Vlt* 2» / st- "< h<> 2.20. »Ur bio Zustellung ws hau, Freitag, 29. December UnsttllonsgebUhr b«» l0 «eilen: ,n»l«0l»., ^<^D^< lm.«ulr., »m. l fi.l^onst Pr.Zeili im. e fr., »m.»ll., I ?^H / > »m. «" ll. u. f. ». llnst«ion«,ilmpel jldesm. 3<» ll, -> ^ » ^.« Priinunmations - Einladung. --------------- „,,«H«, <,--------------- ^iNit 1. Jänner 1872 beginnt ein ncucS Abonnement auf die „Laibacher Zeitung." Durch einen reicheren und mannigfaltigeren Inhalt, durch sorgfältige Redaction des politischen Theiles, durch eingehende Behandlung aller wichtigen Tages fragen in .VrissinalArtikeln von unterrichteter Seite, insbesondere dnrch thatsächliche nnd kurze Berichterstattung über all,,' hervorragenden ^icni gleiten des In nnd Auslandes, durch Besprechung der materiellen L a n d esi n t cre s s e n, durch schnelle Mittheilung that>ächlichcr V o c al a n g e l c g c nh c i t c n, dnrch Besprechung wichtiger Fragen aus dem Gebiete der Literatur, Land- und Forstwirt h schaft, ^ ndustric - mid N a ti o n a l ö t on o m i c, denen die ,.kaibacher Ieitunss" auch fortan ihre Spalten bereitwilligst öffuen wird, durch die Mittheilung lion Original Telegrammen über alle wichtigen Ereignisse, durch Feuilletons theils belehrenden, theils unterhaltenden Inhaltes, werden wir, wie bisher, bemüht sein, unserem Blatte ein allssemlines Interesse zu sichern. Die vollinhaltliche Mittheilung der wichtigsten NeichS - nnd L a nd e s g c s c tz c, Mmisterlal- und Bandes 'Verordnungen, wodurch die Anschaffung von Tcparatausgaben erspart wird; die Schnelligkeit, mit welcher die Vcrhandlnngen des Landtages, G c m e i n d e r a t h c s, allcr Vereine nud Korporationen gebracht werden, dürften der „Uaivachcr Zeitun,, < den Vorzug vor auderen Blättern sichern. Die Besprechung in alleu Rubriken wird eine gemessene und leidenschaftslose, endlich die äußere Form eine anständige sein. Wir crsncheu schließlich alle Freunde uuscrcs Vater- und Heimatlandes, alle Frcnndc des Fortschrittes auf der Bah.« der Stnatsgrundgcschc um ihre geistige und materielle Mitwirkung zur Erfüllung uuseres Programmes, damit die „Va,l»acher Heituna/' ein Gcmcingnt des gcsammten Heimatlandes werde. Wir unsererseits werden Alles aufbieten, um die Verwirklichung dieses reellen patriotische!: Programmes zu erzielen. Die Pranumrations-Bedingungen bleiben nnverMert: Oanzjühng mit Pos», „nle, Schleifen versende» ... 15 sl. — lr. Ganzjährig für Laibnch, in's Hans zugestellt . . . . l2 ft. — tr. halbjährig d0l NttMberg. ____ __________ > ____ Amtlicher Theil. Telegramm. Der Ministcr-PliWent an den Landes-Prüsldenten in Kram. Wien. 28. December. Se. l. und l. Apostolische Majestät geruhten heute um 11 Uhr die Session des RcichSrathlS feierlich zu eröffnen. Der Feierlichkeit geruhten auch Ihre Majestät die Kaiserin beizuwohnen. Bei dem Erscheinen beider Majestäten ertönten begeisterte Hochrufe der Versamm-lung, welche sich bei vielen Stellen der Thronrede und am Schlüsse derselben stürmisch erneuerten. Aucrßperg. St l und t. Apostolische Majestät haben mit Aller, böckslem'bandschreiben ddo. Wien, 23. December d. I., dem bei Sr Majestät dem Kaiser Ferdinand bedienstcten Bcrarathe Joseph Fritsch in «..ntennung seiner viel-M gen vorzüglichen Leistungen den Orden der e.sernen Krone dritter Klasse mit Nachsicht der Taxen allergna. diast zu verleihen geruht. Se l nnd l. Apostolische Majestät haben mit Aller, bbchster Entschließung vom 23. December d I dem pen. sianrten ersten Custos.Adjuncten der Hof-Naturalien. Kabinette und wirtlichen Mitgliede der kaiserliche« Ala. demie der Wissenschaften Dr. Leopold Fi hinger das Ri?.e.kreuz des Franz.Ioseph'OrdenS aUergnäd.W zu verleihen geruht. Se l und l Apostolische Majestät habe» mit Aller. Hofmarschall Johann Graf Larisch'M°enn ch a« Groblrcuz des königlich griechischen Erlöser.OrdenS an. nehmen uud tragen dürfe. Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. d. M. allergnädigst zu gestalten geruht, daß die Nachbenanntcn die ihnen ver» liehcncn ausländischen Orden annehmen und.tragen dür» ^"d'e" Ob^slhofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin und ftöniain, Franz Freiherr v. Nop csa das Groß "^ des lönial. ariech.schcn Ordens vom hnl.acn Erlöser und das Eommandcurlreuz dcS lais. brasilianischen kosen-Ordens' der l. l. Oberstluchenmcistcr Wolfgang Graf Kinsty sowie der t. l. Ober Ccremonicmmistcr Hugo Graf Ab'enSperg'Trauu daS Groß-Commandeur-lreuz. dann der Kanzleidirector des l. l. Obersthofmeister-amtes. Hofrath Franz VUlr v. Raymond das Com- lmandeurlreuz des lönigl. griechischen Ordens vom heiligen Erlöser; der Ceremonirl'PlotokollSführcr des l. l. ObersthoflneisteramtcS Karl Rauch den tönigl. preußischen Kronen-Orden driller Klasse und das Ritterkreuz oeS lönigl. griechischen Ordens vom heiligen Erlöser; der l. l. Hof.Controlor, Negicrungsralh Michael Edler o. Möraus das Officieielreuz uod der l. l. Vurg-hauptmann Ferdinand Kirschncr das Ritterkreuz des letztgenannten Ordens; codlich der Official deS l. k. Hos-ZahlamtcS Theodor Schncer den löniql. preußi«, schcn Kronen'Orden dritter Klasse. Se. l. und l. Apostolische Majestät habcu mit Allerhöchster Entschließung vom 13, December d. I. aller-gnädigst zu gestalten geruht, daß dcr Schatzmeister und Vorstand des Hof-WaffcnmuseumS Quirin Leitn er t»aS ihm verliehene Officierslreuz des länigl. griechischen Erlöser'Ordcns annehrneu und tragen diuse. