KamstaZ den 2i>. Kezltembcr 1834. Ner Dranv in MNemr Meuftavt. ^sebcr dcn furchtbaren Brand, welcher die l. f. Stadt Wiener Neustadt am 8. t>. M. in Schutt und Asche legte, erhalten wir folgenden umständlicheren Bericht, mit beigefügter Bitte an Menschenfreunde: Die Fcuersvrunst brach am gedachten Tage um I Uhr Nachmittags bei der sogenannte« Weltkugel, in jenen Scheunen aus, die an der Straße von Neunkir« chen nach Neustadt gelegen sind. Da die Scheunen, 400 an dcr Zahl, eben mit den Erträgnissen der Ern« II angefüllt wcn-en, und überdieß noch zwischen ihnen knd dcr ScaDt bedeutende Brenn-und Vauholzvorrä'the cns^chäuftt lagen, so entwickelte sich in wenigen Minu-l.u eine ungiheure Feuermasse, deren Strömung, von «!!,em hefligcn Sturme aus Süd«,Ost gegen die Stadt gttr eben, mit Blitzesschnelle sich über sie ergoß, und bmne>. einer einzigen Stunde, die Dachungen fast aller Häuser ergriff und zerstörte. Im Innern der Häuser wütheten die Flammen mit einer allen ange» wandten Hülfsmitteln so gänzlich Trotz blechenden Ge« Watt l)is ) Uhr Morgens fort, daß selbst Kellergewölbe und Magazine, welche letztere, da Wiener Neustadt ein« äo^iegstätte besitzt, mit großen Wollvorra'then angefüllt waren, bis ciuf den nacklen Grund ausgebrannt sind, Und Geld und wenige Effecten ausgenommen, vom Habe und Gut derBürger durchaus nichts gerettet wer« den lounce. Selbst am drilttn Tage nach dem Entstehen b" Kcueröbrlmst halle das Inrere mehrerer Häuser ">chc ausgebrannt, daher die Feuerspritzen alle» Ortem "och in Thätigkeit waren Wenn die lebhafteste Ein» blldungttraft mit den grellsten Farben d>)S Bild der L'l.inbzerstö'rung im Innern der Häuser sich erschaffen lrclill, jo würde sie kaum zur Hälfte inlichen, was dcr Anblick der Wirklichkeit darbietet. Von W9 Wohn. geväuden der inneren eingefriedeten Stadt find, nebst 5 kleineren Häusern, blos noch verschont geblieben: die k. k. Milirär-Akademie; das städtische Gefangenhaus; die beiden Milttär-Casernen ; die Zucker-Nassinerie, mit Ausnahme des niedergebrannten Wohngeba'udes; die Pfarrkirche, von welcher jedoch Thurm und Glockenstuhl verbrannt und die Glocken herabgestürzt sind; das Ei. sterzieuser Stift Neukloster, dem aber das Kirchenbuch abgebrannt ist, und die Glocken geschmolzen und herab» gefallen sind. In der Vorstadt entgingen der Zerstörung ungefähr fünf bis sechs Häuser, unter welchen sich das k. k. PostHaus und das Gasthaus zum goldenen Brunnen befinden -, letzteres jedoch in den Seitentheilen von der Brunst stark beschädigt. Die Summe der in Sladt und Vorstadt verbrannten Häuser beläuft sich auf die Anzahl von 500, die alle fast im Innern ganz ausze-brannt sind. Die alt,rthümliche,in Oesterreichs Slaals-und Regentengeschichte ehrwürdige Stadt Wiener Neustadt besitzt größten Theils sehr alte und morsche Gt-däude, die durch diesen Brand so beschädigt worden sind, daß sie beinahe al!e müssen niedergerisi,:, werden. Von dem, von den Flammen umringt gewesenen Ralk-hause brannte nur das zweite Stockwerk ab, und es g«' lang dcr thätigen Verwendung der Behörden, das Archiv, die wichtigsten Protncolle und Schriften, so wie die Waisen- und Depositen.Cassen zu retten. Bis jetzt schilderten wir blos den Zustand der verbrannten Stadt, wo sollen wir aber Worte hernehmen, um den höchstbelrübten Zustand ihrer unglücklichen Einwohner darzustellen. Von 10,000, zum Theilsehr wohl' habende:, Ennrohner,i, ist das Vesihthum von fünf S ? chslde, len derselben ein Raub bcr Flammen ge-zvorlcn. Dreißig L,ich»n wurden 5>s zum 10. Sep- — t50 — tember unter Schutt und Trummern