Erscheint Dienstag und Freitag. Redaktion: ElOdischa-Volstadt Rr. 5, I,St, Expedition: Rann H«us°Nr. >9», InseNionsgeliühren: für die 3sp»Itige Zeile oder deren Raum für > Mal 5 tr., 2 Mal ? tr., 3 Mal 9 tr. Insertion« ­stcmpel jede« Mal 30 kr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. Abonnement fUl Vaibach: ganzjährig 5 fi. — tr halbjährig 2 „ 50 „»ierleljÄhrig I „ 25 „ Durch die Post: ganijähri« 6 fl. 4» kr. halbjährig 2 „ 2U „ . Vierteljährig I „ ?ll „ Einzelne Exemplare tosse» z Ntr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte werden nicht jurückgesendet,) P. v. Nadics. l. Jahrgangs Laibllch am 6. Jänner 1865. M 2. Politische Nevue. Aus dem alte« Jahre ragt in das soeben begonnene neue Jahr als vorzüglichstes die Welt in hohem Grade berührendes Ercigniß die bereits in allen Blättern aller Färbungen distutirte Enchclik a Sr . Heiligkeit Papst Pius d-s IX . Die schnell berühmt gewordenen 80 Sätze fassen auch „die Irrthümer der civilisirten Welt" zusammen und wollen als Spiegelbild und Mahnruf zur Umkehr gelten. Die französischen Zeitungen berichten von einer Note, die der Kultusminister an die Bischöfe Frankreichs in Betreff der Mitthei­lung der Enchclika an den Clerus und die Laien erlassen, nach welcher mehrere Sätze derselben nicht mitgetheilt werden sollen. Der Kaiser Napoleon selbst aber ließ bei seinem Ncujahrswunsche dieses hochwichtige kirchlich-politische Aktenstück ganz außer seiner Rede und sprach nur von Liebe und Achtung für Frieden und Gerechtigkeit. Es dürfte nicht uninteressant werden, zu sehen, wie sich der allerchristlichste Monarch dieser Kundgedung der Gesinnung des Oberhauptes der Christen­heit gegenüber fernerhin tatsächlich verhalten werde. Prin z Napoleo n soll, nachdem er die päpstliche Enchclita in den Journalen zu Gesicht bekam, sofort an seinen kaiserlichen Vetter ge­schrieben haben: er solle dasselbe an allen Straßenecken von Paris an­schlagen und in allen Ortschaften des Reiches unentgeltlich vertheilen lassen. Der „Moniteur" vom 3. Jänner veröffentlicht ein k. Dekret vom 24. Dez., durch welches Prinz Napoleon zum Mitgliede und Vicepräsi­denten des geheimen Rathes ernannt wird. Ein nichtoffizieller Artikel der „Patrie" erinnert an einige vorausge­ gangene Thatsllchen, welche auf die Institution des geheimen Rathes Bezug haben, um diesen neuen Vertrauensbeweis zu würdigen, der dem Prinzen vom Kaiser gegeben wurde. Was die Neujahrsgratulationen in Paris und Rom betrifft, theilen wir nachgerade die Meinung des „Wanderer", wenn er schreibt: „Z u andern Zeiten hatte man aus diesen nichtssagenden Redens­ arten wenigstens schließen tonnen, daß zwischen den beiden Höf«n alles in schönster Ordnung sei und daß man einander wirklich nicht mehr als derlei allgemeine Glückwünsche zu sagen habe. Allein, wie die Sachen heute stehen, läßt es sich beinahe mit Händen greifen, daß die äußerste Höflichkeit nur Maske des inner«, Grolles sei, und daß man so Unbedeutendes sage, weil man sich das Bedeutendere nicht zu sagen, sondern zu thun vorbe­ halte." Jedenfalls dürfen wir nicht zu fest an die Worte vom Frieden und von der Gerechtigkeit glauben; für erste« ist, wenn man die als ungelöst bezeichneten Fragen betrachtet, wenig Hoffnung vorhanden, wenn nicht kluge Ueberlegung und ruhiges Vorgehen die Völker Europas vor einem allen gleich gefahrvollen Sturme schützen werden. Doch wir hoffen das Beste. Aus Belgrad kommt die Nachricht zu, daß Fürst Nikolau s vo n Montenegro am 25. v. M. an den Fürsten Michael telegraphisch die Anzeige von der glücklichen Entbindung der Fürstin Milena und die Bitte gerichtet, der Fürst möge die neugeborene Tochter aus der Taufe heben. Der Fürst Michael hat unter Beglückwünschung der Eltern, die Pathenstelle angenommen und den Senator Nilovanovi« als seinen Stell­ vertreter nach Cetinje abgesendet. I n der Herzogthümerfrage, die Preußen, wie bekannt dahin erledigen wollte, daß es die beiden auch mit dem Herzblute der öster­ reichischen Landeskinder vom Dänenjoche losgerungenen Schooßtinder Deutsch­ lands für sich annektirt und den Herzog von Augustenburg höchstens zum erblichen Statthalter Schleswig-Holsteins eingesetzt hätte, hat sich nun doch eine Meinungsverschiedenheit zwischen Herrn v. Bismark und dem Grafen Mennsdorff herausgebildet, und hat dieselbe eben in den letzten Tagen des alten Jahres einen so prägnanten Charakter angenommen, daß eine Fortdauer derselben einen Bruch der freundschaftlichen Beziehungen beider Cabinete zur Folge haben müßte. Da mit einem Male geht die Kunde, Prinz Friedrich, der Obercommandant und Sieger von Missunde, Düppel und Alsen kömmt nach Wien — uni sich für die Verleihung des Theresien­ kreuzes zu bedanken, in Wahrheit Wohl, um diesen Bruch bei Zeiten noch zu beschwören. Die Iustizorgllnisation in Ungarn ist nach der „Presse" sanktionirt. Die ungarische Hofkanzlei soll den Ofner Statthaltereirath hievon bereits verständigt haben und dieser eben die Einleitung zur Durchführung derselben treffen. Wir glauben kaum, daß ein solcher Vorgang im Lande gebilligt werden würde und zwar weder von der einen noch andern Partei. Es bleibt, wenn es geschieht, eine Octroyrung, gegen welche sich die Liberalen und Conservativen, die Altconservativen und die am Ausgleiche Arbeitenden gewiß niit einer Stimme und vereinter Energie aussprechen würden, sobald ihnen die Gelegenheit hiezu