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. December d. I. dem mit dem Titel und Charakter eincS SectionsralhcS bekleideten Mmislerialfccretär Dr. Joseph Roman ^orenz zum ZcclionSralhe ^itra, 8tu,wm im Ackerbauministenum allergnädigst zu ernennen geruht. Ehlumccky m. i>. Am 2. Iäuncr 1872 um 10 Uhr Vormitlaas werden im Beisein der Staatsschulden-Controlcommission deS Rcichsrathes in dem für die Verlosungen bestimm» ten Saale im Bancogrbäude ^ Singerstraße " nachstehende Verlosungen vorgenommen werden: die 25. Verlosung der Mailand-Como-Eisenbahn-Rentenschcme; die 18. Verlosung des 5perc. Anlehens der Wien-Gloggnitzcr Eiselibahngcscllschast vom Jahre 1845 und oie 11. Verlosung des gleichnamigen Anlehcns vom Jahre 1849; die 35. Verlosung der Serien des Lolto'Anlehens vom 4. März 1854. Von der k. l. Direction der Staatsschuld. Assiozuschlaa zu den Fahr- und Frachtgebührcn auf den österreichifchcn Eisenbahnen. Vom 1. Jänner 1872 ab wird dcr Agioznschlag zu den hieoon betroffenen Gebühren jener Vahnanstallcn, welche zur Einhcbung eines AgiozuschlagcS berechtigt sind und von diesem Rechte Gebrauch machen, mit 15 Percent berechnet. Die zu Gunsten dcS PublicumS bestehen, ocn Ausnahmen von der Einhcbung cines AgioznschlagcS erfuhren die nächstchcnden Abänderungen. Auf der t. t. privil. mähri sch-schle s is chen Nord bahn begann am 1. December 1871 die Wirk» samleit lines neuen Tarifes. Nach demselben, sind vom Agiozuschlage befreit: 1. Die Güter der ermäßigten Elassen >X, K, (^ und I). 2. Nachgcnaunte Nebengcbühren, alS: Auf- und Ablegcgebilhr, Mehrwerths'Asfecuranz-Priimie, Prämie für daS Interesse der rechtzeitigen Lieferzeit, Waggebichr, Spesenrevision, LagerzinS und die Gebühr für den Auf-nahmsschlin. ^j. Die larlfmiißi«en Gahugtbühren für Reisegepäck, dann Eilgut und Frachlsendungen allcr Art, welche in »den Stationen Wischau, Nausnitz und «usterlitz'Kre« nowitz nach Vrünn oder in letzterer Station nach den vorgenannten drei Stationen zur Aufgabe gelangen. 4. Die Frachtsätze oeS ermäßigten Tarife« sur Frachtgüter der 1., 11. und III. Klasse, des Special!«' , rises für Kohle. Eotes und Briquettes zwischen den auf Seite 33 dcs Tarifes genannten Stationen, so wie die auf Scile 32 angegebenen Frachtsätze der I. und ll. Klasse rücksichllich der Strecke Proßnitz - Vrünn und OlmiitzcSteriiberg. b. Endlich im Militilrlarife die allgemeine Ver« sicherungsgebühr. Auf der l. l. priv. Kaiser-Franz-Ioseph-Gahn begann am 14. December 1871, als dem Tage der Eröffnung dcr Strecke Cercan-Prag, die Wirksamkeit eines neuen Tarifes. Nach demselben sind vom Agiozu-schlage vrfreit: 1. Die Transports- und ManipulatlonSgebühren für alle Gitter dcr Klassen ^ und K, so wie jene für Güler dcr Klassen l> und I), für die letzteren jedoch nur insofern die für diese Klassen fixirtcn Frachtsätze und nicht jene dcr Klasse I Anwendung finden. 3. ^ic Versicherungsprämien, die Nachnahmepro« Visionen, die Ans- und Ablegegebühren, die Waggebühren, die Lllsscl;insg?bühren, die Prämie für das Interesse der rechtzeitigen Lieferung. 3. Die für den birecten Güterverkehr bestehenden Tarife. 4. Die Gebühren für die nach Vpecialtarif 2 zum Frachtel'satze dcr l Klasse zu befördernden Güler und die Tarife für den Zu- und AbstreifungSdienst. 5. Die Transportgebühren der Kategorien II und IV dcS SpcciallarifcS 3 für die Beförderung von lebenden Thieren, 0. Endlich die allgemeine Versicherungsgebühr zum Militärlarifc. Auf den Linien der l. l. priv. ö st err. GtaatS-eise nh ah n ' Gese ll sch aft sind von der EinHebung eines NiiozuschlageS bcfreit die Sätze deS Nachtrages III zu den Specialtarifen für mineralische Kohle und ColeS in Wagenladungen vom 20. November 1871. Dann die Sätze des seil 1. December 1871 giltigen Nachtrages I zum Anhangt zur Sammlung der Spe« cialtarife für mineralische Kohle und CoteS in Wagen-ladungtn. ^ 2184 Auf der k. f. priv. Südbahnaescllsckaft sind im Personenverkehr von der Einhcbuna eines Agio^ zuschlage« befreit die Fahrpreise bei Benützung: 1. Aller gemischten Züge zwischen Neustadt und Oldenburg. 2. Der III. Wagenllassc bei den Persmlcn^ügen zwischen Ofen und Teteny und bei den gemischten ZüM zwischen Ofen uny Kiniszq und Wiener-N^ustadt Gra-mat-Neusiedl. 3. Der gemischten Züge (Nr. 97 und 98) zwischen Mürzzuschl'g und sldelSbcrg In den Streckn Wien-Laxcnburg-Mürzzuschlag uu2 Neui'lait'Oedendurg bestc-Yen noch andere besondere Preisermäßigungen, welche in einem separaten Placatt kundgemacht sind, Auf der l. k. priv. Kaschau» Oder berger Bahn begann am 1. December 187l die Wirksamkeit eines neuen Tarifes. Nach dcmselben sind von der Ein» Hebung eines Agiozuschlages befreit: I. Die Transports- und Expeditionsgebühren für alle in den ermäßigten Klassen ^, li und s' genannten Artikel; 2. die Mchrwcrlhsassccuranz ; 3. die Prämie für Liefe«zeitoersicherung; 4. die Nachnahmeprouision; 5. die W^ggedühren; ü. die Lagerzinsgcbühren; 7. die Tarife für äralische Tclcqraph/ninaterialien; 8. endlich die Transports- und Manipulationsgebühren der Spe» ciallarife 1 bis 4. Auf der l. t. priv. böhmischen Nordbahn begann am 5. December die Wirksamkeit eines neuen Tarifes, nach welchem die allgemeinen und besonderen BersicherungSgedühren oom Aaic^uschlage befreit sind. Auf der a. priv. Buschtiehraoer V a h u be< gann am 9. December, als dein Tage der Eröffnung der Strecke PriesewKarlSbad, die Wirksamkeit neuer Tarife, nach welchen vom Aaiozuschlage befreit sind: 1. Die Transports^. Expeditions- und LaaergMH-ren für alle in den ermäßigten Klassen ^, tt und (^ und den Spccialtarifen so wie in den AuSnahmstarifen Nr. 1 und 2 genannten Artikel. 