Ar. 26. Sonntag am 31. März 1878. in. Jahrgang. Cillier Zeitung. ^rSnurnerstion» öellingungen. Für Eilli t T" onatltrti ., . -J4 Mit Post-»rrfeiidung: H-IiliidNß ... . .. ,.M G»»>iatr>«. . . a.— Hanzjadrig . . . ».4« G»»ua<>r>,. famat Aiiftel«», | Sinzelne Nummern 1 fr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgen«. Inserate werden angenommen >» >r» «rprttiloii »« „UBltt äfitnit)", H». "»«»I'« Nr. « (»,»»niifcr<> cm I»dan» «»knschX «■iaürtl »>d»r» 3«|tr*u fUt di» „Siflirt 3*tt*»8" «*: *. JBoff« in »im. -,d «O» tohnitntf »taue« tr« iontiiHBt«, Jo<. ffie«. triOin «iav «. C'Cl>tli! >i»d Rolln k iiwtt. >» Otcn, K. WliBci. - *4cnlut is l'a td-ch. ?er gefährdet- ßongreß. Wie schon einmal bemerkt wurde, so ist e» Rußland'« Ubsichi, den Eongreß s» weit al« mög-lich in die Ferne ;u rücken, um Zeit zu gewinnen, die neue Ordnung im Orient allein inauguriren zu können. Dieferwegen führt es allerlei Manöver au«, unter welchen da« neueste, die Mission Ig-natiew'« nach Wien ist. Ignatiew soll ein Hand« schreiben de« Ezaren dem Kaiser überreichen, ein Ultimatum, wie ein Sekretär Gortschakow» dem Eorrespondenten de« „Newyork-Herald" mit» theilte. Ein dreifacher Zweck soll in der Mission Ignatiew'« liegen u. z. an Stell« de« EongresseS ein andere« Arrangement zu setzen, England zu isoliren und die Bestimmungen de« Frieden« von St. Stesano mit den österreichischea Interessen auszugleichen. Wie etwa diese« ju bewerkstelligen sei? Rußland wird, von seinen Erfolgen unter-stützt, an seiner jetzigen dominirenden Stellung in der Türkei nicht mackeln lassen; da die Bermin-derung seine« Ansehen« auf der Balkaichalbinsrl gleichbedeutend wäre mit der Schwächung seiner Macht. Mit dem Steigen von Rußland« Ansehen in der europäischen Türkei stieg auch dessen An-sehen in Asien, und dadurch seine Macht, daher folgerichtig für Euglaad. welche« bisher in Asien den größten Einfluß au«übte, die Gefahr auf' tauchte, an Ehre, politischer Stellung und in«-besondere an seine« Einkommen al» Handel«macht große Verluste erleiden zu können. England hat alle« aufgebothen, daß der Eon-greß zu Stande komme, und daß Rußland den ganzen Frieden«vertrag vrm Eongresse zur Prüfung und Genehmigung unterbreite. Da nun Rußlanv die Absich t hat. nur jene Theile vorzulegen, welche die europäische« Interessen berühren, so ist England nun nicht mehr geneigt, den Eongreß zu beschicken, weshalb e« andere Hilfsmittel zu suchen gezwungen ist. Bor allem entwickelt es eine unheimlich kriegerische Thätigkeit, um eine solch imponirende Stellung einzunehmen, die c« ihm ermöglichet, einen Bundesgenossen zu erhalten. Der liebste wäre ihm Oesterreich - Ungarn, welche» e« durch den russischen Einfluß auf die slavische Bevöl-kerung der Balkanhalbinsel ebenfall» für altern» hält und durch dessen Hilfe e» glaubt, Rußland vom schwarzen Meere verdrängen zu können, wel-ches die nordische Macht durch die Erwerbung von Türkisch Armenien allmälig einzusäumen be« ginnt, und durch das Fürstenthum Bulgarien, das ja doch nur ein russischer Vasallenstatt sein wird, auch wichtige Punkte an der Westküste dieses Meere» erlaugt, während sie durch den künftig über die Pforte auszuübenden Einfluß sich noch llberdieß der Meerengen versichert. Sollte nu» Ignatiew seine Mission gelingen, wa» immerhin möglich ist, da die Beziehungen zwischen Oesterreich und Rußland neuesten« wieder etwa» besser geworden sind, dann hat England einen schweren Stand, da aber auf die Aufrich-tigkeit der russischen Gesinnungen nicht zu bauen ist, so dürfte sich die Lage bald wieder ander» gestalten. Obgleich nun der Eongreß in Frage gestellt zu sein scheint, wäre derselbe dennoch am geeig-nesten und berechtigsten die Verwicklungen zu lösen, da e« nur Enropa zusteht, seine durch die Neugestaltung der Türkei berührten Interessen mit einem Machtspruch gegen die maßlosen An-sprüche einer siegenden Mach» zu wahren. Politische Rundschau. Silli. 30. Mr, Der deutsche Kai'er hatte am 24. d. M. Nachmittags 4 Uhr eine längere Confereaz mit dem Fürsten Bis mark und empfing Tags darauf den Botschafter Grafen Stollberg, welcher Abends naa> Wien zurückreiste. Am 26. März wurden in Eonstantinopel die Besuche zwischen dem Großfürsten Nikolaus und dem Sultan programmmäßig ausgetauscht. Der „Daily Telegraf" meldet: Das Cabi« net erwog die russische Antwort. Gortschakow lehnt die englischen Borschläge ab; er würdigt den Wunsch England», die Bedingungen de» Ver» trage« im Eongresse anzuregen, müsse sich jedoch da» Belo gegen jene Bedingungen vorbehalten, «elche außerhalb der europäischen IuriSdiction gelegen sind. Der .Dailtz Telegraf' bemerkt, die natürliche Folge dieser