geboten wäre — am ersten ungarischen Landtage! Der Kaiser von Mexiko hat in einem Schreiben, das er nach der Rücklehr von seiner Reise an den Staatsminister richtete, es ausge­sprochen, daß sich ihm die Ueberzeugung aufdränge, die unermeßliche Mehrheit der Nation wolle das Kaiserreich und durch dasselbe den Frieden, die Ruhe und geordnete Zustände; es sei daher sein ernstlicher Wille das Volk niit eisernem Arme zu schützen,- und er müsse zu dem Ende alle bewaffnete Schaaren, die noch vorhanden, als Räuberbanden behandeln lassen. Aus dem Gemeinderathe. (Die Thätigkeit der Gemeinde-Vertretung der Landeshauptstadt Laibach im 2. Se­ mester 1884.) (Schluß.) Viertens . Schule. Die Adaptirung der für die nunmehr voll» ständige Ober-Realschule gemieteten Legalitäten und die Herstellung der erforderlichen Einrichtungsstücke; die Präsentation des Unterlehrers an der städtischen Hauptschule bei St. Jakob; die Prüfung der Iahresrechnungen dieser letztern und der Ober-Realschule; die Genehmigung eines Beitrags von 100 fl. für die slovenischen Sprachlehren an der evangelischen Schule — das sind die wichtigsten Beschlüsse in dieser Richtung. Anßerdem wurde wegen der Verweigerung des Rechtes der städtischen Hauptschule bei St. Jakob zu Prüfungen der Privatisten der Recurs an das h. Staats­ministerium ergriffen. Zu bedauern ist, daß das gemachte Projekt der Creirung einer städ­tischen Musikkapelle vom Gemeinderathe nicht mit jener Aufmerksamkeit behandelt wurde, welche es verdiente. Zur Vorberathung wurde zwar ein eigenes Comit6 gewählt, >— bei diesem scheint aber die Sache vor­läufig zu schlafen. Wir behalten uns vor, hierüber nächstens Ausführ­liches zu bringen. Zum Schlüsse sei noch erwähnt, daß der Gemeinderath die Grund­züge speziell und sehr genau festgestellt hat, nach denen das Inventar des Gemeinde-Eigenthums gearbeitet wird. Denn — fo unglaublich es auch erscheinen mag — es ist gewiß, daß die Stadtgemeinde eines vollstän­digen und genauen Inventars bisher gänzlich entbehrt hat. Fügt man Alldem noch bei, daß circa 50 kleinere Gegenstände der verschiedenen Sectionen definitiv erledigt worden sind, so kann man dem Gemeinderathe das Lob steißiger Arbeit und eines richtigen Verständnisses seiner Aufgabe gewiß nicht versagen, nnd es steht zu erwarten, daß er auch den übrigen Anforderungen der Bürger gerecht zu werden wissen wird. — Auch die Sitzungen des Magistratsgremiums haben ihrer Aufgabe durch manche zweckmäßige Neuerungen Genüge zu leisten gesucht. Es wurden im 2. Semester 1864 zweiundzwanzig Sitzungen desselben abgehalten, und über die Beschlüsse ordentliche Protokolle geführt, was früher nicht der Fall war. Eine neue Geschäftsordnung für den Magistrat ist bereits entworfen und wird demnächst berathen und festgestellt werden. Hierdurch wird der Wirkungskreis des Magistrats genau abgegrenzt und die volle autonome Berechtigung des Gemeinderathes grundsätzlich fest­gestellt werden. Zu den zweckmäßigen durch Beschlüsse des Magistrats festgesetzten Neuerungen gehören: die jeweilige Präliminirung der in städ­tischer Regie auszuführenden Arbeiten; die öffentliche Bekanntgabe derje­nigen Bäcker, die im verflossenen Monate das billigste Brod verkauften u. dgl. mehr. So entfaltet sich nach allen Richtungen hin ein frisches Gemeinde­leben, dem wir ausdauernde Kräftigung im Sinne der freien Autonomie und der constitutionellen Selbstverwaltung wünschen. — 2 — Aus den Vereinen. Katholischer Gesellenverein. (Christbaumfei?r) . I m Laufe seines nunmehr zehnjährigen Bestandes hatte der hierortige kath. Gesellen-Verein mehrfache Gelegenheit, durch sein Auftreten in der Öffentlichkeit ein stets erfreuliches Lebenszeichen von sich zu geben; kaum eines der­selben dürfte jedoch die kerngesunde, lebensfrische Natur der Elemente die­ses Vereins in fo günstiger Art nach Außen hervorgekehrt und eben da­durch die allgemeine Aufmerksamkeit und Theilnahme in so hohem Grade gefesselt haben, als die dießmalige Christbaumfcier des Vereins im städti­schen Redoutensaale an den Abenden des Stefanifestes und des Neujahrs­tages. Sollen wir den Total-Eiudruck, welchen diese Feier bei den meisten, wo nicht bei allen den Teilnehmern derselben hinterlassen hat, kurz und treffend bezeichnen, so, dürfte derselbe seinen geeignetsten Ausdruck finden in der Behauptung: wenn die durch Kolping in Köln ins Leben gerufenen Gesellenvereine, deren es bereits nahe an 400 gibt, weiter gar nichts zu erzielen hätten, als daß dieselben dem eben so der ganzen Welt, wie' auch iu der Regel Niemanden ungehörigen Handwerksburschen das Fami-­lieuhaus ersetzen, ihm die Gelegenheit verschaffen, sich selbst eben dadurch" achtelt zu lernen, daß er bei einem und dem anderen Anlasse in der Oef-, fentlichkeit auftretend die rege, 'wohlwollende Theilnahme all der verschieb denen Stände der bürgerlichen Gesellschaft, der höheren fo gut wie der niederen auf sich gerichtet wahrnimmt, und in Folge alles dessen sich seines Standes, wie auch des Namens „Gesell" nimmer zu schämen braucht: so haben diese Vereine vollen Anspruch darauf, von jedem Edelgesinnten und mit den gewöhnlichen sozialen Zuständen des Handwerksstandes näher Ver» trauten mit wahrer Freude begrüßt zu werden. 