LaißaIr?WH Zcitmlg. ___ ———WWIWWlV ^ >^W^,'l < - ^ Dienstag den 7- Christa. 1792. ^ ^ Inländische Nachrichten. Wien be„ 1. 6hristm. Samstags den 27. Winnrm. sind I. Ma). w Königin von Neapel, wle auch I^.. K^ ^ die Er her^e Franz, Ferdmand, «««^-.^ An folgenden Tage um ,o "hr M^ gens wurde, ebenfalls m Gegenwart des qesammten Hofes und des Hofstaates, das Seelenamt gelesen. — An beyden Tagen wurden die Glocken in der Stadt und den Vorstädten eine Stunde lang geluu-tet, und waren Zdie Schauspielhäuser ae-lschlossen. — Se. K. ^. Maj. haben zu Nitlern vom goldenen Vließe ernannt: die ^Fürsten Karl Auersberg, Aloysius Lichtenstein, Anton Esterha-l) und Belgiojoso in^anland, ferner den Rlicbshofraths-prasidenten, Freyherrn von Hagen, den Reichsgrafen v Schönborn, den Grasen Philipp Christian v. Sternberg, den Ka-pitain der Ungarischen adelichm Leibwache, Grafen von Karoly, den Marchese Litta in Maoland, den Kapitain der K. K. Trabanten Leibwache, Grafen v. Nostitz^ und den Obersten Hofmeister Sr. v?rlegt. — Die Stände von Dornik und dessen Gebieth haben den Ansang gemacht, Se. K. K. Maj. wieder fär ihren recht-lnasiaen Souverain anzuerkennen. In der Nachl vom 4- Winterm. überbrachte em Kurrier den Standen die bekannte Erklärung , welche die Minister der 3 allir-ten Höje den Belgischen Deputtnen nn Haag am zi. Weinm. zugestellt hatten, nnd das zugleich erschienene Manifest des Kaisers. Am folgenden Tage waren die Stande zweymal versammelt , und es wurde auf das .patriotische Zureden des immer untadellM gebliebenen Bischofs, des Fürsten von Salm - Salm beschlossen, unter die Oberherrschaft des Kaisers zurückzukehren. Mit dieser Revoluzion wurde am 6 Wintenn. ein Kurrler an den Kongreß zu Brüssel und an die im Haag befindlichen Minister geschickt. Zu gleicher Zeit begaben sich 3 Glieder der Stande , der eine nach Mons , der andere nach .Gent, und der dritte nach Brüssel, um mtt den Standen von Hennegau, Flandern und Brabant über dle zu Folge dieser Entschll'cssung zu nehmenden Maßregeln sich zu bereden. . Preßburg den 30, N)mter„l. Gleich nach der Wahl des Erzherzogs Leopold zum Palatine von Ungarn, bat der Landtag Se. Majestät, Sr. Königlichen Hoheit außer dln gewöhnlichen Einkünfte«, auch einen Theil von denen in Iazygien und Kumanien zu überlassen. Nachdem der Monarch dieß bewilliget hat , so kann mau nun die jährlichen Emlunfte des Herrn Palatins auf 3300^ Gulden berechnen. -- Der Oberlieutenant Baron Berg, von Wurmser Hussaren, ein^ Mecklenburgs, ist a"s seiner Gefangen-^ schast in Konstantinopel, wo er durch den^ Englischen Gesandten Ritter Amsllr los gekaut wurde, in Wien angelangt, und ist Willens, die Geschichte seiner Gefan- gennehmung und de? nachher in her Hauptstadt dcr Qsmanen erlittenen Schicksale, im Drucke heraus zu geben. - Se. Maj'. haben aus Veranlassung der Krönungsfey-erlichkeiten in Prcßburg, dem Herrn Für« sten Primas, dem Ungarischen Hoskanzler Grasen Karl von Palfty und dem Iudex Curia, Grafen Kar! von Zichy 5 sehr anfthenlzche Geschenke an Juwelen gemacht. Brülln den 27. N>interm. Die Stande des Königreichs Böhmen habe« die Bitte an Se. Majestät gelangen las» sen, daß Sie die auf den 16. May des künstigin Jahres angesetzte Krönung noch weiter zu verschieben geruhen möchten; indem die Stände besonders in der Absicht Zeit zu gewinnen suchen, das Königliche Schloß in Prag auf das prächtigste einrichten zu können. Trlcst den 29. N)interm. Unserem Freyhaven fehlte es bisher noch an ei» mm ngcncn Seegesttze, so daß man sich dort immer noch an die dießfälligen