1. Dienstag den 3. 3 änner X^IL^^/ 1«37. TM i e n. Ä?ontag dcn 26. Dec. geschah das feierliche Begehren der durchlauchtigsten Frau Erzherzoginn Maria Theresia Isabella, ältesten Tochter Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Carl, für Se. Majestät Ferdinand II., Konig des Königreichs beider Sicilien, durch dcn von gedacht Sr. Majestät eigens hierzu bevollmächtigten Bothschaftcr, Marquis Gagliati. Der Herr bothschaftcr begab sich zu diesem Ende «m 41 Uhr Vormittags zuerst zur Audienz bei Sr. Mazesiät dem Kaiser, um seinCredit'v zu überreichen, «nd von.Allerhöchstdcncnselbcn als Haupt des durchlauchtigsten ErzHauses die Genehmigung zu Bcwcr. bung um die Hand der Frau Erzherzoginn einzuholen, !Md sonach zur Audisnz Ihrer Majestät der Kaiserinn. Hierauf verfügte sich der Herr Bothschafter in das Palais Sr. kaiscrl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Carl, Höchstwelchcr, von seinem Hofstaat«umgcben, denselben feierlich empfing, und wo der Herr Bothschaftcr sich dcs erhaltenen Auftrags sowohl gegen Se. kaiscrl. Ho-hcit, als Vater, und gegen Ihre kaiscrl.Hoheit die Frau Erzherzoginn Thercse selbst entledigte, und Höchstdcr-selben das rcich mit Brillanten besetzte Porträt dcs Königs, seines Herrn, überreichte. Um halb 1 Uhr geruhten Se. Majestät der Kaiser in der geheimen Rathöstube den im Allerhöchsten ErzHause vorgeschriebenen Renunciations > Act der Frau Erzherzoginn vollziehen zu lassen, welcher feierlichen Handlung sämmtliche hier anwesenden geheimen Räth?, dcr hiesige Fürst-Erzbischof und der königl. sicilianischc Vorhschafter als Zeugen beiwohnten. Abends empfingen Ihre Majestäten, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Vater und die Frau Erzherzoginn Therese bei «incm abgehaltenen Cercle und hierauf pnanstaltcten Hof-Concerte die Glückwünsche der Oberstbofämter, des diplomatischen Corps und des gesammtcn hoffähigen AdelS. Se. kaiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Carl sind heute den 28. Dec. mit der durchlauchtigsten Braut nach Tricnt abgereist, bis wohin der königl. Bräutigam Höchstdenenselbcn entgegenkommen wird, und wo < die feierliche Trauung dcn Wünschen Sr. Majestät dc< ^ Königs gemäß, in Person vollzogen werden soll. ^ (W. Z.) ^' Frankreich. Der Monitcur enthält folgende telegraphische Depesche: »'Algier, dcn 10. December. Dic Besetzung von , Guelma hatte dcn erwarteten Erfolg; Achmet wagt ' nicht, sich zu Constantine festzusetzen; er räth den Einwohnern, die Stadt zu verlassen und sich nach Kamar-kadde, drei Stunden von da, zurückzuziehen. Er ließ dcn Shcik El-Klad und acht der einflußreichsten Männer der Stadt enthaupten... »Ich bitte Sie (den Kriegs-Ministcr), die in Guelma zum Schutze der französischen Infanterie begonnenen Werke zu genehmigen. Sie werden Anstalten treffen, um für die Türken und die Spahis zu sorgen. Die Arbeiten zur Wiederherstellung dcs größten Theils dcr BefcstigUttgswerke zuGucl-ma kostcn nichts, und werden durch die Truppen, welche alle voll guten Willens sind, ausgeführt werden. 'Guel-ma ist 18 Postftundcn von Bona, 80 von Constantine entfernt. Der Platz ist ein tauglicher Zwischcnpostcn zum Marsche nach Constantine, eine nützliche Waffe, ^ um die Macht Achmet Bey's zu schwächen und zu zertrümmern, und sich mit.Leichtigkeit seiner Hauptstadt zu bemächtigen." z l j Eine telegraphische Vothschaft aus Toulon vom 14. Dcc, meldet, daß das Corps, welches am 2.