6 Solchen Eindrucks mochte sich wohl kaum Jemand erwehren, der Thätigkeit zu diesem Zwecke bereits das 19. Jahr zurückgelegt. Der vor­ da Zeuge war von den lebhaften und anhaltenden Beifallskundgebungen, liegende Jahrgang 1864 beweist von Neuem, mit welcher Ausdauer die welche in dem das erste Mal gedrängt, und das zweite Mal beinahe ge­heimischen Geschichtsforscher sich bemühen, Bausteine zusammenzutragen, drängt vollen Redoutensaale den Leistungen unserer Vereinsgesellen zu Theil aus denen der Bau unserer Landesgeschichte dereinst sich stolz erheben soll, wurden. Es zerfiel die Festvoistellung in zwei Hcmpttheile i» plastische Dar­ein Zeugniß für späte Geschlechter, wie ihre Vorfahren die Heimat ge­ stellungen und Deklamationen sammt Gesang. Wenn auch an die Produc-liebt haben. tionen im Quartettgesang nicht durchgängig jener Maßstab der strengsten Wir begegnen in diesen Blättern zuerst dem Namen des geschätzten Kritik angelegt zu werden vermag, welchen man an die Chöre der Sän­Hrn. Dechants Hitzinger, des eifrigsten Bearbeiters unserer Archäologie gervereine als solche anzulegen gewohnt und berechtiget ist: so blieben diese und Kirchengeschichte, der uns in seinen „Beiträgen zur Geschichte Produktionen seitens der Vereinsgesellen eben so völlig zufriedenstellend, als der Reformation " die historisch wichtigsten Dokumente zur Geschichte die Naturlieder, eingeübt und mit der Quiwrre begleitet vom Schuhmacher­dieser wichtigsten Epoche unserer Landesgeschichte bietet. Es sind dieß gesellen Mariacher, den lebhaftesten Beifall ernteten. Auch die dem Zweck 1. Eine Denkschrift über den Anfang der Reformation in Kram, von der Feier entsprechend gewählten Deklamationen: „die Christbaumfeier der Bischof Chrön, um 1600. 2. Die slavische Conoertitenformcl, auch Todten," „das Blümchen, welches stiegen wollte," „Hymnus an das sprachlich interessant. 3. Inquisition gegen mehrere Irrlehrer in Laibach. Kindlein in der Krippe," am Stefani-Abende, am Nenjahrsabendc aber 4. Primus Truber s Antwort auf die ihm durch den Vicedom vorge­ „zum neuen Jahr" und „das Marienbildniß" waren durchaus geeignet, haltenen Artikel. 5. Auszüge aus dem Matrikelbuche der Evangelischen einen um so günstigem und nachhaltiger« Eindruck zu wecken, nnt je vom I . 1578—159? Die Abhandlung „über die Lage einiger größerer Sicherheit und Gewandheit dieselben von den Mitgliedern: Strei­Städte der Römerzcit" ebenfalls vom Hrn. Hitzinger, gibt uns cher, Buchbinder, dem oberwähnten Mariacher und Achöin, Schlosser, unter Andern: gründliche Erörterungen über die Lage des alten ^nportu s vorgetragen wurden. (Oberlaibach) mit Benützung uon Mittheilungen Dr. Kandlers, des Mit vorzüglich lebhaftem Beifall ist aber bei beiden Vorstellungen gründlichen Terrainkcnners unseres Südens. Weitere beachtenswerthe Beiträge das slovenische Dreigespräch: „As^äas iu ^claj" aufgenommen worden. von demselben sind: „die Militärischen Verhältnisse Krains zur Hat schon der zeitgemäße und mit humoristischen Wendungen gewürzte Nömerzeit" und die Geographie des ?tolom8,6U3 in Bezug Inhalt dieses Vortragsstückes die zahlreiche Versammlnng in einer cmhal-auf Kraiu . HerrDr. Richard Knabcl , Ansschußmitglied des historischen tend regen Aufmerksamkeit und heiteren Stimmung erhalten, so ward die-Vereins für Steiermark ?c. hat der Laudeskunde Krains einen wichtigen freuud­ selbe in hohem Grade gesteigert durch die Darstellung von Seite der nachbarliche» Dienst geleistet durch die Besprechung der „ältesten Co- Gesellen: Gürtler Vitenc, als Lupan, des Schuhmachers Hiuterlechner pien römischer Inschriften Krains", in welcher das Materiale als uösrnic, und namentlich des Parapluimachers Ruß als sosoä, sowie mit kritischem Blicke gesichtet uud für die geschichtliche Forschung nutzbar des als slovenischer Neujahrssänger (Icolsänilc) zum Schluße einfallenden gemacht wird. I n Hrn. Arnold Luschin, welcher über „zwei augeb- Mariacher. liche Laib acher Münzen" schrieb, begrüßen wir mit Freuden einen hoffnungsvollen Jünger der Numismatik, der sich durch jahrelanges fleißiges Angeführte Lieder und Deklamationen bildeten die Zwischenstücke zu Studium der Wiener Kabinete gebildet hat und uns in obigem Aufsätze den meisterhaft arrangirten und gelungenen lebenden Bildern aus der die erste Frucht seiner Studien, auf unsere Heimat angewendet, bietet. Bibel, zusammengestellt und geleitet vom bekannten akademischen Maler Einen weiter« erwünschten Zuwachs unserer Mitarbeiter lernen wir in dem und Vereinslehrer Franz Ritter Kurz von und zu Thurn nnd Golden­Hrn. jub. Prof. Petruzzi kenneu, der, nachdem er durch eine lange stem, auf welche vom Publikum, man kann fagen, enthusiastisch aufge­Reihe von Jahren eine Zierde unseres Oymuasiuins gewesen und durch nommene Kunstleistung wir im nächsten Blatte ausführlich zu sprechen Pflanzung wahrer Vaterlandsliebe in den Herzen der Jugend segensreich kommen. gewirkt, seine Muße in Wien, als dem Mittelpuukte unserer gelehrten (Schluß folgt.) Sammlungen und Hilfsmittel, benützt, um seine mühevoll angesammelten Oltnvui«:». I n der letzen Sitzung wurden für den heurigen archäologischen Materialien zur Geschichte uuserer Heimat zu verarbeiten. Fasching folgende Unterhaltungen beschlossen: 15. Jänner großer Ball, Hr. Prof. Petruzzi verficht gegen Hrn. Hitzinger eine neue Hypothese 22. Jänner kleiner Ball, 2. Februar zur Feier des Gedächtuißtages über die Lage Aemona's, welches er bei Ig g sticht. Diese von beiden VnäniK's eine LsLsäa und großer Ball, 12. Februar kleiner Ball, Seiten mit allem