Antwort ist, daß der Eon-greß nicht zusammentritt. — Die „Time»" siad derselben Ansicht. General Ignatiew sagte dem Petersburger Eorrespondenten de« „Newyorker Heralo" vor der Abreise nach Wien, England werde in seiner Opposition isolirt gelassen werden, Rußland sei auf Alle« bereit. Gortschakow» Secretär sagte dem Eorrespondenten, e« sei ein thatsächliche« Ultimatum, welche» Ignatiew nach Wien mitnehme. „Wir gehen vorwän«, ob Oesterreich mit oder gegen un« ist." Da« .Bureau Reuter" meldet au«Eonstan-tinopel, 27. März: Der Sultan beschenkte und gcuiilctoii. „Sie soff Ztonne werden." Novelle von Harrtet. (IS. Fortsetzung.) »Schönen Nachmittag Fräulein!" rief die Pächterin, die Brotkrümmchen au« ihrer blauen Leinenschürze au«streuend, daß e« gerade so au«sah, al« ob man eine Hand frisch gefallenen Schnee« auf den saftig grüne» Rasen würfe. Rasch ka» sie herniedergeflogen au« den Zweigen der Linden-bäume die gefiederte Gesellschaft, und bald war jede» Krümmchen von den Alten aufgezehrt oder mit den Jungen im Nestchen getheilt. — Raoul hatte lächelnd dieser Fütterung zuge-sehen, während Felicita« alle unnöthigen Gegen-stände von der Bank räumte, um der Pachten«, die schon s» manchen Nachmittag mit de« jungen Mädchen daselbst verplauderte, Platz zu machen. „Dank schön! Fräulein, heute wird'« wohl nicht sein können," sagte die Frau ablehnend und legte Raoul« niedlich« Botanisterbüchse wieder auf ihren alten Platz zurück. „E» gibt jetzt viel im Haus« und auf drn Feldern zu schaffen, und da mein Mann nach der Stadt gefahren ist, so muß ich halt allein die Wirthschaft bestellen. Junger Herr!" wandte sie sich plötzliji an Raoul, „sehen Sie sich mal die jungen Hasen im kleinen Hühnerstalle an, e« find allerliebste, niedliche Dingerchen!" Der Kleine ließ sich da« nicht zweimal sagen und mit fröhlichem Gesichtchen sprang er davon dem Hühnerstalle zu. Frau Böne hatte ihn nur deshalb fortgefaadt, um mit Felicita« allein zu sein. — Ader fi« konnt« mit d«r schlimmen Nach-richt, doch nicht gerade so, wie man zu sagen pflegt, mit der Thüre in'« Hau« fallen, denn e« war eine gar heikelige Sache, die mit zarten Händen angefaßt fein wollte, so starrte denn die gute Frau in die Lust, od«r vielmehr in die Kronen der Liad«nbäu«e, al« wollte sie sich von ihren Li«bling«n Rath « holen, da kam ihr plötz-lich d«r Zufall zu Hülfe, der oft im Leben in schwierige Verhältnisse eingreift, und wo wir Menschen keinen Au«weg finden, der Verlegenheit ein rasche« Ende macht: „Ich glaube gar, Frau Böne, Sie wollen mich in ein Geheimniß ein-weihen und haben deshalb den Knaben weggeschickt," sagte Felicita« harmlo« und ihre großen, schönen Augen hefteten sich auf da« gutmüthig rothe Ge-sicht der Pächterin, die ernst da« Haupt schüttelte und tief aufseufzte: „Ja 1 wohl habe ich Ihnen etwa« zu sagen, doch so schwer, wie die«mal, war'S mir noch nie in meinem ganzen Leben zu Muthe. — Sie müßen halt denken, eS kommt au« einem guten, aufrichtigen Herzen, da« nur Ihr Wohl im Auge hat und all die häßlichen Lästerzungen gern zum Schweigen dringen möchte, weil e« nicht« von dem üblen Gered glauben kann." — .Sie erschrecken mich Frau Böne mit Ihrem rälhselhaften Worten," sagte Felicita« und befe-sligte den Kranz auf Raoul« Hut. „Du, mein lieber Gott I" rief die Pächterin, „so fragt die liebe Unschuld, die ahnung«lo« in da« Netz einer giftigen Kreuzspinne gerathen. Ohne ein Wort der Vertheidigung au» Ihrem Munde, weiß ich, daß Sie schuldlos sind, und daß die ganze Sache mit dem Grafen erlogen fei." „Wie soll ich da« verstehen?" fragte rasch da« junge Mädchen, während sich ihr Blick ernst fragend auf die Frau h«ft«t«. .Daß, wie feit drei Tagen da« Gerede im ganzen Schloß und Dorf ist, Sie eine Liebschaft mit dem Herrn Grafen hätten und e« schlecht um Ihre Nonnenschaft bestellt ist; ich —" I Die Pächterin hielt erschrocken inne, al« Felicita» von der Bank aufschnellte und Hülfe suchend den Stamm der Linde umfaßte, wohl ahnte sie nicht in ihrer gutherzigen Derbheit, wa» sie in der jungen Müdchenseele angerichtet. Erst da» lilienweiße Antlitz, mit der tiefen Falte zwischen den Brauen, die wie ein schneidender Riß. die sonst so klare, reine Stirne entstellte, entrieß ihren Lippen de» erschrockenen Ruf: „Mein Gott, wa» hab ich gethan!" zeichnete den Großfürsten Nikolaus aus, welcher wahr-' scheinlich eine Woche Mn Constantinopel bleibt. Ruf den Höhen von Bujukdere wird ein Sana-torium für russische Invaliden errichtet. In Bukurest wird die Stimmung gexen Rußland immer ernster. In der Kammer erklärte der Minister de» Aeußern auf eine Anfrage, der Vertrag von St. Etefano sei für Rumänien null und