2. Die Versicherungsprämien »nb die Nachnahme-Provisionen. 3. Die TranSportSgebühren für Curspferde und de» ren Begleiter. 4. Jene für Hopfenfcndungen im Eilgulverlehre. 5. Für ilrarischc Tclrgrnphenmaterialien. 6. Für der Pos> anßcr der Competenz beigestellte Eisenbahnwägen. 7. Für Eisenbahnbetriebsmiltel. 8. Endlich die allgemeine Versicherungsgebühr beim Militürtarife. Wien, am 24. December 1871. Die k. l. Finanzdirection für Krain hat den Amts. pralticanten der Landesbuchhaltung Fi-anz Rozman zum provisorischen Nechnungsofsicial dritter Klasse er« nannt. Nichtamtlicher Theil. Die Action drr Vcrsajsungggegner. Nach den Slaatsgrundgesetzen kann Niemand zur Verrichtung einer religiösen Handlung gezwungen werdcn. Uebcrtragcn wir diesen Grundsatz auf das po» litische Feld, so ergibt sich die Nutzanwendung: daß Niemand zur Ausübung eines ihm zustehenden person« lichen politischen Rechtes gezwungen werden kann. Wir achten die persönliche Freiheit, in so lange sie die Freiheit und Wohlfahrt anderer Personen oder Institu» tionen nicht stört. Gegen Verfassungsstörungen aber müssen Schranken gesetzt wcrdcn, und wir hoffen, daß der Reichsrath in dieser Richtung scharf inS Zeug gehen wird. Die ..Neue Fr. Pr." widmet diesen verfassungs« feindlichen Störungen einen längeren Artikel, welchen wir nachstehend folgen lassen. D,e „N.ue Fr. Presst" schreibt: „Seit Jahren haben sich die V^rfassungsaegner in die Praxis eingelebt, die verfassungsmäßigen Wahlen in ihr Gegentheil zu verkehren. Wer wählt, überträgt, wer gewählt wird, übernimmt eine gewisse Sendung. Wenn Rcichsralhswahlen ausgeschrieben werden, so wer« den die Wähler berufen, einen Abgeordneten fllr den ReichSra'h zu wählcn, und derjenige, welcher candidirt oder doch die Wahl annimmt, läßt sich für den Reichs, rath wählen. Da ist ein nothwendiges Wechfcloerhält. nitz vorhanden, welches einen nicht blos äußeren, sondern einen inneren Zusammenhang zwischen dem Wahlacle selbst und dem Zwecke desselben umfaßt. Die Verfas» sungsgegtnr habm diesen Zusammenhang zerrissen. Sie wählen, um ciglntlich nicht zu wählen, sie werden gewählt, um eigentlich nicht gewählt zu werden. Die Wahl ist für sie gleichbedeutend ,mt der Wahlent« hallung. Die von ihnen überreichten Protrste sprechen dies worldeutlich aus, wie es ja die von dcn feudalen Großgrundbesitzern Böhmens abgegebene Plo!est-Erklä' rung mil unuelliülltcr Offenheit betont, daß sie nicht um des legalen Zweckes willen wählen, sondcrn weil „lein anderes Mmcl erübrigt, um die Verwahrung des Selbstbestimiuungsrechtcs des Königreiches Böhmen ge. genüber dcn dasselbe beeintlächligenden unmittelbaren Wahlen zum Ausdrucke zu bringen." Die Wahl ist den» selben also nur eine „Verwahrung," ein Protest gegen die Wahl. Die Verfassungsparlei hat diese sel'same Erscheinung bisher ruhig hingenommen, allerdings mit Rücksicht auf den Umstand, daß das Widernatürliche in derselben noch niemals so schürf wie jetzt hervorgetreten ist. Man hat verschiedene Arten der Nichtwahl in Wahlform angewendet. Die Czechen und Feudalen wählten für den Landtag, ohne in dem Landtage zu er-schiinen. Das geschah unter der Ministerschaft des Grafen Geust, als die Ezechen im Landtage nicht die Ma« jorität besaßen. Im verflossenen Jahre wählten die Feudalen und Czechen in den Reichsratli, ohne in dem» selben zu erscheine». Doch waltet eiu Unterschied zwi-schcn dcn beiden Fällen ob. Dem Landtage sind Cze« chen und Feudale günstig gesinnt, und wenn sie auch den Dcccmber-Lanotag pnhorresziren, so ist ihnen derselbe doch ein willkommener Rahmen, um in denselben den staatsrechtlichen Ausgleichslandtag hineinzudichtcn, wie wir dieS im oelflosjcnen und im laufenden Jahre erlebt haben. Dem Reichsrathe hingegen stehen sie prin-cipiell feindlich gegenüber; mit Bezug auf die Kürperschaft ist ihre Wahl so recht eigentlich eine Hinter-lreibung der Wahl. Und einem solchen falschen Scheine ein Ende zu bereiten, wäre wohl Aufgabe der Vcrfas-sungspartei. Schon im bürgerlichen Gesetzbuche ist der Grund» sah aufgestellt, daß ein Geschäft, welches nur zum Scheine verabredet wird, nach jenen gesetzlichen Vorschriften zu beurtheilen ist, nach denen es vermöge seiner wahren Beschaffenheit beurtheilt werden muß. Diesen Grundsatz muh man auf das politische und staatsrechtliche Gebiet übertragen. DaS ganze Wahlgeschäft der Feudalen ist nur zum Scheine verabredet, daher muß es nach seinrr wahren Beschaffenheit beurtheilt werden. Diese wahre Beschaffenheit der Wahlhandlung heißt: Wahlenthaltung. Denn die Feudalen verwerfen den