^, Nov. 2 unter General Letang von Ora'n ausgezogen war, um die Besatzung von Tremecen zu verproviantiren, weder auf dem Hin - noch auf dem Rückmärsche auf ernstliche Hindernisse stieß. Es kam am 2. Dec., 4000 Mann stark, zurück, nachdem cs in einigen mit Erfolg bestandenen Scharmützeln blosi 2 Todte und 8 Verwundete gehabt hatte. Die Armee hat ungefähr 1500 Mann, 43 Wagen, cine Kanone, 1000 Werkzeuge des Genie-Corps, wie einen Theil des Gcräthes der Mincurs, einen Theil der Ambulanccn, viele Waffen, Gewehrkisten, 50,000 Patronen und fast alles Privat-Gepäckc verloren. Iussuff 'öerlor all' das Scinige, sogar sein Zelt. Es bleibt ihm nichts, als sein Gehalt als Schwadrons-Chef und seine Kleidung. Auf dem Rückzüge musite man die Kranken Und Verwundeten zurücklassen, weil man keine Trans-portmit^ besaß. En: schr reicher junger Mann, Hr. Sannegon, welcher dcn Zug aus Neugierde mitmachte, ist erfroren. Der Herzog von Nemours ist zu Toulon angekommen. Vor seiner.Abreise aus Bona war er, in Folge der erstandenen Strapatzen, von einer Halsbräune befallen worden. (W, Z.) Der Herzog von Caraman, welcher den genannten Zug als Freiwilliger mitmachte, erreichte unter den Mauern von Constantine sein 75. Jahr. Sein Alter und die Witterung nicht achtend, stieg er auf dem Rückmärsche vom Pferde, setzte zwei Verwundete darauf und führte es so zu Fuß am Zügel bis Guelma. Ein Schreiben aus Algier vom 10. Dec. behauptet, der Verlust durch den Zug nach Constantine sey minder beträchtlich gewesen, als man Anfangs geglaubt habe. Eine Anzahl Kranker und Verwundeter sei) auf dem Wege der Besserung. Hundertc von Vermißten seyen seit dem 30. Nov. eingetroffen. Die Verbindung zwischen Bona und Guelma sey frei. Ein Tagsbefehl forderte die Soldaten und Unteroffiziere der Pariser Garnison auf, sich zu melden, wenn sie Lust hätten, in die nach Afrika bestimmten Bataillone einzutreten. Man verlangte 10 Mann per Compagnie; es meldeten sich im Durchschnitt 50. Marseille, 13. Dec. Die gestern Abend hier angelangte Nachricht von dem gänzlichen Mißlingen der Unternehmung gegen Constantino hat in unserer Stadt einen äußerst schmerzlichen Eindruck hervorgebracht. Die französische Armee hat 1500, nach dem letztem Berichte 2000 Mann vor Constantine verloren. Der größte Theil des Feldgeschützes, der Pulver-und Munitionswagen, mit Einem Worte, fast das ganze Kriegsmaterial, ist theils auf dem Schlachtfelde zurückgelassen worden, theils in dem von dem unaufhörlichen Regen ganz durchweichten Boden stecken geblieben. Die Truppen, nur auf neun Tage (so lange dauerte der Marsch von Bona bis vor Constantine) mit LebenSmit-tcln verschen, hatten sich von Pferdefleisch und rohem Getreide nähren müssen, Soldaten und Offiziere sind, halb verhungert und von Ermattung erdrückt, nach Bona zurückgekehrt, die meisten überdies; mit halber-frornen Nasen und Füßen. «Man macht sich kaum eine Vorstellung, heißt es in einer Correspondcnz des Semaphore, von dem schrecklichen Zustande, worin wir unsere Armee wiedersehen mußten. (7e5l un vr^ls cledacle, la reti-aite äe .VIascou» muins I2 L«r^ eina." Der Herzog von Nemours, der sich sehr wacker gehalten haben soll, ist mit dem Marschall Clauzel am 30. Nov. (den 21. war man vor Constantine gekommen) nach Bona zurückgekehrt. Auf des letztcrn Haup,r wird fast in allen Berichten, die wir bis jetzt gelesen, die Schuld dieses schweren Unfalls gehäuft. Sein Mangel an der nöthigen Vorsicht und Vorsorge, und seiy blindes Vertrauen auf das gewohnte gute Glück, worden scharf gerügt. Daß dabei auch tüchtige Anklagen vorkommen gegen das jetzige Ministerium, das gar Manchem ein Dorn im Auge ist, versteht sich von selbst. (Allg. Z.) Paris, den 19. Dec. Die allgemeine Aufmerksamkeit wird fast ausschließlich von der unglücklichen Expedition nach Constantine in Anspruch genommen; die Journale haben sich dieses Stoffes zu einer lebhaften Parteiaufregung zwischen den Doctrmars und dem Thicrsparti bemächtigt. Die Journale dcr lctzternPar-thei nehmen den Marschall