Jahresbericht dos k. k. Staats-Gymnasiums in IMZa-rbuirg- Veröffentlicht von der Direktion am Sehlusse des Studienjahres Im Verlags des k. k. Staats-Gymnasiums. Drurk von I«. Knilik in Marburg a. I>. Inhalt: Strcifzügo durch Asien. Von Prol. Julius Miklau. Scliulnaciiricliton. Vom Direktor Julius G\owu c k i. Streifzüge durch Asien. Von Julius Miklau. I. Von St. Petersburg nacli Sibirien. Wer hülle es vor einem Menschonalter auch nur für möglich gehalten, in ununterbrochener Eisenbahnfahrt vom äußersten Westen Europas den äußersten Osten Asiens erreichen zu können! Dennoch aber ist, wie die „Liberte“ berichtet, die Einführung eines jede Woche verkehrenden Schnellzuges von Calais nach Peking noch in diesem Jahre beschlossen worden, der anfangs für diese ungeheure Strecke 18, später, wie man hofft, 14 Tage brauchen würde. Wir können ihn aber für unsere heurige Ferialfahrt leider noch nicht benutzen und müssen uns mit einem gewöhnlichen Personenzuge begnügen, der seil März dieses Jahres zwischen Moskau und Peking regelmäßig verkehrt. Wir treten die Fahrt von St. Petersburg aus an, betrachten uns aber bei dieser Gelegenheit die herrliche Residenz der russischen Zaren.1) An Zahl der Einwohner (1,439.000 samt Vororten2) steht sic hinter London, Paris, Berlin oder Wien zurück, aber an räumlicher Ausdehnung weicht sie bis jetzt nur London, da sic einen Flächenraum von 92 km2 (ein Drittel von London) bedeckt und einen Umfang von etwa 37 km besitzt. Am leichtesten findet man sich in dieser Riesenstadt nach den einzelnen Armen der Newa zurecht, die sieben größere und einige kleinere Inseln einschließen, auf denen die Stadt erbaut ist. Sie zerfällt in 13 Bezirke oder Tschassti. Der erste ist der nach dem Admiralitätsgebäude benannte Admiralitätsteil. Die Admiralität, ein prachtvoller Palast von 420 m Länge und 180 m Breite (Sitz der obersten Marineverwaltung), der Winterpalast, die Eremitage mit ungemein reichen Kunstsammlungen gehören diesem Bezirke an. Von großen und prachtvollen Kirchen sind besonders die Isaaks- und die Kasanskirche hervorzuheben. Die Hauptverkehrsader der russischen Hauptstadt ist nächst der Newa der Newsky-Prospekt. Er beginnt an der Admiralität und durchzieht die Stadl in nahezu östlicher Richtung bis zum Moskauer Bahnliofe, biegt dann etwas nach Süden um und endigt beim Alexander Newsky-Kloster. So groß wie in anderen modernen Großstädten sind die Häuser nicht, die Breite der Straße läßt sie noch kleiner erscheinen. Eine Menge schöner öffentlicher Bauten schmücken diese großartige Straße, auf der den ganzen Tag über ein buntes Leben und Treiben herrscht, das in anderen Städten kaum eine Straße in demselben Maße darbietet. Wohl ein Dutzend Wagen können auf der 35 m breiten ') Alexander Baumgartner: Durch Skandinavien nach St. Petersburg. III. Auflage. — Herder: Freiburg i. H. 1901. l) Hüb ner-J u rasch ek: Geogr.-statistische Tabellen, 11)01. Straße bequem nebeneinander fahren. Ein wirres Gedränge von Tramwagen, Omnibussen, Gepäckwagen, feinen Equipagen, zweispännigen Mietwagen, echt russischen Dreigespannen, kleinen leichten Droschken, Reitern in bürgerlicher und militärischer Kleidung fesseln unseren Blick ebenso wie der bunte und ewig bewegliche Menschenstrom von Soldaten, Beamten, Livreebedienten, vornehmen Herren und Damen, Bauern in Kaftan und Pelzmütze, Dienstmädchen in der buntfarbigen russischen Bäuerinnenlracht, reisenden Engländern und Deutschen, polnischen Juden, Griechen, Girkassiern und Georgiern in ihren auffallenden Volkstrachten u. s. w. Doch die /eit drängt, mitten durch dieses Getümmel heißt es fort zum Moskauer Bahnhofe, von dem aus wir die Reise fortselzen wollen. Reisen auf den russischen Eisenbahnen gehen langsam, aber mit der größten Bequemlichkeit vor sich und sind sehr billig.1) Eine Fahrt von etwa 80 Stunden und 2000 km in der II. Klasse koslel kaum 48 Kronen! Die Personenwagen sind alle zum Schlafen eingerichtet. Die Rücklehnc der Sitze läßt sich für die Nacht aufklappen, so daß jeder Abteil vier Schlafplätze erhält. Es ist Regel, daß in einem Abteil II. Klasse nur vier Personen untergebracht worden, sonst ließen sich die ungeheuren Entfernungen auch kaum überwinden. Für ein „Nacai“ (Trinkgeld) an den Schaffner kann man sich übrigens noch mancherlei Bequemlichkeiten verschaffen. Die Fahrt nach Moskau bietet nichts besonders Bemerkenswertes, es ist am besten, sie in der Nacht zurückzulegen, um einige Stunden zur Besichtigung des alten, ehrwürdigen Moskau zu erübrigen. Dieses (1901: 1,030.000 Einwohner)2) ist. sehr weitläufig gebaut, schließt eine Menge Gärten und Felder ein und hat mit den Vororten wohl einen Umfang von etwa 50 km.3) Es liegt teilweise auf niedrigen Hügeln, die sich am Ufer der Moskwa erheben, die mit einer ihrer Windungen die innere Stadt durchzieht. Nördlich davon erhebt sich der ansehnliche Kreml oder Kremlin, der religiöse und politische Mittelpunkt des russischen Volksbewußtseins. Ursprünglich verstand man unter Kreml nichts anderes, als eine mit Wällen und Türmen in den Ecken umschlossene Umzäunung auf einem die Umgegend beherrschenden Platze im Mittelpunkte einer Stadt, die den Zweck hatte, als Zufluchtsort in Kriegszeilen zu dienen. Auch andere russische Städte, die den Tatarcneinfällen ausgesetzt waren, besitzen solche Kreml.4) Der Moskauer ist eine Stadt für sich mit dem östlich anschließenden ältesten Stadtteil, Kitaigorod, durch hohe Mauern von dem übrigen abgetrennt und nur durch wenige Tore zugänglich, im Innern voller Paläste, prächtiger Kirchen u. s. w. Der nächste Wog von Moskau nach Sibirien wäre wohl die Eisenbahn über Kasan nach Tscheljabinsk, dem' eigentlichen Ausgangspunkte der sibirischen Bahn. Doch wollen wir, um noch ein Stück des europäischen Rußland kennen zu lernen und eine kleine Abwechslung in die höchst einförmige Eisenbahnfahrt zu bringen, der alten Straße folgen, die vor Vollendung der jetzigen Eisenbahnlinie von Reisenden und Verbannten benutzt wurde. Wir ■) Paul Rohrbach: Vom Kaukasus /.um Mitlelmeer. 15. G. Teulmer. Leipzig 1!)03. ’) Hübner-Juraschek, a. a. ö. 5) Guthe-Wagner: Lehrbuch der Geographie. 4) George Kennan: Sibirien. Halle a. »1. S. Hendel. fahren also mil der Bahn nach Nischnij-Nowgorö I.1) Diese Stadt mit 95.000 Einwohnern am Zusammenflüsse der Wolga und Oka ist sehr malerisch gelegen. Das steile Felsenufer steigt schroff vom Rande des Wassers zu einer Höhe von etwa 150 m empor, das Ufer wird hie und da von Einbuchtungen durchschnitten, in denen die nach dem oberen Plateau führenden Straßen eng ansteigen, unterbrochen von Terrassen, von denen zahlreiche byzantinische Kirchen in den verschiedensten Farben herunterglänzen. Dazu kommt der Kreml, die alte ehrwürdige Feste der Sladt, mit ihren 13 Türmen, die jetzt allerdings zum Teile schon verfallen sind und das von zahlreichen Schiffen belebte Wasser. Gewöhnlich ist Nisclmij-Nowgoröd eine stille und ruhige Stadt, doch zur Zeit der großen Messe im Herbste herrscht ein ungemein reges Leben und Treiben daselbst; ein Wald von Masten lagert auf dem Flusse, ein Gewoge von Menschen der verschiedensten Stämme durchflutet die Stadt und ihren Bazar und fesselt das Auge des Beschauers durch die große und bunte Mannigfaltigkeit der Volkstrachten. Ebenso muß hier der außerordentliche Handelsverkehr jedem auffallen. Wir schiffen uns nun auf einem Dampfer ein, um eine Strecke von etwa 2000 km die Wolga hinab und die Kama hinauf nach Perm zu fahren. Die Wolga ist ein in jeder Hinsicht großartiger Strom, ihr belebtester Teil ist der, den wir befahren, denn hier verkehren in der Schiffahrtszeit 450 Dampfer, zahllose Barken und große Kähne mit Gütern aus Ostrußland, Sibirien und Turan voll beladen. Die Landschaft an der oberen Wolga ist mannigfaltiger und malerischer, als man sie bei einem Flusse erwarten sollte, der durch ein einförmiges Tiefland fließt. Das linke Ufer ist durchwegs flach und bietet nichts Bemerkenswertes; auf der rechten Seite aber erhebt sich das Land plötzlich vom Wasserspiegel bis zu einer Höhe von 150—200 m. Zahlreiche Vorgebirge teilen den Fluß in einzelne stille Seen, die einerseits das dichte Laub des jungfräulichen Waldes, anderseits die kühnen Umrisse des bergigen Ufers wiederspiegeln. Hell leuchtende Kirchen mit silbernen Kuppeln erscheinen auf den Hügeln, von kleinen Dörfern aus hölzernen Häusern umgeben, tiefe Täler mit üppigem Haselgebüsch, einsame weiße Klöster mit goldenen Kuppeln, dann wieder reiche Ackerfluren lassen das Auge des Beschauers nicht zur Ruhe kommen. Zuweilen fährt der Dampfer in der Mitte des Stromes; das linke Ufer verschwindet dem Auge, das rechte schwebt wie die Bilder eines prächtigen Panoramas an uns vorüber. Gerne gedenke ich hier eines Reisegefährten, der sich mir bei meiner ersten Fahrt in den Osten zugesellte, allerdings schon vor 26 Jahren. Ich hielt ihn nach seinem Äußeren und seiner Tracht für einen Vollblutrussen. Da die russische Sprache aber bei mir kein Verständnis land, platzte er plötzlich mit dem schönsten „Schwäbisch“ heraus. Sein Urgroßvater war im IS. Jahrhundert wie viele seiner Landsleute in die Gegenden um Saratow an der Wolga aus-gewandert; er hatte eben nach eineinhalb Jahrhunderten die ursprüngliche schwäbische Heimat seiner Vorväter in Würtemberg besucht und kehrte nach Oslrußland zurück, wo die Schwaben bis jetzt Sprache und Sitte bewahrt haben. Er lud mich zu einem Besuche ein, ich versprach auch, der Einladung 'J Kennan, a. a. <>. Folge zu leisten und löse hiemit, wenigstens im Geiste, mein Versprechen ein. Endlich landen wir in der alten berühmten Tatarenstadt Kasan. Der Pristan oder Landungsplatz ist ebenso merkwürdig wie die Stadt selbst. Denn auf den ersten Blick tritt einem das bunteste Farbengemenge entgegen: ein choko-ladebraunes Haus mit gelben Fensterladen und grünem Dache, ein lavendel-farbenes Haus mit glänzendem Blechdache, ein scharlachrotes mit einem smaragdgrünen, ein himmelblaues mit einem roten Dache u. s. w. Die Stadt selbst hat 132.000 Einwohner, die zum großen Teile Mohammedaner sind, und ist ein Hauptstapelplatz für den sibirischen Handel. Nach dreistündiger Dampferfahrt auf der Wolga biegen wir in die lebhaftere Kama ein. Der Übergang macht sich in Landschaft und Bevölkerung sofort bemerkbar, alles wilder und ursprünglicher, der europäischen Gesittung weit entrückt. Nach fast viertägiger Fahrt landen wir in Perm, einer Stadt mit 45.000 Bewohnern, die nichts Besonderes bietet. Wir besteigen also einen der nächsten Eisenbalm-züge und fahren nach Jekaterinenburg. Die Fahrt geht bequem vor sich, die einzelnen Stationen sind sehr gul ausgestattet, die Landschaft am Ural bietet Abwechslung genug. Großartig und wunderschön sind die Einrichtungen der Station Nisehnij-Tagil; man könnte sich in ein feines Gasthaus Berlins oder Wiens versetzt fühlen. Nach 24stündiger Fahrt erreichen wir unser vorläufiges Ziel — Jekaterinenburg mit etwa 40.000 Einwohnern, bedeutendem Bergbau und blühendem Gewerbfleißc. So hätten wir denn endlich asiatischen Boden betreten und erreichen nach einer verhältnismäßig kurzen, aber sehr einförmigen Eisenbahnfahrt Tscheljabinsk, den eigentlichen Ausgangspunkt der sibirischen Eisenbahn. II. Durch Sibirien nach China.1) Unwillkürlich erfaßt jeden Europäer ein gewisses Grauen, wenn er nur den Namen Sibirien vernimmt. Einerseits bringt das Klima, die entsetzliche Kälte, anderseits das Verbannungswesen das Land in Verruf. Das Klima ist ausgesprochen kontinental mit außerordentlich heißen Sommern und Wintern mit einer Kälte, die wir uns nicht einmal annähernd vorstellen können. Denn ganz Nordasien ist schutzlos den eisigen Winden ausgesetzt, die im Winter vom Eismeere her den Frost des kalten Nordens tief nach Süden herabtragen und als wirbelnde Schneestürme, namens Buran, bisweilen tagelang den Aufenthalt im Freien unmöglich machen. Verirrt man sich dennoch ins Freie, so hört die Möglichkeit zu sehen, zu hören und zu denken fast gänzlich auf. Während wir in Berlin noch einen jährlichen Temperaturunterschied von 45-4° haben, steigert er sich in Wcrchojanek auf 93'5°, da dieses ein jährliches Maximum von 20• (>0 und ein Minimum von — 63-9n aufweist. Es ist nicht möglich, die feierliche Unhcimlichkeit zu beschreiben, die unter der Herrschaft jener fürchterlichen Kältegrade im Freien obwaltet; so etwas muß man erlebt haben, um es zu verstehen. Das Quecksilber ist längst zum festen Metall erstarrt und läßt sich zu Kugeln formen und schneiden und hämmern ') Ken nan: Sibirien.—Dr. Wieden feiti: Die sibirische Halm in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Berlin, J. Springer 1 '.)<)<). — ltud. Zabel: Durch die Mandschurei und Sibirien. Leipzig, Wigand 1902. wie Blei, das Eisen wird spröde und Beile springen wie Glas; das IIolz wird nach Maßgabe der in ihm enthaltenen Feuchtigkeit härter als Eisen und widersteht der Axt, so dal.5 nur völlig trockenes Holz sich zum Fällen und Spalten hergibt; die sonst hoch emporflackernde Flamme des Wachtfeuers umleckt nur den entzündeten Holzstoß, sich dicht an ihn anschmiegend. Weit vernehmbar knarrt jeder Tritt im spröde gewordenen Schnee, hell krachend platzen mit mächtigen Schüssen ringsum die Bäume des Urwaldes, ihnen antwortet gleich dem Kanonendonner ferner Batterien ein dumpf nachtönendes unterirdisches Knallen, das die Erde erschüttert. Dieses Knallen rührt vom Bersten der Eisdecken, sowie vom Bersten des gefrorenen Bodens her. Man möchte nicht glauben, daß Pflanzen und Tiere eine so entsetzliche Wärmeentziehung zu ertragen vermögen.1) Doch wir wollen nach dieser Abschweifung unsere lleise forlsetzen. Sie führt uns zunächst von Tscheljabinsk über Kurgan, Petropawlosk nach Omsk und Kolywan, wo der Ob überschritten wird. Diese zum Teil durch den Gürtel der schwarzen Erde Westsibiriens ziehende Strecke hat eine Länge von 1417 km. Abwechslung bietet die einförmige Landschaft nicht, wir sehen anfangs wohlgepflegte, mit Korn und Weizen bebaute Felder, dann unabsehbare, mit Blumen dicht besäte Wiesenfiächen, auf denen Binder und Schafe weiden. Bisweilen führt uns die Fahrt in dunkle, kühle Wälder, aus denen uns der Kuckucksruf anheimelnd entgegentönt, dann wieder über Wiesenmoore, blau von Vergißmeinnicht, mit einer Unzahl von Feldsperlingen und Drosseln. Blumen gibt es in Hülle und Fülle, sic machen den Wiesengrund zu einem bunten Teppiche. Die Dörfer hingegen, an denen uns das Dampfroß vorbeiführt, machen durchwegs einen armseligen Eindruck. Ein westsibirisches Dorf besteht aus zwei Reihen unangestrichener, einstöckiger Blockhäuser mit steilen, pyramidenförmigen Dächern, unmittelbar an der Straße, ohne Vorgarten und Eingangstüre. Zwischen zwei Häusern befindet sich stets ein umschlossener Seitenhof mit Speichern und Scheunen. Die Häuser sind meisl vom Wetter beschädigt und in schlechtem Zustande. Doch sind dies nur äußere Eindrücke, denn es herrscht bei den sibirischen Bauern eine gewisse Wohlhabenheit. Nach einer — nach westeuropäischen Begriffen endlosen Fahrt -erreichen wir die Stadt Omsk, die jetzt etwa .‘57.000 Einwohner2) haben mag. Sie ist der Sitz der Regierung für die Steppenprovinzen, enthält an hervorragenden Bauten die Kadettenschule, die Wohnung des Generalgouverneurs, das Polizeigebäude und die Zitadelle. Die Stadt besaß vor etwa 20 Jahren weder eine Zeitung, noch eine Bibliothek. Die halbe Bevölkerung der Sladt ist uniformiert und sieht es als ihre Hauptaufgabe an, die andere Hälfte zu beherrschen. Von Omsk bis Irkutsk auf 18i5f) km Länge heißt die Bahn die mittelsibirische Linie. Die wichtigste Stadl dieser Landschaft, Tomsk mit 52.000 Einwohnern, liegt aber nicht an der Hauptstrecke, sondern an einer !>.j km langen Zweigbahn, die von der Station Taiga abzweigt. Sie liegt teils auf einem Plateau, teils am niedrigen ') Wie den! old, a. a. (). 01 (nach v. Middendorf). '') Hübner-Juraschek, a. a. O. Ufer des Toni, der sich unweit in den Ob ergießt. Die Stadt »nacht einen günstigen Eindruck, enthielt schon vor 20 Jahren 8000 Wohnhäuser, 33 Kirchen (darunter eine katholische, eine mohammedanische und drei jüdische), 2G Schulen, die von etwa 2509 Schülern besucht wurden. Sie ist derzeit Sitz der Universität und der technischen Hochschule, mehrerer wissenschaftlicher Vereine u. s. w. Die Straßen sind allerdings nicht gepflastert und mangelhaft beleuchtet, sehen aber reinlich und gut erhalten aus. Auf der Weiterfahrt durch die etwas abwechslungsreiche, wellenförmige Landschaft berühren wir Atschinsk und halten dann in Krasnojarsk am Jenissei an. Diese Stadt mit etwa 27.000 Einwohnern gehört zu den mittelgroßen Städten Sibiriens und hat in ihrer Umgebung manche recht anziehende Punkte. Darauf erblicken wir bald im fernen Südosten die blauen, nebelumhüllten, schneebedeckten Bergspitzen des Tunka, der sich am Südende des Baikalsees erhebt und die Nähe von Irkutsk, der Hauptstadt Ostsibiriens ankündigt. Diese liegt auf dem rechten Ufer der Angara, etwa 05 km von dem Punkte, wo sie den Baikalsee verläßt. Im Jahre 1871) wurde die Stadt von einem fürchterlichen Brande heimgesucht, der 4000 Gebäude zerstörte, 15.000 Personen obdachlos machte und Güter im Werte von etwa 20 Millionen Rubel vernichtete. Mit ihren 51.000 Einwohnern macht sie Tomsk schon den Rang als größte Stadt Sibiriens streitig. Besonders Merkwürdiges bietet sie nicht. Eines der merkwürdigsten und ältesten Gebäude ist ein in der unteren Stadt gelegenes Pulvermagazin, auf dessen Dache Gras und Unkraut wuchern. An seine Mauern lehnen sich Verkaufsläden, vor denen sich Buriaten, Mongolen, Kosaken und russische Muzik drängen und alles Erdenkliche einhandeln. Die SLrccke von Irkutsk bis zum Baikalsee ist etwa G5 km lang, je weiter man fährt, desto höher und malerischer werden die Ufer der Angara, bis sie schließlich fast Gebirgscharakter annehmen. Endlich erblicken wir den blauen Spiegel des Baikalsees, der mit seinen 34.000 km2 Flächeninhalt zu den größten Binnenseen der Erde gehört. Sein Spiegel liegt etwa 150 in höher als Irkutsk, weshalb die Angara sehr reißend ist. Dampfboote verkehren zwischen der Stadt und dem See, stromauf etwa G—8, stromab 2 Stunden lang. Von Irkutsk an soll die Baikalumgehungsbahn mit etwa 300 km Länge die Verbindung zwischen der mittelsibirischen und der Transbaikallinie hersteilen. Dieser Teil wird sich südlich um den Baikalsee herumziehen und ist fast ausschließlich in Felsen, die schroff zum See abfallen und in die sich nur einige Wildbäche ein tiefes, steilufriges Bett genagt haben, auf ausgesprengten Galerien zu führen, wie auch auf dieser Strecke die einzigen Tunnels der sibirischen Bahn vorgesehen sind. Der Bau ist daher ungeheuer kostspielig, doch soll er bereits begonnen sein. Um aber die Herstellung einer geschlossenen Verbindung über ganz Asien nicht aufzuhalten, ist für den Baikalsee eine Dampffähre gebaut worden, die ähnlich, wie cs auf den großen Seen Nordamerikas und in Dänemark geschieht, die Eisenbahnzüge ohne Umladung von einem Ufer zum anderen befördern soll. Der Prahm ist als Eisbrecher gebaut und darauf berechnet, sich auch durch Eis von 1 m Dicke den Weg zu bahnen; man hofft, dadurch die Schiffahrtszeit von sieben auf zehn Monate zu erhöhen, während in der übrigen Zeit über das Eis selbst Schienen gelegt und die Züge so unmittelbar über den See befördert werden sollen. Die Transbaikallinie, auf der wir unsere Reise fortsetzen, beginnt am Baikalsee und führt im Tal der Sclenga bis Werschne-Udinsk, ersteigt im Tal des Ghilok den Jablonoirückcn, den sie in einer Höhe von 950 m überschreitet und fallt im Tal der Jagoda und Schilka über Tschita ab nach Nertschinsk und Sretensk. Jenes, die Hauptstadt Transbaikaliens und der Sitz des Gouverneurs, ist eine große, weitläufige Provinzialstadt mit mehr als 4000 Einwohnern, besitzt eine öffentliche Bibliothek und sehr gute Schulen. Nertschinsk, am linken Ufer der Nertscha, hat ebenfalls etwa 4000 Einwohner. In Bezug auf wirtschaftlichen Wohlstand braucht sie den Vergleich mit anderen ostsibirischen Städten nicht zu scheuen; sie besitzt eine Bank, einige Schulen, ein Spital mit 20 Betten, eine öffentliche Bibliothek, ein Museum, einen öffentlichen Garten mit Springbrunnen und fünfzig bis sechzig Läden. Von Tschita aus fahren wir teils durch gebirgiges, teils ebenes und sumpfiges Land an Ghailar vorüber nach Kaorbin, wo die Linie nach Wladiwostok abzweigt. Wir fahren südwärts, an Mukden, der Hauptstadt der südlichen Mandschurei, vorüber nach Niutsclnvang, von wo wir die Küste entlang nach Tientsin und Peking gelangen. III. Im Reiche der Mitte.1) Nachdem wir von Tscheljabinsk an die ungeheure Strecke von etwa 7000 km auf asiatischem Boden durch russisches Gebiet zurückgelegt haben, betreten wir in der Mandschurei bereits chinesisches Gebiet. Die Chinesen haben sich gegen die Erbauung von Eisenbahnen lange gesträubt; ja die erste von einer englischen Gesellschaft erbaute und betriebene Linie von Schanghai nach Wusung mußte 1877 aufgelassen werden. Wenn sich seitdem die Verhältnisse gründlich geändert haben und im heutigen China die Länge der Schienenwege von Jahr zu Jahr anwächst, so ist dies das Verdienst einzelner, einsichtigerer Staatsmänner, wie des erst kürzlich verstorbenen Li Ilung Tschang, dem die Eisenbahn von Tientsin nach Peking ihren Ursprung verdankt, und Tschang Tschi Tungs. Die Bodenbeschaffenheit Chinas ist für den Bau von Eisenbahnen außerordentlich günstig, da das Land zum großen Teile eben ist. Auch finden sich nirgends zahlreichere und billigere Arbeitskräfte. Die Wagen für die Falirgäste haben wie bei uns drei Klassen; die der I. Klasse sind nach amerikanischem Muster recht behaglich eingerichtet, die der III. Klasse haben keine Überdachung, doch sind an den beiden Längsseiten der Wagen Sitze angebracht, der übrige Raum mit Gepäck angelüllt. Die Bahn, die wir benutzen, führt nicht bis an die Tore Pekings selbst, sondern nur bis Matschiapu, .