aufgefunden. Die elendiglich Umgekommenen sind theils verbrannt, theils verstümmelt, theils in Rauch und Flamme erstickt. Die Scadt ist größten Theils von Menschen verlassen. Ihre unglücklichen Bewohner flohen davon, um nur das Leben zu retten. Theils lagern sie im Freien, theils suchen sie Obdach und Zuflucht in den umliegenden Ortschaften und Fabriken. Die Wenigen, welchen man in den mit Schutt angefüllten Straßen, oder in den noch brennenden Häusern begegnet, haben verbrannte Gesichter, oder Kopf;, Arm- und Veinverletzungen. Weinen« de Mütter mit Kindern und Säuglingen jammern um den Verlust ihrer Gatten, arbeitende Männer vermissen trauernd Weib und Kind. Dort sieht man die Verzweiflung in Klagen und Thränen ausbrechen, hier er-scheint sie in Verstummung und Lautlosigkeit. Während ein Kind in der einen Straßenecke die Hand ausstreckt, um Almosen zu empfangen und mit Gleichgültigkeit sagt: „mein Vater ist v.rbrune.i," jammert in der andern Ecke ein Waisenmädchen wegen des Verlustes ihrer Mutter in herzdurchdohrenden Tonen, Da, wo so viele Thränen zu trocknen, so außerordentliche Verluste zu entschädigen sind, hat die Vitte gleichsam Rechtskraft erlangt. Möge sie von allen Menschenfreunden gehört und geeignet seyn, ihre thätige Theilnahme für die Unglücklichen zu erregen. _ _----------^----------- Ale.ranoer Vllrnes, (Cme Skizze aus dem Journale dicscö bcnibmicr. Ncisci^e».,) Unter den neuesten europäischen Reisenden, welche aus Liebe zur Wissenschaft Wanderungen in entfernte Welttheile unternommen haben, gebührt dem Engländer Alexander Vurnes ein ehrenvoller Platz. Weder Gefahren noch Beschwerden hielten ihn ab, üdcr die hohen Gebirgsrücken vorzudringen, welche Hindostan von afghanischem Reiche trennen. Um vor den räuberischen Anfällen der Afghanen und Usbccken gesichert zu seyn, verkleidete er sich als Armenier, uno sine elende Kleidung, die er anzog , half ihin auch treulich seine Maske tragen. So gelang es ihm sich einer Karavane anzuschließen, deren Weg durch ->lle Thaler und Schluchten des Hindukusch ging. Bisweilen fü!)r« te sie ihr Pfad durch so furchtbare Schlünde, wo man nur die Stern?, die gerade im Zenith standen, sehen konnte, und bisweilen auch diese nicht. Das Geoirge ist dort über 100 englische Meilen breit, und fäilt in sich abstufenden Bergketten, gegen das. Oxnschal und die Ebenen der Tartarei ab, Die Bewohner sind alle Menschenrauder, sie bezahlen ihren Tcibuc in Zcl.l-ven, die sie den benachbarten Hta>n,N!n abnehmen. Hin einziger Zug mag den Character dieser barbarischen Bevölkerung zeigen. Die Reisenden kamen durch das Gebiet eines neuen Häuptlings, der »in Erztrunken. bold war, und der, weil er seinen ganzen Vorrath von Wein erschöpft hatte, darüber in völliger Verzweiflung war. Er ließ sie Passiren, in der Hoffnung, daß der Karavanenführer oer Gesellschaft ihm seinen Wein-krug füllen und bei ersterGelegenheit zurückschicken wer° de. Er halte eine kleine Macht, war im letzten Jahre zwar unfähig gewesen, Sclavenexpeditionen zu untel« nehmen, und hatte daher die ganze Bevölkerung eines seiner Dörfer, Männer, Weiber und Kinder ergriffen und seinem Obcrherrn als Tribut geschickt, was diesem eine so hohe Meinung von seiner Regierungsart gegeben, daß er ihm dafür drei neue Dörfer zu verwalten gab. Ungeachtet aller Vorsicht ward Burnes als verdächtig ergriffen und nach der Hauptstadt des Näuberfürsten gebracht. Die ganze Erzählung über die Art, wie er behandelt wurde, über das Innere dii« ses Näuberhofes', die Zeichnung der verschiedenen Cha-ractere, die Art wie er seine Rolle als