden wird (oder wie die englischen Arbeiter schon vor mehr als einem halben Jahrhundert sagten: „Einen guten Lohn für ein gutes Tagewerk"), dann erst wird die Arbeit aushören, ein Fluch zu sein, wie dies der Altwiener Dichter S a u t e r in den schmerzlichen Worten ausgedrückt hat: Eines doch bedenke jeder, Was er tut auch, was er treibt. Ob mit Hammer oder Feder Brot er schmiedet oder schreibt: Daß die Mühsal des ErwerbenS Ihm sein Bestes untergräbt. Und am Tage seines Sterbens Keiner weiß, ob er gelebt. Ja, so ist es! Wir Arbeiter wollen aber das endlich wissen! Und auf daß wir es erfahren, auf daß jene Zeit komme, in der uns unser unverkürztes wirtschaftliches Recht werde, in der wir leben und nicht bloß vegetieren: Deswegen feiern wir den Mai! Was leistet die Organisation? (Fortsetzung.) Aktion gegen die Entlassungen von Oberbanarbeitern im Bereiche der Bahncrhaltungssektion Eggenbnrg. Durchführung: Intervention des Rechtsanwaltes Herrn Dr. Fried beim k. I. Staatsbahndirektor in Wien. Erfolg: Wiederaufnahme der älteren Arbeiter sowie jener, welche Mitglieder des Provisionsfondsinstituts waren. Weiters Einstellung der Reduzierung des Standes der Arbeiter und des Aussehens. Die Arbeiter werden voll beschäftigt. Aktion betreffs Abschaffung von Nebelständen in der Werkstätte Laun. Durchführung: Intervention des Prager Sekretariats beim Werkstättenleiter. Konstatierung der abzustellenden Unzukömmlichkeiten, Verfassung >md Ueberreichung einer Beschwerde-schrift an den Werkstättenleiter. Erfolg: Einzelne liebelstände wurden abgeschafft. Aktion gegen die Reduzierung der Wächterposten ans de» Strecke Rakonitz Laun. Durchführung: Um der drohenden Schädigung der betroffenen Wächter vorznbeugen, wurde das nötige Material gesammelt, ein motiviertes Gesuch versaßt und dieses, mit den Unterschriften der betroffenen Wächter versehen, an die k. k. Staatsbahndirektion geleitet. Hierüber gelangte auch ein Artikel im „2clezm6nl zHzencc“ zum Abdruck. Aktion zwecks Erreichung einer 20prozeutigen Teuerungszulage für die Streckcnwächter der Bahnerhaltuugssektion Klattau l. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines motivierten Gesuches unter Anschluß der gesammelten Unterschriften an die k. k. Staatsbahndirektion Pilsen. Aktion betreffs Regelung der Arbeits- und Lol,»Verhältnisse des Personals in Fnrth am Walde. Durchführung: Abhaltung einer Versammlung in Furth am Walde. Erhebung der örtlichen Verhältnisse unter Berücksichtigung der ab 1. Jänner 1905 in Auslandsgrcnzstationcn eingcführten Auszahlung der Bezüge des Personals in der Relation: Kr. V— --- Mk. — 85. Verfassung und Uebersendung eines Gesuches samt den Unterschriften des Personals an das k. k. Eisenbahnministerium. Aktion gegen die Verschärfung der Fahrturuusse in Pilsen. Durchführung: Stellungnahme in einer Protcstver-sammlung und Fassung einer Resolution: Vorsprache einer Deputation beim k. k. Staatsbahndirektor und Einbringung einer Interpellation durch den Abgeordneten Hy bes. Erfolg: Die Forderungen des Personals fanden Berücksichtigung. Aktion betreffs Lohnerhöhung für das Personal in Strakonitz. Durchführung: Verfassung und Uebersendung eines motivierten Kollektivgesuches samt den gesammelten Unterschriften an die k. k. Stnatsbahndircktwn Prag. Die Regelung der Verhältnisse zugunsten des Personals wurde in Aussicht gestellt. Die Forderungen des Personals in Klostergrab. Durchführung: Verfassung eines die Forderungen lokaler Natur enthaltenden Memorandums (März 1906), welches unter Beilage der gesammelten Unterschriften am 13. Dezember 1906 bei der Staatsbahndirektion Prag überreicht wurde. Erfolg: In einzelnen Punkten wurden Zusagen gemacht. Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" anfliegt! MW Die Forderungen der Oberbanarbeiter der Buhu-erhaltungssektion Eisenerz. Durchführung: Verfassung eines die Forderungen enthaltenden Gesuches betreffs der Verlegung der Tunnelarbeiten, Regelung der Arbeitszeit ec., Ueberreichung des Gesuches samt den Unterschriften an das Eisenbahnministerium. Aktion zwecks Abstellung der Akkordarbeit in der Schwellenimprägnieranstalt im Amstettcn. Durchführung: Erstattung eines eingehenden schriftlichen Berichtes an das Eisenbahnministerium, worin die Abstellung der Akkordarbeit verlangt wird. Lohnbewegung nntcr den Oberbanarbeitern in Budweis. D u r ch f ü h r u n g: Infolge brüsker Abweisung der gestellten Lohnforderungen durch den Inspektor P 0 st e l in Budweis kam es anr 2. März 1906 zum Streik, der 84 Arbeiter (57 Organisierte) umfaßte. Die Intervention des Präger Sekretariats in Budweis blieb erfolglos, dagegen wurde durch die Intervention bei der k. k. Staatsbahndirektivu in Pilsen ein voller Erfolg erzielt und die Arbeit am 6. März 1906 wieder ausgenommen. Erfolg: Die gestellten Forderungen wurden bewilligt. Die Forderungen der Stationsarbcitcr in der Station Wien-Brigittenau. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines die Forderungen der Stationsarbeiter enthaltenden Memorandums an die k. k. Staatsbahndirektion Wien. Da zu befürchten stand, daß das Gesuch vom Stationsvorstand nicht weitergeleitet wurde, hat der Vertreter der Organisation in dieser Sache am 16. November 1906 im Eisenbahnministerium interveniert. Eine weitere Urgenz der Erledigung dieses Gesuches erfolgte am 15. Februar 1907. Die Forderungen der Stationsarbeiter in der Station Unzmarkt. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines Gesuches um Siegelung der Arbeitszeit an die k. t. Staatsbahndirektion Villach. Aktion der Eisenbahner in Galizien betreffs Erlangung eines Teuerungsbeitrages. Durchführung: Deputative Ueberreichung eines Memorandums au den Eisenbahnminister am 5. November 1906. Die Forderungen der Magazinsarbeiter am Hanptzollamt Wien. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines Gesuches. Ansuchen des Personals der Station Lend um Erbauung von Personalhiinscrn. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines diesbezüglichen Gesuches. Die Erledigung wurde seitens des Pro-Visivnsfondsausschnsses urgiert. Die Fordern»gen der im Tteinbrnch und i» der Schotterquetsche in Meidling im Tale beschäftigten Arbeiter. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines diesbezüglichen Gesuches durch eine dreigliedrige Deputation am 16. April 1907. Am 6. August 1907 wurde die Erledigung der Eingabe urgiert. Erledigung: Ta die Steinbrucharbeiter nicht der Bahnverwaltung, sondern dem Kontrahenten unterstehen, kann dem Ansuchen dieser Arbeiter nicht entsprochen werden. — Für die Arbeiter der S ch o tt e r q u e ts ch e wurde die Frühstückspause von einer Viertel- auf eine halbe Stunde verlängert. Aktion der von der Staatsbahnwerkstätte Wie» I nach St. Pölten versetzten Arbeiter. Durchführung: Abhaltung einer Versammlung am 3. April 1907. (Siche Bericht im „Eisenbahner" Nr. 11/1907.) Deputative Ueberreichung eines die Beschwerden und Wünsche der nach St. Pölten versetzten Arbeiter enthaltenden Memorandums an das Eisenbahnministerium. Das Memorandum wurde zwecks Vornahme eingehender Erhebungen an die Direktion rückgcleitct. Erfolg: Auf Grund der gepflogenen Erhebungen wurden als einmalige Entschädigung ausbezahlt: an die Obcr-iverkmänner je 60 Str., an die Werkmänncr je 50 Kr. und an die Lohnarbeiter je 25 Kr. Aktion der Wächter auf der Strecke Tarvis-Pontafel. Durchführung: Verfassung eines Gesuches um Vergrößerung der Wächterhäuser auf der Strecke Tarvis-Pontafel. Diese« Gesuch wurde mit den gesammelten Unterschriften überreicht. Forderungen des gesamten Maschinenpersonals der Wiener Stadtbahn. Durchs ü h r u n g: Ausarbeitung und deputative Ueberreichung eines Gesuches um Erhöhung der Stundengelder; diesbezügliche Intervention im Eisenbahnministerium. Erfolg: Es wurde eine öOprozcntige Erhöhung der Fahrstundengelder in Aussicht gestellt. Aktion des Personals in Bischofshofen betreffs Bau von Personalhänsern. Durchführung: Vorsprache einer viergliedrigen Deputation am 13. Jänner 1908 bei der k. k. Staatsbahndirektion in Innsbruck und am 18. Jänner 1908 beim Eisenbahnministerium. Wahlen in den ZentralanSschust und in die Lokal» komMission der Betriebskrankenkasse. Durchführung: Aufstellung der Kandidaten für den Z entral aus schuh, Drucklegung und Versendung der Flugschriften und Klebezettel. — Das Zirkular betreffend die Ausschreibung dieser Wahlen wurde im „Eisenbahner" Nr. 37/1907, die Kandidatenliste in den Nummern 36/1907 und 1/1908 abgedruckt. Erfolg: In den Zentralausschuß wurden die von der Organisation ausgestellten Kandidaten mit großer Majorität gewählt. Die Liste des neugemähltcn Ausschusses ist im „Eisenbahner" Nr. 20/1908 abgedruckt. Aktion der Oberbanarbeiter in den Direktionsbezirken Prag und Pilsen. Durchführung: Zwecks Sammlung des notwendigen Materials wurden in verschiedenen Stationen Versammlungen der Oberbauarbeiter abgehalten. Die auf Grund des gesammelten Materials verfaßten Gesuche wurden im Dienstwege an die betreffende Direktion geleitet; in diesen Gesuchen handelte es sich in oer Hauptsache um die Erlangung einer Lohnerhöhung, Einstellung des Aussehens in den Wintermonatcu und Verkürzung der Arbeitszeit. Erfolge: Verschiebung des Beginnes der Arbeitszeit von 6 aus 7 Uhr stich, wesentliche Beschränkung des Aussehens und teilweise Erhöhung der Löhne. Aktion der Manipulanten in Prag. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung von Eingaben betreffend die Befreiung der Manipulanten vom Bremserdienst und Siegelung der Turnusse. Erfolg: Befreiung vom Bremserdienst, Vermehrung der Zahl der Manipulanten um einen Mann. Aktion der Wagenpntzer in Prag. Durchführung: Sammlung des Materials betreffend die Regelung der Dienst- und Ruhezeit und Intervention^ beim EtationSvorstand, welcher Abhilfe zusagte. Aktion der Aushilfsheizer in Nnsle. Durchführung: Verfassung einer Eingabe um Ernennung respektive Lohnerhöhung und Ueberreichung derselben im Dienstwege. Erfolg: Die Gesuchsteller wurden zu Heizern ernannt. Aktion der Heizer in Nnsle. Durchführung: Die mit den Lokomotiven Serie 108 fahrenden Heizer in Nusle verlangten in einer motivierten Eingabe die Zuerkennung einer Dienstzulage; das Gesuch wurde im Dienstwege überreicht. Aktion der Streckeuwächter. Durchführung: Die Streckeuwächter der Linien Prag-Beneschau, Beneschau - Gmünd, Wiesa-Komotau, Horardiowitz-Babin-Schüttcnhofcn, ferner die Stationsblock-, beziehungsweise Weichcmvächter in Pisek, Protivin und der Strecke Wessely-Mczi-mosti-Budweis verlangten in motivierten Eingaben die Regelung der Dienst-und Ruhezeiten, die letzteren überdies die Auszahlung der SchnellzugSprämien. Erfolg: Bisher ist bekannt, daß den Weichenwächtern der Strecke Budweis-Wessely eine Schnellzugsprämie von je 24 Kr. zucrkaunt wurde. Für die Streckenwächter der Linie Rcichsgrenze-Furth i. W. sollte die Errichtung von Diensthütten erwirkt werden. Stach Mitteilung der Direktivnsorgane sollen sich der Verwirklichung dieses Wunsches deshalb Schwierigkeiten entgegenflelleu, weil es sich um ein Auslandsgcbiet handelt. Verhandlungen werden weiter gepflogen. Von den Strcckenwächtern der Linie Tabor-Pisek wurde eine Eingabe gegen eine Lohnverkürzung von 24 H. per Tag an die Direktion geleitet. Außerdem wurde die Freigabe eines freien Tages im Monat durch die Zusicherung von Substituten möglich gemacht. Aktion der Wächterfranen. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung eines Gesuches um Erhöhung der Entlohnung für die Zugs- und Niampenbedienung für die Wächterfrauen der Strecke Chrüst-Stupno-BraS. Erfolg: Erhöhung der Entlohnung von 8Kr. auf24Kr. per Monat. Aktion der HeizhanSProfesstoniste» in Pilsen. Durchführung: Intervention eines Vertreters des Prager Sekretariats bei der Staatsbahndirektion Pilsen zwecks Gleichstellung der HeiShausprafessionisten mit den Werkstätten-arbeiten! in Bezug auf die Entlohnung. Erfolg: Durchführung zufriedenstellender Lohnvorrückungen. Aktion der Revisiousschlosser (Wagenanfseher) in Pilsen. D u r ch f ü h r u n g: Verfassung und Ueberreichung einer Eingabe um Einführung des zwölsstündigen Dienstes mit darauffolgender 24stündiger Ruhezeit. Aktion der provisorischen Weichenlvächter in Pilsen und BndlveiS. Durchführung: Verfassung und Ueberreichung einer Eingabe um Ernennung der provisorischen Weichcnwüchter; dieser Eingabe wurde durch eine im Abgeordnetenhaus einge-brachte Interpellation Nachdruck verliehen. Erfolg: Ernennung einer großen Zahl Anspruchsberechtigter ; weitere Ernennungen wurden in Aussicht gestellt. Die Forderungen der Pumpenwärter. -Durchführung: (Siehe Bericht vom Jahre 1904, Seite' 26.) Behufs Feststellung der dringendsten Forderungen tagte am 14. Juni 1903 eine Konferenz der Vertrauensmänner dieser Kategorie in Wien, welche die Entsendung einer Deputation ins Eisenbahnministerium beschloß. Die Vorsprache dieser Deputation erfolgte am 9. Juli 1903. (Siehe „Eisenbahner" Nr. 22/1908.) Erfolg: Die wohlwollendste Prüfung der überreichten Wünsche wurde zugesagt. Wahlen in den Ausschuß des ProvisionSinstitnts. D ii r ch f ü h r u n g : Abhaltung gemeinsamer Konferenzen der Wiener Ortsgruppen zwecks Aufstellung der Kandidaten. Versendung einer Flugschrift samt Kandidatenliste. Abdruck der Kandidatenliste im „Eisenbahner" in den Nummern 22, 24, 25 und 26/1905. Notiz wegen Ausstellung der Skrutatoren im „Eisenbahner" in den Nummern 25 und 26/1905. Artikelserie über das Provisionsfondsinstitut und die Tätigkeit des gewählten Ausschusses im „Eisenbahner" in den Nummern 17 bis 23/1905. Betreffs Beeinflussung der Wahlen im Direktionsüczirk Innsbruck berichtet der „Eisenbahner" in der Sir. 31/1905, betreffs des Verhaltes der Christlichsozialen in der Nr. 32/1905. Erfolg: Sämtliche von der Organisation ausgestellten Kandidaten wurden mit riesiger SNajorität gewählt. Bekanntgabe des Wahlresultats im „Eisenbahner" Nr. 30/1905. Artikel über den Wahlsieg und Bekanntgabe der Adressen der neu-gewählten Ausschüsse im „Eisenbahner" Nr. 