Relchsralh, sie erkennen die Verfassung nicht zu Recht an, sie können daher nach ihrer rechtlichen Auffassung in den Reichsrath gar nicht wählen. Der eigentliche Zweck bei der Wahl ist also der, eine Wahlenthaltung nilt der Wirkung zu erzielen, daß auch der Gegner aus derselben keinen Vortheil gewinne. Würden sie ihren Zweck offen ausführen und von der Wahlurne fernbltibeu, so würden eben die Candidate« der Verfassungspartei gewühlt, um ihr Mandat wirtlich auszuüben. Daher die Wahl» belheiliqung, um die Wahl zu vereiteln; dadurch gewinnt sie die Natur einer Wahlcmhallung. Das ist die wahre Beschaffenheit eines solchen Wahlgeschäftes, und danach ist dasselbe zu beurtheilen. Eine Wahl mit Protest, eine Wahl zu einem ganz anderen als dem der Wahlaus« schreibung zu Grunde liegenoen Zwecke, ist leine Wahl, und die mit Protest abgegebenen Stimmen können nichl gerechnet werden. Sind aber diese Stimm«» nicht zu ;ählln. so ergibt sich ein ganz anderes Wahlresultat im böhmischen Großgrundbesitze; dann sind nicht die Feudalen, sondern die verfassungstreuen Candidaten gewählt. DaS Abgeordnetenhaus muß darüber schlüssig werden, denn demselben werden die scheinbar Gewähllen bekannt' gegeben, und dann hat eS deren Wahl ebenso zu prüfen, als oo die Herren im Rcichsralhe säßen. Das Resultat dieser Piü'mig muß mit unerbittlicher Eonfcqucnz die Verwerfung dcr Protestslimmm und die Proclaim^ rung jener Candidaten als gewühlter Abgeordneter sein, welche mlt Ausschluß der für nichtig erklärten Stimmen die absolute Majorität erzielten. Principiell unter denselben Gesichtspunkt fällt es. wenn einige Landtage gegen die ReichSralhswahlen Protest erheben und dann doch die Wahlen vornehmen wollten, offenbar zu dem Zwecke, damit die gewählten Abgeordneten ihre Mandale im Abgeordnctenhause nicht ausüben. Auch in diesen Fällen ist die Wahl ein bloßer Scheinact, nur zu dem Ende eisonnen und vorgenommen, damit nicht auf Grund der verweigerten Reichsrathswahl direct« Nothwahlen ausgeschrieben werden. Auch hier ist das wahre Wahlgeschäft die Vereitlung einer wirksamen Wahl, die sich in einer Wahlenlhaltuilg manifestiien würde, wenn die verfassungsfeindlichen Wähler sicher wären, daß diese Wahlenthaltung nicht ihr gerades Gegen« ihcil zur Folge hätte, nämlich den Vollzug dcr Wahl und die mindestens thcilweise Ausübung der er« theilten Mandate. Die Verfassungspartci hat gegenüber entschlossenen Gegnern nicht immer die gleiche gquiparirende Entschlossenheit entfaltet. Sie hat es gestaltet, daß die Verfassungsfonmn gegen die Verfassung mißbraucht werden. Diesem Mißbrauch muß ernstlich ein Ziel gesetzt werben. Es kann Niemand zur Anerkennung der Verfassung gezwungen werden; die Herren vom Hoch« adel Böhmens, die Czechcn, Slov?nen und Ultramonta-nen mögen immerhin dcr bestehenden Verfassung wider-streben. Aber dann mögen sich dieselben auch enthalten, in die Wirkungssphäre der Verfassung einzugreifen. Auch in anderen Staaten hat es Parteien gegeben, welche der in Uebung befindlichen Verfassung ihre Anerkennung ver» sagten; so in Preußen, wo die demokratische Partei sich fast durch ein ganzes Dccnnium der octrolMen Verfassung gegenüber abwehrend verhielt. Aber diese Ne» gationS'Partci hat ihr Verhallen auch principientreu eingerichtet: sie hat sich der Theilnahme an den Wahlen enthalten. Sie tpt es dadurch ver^ mieden, sich mit sich selbst in Widerspruch zu sehen und sich mit bloßen Schcinhaxdlunyen z„ verunchrcn; sie hat auch jene Staatsbürger, welche sich der bestehenden Verfassung anschlössen, nicht abgehalten, diese ihre Ge- i stnnung zu bethätigen. Wenn die Herren von der feudalen und slavischen Opposition nicht selbst das Gefühl dessen huben, was ihnen ihre principiell feindliche Stellung zur Verfassung an Pflichten auferlegt, so muß ihnen durch die geeigneten Maßregeln das Pflichlen-bewußtsein eingeprägt werden. Erklären die Herren der Opposition, die Verfassung bestehe nicht zu Recht, nun, so werden wir ihre Rechtsauffassung respectiren. Wenn sie aber an den Formen dieser nicht zu Recht bestehenden Verfassung participiren, dann mögen sie auch die Eousequcnjen ihrer Handlungsweise ziehen und ihr Maudat ausüben oder es sich gefallen lassen, daß man sie von dem wirkungsvollen Gebrauche dieser Formen ausschließt." Eröffnungssitzung des Herrenhauses >es Ueichsrathes. W ien, 27. December. Die Galerien sind gefüllt, die Mitglieder des h. Hauses zahlreich versammelt. Auf der Mimstervant: Se. Durchlaucht drr Herr Ministerpräsident Adolf Fürst Auersperg, Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr o. Holz gethan, Dr. Unger, sodann der Herr Leiter oeS Lan-desoertheioigungsmimsteriums Oberst Horst. Die Sitzung wurde um 12 Uhr 2l) Min. damit eröffnet, daß von Sr. Durchlaucht dem Herrn Ministerpräsidenten Se. Durchlaucht Karl Fürst Auersperg als der von Sr. Majestät dem Kaiser für diese Session er« nannte Präsident, als Viceprüsidenten Ihre Excellenzen Rudolf Eugen Graf Wrbua und Freudenthal uud Otto Graf o. Fünflirchen dem Hause vorgestellt uud aufgefordert wurden, ihre Sitze einzunehmen. Se. Durchlaucht Fürst Karl Auersperg bearüßt'so-dann das Haus mit nachstehender Rede: „Hohe Versammlung! (Die Versammlung erhebt