‘> km vor Peking. Doch wurde im Sommer 1890 durch die Eröffnung einer elektrischen Bahn bis zum mittleren Südtor Pekings eine bessere Verbindung hergestellt. Peking, die nördliche Hauptstadt des chinesischen Reiches, mit etwa H/a Millionen Einwohnern ist unzweifelhaft eine der ältesten Städte des Reiches. Sie besteht aus zwei Teilen: der nördlichen Tatarenstadt und der südlichen „äußeren Stadt“. Jene bildet ein nahezu regelmäßiges Viereck, dessen vier Seiten genau den Himmelsrichtungen entsprechen, sie ist von einer Mauer ') Bruno Navarra: China und die Chinesen. Bremen, Max NüUler 1ÜOI. umgeben, die bei einem Umfange von etwa 24 km eine Höhe von etwa 14 m besitzt. Diese Mauer ist mit neun Toren versehen, von denen drei die Tafaren-stadt mit der Chinesenstadt verbinden. Sämtliche Tore werden abends geschlossen, so daß in der Nacht der Vorkehr gänzlich aufhört. Die ebenfalls rechteckig angelegte Chinesenstadt schließt siel» unmittelbar an die Südmauer der Tatarenstadt an; ihre etwas niedrigere Mauer wird von sieben Toren durchbrochen und ist IG km lang. Die Tatarenstadt zerfällt in drei Bezirke: der innerste ist die „verbotene Stadt“, von einer mehrere Kilometer langen Mauer umgeben, die mit glasierten Ziegelsteinen bekleidet und mit gelben Ziegeln überdacht ist, die im Sonnenschein und aus der Entfernung einen prächtigen Anblick gewähren. Vier Tore, eins an jeder Seife, bilden die Eingänge zu diesem Stadtteil, streng bewacht, damit kein Unberufener eindringe. Hier befinden sich die kaiserlichen Paläste, in die Unberufenen der Eintritt bei Todesstrafe verboten ist. Die um die „verbotene Sladt“ liegende „kaiserliche Stadt“ (Huang Tsching) ist ein längliches Viereck mit einer G—7 in hohen Mauer, die an jeder Seite ein Tor hat. Autler vielen Tempeln befinden sich hier zumeist Wohnhäuser der Mandsclni. An der Nordsoite befindet sich der etwa 50 m hohe „künstliche Berg“ (King Schein) oder Kohlenhügel, mit fünf bewaldeten Gipfeln, von denen aus man einen herrlichen Überblick über ganz Peking hat. In diesem Stadtteile liegt auch der Westpark mit einem künstlichen See (Lotusblume) und der berühmten neunbogigen Marmorbrücke. Die im Süden an die Tatarenstadt grenzende Chinesensladt ist bedeutend kleiner und enthält zumeist Kaufläden und Vergnügungsorte. Bevor wir von Peking scheiden, wollen wir noch einen Blick in ein Theater werfen. Es ist sehr bescheiden und einfach eingerichtet. Das Orchester besteht aus 7—8 ältlichen Personen, die mit Trommel, Gong, Cymbel, Flöte, Violine und einer Art Kastagnetten so viel Lärm als möglich zu machen suchen, ohne sich darum zu kümmern, ob das Ganze zusammenstimmt. Ganz nach Belieben setzen einzelne Musiker aus und rauchen aus ihren Pfeifen. Aufgeführt werden ein geschichtliches Schauspiel, eine Komödie und eine Posse. Wir wollen wenigstens eines dieser Stücke kennen lernen: Ein des Mordes angeklagter Verbrecher soll verurteilt werden. Der Richter in reichgesticktem weiß- und blauseidenen Anzuge, mit einer gestickten Kappe und ungeheuer großen, dick-sohligen Filzschuhen marschiert auf der Bühne auf und ab und hält in kreischendem Tone eine Strafpredigt, in die seine beiden Diener cinstimmen, während das Orchester das Geschrei zu übertönen sucht. Der Verbrecher kniet vor dem Tische des Richters und schweigt. Auf Befehl des Richters wird er von den Dienern geknebelt, bei einer Türe hinaus und bei der anderen wieder hereingeschleppt und an einen Pfahl gefesselt. Es erscheint der Ilenker, schwingt sein Beil über dem Haupte dos Verbrechers, der alsbald ohne zu mucksen niederfällt. Vier Männer ergreifen ihn und tragen ihn weg, die Musik spielt einen Trauermarsch, der wahrhaftig Tofe auferwecken könnte — und der Vorhang — doch es gibt keinen, also das Stück ist aus. Doch wir müssen von der chinesischen Hauptstadt Abschied nehmen. Wir fahren also wieder mit der „Elektrischen“ nach Matschiapu und von hier nach Tientsin, um den deutschen Dampfer nach Schanghai noch rechtzeitig zu erreichen. Tientsin (Himmelsfurt) mit etwa einer Million Bewohnern ist seit 1858 Vertragshafen, d. h. doni ausländischen Handel geöffnet und hat einen selp- bedeutenden Verkehr. Hier leben ziemlich viele Deutsche, die im „Deutschen Klub“ eine gesellschaftliche Vereinigung besitzen. Die Weilerfahrt führt uns um die Halbinsel Schantung herum, am Vertragshafen Tschifu, dem Ostende Ostasiens, und dem englischen Weihaiwei vorüber in das deutsche Kiautschou. Wir haben Gelegenheit, die grollen Fortschritte zu bewundern, die diese Niederlassung in den paar Jahren gemacht hat. Endlich erreichen wir Schanghai, das sich seil 1864, nach Niederwerfung des Taipingaufstandes zu einer der bedeutendsten Handelsstädte Ostasiens aufgeschwungen hat. Die Einwohnerzahl wird mit Gl5.000 angegeben. Kein Platz in Ostasien ist geeigneter, dem dünkelhaften Chinesen die unvergleichliche Überlegenheit europäischer Zivilisation über seine eigene versteinerte Halbkultur mit größerem Nachdrucke vor Augen zu führen, als der mächtige Knotenpunkt des Gesamthandels von Ostasien — Schanghai. Aus jenem Morast- und Sumpflande, in dem der einheimische Bauer jahrhundertelang seinen Reis baute, ist innerhall) eines halben Jahrhunderts eine Stadl emporgeblüht, die zu den bedeutendsten Handelsmittelpunkten der Erde gehört. An den Ufern des Wangpu-flusses, an dem Schanghai liegt, die, mit dichtem Röhricht bewachsen, damals nur schwerfälligen Dschunken zum Ankern dienten, erblicken wir heute die schönsten Schöpfungen moderner Schiffsbaukunst. Die schilfbedeckten Bambushütten der Fischerdörfer, die früher dort standen, haben palastähnlichen Gebäuden Platz machen müssen, auf die selbst ein indischer Nabob stolz sein könnte. Das Leben und Treiben in den Straßen dieser Stadt macht auf den Europäer einen verblüffenden Eindruck. Ein Schwarm zerlumpter, verkrüppelter und gesunder Bettler verfolgt den Fremden und wird desto zudringlicher, je mehr man ihnen gibt. Hier erblicken wir einen alten Schauspieler mit entblößtem Oberkörper, der seine kindischen Künste zum besten gibt, dort einen Wahrsager, der aus den Schädellinien den gläubigen Chinesen ihr Schicksal vorhersagt; dicht daneben hat ein öffentlicher Schreiber sein „Bureau“ aufgeschlagcn, an ihn reiht sich ein bezopfter Zauberkünstler mit seinem Hokuspokus, daneben arbeiten wieder ein wandernder Barbier und andere Handwerker sie alle machen ein äußerst buntfarbiges Panorama aus, das sich jedem Fremden tief einprägen muß. Einer chinesischen Unsitte sei hier noch gedacht, dos Opiumrauchens, da sich gerade in Schanghai die größte und am prächtigsten eingerichtete Opiumrauchanstalt befindet, die China aufzuweisen hat. Alle denkbaren Stände drängen sich heran: der zerlumpte Schiebkarrenkuli ebenso wie der wohlhabende Tee- und Seidenkaufmann, der buddhistische Priester und der Mandarin glauben nicht gegen ihre Würde zu verstoßen, wenn sie hie und da einen Abstecher in das Rauchlokale machen. Die geeignetste Zeit zur Besichtigung ist abends, wenn alle Lampen angezündet sind. Doch muß man einen gesunden Magen haben, um die Übelkeit erzeugenden Dünste zu ertragen, von denen die Luft voll ist. Die Rauchwolken, das matte Licht der farbigen Lampen, die zahlreichen, auf Bänken ausgestreckten Gestalten mit ihren hageren, verzerrten Gesichtern machen den seltsamsten Eindruck. Inmitten des Erdgeschosses breitet sich ein großer, prächtig ausgestatteter Saal aus mit zahlreichen Türen in die für die Raucher bestimmten Verschlage. Gleich beim Eingänge ist ein Ladentisch mit schier unzähligen Sclnichtelchcn, die syrupähnlichen Mohnsaft enthalten, der durch eine Anzahl Gehilfen an Diener verabreicht wird, die die Gäste bedienen; hier bekommt man auch die Pfeifen, die für die Gäste der I. Klasse aus Elfenbein mit verzierten Rohren, für die Gäste der II.—IV. Klasse aus Silber, Messing oder Holz geschnitzt sind. Die meisten Raucher liegen paarweise in einem Verschlage; in den teuersten Räumlichkeiten ist die Bank, auf die sich der Raucher ausstreckt, mit Samt bedeckt, die Ruhebetten sind mit Perlmutter oder Jaspis ausgelegt, die Wände mit chinesischen Kunstschnitzereien geschmückt. Der Raucher liegt auf der linken Seite und hält die Pfeife mit der linken Hand; mit der rechten bringt er den Opiumtropfen über einer Flamme zum Kochen, bis er bimförmig geworden am Rande der Pfeife abgestrichen und zu einem Kügelchen geformt wird. Das Verfahren muß so lange wiederholt werden, bis ein elastischer Teig entstanden ist, trocken genug, um zu brennen. Nach dem Rauchen wird eine Tasse Tee getrunken. Die Wirkung — der Opiumrausch — tritt nur bei Gewolmheitsraucliern ein, Neulinge bekommen Übelkeit und Kopfschmerzen. Wer aber den Opiumrausch einmal genossen hat, ist unrettbar dem Opiiuu-teufel verfallen. Die Träume des Opiumrauchers haben mit der gewöhnlichen Trunkenheit nichts gemein. Sie nehmen nicht die Sinne gefangen, sondern überreizen nur den Geist. Aber gerade hierin besteht ihr unwiderstehlicher Reiz und die Gefahr für die gebildeten Klassen, unter denen das Opium die meisten Anhänger hat. Der Opiumdampf regt das Denken an. Die Ideen folgen rasch aufeinander, überstürzen sich und das mit einer wunderbaren Klarheit. Sie nehmen kein besonderes Gewand an, ihre Form hängt einzig und allein von dem Grade intellektueller Kultur des Rauchers ab, von seinen gewöhnlichen Arbeiten, von seinem alltäglichen Gedankengange. Sie haben aber stets den Charakter, angenehm und heiter zu sein. Mögen sie die Gegenwart umfassen oder die Zukunft betreffen: sie lassen kein Hindernis zu, sehen keine Schwierigkeiten, die Hindernisse sind vernichtet, die Gefahren beseitigt, die Leiden überstanden. Der Raucher liegt jetzt regungslos da, mit starrem Blicke und offenem Munde, er sieht, hört und fühlt nicht mehr. Doch wenden wir uns ab von dieser traurigsten aller menschlichen Verirrungen. Mit Hilfe eines deutschen Dampfers, von dessen Einrichtungen später die Rede sein soll, gelangen wir nach langer Fahrt, die auch wiederholt durch das Anlegen unseres Schiffes in großen und stattlichen Hafenplätzen unterbrochen wird, nach Hongkong. Diese Felseninsel unweit des nördlichen Wendekreises wurde schon 1841 von China an Großbritannien abgetreten. Sie wird von dem Peak überragt, der bei (i—700 m Höhe eine große Fernsicht bietet, wie auch der 1 lafen einer der besten und reizendsten der Erde ist. Er wird durch die Insel und das naheliegende Festland gebildet und ist auf allen Seiten von hohen, teilweise bewaldeten Hügeln cingeschlossen. Die Stadt Viktoria hat eine großartige Lage, etwa 175.000 Einwohner, darunter etwa 7000 Europäer. Auf einem Flußdampfer unternehmen wir noch einen Ausflug nach Kanton. Dieses ist ('ine der bedeutendsten Städte des chinesischen Reiches. Man schätzt die Einwohnerzahl samt der großen Botbevölke-rung auf 21/.^ Millionen. Die Fremdenniederlassung, kaum 200 Köpfe, befindet sicli auf der Insel Schamien. Da Kanton die Hauptstadt der außerordentlich fruchtbaren Provinz Kuangtung ist, so hat es einen ungemein regen Handelsverkehr. Hier wird auch noch jährlich das Drachenbotfest, eines der beliebtesten chinesischen Nationalfeste gefeiert. Sämtliche Amtsgebäud-e sind am Festtage geschlossen. An diesem Tage finden großartige Wettruderfahrten statt. Der Bug der dabei verwendeten Boote hat die Gestalt eines Drachenkopfes, der Hinterteil läuft in einen Drachenschwanz aus. Die Boote sind 20 -30 m lang und so breit, daß zwei Personen nebeneinander sitzen können. Fünfzig und mehr Personen bemannen diese Boote, die meist auf Kosten der Gilden oder sonstigen Vereine ausgerüstet werden. Im Buge steht ein Mann, der eine rote Flagge schwenkt, in der Milte befinden sich Trommeln und Gongs, nach deren Schlägen die Ruderer, gewöhnlich nur mit einem roten oder gelben Lcndentuchc bekleidet, arbeiten. Die siegreiche Mannschaft wird beschenkt. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge sieht diesem Schauspiele zu. Häufig ereignen sich dabei Unglücksfälle wegen des Übereifers der Ruderer, die einander zu überbieten trachten. Damit wollen wir vom „Reiche der Mille“ Abschied nehmen. Ein Dampfer des „Österreichischen Lloyd in Triest“ liegt vor Hongkong bereit, uns in etwa neuntägiger Fahrt nach Singapur zu bringen. Im „Gapi-iano“ und der Schiffsmannschaft begrüßen wir seil langem wieder österreichische Landsleute. In munterer, glücklicher Fahrt gehl es dem nächsten Ziele entgegen, das endlich glücklich erreicht wird. IY. Auf Java und Sumatra.1) Die Stadt Singapore liegt nicht weil von dem mit gewaltigen Lagerhäusern umbauten Hafen. Ein schwarzer Kutscher bringt uns auf einer sehr gut gehaltenen Straße an Mangrovesümpfen und felsigen Partien vorüber in die eigentliche Stadt. Die von Europäern bewohnten Stadtteile bestehen aus großen, von Baikonen und Veranden umgebenen Gebäuden, die aber nur im Geschäftsviertel eine ununterbrochene Zeile bilden, sonst villenartig hinter Vorgärten stehen. Einzelne öffentliche Gebäude, wie die schöne gotische Andreaskirche und das Stadthaus stehen, von dichten Baumreihen umgeben, auf großen, freien Plätzen. Außerdem gibt es schattige, wohlgepflegte Spazierwege, neben denen auf der wohlunterhaltenen Fahrbahn die vornehmen Wagen der reichen Europäer und Chinesen abends eine Korsofahrt unternehmen. Die Hauptmasse der Stadtbevölkerung (184.000 Einwohner) bilden die Chinesen, die als Kaufleute, Handwerker und Lohnarbeiter oder Kulis am Geschäftsleben den regsten Anteil nehmen und auch als Köche und Diener in den Häusern der Europäer ihren Erwerb suchen. Ihre Häuser sind meist farbig bemalt und bilden mit ihren bunten Schildern und Papierlaternen einen trefflichen Hintergrund für das Leben und Treiben auf der Straße, das äußerst rege ist. Neben Fußgängern und Wagen verkehren Hunderte von Rikschahs, leichten zweirädrigen Federwagen mit Polstersitz und Lederverdeck, die von einem fast nackten Kuli im Trab gezogen werden. Die Rikschahkulis ') Dr. K. Giesen!)agen: Auf Java und Sumatra. Streifzüge und Forschungsreisen im ],amle der Malaien. Leipzig, B. (i. Teubncr 1902. sind wohl die Ärmsten der Armen. Mit einem einstündigen Trablauf vor dem Wagen durch die sonnendurchglühte Straße verdienen sie sich etwa 40 Heller, wovon sie sicher noch den größten Teil an den Eigentümer des Wägelchens ablühren müssen. Lohnend sind von Singapore aus die kleinen Ausflüge zum botanischen Garten, einem landschaftlich schönen Tropenpark, zum höchsten Punkte der Insel, dem Bukit, Tima, einem Hügel mit Urwaldbäumen und nach dem auf dem Festlande von Malakka gelegenen Sultanat Joliore. Auf einem deutschen Schiffe fahren wir dann in zweitägiger Fahrt an bewaldeten Inseln vorüber durch die schmale Bankastraße nach Süden auf Batavia zu. Dieses (116.000 Einwohner) ist eine sehr umfangreiche Sladt, eigentlich aus zwei Städten zusammengewachsen, in der einen die Geschäftsräume, in der anderen die villenartigen, von üppigen Gärten umgebenen Wohnhäuser. Jede hat ihren eigenen Bahnhof, zwischen denen regelmäßige Züge verkehren, außerdem sind noch elektrische und Dampfstraßenbahnen vorhanden, nebst breiten, die Hauptstraßen durchziehenden, von Steinmauern eingefaßten Kanälen, die den ganzen Tag über von zahlreichen Lastkähnen und badenden Malaien belebt sind. Die Malaien bewohnen eigene Stadtviertel, ebenso findet sich in der Hauptgeschäftsgegend ein Ghinesenvicrtel. Von Batavia aus wollen wir Buitenzorg mit seinem weltberühmten botanischen Garten einen Besuch abstatten. Der Schnellzug bringt uns in etwa einer Stunde dahin. Laubbäume mit reichverästcltcr Krone und dichtem Blätterschmuck, untermischt mit den breiten Blattbüscheln der Bananen und überragt von den schöngeformten Kugelkronen der schlanken Kokospalmen begleiten die Bahn zu beiden Seiten; die größte Üppigkeit der tropischen Pflanzenwelt überrascht den Neuling. Nach unserer Ankunft suchen wir gleich den botanischen Garten auf, diesen reichhaltigsten und wissenschaftlich einzigen Tropengarten mit seinen reichen Pflanzenschätzen, die in der Übersichtlichkeit und Schönheit ihrer Anordnung, in der Üppigkeit ihres Gedeihens den Besucher immer aufs neue in Staunen und Bewunderung versetzen. Die wundervolle Allee von riesigen Kanariumbäumen, in der jeder Stamm eine andere Kletterpflanze trägt, die ausgedehnten Palmenalleen, die großartigen Bambusgebüsche, die artenreiche Farnabteilung, das Lianenviertel, die Orchideensammlung, ausgedehnte Teiche mit wunderbaren Wasserpflanzen, umgeben von ungeheuren, schattenspendenden Fikusbäumen und hundert andere Dinge vereinigen sich hier zu einem gewaltigen Tropenpark, der an Schönheit seinesgleichen sucht, an wissenschaftlicher Bedeutung von keinem anderen Garten der Welt erreicht wird. Da Java von mehreren Eisenbahnlinien durchschnitten wird, ist es leicht möglich, in verhältnismäßig kurzer Zeit einen großen Teil der Insel kennen zu lernen. Den Reisenden fesseln sowohl die angebauten Landschaften, als auch die Urwälder, die sich im Innern mit seltener Pracht ausbreiten. Ausgedehnte Flächen sind mit Reis bebaut, andere mit Tee, namentlich an Bergabhängen, weshalb man diese Teepflanzungen am ehesten mit unseren Weingärten vergleichen könnte — ein einförmiges Landschaftsbild. Eine hervorragende Stelle nehmen dann auch die Kaffeepflanzungen ein. Der Kaffeebaum gedeiht am besten an den Abhängen der vulkanischen Bergkegel und die Pflanzungen steigen oft bis über 1000 m hinauf. Die pyramidenförmigen, übermannshohen Bäumchen mit ihrem dunkelgrünen, glänzenden Laube sind wie die Teesträucher in gleichen Abständen zu geraden Reihen angeordnet. Geringere Bedeutung für Java hat der Kakaobaum, der besonders an windgeschützten Bergabhängen gedeiht. In anderen Teilen der Insel werden auch noch das Zuckerrohr und Indigo gepflanzt. Doch wir müssen Abschied nehmen, wenn wir noch ein kleines Stück Sumatras kennen lernen wollen, das von den Holländern auch schon zum großen Teile kultiviert wurde. Auf einem holländischen Schiffe gelangen wir nach längerer Fahrt nach Benkulen an der Westküste der Insel. Die Stadt, der ein eigentlicher Hafen fehlt, ist sehr weitläufig angelegt und macht mit ihren großen Plätzen und schönen Alicen, dem Fort und dem vornehmen Wohnhause des Residenten einen großartigen Eindruck. Die Europäer, kaum 30 Familien, wohnen in freundlichen Villen, die hinter Bäumen und Gebüsch gelegen sind. Früh morgens dampft unser „Holländer“ wieder ab und wir fahren ziemlich nahe der Westküste Sumatras nordwärts. Die aufgehende Sonne beleuchtet ein herrliches Landschaftsbild. Im Vordergründe ragen grünbewaldete Felseneilandc senkrecht aus den tiefblauen Wellen des indischen Ozeans auf. Hinter schmalen Meeresarmen steigt die wechselvolle Steilküste in Bergzügen empor. Kettenweise lagern sich die schöngeformten Höhenzüge hintereinander, nach rückwärts immer höher ansteigend bis in die blaue Ferne, wo einzelne gewaltige Gipfel den Gesichtskreis begrenzen. Über alles breitet die üppigste Tropenvegetation ihr sattes Grün. Der Strand trägt Kokospalmen, die Felseninseln, die Bergketten und die Höhen in der Ferne sind mit Urwalddickicht bedeckt. Über das Ganze wölbt sich der lichtblaue Himmel. Wir laufen endlich in den Emmahafen ein, der durch eine Eisenbahn mit Padang verbunden ist. Diese Eisenbahnfahrt ist großartig schön. Die nächste Umgebung des Eisenbahndammes ist wildester Urwald, der in eine Gebirgsschlucht gebettet ist, durch die der Aneifluß dahinbraust. Die Stadt Padang liegt auf einer Hochfläche, die ringsum von hohen Bergen eingeschlossen wird, von denen der noch tätige Vulkan Merapi 3000 m Höhe hat. Sie besteht größtenteils aus Malaienhäusern, die sich um den großen, mit