Organ der Verfasiungspartei in krain.
*t.472
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tzie Versohnung mit den chechen.
(@ine historische Studie.)
Wien, 22. August. cvebe osterreichische Negierung muh es als eine ^ mlAtiaften Aufgaben betrachten, ben Wider-Sifc. ,u beseitigen, welchen ein Bolksstamm von so Scbeutung, wie es die Czechen find, der be-X,kl)n siaatsrechtlichen Ordnung entgegensetzt. X ®raf $aaffe hat diese Aufgabe zu erfullen !<L7,.	,u diesem Zwecke wurde das Schlag-
% B-rsohnung" <« Schwung gebracht. Das SfA " Ri ( kann aber durch verschiedene Mittel '^icht roerden. Ein Blick in die Vergangenheit unb
V	in der Gegenwart lehren, bah bi; Xt,i Lie Graf Taaffe gewahlt, iveit ab vom A unb nicht ) » demselben fuhren. W.r wollen
^ ^Sch'm e r l i n g's Februarverfassung wurbe von
V	factisch	respectirt. Sie betraten ben
hftfelben insolange sie bte Regierung fur
n.nua bielten, die Berfassunq durchzufuhren. Jl a der Widerstand der Ungatn als un-^7 . i rirh leiate, gingen die Czechen in die starre V8re(fitr?tie Opposition iiber unb begannen die Vt r Žinlitif Es kam die Aera Belcredi \ t ^irung' der Nerfassung zu Gunsten der
friiitlrto n.
m n Helene Lange ist neuerd.ngs eme Schrift E.°uenbildung veroffentlicht roorben roelche einen fcs	sLricfct unb cine eingehenbe Besprechung ver-
D? V.-s<ch-«» di-I-- Sch-A »°- If, “
C 3WIeilWi'f‘ »“ b" in	Untn.
Vr ^	unb	das Abgeordnetcnhaus gerichteten
^m.n.ster »n enb ^ ^[)ere Madchenschule unb
xTflimmung, ausgesprochen, welche Ziele einer
V ®eflcl” uenbilbung ihr selbst foro.e ben mit ihr V,rfn	Frauen erstrcbenswerth zu sem schei-
^chdenken	nun	in der vorliegcnben Schrift
V ,	Siott	zu Gunsten dieser Bestrebungen.
^der M-inung ausgehend. das; vielleicht das Stu-\L s -vrouenfrage in anderen Lanbern eme i m ber v ^ Frage gcben tonne, woran es wohl V®0Tt „°“ tzgh die beutschen Frauen nicht etreich-
V m°Li alien Culturvolkern schon gelungen sei,
V ro°v8 %rauen selbst, ob an ben Mannern, ob
)k	beseitiaenden	auheren Lethaltnissen, bie-
W	eine	eingtchenbe Gchilderung desscn.
jie zunacyi^ .	.....	w
beit letzten Jahrzehntcn jut Hebung der
X—-^Tr-»ntnebmen die nachstehenben Aurfllhrungen 1	*) ®,Tit6neten Essay von Jlirgen Bona Meyer. Die
tf-tm ausgezero-	u&er	die	Amvendbarkeit	ber
^thingen flen auf deutsche VerhSltnisse passen in ^lischen EM _.b-tem Mahe auch auf unsere osterreichische,, S^n	allgemeines	Jnteresse	erwecken.
Samstag ben 24. Ailgust
Ins ertioni-Prci e: Einspaltige Petit-Zrile & 4 ft., fcei Wiederhovingen a 3 Er. — Anzeigcn bi< 5 Zkilen 20 kr.
Redacti on, Administration u. Expedition: Schustergaffe Nr. 3, 1. Slock.
1889.
Ungarn, aber auch „bie freie Bahn" mit bem ver-standlichen Winte an alle verfassungsgegnerischen Parteien, ihre Wiinsche geltend zu inachen. Der czechisch geroordene Prager Landtag roar nicht blobe, die foderalistische Richtung in Czechien geroann immer rnehr Dberroafier, man gucfte es ben Ungarn ab unb zog sich auf ben siaatsrechtlichen Stanbpunkt zuriick. Niemanb rouhte recht, auf welches Staats-recht er sich berufen soli: ob auf bie Wieberher-stellung bes Zustandes vor 1618 oder auf Ein-fuhrung ber bem Kaiser Ferdinand im April 1848 unter bem Drucke ber Strahenrevolution abgebrun-genen unb niemals actuell geroorbenen Wahl-orbnung, obet auf Ankniipfung un bie rein nbfolu-tistische verneroerte SanbeSorbnung. Aber ein „Staats-recht" muhte es fein unb als ber Ungluckstag von Sadvwa unb ber verfehlte Versuch, im Wege eineS „aufeerorbentlichen Neichsrathes" staatsrechtliche Orb-nuna zu machen, bie Phase Belctebi von ber Bild-flache des politischen Lebens verschroinden gemacht Hatte, ba fuhrte die gegeniiber den Czechen an den Tag gelegte Nachgiebigkeit zur Annaherung ber bis-her getrennt marfchirenben Feubalen unb Rationale«, zur pomposen Declarativn, zur Ausbehnung ber Passivitatspolitik auf ben Boben bes bohmischen unb spater auch des mahrischen Landtages, zur Pilgerfahrt nach Moskau, zum Memorandum an
Frauenbildung in England gethan ist. Das zur Zeit in Deutschland vorhandene Vorurtheil gegert England glaubt sie unberiicfsichtigt lassen zu konnen, ba sie sich mit ihtem Buche an bie Denkenben in unserem Bolke roenben will.
Ohne Zweifel roar letzteres richtig. 2Bir leiben jetzt vielfach auf bem ©ebiete des Bilbungsroesens an einer nationalen Beschtankung unseres Gesichts-kteises; es ist baher gut, ivenn uns Belehtungen zur Erroeiterung unseres Blickes geboten iverben. Solche Belehrungen iiber bas auf bent ©ebiete ber Ftauen-bilbung neuerbings in Frankreich Geleistete haben uns schon Dr. Wychgtan, in feinem 1886 erschie-nenen vortrefflichen Buche iiber bas weibliche Unter-richtswesen in Frankreich, soroie Bertha von ber Lage in ihtet 1885 in ben „Deutsche,, Zeit- unb Streit-Ftagen" veroffentlichten Abhanblung iiber bas hohete Mabchenfchulwefen Frankreichs feit bet Republik bargeboten. Helene Lange bietet uns nun auf ©runb ihtet butch eigene Beobachtung errootbenen Kenntnih ein Gleiches in ihtet gebrangten Schilbe-tung bessen, roas in ben letzten zwanzig Jahten, be-sonbers in Englanb, fur Mcidchenbildung gethan ist.
