Vereinigte Gedruckt mit Edlen von Kleinmaner'schen Schristen. Freitag den i3. Oct 0 bcr 1 81 5. K r i e g s s ch a u p l « tz< ^)cr FcldmarschaU Fnrst Blücher ist zu Paris angekommen; er nimmt wie es hetßt , sein Haupt- Quartier zu Versailles. Ucber-haupt bemerkt man bey der Preuss. Armee mehrere Dislokazioncn." Die Fcstnng Montmedy ist am 20. Sept. unter den Befehl des Prinzen August v. Preußen von preuß. Truppen erobert worden (W. Z.) „Wir erhalten c> Litres Bier, 120,000Litres Wein, 2/,,«n0 Litrcs Branntwein, 15,000 Pfund Rauchtabak, 60,000 Maas Haber, 36o,c>oa Pf. Heu und ebenso viclStroh. Um dieser Requisition Genüge zu thun, so hat der Prefekt eine allgemeine Personal-Kontribution ausgeschrieben. Nach Berichten aus dem Elsaß vom 27. September, hat das, mit Belagerung der im Rücken der Armeen gelegenen Festungen beauftragte Preussische Corps, unmittelbar nach der Uebergabc von Longwy sich gegen Thionville gewendet, um diesc Festung, wen« ste sich nicht ergäbe, ebenfalls zu belagern. Man sagt, daß sie sich ohne bedeutende.Vertheidigungsmittel benndct. Zu Metz und Saarlouis ist man daher in grosser Bewrg-niß wegen eines gleichfalls bevorstehenden Angriffs. Die dort gestandenen Russen sind bereits abgezogen, nachdem sie lange zuvor die .Vlokade von Metz, aufgehoben hatten. Ein Theil der Russen marschirt noch immer durch das Mosel-Departement. Die Dislokazion der verbündeten Truvpeu im Elsaß dauert fort. Die lönigl. Bayerische Armee, iv^lchc in der Gegend von Orleans kantonirt, ist 20,000 Mann stark. (W. Z.) Die Gazette de France meldet aus Lyon vom 2.3. Sept.: „Da in Folge des Pariser Vertrags zwischen den verbündeten Machten und der Französischen Negierung7 das Oe-stcrreichische General - Gouvernement auf ör!, so haben Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich die Auflösung desselben verordnet. In Ecmäßheit dieser Herordnung ist dcr Herr, Eouvcrncur am 2/,. Morgens nach Oesterreich abgereist. Der k. k. Intendant und Gouvernements - Kommissar, von Wüllcrs-dorf, bleibt noch au seinem Tosten, um für die Abschliessuttg der Geschäfte des erwähnten Gouvernements die nöthigen Weisungen geben zu können. (W. Z.) Oesterreichische Staaten. Wien. Se. f. k. Majestät haben Paris am 29. September verlassen, um sich nach Dijonzu begeben. Allerhöchstdiesclhen trafen an diesem Tage zu Melun ein. (W. Z.) Deutsch l a n d. Ein Artikel aus Worms vom 17. Sept. in einer Frankfurter Zeitung meldet: „Ge. Maj. der Kaiser von Rußland haben den Ein- wobncrn des linken Nbeinuftrs eine neue Wohlthat erzeigt. Auf Horjiellungcn des Generalintendanten v. Cancriu h('t dcr Ober-befcblshaber Graf Barclai dc Tolly Befehl gegeben, die in den Magazinen dcr Russischen Armee befindlichen Vorrätbe zum Unterhalte der russ. Truppen während iüresDnrch mar-sches durch die Lander des linkcn Rheinnf.'rs zu verwenden. In Folge dessen batte dcr Staatsratb v. Averin sim bcci'.r, diese Magazine zu öffnen. Die Einwo'ner sind von Dankbarkeit für diese Wohltl^t'durchdrur'.gcn und segnen den Monarchen, von dem sie he r-rührr>< (B, v. T.) Obcrrbein den 19 Scpt. Diejenigen österrcichlschcn Truppen, die, wie schon gemeldet, !eit den n. di'ß aus dcr Gegend von ^>traßburg oufdas reckte Rhein-ufer zurück kehren, baöen Ncftl^, EUmär-sche zu machen, um dcsto schnc'ler nach Oesterreich zu kommen. Dem Gerächte nach ziehen sie sich über W«n nach Gallien. I t a l t e n. Mailand. Am 1^. September ^am Lu->cian Vonaparte, von eine'n österreichischen Ossizicr begleitet, durch unsere Stadt. Er begibt sich nach Rom, wo cr unter pabsili-chcr Aufsicht bleiben wird. Andere behaupten, er besuche bl.os stinc kranke Frau daselbst, ^. ^ (KVZ.) F r a n kr e t ch. , Die AHrelsc dcr verbündeten Monarchen, welche auf den 24. September festgesetztwar^ ist dcm Vernehmen nach, verschoben