Markthallen besetzten Passar zusammendrängen. Auch hier sind die Europäerwohnungen villenartig angelegt. Nach längerer, stürmischer Fahrt landen wir in Olehleh, dem Hafen der Landschaft Atjeh am Nordende Sumatras. Das Land ist flach, vielfach sumpfig, mit Haff- und Lagunenbildung. Wir begeben uns auf einer gutgehaltenen Landstraße nach dem etwa 4 km entfernten Kota lladja, in der manche Denkmäler von der ehemaligen Macht und Größe der jetzt vertriebenen malaischen Fürsten und von der früheren Bedeutung des Ortes als Residenz des Königs zeugen. Die Stadt breitet sich zu beiden Seiten des Atjehflusses aus. Einen malerischen Ausblick hat man von der neuen Brücke, die den Verkehr zwischen beiden Stadtteilen vermittelt. An den beiden Ufern liegen Pfahlbauhütten der Eingeborenen im Schatten der Baumkronen. Geradeaus über dem Wasser des Stromes erhebt sich in einem besonderen Stadtteil die neue Moschee, ein schönes Gebäude, das mit seinen weißen Säulen und Gesimsen und mit seiner Kuppel über die Baumkronen der Umgebung emporragt. Seit einigen Jahren schon führt von Kota Radja aus etwa 40 km weit ins Innere eine Eisenbahn nach Selimun, die lür dieses von den Holländern erst eroberte Land auch große strategische Bedeutung besitzt. Unser Schiit' legt noch an drei Punkten Atjehs an, um schließlich zur Insel Penang mit der Hauptstadt Georgetown zu steuern, an der Malakka zugekehrten Ostküste. Hier können wir nämlich ein deutsches Schiff erreichen, das uns nach Medan an der Nordostküste Sumatras bringt (mit Zuhilfenahme der Eisenbahn von Belaman an). Medan ist eine ziemlich große Stadt, der Sit/, des Sultans von Peli, des holländischen Residenten von Sumatra-Oslküste. Ihre Bedeutung hat sie erst am Ende des 19. Jahrhunderts erlangt, hauptsächlich durch eine Pflanzergesellschaft, die olme Zutun der holländischen Regierung das Land erschloß, Wege und Brücken baute, Eisenbahnen anlegte und in das schwach bevölkerte Land Tausende ausländischer, namentlich chinesischer Arbeiter einfülirte. Pie Haupterwerbsquelle bildet der Tabakbau. Pas Land, das von den Pflanzergesellschaften für den Tabakbau benutzt wird, ist Eigentum des Sultans von Peli, der es auf 100 Jahre verpachtete. Pie Zahl der Pflanzungen nimmt immer mehr zu. Auf unserer Rückfahrt nach Batavia besuchen wir noch Palembang, das malaiische Venedig. Penn auch hier liegen die öffentlichen Gebäude auf einer inselartigen Erhebung, deren Fläche über dem Hochwasserspiegel gelegen ist. Pie eigentliche Stadt aber ist auf Pfählen im Sumpfe erbaut. Pie Häuser der Eingeborenen kehren ihre Vorderseite dem Wasser zu, sie liegen dichtgedrängt zu beiden Seiten des breiten Musistromes, an den Kanälen und Flußarmen, die das niedere Sumpfland durchziehen. Zum Verkehre zur Zeit des niederen Wasserslandes dienen einzelne Straßenzüge, die die Kanäle auf Brücken überschreiten. Pie Stadt vermittelte den Verkehr des Binnenlandes mit dem Meere schon seit Jahrhunderten, bevor noch die Europäer einen Teil des Handels an sich rissen. Durch das Stromgebiet zieht sich nämlich von Ost nach West mit vielen Krümmungen eine alte Handelsstraße der Eingeborenen hin, die von Markt zu Markt bis an die östlichen Vorberge des Barisangebirgcs hinansteigt und nach dem uns schon bekannten Benkulen am indischen Ozean führt. In Batavia, das wir nun zum zweilenmale besuchen, warten wir die günstige Gelegenheit ab, um uns mit einem deutschen Pampfer durch den ganzen indischen Ozean ins mittelländische Meer bringen zu lassen. Bei dem regen Verkehre, der jetzt zwischen Deutschland und Ostasien herrscht, brauchen wir nicht lange zu warten. V. Im indischen Ozean und roten Meere.1) Nach unseren verschiedenen Kreuz- und Querfahrten bietet uns jetzt die Seereise nach Port Said eine wahre Erholung. Auf den prachtvoll eingerichteten Schiffen des „Norddeutschen Lloyd“ ist eine derartige Fahrt durch den weiten Ozean ein wahrer Genuß. Küche und Keller bieten das Beste, was man sich denken kann, Badezimmer, Salons, Bibliothek, das Deck zum ') Giesenhagen, a. a. O. — Dr. Albert Daiber: Eine Australien- und Südsee-fahrt. Leipzig, B. G. Teubner 1U02. — Otto Wachs: Arabiens Gegenwart um! Zukunft. Berlin, S. Mittler 1902. Spazierengehen, die Schiffskapelle, die ilire heiteren Weisen zum besten gibt, auserlesene gebildete Gesellschaft ermöglichen uns ein wahres Schlaraffenleben. Dazu die herrliche, großartige Schönheit des erhabenen Ozeans, mit dem wunderlichen Treiben der Delphine, fliegenden Fische u s. w. Das Schönste aber auf dem weiten Meere sind die Abende. Den Sonnenuntergang zu beschreiben, ist nahezu unmöglich. Im Augenblicke, da sich die riesige, glühende Sonnenscheibe zum Untergange anschickt, scheint sie sich auf dem Wasser plötzlich anzusaugen; die Scheibe bekommt einen Stiel, wobei sie ihre runde Form nach oben zu scheinbar einbüßt und die Gestalt eines riesigen Hutpilzes annimmt. Ein wunderbares Schauspiel! Und welche Farben-lönc entwickeln sich erst nach dem Sonnenuntergänge! Da ist das ganze Farbenspektrum mit vorherrschendem Rot-Orange-Gelb vorhanden. Welcher Glanz des übrigen tiefblauen Himmels und des Meeres, das wie Perlmutter schimmert, während die Innenflächen der Wogen wie flüssiges Gold glänzen. Nacli und nach gehen die Farben in ein tiefes Purpur über — die Nacht tritt ein. Bald erblicken wir das seit Alexander v. Humboldt so oft beschriebene und verherrlichte Kreuz des Südens und uns ganz unbekannte Sternbilder. Eigentümlich schön, orangegolden ist in den Tropen der Mond. Da steigt er empor aus den Fluten des Meeres und bald wirft sein Licht in den Wellen goldene, prachtvolle Reflexe. Die Nacht ist hier nicht dunkel, sondern nahezu durchsichtig, tiefblau. Die Wärme aber scheint einem wahren Glutofen zu entstammen. Die mit Wasserdunst gesättigte Tropennacht überzieht alles mit Feuchtigkeit, alles dampft und wir mit. Anders gestaltet sich das Schauspiel bei etwas bewegter Sec. Alles ist Schaum und Gischt. Wie Berge wälzen sich die weißgekrönten Wogen gegen das hochaufbäumende Schill' heran. Ab und zu spritzen die Wassermassen hoch empor und schlagen über Bord hinauf, jeden Unvorsichtigen ohne Gnade bis auf die Haut durchnässend. Tn der Nacht gewinnt diese Erscheinung noch größeren Reiz. Gespenstisch leuchtend, in unsicheren Umrissen schleicht es in dem Getöse aus dem nächtlichen Dunkel heran, unaufhaltsam, ohne Aufhören, um im Lichtkreise der elektrischen Deckbeleuchtung aufwallend zu zerstieben. Nach langer ununterbrochener Fahrt laufen wir endlich im Hafen von Colombo, der Hauptstadt Ceylons, ein. Das Bild der Stadt mit ihrer tropischen Umgebung ist prachtvoll: so weit das Auge reicht, wogen im Morgenwinde ganze Waldungen von Kokospalmen, die sich bis dicht ans Meer heranziehen, an dessen niederen, flachen Küsten sich die meisten Kämme der grauen anstürmenden Wogen zerstäubend brechen. Colombo selbst, eine weit ausgedehnte Stadt mit 127.000 Bewohnern, ist nur in der Nähe des Hafens dichter gebaut, hier befinden sich auch die wichtigsten öffentlichen Gebäude. Elektrische Straßenbahnen durchziehen die Stadt, die in einen europäischen und einen indischen Teil zerfällt. Die Wohnhäuser der Europäer sind vornehme Landhäuser, vom sattesten Grün und herrlicher Blumenpracht umgeben. Doch beträgt die Zahl der (meist englischen) Europäer kaum 5000, während die übrige Bevölkerung aus buddhistischen Singhalesen, Hindu, Tamilen und mohammedanischen Indo-Arabern besteht. Einen besonderen Reiz gewährt das Leben und Treiben der Singhalesen an ihren Wohnplätzen, das an Buntheit um so mehr gewinnt, als es sich in einer 2 gewissen ursprünglichen Unschuld größtenteils öffentlich abspielt. Ihre Hütten sind aus Bambus und Palmstämmen erbaut und werden von Palmenwipfeln aller Arten überragt. Auffallend ist die große Schwatzhaftigkeit der Eingeborenen. Doch wir dürfen uns nicht zu lange aufhalten, wir müssen zum Schiffe zurück, das wir nach dieser kurzen Unterbrechung sechs Tage lang nicht mehr verlassen können. Die Fahrt führt an der Malabarküste und den Lak-kadinen vorüber. Es sind Korallenbildungen, etwa 14.000, die'man in eine Anzahl von Gruppen trennt und die zum Teile bloß aus Riffen bestehen. Von hier wird die Kaurimuschel bezogen, die im hinterindischen Archipel noch heute vielfach als Scheidemünze gebraucht wird. Leuchttürme warnen die Schiffe vor der Gefährlichkeit dieser Inseln. Nach fünftägiger Seefahrt kommen wir an der Insel Sokotra vorüber, einem langgezogenen Berglande, das auf der Nordseite Sanddünen aufweist, die manchmal in den Bergeinschnitten derart hoch hinaufreichen, daß der blendend weiße Sand von weitem aussieht wie ein von oben ins Meer laufender Gletscher. Die Bevölkerung ist etwa 12.000 Seelen stark und seit 1870den Engländern untertan. -— Tags darauf gehen wir in Aden vor Anker. Bald sind wir von den kleinen Boten der Negerbuben umschwärmt, die mit Antilopenhörnern, Sägefischsägen und anderen Merkwürdigkeiten handeln, um Bakschiseh (Trinkgeld) betteln oder ihre Taucherkünsto zeigen. Diese Somalijungen sehen recht hübsch aus, ihre Haare sind bisweilen ganz blond, die Hautfarbe hellbraun, die Augen sanft, die Zähne blitzend weiß. Auch Araber und Juden kommen ans Schiff. Der Golf von Aden hat seinen Namen von dem unter dem 45° ö. L. n. Gr. im Südwesten Arabiens gelegenen Orle, der nach Suez den nächsten Landungsplatz für die großen Seeschiffe bildet. Die strategische Bedeutung des Platzes erkannten schon die Römer und ließen 24 v. Chr. es nicht nur besetzen, sondern auch befestigen, woran die bis auf den heutigen Tag erhaltenen ehrwürdigen Trümmer, wie die Überbleibsel eines die Halbinsel gegen Norden abschließenden Walles mit einem in den Felsen gehauenen, breiten und tiefen Graben zeigen. Als im 10. Jahrhundert die Araber siegreich die Welt durchzogen, war Aden die berühmteste Hafenstadt in Jemen, und 1270, so erzählt der Venetianer Marco Polo, blühte hier eine reiche Handelsstadt mit 80.000 Bewohnern und JK50 Moscheen. Seit 18;U) ist es von den Engländern zu einer unbezwinglichen Seefestung, dem „Gibraltar des indischen Ozeans“ ausgebauL, der Standort einer zahlreichen Garnison, der wichtigste Platz auf der Fahrt nach Indien. Bekanntlich haben die Engländer heuer auch das Hinterland Jemen besetzt. Der Leuchtturm der englischen und stark befestigten Felseninsel Perim weist uns den Weg durch die Straüe Bab el Mandeb. Die Fahrt durch das rote Meer ist wegen der fürchterlichen Hitze unangenehm, liegt es doch zwischen den heiLlestcn Ländern der Erdoberfläche. Diese Hitze bezeichnet das Sprichwort: Pondichery ist ein warmes Bad, Aden ein Schmelzofen, Dschidda aber die Hölle. An der arabischen Küste sehen wir Mokka, früher ein wichtiger Handelsplatz, seit Eröffnung dos Suezkanals zurückgegangen. Dann folgt Ilodeida, die westliche Eingangspforte ') Jnhnston: Geschichte der Kolonisation Afrikas durch fremde Hassen. Aus dem hnglischen von Max von Halfern. Heidelberg, Wintersehe Univeisitätsbuchhandlung, zur Provinz Jemen, dem Arabia Felix der Römer. Der wichtigste Hafenplatz der Provinz Hodschas dagegen ist Dschidda, auf einer sandigen Ebene. Der Hafen ist auf schier wunderbare Weise durch drei parallellaufende Reihen von Korallenriffen geschützt. Dschidda ist die Hafenstadt Mekkas, der Metropole des Islams, wo alljährlich Hunderttausende von Gläubigen landen, um dem Gebote des Propheten gemäß in der Kaaba ihre Andacht zu verrichten. Bald erreichen wir Suez, nachdem wir das öde und wüste Felsenplateau der Sinaihalbinsel entlang gefahren sind. Die Geschiclite des Suezkanals geht ins graue Altertum zurück. Schon der ägyptische König Sethos I. (142f> v. Chr.) begann den Bau eines Kanals zur Verbindung des Nils mit dem Meere. Dieses Werk wurde von Ramses II. vollendet. Dasselbe berichtet Herodot in seiner Geschichte (II. 158) von König Necho H., dessen Arbeit von Darius vollendet wurde. Der Portugiese Albuquerque plante die Ableitung des Nils in das rote Meer. Bonaparte ließ durch den Ingenieur Lepere Vermessungen auf dem Isthmus zum Bau eines Kanals vornehmen, in den Jahren 1820—40 war der Österreicher Negrelli in dieser Richtung tätig, bis es endlich dem Genie Lesseps’, französischem Gelde und ägyptischem Schweiße gelang, das Werk zu vollenden, trotz der großen Schwierigkeiten, die die Engländer dem Unternehmen machten. Dieselben Engländer, die den Kanal durchaus nicht bauen lassen wollten, haben ihn aber als gute Geschäftsleute in ihre Hände gebracht, sobald sie seine Wichtigkeit und Ertragsfähigkeit erkannt hatten und heimsen jetzt seinen goldenen Ertrag mit vollen Händen ein. Die Fahrt durch den Kanal ist nicht ohne Abwechslung und Reiz. Nach Westen hin sicht man über die Sanddünen des Kanalufers hinweg den großen Mensaleh-See, dessen flaches Gewässer von zahlreichen Booten mit hochaufragenden Segeln und zahllosen Wasservögeln belebt wird. Gegen Osten erstreckt sich schier endlos die Ebene von "Finch, deren gelbbrauner Sand an manchen Stellen mit einer schimmernden Salzkruste bedeckt ist. Sandwirbel steigen wie Wolken empor, wolkenähnlich erblicken wir wohl auch die merkwürdigen Gebilde der Fata morgana. In scharfem Gegensätze zu der farbenarmen Umgebung des Kanals stehen die Stationsgebäude, die in großen Zwischenräumen auftauchen und von grünen Gärten umgeben sind. Es sind die Wohnungen der europäischen Aufsichtsbeamten. Streckenweise verläuft am Westufer die Eisenbahn von Ismailia nach Suez. Endlich kommen wir in Port Said, dem alten Pelusium an. Die Stadt ist ziemlich regelmäßig gebaut und besteht im Europäerviertel aus geraden Reihen stattlicher Häuser mit Veranden und Ilolzläden. Das Straßenleben zeigt echt, morgenländisches Gepräge. Ernste bärtige Araber mit turbandecklem Haupte ziehen würdevoll gemessen ihres Weges. Braune Jungen mit Fez und Kaftan und einem Blechschild am Arm bieten ihre Dienste als Schuhputzer an. Ein ägyptischer Polizeimann fährt zu Rad an uns vorüber. Neben den barfüßigen Hafenarbeitern sitzen tiefver-schleierte Mohammedanerinnen, Augenkrankc und bettelnde Krüppel. Eine Straßenbahn, mit den merkwürdigsten Fahrgästen überfüllt, durcheilt die sonnige Straße. Der Kutscher ist barfuß, er trägt als Uniform einen leinernen Kaftan von zweifelhaftem Weiß und auf dem Haupte einen roten Fez (Abzeichen türkischer Untertanen, wie der Zopf bei den Chinesen die Abhängigkeit von den Mandschu bedeutet). Der Schaffner ist ebenso gekleidet. Auch 2* Droschken sind zu haben und Eseltreiber empfehlen ihre ReiUierc. Halbwüchsige braune Burschen wollen sich als Führer anfdrängen und stellen uns allerlei Genüsse der zweifelhaftesten Art in Aussicht. Verkäufer bieten Fächer, Straußenfedern, Streichhölzer, Photographien, Ansichtspostkarten in englischer, deutscher, französischer, italienischer Sprache zu hohen Preisen an. Vor jeder der zahlreichen Gastwirtschaften verschwendet ein dunkelfarbiger Kerl die verlockendsten Redensarten, um uns zum Eintritte zu bewegen. — Doch wir eilen wieder in den Hafen zurück, wo ein von Triest, angekommener Lloyddampfer liegt, der uns in einer zwölfstündigen Nachtfahrt nach Jaffa bringt. Hier betreten wir den Boden des heiligen Landes. VI. Im Lande Jalivehs und Jesu.1) Der Eindruck, den wir von unserer Reise durch Nord- und Ostasien empfangen haben, muß in jeder Beziehung günstig genannt werden, überall Fortschritt und Vordringen europäischer Gesittung. Anders wird der Eindruck, sobald wir Gebiete des türkischen Reiches betreten. Dem Geschichtskenner krampft es das Ilerz zusammen, wenn er die einst blühenden und reichen Landschaften Vorderasiens heute betritt und auf Schritt und Tritt dem Verfalle begegnet, den die unselige Türkenherrschaft herbeigeführt hat. In der ganzen Geschichte gibt es kein Beispiel, daß die Herrschaft eines Volkes so unheilvolle Folgen für Jahrhunderte gehabt hätte wie die türkische. Die Abendländer haben ja in verhältnismäßig kurzer Zeit die Einfälle der Hunnen, Avaren und Magyaren verwunden: Vorderasien aber leidet noch immer entsetzlich unter der verrotteten, nichtswürdigen und den Anschauungen des 20. Jahrhunderts geradezu hohnsprechenden Paschawirtschaft der Türken. In trefflicher Weise äußerte sich schon vor Jahrzehnten der Negus Theodor von Abessinien dem Missionär Flad gegenüber2): „Was sind die Engländer, was sind die Franzosen, was sind die Deutschen und Russen, was sind sie für Heiden, daß sie die Türken noch in Jerusalem dulden, daß sic diese nicht schon längst ausgefegt haben? Ja, mit dem eisernen Besen ausgefegt. Hätte Europa ein so glühendes Interesse an der heiligsten Stadt, an dem göttlichen Jerusalem wie ich, dann wäre die Stadt schon längst eine rein christliche und kein Türke dürfte hinein. Man beleidigt das Andenken des Heilands, wenn man die Ungläubigen noch immer dort duldet. Ich sage eben, die europäischen Herrscher mögen höher in der Kultur stehen als ich, aber Christen sind sie nicht. Saget mir, ich sei ein Weib oder ein Mohammedaner, wenn ich, sobald ich die Machtmittel habe, nicht nach Jerusalem gehe und die Türken zerfetze und zermalme.“ Diese fromme Entrüstung ist vollauf gerechtfertigt, wie unsere weitere Reise dartun soll. Jaffa, wo wir gelandet sind, ist allerdings trotz der Türkenherrschaft wegen der Nähe Jerusalems zu einem aufblühenden Handelsplätze herangewachsen, der jetzt schon über 12.000 Bewohner zählt. Hier besteigen wir wieder einen Eisenbahnzug, der uns auf schmalspuriger Bahn durch eine ') Paul Rohrbaeh: Im Lande Jahvehs und Jesu. Wanderungen und Wandlungen vom Hermon bis zur Wüste Juda. Tübingen und Leipzig, I. 0. 1!. Mohr, 1901. *) Baron A. v. Falken egg: Abessinien. Wissenswertes über Land und Leute der „afrikanischen Schweiz“. Berlin, Boll und Pickart, 1902. traurige, überall vuu wirtschaftlichem Verfalle zeugende Landschaft zur heiligen Stadt bringt, deren Einwohner auf etwa 41.000 geschätzt werden. Jerusalem besteht aus der inneren ummauerten Stadt, in der fast nur Morgenländer hausen, und den überwiegend europäisch angelegten, meist von Franken lind jüdischen Kolonisten bewohnten Vorstädten. Den Moslem gilt das Damaskustor auf der Nordseite, den Christen und namentlich den Fremden das Jaffator im Westen als Hauptzugang zur Stadt. Will man das Innere kurz charakterisieren, so geschieht das am einfachsten durch den Hinweis auf den neuerdings bekannt gewordenen Ausspruch, daß in diese Stadt seit Jahrtausenden Speise für viele Zehntausende von Menschen hineingekommen, aber nichts davon wieder herausgekommen ist. Der Unrat und der Schuft unzähliger Geschlechter bilden in ihrem Gemisch eine mächtige Decke, auf der die Häuser und die Menschen von heute stehen und leben. Zwei Punkte besucht jeder Fremde in Jerusalem: die heilige Grabeskirche und den Haram. Doch der Eindruck, den man von dem Treiben an und in der Grabeskirche bekommt, ist zum Teile widerwärtig. Bettler und Verkäufer von allerhand Kleinigkeiten für die Pilger sitzen an den Mauern umher oder laufen mit ihren Rosenkränzen, Bildern und Schnitzereien aus Perlmutter und Olivenholz dem Besucher nach. Die Bauwerke, die an drei Seiten den Platz umgeben, machen einen kümmerlichen, geflickten und ruinenhaften Eindruck. Gleich hinter der Kirchentür sitzen links auf einem erhöhten Podium in einer großen Mauernische die rauchenden, aber sonst sich würdig und schweigsam verhaltenden mohammedanischen Wächter. Das Amt besitzt schon lange eine Jerusalemer Familie erblich, sie hat auch die Schlüssel zur Kirche in Verwahrung. Es ist unmöglich, die Schlüssel den christlichen Bekenntnissen anzuvertrauen, die sich in den Besitz des Heiligtums teilen — Mord und Totschlag unter ihnen würden die Folge sein. Selbst die Zeit, in der die einzelnen Bekenntnisse vor den heiligen Stätten in der Kirche, wie dem Grabe Christi, dem Salbungssteinc, der Kreuz-auffindungsstelle u. s. w. ihren Gottesdienst abhalten dürfen, ist genau bestimmt, und nur zu oft muß leider der türkische Säbel eiligreifen, um den Frieden besonders zwischen den morgenländischen Christen herzustellen. Mit einer gewissen Trauer im Herzen wenden wir uns daher ab und suchen den Haram auf. Dazu bedarf es einer besonderen Erlaubnis der türkischen Behörden. Erst seit fünfzig Jahren ist es Christen gestattet, diesen heiligen Platz zu betreten, auf dem gegen Ende des VI. Jahrhunderts ein Prachtbau errichtet wurde, der noch heute alles, was es in Jerusalem gibt, weit in den Schalten stellt. Der Haram ist der Platz, auf dem vor den Tagen Davids bis zur Zerstörung Jerusalems durch die Römer der große Allar und der Tempel Jahvehs gestanden sind: zuerst der Bau Salomos, dann das Heiligtum der Zeit nach der Verbannung und endlich der Tempel des Königs Herodes. Wir betreten den Haram von Westen her durch das Tor der Baumwollenhändler. Vor dem Betreten des 1 Ieiligtums müssen die Schuhe ausgezogen