Vetstandiget Weife begann man bort mit Besie-tung der Bildung von Lehtetinnen. Zu diesem Zroecke ward 1848 daS Queens College in London etrichtet, bent schon im folgenden Jahte ein zweites, Bebfotb College, folgte; hervorragende Manner unb Frauen oereinigten sich zur Gtiinbung unb Erhaltung biescr Institute. In ben Sechziger-Jahren erroachte neuer
Napoleon................Ein	erneuertes,	verstiirktes	Auf-
flammen bes roitbeften qechischen Parteigeistes — bas roar bie Folge jener falschen Methobe. Sttahen-benionstrationen bes Ptaget Mobs, Hussitenpolitik mit aufreizenben Sranbteben auf ben Tabors, bas roaren bie Friichte ber Czechenfreunblichleit Bel-credi's, bie bem Burgerministerium anfanglich viel zu schaffen machten. Es beburfte allerdings nut des Erscheinens eines Koller, um die czechische Groh-mannssucht zu dcimpfen; die Seroegung lam zwar bald in Riebergang, allein das herannahende Ende des SurgerminifteriumS belebte sie mit neuen Hoffnungen.
Als Graf Potočki unb Taaffe ihre „Vet-stanbigungsverfuche" begannen, steigerte sich bet Uebermuth, wuchs bie Begehrlichkeit ber Czechen in's Mahlose. Die Pilgerfahrt Potocki'S nach Ptag enbete mit einem vollstanbigen Fiasco — roie bietz bieset ehtliche Mann selbst im Abgeorbnetenhause eingtstanb — sie fiihrte zu einer abermaligen Stei-gerung ber czechischen Ansptiiche, zu ber sixen Idee, dah bem „ungarifchen AuSgleiche" ein „bohmischer Ausgleich" auf bem Fuhe folgen miisie. Die Aera Hohenroart bestarkte bie czechischen Politiker in bieset fixen Jbee unb so schrooll ber bereits vor-hanbene Grohenroahn bis zum Delirium bet Fun-bamentalartilel an. Unb trotzdem roar btefe Mono-
Eifer zur Fotbetung einer besseten Votbilbung ber Frauen; man strebte barnach, bie Schulen butch Eintichtung von Priifungen zu vermehrter Anstren-gung unb Sorgsalt zu zroingen. Besonbets ben Be-miihungen ber Mitz Emily Davies gelang es, dah 1865 bie Local-(Orts-)Prkfungen zunachst in Cam-bridge, bald hernach auch in Oxford fur Madchen freigegeben routden. Diese Priifungen zeigten erst, roie crbarmtich es im Ganzen mit der Mabchenbilbung bcstellt roar, roie nothroenbig baher Besserung roar. Die Theilnahme ber Mabchen an biefen Priifungen follte aber mit ber Zeit auch ben Rachroeis liefern fiit bie oft bestrittene Fahigkeit ber Frauen, Gleiches leisten zu tonnen roie bie Manner; Mih Davies gab ihret Ueberzeugung von ber geistigen, sittlichen unb otonomischen Rothroenbigfeit ber Hebung ber Ftauen-bilbung auf bem eingefchlagenen Wege einen beted-ten Ausdtuck in ihrem 1866 erschienenen Buche: „Tlie higher education of women. Diese Jbeen fanben nach cifriger Besprechung in ber TageSptesse Billigung unb Unterstutzung bei einfluhteichen Man-nern. Man beschloh, einen Versuch zu roagen, ben Frauen die Univerfitdtsstubien zu etschliehen. Im Jahre 1869 rourbe in Hitchin, einige Stunben von Cambridge, ein Haus gemiethet, unb einige ber erften Universitatsprofessoren erklarten sich bereit, trotz grower Opfer an Zeit unb Bequemlichkeit bie Leitung bet Stubien zu iibernehmen. Mit sechs Frauen begann man; ftinf von ihnen bestanden nach einem Jahre das Vorexamen so gut,
manie noch einer Steigerirng in bent Augenblicke fahig, wo man sich im Besitze ber Macht wahnte; bo wuchs sie bis zu schanblichen Majestatsbeleibigungen und zu offenen Gewaltthatigkeiten. Enblich rourbe burch die Entlassung bes Ministeriums Hohenwart all diesem ©put ein jahes Ende bereitet; auf jenen Freudentaumel folgte fast unvermittelt erne grausame Enttauschung. Wieder muhte ben Czechen eine strenge Miene gezeigt roerben. Das Cabinet Auersperg sandte Koller nach Prag. Die Ruhe kehrte sofort wieber. In bem Mahe, als die Bevolkerung, zumal nach ben Landtagswahlen, einzusehen begann, datz die staatsrechtliche Orbnung nicht zu erschiittern sei, dah die Regierung feststehe auf bem Boden bes geltenden Rechtes, bah ber heftige Ansturm dagegen ebenso wenig nutze, als die hartnackige Politik ber Enthaltung, rourbe ber Widerstand unb die Unzufriebenheit schwacher. Dicse lebte schliehlich nut noch in ben Gemiithern bet Professionspolitiker, bie sich abet in die Sackgasse ber Negation unb ber Passivitat oerrannt, baS Volk nicht hinter sich hatten. Ohne dah bie Regierung mil einer Wimper zuckte, kamen die Czechen Mahrens in ben Landtag unb in ben Reichsrath. Sie hatten sich barob auch nicht zu beklagen, benn es ging ihnen bort recht leiblich. Balb baiauf traten auch die Czechen Bohmens in ben bohmischen Landtag ein, unb bie fortgefchrittenen Elemente ertlartcn offen, bah sie in ben Reichsrath gehen roitrden. Wenn wirklich bie czechische Bevolkerung unzufrieben roar, so war sie es nicht mit ber Regierung, sonbern rnit ber eigensinnigen Politik ihrer Fiihrer. Das „Volk" beklagte sich nicht uber „Germanisirung unb Unter* driicfung" — die ja auch thatsachlich nicht getibt rourbe — sonbern borilber, bah ihre Vcrtrauens-manner nicht bort zu finben sinb, roo liber bie roich-tigfien Jnteresien ber Bevolkerung entfchieben roirb, daS Volk oerlangte taut unb unzroeibeutig bie Be-schickung bes Reichsrathes.
