»Berw»lt»»a: A Wotbau««afff Wr. M» Stlrsion Jh. Jl. ijitertrrt««. Vt,llgsdei>i»l,ui.ge, MV J Sinjeleitete Mmr: «nlnatmt tft C»nn- a Hftee-Ufic ton »l—11UH1 Mm. H«n»I»(( n!0 nktg u n g fleii->*nto SO.«so. Kr. 3 Araumwert. Frau Hofrat Stehling, dir prächtige jugendliche Brünette, die <,lle Männeraugen in dem vielbesuchten Badeorte an der Nordseekiiste auf sich zog, lag be-quem aber etwa« gelangweilt in ihrem Slrandkorb. Ihr Gatte war noch in der UniversitätSäadt zurück-«ehalte»; seine Semestervorlesungen gingen erst kommende Woche zu Ende. Sie sehnte sich auch nicht heftig nach ihm. Denn Professor Stehling (Hofrat ließ er sich nicht so gerne nennen, wie seine junge schmucke Frau) war, wa« man so einen Pflichtmenschen nennt. So einer, der sich seine Pfiicht von selbst erweitert und ihr dennoch gerecht wird. Aber ein wenig einseitig, wie die meisten Fachgelehrten. Sein neuestes Buch voll tiessinniger botanischer Betrachtungen hatte sich Fran Corona eingepackt, weil es gerade von der Dnickerpresse gekommen war. Möglicherweise konnte man doch ein wenig diskret damit renommieren; denn daß sie nicht im Ernste darin lesen würde, stand für Frau Corona Stehling längst fest. Ihr Gälte hatte es ja schon im mündlichen Verkehr, beim abendlichen Zusammensitzen, vergebens versucht, die junge Frau siir fei« Forscheu zu interessieren. Sie hatte da« alles gräßlich langweilig gefunden, und er halte sich entsagend seiner stillen Arbeit zn« gewendet, sie aber beschäftigte sich mit Konversation und leichtem Flirt. Ging da nicht eben der junge Privatdozent HelmenSdorff vorbei, mit dem sichs so nett plauderte E«llt Samstag» 8 Zanuar 1910. und den die Frau Hosrat so gerne leiden mochte? Gewiß war ers, und Frau Corona rief ihn au. Er war erstaunt, sie hier zu treffen, und zwar offenbar aufrichtig. Da« gefiel der Frau Hosrat nicht; sie hätte e« lieber gesehen, daß er gewußt hätte, sie hier zu treffen. Aber sie unterdrückte ihre Enttäuschung rasch und die Begrüßung litt nicht darunter. ..Wie geh« e« Ihren Kleinen, Frau Hoftat?" ftagte der junge Mann. „Nun, ich denke ganz gut, sonst hätte mirs niein Mann doch wohl geschrieben; in nächster Woche kommen sie übrigens mit ihm her. Es ist nur ein Kreuz, daß uns dann gerade das Kinder-mädchen abtrünnig w.rden will und es ist mir noch nicht gelungen, einen Ersatz zn finden." „Aber hier brauchen Sie ja doch wohl kaum eines, gnädige Frau I Da werden Sie ja doch wahr« scheinlich gerne selber mit den Kleinen baden und durch den Sand strampeln und Steinhütten bauen und das Bäumchen wechseln---" „Ich könnte nicht behaupten, daß mich ein solches Idyll, wie Sie es da malen, allzusehr reizt. Mau kommt meist nicht mehr zu sich selber, wenn man Kinder bei sich hat und sich ihnen widme» muß. Es ist ja überhaupt sür eine Frau in meinen Jahre» keine so ungemischte Freude, schon mit zwei Kindern gesegnet zu sein \" sagte die Fran Hoftat und lächelle den vor ihr stehenden HelmenSdorff verführerisch an. §3 »Nun ja" — meinte der gedehnt; „das läßt 35. Jahrgang. Preiserhöhung vor zwei Iahren vielleicht eine Wir-kung ausgeübt; heute, nach den Weinpreisstürzen der letzten Zeit hat der Bierkonsum dort, namentlich !rn Mittel« und Unterland schon eine natürliche Einschränkung erfahren. Und nun die Branindustrie und das Elend, das ihr und allen damit zusammenhängenden Ge-werben droht. Unsere großen Brauereien des Landes, die gewiß auch ein kritisches Jahr hinter sich haben, werden diese Steuer nicht zu fühlen haben, bei ihnen spielt der Export eine große Rolle nnd ihnen kommt der natürliche Prozeß des unaufhaltsamen Unterganges vieler kleiner Brauereien immer wieder zugute, ein Prozeß, der in den magersten Weinjahren. in den achtziger uud neunziger Iahren begann und auch durch deu Schutzverband der Brauereien nicht aufgehalten wird. Bei ruhiger Erwägung aller Tatsachen wird jeder Unbefangene begreiflich finden, daß unser Landes-auSschuß nach dieser Steuer greisen mußte, umso« mehr, als der Staat, wenn es auch in letzter Zeit erst mißlang, in Kürze gewiß wieder nach dieser Steuer greifen wird. Grundfätzlich wird wohl jeder gegen eine solch« Art von Steuerleistnng sein, die Not aber macht oft die schönsten Grundsätze zu nichte. Reine Not war es, die unseren Landesausschuß dazu drängte; und hätten wir ihn in dieser Lage »erlassen sollen nur um uns populär zu machen? Vertraurnsmänurr - Versammlung. | Freitag nachmittag fand in Gemeinderatsaale eine vom Deutschen Vereine in Cilli einberufene sich am Ende begreifen, wenn auch ich immer ge-glaubt habe, es wäre daS höchste Glück jeder Frau, Mutter von wohlgebildeten und begabten Kindern zu sein. Bei meiner lieben Mutter ist das nämlich so gewesen.' Der junge Mann hätte sich in Erinnerungen vertieft, hätte ihn nicht ein leichter Fächerschlag auf den Arm geweckt. „Aber Herr HelmenSdorff, muß denn alle Welt spießbürgerlich sein? Heutzutage möchte doch eine Frau von Erziehung auch sozusagen selbst eine Persönlichkeit sein! Sie kann sich doch nich ausschließlich anderen widmen, und wenn es ihre Kinder wären I" „Und worin bestünden dann diese Persönlich» keitsinteressen der Frau von Erziehung heutzutage, Frau Hoftat?" „Ja. das ist nicht so einfach gesagt. Aber man will sich doch nicht selbst ausschallen aus dem In-teressenkreis der anderen, indem man zur lebendigen Sorge für Mann und Kinder wird. Oder möchten Sie vielleicht eine Frau, die nur den Gatte« und die Kinder pflegt, in der Küche und im Keller herumfegt und von aller Welt als ihr eigenes Dienstmädchen angesehen wird? Man muß sich doch auch den WohltätizkeitSveranstaltungen widmen und sich persönlich nicht zum Aschenputtel machen und zuweilen ein gutes Buch lesen usw.!" „Wie ich sehe, lassen eS daran gnädige Frau nicht schien. Darf ich sehen, waS für Lektüre Sie da gerade so eiftig beschäftigt hielt?" „Es ist das neueste Buch von meinem Mann; Zur Erhöhung her Jandrstürraufiagr. Vom Landtagsabgeordneten Dr. Eugen Negri. Jedem, der auch nur eine oberflächliche Bor-Peilung von der Lage unserer Landesfinanzen hat, muß das eine klar werden, daß etwas geschehen muß, um diesen ungesunden, aus die Dauer ganz unHalt-baren Verhältnissen zu entrinnen. Bis zum Vor-jähre gabs wenigstens für Optimisten einen Trost in der erwarteten Sanierung der Landesfinanzen durch die Regierung. Diese Hoffnung ist nun auch dahin, da der Staatshaushalt selbst in bedenkliche Unordnung geraten ist, und von der Seite für länger« Zeit nichts zu erwarten ist. Da gibtS nun nicht« anderes mehr, als „Hilf dir selbst". Dem jährlich über drei Millionen betragenden Defizit muß irgendwie zu Leibe gerückt werden. Dazu kann man die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben herabsetzen. Letzteres ist gewiß möglich und soll schon heuer ernstlich versncht werden, doch werden derartige, durch Streichen und Sparen erreichte Erfolge sofort durch die automatisch sich einstellenden Mehrerfordernisfe in unumgänglich not-wendigen Sachen wettgemacht. Die äußerste Spar-samkeit kann also höchstens eine Erhöhung der Aus-gaben verhindern, die Ausgaben selbst aber kaum herabsetzen. Bleibt also noch die Erhöhung der Ein-nahmen. Die den Ländern vom Staate überlassenen Einnahmen und Steuerquelle» sind von Hans aus wenig entwicklungsfähig und geeignet bestehende Härten nur noch zu vermehre». Ich verweise dabei zum Beispiel aus eine mögliche Erhöhung der Um-lagen auf die Hauszinssteuer. Eine solche Erhöhung würde natürlich von den Hausbesitzern auf die Mieter überwälzt werden; angenommen, ein Hausherr hätte durch eine Erhöhung 100 Kronen mehr an Umlagen zu leisten, so müßten ihm seine Mieter dasür 200 Kronen mehr ZinS zahlen, da ja die Hälfte davon sofort Freund Fiskus in seinen bodenlosen Sack verschwinoen läßt. Nicht viel besser steht e« mit de» Verbrauchssteuer», die vor allem das arbeitende Volk hart treffen und es mit sich bringen, daß der Kleinste fast ebensoviel leisten muß, als der Größte. Von ähnlichen Gesichtspunkten ausgehend hat der Landesausschuß bei der Erwägung der Bedeckung des Defizits nach der von der Regierung gnädigst über-laffenen Biersteuer gegriffen. Eine Erhöhung der Landesbieranflage würde einen Ertrag von über eine Million Kronen abwerfen, wa« einer Umlagen-erhöhung voll sechs bis sieben Prozent entspricht. Wenn daS Bier auch manchen Kreisen zur Notwendigkeit geworden ist, ein Lebensmittel ist eS doch nicht geworden, es ist vor allem ein Genuß-mittel und mit bestenerten LebenSmitteln wie Zucker, Salz usw. nicht aus eine Stufe zn stellen. Eine ausschließliche Erhöhung der Umlagen nm 12 bis 15 Prozent hätte nicht nur alle Schich-ten der Bevölkerung treffen müssen, sie hätte auch einzelne Kreise besonders hart getroffen. Der GewerbSmann, der plötzlich um 15 Prozent mehr Umlage»» ans seine Er»verbsteuer und gleichzeitig eine Erhöhung des Mietzinses sür Wohnung und Ge-schäftSlokal ersahren muß, wird dadurch sicherlich härter getroffen als durch die Erhöhung des Bier-liters um 2 Heller. WaS nun die Nächstbeteiligten, die Gastwirte anbelangt, die selbstredend diese Steuer aus das Publikum übewälze» müsse», und die nur einen Rückgang des Bierkonsums als Schreckgespenst sehe», so wird das wohl allgemein als übertrieben erscheine» müssen, besonders in bezug auf das städti-sche Gastgewerbe. Am flachen Land« hätte eine Bier- Seite 2 Deutsche Wacht Nummer ? müssen, »och die Gastwirte selbst getroffen werden, weil ja die Gastwirte die Erhöhung aus die Konfu-menten werde» überwälze» können. Eine» Schaden der Erhöhung wird nur jener Teil der Arbeiter-chast, welche bei Feuer nnd Eisen arbeitet und für welche sich die Notwendigkeit eines starken Bierkon« sums aus ihrer Beschäftigung ergibt und für welche daS Bier in der Tat ein Nahrungsmittel ist, haben. Es gibt jedoch eben keine andere Steuer, durch welche die Arbeiterschaft nicht auch getroffen werden würde. Abgeordneter Dr. Engen Ncgri betont die Notwendigkeit, daß ihm in dieser Frage freie Hand gelassen werde und verwies darauf, daß die deut-schen Abgeordneten des Unterlandes aus politische» Gründen nicht gegen die Mehrheit Stellung nehmen können. Die Stadt Rann habe sich gegen eine ans-schließliche Erhöhung