Aufwände von Gelehrsamkeit und Beweisdokumenten 19. Februar großer Ball, 26. Februar kleiner Ball; wenn möglich, wird erörterte Streitfrage, wenn auch noch Lud ^uäics lis est., hat ein erfreu­vor dem einen oder andern kleinen Balle auch eine LeZsscia Statt finden; liches Leben in unsere Forscherwelt gebracht uud uns dem Ziele, der end­im Ganzen also 6 Bälle. lichen Aufhellung uuserer dunklen Punkte, sehr nahe geführt. Aus dem Wider­Ter historische Verein für Kram. Es gibt kaum einen Staat streite der Meinungen entblüht die Wahrheit und wir werden beide Kämpfer in Europa, der so durchaus auf historischer Grundlage, auf dem histo-immer mit Vergnügen in der wissenschaftlichen Arena erscheinen sehen. rischen Rechte beruht, als Oesterreich. Die Aufgabe seiner Geschichts­ (Schluß folgt.) vereine ist es demnach zunächst, diese historische Grundlage in ihrer ganzen Ausdehnung zn enthüllen, die Entwickelung und den Stand des National­^uxni 8«li»l. Am 29. Dez. 1864 wurde die Generalversamm­lebens darzustellen, um die Völker zu einer klaren Erkenntniß ihrer Zu­lung des Turnvereines „>1u2lli 8u1co1" abgehalten, wobei sich an 100 kunft zu bringen. Denn die festeste Wurzel des echten Patriotismus ist Mitglieder betheiligten. Die rege Theilncchme, deren sich dieser Verein gewiß die Kenntniß der eigenen Heimat und ihrer geschichtlichen EntWicke­überhaupt erfreut, betätigte sich demnach auch dermalen. Mit Vergnügen lung. Der historische Verein Krams hat in der stillen unermüdeten entnehmen wir der Rede des Vereinsvorstandes Dr. E. Costa, dann den schaftscultus ist, der bei keiner Gelegenheit fehlen darf, und fern von Das Haus- und gesessige Lied 6ei den 8üdslanen. allem Gemachten, Gesuchten, Gekünstelten und Angelernten, in ungezwun­uon Sl'egflid Kllpper. genem freiem Ergüsse jedem Aulasse je nach den Persönlichen und örtlichen (Fortsetzung.) Verhältnissen stets nen sich anschmiegt. Es begrüßt den Neugebornen bei seinem Eintritte in die Welt, es begleitet das Kind bei seinen Spielen, Diesittigende Macht des Liedes, so lange es noch so tief ursprünglich den Jüngling und die Jungfrau bei all ihren tausend Leiden und Freuden, im innersten Wesen eines Volkes wurzelt, wird nicht Wohl unterschätzt den Mann im Kreise seiner Freunde, die Hausfrau bei ihrer Arbeit und werden können, und es möchte daher nicht ohne Interesse sein, den eigen­ihren Sorgen und den Scheidenden noch bis an die dunkle Pforte des thümlichen Kundgebungen derselben zunächst bei jenem der eben angedeuteten Grabes. I n ihr bewahrt sich Sitte und Branch, in seine Gewandung Stämme einige Beachtung zuzuwenden, dem selbst das strengere Urtheil kleiden sich Religion nnd Moral. Es ist mit ein Stück des nationalen den Vorzug ausnehmender volksdichterischer Begabung längst zuerkannt, Characters, und auf ihm mit im engern Kreise ruht das ganze Leben des den außerdem auch noch seine urkräftige Rührigkeit und die in unserer unmittelbaren Gegenwart im Südosten Europa's sich entwickelnden Vor­Hauses, im weitern das des ganzen Volkes. Es ist es auch, von dessen sinnigen Kundgebungen wir eine kleine Lese hier zu geben versuchen wollen! gänge dem allgemeinen Interesse nähergerückt, und von dessen bedeutsamen Eintreten in die Geschichte der nicht mehr fernen Zukunft ein mächtiger Wir betreten die dürftige Hütte eines der einsam stillen Uferdörfer Impuls für die Weiterentwickelung des gesammten Slaventhums voraus­der süd-dalmatischeu Küste. Neben einem Ulmenbaume vor derselben -ist sichtlich zu erwarten steht, — dem nämlich der Südslaven. Welcher ein Nndel Kinder, Knaben und Mädchen damit beschäftigt, aus Baum­fleißigen, ausgedehnten Pflege bei diesen die historische Rhapsodie, — rinde« und dürren Zweigen ein Schiff zu zimmern. Die Nln-ama,, — der sogenannte Heldengesang, — sich erfreut, darf füglich als allge­das Kopftuch eines der Mädchen — wird daran die Stelle des Segels ver­mein bekannt vorausgesetzt werden. Deutsche, Franzosen, Engländer, Ita­treten, nnd fobald nur noch ein passendes Holzstück sich gefunden haben liener haben in zahlreichen Uebersetzungen die Lesewelt mit derselben be­wird, dem das wichtige Amt des Steuerruders anvertraut werden kann, kannt zu machen versucht. Sie ist diesem Stamme das angeborne Mittel wird die kleine Schaar das Fahrzeug unter lautem Jubel an den Rand volksthümlicher Tradition. I n ihr seit Jahrhunderten erhält sich das des Meeres hinabtrageu, um es vom Etappe! laufen zu lassen. Angedenken der großen nationalen Begebenheiten und der Ruhm der Hier schon begrüßt uns Gesang: nationalen Helden. I n ihr fixirt auch heutigen Tages noch das Ge­ „Guten Morgen Wächter Euch!" dächtniß die denkwürdigen Ereignisse jeden Jahres. Dem Heldeugesange „„Guten Morgen, Fremdling, Dir!" " würdig schließt eine reiche Folge vorchristlich-mythischer Gesänge „Sprecht, was baut Ihr, Meister, hier?" und von heidnischen Erinnerungen durchwobener christlicher Legenden „„Bauen, bau'« ein großes Schiff!"" sich an, über welche letztere der Schreiber dieser Zeilen bereits früher „Und was wollt Ihr mit dem Schiff?" einmal (Westermann's Monatshefte) berichtet, und auf welche erstere, „„Nach Venedig woll'n wir hin!"" eine reiche Fundgrube für den Forscher, er bei Gelegenheit einmal „Und was wollt Ihr in Venedig?" noch eingehend znrückznkommen gedenkt. Auch das amnuthigc Frauenlie d „„Ei ! Erzählt wird mancherlei darin der Liebe