Ein hervorragenber Diplomat, langjahriger Be-roohner Wiens unb genauer Kenner bet osterteichischen Verhaltnisie durfte baher mit Recht im Friihjahre 1879 auStufen: „Wie gliicklich ist boch bieses Oester-reich! Ruhig unb ftetig fchreitet bie innere Consoli-birung vor unb es hat seinen Frieden mit ben so verfchiedcnartigcn Nationalitaten zu fchliehen vet-
felben nun auch zum weiteren ©tudiutn bes mathe-matischen, refp. classischen Tripos berechtigt waten. Nach mehreren Jahten roeiterer angeftrengter Arbeit roarb auch bieh Stubium ehtenvoll absolvirt. Nun laufte man ganz in ber Ncihe von Cambribge, in ©irton, ein Stuck Lanb unb nahin ben Bau eineS eigenen College in Angriff. Im Jahre 1872 roarb baS Institut unter dem Namen Girton College er« off net, im October 1873 rourbe bas neue Gebaude bezogen. Das Institut roarb als ein Pflegetinb ber Unioerfitat betrachtet; cinzclne Mitglieber ber Uni-versilat unterrichteten NachmittagS an biefet Anstalt; manche Vorlesungen Horten bie jungen Damen auch mit den Stubenten zusammen an ber Unioerfitat. Jetzt hat bad Institut, dutch Legate gesichert, sich unter Leitung von Mih Welsch zu einent ftattlichen Bau erroeitert, daS an 100 ©tubentinncn umfaht. Nach bem Berichte von 1887 haben feit ber ©rundung schon 129 GirlonianS ihr Examen in Cambribge mit Ehren beftanben, unb zraar 44 in classischet Philologie, 36 in Mathematif, 1 in Mathematik unb (Sejchichte, 22 in Naturroiffenfchaften unb Phi-losophie, 14 in Philosophic, 8 in Geschichte, 1 in neueren Sprachen unb 1 in Theologie; auhetbern haben 29 ©tubentinnen bas Examen stir ben ge-wLhnlichen Grad eineS Bacliclor of arts beftanben. Die Zahl ber UntcrrichtBftunben ist gering, auf ©elbftarbeit roirb groHeteS ©eroicht gelegt. Dabei wird im Institut den Anspriichen eines freieren, ber Gefundheit forberlichen Lebens vollauf Rechnung getragen.	(gortft^ung	folgt.)
ftanben"; unb ein halbes Jaht barnach rourbe „Ver-fohnung" gemacht, rourbe ber staatsrechtliche ©onber-stanbpunkt bet Czechen neuetlich zu Ehren gebracht, rourbe bie Fabel von ber Unterbriicfung ber czechischen Notion officicll zugeftanben unb etnst genommen, rourbe Vetgiinstigung um Vergunftigung geroahrt unb in bem Mahe, als man geroahrte, rouchS auch bie Bkgehrlichkeit unb Unzufriebenheit, machte sich ber czechische „Volfsgeist" in immcr unbanbigerer Weise Lust. „Von Kuchelbab burch Koniginhof bis zum Wahlsiege ber Jungczechen bei ben SanbtagSroahlen"
—	so kann man bie Ersolge ber Versohnungspolitik ben Czechen gegeniiber kurz lennzeichnen. Wie konnte man boch, roo so klate histotische Bcroeise vorlagen, neuerbings so falsche Bahnen betreten?
Es ist schon an andetet Stelle ausgeftihrt roorben, roie Graf Taaffe nicht sowohl um ber Czechen, als urn ber Feubalen willen seine „Versohnungsaction" unter« nahm. War es ihm abet nicht Hat, bah er auch vom ©tanbpunfte bet bohmischen Ariftofraten falfch calculirte, wenn er sein ganzes Spiel auf bie eine Karte bieser unnaturlichen Allianz ber Cavaliere mit Ben Czechen setzte? War es benn moglich, zu uber-sehen, roie gtoh bas beiberfeitige Mihtrauen anfanglich gewesen unb wie unnatiirlich bie SSereinigung so vet-fchiebenartiger Elemente auf bie Dauer fei? Jeber-mann wuhte, bah Graf Clam bie grofete Muhe hatte, seine Stanbesgenossen zu diesem Bundnisie zu bringen, bah die einsache Thatsache, bah Clam im Jahte 1861 mit Rieger conserirte, ihn fast um jeben Einfluh bei bem bohmischen Grohgtundbesitz gebracht hatte. In-zroischen hatte sich allerbings Bieles geanbert, die Karl Schwarzenbetge, bie Lobkowitze, bie Hatrach unb viele Andere roaren national« Politiker geroorben unb bas Gtos ber bohmischen Ariftofraten ging mit, nicht aus Liebe zum czechischen Volksthum, sonbern au8 Hah gegen ben beutschen Freisinn unb auch beshalb, weil ber Racenhah sich wieberholt bei ben Czechen flatter gezeigt hatte, als ihr urwuchsiger unb ungeschlachter RabicaliSmus.
Muhte abet bieser Wibetsptuch sich nicht enblich benn boch einntal geltenb machen ? Hatte man benn vergessen, roie unroirsch ein gtoher Theil beS czechischen Voltes ben Kappzaum ertrug, ben ihm bie Allianz mit ben Feubalen anlegte ? Hatte boch Rieger zu eben ber Zeit, als Clam in bet Prager Gesellschaft fast verfehmt roar rocgen seiner Annaherung an bie Czechen, seine liebe Noth, ben nationalen ©esinnungs-genossen bie Zweckmahigkeit bieses Bunbes begreislich zu machen. Man ertrug dicse Allianz nr.r aid eine Allianz ad hoc, als Mittel zum Zweck. ,,Toho prv-niho vyhodime ven“, ties Rieger troftenb seinen Ge-sinnungsgenossen zu! „Das ist ber Etste, ben roir hinauswetsen, wenn wit butch ihn im Sattel sinb I" Dieh roaren bie echien ©esinnungen dieset treuen Alliitten gtunboerschiebenfter politifcher Tenbenz; einig roaren sie nut in ber Negation, tin Hasse gegen baS freisinnige Dcutschthum! Es roar baher ein Capital-sehler ber Regierung, um ber Feubalen willen im Wege von Vergiinftigungen bie Czechen befriebigen unb sie butch Dulbung unb Anerkennung ihrer sictiven „Rechtsiiberzeugung" iiberliften zu wollen. Ein Blick in bie VergangenHeit, eine unbefangene Priifung bet Geschehnisse ber letzten Jahrzehnte unb ihrer Erfolge hatte ben richtigen Weg gelehrt, ben man zu gehen hatte, man hatte eben, unbefiimmert um bas Geschtei ber cinfluhlos geroorbenen Fiihrer, einfach auf ber ocrfnffungsmiihigen Bahn beharren, billig unb gerecht gegen Jebermnnn nbminiftriren, abet non Stiemcmbein etroaS burch (ioncefftonen etkaufen fallen.
Damit allein ware bie czechische Fragc gel oft roorben. Man hatte es aber eilig mit bent ©traf« gerichte gegen bie ftijrrigen Deutschen unb gab auS Rancilne gegen die Deutsche« AlleS ben Czechen prcis. Nun murrt baS Volf erst recht. Nun hat man bessen Grohenroahn von AmtSwegen wieber gtoh-gezogen unb es besteht auf feincm ©chein 1 Die Re-
gierung mag ihn einlofen roollen-------------------^
ofierreichifche ©taat in feinent heutigen Rechttbestri^e tann es nimmertnehr!
politische Wochenuberjicht.
In sammtlichen Minifterien ist bet 6taat3‘ votanf chlag ftir 1890 fertiggestellt.