sich.) Se. Majestät unser allergnädigslec Kaiser geruh« ten mir diesen Ehrenplatz zuzuweisen. Mit der kaiserlichen Gnade ausgestattet, empfehle ich mein Wirken einer wohlwollenden Beurtheilung und Unterstützung. Es drängt mich vor allem, meines Vorgängers an dieser Stelle zu gedenken, der als Oeslerrelchs treuer Sohn für jeden Patrioten rin würdiges Vorbild ist. (Bravo! Bravo!) Sein österreichisches Bewußtsein hat in jedem Berufe der öffentlichen Wohlfahrt sichere Flüchte zugeführt, deren Anerkennung die allgemeine Achtung uud das Vertrauen an feinen Namen luüpfl. (Bravo! Bravo!) Im gegebenen Augeul)llcle, in welchem man allgemein vewuht «st, einer schweren Gefahr elitgangln zu sein, läge die Versuchung nahe, deren Ursachen und Folgen zu beleuchten. Allein eS erscheint angemessen, sich dessen zu enthalten, denn diese Nuckerinnerung — aufrollend die Bilder unheilvollen Gebahrens — tonnte mcht frei von Bitterkeit bleiben. Peinliche Empfindungen sollen aber jetzt nicht daS Wort führen, sondern dem lebhaften Danlgefühle weichen, weil das werthvollste Gut, das Gcsauimtrecht, be« wahrt ist (Bravo!) und dcn berechtigten Hoffnungen Ranm geben, welche uns dem derzeitigen Träger deS Vertrauens der Krone ruhen und den Muth aller dem Reiche treu ergebenen Anhänger neu beleben. (Bravo! Grauo!) Richten wir daher den Blick nach vorwärts und treten wir in daS Gebiet der patriotischen Hoffnungen. In erster Linie steht die Hoffnung fest, daß eine über allen Zweifel erhabene Verfassungstreue, gepaart mit Umsicht und mit Kraft, das Slaalsschlff ilbcr jcnc Klippen hinüberführen werde, a,i welchen es aufzufahren und zu zerschellen bedroht war. Alle aufrichligen ValcrlandeSsreunde vereinigen sich in dem Wunsche und in dem Verlangen, daß Oesterreich wedrr als Ansang, noch als Ende eines Staats« wesens betrachtet und behandelt werde, sondcrn als ein in voller Geltung bestehender, in seinem geschichtlichen Gerufe beharrlich fortschreitender Enllurstaat; daß die Souveränität des StaatsrcchteS nirgends in Frage ge» stellt und der StaatSzwcck nicht von Parteizwecken beherrscht werden dürfe, daß vielmehr das Kaiserreich eiu fest gegliederter, Achtung gebietender Großstaat bleibe und in jener Kraftfülle und Befähigung, um seiner Mission in jeder Richtung genügen zu löimeu, im Innern alle seine Voltsstämme in gleichem Maße zu schützen, nach Außcn hin jederzeit seine gewichtige Stimme in die Waaschale der Geschicke zu legen zur Wahrung und Pflege der europäischen Friedens-intcressen. Eines arohcn StaatcS Angehöriger zu sein, ist ' Sache der Zufalliglclt, adcr einem mächtigen Staate anzugchörcn, o^S ist Sache l>cr Vllr.,ertreue. (Bravo!) Darum ist cs auch des loyalen StaatsdürgciS beste« Zeugniß und sein höchster Stolz, sich einen Oestcrrei' chcr zu nennen. (Lcdhaftcr Beifall.) Er soll aber auch in allen Theilen de« wetten NcichcS im vollen Rechte stehen, und waö erwartet daö h. Haus von der That. ! kraft dcr gegenwärtigen Regierung? Es erwartet mit voller Zuversicht, daß Friede gemacht und gehalten werde mit den Gesetzen und besonders mit den Staats« grundgcsctzcn dcr feierlich verbrieften Verfassung, deren , sicherer Hort zu sein Freund und Feind dem Herren« hause zuerkannt hat. (Bravo! Bravo!) 3i85 Mit aller Entschiedenheit darf betont werden, baß diese hohe Versammlung zu den unerschütterlichen Stützen 5eS öffentlichen Rechtes und der Ul,anlastba,lcit dcs lylanzcs der Krone zählt. Könnte die Austria, das er-uabene Sinnbild patriotischer Oe^eislcrrung, il, diesem Saal erscheinen, sie würde auSmfcn: Hier finde ich meinen Stolz, meines Duseine, meiner OliUhc Zuversicht. Bleibt euer Einfluß in ungebeugter Kraft, dann Üt diescö Haus der Schutz, meiner Zulunfl Bürgschaft. Cs ist cln wohlbcgriindctcS Sclbstgeflihl, wcnn wir unsere bewährte Pflichttreue in Erinnerung bringen, nnd von oicjem erhebenden Bewußtsein beseelt, leihen wir Ausdruck der aufrichti^cn Ergebenheit in dem warmen Rufe: „Hoch lebe d r ttaiscu!" (Das Hc,uS bringt ein dreimaliges bereiste, tci> Hoch auS.) Der Vorsitzende stcllt ocn Herrn Hofruth Rosch-man und Freih. u. Hallcr als Schriflfiihrcr vor. Sodann wird dem h. Hause die Mittheilung gemacht, daß Sc. Majcstät dec Kaiser am 28. December Vormittags I I Uhr die feierliche Eröffnung des Reichs-rathes allergnädigst vornehmen werden. Nachdem die bereits bctannt gegebenen Ernennnn-gen der neuen HerrenhauSmilglieder dcm Hause uolifi' clrt worden waren, legen die Erschienenen ihr Nngc-lölimß ab. Es folgt hierauf die Wahl von scchs V^rificatoren, worauf dic Sitzung um 1 Uhr geschlossen wurde. Eröffnungssitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 27. December. Äcraume Zeit vor Gigmn der Sitzung sind die bleuen gcMt. Die Lmlc dls Se. Mujcslät den Kai» ser schlltßenye An^plache, deren Wortlaut wir nachtragen weiden, und mnum sodann dcn anwesenden Mltglie« dern des h. Hauses das schliche (Aelöomß ab. Schllltzllch theilt (Vchrlitsührcl Dumba eine Zu» ichrist des Hcrrn MlnislerS dcs Innel» mit, deS In-Halls, daß dle feierliche Nelchölathseroffmma durch Se. Majeiliit den Kaiser morgen, den 2tt. December, um I I rlhr Vormittags stattfinden wird. Mchsle Sitzung morgen 12^/, Uhr. _________ Politische