fran« zösischen Gesetze halten mußte. Nun ist aber auf die von der Triester Börse gemachte Vorstellung eine eigene Kommißion niedergesetzt wordcn, die an einem eigeneil Seegesetzduche arbeiten wird. Graz den 2. Christm. Die Nach-richt von der glücklichen Eroberung der Festung Killa Nova durch die Rußen, wird bestattiget. Der Viceabmiral Uschä« kow , unterstützt von einer Abtheilung Landtruppen, führte diese Unternehmung aus, indem sich der Platz am 6. dieses ^mittelst Kapitulazion an ihn ergab. Nach ^Briefen aus Bukarest, die am Sonntage eingegangen sind, macht sich der General Graf von Suwarow gefaßt, zu gleicher Zeit, da der Fürst von Potemkin Ismael belagert/ aufBrailow loszugehen. Glückt dieser Zug, so muß man qeste» hen, daß der "Kongreßort Sußtow diesen Winter hindurch wohl noch einen Besuch erhalten könne. Sem!»n den 16. UVinterm. Aus Belgrad wird berichtet, daß die Beamten von der Kan ley des dasigen Generalkommandos, und auch die Poli,eydirektion ihre Gerathschaften, die sie von dort weg-z geschält hatten, wieder dahin zurllckbrin^ gen lassen. In Peerwardein ist noch alles mit Kanonen und Artilleristen angehäuft, und vermuthlich wird auch das/! was nicht zu dieser Festung gehörte so lange daselbst verbleiben, bis mit der, Pforte alles verglichen und berichtiget ist. — Es fangen nun auch die Bürger in den Freistadten an, sich sehr auf mi-lttarische Uebungen zu verlegen. Um sie noch mehr aufumuntern, hat man ihnen bewilliger, daß sie von dem nächsten Fe-siungskommando auch Kanonen und so viele Artilleristen fordern können , als! nöthig sind , sie im Gebrauche des schwe-ren Geschützes zu unterrichten. ^inz den <8. N?interm. Es geht hier die Rede, daß auch ein großer Theil, des deutschen Reichs, wegen der Beding gung , alle gemachten Eroberungen an die Türken zurück ugeben , sich widersetze.! Wi; hören zugleich, daß die eingerückren^ Cseikisten und alles Granzmilitär auf dem Kriegsfuße verbleiben muffe. Auslandische Nachrichten. Frankreich. Paris den »5. Wintevm. Bey »Ns geht es schon wieder etwas durchein- ander; ich zittere! Herr le Roi ist auf 3 Tage nach der Abtei St. Germain in Arrest gebracht worden. Nun auch etwas von der Mad. de la Motte, was sie wohl noch nicht wissen mögen. Lange schon vor ihrer wirklichen Zurückknnft aus London nach Paris habm Bösg-sintl-te das Gerücht verbreiten lassen, daß sie wirklich schon in Paris sey, und die Re-, Vision ihres Prozesses verlange. Dieses thaten sie (diese Bösgesinnten ) um da-durch die Stimmungen des Volkes u er-' fahren, oder vielmehr selbes auf ihre An-lkunft vor-ubereilen. Erst als man sich ivon dieser Seite beruhigt sah, fanden !es die Theilnehmer oder vielmehr die Mitschuldigen für gut, sie nach Paris zurückzurufen. Sie kam endlich den ?. oder !4>. d. M. richtig an, hielt sich aber in feinem Orte der Stadt verborgen , wo es ^ nicht erlaubt ist sie zu greifen; in;wiscken war schon der Befehl sich ihrer zu be-lmachtigen, indem es sich licht schicke, daß ein durch Parlamentsschluß für ehrlos erklärtes und aus dem Strafort entwi-!chenes Frauen immer die Richter und Ge« seze ungestraft verachte , welche selbes V?n,rtheilt hätten. Erhascht man sie, so »wird sie Zwar in Verwahrung gebracht, ^aber die Mittel :u ihrer Vertheidigung i werden ihr n'cht benommen werden, nur wird das nicht mit einem wlch"N Geräll« sche geschehen dürfen, als sich ihr? Thei!< nehmer zu erwirken geschmeichelt hatten. Wird alle D''enss«'md Hmniqe nickmittaqs um 4. Ukr aus dem Platze ^0. l8§. in der von Kleinmayerschen Buchhandlung ausgegeben.