Nw. XXXI. ^ Laibach er Zeitung. M I"^ den ztenAug. ^Z^ ^ N)ien den 26. Juli. <^)er Monarch so5s dem Vernehmen nach seine Reise beschleunigen, um, wie es heißt/ einige Tage früher als anfänglich ftstgesezt war/ in der Residenz eintreffen zu kon-nen. Der Erzherzog Franz befand sich bis zum 2c>ten Juli zu Stein am Anger/ wo er sodann mit seinem Reginiente nach dem Lager bei Pest begab, und erwartete allda die Ankunft des Kaisers. . Dem Grafen v. Fries sind vor ewigen Tagen in seinem neuZebau-len Häuft die ganz neuen Spaliere und Vorhänge ausgeschnitten / und entwendet worden. Der verursachte Schade ist sehr beträchtlich / uno wird auf 6000 fi. angegeben. Mit dem Damme, der zu Nuß-? dorf foll angelegt werden/ um künftige Uiberschwemmungen zu verhüten/ wird es wohl schwerlich zu Stande kommen, da auch nur der erste Uiberschlag der Unkosten auf 7Qocx)Q fi.' soll angegeben worden sein. Der bekannte Mädchenberzftes-ser htt bereits seine"^träfe ausgestanden., er ward nämlich drei Tage nacheinander auf die Richt-städte geführt/ und bekam jedcs-mal loo Stokstreiche/ und hat sil« be / welches beinahe unglaublich ist, richtig ausgestanden, und kömmt jezt nah Graz zur ewigen Zuchb-hausarbeit. Versailles den roten Juli. Die Kömgin , nachdem sie heute früh einige Wehen verspüret, ist um halb 8 Uhr Abends von einer sich sehr wohl befindenden Prinzessin auf das glüklichste entbunden worden. Diese Prinzessin, welche Se. Majestät der König Madame Sophie genannt hat, ist am nem-lichen Tage um halb 9 Uhr getauft worden. Die Gesundheit der Königin ist so erwünscht, als es ihre Umstände nur immer erlauben können. presburg den sten Juli. Am zten dieses wurde das Urtheil des berichtigten Iudenmörders Samuel Zech öffentlich bekannt gemacht. Ein W. W- Stabtmagi-strat hatte ihn verurtheilt, erst mit glühenden Zangen gezwikt, und^ dann von oben hinab gerädert zu-werden; aber Se. Majestät haben dieß Urtheil zu ändern geruhet, und allergnädigst befohlen: ihn an öffentlicher Richtstädte mit Galgen und Rade im Gesichte zu brandmarken, ihm 3 Tage 150 Stok-streiche, jeden Tag fünfzig, zu geben, und denselben sodann nach Szegedin in leoenslängliche Gefangenschaft zu schiken. Dieß wurde ihm im großen Rathssaale vorgelesen , worauf ihn die Henker, nach abgenommenen Fesseln, über« nakmen, mit Sinken banden, und auf einem Wagen zum Richtplaz führen liessen. Hier ward das Urtheil, in Gegenwart einer unzähli- gen Menge Menschen, an ihm vollzogen. Hamburg den 2?ten Juni. Gestern ward hier wieder ein Mord begangen, welcher zum Beweise dienen ka>nn, wie herrliche Folgen die modischen empfindelnden Romane, WeMeMsOMen uno Schauspiele von^leMem Schlage nach sich ziehen. Ein junger Mann, der die Gewürzhandlung erlernet M, und ausser Diensten ist, ver-'liebte sich in ein Mädchen, schwängerte es, und ließ sich von der Kanzel aufbieten, um sich kunftl-gen Sonntag mit seiner Geliebten zu verbinden. Diese wird indessen entbunden und stirbt im No^ chenbette. Mit romanhaften Ideen angestekt, ergriff er, des Lebens müde, ein Messer, und schneidet Hem Kinde, welches ihm seine Ge^ lliedte gebokren hatte, den Hals lab, um bald mit seiner Geliebten -wieder vereinigt zu werden, wozu ihm denn auch das Schwert oyne Zweifel befö-rderlich sein wird- Prag den 9ten Juli. Die Gräzer Zeitung enthält im 52sten Stüke wirklich ein merkwur diges Naisonement über dle Macyl der innländischen ZeitungsoerfajjH wir haben es in der Absicht,.