31/1905. Wahlen in die Personalkommissione» und in die Arbeiter-ausschnsse. Durchs ü h r u n g: Besprechung der Einführung dieser Institutionen sowie der Durchführung der Wahlen in der Fachpresse. (Siehe „Eisenbahner" in den Nummern 1, 8, 10, 11 und 12/1907.) Die Wahl in die Personalkomniissioncn wurde für den 29. April 1907, jene in den Arbeiterzentralausschuß für den 25. SJini 1907 anberaumt. (Siche „Eisenbahner" Str. 12/1907.) Ter Erlaß des Eisenbahuministeriums bezüglich Einführung der Personalkommissionen und Arbeiterausschüssc ist im „Eisenbahner" Nr. 12/1907 abgedruckt. Bezüglich Durchführung der Wahlen sorgte die Zentrale für die Ausstellung der Kandidaten, Drucklegung und Versendung der Kandidatenlisten und Klebezettel. Durch einen Erlaß deS Eisenbahuministeriums über Vorsprache der gegnerischen Organisation wurde die Wahl der Pcr-sonalkommissionen vom 29. April auf den 27. Mai 1907 verschoben, zu welchem Zeitpunkt sie dann auch stattfanden. In die Personalkommissionen und Arbciterausschüsse wurden zum größten Teil die von der Organisation aufgestellten Kandidaten gewählt. Die fallweise bekannt gewordenen Wahl-resultate sind im „Eisenbahner" in den Nummern 18, 23,24,26, 27, 30, 33/1907, die gesamte Liste der gewählten Mitglieder der Zentralpersonalkommission und des Arbeiterzentralausschusses in Nr. 33/1907 abgedruckt. Der Erlaß bezüglich Befreiung der Persvnalkvmmissionsmitglicder vom Siachtdienste während der Zeit der Tagung der Personalkommission für den Wiener Direktionsbezirk ist im „Eisenbahner" Sir. 33/1907 abgedruckt, lieber die Verhandlungen der von der Zentrale einberufeuen Konferenzen mit den Mitgliedern der Personalkommissionen sowie des Zentral-arbeiterauschnsses berichtet der „Eisenbahner" in den Nummern 34 und 35/1907, über die Siegelung des Geschäftsganges in den Sitzungen der Zentralpersonalkommission und des Zentral-arbciterauSschusses in den Nummern 35 und 36/1907. Die Ver-handlnngsprotokolle finden sich in nachstehenden Nummern des „Eisenbahner", und zwar: Zentralpcrsonalkommission: 37/1907, 2 7, 8 und 18/1908; Zentralarbeiterausschuß: 36, 37/1907, 2 und 7/1908. lieber die Durchführung der in diesen Institutionen gemachten Anregungen schreibt der „Eisenbahner" in den Nummern 6 und 7/1908. Betreffs Nachwahlen in den Zentralarbeiterausschuß siehe „Eisenbahner" Nr. 21/1908. (Fortsetzung folgt.) n ttWUN«U.M!IÄ«". n Protokoll ' ■ - über die am 20. März 1909 «nt 9 Uhr vormittags im große» Sitzungssaal des Admini-strationsgebä'udes abgehalteuen Sitzung der Persoualkommissivn (Sektion Diener). Anwesend: K. k. Regierungsrat Dr. Siudolf Schmitz als Vorsitzender, Johann Holzer, Bahnrichter, Josef Sommerfeld, Blocksignaldiener, Franz Hartl, Wächter, Josef Schober, I Kondukteur, Johann Reicht, Wagenanfseher, Johann Smej-kal, Lokomotivführeranwärter, August Frank, Wertnimm, Franz Meizenitsch, Kondukteur, Johann Decker, Oberverschieber; außerdem beigezogen: Bahnsekretär Kornel K o b i-l a n s k i, Bahnsekretär Dr. Siegmund Trebitsch, Maschinen-oberkommissür Bernhard Wilhelm, Revident Max P u p o v a c. Punkt I, Mitteilungen über die Behandlung der in der letzten Sitzung gestellten Anträge. Zu einigen dieser Mitteilungen entwickelt sich eine Debatte. Blocksignaldiener Sommerfeld bespricht die Schwierigkeiten, die dem Personal bei der Anforderung von Putzmaterial erwachsen; wenn das Personal gegen die Vorstände Beschwerde führt, so müssecs fürchten, daß die Vorstände bei anderer Gelegenheit Vergeltung üben. Der Vorsitzende erwidert, daß bei derartigen Beschwerden der Direktion vor allem konkrete Fälle bekanntgegeben werden sollen, worauf die Direktion sicher einschreiten wird. Die Bediensteten können wegen übler Folgen ganz beruhigt sein, die Angabe konkreter Fälle sei unbedingt notwendig, weil ein allgemeines Zirkular nicht den gewünschten Erfolg haben würde. Auf diese Aufforderung überreichte Sommerfeld eine Beschwerde de» Persona!» von St. Veit a. d. Wien, welche vom Vorsitzenden mit dem Bemerken, daß das der richtige Weg sei, entgegcngenommen wird. Punkt 9 e. Turnus des Lokomotivpersonals. Smejkal beanständet die Zustände im HauptzollamtS-turnus; der bestehende Turnus widerspricht den Vorschriften über Dienst- und Ruhezeiten und bildet eine stete Gefahr für die Gesundheit deS Lokomotivpersonals und somit für die Verkehrssicherheit. Der anwesende Vertreter deS Zugförderungsdienstes Ma-schinenoberkvmmissär Wilhelm verspricht die Untersuchung dieser Uebelstünde und deren Abhilfe, bei Erstellung der Sommerturiinsse, auch die anderen Turnnsbeschwerden werden bei Nenerstellung des kommenden Turnus den Gegenstand eingehender Beratungen mit den von dem Personal gewählten Vertrauensmännern bilden. Punkt 11. Ausstattung der Lokomotiven zum Schutze gegen Wetterunbilden. Ter Vorsitzende gibt bekannt, daß dem Antrag Smejkal, die in verkehrter Stellung fahrenden Lokomotiven mit Schutz-plachen auszurüsten, in der Weise vom Eisenbahnministerium Siechmmg getragen wurde, daß bereits zwei Lokomotiven zu Studienzwecken mit derartigen Schutzplachen ausgerüstet wurden und daß nach Abschluß dieser Erhebungen das k. k. Eisenbahn» Ministerium darangehen wird, den Erfahrungen entsprechend diese Frage der endgültigen Erledigung zuzusühren. Smejkal bittet den Herrn Vorsitzenden, dem Eisenbahn-minister die Dringlichkeit dieser so notwendigen Maßnahme zu Unterbreiten) da gerade der heurige ungünstige Winter dem Personal den Mangel au Schutzplachen recht fühlbar gemacht hat und 1 viele Erkrankungen des Lokomotivpersonals zur Folge hatte. Punkt 5. Antrag des Obervccschiebers Decker: Vermehrung deL Verschubpersonals. Der Vorsitzende teilt mit, daß im RormierungSantrag per 1910 diese Wünsche berücksichtigt worden seien in der Weise hin: in Brigittenau 3, Donaukaibahuhof 2, Heiligcnstadt 3, so daß im ganzen Direktionsbezirl eine Vermehrung von 26 Verschiebern stattsindet. Im lausenden Jahre müsse man sich noch mit Arbeitern behelfen. Punkt 2/1II. Vlocksignaldiener. Sommerfeld führt neuerlich Beschwerde über die Wächterdiensteinteilung in der Station Allentsteig. Der Vorsitzende sagt eine neuerliche Erhebung zu. Hiermit wäre der Punkt I der Tagesordnung erledigt. Außerdem meldet sich noch Blockwüchtcr Hartl zum Worte und führt Beschwerde, daß die Direktion bezüglich des Wunsches der Blackwächter die Diensteiuteilung 12 Stunden Dienst, 24 Stunden frei, der Lokalstrccken Wien-Tulln, respektive Wien-Neulengbach es nicht einmal der Miihe wert gefunden hat, eine nähere Untersuchung einzuleiten, ob die Bitte auch gerechtfertigt ist, da es doch eine ganz bescheidene Bitte des Personals sei, weil die Stationswächter diesen Turnus schon über ein Jahr genießen. Der Vorsitzende sagt in dieser Richtung eine nähere Untersuchung zu. S in e j k a l kommt aus die Kasernensrage zu sprechen und bemerkt, daß in den Kaserneiwerhältnisjen keine wesentlichen Fortschritte zu bemerken sind. Demgegenüber erklärt der Vorsitzende, daß man nach wie vor dieser Frage die größte Aufmerksamkeit von seiten der k. k. Staatsbahndirektion zuwendet, daß für St. Pölten und Amstctten neue Kasernen projektiert sind, daß eine neue Kaserne in Gmünd bereits im Bau sei und daß auch der Beitenstand in allen anderen Kasernen durch ausgiebige, moderne und hygienische Neuanschaffungen ersetzt wird, nur handelt cs sich noch darum, vom Finanzministerium die notwendigen Kredite für diese Post zu bekommen. Diesen Ausführungen gegenüber bemerkt Smejkal, daß man bis zur endgültigen Durchführung dieser Maßnahme dafür sorgen soll, daß die Leintücher im Sommer jeden zweiten ober, dritten Tag gewechselt werden. Stachdem die Betten innerhalb 24 Stunden von drei bis vier Personen benützt werden, sei ein Sparen aus diesem Gebiete gesundheitsschädlich. Er streift auch die Verhältnisse der Lcvbersdorscr Kaserne und gibt seiner Verwunderung Ausdruck, daß mau für Lokomotivführer keinen geeigneteren Staunt gesunden hat, als einen ehemaligen Pfcrdestall. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß bereits der Äahnarzt von LeoberSdorf beauftragt wurde, diese Räumlichkeiten zu untersuchen und der Staatsbahndirektion zu berichten. Weiters gibt der Vorsitzende bezüglich des in der letzten Sitzung gestellten Antrages auf Erbauung eines llnterkunfts-raumcS für Heizer im PurkcrSdorfcr Heizhaus bekannt, daß die Errichtung dieses Raumes bereits in Angriff genommen ist. Punkt II/l. Anträge des Lokomotivführers Smejkal: tt) Beseitigung, beziehungsweise Herabminderuug der Schwierigkeiten beim AuSrüsten der Lokomotiven am Kohlenplatz in Wien I. Maschincnobcrkommissär Wilhelm erklärt, daß diese Angelegenheit (Beistcllung eigener Ablöseparticn) von der Abteilung IV in Behandlung genommen werden wird. Weiters weist Smejkal auf die eminente Gefahr hin, welche in der Anlage des sogenannten Exerzierplatzes besteht und gibt seiner Befürchtung Ausdruck, daß diese mangelhaften Platzverhältnisse früher oder später noch zu einer schrecklichen Katastrophe den Anlaß geben können, nachdem beim Verschieben aus diesem Platz bis hart an die Hauptgeleise verschoben werden muß; hier könnte durch ein Stuggeleise Abhilfe getroffen werden. Der Vorsitzende weist auf die gescheiterten Verhandlungen zwecks Verlegung der Heizhäuser hin und erklärt den Platzmangel als eine der dringendsten Sorgen der Staatsbahndirektion. Weiters ersucht Smejkal um Veröffentlichung der Passierungsplütze in einzelnen Strecken als logische Ergänzt»^ zur Storni. Wird vom Vorsitzenden zitgesagt. ! Nr. K ^D«» GisSttVayMV." Seite 5 Dasselbe Mitglied ersucht weiters um Bekanntmachung des Ausmaßes an Kohle und Oel als Entschädigung bet abgesagten Zügen. Wird vom Vorsitzenden zugesagt. b) Einführung der Dienstleistungsbücher für das Loko-motivpersonal nach vorgelegtem Muster. Wird vom Vorsitzenden, als vor den Zentralausschutz gehörig, zurückgewiesen. 2. Anträge des Wagenaussehers Johann Reichl: a) Reinigung der Unterkunftsräume der Wagenausseher durch Reinigungsfrauen. Der Borgende sagt, hier müsse entschieden werden zwischen Arbeits- und Schlafräumen. Die Arbeitsräume müssen wohl von den Wagenaufsehern selbst gereinigt werden. Für die Reinigung der Schlasrüume sei seitens der Stationen Sorge zu tragen. b) Errichtung eines Bades in St. Pölten. Reichl begründet eingehend seinen Antrag. Hierüber entspinnt sich eine längere Besprechung. Der Vorsitzende teilt mit, daß die Absicht besteht, in den neu zu errichtenden Arbeiterhäusern ein Bad einzurichten. c) Vergütung von drei Ueberstunden für die Werkmänner der Heizhäuser an Samstagnachmittagen. Wird, als vor den Zentralausschuß gehörig, zurückgewiesen. 3. Anträge des Blocksignaldieners Joses Sommerfeld: a) Aenderung der Diensteinteilung der Stationswächter der Donauuserbahn Wien-Lagerhaus. Sommerfeld führt Beschwerde über die Wächterdiensteinteilung auf diesem Bahnhof und äußert sich dahin, daß durch die Versetzung des dortigen Bahnerhaltungswächters zum Stationsdienst Abhilfe geschaffen werden könnte. Revident P u p o v a c gibt Aufklärung über die Dienstverhältnisse bei diesem Bahnamt. Der Vorsitzende erteilt dem Revidenten Pupovac den Auftrag, im Einvernehmen mit der Bahnerhaltungsabteilung die Frage eingehend zu erheben. b) Beistellung von Bahnerhaltungsarbeitern für das Reinigen und Schmieren der Wechsel und Signale. Der Vorsitzende erklärt, daß diese Angelegenheit im Punkt 1 der Tagesordnung besprochen und erledigt worden sei. c) Besetzung der Stationswächterposten durch geprüfte Bahnerhaltungsbedienstete. Bahnfekretär Kopelanski gibt über Auftrag des Vorsitzenden eingehende Aufklärung über die Art der Besetzung der Stationswächterposten. Hartl regt an, daß angesichts der Uebersührung in die Dienergruppe III eine Aenderung in den Prüfungsmodalitäten in der Weife Platz greifen konnte, daß die Anstellungswerber bei der Wächterprüsnng gleich für alle Zweige des Wächterdienstes geprüft werden sollen, indem die Instruktion XVIII in den Prü-fungSstoff ausgenommen werde. Sommerfeld opponiert dieser Anregung mit der Be. gründung, daß die Prüfungen nicht erschwert werden sollen. 4. Anträge des Bahnrichters Holzer: a) Jene Bahnrichter, deren zugewiesene Strecken zum Teil in den Wiener Rayon fallen, sollen das Wiener Ouartiergeld erhalten. Bahnrichter Holzer bringt bei diesem Punkt den Fall des Bahnrichters Rupert L a y r zur Sprache. Der Vorsitzende beauftragt den Bahnkommissär Doktor T r e b i t s ch, diese Angelegenheit zu erheben und in Ordnung zu bringen, womit dieser Antrag erledigt ist. b) Errichtung von Schutzhütten für die Bahnrichter. Holzer erklärt, daß er hier hauptsächlich die Stationen Hütteldors und Heiligenstadt im Auge habe und daß hier durch Adaptierung von Kasten ausrangierter 6-Wagen leicht Abhilfe getroffen werden kann. Der Vorsitzende sagt Intervention zu. c) Entschädigung für die in früheren Jahren mit niedrigem Ansangsgehalt stabilisierten Bahnrichter. Wird von dem Antragsteller zurückgezogen. (1) Führung der Arbeiterschichtenbücher durch die Bahnrichter. Zu diesen erwähnt Holzer, daß in Hütteldors ein Zimmermann der Bahnerhaltungssektion zur Führung der Schichtenbücher für einen Teil Arbeiter, welche er nicht übersehen kann, herangezogen wird, was nicht in Ordnung sei. Der Vorsitzende sagt Erhebungen zu. 5. Anträge des Kondukteurs Joses Schober: a) Besetzung der Zugsführerposten. Schober stellt hier das Ersuchen, daß die außertourlich qualifizierten und dadurch ohnehin schon sehr begünstigten Kondukteure bei der Ernennung zum Zugssührer ihren rangältesten in der Tour beschriebenen Kollegen nicht vorgezogen werden, weil dies eine höchst erhebliche Präterierung darstellen und den Gang illusorisch machen.mürbe; von der Ernennung zum Zugsführer sollen nur die drittklassig qualifizierten Kondukteure ausgeschlossen werden. Der Vorsitzende erklärt, daß die Ausschreibung der Zugsführerposten eben zu dem Zweck eingeführt worden sei, daß allen geeigneten Anwärtern Gelegenheit geboten wird, sich um diese Posten zu bewerben, und sei dies zweifellos die richtigste Form für die Besetzung dieser wichtigen Posten und die ganze Maßregel ist direkt im Interesse des Personals verfügt worden. Daraufhin modifiziert Schober seinen Antrag nach beiliegendem Muster. 