MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Vtrlac «id Sfftrtftleltimc Marlnaic *• <• Dra«. Badeatic Hr. •. Fararaf: Hr. Mjff. y-6t. W Ä* fllitikh aoBer Swsuc Ut die Sdiriftleitviic aar anf Ferantf Nr. 3M7 errclikbBr. UaveflMSl» ZMtMflca «crtai Hcftt rickfesaodt. »ei tintlidiea Anfracea ist das Mdiporto btlnilcfleB. P*$tsdMttkoate: Wlea Rr. 54.mt. Ocsdilftsstcllcii ta Cilll. Marktplatz Nr. 12. Peraraf Nr. 7. Md ia Pettaa, OBfartantana Nr. S. Peraral Mr. M. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES werMMM ala Moracaaaitaat. la—urei» Oai vofaar rakltar) aionatlicfe KU 2.10 ctascklieBlf^ I9.t IM rniHaitaafifftintr kcl Utfcraac ia Streifbaed nzficllcfc Porto; bei Abholen la der Oesdiiftsttellt III X—. Altfddi iarck Pott aMaatlich IM 2.10 relatu5ammengezogen- und einen Angriff nach dem anderen vorgetrieben, um sich nach dem schweren Schock des deutschen Angriffs wieder Luft zu verschaffen und die verlorengegangene Bewegungsfreiheit wiederzugewinnen. Dem Feind ist dies bisher nicht g»-lungen. Wohl konnte er hier und da nach dutzendfach wiederholten Durch-bruchsversuchen kleine Geländegewinne in den engen Flußtälern oder auf den einsamen Hochflächen erzielen, doch prallten alle Versuche, die deutschen Sperriegelungen im Norden und Süden des tiefen Einbuchtungsraumes zu durchstoßen, an der harten Abwehr unserer Truppen ab. Zuerst versuchte der Feind es im Süden der Einbruchsfront, beidei-eeits von Bastogne, mit dem Ziel, in Richtung auf den Weiler Hoffalize durchzubrechen. Nach wenigen Tagen mufite er hier seine Durchhruchs-versuche einstellen und sich auf di« Abwehr der deutschen Stöße beschränken, die ihm wieder einen Teil des mühsam erzielten Bodengewinnes ent rissen. Auch am Samstag drangen unsere Truppen gegen die sich zäh wehrenden Nordamenkaner westlich und östlich von Bastogne weiter vor und entrissen dem Gegner mehrere Orlr-schaften und Stützpunkte. Inzwischen hatte der Feind den Schwerpunkt seiner Durchbruchsversuche an den Nordrand des Einbruchsraumes, zwischen Stavelot und Marche en Famenne verlagert, um dort zu erzwingen, was ihm bisher versagt blieb. Er liefi immer cröfiere Teile der IX. USA-Armee in die Kämpfe eingreifen und es erschienen sogar einzelne britische Divisionen im Kampfraum. Der größte Teil der britischen Truppen allerdings, die zur Hilfe angefordert waren, steht jetzt im ruhigsten Front-abschziitt, zwischen Marche en Famenne und St. Hubert, während die Reste der I. und die eiligst herbeigeführten Teile der IX. USA-Armee sich in vergeblichen Durchbruchsversuchen verbluten. Das ist die erste sichtbare Auswirkung der Tatsache ,daß der britische Feldmarschall Montgomery nunmehr auch den Oberbefehl über die nordamerikanischen Verbände der I. und IX. USA-Armee übernommen hat.« Während durch die Winterschlacht in den Ardermen die besten feindlichen Divisionen gebunden werden, ninunt die Schlacht im nördlichen Elsaß ihren Fortgang. Bei dieser Schlacht lassen sich zurzeit keine klaren geograpiü-schen Grenzen angeben, da die ganze Front zwischen Saargemünd und dem Oberrhein bei Sei in Bewegung gera- ten ist. Die Vn. USA-Armee klammert sich bei ihrem Versuch, das weitere Vordringen unserer Truppen zu verhindern, verbissen an jeden einzelnen Stützpunkt, jeden Bachabschnitt und jeden noch so unbedeutenden Höhenzug. der tmteren Vogesoi und ihrer Ausläufer. Besonders hartnäckig ist die feindliche Gegenwehr nach wie vor im Raum von Bitsch. Hier ffihlt sich der Gegner am meisten bedroht. Alle irgendwie verfügbaren Reserven einschlieBlich der rückwärtigen Dienste führt er in den Kampf, um durch Flankenstöße unseren nach Süden vorgetriebenen Angriff 'abzuschwächen, obwohl ihm das waldige Gelände ^r unteren Vo-gesen nur geringe Bewegvmgsmöglich-keiten bietet. Trotz aller Gegenv/ehr konnten jedoch die Nordamenkaner auch am Samstag ein weiteres Vordringen unserer Truppen im Nordelsaß nicht verhindern, sodaß wiederum eine ganze Reihe von Ortschaften nördlich des Hagenauer Waldes befreit wurde. Hartes Rinf^en bei Budapest I Stellungsverbesserungen an der Kurländischen Front »Friichie der GeheimJiploiiisitie« Churchills und Stalins Polenabkommen Berlin, 7. Januar Zu sehr schweren Kämpfen kam es wieder in Ungarn, wo die Sowjets mit verstärkter Wucht gegen Budapest anrannten. Das Schwergewicht der Kämpfe lag wieder am östlichen Stadtrand. Hier griff der Feind auch während der Nacht zum Samstag unausgesetzt an, ohne jedoch tiefere Einbrüche erzielen zu können. Darüber hinaus traten die Sowjets am Gran, unmittelbar nArdlich der Donau, mit starken Infanterie- und Panzerkräften zu DurchbrucKsversuchen an. Nach anfänglichen Geländegewirmen blieben sie liegen. An einzelnen Einbruchsstellen sind die Kämpfe noch im Gange. Geringeren Ausmaßes waren die Kämpfe in den südlichen Grenzgebieten der Slowakei, wo die Sowjets ihre Kräfte zu Durchbruchsversuchen in nördlicher Richtung zusammenfaßten. Die Lage blieb jedoch gegenüber dem Vortag im wesentlichen unverändert In Kurland haben die Sowjets nach dem Zusammenbruch ihrer letzten Offensive keine nennenswerten Angriffe mehr unternommen. Die Verluste, die sie bei dieser völlig ergebnislosen Offensive erlitten hatten, zwangen sie zur Heraus-lösung der stark angeschlagenen Divisionen und zur Einlegung einer Kampfpause, um die ausgebluteten Verbände gegen frische Truppen auszutauschen. Das einzige, was sie mit ihren zehntägigen Massenangriffen erreichen konnten, war«i einige Einbruchsstellen, darunter au^ .eine solche nördlich Dobian. Um diese Einbruchsstelle au beseitigen und gleichzeitig die Hauptkampflinie wieder in günstigere Geländeabschnitte vorzuverlegen, unternähmen unsere Truppen auf etwa 10 Kilometer Breite einen Angriff, der zu vollem Erfolg führte. Sie drangen mehrere Kilometer tief in das feindliche Hauptkampffeld ein und zerschlugen zahlreiche, von Panzerrudeln und Schlachtfliegem unterstützte Gegenangriffe der Sowjets. Die angestrebte Frontverbesserung war damit erreicht. Bemühungen des Feindes, unseren Truppen das gewoimene Gelände wieder zu entreifien, blieben bisher vergeblich. Doriots Aufruf zur Sammlung Politische Kampfgemeinschaft für die Befreiung Frankreichs dnb Berlin, 7. Janua; Der bekannte französische Politiker Jacques Doriot hat über den Rundfunk der Welt die Gründung des »Französischen Befreiungsausschusses« bekanntgegeben, der alle Vertreter der nationalen und revolutionären Bewegungen in Deutschland zum Befreiungskam^^f sammelt und das nationale Frankreich gegen das gaullistisch-bolschewistische Regime aufruft. Das Manifest des Befreiungsaus-achusses führt u. a. aus: »Es ist vier Jahre her, daß Frankreich von Deutschland in einem Krieg besiegt wurde, den es dem Reich erklärt hat. Im Waffenstillstand behielt jedoch Franlc-reich sein Kolonialreich und seine Flotte. In Montoire bot der Führer dem Mar-achall Petain die Hand und schlug ihm vor, die Vergangenheit zu liquidleren und die beiden Völker zu versöhnen. Er gab auf diese Weise Frankreich die Möglichkeit, seinen Platz als europäische Großmacht wiederzufinden. Alle Kräfte verbündeten sich auf Weisung derAnglo-Amerikaner, der Juden und der Bolsche-wisten, um die deutsch-französische Versöhnung zu sabotieren. Ihr Bannerträger ond ihr Instrument de Gaulle wandte sich gegen die Politik der Versöhnung, die Frankreich Ruhe imd Frieden gebracht hätte. Frankreich hat letzt schon ermessen, was es leiden mußte, weil es die Stimme der Vernunft nicht gehört hatte. De Gaulle und seine Verbündeten trugen den Krieg in da« französische Imperium, zerstörten die Flotte oder lieferten sie dem Feinde aus. Viele Frem- Wieder zwei Flngzengträger und ein USA-Schlachtschiff versenkt Tokio, 6. Januar Am Samstag wurde ein stark gesi-oberter Geleitzug, westlich der Philippineninsel Liuzon gesichtet. Vier Maschinen eines Sonderkorps der Japsmi-schen LAiftwaffe griffen sofort an und versenkten zwei Flugzeugträger und ein Schlachtschiff, feindliches Trans- portschiff imd ein Tanker waren am Tage vorher den Angriffen eines Sonderkorps der japanischen Luftw^e bei San Jose zum Opfer gefallen. Ein weiterer Transporter wurde beschädigt. I zosen glaubten, daß die Amerikaner ' ihnen Frieden und Ruhe bringen würden, aber sie bombardierten die Städte Frankreichs, töteten die Zivilbevölkerung und zerstörten' die Eisenbahnen. fm französisch-sowietischen Pakt hat I das Frankreich de Gaulle« seine Unal^ j hängigkeit auf außen- und innenpoliti-! schem Gebiet verloren. Mit Hilfe ' de Gaulles sind die Bolschewisten im j Begriff, Frankreich zu erobern. Ihr Chef, der Deserteur Thorez, kehrt jetzt, amne-I stiert von de Gaulle, nach Paris als j Triumphator zurück. Uber ihn sagte Stalin: »Die Stellung des Generalsekretärs '■ der französisch-kommunistische Partei ist viel wichtiger als die des Staat^ chefs.