^ es manchen angenehm, und vme»» fsehr wichtig sein wird, auch oyn« Mnstand unsern Blättern e"A zräumt-und sollten nm viellelcyr umsonst einer baldigen Reforme in dieser Sache entgegen sehen? « Wenn den mnländischen Zei« tungsschreibern nicht bald jo viel Schreibfreiheit gestattet wird , daß sie wenigstens jene innfandtschen Vorfälle, von denen wir es gewiß wisien, daß wir sie nur gar bald auch in auswärtigen Blattern lesen werden, obschon mtt Bescheidenheit, jedoch ohne Verzug benuzen därfe.i; so werden und bleiben ganz nothwendig alle dte besten Absichten vereitelt, wegen welcher der Nachdruk auswärtiger Blätter erlaubt wird, nämlich die Erhaltung grosser Geldsummen mi Lande. Wer wird wegen Ersparung von 2 — 3 fi. wohl das Original fahren lassen, und dafür den Nachdruk nehmen, um m demselben die in seiner Nachbarschaft sich ergebenden Vorfallenheiten um einige Zeit später noch zu lesen, als sie im ausländischen Originale zu finden sind? Dürften nm z.B-hier unsern innerösterreichücdcn Lesern die auffallender« Vorfalle unsrer eigenen Staaten mit Bescheidenheit selbst aus der ersten Hand vorlegen, wir bürgen daftr, daß selbe sich dann erst aber um so ge-wisser mit einem ausgezogenen Nachdruke der wichtigern auslandischen Zeitungsartikel befriedigen würden. — Will man den Endzwek erreichen, so muß man die übrigen Mittel nicht versagen. Wenn heut z. B. ein wichtiger Vorfall ^n Mien sich ereignet, war"m sollen lhn die Leser, anstatt selben m 3 Tagen in ihrsr innländischen Zei^ tung zu finden, erst in 10—12 Tagen um doppelt 3 und 4 fach grösseres Geld in ausländischen Blättern erwarten? Man wird doch nicht sagen, daß es den inn-ländischen Zeitungsschreibern an Verstand und Bescheidenheit fehle ?-— Man gebe ihnen mehr Freiheit zu schreiben, und bewundere dann den Nuzen, den sie schaffen, und die Vorsicht, mtt der sie zu Werke Zehen werden. Brüssel. Dcr Erzherzog Ferdinand, Generalgouverneur der österreichischen Lambardey/ und die Erzherzogin Maria Beatrix, seine durchlauchtigste Gemahlin, sind am 2iten v. M.des Abends von Paris zu Brüssel angekommen. Die durchlauchtigsten Stadthalter waren Ihnen bis Maviemont entgegen gegangen. Am 22ten war Aufwartung und qrosse Tafel bei Hofe. Des Abends erschienen sämmtliche königl. Hoheiten im Theater, wo sie mit lau« tem Jubel bewillkomme wurden. Am 2zsten wurde das Mittagmahl im Vauxhall eingenommen, und nach Tische wurde zu Tervüren gejagt. Am folgenden Tage war zweifaches Schauspiel in der Orangerie des neuen Schlosses Schönberg unter dem prächtigen chinesischen Thurm, der so, wie das ganze Schloß beleuchtet war. Ihre königl. Hoheiten kehrten zu Schiffe unter dem Klänge verschiedener musikalischer Instrumente, nach Versailles den iQten Juli. Die Königin , nachdem sie heute früh einige Wehen verspüret, ist um halb 8 Uhr Abends von einer sich sehr wohl befindenden Prinzessin auf das glüklichste entbunden worden. Diese Prinzessin, welche Se. Majestät der König Madame Sophie genannt hat, ist am nem-lichen Tage um halb 9 Uhr getauft worden. Die Gesundheit der Königin ist so erwünscht/ als es ihre Umstände nur immer erlauben können. Presburg den sten Juli. Am zten dieses wurde das Urtheil des berichtigten Iudenmörders Samuel Zech öffentlich bekannt gemacht. Ein W. W. Stadtmagi-strat hatte