Glück und Weh in hundertfach wechselndem Farbenspiele Von des Dogen Töchterlein; sich spiegelt, wie wohl lange nicht genug gewürdigt, ist der Lescwelt kein. Toll ein lieblich Mägdlein sein, Fremdling mehr. Ungleich minder beachtet dagegen ist bisher jenes kleine, Dem an Schönheit keines gleich. bescheidene Lied geblieben, darin gerade das eigentliche tiefinnerc Gemüths-Das nun holen wollen wir, leben eines Volkes ganz vorzugsweise seinen treuesten Ausdruck zu finden . niit hier!"" pflegt, — das Haus - und gesellige Lied, das dem Südslaven, von ihm Daß, nns es spiele „Ei, das gibt der Doge nicht!" in Ehren und sorgsam in Uebung gehalten wie vielleicht von keinem andern „„Nun so füllt er uus das Schiff, Vo7k,e, so unscheinbar und anspruchlos es sich auch gibt, heute noch wie vor einem Jahrtausend der lebendige Träger und Pfleger all seines Sinnens, Füllt's mit Nos' und Basilit, Empfindens und Handelns, feiner Familieninnigteit und seines Freund-Uud wir spielen ohne sie!"" (Fortsetzung folgt.) 7 Berichten des Sekretärs und des Cassiers, daß der nun 15 Monate be­berg, k. k. Kämmerer, Oberst-Erb-Landjägenneister in Kmin, Ehren­stehende,, 80K0I" gegenwärtig 174 Mitglieder zählt, welche sich in 19 Be­ritter des souveränen Iohanniter-Ordcns, und Ritter der kais. franzöf. sitzer, in 70 dem Kaufmannsstande und der Industrie Angehörige, 6? Be­Ehrenlegion, zu Grabe getragen; die Beerdigung geschah in der Familien­amte und Andere, endlich 18 Handwerker unterthcilen. An den gewöhn­gruft am Währinger Friedhofe. lichen Turnübungen betheiligten sich zwischen 30—60 Mitglieder. Der Berein unternahm in der gedachten Zeit 3 größere Ausflüge nach Do­brova, Wippach und Krainburg, und mehrere kleinere Partien. Es wurden zwei Schauturnen am Sommerturnplatze gefeiert und zwar bei Gelegenheit der Fahnenband-Uebergabe von Seite der Damen Laibachs, und bei der 1. Jahresfeier am 1. Oktober 1864. Der Verein besitzt nunmehr eine aus eigenen Mitteln besorgte Fahne, und ein Aktivum von circa 300 fl. Das vorgelegte Präliminare für das I . 1865 zeigt ein noch günstigeres Ergebnis;. Unter anderem wurde nach der Tagesordnung mit großer Ma­jorität beschlossen, daß statt der bisherigen Halb-OöiKoz-Hüte vollständige (Ü2iiKo8 nach Muster der Präger 80K0I1 getragen werden sollen. Ueber Antrag Eines Mitgliedes ist ferners der frühere Ausschuß mit Akklamation gewählt worden, nur mußte an die Stelle der ausgetretenen Herren Paul DraZIsr und Bernhard Ientl, da dieselben ihr mit viel Mühe verbun­denes Amt nicht mehr behalten konnten, die Wahl zweier neuen Aus­schüsse vorgenommen werden, wobei dieselbe einstimmig die Herrn Anton Ientl und Viktor Colloretto traf. Für die Redaktion der slovenischcn Turn-Terminologie werden 5 Mitglieder bezeichnet werden. I m Uebrigen aber bleiben die Satzungen sowohl der Vereinsstatuten als auch der son­stigen Vereinsgesetze bis auf Weiteres aufrecht. Die Streiflichter, die in dem Berichte des Vereinssekretärs auf die die Entstehung des 8o1:o1 begleitenden Momente geworfen wurden, zählen wir zu den unangenehmen Erscheinungen, welche aus der künstlichen Er­zeugung von Entzweiung und Hader auch in gemeinnützigen Bestrebungen hervorgehen, und wünschen im Interesse der guten Sache, welche das Turnen abzielt, ein in unserer Stadt sicherlich nothwendiges gemeinsames Fördern der nationalen Bildungszwecke. Sparkasse. Am 12. Dezember v. I . fand die vorjährige allgemeine Versammlung Statt und wurde die Wahl beziehungsweise Bestätigung der Direktion vorgenommen.^ Dieselbe ist nun constituirt wie folgt: Obervor­steher Hr. Dr. Ioh. öuber, Stellvertreter Hr. A. Samassa; Cura­toren Hr. Karl Holzer, Hr. L. Luckman, Hr, A. Mallitsch und Hr. V. Seunig. Direktoren Hr. P. Hudovernig, Hr. Fr. Krisch­man, Hr. H. Mayer, Hr. M. Pregl, Hr. Dr. N. Recher, Hr. O. Sllvaschnik, Hr. Fr. Souvan und Hr. W. Stedry. Die Direktion verlor durch den Tod ihr Mitglied den in allen Kreisen der Gesellschaft hochgeachteten Hrn. Hof- und Gerichtsadvokaten vr . A. Nllck. Wir können nicht umhin, indem wir von dieser Jahresversammlung unserer „Sparkasse" Notiz nehmen, unser Befremden darüber auszusprechen, daß außer den Wahlvornahmen kein anderer Gegenstand auf der Tages­ordnung stand, da doch zu fo manchen Erörterungen hinreichende Anregung vorhanden wäre. —8— Lokales und Provinziales Am 28. Dez. als dein Feste der unschuldigen Kinder, wurden — wie alljährlich — in der Kleinkinder-Vewahranstalt die gesammelten Christ­geschenke , bestehend in Kleidungsstücken jeder Art in Anwesenheit der Frau Gräfin Stubenberg, vieler andern Schutzfrauen, des Hrn. Bürgermeisters Dr. Costa, und des Diözesan-Schulenoberaufsehers Domherrn Sllvaschnik unter die armen Kleinen zu deren sichtbarer Freude vertheilt. Am 29. Dez. hielt'das hier garnisonirende 8. Linien-Infanterie-Regiment um 8 Uhr Früh in der Domkirche die feierlichen Erequien für weiland Se. kais. Hoheit de« durchlauchtigsten Herrn 1. Regiments­inhaber E. H. Ludwig. I n der Kirche, wo ein prachtvoller Katafalk auf­gestellt war, versammelte sich die Generalität, das Offiziercorps, Se. Ex­cellenz der Herr Statthalter Freiherr von Schloißnigg mit den Räthen der Landesregierung, der Herr Bürgermeister i)r. Costa, und eine dicht gedrängte Menge Andächtiger. Vor der Kirche paradirte ein' Bataillon des Regimentes E. H. Ludwig mit der Musikbande. Die Erequien wur­den vom Herrn Generalvicär