« Seit vier Monaten begehen die Kommunisten in Frankreich Verbrechen, sie plündern und rauben, sie morden die französischen Patrioten, die Marschall Petain treu blieben. Während dieser Zeit j leidet das französische Volk unter Kälte, Hunger, Arbeitslosigkeit und Elend. Doch Deutschland arbeitet durch das unermüdliche Wirken seiner Schaffenden, durch die Erfindungen seiner Wi«-senschaftier, durch das Heldentum seiner Soldaten, durch die Mobilisierung und Entschlossenheit de« ganzen Volkes für den Sieg. Deutschland ist mächtig, es bereitet nicht die Kapitulation vor, sondern den entschlossenen Widerstand und die Gegenoffensive. Für den Befreiungskampf der Franzosen verkündete Doriot im Manifest u. a. folgende Thesen: »Wir kämpfen für die Befreiung unseres Gebietes von den Bolschewisten und der englisch-nordaiheri-kanischen Besatzimg. Wir kämpfen für die Wiedererlangung der Unabhängigkeit unseres Landes. Wir kämpfen für eine lebensfähige europäische Ordnung, die in der Lage ist, die Existenz uns«es Volkes zu sichern. Wir wollen ein einige« Europa, fähig, dem Bol6<±ewismu6 und dem anglo-amerikanisc^en Imperialismus zu widerstehen. Wir wollen allen Schaffenden einen gerechten Lohn für ihre Mühen durch einen nationalen Sozialismus sichern. Auf dieser Grundlage werden sich die Vertreter aller revolutionären und nationalen Bewegungen und alle französischen Persöniichkeitm flnden.c Die Gründuiücr des Befreiungsausschusses wird von den Franzosen im Reich lebhaft begrüßt. Während der französische Regierungsausschuß die Geschäfte der legalen französischen Regierung wahrnimmt, ist der Befreiungsausschuß die 'politische KampffjemeinÄ^aft, die alle Franzosen für die Befrelimg ihre« Vaterlandes zusammenschließt. Griechischer Konflikt verschärft Scobie bricht das Waffenstillstandsversprechen dnb Genf, 7. Januar Nachdem sich der Befehlshaber der britischen Truppen in Griechenl^d, General Scobie »kürzlich mit den Führern der ELAS hat fotografiere lassen, um die von Churchill angebli^ erzielte Einigkeit im griechischen Konflikt zu bekunden, zei^ sich nun, daß es nicht weit her ist mit dieser „Einig-keit". Die neuest«! Berichte aus Athen bestätigen das völlige Fiasko Churchills während seiner Athener Weihnachtsreise und kennzeichnen die unüberbrülp-kenden Gegensätze, die weder Churchill aus dein Wege räumen konnte, noch der Athener Erzbischof Damaski-nos als Beauftragter Churchills überbrücken kann. ESn Reuterbericbt der audi durch Sonderbeclfdit« englischer Blittar aus Athen bestätigt wird, besagt, daß ^e Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen den britischen und den ELAS-Truppen gescheitert seien. Sco-*bie wirft den ELAS-Führem vor, daß sie seine Bedingungen für die Einstellung des Feuers nicht zu erfüllen bereit seien. Kr kann abor nicht leugnen, daß er es war, der die ursprünglichen Bedingungen heute ni^t me^^r aufrecht erhält und fordert, daß sie : 1er veränderten Lage angepaßt" werden müßten. Scobie hat den ELAS-Truppen zu verstehen gegeben, daß sie sich im Irrtum befänden, wenn sie meinten, es werde ihpg», wenn sie sidx aus Athen und dem Piräus zurückgezogen hätten, ein Waffenstillstand gewährt. Er bricht damit also offenkundig das Versprechen, daß er seinerzeit bei dem Besuch Churchills in Athen gegeben hat 0 Marburg, 7. Januar Moskau hat den Lublin-Ausschuß als Polenregierung anerkannt Das ist nicht fiberraschend, deiui dieser Ausschuß ist ja von den Sowjets überhaupt erst aufgezogen tmd lebensfähig gemacht worden. Mit ihm sollten die Londoner Polen aus dem Sattel gehoben werden, die den „Alliierten" soviel Sorge machten. Diese Polen waren nämlich so töricht, die Versprechungen ernst zu nehmen, die ihnen gemacht worden waren. England konnte, obwohl auch das ganz offen in einem Teil der britischen Presse erörtert imd angekündigt worden war, seine einstigen Schützlinge nicht einfach fallen lassen. Der plötzliche Tod des polnischen Generals Sikorski — er dürfte den englischen Tod des Secret Service gestorben sein — war zwar ein erster Versuch, die Mißliebigen führerlos zu machen und auszuschalten, aber.die Methode war doch etwas zu gewagt und so hat man einen anderen Weg gewählt. Man schickte die Sowjets vor, ließ eine polnische Gegen-regierung bilden, regt sich jetzt in einzelnen Blättern zur Ablenkung der Offentiichkeit noch künstlich auf und nach einigen Verschleierungsversuchen wird der Verrat endgültig sein. Die Abschüttelung der Exilpolen führt nur aus, was bereits in Teheran beschlossen ' wurde. Die Form, in der sie sich vollzog, kann nicht ohne Wissen und Billigung Churchills geschehen sein. Während man die britische Öffentlichkeit abzulenken versucht und von Gegensätzen zwischen englischer und sowjetischer Behandlung der Polenfrage spricht, spielen sich Stalin und Churchill in die Hände, um ihre geheimen Abmachungen zu verwirklichen. ,J>ie Früchte der Geheimdiplomatie werden gepflückt, noch ehe sie ausgereift sind, und sie hinterlassen darum einen bitteren Geschmack im Munde" stelloi amerikanisdie Zeitungen lest — „Nachdem großartige Zusicherungen abgegeben worden waren, daß die Besprechungen in Teheran vollkommene Ubereinstimmung zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion' gebracht, und daß Roose-velt und Churchill in Quebec das Bild einiger Waffenbrüderschaft repräsentierten, haben sich die Völker der Alliier' ten mit Genuß der Vorfreude auf kommende Ereignisse hingegeben. Zwar waren ihnen Einzelheiten über die gefaßten Beschlüsse nicht bekannt, doch wurden ihnen von Agenten der betreffenden Regierungen die Versicherung gegeben, daß alles in bester Ordnung sei. Dies würde noch durch die Presse unterstrichen, und zwar mit einer Zuversicht, die nicht ein bißchen durch die Tatsache getrübt wurde, daß sie wenig bzw. nichts von den tatsächlichen gefaßten Beschlüssen wußten. Nunmehr ist es uns klar geworden, daß uns die Wahrheit nicht etwa aus dem Grunde vorenthalten wurde, um dem Feinde keine Handhabe zu geben, sondern nur deshalb, weil sie zu schimpflich ist, um bei Tageslicht be- trachtet zu werden. Die Welt sieht wiederum, daß Geheimdiplomatie und Weisheit-nicht auf demselben Aste wachsen." Was die »New-York Tribüne« hier über Geheimdiplomatie schreibt, klingt zwar nach Kritik, aber weder Roosevelt noch Churchill noch Stalin werden sich aus solcher Kritik etwa« machen. Die Sowjets zu allerwenigst, denn sie brauchen keinerlei Rücksicht auf eine »Volksmeinungt zu nehmen. Ihre amtliche »Prawda« beschäftigt sich in einem Leitartikel mit der Anerkennung dei Lubliner Polenclique durch Moskau und besitzt die Kühnheit, die Umwandlung des Lubliner Komitees in eine »Regierung« als »Forderung breiter Schichten des polnischen Volkes« zu bezeichnen. Auf diese Art bemüht sich der Kreml, die sowjetischen Machenschaften, deren Ergebnis die Lubliner »Regierung« ist, zu.tarnen. In ihren weiteren Ausführua gen unternimmt die »Prawda« massivste Angriffe gegen die Londoner Polen, die »als politische Abenteurer« beschimpft werden und denen vorgeworfen wird, daß sie »ein Netz gemeiner politischer Intrigen gesponnen hatten«, um »die Festigung der Freundschaft zwischen dem sowjetischen und dem polnischen Volk« zu stören. Das Londoner Polenkomitee hat indessen eine neue Erklärung herausgegeben, in der die offizielle Anerkennung der Lubliner Polen durch die Sowjetxinion als »eine direkte Vei-letzung des elementaren Rechts der pot-nischen Nation, einen wirklich unabhängigen Staat zu besitzen, der frei Ist von jeder ausländischen Emmischimg und von der Verletzung des unbehinderten Rechts des polnischen Volkes, seinen Bestand nach eigenem Willen zu organisieren« bezeichnet wird. Viel Worte und imerfüllbare Träume. Dm stellt selbst ein Schweizer Blatt, di« »Appenzeller Zeitung« fest, wenn sie im Zusammenhang mit dem Verrat und den neuen Gebiets Versprechungen an Polen schreibt: »Daß ein ztim Großteil auf rein deutschem Gebiet errichteter polnischer Staat (wie ihn Churchill und Stalin ausheckten) früher oder später der ausgleichenden geschichtlichen Gerechtigkeit zum Opfer fallen und ein andere« Mal untergehen wird, darüber kann sich niemand hinwegtäuschen lassen. Eng~ land, das zur Ausstreutmg einer Drachensaat künftiger Kriege die Hand reichte, wird dem Vorwurf des Verrat« nicht entgehen, und der Preis seinei Schuld wird die weitgehende Isolierung sein. Es besteht kein Zweifel darüber daß Churchill die Atlantik-Charta verraten hat. Und wenn er im Zusammenhang mit dem Plan, Ostpreußen und andere rein deutsche Gebiete dem neu«i Polen einzuverleiben, den Namen diese« Vertragswerke« erwähnt, um festzustellen, daß es völlig korrekt sei, in gegen-Bsitigem Ubereinkommen Grenzänderun* gen zu treffen, so zeigt diese Verfälschung einer auf die direkt beteiligten Völkerschaften anzuwendenden Klausel einen erschreckenden Zynismus der gegenwärtigen englischen Politik.