Lailmchn Zeitung. Nr. 14N. Psänumcration » plel?: Im «lc>,npto!l ganzj. st. ,,, halbl- N. 5.50. ylll dlc Zustellung ins Haus halb!. 5l, lr. Mil der Post g«nzi. si. ,k>, halbj. st. 7.s>o. Freit«,,,, 2l. Juni «m. »<>>lr., »in. I st., so:," s.ss., i!m.«ll., 3m. l0 fr. u. !. w. ^!, .........,^l icec?m. »U lr. «872. Ailitlichl'l Theil. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung »vom 1i>. Juni d. I. dem dalma« tinischell Oberlandcsgerichlsralhc Franz D'Adamo die angefuchte Versetzung in gleicher Eigenschaft zum lüften-ländischen ObcrlandeSgcrichte llllera.nadia.st zu bewilligen und den LandeSgerichtSrath in Trieft Doctor Joseph DefaciS zum Rathe des lüstenländischen Oberlandes« gerichteS zu ernennen geruht. Glaser m. ^. ' Der Minister deS Innern hat auf Grund der er« haltenen Allerhöchsten Ermächtigung und im Einvernehmen mit den bclheiligtcn anderen l. l. Ministerien den Herren Verthold G. Schüler und IuliuS Fraenlcl die Bewilligung zur Errichtung einer Actiengcscllschaft unter der Firmi „Gant für den Wiener Börsenverkehr" mit dem Sitze in Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Der Minister de« Innern hat im Einvernehmen mit den belheiliglcn anderen l. l. Ministerie der österrei-chlschen Interventions»«»! die Bewilligung z«r Errichtung einer Actiengesellschaft unter der Firma «Wiener Pal' zellirnngs« und Ballgesellschaft" mit dem Sitze in Wien ertheilt und dcrcn Statuten genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Arbciter-Mdungg-Vcrcille. Vereinen, welche Veredlung dcS Geistes, Förderung des Siltlichlcits« ttnl» Rechl^gcfühlci». zeitgemäße Per» besseruna der malcricllcn ^age ihrer Mitglieder und An» gehörigen zum Zwecke haben; Vereinen, welche i» lra,a. lcr Weise cine uialeriell bessere i?age ihrer Theilnehmel anstreben, wird die Iournalislil ^rieilennuna und Unter« s»>'N',ma, niemals versagen: aber Vereine, welche „Fraß und Völlcrei", Nohheit und Gesetzlosigkeit als Devise auf ihrer rothen Fahne prangen lasse», nmssen von Seite der öffentlichen Stimmen schonungslos verurthcilt wer» den. Wir müssen unbedingt Associationen verdammen, die das edle Wort „Bildung" wohl auf ihrem Banner tragen, aber durch Wort und That „Unbildung" in höchster Potenz laut constatircn. Am 10. d. machten die Mitglieder der Wiener Arbeiter-Bild ungSoereineS — 1500 an der Zahl — einen Ausflug in die Umgebung WicnS. DaS demonstrative Auftreten dieses Vereines lief die öffentlich: Polizeigewalt in Action; der Arbeitcrexccß nahm solche Formen an, daß die Sichnheitswache von ihren Waffen Gehrauch machen mußte. Die Journalistik muß, wie gcsagt, das tollt, demonstrative und gesetzwidrige Treibe»! cincö Vereines, dessen Mitglieder sich dcr fimjtcn Todsünde schuld!,, ma-chcn und aUcS andere, „ur nickt „Bildung" verfolgen, verdammen. Die bcdauellichcn Nrbcilcrcrccsft, wclchc letz-lcn Sonntag nächst Wie?, stattfanden, finden in den' Wiener Blättern uud ;war"vor.Allem in jci,c». welches die Interessen des ArbeitcrstandcS stelS auf das cifrigstc zu wahren gewohnt sind. dic entschiedenste Verurlh.ilung. ^ Das „Wr. Tagdlalt" schreibt: «Wurum fand eine! Nrbeiter'Masscnvcl sainmluiis, statt? Ist da? Brot zu theuer,! sind die Löhne zu gering? Zeigt der Marlt einen Ucbcr-schliß von Arbcitnchm.rn? .. .NichlS von nlledem Die ^öhnc sind hoch, stchcn zu den pcbenSmillclpre sen in Proportion, jeder Arbeiter wird gesucht, für die Gewerbe ist eine Zeit flüssigen Gelde?. Weder die Noth, noch die Sorge habcn die Arbeiter zu einem bedaucrnewcrlhen Zlisammci'flusst gelricbm. sondern der Ruf jener Führer, deren ad.^eblaßtc Popularität durch ein: großartig? De< monstration aufgefrischt werden solli!>." Die „Morgcnpost" äußert sich folgendermaßen: „Daß die dcabsicht gte Demonstration weder die Macht, noch den Einfluß der socialdcmollülischc.', Arbeiterpartti, sondern den Verfall dnselben documcntirt, bedarf lciües weiteren Beweises. Ganz inobcsolidere zu tadeln ist, daß man den Eommissär, der sich «hne jedwede Schuh, wache in das Gasthaus „zum Hirschtn" versüß und dort um Entfernung der ru'hcn Fahne ersucht hatte, überfiel und ihn. den Einzelnen und Wchlosen, mit Stöcken und Regenschirmen miShandcltl. Hunderte gegen Eincn — das ist feige und schmachvoll. Wie man unS berichtet, wurde auch Reviel inspector Brachmaini von der Menge verwundet." DaS ..Extrablatt" spricht sich endlich in folgender Wcisc auS: ..Wir qrstc^n, daß uns d'c Scencu in Neuwaldcgg auf das Peinlichste biri'chrcn und u»!v beinahe unglaublich ccscheii.ci,. Unsere Arbeiter ticlen die sicherste 2chul)wehr des Rechtsstaats, duö G^fch. mit Fiißcn, ilirer Tausend: vergreifen sich in brutalster Wcisc an einem wehrlosen Manne, der im V'rtnnicn auf deren ?lchlul,g vor dem Gesetze in ihre Mitte sich begibt. Welcher unheilvolle W^i, hat die Sinne d?r tteulc ver» blendet, welcher Dämon sie zu Verbicchen vciltitcl? Wir hoff(U denn auch. daß di: Bcsun.icncn unter dcn Führern sofort alle Anstrengunaen machen werden., um so'viel als möglich die Eleisslusse des Sonntag« abzuschwächen, und dazu müssen sie vor Allem im eigenen Kreise strenge Musterung halten. Immer wird man nnr die Führer verantwortlich machen, die sich bei jcd>'M. Anlasse !