der Umlage ausgesprochen. Er selbst sei aber gerne bereit, gegen die Erhöhung der Bierauflage zu stimmen, wenn man ihm einen entsprechenden Ersatz dafür bezeichne. An die Ausführungen des Abgeordneten, welche mit lebhaftem Bcisalle zur Kenntnis genommen wurden, schloß sich eine lebhafte Wechselrede, in welcher Herr Hotelier Anton Neubrunn er in Ubcrans sachlicher Weise den Standpunkt der Gast' wirte vertrat und an den Abgeordneten das Er-snchen richtete, den Interessen des Gastmirtestandes sein Augenmerk zuzuwenden. Er sprach insbesondere die Befürchtung aus, daß durch die Erhöhung der Bierauflage der Bierkonsum wieder zurückgehen werde, wodurch der angestrebte Effekt ja doch aus-bleiben werde und vertrat die Anschauung, daß eine Erhöhung der Umlagen jedenfalls eine gerechtere Aufteilung der Lasten mit sich brächte. Er wies auch darans hin, daß andere dentschnationale Abge-ordnete wie Wastian, Dr. Kaan und Einspinne? gegen die Erhöhung gestimmt Hütten. Herr Dr. Negri erwiderte, daß bei so inancher Abstimmung die Bedachtnahme aus die besonderen Berhültuiffe des Wahlbezirkes Richtung gebend ge-wesen sei. Herr Sanitätsrat Dr. Gregor I e s e n k o wies darauf hin, daß Dr. Eugen Negri die Frage weit-schauend überblickt habe und ganz unbefangen ledig-lig dem Gebote feines Gewissens folgend, eine aller-dings unpopuläre Stellung eingenommen habe. Wenn niau einmal in der Landstnbe das ChaoS ans der Welt schaffen will, so könne man zur Erhöhung der Bierauflage greifen. Hiebei komme aber noch ganz besonders die Gefahr in Betracht, daß der Staat die Bierauflage an sich ziehe urd das Land mit einer Entschädigung absertige, welche ohne die Entschädigung selbstredend viel geringer ausfallen müsse. Dr. Jesento stellte den Antrag, daß die Ver-traueitSmännerversammlnng dem Abgeordneten Dr. Negri in der Frage vollkommen r e i e Hand lasse; denn man müsse das Vertrauen aben zu ihm, daß er den richtigen Weg finden werde. Der Antrag des Herrn Dr. Gregor Jesenko wurde hieraus ei »stimmig angenommen nnd eS wurde mit großer Befriedig»ng festgestellt, daß auch die Vertreter des Gastwirteftaudes sür diese» stimmte». Politische Rundschau. Eine Erklärung der nationalen Schutz-vereinsgruppen in Niederösterreich. Die an den Deutschen Lchulverei» und die Südmark gerichtete Aufforderung des chiistl chsoziolen VolkSraies für Wien n»d Niederästerreich, der den bereits seit Jahren bestehenden Deutsch.» Volksrat verdränge» fall, wurde von den genannt?» Schutz-ve>einen in einem gemeinsame» Schreiben beantwortet, in dein erklärt wird: „Neben den in Wien seit Jahren bestehende» Deutschen Volksrat für Wien und Nieder österreich, der, a»S Vertreter» deutscher Vereine zusammengesetzt, sich die Wahrung des deuiichen Charakters von Wien und Niederösterreich zur Auf» zaben stellte, ist in den letzien Tagen ein neuer dkntjcher Volksrat getreten, d ssen Gründung von der chrisllichiozialen Partei veranlaßt wurde, die in dem bereits bestehenden Voltsrate nicht vertreten war. Da ein einmütiges Vorg>hen dieser beide» Volksräte infolge parteipolitischer Gegensätze derzeit wenigstens nicht gewärtigt werde» kann, (0 haben die gefertigten Leitungen des Deutschen Schrilvereines und der Süd-mark, getreu ihum bisherige», in ihren Satzungen zum Ausdrucke gebrachten Standpunkte. sich von jeder Parteipolitik strenge fernzuhalten, im gegen-jritigen Einvernehmen den Beschluß gesaßt, von einer offzieUen Beteiligung an den odbezeichneten beide» VolkSräten abzusehen. Sie stellen eS jedoch ihren Ortsgruppen frei, in Bezirksverbänden oder OrtSräten, die sich als nützlich oder gemeinsame Arbeit fördernd erwiesen haben, mitzuarbeiten. Diese grundsätzliche Stellungnahme schließt nicht aus, daß die Haupileiiungen de» Deuilchen Schutvereine» und der Südmai k stets ihre in vieljähriger LchutzvereinS-tätigkeit gesammelten reichen Erfahrungen znr Ber-füguug stellen, wenn eS sich um nationale Arbeit in gemischtsprachigen Gebiete» Nieder österreichS handelt." Die nationale Gefahr im Mittelschul-wesen. I» einem Antrage der deutschnationalen Abge ordneien welcher in der Zreiiagsitzung deS Landtages zur Überreichung kommt, wird auf die Tatsache hingewiesen, daß vor» den Mittelschulen, welche eine andere als die deutsche Sprache als Unterrichtssprache haben, alljährlich eine solche Menge von Abiturienten produziert wird, daß zu ihrer Unterbringung in den VritraucnLmänner-Verfammlung statt, in welcher Herr LandtaMdgeordneter Dr. Eugen Negri die Frage der Erhöhung der LandeSbieraus-läge, welche gegenwärtig die weiteste» Kreise der Steuerträger beschäftigt eingehend erörterte und die Gründe darlegte, welche in veranlaßten, im steier-märkischen Landtage für das Rahmengesetz, durch welches die Erhöhung der Bierauflage von 2 bis aus 4 X ermöglicht wird, zu stimmen. Die Versammlung, welche vom Obmanne des Deutschen Vereines Herr Dr. Otto A m b r o s ch i t s ch geleitet wurde, war namentlich von Vertretern des Gewerbe- und GastwirtestandeS, sowie der Beamtenschaft zahlreich besucht. Herr Dr. Eugen Negri gab eine überaus lichtvolle Darstellung des Sachverhaltes, schilderte die Finanzlage deü Landes, welche? heute vor einem Defizit von mehr als 3 Millionen Kronen stehe, welches ans der Welt geschafft werden müsse, weil eö die Kreditfähigkeit deS Landes, die bei einem auf-zunehmenden Anlehen sehr in die Wagschale sällt, ungünstig beeinflußt. An eine Herabminderung der Ausgaben zu denke», sei ganz aussichtslos, es bliebe also zur Beseitigung des Defizits nichts anderes übrig als ritte Erhöhung der Umlagen auf die Staatssteuer (Grundsteuer, Haussteuer und Erwerbs-steuer) um 12 bis 15% oder aber eine Erhöhung der Verbrauchsteuer», in erster Linie der Landesbier> aufläge in Verbindung mit einer ermäßigten Erhöhung der Umlagen aus die Staatssteuern. Er habe sich nach reiflicher Ueber legung sür die letztere Kombi-Nation entschieden, weil damit bedeutend mehr als durch den ersten Ausweg alle BevölkerungSkreise zur Leistung herangezogen werde», während eine Erhöhung der Umlage» aus die Staatssteuer» auch die kleine» Leute sehr hart treffen müsse; denn die Erhöhung der Umlage auf die Hauszinssteuer müsse ja doch ans die Wohnparteien überwälzt werden und zwar begreiflicherweise nicht in jenem Betrage, um welchen die Umlage selbst erhöht wird, sonder» um einen weil höheren Betrag. Das Rahmengesetz mußte be-schlössen werde», weil daS Recht deS LandesaussusseS zur EinHebung der Bierauflage mit 1. Jänner 1U10 erloschen war. Im übrigen habe er für dieses Rah-tnengejetz gestimmt, weil er als Mitglied der Mehr-heit, welche den Landesausschuß wählt, sich verpsichtet erachte, diesen LandeSauS chuß zu stützen. Der Lan-deSausjchuß wird Heuer die Erhöhung voraussichtlich nicht beantragen, wohl aber wird ein solcher Antrag von den Slowenen oder Klerikalen gestellt werden. Dr. Negri legte dar, daß durch die Biersteuer-erhöhung weder die Brauindustrie, sür welche ja nach den Jahren der Krise günstigere Zeiten kommen ich kann ihm eigentlich nicht« abgewinnen; diese ewigen Zellenuntersuchungen und Probleme, die uns doch eigentlich ganz gleichgiltig sein können! Mein Mann verbohrt sich ja vollständig da hinein. Mich wollte er auch dafür keilen, aber ich glaube, ich wäre gestorben dabei--—" meinte die Frau osrat mit schmollender Grandezza. „Ein moderner oman ist doch etwas anderes; man langweilt sich nicht so und kann sich so mancherlei denken dabei", setzte sie hinzu. „Und überhaupt, Sie könnten auch etwas anderes reden heute, als diesen ledernen All-tag; Sie sind doch sonst in Franengesellschast nicht aus den Kops gesallen!" ergänzte Frau Corona in reizender Schelmerei. „Nun Frau Hostat, dars ich Ihnen bekennen, daß---« — hier machte der junge Mann eine lange Pa»se. „Was denn? Nur zu gesprochen! ermunterte Frau Corona und legte dem Privat-dozenten ihr wohlgepflegtes Händchen ans den Arm. „Ja. sehen Sie, eS ist nicht so leicht zu sagen, gnädige Frau — es könnte Sie vielleicht am Ende gar kränken---" „Ah, papperlapapp! Also was wollen Sie mir bekennen, Sie Schäker, Sie?" „Daß mir die Frauen von der anderen Sorte doch besser gesallen, Frau Hosrat!" sagte der junge Mann mit beträchtlich abgekühlter Stimme. „Und schließlich stehen uns ja auch die Frauen, die sich ihren modernen Lebenszwecken widmen, in sehr viel größerer Auswahl zu Gebote, als die richtigen, die in der Sorge sür Gatten und Kind und für das HauSrveseu ihr persönliches Glück finden. Dieses reichliche Angebot drückt ein wenig aus den Wert der modernen Frauen nach Ihrem Ideal, Frau Hoftat; denn wa« da für den Mann noch übrig bleibt, wissen Sie — das kann er sich heute-- kaufen! Nichts für ungut, gnädige Frau! Em-psehlen Sie mich Ihrem von mir außerordentlich hochgeschätzte» Gatte»; denn ich werde seine An-fnnft wohl nicht abwarte» können, da ich noch auf einige Wocben nach Rügen hinüber will —-- Also ade, Frau Hostat I" „Ade —'", hauchte die gänzlich mederge-schmetterte Dame dem Davoneilenden nach. Wut und Enttäuschung begannen erst ordentlich in ihrem Gemüt zu kochen, als sie sich Helmensdv'ffs Worte nochmals ins Gedächtnis zurückrief. Und des war sie sich bewußt, er hatte verstauben, daß sie ihn zu ganz anderen Worten ermutigt hatte! Ihre Wangen brannten, als sie nach dem Gasthose zurückschritt. Sie meinte, jedermann müßte ihr ansehen, daß sie sich angeboten nnd eine Abweisung erfahren hatte. Und Frau Hofrat Corona Stehling hat nicht vie geschlafen in der Nacht darans. Am Morgen blieb sie aus ihrem Zimmer und sinnierte. Gegen Mittag kam wieder ein leises Lächeln aus ihr Antlitz. Nach dem Essen aber be-gann sie in ihres Mannes Buche zu lesen und arbeitete sich mit solcher Lieb« hinein, daß ihr Gaue über die Maßen erstaunt nnd erfreut war, als sie nach feiner Ankunft zuweilen tfn-aS von den neugewonnenen Kenntnissen merken ließ. „Du hast ja wohl gar aus einmal Interesse an der Botanik gesnnden, liebe Maus?" fragte Professor Stehling. Frau Corona aber barg das Köpfchen mit den braunen Haaren an feiner breiten Brust nud meinte fast schüchtern: „Ja. Und daS nächste Mal werde ich auch die Badereise ausschieben, bis deine Vorlesungen zn Ende sind, daß wir bei-sammen sein können!" Und durch Wochen sah man das Ehepaar Stehling mit den «mdern baden, und die reizende Frau Hosrat baute um die Wette mit ihren Kleinen Steinhäuser und Dachsgruben im Sande und spielte mit ihnen „Wechselt das Bäumchen!" Als man wieder zuhause war und eine Gesell-schast gab, war eS sür Frau Corona sreilich sehr peinlich, auch den Privatdozenten HelmenSdorff ein-laden zu müssen. Aber es geschah und il,re Be-fangent)eit wich rasch, da sie dem wackeren jungen Manne ins Auge sah. Sie drückte ihm freudig die Hand nnd fand auch eine Gelegenheit, ihm heimlich ein paar Worte znznrufen. Die lauteten: „Haben Sie Dank. Herr HelmenSdv'.ff, hundertfältigen Dank, daß Sie mich so reich gemacht haben!" Ph. Stauff. Nummer 3 nicht deutschen Ländern viel zu weuig Platz ist. Die Folge davon ist die Besetzung von Stellen, welche zum verdienten Besitzstande der Deutschen gehören vor allem auch in Wien und überhangt in Niederösterreich mit anderssprachigen Elementen, was eine außerordentliche Schädigung des gesamten Deutsch-tumS bedeutet. Während in Krakau eine Klasse eines SianvgymnasiumS aus 1500, in Lemberg auf 1800 polnische Einwohner, in Prag auf 5000 tschechische Einwohner kommt, entfällt sie in Wien erst auf 12.