« Ober den Haufen geworfene Plane Feindstimnien über die deutsche Angriffswucht im Westen dnb Berlin, 7. Januar Die militärischen Sachverständigen der Gegner und die Berichte anglo-amerika-nischer Kriegskorrespondent^ lassen weiterhin erkennen, daß man voller Sorge auf die Entwicklung der Kampfereignisse im Westen blickt Die schwedische Zeitung „Aftonbladet" faßt die Stimmung in England und den Vereinigten Staaten dahin zusammen, daß die Optimisten, die im vergangenen Herbst einen raschen -Zusammenbruch Deutschlands voraussagten, heute unter Druck der Ereignisse sich zu Pessimisten verwandelt hätten. Es beginne jetzt die Einsicht zu erwachen, daß das Haß-Geschrei der englischen und amerikanischen Presse und die Forderungen nach „bedingungsloser Kapitulation" Deutschlands das deutsche Volk nur noch enger zusammengeschweißt habe. Für die Kämpfe im Westen ist ein Bericht des Reuter-Sonderkorrespondenten aus dem Hauptquartier Eisenhowers besonders beachtenswert Der Korrespondent, Marshall Yarrow, muß erneut zugeben, daß die Deutschen „die alliierten Pläne an der gesamten Westfront über^ den Haufen geworfen" haben. Er kommt nicht um die Anerkennung herum, daß-„Deutschland heute mit großer Kraft und mit einem militärischen San kämpft, den selbst Pessimisten nicht in ihren Träumen für möglidi gehalten hatten, als die deutsche Armee im Sommer aus Frankreich vertrieben wurde. „Wohlgemerkt, dieser Bericht kommt aus dem anglo-amerikanischen Hauptquartier und hat deshalb gewissennaßen den Wert einer amtlidien Auslassung. Nicht minder beachtenswert ist ein Geständnis des „News C^nide" über die deutsche Führung. Das englische Blatt bemerkt. die anglo-amerikanischen General« müßten vorbehaltlos zugeben, daß „«in gut trainiertes deutsches Hirn hinter der Aktivität im Westen" stehe. Die USA-Zeitung „Daily News" nennt den Erfolg der deutschen Westoffensive „die größte Niederlage in der nordamerikanischen Geschichte". Das Blatt gesteht die außerordentlich hohen Verluste der amerikanischen Truppen, die, wie es wörtiich heißt, „sehr schwer zu ertragen" seien. Die Verluste im Dezember berechnet „Daily News" für den europäischen und den pazifischen Kriegsschauplatz etwa auf 125 000 Mann, macht aber gleichzeitig darauf aufmerksam, daß sich die Verlustziffern noch weiter erhöhen werden. Diese Entwicklung der Lage, so schließt das Blatt, habe Roosevelt gezwungen, vor dem Kongreß genau darzulegen, wofür Amerika eigentlich in Europa kämpfe. Zn Kävpfee in Ungara 2 # IMr. tt * MARISUKG£R ZEITUNG Zwischen Budapest und Komorn Schneestürme über Ungarn — Neue deutsche Frontlinic PK Tn Ungarn, im Januar j vcmichtet, da befichlieAt der ungartache Ein eüriger Schneestuim fegt über die j Kommandeur, den^ Anf«ngserfol<, auMU- Wälder und weiten AckerflSchen nörd- lich der Donau Ei verhüllt die deutschen Verbände in den neuen Stellungen zwiechen Komorn und Budopest, vor den Augen eines Gegner«, der immer wieder versucht, mit starken Vorstößen das Gefüge der deutschen Hauptkampflinie zu zerreißen. Noch wollen e® die Generalstäbler der sowjetifichen Divisionen nicht glauben, daß Ihr bisheriger schneller Angriff nicht mehr co vorw&rt* kommt wie in den vergangenen Wochen. Noch rennen eie gegen den Riegel zwischen Donau und Plattensee Von Tag xu Tag muß der Gegner eine VeritÄr-kung des deutschen Widerstandes feat-•teilen. Nicht zuletzt durch das «tandhafte Ausharren einzelner, weit auseinandergezogener deutscher Stützpunkte, die den eowietiechen Stoßgruppen täglich einen blutigen Aderlaß abfordem. Wenn die «owjetJsehe Führung glaubte, durch die Einschließung der ungarischen Hauptstadt freie Hand imWectenzu bekommen und über Komorn ihre Panzerspitzen in Richtung Wien vortreiben zu können, so hat sie sich sehr getäusch. Teile der gleichen Division, die man beim Ge^rner eingeschlossen oder vernichtet wöhnte, brachten den Feind zwischen Budapeet und Komorn zum Stehen und füaten ihm in ungezählten Gefechten schwerete Verluste zu In Kampfgruppen, unter der Führung umsichtiger und entschlossener Kommandei «"e stellen «ie den sowietischen Angaffen den Willen entgegen, den Schlauch, den der Feind zwischen Budapest und den neuen deut-echen Stellungen vorgetrieben hat. nicht breiter werden zu laeeen. j Da ist der Hauptmann B., Komman- j deur feiner Panzerabteilung im Begriff. ^ mit wenigen verfügbaren Kampiwagen j einen fpindlichen Einbruch abzuriegeln, 1 und sieht sioh plötzlich 50 sowjetischen Panzern gegenüber. Ohne Zögern erteilt er den Angriffsbefehl. In wenigen Stunden liegen vor den Kanonen seiner »Panther« die brennenden Wracks von 41 abgeschossenen Feindpanzem. Bei Velencze gelingt dem Gegnet gleichfalls ein Einbruch. Eine ungarische Stu~mgeschützabteilung führt den Gegen-6toß. Schon wird die alte Stellung wie der erreicht, der eingebrochene Feind Greueltaten der ELAS Nach englischen Berichten dnb Bern, 7 Januar Es ist kennzeichnend für die Doppelzüngigkeit dei britischen Politik, daß die von ihnen unter den verratenen Völkern organisierten unterirdischen Kräfte für die Briten je nach Bedarf nationale und edle Heroen sind, oder wie jetzt m Griechenland, Banden und Straßenmob, die bekämpft werden müseen So hängt man jetzt der griechischen Elas, die, als man ih''er noch bedurfte, so geleiert wurde, möglichsi viel an und deckt ihre blutigen Machenschaften auf. Das Exchangebüro verbreitet folgende Berichte aus Athen: Auf einem Platz in den Vorstadtbezirken sei -einigen Journalisten die Hm-richlungsstatle der Elas gezeigt worden. Die Leichen der dori notdürftig bestatteten weisen offene Spurer von Mißhand-luncjen auf. Ihre Gesamtzahl wird auf rur.d 3000 geschätzt. Die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung waren nur deshalb hingerichtet worden, weil sie politischen Parteien angehörten, die Gegner der Elas waren. Als offener Scharfrichter amtierte ein Armenier. Fast alle Opfer wa'"en am 28 September von maskierten Mitaliedem der sogenannten PPLA verhaftet worden, die die politische Geheimpolizei und Hinrichtungsgruppe der Elas ist. nutzen und weiter^nzugreifen. Die Uber raschung gelingt. Die Sturmgeechütze überrollen die sowietfechen Stellungen, stoßen vier Kilometer tief in das Hinterland UQd «chießen em sowfetiAchet Widerstandsnest zusammen Untersfärzt von einer deutschen Grenadieikompanie rol* len dann die ungarischen Strrmgesclifltze des Gros einet sowjetischen Einheit enf, und erbeuten nebenbei sieben schwere Pak« vier schwere Zugmaecblnen and acht Las^raftwagen. Der Kampf zwischen Donan und Pldt-tensefe ist reich an ähnlichen Waffenta-ten deutscher und ungarischer Verb&nde. Ihr Eineatz trägt wesentlich dazu bei, daß dem Gegner eine entsche'dende Ausnützung seiner bisherigen Erfolge verwehrt,,, wird. f^-Kriegsbericbler Walter Kaiweit Auf der Strasse Ungyar—Kaschau Gescheiterte Sowjetplänc in der Ostslowakei dnb Berlin, 7. Jailuv Von Ungrsr nach Westen filhrt Aber die ostslowakieche Stadt Großmichel, das Tal der Ondova durchquerend und über den Tokayer Höhenrücken kletternd, die Straße zu der nordungarischen Stadt Kaschau. Viele Monate hindurch hatten die Bolschewisten mit starken Angriffen längs dieser Straße den Zugang zur Slowakei und den nördlichen Bezirken Un- mit Strömen von Blut befahlen mflssen, bis imsere Truppen ihnen im bewaldeten Bergland oberhalb der Ondova endgültig halt geboten. Aber die gaben ihre Absicht nicht so schnell auf. In der Zeit vom 8. bis 25. Dezember warfen sie insgesamt 15 Schützendivisionen und zwei Panzerbrigaden gegen unsere