armer Armenier spielte, ist ein charakteristisches und anziehendes Bild der Zustände in diesem Theile des Orients. Endlich kam er wieder los, und sein Pferd rettete ihn ohne Zweifel, indem es ihn in 2U Stunden auf Einem Zuge 70 englische Meilen weit trug. Wanvelsnach richten. Die Administration der ersten österreichischen Donau-Dampfschifffahrtsgcsellschafc hat die Ehre anzuzei. gen, daß das in Trieft im Bau begriffene neue Dampfboot, genannt „Maria Dorothea« (nach dem Namen Ihrer kaiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzoginn, Gemahlinn des Erzherzogs Io-scph, Neichspalatin von Ungarn) seiner Vollendung entgegen schreitet, und die Bestimmung hat sich nach Kon stan tin ope l zu begeben, um von da, in Verbindung mit den drei andern, die Donau von Preß-bürg bis Gall atz bereits beschiffcnden Dampfdoo-ten, eine vollkommene Schifffahrtsverbindung bis zu gedachter Hauptstadt des türkischrn Reichs herzustellen. Wenn nicht unvorauszusehende Hindernisse eintreten, so wird das Dampfboot mit halben Octobcr die Reise von Triest über Corfu undZante nach Smyr -na antreten. Dieses Boot von 70 Pferden Kraft, mit den vorzüglichsten englischen Maschinen ausgerüstet, von einem in der Schifffahrl erfahrenen, und besonders mir den Gewässern des adruuischkn, deS Mit' telmeeres, und der Dardanellen bekannten Capilän commandirt, ist mit allen auf Schissen anwendbaren Bequemlichkeiten auf das Sorgfältigste versehen. — — l5l — Die Aufnahme der Reisenden hat, zur Vermeidung Von Mißverständnissen, nur in Trieft bei dem Großhandlungshause Hrn. Peter Sartorio Statt. — Sobald der wirkliche Abfahrtstag festgesetzt ist, wird er ebenfalls, so wie die Reisekosten, bekannt gemacht werden; vorläufige Auskünfte ertheilt mit Vergnügen das Dampfschissfahrts-Bureau in Wien. Das Boot wird, sobald es in Zante neue Kohlen eingenommen hat, seine Reise ununterbrochen dis Smyrna fortsetzen, um es möglich zu machen, noch in diesem Jahre eine Fahrt nach Gallatz zu unternehmen. — Wahrend der Wintermonate versieht das Boot den Dienst zwischen K on stan tin op e l und Smyrna, und mit der Wiedereröffnung der Flußschissfahrt beginnen dann die Reisen von Preß bürg bis Konstant i nopel. NiilMilntcn in Afrika. Durch Hrn. Peluzo, sardinischen Eonsul in Algier, sind kürzlich daselbst von einem Eingebornen drei Dia-manten aufgekauft worden, welche man in dem goldhaltigen Sande des Flusses Gumel in der Provinz Constznline gefunden hatte. Den einen erstand Hr. Dufrenoo, die beiden andern Hr. Vrongniart für das Museum und für die Sammlung des Hrn. de Oree. Vishtr waren noch nie Diamanten aus Afrika bekannt. Merkwürdig ist, daß sie auch hier wie in Brasilien und Sibirien b«im Goldwaschen gefunden wurden. — Indessen ist die jetzige Meinung von der Cinstehung der Diamanten, daß sie sich ähnlich wie Bernstein gebildet haben mögen, und überhaupt sehr neuer Entstehung seyn dürften. Der Diamant enthält nicht selten in seinem Innern zarte Höhlungen, genau von der Beschaffenheit wie jene des Bernsteins. Das Oeuefte unv Unteressanteste im Gebiete der Runst unv Industrie, ver Nänver- unv ^ölkerkunVe. Der Naturforscher Hr. v,'. Keil auö Langensalza in Thüringen, wird im bevorstehenden September eine wissenschaftliche Reise nach Afrika antreten. Er will zuerst die Nordküste, und zwar wo möglich den Atlas, von Algier, Tunis und Tripolis aus besuchen, sich später nach AccMten begeben, und von da aus weitcr ms Innere vordringen. Es läßt sich gewiß Manches für die Wissenschaft von diesem Gelehrten erwartn, da cr mit allen, zu einer solchen Reife