-cr trefflichen Disciplin in der Ar« liciterpartel rühmen. Nun wohlan, zcigt jetzt diese Dis» ciplin und trachtet vor Allcni, daß in emer Partei, wie iu jeder, wclch: dem Forlschriltc huldigt. caS erste Ge. bot: Achtung vor dem Gesetze, in Fleisch und Blut jedes Einzelnen übergeht." Zournlllstimmtn über das Landwehrgeseh. ! DaS Resultat der am 17. d. stattgefunbenen Abstimmung dcs AbatordiielenhaussS liber die NovcUc zum ^Landivehrgcsctzle findet, wie nach der Stellung, welche die weitaus größere Mehrzahl der Wiener Journale zur 'Lundwchrfrage cing'nommrn hatte, leicht vorauszusehen war, cine nicht ganz zustimmende Bcuilheilung. ! Die „Presse" bezeichnet das von dcm Abgeordneten-Hause geschaffene Elabvlat nlS ein solches, welchcs dem Principe der halben Maßregeln huldige, und glaubt, daß dic Zulückncisuli'7. dcr MlnoritälSaülrüge c»cgcl>übcr der sachlich richligen, üdtrzcugendcn Argumentation des ^an- I dcSoclgevo'la^ vorgenommen wurden, geradezu bcllllgt!^!i'crth und hoffs, daß die weitere parlamentarische Behandlung dcr Novelle wohl die u'sprünglichtn ,l>ri-htn constatireii die Blätter dle Entschitdenhtit, mit wel-chlr die Re^l^rllng für die Vorlage einactrelen ist. „Das Pli::c'P der EadicS — schreibt oaS „Neue ! Frcnidcnblatt" — wurde vollständig acccpliit und m dieser Hinsicht hat die Ressierima. cinen unleugbaren Sieg errungen, der um so eklatanter, wein, man bedcnlt, daß s.trade um dies s Principes willen dle Vo:lage schon ! zweimal im Ausschüsse so gnt wie sjcworfen war, und !n?fl!:i man weilir bnücksichliljt, daß im Hause selbst sich "taum ein Dutzend Stimmen gefunden, die gegen dies ! Princip im Allgemeinen votirlen." ! Spccnll über die Vertretung der Vorlage durch den , Herrn ^a»dcSvcrlh:idigung«cs icntschcn Reichstages. Die „Prooinzial'Eorrespondcnz" veleueytet die Thätigkeit des deutschen Reichstages in der ablaufenden Session, wie fosqt : ..Dit ReichStagSftssion a^ht ihrem Schlüsse entgege", und schon jetzt ist zu übersehen, daß dieselbe an Früchten der Gesetzgebung hinter ih^n Vorgängerinnen kaum zurückbleiben wird. Wenn es eine zeitlang scheinen konnte, als sei die Kraft und die Freudigkeit gemeinsamen Schaffens im Reichstage etwas erlahmt, wenn die Besorgnis entslano, daß gerade über die wichtigsten Vorlagen nicht wie f-ii her eine vertrauensvolle Verständigung des Reichstages mit den verbündeten Regierungen zu erreichen s?in werde, so sind dagegen durch den pallamentarischen Verlauf der letzten Wochen fast durchwegs günstige Aussichten für das schließliche Ergebnis der Berathungen eröffnet. Mit einer allerdings bcdauernswerthen Ausnahme dürften alle Vor» lagen eine erwünschte Erledigung finden. Die verbündeten Regierungen haben es auch in dieser Session nicht vermeiden können, während deS Ver> laufeö der parlamentarischen Arbeiten und noch in den letzten Sladicn derselben zur Befriedigung drin^nd hervortretender Bedürfnisse des Reiches noch mehrfach nenc und bedeutsame Vorlagen einzubringen. Sie durften auch in dieser. Beziehung vertraue«, daß sie bei dcr großen Mehrheit dcS Reichstages eine gleiche Würdigung und Anerkennung des nationalen Interesse finde» würden. Unmittelbar vor dem nahen Schlüsse wird der Reichstag noch einmal zu einer Entscheidung voll hoher Bedeutung berufen sein; es kommt darauf an. den verbündeten Regierungen durch einen gesetzgeberischen Act eine wirksame Vollmacht in Bezug auf dcn Kampf gegen kirchliche Uebergrisse zu geb.n. Zu den wichtigsten moralischen Ei'.ndniss«^ dicscr Session gehört die wiedcrhalt festgestellte Gewißheit, daß die Regierungen auch in diescm Kampfe auf die volle Uebereinstimmung und Unterstützung feitet dcr Vertretung dcS dcutschcn Volles rechnen löimcn. Der Reichstag selbst hat vor Kurzem in ausdrücklichen und feierlichen Resolutionen die verdünnten Ne-Mrungcn zur Ergreifung wirksamer Maßregln behufs Erhaltung dcS Fr«cdcnö der Glaudenodctcmli.lisse unlcr sich und gegen die Verkümmerung slaatsbül^eclichcr Rechte durch dic geistliche Gewalt — namentlich zum Erlasse eincS Gesetzes in Bcz'ug auf die Niederlassung der Jesuiten nnd der ihnen verwandle« Orden — aufgefordert. Während die Ausführung dieser Aufgabe in ihrem ganzen Umfange nicht in dcr Kürze der zunächst vergönnten Zeit erfolgen kann. hält eS die Regierung in der That für wünschenSwerth, daß ihr z^7 ?!'