7. Hierauf werden die Anträge des Mitgliedes August Frank trotz verspäteter Einbringung zur Sprache gebracht. a) 20 Prozent Ouartiergeldzulage für die Station Sankt Pölten. Dieser Antrag wird vom Vorsitzenden unter dem Hinweis auf den Erlaß vom Eisenbahnministerium a limine abgciviesen. Bei diesem Anlaß bespricht der Vorsitzende eingehend die Woh-nungsverhältnisse in St. Pölten und konstatiert dabei, daß nicht so sehr eine Wohmingsteueruug, sondern absoluter Wohnungsinangel herrsche, dem nur durch Errichtung von Wohngebäuden durch die Staatsbahnverwaltung abgeholsen werden könne. b) Errichtung eines Bades in St. Pölten. Deckt sich mit dem Antrage Reichl, siehe Punkt II, 2/b. c) Regelung der bei der Stabilisierung der Werkstättenarbeiter vorgekoimnenen Verkürzungen. Frank überreicht eine diesbezügliche Zusammenstellung, welche vom Vorsitzenden mit der Zusage der Erhebungen entgegengenommen wird. d) Beteilung des Personals mit Regiekohle während des ganzen Monats. Der Vorsitzende weist diese Angelegenheit dem Maschinen« oberkommissär Wilhelm zur weiteren Behandlung zu. e) Errichtung eines Uebergangssteges oder Durchlasses Beim Geleise nächst dem Eingang der St. Pöltner Werkstätte. Maschinenoberkommissär Wilhelm bestreitet an der Hand einet Planskizze die Notwendigkeit eines solchen lieber-ganges. Da Frank den Ausführungen widerspricht, ordnet der Vorsitzende eine neuerliche Untersuchung an. Der Vorsitzende teilt mit, daß seitens der Mitglieder W a-bitsch und Schober noch ein Antrag auf Festsetzung von Bestimmungen für die Wahl von Vertrauensmännern in die Turnus-kommissionen eingebracht worden sei, dieser Antrag sei auch schon in der Unterbeamtensektion besprochen worden. Der Vorsitzende regt an, daß die Vertreter des Zugbegleitungspersonals sich mit den Vertretern des Lokomotiv» Personals in dieser Angelegenheit ins Einvernehmen setzen sollen; bis dahin könnte daher der gegenwärtige Zustand belassen werden. ' Diese Anregung wird von den interessierten Mitgliedern Schober und Sinejkal angenommen. Punkt III. Freie Anfragen und Anregungen. 1. Blocksignaldiener Sommerfeld ersucht um Beteilung iet Puf»«aftomtot[[tonsm*6Ucbet mit Amtsblättern uyb be- gründet seine Bitte, daß die Mitglieder über die erscheinenden Verfügungen und Erlasse im lausenden bleiben müssen. Der Vorsitzende nimmt diesen Wunsch zur Kenntnis, erklärt jedoch, keine bindende Zusage geben zu können. 2. Weiters bittet Sommerfeld um gelegentliche Urlaubserteilung an die Personalkommissionsinitglieder zum Zwecke der Berichterstattung vor den Wählern. Der Vorsitzende sagt das mögliche Entgegenkommen zu. 3. Schließlich bittet Somme 'rseldum ausnahmsweise Bewilligung der II. Wagenklasse für weitere Reisen in Personal-kommissionsangelegenheiten und beruft sich hierbei auf den Vorgang bei den Staatsbahndirektionen Villach und Innsbruck. Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß cs sich hier um Mitglieder des Zeutralausschusses, "die zu den Sitzungen nach Wien fahren müssen, handeln dürste; überdies feien die Staatsbahnen durch die strikten Bestimmungen der Instruktion gebunden und betonte schließlich, daß diese Angelegenheit vor den Zentralausschuß gehört. 4. Hartl bittet, daß die Leute bei der Bahnerhaltungssektion Krems mit den nötigen Instruktionen für ihren Dienstzweig beteilt werden sollen. Außerdem sollen, wenn Leute Prüfungen für andere Dienstzweige ablegen wollen, sie auch mit den nötigen Instruktionen beteilt werden. 5. Weiters verweist Hartl auf die Notwendigkeit der Errichtung von Diensthütten in der Strecke Maxing-Jnzersdors und führt schließlich Beschwerde, daß für die Beheizung der Diensthütten zu wenig Brennmaterial ausgefolgt wird. 6. Schließlich bespricht Hartl die Frage der Urlaubs-erteilung der Francn der Haltestellenwüchter in der Strecke Reka-winkel-Nenlengbach. Bahnsekretär Dr. T r e b i t s ch teilt mit, daß in dieser Angelegenheit an das Eisenbahnministerium Bericht erstattet worden sei, allerdings sei hier zu bedenken, daß die Frauen in keinerlei Dienstverhältnis zur Staatsbahiwerwaltung stehen und daher gegen die beantragte Urlaubserteilung prinzipielle Bedenken geltend gemacht werden könnten. Hartl widerlegt diese Ausführungen, indem er ans die Verficherungspflichtder Eisenbahnverwaltungen hinweist beim Vorkommen von Unglücksfällen bei solchen Frauen. 7. Decker bespricht die Notwendigkeit eines anständigen Unterkunftsraumes (Wien-Donauuferbahnhof). Nachdem sich niemand mehr zum Worte meldet, schließt der Vorsitzende um 5 Uhr nachmittags mit einigen kurzen Dankesworten an die Teilnehmer die Sitzung. Wien, am 20. März 1909. Dr. Rudolf Schmitz m. p. Franz Hartl m. p. Vorsitzender. . Schriftführer. Inland. Wiedcrzusamntcntritt des Abgeordnetenhauses. Das Abgeordnetenhaus ist am 27. April wieder zusammengetreten. Der Ministerpräsident und der Minister des Innern wurden von den Tschechischradikalen mit anhaltenden Abzug- und Pfuirufen empfangen. Der Präsident des Hauses verlas eine Zuschrift des Ministeriums des Innern, betreffend die V e r y a s t u n g z w e i e r s o.z i a l d e m o k r a 1 isch er Abgeordneten bei einem Streikauslaus in Wien. Das Haus beschloß Ueberweisnng der Angelegenheit an den Versassungsausschuß. Ministerpräsident Freiherr v. B i e n e r t h führte aus, die bosnische Frage sei erledigt und die Friedenszuversicht wiedergekehrt. Das deutsch-österreichische Bündnis hat sich als besonders glanzvolles Instrument im europäischen Konzert erwiesen und wird, wie es seit 30 Jahren die wirksamste Friedensgarantie bildet, diese Aufgabe auch in Zukunft erfüllen. Der Ministerpräsident betonte bezüglich der Türkei, welche neuerlich der Schauplatz ernster Ereignisse sei: Es fehlt uns jeder Grund zur Einmis ch un g. Wie bisher hegen wir den Wunsch, das ottomanische Reich als starkes, selbständiges Staatswesen zu sehen. Der Ministerpräsident hofft, das; trotz aller Schwierigkeiten die H a n d els v ertr a g s v erh an d lun g e n mit Serbien zu einem den Interessen beider Teile entsprechenden Ergebnis führen werden, und betonte, die Monarchie wolle mit allen Balkanstaaten in Freundschaft und Frieden lebe» und habe nur einen Ehrgeiz, sich auf dem Balkan alle Möglichkeiten der kulturellen Betätigung offen zu halten. Zum Schluß betonte der Ministerpräsident, das; die Regierung, getreu der ehrlichen Absicht, einträchtig m i t d e ni P a r l a m e n t z n s a in m e n z n-arbei teii, an das Hans appelliere, zunächst die mit der Annexion zusammenhängenden Angelegenheiten zu erledigen. Der Ministerpräsident hob die Notwendigkeit der Erledigung des Staatsvoranschlages hervor, worauf er auf die Wichtigkeit und Dringlichkeit der R e-form der Geschäftsordnung hinwies. Die Ab-schleifnng der nationalen und sprachlichen Gegensätze erweise sich als Volks- und Reichsnot-wendigkeit. Ansuchen der Südbahn um Einleitung von Ber-staatlichnngsverhandlnngen. Die Südbahn' hat sich in einer Eingabe an das F i n a n z m i n i st e r i u in gewendet, in welcher sie unter Hinweis auf ihre finanzielle Lage darum ersucht, das; der Staat für ein neues I n v e st i-tionsanlehen die Garantie übernehmen möge, und daß zugleich Verhandlungen wegen der V e r st a a t-li chun g der Südb ahn ein geleitet werden. Die Gesellschaft bezieht sich in der Begründung ihres Ansuchens unter anderem auf ihre Leistungen im öffentlichen Interesse und erwähnt hierbei ihre starke Inanspruchnahme für militärische Zwecke und auch die großen Summen, die sie trotz ihrer schwierigen Situation an Steuern entrichten mußte. So hat beispielsweise die Steuer der Südbahn im abgelaufenen Geschäftsjahr 10-ß Millionen Kronen oder 14 Kronen per Aktie ausgemacht. Die Regierung wird die Eingabe eingehend prüfen und dann darüber schlüssig werden, ob Verstaatlichungsverhandlungen einzuleiten sind. Es gilt als wahrscheinlich, daß man wenigstens in Besprechungen über die Möglichkeit der Einlösung der Südbahn Eintreten wird, womit natürlich nicht esagt ist, daß die Verhandlungen rasch zu einem Ziele uhren werden. Was die Verstaatlichung betrifft, so ereignet es sich wohl zum erstenmal, das; eine Eisenvahngesellschaft die Verstaatlichung nicht nur selbst wünscht, sondern diesen Wunsch auch ausspricht, was naturgemäß auf den schlechten finanziellen Stand den wir an anderer Stelle besprechen, zurückgeführt werden muß. Die Regierung wird Verhandlungen über die Einlösung selbstverständlich nicht ablehnen. Diese werden sich allerdings, wie wir erst kürzlich erörtert haben, beispiellos schwierig und kompliziert gestalten. Die Notwendigkeit, daß auch Ungarn der Verstaatlichung zustimmen, beziehungsweise das ungarische Netz gleichzeitig einlösen müßte, ist noch beiweitem nicht die'größte Schwierigkeit. Wohl ist ks richtig, daß Ungarn auf die Tarifbildung der Südbahn, die für den ungarischen Verkehr nach den südlichen Alpen-ländern, nach ^Tirol und Süddeutschland, von größter Wichtigkeit ist, nur so lange einen Einfluß üben kann als die Südbahn sich im Besitz einer Privatgesellschaft befindet, und darum auf die Fortdauer dieses Zustandes Wert legt. Aber schließlich sind schon wichtigere Gegensätze zwischen Oesterreich und Ungarn ausgeglichen ivorden. Zwist im christlichsozialen Lager. Abgeordneter A. M. K e in e t t e r teilt in der „Reichspo ft” mit, daß er die H e r a u s g e b e r s ch a s t des bekannten Raubmörderorgans „Neue Zeitung" z u r ü ck l e g e. In der öffentlichen Erklärung, die Abgeordueter Kemetter hierüber publiziert, begründet er diesen Entschluß damit, daß wider den Chefredakteur der „Neuen Zeitung", Herrn Hans B ö s b a u e r, am 12. Februar d. I. von Herrn Cölestin N e p e r s e n y im Redaktionsbureau schwere, ehrenrührige Vorwürfe erhoben ivurden, ohne daß Herr Bös-bauer eine Klage überreicht habe. Weiters erhebt Abgeordneter Kemetter im Verlaus der Erklärung gegen Herrn Bvsbauer ehrenrührige Vorwürfe. Abgeordneter Kemetter sagt: Da nun aber die Herren Eigentümer der „Neuen Zeitung", im besonderen Se. Exzellenz Graf Ernst S i l v a-Taronca und Dr. Graf Heinrich Beaufort, obwohl erstem von einem großen Teile der gegen Bösbauer gerichteten Beschuldigungen unterrichtet wurde, an diesem als Chefredakteur fcfthalten, lege ich meine Stelle als Herausgeber der „Neuen Zeitung" nieder. Diese Niederlegung, wie ich sie jetzt vollziehe, habe ich Herrn Doktor-Grafen Beaufort schon vor mehreren Wochen in Gegenwart von Zeugen angekündigt. Am 16. d. habe ich meinen Entschluß und den wesentlichen Inhalt dieser Erklärung in einem Kreise von Parteigenossen bekanntgegeben. Ich erwarte, daß Herr Bösbauer gegen mich die Klage wegen obcnstehcnder Erklärung bei Gericht einbringcn wird, und ich versichere schon jetzt, daß ich selbst meine Auslieferung vom Abgeordnetenhaus verlangen werde." Die Verhältnisse innerhalb der klerikalen Presse waren auch durch einen Artikel beleuchtenden das „Vaterland" heute „in eigener Sache" an erster Stelle veröffentlicht. Das Blatt verweist auf die Anfang der Woche abgehaltene Generalversammlung des Piusvereines, in welcher der Versuch unternommen wurde, das „Vaterland" aus der Reihe jener Blätter auszuschalten, für welche die Zwecke des Piusvereines gelten. (Der Piusverein subventionierte bekanntlich eine Reihe in Wien erscheinender klerikaler Blätter, darunter das „Vaterland".) Das „Vaterland" teilt nun kürzlich mit, daß an die Ortsgruppen des Piusvereines im ganzen Lande ein Zirkular versendet worden ist, in dem behauptet wird, das „Vaterland" habe es „nicht einmal auf eine Auflage von 2000 gebracht", es tue „für. die große christliche Sache fast gar nichts", erweise sich „als lebensunfähig" und arbeite mit einem „Defizit von 20 bis 30 Kr. per Jahr und Abonnent". Es fei daher notwendig, daß die Ortsgruppen des PiusoereineS bei der Generalversammlung beantragen würden, es fei „dem ,Vaterland' jede weitere Zuwendung von Geldmitteln von seiten des Piusvereines einzustellen". Gewerkschaftliche Kulturarbeit. Was die Solidarität der Arbeiter vermag, das zeigt uiis wieder am sinnfälligsten der Rechenschaftsbericht des erst vor einigen Jahren gegründeten Verbandes der alternier Oesterreichs, dem wir folgende Ziffern entnehmen. Es wurde die Arbeitszeit abgekürzt um eine viertel bis anderthalb Stunden: im Jahre 190-1...........für 300 Maurer „ » 1905 4.531 „ „ „ 1906 7.981 „ „ „ 1907 ..........„ 17.80« „ , , 1908 .... ■ „ 7.751 Zusammen für . . 38.371 Maurer Au Lohnerhöhung wurde erreicht: jahl der Maurer Durchschnittliche 8ot)iierf>61)Uiig in th o:n'li täglich wöchentlich jährlich 1904 . . . 17.572 3 60 1905 . . . 12.996 —-71V- 5 49 1906 . . . 30.257 —NSl1/, 3 09 1907 . . . 39.288 - 42 2 52 1908 . . .24.528 - 40 2 40 Erhöhung tc» Iaiires-ardeit»-»erdienstei aller Beteiligten in Kronen 120— 2,182.000 153'— 1,988.000 103— 3,116.000 84'— 3,300.000 80— 1,962.000 Der Gesamtjahresarbeitsverdienst wurde also in diesem Jahrfünft um 12,584.000 Kr. erhöht. Wo aber sind die Erfolge der nationalen und christlichen „Gewerkschaften" ? Sic haben einige Streiks zugrunde gerichtet, das ist alles, was sie können, und werden dafür von den Unternehmern protegiert. Zur Frage der Verschlechterung derEisenbahner» versichernng. Wir haben gelegentlich unserer Besprechungen über den Regierungsplan, die Versicherung der Eisenbahner zu verschlechtern, bereits auf die Tatsache Hingeiviesen, daß die Regierung reichsdeutsche Verhältnisse kopiert. Auch nach dem bisherigen reichsdeutschen Versicherungsgesetz ruhte nämlich der Anspruch eines Unfallsrentners aus die Rente, ivenn der Versicherte vom Staat oder einein Kominunal-verband eine Pension bezieht und diese einschließlich der Invalidenrente den 7V°sachen Gruudbetrag derselben erreicht. Dieser Rechtszustaud hatte zur Folge, daß trotz der Beitragszahlung bis zur Ruhestnndsvcrsetzung die Invalidenrente nicht zur Auszahlung kam. yicriiber entstanden oftmals Streitigkeiten und die Versicherten wurden schwer geschädigt. Dieser Zustand soll nun durch den Re-gierungsentwurs über die Aenderung der Rvichsuer-sicherung beseitigt werden. Seine §§ i379 bis 1388 befassen sich mit dein Rnhen der Renten. In sie ist der bisherige § 48 des J.