Wahtend bie liberalen Blotter bes In- tflti Auslanbes ben Besuch bes K aif er8 Franz Jvsks am Berliner Hofe in unparteiifdjen unb pattii* tischen Artifeln besprechen, nehmen bie Prager »Politik' unb bas clerifale „33aterIanB* enigegengesetzte Stil' lung ein. Die Berliner „National-Zeitung^ ermibetl beiben genannten Slattern Folgenbes: „Wit konnS die Czechen unb ben Einfluh, ben sie in Orsttt' teich auszuiiben meinen, unmoglich so ttagisch nehnti«-roie sie selbst dieh thun. In bet ©ptachenfrage zirh« die czechischen Fiihrer bie Menge hinter sich her; tonnen auch eine Abotbnung nach Paris zu Stoni! bringen, bie bort mit ben Franzosen sich »erbriiberi unb auf die fiinftigert Nieberlagen bes BunbesgenofsK ihres Kaisers ben ihr vorgesetzten Ehrenwein m* trinft. Wenn biefe Hetten aber im Lanbe mit antiosterreichischen Politi! Ernst mach6 unb ben Caren gegen ben Kaiser ausspielen rooQW so ware ihnen ein tlagliches Fiasco ftcher. Snkrf ist es allerbings, wenn das Wiener „93aterlanb" «#* hamischen Worten gegen bie Beziehungen zwischr" Deutschland unb Oestetteich - Uitgarn vorgeht. Gegner, roelche unter bieser Fahne fechten, foui«1 roir nicht unterschatzen; sie belagern unausgesetzt W Hofbutg und gtauben selbst innerhalb berselben ganz ohne Anhang zu sein. Im „$aterIonb" tom®1 eine Partei zum Ausdrucke, ber auch Oesttttti? nichts ist, als eine Karte im Spiele ber Jesuit«-
Die Berliner politischen Kreise auhern bie gro^ Bestiedigung uber ben Vetlauf bet Kaiset-S®1 sammenf unft unb erroarten von ihr in ber k’ ftimmteften Weise bie Erstartung ber europfliMf® Ftiebensvethaltnisse. Sichetem Vetnehmen na^ iibet bie zut Sptache gefommenen Einzelfragr* ein oollfommenes Einvctstanbnih etzielt wor>»a> unb insbefonbere ist zwifchen Bismarck unb nott) eine ibentifche Verhaltungslinie gegenflbet ^ stiinmten Orientsragcn mit Riicksicht auf land gefunbm roorben.
Der beutfche Reichstag tritt in bet zweitO Halfte November zusammen.
Der sranzosische StaatsgerichtShof verurtheu« Boulanger, Rochefort unb Dillon zut portation nach eineni befeftigten Orte,
Am 18. b. M. rourbe in Bern etn in
ten
rohesten Ausbrticken abgesahtes, gegen ben Bunde rath rocgen Ausweisung ber AnatchiI* sowie gegen bic politische Polizei unb ben Bund anwalt gerichtetes Manifest bet Schweizer SSn«** chiften an bie Atbeitet vertheilt. Die Poliže« co«‘ fiScirte bie vorgefunbencn Exemplate.
WocheuLhromk.
Kaiser Franz Josef fpenbete vor fern«» teise von Berlin 24.000 Mart zu wohtthatize, Sweden, hievon 15.000 Mart fUr bie Armen '»
Berlin.	,
Bei bem aus Anlah bes kaisetlichen ©eburt^ nm is k to in ©rai ftattgefunbenert
Freiherr v. Schonfelb nachsiehenben xouii• """ feiern heute Sr. k. u. I. Apostolischen MajeM A
Geburtsfest. Es ist Iciber MenfchenloS, °ah >>ch n
ben Wermitths mengt. Blicken wit iurU“ ““L ' T unfcten grijhten Freubentag vor Jahr u ^rL I sehen roir bie Hoffmmg Oesterteichs, I	unb
©tolz unb hochsteS Gliick, m wt ^ ^ute; ©chaffensfraft noch an befien Seite. ^ [je6fn, ber grohte, unfdglichfte ©chmerj i»
iq 5jflter nicht erspart werden. Doch er trug ihn ^tergeben, mit iibermenschlicher Fafsung. Unb worin tii er die Kraft, sich wieder aufzurichten?! In 'it tteuen Liebe seiner Volker, die in Palast unb mtc semen Schmerz mitempfanden, in jener bei-^iellos dastehenden tteuen Pflichterfullung, die sein t-l'rznetes Wirken seit vierzig Jahren gekennzeichnet. % re6en rvir in unserem erhabenen, heihgeliebten ^ttscher nicht nur die Verkiirperung otter Regenten-Wen dcs edelsten, grohmuthigen Herzens unb der ^lenbetften Ritterlichkeit, fondern auch baS leuch-3jorbilb bež Mannesmuthes in unsaglichstem 4nene. Doch nicht allein in unferem Herzen ira-(5, mjr® r0 sein Bilb fur immet; auch ti&er bieses Le8 Grenzmarken blickt es glanzend unb gewaltig
ft Wie hat ihn doch erst in ben jiingsten Tagen tin ung enge verbunbetes Volk, seinen eigenen jugenb-tL unb erleuchteten Herrscher an ber Spitze, mit
>d»i,ch°m Jub-l	wi- AN- h-b-n
°„kbar mit unseren Nachbarn unb Ka« štaben, mit benen wir ©chulter an Suiter kampfen roerben, roenn es gilt, tii.mnf unben, was f tc an Liebe unb unferem heihgeliebten Kaiser ^»taeaengebracht. Heute griiht ihn ber Jubel*
tw Volker unb seiner ihm bis in ben Tod ge-(C-tbaten. Unb so wollen wir auch hier Ver. Lmprt(,n cinaebenf beS heutigen Freubenfestes, als G ber *um Himmel gerichteten heihcsten Wunsche kLer erhebm unb aus treuen ©olbatenherjen ^ kRott erhalte unb beschiitze fur ungezahlte £\m(eren attergnabigften, heihgeliebten Monarchen S o fXrrn ben Vater seiner Volker unb seiner
te*Sn. s-°°. 3*f	-- -.d- h-«!
!‘,™Tli?°eiabt	W«<< de» B-such
W£rs Wilhelm in glanzenber Weise; am §2 s m, rourbe bcmfclben eine ©erenabe barge-Wii'an'ber 6000 Lampiontrager, 1100 ©anger \a Mufikbanden theilnahmen.
JL d eutsche K aiser sammt Gemahlin unb ^ M'-«,-Regent von Baiern wohnten am h ? sm ber Opernvorstellung in Bayreuth bei. Papst Leo fpenbetc ben Armen Roms 12.000
^ancLg p0m Konig 2 u b ro i g II. von Baiern Wotrtl iinb kostbar ausgestattete Gebetbuch routbe Cw«um in &»b." -m 37.000 M°.k on-
• in Victoria von Englcmb fpcnbete bem S?ismarck ihr Portrat; bicfer Act roirb putjten *> «te;fcn als ein erneuerter BeroeiS ber
V Betiehungen zwischm Deutschlanb unb Eng.