ihn verurtheilt, erst mit glühenden Zangen gezwikt, und! dann von oben hinab gerädert zu! werden; aber Se. Majestät haben' dieß Urtheil zu ändern geruhet, und' allergnädigst befohlen: ihn an öffentlicher Richtstädte mit Galgens und Rade im Gesichte zu brandmarken, ihm 3 Tage 150 Stok-streiche, jeden Tag fünfzig, zu geben, und denselben sodann nach Szegedin in leoenslängliche Gefangenschaft zu schiken. Dieß wur-^ de ihm im großen Rathssaale vor-' gelesen, worauf ihn die Henker, nach abgenommenen Fesseln, über-^ nahmen, mit Sttlken banden, und auf einem Wagen zum Richtplaz^ führen liessen. Hier ward das Ur-j theil, in Gegenwart einer unzählig gen Menge Menschen, an ihm vollzogen. Hamburg den 2?ten Juni. Gestern ward hier wieder ein Mord begangen, welcher zum Beweise dienen kann, wie herrliche Folgen die modischen empfindelnden Romane, W^MeMWMen und Schauspiele von glMem Schlage nach sich ziehen. Ein junger Mann, der die Gewürzhandlung erlernet hat, und ausser Diensten ist, verliebte sich in ein Mädchen , schwängerte es, und ließ sich von der Kanzel aufbieten, um sich künftigen Sonntag mit seiner Geliebten zu verbinden. Diese wird indessen entbunden und stirbt im Wo^ chenbette. Mit romanhaften Ideen angestekt, ergriff er, des Lebens müde, ein Messer, und schneidet dem Kinde, welches ihm seine Ge-llicbte gedobren hatte, den Hals 'ab, um bald mit seiner Geliebten wieder vereinigt zu werden, wozu ihm denn auch das Schwert ohne Zweifel befö-rderlich sein wird- Prag den 9ten Juli. Die G^äzer Zeitung enthält im 52sten Stüke wirklich ein merkwur-diges Naisonement über die Macyr !der innländischen Zeitungsoerfaffer; wir haben es in der Absicht,.daß es manchen angenehm, und vielen 'sehr wichtig sein wird, auch ohne ^Anstand unsern Blättern emsi^ lräumt —und sollten wir vielleicht umsonst einer baldigen Reforme in dieser Sache entgegen sehen? « Wenn den innländischen Zei« tungsschreibern nicht bald so viel Schreibfreiheit gestattet wird , daß sie wenigstens jene innsandtschen Vorfälle, von denen nm es gewiß wissen, daß wtr sie nur gar bald auch in auswärtigen Blattern lesen werden, obschon mtt Bescheidenheit, jedoch ohne Verzug benuzen dürfe.,; so werden und bleiben ganz nothwendig alle die besten Absichten vereitelt, wegen welcher der Nachdruk auswärtiger Blätter erlaubt wird, nämlich die Erhaltung grosser Geldsummen m, Lande. Wer wird wegen Ersparung von 2—3 fl. wohl das Original fahren lassen, und dafür den Nachdruk nehmen, um m demselben die in seiner Nachbarschaft sich ergebenden Vorfallenheiten um einige Zeit später noch zu lesen, als sie im ausländischen Originale zu finden sind? Dürften wir z.B. hier unsern innerösterreichljcdcn Lesern die auffallendem Vorfälle unsrer eigenen Staaten mit Bescheidenheit selbst aus der ersten Hand vorlegen, wir bürgen dafir, daß selbe sich dann erst aber um so ge-wiffer mit einem ausgezogenen Nachdruke der wichtigern auslandischen Zeitungsartikel befriedigen würden. — Will man den Endzwek erreichen, so muß man die übrigen Mittel nicht versagen. Wenn heut z. B. ein wichtiger Vorfall ^n Mien sich ereignet, warum sollen chn die Leser, anstatt selben m 3 ^Tagen in ihrer innländischen Zeitung zu finden, erst in 10—12 !Tagen um doppelt 3 und 4 fach grösseres Geld in ausländischen Blättern erwarten? Man wird doch nicht sagen, daß es den innländischen Zeitungsschreibern an