-B.-G. ausgenommen mit Ausnahme der Ziffer 2. Daraus ergibt sich, daß beabsichtigt ist, die Invalidenrenten wegen gleichzeitigen Bezuges von Pensionen, Sustentationen it. s. w. aus Staats- oder Gemeindemitteln in Zukunft nicht mehr ruhen zu lassen. Diese beabsichtigte Neuregelung entsvricht dem Grundsatz von Leistung und Gegenleistung. Wer bis zu seiner Jiwalididität Beiträge bezahlt hat, soll auch in den Genuß der Invalidenrente gelangen. Während man also im Deutschen Reiche den bisherigen Z u st a n d der Ungerechtigkeit b e-fertigt, will man denselben in Oesterreichs für d i e E i f e n b a h n e r neu e i n f ü h r c n. Sind wir wirklich schon so antiquiert, daß wir alles alte, weil es.-schlecht ist. von anderwärts beziehen müssen? Ausland. 3«'« Uebergang der Gotthardbahn an den schweizerischen sBunb." Das Budget der Bundesbahnen, welches die am 1. Mai d. I. von der Eidgenossenschaft zu übernehmende Gotthardbahn umfaßt, ist im schweizerischen Parlament mit seinen Nebenfragen erörtert worden. Der Berichterstatter der Kommission hob namentlich die Besoldungsfrage hervor und bedauerte die späte Bekanntgabe der "Besoldungsansätze durch die Generaldirektion der Bundesbahnen und wies auf die Beunruhigung hin, die Las beim Personal der Gotthardbahn hervorgerufen habe. Die Gotthardbahn habe jüngst noch die Besoldungen ihrer .Angestellten erhöht und darauf könne sich das Personal nicht berufen. Der Sozialdemokrat Greulich vertrat weitergehende Ansprüche und deutete auf die außerordentlich schwüle Stimmung des Gotthardbahn- und des ganzen Personols der Bundesbahnen hin. Der Leiter des Eisenbahndepartements des Bundesrates hob hervor, daß das Personal der Gotthardbahn einen Verpflichtungsschein unterschrieben habe, der die Bedingungen enthalte, unter denen es in den Dienst der Bundesbahnen treten ivolle. Auf sein Verlangen, diesen Verpflichtungsschein einzusehen, wurde ihm ausweichend geantwortet. In der Presse aber wird gesagt, daß der Verpflichtungsschein mit einer Aus-standsdrohuna verbunden sei und dem gesamten Loko-motivpersonal der Bundesbahnen die schriftliche Verpflichtung abverlangt sei, daß es im Falle eines Ausstandes bei der Gotthardbahn keine Aushilfe leisten würde. Der Bundesrat stehe auf dem Standpunkt, daß beim Eintritt einer neuen Aera der Bundesbahnen nicht eine Anzahl von Angestellten mit ihren Familien in ihren Einnahmen verkürzt werden dürfte, deshalb werde den bereits im Dienst der Gotthardbahn befindlich gewesenen auf mehrere Jahre eine Ausnahmestellung, eine Uebergangszeit, mit höheren Bezügen gesichert, selbst wenn die im Werke befindliche allgemeine Revision des Besoldungsgesetzes der Bundesbahnen schon zum 1. Jänner 1910 in Kraft treten sollte. Ein Redner betonte, daß früher weitgehende Zu-sicherungen gemacht seien, die jetzt nicht übersehen werden könnten. Im Rücklaufsgesetze heiße es: „Daß beim Ueber-gang nicht von einer Herabsetzung der bestehenden Gehälter die Rede sein könne, stehe außer Zweifel." Aber ! durch die Anträge des Bundesrates und Parlamentes sei den Ansprüchen der Gotthardbahnangestellten genügt. Nationalrat und Ständerat nahmen schließlich die Regierungsvorlage an. Einschränkung der wöchentlichen Arbeitszeit. Die Verwaltung der schweizerischen Bundesbahnen hat die wöchentliche Arbeitszeit in den Eisenbahnwerkstätten Olten, Biel und Rohrschach auf fünf Tage eingeschränkt und diese Maßnahme mit Arbeitsmangel, wegen des Rückganges des Verkehrs im Jahre 1908, begründet. Reorganisation der sächsischen Staatseisenbahnverwaltung. Die Frage der Reorganisation und Vereinfachung in der Eisenbahnverwaltung bildet auch im Ausland den Gegenstand von Erörterungen. So schreiben die »Dresdener Nachrichten": Seit einer Reihe von Jahren ist immer erneut die Frage einer veränderten Organisation der Staatseisenbahnverwaltung angeregt und an maßgebender Stelle erörtert worden. Der Landtag behandelte diese wichtige Frage besonders in dem Sinne, daß er in der Verwaltung eine stärkere Berücksichtigung kaufmännischer Grundsätze vor lutreaufratifchen Prinzipien durch Erhöhung der Verantwortlichkeit und derSelb st ändigkeit der unteren D i e n ft st e l l e n forderte. Das Finanzministerium sowohl, als auch die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen sollen von einer ganzen Anzahl Ausgaben entlastet werden, die ohne Gefährdung der Betriebssicherheit in zweckmäßiger Weise auch von Nachgeordneten Stellen erledigt werden können. Daß oieser Fortschritt notwendig ist, geht zum Beispiel daraus hervor, daß die Bauinspektionen, obschon ihnen Dispositionssummen zur Instandhaltung der Hochbauten zur Verfügung stehen, einen neuen Ofen für die Beheizung eines bisher ofenlofen Zimmers aus diesen Summen nicht ohne behördliche Genehmigung anschaffen dürfen. In der Erkenntnis der Notwendigkeit der verlangten Reformen schon aus Gründen der dringend gebotenen Sparsamkeit bei den Beamten-besoldungen. Hatte die Regierung vor längerer Zeit eine Kommission zur Vorbereitung von Vorschlägen süc die Neuorganisation der Staatseisenbahnverwaltung eingesetzt. Jetzt liegen nun diese Vorschläge vor. Darnach sollen weitgehende G e s ch ä f t s v e r e i n f a ch u n g e n, namentlich durch Kompetenzänderungen vorgenommen werden. Der Wettlauf der christlichen Arbeiterführer beim Papst. Seit die preußischen Bischöfe durch das sogenannte Fuldaer Pastorale in die „christliche" Gewerkschaftsbewegung eingegriffen und dadurch zur Bildung der konfessionellen Berufsorganisationen, der Fachabteilungen in den katholischen Arbeitervereinen, geführt haben, sind die Vertreter der beiden Richtungen wiederholt bemüht gewesen, das Urteil des Papstes für sich zu gewinnen. Im März 1904 war eine Abordnung des Verbandes katholischer Arbeitervereine (Sitz Berlin) beim Papste, der sich dann dahin ausließ, „daß die wirtschaftlichen Aufgaben nur in Verbindung mit der Religion und nach den Vor-f ch r i f t e n d e r K i r ch e g e l ö st werden können", und der dann dem Verbände Gedeihen wünschte, »weil er auf dem Fundamente der Religion, in Verbindung mit der Kirche und im engsten Anschluß an die Bischöfe auf sozialem Gebiete arbeite". Wiederholt durften sich dann in der Folge die Berliner auf päpstliche Aeußerungeir berufen, die zugunsten der konfessionellen Berufsorganisationen zu deuten waren, bis dann im Jänner 1906 auch die andere Richtung die Freude genoß, sich des Wohlwollens Seiner Heiligkeit zu ; rühmen. Das offizielle Vatikanorgan, der „Osservatvre iRomauo", wurde „ermächtigt, zu erklären, daß der Papst mit gleichem Wohlwollen die christlichen Gewerkschaften wie die katholischen Fachabteilungen lobt und ermutigt, dn er sehr wohl weiß, daß die besonderen Bedürfnisse der verschiedenen Diözesen und Provinzen Deutschlands dahin bestimmend wirken können, den Gewerkschaften vor den Fachabteilungen den Vorzug zu geben". Nun haben neuerdings die Fachabteilungen wieder jeinen Triumph erlebt dadurch, daß sich die Bischöfe ver-! anlaßt sahen, sich gegen die christlichen Gewerkschaftsführer zu wenden, die auf der internationalen Konferenz in Zürich sich gegen die Einmischung der Geistlichen in die wirtschaftlichen Bestrebungen der Arbeiter gewendet hatten — rvas selbstverständlich die Leute von der Berliner Richtung reichlich für ihre Sache ausnutzten. Das hat nur die M.-Gladbacher Vorkämpfer der christlichen Gewerkschaften wieder auf die Beine gebracht. Sie haben durch den Verband der katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands eine Abordnung an den Papst gesandt, die eine Adresse und und einen Peterspfennig überbrachte. In feiner Antwort auf die Ansprache gab der Papst seiner Freude Ausdruck, daß die katholischen Arbeiter in Deutschland ihre Organisation, die so herrliche (?) Früchte trage, nach den Vorschriften Leos XIII. eingerichtet hatten. Dann fuhr der Papst fort: „Auch hat es meine volle Billigung, daß ihr in den christlichen Gewerkschaften ein so erfolgreiches Apostolat ausübet und gemeinschaftlich mit den Protestanten zur Erhaltung des christlichen Gedankens tätig seid." Nun sind wieder die M.-Gladbacher in ihrer Jnter-konfessionalität obenauf und die Reihe ist nun wieder an den Berlinern, an den Papst zu appellieren und, mit einem Peterspfennig bewaffnet, feine allerhöchste Weisheit über die beste Art, wie man durch christliche Sonderorganisationen die Arbeiter zersplittert, einzuholen — ein Beweis, was es mit der „»Selbständigkeit" der „christlichen" Gewerkschaften auf sich hat, die "sich ihre Tauglichkeit von einem Manne bescheinigen lassen, der nie die Grenzen Italiens überschritten und sich nie mit der Arbeiterbewegung, am allerwenigsten der deutschen, beschäftigt hat. Eisenbahn» und Vcrkehrsmittelansstellnng. Anläßlich der Jahrhundertfeier bet Unabhängigkeit Argentiniens findet in Buenos Aires vom 25. Mai bis 25. November 1910 eine Internationale Eisenbahn- und Verkehrsmittelausstellung statt. Für die auszustellenden Gegenstände ist eine Einteilung in folgende Gebiete getroffen: Eisenbahnen und nicht elektrisch betriebene Tramways, Geschichtliches, Automobilindustrie, Fahrradwesen, Post-, Telegraphen- und Telephonwesen, Fuhrwerke, Wegebau, Militärtransportwesen, Verpackungsmaterial, Feuerlöschwesen, Hygiene- und Sanitätswesen, Arbeiterschutz, mechanische Industrien, nationale Bauten und Luftschifffahrt. — In der Automobilindustrie haben insbesondere Automobile und Zweiräder, die den tiefen Wagenspuren und ungleichen, mit hohem Gras bedeckten Pampas angepasN sind, Aussicht aus gute Erfolge. Die Leitung der Ausstellung liegt in Händen des Exekutivkomitees, an dessen Spitze Generaldirektor A. Schneidewind der argentinischen Eisenbahn steht. Nus dem Gerichtssaal. Nachzahlung der Reute. Am 8. Jänner 1906 erlitt der nunmehr pensionierte Packer Cyprian H o lotik auf der Fahrt von Krakau »ach Prerau einen Unfall, indem er in der Station Dzieditz eine aus einem Plateauwagen herausragende Falltüre heben und einhängen wollte. Hierbei verspürte er plötzlich im Kreuz und Unterleib einen Stich, hatte dann Schmerzen in der Leistengegend und konnte nur mit Mühe die Fahrt in der Bremshütte sortsetzen. In Prerau konstatierte der Bahnarzt eine Leisten» kanalerweiteruug mit beiderseitigem Bruch. Er war durch längere Zeit dienstunfähig, machte dann durch einige Monat Perrondienst, konnte aber seit Jänner 1907 hauptsächlich wegen eines Brustleidens keinen Dienst mehr versehen. Von der berussgenossenschastlichen Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen wurde ihm nach Zuerkennung der Heilverfahrensrente eine Schadensrente von monatlich Str. 36 93 zuerkannt. Gegen diese Reutcnbcmessung erhob er die Klage an das Schiedsgericht, über welche ein umfangreicher Zeugenbeweis durch geführt wurde. Der behandelnde Arzt,Dr. Steinhard in Prerau konnte nur über seine Beobachtungen seit August 1908 aussagen, so daß ein Zusammenhang zwischen dem seither beobachteten Bluthusten und dem Unfall ebenso wenig wie aus den Aussagen der übrigen Zeugen konstatierbar war. Die Sachverständigen Professor H a b e r d a und Dr. Hövel gaben übereinstimmend an, daß ein etwaiger Bluthusten nur auf einen vorübergehenden Katarrh des Klägers zurückzuführeu gewesen sei, das; jedoch feine Lunge vollständig intakt sei. Dagegen gaben die Sachverständigen zu, daß im Gegensatz zu der Anschauung der Anstalt auch nervöse Beschwerden auf den Unfall zurückzu-führen seien. Im Sinne der von Dr. Leopold Kah in Vertretung des Klägers gestellten Anträge erkannte das Schiedsgericht sohin dem Kläger eine Nachzahlung von 377 Kr. sowie eine 45prozentige Rente von monatlich Kr. 68'39 zu. Streiflichter. Verstaatlichungsuachwehen. Man schreibt uns: Zur Zeit der Verstaatlichungsaktion der K. F. N. wurde dem Personal das Versprechen gegeben, daß bei der Ueber-nahme niemand geschädigt werde und Herr Baron Ban-h a n s hat bei seinem Amtsantritt als Direktor der k. k. Nordbahn in einem Erlaß erklärt, daß er ein zufriedenes Personal haben will u. s. w. Im Vertrauen auf die gewiß offenherzigen Kundgebungen des Herrn Staatsbahndirektors B a n h a n s ließ sich das Personal einreihen und heute stellen sich die Folgen ein. Die Mehrzahl der Bediensteten ist sich darüber einig, daß mit der Verstaatlichung der Bureaukratismus sich eingenistet hat. Wir leben im Zustand der Erlässe, Abzüge und Nachträge. Ueberhaupt alles wird jetzt mittelst Nachtrages erledigt. Gehalt, Quartiergeld, Stundengeld, sogar die Montur wird mittelst Nachtrages herausgegeben, dabei muß man noch froh sein, wenn der Gehalt überhaupt ausbezahlt wird. So ist es zum Beispiel einem Weichenwächter, der durch zehn Jahre ununterbrochen in Troppau Dienst macht, passiert, daß er weder in der Gehaltsliste verrechnet wurde, noch feinen Gehalt bekommen hat. Und so geht es Monat für Monat, einmal fehlt es hier, dann wieder wo anders, das Fehlende kommt nach öfterem Urgieren endlich mittelst Nachtrages. Doch Abzüge und dergleichen, die werden immer rücksichtslos und prompt durchgeführt. Darum wäre es sehr notwendig, wenn dieser lendenlahme Amtsschimmel aus dem Betrieb und der Verwaltung der k. k. Nordbahn ausrangiert würde, denn diese bureaukratische Einrichtung ist die Ursache vieler Quälereien. Auch der Eisenbahner braucht sein Geld zur bestimmten Zeit. Zur Lage der Kanzleidiener. Während eine jede Kategorie der Eisenbahnbediensteten sich durch Zusammenschluß in der Organisation eine Vertretung gesichert Hot und mitunter auf nennenswerte Erfolge durch ein geeinigtes Vorgehen Hinweisen kann, schaut es unter den Kanzleidienern noch sehr traurig aus. Wer Eisenbahner ist, kennt unseren Dienst, deshalb