W angesehe"'^ ^ fand sich ein zahlreicheS Pu-^ 9,111f,« *	bem	Large bes Kronprinzen
« f in	ber	Kapuzinergruft m	Wien	ein;
V , 0 J, »tanje rourben niebcrgelegt. xtachtvoUe	stark,	ber Reichsraths-Abgeorbnete
6,	Baron	Giovanelli, einer ber
Jofrath ^ 0 a„	klerikalen Partei unb offen-
teuepen 9 2i6etaIi8mu8 in Defterreich.
Uftl Feinv	^ zgerichte bes osterreichischen Acketbau*
te. ms entnehmen ivir, bah bie Ergebnisse ber »iinijlerium iggg	6ejm Weizen schwach	mittel,	bcim
tnle vo	bcr Gcrfte beinahe	schlecht	unb
,*n! schwach mittel auSgefallcn sinb; Obst ist eim Hafe	’	n Kartoffel- unb Mben-Ernten be-
aušfonen bfcfun. itttbigenb	^er j I tretcii in Wien bie ©yno-
3«tV(t)ang([ifchcn Kirchc Augsburger JLn,b,ettift6er Confession zufammen. Auf ber Ta-«Db helver	.	Revision ber Kirchenversasiung
ktotbnunfl	trejsenb baS Schulwesen.
Sb Fragen-	"	-	•	—
t
stehe
L^7o'rige7'W°che kamen' in 3n a f a II e burch ben Genuh
liftun 0 6 f i>tn vor-
in Wien 30 Ver-von Schwam-
Die telephonifchen Verbinbungen zwifchen Wien—Bubapest unb Wien—Prag treten im October d. I. in Thatigkeit.
In voriger Woche sind in Wien in ben Drben ber „To chter ber ch r i ft I i ch e n Liebe" 45 Frauenspersonen eingetreten.
Die fur ben 1. k. M. projectirte L ass all e-Feier in Meibling bei Wien rourbe polizeilich verboten.
Am 18. b. M. fand zu Reichenberg in Boh-men eine ornithologische Ausstellung statt.
In Lemberg routden mehrere Personen roegen socialistischer Umttiebe verhaftet.
In Dalmatien geniehen rocgen Mangels an Schulen von 63.000 fchulpflichtigen Kinbern
38.000 keinen Unterricht.
Die Crebitbank in Fiume erjielte im erften Semester 1889 einen Reingeroinn von 84.637 fl.
Heufchrecken verrouftcten in ber Gegenb von Sjegebin 1394 Joch Felber.
Am 5. b. M. ist in Sharlottenburg ber be* riihmte beutfche Physiker Hermann v. Helmholtz geflorben.
Am 18. b. M. rourbe in 91 cm eine Bombe auf ben Palast Chigi geroorfen; 6 Personen rour« ben verrounbet.
Der Parisec ©tabtrath gab zu Ehren ber 13.000 in Paris verfammelt geroefenen G e-meinbe-Vorsteher aus Frankreich ein grohes Festmahl.
Die zur Unterfuchung bes geiftigen Zustanbes bes in Bonn internirten Furften Josef Sulkoroski berufenen Aerzte ertliirten benfelben als „geisieS-gesunb".
Der serbische Minifterrath beschloh, bie Jahres-Apanage bes Ex - Konigs Milan von
300.000 auf 360.000 Francs zu erhohen; Negent-schaft unb ©taatSrath fanctionirten biefen Beschluh.
In Bulgarien sinb russische Zeitungen verboten roorben.
In Montenegro herrscht Hungersnoth, in Mesopotamien bie Cholera.
|)rouim- mib Lotal-Aachrichien.
— (Des Kaisers Geburtstag) rourbe in ber Hauptstabt unb in alien Bezirks- unb Pfarr-orten Krains in entfprechenber Weise gefeiert. Am 18. b. M. friih 5 Uhr verfundeten Kanonenschiiffe vom Kastkllberge unb bie Reveille bet Militat-Musik-fapelle ben|Anbruch bes hohen Festiages. In allen Pfatt-kitchcn bes Lanbes rourben zum roeiteren Wohletgehen bes geliebten Monarchen Gottcsbienste obgehalten. — Der Herr LanbeSprasibent Baron Winkler fpcnbete aus Anlah bes pattioiischen Festtagcs 100 fl. ben hiesigen ©tabtarmen unb je 25 ft. bem Elisabeth-Jlinberfpitale, ber Kleintinberbemahr-Anftalt, bem Knaben'Waisenhause unb bem Madchen-Asyle. — Um 9 Uhr Vorinittags fanb nachst ber Lattermanns Allee eine glanzenbe Revue fainmtlicher in Laibach betzeit gatnifonirenber Truppenkorper statt. Um 1 Uhr MittagS versammelte sich bas gefammte DfficierScorpS in ber Glashalle bes beutfchen Casinos in Laibach zu einem aus 161 Gebecken be--ftehenben Bankett. ©e. Excellenz ber Herr FML. Ritter v. Keil ergriff bas mit Ghampngner gefiiHte Glas unb btachte bem obcrften Kriegsherrn, bem gnabigften Herrscher iiber so viele Rationen unb Millionen getreuer Unterthanen, bem leuchtenben Bor-bilbe aller Monarchen, bem Kaiser Franz Io-s e f, einctt Toast, roelcher in ben Reihen bes Offi-cierscorpS ein stttrmifcheS Echo fanb, mit ben begei-slerten Rufen: „Gott erhalte unferen Kaiser. Hoch! Hoch! Hoch!"— Bei bem 3% volle©tunbcn bauern= ben Festmahle concertirte bie Regiments-Musikcapelle, unb ftihtte ihre besten, militcirischen Charakter tra* genben Tonstiicke in's Treffen. (Die ©timmung roar
eine fehr animirte; fammtliche Gaste sprachen sich iiber bie Kochkunst ber Restaurateurin Frau Marie Zierer sehr lobend aus.) — In Brides fanb ein prachtigeS ©eefeft mit Concert unb Tanzkrcinzchen statt; auf fammtlichen ©chiehstaiten bes Lanbes unb auf bem hiesigen ©chatffchutzm-Schiehstanbe fanben K a i f et - Fest- unb Bestschiehen statt. — Der hiesige MiIitar = 23eteranenoerein beging ben Festtag burch ein Concert im ©afthaufe „Amerila“ nachst Laibach. —