Stellungen bei- •uch In beweglicher Kampfführung, zeitweilig bei Schlammwettet und dann im Schnec, bei klirrendem Frost und schneidendem Ostwind verhinderten unsere Grenadiere und Jäger unter Führung des Generals der Gebirgstruppen von Lesuire die bolschewistischen Pläne. Die 97. Jägerdivision anter Führung von Generalleutnant Rabe von Pappenheim, die 101. Jägerdivision unter Führung von Generalm-ajor Aßmann und die 254, Infanteriedivision unter Führung von Generalleutnant TWelmann, dazu ein von Majoi Kölle geführtes Sttirmregiment schTugen kriftig zurück und bracht&^n dem Feind hohe Verluste an Menschen und Material bei. Im Verlauf der Kämpfe hatten sich die Bolschewisten in dem Walcrgelände südlich der Straße festsetzen können Die Gegenangriffe unserer Jäger und Grenadiere warfen eie wieder hinaus Unsere Truppen zerstörten 22 feindliche Kampf-stlnde, nahmen alte H*irp*kamT>ni- nie wieder in Be^uz und brachten damit die Kämpfe in diesem 1>aum zu einem gewissen Abschluß. Dieser neuerliche Versuch der Sowjets. in die Slowakei einzubrechen und unseren in Nordungam kämpfenden derseits der Straße, um den Durchbruch gams zu gewiimen gesjicht, sie hatten ' zu erzwingen. Vor und in unseren ge- Truppen in den Rücken zu fallen, wurde Jeden gewonnenen Quadratmeter Boden schickt ausgebauten Linien und oft damit vereitelt Deutscher Bruckenkopf über die Maas Neue Erfolge unserer Truppen in Elsaß-Lothringen Schwere Kämpfe in Italien — In Kurland Einbruch in die feindliche Hauptkampflinie — 36 400 brt versenkt Der OKW-Bericht Führerhauptquartier, 7. Januar Das Oberkomoiando der Wehrmacht • gibt bekannt: i »Bei Wansstim In Ostholland haben unsere Truppen in den letzten Tagen einen Brückenkopf über die Maas gebildet und alle Gegeneingriffe der 3. englischen Division unter hohen feindlichen j Verlusten zerschlagen. In den nördlichen i Ardennen ließen gestern die Angriffe i der Amerikaner unter dem Eindruck ' ihrer schweren Veiluste an den Vorta- ' gen nach Im Raum von Bastogne .gelang es unseren Verbänden trotz zäher feindlicher Gegenwehr weitere Stützpunkte aus dem feindlichen Frontbogen im Umkreis der Stadt herauszubrechen. ; Die Kämpfe in Lothringen und im Elsaß brachten unsere Truppen neue Erfolge. Gegenangriffe der inzwischen herange- Mannheim und Worms. In den Abendstunden trafen die Briten vorwiegend Wohnviertel von Ha.iau und Neuß. Durch Luftvcrteidlgungskiäfte wurden 25 anglo-amerikanische Flugzeuge, in der Masse viermotorige Bomber, abgeschos-^n. Der Großraum von London liegt dauernd unter uneerem VergeltungEfeuer. Im Kampf gegen den feindlichen Nach-schubveikehr versenkten unsere U-Boote in den ersten Tagen des Januar fünf Schiffe mit zusammen 36 400 brt sowie fünf Zerstörer und Geleitfahrzeuge. Ein weiterer Dampfer wurde torpediert. Unter den versenkten Schiffen befand sich ein 11 000 brt großer Truppentransporter. Er ist vor Cherbourg gesunken. Wenn wir uns hellen •. . Was Isi heute das Gebot der Stund&t Den Weg, den wir als richtig erkannt haben und der den Erfolg versprich/, ohne Zögern weiter fortzusetzen. Keiner darf müde werden oder die Hände in den Schoß legen. Der Krieg verharrt weiter auf seinem kritischen Höhepunkt; aber er ist wieder flüssiger geworden und bietet una somit erneute Chancen die wir ausnutzen müäsen. Keiner denkt auch nur daran, daß nun genug getan sei oder der Feind heute oder niorger zur Einsicht kommen werde. Er wi^d V9rsuchen, uns neue harte Schläge xi versetzen, die pariert werden müssen. Also dürfen wir una nicht achonej oder in eine falsch« Sic/ier/ieif wiegen, die im Kriege das schlimmste aller übe ist. Wir müsaen wachsam sein, nicht nut dem Feind, sondern auch uns selbst ge I genüber. Ein jeder tue seine Pflicht so als gelte es sein und das Leben seinet Volkes Nur aus der Summe solcher Lei Stangen entspringt der Sieg, an den wii heute fester denn )e gJauöen, für der wir aber auch mit einem trotzigen Fanc tfsmus zu arbeiten und zu kämpfen bt reit sein müssen. Das ist das Gebot der Stunde. Gott wird uns helfen, wenn wir uitf selbst helfen. Er steht nicht auf Seiten der stärksten, sondern auf Seiten der tapfersten Bataillone. Gebe er unserem Volke die Kraft, deren es bedarf, um seine Aufgabe zu meistern, auch die Einsicht in das, was auf dem Höhepunkt dieses Krieges nottut. Dann wird an sei nem Ende der Sieg unser sein." Dr. Goebbels im „Reich" Den Feind auf Basfosfne zurückgeworfen Das Obeikommando der Wehimacht gab am Samstag bekannt: »Die schwe.fcn Filipow überraschend m ein tiefgegliedertes Grabensystem der Bolschewisten Kämpfe an den Flanken des Fronibogei^ , ein. Nach Vernichtung von 15 Panzern zwischen Maas und Mosel dauern an. D.e 1. amerikanische Armee, die mit starken Kräften gegen unsere Norafxont anstürmte, blieb uncer hohen Verlusten im Abwcha leuer liegen. Im Raum vou BäSiogne warfen unsere P&uzerverbände, führten amerikanischen Verbinde schei- 1 von Norden und Osten angreifend, den terten nordwestlich Rohrbach ebenso und 29 Geüchützen kehrten sie mit zahlreichen Gefanaenen und Beutewaffen in die eigenen Stellungen zurück, E>er Feind erlitt bei diesem Unternehmen besonders hohe blutige Verluste Am Tage waren der westdeutsche Raum und d^s K^.ei i-r/Iaii-GebuM Ziele wie an den Talausgängen der unteren Vogesen. Bei Philipp>sburg kapitulierte ein Werk der Maginot-Linie mit der gesamten amerikanischen Besatzung, In der Rhein-Ebene nördlich des Hagenauer Forstes befreiten unsere Truppen zahlreiche Ortschaften und befestigten ihren Brückenkopf nördlich Straßburq trotz feindlicher Gegenangriffe. Im Westen wurden gestern 73 feindliche Panzer abgeschossen, zahlreiche Geschütze und Panzerabwehrwaffen erbeutet. Lüttich und Antwerpen liegen unter unserem Femfeuer. In Mittelitalien führten die Briten gestern einzelne vergebliche Vorstöße in der Romagna. Zwischen dem Comacchio-See und der adriatischen Küste halten schwere Kämpfe an In Ungarn schlug die tapfere Besatzung von Budapest heftige Angriffe der Bolschewisten ab Nördlich der Donau ist der Feind an der Gran-Front mit starken Kräften zum Angriff angetreten. Die Mehrzahl der Angriffe blieb in unst;rem Feuer liegen. Bei den erbitterten Kämp Gegner in Richtung aut die Siadt zurück I des anglo-amerikanischen Boinbenter-und machten über 400 Gefangene. In ' rors. In den Abendstunden führten die Lothringen wie im Elsaß sind unsere j Briten zwei Terrorangriffe gegen das Truppen im Vormarsch. Bei der Verfolgung des Feindes wurde das gesamte Gebiet zwischen Weißenburg und Selz am Rhein von den Amerikanern gesäu- Stadtgßbiet von Hannover Gleichzeitig warfen britische scbneUe Kampfflugzeuge Bomben auf die Reichshaup'stadt Durch Nachtjäger wurden 28, durch bert, zahlreiche Ortschaften zurücker- Flakartillerie der Luftwaffe weitere 21 i ~- obert. Nördlich Straßburg erzwangen unsere Truppen in Überraschendem Vorstoß an meheren Stellen den Ubergang über den Rhein. Im Westen wurden gestern 35 feindliche Panzer vernichtet oder erbeutet. Starke Stoßtrupps der Festungsbesatzung von Gironde-Nord sprengten die Bahnlmie nach Saujon aut sechs Kilometer Breite und zerstörten die dort gelegenen feindlichen Feldstellungen. In Mittelitalien wiesen unsere Truppen nördlich Faenza feindliche Angriffe ab. Am Südufer des Comacchio-Sees kamen die dort angreifenden britiscttn Verbände vor einer neuen Abwehrfront zum Stehen. Auf dem Balkan verlor der Gegner südlich Vukovar an der Donau in den feindliche FlugTeuge fast aueschließlich viermotorig© Bomber, abgeschossen « m Ergänzend zum Wehrmachtbericht wurde am Samstag gemeldet: In den schweren Abwehrkämpfen nord» östlich des Plattensees hat die II Abteilung des Kavallerieregiments 5 »Feldmarschall von Mackensen« unter Führung von Rittmeister Bulliner besondere Standhaftigkeit bewiesen. * Das Oberkommando der Wehrmacht gibt ferner bekannt: »Nach einer durch Radio Moskau am 31. Dezember 1944 verbreiteren amtlichen sowjetischen Erklärung sollen am 29, Dezembei 1944 mittags zwei sowjetische Offiziersparlamentäre vo*- Budapest trotz deutlicher Kennzeichnung von deutschen Truppen Montfwr Crpß-IrlKn^ BUCHT fsssmai^fi us^noviaan «ViNOA O ST 'joldhgen t^hrmen ^ /vianc!.: WW trrm'nae» Z Kämpfen der letzten Tage über 850 ge-fen um die Abriegelung eines tieferen ! zählte Tote. Auf der Flucht vom Kampt- ^ Einbruchs h^irt nördlich der Donau wur- i f®ld ließ der Feind seine gesamten Waf- j beschossen und