ist es nicht notwendig, die verschiedenen qualifizierten und unqualifizierten Aufträge aufzuzählen. Er ist „Milchen für alles", ob er den Ofen putzt und heizt oder ob er die Funktion eines Kanzlisten ausübt. Eine geordnete Arbeitszeit kennt er in den meisten Fallen nicht, und wenn die anderen Bediensteten bereits der Ruhe pflegen, kann der Kanzleidiener oft noch mehrere dienstliche und private Aufträge ausführen. Eine Bezahlung der Sonntagsarbeit sowie der Neberstunden gibt es für diese Kategorie nicht. Wie viele ehemalige Kondukteure und dergleichen gibt es, die wegen Farbenblindheit oder aus Gesundheitsrücksichten von einem qualifizierten Posten abgezogen wurden und als Stanzlcidieticr Schreibarbeiten, ja oft die Arbeiten des Beamten versehen, doch von einer Ernennung zu Unterbeamten will mein nichts wissen. Schuld an diesem liebet sind die Kanzleidiener selbst und wenn mit dem bisherigen unhaltbaren Zustand gebrochen werden soll, um einer besseren Zukunft entgegenzusehen, so ist es Pflicht, dem Beispiel der übrigen Bediensteten zu folgen und Mann für Mann in den allgemeinen Rechts-fchutjverein einzutreten. Wir haben lange genug gewartet und wurden immer nur getröstet. Wenn wir jedoch Erfolge , anstatt Trostesworte erringen wollen, dann hinein in die Organisation! Von der Meraner Bahn. Eine eigentümliche Behandlung der Bediensteten scheint man bei der Meraner Bahn zu haben, da sich bereits das reisende Publikum über das allzu schneidige Vorgehen des Zugsrevisors O p p e n a u e r entrüstet. Herr Oppen auer ist uns noch von der Valsuganabahn bekannt und wir wünschen, daß er sich so bald ivie möglich die hierzulande nötigen Anstandsregeln aneignet, denn er könnte einmal an den Unrichtigen kommen. Daß die Staatsbahndirektion diesen Menschen zum ugsrevisor verwendet, verstehe wer will. Zum dienstlichen erkehr mit den Reisenden verwendet man in der Regel keine Oppenauer. Kein nationaler Berrat? Aus Mähris ch-D st r a u berichtet voll Entzücken die „O stdeutsche Runds cha u" über eine interessante Einigung von deutsch-nationalen und tschechischnationalen Arbeitgebern. Sie schreibt: Wie die .Arbeitgeber-Korrespondenz" aus Mährisch-Ostrau berichtet, fand dort letzten Sonntag eine von ungefähr 200 Gewerbeinhabern deutscher und tschechischer Nationalität besuchte Versaminluug statt, die sich mit der Frage der Gründung einer Arbeitgeberorganisation befaßte. Die Referenten verwiesen auf die wirtschaftlichen Gründe, die es geboten erscheinen lassen, ledweden nationalen Hader beiseite zu stelle», da es sich um die Existenzfrage des Gewerbes überhaupt handle und durch die Zersplitterung der bürgerlich-politischen Parteien dre Sozialdemokratie zu ihren Erfolge» förmlich gewungcn wird. Hierauf gab es einen stürmischen Zwischenfall, der von einigen Tschechisch-nationalen herooracrufcn ivurde, doch gelang es, die Ruhe der Versammlung wieder hcrzustellen und es wurde hieraus mit allen gegen eine Stimme die Gründung einer Ortsgruppe des Hauptverbandes beschlossen. Es wurde ei» auS deutsche» und tschechischen Mitgliedern bestehendes Konntet gewählt, das die Statuten anszuarbeiten und die vorbereitenden Schritte zu unternehmen hat und hieraus die Versammlung geschlossen. Gegen den internatiolen Zusammenschluß der Ausbeuter hat also die „Ostdeutsche Rundschau" nicht nur nichts einzuwenden, sondern ist darüber voll Genugtuung. Wenn dagegen Arbeiter sich zum Zweck der Erkänipsung besserer Lebensbedingungen zusammentim, so ist dieselbe „Ostdeutsche Rundschau" über diesen nationalen Verrat sehr entrüstet. Die Jnternationalitat der Ausbeuter wird auch von den Hi)perradikalen gontiert. Zur Bewegung der Telegraphen-, Block- und Signalmeister. Viele Angehörige dieser Bedienstetengruppe waren bisher Mitglieder deZ Wiener Standesvereines, mit dessen Hilfe sie sehr vieles zu erreichen hofften. Aber mit beut Lause der Zeit änderten sich auch die Erkenntnisse. Die Urteilsfähigen kamen nach und nach zu der lieber-zeuguttg, daß der Standesverein ihre Hoffnungen nicht zu erfüllen vermag; denn einem kleinen Verein mangelt die Kraft — und die „Herrenliebe" — die täuscht. Nach manchen Enttäuschungen suchten einzelne Angehörige bei den nationalen Vereinen Hilfe. Hier fanden sie wohl bedeutendes Entgegenkommen zumindest in Bezug auf leere Versprechungen, aber zum Schluß standen sie hier mit leeren Händen gerade zu einer Zeit, in welcher andere Bedienstetenkategorien, welche schon früher den hohen Wert einer einheitlichen Organisation erkannten, sehr nennenswerte Erfolge zu verzeichnen hatten. Alles das führte die oben genannten Kategorien zur der richtigen Erkenntnis, daß sie nur mit Hilfe einer großen, starken und kampffähigen Organisation ihren Wünschen den notwendigen Nachdruck verleihen können. Also traten sie mit unserer Organisation in Fühlung. Im Einvernehmen mit dem Prager Sekretariat des Rechtsschutzvereines wurden an die Telegraphen-, Block- und Signalmeister Beitrittserklärungen zum Zwecke des Beitrittes zum Rechtsschutz- und Gewerk-schastsvcrein versendet. Nach Einlangen einer ziemlichen Anzahl unterfertigter Beitrittserklärungen wurde ein Aktionskomitee gewählt, welches die Ausarbeitung eines präzisen Materials der Forderungen zu besorgen hat. Gegenwärtig schreitet die Bewegnng gedeihlich fort. Am 4. April fand m Prag eine sowohl von den Prager als auch den auswärtigen Meistern sehr gut besuchte Versammlung statt, welcher der Redakteur unseres Bruderorgans „Zeleznicnl Zfizonoc", Genosse Ebel, in Vertretung unserer Organisation beiwohnte. Nach Eröffnung der Verfaminmlung durch den Obmann des Aktionskomitees, Kollegen P l e S i n g e r, beantwortete unser Vertreter die an ihn gestellten Anfragen und schilderte die Art, in welcher bei der Agitationsbetätigung vorgcgangen werden soll. Daraufhin wurde zur Durchberatung jener Wünsche und Forderungen geschritten, welche für die nächsten Sitzungen der Personalkoininissionen einznbringen find. Die betreffenden Wünsche erstellte Genosse Skautajan aus Aussig a. E. Jeder einzelne Punkt wurde einer eingehenden Beratung unterzogen und nach verschiedenen Ergänzungen, beziehungsweise Abänderungen einstimmig angenommen. Die auf diese Art beschlossenen Forderungen ergeben sich im nachstehenden : 1. Einreihung der Signalmeister in die I. Gehaltsgruppe analog den Werkmeistern. Erhöhung des Endgehaltes von 3000 Kr. auf 3400 Kr. und Kürznng der Vorrückungssristen von 3 auf 2 Jayre bi'8 zur Erreichung des Endgehaltes. — 2. Streicrung einer Fachgruppe für Signalwesen bei den Privatbahnen analog den k. k. Staatsbahnen. — 3. Die Verschmelzung des Block« und Telegraphenmeislcrdic,rstcs ist im Interesse der Sicherheit deö Eisenbakmdienstes unzulässig uud soll für, beide Kategorien der Dienst so ivic bisher versehen teeebm. — 4, Abschaffung der Diäten und Festsetzung eines Neisepanschalcs von 80 Kr. für die Block- und Telegraphenmeister unter Berücksichtigung eineS entsprechenden JnstandhaltungörahonS. — 5. Zuweisung einer genügenden Anzahl tcchnh'ch auSgebildeter Organe (Blockschlosser) analog den k. f. Staatsbahnen. — 6. Ausscheidung M. iff ..D«r Vrsenbaynev.- Seite 7 Mw in die Kompetenz der Signalmeister nicht fallenden Arbeiten (Bedienung der Beleuchtungseinrichtung, beziehungsweise Anlagen, der Drehscheiben, Rampen re.) — 7. Für die dem Blockmeister zugeteilten Blockschlosser ist eine entsprechend ausgerüstete Weüstätte zu errichten. — 8. Berücksichtigung aller jener Block-und Tetegrirpheiimeister, welche mit einem Gehalt unter 1200 Kr. angestellt wurden, durch Abkürzung der Vorrückungsfristen. — 9. Herausgabe von entsprechenden Fachinstruktionen. — 10. Bis zum Erlöschen der Personalkommissionsmandate sind zu jeder Sitzung gewählte Experten aus dem Stande der Signal-meister beizuziehen. Nach Erstellung dieser Forderungen entwickelte sich eine lebhafte Debatte über verschiedene kleinere Aktionen, welche sowohl Lei den k. k. Staats- als auch bei den Privatbahnen zur Durchführung gelangen müssen. Die Ausführungen aller Redner stimmten aber darin überein, daß jetzt durch eine gründliche Arbeit innerhalb der allgemeinen Eifcnbahnerorganifation alles dasjenige eingeholt werden müsse, was durch das langjährige und gänzlich unfruchtbare Schwanken zwischen dem Jndifferentismus, Separatismus und Nationalismus versäumt wurde. Alle Anwesenden haben sich auch gegenseitig verbunden, dahin kräftigst zu wirken, damit ihre Kategorien in Bezug auf den Prozentsatz der Organisierten in kürzester Zeit neben die übrigen Bedienstetengruppen gestellt werden können. Ferner wurde ein Begrüßungsschreiben aus Parschnitz zur Kenntnis genommen und die sehr gediegene Versammlung geschlossen. Alle Anfragen in Organisationsangelegenheiten sind zu richten an die Adresse: Josef Vansk. Königliche Weinberge, Kolärova 10. An diesen Kollegen sind auch alle ausgefüllten Beitrittserklärungen einzusenden. Nach Zusammenstellung eines präzisen Mitgliederverzeichnisses wird jedem einzelnen bekanntgegeben werden, in welche Ortsgruppe des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines er eingeteilt wurde. Nebstdem ist es Pflicht jedes einzelnen Telegraphen-, Block- und Signalmeisters, daß er für die allgemeine Eisenbahnerorganisation in Oesterreich agitiere, in welcher er selbst nach langjährigem und rastlosem Herumirren schließlich eine feste Stütze und seinen Schutz findet. Aus der k. k. Staatsbahndirektion Wien. So mancher Bedienstete hat schon den Hosrat K h i t t e l bewundert und sich sein Gedächtnis angestrengt, worin dessen Wohlwollen bestehen kann. Durch einen glücklichen Zufall sind wir in den letzten Tagen daraufgekommen und halten es für unsere Pflicht, diese unsere Entdeckung der Oeffentlichkeit nicht vorzuenthalten. Ein Herr kaiserlicher Rat ist zum Beispiel in Amstetten Bahnbetriebsamtsvorstand. Derselbe hat auch mehrere heiratsfähige Töchter. Es wäre gewiß nichts daran auszusetzen, wenn ein junger Beamter zum Schwiegersohn eines kaiserlichen Rates avanciert, wenn die „lästigen" Versetzungen auf einen besseren Posten, aus Dienstesrücksichten, damit nicht verbunden wären. So erging es dem Herrn Adjunkten Wisj ak, der, als sein Schwiegerpapa nach St. Pölten auf einen besseren Posten (Inspektor), dann später nach Wien auf einen Oberiufpektorposten versetzt wurde, gleich mitversetzt wurde. Ebenso erging es wieder einem junßen Assistenten K o v a c s, der, als er kaum die erforderliche kommerzielle Prüfung abgelegt hatte, zum Vorstand in Wieselburg ernannt wurde. Der Herr Staatsbahndirektor von Wien kann sich aber nicht nur den Schwiegersöhnen eines kaiserlichen Rates wohlwollend erweisen, sondern auch dem Wächterssohn P r i n z. Das wohl nicht wegen seiner Kenntnisse, wie die Bediensteten vermuten, sondern wahrscheinlich auch wegen seines Schwiegerpapas, der Restaurateur und Hotelbesitzer in Amstetten ist. Wenn auch der Herr Adjunkt Prinz in einer erbärmlichen Wächterhütte aus die Welt kam und mit seinen Eltern das Wächterelend mitgemacht, würden wir ihm doch sicherlich das Wohlwollen seines Chefs vom Herzen vergönnen. Er könnte noch so oft auf die Dienstreisen nach Amstetten, für welche er Diäten bekommt, die auch die älteren Beamten nicht verschmähen würden, geschickt werden, um seinen Schwiegerpapa leichter aufzusuchen, wenn er dem Personal auch das nötige Interesse und Wohlwollen entgegenbringen würde. Der Abteilung V, welcher der Prinz zugeteilt ist, obliegtauch die Revision und Instandhaltung der Zugsbegleiterkaserne, welcher auch dieserPrinz, wahrscheinlich mehr als hoher Gast denn als Revisionsorgan, die Güte hatte, zu besuchen, statt zu revidieren und die Schäbigkeiten, die in dieser Kaserne Vorkommen, abzustellen. Er sah natürlich nichts. Wir müssen annehmen, daß dieses außerordentliche Wohlwollen diesen Herrn zu der Meinung gebracht hat, mit dem Personal nach seinen Manieren herumspringen zu können. Ein Beweis dafür kann wohl darin leicht gefunden werden, wenn er als Direktionsorgan zu den Turnus-konferenzen entsendet wird, wo er die Gelegenheit als gekommen erachtet, sich aufzublähen, mit dem Bemerken: „Sie waren mit einem Abgeordneten ivegen eines zweiten freien Tages im Eisenbahnministerium; sehen Sie, wären Sie zu mir 'kommen. Sie würden den geforderten zweiten freien Tag schon längst bekommen haben, jetzt bekommen Sie aber diesen nicht.4' (?) Obwohl den zweiten freien Tag tatsächlich das Eisenbahnministerium schon bewilligt hat. Uno: „Wenn Sic noch keine Ruhe geben, so werde ich Euch einen Turnus statt 47 mit 41 Partien machen.* Bei einer darauffolgenden Bemerkung eines Vertrauens-jwwmeg, daß das Eisenbahnministerium dem Exekutivkomitee die Erklärung abgegeben hat, die bestehenden Turnusse keinesfalls zu verschlechtern, erividerte oer Gernegroß: ..DaS kümmert mich nichts.' Der Herr P r i n z hat außerdem noch einen würdigen i Busenfreund in dem Assistenten Conservor in Wien -dem Las Wohlwollen des Herrn Khittel auch derart fi» den Kopf gestiegen sein mutz. Der Assistent Conservor hat die Dlenstkommandieruug des Personals über, und tiötao schon der Prinz oben den sanften Peter spielen „lamt, so spielt der Assistent Conservor nach unten die iätole ctä Gestrengen. Er hat schon bereits in aller Form Dca Zugsbegleitern den Krieg erklärt und die erste Attacke ^wahrscheinlich als Vorkrieg während der Tagung der Tur-■iwätonserenz an den Genuss» M a y e r und Jesero ssky r«szuMH».en versucht. Natürlich wird die Abteilung V diese Sache in Ubv^e stellen und diese beiden Kumpane als Ititättge iryd pflichteifrige Beamte hinstellen. Es werden Mch ivahescheürlich erst Svenen abspielen müssen, bis der StaaKbahuwrkktor zur Einsicht kommt. Seit der Jnter-mtitrott deL Abgeordneten Genosse»! Müller beim Herrn Vhjttel scheint der Assistent wirklich jede Besinnung ;amotfngtt htweri. Schuld daran ist nicht Genosse Müller, 'fondmt bk außerordentliche Güte des Staatsbahndirektors der Bfotsfiwfl y, die ihm gerade für seine Wildheit die Anerkennung zollt. Wir erlauben uns daher, den wohlwollenden Herrn Staatsbahndirektor bescheiden zu fragen: 1. Darf der Assistent Conservor den Erlaß über Dienst und Ruhezeiten willkürlich nach seinem Belieben übertreten? 