nichtig. „Wir protestirten und werden protestiren. Der Vertrag ist für Rumänien eine Geisel; er stipulirt thatsächlich eine zweijährige Occupation." Bratianu erklärte, die Regierung werde in nicht« nachgeben, wa« die Rechte de« Lande« betrifft. In einer Allocution constatirte der Past die sehr traurige Lage de« päpstlichen Stuhle«, welcher gewaltthätig der weltliche« Macht be-raubt wurde und nicht vollen, freien und unab-hüngigen Gebrauch von seiner Gewalt machen könne. Der Papst betheuerte feierlich, alle S»rge auf die Bewahrung der kirchlichen Rechte richten zu wollen. Im englischen Unterhause erklärte Norlhcote, die Regierung werde ihren Einfluß aufbieten, um in Serbien und RumänienZallen Confessionen die Gleichberechtigung zu verschaffen. Hesterreichischer Peichsrath. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 27. März. Ministerpräsident Fürst A uers-perg beantwortete die Interpellation de« Abg. ProSkowetz und legte dar, daß schon seit August 1877 gegen die Einschleppung von Epidemien au« Rußland und der Türkei Maßregeln getroffen werden. Die Verlängerung de« Au»gleich»provi-forium« bi« Ende Mai wurde in zweiter und dritter Lesung angenommen' Hierauf fand die Generaldebatte über da« Einquartirung«gefetz statt. Abg. Srona weiter beantragte, in die Specialdebatte nicht einzugehen und die Regierung aufzufordern, einen neuen Enl» wurf auszuarbeiten. Abg. Streeruwitz plai-dirte für die Vorlage, der Abg. K a m i n « k i erklärte im Namen der Polen, die Bequartirung der Armee al« eine Reich«angelegenheit anzu-sehen, war jedoch für da« Singehen in eine Specialdebatte. Der Avg. ProSkowetz inter-pellirte den Handelsminister betreff« der Slö-rungen de« FrachtcnSverkchr« auf den galizischen Bohnen, in«besondere auf der Lemberg-Lzerno-witzer Bahn. Sitzung vom 28. März. Die Berathung de« EinquanirungSgesetze» wurde fortgesetzt. Nach-dem mehrere Redner gesprochen hatten, erläuterte der LandeSvcrtheidigungSminister den Zweck deS Entwürfe«, welcher gerechter die Lasten vertheilen will, worauf in« Eingehen in die Specialdebatte mit großer Majorität beschlossen wurde. Der Ibg. K a l l i r interpellirte wegen der vom „O, Sie haben mich bi« in die Seele ge-troffen," flüsterte Felicita«, während helle Thränen von den Wangen niederrollten. Sie sank auf die Bank zurück und in leidenschaftliches Weinen au«-brechend barg sie ihren Kopf in beide Hände. — So mußte der erste, herbe Schmer; :iner keuschen Mädchenstele (ich Luft machen, ehe sie ihre Fassung und Selbstbeherrschung fand. Nach Verlauf von zwei Minuten versiegte der Thränen-quell, langsam ließ sie die Hände von dem Gesichte gleiten, da» noch immer so bleich wie früher war, nur mehr Ruhe und Fassung zeigte: „Ich danke Ihnen, gute Frau! Sie haben mich aus meiner träumerischen Arglosigkeit auf-geschreckt, e» ist zwar ein harte», bittere», doch heilsame» Erwachen!" Felicita» streckte der Pächterin die Hand entgegen, sie war feucht und zuckte heftig in der ihrigen. — „Fee, die Hasen sind reizende Thierchen, lauter weiße Burschen mit rosa Augen und Ohren, ich konnte mich nimmer an ihnen sattsehen; aber dort," der Kleine deutete nach rückwärts," steigt e« schwarz auf. Na! der Papa, die Großmama, die Tante und Silvia werden hübsch naß werden auf ihrer Fabrt nach der Stadt." „Ja! Kind, wir wollen nach Hause!" Felicita« strich sich mit der Hand rasch über die Augen, um jede Thränenspur zu vertilgen. galizischen LandeSschulrath verweizerten deutschen Schule in Brody. Herrenhaus. Sitzung .vom 28. März. E« fand die Budgetdebatte statt. Auf die Au«-führungen mehrerer Redner sagte der Finanzminister, daß er schon vor Jahren vor der allzu sangui-nischen Auffassung der Finanzlage gewarnt habe. Nicht durch Ersparunzen allein könne da« Gleich-gewicht im Budget hergestellt werden, e« müssen auch die Einnahmen auf ein entsprechende« Niveau gebracht werden. Die Regierung strebe diese« Ziel an und werde e« auch erreichen. voraa»gesetzt, daß sie nicht gezwungen werde, für die Vertheidi-gung der Ehre und da« Ansehen de» Reiche« neue Opfer zu fordern. Selbst da« Letztere könne da« angestrebte Ziel nur um Wenige« hinaus-rücken, ohne dem Bankerott nahezukommen, von welchem man gesprochen habe. Schließlich warnte er. dem Worte Bankerott auch nur einen Augen-blick Glauben zu schenken. Dasselbe habe keiner-lei Berechtigung. Hierauf wurden mehrere Bud-getcapitel angenommen. Kleine Chronik. Cilli. Z0. März. (Perfonalnachrichten.) Die Herren Bezirk«commissäre Franz K a a k o w «k y und Franz Kol enz wurden über ihr Ansuchen: Ersterer von der Bezirk«hauptmannschaft Rann zu jener in Wind.-Graz. Letzterer von Wind.