erforderliche, Vorkenntnissen versehen ist. Seine Absicht war früher, vom Senegal aus einen Theil des Innern von Asr^- zu bereisen, alleln die be! dieser Colome ausgebröche» nen Feindseligkeiten änderten sein Vorhaben. Die Wissenschaft verdankt Hrn. Keil schon eine Methode den künstlichen Magneten eine Anziehungskraft von bisher noch unbekannter Stärke zu geben, so wie auch die Eonstruction einer Art Magnetnadeln, welche nicht allein eine weit größere Anziehungskraft besitzen, sondern selbige auch immer behalten. Er theilte diese Entdeckung der holländischen Regierung für ihre Marine mit, und erhielt dafür vom Könige eine Belohnung. In dem Gefängnisse in Sp ring siel d (Esser), dem sogenannten Klostergefängnisse, hat man vor Kurzem Versuche angestellt, mit Gas zu kochen. Dieß geschieht auf die Art, daß man das Gas in eine kreisrunde Nökre leitet, in deren Mitte das Fleisch am Spieße steckt. Um d!e Hitze zu concentriren, wird ein > kegelförmiger Schirm von Eisenblech über die Flam« me gesetzt, so daß die Hitze das Fleisch von allen Seiten berührt.. Ucber die Oessnung des Kegels kann man noch einen Dampfkessel setzen, in dessen unterm Theil man einen Pudding kochen kann, während der obere dazu benutzt wird, Gemüse abzudämpfen. Will man eine größere Quantität von Speisen bereiten, so braucht man nur den Apparat größer zu machen. Eine Hammelkeule von 9 Pfund war in zwei Stunden vollkommen gut durchgcbraten, ohne daß das Fleisch den geringsten unangenehmen Geruch oder Geschmack angenommen hätte. Die Kosten des Bratens betrugen kaum ein Drittel der gewöhnlichen. Es wird jetzt ein Apparat zugerichtet, mit welchem man zugleich braten, backcn, kochen und schmorn kann, ohne daß dadurch die Kosten vermehrt würden. Englische Blätter enthalten die Bemerkung, daß sich in der Pairskammer mehr als 60 Lords befinden, die bereits das ?uste Jahr zurückgelegt haben. Das älteste Mitglied, Lord Slowcl, zählt 83 Jahre und mehrere andere sind 80 und einige Jahre alt. Die unschuldigen Kinder der Natur, die auf den zerstreuten Inseln der Südsee und an den Küsten Australiens wohnen, unterliegen eben so gut dem gewaltigen Gcsetzc der Mode als die hochcultivirten Euro« päer. Wenn sich die kriegerischen Wilden Neuseelands zum Kampfe anschicken, so holen selbe früher noch einen geschickten Tälowirer, der mit keinem andern Instrumente als einer scharfen Muschel, scharfe Einschnitte in das l^chl, ^f den Armen und dem Brustblatte, so zieiiich wie möglich, machen kann. Acngstlicher kai'.n d^ modesuchligste Dame Europa's auf ihren Putz nicht buitcn., als ein eben tä'lowirtcr Wilder auf seine mil F.ndcn demallen Einschnitte. Selbst der Sieger — 152 — schätzt an seinem Feinde die schön tavowirte Haut, und «r ist darauf eben so stolz als der Europäer auf ein Portrait von Rubens oder Lawrence. Aus dem Caschcmirthal in Persien und aus den obern Indus- und Gangesländern werden jährlich 80,000 Shawls ausgeführt, die auf i 6.000 Stühlen verfertigt werden. Auf einem Stuhl arbeiten je drci Arbeiter; und von den schönsten, feinsten und kunstreichsten Shawls machen die drei Arbeiter zusammen täglich nur einen Vierlelzoll fertig. Ist es ein Wunder, daß diese Shawls in so hohem Preise stehen ? Jetzt akmt man sie in den französischen Fabriken so tauschend nach, daß, als kürzlich in einem Laden in Paris dreien englischen Damen, die sich rühmten, große Kennerinnen solcher Arbeiten zu seyn, französische und indische zugleich vorgelegt wurden, sie die französischen auswählten und bezahlten. So bleiben denn bald die ungeheuerin Summen, welche für dkses Kunstpvoducr