.,^l)l dcr Wirksamkeit des Jesuitenordens, m dessen Hand die Fäden der staatsfeindlichen Bewegungen vornehmlich ver> einigt sind, eine ausreichende Waffe gegeben werde. Es lkgt in dtr Natur dcr bezüglichen Aufgabe, daß die verbündeten Regierungen durch das zu erlassende Ge-s?tz Vollmachten erbitten, deren Gewährung nur auf einem entschiedenen Vcrtrauen und auf dem Bewußtsein eines gemeinsamen großen Zweckes beruhen kann. Der Reichstag wird in scincr großen Mehrheit auch dieses Zeichen des Vertrauens den verbündeten Regie« rungen nicht versagen wollen." Politische Uebersicht. Laibach, 20. Juni. Die Nachrichten über die Wahlen in Ungarn lauten fortwährend für die Deal Partei sehr günstig. In Pest selbst herrschte wege.i der Wahl eine allgemeine Aufregung. Placate, von dcn Präsidenten der Iokai-und Radoczi-Partci unterschrieben, forderten die Bürger ;ur Ruhe und Ordnung während dc« Wahlactes auf. Die Deak-Partei hat die beste Hoffnung, Die vom deutschen Reichstage in Berlin beschlossene Ausschließung der Jesuiten aus Deutschland findet den Beifull der gesummten liberalen Presse und dnrf auch auf die Zustimmung aller Bundesregierungen hoffen. Die ..Spener'schc Zeitung" schreibt in einem Leilartilcl: „Es ist Ernst geworden, und dcr denlsche Staat wird zeigen, daß er Kraft und Zusam« mei bang g'ün.i hat, niu es mit den Feinden aufzuueh» men, die sich gegen seinen Bestand verschworen haben. Das Reich nimmt mit dilsem Beschlusse die Last der staatslnchlichen Frage von den Schultern der Einzcl-staaten, die ihr nicht gewachsen waren; es macht sich damit mchr, wie durch alleS Andere ^im Brcnnpunlle der deutschen Interessen. Denn der ganzen Anlöge unseres VollsgcisteS nach sind es die ethischen und vor Allem die religiösen Fragen, die ihn am tiefsten bewe« gen; wo diese Fragen entschieden werden, da erst findet er dcn Brennpunkt seiner Existenz." Die Rückäußcrun, gen mehrerer Regierungen über den NeichStagSbeschluh wegen des IesuitengesetzeS fehlen noch. Der Vertrag zwischen Deutschland und Lu< xemburg ist, bevor er ratificirt wird, der österreichischen Regierung und den übrigen Garanlitinächtcu zur Kenntnis gebracht worden. DaS deutsche Cabinet hat sich der Pflicht nicht entziehen wollen, den Garantie« mächten dcn Beweis in die Hand zu geben, daß die von ihnen gewährleistete Neutralität ocö Großherzog-thumS durch den Inhalt dcS Vertrags nicht allein nicht beeinträchtigt, sondern nur noch mit neuen Bürgschaften umgeben wordc,,. Die österreichische Regierung hat die Mittheilung dem Vernehmen nach einfach dankend cnt« gegengenommen. Wie die „Agence HavaS" berichtet, „chmen die Unterhandlungen in Bclrcss der Räumung dcr von den deutschen Truppen occupirtcn flcmzösischcn Dcpar« temcnls eimn schr zufriedenstellenden Fortgang, doch ist eine cndgiltige Vereinbarung noch nicht abgeschlossen. Alle Ocrüchte bezüglich der Ziffern und dcr Termine der Zahlungen und Anlchen sind falsch; dicsl Fragen sind noch nicht in Erwägung gezogn word:». Die Nachricht, duß die Rede davon sei, die Occupation von Toul und Velfort zu verlängern, entbehrt der Begründung. Se. Heiligkeit der Papst ließ uüter das diploma, tische Corps cin wichtiges Document — cine Art En« cyelica — vertheilen, Welches die An^ekgenheiten des Tages behandelt. Dieses Document wird demnächst veröffentlicht werden. - Der österreichische Boischaster beim päpstlichen Stuhle, Baron Kübeck, hat aus Gesundheitsrücksichten einen Urlaub angetreten und wird erst Anfangs Oclolier Hieher zurückkehren. Die Organe der Radicals» in Spanien verlangen Trennung der Kirche vom staute, Geschwor» nen - Gerichte, nationale Bewaff-iuü.», Auslosung der CorteS, gute Verwaltung und Einführung von Erspa» rungen. Das Cabinet hat zahlreiche Gcgllickwünschun^u von VolkScorporationen erhalten. Min versichert, daß die erste Verfügung, welche die neue Regierung treffen werde, die Abfetzung jener Richter sein würde, welche sich eines Wahlmisbrauchs schuldig gemacht haben. Inmitten der Wirren und Agitationen, unter denen Spanien neuerdings zu leiden hat, glauben ilaücnische Blät» ler es als ermulhigende Crscheinnüg hervorheben zu dürfen, daß den eingelaufenen Telegrammen znsolge zum mindesten die Hauptstadt zu leinen OcsmMlsscn Anlaß gebe, die doch in dcn letzten Tagc», des Ministeriums Zerrano bedroht erschienen war; wäre dem nicht fo, so würde man nicht gewagt haben, die Madrider Garnison in die Provinzen zu schicken und die Bewachung der Capitale einzig und allein unter die Obhut der Nalio» nalgarde zu sollen. ES war auch kein Wnndcr, daß Sorge und Anqsl auf dem Schulzenhofe ihren Einzug gehalten hallen, denn schon seit zwei Tagen wa^ Anton, des Schulzen Erstgeborner und Erbe des großen Bcsitzthums jpurlos verschwunden, und obgleich Fritz die Unruhe seiner Eltern belachte und bespöttelte, so konnte es doch einen aufmerksamen Bcodachter unmöglich entgehen, wi: cr scine eigene Unruhe kcnuu zu verbergen im Stande war. Anton war noch jpüt abends fortgegangen, wie die Ellern und auch Fritz