-Graz zur Be-zirk»hauplmannschast in Cilli und der zum Statt-Halterei-Enncipisten ernannte Bezirk«commissär Herr Adolf Rotondi d' Arailza von Eilli nach Rann übersetzt. Weiter« wurde der Statt» Halterei-Eonceptpraktikant Dr. Siegfried langer v. Kirchberg von Eilli in« Statthalterei-Präsidialbureau einberufen und der Statthalterei-Eoncept«praktikant Ferdinand Graf Platz von der Statthalterei zur Bezirk«hauptmannschaft Eilli übersetzt. (Schulnachrichten.) Der k. k. steierm. LandeSschulrath ernannte zu Oberlehrern die Herren : Johann K o ö u v a n für Sachfenfeld. Martin K o m o st für Zellnitz ; zu Lehrern die Herren: Leopold T s ch e b u l für Arndorf. August i l c k für Winkern, Franz G o l ob für Hl. Dreifaltigkeit und ertheilte die vienstc»zulaze dem Lehrer Herrn Carl Sorko in St. AegyZi. (Lehrerverein in Cilli.) Am 4. April d. I. findet die vierte die«jährige Monat»oer-fammlung statt. Programm: 1. Gefang«übung. 2. Erledigung der Einkäufe. 3. Praktische« Verfahren bei den Elementarübungen im schriftlichen Gedankenau«drucke (Referent Hr. V. Iarc.) 4. Da« Dividiren der Decimalzahlen. 5. All-fällige Anträge. Beginn die«mal um 10 Uhr Vormittag«. Sie faßte mit der Linken noch dem Händchen de« Knaben, mit der andern winkte sie: „Adieu! Frau Böne, gute Frau Böne!" wie unterdrückte« Schluchzen, so hallte es in ihrer Stimme nach. „Na! da haben wir nn» Schönes angerich-tet," sagte die Pächterin zu der alten Lern, al« sie in die Hau«flur trat, „der arme Narr ist halb todt vor Schrecken. O! hätte ich doch ge-schwiegen 1" VII. Felicita» wußte kaum, wie sie den Weg von dem Meierhofe nach Drachenfel» zurücklegte. Drü« ckend schwer lag die Last de« Schmerze« auf ihrer Seele, und wie der Sturm plötzlich durch die «este der Bäume fährt und sie machtlos hinund-herschütielte, erwachte in ihrem Innern ein Ge« danke, der zum Entschlüsse reiste und sie mit schneidendem Weh erfüllte: „Ich will nun da« Schloß fliehen und z»var noch heute. Wie ich vor kaum zwei Iahren in aller Stille hier einzog, so muß ich es auch verlassen. ohne von Raoul gesehen zu werden, der jetzt seinen Vater liebt, um dessentwillen ich von Drachensel» fliehe; denn unmöglich könnte ich mit dem schmählichen Verdachte unter seine Augen treten!" Kaum hatten die beiden das Schloß gewonnen, so schlug der Regen prasselnd auf da» Dach der Veranda nieder. Felicita» wollte eben mit dem Vom Theater.) Nächsten Dienstag wird im hiesigen Stadttheater zum Vortheile de« Herrn I. B l u m da« drei actige Lustspiel „Kanonenfutter' von Julius Rosen gegeben. Da die Wahl de« Stücke« eine gute ist und der Benefi-ciant sich als ein recht verwendbarer Schauspieler gezeigt hat. so wird ihm für diesen Abend der beste Erfolg gewünscht. (Hochwaffer.) Ja dcr Nacht von gestern auf heute strömte im ganzen Sannthale ein heftiger Regen nieder, welcher im Vereine mit dem im Gebirge geschmolzenen Schnee die Bäche und die Sann so sehr mit Wassermassen füllte, daß ring« an den Ufern der letzteren die Niede-rungen darunter auch der Stadtpark überschwemmt worden sind. Die trüben, brausenden Wogen schwemmten oberhalb Cilli dem Grundbesitzer Georg Skruba von Praßberg 9 Flöße und ja Polule nächst dem Grenadierwirthe ein Floß fort. Bon den ersteren zerschellten einige an der hiesigen Kapuzinerdrücke und am Sannstag ohne dieselben zu beschädigen. Skruba »rleidet nach seiner An-gäbe einen Schaden von 1000 fl. (Sprechende Staare.) Herr Franz Welsch an« Vorau. der sich schon längere Zeit mit dem Abrichten von Staaren zum Sprechen beschädigte, ist hier angekommen und wird die-selben zeigen. Diese Thiere sprechen ganz deutlich mehrere Sätze und singen auch solche. Da er be-reit« in mehreren Städten in dieser Beziehung viel Erfolg erreichte, dürfte e« ihm auch hier nicht an einem guten Besuche von Seite des Publikum« fehlen. # (Theater.) Ueber die Vorstellung vom Mittwoch zu schreiben ist eine peinliche Aufgabe, denn da« Schlimme sagen zu sollen fällt schwer, wenn e« auch f?in muß. Ii, Haffner» „Therese Krone»" war in allen Theilen eine vollständig verfehlte. Wer je über Therese Krone» und ihren Eharaeter nur etwas gelesen und gehört, wer nur einmal eine gelungene Vorstellung de» genannten stücke» gesehen, wird sagen, daß er Mittwoch da« Theater enttäuscht und unbefriedigt verlaffen hab«. — Sobald die Darstellerin der Therese Krone» die Bühne betritt, so soll dieselbe ihr ge-hören, sie muß diese und auch die übrigen Mit-wirkenden vollkommen beherrschen, doch da« gelang dem Gast aus Graz, Fräulein Tilly nicht. Weder ihr Vortrag, noch ihr Spiel und noch weniger ihre Stimme als Sängerin genügten, wa» da« Fräulein durch die kühle Haltung de« Publikums wohl selbst fühlen mußte. Frl. Tilly mag sonst in einem anderem Fache eine recht gute Schau-spielerin sein, aber eine Therese Krone« ist sie nicht. Daß nun die Komödie denn doch noch er-kleklich zu Ende geführt wurde, ist den übrigen Darstellern zu Gute zu schreiben, welche sich trotz ihrer Befangenheit die größte Mühe gaben, ihrer Au'gabe so gut, al» e« unter solchen Umständen Knaben durch den Corridor eilen, als eine hohe Männergestalt auf sie zueilte, bei deren Anblicke dos junge Mädchen schmerzlich zusammenzuckte. E» war ja der, mit dem sich ihre Seele beschäftigte. „Papa!" rief Raoul und streckte Waldemar sein Händchen entgegen. „Bist du nicht nach der Stadt gefahren?