nach Assen wanderten, in Europa, und belohnen die Geschicklichkeit der arbeitenden Classe und den Er-sindungsgeist der Unternehmer neuer Erwerbszweige. Der französische Moniteur versickert, dclß der Anbau des Indigo in Algier den besten Erfolg gewähre. Die Pflanze erreicht nicht die nämliche Höhe, wie in Indien, ist aber eben so stark, und soll mehr Farbe-sioff enthalten. Man wird dreimal jährlich ernten können. Der Obelisk von Luror ist jetzt aus dem Schiff?, in welchem man ihn von Nouen nach Paris gebracht hatte, auf die Maschine geschafft worden, die ihn an den^ zu seiner einstweiligen Aufstellung bestimmten Platz auf den elysaischen Feldern bringen soll. Die Ausschiffung der ungeheuern Steinmasse bot viele Schwierigkeiten dar, und dauerte zwei Tage. Viermal zersprangen die zu schwachen Ketten; erst als man zu den zwei, Anfangs für hinreichend gehaltenen noch vier andere hinzufügte, gelang es. dcn Koloß auf die zu sei-ner Fortschaffung bestimmte Maschine zu bringen. Die Arbeit wurde durch 300 Mann vom ersten Artillerie« Regiment verrichtet. Herr John Wills bat eine n?ue Art von Scl'if-fen erfunden, die nach derselben Weise, wie die Dampft Packetböte, gebaut sind, und durch Schaufeln getrieben werden, aber durch ihre eigenthümliche Vau-art die Anwendung des Dampfrs ganz unnöthig ma« ch« . indem ibnett die erforderliche Kraft durcl) vier sich drehende Segel, in Gestalt der GigotS-, mitgetheilt wird, die auf dem Mittclpunct des Bootes aufgestellt sind, und auf die der Wind einwirkt, er mag kommen, von wo er wül, ohne daß der Lauf dcs Schif« fes dadurch im geringsten unterbrochen wird. Die schlimmen Folgen, welche oft aus den Wirkungen plötz« licher Windstöße entstehen, werden durch dici'en Me«. chanismus ganz verhindert. Man verspricht sich von dieser Erfindung auch großen Nutzen bei dcm Bau von Mühlen in Fabriken jeder Art. Der berühmte Tunnel der Themse s>>I nnn ausgebaut werden, zu welchem Zwecke dcm Ingenieur Bruncl von der englischen Regierung dic crsorderlichcn Geldmittel angewiesen worden sind. M i s c c lIen Einem Geizhals, d?r über eincn grosi^n Unter-schleif ertappt wurde, ließ man unter dreierlei Strafen die Wahl: entweder vier Tage zu fasten, oder hundert Prügel zu bekommen, oder tausend Thaler zu bezahlen. Er wählte die erstere. Er wurde eingesperrt und hungerte drei Tage lang, mit großer Ueberwin^ düng, konnce es aber am vierten nicht mehr aushalten, und erklärte, er wolle lieber die hundert Prügel erleiden. Man gab ihm zu essen, dann wurde zur Execution geschritten. Unter jämmerlichem Geschrei hielt er es bis zum, achtzigsten Hieb aus. Da wurde cs ihm aber zu viel. Er bat, man möge ihn los» lassen, weil er lieber die tausend Thaler bezahlen wol-« le. Es wurde ihm bewilligt. Sein Geiz strafte ihli dreifach. — In dem Badeorte Nidda hat sich neulich ein merkwürdiger Fall zugetragen. Ein Beamter aus Darmstadt, welcher mit seiner nervenschwachen Tochter der Kur wegen dort wohnte, hörte plötzlich in der Nacht seine Tochter ängstlich nach ihm rufen. Er geht nach ihrer Kammer, findet das Bett leer, das Fenster geöffnet und sein mondsüchtiges Kind draußen an der Fcnsterbrüstung hangen. Ergriff zu, indeß war er selbst krank und schwach und die Unglückliche stürzte bmuntcr. Indessen hat sie sich wenig Schaden gethan. Von ib-rcm Klettern wußte sie nichts zu sagen, sie besann sich nur, daß sie geträumt, wie sie von Räubern angefallen und sich vor ihnen verborgen habe. Theater. Heute: ,.D c r « ehbo ck." Von K ° tzebue. Ui'vaaeur: Sr. dav. Aelnricll. ^ricgci: Wün»j Al. Eoler v. RlllN,naür.