vermutheten, um seine Liebste, cin armes, hübsches Mädchen aufzusuchen. Dtr hochmüthige Zchulze billige natürlich die Wahl seines SohncS nicht, aber cr vermochte doch nicht so v>el über denselben, um ihn von seinem Vorsatze, Gretchen zu heiraten, zurückhalten zu können. Freilich duldete er aber auch lein offenes Veisam-mlnsein der Beiden, und Anton war ein zu gutmüthiger Bursche, um hierin seinem Vatcr entgegenzutreten — die Zeiten änderten sich wohl einmal. Da der Anton aber doch endlich gern sein Gretchen heimgeführt hätte, so war es vor zwei Tagen einmal von »hm zur Sprache gebracht, aber er bereute es bitter. Nie hatte er den Vater so zornig und aufgebracht gesehen, oie Mutter mußte sich sogar auf's Viltcn legen, um nur Frieden und Ruhe ;u stiften. Das waren denn freilich kcme hoffnungsvollen Aussichten für Anton, und mit schwerem Herzen verließ er spät abends das Haus. Niemand hatte ihn seitdem a/sehe,'. — er lehrte nicht zurück, und als Tage und sogar Wochen verflossen waren, ohne daß man etwas von ihm hörte noch fah, i»a begann man allmälig zu glanben, Anton se> auf uud davon gegangen, das Leben im Hause sei ihm zuwider geworden durch dcn ewigen Strett und Hader. Auch im Hause dcs Schulzen begann sich allmälig die Annahme. Anlon sei nur fortgegangen, einzubürgern, und dcr Schulze liegan.» mit praktischer Umständlichkeit die Vortheile eines solchen Schrittes zu erwägen. Da muhte ihm wohl zunächst der Gedanke nahe treten, dah es jetzt cin für allemal mit dcr Mfahr. einc unliebsame Schwiegertochter in feinem Hause schalten und walten zu sehen, vorbei sei, denn wenn Anton eines TageS zurückkehrte und ein Stück mehr von der Welt gesehen hatte, so würde er sich wohl hüten, die Grrle vom „rothen Hause" heimzuführen. Fritz that scin Möglichstes, den Vater in dieser Ansicht zu bestärken, er zeigte überhaupt eine, selbst für einen rohen Menschen, wis er war. ungewöhnliche Gleich gilti^lcit gegen das Schicksal feines einzigen Bruder», und nur die Mütter, welche den stillen Anlon vti W ittm vorgezogen, weinte und llagte noch um den Verlust ihres Lieblings — sie allcin war eS, welche an leine Heimkehr glauben tonnte. Etwa vierzehn Tage nachdem der älteste Sohn des Schulzen verschwunden war, bestätigte sich leider diese Annahme. Kaum fünfzig Schrill von dcm Sch'llzenhofc entfernt erhob sich ein dichlbewaloettr. felöartigcr Hügel, übcr welchen cin Fußweg nach dem nächstgelegenen Dvlse führte. Oben auf dcr Höhe des Hügels befand sich nicht weit von diesem Fußwege eine jäh hinabstürzende tiefe Schlucht, deren tiefe und scharfe Kanten Furcht und Schwindel erregten. * Auf dem Grunde dieser Schlucht war der zerschmet« lerte Leichnams Anlon gefunden worden, und zwar von feiner Braut; Niemand wußte, wie daS Mädchen dazu gekommen, hier den Leichnam zu suchen, uud unwillkürlich drängte sich Manchem die Frage auf. ob nicht daS Mädchen um den Tod dcS Unglücklichen wisse, nicht vielleicht selbst Schuld sci an seinem jähen Ende. WaS war da nicht AlleS möglich? Ein Zanl, ein Streit! — ach, da blieb ein weites Feld zu Vermuthu-gen offen. Das harte Herz des Schulzen war aber doch bis in das Tiefinnerste erschüttert, als man dcn zerschmetterten, jchon halb in Verwesung übergegegangtlieu Leichnnn in dos Haus trug. Wenngleich keine Thräne seine Wangen nctzle, so zuckte doch der gewallige Schmerz durch den statten Körper dcS Mannes und schüttelte ihn, wie ein sturmühnlicher Wind das schwache Bäumchen. Nur mit Mühe brachte er die nothwendigsten Nnord« nungen über seine blutleeren Lippen, und als der Leichnam auf einem Bette Platz gefunden, da brach endlich dcr mühfam verhaltene Jammer fich in lauten Klagen Bahn, und er fchwor, weder zu rasten noch zu ruhen, dis er das Dunkel, welches dcn raschen Tod seines Sohnes umhüllte, gelüftet hätte. Die Annemarie saß ohne Klage am Fußende dcs Bettes. Keine Thräne netzte die brennenden Lider, lein 10. 5 Ueber die ministeriellen Vc runde run» gen in Ko n st a l in o pel ist officiell noch nichts bekannt, doch erhalten sich die'diesbezüglichen Gesuchte, Mai, versichert. Ohdc:» Pascha liernclbc sich um daS Poltefeuille dcs ^leußel» und Midhat Pascha um daS KrieySministerium. Hagesnemgkeiten. — (Die Portraits Ihrer Majestät des Kaisers und der Kaiser i n ) smdvon dcr Meisterhand de« Prof. L. Ialobi nach den lebensgroßen Originalgemäl» den Winterhallcrs in Kupfer gestochen worden, und mit der Vervielfältigung des ausgezeichneten Kunstwerkes hat die in Wien neubegründete Kaeser'sche Kupferdruckerei sich glänzend introducirt. Die Stiche werden namentlich den zahlreichen Gemeinden, Vereinen, Corporalionen lc. hochwillkommen sein, die längst Porträts Ihrer Maiestälen suchten, durch Authenticität und künstlerische Nusstallung geeignet, Ver> sammlungS- und Sitzungslocale :c. zu zieren. — (NdvocaturSbcfugnis.) In Bezug auf die