— ^HM Laibacher Z e i l u n g, Donnerstag den 21 Februar ^Nl^ .. .. ..... Wien '«^e. k. k. Majestät haben vermög Hofdekret vom loten dieses bey Gelegenheit der gegen die ottomanische Pforte neuerfolgtett Kriegserklärung weiters allergnadigst zu entschließen geruhet: daß allen Türken und türkischen Unterthanen, welche sich im diesseitigen k. k. Gebiethe befinden, und allda verbleiben wollen, um ihre Handlungsgeschafte ruhig sortzu- shünn/ solches frey und ungehün- hert gestattet; denjenigen aber, die sich aus dem diesseitigen Gebiethe weg und in das jenseitige begeben wollen, nicht die geringste Hinderniß gemacht, fondern aller Varschub mit Passen, und sonstigen Erfordernissen von dem Augenblicke an geleistet wer-d niederösterreichischcn Zandesregirltng wird in Folge einer allerhöchsten Resolution vom Zttll des gegenwärtigen Monats und Jahrs zur allgemeinen Wissenschaft und Nach-! achtung hiemit bekannt gemacht: daß die k, k,. mcberlandischen sogenannten! Kronenchalsr von ihrem bishengen?la-menswerth zu 2 fl. 47 kr. für die Zukunft < die ganzen auf 2 fl. 16 kr. oder j 8 SieöenzelMer, die halben aus 5 st»! 8 kr. oder 4 Siebeuzehner, und die Viertel auf 34 kr. oder 2 Siebenzehner erhöhet worden sinb; in welchem Werthe dieselben vom ersten Tage des nachkommenden Monats Märtz anfangend, bey den öffentlichen Kassen aller k. k. deutschen und ungarischen Erbländer, so wie i" allen Privat zahlungen unweigerlich angenommen , und ausgegeben wer" den sollen. Zusieich haben auch Se. Majst. wegen Erförderniß der Umstände den vollwichtigen gerändelten Holländer-dukaten, welchs mit einem angehäng- ten Gran vorschlagen müssen, den ''urs W Werthe zu 4 si. 26 kr. wieder allgMcin zu gestatten geruhet. Laibach den 16. Fcdruar. Briefe aus Karlstadt und Fm-tw melden, baß die Grässtztruppeu allda nach gemachter fmchtlostr Ausforderung dreyer TüMschm ftste» Plätze als Kladus Dnsnich und Sturlich^ selbe beu ^len und loten mit Entschlossenheite Muth, und Tapferkeit, ungeachtet einer rasenden Gegenwehr der Türken, mit Gewalt eingenommen, wobey lov Mann von den Qgulinml, etwelche Herru Offiziers und ein Hr. Owistlieutenallt geblieben seyn solle, dcn 1 ölen Nachmittag sagm die Briefe von Karl-l stadt hätten die Slmnee mit etwel-!ch?n demfthen Regimentern Zettin zy heschiesscn angefangen. Ein anderes Schreiben aus ZenK meldet, es wäre die sichere Nachricht eingelaufen , daß das OMiner Regi-, menl v. Kroaten in Bosnien eingerückt ist, und wirklich dm 9ten dieß die ttürkische kleine Festung Bichatsch nach ansg-tstandenem Gefachte, bey welchen iOo Mann, ein Qbristlicutt-nant und ein Oberlieutenant todt geblieben sind, erobert worden ftye. Man spricht auch, daß dm is. dieß der bestimmte Tag s?ye,,an welchem dteHauptfestuug Belgrad angegriffen werden solle, Gott gebe den Unfug?