* Waldemar« Blick ruhte mit tiefem Befremde» auf dem jungen Mädchen, daß sich scheu an die Wand schmiegte. „Ich habe dir Frauen nur bi» zu der Bahnhofstation begleitet, »ein lieber Junge, mich zog e« mächtig hieher zu Dir und" — er hielt inne „fehlt Ihnen etwa« ?" fragte er in er-regtem Tone und wollte Felicita» Hand fassen, jedoch sie wich hastig zurück und murmelt«: „Ich habt heftige Kopffchmerzrn." „Sie Hütten bei der Hitze nicht da« Schloß verlassen sollen! Mein Gott! wie leidend Sie aussehen k Gehen Sie rasch auf ihr Zimmer und gönnen Sie sich einige Stunden Ruhe, da wird alles gut wtrden!" „Ja! wenn der Abend kommt wird alle« gut werden," flüsterte Felicitas. „Nicht wahr, Herr Graf, Sie behalten Raoul für jetzt bei sich" fttzte sie laut hinzu! (Fortsetzung folgt.) nur immer möglich war. zu lösen. Selbst Herr Hofbauer rang schwer, um seinen Ferdinand Rai-mund wenigstens theilweise gut durchzuführen, man sonnte jedoch erkennen, daß ihm dieser Cha-racter nicht vollkommen bekannt sein müsse; am Gelungensten war Herrn Roberts Wucherer Wolf. DsmierStag erwarb sich Herr Swoboda als Be-neficiant schon dadurch die Anerkennung de« Pu-blikums, daß er zwei treffliche Bühnenwerke zur Aufführung brachte. In dem Eharacterbild „Onkel Mose»" von Hugo Müller wurde der große deutsche Philosoph MoseS Mendelssohn vorgeführt. Die Darstellung der Tittelrolle turch Herrn Robert war eine äußerst beifällige und der würdige Ernst, welcher durch das ganze Stück schreitet, wurde durch das ausdrucksvolle Spiel des Herrn Hofbauer (Samuel Goldheim) und Frl. Nruber (Esther) bestens gewahrt. Der Benesiciant Herr Swoboda (Simon Elkan) gab den Wucherjuden recht brav, auch Hr. Mayer (H.jnrich Blume) spielte seine Rolle mit Gefühl, doch ist ihm zu rathen, seine gewohnte steife Haltung abzulegen; Emma Böhm gab den Knaben Samuel recht her« zig. Beifall belohnte sämmtliche Darsteller. — Das hierauf folgende Lustspiel von Rod. Benedix »Die Hochzeitsreise oder Junggesellen-Wirthschaft" gehört unter die destgeschriebenen Werke dieses Autor». Der pedantische Professor und Stuben-gelehrt» Otto Lambert war von Herrn Räder vollkommen im Sinne des Dichter» aufgefaßt und durchgeführt, wie auch Frl. Gruber die eine Jung-gesellenwirtdschaft umstaltende junge Frau «ntonie besonder« liebenswürdig darzustellen wußte. Herr BIhm (Famulu« Edmund) verstand den gesell schaftsscheuen, unbeholfenen Jüngling recht gut zu geben, und der komische Durchbruch seines Etüden-tenwitze« während de« Verkehrs mit dem lebhaften plaudersüchtigen Stubenmädchen Auguste, borge-stellt von Frl. Sachs^ und mit d?m urwüchsigen Wichsier Hahnensporn de« Herrn Swoboda war »licht ohne Wirkung. Die Vorstellung war eine gelungene und folgte derselben anhaltender Beifall von Seite de« Publikum«. lSchneelavinen.) In Obersteier ist in den letzteren Tagen massenhaft Schnee gefallen und sind große Sckiueelawinen niedergegangen. Die Eisenbahn von Aussee durch den Koppen-graben ist verschüttet. In der Ramsau liegt der Schnee noch über 2 Meter hoch. (Verbrannt.) Dien«tag den 27. weideten mehrere Kinder au« Iahring Vieh und zündete» bei dieser Gelegenheit ein Gestrüpp an; hiebe! fing die Kleidung eines Mädchens Feuer. Da« arme Kind eilte im brennenden Zustande nach Hause, wo sich jedoch alle Hilfe al« erfolglos er-wie«, daher es auch bald den Brandwunden unter fürchterlichen Schmerzen erlag. Aus dem Gerichtssaalc. Hauptverhandlungen vom 1. bi« 6. April 1878. Montag 1. LipouZek Martin, schwere köipl. Beschä-igung; Hren Joscf, Diebstahl; Fasching Aloi», Diebstahl; Gogl Wenzl und Maria, Diebstahl; Pec'ar Georg und Aloisia, Diebstahl; Stefliö Franz. Vergehen gegen die Sicherheit de» Leben«. Mittwoch 3. Iaklin Theresia, MajestäUbeleidigung. Donner«, tag 4. Appelverhandlungen. S a m » t a g 6. PuMö Josef, Betrug; Pirtou^ek MatlM» und Johann, Diebstahl, Lafariö Aloi« und Kolaru' Jakob, Diebstahl; Koren Johann, Veruntreuung; Pettek Josesine, Erida; Domaiuko