2. Darf er feine Untergebenen mit Worten: „Du, Poldl, welche» Zug willst du führen?" anreden, einen anderen dagegen förmlich hinausschmeißen? 3. Darf er die Bremser ohne Prüfung bei den Personenzügen verwenden, dafür die älteren Kondukteure beim Lastzugsdienst lassen? lind endlich: Muß das Zugsbegleitungspersonal seinem ungezügelten Benehmen ausgesetzt werden? Von uns kaiin absolut nicht verlangt werden, daß wir solche Vorgesetzte respektieren, die uns und unsere Rechte in keiner Weise berücksichtigen. Wie der „Reichsbirnd" den Gimpelfang betreibt. Der .Reichsbund deutscher Eisenbahner" möchte die Eisenbahner gern glauben machen, daß ihm die Mitglieder förmlich zulaufen, obwohl wir schon zu wiederholtenmalen nachgewiesen haben, daß entweder1 simpler Gimpelfang betrieben oder aber geradezu eine Pression auf u n t e r g e st e l l t e O r g a ii e ausgeübt wird. Hier wieder ein Beispiel: Als der ehemalige Streckenvorstand von Nikolsburg, Oberingenieur P o p o v i t s, wegen seines brüsken Benehmens gegen seine Unterstellten im „Eisenbahner" angegriffen werden mußte, beauftragte er — der Serbo-kroate — seinen Bahnmeister K a t l e"i n, eine Ortsgruppe der deütschnationalen Auchorganisation in Nikolsburg zu gründen, was ihm auch gründlich gelang, denn fast sämtliche Streckenivächter uiid Bahnarbeiter traten der Auchorganisation bei, nur um den Schikanen des Bahnmeisters und des Streckenvorstandes zu entgehen; eiiiige erhofften auch eine materielle Besserstellung und schnelleres Avancement. Als Popovits, der das „Deutschtum" in Nikolsburg „geweckt" hatte, in Pension ging, hat Herr K a t l e i n zwar einige Mitglieder verloren, aber alle konnten sich seinem „Einfluß" doch nicht entziehen. Ja, Herr K a t l e i n versuchte sogar in der Nachbarstation Feldsberg auf ebenso leichte Weise eine Zahlstelle zu gründen. Nachdem aber der hiesige Bahnmeister für diese Gründung keinen Sinn zeigte, so wartete Herr Katlein den Moment ab, wo er für jenen die Vertretung übernommen hatte und den Gewaltigen auch auf dieser Strecke spielen konnte. Es ist daher leicht erklärlich, wenn auch hier mehrere Strcckenwächter und Bahnarbeiter sich bereit erklärten, einer in Feldsberg zu gründenden Zahlstelle Beizutreten. Wie die Gründung dann vereitelt wurde, haben wir in einer früheren Nummer des „Eisen-b ahn er" ausführlich oargelegt und es erübrigt uns nur noch, heute aufzudecken, mit welchen Mittel die damals dem Bahnmeister K a t l l e i n „dienstbar gemachten" Eisenbahner in die Schwindelorganisation zu pressen versucht werden. Am 20. April erhielten mehrere Streckenivächter im Wege der Dienstkorrcspondenz Schreiben (in Dienstcouverts verschlossen) von — Herrn Katlein folgenden Inhalts: An Herrn Bahnwächter Nr. . . in Feldsberg. Indem Sie mit Ihrer eigenhändigen Unterschrift erklärten, den Verein Reichsbund Deutscher-Eisenbahner Ortsgruppe Nikolsburg, als Mitglied beiziitretlen Ersuche ich Sie mir umgehend mitznthcilcn, ob Sie als Mitglied bei dem Vereine bleiben oder nicht? _ Wenn Sie als Mitglied verbleiben sollten, so ersuche ich um einscndung der Mvnatsbeiträge für die Monate Jünner, Februar, März und April zus. 4 Kronen und 50 Heller für das Mitgliedsbuch welches Ihnen sosort ausgefolgt werden wird. Einer günstigen Antwort entgegen sehend Zeichne ich mich für die Ortsgruppe Nikolsburg Franz Katlein dz. Obmann. 19/IV. 09. Abgesehen davon, daß der „deutsche" Mann nicht deutsch schreiben kann, muß wohl vermerkt werden, daß diese Briefe auf Nordbahnpapier, Eoid.-Nr. 1300, hekto-araphiert sind, so daß sie für den Unaufgeklärten leicht den Anschein eines Amtsstückes haben können, wie überhaupt die Macher des „R e i ch s b u n d e s" dein Streckenpersonal den Verein als etwas mit der Streckenleitung Harmonierendes, diese sogar Ergänzendes hinstelleii möchten, waS ja die Benützung von Dienstcouverts und Dienstpapier für Zwecke des deutschnationalen Vereines zur Genüge beweist. . Eine aufregende Szene. Vor einigen Tagen ereignete sich bei der Ausfahrt des Zuges Nr. 1560 im Hauptzollamt eine aufregende Szene. Eine in Klosterneuburg wohnhasre Frau wollte auf den fahrenden Zug aufspringen, wovon sie jedoch durch den Warnungsruf des Zugskondukteurs Genossen Ferdinand Roiß zuerst abgehalten wurde. Aber im nächsten Augenblick erfaßte sie die rückwärtige Griffstange des vorletzten Wagens, lies einige Schritte neben dem Zug her und sprang dann aus. Da sie nur mit den Zehen des rechte» Fußes auf dem Trittbrett stand, wurde sie im Bogen über die Puffer nach rückwärts geschleudert. Da sie Roiß nach den ersten Anrufen nicht mehr aus den Augen ließ, kam er gerade noch zurecht, die Freifchwebende mit Ausbietung seiner ganzen Krast und unter eigener Lebensgefahr zu retten. Sie kam mit dem bloßen Schrecken davon. Erstellung der Ranglisten für das Maschinenpersonal. (Aus dem Amtsblatt der k. k. Staatsbahn e n.) Im Nachhang zum Erlaß des k. k. Eisenbahnministeriums vom 18. Juli 1903, Z. 11.235, betreffend die Erstellung von Ranglisten für das Lokomotivpersonal, verlautbart mit Zirkurlar Nr. 230 ex 1908, wird nachstehender Erlaß des k. k. Eisenbahnministeriums vom 23. Mürz 1909, Nr. 70.895/21, verlautlmrt: Die im zitierten Erlaß bezüglich der ersten Einreihung der Lokomotivführer und Lokomotivführeranwärter in den Rang-statntS enthaltenen Bestimmungen sind dahin abzuändern, daß a l Zahlreicher rote bisher zu besuchen und die gewählten Funktionäre in der Ausübung ihrer Arbeiten tatkräftigst zu unterstützen. Da die Verstaatlichung der Kaschau-Oderberger nur noch m9** Etfendayue».« Nr. W eine Frage der Zeit ist, so wollen wir die Gelegenheit benützen, durch eine rege Agitation unter den Kollegen unsere Zahlstelle aus jene Höhe zu bringen, die uns in die Lage versetzt, bei der Ueberleitung in den Status der k. k. Staatsbahnen unsere Wünsche und Forderungen einer gerechten Berücksichtigung zuführen zu können. Czernolvitz. (Achtung, Eisenbahner der Bukowina !) Am 9. Mai 1909, nachmittags 2 Uhr, findet im Ortsgruppenlokal, Bahnhosstratze 68 in Czernowitz die Generalversammlung der Ortsgruppe statt, wo die Reichsratsabgeordneten Genossen Grigorovic (deutsch und rumänisch), der Genosse 5k a c z a n o w s k y (deutsch und polnisch) und Genosse B e z p'a l k o (ruthenisch) referieren werden. Um den Kollegen und Genossen die Möglichkeit zu bieten, an dieser Versammlung teilzunehmen, haben wir dieselbe absichtlich auf einen Sonntag anberaumt und erwarten, daß alle dienstfreien Eisenbahner zu dieser wichtigen Versammlung bestimmt erscheinen worden. Gleichzeitig machen wir unsere Genossen ausmerksam, daß nur jene als stimmberechtigte Genossen anerkannt werden, die laut Statut nicht als ausgeschieden zu betrachten sind, das heißt, die mit den Monatsbeiträgen nicht über drei Monate im Rückstand sind. Die Mitglieder werden freundlichst ersucht, sür die Versammlung fleißig zu agitieren. Josefstadt-Jaromdf. Sonntag den 18. April fand die diesjährige ordentliche Generalversammlung statt, die von den Mitgliedern zahlreich besucht war. Die Berichte der Funktionäre wurden von den Versammelten mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Der Obmann Genosse PospiZil dankt allen, die auf welche Art immer den Verein unterstützten und sür seine Entwicklung tätig waren und konstatiert mit Befriedigung das erfreuliche Wachstum der Mitgliedschaft für das verflossene Jahr. Nach der durchgeführten Wahl wurde Genosse Vinzenz Pos-Pi s i I als Obmann, die Genossen A l i n a und R u ck e r als Stellvertreter, Josef Stolin als Schriftführer und Wenzel M a r t i n e k als Kassier ausgestellt. Folgende auswärtigen Genossen wurden mit der Einkassierung der Mitgliedsbeiträge betraut, und zwar: Sim'rtc: Franz yofmann; PkedniSric: Wenzel K r e d b a, Wenzel K n k u 8, Franz Urban; Böhmisch-Skalitz: Eduard Seiet; Schlvadowil;: Joses Hlavaty. Nach der Beendigung der Wahlen ergriff der vom Prager Sekretariat entsendete Referent Genosse Ebel das Wort, der über das Thema: „Die Verstaatlichung der Privatbahnen und ihre Bedeutung" sprach. Die Rede des Referenten wurde mit großer Aufmerksamkeit und großem Interesse angehört und reicher Beifall belohnte den Referenten für seine gediegenen und sachlichen Ausführungen. (‘■H'Ofi-'lHctflhifl. Am 18. April 1909 fand in Scholz' Gasthof die konstituierende Bersamnilnng der Zahlstelle Groß-Reifling des allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkjchastsvereines statt, wobei Genosse Somitsch referierte. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Franz L u g m a y e r, Johann Blank, Matthias R o d b a u e r, Karl Spannring, Michael ■Spannring, Johann Kohldorser, Konrad tzölzl, Joses Heiml und Johann Haslauer. Alle Zuschriften sind an den Zahlstellenleiter Franz L u g in a y e r zu senden. Wicn-HailPtzoN«nnt. Die Zahlstelle „Hauptzollamt" beabsichtigt Mitte Mai einen UnterrichtLkurö im 'Jtcchtschmbcii, einfacher Buchhaltung und Stenographie, System Gabelsberger, .im Vereinslokal, Peter Lindners Gasthaus, Wien, III., Ecke Adams- und Dianagaffe, zu veranstalten und ersucht diejenigen Genossen, welche an demselben teilnehmen wollen, am 3. Mai 1908, 7 Uhr abends, bei der dort stattfindenden Mitgliederversammlung zu erscheinen, wo sie auch die näheren Bedingungen erfahren. Die Z a h l st e l l e n l e i t u » g. Krostcrilcubnrg. In Klosterneuburg fand am 16. April 1909 in R. Werners Gasthaus eine außerordentliche Generalversammlung statt, bei welcher ein Vortrag, von Genossen Adolf Müllei gehalten, mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde. Bei den Neuwahlen wurden folgende Genossen in die VereinSleituug gewählt: Karl Jelinet, Obmann, Rudolf Gluttig, Stellvertreter; Ignaz Heß, Schriftführer, Johann Wendt, Stellvertreter; Franz Marik, Kassier, Franz Wolf, Stellvertreter; Johann Enrda und Franz Stupka, Ausschüsse; Franz Böhm und Karl Klima in die Kontrolle. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Karl Jelinek in Klosterneubur g, M arkgasse N r. 3, I. Stock, Tür 12, zu richten. Meidling. Am 15. April I. I., 5 Uhr nachmittags, fand in Herrn Otts Gasthaus eine sehr gut besuchte Vereinsversammlung der Ortsgruppe Meidling statt. In dieser wurden zuerst die Genossen H o n d l und Greinet als Delegierte zur Generalversammlung des Hauptvereines gewählt, woraus Genosse Hon dl ein leichwerstmidliches Referat über die Unfallversicherung brachte. ,Jn 'feinen ausgezeichneten Ausführungen streifte er auch das jneuc VerstcherungSgesttz, aus welchem er besonders jene Punkte hervorhob, die das bestehende Eisenbahn-UnfallversicherungSgesetz für die Versicherten ungünstig abändert. Das sehr lehrreiche und ■sachliche Referat wurde mit großem Beifall ausgenommen und tfchliefjlich zum Zeichen des Protestes gegen jede Verschlechterung des bestehenden Unsallgesetzes folgende Resolution einstimmig angenommen: „Immer wieder tritt in der letzten Zeit die Behauptung auf, daß seitens der Regierung die Absicht obwaltet, anläßlich 'der geplanten Reform der Arbeiterversicherung das bestehende UnfalloersichernngSgefetz, beziehungsweise Ausdehuungsgesetz vom Jahre 1894 in einer sür die Versicherten ungünstigen Weise zu ändern. ! Diese Befürchtungen, welche sich sowohl durch den § 139 des Entwurfes der Reform der Arbeiterversichernng, als auch , durch die seitens des Vertreters des Eisenbahnministeriums im "Arbeitsbeirat abgegebenen Erklärungen als nicht unbegründet erweisen, sind darnach angetan, berechtigte Erregung in allen Streifen der versicherten Eisenbahner hervvrzuntfett und mit ernsten ■Befürchtungen für die Zukunft zu erfüllen. Angesichts dieser Sachlage erklären die henie in Otts Gasthaus in Meidling, Aßmayergasse ui, versammelten Eisenbahner : Stuf Grund der Tatsache, daß die Zahl jener Eisen-b ahne r, die in Erfüllung ihrer schweren Berusspslichten schweren »Schaden an ihrer Gesundheit erleiden, Strüppct werden ober ihr Leben einbüßen, eine von Jahr zu Jahr steigende ist, wird die Entschädigung der Verletzten sowohl in ihrer Höhe als auch in der Form der Zuerkennung immer inehr eine Existenzsrage fdes gesamten Personals der österreichischen Eisenbahnen. Jede 'Absicht einer Verschlechterung der bestehenden Normen, die eine Materielle Benachteiligung der Verletzten oder eine Schmälerung des Einflusses der Versicherten aus die Verwaltung der Anstalt beinhaltet, müsse als ein Attentat auf die Existenz der Versicherten und deren Familien von den Eisenbahnern mit aller Energie und mit allen Mitteln zurückgewiescn werden." Bei „Anträge und Anfragen" wurde sodann noch die durch den Ausschuß erfolgte Kooptiernng der Genossen Herzig, Grein er und Schroni in den engeren Ausschuß bestätigt mnd nach Erledigung einiger BereinSangelegenheiten die Versammlung geschlossen. Wien IX. Nlserarund. Mittwoch den 24. März 1909 ifanö in Herrn Türks Restauration, IX., Porzellangasse 60, die -ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Genosse Obmann Kneidinger gedachte nach Eröffnung »derselben an das im Dienstberus tödlich verunglückte Mitglied ■Genossen U n t e r ü b e r b a ch e r, worauf sich die Anwesenden zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen erhoben. Genosse Kneidinger brachte sodann einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses im verflossenen Jahre, welcher ebenso wie die der übrigen Funktionäre mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen wurde. Der Bericht der Kontrolle, welcher dahin ging, daß die Bücher bei jedesmaliger Kontrolle in größter Ordnung vorgefunden wurden, fand großen Beifall und wurde dem scheidenden Ausschuß das Absolutorium einstimmig erteilt. Bei der hierauf erfolgten Neuwahl wurden folgende Genoffen in den Ausschuß gewählt: Konstantion Kneidinger, Platzmeister, Obmann, Wilhelm Knottek, Oberkondukteur, und Franz Wolfhansl, Oberwerkmann, Stellvertreter; Ferdinand Holzer, Oberverschieber, Kassier, Karl Inner Huber, Kondukteur, Leopold <51 reiß er, Vorarbeiter (Bahnerhaltungssektion) und Andreas L i ch t e n e ck e r, Magazinsarbeiter, Stellvertreter; Eduard Kraft, Kondukteur, Schriftführer, Joses G r u b e r, Lokomotivführer, und Karl Anders, Kondukteur, Stellvertreter; Anton Bitik, Werkmann, Bibliothekar, Franz Srovnal, Vorarbeiter (Bahnerhal-tungssektion), Emmerich Hofmann, Wagenpuyer, und Anton Mieha 1 ek, Lokomotivheizer, Stellvertreter' Lorenz Kern, Lokomotivführer, Matthis Homolka, Wüchterkontrollor, und Hans S m o l e k, Kondukteur, in die Kontrolle. Genosse Kneidinger ersuchte sodann die anwesenden Mitglieder, sie mögen den Ausschuß in seinen Arbeiten kräftig unterstützen und trachten, daß die der Organisation noch fernstehenden Eisenbahner derselben beitreten und sich auch in die kämpfenden Reihen stellen, und schloß hieraus die Versammlung. Krems an der Donan. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß an Stelle des Haupttassiers K. W a s ch a k der dermalige Bibliothekar Franz Gerhartl, wohnhaft Krems, Wienerstraße 30, getreten ist. Alle Zuschriften in Geldangelegenheiten find an den Hcmptkafsier Franz Gerhartl zu richten. Mitgliedsbeiträge sind sonach nur an die Subkassiere, die Genossen I a k l, S e i f, S t l b o r, W o r e l l und Graf, dann an den Hanptkaffier zu entrichten; auch werden Mitgliedermonatsbeiträge in der jeweiligen Monatsversanimlnng entgegengenommen. Leoben. Den Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß als Ortsgruppenfunktionäre folgende Genoffen fungieren: Karl Posch, k. k. Staatsbahn, Obmann, Michael Kanzler, Südbahn und Franz Madei, k. k. Staatsbahn, Stellvertreter; Alois E d l i n g c r, k. k. Staatsbahn, Schriftführer, Johann Gföllner, Südbahn und Georg Steiger, Südbahn, Stellvertreter; Vinzenz Pirk er, k. k. Staatsbahn, Felix Re sch, Südbahn und Anton L i e r s ch a s t, k. k. Staatsbahn, Kassiere; Karl F a t e r l, k. k. Staatsbahn, Johann Leicht, Südbahn und Nippel, k. k. Staatsbahn, Bibliothekare; Wenzl ti i ö e z, k. k. Staatsbahn, Karl Reiner, Südbahn und Florian Fischer, k. k. Staatsbahn, Kontrolle. Wie». (Ortsgruppe X/4.) Mittwoch den 21. April fand im Arbeiterheim X. die erste ordentliche Generalversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung des Protokolls. 2. Bericht der Funktionäre. 3. Neuwahlen. 4. Eventuelles, Der Bericht der Funktionäre wird mit Befriedigung aitr Kenntnis genommen und auf Antrag der Kontrolle dem scheidenden Ausschuß die vollste Anerkennung ausgesprochen. Bei der vorgc-nommenen Neuwahl wurden folgende Genoffen in die Ortsgruppenleitung gewählt: Matthias M e i f e n b i ch l e r, Obmann, Peregrin Fieber, Lokomotivführer und Richard K r i e d l, Lokomotivführer, Stellververtreter; Adam Mayer, Amtsdiener, undAntonJenik, Wagenmeifter, Kassiere; Josef Pöltl, Lokomotivführer und Josef Pawlieek, Wagenschlosser, Schriftführer; Josef Diöbler, Lokomotivführer, Franz Siegelbauer, Wagenmeister und Franz Same k, Lotomotivführer in Pension, Kontrollore; Jofef Baumgartner, Lokomotivführer, Karl Achleitner, Wagenmeifter, Josef L ö s ch n i g, Wagenmeister, Ludwig Pröglhöf, Wagenaufseher, Franz Zaie, Tischler, Kctmillo Villotti, Lokomotivheizer, Roman S ch v n h e r, Kohlenarbeiter und Franz K o m p o s ch, Lokomotivführer, Ausschüsse. Als Subkassiere wurden folgende Genossen vorgeschlagen und auch gewählt: Für Wien Anton Jank, Wagenmeister; für Matzleinsdorf Ludwig Pröglhöf, Wagenaufseher und Johann Freiberger, Wagenschlosser; für daS Heizhaus, für die Lokomotivführer Franz Kornpofch, Lokotnotivführer und Anton Franck, Lokomotivführer; für die Aushilfsheizer Adolf K o s i n k a; für die Kohlenarbeiter Roman S ch o n h e r; für die übrigen Heizhausarbeiter Karl Sonkal, Eisendreher. Beim Punkt „Eventuelles' bringt Genosse Somitsch einen sehr lehrreichen Vortrag, wobei er die geplante Verschlechterung für die Eisenbahner iii dem Gesetzentwurf der Sozialversicherung bespricht und darauf hinweift, wie notwendiges ist, daß alle Eisenbahner der Organisation beitreten, um diesem Anschlag auch mit Erfolg entgegentreten zu können. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an den Obmann Matthias MeisenbichIer, X., Johannitergasse 5, zu richten. Die Vereinsabende finden jeden ersten Freitag im Monat statt Arbeiterheim, Zimmer 2, ivo Einzahlungen entgegengenommen werden. Brünn. (Tätigkeitsbericht des Landessekretariats für Mähren.) Infolge Vermehrung und Gedeihen der Ortsgruppen und Zahlstellen haben die mährischen Ortsgruppe» und Zahlstellen auf der Konferenz die Errichtung eines LandeSfekretariats in Mähren mit dein Sitze in Brünn beschlossen, welches hiermit seinen ersten Tätigkeitsbericht vorlegt. Trotz aller möglichen Hindernisse, die uns von den Feinden in den Weg gelegt uud durch welche unsere Schritte und Aktionen, die wir zum Wohle unserer Mitglieder unternommen haben, entweder vereitelt oder wenigstens gehemmt werden sollten, können wir mit dem Resultat unserer Arbeit zufrieden sein. Wenn auch nicht alles erreicht wurde, sehen wir doch, daß unsere Arbeit dadurch, daß die Zahl unserer Mitglieder fortwährend im Wachsen ist, von Erfolg gekrönt wurde. Wir haben im verflossenen Jahre eine Ortsgruppe in Blansko und die Zahlstellen in Mäh rif ch - Bran itz, R e n - R a u s-n i tz und Okiischko errichtet, womit unsere Agitation einen neuen Boden und die Organisation neue Mitkämpfer gewonnen nt. Aber auch die alten Ortsgruppen und Zahlstellen weisen ein ortwährendes u>td dauerndes Anwachsen der Mitgliederzahlen aus, ivas einerseits aus die rege Arbeit des Sekretariats, andererseits auf die intensive Agitation der Vertrauensmänner der Organisation zurückzuführen ist. So sind im Jahre 1908 abgehalten worden: 2 Konferenzen, 84 öffentliche Versammlungen, 91 vertrauliche Versammlungen, 146 Ausschußversaminlungen, 205 Mitgliedsverscnnmlungen, zusammen 528 Versammlungen. In allen diesen Versammlungen wurden die Mitglieder und Teilnehmer über die Notwendigkeit der Organisation sowie über die Pflichten und Rechte der Mitglieder belehrt und aufgeklärt. Daß diese Arbeit nicht nutzlos war, sehen wtr daraus, daß mit Ende 1907 der Mitgliederstand 3474 betrug, von welchen 858 teils gestorben, zum Teil ausgetreten, hingegen im Laufe des Jahres 1909 1728 neue Mitglieder beitraten, so daß der Stand oec Mitglieder im Berichtsjahre 4344 betrug, so daß ein Plus von 870 zu vermelden ist. Durch die vermehrte Mitglieder zahl sind selbstverständlich auch die Auslagen gestiegen. Trotz der Verleumdungen unserer Gegner, die behaupten, daß wir keine Unterstützungen zahlen, wurden von den Ortsgruppen 1720 Kr. und von der Zentrale 1425 Kr., zusammen 3145 Kr. als Unter* stützung verausgabt, gewiß ein stattlicher Betrag, der unsere Gegner Lügen straft. Trotz der hohen Ausgaben für Unterstützung können wir doch auf eine erfreuliche Kaffengebahrnng verweisen. Das Vermögen der Ortsgruppen betrug im Jahre 1907 2415 Kr., im Jahre 1908 2859 Kr., somit auch hier ein Plus von 556 Kr. Nicht nur aber durch Unterstützungen, sondern auch durch andere Zugeständnisse haben wir für unsere Mitglieder gearbeitet, unter anderem ist zu bemerken, daß durch das Einschreiten des Brünner Sekretariats der Stand der Hilfszugsbegleiter der Brünner Station um 40 Mann vermehrt wurde, die Kohlenarbeiter haben für ihre Fahrten in und ans der Arbeit Freischeine erhalten. Die Aktion der Zugßbegleiter um Abänderung der Turnusse und Erhöhung der äJtetlengeldcr wurde knapp vor einer günstigen Erledigung durch die „Zemskä jednota“ vereitelt. In der Aktion der Magazinsarbeiter konnte nach einer Konferenz und drei Versammlungen wegen Uneinigkeit unter den Arbeitern kein Erfolg erzielt werden. Zufolge der Einreichung einer Ehrenbeleidigungsklage beim Strafgericht in BlanSko durch das Sekretariat gegen ein Mitglied btt „Zemskä jednota“, das den Funktionär der dortigen Ortsgruppe grob beleidigte und auch dafür verurteilt wurde, ist unter den dortigen Arbeitern eine teilweise Ruhe eingetreten. In der Angelegenheit des Rechtsschutzes wurden wegen Nachlaß der Verpflegskosten in der Mährischen Landeskrankenanstalt beim Landesausschuß eingereicht, wo das Sekretariat beim Landesausschutz interveniert hat, wurde im ersten Falle, wo es sich um einen Betrag von 172 Kr. handelte/ günstig erledigt, der zweite Fall ist noch ausständig. Weiter wurden durch das Brünner Sekretariat in zwei Fällen dir Witwenrente und in fünf Fällen die 90prozentige Rente erreicht, außerdem wurden vier Fälle wegen Zuerkennung der Reute an die Zentrale geleitet, von welchen leider drei sür uns ungünstig ausgefallen sind. Ern Fall ist noch nicht erledigt. Aus diesem ist, trotzdem dieser Bericht nicht vollständig ist, da manche Ortsgruppen die verlangten Ausweise nicht beantwortet haben, zu ersehen, daß der Ersolg für das Jahr 1908 befriedigend ist, und es ist nur zu wünschen, daß die Genossen auch weiter so arbeiten, damit wir im nächsten Jahre noch ein besseres Resultat aufweisen können. Choda». Die Zahlstelle hielt am 18. April d. I. in El-bogen eine Versammlung ab, in der Genosse Kraus aus, Falkenau unter großem Beifall einen Vortrag über „die Eisenbahner und ihre Forderungen" hielt. Der Redner schloß mit dem Appell, stramm zur Organisation zu halten, um für die kommenden Kämpfe gerüstet zu sein. Eingelendet. (Fitr diese Rubrll übernimmt die Nedaltion keine Verantwortung.) Anläßlich der Firmung versendet die weltbekannte Uhrenfirma Max B ö h n c l, W i e n, I V., M a r g a r c t h e n-straße Nr. 27/9, einen neuen Preiskurant über Firmungsuhren, Gold- und Silberwaren zu billigsten Fabrikpreisen. Der gute Rns und der siebzigjährige Bestand der Firma bürgen sür reelle Bedienung. Unsere geehrten Leser erhalten auf Wunsch einen solchen Preiskurant mit 5000 Abbildungen franko umsonst zugesendet. Anläßlich der Firmung empfehlen wir das feit 1878 bestehende Uhren- und Goldwarengefchäft des Leopold Mayers Nachfolger. Dasselbe bietet in jeder Art für Solidität Gewähr. Wir verweisen aus die Inserate. itteilungen der Zentrale. Zeiitralausschutzsitzmrg am 15. April 1909. Beratung und Beschlußfassung über die geplante Statutenänderung, beziehungsweise Herausgabe einer Erläuterung zu unseren Veretnsftatuten. Entgegennahme eines Berichtes des Prager Sekretariats über die Haltung des Lokomotivführervereines in Böhmen sowie des Berichtes des Zentralsekretärs über die Institution der neuen Direktionsarbeiternusschüsse und über die Durchführung der Erhöhung der Fahrgebührcn für das Maschinen- und Zugoegleitungs-personal der k. k. Staatsbahnen. Erledigung des vor liegenden Einlaufes. Verwaltungskomiteesitznng am 21. April 1909. Eingelaufen sind insgesamt 260 Unterstützungsgesuche, welche wie folgt erledigt wurden: a) Hilss-fonos: 3 Fälle, bewilligt 360 Kr.; b) Verein: 257 Fülle; hiervon für 207 Fälle bewilligt Kr. 5493'50, 30 Fälle abgewiesen, 8 Fülle an die Ortsgruppen gewiesen, 12 Fülle behufs weiterer Erhebungen zurückgeftellt. Der Rechtsschutz wurde für 176 Fälle bewilligt, 1 Fall abgewiesen. Zur Begleichung von 114 Expensnoten wurde ein Betrag von Kr. 10.589-92 angewiesen. Behandlung von Ortsgruppen- und Personalangelegenheiten. Gründung von Ortsgruppen und Errichtung neuer Zahlstellen. Zentralausschuftsitzung am 22. April 1909. Verhandlung über die von den Ortsgruppen eingelangten Anträge zur Delegiertenverfammlung. Beschlußfassung über die in der letzten Delegiertenversammlung (1907) der Zentrale zugewiesenen Anträge. Bestellung der Referenten für die verschiedenen Punkte der Tagesordnung der diesjährigen Delegiertenversammlung. Beratung über die Antrüge der Zentrale zur diesjährigen Delegiertenversamm-lung. Diskussion über die Frage der Stellung nicht theoretisch ausgebildeter Arbeiter und Bediensteten gegenüber den absolvierten Gewerbeschülern. Beratung über die anderthalbfache Dienstzeitberechnung für das Berfchub-perfonal. Delegierung zur diesjährigen Generalversammlung des Lokoinotivsührervereines. Entgegennahme eines Berichtes über das Versicherungsinstitut „Flugrad". m m n Gegen » ■ bequeme Teilzahlungen €*ocrz TriSder-BlnocIes und Ferngläser bester Pariser Grammophone Schallplatte«! Musik-Spieldosen Automaten Zithern aller Arten u. Systeme Mando- linen, fiultarren io allen Preislagen Violinen erstklassige Instrumente nach ulten Meister-Modellen Bratschen Celli usw. Relohlllustrierter Hauptkatalog gratis und Bial & Freund in Wien, VI/50 Photogr. Apparate I neueste Modelle aller modernen I Typen zu massigsten Preisen. frei. — Postkarte genügt. Mariahilierstr. 95.1 *9*e Gtsenvayrrss.- ©eife 11 Sprechsaal. Achtung, Oberbauarbeiter und Professioniste» der k. k. Staatsbahnen und der Privatbahnen in Wien und Lokalstrccke! Zur Besprechung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse auf den genannten Bahnen und zur Ermöglichung eines einheitlichen Vorgehens in diesen Fragen findet am Montag den 3. Mai 1909 mn halb 8 Uhr abends in Salomons Gasthaus, XV., Gasgasse 9tr. 3, eine Konferenz der Vertrauensmänner aller Bahn-erhaltnngSarbciter der k. k. Staatsbahnen nnd der Privatbahnen statt. Die Arbeitskollegen der Privatbahnen werden ersucht, zu dieser wichtigen Besprechung ihre Vertrauensmänner zu entsenden. 3tti attc e Ortsgrrrppenfnnktioniire und das Bahn-erhaltungspersonal der Südbahn. Die Adresse des Blockwächters (Personalkommissionsmitglied und Korrespondent der Personalkommission für die Diener der Bahnerhaltung) Genossen Franz Herzig ist ab 1. Mai l. I. Wien, XII/1, Rollingergasse 24, 3. Stock, Tür 13. Offene Anfragen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Wien. Die Wächter der BahnerhaltungSsektion Gmünd erlauben sich die höfliche Anfrage, n>ami die Kohlen, die bereits am 14. d. M. fällig waren, auSgefolgt werden? 