Clauzel eifrig in Schuh und schlcben dafür mit desto mehr Heftigkeit alle Schuld auf das Ministerium, namentlich auf Guizot, den doc-trinären Repräsentanten desselben, weil dem Marschall Clauzcl nicht die nöthige Truppcnzahl bewilligt worden sey. Von anderer Seite macht man vergebens bemerklich, daß die Expedition nicht aus Mangel an Truppen, sondern wegen eingetretener Elementarereignisse so unglücklich ausgefallen sey; und daß eine größere Truppenzahl nur das Unglück und den Verlust vergrößert haben würde, ohne ein günstigeres Resultat herbei zu führen, weil man ja die Lebensmittcl und das Materials für die kleinere Anzahl nicht habe fortbringen können. (B. v. T.) In einem Schreiben aus Paris vom 19. Dec, heißt es: »Gestern begann man mit der Füllung des Riesenballons in dem Höft der Kascrne im Faubourg Poissonierc. Ziel der neuen Reise ist England. So gewaltig war die Wirbung des Gases, daß cs schon gestern einer Anzahl Militärs und Elsengewichte bedürfte, um den Ballon zurückzuhalten- Heute Mittag ware» 3 alle Vorbereitungen beendigt. Die Fahrl werden dies;.-mal, außer Hrn. Green, Hr. Gyc der Jüngere und eine englische Dame, Mistreß Roscoe, machen. — Nachschrift. Drei Uhr Nachmittags. Der Ballon ist aufgestiegen, Anfangs fast in gerader Linie, dann nuch er etwas gegen Osten ab. Eine zahlreiche Menschenmenge hatte sich versammelt und begrüßte die Luft-schiffer mit lautem Bravo. In weniger als einer Minute- war der Ballon in dem Nebel verschwunden. Schon begann die Menge sich zu zerstreuen, als man den Ruf hörte: »Der Ballon ist gefallen.« Wirklich senkte sich der Ballon schnell in der Richtung nach der Barriere du Träne und Vincennes herab, die Schnelligkeit des Falls schien jedoch durch die von den Luftschlf-ftrn getroffenen Anstalten gemäßigtzu werden. Mgün-ftige Winde oder das feuchte Wetter hinderten wohl die Fortsetzung der Fahrt. P aris, 20. December. In den Salons sprach man gestern Abend ziemlich ernst von qincr Minister-Änderung, die schon vor Eröffnung der Session, also in den nächsten Tagen, Stattfinden solle; Andere glaubten an eine Modification nach der Adresse, und man bezeichnete Soult, Thiers, Montalivet ?c., welche Namen heute in einigen Journalen erwähnt sind. — Es soll nunmehi-, beschlossen seyn, daß im Frühling der Feldzug gegen Constantine erneuert werde. Der Marschall Clauzel scheint keineswegs abgesetzt, auch nicht berufen, um Rechenschaft zu geben, sondern er wird als Abgeordneter in der Kammer erscheinen. Man weiß übrigens noch nicht, ob er oder ein anderer den künftigen Feldzug befehligen wird, an welchem der Herzog von Orleans Theil nehmen soll. (Allg. Z.) Spanien. Madrider Blättern vom 10. Dec. zufolge hat Palarca an Quiroga's Stelle die Gencralcapitanerie .pon Granada angetreten. Palarca hatte sich in Valencia am Anfange des Aufstandcs zu Gunsten der Constitution der Vcrkündung derselben widersetzt, und war deßhalb in Ruhestand versetzt worden. Quiroga übernimmt das Vicekönigthum von Navarra. — Das Eco del Comercio vom 9. enthält eine Beilage, worin General Nodil, der sich »den Sohn des Kriegs" nennt, sich gegen die ihm gemachten Vorwürfe erhebt. Der General verlangt vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. — Nach der Guicnne soll Gomez, als er sich in der Nähe von Gibraltar befand, nicht bloß den kostbarsten Theil seiner Beute, sondern auch seine Gattinn dahin ln Sicherheit gebracht haben. — Cabrera's Gcfan-gennchmung bestätigt sich nicht, dagegen ist es sicher, dasi er in dcr Gegend von Soria einigen Verlust erlitten hat. — Das Memorial bordelais will wis- sen, daß Don Carlos krank sey; am 10. habe ?r sich einer Aderlässe unterziehen müssen. Ein Schreiben aus Bayon,ne behauptet, Gomez