getötet wo'den sein. Des fen, darimter 96 Maschinengewehre und | Oberkommando der Weh'-macht stellt Panzerabwehrkanonen in unserer ) hierzu fest: Vor der deutschen Haupt- den nach den bisherigen Me düngen 23 , feindliche Panzer abgeschossen. Im Süd- ■ *2 Drutk und Verlag Marbu'ger Verlags- tmd Drucfcerei-Ges, m. b. H. — Verlaesleitune Egon Bamneartner. Hauptschriltleiter Anton Gerschack (zur Zeit in Urlaub), stellvertretender Hauptschrilt-leiter Robert Kratzert. beide in Marbüf«' tu der Drau, Badeasse 6. Znr Zeit fQr Anzeieen die Pieisllstt Ifi 9 cflltlfl Pressereeisternumnie. RPKllf72S liehen Grenzgebiet der Slowakei setzten die Bolschewisten ihre Angriffe mit örtlich zusammengefaßten Kräften, vor allem bei Pukanec, Blauenstein und Luce-nes fort. Sie brachten ihnen keine nennenswerten Erfolge In Kurland brachen unsere Truppen nördlich Dohlen tief in das feindliche Hauptkampfteld e'n. Die Kämpfe dort sind in vollem Gange. Nordamerikanische Kampiflugzeuga, die am gestrigen Tage ihre Terrorangriffe gegen Westdeutschland und das Rhein-Main-Gebiet fortsetzten, warfen Bomben besorders in die Innenstadt von Hand, Auf deutscher Seite sind in den gleichen Kämpfen zehn M^^nn gefallen. Die deutsch-ungarsche Besatzung von Budapest behauptet sich weiter gegen die Angriffe der Bolschewisten, die gestern vor allem ao der Ostfront geführt wurden. An der Südgrenze der Slowakei hält der feindliche Druck zwischen dem Gran und Groß-Steffelsdorf an. Die Mehrzahl der sowjetischen Angriffe scheiterten bereit« im Abwehrfeuer vor un-terei^ Stellungen. Grenadiere und Panzer brachten im ostpreußischen Grenzgebiet nordwestlich kampflinie sind nicht sowjetische Parlamentäre, sondern vier zu Parlamentären gepreßte deutsche Kriegsgefangene erschienen, die die Kapitulationsaufforderung an die Besatzung von Budapest überbringen sollten. Sie stellten sich selbstverständlich sofort bei den deutschen Trujppen und erklärten, daß sie i den Auftrag nur übernommen hätten, um der Gefangenschaft zu entrinnen. Die haßerfüllten und von einer widerlichen Berufung auf das Völkerrecht triefenden sowjetischen Zwecklügen bedürfen keiner weiteren Erwiderung.« Kampfraum Kurland Zu dem Vorstoß bei Dohlen Unsere KumneLdungen In einer Kariiuttur in einer dei belieb lebien rüuuschen Zeiiurigen werden die drei Weisen dar^esielit, die auf üiren Kanieien reiten. Aal dem ersten Kamel sitzt Kooseveit, aul dem zweiten Cnurchill, das dritte hat keinen Reiter aber aul ihm steht: „Ein giüctdiche» neues Jahr wünscht Joseph Staün." ^ Norweger in die Sowjetarmee gepreßt. ' Die Osloer Presse bringt in großer Aufmachung die aus Stockholm kommende Meldung ,daß nunmehr auch norwegische Soldaten in die Sowjetarmee gepreßt und an die vorderste Front geschickt würden. Geiseln in Atiien. Reuter meldet, daß nach einer Schätzung des internationalen Roten Kreuzes die ELAS mindestens 4000 Zivilisten in Athen als Geiseln verhaftet hat, während andere Quellen und darunter der Regent selbst die Anzahl der Geiseln auf 8000 schätzen. Das Schlachtgeschwader Immelmann flog am 3, Januar unter Fdhruag seine« Kommodore Oberst Rudel, Inhaber der höchsten deutschen Tapferkeitsaus-Zeichnung, seinen 125.000 Einsatz. JAN VON WERTH Ein Reiterroman von Franz Herwig Abdrucksrechte: Verlag Schwiagenstcln. Mfincken 65. Fortsetzone Und dieser Reiter hatte zwischen den Zähnen einen krummen Säbel und in jeder Faust eine ellenlange Pistole, über dem Bilde stand in vevschnörkel-ten Buchstaben zu lesen: »Au Jean de Werth'. »Hallo«, sagte Jan noch einmal und stieß den Magister in die Seite. »Sieh dort.« Jose Maria verzog keine Miene. »Sollte niÄn den Kerl ^icht aufhängen, Jose Maria, daß er eine so greuliche Kreatur aus mir gemacht hat?« »Ich finde, ar hat dich gut getroffen, Jan. Von den Augen abgesehen. Besonders die Gesichtsfarbe ist, wenn ich sie so vergleiche, erstaunlich natürlich.« Der Krug war noch halb voll, als sich ein dumpfes Glockrageläut eintönig und langsam über die Stadt zu schwingen begann. Der Feldpropst stand auf. Er sagte feierlich: »Mein lieber Jan, komm. Ich weiß hier eine alte Kirche, Saint-Spire, in die wollen wir gehen und zusammen beten. Komm!« Die Sache begann rätselhaft zu werden, Beten? ' »Wenn es einem Christenmeoschen nicht übel stände, würde ich sagen, daß ich gerade jetzt wenig Lust zum Beten habe.« »Du wirst beten, glaube mir«, sagte dar Abb^ nachdrücklich. Der eintönige Glockenklang kam von Saint-Spire. Sie traten em. Die düsteren gotischen Schiffe waren leer. Jose Ma-ria führte Jan in eine Seitenkapelle, dort sah Jan die Platten des Fußbodens fortgenommen i eine Gruft gähnte. Uber Jan stürzten schwere Gedanken. Er packte des Freundes Arm und raunte; »Was geschieht hier? Sprich! Was —« »Die Gruft waxtet auf einen Bewohner, Jan.« Er zog ihn mit sich in das Mittelschifi. »Und für die Seele jenes armen Toten, Jan, wollen wir beten.« Jan packte ihn an beiden Schultern. ».(ose Marial Du! Redel Was soll das alles! Treibst du ein ruchloses Spiel mit mir? Jener Tote — du — ist es ain Weib? Ist es —? »Nein. Ihr Gatte!« Jan ließ die Arme sinken und stöhnte bef ei^ auf. Dann rieb er sich die HAnd« und sagte: »Ein rücksichtsvoller Kavalier. de« Herr Jussac. Abzugehen! Er war eiu häßlicher alter Kerl im Leben — aber nun ist er tot — wohlan!« Er kniete nieder. »Siehst du«, flüsterte der AbM, »Ich wußte es.« »Und ich ward« sie sdien?« Der Freund nickte nur.^ Als vom Eingang her das Gerlnsch von Schritten Wut wurde, begann Jans Harz zu klopfen.. Die Orgel hob an su brummen. Schwer und taktmSBig dröhnte der Schritt der Träger, denen ^e Bahre mit dem toten Jussac auf den Schultern schwankte. Sie gingen an den Fremiden vorüber. Und in dem Gefolge von iwölf, Tlarzafan Personen ein«, tief ver- •^dert, «her aoirrat: Marie-Anna. Jan sah von der Seite die zarte Linie ihres Profils. Er mußte sich bezwingen, sonst wäre er aufgesprungen. Die dumpfen Klänge der Totengebete schollen aus der Kapelle. Die Glocke läutete noch immer. Endlich hörte m^ den schweren Schlag Grabplatte. Gebet und Glocke schwieg. Und nun kam das Trauergefolge zurück. Merkwürdig viele Kavaliere, die nach Offizieren aussahen! Sie gingen in weitem Abstand var Marie-Anne, die am Arme einer grauhaarigen Dame schritt. Jan sah jetzt ihf» Gesicht Es war ruhig und kühl. Ein weh^ Zug lag um ihren Mund, aber der schien nicht von dem Leid um Herrn von Jussac gezogen zu sein, den hatten Jahre gegr^en. Ihre Augen wiren leblos und verschleiert lu Jan kam ein großes Mitleid empor, wie er sie so daherkommen sah, so — seltsam, so abgestorben gleichsam. Mitlein und noch etwas anderes, dessen Bedeutung er jetzt noch nicht ahnte. Er begann unruhig zu werden. Josö Maria* bemerkte es und sagte: ' »Vorsicht, Jan!« »Ich halt« nicht ausl raunte er. »Denk an sie. Sie wird beobachtet« Aber plötzlich, gerade, als Marie-Ann« drei Sdiritte Ton ihm entfernt war, erhob ei sich, so als wäre sein Gebet eben beendet, erhob . sich tmd machte Front, als wollte ar sie Torübet-lassen, I>a sah de ihn. Ihr« Augen taten tidi auf, wl« Wetterleuchten in dunkler Nacht Ihr« Hände wurden «mporgezogtti wie ron fremder Gewalt, väd um« ihren Mond blühte ein sögemdes Lächeln auf, da* i Jan die Augen feuehtetaw Dann neigte sie fast unmerklich den Kopf und war vorbei. Jan stand noch lange und schluckte an seiner Erregung. Und als sie wieder auf dem freien Platz standen in der hellen, lebendigen Scmne, preßte er Jos^ Marias Arm an sich und sagte: »Herzbruder! Alter Herzbruder! Ich bin kein Philosoph Aber wer mir sagt, daß das Leben ein Dreck ist, den will ich mit so guten Gründen abführen, wie meine Klinge je gesprochen hat. — Sag , wachsen nicht Flügel auf meinem Rücken? Nein? Mir ist's, als könnte ich geradewegs davonfliegen,« Jos^ Maria sagte lächelnd: »Übrigens würde mir ein guter, kühler Trunk nicht schaden. Weißt du, so gerade aus dem Keller in einer Ton-kannel« * . »Immer du mit deinen irdischen Genüssen!« »Muß wohl, wenn du davonfliegen willst« Er klopfte ihn auf das wohlgerundete Bäuchlein. »übrigens nim&« dich in acht, daß du damit nicht an der Turmspitze hängen bleibst!« * Jan war v^liebt. Jos6 Maria hätte es bemerkt, auch wenn Jan weniger vei trauensselig gewesen wäre. Er war vei-ändert, unruhiger als sonst, und was- das Schlimmste war: schwärmerischer. Er fand Gefallen an einsamen Schiendet eien durch den Vincenner Wald, an langen Reden, die schwungvoll begaimeu und plötzlich abbrachen, und an Seufzen. An Seufzen, ja, denn er wußte so gut wi« nichts über die Meinung Marie-Annea. »Und selbst wenn ich wüßte«, sagte er zum Herzbruder, »daß sie mich liebt, ' wie ein Weib ihren Gatten lieben »oH ! — so —« I »Nun? Sprich weiter!