— (KrainifcheS 2anbesmufeum.) In ber archioalifchen Ausstellung besinbet sich feit eini-gen Tagen ein von Herrn Anton Jaki6, Rebac-teur in Pola, gefpenbetes roerthvolles Nekrologium. Dasselbe ist auf Pergament geschrieben unb ent-ftammt ber St. ©ophienskirche zu Due Castelli in Jstrien, an roelcher im Mittelalter fogar ein eigeneS CoIIegiatcapitel beftanb, welches aber burch ben Bischof von Parenzo Anton Vaira im Jahre 1714 nach Sanfanaro veriest rourbe unb enblich 1840 baselbst einging. Das Titclblatt bes Rekrologes zeigt bie heilige © ophia, roelche in einer mit Delbtiu« men beroachfenen Sanbfchaft fteht, bie riickroarts burch bie Meereskiiste begrenzt ist. In ber Hanb tragt sie bas locale Wahrzeichen, bie beiben GafteHe. Untet bem Bilbe befinben sich in runben Mebaillons die Figuren ber hcil. Maria mit bem Kinbe, bes Evangeliste« Johannes unb Johannes bes TaufetS. Das Ganze ist mit einem Atabeskenranbe eingefnht. Die Miniaturen sinb gut erhalten, nicht ohne Ausbruck, oerrathen abet keme kiinstlerifche Hanb. Das Nekrolog enthalt bas voll-ftanbige Kalenbarium mit ben ©terbebaten, roelche sich jeboch nicht nur auf ©eiftliche, fonbern auch auf Laien bciberlei Gefchlechtes, bie mit ber Kirche in Verbinbung geftanben, beziehen. Jeber Monat bilbet vier Blattseiten, bie Wocheniage sinb mit Ziffern unb Buchstaben, foroie ben Tagheiligen bezeichnet. Dem Kalenbarium solgen slavische unb lateinische Gebete, ein in Roten gesctztet Matien-Hyrnnus, enblich fpatere Rachtrage, z. B. ein burch ben BisthumS-vicar von Parenzo im Jahre 1567 gefchloffener Ver-gleich unter ben GapitelSmitgliebern roegen ber Thei-lung ber geistlichen Einkiinfte. Auf bem ©chluhblatte besinbet sich bie Notiz iiber bie Entflehung bieses in-tereffanten Nekrologs. Es rourbe vom Canonicus zu Due Castelli, Thomas be Pinch o, iiber Anre-gung bes Pfarrers von Albona, Pasqua l Mari n c i ch, nach einem alteren Originate mit eigener Hanb copirt unb am 7. November 1535 vollendet. Eine ncuerliche Umgestaltung unb Erganzung etfuht das Buch dutch den Canonicus Johannes Rouis, roelcher sich mit ber Jahteszahl 1677 barin ver-ewigte. Die (Sintragungen ftammen von verschiebe-nen Hanben, bie altefte ist vom 19. Februar 1405, so roeit biirfte also bas vetloten gegangene Original zutiickgereicht haben; bie jiingsten Noiizen fatten in bie Zeii ber Uebertragung bes Capitels nach San* fanaro. Fiir bie Locatgefchichte Jstriens natnentlich ist biefe neue Enverbung bes „Rubotfinum8" hochst roichiig unb werthvoll.
— (Perfonalnachrichten.) ©e. Majefiiit ber Kn i f er hat bem Dberinfpector bet hiesigen Tabak-hauptfabrif, Hcrrn Johann Rezori, in gnabigster Anerkennung ber hctvorragenben Verbienfte, bie er sich um bie Hebung ber osterreichischen Tabatrcgie erroorben, ben osterreichischen Abel uerliehen. — Der Finanzconcipist Herr Dr. Johann Mrak routbe zum Finanzcoinmifsar unb bet Finanz Conceptspraktikant Herr Georg Konschegg z»m Finanzconcipisten, — Herr Dr. Anbreas Graf © ch a f f g o t f ch e rourbe zum definitiven Bezirkscommiffar, ber Regie* rungsconcipift Herr ©tesan Lapajne zum proviso* rifchen Bezirkscommissar, Herr Anton Klein zum befinitiven Regierungsconcipiften, bet Conceptspraktikant Herr Wilhelm Haas zum proviforifchen RegietungS-concipiften unb ber Saupraftikant Herr Karl Toman zum Bauamts'Adjuncten fiir Krain ernannt.
-	(Sterbefalle.) Am 17. d. M. starb hier nach langerem schweren Leiden Herr Anton Gettschet, Landesgerichtsprasident i. R., im 72. Lebensjahre. Er war 1817 in Ktaxen, Bezirk Egg in Krain, geboren, trat nach absolvirten Studien in ben Staatsdienst, functionirte in Gottschee, Planina unb Wippach als Bezirksvorsteher, rourbe im Jahre 1865 zum Lanbesgerichtsrathe in Laibach, im Jahre 1870 zum Kreisgerichtsprasibenten in Rubolfswerth unb im Jahre 1875 zum Lanbesgerichtsprasibenten in Laibach ernannt. Lanbesgerichtsprasident G e r ° tscher biente volle 42 Jahre bem Staate; er war tin vorziiglicher Jurist, mit einer reichen fnchlichen unb allgemeinen Bilbung ausgcstattet, eiu Beamter von seltener Gewissenhaftigkeit unb Pflichttreue, ein Mann von lauterstem Charakter unb strengem Gerech-tigkeitssinn. Die ausgezeichneten Eigenschaften sicherten ihm nicht nur cine hervorragenbe Stellung unter seinen Fachgenosien, sonbern auch bie ruckhaltlose Hochachtung aller Derer, bie mit ihm in naherem ober entfern-terem Verkehre standen. G ertscher war zugleich ein osterreichischer Patriot im besten unb ebelften Sinne bež Wortes; er war jeberzeit bereit, gemein« niitzige unb humane Bestrebungen thatkraftigst zu unterstutzen. Die beutschliberale Partei in Krain abet verliert in bem Dahingeschiebenen ein treues unb hochgeschatztes Mitglieb, bem fte ein bauerndes unb ehrenvolles Anbenken bewahren wirb. — In Strasische bei Krainburg verschied in Folge eines Hetzschlages Herr Michael P a ki 6, Viceprasibent ber Krainer Hanbels- unb Gewerbekammer unb Gemeinderath. Derselbe hat sich seinerzeit um bie Einfuhrung ber Holzwaaren-Jndustrie in Krain unb um bie Ausfuhr ber betreffenben Erzeugnisse verbient gemacht. Herr Paki6, ber sich ein ansehnliches Vermogen erwarb, testirte zu wohlthatigen unb Bercinszweckcn ben Be-trag von 4100 ft., unb zwar 3000 ft. bem biirger-lichen Armenfonde, 100 ft. bem čitalnica * SSeretne, 100 ft. bem Glasbena - Matica - Vereine, 400 fl. in Actien zum Narobni Dom, 200 fl. bem katholischen Gesellen-, 100 fl. bem Kranken-UnterstutzungS-Vereine, 100 fl. ben Stabtarmen unb 100 fl. bem Lichten-thutn’fchen Waisenhause. — Am 19. d. M. starb im Stadtchen Stein nach langerer Krankheit bet praktische Arzt Dr. Max Samec.