Uebersicht. Laibach, 28. December. Die Polen sind in Wien erschienen. Sie haben am 27. d. eine Konferenz im Hoccl zum „wilden Mann" uvgehatten, um üocr ihre Haliuug im Rclchsralhe gegen» ülicr Beschluß zu fassen. Eine starle Mlnorllät, an deren Spltzc Smolla steht, hat sich gegen die Äeschil-tuna dcs Rcichsrathcs ausgcsplochc,'. dle Majorität «ndtsscn hat dcn Schluß gefaßt, im Reichsrath zu rrj meinen und erst dann anszutreten, wenn alle Hoffnung auf eincn Compromiß m.t dcr Regierung «cfchmnnden sein solltc. D.e Führung dn' polnischen Ngat.o. wirb wahrscheinlich w.eder Hcrr o. Gro-ch°lsl. übernehmen, der bereits seit mehreren Tagen »n "Die czechischcn «lütter belämpsen aus daS enlschie. kc.n'lc das polnische Project e.ncS föderalistischen ^«»aresses in Wien als unpralt.sch und nutzlos. ^i>. .unil /wische« Föderalisten und Verfassungeparlei se. m üch, und «in besseres Elaborat als d.e Fundamenlal- A Mc? s? gleichfalls unerreichbar, ^mol a ag.tir e, um d Verlam lm tl föderalistisch gesinnter Parte.. n änn in W zu ermöglichen. Rieger erwiderte auf die Zusammenkunft des Congresses nicht gesichert, und wenngleich er fur wohl beni'tzcn wollte emen Cm'areß jetzt in Wien als Fortsetzung und Beendigung dis Prager Föderalisten-Congresses herbnznsuhren, so befürchte er doch sehr ein Fiasco dcSsclbcn. Der „Deu'sche Rcichsanzcigcr" "eldcl: Se. Ma-iestät dcr Kaiser und König hat am 20. d M. Nach-mittags um I Uhr dcm bi5hc.ia.cn ka,scrl,ch königlich üstcrr ichilch-nngaiischen auizc.0ldcntlichcn Gesandten und bmMnächligten Mm.ster Gr.fe« Wlmpffen e.ne Priv^udicnz crlhcilt nnd ans de,scn Handen "" «« < bcn Sr Majcstät dcs Kaisers von Orstcrre.ch und Apostol.schcn Königs von Ungarn entgegengenommen, wodurch er von jenem Posten uc>,icktanacn abberufen wird. Se. kaiserliche und lö' n ch Ma cstat hat den taiserlich-tömalich österre.ch.. wu^gc c.m'n Rath und Kmnmerer Grafen Karo Y. -n feierlicher Audienz empfangen nnd ans ,emen Hän- den cin Schreiben tntgsyengelwmmfn, wodurch Se. kaiserliche und tönigltche Apostolische Majestät ihn in der Eigenschaft eines außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters bei Allerhöchstdemselben beglaubigen. Der deutsche Gunoes, ath hat ren Gesch. enllvnif, betreffend die peisönlichrn nud sachlichen AuS-gaiicn für die Zölle und indirectcn Steuern Clsaß°Loth-ringrilö pro 1872, sowie den Etat der diesbezüglichen Behörden angenommen. — Im Neichsland Elsaß-Lothringen werden mit dem Beginne dcs ne^en Jahres fest gcvldnetc PerwallungScinrichtuugcu iu'ö Leben treten. Nachdem dcr j'tzi^c Oberpräsidenl von Möllcr sich dutch allfeili^e persönliche Wahrnehmung eine nähere Kcnnlniß und Ueberzeugung von den Ver^ haltiiisscn und Bcdülfnisscn dcS sciuer Pflege aiwer-traulcn Landcö verschafft hat, ist der Entwurf der Ver» waltungsora.anisation auf Grund seiner Anträge zunächst ,m Rcichslanzlcramte, sodanu >m Bundeeralh fejtgtstelll worden, und wird nunmehr unverzüglich publieirt und zur Ausführung gebrach» werden. Die französische Kammer ist mit der Berathung der Finanzgesetze nnd insbesondere der Debatte über die Einkommensteuer beschäftigt. Die vom Abg. Germain befürwortete Uebcrtragung der englischen in-oc>M0-^x nach Frankreich stieß auf Heftigen Widerstand. Thiers foll gegen die Einkommensteuer sein und die Dc-tails der diesbezüglichen Debatte in dcr letzten Sitzung lassen sich denn auch dah», reslimiren, daß die Vorlage einen unglücklichen Tag halte. — Die Natloiialveisamm» lung wird wahrscheinlich uom ",0. December 187l bis 3. Jänner 1872 ihre Sitzungen vertagen. — Bci dem samstägigcn Gesnchc des Fürsten Mellernich bei Thier« nahm man auch Rücksprache bezüglich deS Nachfolgers des Fürsten. Fürst Mcllcrnich wild nächstens hicher ;u' rücktchren, um sein Adbcrufnngsschreiben zu überreichen. Die Ernennung dcs Grafen Apponyi zum österreichischen Botschafter wurde gut aufgenommen. Von Con st anl i n op el ist eine sehr ernste Note in Bukarest eingetroffen, welche dic Urgirung dcr Eisenbahnf Gesammlcnstaates den festesten Schutz und Hort geg'n bic wüthenden Verfinsterungsbestrebungen clericaler Landtagsmajoritälen; mit einem Worte, weil wir in den freiheitlichen Gesetzen Oesterreichs eine sichere Gewähr für Licht, Freiheit und Wohlfahrt erblicken, halten wir treu und fest zu'demselben, daher ich ein Hoch au«, bringe auf das altehrwürdige, ruhmvolle und glorreiche Oesterreich! lHortlthung jolgt.) 2186 — (Kinderbewahr < Anstalt.) Donnerstag den 28. d. M. ward durch die großmüthige Ovfermilligteit des Frauen»Comil6's den vielen diese Anstalt besuchenden Kindern auch ein Weihnachtsfest zu Theil, indem durch deren bejondere Beitrage, dann ewige Waarensendungen von hiesigen Handelsfirmen, schließlich durch Verwendung der au« Anlaß des allerhöchsten Namensfestes Ihrer Majestät 'der Kaiserin Elisabeth am 19. November d. I. vom Herrn l. l. Landesprästdenten Carl v. Wurzbach mit 25 fl. und der Frau Louis« Razlag mit 15 st. zu diesem Zwecke gewidmeten gUtigen Spenden eine namhafte Erwerbung von Kleidungsstoffen ermöglicht wurde. Um 10 Uhr versammelten sich im Schulzimmer außer der Frau Vereins-Vorsteherin Anlonie Freun v. Codelli und der Frau Marie v. Wurzbach mehrere Schayfrauen, so