oder durch bereitstehende kultischreine Überschuhe überdeckt werden. Der Mohammedaner läßt seine Schuhe draußen stehen, sobald er eine Moschee oder einen geweihten Platz betritt. Die Moschee selbst ist ein merkwürdiges Beispiel von Verbindung byzantinischer und arabischer Baukunst. Das Innere macht einen großartigen Eindruck durch den doppelten Bing prächtiger Säulen und maje- stäLischer Pfeiler um den kreisförmigen innersten Raum herum, da die Säu-lenschäfte durchwegs aus verschiedenfarbigem edelstem Marmor sind. Diese Schönheit tritt aber noch zurück hinter den herrlichen Mosaiken der Wände und der beiden Mauerringe, die, von Bögen durchbrochen, auf den zwei Säulenkreisen ruhen. Der innere Ring bildet zugleich einen hohen Trommeluntersatz für die Kuppel. Würdig schließt sich daran die leuchtende Farbenpracht der bunten Fenster. Doch wenden wir uns ab davon, scheiden wir von der heiligen Stadt Jerusalem, die so gemischte Gefühle in uns erweckt, um Nazareth, der eigentlichen Stadt Jesu, einen Besuch abzustatten. Das Reisen im Inneren Palästinas ist bei den schlechten Straßen, dem Mangel an Unterkunft, der Schwierigkeit, Lebensmittel zu beschaffen, sehr schwer. Wir fahren also nach Jaffa zurück und besteigen dort wieder ein Schiff, das uns längs der Küste nach Akka bringt. Welche stolze Erinnerungen aus der Zeit der Kreuzzüge erweckt dieser jetzt gänzlich herabgekommene Hafenplatz! Mit größter Mühe finden wir äußerst notdürftige Unterkunft, verschaffen uns Pferde und Führer, um unter unsäglichen Anstrengungen und Entbehrungen den Ritt in das Innere zu unternehmen. Es dunkelt bereits stark, als wir den letzten Hügelrücken vor Nazareth erreichen und von der Höhe auf die vielen Lichter der Stadt herabsehen. Man erkennt noch gerade die Lage in einem länglichen Talkessel, der Ausgänge nach Osten und Westen hat und dessen nördliche Wand bedeutend höher ansteigt als die übrigen Seiten. Die heutige Stadt liegt last ganz auf dem Grunde der Senkung, während sich die alle wahrscheinlich den Abhang nach Norden, vielleicht bis zum Gipfel hinaufgezogen hat, da im Lukasevangelium ausdrücklich von dem Berge die Rede ist, auf dem die Stadt gebaut war. Um zu dem deutschen Gasthause in Nazareth zu gelangen, muß man durch den ganzen Ort bis ans äußerste Westende reiten. .Unterwegs kommen wir am Ain Mirjam, der Marienquelle, vorüber. Eine Menge Frauen holen Wasser und zanken laut. Es isL die einzige Quelle aus alter Zeit, die in dem Städtchen sprudelt; von ihrem Wasser haben Josef, Maria und Jesus getrunken; an ihr hat Maria Tag für Tag mit ihrem Krug gestanden. Die Bewohner Nazareths gelten alle als Hitzköpfe, die Frauen stehen im Rufe der Schönheit. Doch wir vermeiden den Verkehr soviel als möglich, um nicht die heilige Stimmung zu verlieren über dem widerwärtigen Gewerbe, das an jeder Straßenecke und in jedem Ilofraume mit den aberwitzigsten Lügen über „Heiliges“ aus der Zeit Jesu getrieben wird. Es ist unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit hier auf die Leute spekuliert wird, die nicht alle werden. Man zeigt die Verkündigungskapelle mit der Gabriels- und Mariensäule, wo der Engel Gabriel und Maria bei der Verkündigung der Geburt Jesu gestanden sind. Der Altar dahinter trägt die Inschrift: Verbum earo hie factum est. Außerdem gibt es den mit Marmor überkleideten Felsen zu sehen, auf dem bis zum 10. Mai 125)1 das Haus Marias gestanden hat. An diesem Tage hätten es, nach der gewöhnlichen Überlieferung, Engel weggetragen, erst nach Dalmatien, dann nach Loretto bei Ankona. Man kann sich auch die Küche Marias, die Werkstätte Josefs, nebst llobelspähnen von seiner Arbeit und den steinernen Tisch Christi zeigen lassen, an dem er mit seinen Jüngern vor und nach der Auferstehung gegessen hat. — Die Unterkunft im deutschen Gasthause ist gut. Gerade über ihm erhebt sich der Dschebel el Sich, der höchste Borg in der unmittelbaren Nähe Nazareths. Es ist ein heiüer Weg da hinauf in der brennenden Vormittagssonne. Wenn inan oben ist, hat man einen schönen Ausblick auf die langgestreckte Stadt mit ihren vielen Türmen und Minarcten; den Abhang bedecken meist Gartengrundstücke, von Kaktushecken und Mauern eingefaßt. Nach Norden und Nordwesten sieht man das Meer zwischen Akkon und Haifa, die Ruinen von Sepphoris, der alten Hauptstadt Galiläas, dahinter die mannigfaltigen Formen des obergaliläi-sclien Hochlandes. Nach Süden erscheint die Landschaft nicht so mannigfaltig, aber eine Menge geschichtlich denkwürdiger Punkte sind sichtbar: Der Berg Tabor, Nain und Endor, Megiddo und das Feld der Deboraschlachl, der Karmel und das Tal des Kison. Wir scheiden auch von Nazareth mit sehr gemischten Gefühlen. Von einer inneren Befriedigung kann nicht die Rede sein. Wir mieten uns jetzt einen Wagen, ein ziemlich bedenkliches Gefährt, die Pferde noch bedenklicher und der Kutscher am allerbedenklichsten. Doch wir müssen unter allen Umständen vorwärts, um einen Hafen zu erreichen. Die Landschaft ist öde und kahl, die Sonne brennt entsetzlich hernieder — doch alles nimmt ein Ende: SnXarra, SiiXamt rufen auch wir mit den Zehntausend Xenophons und schiffen uns auf einem bequemen Dampfer ein, um sobald als möglich, Mersina im alten Gilicien zu erreichen. Von hier aus steht uns noch eine anstrengende, aber außerordentlich lohnende Landreise bevor, wenn wir Asien ganz umwandern wollen. VII. Über die cilicischen Pässe nach Armenien und Kaukasien.1) ln Mersina gibt es zwei Hotels und einen großen Chan. Wir wählen diesen mit all seinen unverfälschten morgenländischen Eigentümlichkeiten, dem zweifelhaften Gemenge von Schmutz und Europasurrogaten. Wir besuchen dann die Ruinen von Pompeiopolis. Lange bevor wir sie erreichen, kommen wir an einer Menge antiker Trümmer vorüber und gelangen bald zur Säulenstratie. Es hat hier eine ungeheure Verwüstung stattgefunden, ganz Mersina und das gegenüberliegende Alesandretta sind aus den Quadern von Pompeiopolis erbaut. Die Säulenstratie ist noch immer großartig, wenn sie auch nicht von von einem besonders hoch entwickelten Kunstgeschmacke Zeugnis ablegt. An verschiedenen Punkten des alten Stadtgebietes erhebt sich der Schutt zu hohen Hügeln, in denen wohl Überreste von Tempeln und Palästen begraben sind. — Zur Fortsetzung der Reise über den Taurus benutzen wir einen Wagen, den wir nach einiger Mühe glücklich aullreiben. Mit diesem fahren wir über die berühmten cilicischen Pässe ins unwirtliche Innere. In den eigentlichen Pylen halten wir. Furchtbar zerklüftete Felswände steigen vom tiefen Grunde eines engen Spaltes, auf dessen Boden ein Wildwasser südwärts stürzt, auf beiden Seiten zu schwindelnder Höhe empor. Unten ist die Schlucht nur einige Meter breit und bietet von Natur neben dein Flusse überhaupt keinen Durchgang weiter, aber auf der rechten Seite ist vom Grunde des Gewässers auf eine Art Damm aus ungeheuren Steinblöcken in die Höhe getürmt und die so geschaffene Grundlage für den Weg hat man durch Sprengen des Gesteins in den Felsen hinein so weit verbreitert, ') l’aul Holirbaeh: Vom K;uik;isus zum Mittelmeer. Leipzig u. Berlin, 13. li. Teubner, I1I03. dal? ein Wagen hindurclil'ahi'en kann. Ein großer Teil dieses Straßenbaues ist all, anderes erst in diesem Jahrhundert neu hergestellt. An der engsten Stelle ist die Straße ganz in die Felswand hineingehauen. Hier steht noch ein römischer Meilenstein von Manneshöhe, daneben mehrere verwitterte Denksteine mit ganz unleserlich gewordener, anscheinend griechischer Schrift. Hier liegt die heutige Straße noch genau an Stelle der allen; wie man heule an die Inschriften herantritt, so tat man es auch vor zweitausend Jahren, auf dasselbe Stück Boden haben buchstäblich die Füße aller Vorüberziehenden getreten, seil ein Weg hier überhaupt gebahnt ist. Was haben aber auch diese Felsen alles gesehen ! Lange bevor Salomo den Tempel erbaute, drangen die Ghattistämme hieraus Kleinasien nach Gilicien und Syrien vor, fünl Jahrhunderte später zogen die Assyrer nach Kleinasien, Cyrus der Jüngere, Alexander der Große, Gicero, Marcus Antonius, Julianus Apostata, Friedrich Barbarossa — sie alle sind diese Straße gezogen und haben sie zu einer weltgeschichtlich bedeutsamen gemacht. Wir verfolgen die Straße ins Innere weiter und bewundern die rauhe, aber doch einzig schöne Gebirgswelt und gelangen nach Bor, das Dana Xenophons, das Tyana der Römerzeit. Welche Fülle geschichtlicher Erinnerungen knüpft sich auch an diese Stelle! Nun wird unsere Fahrt etwas einförmiger: weit und breit eine öde, von Hügeln begrenzte Ebene, nur in der Ferne erblicken wir den gewaltigen Vulkan Erdjas, den Argäus der Alten, der mit seinen 3850 m Höhe die höchste Erhebung Kleinasiens darstellt. In der Nähe erreichen wir das alle Cäsarea. Die Stadt selbst hat innen eine Zitadelle mit hohen Mauern aus byzantinisch-arabischer Zeit. Weit draußen im Blachfeld stehen einige spärliche Ruinen von Kirchen aus der Zeit der Blüte des morgcnländischen Christentums unter dem großen Kirchenlehrer und Metropoliten Basilius von Cäsarea, dem Zeitgenossen des Arius und Athanasius im 4. Jahrhunderte n. Chr. Damals soll die Stadt 400.000 Einwohner gehabt haben, mehr als zehnmal soviel wie heute. Nacb dreitägiger Fahrt erreichen wir Siwas und kommen in die öde und unfruchtbare Gegend des oberen Kisil Irmak, des alten Halis, dann geht es weiter nach Malatia, das in den assyrischen Königsinschriften Milid, in der hellenistischen und römischen Zeit Melitene heißt. Nach mühseliger, anstrengender Fahrt ereichen wir Mesereh, die Zwillingsstadt des alten, hoch oben auf den Felsen thronenden Karkathiokerta, das heute Charput heißt. Mesereh liegt in Grün gebettet in einer weiten fruchtbaren Ebene und ist die Hauptstadt des Wilajets. Hier ist ein großes von Deutschen geleitetes Waisenhaus für armenische Kinder, die bei den Metzeleien der letzten Jahre ihre Ernährer verloren haben; der Leiter ist ein einstiger schwäbischer Volksschullehrer, der uns gastlich aufnimmt. An Mesereh geht die große Reichsstraße von Samsun am schwarzen Meere nach Bagdad vorüber: Samsun, Siwas, Malatia, Charput, Diarbekir sind ihre Hauptstationen. Doch die Fahrerei nimmt jetzt, da wir an den oberen Euphrat gelangen, ein Ende, jetzt heißt cs Gäule mieten und reiten, auf der Reise lernt man alles. Die Landschaft wird immer großartiger, namentlich in der Nähe von Palu. Plötzlich stehen wir am Rande eines steilen Abgrundes und sehen in einen Liefen breiten Spalt hinab, von dessen Grunde das helle Band eines großen Flusses heraufblinkt, das ist die Schlucht des Euphrat. Aus ihrer Tiefe erhebt sich der mächtige Basallfelsen — ein Turm, von allen Seiten frei dastehend, mit senkrecht abstürzenden Wänden. Drüben bauen sich in der Ferne die großartigen Taurusketten prachtvoll auf. Die untergehende Sonne scheint voll in die tiefe Felsenklult hinein und läßt das buntfarbige Gestein der Wände in mehreren Regenbogenfarben leuchten. Vom tiefen Grunde herauf glitzert der Euphrat, über den sich eine lange steinerne Brücke, auf schönen Spitzbogen ruhend, spannt. Vom Strome aufsteigend erfüllt die graue Häusermasse einer großen Stadt den Talboden und strebt am Fuße des steilen Abhangs aufwärts, doch sieht man zuerst nur einen Teil; die Fortsetzung birgt sich auf der anderen Seite des mächtigen dunkelbraunen Felsens. Wie die Stufen eines Amphitheaters für Giganten steigen die Ketten des Hochgebirges hart gegenüber auf. Die unterste erhebt sich vom Boden der Euphratschlucht bis zu einer unseren diesseitigen Talrand nur wenig überragenden Höhe; dann aber baut sich dahinter ein Riesenwall nach dem ändern bis zur Alpenhöhe gen Himmel, so daß immer der Kamm des nächstfolgenden über dem vorderen sichtbar wird. Das ganze Gebirge starrt von schroffen Zacken, Graten und Klippen, in furchtbarer Steilheit türmen sich die Felswände übereinander, alles glüht, von den letzten vollen Sonnenstrahlen übergossen, in roten, violetten, blauen, purpurnen und braunen Tönen zum durchsichtigen blauen, im Westen ins Rosenfarbene 'übergehenden Himmel empor. Hieher gehörte ein wissenschaftlich gebildeter Geologe, denn in geographischer Beziehung ist dieses Gebiet noch so gut wie unerforscht.1) Die ungeheure Kluft mit den zahlreichen von allen Seiten in sie einmündenden, tief aus dem Innern der Taurusketten hervorkonnnenden Seitenschluchten bildet offenbar einen geologischen Aufschluß ersten Ranges. Der Weg weiter über Goiga und Zoka nach Tschewlik ist abscheulich, eine Steinwüste schlimmster Art, an dem selbst unsere Reittiere, an die Strapazen gewohnt, wiederholt zu Falle kommen. Am Kloster Surp Kargpet vorüber dringen wir dann in Innerarmenien ein. Der Boden ist erdig und von zahllosen Trockenheitsrissen durchsetzt; so tief man in die Spalte hineinsehen kann, ist es der fruchtbarste Ackerboden, aber nicht der zwanzigste Teil ist angebaut. Wir sind in einer der unbekanntesten Gegenden Vorderasiens, selbst auf den besten Karten ist der Lauf des Euphrat nur durch Punkte angedeutet, ln der „Anabasis“ heißt es lakonisch nach dem Übergange über den Fluß: „— Hierauf marschierten sie drei Tagreisen weit durch öde Gegenden am Euphrat“. Wir nähern uns dann der großen Ebene von Musch, die sich in früheren Zeiten wahrscheinlich zum jetzigen Wansee fortgesetzt hat. Das Aufsteigen des Vulkans Nimrud Dagli und die aus ihm hervorgekommenen Lavamassen haben die früher zusammenhängende große Ebene in zwei Becken geteilt und der abgedämmte, größere östliche Teil ist im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt worden. Von der starken Bevölkerung und den vielen reichen Dörfern, in denen es sich die Griechen nach Xenophons Schilderung Wohlergehen ließen, ist kaum noch ein Schatten vorhanden. Dunkel und trübe schleicht der Teleboas durch eine unaugebaute Steppe; nur an den Rändern der Ebene, wo ein Seitental von Süden oder Norden her sich öffnet, sieht ') Leider ist mir die ausgezeichnete Abhandlung von Dr. Franz Schaffer, Geologische Forschungsreisen im südöstlichen Kleinasien (Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, Band 1(1, Nr. 1—1) zu spat bekannt geworden, um noch verwertet zu werden. man in langen Abständen spärliche grüne Baumgruppen vereinzelte Dörfer bezeichnen. Dennoch ist der Boden von geradezu üppiger Fruchtbarkeit, wie der prachtvolle Weizen zeigt, der auf den Dreschtennen aufgeschüttet liegt. — Am Ostende des Sees von Wan steigt eine Hochebene 150—200 m an. Sie heißt Bahwa, von ihr fließt das Wasser nach drei verschiedenen Richtungen ab: zum See, zum Euphrat und zum Tigris. Von liier bis zum Wansee reiten wir durch eine völlige Einöde, die teils mit braunem und rotem Grase, teils mit Eichengestrüpp bewachsen ist, das eine ungeheure Menge von Galläpfeln trägt, dann geht es wieder aufwärts. Hat man die Höhe erreicht, so hat man einen wunderbaren Ausblick auf den See, das „Meer von Wan“, wie die Armenier den majestätischen Wasserspiegel nennen, der den Genfersee siebenmal an Größe überragt. Mächtige Bergmassen umgeben ihn, alle überragend steigt am Westufer der Sipan-Dagh mit seinem breiten schneegekrönten Haupte empor. Hier sind wir im Herzen Armeniens, in der alten Landschaft Vaspurakan, der sagenhaften Heimat der Semiramis. Im Süden und Westen des Sees fällt das Gebirge schroff zum Wasserspiegel ab; auf der Nordseile und einem Teile des Ostufers bleiben Küstenebenen von mäßiger Ausdehnung zwischen den Bergen und der Uferlinie frei, auf denen die Ansiedlungen gelegen* sind. Unser Ritt führt uns dann über den Gamespipaß zur Karawanenstraße, die von Erserum und Trapezunt nach Täbris geht, während Bajasid etwas nördlich abseits liegt. Eine ungeheure Menge Karneole zieht majestätisch an uns vorüber, eine echt orientalische Erscheinung. Die weite menschenleere Sumpfebene von Bajasid bietet ein Bild völliger Öde und wird von schroffen, kahlen Gebirgswänden abgeschlossen. Hier erblicken wir auch schon den hoch und frei emporragenden ungeheuren Schneegipfel des Ararat, von einzelnen grauen Wolken umzogen. Er heißt eigentlich Massis, doch wurde der Name der Landschaft Ararat auf ihn übertragen. Wir haben unterdessen das türkische Gebiet verlassen und durchreisen das russische Armenien. Wir statten dem einsamen Kloster Etschmiadsin einen Besuch ab, wo der Patriarch der armenischen Kirche seinen Sitz hat. Bis nach Eriwan hin ist die Araxesebenc völlig flach und mit jungen Anschwemmungen bedeckt; sie bildet den Boden eines alten Seebeckens, das sich in der Vorzeit bis an die heutige Stromenge von Dschulfä erstreckte, wo sich der Araxes in einer engen und tiefen Kluft einen Weg durch gewaltige Basaltmauern hindurch genagt hat. Diese vulkanischen Massen bilden vor dem Slromdurch-brucho einen mächtigen Querdamm, der die Wasser des Flußes bis weit hinter Eriwan aufstaut. Wir haben unterdessen die Reitpferde mit der Postkutsche vertauscht, die uns von Eriwan nach Akstafä bringt, wo die Eisenbalm nach Tiflis beginnt. Hier herrscht eine ungeheure llilze. Den llauplreiz der Stadt bildet der Bazar mit seinem bunten Treiben. Von Tillis nach Wladikawkas geht die Straße über den Kaukasus durch eine großartig schöne Gebirgslandschaft, die von dem mächtigen Schneegipfel des Kasbek überragt wird. Die Großartigkeit und Schönheit des Weges steigert sich von Strecke zu Strecke. Wir erreichen endlich Wladikawkas, wo wir unsere asiatische Reise beendigen, ln ununterbrochener Eisenbahn fahrt können wir jetzt der Heimat zueilen. J ah resbericht. I. Personalstand, Fächer- und Stundenverteilung. A. Lehrkörper. 1. Julius Gtowacki, Direktor der VI. Hangsklasse, Mitglied des k. k. st.La.ndesscliulriil.es, Mitglied der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, lehrte Mathematik in IV. A, philosophische Propädeutik in VIII. 5 Stunden. 2. An ton Dolar, Doktor der Philosophie, wirklicher Lehrer, dem k. k. Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung zugewiesen. ;{. Josef Holzer, Professor der VIII. Hangsklasse, Hilfskraft des Direktors, Kustos der Lehrerbibliotliek und der archäologischen Sammlung, Ordinarius der 111. A, lehrte Latein in III. A und VII., Griechisch in 111. A und Kalligraphie. IS Stunden. 4. Franz Horak, l’rofessor der VII. Hangsklasse, Kustos der geographisch-historischen und der numismatischen Sammlung, Ordinarius der VI. Klasse, lehrte Geographie und Geschichte in II. B, III. B, IV. li, VI. und VIII. 18 Stunden. 5. Franz J e r o v š e k, Professor der VIII. Hangsklasse, Ordinarius der I. B, lehrte Latein in 1. B und VIII., Slovenisch in 1. A und 1! und Stenographie im 1. und 2. Kurse. 20 Stunden. (i. Jakob KavčiC, Professor, Exhortator, lehrte Heligionslehre in I. B bis IV. B, Slovenisch für Slovenen in II. A und B und für Deutsche im III. Kurse, l.'i Stunden. 7. Johann Koäan, Professor der VII1. Hangsklasse, Kustos der Unterstützungsvereins-Bibliothck, Ordinarius der 11. B, lehrte Latein in II. B, Griechisch in VIII., Slovenisch lür Slovenen in VII. und VIII. und für Deutsche im IV. Kurse. 1!) Stunden. 8. Blasius Matek, Professor der VIII. Hangsklasse, Ordinarius der VIII., lehrte Mathematik in II. B, III. B, IV. B, VI. und VIII., Physik in IV. B und VIII. 20 Stunden. Anton Medved, Doktor der Theologie und Philosophie, Professor, Exhortator, Kustos der Paramenten-Sammlung, lehrte Heligionslehre in 1. A bis IV. A und V. bis VIII. 10 Stunden. 10. Franz Xaver Metzler, Professor der VIII. Bangsklasse, Ordinarius der 11. A, lehrte Latein in II. A, Deutsch in 11. A, VI. und VIII. 18 Stunden. 11. Julius Miklau, Professor der VIII. Hangsklasse, Ordinarius der V., lehrte Deutsch in V., Geographie uud Geschichte in 11. A, 111. A, IV. A, V. und VII., steiermärkische Geschichte in IV. A und B. 22 Stunden. 12. Ignaz Pokorn, Professor der VIII. Hangsklasse, Ordinarius der IV. B, lehrte Latein in IV. B, Griechisch in VI. und VII., Slovenisch in V. 17 Stunden. 13. Leopold Poljanec, Doktor der Philosophie, Professor, Kustos des nalurhislorischen Kabinettes, lehrte Naturgeschichte in I. A und B, II. A und B, III. A uud li, V. und VI., Physik in III. A und B und IV. A. 11) Stunden. 11. Karl Verstovšek, Professor, Kustos der II. Abtheilung der Schillerbibliothek, Ordinarius in 111. I!, lehrte Latein in III. 1! und V., Griechisch in 111. 1!, Slovenisch in VI. l'J Stunden. 15. Friedrich Vogl, Doktor der Philosophie, Professor der VIII. Hangsklasse, Ordinarius in der IV. A, lehrte Latein in IV. A und VI., Griechisch in V., philosophische Propädeutik in VII. 1!) Stunden. 1(1. Edmund Wiessner, Doktor der Philosophie, wirklicher Lehrer, Kustos derProgrannn-samtnlung, Ordinarius der 1. A, lehrte Latein in 1. A, Deutsch in 1. A, IV, A und VII. 18 Stunden. 17. Karl Zahlbruckner, Professor, Kustos des physikalischen Kabinettes, Ordinarius der VII., lehrte Mathematik in 1. A, II. A, III. A, V. und VII., Physik in VII. 1!) Stunden. 