Koß celebrirt. — Am 29. v. M. wurde in Wien Graf Hector von und zu Gallen- Kritische Blatter. Die slovenische Literatur. Eine historische Skizze von Prof. Dr. KlUll. Wien. Bei Carl Gerold'ö Sohn. 1864. Es wäre ärgerlich, wenn es nicht gar zu komisch wäre, gewisse Leute über sloveuische Sprache und slovenische Literatur absprechend urtheilen zu hören, welche durchaus keinen Begrif f von der Sprache-unseres Volkes, gar keine Kenntniß von seiner Literatur haben, die überdieß in ihrer „hohen Bildung" noch glauben: die Slovenen sind eine „neuentdeckte Nation" und die slovenische Sprache eine Erfindung einiger „überspannten" Nationalen der Neuzeit! Freilich, nichts wissen und keck aburtheilen, das trifft Jeder. Und die große Menge plappert gedankenlos nach, was sie hört oder in Blättern liest, deren System es ist, dafür zu sorgen, daß die flavische Literatur „hübsch im Dunkeln" bleibe. Das ist lange so fortgegangen, wird aber nicht länger mehr gehen. Ist eine - Nation auch klein, ist sie aber geistvoll und rührig auf dem Felde ihrer nationalen Literatur, so wird sich diese umsomehr Bahn brechen, wenn sie ein Zweig eines großen Volksstammes ist, der Achtung gebietend da steht in der Welt, und da in unserm vielsprachigen Oesterreich das natürlichste aller Völkerrechte — die nationale Gleichberech­tigung — eine leere Phrase nimmermehr bleiben kann. Es wäre thöricht behaupten zu wollen, die slovenische Literatur stehe jetzt schon großartig da; anderntheils kann aber auch dagegen keine Ein­sprache gethan werden, daß binnen der letzten 20 Jahre unsere Schriftsprache eine solche Ausbildung gewonnen habe, wie in so kurzem Zeiträume kaum eine andere Sprache, und daß in dieser Zcitperiode Werke ans Tageslicht kamen, welche alle Beachtung verdienen und sie auch finden. Und alles dieß geschah durch die eigene Thätigkeit der für die Heimat warm fühlenden Patrioten; es ist ja znr Genüge bekannt, daß bis zum Jahre 1846 in der Schule nur die Theologen slovenische Grammatik lernen konnten I m vergangenen Monate Dezember fand die Dekorirung des um die Heimat vielverdienten k. k. Oberamts-Direktors Herrn Dr. Heinrich Costa Statt. Dem in Ruhestand getretenen ausgezeichneten Staatsdiener ver­lieh die Gnade des Kaisers das Ritterkreuz des deu Allerhöchsten Namen tragenden Franz - Josef - Ordens. Wir freuen uns über die Anerkennung die einem Laudsmanne zu Theil wurde, der ganz vorzüglich in Bezug auf Kunst und Wissenschaft — als früherer Direktor der philharmonischen Gesellschaft, die er vom Untergange gerettet, und nunmehriger Direktor des historischen Vereins — sovielfach anregend und fördernd wirkte und noch wirkt. Wir wünfchen es im Interesse der hei­matlichen Geschichtsforschung, daß Herr Direktor Costa die Tage der Ruhe ganz unserem historischen Vereine widmen möge. —v.— Wieder hat der gewerbliche Aushilfskassen-Verein in Laibach den Lehrjungen an der städtischen Knabenschule einen anerkennenswerthen Beitrag für nöthige Schulrequisitcn zukommen lassen, wofür die Direktion genannter Schule ihren gebührenden Dank durch uns ausspricht. Die Beitragszeichnungen für unsere „Nation" betrugen am 26. Dez. v. I. 8169 fl. 84 kr. Der in Laibach wohlbekannte, früher als Lehrer an der hiesigen kaufmännischen Lehranstalt bcdienstete Anton Aufrecht, Direktorder Handlungs-Gremial- und damit verbundenen Bürgerschule in Marburg ist am 2. l. M . gestorben. Sonntag am 8. l. °M. um 10 Uhr Vormittags wird im städtischen Saale am Rathhause die Hauptversammlung des Handlnngskrankenvereins abgehalten werden. Fortwährend sind die Gassen der Stadt ob des Glatteises ziemlich unwegsam. Es läßt sich zwar uicht läugnen, daß sowohl von den Hans­besitzern, als auch vom Magistrate durch tägliches Aufhauen und Bestreuen mit Sande das Möglichste geschieht. Aber einerseits kann die Gewalt der Elemente nicht ganz überwunden werden, und andererseits werden die Bemühungen, die Wege practicabel zu machen, auch theilweise durch die Vergnügungssucht der Knaben vereitelt, welche dnrch ihr Eislaufen fehr gefährliche Stellen erzeugen. Die gewöhnlichen wöchentlichen Abendunterhaltungen des Turnvereins „^uLni 8o1io1" werden den Fasching hindurch alle Donnerstage vom 12. l. M. angefangen, von 8—10 Uhr Abends in der öitavuica-Restau­ration stattfinden. Der „Laibllcher Turnverein" halt heute um 11 Uhr Vormittag im Fischer'schen Salou (Sternallee) die diesjährige Hauptversammlung, und bildet den Hauptpunkt der Tagesordnung die Neuwahl des Turnrathes. Sonntag am 8. Jänner findet in der bürgerlichen Schicßstätte die erste Tanzunterhaltung mit Spiel Statt. Eorrespondenzen. Krainburg 1. Jänner. ^ (Schluß.) I n wenigen Wochen — endlich ! — werden neue Wahlen der Stadtresiräsentanz Statt finden und die Gemeindeglieder werden die Vertreter ihrer Angelegenheiten zu bestim­men haben; — es wird nun die Aufgabe aller für das Gemeinde-Wohl besorgter Bürger sein, dahin zu wirken, daß durch Wahl ­besprechungen, Aufstellung geeigneter Candidaten lc. solche Männer in die Gemeinderepräsentanz gewählt werden, welche mit warmem Interesse die Communal - Angelegenheiten zu besorgen und die Rück­kehr zu geregelte« Gemeindezuständen anzubahnen und zu erhalten bestrebt sein werden. Hierbei aber müssen alle Rücksichten fallen und nur die rechten Männer aus der Wahlurne hervorgehen. -^I n der am 19. v. M. stattgefundenen Generalversammlung der hiesigen 6it8.vni«a, wurden in den Ausschuß die Herren Handelsleute M. Pirz (Direktor) und Konrad Pleiweis (Cassier), dann Herr Apotheker Karl 8Z,vniK wieder gewählt; neu gewählt wurde Herr Dr. Karl Bleiweis und der Realitätenbesitzer Herr Peter Majer . Indem ich in der Lage bin, das erfreuliche Ge­deihen des Vereins, welchem man von einer gewissen Seite eine fehr Vollkommen der Wahrheit getreu sind daher die Worte des Prof. Klu n (S . 