<'OK Einwohner. Nicht viel günstiger steht duft Behältnis bezüglich der Staatsrealschulen. Krakau mit 100 000 Einwohner besitzt fünf Staatsgymnasien und zwei «taatsrealschulen, zusammen 93 staatliche Klassen. Lemberg mit 160.000 polnischen Einwohnern acht Staatsgymnasien und zwei Staatsrealschulen, zusammen 1>9 staatliche Klassen, dagegen hat der 14. Wiener Gemeindebezirk mit lOO.DoO Einwohnern überhaupt feine staatliche Mittelschule. Zn Galizien besitzen kleine Orte mit 2000 bis 3000 Einwohnern, wie MySlenice und Bakowiee, Staatsgymnasien oder Staatsrealschulen, in Niederösterreich aber haben ur» alte reichbevölkerte Kulturstädte wie Wiener-Neustadt und KremS keine Staatsrealschule und St. Pölten überhaupt keine StaatSmittelschule. Der Siaat erhält 33 Gymnasien mit tschechischer Unterrichtssprache (308 Klassen). 46 mit polnischer Unterrichtssprache (ti:>8 Klassen), in ganz Niederösterreich hat der Siaat jedoch nur 19 Gymnasien mit 179 Massen zu erhallen, Ei» zweiter Antrag derselben Abge-ordneten verlangt die Errichtung neuer staatlicher Lehrer- und Lehrerinenbildungsanstalten in Wien und Niederösterreich. Die bosnische Verfassung. Nach Mitteilungen, die den hiesigen Regierungs-kreisen zugekommen sind, wird die bosuisch-herzego-winische Verfassung in der zweiten Hälfte dieses Monates verlautbart nnd gleichzeitig eine politische Amnestie gewährt werden. Die Beratungen der Deutschfreiheitlichen in Prag. Zu der am 8. d. M. stattfindenden deutschen Tagung sind bereits zahlreiche Landtags- nnd Reichsratsabgeordnete aus den böhmischen Wahlbe-zirken in Prag eingetroffen. Der Obmann des Deutschen Nationalverbandes, Dr. Sylvester, ist ebenfalls bereits in Prag angekommen und die Ab-geordneten Dr. Stölzel und Dr. Weidenhoffer wer-den .?och erwartet. Abgeordneter Dobernig sowie der Abgeordnete Dr. Freiherr von Chiari haben ihr Fernbleiben entschuldigt. Anstund. Ein Riesenstreik in Amerika in Sicht. Der größte Streik in der Geschichte der Ber-einigten Staaten steht bevor. Die amerikanische Ardeiiervereinigung. die über 1 500 000 Mitglieder besitzt, ist, wie man aus Washington mitteilt, im Begriff, die Feindseligkeiten gegenüber dem Stahltrust z» eröffnen. Bereit» wird ein KriegSfond» erhoben, zu dessen Kosten jedeS Mitglied 10 Cent wöchentlich beitragen muß. Die Gewerkjchasteu behaupten, daß der Stahltrust, der bekanntlich seinen Arbeitern die Teilnahmt an den Gewerkschaften verweigert, seine Gewinne durch die herzloseste Sklavenwirtschast er-zielt. Als Antwort ließ der Stahltnrst am 31. v. abends zwei Millionen Dollar au seiue Angestellten «IS Gratifikation verteilen. Die Geweikschasten be-Häupten ihrerseits wieder, daß das einfach Bestechung ist, um eine kleine Minorität der Arbeiter zuver-anlassen, die giößere Anzahl unterdrücken zu hel-sen. Zn pompösen Zirkulare», in denen von der „Mannhastigkeit der amerikanischen Arbeit" die Rede ist, die die Gewerkschaften stets hochgehalten haben, fordert die American Federation of Labour znm offenen Kampfe gegen den Stahltrust aus. Die alte Melodie. Aus dem Güterbahnhos von Nikolajewsk Rußland wurden neue kolossale Unter schleift entdeckt. Namentlich Fleisch und Korn verschwanden in großen Men-gen. Auch lebende Ochsen waren vor den Diebe» nicht sicher. Die Entwendung von Korn erfolgte mittels eines besonders präparierten Behälters mit doppeltem Boden. Auch aus Kiew wird gemeldet, daß dort ein neuer Skandal droht; aus der Inten-dantur fehlen neunzigtausend Rubel. Deutsche Wacht Politische Jahrrsrnck-schau. (Schluß.) Monat August: 6. Der Triester Landtag wird vertagt. 8. Anläßlich eine« tschechischen Festes kommt es in Simmeriug (Wien) zu großer» Demonstra-tionen. 11. Die Londoner „Times" publizieren einen aufsehenerregenden Artikel über die Haltung Eng« landS gegen Oesterreich-Ungarn. König Eduard VII. von England kommt in Marienbad inkognito an. 12. In Wien finden antitschechische Demonstrationen statt. 15. In Melk findet eine große gegen die Tschechen gerichtete deutsche Demonstration statt, die ruhig verläuft. 17. Aus Einladung des Obmannes des PoleuklubS, Professor GlombinSki, findet im Abgeordneten-haus eine Konferenz der Parteiführer statt, die Professor GlombinSki mit der Fortführung der Verhandlungen zur Flottmachung des Parla-ments betrant. 18. Der Kaiser erhebt den Minister des Aeußern, Alois Lexa Freiherrn von Aehrenthal in den erblichen Grasenstand. 28. Der Kaiser begibt sich zur Jahrhundertfeier nach Innsbruck. 29. Anläßlich zweier tschechischer Bersammlnngen kommt eS in Wien abermals zu Demonstra-tionen, die zahlreiche Verhaftungen znr Folge haben. Monat September: 1. Die dentschsreiheitlichen Abgeordneten halten in Linz eine Konferenz ab, in welcher gegen die slawischen Vorstöße erhoben und die eheste Ein-bernfttng des Reichsrates verlangt wird. 5. Unter Einführung mehrerer Abgeordneter findet in Wien ein Demonstrationszug auf der Ring-ftraße statt, der ganz ruhig verläuft. 6. Baron Bienerth beginnt eine Reihe von Kon-ferenzen zum Zwecke einer Verstandignng zwi-fchen den Deutschen nnd Tschechen und Flott-machnng des böhmischen Landtages. 10. Kaiser Wilhelm kebrt nach Deutschland zurück. Die Kouserenzen des Ministerpräsidenten mit den Parteiführern gelangen zu einem so gün-stigen Abschluß, daß man die Arbeitsfähigkeit des böhmischen Landtages als gesichert betrachtet. 16. Wiedereröffnung der Landtage von Dalmatien, Salzburg, Steiermark, Trieft, Vorarlberg, Ga-lizien, Niederösterreich und Jstrien. 20. Der deutsche Reichskanzler von Bethmann. Hollweg stellt sich in Wien dem Kaiser Franz Joses vor und konferiert mit dem Minister Grafen von Aehrenthal. Landtagswahlen in Schlesien. 21. Eröffnung des böhmischen, mährschen, ober-österreichischen, Kärntner und Krainer Landtages. Die Regierung bringt im böhmischen Landtage eine Reihe von Gesetzentwürfen zum Zwecke der nationale» Verständigung ein, darunter solche über die Abänderung der Landes- und LandtagSwahlordnnng, den Sprachgebrauch bei den autonomen Behörde» und die Schaffung von KreiSvertretungen. Die deutschen Abgeordneten im böhmischen Landtag erklären, sich an der Konstituierung der Kurien nicht beteiligen zu wollen. Monat Oktober: 6. Wegen Zulassung einer slowenischen Jnter-pellation durch den Landeshauptmann verlassen die Abgeordneten des steirischen Landtages die Sitznng, weshalb diese für geschlossen erklärt werden muß. 7. Der deutsche Vollzugsausschuß unterzieht die Politik des Baron Bienerth einer scharfen Kritik. 8. Im niederösterreichifchcn Landtag erklärt die Regierung, die lex KoliSko-Axmann der Sanktion nicht nnterbreiten zn können. 9. Bei Dr. Lneger findet in Anwesenheit der Minister Dr. Weiskirchner nnd Dr. Schreiner eine Beratnng der Vertreter aller deutschen Parteien über die Lage der Deutschen in Oesterreich statt. Der böhmische Landtag wird vertagt. Im Krainer Landtag finden große Tumult-szenen statt. Der Kärntner Landtag wird vertagt. Seite 3 12. Die serbischen Abgeordneten im ungarischen Reichsrat beschließen ihren Austritt aus dem Nationalitätenklnb und ihren Anschluß an die U n abhä ngigkeitspartei. 14. Der niederösterreichische Landtag nimmt ein-stimmig die Sprachenschutzgesetze an. 13. Eröffnung des bukowinischen Landtags. Dir Landtage von Steiermark, Krain und Mähren werden vertagt. 16. Der Bukowinaer Landtag nimmt die neue Landtagsordnung au und wird hierauf vertagt. Die Landtage von Oberösterreich und Galizien werden vertagt. 17. In Wien kommt eS gelegentlich eines Demon-stralionSumzugeS zu starken Zusammenstößen zwischen Sozialdemokraten und Deutschnationalen 18. Die Landtage von Salzburg, Trieft und Dal« inatien werden vertagt. 20. Eröffnung der XX. Session des ReichSrateS. Im Abgeordnetenhaus veranstalten die Tsche-chischradikalen Lärmszeneu. Die Sitzung wird auf 48 Stunden unterbrochen. In Wien findet unter dem Vorsitz des Mo-narchen ein ungarischer Kronrat statt, der aber zu keiner Entscheidung sührt. 22. Fortsetzung der ersten Sitzung des Abgeord-uetenhauseS: Abgeordneter Dr. Pattai wird zum Präsidenten, die Abgeordneten Dr. Stein-wender, Dr. v. StarzyuSki, Pernerstorfer, Pogaenik und Zazvorka zu Vizepräsidenten gewählt. Monat November: 9. V. Tagung der österreichischen Gewerbesörde-rungsanstalt in Wien. 10. Feier von Schillers 150. Geburtstag. 11. Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin treffen zum Besuche des deutschen KaiserpaareS in Berlin ein und werden von Kaiser Wilhelm am Bahnhof empfangen. Der Berfaffungsausschuß des Abgeordneten« Hauses beschließt eine Resolution gegen die Anwendung des § 14. In Budapest findet eine Konferenz der Unab-hängigkeitSpartei statt. Die von Kofsuth vor-gelegte Resolution bleibt mit 74 gegen 122 Stimmen in der Minorität gegenüber dem An-trag des Abgeordneten Ludwig Hollo aus Er-richtung der selbständigen Bank am 1. Jänner 1911. Infolgedessen treten Koffmh und seine Anhänger aus der Unabhängigkeitspartei ans und gründen eine neue Partei. 