Franz, Diebstahl. Landwirtschaft, Handtl, Industrie. lF'irmalöscknng) Im Handelsregister de» Cillier Kreisgerichte« ist die Firma: ,L. La-pitfch" in Pettau, Eunent-, Manufaktur- und Modenwaren-Handlung gelöscht worden. Jahr und Viebmärkte) vom 1. bi« 10. April 1878. Am 1. Marburg. Viehmarkt. Am 2. Artisch, Bez. Rann, Jahr- und Viehmarkt; Trennenberg, Bez. Gonobitz, Jahr-und Viehmarkt. Am 8. Heiligenkreuz, Bez. Luttenberg, Jahrmarkt; Mahrenberg, Jahr- und Viehmarkt; Maria Rast, Jahr- und Viehmarkt; St. Egidi bei Schwarzenstein, Bez. Schönstein, Jahr- und Viehmarkt. Am 10. Kopreinitz. Bez. Drachendnrg, Jahr- und Viehmarkt. (Jlluftrirte Jagdjeitung.) Organ für Jagd. Fischerei und Raturkunde. Herausgegeben vom k. Oberförster H. Nitzsche. 5. Jahrgang. Nr. 12 enthält: Da« Waldkorn von M. Hennig. — Jagdbilder au« der Ostind. Inselwelt von H. von Clausewitz. — Zur Hundeauszucht von Key — Birkhahn mit Gewäch« mit I Jllustra-tion. — Bild: Humoristische Skizze vom Maler Beckmann Verlag von Schmidt & Günther in Leipzig. 3 M. halbjährlich. — Al« Anhang dazu erscheint: Bibliothek für Jäger und Jagdfreunde. Von erfahrenen Fachmännern herausgegeben. 5. Lie-ferung: Jagdzeograste I: Ueber Jagdwaffen und Jagdmethoden von Dr. I. Foichtinger. Jährlich 12 Hefte, 3 Mark pro aiino. Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen Bestellungen an. (Wiener Frucht- und Mehlbörse »cm 80 März.l (Lrig. -Telg.) Man notirte per >00 Kilo g»amm: SB t i)«n »anoter von fl. 13.16 —13.45. Theiß von fl 13.2"—13.4.*, Theiß schweren von fl. 12.60— 13 10, Slovakifcher von fl. 12.70—13.50. bto. schw. von fl. »1.60—12.—. Marchselder von fl. 12.60—.13,25 Wala. chischer von fl. —.---.—, llsance pro Frühjahr von fl. 11.35—11.40. Roggen Nyirer- und Pesterbnden von fl. 8.60—8.85, SlovoKfch" von fl. —8.60—8.85 Anderer ungarischer von fl. 8.55— 8.70, Österreichischer von fl. L.i'v-g.20. Gerst e Slooakifche von fl. 9.9o— 10.60. vberungarifche von fl 8.40—.9.21, Oeftereichiicher von fl. 9.60—9.^0. Futtergerste von fl. 7.50—8.— Mai« Banaler oder Theiß von fl. 8.65—8.70, Ober, ungarischer von fl. 8.30—.8.35. Einquantin von fl. 8.70 —S.—, aus Lieferung pro Frühjahr von fl. .-- —. Haser ungarischer Merkantil von fl. 7.5— 7.25, dto. qereutert von fl. 7.65—7.90 Böhmische oder Mährischer von fl. —. —, Usance pro Herbst von fl. 7 35—7.40. Rep» Rühfer JuliAugust von fl> 1"--17.50, Kohl Augusi-September von fl. 18'— —18.50. Hülsenfnlchte^ Haidelorn von 8.»»—8.75. Linsen von 12.-10.—. Erbsen von 9.--14.—. Bohnen von 10---12.—. Rüb » ö >: Rassinirt prompt von 45.75--46.. Pro Jänner, April von —.---.— Pro November, December von--.--.—. Sptri- tu»: Roher prompt von 32.75—33.—. Jänner, April von —Mai, August von —.— Weizenmehl per 100 Kilogramm: Nummero 0 von fl. 23.75—24.75, Nummero 1 von fl. 22.75—23.75 Nummero 2 von fl. 20.?.',—21.75, Nummero S von fl> 1 ».50—19.50. Roggen mehl pr. 100 Kilogramm Nummero I von fl. 16.-17.50, Nummero 2 von fl 13—14.50 stimmen aus dem Publikum. Mit nicht ungegründeten Befremden harrten die Mitglieder des hiesigen Easino-Bcreines einer Kund-gebung von Seite der Direktion in Betreff des Pro-grammeS für die im Laufe der Fastenzeit abzuhaltenden Unterhaltungen. — allein vergebens war alle Geduld, die Direktion beobachtet ein wahrhast staunenSwerthe» Schweigen, und dieß war der Grund, der uns endlich zur Ausforschung der Ursachen für die anscheinend so auffallende Lethargie veranlaßte. Sie nahm unsinderThat um so mehr Wunder, als un» die allerseits anerkannte rührige Thätigkeit der Direktion aui dem Vorjahre in eben dieser Zeitperiode noch in sehr angenehmer Er-innerung steht. Endlich ist es uns gelungen, den bisher fast undurchdringlichen Schleier zu lüften, und in Erfahrung zu bringen, daß die Direktion allerdings schon zeitgerecht darauf bedacht war. mehrere der fo beliebt gewordenen ConversationSabende zu arrangiren, und e» sind solche in der That aus den 1<>. und 30. März und aus den IS. April schon bestimmt ge-tvefen. Da bei solchen Unterhaltungen auch musikalische Produktionen gleichsam im Familienkreise abgehalten wurden, und solche ohne einem Pianosorte nicht durch-sührbar sind, so sand sich die Direktion des Easino-Vereines veranlaßt, an ihren nächsten Freund, wir möchten sagen, an ihren Bruder dem hiesigen Männer-gesangsvereine mit dem Ersuchen zu «»enden, ihm sein neuangeschafsieS Pianosorte für die betreffenden Abende freundlich zu überlaste», u. z. mit dem Bemerken, daß das Instrument lediglich n» bei den musikalischen Pro-duktionen benützt werden wird, und vereinte mit diesem Ansuchen unter Darstellung aller Schwierigkeiten, die mit Akquirirung eine» solchen Instrumentes von