« »Verdammt! Wenn ich sie küssen^ ' würde, glaubte ich immer den alten I Jussac zu schmecken. Zackerbomben-I undflöh!« j Und dann — fliehen mit ihr? Wo er . sein Ehrenwort gegeben, nicht zu ' fliehen? Die Befreiung abwarten? Sollte , er sie dann entführen? Dadurch würds ; sie ihres Vermögens beraubt. Zwar schadete es nicht viel — aber immerhin! Dem Kardinal Grund zum Händereiben zu geben, wenn der Geld und Güter einziehen konnte? Freilich konnte es ihm niemand verwehren, sein Weib sich zu suchen, wo er wollte. Aber wie die Dinge hier lagen — die Partei der Königinmutter regte sich wieder — fanden sich leicht zwei falsche Zeugen, und Marie-Anne saß fest. Fürs erste schien Richelieu ihm allerdings seltsam wohlgesinnt Er lud ihn zu einem großen Fest, das auf seinem Schlosse Conflans stattfand. Jan wieder im Sattel Ludwig der Dreizehnte hörte Jeden Morgen die Messe in Sainte-Chapelle, Eines Tages begab auch Jan sich dorthin und richtete es beim Verlassen der Kapelle so ein, daß er dicht am Portal mit dem König zusammentraf. Der winkte ihm grüßend mit der Hand. Jan konnte nun nicht anders, als draußen dem Könige seine Reverenz zu machen-»Wie geht es Euch, Werth? Es ist hübsdi, daß Ihr an Gotteshäussm nicht i Torb«igeht7s l^iLA.RBURG£R Zl£l'i UNG Montag, 8. Januar 1945 * Nr. 8 * Seite 3 Vom Grossvater und Vater Abends pflegte der Großvater aulzu-tauciu und fing dn zu eizühRu von den Tagen des Glanzes, da er ein junger Fulirmann im biauen Kittel war und mit Beinem Planwagen über Land luhr? einen Schiinmei iiud einen Braunen natle er vorgespannt, schwere, wiehernde Kerle, die die Stralien wie Stroh h^nier fich stamptten. Unter dem weiben P^an-tuch lagerten Kauimaimsguiei die »chwere Menge in Kislen und Säcken, und seine Peitsche knaliie lustig durch die reifen Kornfelder. Er war der gesuchteste und fröhlichste Fulirmann in ganz Schwaben und dreimal von Reutlingen aus zur Frankfurter Messe gefahren. Das war damals ein Fest für einen ehrlichen Menschen wie später eine Amerikafahrt oder eine Reise durch die Gottesluft. Man nahm Abschied auf Leben und Tod. hatte sein Zeitliches ^bestellt und beim Notar versiegelt. Die Kaufleute waren beritten und gewappnet, und die Wagen von Knechten beschützt. Auch zur Kai-■erkrönung war er nach Frankfurt ge-fahreni gesehen hat er den Kaiser aber nicht trotz allem Bemühen. Und das war so; In der Nacht waren si« angekommen tm Gasthof, und es hatte noch eine Zeche gesetzt. Schwerköpfig waren sie auf die Schlafkammer gestiegen, und einer hat's dem andern aufgetragen, ihn morgens zu wecken, bis es- am Großvater hangen blieb. Der Großvater schlief unruhig, es war oft Lärm auf der Gasse, und einmal steht er auf und öffnet den Laden, um hinauszusehen; da war die Nacht noch rabenschwarz. Er legt sich wieder hin aufs Ohr, träumt schwer, und wie er ein paar Stunden verflossen glaubt, sieht er wieder zum Laden hinaus. Da ist's ihm vorgekommen, als hätt's arg nach Käs gerochen. Es hat ihn merkwürdig gedünkt, aber was weiß er viel von Frankfurt, und im Dunkeln legt er sich wieder hin und schläft weiter. Wieder nach einer Weil erwacht er und reißt's Fenster auf, weil es schon spät sein muß; da merkt er, daß er allemal einen falschen Riegel erwischt und in den Käskasten geguckt hat statt auf die Straße, in dem die Nacht freilich rabenschwarz war und es elend gestunken hat. „O weh", sagt« er «und weckte die Kameraden; aber die Kaiserkrönung war vorbei, denn es war hellichter Nachmittag. In späteren Jahren hat der Großvater den gelben Postwagen das Tal herauf und herunter gefahren, das Posthorn um die Schjilter gehängt, der Braune und der Schimmel haben's noch lange getan. Kulturnachrichten Im Elrlch-Verlag, Wien, erschien eine neue Komödie von Otto Emmerich Groh, .Pie Favoritin", die im Frankreich Hein-;j"hs des Vierten spielt. In Salzburg starb im 82. Lebensjahr der Landschafter Franz Kulstrunk. Der Wiener Landschafter Karl Ludwig Prinz Ist, 70 Jahre alt, gestorben. Fritz Skorzeny, Wien, vertonte einen Text von Friedrich Bischoff „Tschinka Milla", einen -schlesischen Sagenstoff, für a capella-Männcrchor und Rainer Maria Rilkes ..Karussel" für orchesterbegleiteten Männerchor. Der Maler-Dichter Rudolf Gahlbeck ■chuf ein Opernlibretto ,,Goya", nach einer Novelle von W. Hegeler. Die Partitur für diese Oper, die somit im hundertsten Jahr nach dem Tode des großen spanischen Malers erscheint, schrieb H. V. Ulmann. Otto Heuchele hat für die Wiesbadener Volksbücherei eine Auswahl aus. Hölderlin zusammengestellt. Der Bühnenbildner Emil Pirchan, bekannt auch als Autor zahlreicher Bücher über Kunst und T^ioa-ter, arbeitet zur Zeit an einer Monographie über den Altwiener Monumentalmaler Karl Rahl. Des Großvaters Sohn war der Vater, der außer seinem Acker und den zw^ei Kühen eine ganze Stube voll Uhren hatte. Er war ein fröhlicher Bauer und ein nachdenklicher Mann, dem es nicht wohl war, wenn ihm nicht zwanzig Uhren im Hause tackten. Woher ihm diese Lust kam, wußte niemand zu sagen. Sie fuhr in ihn, kurz nachdem er das Mostbad genommen hatte. Als er nämlich sieben Jahre alt ] war, beteiligte er »ich in der Herbstzeit mit Eifer am väterlichen Mosten, indem I er sein Becherlein an den Auslauf der Obstpresse hielt und den Saft auffing. Es mag den Buben gelüstet haben, auch auch einmal aus dem großen Zuber zu schöpfen; sicher ist nur. daß der Vater ihn vermißte, irgendwo pfludem hörte, und als er siun Zuber lief, blöfi noch zwei Rohrstiefelein aus dem süßen Most herausstehen sah, die er flugs ergriff, da sie ihm wohlbekannt waren. In den Stiefeln steckte deim auch sein Sohn, den er nur durch eine ausgiebige Bearbeitung seines Hinterteils wieder zum Le~ ben brachte. Es hat ihn weiter nichts geschadet; aber als er nachher in der Stube saß und sich trocknete, war er ganz still imd in sich gekehrt. Am Abend fragte er mit großen Augen den Vater: „Vater, was wär's gewesen mit mir, wenn du meine Stiefeln net noch herausgezogen hättst?" „Dann wärst vertrunken, Jacöble", sagte der Vater. „Wär' ich dann nimmer bei dir und der Mutter gewesen?" / Statt aller Antwort stand der Vater auf, ging mit hartem Schritt auf die ein- zige Wanduhr zu und hielt den Pendel an. ,,So wär's gewesen." Als nun die Uhr an der Wand, die immer fleißig und rechtschaffen' gegangen war, mit einem Male stund, erschrak der Jacöble an der Stille zu Tode und fing an aufzuschluchzen. So jung er war, er hatte verstanden, daß ein rauher Finger mitten ins fromme Uhr- und Tagewerk eingegriffen und es angehalten hatte, und ein erster Schauer des Todes hatte ihn angefaßt. Da stand die Mutter auf und führte das Büblein zur Uhr hin. „Wisch deine Tränle ab, Jacob, mußt net greine; guck, so hat der Vater mit dir gemacht" Damit stieß sie den Pendel frisch an und gab dem ührlein wieder Leben. Seither schlössen sich alle Geheimnisse de* Lebens für Jacöble in der Uhr ei*». Ludwig Ftnckler % Nürnberg klagt an Albrecht Dürer hat uns das Bild Nürnbergs In einem Holzschnitt festgehalten mit der Burg, den Wehrgängen und Wehrtünnen. Als er den Holzschnitt „Nürnberg mit dem hl. Antonius" schuf, stand die Burg in ihren ältesten Teilen nahezu ein halbes Jahrtausend, denn troffen worden. Schwer beschidigt wurde der Henkersteg. Die Mauthalie, schon bei früheren Terrorangriffen schwer beschädigt, ist diesmal völlig in Trümmer gelegt worden, ebenso'die Kaiserstallung, um nur einige der Profanbauten zu nennen. M Nürnberg nüt dem hl. Antonius (Uolzschnitt von Aibrecht DQrcr) ihre Anffinge reichjen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Viele Jahrhunderte haben so an der Veste und der Stadl gebaut, die in ihrer Art ein einzigdaslehen-des Denkmal mittelalterlicher Geschichte ist und deren Schönheit Besucher aus allen Teilen der Welt rühmten. Alle diese steinernen Zeugen abendiändischer Baukunst stürzten unter dem Bonibenhagel der feindlichen Luftpiraten zusammen oder brannten aus. Mit ihnen gingen unersetzliche Schätze verloren. Vernichtet ist die Burg, das Rathaus, das Germanische Museum. Die Ruinen von weltberühmten Kirchen ragen als Zeugen verbrecherischer Vemichtungswut gegen