— (21 u8 bem Armee-Verorbnungs-blatte.) Aus ben Militar-Akabemien unb Gabetten--fchuleit wurben 145 Zoglinge ausgemustert unb zu Lieutenants ernannt, unter biefen bie Herten: Karl Danhof er beim 7. Felbjagerbataillon, Josef Rittcr Schithawsky von B a h n b r ii df beim 17. Jnfan-terieregiment, Rudolf Polj ©filer v. RutterSheim beim 5. Uhlanenregiment unb Franz be B o urcy beim 5. Dragonerrcgiment; Ferdinanb Zroi e d i neck Edter v. S u d e n h o r st unb S ch i blv beim 3. Corps-ArtiHerieregiment, Konstantin Gatti Ebler von Campofiore beim 11. Festungsartillerie-Bataillon unb Karl Balzar beim 6. Festu»gsartillerie-Ba-taillon. — Zu Cadett Officiers-Stellvcrtretcrn rourben ernannt: Franz K r č e l i č im 17. unb Jost'f K o-stanj c vi ch im 97., — zu Cadetten : Franz Ungar im 17. und Wilhelm Stengel im 22. Jnfanterie-tegimente.
— (Schlci st bad Collectur-Gesetz?) In ber „9ieuen Freien Preffe" laht sich cine Stimine oernehmen mit ber Frage: Wann enblich bas vom Krainer Lanbtage Idngft beschlossene unb von ber Krone fanctionirte Gesetz uber bie Aufhebung, be ziehungsweise AbIS sung von 11 r b a r i a I • @ i e-bigfeiten an Pfarren unb Pfriinbe-Nutz-nieher zur Durchfiihrung getangen roerbe? — In sammtlichen Kronlanbern Oesterreichs — nur Krain auSgenommen — rourbe dieses Gesetz bereits langst burchgefiihrt. Furchtet bie Lanbesregierung noch immer bie ungesetzliche unb unverantivortliche Opposition bet Ecclesia militans? — Die biehbeziigliche, auS Laibach an bie Nebaction bet „N. Ft. Ptesse"
gerichtete Cortesponbenz lautet, roie folgt: „Das von ber einst beutfch-liberalcn Majotitat des ktaini-schen Landtages geschaffene Collectur-Ablosungs-Ge-setz ereitte ein Geschick, roie taunt irgenb eine anbere berartige, von ber Lanbbeoolterung freubigst begruhte Neuerung. Zuerst beburfte eS, nachbem bas genannte Gesetz einmal bie faiferliche Sanction erhalten, eini» get Jahre, bis bie Lanbesregierung bie Vollzugsvor-schriften zu biefem Gesetze erlieh. Es ist ubrigens sehr die Frage, ob solche uberhaupt entioorfen und publicirt roorden roaren, roenn nicht das Organ ber krainischen Verfasiungspartei diese Stngelegenheit be-standig im Auge behalten unb bie Regierung vvn Zeit zu Zeit auf thre biehbeziiglichen Verpflichtungen aufmetffatn gemacht hatte. Mittlerroeile vollzogen sich roeitreichenbe SSeranberimgen im Lanbe unb bamit gteichen Schritt haltenbe Einschuchterungen beS Lanb* volkes. Nachdem bie national-clerifale Partei zur vollen Herrschaft gelangt roar unb ein ultraslove-nifcher Lanbes-Ausschuh bie Geschafte ber Ultramon-tanen beforgt, roagte es bie Lanbbevolkerung nir-genbs mehr, butch Berusung auf bas neue, hatt-ertampfte Gesetz gegen bie ber Geistlichkeit zu Iiefernben NaturalGiebigkeiten aufjutreten. Das Gesetz blieb bem Lanbcletus ein Dorn im Auge, unb dort, roo noch bie Grunbbesitzer ben nothigen Muth fanben, auf die Ausfuhrung deSfelben zu bringen, roaren es roieber deren bessere Ehehalften, die, roie so hausig bei ahnlichm, den Clerus ober bie „f!ooenifche Jbee" nahe beriihrenben Anlassen, bem Ganzen eine anbere Wenbung zu geben unb ben Frieben mit ber Geistlichkeit aufrecht zu erhalten rouhten. Die An-melbungen, welche bieses Gesetz im Gesolge hatte, befchrantten sich auf ein Minimum, unb roeitere liejjen auf sich marten. So besteht also ein Gesetz, bas ber Lanbbeoolterung grohe ©rleichterungen bringen sollte unb von biefer auch sehnlichst herbeige-wiinscht rourbe, im roahtsten Sinne des Wortes nur auf bem Papiere, unb bieh nur einzig unb aUein desroegen. roeil ber Clerus zur SBahrung seiner her-kommlichen Beziige unb Cingange gegen basfelbe, roo es nur immer angeht, Front macht unb ber Lanbes-Ausschuh nicht ben Muth finbet, bem Gesetze (Settling zu verschaffen."
—	(Uebet bie Action bet krainischen slovettifchen Hetzet in Karnten) erhielt bie „N. Ft. Pr." aus Klagenfurt nachstehenbe Original-Conesponbenz: „Die slvvenischen 2tbgeorbneten aus Krain, bie sich ebenfo unberufen roie u n u n t e t-richtet in bie karntischen Angelegenheiten tnengen, sollcn im Lanbtage, eventuell auch im Abgeorbncten-hause noch fcrner uberiviefen roerben, bah bie von ihiien erhobenen Beschivetben unb Beschulbigungen iibertrieben ober ganzlich aus ber Lust gegrissen sinb unb bah bie von ihnen iiber unsetc Schulverhaltnisse uerbreitetcn Nachrichten bie crassesten Unroahrheiten enthielten. Amtliche Erhebungen, benen sich auch gcist* liche Wiirbenlrager nicht entziehen fonnten, haben ergeben, bas) a lie jene Behauplungen nichtkarntischer Neichsraths-Abgeorbnetet, ivelche von ber Bernach-Iafsigung ber wenbischen ©chuljugcnb unb ber Ver-gewaltigung bes wenbischen Bevolkerungstheiles von Karnten burch unsere Schulbehorben sprachen, citel Humbug roaren. Es steht auf Grunb biefer amtlichen Erhebungen nun sest, bah in alien utiaquistischen Schulen unsetes Kronlanbes bie Schiilet ebenfo gut ober geivohnlich besset Slavisch als Deutsch zu lesen vermogen unb bah manche gegen bar Deutsche ge-richtele Petitionen nur in Folge falfcher Lotspiege-lungen von SBcnben unterjeichnet roorben sinb. Als solche ben roenbischen Gemeinben vvn i m p o r t i r t e n slavischen Hetzetn unterschobene Gesuche unter mntlicher Intervention in ben betreffenben Otlen ben unenvartet zu einer Skrfainmlung zusammen-berufenen Untersertigern vorgelesen roorben roaren, ba protestiiten biese feierlichst gegen bie Petitionen unb erllarten, bah ihnen bamals, als fie ihre Namen
unter berartige Schtiststiicke setzten, von ihren leichen ober beten Consotten ganz anbere Dinge alf Jnhalt bet Gesuche angegeben rouroen, als dieselbm roie fie nun zu ihrem Erstaunen von amtlichen D:= ganen zu HBren betamen, thatsachlich enthielten. ©<■ naueres bariiber roerben bie nationalen Hetzer jenseiti bet Kataroanken, benen bas friebliche Zusammenlebo beiber Volksstarnrne in Karnten so vethaht ist, bold oernehmen. Daran roerben auch bie nach ThunlichkeS geheimgehattenen Besuche, roelche einjelne national1 cletikale Abgeorbnete aus Krain zu Recognoscituilg^ zroecken ihren nun hier roohnenben Lanbsleuten uni Gesinnungsgenossen machen, nicht bas Geringfteanbei#-
— (Aenberungen im Postvetlehre. Das osterreichische Hanbelsministerium hat im verstanbnisse mit bem ungarischen gestattet, bah vet nun an auch Fahrpostsenbungen mit einer 2Bert§: angabe bis einschliehlich zroeihunbert ©ulben souol1 im internen Postoerfehre, als auch im intenicn oP<p reichisch-ungarischen Wechselverkehre unter ben in ^ 3Setorbnung vom 16. April 1877 normirten gungen ohne einen Siegelverschluh aufgegeben roetk* biirfen. Von biefer Begiinstigung find ©enbunj«11' roelche Golb ober Silber, gemiinjt ober in ©arrfn ferner Baatgelb, Werthpapiere, Pretiosen unb # Spitzen enthalten, auSgenommen.