12. Julius Lippert (geb 1839) ehemaliger Oberst-landmarschall-Stellvertreter in Böhmen, in Prag gestorben. Die polnische Bolkspartei spricht sich im Gegen-satz zu den übrigen Mitgliedern des Polenklubs für die Rekonstruktion des Kabinetts Bienerth aus. Unmittelbar vor der Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses gaben der Präsident Julius v. Justh und die Vizepräsidenten Gras Pathyany und Ludwig Merey ihre Demission. 13. DaS ungarische Abgeordnetenhaus wählt Ale-xander Gal zum Präsidenten, Stefan RakovSky (Bolkspartei) und Ludwig Navay (BersasfungS-Partei) zu Vizepräsidenten. 14. Der dritte Wahlkreis der Stadt Trieft wählt den Jtalienischliberalen Dr. Pitacco mit 2798 Stimmen in den Reichsrat. Die Deutschen und die obstruierende Slawische Union einigen sich über Vermittlung des Abge-ordneten Dr. Stölzel, bezüglich der in Beratung stehenden fünf nationalen Dringlichkeitsanträge, indem ein 52gliedriger Ausschuß gewählt werde, dem alle nationalen Angelegenheiten zuzuweisen seien, außer den Sprachenvorlagen der Regie-rung. Durch dieses Kompromiß wird die Ber-taguug des Abgeordnetenhauses vermieden. Der Kaiser empsängt den Grasen Tisza und nnd Dr. Wekerle in Audienz. 21. Die Abgeordneten der polnischen Bolkspartei halten in Krakau eine Bersammlnng ab, in welcher eine scharfe Resolution gegen ein £ 14-Regime nnd gegen die bisherige Politik des Polenklubs gefaßt wird. 23. In Wien findet ein ungarischer Kronrat statt, in dem eine endgiltige Entscheidung nicht gejällt wird. Wie verlautet, ist der Monarch über die lange Daner der.ungarischen Krise sehr unge-halten. 24. Ritter v. Taussig gestorben. Die österreichische Regierung bringt im Abgeordnetenhause ein sechsmonatliches Budgetpro» visorium ein. Verhandlung des Dringlichkeit»- Seite 4 Nummer 'S antrages Dr. Kramarz und Genossen betreffend den Schutz der nationalen Minoritäten. Monat Dezember: 1. Die Slawische Union beschließt, in die Ber-Handlung des Budgetprovisorium» einzutreten. 2. Wekerle wird vom Kaiser neuerlich in Audienz empfangen. E» wird bekannt, daß Kramarsch in Prag er-klärt habe, daß man nötigenfalls die polnischen Führer au» Posen und RussischPolen mobili-sieren müsse, um den Polenklub in die Arme der Slawischen Union zn treiben. 6. Die Slawische Union verlangt sechs Sitze im Kabinett. Freiherr von Bienerth wird vom Kaiser in Audienz empfangen, wobei der Monarch sich gegen eine Veränderung des verwaltungsmäßigen Charakters des Kabinetts ansspricht. DaS Abgeordnetenhaus tritt in die erste Lesung deS Budgetprovisoriums ein. Der Deutsche Bollzugsausschuß lehnt den An-trag des Abgeordneten Wolf „alle auf eine Rekonstruktion abzielenden Verhandlungen von vornherein abzulehnen" ab und beschließt, falls an ihn herangetreten wird, in Verhandlungen mit der Slawischen Union einzutreten, wenn den Gegenstand derselben nicht Personenfragen, sonder» lediglich die Erörterung eines sachlichen Arbeitsprogrammes über die parlamentarisch zu erledigenden Staats- und Volksnotwendigkeiten bilden. 7. Zwischen den deutsche» Parteien und der Sla« wischen Union werden direkte Verhandlungen eröffnet. 8. Graf Johann Zichy lehnt es ab, die Kabinetts-bildnug, die ihm Wekerle und Apponyi zu-schieben wollten, zu übernehmen. 10. Die agrarischen Abgeordneten setzen im öfter-reichischen Abgeordnetenhause plötzlich mit einer scharfen Agitation gegen das hand:lspolitifchc Ermächtigungsgesetz ein. 13. Die tschechischen Agrarier beschließen, die Ob-strnktion wieder aufzunehmen. 14. Die Slawische Union folg« mit dem gleichen Beschluß und kündigt 51 Dringlichkeitsanträge an 16. Die Sozialdemokrate» drängen dazu, durch eine Dauersitzung die Obstruktion zu brechen. Die deutschen Parteien stimmen dem zu und die Regierung vertagt infolge dessen das Haus nicht. 17. Abgeordneter Dr. Krek kündigt plötzlich feinen Antrag auf Verschärfung der GeschäjtSordnnng an 18. Verhandlungen zwischen den Parteien über diese Aktion, die zwischen der Slawischen Union und dem Polenklub und den Sozialdemokraten vorbereitet worden war. 19. Das Abgeordnetenhaus nimmt den Antrag Krek an, erledigt sodann da» Budgetprvvisorium, das handelspolitische Ermächtigungsgesetz, die Spiritussteuervorlage, das Haudelsgehilfengefetz und das Gesetz über die Arbeitszeit im Handels-gewerbe und geht am 22. in die Ferien. 23. Herr v. LukacS wird mit der Kabinettsbildung in Ungarn betraut. 28. Das Herrenhaus erledigt die vom Abgeordneten-häuf? beschlossenen Gesetzentwürfe. 30. LukacS und Justh werden vom Kaiser empsan-gen und Justh erfährt, daß der Kaiser nicht in die Banktrennnng willigt, waS daS vorläufige Scheitern der Kombination Lukac» und Justh bedeutet. Aus Stadt und Land. Ein «indisches Hetzfest in Sicht. Kürz-lich sand hier im Narodni Dom die Generalver-sammlnng der Ortsgruppe Sanntal des slowenischen AlpenvereineS statt. AuS den Berichten der einzelnen Aemtesührer ist von Interesse nur die besondere Hervorhebung, die dem Besnche des Statthalters im Logartale zuteil wurde. In dem Berichte, den das hiesige slowenische Tagblatt veröffentlicht, findet sich jedoch ein Passus, der uusere größte Aufmerk-samkeit verdient. Es heißt da: „Ueber Autrag des Herrn Dr. Anton Bojic wurde der vorigjährige Beschluß, welcher heuer nicht au geführt werden konnte, erneuert, nämlich der Beschluß, im nächsten Jahre (19 ;0) anläßlich des all slowenischen SokolauSflugeS in Eilli eine Ausstellung vvn touristischen Gegenständen und Landschaftsbildern wahrscheinlich im Narodni Dom zu veranstalten. Weil sich an dem SokolanSslnge auch andere slawische Brüder beteiligen, wird diese AuS> stellung von großer Bedeutung für die Entwicklung des Fremdenverkehres in den Sanntaler Alpen fein." Daraus ist zn entnehmen, daß heuer ein windifches Hetzfest in llilli geplant ist, dessen Schauplatz durch die erwähnte Ausstellung in das Stadtgebiet verlegt werden soll. Wir 'rheben hente schon mit allem Nach-druck Verwahrung gegen die Abhaltung eiueS pan-slawistischen HeyjesteS in Cilli und es wird Sache der Stadtgemkinde Eilli sein, dies mit allen Mitteln zu verhindern. Es wird gut sein, wenn man die politische Landesbehörde daraus ausmerk-fam macht, daß sie die Verantwortung zu tragen haben wird, wenn sie die Abhaltnng eines solchen Festes, bei dem unvermeidlich Blut fließen mnß, in Cilli duldet. Die blutigen Ereignisse, die sich bei den letzten slawischen Hetzsesten in Cilli vollzogen, sind eine fruchtbare Lehre und im Namen der Deutschen Cillis erklären wir hier, daß kein Sokolist in seiner Tracht den Boden Eillis betreten darf. Ans dem ^eschlnsse der slowenischen Alpenvereins-OrtSgruppe ergibt sich aber auch, daß der iv i n d i s ch e A l p e n v e r e i n nicht davor zurückschreckt, an einer ausgeschlossen p a n s l a w i st i s ch e n H e tz v e r a n st a I t n n g m i t-zuwirken und daß er sich damit selbst zum nationalen Hetzvereine stempelt, als welcher er sich bekanntlich ja ohuedieS stets erwiesen hat. Wir glauben den steirischen Landtag auf diesen Umstand besonders aufmerksam machen zu müssen, weil es ja nicht ausgeschlossen ist, daß die Herren vom slöwenischen Alpenverein die Stirne haben werden, sich wieder nm eine Unterstützung an den steiermärkischen Landtag z» wenden. Schulvereinsabend. Die überaus rührige Frauen- und Mädchenortsgruppe Cilli des deutschen Schulvereines veranstaltete Mittwoch, den 5. Jänner im großen Festsaale des jDeutsche» HauseS einen Unterhaltungsabend, dessen Reinertrag einem Ro-seggerbausteiue zugewendet werden soll. Der UnterhaltuugSabend, welcher den Charakter ei»eS vornehmen prächtige» Festes trug, stand im Zeichen der Chrysantheme und nahm einen glänzenden Ber-laus sowohl, wa» die ganz auserleseueu Darbietungen der Mitwirkenden als auch waS den Besuch und die Stimmung der übrigen F^stteilnehmer anbelangt. Der Saal erstrahlte in einem zauberhasten Rosa-lichte, welches dem ganzen Festbilde etwas märchen-hasteS verlieh. Dies wurde noch durch den herrlichen Girlandenschmuck erhöht. Große und kleine Japane-rinnen schwebten in ihren reizenden Trachten durch den Saal und boten uns Blumen au, oder „uube-dingte" Treffer sür den Glückshafe». Das Programm setzte sogleich mit einem mächtigen Schlager ein: Stocklassers Lustspiel „Heiuzelmäuuche n", welches mit seiner packenden Komik, ganz vortrefflich wiedergegeben, wahre Stürme von Heiterkeit und Beifall auslöste. Frau Hönigmann und die Fräuleins Treo, Koroschetz, Jglar und Greco entledigten sich hiebei ihrer Ausgabe ebenso tadellos wie die Herren Egersdorser und Wagner. Nun solgten Lieder, die uns in daS Land der ausgehenden Sonne führten. Ein Terzett aus „Mikado", gesungen von den Fräuleins Willy Pacchiaffo, Hilda Pacchiaffo und G.eco. ein Duett aus „Mikado" (Fräulein Dimctz und Zanitsch) und ein Quartett (Fräulein Willy Pacchiaffo, Hilda Pacchiaffo, Greco und Vodenwein). Einen Glanzpunkt deS Abende» bildeten die Lieder-vortrage de» Fräulein» Rest Dimetz: „Mohnblu-nie»" vo» Nett Morclt und daS Tanzlied aus „Geisha", Borträge, welche da» Publikum veran-laßten, der brillante» «ängerin deren bedeutende Mittel dank der ausgezeichneten Schule bei Frau Halm-Wrada eine geradezu glänzende Entwicklung ausweise», durch rauschenden Beifall Draufgaben ad» zu»ö>igen Ei» reizend.s Bild bot da» japanische BaUet. aufgeführt von den Fiäulei» Ezegka. Chiba, Dimetz, Greco. Hasenbüchl, Höitl, Janitsch. Jglar, Koroichetz W Pacchiaffo. H. Pacchiaffo, F. Pelle, M. Pelle, R Treo. H Treo. «tolle Die Einübung all >ie>er Darbietungin war ein Werk der Frau Hanna Halm-Wrada, welcher das Publikum seinen Dank durch begeisterten HerauSruf adstaliete. Der Glückshase» schüttete sodann in reicher Fühle seine Gaben aus und brachie so manchem eine freundliche Ueberrafchung. Noch war Fortuna nicht abgedankt und ichon riefen die ersten Walzerklünge zum Tauze auf. der die Jugend bis zum frühen Morgen in seinen Bann hielt Der Festausschuß, an dessen Spitze Frau Julie L i n d a »e r und Fran Rita S t i g e r standen, hatte sich seiner Aufgabe in glättzerder Weise entledigt. In demselben haben sich auch Herr und Frau E h a r w a t um das Ge -lingen de» Feste» bestens verdient gemacht. Evangelische Gemeinde. Morgen 8cnnta« findet in der ShrrftuSkirche um 5 Uhr nachmiittaz Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May über „Ist B>ul dicker al» Wasser' predigen wird — Am Montag Abend treffen sich wieder Glaubensgenossen mit ihren Freunden im Sonderzimmer des Hotel Erzherzog Johann. Handelskränzchen. Die Vorarbeiten für da« am 15. Jänner 1910 in den herrlichen Räumen des deutichen Hauies stattfindende Handelskränzchen find nun vollendet. Die Familien, die au« Versehen keine Einladung eihielien. werden nochmals gebeten, behuf« Zusendung dieser, ihre Anschriften in der Redaktion der Deutichen Wacht abzugeben. Der rührige AuSidmß war bemüht, mit den Spenden den Damen eine ganz be-sondere Ueberrafchung zu bereite«. E« wäre erwünscht, daß die Bemühungen des rührigen Ausschüsse« durch einen regen Beiuch deS Kränzchen» belohnt »erben. Spenden. Der Wäl mestube für die städ» Volksschulen sind in letzier Zeit folgende Spenden yi gekommen: Von Herrn kais.Rat KarlTrau» : K. 20. — . von Herrn Moßmann: tt. 20.