Verleihung der AdvocaturSbefuguis an Pensionisten oder Ouiescenten hat nach einer Eröffnung deS Ministeriums des Innern im Einvernehmen mit dem Ministerium der Justiz und der Finanzen die Allerhöchste Entschließung vom 19. Juli 1825 auch in jenen Fällen analoge Anwendung zu finden, wo pcnsionirte oder quiescirte Staatsdicner zu Notaren ernannt werden. — (Fur die Verunglückten in Böhmen) sind bis 19. d. beim Wiener HilfScomilö 305,089 st. und beim Cenlralcomil6 in Prag 301.060 fl. an Spenden ein-gegangen. — (Explosion.) In Twerze (Galizien) fand dieser Tage eme schreckliche Erplosion statt. Der Dampfkessel in der dortigen Perccnlsabril barst. Ein furchtbarer Knall erfolgte, die Fabrik war in die Luft gesprengt. Ziegel, Steine, Holzstticke und entsetzlich verstümmelte Leichname bedeckten den Ort, wo das Unglllck geschehen war. Sechs Wagen, welche sich auf dem Hofe befanden, wurden sammt den Pferden in den nahen Fluß geschleudert. Bei der Kala-strophe verunglückten 56 Personen, wovon 16 todt und 40 mehr oder weniger schwer verwundet sind. Locales. Vericht aus der LandesauSschuftsitzung vom ,4. Juni Für Rciseauslagen und Diäten dcr Volks schullehr er, welche lautHrlafs(s des Ministeriums für Cultus und Unterricht an den Bezirks' und Landesconscrcnzcn der Schullehrcr Theil zu nehmen haben, hat der Landesaus' schuß Über die biesfälligc Note deS LandeSschulratdcS dc< schloffen, fUr die BezirlSconferenzen vom Jahre 1873 angefangen jährlich einen Betrag pr. 1200 st., für die L^in» desconferenzen aber vom Jahre 1875 an einen Betrag pr. 500 st. in daS Präliminar des Normalschulfondes einzustellen. Der Landesausfchußbeisitzer Dr. Costa legte den im Namen dc« lrainischcn LandeSausschusscS mit der Vcr-lrelunq deS Triester Sladlmagistratcs abgeschlossenen Vergleich hinsichtlich einer älteren Scduld im Betrage von 105.982 sl. 30 kr. für die Behandlung und Verpflegung nach Krain zuständiger Individuen im Triester Spilale vor. Nach diefem Vergleiche wild der lrainische Landes-lond der Stadt Trieft nur 95.000 st, in fünfjährigen Ra-len 5 19.000 st. zahlen. Hiedurch sind die langwierigen Verhandlungen zwischen dem lrainischen Landesausschusse! und dem Triester Sladlmagistrale wegen dieser VerpstegS-losten beendigt. Wort lam über die bleichen Lippen. Der Schmerz fand leine Thräne, der das Mutterherz erschütterte, sic konnte nicht einmal in einen Nlagelaut über den To!> ihres Lieblings einstimmen. ES war ihr, als müsse sic j.-tzt ruhig dcn Tod erwarten, denn unmöglich konnte sie doch letzt noch leben, nachdem ein solch' hcrbcr Schlag sie getroffen. ftritz weigerte sich entschieden, dcn Leichnam seines unglücklichen OrudcrS zu schcn. Als ein Knecht von einem benachbarten Gute zuerst die Nachricht von dem i5undc, welchen man droben in der Schlucht gemacht, nach dem Schnlzelihofe brackle, da hatte sie eine nieder« fchmettcrndc Wirluna. auf Flitz ausgeübt. ES war fast Unheimlich anzusehen, wie anfangs ein Hillcrn den kräftigen Körper de« jungen Vlanne durchflog, und er dann in einen Strom von Thrünen ausbrach, wie er schrie, der Mörder müsse entdeckt werden, er sei ermoi-del u. s. w. Später aber halte er sich beruhigt, fast merkwürdig schnell im Gegensatze zu seiner anfänglichen Leidenschaft, lichleit. und nun war er es gewrscn, der die Möglich, leit eines Mordes entschieden leugnete und in Abrede sollte und dcn Tob allein als einen unglücklichen Zufall betrachtete. Als man dann später AntonS Leichnam brachte, bar Fritz spurlos verschwunden und erst beim Einbrüche der Dämmerung lehrte cr in das väterliche Haus zurück. (Fortsetzung f»lgt.) Wegen baldiger Erledigung deS LandcSauSschußbeschlusseS vom 36. Jänner l. I. in Betreff der Bestellung deS Gymna. sial.Plofessors ^van Tuiet als Mitglied des Lande«, schulralhes wurde in Anbetracht der Dringlichkeit des Gegenstandes cmc Zuschrift an das h. k. l. Ministerium für Lulttis und Unterricht beschlossen. Nach einer Mittheilung der t. t. Landesregierung ist die Einberufung des lrainischen Landtages im Monate October zu gewärtigen. Die slssitation ssegen die nluen Schulgesetze. (Schluß.) Gewiß, die neuen Schulgesehe, insbesondere das Gesetz tiber die Schulaufsicht, haben ihre Mängel; sie ent. ziehen der Gemeinde, der natürlichen ersten Aufseherin der Schule, zu viel deö Einflusses auf dieselbe; die Verwal» lung ist eine schwerfällige und lheuere; aber all diese Män° gel können beseitigt werden; soll man dcöhalb das Kind mit dem Bade ausschulten? Sollten wir deshalb, weil das Neue bloS gut und nicht vollkommen, lieber wieder zum Schlechteren greifen. Sollten wir sie uns wieder entreißen lassen, diese Gehetze, die schönsten Erfolge der deutschen Cullurarbcit in »Oesterreich, diese Gesetze, die für u„S Deutsche nicht Nn-!dereS anstreben, als daß unsern Kindern ein Unterricht ertheilt werde, wie ihn die heulige Zeit