sey mit seinem Vortrab zu Agreda, im Norden der Provinz Soria, etwa 1.0 Stunden südlich vom Ebro, auf dcr Straße nach Navarra, angekommen. Bei Al-caudetc soll er in dem Treffen gegen Alaix viel von dem durch Contributioncn zusammengerafften Gelde verloren haben; bei zehn Grenadieren seines Corps, welche in die Hände der Christino's fielen, soll eine große Menge harter Piaster vorgefunden worden seyn. Jenes Schreiben aus Bayonnc enthält auch die Behauptung, Co-brcra scy in dem Treffen bei Soto (ebenfalls in Nord-Soria) getödtet worden, und Miralles, genannt El Serrador, habe,an seiner Stelle den Oberbefehl übernommen, Bayonne, 14. Dec., 11 Uhr Vormittags. Ein am 12. Abends aus Portugalctte abgegangenes Fahrzeug bringt die Nachricht mit, daß Espartero, nachdem er am Morgen die Stellung von Burcena weggenommen hatte, Anstalten traf, eine Brücke über die Cada-gua zu schlagen und sodann auf dem linken Ufer des Nervian mit 19 Bataillonen und 32 Stücken Geschütz nach Bilbao zu marschiren. Am 11. ging zu Pamplona die Nachricht ein, Gomez sey am Ebro angekommen. Die Divisionen Closnard und Iribarren brachen hierauf sogleich nach dem Ebro auf.— Bayonne, 15. Dec., 12 Uhr Mittags. Briefe aus Madrid vom 10. melden, daß Gomez bereits über Guadalaxara hinaus ist; aus Pamplona vom 11. meldet man, dasi er in Si-guenza angekommen ist und die Gebirge von Soria zu erreichen sucht. General Closnard war am 12. zu Ta-falla, Iribarren am Ebro; beide Generale opcriren dahin, Gomez den Rückweg zu versperren. (Allg. Z.) In einem Schreiben aus Vayonne vom 15. Dec. heißt es: Wir erfahren, daß der Graf Closnard auf eine vom General Iribarren erhaltene Nachricht am 11. eilig mit allen disponiblen Truppen von Pam-peluna aufgebrochen ist, um dem Gomez entgegen zu gehen, welcher sich in Eilmärschen dem Ebro nähert, nachdem er einen Theil der Provinz Cuenca durchzogen und den Tajo überschritten hat, ohne den General, San Miguel zu treffen. (B. v. T.) Die Madrider Zeitung enthält ein Dccret, wor-nach jeder Bürger vom 17. bis zum 50. Iahrc für die NaNonalgarde dienstpflichtig ist: — Die von Naroacz in Andalusien dem Gomez'schen Corps abgenommenen Gefangenen sollen sich auf 1400 belaufen. Wie cs scheint, sind mehrere kleinere Carlistcnbandcn nach dcm Abzüge des Haupt-Corps in den verschiedenm Gcacn^ 4 den, welche dasselbe durchzog, zurückgeblieben; so hat sich unweit Madrid, zu San Rafael de Guadarrama, eine Bande gezeigt, eine andere haust in der Umgegend von Linares in Iacn. — Das Diario von Saragossa enthalt folgenden lakonischen Bericht: Drei und zwanzig Facciosas jeden Standes und Iosefa Mommenen, Frau des Don Manuel Conesa, sind zu Alcaniz und Morella erschossen worden. Die Nachrichten aus Sau Sebastian lauten sehr ungünstig. Das dritte Grenadier-Regiment der britti-schcn Legion hat sich empört; ein gegen dasselbe ausgeschicktes Corps hat sich der Meuterei angeschlossen. Die Meuterer haben sich auf den Höhen um die Stadt, innerhalb der Linien, verschanzt. General Evans hat die Verbindung mit ihnen abgebrochen, indem er die Stadtthore schließen licsi. Grund des Aufstandes sind die Soldrückstände. General Evans bath den Befehlshaber des brittischen Geschwaders an der Cantabeischen Küste, Lord John Hay, vergeblich um die Ausschiffung einer Abtheilung Seesoldaten zur Unterdrückung der Meuterei. Ein wirksameres Mittel zur Bekämpfung derselben dürften drei Millionen Realen seyn, welche von Madrid angekommen sind. (W. Z.) Großbritannien. London, 17. December. Die Hof^itunq «nthält die Anzeige, das; der Hof vom 18. bis zum 25. December um Se. Mas. den König Carl X. Trauer anlege. — In den militärischen Kreisen wurde gestern versichert, die Regierung habe endlich