anderer Seite her vorhanden sind, die dringende Bitte aus Ge-Währung dieser Gefälligkeit mit dem Hinweise, daß das Easino seit seinem Bestände das ihm gehörige Piano-iorte, seinem Bruder dem GesangSvereine zur unum-schränkten Benützung überlassen habe, und daher wohl um so mehr aus eine solche Gegenfülligkeit rechnen dürfe. Allein dieser Bruder hatte!en wahrhaft be-wunderungswürdigen Generalbefchluß schon zur Zeit der Bestellung des Instrumentes gefaßt, daß er sein künftige», ihm eigenthümliches Instrument Niemanden, ohne alle Ausnahme, also auch seinem eigenem Bruder, dem Easino-Bereine nicht, zu irgend einer Benützung überlassen dürfe, um sich vor der Gefahr zu schützen, daß solches heute oder morgen nicht ebenso ruinirt werde, wie da? dem Lasino Bereine gehörig« bisher ruinirt worden ist. In Folge dessen sand sich der Lb-mann de» Gesangsvereines, ohne eine General-Ver-sammlung zu befragen, bestimmt, in einer durch In-halt und Ton der Sprache wenig beneiden»wenhen Weise der Easino-Direktion rundweg die abschlägige Antwort zu einer Zeit zu ertheilen, bei welcher die Ab-Haltung des ersten Lonversationsabendes bereits un-möglich geworden war. Doch wurde diese Antwort vor-her bei der Gambrinus-Quelle öffentlich zur Aprobation vorgelesen und genehmiget. Daß bei einem solchen Borgehen der Casino-Direction eine Pernachläßigung ihrer Pflichten nicht zur Last gelegt werden kann, liegt wohl aus stacher Hand, denn unzweifelhaft ist es, daß sie aus Grund de» Jahre lang aus sreundschaftlichstem Fuße bestandenen Verhälniffes mit aller Berechtigung erwarten tonnte, der GesangSverein werde, wenn auch sein dießsälliger Generalbeschluß besteht, keinen Anstand nehme», seinem bisherigen Bruder von selbem Fleisch und Blut, der redlich alle Freud und alles Leid im besten Einvernehmen getheilt hat, sein neues Jnstru-ment für solche Zwecke mit Bereitwilligkeit zur Ber-fügung stellen, um so mehr, d« ein Mißbrauch mit demselben nicht im entferntesten zu besorgen war, »eil ja eben meist die eigenen Mitglieder des Gesangvereines bei s olchen Produktionen mitwirken und auch die übrigen Persönlichkeiten, welche allenfalls so glücklich werden sollten, dieses seltene Kleinod und Wunderkind betasten zu dürfen, gewiß (es kann mit voller Beruhi-gung behauptet werden) nicht« zur befolgten Per-fchlimmerung de« Instrumente» beigetragen hätten. Im Gegentheile müssen wir behaupten, daß das unantast-bare Instrument nur gewinnen könnte, weil es Er-fahrungssache ist, daß jedes Justrument durch einen verständigen Gebrauch, durch ein fchulgerechtes Spiel in Entwicklung seine? Tones, an seinem Werthe nur erhöht werden kann. Ein nie gehörig ausgefpielies Pianoforte wird die Kraft, die Weiche und den Schmelz seines Tones niemals entwickeln können, ja ein In-stmment kann durch die Nichtbenützung der in ihm lie-genden Fülle sogar total verdorben werden, und nach-dem das fragliche Kleinod der stillen Ruhe im Kämmer-lein geweiht zu sein scheint, so wäre man versucht, dem-selben dieses Prognostikon mit ziemlicher Wahrschein-lichkeit stellen zu können. Kurz der Gesangs-Berein gibt sein Instrument nicht her, er will es seinem bisherigen besten Freunde nicht anvertrauen — er hat die Rück sichten, die zu Gegengesälligkeiten verpflichten, vergessen, und hat sich damit ein Denkmal gefetzt, das angestaunt und bewundert zu werden verdient. Nach diefem Sach-verhalte verkennen wir die Schwierigkeiten der Easino-Direktion, mit denen sie zu kämpfen hat, nicht, — bedauern solche Zustünde ausrichtig, und müßten un« gar sehr wundern, wenn bei solcher Zerfahrenheit die letzten vorhandenen Trümmer de» Geselligkeitssinnes nicht in Kürze gänzlich zu Grunde gehen sollten. Mehrere E asino -Vereins -• Mitglieder. Lourle der Wiener Börse vom 30. Mär; 1878. Goldrente...........72.70 Einheitliche Staatsschuld in listen . . 60.65 „ „in Silber . 64.60 1860» Staat«-Aalehen»lose .... 110.75 Bankactien........... 790.— Creditacticn...........223.50 London............122.— Silber ............107.— Napoleond'or .......... 9.75 k. k. Münzducaten........ 5.73 100 Reichsmark.........60.15 Znkunlt und Avfakrt der Hisen öabnzüge in HiM. W i t n • X t i t ft: Ankunft ..................>1-26 Ech«ehug...............3.34 Gemischter Zug........... 5.22 PoKjug..................11.59 Triest - Wien: Jostiug......................,;-29 miicbtcr Zug........... 8.55 Schnellzug ..............................1-— Pos«»ug............... .. 4.31 Absah« 11.34 Mitiaa. 3.40 Nachnutl. 5.32 «benbs 12.07 Nacht». fi.37 9.03 Vormitl. 