« vil Glück, hier glaube,» wir zwar sicher zu seyn , mit unserer A esotzung von 6Qo Mann, .es kau aber ganz leicht ein Besuch gemacht werden von den türrKheu Seeräubern welche mit gnteu Wind in 4.8 Stunden die Herfahrt machen können, Welcher Ms nicht gar zu angenehm^ feyndkrte. Dentschland» Man bestimmt nun den 24sten dieses zur Abreist des Kaisers, und der Erzherzog dü«rfte ihn um fo leich-« zur Armee begleiten, da seine Gemahlinn, wie die allgemeine Red e geht, sich blnjts iu gesegneten Lnbesumständen betilchenstlU Oesierreichische Niederlaltbeo ^ <öwen, vom Zisten Ianere Alle vier Fakultäten unserer hohen Schule haben sich nun vereiniget, die neuen Einrichtungen z^s Monarchen ujcht anzunehmen, und jhre Freiheiten mit gemeinsamer Hand zu verfechten. Mn befürchtet nicht ohne Grund , daß diese Halsstarrigkeit die Geduld unseres Landcsvcckcrs endlich völlig ermüde«, uno vielleichte^ ne Wrfttzung, oder gar eine gänzliche Aufhebung dieser so viele Jahr-httttderte hindurch bestandencn Uni« vesssität nach sich ziehen dürfte» Man schmeichelt sich indessen noch, i dte Sache werde bey bermahl ersolg-ttr Wiedcrwnst Ihrer königl. Hohe mn unserer durchlauchtigsten Statthalter eme andere Gestalt gewinnen, und friedlich vermittelt wcrdcn. Man hat nunmehr gewisse Nachricht, daß der Rath von Mecheln sich wegen der Widcxfttzlichkeit der «um Genttalsennnarium zu Löwen bestimmten jungen Theologen nichts habe zu Schulden kommen lassen, sondern der Eintritt in dasselbe viel-! mehr allen zum Genter Kirchensprengel gehörigen Theologen der allerhöchsten Wlllensmeitmng nach von gedachtem Rathe angeordnet, und schärfest befohlen worden sey, das bischöfliche Seminanum in Zeit von 24 Stunden zu verlassen, und darin weder theologische Vorlesung anzuhören, noch zugeben, und zwar unter Strafe einer nahmhaften Geld- buffe. Allein diese Befehle haben weder bey dem Kardinalerzbifchofe, der deshalb neue Vorstellungen, und Beschwerden eingereichet hat, noch bey den Seminaristen, die anders nicht als durch Gewalt sich austreiben lassen wollten, Etnd'uck gefunden. Die Universität zu Löwen be^eijtt tbenfalls noch Muth genug , ihre an-gemassete Rechte, und Freyheiten wider unfern Hof zu verfechten. Als am 22sten zn Brüßel der! Rath nicht unterzeichnen wollte, was j der Hsf Verlanqte, erhielt der Ge-.^ mral d'Alton Befehl mit den Trup-! pen auszurücken. Eine Menge Volks hatte das Rathhaus umrinqt, es.' wurde aber von dem Militär zerstreut. ' Man patroullirte, und alle Ver-samlungen des Volks wurden verhitp oert. Der General befand sich selbst zu Fuß bey diesen, Auftritte. Llls er ohngefchr 15 Geistliche bey einander stehen sah , lief er einige von ihnen zu sich, und fragte sie, was sie da machten? Ich habe. immer gehört, sagte er zu ihnen, daß sich die Jünger Christi vertheilt, und dem Volke geprediget haben 5 ahmen sie dieselben als Geistliche nach. Bestürzt, und stillschweigend, aber mit einem Blick voll Rachgierde giengen sie weg. Triesi den iHten Februar. Trieft ist itzt in so gurer Vertheidigungsordnung, daß es in 24 Stunden sowohl 'zu Wasser als zu große Kau-iattheischisfe, die man nöthigen Falls in kurzer Zeit mit mehreren Kanonen Versehen, "vor die Rhede ziehen , und in Kriegsordnung stellen könnte. Die Landmacht ist auch nicht w?ni-jger beträchtlich, die aber noch, wie Mti ^gt, durch die Grenadiers des !löb. thurn. Regiments, u. ein: Kompa-jgnie Artilleristen verstärket wird. 'Mit Feuergewehr ist unsere StM atlch so gut versehen, daß fast auf jeden Privatmann eines kömmt. Wird alle Donnerstag auf oem Platz ^ 133. m der von Kleinmayer-schen Buchhandlung ausgegeben.