wie auch der Herr Vllrger» meister Larl Deschmann zu erscheinen die Gute hatte. Nach de« gemeinsamen Gebete der Kinder für alle Wohlthäter dieser Anstalt trug ein 5iährigcs Mädchen in einein recht sinnigen Geolchle ore dantdaren Oefllhle der armen Kleinen jur ore heule bereitete Chrislvescherunz mil Unbefangenheit vor, worauf die 62 Knaben und 84 Mädchen namentlich aufgerufen und ihnen die Packele von den Frauen einge, händlgt wurden, daß sonach 146 Kmder mit ganzen An-zugen, weiters 108 Hemdchen, 93 Untertleidel», 41 Schllr, zen, 87 Hals« und 131 Sacktüchern, 110 Paar von den trerncn Mädchen während des Jahres hier gestrickten Strümpfen, und überdies jene 60 Kinder, welche.die Win» termonale hindurch auch die unentgeltliche Mittagskost da> selbst genießen, mit 60 Paar neuen Schuhen belheilt wer« den tonnten, indessen schließlich jedem Kinde noch ein Slrutzel Welßbrod beigelegt wurde. Vergnügt verließen sie das Haus, und glücklich wieder hergestellt und oicle Aerzte und Hospitäler die Wirtung de»selben anerkannt, wird Niemand mehr die Kraft dieser köstlichen Heiluahrung be-zwrisllil nlld führen wir folgende Krankheiten an, du- sie ohne Aüwrndung »on Medicin und ohne Kosten beseitigt: Magen-, Neroen-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schlcimhant', Athem-, Glasen- und Nierenleiden, Tuberculose, Schwindsucht. Asthma, Hn«m, Unuerdanlichlcit, Verstopfung, Diarrhöen, SchlaslosiaM, schwäche, Hämorrhoidcn, Wassersucht, Ficdcr. Schwindel, Älut-anfsteigen, Ohrenbrausen, Uebcttcit nnd Erdrücke» sclbst während der Schwangerschaft, Diabetes Melancholie, Abmagern,,«., Nt,en-matismu«, Gicht, Bleichsucht. — Anszug aus 72.000 Lertifica-ten über Genesungen, die aller Medicin widerstanden: Üertificat Nr, 7 18 14. Erosne, Seine und Oise, Franlieich, 24, März 1868. Herr Richy, Steuereinnehmer, lag an der Schwindsucht auf dem Sterbebette uud halte bereits dic letzten Galramenle genommen, weil die ersten A?rzte il,m nur noch wenige Tage ileben versprochen. Ich rieth die ttevliloseiuie »tu U»!-^ zn versuchen, und diese hat den glücklichsten Erfolg gehabt, so das; der Mann in wenigen Wochen seine Geschäfte wieber besorgen tonnte und sich volltomlneu hergestellt suhlte. Da ich selbst so viel Oute« von Ihrer IluvAlLüoiöi-u genossen habe, so füge ich gerne diesem Zeugnisse meine» Namen bei. Schwester 8l. I^mbvil. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Nev,!«»'«örn bei Erwachsenen uud Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von z Pfund sl, 1.50. 1 Pfund ft, 2.50, 2 Pfuud sl. 4.50, 5 Pfnnd st. 10, 12 Pfnnd ft. 20, 24 Pfund si. 3tt. li«v»I«>«)lU!'« <^>»<:o!!«l6n in Pulver uud in Tabletten fllr l2 Tasstn si. 1.50. 24 Tasfen fl. 2,50, 4« Tassen ft. 4.50, in Pnlvcr für 120 Tasfen ft. 10, flir 288 Tuffen si. 20, sUr 57<; Tassen st. 36. Zu beziehen dnrch Varry du Varry K Eomp. in V^i«n, ^HU2«ob«H»«,o «>. », w I.HtbHoI» Ed M ahr, in Marburg F. Kullelulg, in Klagenfurt P. Virub acher, in (sraz Gcbrllder Oberra nzmayr, in Inusbrncl Diechll H Frank, in i!inz Haselmayer, in Pest Türöl, in Prag I. Flir st, in Brilnn F. Eder, sowie in allen Städten bei guten Apolhclcrn und Speccrcihändler»; auch versendet da« Wiener HauS uach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachuahmc, Wir machcu hierdurch auf die im hcntia/n Blatte strhende Annonce der Herren Z5. 2t^il«decker sl O'o. in Hanlburss belunders anfmertsam. (5s handelt sich hier um Original-^usc zil einer so reichlich nnt Haxpt-Gcnnnnc» au^n^stult^lcll Verlosung, daß sich auch in uoscrcr G,'geud cine sehr lebhafte Brlhrilignng vnrauöscHen läßt. DlescS Uulllüchnicu verdient um su niclir oas i volle Vertrauen, indem die besten StaatSgarantien geboten sind l nnd auch vorbenaniues Hans durch ein stclS streng reell?« Hau- ^ deln nnd Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Neueste Post. l^riginal'Telestramm der „Laibacker Zeitung.") Ävien, 2V. December. Die Neichsraths-Korrespondenz ist zur Mittheilunss ermächtigt, daß daS auf etwa fünfzig Millionen veran« schlagte Deficit pro «872 nur auS ziffer« mäßiger Vudgctaufstellung resultirt, das Deficit jedoch m«t Niicksicht auf bereits vorhan» dene bedeutende Oassabestände in Wirklichkeit um mehr alö die Hälfte herabsinken miiss«'. Wien, il8. December. NeichSratlMloffmilig. Die Tlironiedc des Kaisers hebt die Gcl,eigtheit hervo» zm Gewährung ällßerster, mit der Slaatscilchcit vc»tläg« lichcr Zugeständnlssl- Jedoch sie velmochte nicht den inneren Finden herbeiznfiitisen. Durch die VeiWeisung !der Ansprüche der Länder ans den VelfassungSweg wurde das Recht des GesammlstaateS gewahrt, zugleich daS eigenste Interesse der EinzeUiinder geschirmt Die Thronrede bezeichnet als erste Aufgabe dcr Negiciung, den oerfassnngSmüßigen Rechtszustand zu befestigen, dcn Gesetzen allenthalben unbedingten Gehorsam zu sichern, und verspricht dic Erfüllung der Wünsche OulizicnS innerhalb der Grenzen der Einheit und Macht dcö Gc-sammtslaales; betont ferner die Nothwendigkeit directer Rcichsrathswahlen, vcrhclßt strenge Dluchführung der Boltsschulgesetze, die Vvllage von Gesetzentwürfen über daS Behältniß zwischen der katholischen Knche und der Staatsgewalt, den Abschluß der gesammlen