sVerstand und Bescheidenheit feh-zle? — Man gebe ihnen mehr Freiheit zu schreiben, und bewundere dann den Nuzen, den sie schaffen, und die Vorsicht, nm der sie zu Werke gehen werden. Brüssel. Dcr Erzherzog Ferdinand, Generalgouverneur der österreichischen Lambardey, und die Erzherzogin Maria Beatrix, seine durchlauchtigste Gemahlin, sind am 2iten v. M. des Abends von Paris zu Brüssel angekommen. Die durchlauchtigsten Stadthalter waren Ihnen bis Maviemont entgegen gegangen. Am 22ten war Aufwartung und grosse Tafel bei Hofe. Des Abends erschienen sämmtliche königl. Hoheiten im Theater, wo sie mit lau«-tem Jubel bewillkomme wurden. Am 2zsten wurde das Mittagmahl im Vauxhall eingenommen, und nach Tische wurde zu Tervüren gejagt. Am folgenden Tage war zweifaches Schauspiel in der Orangerie des neuen Schlosses Schön -berg unter dem prächtigen chinesischen Thurm, der so, wie das ganze Schloß beleuchtet war. Ihre königl. Hoheiten kehrten zu Schiffe unter dem Klänge verschiedener musikalischer Instrumente, nach Brüssel zurük. Am 25ten war nach Tische bei Hofe Aufwartung und Ball; im Vauxhall war nach dem Schauspiele ebenfalls Ball, und der Park wurde erleuchtet: Am 25ten v. M. um Mittagszeit, machte Herr Blanchard, zu Brüssel, seine i9te Luftfarth, wo» bei er sich aus dem Garten der ehemaligenAnnonziadenonnen erhob, über Eterbek, ein nahe gelegenes Dorf sich hinschwang, und im Ai?alde von Saone, ungefähr drciviertel geometrische Meilen weit von dem obqedachlen Garten wieder zu Boden kam. Er war immer in seiner Gondel aufgerichtet, da er das ;Mreiche Publihum begrüßte. Von dem Orte, wo er sich niederließ, erhob er sich hierauf wieder auf eine gewisse Höhe, in der er bon vier Männern seinen Aerostat an einem schwachen Seile um den Park herum, und durch die Gaffen bis an das ehemalige Annonziadenkloster leiten ließ, wo er endlich im Garten, an dem nähm-li^en Orte, von dem er sich erhoben hatte, wieder eintraf. pon d?n Salzburgisch - Tvrolischen Gränzen den loten Juli. Nach der religiösen Denkungsart der Gegenden , welcke kürzlich, wie vor dem Jahr, die Rheinbund Mailande, der Schauplaz der fürchterlichsten Ui- berschwemmungen gewesen, war es voraus zu sehen, daß der Aberglaube (der im Ungluk gleich erwacht) in diesen Naturereignissen eine Strafe des Himmels wegen jezt aufgehobener Kirchenaebräuche, werde zu finden glauben. Dieß ist nun, wie man vernimmt, der Fall in ganz Tirol, und in einem grossen Theil von Salzburg und Baiern. Die leidige Uiber-schwemung traf aber, (wie ein öffent-lliches Blattbcmerkt) auch Gegenden, 'in denen noch alle anderwärts abge-schafte reliqiöse Zeremonien in ihrer ersten Kraft stehen, wo man noch mit HimmelhohenStangen Kirchfahrten hält, wo man noch Schünken und Hennen hin zu Gottestabernakel als Opferstellt; Ja, man hat Berichte, daß diese erzfrommen, finsteren Gegenden, mehr als viele ihrer Benach' darten gelitten haben. Totdenverzeichniß. Den 17- dem Thomas Marinka, ein Zimermann s. S. Nothtauf in der Krakau Nro. 46. Den 17-dem Hrn. Kasper Kuß bürg. ! Handelsmans.Fr.alt)4IahrlN Gradische Nro. 49. Den 20. Maria Wissiaocnn, eme Dienstmagd in der Franziskanergassen Nro. 213. Den 2s.Ioh. Bartsch k. k. Waarenbeschauer s. S. als 1 Monath vor den teutschen Thor Nro. 3. Wird alle Donnerstag in der Herrnqasse N. 35a. im Baron Joseph von Zoisischen Hause im »ten Stok ausgetheilet.