Himmel. Die Agidien-Kirche ist durch Brand völlig zerstört worden, ausgebrannt ist die Frauen-Kirche, die Kaiser Karl IV. im Jahre 1355 gestiftet hat, schwerbeschädigt ist die Sebaldvs-kirche, als epätromanische Basilika im 13. Jahrhundert erbaut und im 14. Jahrhundert erweitert. Wieviele der Alt-Nürnberger Patrizierhäuser dem Bombenterror zum Opfer gefallen sind, läßt sich heute noch nicht übersehen, aber so viel kann schon gesagt werden, das Zollerhaus, das schönste der Nürnberger Privathäuser, dessen Hof bereits bei einem früheren Terrorangriff stark verwüstet wurde, ist letzt völlig der Vernichtung anheimgefallen. Auch daUwiut«r wird diesmal wieder in Wien geben, wo die Wiederaufnahme der MeisterschafU-plele bis März hinausgeschoben werden soll, obgleich der er^te Durchgans noch nicht restlos abgeschlossen ist. Du Zwischenzeit wird von den Vereinen-soweit es die Witterung erlaubt — wi< in früheren Jahren durch Freund schaftsspiele ausgefüllt, für die sict in erster Linie Rapid. Vienna und dei FC Wien bereit halten wollen. Berlbicr Fußball. Die Spieirunde vom letzten Sonntag brachte im Bereich Berlin-Mark Brandenburg folgende Ergebnisse: Union Oberschöneweide — Berliner SV 92 6:5, Tennis Borussia — Wacker 04 9:6, KSG Lufthansa Viktoria — Hertha/BSC 1:8. Potsdam 03 — SGOP Berlin 5:1, Blau-Weiß 90 — KSG Minerva 'Spandr.uer SV 1:0. In der Tabelle führt nun der Berliner SV 92 vor Blau-V/eiß und Union Oberschcne-weide. Was c?cr RModlnnk br!n':5t Dienstai. rien 9 Januar. Peichspro-»rarr. rti' 7.30 bis 7.45: Deutfche Gesctiichte vor dem Hintc.'K^und historischer Filme; 12.35 bii 12.45 Der Spricht zur Läse, 14.15 15: Al- lerlei *on zwei bis dtei; 15 bi.s 16; Buntes Konzert- 16 bis 17: lIntrrbaUucs: mit der Hambuieer Kapelle Jan Kofftnann; 17.15 bis rs.30: Mu^ika-lüche Kurzweil am Nachm.ttag; 18.30 bis 18.45: Worte mit Musik: 19 bis 19,30: Der ZeUspiestel; 19 30 bis 19.45 Frontberichte; 20.15 bis 21: Opern und Kon7e''tmusik. 21 bis 22 Konzert der Miin-chener Philharmoniker. I'aftner-SerenaUe von Mozart, Violinkonzert von Wolf-Ferra'i. Deutsctalandsender: 17.15 bis 18.30: Sendune der juhus j^eismann-Z^'kius: S;n{nn!a brevis. Violinkonzert d-moll. Vorsp-el zum „Som-mernachtstrautr"; 20.15 bis 22 ..De^ ewiee Walzer'", ü;)erette von Heinrich Strecker lass: Auf {eden Kilometer komnnt «c «an! N orfi sob-5 e dQ rf Qujgede^itsr Frcriten Tori-.tc^e voUsioidige Ausnutzung jedes Guterwagens Z'jr gegenüner der Truppe. 9. Richtige Wahl des Bestim-mungsbahrvhcfes beschleunigt die Güterwagen-Auslieferung. Kläre schon vor der Beladung, welcher Bestimmungsbahnhof urd welche Entladestelle irr» Frachtbrief cniugeben sind. 10. Fülle — falls es zu Deinen Aufgaben gehö't — die Wagenbeklebezettel richtig, deutlich und vcIJstcndig (mit Blaustirt!) aus. Die Angabe des Bestimmungsbahnhofes muß mit dem Frachtbrief übereinstimmen. Anschrift des Empföpgers auf dem Beklebczettel nicht vergessen! Werder Reichsbahn hilft, hilft der Front! •mfr>«r weder I LICHTSPIEL-THEATER I] □ FOr lugendl. nen._116-1^ Schwarzer Muff wurde am, 3. Tanuar im Wirtscbaftcamts'gebäude verloren. -Abzugeben gegen Belohnung beim Hauswart Ernst-Gol-Gasse 1. 120-13 Zlnmcr, möbliert, zu vermieten an ' ■ t einfachen, Reinlichkeit liebenden_ Herrn ■I funde und verluste — Anträge unter ..Eigene Bettwa:;che" I Anträge an die ..M Z." 123-7 ,rt {ESM Füi die uns zugekotrmienen Beweise auf'^ichtiger Anteilnahme anläulich des Helmgange5 unseres lieten Vaters, GroBva-ters, Urgroßvaters. Schwiegervaters, Bruders u Onkels, des Herrn FP.ANZ IIESE8 senior.^ sagen wir allen auf diesem Wege unseren herzinnigsten Dank. 121 Marburg. Graz, Hb Felde, am 7. Januar 1945. PaMilto NieER. Unser gutes, besorgtet Haiu-mütterchen, Frau Cäcllfe Bratschko hat tma am 5. Tanuar 1945, Im Allel von 74 Jahren, für immer verlassen. Die Beisetzung unserer geliebten Heimregafigenen findet am Montag, den S. .Tanuar 1945. uff< 15.30 Uhr, auf dem städtischen Friedhofe in Drauwetler statt. 131 Marburg-Di. Pemtal. Krata-burg, am 6. Januar 1945. In tiefer Trauer: FAMILIE SFEt. 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W*r TEBcGE. das Muariig* T«tin;n-Brard-Ge-Im b«raM(tatlt. leistet ainM Beitraf awni Luftschutz, der sehr wickH« sein lunnl mßm genüvt um durch Csrvscn-Beizun? jedes Sacäkcxn krcLok-heitatrai zu mocitea und dabei giMchsaiti? auch nit Morkil gegan Vogeüteiß zu vor^äJl?:!. So «Tzialt d«f Lcnsdiacma 9a-auBcie^ ▼olle Einteo) ».G.»ARBfNtiWiJSIIHi A*TieNaeseuscHAFT|rA^ X Seite 4 * Nr. 8 * Montag, 8. Janttar 1945 MARBURGER ZEITUNG HeiM^itke Uundsttia» » Vornespitz - Iii nteil spitz!« Die deutsche Sprache ist schön, ab« schwer, davon wissen besonders die Unterstei-er ein Lied zu singen und gerade uns im südöstlichsten Teil des Reiches wird so manches Fragezeichen gestellt, wenn die Dialekte der reich-gegLederten deutschen Landschaft au unserem Ohr vorüberschwirren und meistens vergebens nach Deutung suchen. Man muß schon weit umhergewandert sein, um im Hinblick auf den Sprachgebrauch fest in allen Sätteln zu sein um über das allgemeine Hochdeutsch hinaus tief in die stammesmäßig-individuellen Bezirke einzud ingen. Gerade darin aber liegt der größte Reiz. Manches vermeintliche Zauberwort liegt d« am Wege, um das man deutet und man ist dann erstaunt über die einfache Lösung des Rätsels. So erging es mir diese- Tage mit dem »Muckefuck«, einem Wort, das ich aua dem Munde einer Schlesierin, die meinen Weg kreuzte, das erste Mal hörte. Die Dame, die meine Nachbarin im Luftschutzkeller war, fror. «Trinken Si» ein Glas guten untersteirischen Wein, der wärmt von innen an«, meinte der aufmerksame Hausherr. Aber ihr schle-sischer Gaumen ist auf den Wein nicht so eingestellt wie der unsere. »Ein Schluck Muckefuck wäre mir lieber!« Das war es, das seltsame Wort »Muckefuck«, was konnte das wohl sein, das den guten Untersteirischen Tropfen in den Schatten stellt? Da bald die Entwarnung kam, entfiel die Deutung des sonderbaren Getränks. Wochenlang ging Muckefuck wie ein Schatten m:.t mir herum, quälte mich nachts und stand morgens noch ebenso verhüllt neben meinem Lager. Ich, der ich immer wieder versäumte, vielleicht meinen Nachbarn zu fragen, träumte von einem köstlichen Likör, von feurigem Schnaps, ging die Skala aller exquisiten Getränke durch und fragte den Duden um Rat, doch schwieg auch er. Sicher war »Muckefuck« etwas, das nicht jeder Sterbliche kennt, dachte ich und war drauf und dran, an des Rätsels Lösung zu verzagen. Da kam mir der Zufall zu Hilfe. Als sich in meinem Stammcafe zwei Soldaten unterhielten, stand es plötzlich wieder im Raum, das rätselhafte »Mucke fuck« — und diesmal sollte es mir nicht wieder entrinnen. Ich faßte ein Herz und fragte. »Preisrätsel!« sagte der eine, »vorne spitz und hinten spitz, wächst auf dem Felde, wird auf dem Ofen gekocht — und heißt« — ergänzte der an dere, der nach seinem Dialekt im schönen Sachsenland seine Heimat hai, »wenn es fertig ist. bei uns beispielfe* vreise »Bliemchengaffee« in Schlesien »Muckefuck«, in Hamburg »Plörr«. »Und bei uns«, ich fiel den beiden Soldaten ins Wort, »danke, ich bin im Bilde . . . Spitzbohnenbrühe«. Ja, fremder, ungewohnter Klang hatte für uns Untersteirer aus dem einfachen »Schwarzen« oder »V/eißen« — den es einmal gab, sogar mit Schlagobers, in der Phantasie ein mysteriöses Getränk gemacht. Wenn uns nun der Muckefuck keine Frage mehr is^, aber über was für undeutbare und sicher doch so einfache Begriffe haben wir uns nicht schon den Kopf zerbrochen? — Auch diesmal ein — Wandkalender. Schon lange haben unsere Leser auf ihren treuen Begleiter durchs Jahr, den Wandkalender der „Marburger Zeitung", gewartet. Heute stellt er sich nun ein, wenn auch im schlichten Kriegskleid, so doch genau so freudig begrüßt. Und weil er so ein seltener Gast ist, will er besonders liebevoll behandelt, will er aufgeklebt sein, um als Weiser durch das Jahr seinen Platz ausfüllen zu können. Todesfälle. In Marburg starben der 22-jährige Schmied Friedrich Krainz, Ober-rotwein, Waldrandgasse 1, der ?8-jäh-rige Finanzbeamte i. R. Johann Sowintz, Bahnhofgasse 3 und die 74jährige Private Cäcilie Bratschko, Resselgasse 7. In Tresternitz bei Marburg ist die gewesene Grundbesitzerin Karoline Habith, geb. Deschmann, im hohen Alter von 93 Jahren gestorben. In Roßwein bei Marburg verschied der SSjährige Besitzer Fried- Die Deutsche Jujend weiss um ihren