Iuslizge^ sctzgedung, die Ausbildung des Landwchrinstitmö und die sofortige Vorlage des OudgclS für 1872; ferner Gesetzvorlagen, intrrffcud die vollswirlhlchaftlichell Il>te>< csfcn, sowtc Schutz und Förderung dcr Allieil, uuü stellt dic ErlMung der Gcamlcnbczüge, die Verbesserung der ftecuniären Stellung der niedercu Geistlichteit in Aus-" ftchc. Die Thronrede betont die freundschaftlichen Ge-zltyungcn zu den fremden Mächlen, wclchc dll Hl'ffnilng auf Erhaltung des aUgemeinen Friedens vcrstärlc»!, u»d schließt mit dem Ausdruck dcr Erwartung, das) das Eimgungswert der Völker Oesterreichs auf vollsthüin° lichen Grundlagen gelingen werde. London, 27. December. OaS heute Mittags in Sandringham ausgegcb«l,t VuUctiu lautet: Der Prinz von WaleS hat üle verwichene Nacht ruhig zu^ gebracht. Die ReconvakScenz wird durch ein schmerz« hafte« Leiden an der linken Hüfte, welches von einen« leichten Fieber begleitet ist, verzögert. Helearaphislher TUechselco»«»« ouin 0. i.'nndou 1 lU.:i5. - Sllbrr Nü.7:i. « s Mllnl» Vucareu i>.47. - Älapaleoudui tt.29'/,, Theater. H rille: Zum crstm male: Die Selige au den Versiov' Vene«. Lnftspicl in 5 Acten von Venedix. lNeteorlillissischl', Veliliachlllngeil ill kailiach. _______« > »s ,Z " " ! «"^ 6l!Mg. 737li, "w.n "windstill ""lrlib? ^ 28 ii „ N. ?3'».»i - !,.,» windstill lrilde , 0 nc. U)„ Ab. , 7.'l'i.-,l» --I0.» windüill trilbc < D,e WollV'ndeckc dicht ncschloss^u, die Vcrssc tief herab in Wollm gehüllt. Empfindlich l„Il. Da.> Tagesinincl dcr Trmpc ratur - 10 l°, «m ?2" nntcr dem Noinialc. VcrllNtiuortlichcr Redacteur: Issnaz v. il l e i n m u », i. W Die trauernden Hinterbliebenen dc« am 23. b. M. W ^ verstorliencu Herrn M > Zhann Außenegg, > W Postmeisters und NealilütenbesilMs zu Lees, W W suhlen sich vcrpftichlel, allm Jenen, welche während W ^ dcr Kraiilheit cinc so grufzc Theilnahme an den Tag W ^ gel.-gt, ganz b^sondels aber auch fltr die so zahlnichc W ^ tyrende «cgleitnng znr letzten Rnhcslätle des theuren M M Verblichenen den anflichligcn, tief empfuudencu Danl W ^ hi'Mit abzustatten. ^ ^ ^ er«. am 27. December 1871. W ^D UcichenbeNattunqS Anstalt b<>« ss. D^bcilct ,» i'.,ib.,ch. ^> Rnrll'nl««»«'»«'»»^ Wien, 27. December. Die heutige Bürse zeigte, abgcsshen von dcn «n Folge uou Arditragetänfen um i^l fl. gestiegenen i,'ll!Nli(N'd.-!i. nnweseutlichc Vcrändclunacn Specula-H>v^l.UUlllU)l. Uonöpapirlt zcig-en wcnig Animo. Fond« uud diverse Elsenbahn-Actlen wurden übrigen« zu behaupteten, lhcilwcise zu höheren Eoursru gehandelt uud specie« die Rente ye-wann im Vergleich mit ihrer letzten amtlichen Notirung wieder mehr als ein Percent, _____ ^ Für 100 st. Einheitliche Gl»°t«schuld zu b pLt. in Noten verzins!. Mlli-Novembel 60 20 60 30 » ^ „ ffebruar-Nuguft 60 20 60 30 ^ Silber „ Jänner-Juli , 72 20 72.30 » « „ »pnl-October. 72— 72.10 L«sl v,I 1U3Ä..... 2<)0.— 291. - ^ ^ 1854 (4 '/,) zu 250 fi. U4.— ftl,— ^ ^ 1860 zu 500 st. . . 10:^0 104.10 „ ^ 1«60 zu 100 fl. . . 116:'>0 117.50 „ „ 1U64 zu 100 ft. . . 14150 141.75 VtllatslDomiUlcn-Psaudbrief.,' zu ' 120 ft. v W. in Suber . . 120,50 121.-W. Grundentlastung«-vbl«gas»onen. Filr 100 st. «Held Wuar^ «ühmtn . '. . . zu5pEs 97-- 9«.- O°l'z»m .... „ l> . 7450 75. «ieder-Oesterreich. . ^5^ 94.- 96. Ober-Oefterreich . . „ b ^ 93 94 — Siebenbürgen. . . ^h^ 7575 77^. Gt„ermar' ... , f> . 99 _. 51 — Ungarn ... „ 5 « 79.- 79.25 t'. Andere össcntlickf Anleken Donauregulirungslose z« 5 pHl. 95.40 95.60 U, g. Elsenbahnanlehen zu 12u si. ü. W. Silber 5°, pr. Vlu«l 109^) 109.75 Un«. Priimienanlehcn zu 100 ft. >,W l7bfl. Vmz»hl.)p?. Gtü0 315.. Vanluerein.......249. - 250.— Oodcn-Creditanftalt .... 165.— 167,— Ercdilanflalt f, Handel u. Gew. . 329 20 329.40 Hredilmlstalt, allgem. ungar. . . l^6.50 12? — Eöcompte-Gesellschllft, n. ö. . . 9j<8. 99^. -Franco-Üsterr. Vaul . . . . 1»140 131.60 Oeneralbanl.......—.— —>^- Handelsbanl.......234— 235.- 'lilltionalbaut'.......ft12.- 813 — Unionbanl.......286.— 2^6.'.'5 Pcreiusbllnt.......108.75» 109,— Vcrlehrsbant.......193.— 194. - «. Actien von Transportunterneh, munaen. Veld Woare «lfijld-Fiumaner «ahu . . . 18.V- 166.- «öhm. Westbllhu.....260.— 261." 2135.— Disfl'rch»«.?'.,^!?»'.«,^ 177.50 178.— ftran,«Iolevb«,N»bn . . . . 206 50 207 -öemberll.-?,t^.«Iaffr,er.V<,hu . 165- 166- l.'l«t,d, üfttrr........4>l.— 413.— Oesterr. Nordwestbahn . . . 222 25 222 75 «udolfe-Vahn . . . . . 164 — 164 50 siebenbltrger Vnhn . . . 177 - 178^-- staalsbahn.......392 50 394.- - Tüdkahu ........206 60 206 «0 'Hlld-nordd Verbind. Vahn , . 1«0.. - 181 - cheiß-Vahu ......256 75 257,25 Ungarische Norbostbahu . . . 162.-- lll3. - Ungarische Ostbahn.....127 75 128.- tramway........ 23625 23650 M>. Pfandbriefe (fllr 100 st.) 'lllg. äst Bodin-Gredit-Yluftall <^?ld Waare verlusbar ,u 5 pllt. in Silber 105,25 105 75 'lo.in33I.rllclz.zu5p —.— D^nr, «yrdH^^l-n ., 100 111 100.20 j Vel', Waare siebend, «ah« in Silber verz. . «9.50 90. slaat«b. O. 3°/, « 500Fr. ,.I. <3m. 136 - - IZ6 50 slidb.O. 3',«, 500Frc. pr. Slllcl 112 50 Ii:» ^. s,idb.-G.i>200fl.z. 5"^filr100fl. 93 50 93 70 ! slldb.-Non« 6". (187O-74) ^ ' i> 500 Frcs pr. Stltck , . .-------,_ ... Un«, Ostbah» Mr 100 ft, . . >H 20 8« 40 ». «privatlose