17), wo er sagt: „Als Schulknabcn wurden wir noch in den ersten dreißiger Jahren gestraft, wenn wir uns anmaßten, unsere Mutter­ sprache zu sprechen." Unglaublich, aber doch wahr! Das nun verurtheilte System wußte freilich, warum es so ver­fuhr, — aber diejenigen, welche heut zu Tage wegwerfend von der Sprache eines so bedrückt gewesenen Volkes sprechen, wissen vielleicht nicht, warum es so kam, und weil sie keine slovenische Zeitschrift, kein slove­nisches Buch lesen, glauben die guten Leute wirklich, daß die „IjudHaugkH L^raKa" die gebildete slovenische Sprache sei. Unserm Landsmanne Vr. Klun gebührt daher unser aufrichtigster Dank, daß er die vorliegende „historische Skizze der slovenische« Literatur" in der ausgezeichnet redigirten „Oesterr. Revue" V. und VII . Band geschrieben und dieselbe auch in Separatabdrücken der Oeffent­lichkeit für weitere Kreise übergeben hat. Da wir von der innigsten Ueberzeugung durchdrungen sind, daß — abgesehen von den Unverbes­serlichen — diese Schrift bei allen denjenigen, welche sich belehren lassen wollen, den Zweck erreichen wird, welchen sich der gelehrte Ver­fasser stellte: „znr Beseitigung eingewurzelter Vorurtheile, zur Aufklärung und gegenseitiger Verständigung zwischen Deutschen und Slav en ein Schärflein beizutragen", so empfehlen wir sie hiemit aufs Wärmste. Sie werden darin die EntWickelung der slovenische« Literatur vom An­fange bis zur Gegenwart im historischeu Zusammenhange kritisch beleuchtet und zumal im III . Artikel, welcher die Zeit vom Jahre 1830 an behandelt, den immensen Fortschritt des Sloveuismus geschildert finden. Es ist diese Schrift die erste in der deutschen Sprache erschienene Arbeit, welche als „ein Wort zur rechten Zeit" die Beachtung aller derjenigen im hohen Grade verdient, denen es Ernst ist, eingewurzelte Vorurthelle zu beseitigen und Achtung zu zollen einer Nation, welcher Achtung gebührt. Möge der edle Zweck recht ausgiebig erreicht werden! Dr. — e — « kurze Lebensdauer in Aussicht stellte, zu berichten, möchte ich nur noch den Wunsch beifügen^ daß sich auch unsere nationalgesinnten Damen bei der Aufführung slovenischer Theaterstücke recht lebhaft betheiligen würden, um dadurch auch die Vorführung größerer Stücke zu ermöglichen. Geschieht noch dieß, dann vereiniget die öitaviiio», in ihren recht netten Localitäten wohl Alles, was das gesellige Leben angenehm macht, welches Wohl nicht bloß mit Tanz und Lotteriespiel seinen Abschluß sticken kann, fondern ein höheres, geistiges Interesse zu beanspruchen berechtiget ist! Von der Poik 30. Dezember. Ein Mann, ein Privatmann, hieß es vor Kurzem in einer Zeitschrift in Betreff einer Gegend von Istrien wirkt oft viel für die Hebung der Wohlfahrt eines Ortes oder gar eines ganzen Landstriches. Das Nämliche laßt sich mit vielem Rechte von dem Manne sagen, der in der Poikgegend oder in der Umgebung von Adels­berg geboren, sich hierorts aus dem engen Kreise eines Landmannes in die Kreise unternehmender Geschäftsleute emporgeschwungen, und zuletzt am Gestade der Adria sich in der Zahl der vorzüglichsten Geld- und Ge­schäftsmänner der ersten österreichischen See- und Handelsstadt bewegt hat, wo er jedoch früher als in der gewöhnliche« Abendstunde menschlichen Lebens vom Schauplatze seiner Thatigkeit abberufen wurde. Dieser Mann, es ist I . Kalister, nun nach feinem Tode auch in den Tagesblättern viel genannt, hat während feines Lebens manche Männer seines Heimatlandes zu sonst hierorts nicht gewohnter Thatigkeit geweckt, vielen Menschen nahe und ferne Beschäftigung und Verdienst zu Wege gebracht, mit Wort und Beispiel, auch mit Stiftungen auf die Hebung der in feiner Heimat­gegend sehr darniederliegenden Landwirthschaft gewirkt. Nun bei seinem Tode, in seinem letzten Willen, hat er nicht nur für die Fortdauer des Geschäftes großer Unternehmungen in seiner nächsten Verwandschaft vor­gesehen, sondern auch in großem Umfange für Abhilfe materieller und geistiger Bedürfnisse in seiner ursprünglichen und in seiner später erwählten Heimat vorgesorgt. Dieß bezeugen seine Vermächtnisse für die Insassen seiner Geburtsgegend, seine Gaben für Arme, Witwen und Kranke, seine Stiftungen für geistesbcgabte, nach wissenschaftlichem Berufe strebende, aber dürftige Jünglinge seines Heimatlandes. — Möge das Lob des Mannes damit nicht beschränkt weiden, wenn man den Wunsch ausdrückt, daß bei dem großen Vermögen noch ein Mehreres für Unterrichts­zwecke in seiner Geburtsgegend geschehen wäre. Die hierorts bereits be­stehenden Volksschulen bedürfen einer mehr ausgiebigen Unterstützung, die neu in Vorschlag gebrachten einer mehr vollständigen Begründung; der Mittelpunkt der Poikgegend zu Adelsberg sieht der Errichtung einer Mittel­schule, etwa eines Realgymnasiums zur Befriedigung mehrseitigen Bedürf­ nisses, mit Sehnsucht entgegen. Es hat den Anschein, als hätte man hierorts bis nun geglaubt, nur Gaben zur Abhilfe leiblicher Armuth seien lobenswerth und