—, von Fra» Hermine Gärtner: St. 15.—, von Frau Ant Frantschitz: St. 5.—, von Herrn Adots Westen: 3 größere Koch töpfe samt Decket, von Hrrn Josef König: 1 Wirt-schaftstaiche, von Herrn Rudolf Eosta-Kuhir: Seife, von der löbl. Stadlmühle: 1 Sack Mehl, von Herrn Josef Suppan: Rindslunge, vor. Frau Juliane Lindauer: 10 Kilo Reis, von Frau Louise Pallo«, Essig für die ganze »ochzeit nach Bedarf, von Herrn Achleitner: Brot. Allen Spendern sei der herzlichste Dank gesagt. Seltenes Jagdglück. Ein weißes Reh schoß zn Weihnachten Herr med. Fr. Steinselser aus St. Anna am Kremberg. Veteranenverein Cilli. Sonntag den 2. d. nachmittags 2 Uhr fand im Hotel Post die iatzung« mäßige Vollversammlung de» Edmund Fieiherr vo« Enodloch Militär-Beleranenoereine» in Eilli statt, die lehr zahlreich besucht war. Nach Konstaiierung der Beschlußiähigkeit und Begrüßung der Eischienenen er öffnet« der VereinSvoistand Herr Peter D erganz d-e Versammlung mit einer kurzen Ansprache nnd mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und den Protektor, Freiherr« vvn Enodloch; gleichzeitig wurde an den Herrn Protektor ein HulvigungNelezramm abgesendet. Nach einem kurzen Rückblick über da» ab gelaufene VereinSjahr, hob der Vorstand besonder« hervor, daß eS der VereiirSl^itung trotz der großen Kra.rken» und sonstigen Unterstützungen an die hilf« bedürftigen Veteranen, gelungen sei, einen Reingewinn von K S09'88 zu erzielen. Nach Erledigung der Tage«» ordnung wurde zur Neuwahl der VeieinSleitung ge-schritten. Unter großem Jubel und Begeisterung feiten» der Versammlung wurde der bisherige Beistand Herr Peter Derganz zum Obmann, sowie Heir Andrea« Michelitsch zu dessen Steaveitreter wiedergewählt Nach dieser Wahl wurden die ituS'chußmiiglieder und zwar die Herren Speglitfch, Petz Kaltschnigg, Bauer, Eve-tanoviisch, Wietscher, «aidinal, Klarer, Evar, Faichta«, Jicha, Pernevichek und Aulischer, die legirrtn drei als Ersatzmänner einstimmig gewädtt. Nach kurzen, kernigen Worten de« Vo> stände«. Heirn Peier Derganz. an die Versammelten, wurde die Versammlung nach mehr-ständiger Beratung geschloffen. Neue Ansichtskarten. Wieder legt un«die Buch- und Papierhandlung Flitz Rasch eine Reih« neuer Ansichtskarten von Eilli vor, die nach durchweg« neuen Aufnahmen hergestellt sind. Man sollte g»r nicht glauben, daß sich bei der Fülle von Anficht«-karten, die von Eilli bereiiS erschienen sind immer wi.der Punkie finden lassen, von denen au« die Siadt ein andere« Bild bietet. So liegen un« jeil vier Geiamtausnahmen der St-dt vom Schloßberg, Joiefi-beig rino Nikolaiberg au« ausgenommen, vor, di« voll-ständig neu find; dann «in reizend«? Blick au« der Ruine, und ein solcher vom Krijper'siten Weingarten auf die Stadt. Zw.^i Ausnahmen unsere» heirlicheir Deutschen HauIeS müssen at» sehr gelungen bezeiAnet werden, und eine Aufi-ahme der Insel, die evangetiiche Kirche, den Pfarrhof und die VWa an der Rakutch-straße zeigend, ist prächug !ie Ausführung der An-sichtekaiten in seiner, kupfe>druckävnticher W«>ie ist mustergilti.j, der Pieis von zehn Heuern sür daS Siück billig. Unsere Hausfrauenschule ist fei» einigen Tagen vollständig eingerichtet und e« ist wohl am Nummer 3 Platzt, dieser Anstalt, welche für die Erziehung unserer weidlich«,« Jugend von so eminenter Bedeutung ist, da» Nugenmeik juznwenden. Um da» Zustandekommen diese» vom HauSsrauenIchulrereine in« Leben gerufenen Welket hat sich in erster Linie der ÄuSschuß diese» Vereine», insbesondere die Vorsteherin desselben Frau Leopoldine Ra kusch. welche sich voll edelster Begeisterung, keine Müh« scheuend, in den Dienst d«r Sache stellte, sowie auch der Anreger de» Gedanken», Herr Direktor P r «s ch a k, welcher bei d«r Durchführung diSselbe« die schatzenSweitesten Dienst» leistete, verdient gemacht. E» ist dank aller dieser Arbeit ein Weil geschafft», welche» der Siadt Cilli zur Ehre und der heran-wachsenden weiblichen Jugend zum glößten Segen g:-reichen wird. Die Hauöfrauenschule, welche im Mädchen-schulgebäude in piächligen Räumlichkeiten untergebracht ist, besteht au» drei Abteilungen: Weißnähen (36 Schülerinnen), Kleidrranfertigung (40 Schülerinneil), Hochschule (14 Schülerinnen). Die Nähstub«. «in 80m* großer Saal, rnthält zweckmäßige Nähtische U Ringichiffma'chinen, Luschneidetische. «leider» pupp«» u. dgl D«r Untriricht in Weißnähen wird Voimiliag von 6 bis 12 Uhr von Fräultin August« Remschnigg, in Kleid«rans«rligen nachmittag von 2 di» 6 Uhr von Frau Josefine Hopp« erteilt. Für die Kochschule wurde in Fräulein Tberele Wirt tine voizügiche Lehrkraft gewonnen Die Kochschule beueht au» einer sehr geräumigen lichien Küche mit «intm Dopp.lmrickinenhcrd (mit unterirdischem Rauch-abzug), mit «>nem Doppelgasherd, Selbstkocher, mehreren mustergiltig eingerichteten Küchenschränken, Zaberei ling«-tische», Abwaschroirichtung u. dgl Neben der Küche befindet sich «in ?5tiiS große» Speis« und Unt.rrit>t»-ziminrr mit Schul- und Sp«iselisch«n, Geschirrschränlea, Anrichteti h und ähnlichem. Die Kochschul« zerfällt in zwei Kurse: einen sür Anfängerinnen (st Stunden wöchentlich) und einen sür Vorgelchrittene (12 Stund«» wöchentlich). Im Anfän^erinnenkur» ist al» Lehrjiel »or^esteckl die Zub«r«itung einfacher Bolklkost, Kinder-und Krankenkost, Einkauf »on Leben«mitteln, echte und falsche Suppen, Suppeneinlage», da» Sieden, Braten, Dünsten u»d Backen des Fleische» der Schlachttiere, Gerichte von Milch und Milchprodukte», von Eier», . Mehl. Gemüse, Pilze, Salate, Tunken, Obst, Fisch-gerichte, flüssige Genußmiiteln (Tee. Kaffee, Schokolade). Im Kurie für Vorgeschritten« wird dann zur bürger-lich«n Küche übergegangen und im Allgemeinen selbst-redend aus die praktische Seit« de» Unterrichte» uud auf dir Bedürfniss« de» kleinbürgerlich«» Haushalte» d.1« Hauptgewicht g«i«gl. In dieser» Kurs« w«»d«n die Schülerinnen auch im K»nitrv>tr«a von Nahrung»- und Gtn^«i»eln im Obst Einsieceveriahren, in den Grund züge» der tlrb-u« und MassenvertSstigung, sowie der Behandlung «on W«in und Vier im HauSkell«r unter wiesen. Dein Besucher dieser piächtigen Kochichule muß «» in erster Linie anmuten, daß hier die rein Wirt» schaftliche Seit« der Kochkunst so s«hr im Vordergrund« steht, di« Kunst mit den möglichst geringen Kosten ein« schmackhast« und gesunde Kost aus den Tisch zu stellen. Vier lernen di« Schülerinnen da«, wa» so inincher jungen Hausfrau so üb«iau» schwer fällt, nämlich da« richtige Berechnen, da« Kalkulieren, welche» da» richtige Gleichgewicht in, Küchenbausbalte mit sich bringt. Neben dem Speisezettel sür den AlltagStisch wird außerdem auch aus die Zubereitung von Speisen sür besondere srstlich« Anlässe wie Torun u. dgl. Rücksicht genommtn, Todesfall. Ain 7. Jänner starb in Crtt die Braut de« hiesigen Gendaimtil« Wachlmeister« Herrn Josef Rizmal, Fräulein Rest Pernovschek nach kurzem schmerzvollen Leid«n. ohne daß dieser in das Gebiet de« Luxu» hinüber greifende Teil de« Unterrichte« jedoch etwa zum Nach teil« d«S rein praktischen, tinfachtn Koche»» in den Bordergrmnd tiät«. Es wäre nur zu wünschen, daß auch die Kochichule seitens unserer Frauen und nament lich d«r Mütter die größte Föiderung erfahr«, damit der Hau»srauenschulverein fein Werk, da» «in so flöhlicht» Gedeihen zeigt, immer mehr bebe. Alleiding» gibt «» noch immer in unserer Stadt Frauen, di« e» nicht der Müh« wert halten, die Bestrebungen de« Hau»fiautnschulver«ine« zu unt«>stütz«», all«in die sind nur wenige Ausnahmen und wir können di« sichert Hoffnung hegen, daß der Be-ein Dank der reichen Föideiung. die ihm die Stadt Cilli »»gedeihen läßt, sich zu wahihut stol,em Eitolge aufschwingen weide Unterhaltungen in dieser Woche. 8. Jänner: ztränjchen de» Schüsenklub i. Stein rück. 8. , Hau.'bull in Jannicheg» GasthauS^Brunnen-gaffe). 8. „ Vertiagsbeamienkränzchen, Deutsches Hau«. 9. „ Th ater: „Die geschiedene Frau". 9. , U teroffi«ie>Skrä»zchi,i Deutsche» Hau». 