Platz Der Bundesfübrer begrüßt den -n sein Amt zurückkehrenden BundesjuÄ«ndführer Schilcher Als uns im Februar 1944 die Kunde i Freude ausgelöst habe. Zugleich dankt® erreichte ,daß ^der Bundesjugendführer, ! der Bundesführer dem nun zur Wehr-Bannführer Rudolf Schilcher, im Einsatz j macht zurückkehrenden Stellvertreter gegen Banditen «chwer verwundet wor- ' der Bundesjugendfühiers Bannführer den sei, ließ uns die bange Erwartung ' Dr. Julius Zetter. bei dem die Führung nicht los, ob der Gesundunqsprozeß einsetzen würde. Wider ärztliches Erwarten ging es der endgültigen Genesung zu. ,Und heute, am 5, Januar 1945, durften wir den Bundesjugendführer Schilcher wieder bei uns begrüßen. Im Sitzungssaal der Bundesjugendfühninq waren Bundesführer Steindl, Gäste von der Bundesführung, Kreisleiter Strobl und alle Kameraden und Kamsradinnen der Bundesjugendführung versammelt. Im eingangs gesungenen Lied, das von einem Streichquartett beqleitet wurde, lag unser Bekenntnis zu Deutschland: Land unter diesen Sternen, die hoch wie die Treue sind. Land, Du sollst glauben lernen, daß nun der Tag beginnt! Bundesführer Steindl begrüßte aufs fierzlichste den zurückgekehrten Bundesjugendführer. dessen völlige Wiederher-stellang bei allen Kameraden herzliche der Deutschen Juqend i^i der Untersteiermark während der Abwesenheit von Bannführpt Schilcher m besten Händen gelegen habe. Ihm sei es zu verdanken, daß Banrführer Rudolf Schilcher die Führungsarbeit in der Deutschen Jugend in voller Ordnung zur öbemalmie angetroffen habe. Zum Schluß gab der Bundesführer einen Ausblick auf die Forderungen, die da« Jahr 1945 an uns alle stelle. »Die Gewißheit des Sieges soll uns Parole für das kommende Jahr »ein. Wir müssen alle unsere Kräfte einsetzt in imserem Grabenabschnitt Untersteiermark, der uns als Aufgabe zugeteilt ist. E;n jeder muß über sich hinauswachsen, jeder einzelne muß bemüht sein, mehr zu tun als seine bloße Pflicht; das wird uns die Gewähr des Sieges sein?« Der Bundesführer sprach nun einige Worte zu seinem Wiedereintritt. Er freue sich, die altvertraute Arbeit wieder auf- nehmen zu können. Trotz aller äußerlichen Änderungen in dieser Arbelt sei doch die Einstellung zu ihr die gleiche, die sie immer gewesen sei. So wie man später vom Jahr- 1944 nicht vom Jahr der Untreue, sondern vom Jahr der Treue sprechen werde, so solle uns auch im neuen Jahr die Treue über allem stehen. Unser Treue versprechen solle seui: Deutschland die Untersteiermark für immer zu gewinnen und zu erhalten. Diese unsere Aufgabe fordere äußerste Härte und Disziplin gegen tins und gegen die andern. Jede Stunde des neuen Jahres werde uns in froher Tatbereitschaft antreffen. Unser Glaube und unsere Zu-▼eraicht In den Sieg unserer Sache sollen uns aber die stärksten Waffen in den kommenden Zeiten sein. Das Lied, das zum Sqhluß gemeinsam gesungen wurde, einte noch einmal alle Versammelten im Bekennen imsere? Haltung: Fort mit allen, die noch klagen, die mit uns den Weg nicht wagen, fort mit jedem schwachen Knecht: nur wer stürmt, hat Lebensrecht I SA-Standartenführer Wolf starb den Heldentod Vor wenigen Wochen noch berichtete der Feldpostbrief eines SA-Kameraden des Standartenführers Walter Wolf, wie Wolf mit seinen Leuten eine sowjetische Jagdkompanie zerschlagen hatte. Bei nur geringen eigenen Verlusten zählte man nach diesem Kampf 83 tote und vier gefangene Bolschewisten. Wolf bekam das EK I, weil er sich in mehreren Fernspäh-truppuntemehmungen als zuverlässiger, schneidiger und umsichtiger Führer er* wiesen hat. Dabei stieß er einmal acht Kilometer vor der eigenen HKL in der freien Tundra mit überlegenen feindlichen Kräften überraschend zusammen, nahm den Kampf schneidig auf und hielt den Feind in der Ausgangsstellung zurück. Kurze Zeit danach lief er wieder zwei Fernspähtruppuntemehmungen, durch die er in unübersichtlichem Gelände den Aufmarsch eines eigenen Jägerbataillons sicherte und brachte nach langem Einsatz wertvolle. Aufklärungsergebnisse über die Befestigungen, Unterkünfte. Neuanlagen und Stellungen heim. Vorher wurde er schon bei einem Unternehmen schwer verwundet, kehrte halbgenesen zu seinen Kameraden zurück und erstürmte eine vom Feind ausgebaute Höhe. Hier zeichnete er sich im Nahkampf aus. Es konnte ja nicht anders sein, als daß der Aktivist im politischen Kampf sich auch im Felde bestens bewährte. Der im Mai 1944 zum Anfttahm«: Archiv Oberleutnant beförderte Walter Wolf ist nim bei.den Absetzbewegungen in Nord-fiimland gefallen. Als Sohn eines Kaminfegermeisters wurde Walter Wolf am 21. September 1913 in Kallwang geboren. 16 Jahre alt, wurde er Jugendtumwart im Deutschvölkischen Turnverein Ehrenhausen und Mitglied des Steirischen Heimatschutzes. Im Juni 1933 trat er in die SA ein, wurde Gruppenführer in Aflenz und nahm auch an der Julierhebung teil. Für seine illegale Tätigkeit bekam er neim Monate Kerkerstrafe. Vor der Machtübernahme war er der Führer der Standarte GJ 47 Leibnitz. Bei Kriegsbeginn rückte Walter Wolt zur Wehrmacht ein und nahm am Polen-und Norwegenfeldzug teil. Darauf erhielt er einen Arbeitsurlaub, kehrte aber nach wenigen Wochen zu seinen Kameraden an der Front zurüek. Er nahm darm an den Kämpfen an der Lizza und in Nordfinnland ^ds Gruppen-, Zug- und Jagdkommandoführer teil. Am 1. Mai 1944 wurde er Chef einer Jagdkompanie. Außer dem EK I und II sowie dem Verwundetenabzeichen erhielt Wolf noch die Nahkampfspange in Bronze. Nun hat er sein junges Leben dahingegeben als treuer Nationalsozialist und Kämpfer für das Lebensrecht seines Volkes. Die SA nimmt von einem lieben Kameraden Abschied. Wolf sagte noch Yorbildlich schlicht in einem seiner letzten Briefe, „daß er die Erfülluiig seines Auftrages eüs selbstverständliche Pflicht tAglich neu zu leben versuche". Er hat diesen hohen Auftrag mit seinem Opfertod besiegelt. rieh Roth. In Egidi I. d. Büheln ▼erstarb der dortige Realitätenbesitzer Karl Flucher, 82 Jahre alt, in Cilli die 79jährige Besitzerin Maria Gradischnik. Unfallchronik. Bei einem Zusammenstoß zwischen Traktor und Kraftwagen zog sich der 36jährige Mitfahrer Johaim Gorischek aus der Kämtnerstraße 33 in Marburg Unterleibverletzungen zu. Linke Fußverletzungen erlitt durch Sturz die 50jährige Beamtensgattin Helene Porte, wohnhaft Mühlgasse 26 in Marburg. Der 60jährigen Altersrentnerin Maria Kamen-schek aus Stanzen 74, Gemeinde Mons-berg, bei Pettau, kam beim Essen ein Knochen in die Speiseröhre. Sämtliche Verunglückten wurden ins Marburger Gaukranl^enhaus eingebracht. KarCoffelstäricemehl für Kinder bis zu 6 Jahren. Von sofort ab kaon auf den mit einem Kreuz bezeichneten Abschnitt der Grundkarte für nicht zu einer Selbstversorgergemeinschaft gehörenden Kinder bis zu 6 Jahren (KLst und KLK) und der Grundkarte für Teilselbstversorgerkinder bis zu 6 Jahren (TSV Klst und TSV Klk) neben den bisher erhältlichen Kinderstärkemehlen auch Kartoffelstärkemehl wahlweise bezogen werden. Zur Einsparung von Verpackungsmaterial wird das Kartoffelstärkemehl lose ausgegeben. Vom 8. bis 14. Janaar wird verdnnkelt von 17 bis 7 Uhr! Das neile Soldaten^dd Die Hauptverwaltung' der Reichskreditkassen gibt jetzt bekannt, wie die ab 1 Januar 1945 ausgegebenen „Verrechnungsscheine für die Deutsche Wehrmacht", die für den Wehrmachtreise-verkehr in außerdeutschen Ländern bestimmt sind, im Einzelnen aussehen. Eis 'gibt vier Sorten: Grüne 1 RM-Scheine (6,5 mal 12 cm), blaue 5 RM-Sr«mTHigen an den Händen und im Gesicht zn. In Scklaftninkeiihelt aus dem Zuq ge-flimumeB. Der Maursrlehrling Zdene^ Rysavy ans Schestajowiti bed J^c-bnnzlaM bn Sudetenland, der nrit dem Ton Preg nach Klanowitz fnlir, schlief wihxsod der Fahrt ein imd erwachte erst, als »ich der Zug in Klanowitz wieder in Bewegung setzte. Er lief eilig zur Tür und sprang aus dem fall-r«nddn Zuge. Am anderen Tags wurde an der Strecke seine Leiche gefunden Beim Aufprallen amt den Boden wer ihm der Brustkorb eingedrückt worden. HÄRBURQER ZEITUNG JANUAR FEBRUAR MARZ APRIL MAI JULI AUGUST SEPTEMBERI OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER TTs S 0»*tralc. M *•*»«>>' D M D F S t 10 iM S # M D M D f S S U ^j" — AA Offirwwtll 11 12 U 14 15 16 17 Vf 19 20 21 22 23 24 JS 26 V 28 29 30 I0|itra«wtag sr M D M Fl D F S S Ottsreonntag M OttannMiat 0 M D C F S S mwütcij. M D M • D F S 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 S M D M D > F Uaburui.«.F