beschlossen, nach Spanien 10,000 Mann zu senden, um St. Sebastian in Besitz zu nehmen, als Sicherheit für die Erfüllung des zwischen Mendizabal und Lord Palmerston eingegangenen Vertrags wegen Versorgung der brittischen Hülfslegion mit Lcbensmitteln und Kriegsmaterial, wie diese seit Anfang des Bürgerkriegs mit Don Carlos auf Rechnung der Madrider Negierung von England aus geschehen ist. Lord Hill, der Oberbefehlshaber der brittischen Heere, hat den Obristen mehrerer Regimenter die Ordre zugchen lassen, sich augenblicklich für den auswärtigen Dienst bereit zu halten. Je ein Bataillon von den drei Garderegiementcrn zu Fusi wird vermuthlich die Expedition begleiten, die zugleich den General Evans in den Stand setzen soll, seine Truppen aus St. Sebastian zu ziehen, um mit den Truppen der Königinn zusammen zu wirken, was ihm dermalen unmöglich ist, da die unter ihm stehende Legion eben nur hinreicht^ diese Stadt und ihre Circum-vallationslinie vor einem plötzlichen Angrisse des Feindes zu schützen. Mehrere Transportschiffe sollen gc- ^ miethet werden, um Proviant und Munition nach dem Kriegsschauplätze zu führen. Seit vierzehn Tagen ist in dem königlichen Arsenal zu Woolwich cine mehr als gewöhnliche Anzahl von Feuerwerkern unausgesetzt mit Anfertigung von congreve'schen Raketen und Patro^ nen beschäftigt, und nicht weniger als sechs Regic-rungs - Dampfboote sind seit Anfang dieses Monats mit Ladungen von Proviant und Kleidungsstücken für die brittische Hülfslegion nach St. Sebastian abge. gangen. (Allg. Z.) Gomanisches Ncich. Constantino pel, 7. December. Der Sul^ tan ist am 3. dieses Monats auf dem österreichlschc» Damvfboote Maria Dorothea von seinem Aussiuge nach Nicomedien zurückgekehrt, nachdem er daselbst die Schiffswerfte, das neue Köschk, die Kaserne und die von Ahmed Pascha erbaute, nach ihm benannte Moschee in Augenschein genommen hatte. Außer dc« zwei großherrlichen Prinzen begleiteten Se. Hoheit auf dieser Reise auch die beiden Schwiegersöhne det Sultans, Halil Pascha und Said Pascha, der^roß-admiral Fewzi Pascha, und ein zahlreiches, aus u«-gefähr hundert Personen bestehendes Gefolge. Nachdem der Sultan in seinen Pallast von Beschiltasch zu rückqekchrt war, liesi er den, die »Maria Dorothea^ befehligenden Capltän Forr zu sich rufen und besch^nkce ihn, unter den schmeichelhaftesten Äußerungen der Zu-friedcnhcit über die ganze Einrichtung dcs Schiffes und die Schnelligkeit der Fahrt, die ungeachtet des stürmischen Wetters in weniger als acht Stunden zurückgelegt wurde, mit einer goldenen , reich mit Brillan-tcn verzierten Tabaticre; für dm ersten Werkmeister licß der Sultan dem Capitän gleichfalls eine mit Brillanten besetzte Dose und für die Schiffsmannschaft eine ansehnliche Summe Geldes zustcllcn. Auch bcr Capi,-tän llshcr des englischen Dampfschiffs Levant, an dessen Bord die beiden Schwiegersöhne Sr. Hoheit die Fahrr nach Nicomedicn zurückgelegt hatten, wurde mit einer goldenen, mit Brillanten besetzten Tabaticre und scine Mannschaft reichlich mit Geld beschenkt. — Es ist dlch das erste Beispiel, dasi ein osmanischcr Herrscher sich zu ciner solchen Fahrt eines fremden Schiffes b.'dience. Dem von Sr. Hoheit geäußerten Wunsche zufolge werden die höheren Staatsbeamten sich künftighin zu ihren Gängen nach der Pforte und in ihre verschiedenen Kanzleien europäischer Wägen bedienen. Die Pa-fcha's, die Minister erster Classe und die bcidcn Ka-diaskere sotten bereits die Befugnis; erhalten habcn, mit vier Pferden zu fahren. Eine nothwendige und fchr wohlthätige Folge dieser Neuerung dürfte die Ausbesserung dcs derselben so fthr bedürfenden Pflast>:s seyn. (0st. B.) zHevacteur; Fr. Vav. Keinrich. Verleger: Pgnaz 31. Evler ü. Rlelnmapr.