1ü. Handel kiä>jden. Deutsche» Hau» Aus der Theaterkanzlei. Sonntag den 9. Jänner gelangt die eifolgreich« Operett«»novi>ät deutsche Dacht .Die geschiedene Frau" von Leo Fall zur Ausführung. Dienstag den l l. d absolviert Frl. Mizzi Kovac« vom Raimundtheater in Wien ein einmaifge« Gastspiel. Zur Darstellung gelangt da« auch an humorvollen S;«n n reiche Schauspiel „Die Haubenlerche" von Ernst von Wildenbruch, mit Frl. Kovac» in der Titelrolle. Für Sonntag d >6. wird die Operette »Ein Walzertraum" von OSkar Strauß mit Frl. Ruschitzka und Herrn Spiegl in den Hauptpartien vorbereitet. Landesverband für Fremdenverkehr. Ter österreichische Lloyd hat sich bereit erklärt, den Mitgliedern des Verbandes für Reise» aus de» dal-malische» Linien sowie auf der Linie Trieft—Venidig eine 20 perzentige Ermäßigung der tarifmäßigen Fahrpreise I. und II. «lasse zu gewähren. Diese Begünstigung gültig sür das Jahr 1910, versteht sich sür einzelne Personen und wird gegen Bvrwei-sung der Mitgliedskarte sowohl bei den Fahrkarten-lassen in Trieft, als auch bei den Agenturen zur Anwendung kommen. Die Katastrophe bei Uhersko. Amtlich wurde die Zahl der Opfer der Katastrophe von Uhersko folgendermaßen festgestellt: 14 Tote. 35) Schwer- und 40 Leichtverletzte. Hofrichter überwiesen? A»S Offiziers-kreisen ging dem Wiener »Deutschen Volksblait" eine Nachricht zn, die wir mit allen: Borbehalt hier wiedergeben. Es sei, so meldet nämlich das Wiener Blatt, den N'.itcrsuchnngSorganen gelungen, heraus-zubekommen, von wem Hosrichter das Glst bekam, daß er seinen Kameraden scndete und dem ein blü hendes Menschenleben zum Opfer siel. Hosrichter babe daS fliift von einem Feuerwerker, dessen Bruder Cr'Hjtft ist, und es ist nur zu erklärlich, daß die b«ti>c» mit diesem Einverständnisse nicht gerne vor die Oesfentlichkeit traten. Hosrichter leugnet trotz dieses neuesten erdrückenden BelastungSmomcnteS zwar noch immer, und daS mit gutem Grunde, da er bekannt-lich nach den Bestimmungen deZ jetzigen Militär-strasprozesseS nicht gehängt werden kann, wenn er die Äiordtat nicht eingesteht. Diese neueste Entdeckung ist aber eine so anßerordentliich belastende, daß alle seine Rechtsertigungsversuche ihr gegenüber verstum-wen müssen. Klerikale Bildungsarbeit. Zur Hebung der Bildung werden am Lande von den Klerikalen slovenische Theaterausführungen veranstaltet. Wie wir erfahren, soll am Stephanietage in Oberbnrg in der dortigen Kaplanei auch so eine Vorstellung mit Knaben und Mädchen stattgefunden haben und zwar unter persönlicher Leitung des Direktors-Kaplan Anton Berg, der auch zugleich Regiesseur sein soll. Es wäre interessant, wenn man diesen Herrn bei den Proben beobachten könnte. Ein Gauner im Priesterkleide. Pater Chirrola, Kurrat in Fiane in Südtirol ist init 40 000 Kronen, die er bei der Bauerusparkasse desrandierte, dnrchgebrannt. Aus aller Welt. Ein verhängnisvoller Fund. In der Nähe der Eisenbahnstation von Szamosujoar in Ungarn fanden zwei Bauern in der Nacht ein Paket. Sie öffneten es, und um zu sehen, wa» darin wäre, brannten sie einige Zündhölzchen an. Das Paket, da» Dynamitpatronen enthielt, explo-vierte und die beiden Finder wurde» buchstäblich zerrissen. DaS Paket war vermutlich vou Leuten verloren worden, die ein Attentat auf die Bahn be-absichtigt hatten. 60.242,400.000 Sekunden. Der Rechen, künstler Moritz Frankl hat folgendes ausgerechnet: Seit dem Jahre 1 nach Christi Geburt sind bis 12 Uhr nachts des 31. Dezember >909 unter ge-nauer Berücksichtigung der Schaltjahre verflossen: 22.908 Monate oder 99.607 Wochen, die Schalttage in Wochen berechnet, 697.250 Tage, 16,731.000 Stnnden, 1.004,040.000 Minuten. 60.2 2.400.000 Sekunden. Berhastnng eines Ossizier S, Au» Budapest meldet man: Der Hauptmann des 86. Jnsanterie-Regimentes Wilhelm SlezacSek ist einige Tage vor Weihnachten ans seiner Garnison ver-fchwnnden. Nun meldete sich SlezacSek in Budapest und lrgte das Geständnis ab, a»S der Regiments-lasse 500 K desrandiert zu haben. Hierans wurde er verhaftet. SlezacSek macht de» Eindruck eines Geistesgestörten; auch fand er sich in derangierter Kleidung beim Militärgericht ein. Schreckenstaten einer Irrsinnigen. Aus Bordeaux. 2. d. M., wird berichtet: Die ganze Bevölkerung steht uuter dem Eindrucke eines furcht- Seite 5 baren Verbrechens, welches eine anscheinend wahn-sinnige Frau an ihrem Kinde begangen hat. Die 30 Jahre alte Lasond hat ihr neunjähriges Töchter-chen zuerst erdrosselt nnd dann dem Kinde die Pul»« ädern durchschuitteu. Als ein Arzt zur Hilfeleistung erschien, schüttete die Frau ihm Vitriol ins Gesicht. Frau Lasond, welche sich ebenfalls die Pulsadern durchschnitt, starb, ebenso wie ihr Töchterchen, an Perblutung. Die Frau war schon längere Zeit nervenkrank. Liebesdrama in Gloggnitz. In einem Hotel bei Gloggnitz hat der 18jährige Schülrr des KalkSburger Jesuiten gymna iums Karl Smchidt gestern die beteutend älter« FablikSardeiterin FranziSka Stastnh erschossen und sich dann durch einen zweiten Schuß getötet. Schmidt ist der eohu einer HauplmannS« witwe. Trotz seiner Jugend unterhielt er ein Liebe». Verhältnis mit dem bedeudend älteren Mädchen. Am 1. d. M. haben beide ihre Wohnungen verlassen und sind nicht zurückgekehrt. Jedenfalls hat die Aussichtslosigkeit ihrer Liebe sie in den Tod getrieben. Ein Wrightflieger in Prag verun-glückt. Borgestern nachmittag? stieg der französische Alugrnnstler Gaubert, ein Schüler Wrights. in einem Wrightflieger bei Prag auf. Er flog in einer Höhe von 10 Meter eine Strecke von ungefähr einem Kilo-meter. Plötzlich bemerkte man, daß der Aeroplan link» einbog. Der Moior hatte versagt und e» benand die «Äesahr, daß der Aeroplan auf das Publikum herabstürzen werde. Durch einen Äleitflug gelang eS jedoch Säubert, auf ein etwa 100 Meter entfernte» Feld zu gelangen. Schauliühiic. Ehrenabend für den Spielleiter und ersten Eha-rakterkomiker Fritz Olbat. — „Der Rasteldinder'. Operette in einem Borspiel und zwei Akten von Biktor Leon. Musik von Franz Lihar. Si»«n gennßretchen Abend bot un« mit der Aufführung dieser Operette der Spielleiter Herr Fritz Olbat. tie Theaterbesucher waren zu seinem Ehreaabend zahlreich erschienen, da« Hau« war bis zu seinem letzten Plätzchen besetzt. Herr Olbat gab die Rolle de« Wolf Bär Pfefferkorn. Sein Spiel war natürlich und einwandfrei, ja wir können mit ruhigem Gewiss n behaupten, Herr Olbat kann sich in dieser Rolle überall z«ig«n. Auch in gesanglicher Beziehung gab er di« Lieder präzise wieder. Großartig war die Qnadrill« im zw«it«n Akt, wo «r Fräulein Ruschitzka al« vii-ä-vi* hatte. Fräulein Ruschitzka al« Suza gab ihre Rolle wie immer vortrefflich; e« liegt j, doch die Beweglichkeit und Lebendigkeit in ihrem Temperament. Namentlich imponierte ste im Final« der Quadrille im zwtitea Akte durch d!e ihr eigenen rhit-mischen Bewegungen, wetShald sie auch da» Finale mit Herrn Olbat auf Verlangen de» Publikum» noch ein-mal tanzen mußte. T-dello» war auch Herr Richter al» Spenglermeister Älöppler. Sein« »parlamentarischen" Reden schlugen «in. Herr Heinrich Pekl al» Miloich war, wie immer, in seinen Bewegungen matt in stimmlicher Hinsicht bcsser wie sonst, Herr Rudolf Spiegl al» Janku fällte seine Rolle zur Zufriede«h«Zt au«. Die übrigen Kräfte verichSn«rt«n nach Maßgabe ihrer Rollen den Abend Erwähnt sei noch, daß Herr Han» Völker al» Wachtmeister Jumplovie» etwa» über-trieb und dah«r di« Beiständlichktit feiner Wort« s^hr darunter litt Im großen und ganzen aber können wir die Aufführung al» gelungen bezeichnen. cherichtssaat. Betrug. Am 3. d. M. standen Alois Braiun ans Jdo» lach nnd Martin Abram ans Smie unter der Be-schnldignng vor Gericht, dem Rupert Sattler aus einem versperrten Schranke verschiedenes Hausgerät im Werte von 10 Kronen entwendet zu haben. Dem Mirtin Abram wird auch zur Last gelebt, daß er durch die Ausgabe eines Thalers statt elneS Fünf-Kronenstückcs die Lucia Kurent betrogen habe. Unter dem Borsitze deS Landesgerichtsrates Wened kter wird AloiS Bracun zu drei Wochen Arrest mit einem Fasttage und Martin Abram zu 48 Stunden ver-urteilt. Schwere körperliche Beschädigung. Am 4. d. M. steht AloiS Mergole vor den Schranken des Gerichtes. Ihm wird znr Last gelegt, vaß er am l3. November 1909 die Anna Krajsck, die ihn, da er mit ihr schon seit Jahren in Feind-schast lebte, beschimpfte und anfpie, mit einer Hacke schwer verletzt habe. Anch den Rudolf Kraj^ek, der •4 . te 6 Deutsche Wacht Tv.;^ttrct 3 seiner Mutter beisprang, habe er schwer verletzt. Der Gerichtshof unter dem Borsitze des Herrn LandeSgerichtSrates Rofchantz verurteilt "den Ange> klagten zu 14 Monaten schweren Kerker mit einer Faste monatlich. Deutsche Volksgenossen! Nach jahrelanger freudig geleisteter Arbeit und Dank der opferwilligsten Beihilfe national bewußter Volksgenossen ist der Bau de» Deutschen Hauses bi« zur Bovendung gediehen. Die prächtigen RZumc deS stolzen Baues find ihrer Bestimmung übergeben worden. Freigemute«, frische», völkisches Leben ist in da» Hau« eingezogen, da« für da« ganze dentfche Cilli und alle Freund« dieser Stadt, sür die deutschen Vereine, für alle Schichten der deutschen Bevölkerung bestimmt ist, al» Heimstatt deutschen geistigen Streben« und deutscher Lebensfreude, al» PflegestStle deutschen Wesen» in den Südmarken de« deutschen Gebiete«. TaS Hau» ist erstanden durch nihmenSwerte Leistungen an Geld und Gut und Arbeit, bei denen deutsche Einigkeit und Brüderlichkeit herrlich zu Tage traten. Jetzt gilt e« da« Geschaffene zu e> halte» al» stolze» Bild völkischen Leben», al» Sammelpunkt aller Deutschen au» nah und fern, so daß jeder deutsche Volksgenosse mit aufrichtiger Freude und mit Begeisterung die herrlichen Hallen betritt. DaS Deutscht Hau» so zu erhalten, daß e« unser aller Stolz und Freude ist, da» Leben im Deutschen Hause so zu gestalten, daß e« da» völkische und wirt-schaftlich« Gedeih«» Deutsch Cilli» in bedeutungsvollem Maße földert, da« ist ein« Shienaufgabe für die Deutschen Cilli» und aller Deutschen, die treu zu Cilli stehen l In erster Linie obliegt diese Ehrenpflicht den deutschen Bewohnern Cilli». E» gibt wenige Städte auf deutscher Erd«, in welchen die nationale Opferwil-ligk«it so sehr die Gesamtheit beseelt, wie unser kämpf-umtoste«, allezeit siegreiche« Cilli, wo in bewunderung«' würdiger Weile arm und reich, hoch und nieder freudi-die schweiften Opfer bringt am Altaic de« deutschen Volk«tum»uad auch für da» Deutsche Hau» Opfer ge-bracht wurde«, die der Bewunderung und dauernden Danke« wert sind. Deutsche Cilli» I An diese bewährt« Opferwillig-feit, die unserer Stadt so viel Segen gebracht und ihr in allen deutschen Landen einen ehrenvollen Namen gemacht bat, appelieren wir. D»» Deutsche Hau« bedarf dringend Eurer Opfer, e« stellt an eure Leistungsfähigkeit, an Eure Heimat« liebe und Euren gesunden nationalen Sinn hohe An-forderungen, höhere, als sie je an Euch belange-treten sind. Wahret und heget Euer schönstes Kleinod: Da» Deutsche HauSZ Trage jeder nach feinen Kräften fein Echeiflein hin zum Deutschen Hause. Werdet Mitglieder, Gründer. Stifter de« Vereine« Deutsche« Hau«, strömt in Scharen in die schönen Räume — kurz vereinigt Euch in liebender Sorge um diese« stolze Werk, da» unserer Stadt und dem ganzen Vater lande zur Zierde und Ehre gereicht. Seid in diesem hehren Ziele ein einig Voll von Brüdern I Jeder tue seine Pflicht, keiner bleibe zurück! Heil Cilli immerdar! Der Ausschuß des Vereines Deutsches HouS, Cilli Anmerkung: Spenden und Beitrittserklärungen werden vom Zahlmeister Herrn Josef Jarmer, ent-gegengenommen Eingesendet. Preisermäßigung. Bei der gegenseitigen Teuerung muß diese» Wort in den Ohren unserer HanSfraukn wie angenehme Musik kliugen. Während fast alle LebenSmittel im Preise gestiegen find, ließ die bekannte Fi ma Maggi bei ihren RindSsuppe-wiirfeln. die zu einem täglichen Gebrauchsartikel geworden sind, eine Preisreduktion eintreten. Der Maggi-Wiirfel kostet jetzt nur noch 5 Heller. Seine Qualität und Größe ist jedoch garantiert die gleiche geblieben. Diese Preisherabsetzung wird dem schon jetzt so beliebten Maggi-Würfel noch in weiteren Kreisen Eingang verschaffen. Kaust auf darSohta. JOIIAWI .lOltl.O Uhrmacher, h. k. jcrriehil. beeid. Nchiuni*l«ter Uhr»»-. JsirHra-, Oold' ■■«! 