1.06 Rachmil» 439 „ Mit 1. April 1878 beginnt ein neue« Abon-ncmcnt auf vie wöchentlich zweimal erscheinende „Mier Zeitung" rud zwar kostet dieselbe: Für Cilli mit Zustellung in« Hau«: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Haldjährig „ 3.— Ganzjährig „ ö.— Mit PostVersendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Aboinenten. deren Abonnement mit 31. Mär, d. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in ter Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." Strohhüte 142 werden aufs Billigste geputzt und raodernisirt bei i-\ € ttiha in Of#J, Grazergasse 88. (instliof zum Engel. (Extrazimmer). £ Die sprechenden Staare S täglich zu sehen von 5 Uhr Abends an. Auf Verlangen begebe ich mich mit denselben auch in Privatbäuser, öffentliche Locale, zu Vereinen u. s. w. 147 2 Die ergebenste Einladung macht Hochachtungsvoll Franz H et »eh. > HHMIHHHHHHIHIHHH Die Ui'Hten und ' ' i:Firniss-Farbeni: " ► zum sogleichen Anstrich geeignet sind Z ' * * zu den billigsten Preisen nur bei * " :: Josef Costa in Cilli : ^ * zu haben. 242— + ► :: Mahlerfarben in irSsster inswaU. -: »'MMMMtltlHtMMtMUMM I kauft in grösseren Posten und ersucht um bemusterte Preise die Samenhandlung *ur blauen Kugel 469 11. kulltiia, Arrum. Garten- und Feldsämereien in grösster Auswahl und Frühjahrs-Rosen-Erdüpfel in der Specerei-Handlung des Wi fc lPVN in Cilli. Grazergasse. 2 141 Kleine Anzeigen. Jede in diese R«brik eingeschaltete Amonca bi* zu 3 Zeilen Raum wird mit 15 kr. berechnet. laskünfte werden in der Expedition dieses Blatte« bereitwilligst und anentgeltlich ertheilt. Jln Ciavier ist zu verkaufen. - Nr. 23. Auskunft Rurgplutz 139 2 Reparaturen von Nlhmaaohlnen aller System« ■ ■werden bestens und unter Garantie ausgeführt. C. Wehrhan jr. Postgasse 49. 127— Telegrafie- Unterricht und Damen ertheilt ein k. k. Telegrafen - Öfücial. Auskunft in der Adinin. d. BI. 109 TTwflÄwfstl vorzügliche Sorte sind billig abzugeben idlUa^lCl bei Therese Säger, Rahnhcfgassc 96. 143 10,000 veredelte Apfelbäume gibt ab in Partien Gutsverwaltung Laimacli 140 in Steiermark. g DANKSAGUNG. Innigst gerührt durch die vielen Beweise der Theilnahme während der Krankheit und dem Ableben meines Sohnes X-Jteinriol» Ott, Lehramts-Candidaten. sowie auch fOr die zahlreiche Begleitung zur letzten Buhestätte, spricht allen freunden aus Cilli, ganz besonders aber dem Lehrkörper und den Schülern der Bürgerschule den herzlichsten Dank aus. Tüchern. 28. März 1878. nux Ott, Spenglermeister sammt Familie. Vegetabilisches Heilpflaster von Dr. F. Token 137 2 Zu verkauf en sind zwei brcltHCblmls« Fuhr* wäjfen. Tragfähigkeit von 70 und 100 Ctr. Ausk. i. d. Eip. d. BI._113 Im Hause Nr. 109 am Hauptplatz ist ein ebenerdige« Ver-kaufsge wölbe nebst Wohnung im II. Stock sogleich zu vermiethen. 144 2 für Wunden aller Art, auch Stichwunden giftiger Thiere, Drüsen und chronischer Geschwüre, Abscesse, Forunkeln, Wurm, eiternde und entartete Gefröre. Preis per Stück 25 und 50 kr. Alleiniges Depot in der Apothek« des J. Kupferschmied in Cilli, Hauptplatz 109. 146 2 Vom Uorwath'sehen Verlasse in Tscheppina werden die Gebäude, Aecker, Wiesen, Weiden und Waldungen verkauft. Nähere Auskunft ertheilt A. .1 di Centa in Cilli. | „THE GRESHAM" Lebens - Versicherungs - Gesellschaft in London. Rechenschafts - Bericht vom X. Juli 1876 bis lnolueive 30. Juni 1877. Activa...................................fr. 59.919.663 ' — Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen............_........ 12,761.159 • 80 Auszahlungen lllr Versicherungs- und Rentenverträge. Rückkäufe etc. seit 1848 mehr als , 77,000.000 * — In der letzten zwölftnonatlichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft fir , 56,783.769 • — neue Antrüge eingereicht, wodurch der Gesanuntbetrag der in den letueu 23 Jahren eingereichten Anträge sieh auf mehr als.................. 823,000.000' — stellt Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnantheil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischte und auf verbundene Lehen; schliesst Renten- und Ausstattung«»Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Pulizen den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu berechtigt sind, oder stellt ttr Polizei, auf Todesfall nach dreijährigem und für Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduiirtc Polizen aus, für welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. Prospecte und alle weiteren Aufschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dem Genural • Aifontoii für Hruiii, liflrntnn iiikI Höil«»t<;lorm«i*lt. Valentin Zeschko. ^ i2 Triesle Strasse Nr. 3 in Laibarh Hs u H I! m i! 11 Veraatwörtlicher Redacteur Franz Tiefenbacher. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakuscb ia Cilli.