nothwendig macht, und die allen anderen Nalionalilälcn unseres KaiscrstaatcS ganz ohne Hintergedanken und 'Nebenabsicht dieselben Vor» theile zuwenden wollen. Gewiß nicht! Dcr Dcnlsche ist aus zu zähem Stoffe, als daß er dem ersten Anpralle nicht zu widerstehen vermöchte. Was er im heißen Kampfe errungen, das gibt er nicht so leicht auf. Wir werden unsere Kinder nicht wieder zu einer Menschcullassc herclbdrückcn lassen, deren vorzugsweiser Beruf bloS die Moralität, ein Benehmen fein soll, das nicht mit dem Strafgesetze in Collision bringt. Ich habe oben jene Bestimmungen der früheren Vollsschul - Gesetzgebung kurz angeführt, welche das Maß des in der Volksschule beizubringenden Wissens betrafen. Ich werde hier lur; anführen, was unser gegenwärtiges Volksschulgcsetz hierüber bestimmt. Nach demselben ist die Volksschule bestimmt, die Kinder si tt li ch» r el i-giös zu erziehen, deren Geistcslhäligleit zu entwickeln, sie mit den zur weiteren Ausbildung für das L e b e n er« forderlichen Kenntnissen und Festigkeiten auszustatten und die Grundlage für Heranbildung tüchtiger Menschen und Mitglieder des GemeindcwesenS zu schaffen. An jeder Volksschule soll sich der Unterricht mindestens aus Religion, Sprache, Rechnen, Schreiben, geometrische Formlehre, das Wisseli8>vcrlhcstc aus dcr Naturkunde, Gcschichic, dann Gesang und Leibesübungen, bei Mädchen noch auf die wcib» lichen Handarbeiten und HauShallungSsunde erstrecken, und lein Kind darf auS der Schule entlassen werden, wenn cS nicht wenigstens ein nolhdürftiges Wissen in diesen Lehr-! gegenständen erworben hat. Ist diese Erweiterung des Lehrplancs überflüssig? Braucht daö Kind eines Taglöhners, eines Häuslers wirk' lich gar lcine Kenntnis von der Erde und den wallenden Nalurlräftcn? Ist es für dasselbe schädlich, aus der Ge, schichte zu lerne», daß Noth und Armuth einst noch drückender waren, wie heule, und daß dieselben mit dem Forlschreilen der Menschheil immer mehr abnehmen? Ja, wahrlich, wäre Erdkunde nnd Geschichte schon ^ früher ein Lehrgegcnstand unserer Volksschule gewesen, unser Oesterreich stünde heute besser da! Unsere inlcressanlen Na« tionaliläten wüßten wenigstens, wie klein sie sind und wie unbedeutend sie in dcr Geschichte waren und hoffentlich auch bleiben werden! Soll cS dem Armen nicht vergönnt sein, am Gesänge der reinen Stimme seiner Kinder das Herz sich zu erfrischen? Und soll das Kind deS Armen nicht im Turnen seine MuSleln stählen, um Kraft seinem Körper, Much und Frohsinn seinem Geiste zu erwerben? All dies soll aber das Kind, daS nur die Volksschule besuche», kann, nicht erlangen können, denn die kirchliche Oberaufsicht über die Schule und mit ihr die alte Schul. Verfassung foll ja wieder hergestellt werden! — Ich habe auch die Stellung des Lehrers an dcr Volks' schule nach ^em allen Gesetze berühr!. Soll auch diese wie» der hergestellt werden? Sollen die Lehrer unserer Kinder wieder eine menschenunwürdige Stellung einnehmen und deren Witwen und Waisen auf nichlS mehr Anspruch ! haben, al« worauf auch Weib und Kinder jedes verschwel,> derischen und verluderten GemeindemilgliedeS Anspruch haben? Gewiß mcht, auch für dcn Lehrer wollen wir die Stellung gewahrt wissen, die ihm daS neue Gesetz einräumt; er ist und bleibe Beamter, gesetzt über die Zukunft unserer Kinder; er habe eine Stellung, die diefem seinem hohen Berufe entspricht, und wir bedauern eS gewiß, baß eS uns die hohe» unproductive», Auslagen in unseren, Staate zwingen, da nicht so viel thun zu können, als wir wollten! — Wir werden unS daher unsere neuen Schulgesetze, diese wahren Ecksteine unserer Freiheit und des CullurforlschrilleS nicht wieder entreißen lassen. l Wir werden belehrend und unterstützend, so weit cS in dcn schwachen Kräften dcS Einzelnen gelegen ist, einzu« wirken lrachlen, daß unscr Vollsschulwesen auf feiner jetzi-gen Grundlage sich entfalte und entwickle und ausbilde. Und wahllich, Oesterreich wird es uns einst Danl' wissen, daß wir den jetzi^n Agitationen nicht nachgegeben haben, unsere Kinder und Enkel werden uns im Grabe segnen dafür, daß wir nicht dulden, daß ihrer Kindheit die Möglichkeit geistiger Ausbildung entzogen wurde! — (Gu te n berg feier.) Der hiesige Buchdrucker, verein veranstaltet übermorgen, Sonntag den 23. Juni, als am Vorabende dcS Namenstages deS Erfinders der Buch, druckcrkunst — Johannes Gutenberg- eine Erin-ncrnngsfeier. Das Programm lautet: 1. Sonntag früh 7 Uhr Messe mit Gesang vom Sängerchor deS drama» tischen Vereines in der Rosenbacher Kirche. 