verdienstlich; man möge sich zu der" Ueberzeugung erheben, daß Gaben zur Abhilfe geistiger Armuth eines viel höhern Lobes und Verdienstes würdig feien. Llllls in Untcckllin 30. Dez. — Eine erhebende Feierlichkeit hat bei uns am 27. d. M . stattgefunden: Die Filiale der k. k. Landwirth­schaft-Gesellschaft übergab dem thätigen Obst- und, Maulbeerbaumzüchter Jakob Baragadie silberne Gesellschafts-Medaille, welche ihm die diesjährige allgemeine Versammlung zuerkannte. Die Ansprachen des hochw. Herrn Pfarrers, so wie des Herrn Filialvorstandes machten den sichtlichsten Eindruck nicht blos auf den Dekorirten, sondern auch auf alle Anwesenden, und sie wird gewiß nicht ohne gute Folgen bleiben für den Zweck, welchen unsere Gesellschafts - Filiale zur Hebung der Obst- und Maulbeerbaumzucht unserer Gegend in so anerkennenswerther Weife anstrebt. Neuestes in Kunst, Literatur und Theater. Es liegt uns das erste Heft der Theaterstücke von M. Vilhar (Vil-KaiHevs I^i« I.) vor; es enthalt dasselbe ein einactiges Stück „Iletelja" betitelt und faßt 52 Seiten in Duodez. Als Verleger erscheint der Ver­fasser. Wir werden demnächst ausführlich auf diese neue willkommene Bereicherung unserer Literatur zurückkommen. Das letzte Heft der Mittheilungen der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale enthält einen Aufsatz von Dr. Fried. Kenner (Eustos am k. k. Münz- und Antikenkabinete in Wien): „Ueber die römische Militärstadt in (üelsjs, und die Procuratur von No­ricum". Er behandelt zwei Hauptgegenstände: die Lage und Bedeutung der eigentlichen Militärstadt in oder neben der Civilstadt Oelsja und das wichtigste Institut das der Procuratoren. Auch diese Arbeit des jungen Ge­lehrten, der sich ganz besonders für die archäologischen Verhältnisse unserer Gegenden intercssirt, zeugt von dessen tiefer Sachkenntniß und der fach­wissenschllftlich correkten Forschungs- und Darstellungsweise. — N- Veränderungen im Klerus der Laibacher Diöcese. Die durch die Weiterbeförderung des Pfarrers Herrn Matthäus Pie8elj, als Pfarrer nach Flödnig erledigte Pfarre Prem wurde dem Pfarrkooperator zu Altenlack, Hr. Matthäus Fröhlich, Verliehen, — Der Pens. 5> Den L». V. Mitgliedern der O«t»,«l«» in Laibach wird zur gefälligen Kenntnis) gebracht, daß die Faschings-H unterhaltungen daselbst am 15. und 22. Jänner, dann am 2. Februar (große LeFsä«. zu Ehren Vodnik's), am 12., 19. und 26. Februar stattfinden. Der Hu88c!m88 6 « Vitavulca. >M I n der unterzeichneten Buchhandlung in Laibach sind nachstehende neueste slovenische Lustspiele zu haben: 2up»n»v » M«lli» , 8trup , Preis jedes Stückes 20 Nkr. «/OH. tttvnlin i 1821 205, 72 1500 2298 «8 400 16 400 2989 22 150» 2538 82 400 912 ?8 400 4"6 63 1500 1000 89 400 1821 17 400 2051 76 1000 2298 5« 400 1879 90 400 '000 42 1000 2538 8 400 9 2 83 400 2830 49 1000 2861 1 400 3458 33 400 205, 84 400 1879 54 400 1121 64 400 1000 66 400 2051 1 40« 1121 4! 400 1821 85 400 1878 44 400 2538 75 40» 1821 27 400 1000 78 400 Wochenmarkt in Laibach am 4. Jänner. Getreidepreise !n den Magazinen. Weizen st. 3.73; Korn fl, 2.70; Gerste fl. 2,57.; Hafer fl. 185; Halbfruckt fl. 2.95; Hirse 3.-; Heiden 3.8; Kukuruz fl. 3.7. ' ^ Jahr- «ud Niehmärte in Krain. Am Dinstage nach heil. 3 Königen in Metling. Pfarrer und Beneficiat zu Gradac, Hr. Igsef Grahek ist am 30. Dezember 1864 gestorben. (Berichtigung: in der ersten Nummer unseres Blattes soll es in dieser Rubrik statt Zirklach — Zirklje heißen) Erinnerungstafel (aus dem Amtsblatt« der Laibacher Zeitung). Bis IN. Jänner liegen die angefertigten Verzeichnisse der einhei­mischen Militärpflichtigen für die bevorstehende Heeresergänzung pro 1865 im Mllgistratlichen Expedite auf. Vis 15. Jänner. Gesuche um den 5. Platz der I . v. Schellen­burg'schen Studentenstiftung 62 fl. ö? kr. Landesausschuß durch die Gym­nasial-Direktion. Bis 15. Jänner. Gesuche um die Lukas Ierouschek'sche Studen­tenstiftung 5? fl. 96 kr. bei der k. k. Landesregierung durch die Schul­oder Studien-Direktion. Bis 15. Jänner. Gesuche um eine Lehrstelle für Physik und Ma­thematik am Gymnasium in Trieft Gehalt 945 fl. Quartieraeld 126 fl. k. k. lustenl.-Statthalterei. Am 17. Jänner. V. M. 9. Uhr Minuendo-Lizitation zur Her­ stellung eines neuen Schulgebäudes im Pfarrorte Moräutsch, Herstellunns­kosten 7235 fl. 32 kr. Bez. A. Egg. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehung am 4. d. M. In Wien: 81. 41. 77. 6. 26. In Graz: 7. 36. 50. 51. 89. Kreditlose am 8. Jänner. Bei der heute Abends vorgenommenen 27. Ziehung der Kreditlose wurden folgente Serien gezogen: 3458, 1000, 2538, 3989, 1121, 40«, 1483, 2051. 1821. 2830, 812, 286,. ,038, 15N1, 2298, 1079. Die Gewinne vcrtheilteu sich »uf folgende in diesen Serien enthaltene Num- Serie Nr. Gewinn ! Serie Nr. Gewinn Nr Serie Gewinn 1878 8? 250000 40« 41 400 2538 4 400 1879 72 40000 2538 9 400 1501 3? 400 406 44 20000 1121 94 400 2051 62 400 1879 81 5000 2051 96 400 1121 40 400 2051 20 5000 2298 94 400 205, 00 400 912 5« 2500 2861 79 400 150, 48 400 3458 24 2500 1821 94 400 2830 61 400 Goursbericht In österreich. Währung znrückzahlbar „ „ vonSilberanlehen von 1864 Natioillllanlehen 5 °/„ Metalliques 5 °/„ Verlosung 1839 1860 zu 500 ss „ 1864 '/, ^ 1864 Como-Reutscheine 42 1^, »»«tr. . . Grundentlllstungs.-Obliglltionen von Steiermark, Kärnten, Kram. . . Nationalbcmk Kreditanstalt Wechsel »uf London Silber 4. Jänner