18. Lukas Brolili, suppliercnder Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in I. B, Slovenisch für Slovenen in III. A uud B, IV. A und B und für Deutsche im l. und II. Kurse, Geographie in I. B, Mathematik iu I. li. 18 Stunden. 19. Max Halfter, supplierender Turnlehrer, Jugendspielleiler, Kustos der Jugendspielsammlung, lehrte den obligaten Turnunterricht in allen Klassen und Parallelen. 24 Stunden. 20. Leopold Koprivšek, k. k. Gymnasial-IVofessor i. H., Aushilfslehrer, lehrte Griechisch in IV. A und B. 8 Stunden. 21. Franz Weisl, supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in II. B, III. A, 111. li und IV. li, Geographie in 1. A. l(i Stunden. 22. Johann Dutz, Doktor der Philosophie, Professor an der k. k. Staatsrealschule iu Marburg, Nebenlehrer, lehrte Französisch im II. Kurse. 2 Stunden. 2.‘i. Al l hur Hesse, Professor an der k. k. Staatsrealschule in Marburg, Nebcnlehrer, Kustos der Lehrmittelsammlung für den Zeichenunterricht, lehrte Zeichnen in ;i Abteilungen. 7 Stunden. 21. Hudolf Wagner, Dom- und Stadtplarrorganisl, geprüfter Lehrer für Gesang an Mittelschulen, Nebcnlehrer, lehrte Gesang in .'i Abteilungen. 5 Stunden. B. Diener. Johann Lau pal, k. k. Schuldiener. —- Friedrich Sorko, Aushilfsdiener. II. Schüler-Verzeichnis. I. Klasse A (28). At%ler Frau/. Bergles Heinrich Berstovšek Leo Blau Johann Eckrieder Aiois Ferrari-Ochieppo Norbert, Grat v. Füllekruß Hugo Gantar Jakob Gselman Adolf Habjantschek Josef llambroš Franz Holzer Ludwig Jantschitseh Anton Knappek Josef Labes Adolf Moser Friedrich Pogačnik Franz Sölch Max Sollys Erwin Sorec Karl Stegenšek Josef Stergar Alfons Tanko Paul Thnlnnann Walter Triehnik Max VVantur Maximilian Wrcsnig Ferdinand Zwenkl Johann. I. Klasse B (5!)). Bregant Viktor (laf Franz Gouč Albert FeuS Franz Firbas Stanko Gomzi Alois Goričan Alois Heric Alois Heric Josef Horvat Ernest Hrastnik Franz Hren Wilhelm Ješovnik Maximilian Kaisersherger Leo Klasinc Anton Klemenčič Jakob Kmet Hermann Kocmut Karl Kocjan Vinzenz Kolar Franz Kosi Alois 1. Kosi Alois II. Kotnik Homan Kozar Martin Krajnc Alois Kraner Josef Krepek Fianz Kurent Julius Lah Anton LaLShacher Franz Lendovšek Bogdan Leme/. Milan Letonja Johann Lorber Josef Madile Johann Majcen Gabriel Matek Fran/, Matevžič Anion Molan M ax Novak Cyrill Planinšek Josef Presker Emil Kep Markus Bibič Johann Robar Franz Safošnik Jakob Semič Valentin Skvarča Johann Somrek Anton Slrižič Franz Sternad Friedrich Supanič Johann Svetina Anton Šlik Alois Starnberger Franz Teraš Martin Weber Franz Zadravec Matthäus Žibrat Franz. II. Klasse A (34). Banealari Leo Berenreither Johann Bobič Cyrill Bralanič Fran/. Drofenik Friedrich Golob Ernest Gregorek Johann Gugel Wilhelm Hani Josef Hofbauer Arnold Höfel Rudolf • Holzer Wilhelm Jäger Alois Jäger Heinrich Jaklin Maximilian Jonas Johann Kramberger Karl Kura/.ija Franz Lorber Johann Mayer Karl Miklau Friedrich Neschmach Franz Nestroy Johann Paulič Albin Regoršek Karl Sandennan Josef Schaut/. Franz Scherneth Johann Schuster Kurt Stossier Franz Šuligoj Johann Verstovšek Johann * Wallner Johann Zweifler Augustin. II. Klasse B (52). Amalielli Peter Amon Johann Beberič Alois Cuš Jakob Fras Franz Fürst Franz Gnus Kasimir Gobec Alois Gorišek Friedrich Herzog Ferdinand Holcman Paul Holcman Vinzenz Hren Josef Ivanšek Franz Jager Johann Klobasa Andreas Klobučar Robert Kokole Josef Koroša Johann Korošak Roman Leskošek Karl Lobnik Franz Lukman Franz Marin Willibald Marinič Franz Mešiček Johann Močnik Vinzenz Nerat Mirko Oštir Karl Otorepec Adalbert Peršuh Anton Plohl Peter Rakovič Franz Rezman Alois Rihtarič Peter Slavič Johann Smole Maximilian Spemlia Johann Šibert Johann Žnuderl Stanislaus Toplak Franz Turnšek Franz Veble Franz Verlies Josef Vesenjak Paul Voršič Alois Vrabelj Franz Zajc Josef Zdolšek Jakob Zelenko Franz Zorjan Johann Zorko Johann. III. Klasse A (30). Badl Otto Celan Valentin Frisch Hermann Glavič Baimund Janžek Leo Katrnoška Karl Korže Norbert Kra inc Johann Lehmann M., Edl. v. Morocutli Anton Nemanilsch Günther Orlner Anlon Petrovič Hans 1’liheršek Rudolf Bak Ferdinand Beismaun Albin Boškar Josef Samlicki Karl Sii k Thomas Smola Budolf Sölch Georg Solak Karl Srebre Bogomir Stettinger Bruno Verderber Othniar Vetter Eduard Vielberth Wilhelm Wallner Adolf VVantur Adolf Wresnig Franz. III. Klasse B (47). Bratina Anton Cilenšek Johann Coretti Kornelius Guček Ernest Cuš Alois Gabron Karl Gašper Martin Glančnik Karl llajšek Johann Hlebce Josef Horvat Anlon Ivane Karl Jazbinšok Franz Kislinger Budolf Kokot Ludwig Kolte rer Franz Korošak Franz Koser Johann Lepej Cyrill Majci ■n Josef Majcen Stanko Medik Matthias Merslavič Johann Meznarič Matthias Murko Budolf Paulšek Karl Pernat Anton Poček Joba n Polič Martin Postrak Markus Sagadin Anion Spenili August Stegenšek Franz Štiglic Fran/. Šarli Job ann Šegula Martin šenekar Budolf Toplak Johann Trinkaus Johann Valenti Franz Vavroli Miroslav Vešnik Ferdinand Vuga Josef VVerdnik Johann Zavrnik Kranz Žepič Ludwig Žmavc Josef. IV. Klasse A (10+’). Hergor Ewald Hrovat Anton Koroschetz Hubert Kos/. Josef Matasiö Peter Mitterer August Nestroy Ferdinand Kaunicher Albert Schmidi Allred Schmidi Karl Srebre Egon Stergar Wilhelm Viher Friedrich Weisser Felix Wresnig Konrad Wurzinger Johann. Werner v.Hohenstrcit. Erwin (Privatist). IV. Klasse B (37). Cede Anton Čuček Franz Dobnik Stephan Ferenčak Johann Gorišek Johann Grobelnik Ludwig llohnjec Franz Hojnik Franz Ivanuš Valentin Ješovnik Felix Jurečko Johann Kaučič Josef Kostanjevec Franz Košan Johann Kovačič Alois Krajnc Johann Krajnc Markus Moric Maximilian l’irkmaier Othmar Potočnik Josef Hajh Friedrich Steinlelser Franz Škrobar Johann Šlibar Franz Tašner Josef Terstenjak Alois Umek Michael Veršič Alois Volauäek Josef Vovčič Johann Vrabl Nikolaus Weixl Bruno Zagoršak Franz. Zavodnik Albert Zekar Franz Zivortnik Paul Žunkovič Johann. V. Klasse (4(5). Atzler Holand Karton Leo Baš Johann Uoezio Leonhard Brunc'ko Leonhard Cajnko Odon Crnčič Bupreclit Cuš Martin Ferk Franz Geratič Adolf Hržič Augustin Kink Fortunat Klobasa Johann Kniely Konrad Koprivnik Vojteh Koser Ludwig Laßbacher Anton Minafik Franz Moritsch Max Napotnik Josef Novak Josef Novak Ludwig Osterc Franz Paulič Franz Pogruic Maximilian Pollak Josef Potočnik Anton Bakovec Alois Beismann Josef Schmid Alexander Schmiderer Johann Sieber Friedrich Slana Franz Sok Anton Supančič Josef Škofič Markus Šoba Alois Šumenjak Alois Trstenjak Karl Veble Andreas Veraniö Anton Vielberth Waldemar Voit Viktor Zagoda Josef Zhuberv. Okrog Kuno Zorjan Johann. VI. Klasse (52+*). Barbič Michael Borko Jakob Deržič Johann Dušej Karl Gala Michael Goll Ernst Gottseheber Fried r. Grilc Josef Grögl Ferdinand Hofmann Karl Ilešič Georg Jarli Franz Jančič Johann Jehart Gustav Jevnik Franz Jurko Viktor Kolarič Karl Koren Franz Kosi Franz Kranjc Karl Kren Franz Križan Ferdinand Kuhar Anton Lešničar Johann Lešnik Alois Pavlič Bogumil Pavlič Peter Petrovič Anton Petrovič Friedrich Pinter Josef Plöckinger Franz Polak Franz Pučnik Josef Baišp Johann Hop Franz Rožman Franz Schmidt Alfred Senekovič Johann Sok Wenzel Stajnko Michael Stettinger Gottfried Sulkowski L., Fürst Šalamun Franz Šegula Budolf Šiško Heinrich Škof Franz Toplak Franz Weixl Eduard Würnsberger Elias Wurzinger Josef Zavodnik Franz Žižek Johann. Wern er v. Hohenst rei t Herbert (Privatist). VII. Klasse (40). Atelšek Johann Bogovič Johann umak Ludwig Finžgar Johann Gaber Emil Gaberc Martin Glonar Josef Goričan Anton Goschenhofer Boberl Haberleitner Odilo Kartin Herbert Kokosehinegg Josef Koropec Richard Koscliell Othmar Lah Franz Leber Franz Leskošek Johann Liebisch Alfred Mayr Alois Muni Alois Munda August Ostermann Viktor Pažon Konrad l’ilch Johann Pirnat Josef Podpečan Barlhol. Požegar Benno Rajer Wilhelm Ranipre Franz Robar Franz Schetina Viktor Schigerl Heinrich Sobotka Franz Širec Johann Toplak Josef Vrečko Friedrich Vtičar Anton Weiß Josef Ziesel Eduard Zorjan Matthias. VIII. Klasse (.'i0). Bukovšek Anton Clokl Gustav Dolinšek Eduard Eichelberger Peter Filčič Franz Fludernik Ignaz Furman Franz Glančnik Paul Hollmüllner Julius Jurhar Martin Kostrevc Josef Kramberger Marlin Kristovič Michael Lipša Franz Mravljak Franz Pestevšek Karl Prekoršek Johann Batej Friedrich liauter Matthias Sagaj Markus Schreiner Heinrich Smola Anton Stihler Michael Stichler Arthur Štuhec Anton Šeško Konrad Teisinger Maximilian Tribnik Karl Turnšek Viktor Vedečnik Johann. III. Lehr-A. Obligat« Klasse, I. A & I! II. A & I! III. A & I! IV. A & H stun- Relinions- (lon-'/.ali!. lehre. 27 28 28 2!) 2 Stunden. I. u. II. Hauptstück des großen Katechismus und die Lehre vom 2., 3. und 4. Sakrament. 2 Stunden. Das Wichtigere aus der katholischen Liturgik. Wiederholung der Glaubenslehre u. Neubehandlung des lil. u. IV. Hauptstückes des großen Katechismus. 2 Stunden. Geschichte der göttlich. Offenbarung des alten Bundes. Neubehandlung der Lehre von den Gnaden mitteln und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. Lateinische Sprache. 8 Stunden. Die regelmäßige Formenlehre, Vokabel-leruen, Übersetzungsübungen aus dem Übungsbuche; ungefähr von der Mil te des I. Sem. an wöchentl. eine Schularbeit. 8 Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Notwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an den Sätzen und Stücken des Übungsbuches. Vokabellernen. Monatlich Schulaufgaben, 1 Hausaufgabe. Deutsche Sprache. 4 Stunden. I.A. Der erweiterte einfache Satz; Formenlehre. Orthographie. Lesen, Erklären und Nacherzählen; Memorieren u. Vortragen. Im I. Sem. monatl. 4 Diktate, im II. Sem. monatlich I Haus-, I Schulaufsatz (Nacherzählungen) und 2 Diktate. I. I!. Empir. Erkl. der Elemente der regelm. Formenl. u. d. Notw. a. d. Syntax. Lesen, Sprechen, Nacherzählen, Mernor. u. Vortragen pros. u. poet. Lesestücke. Gegen linde d. I. Sem. und im II. Sem. sehr. Wiedergabe erkl. Lesestücke. Mon. 2 sehr. Arbeiten, iml. Sem. durchwegs Schularbeiten, II. Sem. ab weehs. Schul-u. Hausarbeiten. 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Hundes. (i Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre, die Kongrueuz-und die Kasuslehre; aus Cornel. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Gimon, Lysander, lhrasybulus, Iphicrates, Epaminondas, Pelopidas, Agesilaus, Tirnoleon, De regibus, Hamilcar. Alle 14 Tage eine Schul-, alle 3 Wochen eine Hausaufgabe. ü Stunden. Die Tempus- u. Moduslehre, eingeübt an ent-sprech. Sätzen u. Stücken a. d. Übungsb. Elemente der Prosodie und Metrik. C;es. bell. Gali. I., IV., VI. 11-28. Ovid von Sedlmayer, ein/.. Verse u. Disticha. I)i<- 4 Weltalter, Arion. Alle .‘! Wochen I Haus-, alle 2 Wochen 1 Schularbeit. 4 Stunden. II. A. Erweiterung der Formenlehre. Wiederholung des einfachen Satzes ; der zusammengesetzte Satz. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorfragen ausgew. Lesestücke. Monatlich 2 Aufsätze und 1 Diktat. ... H. Wiederhol, u. Ergänz, der Formen-u. Satzlehre. Die wichtigst. Unregelmäßigkeiten in Genus, Deklin, und Konjugation auf empirisch. Wege. Das starke Verb. Orthographie. Lektüre wie in der I. H. Monatl. 2 schriftl. Arb., abwechs. Schul- u. Hausarb. (Nacherz., im II. Sem. auch Besehr.) GricchischeSprache. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zum Futur. derVerba liijuid., eingeübt a. d. Stücken des Übungsb. Vokabell ernen. Von der 2. Hälfte iles I. Sem. an alle 4 Wochen eine Ilaus-u. eine Schulaufgabe. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben aul w; die Verben auf \l>- und die übrigen Klassen, eingeübt an den Sätzen, Lesestücken u. Versen d. Übungsbuches ; monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. Deutsche Sprache. .‘t Stunden. G ra m mat i k: Systematischer Unterricht in der Formen- und Kasuslehre mit Rücksicht auf die Bedeutungslehre. Lektüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Im Sem S schriftl. Arbeiten. :i Stunden. GrammaI ik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie und Metrik. L ektüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seife. Memorieren und Vorträgen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. ifilirgfigonstäiide. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Turnen. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache und der zusammengesetzte Satz, orthographische Übungen Lesen, Erklären, Wieder erzählen, Memorieren u Vorfragen ausgewählte Lesestücke. Im I. Sem. monatlich 2 Diktate, im II. Sem. monatlich 1 Haus- u. 1 Schularbeit. 3 Stunden. Die notwendigen Vorbegriffe der mathematischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, spezielle Geographie der 5 Erdteile. 3 Stunden. Die 4 Spezies i unbenannten, ein fach u. uielu-fad benannten gan zen u. Dezimal zahlen. DieGrund gebilde. Gerade Kreis; Winkel u Parallelen. Die einfachsten Eigenschaften des Dreieckes. i t 2 Stunden. Die ersten (i Monate: Säugetiere und Insekten. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. 2 Stunden. Frei- und Ordnungsübungen. Hang- und Sprungübungen. Spiele. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes, Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorfragen ausge-wählter Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Spezielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, spezielle von Südeuropa und Großbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Altertums (hauptsächlich der Griechen u. Börner) mit bes. Bücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Verhältnisse und Proportionen, einfache Begeldetri. Die 4 Kongruenzsätze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Vögel, Beptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus den übrigen Abteilungen derwirbel-losen Tiere. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich: Forts, des Unterrichtes der ersten Klasse. 2 Stunden. Frei- und Ordnungsübungen. Beihungen erster Ordnung. Geräteturnen der Unterstufe. Spiele. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre; Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte ; Geographie Frankreichs, Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. 3 Stunden. Das abgekürzte Bechnen mit unvollst. Zahlen, die 4Bechnungsarten mit ein- u. mehr-gliedr. besonderen u. algebraischen Ausdrücken, die 2. Potenz u. die 2. Wurzel dekad. Zahlen. Flächenvergleichung, Flä-;henbestiinmung, Ähnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegrilfe der Physik, Wärmelehre und Chemie. 11. Semester: Mineralogie. 2 Stunden. Freiübungen mit und ohne Belastung. Ordungs-übungen: Marsch- und Laufübungen, Reihungen erster Ordnung. Geräteturnen der Unterstufe. Spiele. 2 Stunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax, Metrik, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorfragen ausgewählter Lese-stücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Jbersidit der Geschichte der neueren und neuesten Zeit mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte h Österreich-Ungarns; * Österreich.-ungarische ' Vaterlandskunde. a i 3 Stunden. Kubieren und Kubikwurzelaus-ielien, Gleichungen mit einer und nit mehreren Unbekannten, die zusammengesetzte Begeldetri. iegenseitigeLage on Geraden und Ebenen, Haupt-rten der Körper, Oberflächen-nd Bauminhaltsberechnung. 1 3 Stunden. Magnetismus, Elektrizität, Mechanik, \kustik u. Optik, Elemente der mathematischen Geographie. 2 Stunden. Freiübungen nit und ohne Belastung von Eisenstäben. Ordnungsübungen : Aufmärsche, ieihungen er-ter und zweiter Ordnung. Geräteturnen er Unter- bis Mittelstufe. Spiele. Klasse V. VI. VII. VIII. I Stun-(lon-z; 11LI. Religions- lehre. Stunilon. loitung kiitholi eligionsl in die ulio hre. 2 Stundon. Katholisch« Glaubenslehre. 2 Stundon. Katholische Sittonlohre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. 0 Stunden. Liv. I, XXI, 1 -HO. Ovi. Aufl.; II. Moduslehre (IV. A) G. Aufl. Kermavners Vadbe v skladnji latinski, I. und II. (III. R und IV. 1!) 1. Aufl.; Com. Nep. vitae, ed. Weidner (III.) 4. Aufl.; Caesaris bell. Gallicurn, ed. Prammer (IV.) (i. Aufl.; Ovid., ed. Sedhnayer (IV. und V.) 5. Aufl.; Livius, ed. Golling (V.); Sallusts Jugurtha (VI.); Cicero; Caes. bell, civ., 1. u. 2. Aufl., Virgil, ed. Golling (VI. u. VII.); Tacitus; Horatius. ed. Petschenig (VIII.), 3. Aufl.; (Tempsky'sche Textausgaben). Scheindler u. Sedl-mayer, Aufgabensammlung (V.—VIII.), 1. u. 2. Aufl. Griechische Sprache: Curtius-Hartel, Griechische Schulgranunatik (III,—VIII.), 19— 22. Aufl.; Dr. Val. Hintner, Griechisches Übungsbuch zur Grammatik von Curtius-Hartel (III.—V.), 3. und 4. Aufl.; Dr. K. Schenkl, Übungsbuch zum Übersetzen (VI—VIII.), <). Aufl.; R. von' Lindner, Auswahl a. d. Schriften Xenophons (V., VI.); Rzach u. Cauer, Homer (V.—VIII.); Dr. Scheindler, Herodot (VI.); Demosthenes (VII.), Platon u. Sophokles (VIII.). (Tempsky’sche Textausgaben.) Deutsche Sprache: Dr. F. Willomitzers deutsche Grammatik für Österreich. Mittelschulen (I.—VI.) 7. u. 8. Aufl.; Leopold Lampels deutsches Lesebuch (l.—IV.) 7.-8., 4. (>., 3. (1,, 4.-5. Aufl.; Kummer und Stejskal, deutsches Lesebuch für Österreich. Gymnasien (V.—VIII.) 7., 3,—(i., 2.—4. Aull. Lessings ,Minna von Barnhelm“ (VI.); Goethes „Torquato Tasso“, Schillers „Wilhelm Teil“ (VII.); Goethes „Hermann u. Dorothea“, Schillers „Lied von der Glocke“, Grillparzers „Sappho“ (Ausg. v. Cottas Nachfolger) und Lessings „Laokoon“ (VIII.). Schulausgaben von Gräser, Hölder und Freytag. Slovenische Sprache: Für Slovenen: Janežič-Skets Slovnica (I.—VI.), 7. und 8. Aufl.; Dr. Skets Slovstvena čitanka (VII.—-Vlil.), 1. Aufl.; Dr. Skets Staroslovenska slovnica in herilo (VIII.); Dr. Skets čitanka (I.—IV.) und berilo (V., VI.), 2., bezw. 1. Aufl. — Lektüre: Jurčič, Dr. Zober (V.), Vodnik und Prešeren (VII.). Für Deutsche: LendovSek, Sloven. Elementarbuch (I. u. II. Kurs), Anton Štritof, Slov. Lesebuch für Deutsche (III. Kurs), Janežič-Sket, Slovnica (IV. Kurs), Slovenska čitanka za tretji razred (IV. Kurs) und Jurčič, Deseti brat. Geschichte und Geographie: Dr. F. M. Mayers Lehrbücher der allgemeinen Geschichte für Untergymnasien, 2. und 3. Aufl.; A. Zeehes 2. und 3. Aufl. der allgemeinen Geschichte für Obergymnasien; Geogr, von Supan, 10. Aufl. in der I., II. und 111. Klasse; Zeehe-Schmidt, österr. Vaterlandskunde für die Vtll. Klasse; Dr. F. M. Mayers Geographie der österr.-ungar. Monarchie (IV.); Atlanten von Kozenn (I. und II.), Kozenn und Richter (III,—VIII.); Putzger (II.—VII.) und Steinhäuser (IV. und VIII.); Atlas antiquus von Kiepert (II., V. und VIII.). Mathematik: Dr. Fr. K. v. Moöniks Lehrbücher der Arithmetik und Geometrie für Untergymnasien (1.—IV.) 25., bezw. 2(i. Aufl., 25., bezw. 20. Aufl., Mateks Aritmetika in Geometrija za nižje gimnazije (1. B bis IV. B), 1. Aufl.; Močnik, Algebra und Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.), 25. Aufl., bezw. 17. —22. Aufl.; Dr. A. Gernerths logarithmisch-trigonometrisches Handbuch (VI.—VIII.). Naturlehre: Dr. J. Krists Anfangsgründe der Naturlehre für die unteren Klassen (lil. u. IV.), 1!). Aufl., und Dr. A. Handls Lehrbuch der Physik (VII. und VIII.), 4. und 5. Aufl. Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustrierte Naturgeschichte (I.—III.), 20.—21. und 17.—19. Aufl.; Dr. F. v. Hochstetters und Dr. A. Bischings Leitfaden der Mineralogie und Geologie (V.), 12. und 14. Auli.; Dr. R. v. Wettsteins Leitfaden der Botanik (V.); Dr. V. Gräbers Leitfaden der Zoologie (VI.), 2. und 3. Aufl. Philosophische Propädeutik: Dr. Al. Höfler, Grundlehren der Logik (VII.), 2. Aufl. Dr. AI. Hüller, Grundlehren der Psychologie (VIII.). Steiermärkische Geschichte: Dr. K. Hirsch, Heimatskunde des Herzogtums Steiermark, neu herausgegeben von F. Zalita. 2. Aufl. Stenographie: R. Fischers theoretisch-praktischer Lehrgang der Gabelsberger’schen Stenographie. 40. Aufl. Französische Sprache: A. Bechtel, Französisches Sprach u. Lesebuch. II. Stufe., 5. u. ü. Aufl. K. Themen. a) Für die deutschen Aufsätze. V’. Klasse. 1. Schularbeiten: Der Österreicher hat ein Vaterland Und hat auch Ursach’, es zu lieben. — Die weltgeschichtliche Rolle der Phönizier. — Die Verdienste Solons um Athen. — Tqbiv fi'm'x til I[nXXdg slOrjrr/ (Hom. U. V. 250). — Nil mortalibus arduum est. — Der Streit Achilles’ mit Agamemnon (nach Iloni. 11. 1.). — Gedanken und Vorsätze am Schlüsse des Schuljahres. 2. Hausarbeiten: Durch welche Verkettung von Umständen wurden die Mörder des Dichters Ibykus entdeckt? — Der Taucher schildert dem König seine Erlebnisse (in abhängiger Rede). — Wodurch wurde diu Einheit des griechischen Volkes aufrecht erhalten ? — Die Bedeutung der Monsunländer Asiens. — liy&Qog yaQ /tot v.tivoq 6fi(äi; 'sšidcto TTvhjmt', og % greijov iis>> xtvOij in qiQsair, i").).