2!n die Direktion der Privilegierten vsterreichisch-nttgarischenStaatseiscubahugesellschaftinWien. Die Streckenwüchter der St. E. G. erlauben sich an die löbliche Direktion die höfliche Anfrage zu stellen: Die Betreffenden wurden vom 1. Jänner 1909 in die III. Kategorie eingereiht, aber trotzdem wurden denselben bei der am 1. April d. I. stattfindenden Mmituransfassung die Kleidungsstücke der früheren II. Kategorie auSgefolgt, wodurch sich die Betreffenden als geschädigt betrachten. Sie fragen höflichst an, ob das der löblichen Direktion bekannt ist und ob dieselbe hier eine Rernedur schaffen will. Die Streckenwächter der Staats-e i s e u b a h n g e f e l l s ch a s t. An die k. k. Staatsbahndirektion in Villach. Ist die k. k. Staatsbahndirektion geneigt, zu untersuchen in welcher Weise vorn Bahnamt Villach (Staatsbahn) die turnusmäßige» Ablösungen der Zugsexpedienten vorgenommen werden, nachdem trotz des bestehenden Äblöseturnus Nr. 4396/5, weicher aber für Villach (Staatsbahn) einfach nicht besteht, jede Ablösung erst schriftlich erbettelt werden muß, ansonsten dieselbe ohne jede Begründung entfällt. Aus den Personalverändcrungsrapporten der Stationen, für welche Villach (Staatsbahn) die Ablösungen zu leisten hat, kann entnommen werden, daß die Ablösungen in den Jahren 1907, 1908 und 1909 sogar in einer Dauer bis zu fünf Monaten hintereinander unterblieben sind, respektive noch unterbleiben. Um Abhilfe ersuchen Die Betroffenen. An die Direktion der k. k. Böhmischen Nord-bahn. Die Weichenwächtcr der Station Röhrsdorf, welche schon längst ans eine neue Diensteinteilung warten, erlauben sich eine löbliche Direktion an dieser Stelle aus ihren anstrengenden Dienst ausmerksam zu machen und um eine baldige Diensterleichterung zu bitten. In genannter Station verkehren täglich 26 Züge ohne Vorspannmaschinen und wird auch ziemlich viel verschoben. Die drei Weichenwächtcr werden überdies zu Bahnerhaltungs- und Magazinsarbeiten abwechselnd verwendet, was entschieden zuviel ist. Einer detaillierten Schilderung der derzeit bestehenden Diensieintcilung wollen wir uns für heute überheben und erlauben uns nur auf den schon längst geregelten Dienst der Weichenwächtcr in der Nachüarstation Haida hinzuweisen. Wir erwarten, das; auch in der Station Röhrsdorf baldigst eine Aenderung Platz greifen möge. Am die k. k. Staatsbahndirektion in Villach. Die Portiere der Station Klagcnfurt (Staatsbahn) erlauben sich die höfliche Anfrage zu stellen, was mit dem gestempelten Gesuch, welches dieselben wegen Abänderung ihrer Diensteinteilung schon vor zirka zwei Monaten im Dienstwege der 1 k. Staatsbahndirektion eingesendet haben, ist. All die k. k. Bahnerhaltnngssektion in Kitzbühel. Ist einer löblichen Bahnerhaltungssektion bekannt, daß in St. Johann (Tirol) vom Bahnmeister M a y e r die Oberbauarbeiter und.Prosessionisten, wie Maurer, in Privathäuser dirigiert werden, um dort Privatarbeiten zu verrichten, wie zum Beispiel am 13. März bei Wohlmut oder am 20. April d, I. bei Herrn Karl K a u f m a n n, wo sie bei der elektrischen Kreissäge verwendet wurden. Wer haftet für einen eventuellen Unfall'? Ist einer Löblichen bekannt, daß sich Herr Bahnmeister M a y e r einen Oberbauarbeiter hält, der das Mädchen für die Gnädige ersetzen muß; zum Beispiel bei den Kindern bleiben, wenn die Herrschaft aus Unterhaltung geht, oder Teppiche klopfen, Einkaufcngehen, Gartenbebauen u. s. w.? Was gedenkt eine löbliche Bahnerhaltungssektion zu veranlassen, um obige liebet-stände zu beseitigen? Allgemeiner Rechtsschutz- nnd Gewerkschastsverein für Oesterreich. Grtatzrttppe Prerau I. Der Ausschuß der Ortsgruppe Prem« 1 bringt den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß Bücher ab 1. Mai jeden Montag und Dienstag von 7 bis 8 Uhr abends leihweise verabfolgt werden. Die p. t. Mitglieder werden gleichzeitigt ersucht, die ausgeliehenen Bücher selbst retvurzu» bringen; da Kinder und sonstige Personen gewöhnlich die Stras-gebühr nicht zur Abfuhr mitbringen. Wer von nun an ein Buch länger behält und die Strafgebühr nicht entrichtet, bekommt kein Buch mehr auSgeborgt. Weiters gibt die Ortsgruppe bekannt, daß jeden Montag nach dem 1. und 15. beS Monats Vereins-Versammlungen abgehalten werden. Zahlstelle Kird iw Annkrei«. Die Zahlstelle Ried deS Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkschastSverüns hält am Son«-, tag den 9. Mai, um 3 Uhr nachmittags, in Furthners ®ta#= salon, ihre ganzjährige Jahresversammlung ab. Referent aus Linz. Tagesordnnng:Berichterstattunsder Funk-tionäre und Neuwahl des Ausschusses. Es werden daher alle Genossen und Kollegen samt Frauen freundlichst ersucht, zahlreich zu erscheinen. , . Ortsgruppe Kudwels. Mitglieder deS Sterbefonds werden aufmerk>am gemacht, daß am 23. März 1909 Anna-Cihdk, Gattin des Mitgliedes Nr. 299, Joses 6ihLk, gestorben-ist. Die Lcichensondsmitglieder werden ermahnt, den Beitrag zu, erlegen. (20 H.) Grtogrirppe Äudnreis. In BudweiS findet Sonntag den 9. Mai, um 9 Uhr vormittags, im Vereinslokal „zum roten Herzen" die Mitgliederversammlung der hiesigen Ortsgruppe statt, in welcher der Delegierte zur Generalversammlung der Zentrale Bericht erstatten wird. Wir ersuchen die Genossen, samt ihren Frauen vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Kl-rgeufurt. Es diene den Mitgliedern der Strecke der Ortsgruppe Klagensurt des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvercines für Oesterreich zur Kenntnis, daß ab 1. Mai l. I. Genosse Karl Hosmann, Kondukteur-zugsführer der Südbahn von Klagenstirt einkassieren wird und ersuchen die Genossen, welche mit ihren Monatsbeiträgen sich im Rückstände befinden, dieselben zu begleichen, damit sie nicht aus der Ortsgruppenevidenz gestrichen werden und daher aller Ansprüche verlustig werde». Auch werden sämtliche Mitglieder ersucht, etwaige Wohnungsänderungen rechtzeitig beim Kassier zu melden, da wir deS öfteren die traurige Erfahrung machten, daß sich Mitglieder beschwerten, daß sie das Fachblatt nicht erhielten und daher nach der alten Wohnungsadresse reklamiert werden. Zahlstelle HaUein. Die Mitglieder werden aufmerksam gemacht, daß Sonntag den 2. Mai folgende Versammlungen stattfinden: Vormittags um halb 10 Uhr im Gasthaus «zur Linde" trr Solling, um 2 Uhr nachmittags tn Mudras Gasthaus in Wersen und um 7 Uhr abeitdS im Gasthaus „zur Kugel" in Hallein. Referent bei diesen drei Versammlungen Genosse Hofbauer aus Wien. Pflicht der Mitglieder ist es, für diese wichtige Versammlungen unter den Eisenbahnbediensteten lebhaft zu agitieren. Die Strecken- und Stationsvertrauensmänner haben bestimmt zu kommen. Ortsgruppe Zaidach. Am 11. Mai findet die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Laibach statt. Tagesordnung: 1. Bericht der Funktionäre. 2. Neuwahl des Ausschusses. 3. Vortrag, Referent Genosse Kopak. 4. Eventuelles. Die Versammlung wird um 8 Uhr abends eröffnet und werden die Genossen freundlichst eingcladen, pünktlich und zahlreich zu erscheinen nnd ihre Frauen mitzubringen. . Ortsgruppe Jägerndorf. Werte Mitglieder 1 Es mehren sich die Fälle, wo die Mitglieder mit ihren Monatsbeiträgen im Rückstand bleiben. Wir machen die Mitglieder ans die Bestimmungen in unserem Statut aufmerksam: Allen Mitgliedern, die mit den Beiträgen länger als 6 Wochen im Rückstand sind, wird das Fachblatt eingestellt. Diejenigen Mitglieder, die mit ihren Monatsbeiträgen länger als drei Monate im Rückstand sind, haben jeden Anspruch auf Rechtsschutz verwirkt und sind als gestrichen betrachtet. Da die -Ortsgruppe mit der Zentrale pünktlich abrechnen muß, so wäre es doppelte Pflicht eines jeden Mitgliedes pünktlich zu zahlen. Ferner ersuchen wir, die Jnterimskarten sowie Mitgliedsbücher bis 15. Mai d. I. an die Subkassiere behuss Kontrolle abzugeben. Ortsgruppe Döbling. Ten Genossen Mitgliedern wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß der Sitz der Ortsgruppe laut Beschluß in das Zentrallokal der übrigen Arbeiterschaft, in Frau Wieharts Gasthaus, Wien, XIX., Heiligenstätterstraße 131, verlegt wurde. Die nächste Vercinsvcrsamrnlung findet daher am Montag den 3. Mai 1909 in obigem Lokal statt und wird in derselben ein Referent der Zentrale erscheinen. Genossen, sorgt für einen guten Besuch. Ortsgruppe Hütteidorf. Den geehrten Mitgliedern wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß am Samstag den 8. Mai 1909, um halb 8 Uhr abends, im Vereinslokal, Zei-lingers Gasthaus, XIII., Auhofstraße 184, eine Versammlung mit Vortrag stattfindet. Die Genossen werden ersucht, bestimmt in dieser Versammlung zu erscheinen und ihre Frauen mitzubringen. Ortsgruppe Divarca. Am 9. Mai 1909 findet die Generalversammlung mit Vortrag von Genossen Kopac im Vereinslokal statt. Ortsgruppe Eger. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Vereinsabende nicht mehr am Montag nach dem 15. jeden Monats, sondern am Montag nach dem 3. jeden Monats stattfinden. Weiters werden die Mitglieder ersucht, sich an den Vereinsabenden mehr als bisher zu beteiligen. Ortsgruppe Purkersdorf. Infolge der am 1. d. M. ftattfindendcn Maifeier wird der VemnSabend auf den 8. Mai verschoben. Tagesordnung: Bericht der Delegierten. Ortsgruppe Pilsen. Im Monat Mai werden die Vereinsversammlungen nachstehend abgehalten. Die Mitglieder- und Einzahlungsversammlung findet Montag den 3. Mai, um 8 Uhr abends, im Vereinslokal im Gasthaus .Juna" statt. Die Ausschußsitzungen, bei welchen sich auch die Mitglieder zahlreich beteiligen können, finden am Montag den 10. und 24. Mai, um 8 Uhr abends, statt, wobei auch Einzahlungen dpi- Mitgliedsbeiträge entgegengenommen werden. Es diene den Mitgliedern zur allgemeinen Kenntnis, daß die Vercinsbibliothek von halb 7 bis 8 Uhr abends jeden Montag zur Verfügung steht, wobei auch die Monatsbeiträge regelmäßig von halb 7 bis 8 Uhr ent-gegcngenoirnnen werden. Sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an folgende Adresse cinzuscndcn: Wenzel Bure», Sladkovskystraße 26, in Pilsen. Ortsgruppe Dur. Sonntag den 2. Mai findet die nächste Monatsverfainmlung statt. Die geehrten Mitglieder werden ausgefordert, sich zahlreicher an den Versammlungen zu beteiligen. Es ist Pflicht der Genossen, zur Versammlung zu erscheinen, damit sich jeder selbst überzeugt, was in der Ortsgruppe geleistet wird, auch diesmal sind wichtige Beschlüsse zu erledigen. Ortsgruppe Wien Alsergrund. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß infolge der Geschäftsschließung trn Vereinslokal .Strobelhos" von nun an sich das Vereinslokal bei Herrn Johann Meister, .Jechnitzer Schloßbräu", Wien, IX., Rögergasse 32, Ecke Strohcckgasse, befindet. Die Vereinsabende, an welchen Einkassierungen, Bibliothekausgabe sowie Neuaufnahmen vorgenommen werden, finden wie bisher jeoen 3. und 18. eines jeden Monats statt. Fällt einer dieser Tage aus einen Sonntag oder Feiertag, so findet der Vereinsabend nächsten Tag statt. Die geehrten Mitglieder werden ersucht, die Vereinsabende sehr rege zu besuchen und sich der Bibliothek fleißig zu bedienen. Sämtliche Zuschriften find wie bisher an Genossen Obmann Konstantin K n e i d i n g e r, Wien, IX., Franz Jofefs-Bahnhos, zu richten. ____________ Freie Eisenbahnerversainnilnug. Wiener Neustadt. Einladung zu der am 4. Mai I. I. um 8 Uhr abends im hiesigen Arbeiterheim tagenden öffentlichen Eisenbahnerversammlung mit folgender Tagesordnung: 1. Berichte. 2. B o r t r a g. Referent o u 8 W i e n. 3. A n-träge und Anfragen. Es ergeht hiermit die Aufforderung an alle dienstfreien Kollegen, dieselben wollen recht zahlreich zu dieser wichtigen Versammlung erscheinen. Für den Inhalt der Inserate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o o Briefkasten der Redaktion. Weiskirchlitz. Ad 1, 2 und 3: Nein. Verstaatlichungsaktion noch nicht durchgeführt. — F. F. in Nestomitz. Die Zeitschrift „Nach Feierabend" ist ein retn geschäftliches Unternehmen und föhnen wir selbes nicht empfehlen. DAAICSAG UXG. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich der AblcbenZ unsere? innigQijcltt’bten Gatten, Laters, Sohnes, Bruders, Schwiegersohnes, Schwagers und Onlels, des Herrn Knvl Wcigc, sagen wir den herzlichsten Tank. Insbesondere danken wir dem Herrn Vorstand der f. k. Staatsdahnen, den Herren Beamten, dem Bahnpersonal, dem Herrn Abgeordneten R ei tzner für die tiesergreisende Grabrede, der Organisation der Eisenbahner, der Lokalorqanisation Pfaffendorf-Wenzelsdorf, dem lövlichen Gesangverein Pfaffendorf-Wenzelsvorf, dem Herrn Geistlichen, den geehrten Spendern der vielen Kränze und allen jenen, die dem teuren Verstorbenen das Ehrengeleite zur letzten Ruhestätte gegeben haben. P s a f f e n d o r s, am 9. April 1909. ftiir die tteftrauernden Hinterblieoenen: Lidi Weigel, Tochter. Marie Weigel, Gattin. Billige böhmische Bettfedern! 5 Kilo neue, geschlissene Kr. 9'60, Bessere 12 Kr., weifte, daunenweiche, geschliffene 18 ltnti 24 Kr., schneeweiße daunenweiche, gefchlinene 30 und 30 ffr. Bersand franko per Nachnahme. Umtausch imb Rücknahme gegen Porro-tccgütirag gestattet. Benedikt Saclisel, Lobes Nr. 170 bet Pilsen (Böhmen). Ehrenerklärung'! Ich bedaure, den Herrn Fjanz F i a 1 a, Lokomotivführer der k. k. Staatsbahn in Teplitz-"Waltithor, ganz ungerechtfertigt einer unehrenhaften Handlung verdächtigt zu haben, nehme, um der Abstrafung zu entgehen, meine verdächtigenden Aeusserungen mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück, leiste hierfür Abbitte unu erkläre hiermit, dass ich durchaus keinen Grund habe, den Herrn Franz Fiala irgend einer unehrenhaften Handlung zu beschuldigen. Teplitz-Waldtiior, 15. April IM». Alois BTotl, Lokomotivführer der k. k. Staatsbahn in Teplitz-Waldthor. Firmnogs - ßaschenke 1 Echte Sllber-Remontoir-Uhr samt Sllber-kotto u. Anhänger, k. k. punjiert, in Loder- futteral. Alles zusammen K 1 SDn— Drei Zahrc schriftliche Garantie, Versand per Nachnahme. Erste u. grüsste Uhren-Niedcrlage RSlax BiSImefl WIEN IV. Margaretsnstrasss 27/9. Nlokel-Roskopf K 3.—, Silber K 7.—, Omega IC 18.—, Golduhron K 18—, Goldketten K 20.—, Goldrlngo K S.—, Pendeluhr K 7.-, Weokor K 2.-. 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