worden. Die Pariser AnNszeitung vom 25. Sept. enthalt folgendes: Paris den 2/^. September. Dcr König hat zu Ministern und Staats ? Sekretären ernannt: Für die auswarfen Angelegenheiten: tzen Herzog von Richelieu, Palr von Frankreich- Für das Kriegswesens den Herzog von Heltrc, Pcir von Frankreich, Für das Seewesen und die Kolonien: den Vicomts Tubouchuge, General-Lieutenant. Für das Innere: den Grasen von Vau-blanc, Departements - Prefekt der Rhone-Mündunsjen» Für die allgemeine Polizey: den Herrn de Eazcs, Staatsrath. Ueber die Ministersiellcn der Justiz ünd der Finanzen hat dcr König noch nicht verfugt. Sc. katholische Mai. dcr Kömg von Spanien hat, wie diese Zeitung meldet, dem Herzoge von Verry den Orden des goldenen Vliesscs übersendet. Es 5eißt nun, derHsrzog von Wellington würde über alle in Frankreich zurückbleibenden Truppen der Alliirtcn das Oberkommando führen, und sein Hauptquartier in Brüssel aufschlagen. Die zu dieser Armee gehörigen Preussischen Truppen verbleiben unter dem Oberkommando des Fcldmarschalls Fürsten v. Blücher, welcher sein Haupt-Quar-ncr zu Versailles hat. (W. Z.) Der Monitewr vom 26. September meldet !^Der Herzog von Orleans, welcher durch ein Schreiben des Königs berufen worden ist, dcr Eröffnung dcr nächsten Sitzung dcr d'eyden Kammern^ beyziuvobnen, hat unverzüglich d?n Landsch in der Nähe von London, wo sich derselbe mit seiner Familie anfbicltf, verlassen, um sich nach Paris zu begeben. Letztere ist jedoch in England zurück geblieben,. Der ^ürsi ron Tallcyrand wird , wie man versichert, ungeachtet cr das Ministerium her auswärtigen 'Angelegenheiten niedergelegt bat. die Unterbandlungen mit den Hrn. Ministern d?r verbündeten Machte dennoch fortsetzen. Dos Journal dcs Debats enthält einen langen Artikel zum Lobe des Herzogs von Richelieu, dessen Betragen seit dem ersten Andcginn der Nevowzwn vcrchcidigtnnd, als röll'g tadellos dargestellt wird. Am Ende macht der Lobrcdner auf die glücklichen, niit dcm Nahmen Richelieu verbundenen Erinnerungen aufmerksam, und zitirt deu Ausruf PeterS des Grossen, als er das Grabmahl des Kardinals Richelieu betrachtete: „O, grosser Mann, lebtest du noch, so böthe ich dir mein halbes Reich, um die andere Hälfte regieren zu lernen!" ) Mann eingeschifft wurden, welche unter Bedeckung des Linienschiffes Berwick von 74 Kanonen, nach Korsika abgeführt worden sind. Mürat soll sich noch daselbst heßndcn. Nach späteren Berichten aus Gc< nua sind diese Truppen bereitswicdcr daselbst ausgeschiss^worden. (W. Z.) Z)cr Kapitän Mattland, von Bellcröphon war a?n 1/,. v. M. zi7 London angekommen, und hatte de,n neuen Gouverneur der Insel St. Helena die ^ooo Napolconsd'or übergeben, die man unter Bonapartc'sEigenthum gefunden hatte. Es heißr? der Gouverneur werde diese Summe in Handen bcbalten, und Bonavarte nur so viel davon, verabfolgen lassen, als man nach den Umstanden für zweckdienlich erachten wird, ihm zu seinem Gebrauche zu überlassen. (K. Z.) M i s c e l l e n. Zu London erschien cn:e Kari-atnr, Bo^ naparte's Landung auf S^r. Helena vorstellend. Die Einwohner eilen, auf Nattc», reitend, an den Strand, um sich derselben zu widersetzen. Napoleon seinerseits sitzt auf einer Tigcrwtzc; die ihn begleitenden Kom-nnssarien ailf andern allegorischen Thieren. Sie tragen Fabnen? auf denen die Wohlthaten verzeichnet sind, die Napoleon der Insel verheißt: Kontincntalsystem, Konscrip-tion 7c. (B. v. T.) Zu London wurde unlängst eine Frau von ihrem Ehemanne öffentlich um 6 Pfenninge verkauft. (Pr. Z.) Vom Marsckall Blücher, welchen Namen man auf, französisch, Blüschar, ausspricht, machen die Pariser den Calcmbourg: tt no^ ^f !<- l^>.,^()j,..i. ^ Ein Wortspiel, der Liebste oder der Theuerste. > (G. Z.) Wechsel-Cours in Wien am 7. Oct. i8i5. Eonventtonsmünze von Hundert 3^2is6ß.