<> <>'« etmj. (Hom. II. IX. 312 f.). — Südasien und Südeuropa (ein Vergleich). — Gutta cavat lapidem non vi, sed saepe cadendo. VI. Klasse: 1. Die Handlung des Ilildebrandsliedes, dramatisch gegliedert und in den Hauptzügen schlicht wiedererzählt. 2. Allerseelen. Eine Betrachtung. 3. „Die Saat gedeiht im Wetterschein.“ (ln der Natur; in der großen Welt; in der Schule). 4. Bergen Goethes Verse „Tages Arbeit, abends Gäste, — Saure Wochen, frohe Feste — Sei dein künftig Zauberwort!“ wirklich ein Zauberwort? 5. Weihnachten. Motto: „Et lux in tenebris lucet!“ ü. „0 Tannenbaum, o Tannenbaum! — Dein Kleid will mich was lehren: — Die Hoffnung und Beständigkeit — Gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.“ 7. "ylQiatov vScoq!* Pindar. S. Frühlingsnahen. !l. Walter in kritischer Lage. (Übersetzung aus dem Mhd.). 10. Besurrexit! Eine Osternovelle. 11. Ein mittelalterliches Sittenbild — nach Walter v. d. Vogel weide. (Übersetzung aus dem Mhd.). 12. Möglichst gedrängte Inhaltsangabe des „Parzival“ in 5 Hauptabschnitten. (Ein Auszug). 13. „Was tat dir, Tor! dein Vaterland? — Dein spott’ ich, glüht dein Herz dir nicht — Bei seines Namens Schall.“ Zu behandeln mit Beziehung auf unser Vaterland Üstereich! 14. Die Ferien in Sicht — Land! Land! (Ein Vergleich). VII. Klasse: 1. Der Herbst, ein Bild des Alters. 2. Shakespeares „Macbeth“, eine Tragödie des Ehrgeizes. 3. Die Erscheinungen des Geistes im „Hamlet“. 4. Begeisterung ist die Quelle großer Taten. 5. Der Reitersjunge Georg in Goethes „Gölz“, eine Lieblingsgestalt des Dichters. (>. Die Frauencharaktere in Goethes „Götz von Berlichingen“. 7. Tragische Züge im Leben des Demosthenes. 8. Warum macht Egmonts Tod auf uns den Eindruck eines Triumphes? !). Zur Auswahl: a) Stürme und Leiden. Ein Vergleich, b) „Ein jeglicher, gut oder bose, nimmt sich seinen Lohn mit seiner Tat hinweg“ („Iphigenie auf Tauris“, 715. 16). 10. Die Verdienste Josets II. um den Bauernstand. 11. Welche Konflikte veranlassen in Goethes »Torquato Tasso“ den Sturz des Dichters am Hole zu Ferrara? 12. Die feindlichen Brüder in Schillers „Bäubern“. 13. Die Folgen des Sladtlebens für die menschliche Entwicklung. Nach Schillers „Spaziergang“. 14. Die Bedeutung der ersten Szene des „Wilhelm Teil“ für das ganze Drama. Be deü b un gen: 1. Herders Tätigkeit für das Volkslied. 2. Der dramatische Aufbau dos „Macbeth“. 3. Die Darstellung großartiger Verbrecher in Shakespeares Dramen. 4. Die Katastrophe im „Othello“. 5. Versuch einer Charakteristik Hamlets, (i. König Lears Schuld und Sühne. 7. Goethes „Götz“, eine bedeutende Verkörperung der kraftgenialen Richtung des Sturmes und Dranges. 8. Die Grundlagen des Goethesehen „Werther“ in Leben und Dichtung. 9. Egmont und Oranien. Ein Vergleich. 11). Richard Wagners Leben und Wirken. 11. Das Volk in Goethes „Egmont“. 12. Mit welchem Beeilte konnte Ampere Goethes „Tasso“ einen gesteigerten „Werther“ nennen? 13. Goethes Mutter. 14. Spiel und Gegenspiel in Schillers „Bäubern“. 15. Schillers Luise Millerin und Goetlies Gretchen. Ein Vergleich. 1 <>. Durch welche Umstände wird Schillers Maria Stuart entlastet? 17. Das Thema der Notwehr in Schillers „Wilhelm Teil“. VIII. Klasse 1. Der 1. Teil von Schillers „Glocke“. Ein Lebensdrama. 2. Des Gemütes mächtige Wogen — in Schillers „Lied von der Glocke“. 3. „Zum Werke, das wir ernst bereiten, — Geziemt sich wohl ein ernstes Wort!“ 4. Die hohe Roma, zweimal Weltbeherrscherin! - Wodurch? 5. Die Betätigung edlen Menschentums im I. Gesänge von Goethes „Hermann und Dorothea“ und die poetische Wirkung derselben. 0. „Der Mensch ist ein Einsamer nur im Tod; — Doch Leben und Streben verbündet!“ (Grillparzer.) 7. „Aus Torheit und aus Eitelkeit — Sind wir iil uns zerfallen; — Im Anschluß von allen liegt der Sieg, — Im Glück eines jeden das Ende!“ (Grillparzer.) 8. Der Höhepunkt und das tragische Moment in Schillers Trilogie „Wallenstein“. 9. Welche großen Männer haben im ii). Jahrhundert mit starker Hand, fördernd in die Geschicke Österreichs eingegriffen? 10. Mit. welchem Bechte können wir unsern Kaiser den „guten Genius“ des 19. Jahrhunderts nennen? 11. „Ernsthaft streben, — Heiter leben!“ (Josef Viktor v. Scheffel.) 12. „Klar das Auge, stark die Hand, — Treu dir selbst, dem Vaterland!“ (Adolf Pichler.) Welche Bedeutung haben diese Dichterworte für einen Abiturienten? 13. Welche Proben unverwüstlicher Lebenskraft hat Österreich in den Stürmen des verflossenen Jahrhunderts gegeben? (I. in der Abwehr der äußeren Feinde. II. in der inneren Entwicklung) — Maturitätsarbeit. ßedeüb ungen: 1. „Wilhelm Teil“: Exposition. 2. „Wilhelm Teil“: Steigerung und Höhepunkt. 3. „Wilhelm Teil“: Umschwung. 4. „Willlielm Teil“: Schlußakt. 5. „Die Jungfrau von Orleans“: Exposition. 0. „Die Jungfrau von Orleans“: Steigerung und Höhepunkt. 7. „Die Jungfrau von Orleans“: Umschwung. 8. „Die Jungfrau von Orleans“: Katastrophe. 9. „Maria Stuart“: Exposition. 10. „Maria Stuart“: Steigerung und Höhepunkt. 11. „Maria Stuart“: Umschwung. 12. „Maria Stuart“: Katastrophe. 13. „Die Braut von Messina“: Exposition. 14. „Die Braut von Messina“: Steigerung und Höhepunkt. 15. „Die Braut von Messina“: Umschwung. 10. „Die Braut von Messina“: Katastrophe. 17. „Wallenstein“: Exposition. 18. „Wallenstein“: Steigerung und Höhepunkt. 19. „Wallenstein“: Umschwung. 20. „Wallenstein“: Katastrophe. 21. „Die Häuber“. 22. „Fiesko“. 23. „Kabale und Liebe“. 24. „Don Kariös“. 25. „Götz von Berlichingen“. 2(i. „Egmont“. 27. „Tasso“. 28. liadetzky. 29. Tegetthoff. 30. Österreichs Anteil an den Befreiungskriegen gegen Napoleon. 1>) Für die slovenischen Aufsätze. V. Klasse: 1. Terret labor, aspice praemium. 2. Pravljica in pripovedka. (V čem se strinjale, v ('.eni razlikujete?) 3. 0j ’qirxeiv [ir/ liys rov g dyaflovg. (Nagroben napis.) 4. Zima v naravi in v narodni pravljici. 5. Božični običaji v domačem kraju. (i. Kaj je Livija napeljalo, da je pisal rimsko zgodovino? 7. Kar so pisane cvetke pridnim bučelam, to so dobre knjige marljivim učencem. 8. Ostanki paganskih nazorov v slovenskem narodnem slovstvu. 9. Vožnja po morju — podoba človeškega življenja. 10. Svetovna važnost Sredozemskega morja. 11. Narodna pesen — zvesta spremljevalka važnejših zgodovinskih dogodeb. 12. Gir navdušuje svoje vojake pred bitko pri Kunaksi. (Po Ksenofontu.) 13. Dober sin — dober državljan. 14. Al’jezero, ki na njega pokraj’ni stojiš, ni, Črtomir, podoba tvoja? VI. Klasse: 1. Začetek kulture moramo iskati v poljedelstvu. 2. Falso queritur de natura sua genus humanimi. (Sallust.) 3. Kako se vrši preobrat v Bogomilinem mišljenju (po „Krst u pri Savici“). 4. Numera annos tuos, el pudebit eadem veile, quae volueras puer, eadem parare. (Seneca.) 5. Važnost Sredozemskega morja v trgovinskem oziru. 0. Pomen oljke v človeškem življenju (po S. Gregorčičevi pesmi „Oljki“). 7.^ Jugurta kot človek in državnik. 8. Kakšne nazore smeši Prešeren v svoji „Novi pisariji“! 9. O ßioi ßnayvg, rj i)'i Ttyi'tj /ncieoij. (Flippokrates.) 10. V borbi s prirodo se kaže ne le slabost, ampak tudi velikost človeka. 11. Herodotovi nazori o božanstvu zavisti. 12. Deli drame naj se na kakem pesmotvoru pojasnijo. 13. Ljubezen domovinska v Prešernovem „Sonetnem vencu“. 14. Prešernove balade in romance. VII. Klasse: I. Te liominom esse memenlo! 2. Glavni pospešitelji literarnega gibanja slovenskega v 16. stoletju. 3. Konec v Shakespearovem „Kralju Learu“. 4. Cesarja Jožefa II. ljudomile preosnove. 5. Atensko ljudstvo za govornika Demostena. (S. Zakaj so mislili staro* davniki, daje bil Homer slepec? 7. Kaj ima Marko Pohlin graje-, kaj hvalevrednega? 8. Kje je bolje prebivati, v dolini ali v gorah? (Pogovor). 9. Nedeljski počitek. (Slika iz narodnega življenja.) 10. Vodnikov „Moj spominek“. 11. Kako vpliva Človeški rod na izpremembe zemeljskega površja. 12. O važnosti prirodoznanstva. 13. Napoleon na vrhuncu svoje mogočnosti. Geslo: Znan smelih vam je čet stvoritelj-on, — ki vojnam je malik, deželam šiba, — opora in trepet narodom bil, — prečuden sreče opotočne sin. 11. Oče Jelenko v Stritarjevi povesti „Rosana“. Govori: 1. Lepa Vida v naši literaturi. (Pirnat.) 2. Delovanje slovenskih pisateljev na polju dramatskega pesništva. (Robar.) 3. Aškerčev baladni venec „Stara pravda“. (Gaber.) 4. Leo Nikolajevič Tolstoj. Slovstvena črtica po hrvaških in slovenskih virih. (Glonar.) 5. Kopitarjevo delovanje na polju slovanske filologije. (Mum.) 6. Fr.Ks. Meško. Književnozgdovinska črtica. (Leskošek.) 7. Celjski grofje. (Podpečan.) VIII. Klasse: 1. Nil sine magno vita labore dedit motalibous. (llor.) 2. Slep je, kdor se s petjem vkvarja, — Kranjec moj mu osle kaže; — pevcu vedno sreča laže, — on živi, vmrje brez dnarja. Resnica teh besed naj se dokaže na Prešernu. 3. Prešernov sonetni venec. 4. Sestava 2. Sokratovega govora v Platonovi Apologiji 5. Karola IV. zasluge za Češko. 0. Vpliv petja na človeško srce. 7. O potrebnosti govorništva v sedanjem veku. S. Kedor je možak, — strupene se kupe ne brani, — sladke se nikdar ne vpijani. (Gregorčič.) 9. Sanjarstvo, fanatizem, navdušenje. 10. Koseskega pesem „Kdo je mar?“ I i. Krasota in groza avstrijskega planinskega sveta. 12. Korak v življenje. (Govor tovarišem v slovo.) 13. O važnosti Vodnika, Ravnikarja in Levstika za slovensko prozo. (Naloga za zrelostni izpit.) Govori: 1. Protestantizem na Štajerskem s posebnim ozirom na Spodnje Štajersko. (Štuhec.) 2. Kraljevič Marko v narodnih pesnili jugoslovanskih. (Cokl.) 3. Lipa, slovansko drevo. (Sagaj.) 4. Nekaj o našem narodnem petju. (Šeško.) 5. Levstikovi sonetje. (Dolinšek.) 6. Moj domači kraj in njegova okolica v zrcalu narodnega pesništva. (Ratej.) K. Privat,lekt,Dre. V. Klasse, a) Latein. Barton: Ov.Met. VI., 5-82,103—107,127-145, 146—312; VIL, 159- 227, *34—293; VIII., 743—842, 875—878; X. 110—142; XI., 87—193, 474-748. Boiizio: Ov. Met. VI., 5—82 etc. wie oben. Brunčko: Liv. I. XXII., 1—30. Cajnko: Liv. I. XXII., 1—35. Crnčič: Liv. XXVI., 9, 18—19; XXVII., 19; XXX., 19; XXXIII.; 12, 13. Ov. Med. VI., 146—312; VIII., 743—842, S75 — 878; XI., 87—193, 474—572. F. II., 687-710; VI., 169—182. Geratič: Liv. I. XLV. Hržič: Liv. 1. II.. 1—30. Kink: Liv. I. XXII., 1—30. Klobasa: Liv. I. XXII. Kniely: Liv. I. XXII., 1—30. Ov. Met. II., 1—242, 251—332. Koprivnik: Liv. 1. V., 19—23, 35 -49; XXVI., 9, IS, 19; XXVII., 19; XXX., 19—20. Koser: Liv. 1. II., I—30. LaUbacher: Liv. I. XXII., 1—10. Ov. Met. II., 760—801; III., 523—731; XI., 87- 193, 474—748. Moritsch: Liv. 1. XXI., 30—Schluß. Napotnik: Liv. 1. XXII., 1—20. Ov. Met. VIII., 743 — 842, 875 — 878; XV., 75 — 236, 252—272, 418- 478, 622-700. 728—744. Osterc: Ov. Met. II., 1—242, 251—332, 760-801; III., 528—733; IV., 1-35, 391—415; Vlil., 743—842 , 875 — 878; X, 110-142; XI., 87-193. Pavlič: Liv. 1. V.. 19—23, 35—49; XXVI., 9, 18, 19; XXVII., 19; XXX., 19—20. Pogruic: Liv. 1. XXII.. 1—26. Polak: Liv. XXII.. 1—26. Potočnik: Liv. I. V., 19—23, 35—49. Ov. Met. VI., 5—145, 146—312. Rakovec: Liv. 1. V., 19-23, 35—49. Ov. Met. X., 110—142; XI., 87—193. Ov. F. II., 475 — 512, 687-710. Ov. Tr. III., 12. Schmid: Liv. I. XXI.. 30—Schluß. Ov. Met. VII., 159—227, 234—293; XI., 87—193. Schmiderer: Liv. I. XXII , I— 26. Sieber: Liv. 1. XXII., 1—15. Ov. Met. II., 1 — 242. 251—332; VIII., 743 — 842, 875—878. Slana: Liv. I. XXII., 1 —30. Sok: Liv. I. XXII., 1—26. Supančič; Liv. I. XXL, 30—Schluß. Škofič: Liv. 1. XXL, 30—Schluß. Šoba: Liv. I. XXII.. I—30. Šumenjak: Liv. I. XXL, 30—Schluß. Trstenjak: Liv. I. XXII., I—30. Veble:' Liv. I. XXIL, 1—40. Veranič: Ov. Mel. II., 1—242, 251—332, 760-801; Vlil.. 743 — 842, 875-878; X., 110—142; XL, 87—193, 474—74«. Ov. F. II.. 687—710; VI. 169—182. Ov. Ep. e. P. IV., 3. Vielberth: Liv. 1. XXL, 30—Schluß. Voit: Liv. I. XXII. 1—30 Zliuber v. Okrog: Liv. 1. XXII., 1—26. Zorjan: Ov. Met. III., 528-731, 732—733; IV., 1 — 35, 391 — 415; VI., 5 — 82, 127—145, 146 -312; VII., 159 — 227, 234—293; X., 110-142; XL, 87—193, 474—748. I>) Griechisch. Barlon: Xen. An. III, 3.1—5.(5. Boezio: Xen. An. III, 3.1—5.(5. Brunčko: Xen. An. IV, 3.3—7.17. Cajnko: Xen. An. III, 3.1—5.18. Crnčič: Xen. An. IV, 4.1—6.27. Ferk: Xen. An. III, 3.1—5.18. Geratič: Xen. An. III, 3.1—5.18. Heržič: Xen. An. III, 3.1—5.18. Kink: Xen. An. IV, 3.3—0.27. Klobasa: Xen. An. IV, 3.3—0.27. Kniely: Xen. An. UI, 3.1—5.18; IV, 3.3—7.17. Napotnik: Xen. An. 111. 3.1—5.18. Pogruic: Xen. An. III, 3.1—5.18. Potočnik: Xen. An.III,3.1—5.18; IV,2.1—7.17. Schmid: Xen. An. IV, 3.3—7.17. Sieber: Xen. An. III, 3.1—5.6. Trstenjak: Xen. An. IV, 3.3—5.21. Veble: Xen. An. III, 3.1—5.18; IV, 3.3—7.17. Veraniö: Xen.An.III,4.13—5.18; IV,3.3—7.17. Zagoda: Xen. An. IV, 3.3—7.17. Zorjan: Xen. An. IV, 3.3—6.27. VI. Klasse, a) Latein. Borko: Sali. bell. Cat. Deržič: Gaes. bell. civ. UI. Gottschcber: Sali. bell. Cat. Hofmann: Cic. in Gat. II. Jančič: Sali. bell. Cat. Kolarič: Cic. in Gat. II, III. Kosi: Cic. in Cat. 11, III. Kren: Gic. in Gat. II, 111. Lešničar: Sali. bell. Cat. Lešnik: Sali. bell. Cat. Pavlic B.: Sali. bell. Gat; Gic. in Gat. II, Ul. Pinter: Sali. bell. Cat. Plöckinger: Cic. in Cat. II, Ul, IV. Polak: Sali. bell. Cat. Baišp: Sali. bell. Cat. Senekovič: Cic. in Cat. II, Ul. Sok: Cic. in Cat. II, Stajnko: Sali. bell. Cat. Stettinger: Gaes. bell. civ. 111. Šalamun: Gaes. bell. civ. III. Toplak: Sali. bell. Cat; Gaes. bell. civ. Ul. Zavodnik: Gic. in Cat. II, III, Žižek: Sali. bell. Cat. b) Griechisch. Barbič: Horn. II. VII. Borko: Hom. II. XII. Heržič: Hom. II. XIX. Dušej: Hom. II. XX. Gala: Herod. VIII. Goli: Hom. II. XIX. Gottscheber: Hom. II. XII. Grilc: Hom. II. VII. Hofmann: Hom. II. XIX. Jančič: Hoin. II. Vil. Jurko: Hom. II. VII. Kolarič: Hom. II. VII., XII. u. XIX. Kosi: Hom. 11. VII. it. XIX. Križan: Hom. II. VII. Kuhar: Hom. II. XII. Lešničar: Hom. II. VII., XII. u. XIX. Lešnik: Hom. II. IV. u. XIX. Pavlič B.: Hom. II. IV., V., VJI. u. VII).: Xenoph. Apornn. 1, 4, 2—18; Herod. Vlil. Petrovič A.: Hom. II. XII. Pint,er: Hom. 11. VII., Vlil. u. XIX. Plöckinger: Hom. II. IV., V. u. Vil. Polak: Hom. II. VII. Pučnik: Hom. II. VII. u. Vlil. llaišp: Hom. II. XI. u. XII. Bop: Hom. II. Vil. u. VIII. Senekovič: Hom. II. XU.; Xenoph. Apomn. JI, 1, 21—33; III, 10, 1—8. Stajnko: Hom. II. XXIV. Sulkowski: Hom. II. XII. Toplak: Hom. U. VII.; Xenoph. Apomn. II, I, 21-33. Weixl: Hom. II. IV. 1 VVurzinger: Hom. II. XII. Zavodnik: Hom. II. VII.; Xenoph. Aponm. II, 1, 21—33. VII. Klasse, a) Latein. Atelšek: Vergil. Aen. IV. Bogovič: Cic. inCat. III etIV.; Vergil. Aen. IV. Cmak: Gic. in Cat. III. et IV. Finžgar: Vergil. Aen. IV. Gaber: Cic. de off. 1. et II.; Vergil. Aen. VII. et Vlil. Gabore: Gic. in Gat. III. et IV.; Vergil. Aen. IV. Glonar: Gic. de oll. 11.; Vergil. Aen. V. Goschenhoier: Cic. in Gal. IV. Haberleitner: Vergil. Aen. XII.; Gic. pro Milone, pro Bose. Amer. Karlin: Gic. pro Milone. Koropec: Cic. in Gal. U.—IV.; Aen. IV. Leber: Vergil. Aen. Vlil. Leskošek: Gic, Laelius, pro Milone, Vergil. Aen. XI. et XII. Liebisch: Gic. Laelius. Mum: Cic. de off. II.; in Gat. 111. et IV.; I Vergil. Aen. V. Munda: Cic. in Cat. II. el 111.: phil. 1.; Vergil. Aen. IV. et. V. Pažon: Vergil. Aen. IV. et VII. Pilch: Cic. pro Ligario, pro rege Deiotaro. Pirnat: Cic. de off. Podpečan: Gic. in Gat. 11.—-IV.; Vergil. Aen. IV. Bajer: Cic. pro rege Deiotaro. Bobar: Cic. de o IT. II.; in Gat. III. et IV; Vergil. Aen. V. Schigert: Cic. in Cal. IV.; Vergil. Aon. Vil. Sirec: Gic. pro Milone, Vergil. Aen. IV. Vrečko: Cic. in Gat. II.—IV.; Vergil. Aen. IV. Ziesel: Vergil. Aen. IV. Zorjan: Cic. in Cat. U.—IV.; Vergil. Aen. IV. b) Griechisch. 1 ' Bogovič: Horn. Odyss. X. u. XI. Cmak: Hom. Odyss. X. Gaber: Hom. Odyss. X. und XI.; Dem. OXvvfl'. B, Kata 0.inm)V 11 und IItot rmv er XtQQovtjiToj. Gabore: Hom. Odyss. X. und XI ; Dem ’oiwi'K n. Glonar: Hom. Odyss. XI.; Dem. Knrii ihtnnov r. Goschenhoier: Honi. Odyss. 11. u. Hl.; II. IV. u. XII.; Dem. ’OXvvO. 11. Haberleitner: Hom. Odyss. X. u. XL; Dem. ’OXvvO-. B u. Kard ’, Kard ÜuXinnov B u. F. Pažon: Dem. 'OXvvO. B. Pirnat: Hom. Odyss. X.; Dem. OXvriY. /> u. Tlenj tcöv iv Kiooovtjftm. Podpečan: Hom. Odyss. X. u. XL; Dem. ’OXvvft. B. Požegar: Dem. Ihn) tcöv iv Xe/löovtjfrm. Robar: Hom. Odyss. X. u. XL; Dem. 'OXvvO-. B u. Kard ilnXinnov B. Schigert: Dem. ’OXvvO. /> Sobotka: Dem. Kard (btXinnov^ B. Širec: Hom. Odyss. XL; Dem. OXvvO. 1>. Vrečko: Hom. Odyss. X.; Dem. OXvvO. B. Weiß: Hom. Odyss. X.; Dem. OXvvO. B. Ziesel: Hom. Odyss. X.; II. V1L; Dem. Kard (biXtnnov B. Zorjan: Hom. Odyss. X. u. XL; Dem. ’OXwO. B. VIII. Klasse, a) Latei n. Dolinšek: Vergili Eci. IV.; Taciti dialog, de orator., Livius V. Eicbelberger: Livius XXII. Glanönik: Livius XXII Jurhar: Taciti dialog, de orator. Prekoršek: Taciti dialog, de orator. Schreiner: Vergili Eclog. IV.; Aen. IX.; Taciti dialog, de orator., Livius V. Smola: Ciceron. oratio pro Deiotaro. Stiebler Mich.: Vergili Aen. III. u. V. Šeško: Livius XXII. Tejsinger: Vergili Aen. IX.; Taciti dialog, de orator. b) Griechisch. Dolinšek: Xen. Apomn. 11, .'3, I—i!(); Kyr. Vlil, 7, 2—Dem. or. Cliersones.; Plat. Euth. Eichelberger: Hom. Odyss. XX—XXIV. Höllmüllner: Sopli. Antig. Jurhar: Plat. Euth.; Sopli. Aias. Schreiner: Xen. Apomn. II, 3, 1—20; Kyr. VIII, 7, 'i—-2S; Dem. or. Cliersones.; Plat. Euth. Smola: Hom. II. XVI; Dem. or. Cliersones.; Stiebler: Hom. II. 11, V, IX, XII, XVIII; Odyss. XV, XV11I; Plat. Euth. Šeško: Xen. Hell. 1—IV. Teisinger: Eurip. ljihig. b. d. Tauriern. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A- Bibliothek. I. Lehrerbibliothek. (Bibliothekar: Prof. J. Holzer.) a) Geschenke : 1. Des k. k. Ministeriums fürKultus und Unterricht: a) Zeitschrift Lösten*. Volkskunde; b) Glaube und Liebe, Trauerspiel in .'! Aufzügen von Dr. Aloys Weissenbach, herausg. vort Al. Jos. Hammerle. — 2. Der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der math-naturw. Klasse l!K)*2; b) Sitzungsberichte der philos.-hislor. Klasse, 144. und 145. Bd.; c) Archiv für österr. Geschichte, 91. Bd., 1. und 2. Hälfte, 92. Bd., 1. Hälfte; d) Denkschriften der kais. Akademie, 47. und 48. Bd. — 3. Der k. k. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und liistor. Denkmale: Mitteilungen von 1902. — 4. Des fürstbischöfl. Lavanter Konsistoriums: Personalstand des Bistums Lavant im Jahre 1903. — 5. Vom Verlag des „Liter. Centralblattes.“: Wöchenll. Verzeichnis der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. — l>. Vom Verfasser, Herrn Hans von Immenhof: Die Babenberger, liistor. Erzählung. — 7. Vom Festausschus.se des VI. deutschen Sängerbundesfestes: „Zum sechsten deutschen Sängerbundesfeste in Graz“, Festschrift, 2 Exempl. — 8. Vom Herrn Prof. Julius Miklau: Otto Hübners Geogr.-statist. Tabellen, Ausg. von 1899. — 9. Vom Buchhändler Herrn Max lsling: a) Geogr. Anzeiger von J. Perthes, 1902; b) Blätter für Bücherfreunde, 8 Hefte; c) Die Literatur der Steiermark in liistor., geogr, und ethnogr. Beziehung, von Dr. Anton Schlossar; d) Deutcli-gotisches Wörterbuch nebst einem Anhänge, von Dr. Oskar Priese. 10. Vom Verfasser, Herrn Dr. Raimund Müller: Der Tod als Erzieher. — 11. Von der k. k. Gymnasial-Direktion: Adresse der österr. Mittelschuldirektoren an So. k. u. k. Apost. Majestät, Kaiser Franz Josef L, anläßlich der Vollendung des 70. Lebensjahres. — 12. Vom Verfasser, Herrn Gymn.-Oberlehrer Josef Frenzel in AVongrowitz: Die Kntwicklung der Sätze mit TCpčv. b) Ankauf: 1. Zeitschr. f. d. österr. Gymnasien, 53. Jahrg. 1902. — ; Deutschland, 53. Jahrg. 1902. — 3. „Gymnasium“, 20. Jahrg. 1902. Liter. Cenlralhlatt für 4. Stimmen aus Maria Laach, 1902. — 5. Roscher, Ausführl. Lexikon der griech. u. röm. Mythologie, 4ß. u. 47. Lief. — (i. Mitteil, und Abhandl. der geogr. Gesellschaft in Wien, 1002. — 7. Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellschaft in Wien, l'J02. — 8. Schröder und Röthe, Zeitschr. f. deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1902. — 9. Österr.-ung. Revue, 29. Bd. — 10. Divis und Pötzl, Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich, 16. Jahrg. 1903. — 11. Beiger und SeyfTert, Berliner philolog. Wochenschrift, 22. Jahrg., 1902. — 12. Bibliotheca philolog. dass. 1902. — 13. Jagič, Archiv f. slavische Philologie 1902. — 14. Ljubljanski Zvon, Jahrg. 1902. — 16. Nagi und Zeidler, Deutsch.-Üsterr. Literaturgeschichte, 11. Band, Heft 1—5. — 16. Baumeister, Handbuch der Er/.iehungs- und Unterrichtslehre für höhere Schulen, 11. Band, enthält die theoretische und praktische Pädagogik, allgemeine Didaktik und Vorbildung der Lehrer. — 17. „Osten-. Mittelschule“ 1902. — 18. Poske, Zeitschr. f. d. physik. und ehem. Unterricht, Jahrg. 1902, 1901, 1900, 1899 und 1898. — 19. Heiderich, Vierteljahrshefte f. d. geograph. Unterricht, 1902. •—■ 20. Grimm, Deutsches Wörterbuch, 10. Bd. 9. und 10. Lief., 4. Bd. 1. Abt. 3. Teil, 4. Lief., 13. Bd. 2. Lief. — 21. Burkhardt und Meyer, Encyclop. d. mathem. Wissenschaften, I., H. 7, II. 2., II. 1, III. 3., H. 1, IV. 1., 11. 