— (Zum Saatenmatkte), roclcher am unb 27. b. M. in Wien abgehalten roirb, geht hiiiik um 3 Uhr Nachniittags ein Separatzug zu ermafeigt® Preifen von Laibach nach Wien ab.
— (Deffentliche Tombola.) Im Scuf! bes MonatS September finbet zum SSortheile ^ hicsigen allgemeinen Kranlen-UnterftiitzungS- unb 2>rt’ forgungs-23ercinc§ eine mit roerthvoHen Gelbge^'inn^ auSgcftattete Tombola ftatt.
— (Der Strike ber Sergarbcit<r in Trifait, Hrastnigg unb Sagor ist bcenbet, ^ 19. b. M. sinb nahezu fammtliche Snappy S.i got angefahren, nur 37 haben bie nicht roieber aufgenominen. Die Militaraffiften} '1* nach Laibach zuriiefgefehrt. Die BergwerkSuntern« mung bewilligte ben Hauern ben hoheren
lohn mit 1 fl. unb ben Gebingarbeitern eine 12p“' Ciiitige Lohncrhohung. Am 19. b. M. fanb Kreisgerichte in Cilli bie Schluhverhanblung 9eS{” 46 T r ifa ile r K n a p p e n roegen Auflaufes es roiirben 6 freigefprochen, bie ilbrigen 40 |B Sinne bet Anklage oerurtheilt, unb zwar zu bfit Tagcn Arrest 25, zu siins Tagen 8, zu cij{r Woche 5 unb zu zivei Wochen 2. — Um die ivaltigung bes AtbeitetsttikeS in ©agot h»k Pj! ber Sittaier Beziikshauptmann Herr Grill roesentliches Verbienst erroorben. Der unliebfanii, von frentben Agenten in Scene gesctzte Strike sa» butch einen zu ©hren bes Kaisers abgehalten^ Gottesbienst, bem Staats- unb GerocrfsbeamK, Dfsiciere, Truppenabtheilungen unb fammtliche Arbeit jurutfgefehrte Knappen anroohnten, setn*1 Abschluh.	L-.-.J
— (Det Staatsbahnhof bet Sro^ prinz Nubolssbahn in Laibach) roir f Vemehmen nach burch ben Zubau von 2Bar(esa erroeitert roerben.	.
— (DaS Toutistenhaus in Wo^eink F e i st t i tz) erfreute sich im Laufe biefes on eines recht zahlteichen Befuches. Die M 3°IJ
zitiger’s Nestauration biShet ,eu^cro?.- ( Touristen sinb voll bes Lobes iiber die *> hciten ber Wochcinet See- unb Gebirg a unb iiber bie in obiger Nestauration gefunbene table Unterfunft.	„	. „
— (Schabenfeuer.)	In » W
G°d-I»>>,ch b-i	at.
3 2Birthfch(iftsgebaube nut 17 ^ebe g
gebtnnut.	-».ite in Lip-
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Qriainal - Telcgramme
■ des ..Kaibacher Mochenblatt".
s Wi en, 23. August. Das Amtsblatt ver--je Erneimung des Bezirksrichters Guido Echn ed itz in Stein zum 2andesgerichtsrathe in
23. Angnst. Die Verhaftnngen socialistischcr Umtriebc baucnt fort, cv f (ji l 23. August. Namens dcr vereinigten Liuken gratulirten Chliimccky, Auspitz, Ktbncr und Jaqucs zum hentigcn 84.Geburls-
lfl8c	August.	Jm	Jndiistriebczirke
»»»..nnil-Slbiirding urnrbc auftntt dcs verstorbenen Abaeordneten Klinkosch dcr Apotheker Kyrle als
Candidat^lttlfgcstellt.  ----------------------------
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Zur VerliQtunf von TAiiwclmiigen bpg^hre man aoi-drQcklivb Bvrgpr'n TIioerHelfe unU acbte auf die bier ab-gedruckte Hchuttmarko
Bei hartiiJLcklgen lleutlelden wird an StelV- der Tbeer^eife mit RrMg
Merger’s med.Tlieer-Ncliwelelsclfc
sngewendet.
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fegen Haul- und KopliiueHchlfcKe der Kindm, eowie ale unQbertrelfliche coeme-iscb«' WuNrli- und Hudcneire fQr den I4gllelien Bedarf
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Van den Qbrigen Merrer’iiclirn ^rlfrn terdienen inibeetiudere »men hervorgebuben in wwiden : Bmr.eeaelle mr Verfeineruug dee TeiuU; eelfe gegen Wimmerln ; VarlMilwrlfr zur Mltiung der llaut bei Blattemair > nnd al» deeinfloir« nde Seife; lrlilh> elwelfe iregen lt"«.umati»mu- u- t,*e‘c , rltbe; ntmmerapreiaenncire H«br wlrkwam ; Tnnnlneelfe g®g®n So.6 fftsse und gegwu da- Auifallen dor Haare; Zalmeelfr bfeteM Zahnre iilg K mittel. HetreflH alter llbrigen Brrger'wrlirn Nelfen rwrwrieeu wir Broechftre. Man begehre stela Berger’* Melfrn* -ia ee lahlreicbe wtrfcung lmitationen glbt.
Fabrlh und llaupivereandt: ii. I1KLL A* « «,»»,» ,
Prftmllrt mit deni Bhreiidlplom aut d«r intwrnationalen Pn
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Laibach-