8ll!>«rw»r«i-Export Bach Allen Lindern Wlrn. III, Hrnnnrc Xr. 75. Verlangen Bis ffratia *nd fraak» meinen grossen l'rrl»knrsnt über Prüllnioiin-Ubren in Ftbrlks-prtlwa. Brhaininnner, Intakt, Zrulth. Bil odea. vudrnar», Omega, l.nnclura, Un «in»*, reute Hatin-Illiren tob k 15.— aaswirt». 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Die Meldefoimulaie sind derart eingerichtet, daü sie zusarameng-faltet und adressiert, ohne Verwendung eines besonderen Umschlages, der Post übergeben werden können. Mündliche Meldungen werden von der Gemeinde in beide Melde-formulure eingetragen. Meldungen, welche durch eine Mittelsperson erstattet werden, entheben den Meldepflicbtigen nicht von der Verantwortung für die Erfüllung der ihm obliegende» Verpflichtung. Meldenflichtii/e, welche die vorgeschriebene Meldung nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Punkten unvollständig erstatten, können mit Geldstrafe bis 50 K belegt weiden. Miht&rtaxpfliehtige, welche sieh in ihren Meldungen wissentlich Verschweigungen odei unwahrer Angaben schuldig machen, verfallen — insofern die Handlung nicht den Tatbestand einer nach dem allgemeinen Strafgesetz« zu ahndenden straften Handlung begründet — in Geldstiaf-n bis 50o K. bei Vorhandensein besonders erschwerender Umstände b s 1000 K. 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Ich habe aber auch ziemlich Zwiebeln hinzugetan, also hinein mit den Lorbeeren. — ..So", sagte ich. „FranzoS, die Butter!' — „Bon der irischen oder bet alten?" frug dieser. — „Meinst du. für diese Rotaugen wäre die alte Butter nicht gut genug?" — Er brachte die Butter, die einst sehr schön war; sie war im Hause meines Paters gemacht worden, der sie mir geschickt hat — vor einem halben Jahr. — Ich steckte von dieser ein unverantwortliches Stück zu dem übrigen und wartete nun ruhig die Dinge ab, die nun kommen sollten. „Franzose", sagte ich zu meinem Kameraden, „ich habe mein Möglichstes getan; wenn es nun nicht Fische werden, so werden wir wenigstens eine gute Tunke haben." Wir standen vor unserem Werk und srenten uns des guttu Geruches, der aus unserem Tops in unsere Nasen drang. Nach einer Weile sagte FranzoS: „Nun sind sie gar." — „Nein", meinte ich, „noch nicht; Notaugen müssen lange kochen." — Diese Borsicht hat mir möglicherweise das Leben gerettet; der Leutnant kam und wir nahmen ihn in unserer Küche, welche er passiere» mußte, in Empfang. Der Franzose machte Honneurs und titulierte ihn, als gewesener Leutnant, mit „Herr Kamerad." Ich wollte ihm auch zu Ge-sallen sein und umsprang unseren Herd wie ein ver-schrobener Diener; „ich sreue mich sehr, das wäre nett von ihm, daß er uns die Ehre gebe, daß er Wort ge« halten hätte, daß er---" Bei diese» Worten kam ich mit meiner Schürze dem Feuer zu nahe und stand im Nu in Flammen. Der Leutnant das sehen, — die Gefahr erkennen, — und als Fenerwerkslent. noiit mußte er sie voll erkennen, — zog rasch ent« schlössen seinen Degen und rückte mir an den Leib. Der Franzose ergriff die Schüssel mit dem Fischwasser nnd goß mir dieses, schwubbs, über den Kops. — „Donnerwetter! — WaS war das?" — Der Leut-»ant hatte mit seinem Degen den Bindfaden glücklich l¥UlMtu4 BCtfcolv'H. durchschnitten und meine Malleinwand fiel vor mir nieder. Ich sprang über diese hinweg und im Zimmer, meinen Leib oben und unten betastend, herum. Hätte ich vorhin mit der Hinzugabe der Lorbeerblätter nicht so lange gezaudert und die Fische, trotz Einwendung des Franzosen, nicht noch eine Weile kochen lassen, dann wäre das Fischwafser noch siedend gewesen und der Franzose hätte mich abgebrüht wie einen Ka-pannen. Darum sage ich, Bedenken ist immer gut, selbst beim Kochen von Rotaugen. — Ich kam diesmal mit einigen Blasen an den Knieen, mit einer verbrannten alten Hose, einem halb abgesengten Bart und heftigen Kopfschmerzen, welche vom heißen Fischwasser her-rührten, davon; alles das hatte ich meiner Ueberlegnng zu danken. Ueber diese Braiidkatastrophc vergaßen wir nalür» lich unsere Fische welche während den Löscharbeiten ruhig weiter gekocht haben Frauzos' schien Wind zu weiten, denn er sagte, während er den Leutnant in unser Zimmer nötigte, heimlich zu mir: „Na — wenn sie jetzt nicht mürbe sind, dann werden sie eS auch nicht." — Ich sprang zum Herd, nahm den Kops vom Feuer und fing mit einer Gabel an die Stücke zu suche». Als erstes erwischte ich einen Kops. Mürbl Wahrhaftig schön mürb! Zch wollte mein Kochwerk auf seinen Geschmack unlcrsuchen, löste ei» Stückchen von Kopf loS und steckte es in den Mund. Schön mürb! Aber — gallenbitter! „Nein," sagte ich. „auf den Menschen, den Franzosen kann man sich wirtlich nicht verlasse». Hat mir der Kerl den schönen Kops durch die Galle verdorben. Na warte, dafür sollst du ihn auch essen! — Ich suchte mit meiner Gabel weiter. Lauter Stückchen. Die ganze Sache war zu Brei ge-kocht. Ja. das kommt von der Unachtsamkeit des Fran» zosen. Ich sagte ihm er solle die Fische in kleine Stücke schneiden, er schnitt sie aber in lauter gasern. — Zu- L letzt und zuletzt fischte ich noch zwei Schwänze herau« die heil geblieben waren weil unser Herrgott de» Rot-äugen sehr feste Gräten zu ihren Schwänzen gegeben hat. — ,Di« soll der Leutnant essen; in diese kann die Galle nicht hineingekommen sein'. Als dieses Gericht aus den Tiiche stand sah eS sehr sauber aus. Ich benutzte die vielen Lorbeerblätter um den MuS schön zuzudecken. Damit mir der Leutnant nicht hinter mein Geheimnis kommt, zeigte ich mich sehr zuvorkommend und legte ihm sein Teil selbst aus seinen Teller. ..An einem fetten Karpfen ist der Schwan; daS beste Stück", Herr Leutnant, „die beide» sollen sie haben". Er sah mich an als »oeiin das etwas neues wäre und es war mir auch etwas »eueS, lieg mir es aber nicht merken. — Der Franzose bekam zur Strafe den Kops. — Ehe ich selbst zu essen anfing beobachtete ich die Beiden. Der Franzose aß tüchtig drauf los, der Leut-naut aber schnitt ein Gesicht und kante gauz sonderbar an seinem Schwanz herum. Ich dachte mir, kaue nur, an den harten Gräten bin ich nicht schuld, ich habe die Rotaugen nicht gemacht. Endlich fing ich auch zu essen an. Donnerkeil — gallenbitter! Nicht blos der Fisch sondern auch die Tunke. .Still! Nur nichts sagen!' — Ich esst also ebenfalls mit Todesverachtung draus lys und bot auch dem Herrn Leutnant an, als er mit seinen Schwänzen fertig war. „Herr Leutnant, vielleicht noch ein paar Zwiebeln oder Lorbeerblätter gefällig?" — Dabei hatte ich seinem Teller bereits eine neue Ladung Lorbeerblätter und Zwiebeln zugeführt. „Danke, danke sehr, ich bin kein Freund von Lorbeerblättern, sie schmecken gar zu bitter - - pikant — wollte ich sagen." Jetzt wurde es mir klar; nicht Franzos' war schuld an dem bitteren Geschmack, nicht er hatte die Galle zersprengt sondern ich habe znviel Lorbeerblätter dazugetan. Und daran war der Erzbischos mit seinem Rat und die Gutmütigkeit des Krämers schuld, der mir den große» Busch angehängt hat. Ich habe also dem Franzose bitter Unrecht getan; um die Sache wieder gut zu machen goß ich ihm einige Löffel von dem bittern Mus aus seinen Teller und sagte: „Höre Franzose, nachher will ich Abbitte leisten." — Er aß übrigens unverdrossen weiter, aber der Leutnant, unsere Hanpt-person stichelte und stachelte in der Tnnke und suchte mit Zähnen, Znnge und Fingern im Munde nach Gräten herum, daß er mir erbarmte. Da schoß mir ein Gedanke durchs Hirn. Donner-keil dachte ich mir, wenn du jetzt mit deinem bayrischen Bier auffährst, so kannst du ihn aus andere Gedanken bringen. — Möglich daß die Fische, im Vergleich mit deni bitteren Bier, süß wie ein Nußlern schmecken. „Nun wollen wir," sagte ich. „zn unseren Karpfen auch ein «las Bayrisches trinken," holte daS Bier und schenkte ihm ein Seidel a»S der ersten und uns ziveien anS der anderen Flasche ein. „Merkwürdig," sagte der Leutnant, „mein Bier ist viel heller als das Ihrige." „Ja," sagte ich--„wahrhaftig. DaS ist doch merkwürdig; es ist doch von einem Saufmann." Der Leutnant setzte sein Glas an die Lippei: um es sofort wieder hinzustellen. „Daran ist aber auch mit Hopsen gespart worden!" Soll denn heute alles verkehrt sein, dachte ich. Mein Bier schmeckte herrlich bitter; ich bat den Lent« naut sein Bier versuchen zu dürfen. — Du lieber Gott! Das war ja Dünnebier. Nun trank der Leutnant da» Fifchbier und der Franzose hat das gute bayrische Bier zu den Fischen gegossen. Jetzt war mir alles klar. Weder Rotaugen noch die Zwiebeln nnd Lorbeeren waren schnld an Allem, sondern einzig und allein das bayerische Bier und der Franzose. Zum Glück hatte der Franzose aus seinem Glase noch nicht getrunken; ich schob dem Leutnant dasselbe hin während ich dem Franzosen das Dünnbier vorsetzte. — So, nun trinke. Ich machte noch einmal den Versuch, meinen Fisch an den Mann zu bringen, aber keiner wollte mehr etwas davon wissen. Als endlich zu meiner großen Freud« die Kasematten aufgeschlossen wurden, ging der Leutnant nnd bedankte sich vielmals für das fchöne Mittagesseu. 