2, II., H. 2, 3, III. 2., II. 1. — 22. Letopis Slovenske Matice za leto 1902 samt Beilage. — 23. Die Erde; eine allg. Erd- und Länderkunde, von Dr. Franz Heiderich. — 24. Schiller; sein Leben und seine Werke, dargestellt von Jak. Minor. — 25. Hegeln f. d. deutsche Rechtsschreibung liebst Wörterverzeichnis; große Ausg. des k. k. Schulbücherverlages. •— 26. Wörterbuch der deutschen Rechtsschreibung von K. Erbe. — 27. Narodno gospodarstvo; spisal Vekosl. Kukovec. — 28. Allgem. Ortschaftenverzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder; nach der Volksrählung vom 31. Dez. 1900. — 29. Troja und Ilion, von Dr. Willi. Dörpfeld. — 30. Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Übergange von Asien nach Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa, von Viktor Hehn. — 31. Encyklopädisches Handbuch des gesamten Turmvesens und der verwandten Gebiete, von Dr. H. Euler. — 32. Religion und Kultus der Römer, von Dr. Georg Wissowa; (Bd. V., 4 Abt. des Iwan Müller’schen Handbuches). — Gegenwärtiger Bestand : 6940 Stücke in Bänden, selbst. Blättern und Heften, 21977 Programme. 2. Schiilerbibtiothek. (Kustoden; Prof. Dr. F. Vogl und Prof. K. Verstovšek.) a) Geschenke: 1. Des Schülers Matasič Peter: Die Gemsschützen. — E. Trautmann, Ferry der Waldläufer. — 2. Des Schülers Vrabl Nikolaus: A. Kržič, An gel j ček III. — 3. Des Herrn Isling. Buchhändler: Griech. Antiquitäten von Bojesen-HofTa. — 4. Des Herrn Prof. .1 erovSek: Stenograph. Bibi.: Die Marzipan-Lise, Erz. von Fr. Halm. — 5. Die Bettlerin vom Pont des Arts. Novelle von W. HaulT. — 6. Aus der Mappe des alten Fabulisten von Bauernfeld. — 7. Kleine Ursachen, eine Doppelgeschichte von Zschokke. — 8. Siegel und Abbreviaturen der Gabelsberger Stenographie. - 9. Breite Schultern, Novelle von Fr. Spielhagen. — 10. Stenograph. Schiller- und Goethe-Album von B. Fischer. — 11. Monatsschrift, des steierrn. Gabelsberger Stenogr. Vereines in Graz, Jahrg. 1875, 1888, 1889, 1890, 1897. - 12. Stenogr. Jugendzeitung, Jahrg. 1881, 1882. — 13. Der praktische Stenograph von Fr. Scheller, Jahrg. 1885, 1888, 1889, 1890. — 14. Wiener Taschenbuch für Jünger Gabelsbergers für das Jahr 1890 von C. Weizmann. — 15. Lesebuch für angehende Gabelsberger Stenogr. von C. Engelhard. — 16. Stenograph. Wörterbuch von R. Fischer. — 17. Österreich. Blätter für Stenographen, 1879 (in dupl.), 1880, 1881, 1885, 1886. — 18. Tiroler Stenographeii-Kalender Jahrg. 1809, 1870 — 1872, 1873—1876, 1877 —1878, 1867—1868—1872—1873, 1867—1868. b) Ankauf: 1. Knjižnica za mladino Nr. 25, 26. — 2. F. HolTmann, Neuer deutscher Jugendfreund, Bd. 20, 57. — 3. Gaudeamus, Blätter nnd Bilder für die studierende Jugend, V. Jahrg. II. Bd., VI. Jahrg. 1. Bd. (doppelt.) — 4. (!. Falkonhorst, Aus der Zeit der Entdeckung Amerikas. — 5. E. Barfus, Am Elefantensee. — 6. Deutsches Knabenbuch X. — 7. I). Haek, Die Eroberung des Nordpols. — 8. Kolumbus-Eier II. — 9. A. Helms, Heinz Treuaug. — 10. R. Scipio, In Deutsch Ostafrika. — 11. O. Iloffmann, Die Jagd des weißen Rosses. — 12. O. Höcker, Fitzpalrik der Trapper. — 13. Schillers Werke, — 14. Shakespeares Werke, — 15. Wieland, — 16. Uliland, — 17. Ghamisso, — 18. Lessing, — 19. Goethe, — 20. Deuter, — 21. Baimund, (sämtliche Werke in Hesse’s Ausgabe). — 22. Mark Twain’s hum. Schriften. — 23. Nagl und Seidler, österr. Literaturgeschichte. — ‘24. Otto Fr. deutsche Dichter, Denker und Wissensfürsten. — 25. W. Noeldcchen: Die Zwillingsbrüder. — 26. R. Rostock: Erinnerungsblätter an Weiland Ihr. M. Kaiserin Elisabeth. — 27. A. Aškerc: Prešernove poezije. — 28. Janko Korsnik-a zbrani spisi H. — 29. S. Gregorčič, poezije 111. — 30. Kette, poezije. — 31. Jurčič 1 zv. — 32. II. Sienkicwicz „Quo vadis“. — 33. Gangl „Sin“. — 34. Govekar „Deseti brat“. 35. Govekar „Rokovnjači“. — 36. A. Kragelj „Odiseja“. — 37. Iv. Cankar „Hamlet“. — 38. .1. Vesel in A. Aškerc „Ruska antilogija“. — 39. J. Pagliaruzzi. — 40. S. Gregorčič. — 41. A. Funtek, izbr. p. — 42. 1’. Pajkove spisi. — 43. Knjižnica za mladino. — 44. Zabavna knjižnica XIV in XV zv. •— 45. Knezova knjižnica IX zv. — 46. Vojvodina Kranjska, IV. d. sp. Orožen. — Gegenwärtiger Bestand : 1652 Stücke in Bänden und Heften. I!. Historisch-geographische Siiiiiiiiliing. (Kustos: Prof. Fr. Hord k.) Ankauf. a) Historische Bilder: t. Rudolf von Habsburg bei der Leiche PremysI Ottokar 11. — 2. Kolumbus landet nach der ersten Heise im Hafen von Palos. — 3. Attila auf dem Zuge gegen Gallien. — 1. König Johann Sobiesky und Karl von Lothringen rücken zum Entsätze von Wien. b) Geographische Bilder von Adolf Lehmann: 1. Die Furkasstraße. — 2. Die Gotthardbahn. — 3. Benares. c) Geographische Terrainmodelle von E. Letoschek. — Stand iler Sammlung: 87 Wand- und Handkarten, '20 Atlanten, 38 geogr. Bilder, 80 liistor. Bilder, 2 Globen 1 Tcllurium. (!. Physikalisches Kabinett. (Kustos: Prof. K. Zahlbruckner.) Neuanschaffungen: Bestellt wurden drei Apparate nach Konstruktionszeichnungen des Kustos u. z. ein Monochord, ein Bodendruckapparat und ein Apparat zur Veranschaulichung der magnetischen Verhältnisse auf der Erdoberfläche. Außerdem wurde die Werkzeugsammlung vervollständigt und verschiedene Materialien angescbalTt. Es konnte in diesem Jahre nicht die ganze Dotation für Neuanschaffungen verwendet werden, da ziemlich kostspielige Reparaturen notwendig sind. Ing. Jakob Vielberth, Direktor der hies. Gasanstalt, spendete 50 bleierne Gitterblatten für einen Akkumulator. — Die Sammlung zählt 692 Nummern. II. Naturhistorisehcs Kabinett. (Kustos: Prof. Dr. L. Poljanec.) a) Geschenke: Des Herrn k. u. k. Hauptmanns ŽunkoviC: 10 Insektenkästen mit beiläufig 5000 Insekten. b) Ankauf: Injektionspräparate von Esox lucius, Rana fortis und Tropidonotus natrix, Varanusei, Trilobit, Holzopal mit Edelopal, Muskatnuß. — Die Sammlung zählt 165)37 Stücke in 2068 Nummern. R. Lehrmittel fiir den Zeichenunterricht,. (Kustos: Prof. A. Hesse.) Ankauf: 10 Hintergrundstoffe, 17 Tongefäße, 3 Modellstände, 5 gepreßte Blätter, 2 Einzelständcr, 5 Schmetterlinge in Einzelnkästen, 12 Gegenstände aus Holz, 5 Modelle aus lbilz (zum landschaftl. Persp. Zeichnen), 5 große Vasen, 10 einheimische Schmetterlinge, 5 Drahtgestelle, 4 Demonstrationskästen, 3 Pilzmodelle, 1 indischer Skorpion, 1 Flußbarsch, 1 Taschenkrebs, 1 Einsiederkrebs, 1 Flußkrebs, 1 Ruderkrabbe, 3 Blumenständer, (i Modell-träger, 3 Zeichenständer, 1 Mappe mit gepreßten Blättern. Stand der Sammlung: A. 0 perspekt. Apparate; B. 20 element. Drahtmodelle; G. 36 element. Holzmodelle; D. 10 architekt. Elementar-Formell; E. 10 arehitckt. Formen; F. 25 Gefäßformen; (i. 61 ornament, und kunstgewerbl. Gipsmodelle; 11. 22 figurale Reliefabgüsse; J. 17 Köpfe und Büsten; K. 1!>5 St. Varia; L. 18 Vorlagewerke; M. 22 besondere Vorlagen. F. Musikaliensammliing. (Kustos: Gesangslehrer Rud. Wagner.) Ankauf: 20 Bücher: „Cecilija“ von Anton Foerster, zwei lateinische Messen von Jos. llauisch, „Rcquiescant in paee!“ Trauergesänge für Männerchor von Edmund Scharbach. Geschenk: Albin Mende: Liederbuch für Mittelschulen, Lehrerbildungsanstalten und verwandte Anstalten. (Von der Firma Robliček und Sievers in Prag.) — Stand am Schlüsse des laufenden Schuljahres: 5838 Musikalien, 12 Wandtafeln und 1 Stimmgabel. (i. Münzensammlung. (Kustos: Prof. Fr. Horak.) Summe aller numismatischer Gegenstände : 1370. Anhang: 1 röm. Fibula, 1 Spinn-wirlel, Bruchstücke eines röm. Mosaikbodens, 7 Stücke Steingeräte, 1 Hufeisen, Laclimauns Münzenkunde und Hickmanns „Vergleichende Münztabelle“. II. Archäologische Sammlung. (Kustos: Prof. J. Holzer.) A11 k auf: Engelmanu, Bilderatlas zu Homer. — Geschenk des Herrn Prof. Fr. JerovSek: 20 Diaphotogramme (meist l’ompeji betreffend). — Im ganzen 11 Nummern. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums zugewendeten Geschenke wird den geehrten Spendern der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautschitsch’schen Studentenstiftung, bestellend in der vom hochw. Herrn Dom- und Stadtpfarrer beigestellten vollständigen Verpflegung, batten die Schüler Ruprecht Crnčič der V. Kl. und Peter Rihtarič der II. B-Kl. inne. B. Die Zinsen der A. Kautschitscb’schen Stiftung im Betrage von 12 K wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenrequisiten verwendet. C. Die für 1903 fälligen Zinsen der A. Humer’schen Stiftung von 10 K 50 h wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler der 1. A-Kl. Friedrich Moser zuerkannt. D. Aus der Ringaufschen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneien im Kosten' betrage von CS K IS h verabfolgt. E. Von den aus der Marburger Sparkasse-Jubiläumsstiltung bis 31. December 1902 fälligen Zinsen wurden laut Stadtschulrat-Beschlusses vom 20. Dezember 1902 die Schüler Schautz Franz der II. A-Kl., Wurzinger Johann der IV. A-Kl., Atzler Roland und Kniely Konrad der V., Koschell Othmar, Leber Franz und Pilch Johann der VII. und Stuola Anton der VIII. mit je 1(> K beteilt. F. In die Kassa des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder Wohltätigkeitsspenden für 1902/1903 eingezahlt: A) die wirklichen Mitglieder. ^ ], Herr Marius Graf Attems, k. k. Statthallereirat 20 — „ Baron Richard Basso -Gödel-Lannoy................................................. 10 — Herrn Wilhelm Blankes Buchhandlung (Max Isling)..........................................(> — Herr Dompfarrer, Kanonikus Jak. Phil. Bohinc...........................................10 — „ Dr. Barth. R. v. Carneri, Schriftsteller und Hausbesitzer..........................10 — „ Felix Ferk, prakt. Arzt, und Frau...................................................4 — „ Prof. Dr. F. Fe uš................................................................. 4 — „ Dr. Franz Firbas, k. k. Notar.......................................................4 — „ Dr. Barth. Glančnik, Advokat....................................................... 20 — „ Dir. Jul. Giowacki.................................................................10 — ,, Robert Greistorfer, k. k. Hofrat............................................. . 4 — „ Donipropst Lorenz Herg.............................................................(i — „ Prof. Jos. Holzer.................................................................. 4 — „ Prof. Franz Horäk...................................................................4 — „ Domdechant, Prälat Karl Hribovšek ........................... ... 10 — „ Rud. Janežič, Spiritual . . . ..................................................4 — Frau Eugenie Jäger, geb. v. Höf fern...................................................10 — Prof. Franz Jerovšek................................................................4 — „ Ed. Bitter v. Jettmar, k. k. Finanz-Oberkommissär...................................4 — „ Prof. Jakob Kavčič.................................................................*> — „ Albert Kokol, k. k. Gerichtssekretär................................................4 — „ Anton Korošec, Weltpriester ... 5 — „ L. II. Korosclietz, Kaufmann.......................................................<> — „ Prof. Johann Koš an.................................................................4 — „ Anton Liebisch, k. k. Landesgerichtsrat.............................................4 — „ Kanonikus Josef Majcen..............................................................4 — „ Prof. Blasius Matek................................................................"> — „ Kanonikus Dr. Martin Matek..........................................................4 — „ Prof. Dr. Anton Medved.............................................................10 — „ Prof. Julius Mi klau................................................................4 -- „ Kanonikus Dr. Johann Mlakar........................................................(i — „ Anton Morocutti, k. k. Landesgerichtsrat............................................4 — Se. f.-b. Gnaden Dr. Michael Napotnik...................................................40 —- Herr Dr. August Nemanič, k. k. Staatsanwalt................................................4 — „ Andreas Platzer, Kaufmann..........................................._•___. ... 5 — Fürtrag 2ü3 — | o 4 o K Übertrag 263 Herr Prof. Iguaz Pokorn..................................................................4 „ Med. Dr. Atnand Hak .................................................................4 „ Dr. Franz Rosina, Advokat............................................................0 „ Karl Scheidbach, Buchhändler........................................................(5 Herren Gebrüder Schlesinger, Pioduktenhändler..............................................4 Herr Dr. Hans Sclnniderer, Bürget meist er von Marburg....................................10 Fräulein Marie Sclnniderer, Hausbesitzerin.................................................4 Herr Dr. Joh. Sernec, Advokat............................................................4 „ Gottfried Stettinger, k. k. Finanzrat ...............................................4 „ Eduard Taborsky, Apotheker......................................................... 20 „ Anton Turnšek, Handelsmann in Nazareth .............................................10 „ Josef Tscheligi, Realitätenbesitzer.................................................10 „ Viktor Verderber, k. k. Landesgerichtsrat............................................4 „ Prof. Dr. Friedrich Vogl.............................................................4 „ Kanonikus Barthol. Volt............................................................. 4 ,, Dr. Franz Voušek, k. k. Ober-Landesgerichtsrat ......................................4 „ Prof. Jos. Vreže.....................................................................4 „ Anton v. Werner, k. u. k. Oberstlieutenant...........................................8 „ Anton Zltuber v. Okrog, k. k. Forsthispektions-Konitnissär...........................4 „ Prof. Josef Zidanšek, Dir. dos f.-b. Knabenseminars..................................5 „ Prof. Karl Zahlbruckner ............................................................12 Geehrte Bezirkssparkassa Windischgraz.....................................................20 Lob!. Bezirksvertretung Marburg...........................................................10 Geehrter Verein „Hranilno in posojilno društvo v Ptuji“..................................0 Leskošek i Wallner SO Matek i Lobnik 40 Wantur 50 Molan 20 Lukman i Wro.-nig a 01 Planinšek ao Marin i - 33 — K li III. B-Klasse. Bratina 50 Cilenšek 20 Cucek 10 Gabron 10 Glančnik 2 — Jazbinšek 20 Kislinger 20 Kolterer 20 Korošak 20 Koser 10 Majcen St. 1 — Medik 20 Merslavič 10 Paulšek 1 — Pernat 20 Poček 10 Sagadin 10 Stegenšek 20 Šegula 10 Šenekar 12 Trinkaus 10 Valenti 30 Vavroh SO Werdnik 30 Žepič 20 .S 02 IV. A-Klassc. Berger 30 Hrovat 1 — Koroschelz 5 — Kosz 30 Matasič a — Mitterer 30 Nestroy 2 - Raunicber 00 Schmidi A. 1 — Schmidi K. 3 Srebre 2 — Stergar a — Viher 50 VV eisser 1 — Wresnig a — VVurzinger *" 40 23 40 IV. B-Klasse. (luček 00 Gorišek 20 Grobelnik 20 K li K n K h K li 20 Koprivnik 1 Lešnik 1 — Munda 2 — 20 Moritsch 2 — Pavlič B. 40 Pirnat 1 — 2 — Novak L. 40 Petrovič Fr. 00 Podpečan 20 20 Pollak 50 Polak 20 Požegar 30 2 — Reismann 1 — Pučnik 20 Rampre 40 20 Schmid 40 Raišp 30 Robar 70 2 — Schmiderer 2 — Schmidt 1 — Sobotka 2 — 10 Škofič 10 Stajnko 30 Zoijan 30 32 Vielberth 2 — Stettinger 2 — 20 1 — Voit 30 Fürst Sulkowski 2 — 42 v. Zhuber 2 — Šegula Škof 30 VIII Klnsap 30 13 50 20 10 Weixl -in Glančnik 2 — 2 — Wurzinger 1 Kramberger 20 10 VI. Klasse. 80 17 10 Mravljak 41 Barbič 20 Pestevšek 30 50 40 Borko Goli 1 40 VII. Klasse. Rauter Sagaj 40 30 20 Gottscheber 2 Atelšek 20 Schreiner 2 — 305 Grögl 1 Bogovič 30 Stibler M. 20 Hofmann 1 Gaber SO Stiebler A. 00 Ilešič 20 Goschenhofer 1 Štuhec 20 Jehart 40 Kartin 2 Šeško 30 50 Jevnik 20 Kokoschinegg 2 — Teisinger 2 — 30 Jurko 20 Leskošek 1 Trilmik 1 30 30 Kolarič 20 Liebisch 2 Turnšek — 30 Kosi 20 Mayr 3 — 10 00 40 Kuhar 20 Mum 1 — Holinjec Hojnik Ješovnik Jurečko Kavčič Kostanjevec Košan Krajnc Moric I tajil Steinlelser Šlibar Umek Vršič Vrabl YVeixI gC** Živortnik V. Klasse. Gajnko Guš Ferk Koser Kniely Rechnungs-Abschluß Nr. 47**) vom 1. Juli 1903. Die Einnahmen des Vereines in der Zeit vom 1. Juli 1902 bis 1. Juli 1903 bestehen: 1. Aus den Jahresbeiträgen der Mitglieder 2. Aus den Spenden der Wohltäter 588 K — h 308 „ 14 „ 413 „ 28 „ 782 „ 8!) „ 3. Aus den Interessen des Stammkapitales....................................... 4. Kassarest vom Jahre 1902.................................................... Summe T . 2092 K 31 li Das Stammkapital beträgt 10.400 K in Papieren. Die Ausgaben für Vereins/, wecke in derZeit vom i. Juli 1902 bis 1. Juli 1903 betrugen: 1. Für die Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler: a) durch Beistellung von Freitischen ........ 740 K 40 h b) durch Ankauf und Einband von Lehrbüchern und Atlanten, welche den Schülern geliehen oder geschenkt wurden . . . . .71 c) durch Verabfolgung von Kleidungsstücken etc. ..... 40 d) durch Geldunterstützungen..............................................30 2. Für Regieauslagen (Entlohnung für Schreibgeschäfte etc.) 2(1 Summe . . 914 K 08 h Es bleibt somit ein barer Kassarest von...............................1177 K 03 h Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Ärzten in Marburg für bereitwillige und unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohltätern 495, vom Unterstützungsvereine 39, zusammen 534 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohltaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebührenden innigsten Dank aus. 98 20 10 VI. Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler. In Befolgung des hoh. Min.-Erl. vom 15. Sept. 1890, Z. 19.097, wurde am 8. Jänner I. J. zum Zwecke der Beratung über die Maßnahmen zur Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler eine besondere Konferenz abgehalten. ’’) l)»>r Rechnungsabschluß Nr. 4G wurdo in der ordentlichen Generalversammlung vom 29. November 1002 geprüft und für richtig befunden. Der Ausschuß des laufenden Vereinsjahres besteht aus den Herren : .Julius G^owacki, k. k. Gymnasial-Direktor, Obmann; Domdechant, Prälat Kail Hribovšek. Kanonikus Dr. Job. Mlakar, Prof. Job. Košan und Prof. Dr. Friedr. Vogl. Als Hecbnungsrevisoren fungierten : Prof. Bl. Mntek und Prof. Dr. Anton Mudved, als Ve-rillkator des Protokolls : Prof. .1. llolzer. Das Kommando der k. u. k. Infanterie-Kadettenschule zu Marburg gestattete den Gymnasialschülern an jedem Samstag das Baden in ihrer Schwimmanstalt gegen ermäßigte Eintrittspreise und den ärmeren Schülern sogar unentgeltlich. Dafür sei hiemit dem Herrn Kommandanten der beste Dank ausgesprochen. Die Vorstellung des Stadtverschönerungs-Vereines erlaubte den Schülern die Benützung des Eislaufplatzes auf dem Stadtteiche zu ermäßigten Preisen, wofür die Direktion gleichfalls den verbindlichsten Dank ausspricht. Zur Abhaltung von Jugendspielen im Freien wurde vom ho. k. k. Landwehr-Stations-Kommando der sogenannte kleine Exerzierplatz in der Kärntnervorstadt jeden Mittwoch nachmittags der Direktion ki der bereitwilligsten Weise überlassen, wofür hier ebenfalls wärmstens gedankt wird. Daselbst veranstaltete der Spielleiter, der Turnlehrer des Gymnasiums Max Halfter, sobald das Wetter es erlaubte, sowohl im Herbste des vorigen als auch im Frühlinge und Sommer des lauf. Jahres verschiedene Spiele, an denen sich die Jugend aller Klassen eifrig betheiligte. Es wurde im ganzen lOmal von 3—5 Uhr nachmittags gespielt. Die Beteiligung war eine rege, da jedesmal durchschnittlich 130 Schüler teilnahmen. Die Untergymnasiasten spielten klassenweise, die Schüler des Obergymnasiums dagegen bildeten eine Abteilung und pflegten ausschließlich das Fußballspiel, während sich die ersteren mit dem Bastartin, Schwarzer Mann, Schleuderball, Türkenkopf und Hollball vergnügten. Auch wurden vom Turnlehrer während des ganzen Jahres Bewegungsspiele in der Turnhalle und im Hofe des Anstaltsgebäudes geübt. Der Turnunterricht bildet an der Anstalt einen obligaten Lehrgegenstand, für den sich sämtliche Schüler sehr interessieren. VII. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. 1. Erlaß der k. k. steierm. Statthalterei vom 2. Juli 1002, 25.043, mit dem auf die „Gesellschaft zur Gründung und Erhaltung eines österr. Schulmuseums“ in Wien aufmerksam gemacht wird. 2. Erlaß des k. k. steierm. Landesschulrates vom 1. Oktober 1002, Z. 7507, mit dem Maßnahmen gegen die Verbreitung der Tuberkulose in den Schulen angeordnet werden. 