2. Gemeinschaf,liches Frühstück dort. 3. Abends um 7 Uhr im Garten dcs Gasthauses „Zum Stern", am Iahrmarllplatze, lnusitalische Abcndunlerhallung mit Tanzlränzchen. — (Dcr Männerchor der philharmonischen Gesellschaft) macht Sonntag den 23. d. M. fuih 6'/, Uhr mittelst der Nudolfsbahn einen Ausflug nach dem reizenden VeldeS. — (Die erweiterte Schwimmmschule) nächst der Tirnau wurde am 18. d. eröffnet. — (Aus dem Amtsb lalle.) Kundmachung zur Uederreichung der Hausbeschreibungen und HauszinSbe-tenntnisse vom 3. bis 10. Juli l. I. bei der l. l. Steuer-Localcomnnssion Laibach. — (Blitzschlag.) Am 16. d. schlug der Blitz in das Haus des WirtshschaflsbcsitzerS Andreas Sedez in Woiska, Bezirk Idria ein und zündele, Haus, Einrichtung und Kleidungsstücke wurden ein Raub der Flammen; der Schade — leider nicht versichert — beträgt 1000 fl. — (hagelschlag.) Am 16. d. M. sind die Gemeinden Gurlfcld, Großdorn, Haselbach, Ravno, Senuse, Laknitz und Trziße im Bezirke Gurlfcld derartig durch Hagel« schlag geschädigt woibe». daß jede Hoffnung aus eine heurige Getreide- und Weinscchsung gänzlich geschwunden ist. — (Zur GcfangenhauSstalistil,) Wie die „Gr. Tagespost" erfährt, befanden sich mit Ende Mai l. I. in den Gcfangcnhäusern der sechs dem Grazer OberlunbcS-gerichle unterstehenden Gerichlshösc 1065, Individuen, und zwar 951 Männer und 114 Weiber, Von dieser Ge« sammlzahl entfallen auf daS Landesgericht Graz 211, auf das KrciSgericht Cilli 176 ukd auf jenes in Leoben 118, auf das Landesgericht in Klagensurt 256, auf daS LandeS-gericht Laibach 202 und auf das KreiSgericht in Rudolfs-werth 102 Individuen. Der Gesundheitszustand war in diesem Monale ein besonders günstiger, indem am letzten Mai im Ganzen nur 82 Individuen krank waren, wovon jedoch auf Klagenfurt allein 39 entfallen. Von der Ge-sammlzahl der Inhaslirlen waren 381 UnlersuchungSge» sangeue 684 Kcrkcrstraflii'gr und von diesen letzteren 490 Kerkcisträslingl.' mit einer Strafzeit bi.S zu einem Jahre und 194 Kcrlcrsträflingc mit mehr als einjähriger Strafzeit; von letzlercr Kalcgorie waren 180 männliche und 14 weibliche Indivil'uen. Zur SlrafauSstehung wurden an die einzelnen k. l. Bezirksgerichte abgegeben 41 Sträflinge. Nach ausgestandener Strafhaft sind im Lause des Monates 182 Individuen entlassen woidcn, Endlich wurden in die Männer-Strafanstallen in dcr Kallau und in jener am Cast.'llberge in Laibach 12 männliche und in die Weiber-Strafanstalt nach Lanlowih 6 weibliche Sträflinge zur Ausstchung längerer Strafen abgeliefert. Gestorben ist im Monale Mai lein Häftling. Auo dcm Vcrichtosale. * (ffortslhmlg und Schluß,) Nach Beendigung dcs Einzelverhörs mit den 62 Nn-gctlaglen läßl der Präsident die als Zeugen Vorgeladenen einzeln eintreten. Es sind dies Johann Roth, RechtScon-sulcn! dcr lraiuischen Montan-Industrie-Gescllschaft in Iauer« bürg; Valentin Gasperin, Verweser; Barllmä Goru'nii, Förster; Nnlon Germ, Forsthulcr der Industlie-Gesellschaft; Simon Ravnil, Kulscher der Gewerkschaft Fcistritz; Johann Rozmann, Schmied, und Jakob Logar, Strecker bei der Gewerkschaft Allhammer. Alle Zeugen bestäligen die von ihnen in dcr Voruntersuchung über die drei Ausstondssacta gemachten Aussagen. Sämmtliche Zeugen werden beeidet. ES folgl die Verlesung mehrerer Schriftstücke, wovon nur die beiden Relationen des l. l. BczirlShauptmannes v. Wurzbach und dcs BezirlscommissinS Albert v. Iavornit über die beiden Aufstandsfacta von Bedeutung sind. Nach dem erklärt- der Präsident LandcSgcrichtsralh Baron Rech» dach das Bcweisvcrfahren für belndel. ES erhält der Ver« treler der Staatsbehörde, StaalSanwallS-Substilul Dr. Ko« cevar zur Stellung der Strafantrage daS Wort. Er beantragt, da der Thatbestand vollkommen erwiesen, sämmtliche Angeklagte deS Verbrechens des Ausstände« nach dcm tH 68 und 69 Sl. G. schuldig zu sprechen und alle zu Kerker» strafen in der Dauer von 5 bis 10 Jahren zu ver» urlhcilen. Der Verlheidiger der Angeklagten, Dr. Razlag. gibt zu Beginn feiner Rede dem Bedauern Ausdruck, daß '"I«!8<:i6n; <<„ Il«l-l-> zu widerstehen und beseitigt dieselbe ohne Medicin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Einigen-, i!clier-, DrUsm-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden. Tnberculosc, Schwindsucht, Asthma, HnNen, Unv?rd sucht, Fieber, Schwindel, Blutaufsleigeu, Ohrcichransen, Ueücllcit u»t> Eibrrchcn »cldst während der Schwangerschaft, DiobctcS, Melancholie, Ab-magernng, Rheumatism»!?, (Hichl. Pleichsucht. AuSzug aus ?2.lXX> ^erlificaten llbcr Genesung'», die aller Medicin wider' standen: «lertificat Nr. 58782. Tyrnau. 10. Mai 1869. Ich litt lange an Appetitlosigkeit und Erbrechen nach dem Essen. Ihre vortreffliche Nnv»!«»!->'!!-<:i!>!!,!',!<':!-n. Ich laun dem lieben Ol'tl und ^hlieu nicht genug banlni für diese töstlichc (8abc drr Natur, die für mich die l!nberech?!ibllr!'e Wohlthat gewesen ill. Franz St ein mann. Nahrhafter al« Fleisch, ersparl dir l<^vi,><'«<'.,e!-«> bei Erwachsenen und itindcril 50 Ma! ihr»'» Preis in Äitucir». In Vlechdnchfen von ^ Pfuud si 1,5l>, I. Psmld st 2.5«, 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfnud ft. 10, 12 Pfund st. 20. 