21. Kapitel. Nun war ich mit dem Franzosen allein; während ich unter dem Eindruck der snrchtbaren Blamage stumm auf und ab ging, trank der Franzose sein Bier aus und sagte: „Na, ein schönes Zeug vvn Bier hast du da gelaust." — „Für dich gut genug.' — „Was meintest du eigentlich heute mittags mit deinen Worten, dn wolltest mir nachher Abbitte leisten?" — „Dir Abbitte! Anch das noch?' — „Znerst läßt du dir Rotaugen al» Äarpsen anfhalsen; dann schneidest du diese in lauter Fasern und zum Schlüsse gießt du bayrisches Bier dazu. — Du sollst dich als Koch malen lassen." — „Das solltest du tun", sagte der Franzmann, „dn unternimmst immer Sachen, von denen du nichts verstehst." So kam zu der Bitterkeit des Mittagessens noch ein bitterer Streit dazu und als es Abend wurde, wurde der Franzose unbescheiden nnd verlangte noch ein Abendessen. „Mich dünkt", antwortete ich ihm, „du hast heute Mittag gut genug gegessen, so daß du ein-mal aus das Abendessen Verzicht leisten könntest; außerdem habe ich mich heute vormittag am Herd so abgearbeitet, daß du mir das bischen Ruhe gönnen kannst." — Aber nein! Es waren noch drei Eier im z Schrank und etwa« Weizenmehl ans einen Teller, Er verlangte also, ich solle ihm Pfannenkuchen backen, „Ich habe keine Pfanne", sagte ich. — „Da» geht anch in der Beefsteakmaschine," — „Es ist kein Spiritus vorhanden." — „Das geht auch mit Kohlen." — „Wir haben keine Milch mehr." — „Das geht auch ohne Milch." — „Dann backe dir selbst Pfannkuchen, wenn du alles besser weißt." Und er tat es, feuerte Kohlen unter der schwache» neuen Maschine an, schlug die Eier hinein, tat Mehl hinzu und rührte draus los. Ich ging aus und ab und dachte mir, was das wohl wird. ES wurden statt einem Kuchen natürlich trockene Brösel und ich war nieder-trächtig genug, ihn ruhig gewähren zu lassen und mich diebisch zu freuen, daß er mm wieder hereinfiel. Wie seine kleinen Brösel nach seiner Meinung gut waren, wollte er ihnen mit dem Löffel eine Form geben, drückte aber etwas zu fest auf den Boden und — knaks — war dieser durch. Die schwache Maschine lag samt dem Pfannenkuchen in den Kohlen. „Schau, schau!" sagte ich. — ..Ja" sagte er. — „Das kommt davon", fuhr ich fort. — „Ja", setzte er hinzu, abwechselnd feine Brösel und seine schmelzend« Maschine betrachtend. „Mit dieser Sache sind wir nun fertig", sagte ich, holte die drei noch ganzen Töpse und setzte sie zu der halben Beessteack-Maschine. „So, nun guck dir einmal unseren Reichtnm an! Als wir vor zwei Monaten unsere Küche einrichteten, waren wir beide mit je sieben Töpfen, das Stück durchschnittlich zu einem guten Groschen, beteiligt. Nun sind es noch drei. Die anderen hast du entzwei ge-schlagen, die Beefsteakmaschine eingeschmolzen, die Kaffeemaschine durchgebrannt; außerdem fehlen drei flache Teller, so daß ich heute Mittag meinen Fisch von einem tiefen effen mußte." „Mus", meinte er höhnisch, „mußte ich heute Mittag von einem tiefen Teller essen. Uebrigens, was vom Kochinvenlar entzwei ginge, müssen wir gemein-schastlich ersetzen." — "„Haha", lachte ich, „so meinst du es. Na, mir kann das recht sein, gehe mal hinunter und hole meine verbrannte Hose herauf, die geht anch auf unser gemeinschaftliches Konto." „Nein", sagte er, ..die Hose gehört nicht zum Kochinventar" und fing seine trockenen Brösel zu kauen an. Dieses Entgegenkommen mußte mich schließlich doch verdrießen. — „Hier", sagte ich, „ist unsere Kasse, hier meine tägliche Rechnung und nun komme mit!" Wir gingen auf den Vorplatz. „Hier ist ein Scheffel Kartoffel, die wir teilen können; ebenso daS Suppentraut. Um die Töpfe und die Beefsteakmafchine wollen wir lose», vom Kalb, das ich gestern gekauft habe, will ich dir deinen Teil ablausen und die Teller teilen wir ebenfalls. Nun, mein« ich, sind wir ge-chieden." Er hob daraus mein« verbrannte Hose aus und rüg mich spöttisch, ob wir auch um diese losen wollen, ich hätte doch ausdrücklich gesagt, sie gehöre zum Kücheninveutar. Diese Spitze ärgerte mich zwar, aber ich blieb fest und entschlossen, meiu Lebtag nicht mehr ein« ge-meinschastliche Wirtschaft einzugehen. Von diesem Tage an kochte ich für mich allein, denn ich hatte die drei Töpfe gewonnen, während sich der Franzose sür teures Geld aus der Offiziersmesse speisen ließ. Dieses Essen war aber auch darnach. Gegen meine Kost konnte eS nicht auskommen, denn ich kochte dem Franzosen zum Aerger die künstlichsten und schwersten Gerichte. Wenn er hinter seinem Teller mit grauen Erbsen und eben-solcher polnischen Tunke saß, las ich ihm den Neid von seinen Augen, mit welchen er ans mein schönes, dnf-tendeS Kalbsfrikassee blickte. Wenn er dann mit seinen Flintenkugeln im Leibe in der Kasematte herumging, saß ich behaglich am Fenster und freute mich, daß mir keine Flintenkugeln im Magen klapperten. Meine Kocherei war nicht nur eine nützliche, son-dern auch belehrende Beschäftigung, denn von dieser bin ich allmählich auf die Chemie gekommen und als mir der alte General die Erlaubnis gab, ein paar kleine Jungen in dieser zu unterrichten, so hatte ich neben meiner Malerei genügend Arbeit und die Tage flössen rasch dahin. Meine Malerei machte Fortschritte. Um Weih» nachten kam das kleine Jdachen im Austrage seiner Mutter und erzählte mir, daß sich Anrelia verlobn, wollte. Diese soll von einer kleinen Feierlichkeit be-gleitet sein und zu dieser soll wieder der Hintergrund der Kasematte mit einem Transparent geschmückt werden. Ob ich diese» malen wollte? Das würde ich tun, antwortete ich. Dann möge ich den Herrn General bitten, daß ich ihre Mutter besuchen könnte. Ich bat und der General gab die Erlaubnis. Als dies bekannt wurde, gab es einen förmlichen Ausstand; es war zum erstenmale, daß einer von uns die Erlaubnis erhielt, in ein PrivathauS gehen zu dürfen und noch dazu in ein Haus, um dessen einer Bewohnerin sich schon so vieles gedreht hat. Der Kapitän stand stundenlang in Gedanken versunken »i'd blickte mich fragend an, sagte aber nichts; Don Juan gratulierte mir und gab mir allerlei feine Winke, wie ich mir die gute Gelegenheit zu Nutze machen könnte. Der Franzose lieh mir seine Vatermörder und half mir beim Ankleiden; er steckte mir die Vatermörder selbst an und machte mir einen künstlichen Knoten ins Halstuch. Fortsetzung folgt. 4 Belehrendes, praktisches, Keiteres etc. Gin Trost. Schöne Rosen, zahme und wilde, Blüh'» im Garten und im Gefilde, Rot, weiß und gelb und auch sonst verschieden. Aber dir Menschen sind nie zufrieden, Fragen, indem sie um sich schauen: Warum nur gibt e» keine blauen? Damit mag trösten stch ein Poet, Dem'« ähnlich beim Publikum ergeht. I. Trojan. » Nachdruck verboten. Zu der alten, reichen Huberin In der Beich« der Pfarrer sagt: „Die Zeit zum Sterben kimmt heran, Denn du bist hoch betagt. .Und dei Pflicht und Schuldigkeit. Ist jetzt schon auf der Eiden Zu sorgen für an Himmelsttz, Wenns willst mal selig werden. „Schau! Tu bist reich und hast a Gut Und führst a sorglo» Leben, Trum könntest a, a schön Stück Geld Zum Kirchenneubau geben." «Du baust damit a Stiegen dir Zur ewigen Seligkeit, Au? der du amol in Himmi steigst, Wann» mal mit dir so weit. „O mei! Herr Psarra', sagt d' Huberin, „Wa» s' sagen, i» fei wahr, Allan i sag '» auf Gwifj und Ehr, Mir fallt '» Stiegen steigen schwer." Praktische Mitteilungen. Abkühlung derZimmer.Au»> reichende Abkühlung kann erzeugt w«r-den, wenn man einen mit Stoff bespannten Rahmen in da» Fenster setzt nnd diesen öfter mit Waffer begießt, so daß der Stoff immer feucht bleibt. Im Groben läßt stch eine ähnlich« Wirkung erzielen, wenn man die Fenster deS Zimmer» mit Rollvorhängen ver-sieht, welche auf eine Stanze aufgerollt und herabgelassen werdt» können, ganz so wie die bisher gebräuchlichen Rou-leaux. AIs Stoff verwendet man grob-malchigen Baumwollstoff, dessen Fäden nur schwach gedreht und nicht appre-tiert sind, so dah sie größtmögliche Saugfähigkeit besitzen. Ueber die Fenster und die dort befindlichen Rollvorhängt wird ein« enge Vleirohrleitung geführt, in welcher in paffenden Entfernungen fei»« Löcher eingebohrt stnd. Diese Löcher stnd zu An ang der Leitung feiger und weiden gegen das Ende der-selben zu größer, um gleichmSLige Be-feuchtung zu erzielen Ein in die Rohrleitung eingeschalteter kleiner Hahn ermöglicht die Regelung deS Wafferzu-fluffe» je n-ch dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Namentlich in ArbeitSräumen, wo Staub vorhanden ist, sollte diese Vorrichtung nicht fehlen, denn in feuch-ter Lust kann sich Staub weit weniger bewegen als in trockener. Auch durch Aufhängen eine» mit Eis gefüllten Eimers unter der Zimmerdecke erreicht man schnell eine erheblich« Abkühlung deS Zimmer« Goldleistenlack mit schwachem Glänze wird in folger.der Weife be-reitet: *10,0 Gummigutt, 5,0 Drachen blut, 5,0 weingeistigeö Sandclholzextrakt, 75,0 blonden Schellack, 75,0 Sandarak und 20,0 Lärchente,p«ntin löst man unter Erwärmen in 90,0 Weingeist von 95 Prozent und filtriert. Schwä-cher gefärbt mit starkem Glanz.- 30,0 Gummigutt, 3,0 weingeistiges Sandel-holzertrakt, 200,0 blonden Schellack, 50,0 Sandarek, 25,0 Lärchenterpentin löst man durch Erwärmen in 80»,0 Wein-geist von 95 Prozent, versetzt man di« Lösuug mit 20,0 feingepulvertem Talk schüttelt kröftig damit um und filtriert dann. Heiteres. Sicher. In einer Stadt der Süd-staaten der noidameriksnischen Union kam die schwärze Dicusimagd eine« TageS zu ihrer Herrin. .Nun, Jonny', fragte diese, die schon sah. daß sie etwa» auf dem Herzen habe. .Ach, bitte gnä' Frau kann ich wohl Mittwoch in drei Wochen den Nachmittag frei kriegeu ?* — und als sie die unent« schloffen« Miene ihrer Herrin sah, fügte sie schnell hinzu: „Ich möchte gern zur Beereigung von meinem Bräutigam.' — „Himmel!' antwortete die Herrin. „Zu, Beerdigung Ihres Bräutigam» ? Aber wissen sie ja doch gar nicht, ob er bis dahin sterben wird, «an, abgesehen von dem genauen Datum. Da« ist etwas, daS wir nie sicher vorauSiagen können — wann wir sterben werden." — „Ja, gnä' Frau," sagte daS Mädchen zögernd, dann aber mit triumphierender Stimme: »aber dei ihm bin ich sicher, gnä' Frau, weil er gehängt werd«n soll!" Ein« reelle Firma. Geschäft»-inhaber (zum Lehrling): .Schnell, nimm die wasserdichten Mäntel herein, e» regnet!" Unter Bergfexen. .Der Meier ist von der Joeheralp gestürzt, — wa» hat er sich den dabei gebrochen? — .Gar nicht».- — „Na ja da sieht man 'mal wieder den Dilettanten."