3. Erlaß des k. k. steierm. Landesschulrates vom 1. Jnni 1003, Z. 5374, mit dem die Studierenden, welche an die technische Hochschule in Wien eintreten wollen, in ihrem eigenen Interesse zu einer möglichst frühzeitigen Inskription aufgefordert werden. 4. Erlaß des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 21. Juni 1002, Z. 18.805, intim, durch den Erlaß des k. k. steierm. Landesschulrates vorn 1. Juli 1002, Z. 5080, mit dem dem Professor Dr. Leopold Poljanec zu seiner weiteren wissenschaftlichen Ausbildung die Benützung eines Arbeitsplatzes an der zoologischen Station in Neapel gestaltet wurde. VIII. Chronik, a) Veränderungen im Lehrkörper. Zufolge Erlasses des k. k. steierm. Landesschulrates vom 15. Mai 1902, Z. 3014, wurde der suppliurende Turnlehrer am II. Staatsgymnasium in Graz Max Halfter zum Nebenlehrer des obligaten Turnunterichtes bestellt. Zufolge Erlasses des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 21. Juni 1002, Z. 15.503, wurde dem Professor Rudolf Straubing er eine Lehrstelle am k. k. Staatsgymnasium in Klagenl'urt und mit demselben Erlasse dem Supplenten ain Erzherzog Rainer-Gymnasium in Wien, Dr. Edmund Wiessncr, die dadurch an der Anstalt erledigte Lehrstelle verliehen. Mit dem Erlasse vom 21. Juni 1002, Z. 20.288, hat der Herr Minister für Kultus und Unterricht den Supplenten an der Anstalt Dr. Anton Dolar zum wirklichen Lehrer daselbst ernannt und denselben zugleich dem k. k. Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung an den selbständigen deutsch-slovenischen Untergymnasialklassen zuzuweisen gefunden. Mit dem Erlasse vom 25. Juli 1002, Z. 23.007, hat der Herr Minister für Kultus und Unterricht den Professor Georg Pölzl mit Ende August 1002 auf sein Ansuchen in den zeitlichen Ruhestand zu versetzen gefunden. Infolge Erlasses des k. k. Landesschulrates vom 13. August 1002, Z. 0083, wurde der Lehramtskandidat Lukas Brolili zum Supplenten der Anstalt bestellt. Die Bestätigung der Bestellung des Lehramtskandidaten Franz Weisl zum Supplenten an der Anstalt erfolgte durch den Erlaß des k. k. Landesschulrates vom 12. Oktober 1002, Z. 0438, ebenso jene des k. k. Professors i. II. Leopold KoprivSek in derselben Eigenschaft. Der im vorigen Schuljahre hä. in Verwendung gestandene Supplent Viktor Löwenthal wurde mit 15. September v. J. seiner Dienstleistung an der Anstalt enthoben. Anstatt des Professors Dr. Nikolaus Krassnig, dem eine Lehrstelle an der k. k. Staatsrealschule im X. Bezirke Wiens verliehen wurde, wurde der Professor an der hiesigen k. k. Staatsrealschule Dr. Johann Dutz laut Erlasses dos k. k. steierm. Landesschulrates vom 14. Oktober 1001, Z. 0435, zum Nebenlehrer des Französischen bestellt. b) Die wichtigsten sonstigen Vorkommnisse. Am 18. August wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers dem zur Feier des Geburtsfestes Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät des Kaisers veranstalteten solennen Hochamte bei. Die Schtlleraufhahme fand am 15. und IG. Juli und am 16. und 17. September statt. Das Schuljahr wurde am 18. September 19012 mit dem feierlichen hl. Geistamte eröffnet. Am 4. Oktober feierte die Lehranstalt das hohe Namensfest Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät mit einem Festgottesdienste. Am 19. November beteiligten sich der Lehrkörper und die Schüler an einem zum Andenken an Weiland Ihre Majestät, die Kaiserin Elisabeth, veranstalteten Trauergottesdienste. Vom 20. bis 22. November inspizierte der Herr Landessehulinspektor Dr. Peter Stornik die Anstalt. Am 4. Februar starb der Schüler Jer II. A-Klasse Karl Kržižek bei dem Versuche, seinen Bruder vom Tode des Ertrinkens zu retten, auf eine tragische Weise. H. 1. P. Am 14. Februar wurde das erste Semester geschlossen und am 18. d. M. das zweite Semester begonnen. Am 12. März inspizierte der Herr Landesschulinspektor Leopold Lampel an der Anstalt. Am l('). März wurde der Zeichenunterricht vom Herrn Fachinspektor, Schulrate Hermann Lukas, einer Inspektion unterzogen. Am 27. und 28. März wurde die an der Anstalt übliche Osterandacht abgehalten. Zugleich empfingen die Schüler die hl. Sakramente, gleichwie am Anfänge und am Ende des Schuljahres. Im Laufe des Monates Mai und Juni wurde von den meisten Klassen unter der Führung ihrer Professoren je ein Ausflug in die weitere Umgebung unternommen. Zum Teile waren dies naturhistorische Exkursionen unter der Leitung des Professors für die Naturgeschichte. Am 27. Mai wurde die Prüfung aus der steiermärkischen Geschichte unter dem Vorsitze des Direktors abgehalten. Derselben unterzogen sich neun Schüler der beiden Parallelen der IV. Klasse, die insgesamt sehr gut entsprachen und dabei das hervorragende Interesse und den besonderen Fleiß bekundeten, den sie zum Studium der Geschichte unseres engeren Vaterlandes verwendet hatten. Die ersten Preise, zwei vom steiermärkischen Landesaus-schusse für die besten Leistungen gewidmete Preismedaillen, wurden den beiden Schülern Anton Hrovat und Franz Šlibar zuerkannt. Außerdem wurden noch Prüfungspreise gespendet u. zw. von Sr. fürstbischöflichen Gnaden, Herrn Dr. Michael Napotnik, 2 Goldstücke ä 10 K, vom Herrn Bürgermeister Dr. Hans Schmiderer 1 Dukaten, vom Herrn Domdechanten und Prälaten Karl Hribovšek und vom Herrn Kanonikus und Professor Theologiae Dr. Johann Mlakar je 1 Goldstück ä 10 K, vom Herrn Professor Jakob Kavčič das Werk von Fr. Mart. Mayer, „Steiermärkische Geschichte“, vom Professor Julius Miklau und einem Ungenannten je ein Buch, „Steiermark in Wort und Bild“. Mit diesen Preisen wurden die übrigen Prüflinge beteilt u. zw. der Reihe nach Josef Volaušek, Michael Umek, Nikolaus Vrabl, Felix Weisser, Albert Zavodnik, Peter Matasič und Karl S c h.m i dl. Am 24. Juni starb der brave Schüler der VII. Klasse Othmar Koschell. B. I. P. Am 24. Juni wurde das Fest, des hl. Aloisius, des Patrons der studierenden Jugend, in der Aloisikirche durch einen feierlichen, vom Herrn Prälaten und Domdechanten Karl Hribovšek celebrierten Gottesdienst gefeiert. Der Tag war schulfrei. Am 28. Juni wohnte eine Vertretung des Lehrkörpers dem in der Domkirche für Weiland Seine Majestät, Kaiser Ferdinand I., celebrierten Hochamte bei. Die mündlichen Versetzungsprüfungen, wurden vom 30. Juni bis 9. Juli, die Klassifikation vom 7. bis 11. Juli vorgenommen. Bei dieser erhielten die erste Klasse mit Vorzug folgende Schüler: Holzer Ludwig und Jantschitsch Anton der I. A; Gomzi Alois, Goričan Alois, Klemenčič Jakob, Kmet Hermann, Kolar Franz und Svetina Anton der I. B; Holzer Wilhelm der II. A; lvanäek Franz, Leskošek Karl, Oštir Karl, B ezma n Alois, Veble Franz, Vesenjak Paul und Zelenko Franz der II. 13; Stettinger Bruno und Wantur Adolf der III. A; Majcen Stanko der III. B; Hrovat Anton, Sch m i d 1 Karl, Weisser Felix und Erwin Werner von Hohen streit der IV. A; Šlibar Franz, Umek Michael, V e r š i č Alois, Vrabl Nikolaus und Ž i v o r t n i k Paul der IV. B; Brunčko Leonhard, Knie ly Konrad und Schmid Alexander der V. Klasse; Lešničar Johann und Raišp Johann der VI. Kl.; Gaber Emil, Leskošek Johann, Mayr Alois, M u in Alois und B o b a r Franz der VII. Kl.; J u r h a r Martin der VIII. Klasse. Am 15. Juli wurde das hl. Dankamt vom Herrn Prälaten und Domdechanten Karl Hribovšek celebriert, nach demselben die Preise der Schillerstiftung den Schülern Glonar Josef u. Haberleitner Odilo der VII. und Lešničar Johann der VI. Kl. überreicht und das Schuljahr mit der Zeugnisverteilung geschlossen. IX. Statistik der Schüler. K a s S L 1. 11. III. IV. V. VI. VII VII Zusammen 1. Zahl. Zu Ende 1901/902 . . . Zu Anfang 1902/903 . . a b a 1 >' 1 a h 1 a 1 1’ 38 30 03 73 27 35 53 00 27 33 42 51 22 18 34 38 50 50 42 53 31 40 34 30 409 511 Während des Schuljahres eingetreten .... 1 1 2 Im ganzen also niifgononiincii . . 31 73 35 00 33 51 18 38 50 54 40 30 513 Darunter: Neu aufgenommen u. zw.. aufgestiegen .... Repetenten .... 27 1 G8 2 2 o 1 — 1 3 3 1 — 113 2 Wieder aufgenommen u.zw.: aufgestiegen .... Repetenten .... 3 r. 33 56 2 23 4 48 2 18 3(i 1 47 49 1 39 1 30 379 19 Während des Schuljahres ausgetreten .... 3 14 1 8 3 4 1 1 4 1 — 40 Schülerzahl zu Ende 1902/903: Öffentliche .... Privatisten .... 28 59 34 52 30 47 1« 1 37 40 52 1 40 30 471 2 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg Steiermark (außer Marburg) Niederösterreich .... Oberüsterreit,!. .... Kärnten Krain Küstenland Tirol Böhmen Mähren Schlesien Ungarn Kroatien Schweiz Deutschland 8 13 2 2 1 1 1 3 50 2 2 2 7 21 2 1 1 1 1 1 48 2 1 8 10 2 2 1 1 1 1 1 1 I 1 1 1 1 -1 I i £» II 1 " 1 1 1 | | | 1 I 1 1 1 1 1 1 i 1 1 1 I Sw 7 34 1 3 1 2 40 1 1 1 1 1 1 i 1 1 II 1 1 1 - II ~Sce 1 1 1 II 1 1 -1 1 1 g« 50 307 3 1 7 14 4 2 3 0 2 4 2 1 1 Summe . . 28 59 34 52 30 47 17 37 40 53 40 301 473 3. Muttersprache. Deutsch Sloveniscli Ccchoslavisch 21'. 2 59 28 0 52 23 (i 1 47 13 4 37 14 32 13 40 17 23 0 24 140 332 1 Summe . . 28 59 34 I 52 30 I 47 17. 37 40 53 40 301 473 4. Religionsbekenntnis. Katholisch, lat. Ritus . . Evang., Augsb. Konfession 27 1 59 34 52 30 47 l(i+‘ 37 45 1 •,2+i 39 1 30 I 408+2 3 Summe . . 28 59 34 52 | 30 47 17 | 37 40 53 | 1 40 30 I 473 K 1 a s s e I. II. 111. IV. V. VI. VII. VIII Zusammen 5. Lebensalter. a b a b >’ a 1) ! 11 Jahre 12 „ : 18 „ 1* » 15 „ Iß „ 17 „ 18 » 1» »> » 21 , aa j) ao *"' » 24 ~ * n 25 ji 3 12 7 5 t ! M 1 | | | II I 1 5 11 14 2 1 1 II II II 1 _ 1 «äocgs*. 1 4 9 13 2 1 1 2 5 12 14 11 2 1 2 3 7 4 1 | | I | | | | | | - M II 1 1 1 1 1 1 1 II 1 1 M 1 II 1 1 1 h- » « Is O CI 1 1 1 1 1 1 1 7 10 10 2 111»SSgSSgfcSSS» i Summe . . 28 59 34 52 30 47 17 37 40 53 40 30 473 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige .... W 7 19 7 20 3 9 3 12 12 12 5 129 Auswärtige 8 52 15 45 10 44 8 34 34 41 28 25 344 Summe . . 28 59 34 52 30 47 17 37 46 53 4« 30 473 7. Klassifikation. a) zu Ende des Schuljahres 1902/903. I. Fortgangski. mit Vorzug 2 (i 1 7 2 1 3+‘ 5 3 2 5 1 38+1 I. Fortgangsklasse . . . 14 34 22 29 17 29 12 27 30 38 27 28 307 Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen . . 7 <> 4 6 0 7 _ 2 9 8+' 4 1 60+* II. Fortgangsklasse . . . 3 12 5 <» 4 t 1 2 2 3 4 — 40 III. Fortgangsklasse . . . 2 1 2 4 — 5 — — 1 — — — 15 Zu einer Nachtragsprülüng zugelassen 1 1 1 1 1 5 Außerordentliche Schüler . Summe . . 28 59 34 52 30 47 l(i+' 37 40 52+* 40 30 471+2 b) Nachtrag zum Schuljahr 1901/902. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . . . 2 7 3 5 3 3 4 4 3 1 35 Entsprochen haben . . . 1 5 3 5 3 2 — 4 4 3 1 — 31 Nicht entsprochen haben (od. nicht erschienen sind) 1 2 1 4 Nachtragsprüfungen waren bewilligt _ 1 1 1 2 1 1 j 7 Entsprochen haben . . . — — — — — 1 — — 1 — — 2 Nicht entsprochen haben . — — — — — 1 — 1 2 Nicht erschienen sind . . — — — — — 1 — 1 1 — — — 3 Darnach ist das Endergebnis für 1901/902: I. Fortgangsklasse m. Vorzug 2+i 17 3 4 9 1+< 4 7 9 3 8 70+2 I. » .... 30 39 44 15+* 27 20 25 44+1 32 27 25 351« II. ■■ .... 7 l 4 5 5 — 4 2 1 1 0+' 33+* 111. „ .... 2 — — 2 2 1 _ 7 Ungeprüft blieben. . . . p — — — — — 1 — 1 1 — — — 3 Summe . . 37+> G3 <27 53 20+* 42 21+' 34 55+» 42 31 33+' 404+5 1 8. Geldleistungen der Schüler. K I a s s e I. II. 111. IV. V. VI. VII. VIII. ZiiHtininioii Das Schulgeld haben gezahlt: im I. Semester im 11. Semester Zur Hälfte waren befreit im I. Semester im 11. Semester Ganz befreit waren im I. Semester im II. Semester Das Schulgeld betrug im ganzen im I. Semester K im 11. Semester K a b a 1) a b a h 23 15 7 14 090 450 32 19 35 45 960 570 6 12 29 22 180 300 11 10 49 43 330 300 17 18 14 12 510 540 15 12 IS 450 300 11 9 7 8 330 270 2 0 30 31 00 180 12 11 37 35 300 330 10 17 44 30 300 510 8 15 32 25 241) 450 ŠI SSI 11 S* 155 158 348 322 4050 474-0 Zusammen K 1140 1530 540 030 1050 810 OOU 240 090 810 090 <><)() 9390 Die Aufnahmstaxen betrugen . . . K 117-60 285-60 S-40 21-1)0 29-40 12-60 — 4-2(1 16-80 21-00 — 516-60 Die Lehrmittelbeiträge 60-011 betrugen . . , K 62-00 116-00 10-00 120-00 66 00 102-00 :t6-0(i 76-00 100*00 108.00 80-00 1026-00 Die Taxen für Zeugnis- duplikate betrugen K — - — 400 — — — 4-00 — — — — 8-00 Summe K 11900 4:t|-60 78-111 115-00 95-40 114-60 3600 84-20 116-80 129-00 80-00 60-00 1550-60 9. Besuch des Unterrichtes in den relat.-oblig.u. nichtobligaten Gegenständen. Zweite Landessprache (Slovenisch) I. Kurs 9 — 9 — 1 — — 1 — — — 20 II. Kurs — — 5 — 3 2 — 1 1 — 12 III. Kurs — — — — 4. — 1 — — — 2 7 IV. Kurs 1 1 2 Franz.Sprache, II.Kurs — — — — — — — 1 3 0 5 15 Kalligraphie .... 14 24 — 1 3 Freihandzeichnen I. Kurs 9 5 2 0 — 24 II. Kurs 1 1 3 5 7 7 — 2 1 — — 27 III. Kurs — — — — 1 — — 2 2 5 5 1 10 Gesang: 1. Kurs 2 8 1 8 — 3 — 2 1 — — — 25 II. Kurs 0 4 1 11 UI. Kurs 7 4 1 8 20 Stenographie: 1. Kurs — — — — — — 5 23 25 8 — — 01 II. Kurs — — — — — — — 7 15 — — 22 Steiermärk. Geschichte — — — — — — 4 8 — — — — 12 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien im I. Semester — — 1 — — — 1 4«* 4. I 5 19 im 11. Semester — — 1 1* — 1 1 3* 7 3 0 20 Gesammtbetrag 479 im 1. Semester K — — 17!) — — 250 — IOO 200 70 000 1878 im II. Semester K — — 179 ano 300 KM) 200 1079 470 800 3478 Zusammen K — — 358 — (iOO .300 200 400 1558 540 14-00 5356 *) Einos davon ist. ein Naturalstipendiui **) Zwei davon sind Naturalsl.ij>endien. X. Maturitätsprüfung. Die mündliche Maturitätsprüfung des Herbstlerinines 1902 wurde unter dem Vorsitze des Herrn Landesschulinspektors l)r. Peter Stoinik am 20. .September abgehall.cn. Zu derselben wurde ein im Sommerterinino kranktieitswegen entschuldigter Privatist wegen Mißerfolges bei einer Vorprüfung und Semestral-Naclitragsprüfung nicht zugelassen. Die drei im Sommerterniine zu einer Wiederholungsprüfung aus je einem Gegenstände zugelassenen Abiturienten wurden dabei als reit erklärt Die im Programme des vorigen Schuljahres veröffentlichte Liste ist demnach noch folgendermaßen zu ergänzen : Post-Nr- Name Geburtsort Vaterland M s S -1 S -5 Ü -2 lUiucr y2 114 die Gleichungen jener Tangenten, welche von den Koordinatenachsen gleiche Strecken abschneiden? 3) Wenn man eine dreiziffrige Zahl, deren Zittern eine arithmetische Heihe bilden, durch die Zitternsumme dividiert, so erhält man 20 zum Quotienten; addiert man aber 300 zu der betreffenden Zahl, so erscheinen dieselben Ziffern in umgekehrter Ordnung. Wie lautet die Zahl? 4) Jemand hat eine Rente von 1200 K durch 15 Jahre zu beziehen; wie lange muß er dem Genüsse derselben entsagen, um dann durch 10 Jahre hindurch eine Rente von 234t K zu beziehen, wenn 3'/,% Zinseszinsen gerechnet werden? Die mündliche Maturitätsprüfung wird am 17., 18., 20. und 21. Juli stattlinden. XI. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1903/04. Das Schuljahr 1903/04 wird am 18. September 1. J. um '/,8 Uhr morgens mit dem hl. Geistamte in der Aloisikirche eröffnet werden. Die Einschreibung der Aufnahmswerber in die erste Klasse wird am 15. Juli von '/510—12 Uhr und am 10. September von 9—12 Uhr im Lehrziminer der II. B-Klasse stattlinden. Die übrigen, in die Anstalt neu eintretenden Schüler und diejenigen, welche bereits im Juli-Termine die Aufnahmsprüfung in die erste Klasse mit gutem Erfolge bestanden haben, haben sich am 10. September um die gleiche Zeit und am gleichen Orte zur Aufnahme zu melden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon früher angehört haben, erfolgt, am 10. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrziminer der V. Klasse. Später findet keine Aufnahme statt. Schüler, welche aus der Volksschule in die erste Klasse aufgenommen werden wollen, müssen das zehnte Lebensjahr noch im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Klassen der Volksschule erworben werden kann, b) In den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis dei Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben im Diktandoschreiben. c) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nichtkalholische Schüler hüben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Konfession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung heizubringeu. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das üffentlichkeits-recht genießen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Auf-nahmsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen. Die Aufnahmstaxe von 4 K 20 h, der Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag von 2 K (!0 h und das Tintengeld für das ganze Schuljahr im Betrage von 00 h sind von allen neu eintretenden Schülern bei der Aufnahme zu entrichten. Die Aufnahmswerber in die erste Klasse bezahlen diese Beträge erst nach der mit Erfolg bestandenen Aufnahmsprüfung u. zw. die vom Juli-Termine bei ihrer Einschreibung am 10. September, die vorn September-Termine nach der Aufnahrnsprüfung am 16., bezw. am 17. September in der Direktionskanzlei. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten bloß den Lehrmittel-und den Jugendspielbeitrag und das Tintengeld. Die Taxe für eine Privatisten- oder eine Aufnahmsprüfung beträgt 24 K ; für die Aufnahmsprüfung in die erste Klasse ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld betiägt 30 K für jedes Semester und ist. in den ersten sechs Wochen jedes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direktion zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Sen-ester einer Staats- oder anderen öffentlichen Mittelschule angehört, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im Fleiße die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und im Fortgange mindestens die erste allgemeine Zeugnisklasse erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu überreichen. Für das erste Semester der ersten Klasse gilt die hoho k. k. Ministerial-Verordnung vom 6. Mai 1890, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind : 1. Das Schulgeld ist von den öffentlichen Schülern der ersten Klasse im ersten Semester spätestens im Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Öffentlichen Schülern der ersten Klasse kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlüsse des ersten Semesters gestundet werden: a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenskala und in Bezug auf den Portgang in allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dürftig, das ist in den Vermögenverhältnissen so beschränkt sind, daß ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen möglich sein würde. 3. Um die Stundung des Schulgeldes für einen Schüler dor ersten Klasse zu erlangen, ist binnen 8 Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direktion jener Mittelschule welche er besucht, ein Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögensverhältnisse belegt sein muß. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkörper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schüler in Erwägung, ob bei denselben auch die unter Punkt. 2, lit. a geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schüler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zurückzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für .das erste Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, daß das Zeugnis über das erste Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Noten-skala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Fortgangsklasse bezeichnet ist. Trifft diese Bedingung am Schlüsse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schüler das Schulgeld noch vor Beginn des zweiten Semesters zu erlegen. i. Jenen Schülern der ersten Klasse, welche im ersten Semester ein Zeugnis der ersten Klasse mit Vorzug erhalten haben, kann, wenn sie nicht Repetenten sind, auf ihr Ansuchen von der LandesFchulbehörde die Rückzahlung des für das erste Semester entrichteten Schulgeldes bewilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das zweite Semester erlangen. Die Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 1 (5. und 17. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 10 des O.-E. wird den auswärtig befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verläßlich e Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. •) Dor Nachweis hiofür ist durch »in genaues, nicht filier ein Jahr alles, vom Uomoliide* mul vom Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeuguis zu orbringon. O z n a n 11 o. Na c. k. gimnaziji v Mariboru so začne šolsko loto 1903/04 s slovesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri želo vstopiti na novo v prvi razred, se morajo oglasiti v spremstvu od svojih starišev ali njih namestnikov dne 15. julija ob V210. uri dopoldne ali začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldne ob 9. uri pri ravnateljstvu s krstnim listom in z obiskovalnim spričevalom ter izjaviti, želd li biti vsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se prično 15. julija ob 2. uri popoldne in IG. septembra tudi ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1903. Ravnateljstvo. Ergänzung: Auf Seite 27 ist bei Prof. Dr. Vogl zu ergänzen: Kustos der I. Abt. der Schülerbibliothek. A