24 Pfund fl. 3^!. !l< v»> l^n<>.n!»l<50 in Puluer ütld in Tabletten für 12 Tllffm fl. 1.5/). 24 Tasten fl 2 5.0. 1,-< Tassen fl, 4 5". in Pulver für 12») Tassen fl. 10, filr 2«U Tasse,: fl. ', flir 576 Tasten fl. ,'jl;. Zn be^ieheu durch Nai-rh d,: «277t, H Cump. in ^V1«li, ^VHiI2«ol»z«.««s Ili». S, w I.Hld5olz 2d M ahr, in Marburg F, Kalletnig. in Klaqenfurt P. Blrnbacher, in Graz Oedr<»s,er Ol'crra nzmayr, in IuilObruct Ditcht l Juni. Die vom «ande ein treffenden Nachrichten lauten für die Dcak-partci überraschend ssiinstiss. Die Deakpartei ssewann bisher «4 frühere QpposltionSbrzirke. In der »peftrr Theresienstadt siegte Deakist Vladocza gegen Ioka». Aerlitl, 20. Der Reichstag nahm die Antiare betreffs der Einführung der obligalorischln Cioilche und CivilslalideSregister an und wurde hinauf geschlossui. Telegraphischer Wecksclcur« nom 20, Inni. Papier-Nentc 64.W. - Silber-Nente 72.15. - 18^/),r ^lll^^-Nnlcbsü 104.50. — Valll-Ncüs» «'.2. Llüdii 'l.c-ln , 343.40. - Laudon 112.15.— 2ilb,l 1<^9.D0. N l Mlln, Di,-c^ten 5.3»i — Nul'olf°:;«b'or 8,95 Anstekonlmenc ^rculde. Am 19. Juni. »5l«>«'»«<. Forstner, Vefiher, Wien. - P'brauz, Krapp. — Kaiser, Pettau. — Schega, l. k. Ve;nl«vorstehcr, Kr^iiuliurg, Adamit, Privat. Vittai, Nillcr n. Gainbsberss, Posl'Se-crctä,', Trieft — 5la>idrit, Pfarrer, A(i>^!,n. . Marit. Do»,-Herr, Agram. — Cenz, Handclsm., W,'» -- Iera«, Wirlhm, Fiume. - Frau Mirt. Fiume. - Frail Grebeuz, Ucstl^eri», Oroßlaschitz. «t»««t ^'««>n. Dcnl, Kaufm., Wie«. - Gras Grundmllller, Heifort. - Verger, Kaufm., Wi,u. - Dinftmilller. Vrilnn. Gherbch, Wien. - Kaue«, Mieu. - «lc,>l. Wien. — Till- schul, Tüplitz. — Hanuapsl, Kausm,, Trirst. -- Graf Ma„u- chclli, Mährcn. — Fran Ehrenrrich. Ponouilsch. »«,<«> ««^»>»n. Libel. Beamle, Oör;. - Pratli, Vesitjer, ^ Fiiime. - Sl^rle, Pfarrer. 5,'ittal. — Thomaun, «aufm., Stein- ! büchl. - Müller. Graz. — Kraibich. I„grnlsur, Marburg. - Vlriz;a, HaudelSm., Gör,, H>»«,^««. Vcmbachcr, Handelsm,. Cilli, Darnil, Kausm., ^St. Peter. ______ _________ . -3 z^ zz , .^ ^V " -ä ßz n Z zz H ft U. Mg. 735 „74.11., windstin > Ntbel ! 20. 2 „ N, 733.<,4 i 23.» SW. mäßig grüßlh. bew.^ 0 <>< l0 „ ?ld. ?33>« ^-l7.,i windslill halbheiter Nacht« heiter. Morgennebel. der sich nach 7 Uhr hob. m!>-tag« Regenwottc», nachmiltasss windig, abends Nnfheilfrii'ig. DaS Tagegmitlel der Wärme ^-1?0°, um 1-5"nnter dem Normal,-. Veranlmarllich« ss,Vdmte,:r: Iquli, ». K l e i >, m a v, r. ^nrll'nlil'rlli^ Wi'e», 19. Juni. Im Vorgeschäftc war man empfindlich flau. Franlfnrler Depeschen wlchlcn Unerquickliche« llber den Stand der Tllaliama-Frage zu melden Gerlm Hfl.^^UulllUN» sendete malte Enrsc infolge bcfiirchteler Ausgabe französischer Anleihe Iniolge dcsten fielen fast alle SpecnlationSpapier? st^,,f. am stilrlsten Vereinsban!', in welchen seil ,wci Tagen groszc Hausse-EügagemeutS laufen, die Speculate» daher bcsonderi« lrritirbar lst. Mittags bernhigle sich die Stimmung, dic filr da« Slrigeu der Werthe inleressirt/Plahspeculalion griff tiäfng ei», und die Lursilotirungeu näherten sich allmillig wieder den, gestrigen Niveau. >.??'d ^»!'.^ ^«nh'ill.ch^ ^tüatöfchuld zu 5 pLt.: w Noteü veczinsl Nai-Nov^m!.'« 64 75 64 85 , ^ , Fcbrnar-Nl'.zn« 64 70 64 d0 ^ Silber „ Iäunrr-Iuli 7210 72.25 „ „ „ Npril-Oc?oder , 72 10 72.30 Lost v I 1«39..... 341.— 342.— „ .. 1854 (4 °/,j z,l 250 fl. 9« 50 97 — , ^ I860 zu 500 fi. . . 104,20 104.70 « .. 18W zu 100 fl. . . 125.- 126,- ^ „ 1864 zu 100 fl. . . 145 — 14.-i.50 -?taat?-DonilllliN:Pfaudbricfe zu 120 st. o V. i>: SUbcr . . 118 75 119.25 Hf. N?l>.,^j^tl6si«N5.5:0Äligc,:lf'!s?! ssil? 10ft fl. Gtl' W^- <<übmlt! .... ^ubpi! zu 120 st. ü W. Silber 5°« pr. Glllcl 108 7b 109.-:-.., «, U'»i<>lu,nf>,he!', ni I(X.' ft. , ^W.l?^».(?iuzu^)?r Siü«k 106 60 109 80! Nicucr 0 ^cl-^itanftlllt. cllgem. uugar. . . 160.50 161 5>0 Depositenbank......103.75 K'4.50 Hecouipte-Ocslslschaft. r: il. . 1005 -1015,. Franco-ofierr. ban? . . , . 142 l") 143.— Hlludelsoaul.......223— 224.— Nutmnalbsml , . 847.— 848 — Unionbanl......286. ^ 286.50 Vere>n5ülln? . . . . 153 50 154 50 Vcr!ehr5bllnl.....201.50 202,— !?. Äc^'>!? ?^l» H'/^l:«vo<,'l'.l.''.ttr„, weiser Kticckc).....215.50 217. ssrrdinssudss ^.,r!-^'! . . 2245—2255.- ssrlln..^osevh3«^ab', . . . 213-214 — !.'enid?l5-'5;l^.'Iclsyel>Bu!?,, . 164-- 165 — i.'loyd, ilNecr......' . 500. - 502.- Oefterr. Nordwrstbahn . . ,217 75 218 Rudolss-Aahll..... 180 25) 180.50 Sied.nbttrgcr Hah» . . I82 5>0 183^-- Stualsbahn...... 35)4 5>0 3'»5 - SO'^Lhn........ 203 00 20l.10 Zlld'l'orbd, Kerbind, öahn . 182,— 183 — Thnsl Bah'i..... 279 25 279 75 Ungarische NordoNbahu . . 165— 16-'».5>0 Ungarische Oftbuhn .... 140.25 140,75 T'-l,.!!!,'!!»: ..... 314.50 315 ' »>. 'Vf'"lddrlefe (filr 100 fl) My. i^ft Hol^u-HredwNllflult Vrll. 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