K. k. Staatsgymnasium in Marburg a/D. JAHRESBERICHT iiber das Schuljahr 1913—1914. Veròffentlicht durch den Direktor Dr. Josef Tominšek. INHALT: A) Die Helenasage in der griechischen Dichtung. Von Prof. Franz Voglàr. B) Schulnachrichten vom Direktor. MARBURG a/D., 1914. VERLAG DES K. K. STAATS-GYMNASIUMS. Druck von Josef Mostbdck & Co., Marburg a. D. Die Helenasage in der griechischen Dichtung. Von Prof. Franz Voglàr. (Vom Verfasser dem Herrn Prof. Fr. Jerovšek, der ihm als unQber-trefflicher Lehrer den Weg in die Herrlichkeit der griechischen Welt gewiesen, in dankbarer Verehrung gewidmet.) cbq Kaì òjrlocrco àvòpobjroiai JteXtbp.e-čf’ àovSijioi èooojiévoicriv. II. VI. 357. vikCJ. 8$- Kaì ctSqpov Kaì jrùp KaXr) rii; ouoa, Anakreontea 11. Bewundert viel und viel gescholten, Helena. Goethes Faust II, 8488. Die homerischen Gesange sind der unversiegbare Quell, aus dem seit Jahrhunderten die Menschheit geistige Frische und ideale Begeisterung schliirft, sind seit grauen Vorzeiten die unerschòpfliche Fundgrube ftir die herrlichsten Kunstwerke der Dichter und bildenden Ktinstler der indo-europaischen Rasse. Wenn durch stiirmische Zeiten ihr Einflufi zuriick-gehalten wurde, so bedeutete ihre Neuentdeckung eine Regeneration der geistigen Entwicklung der gesamten europaischen Vòlker. Diese homerischen Gesange, die ftir unsere Jugend sowohl, wie ftir das reifere Alter eine Quelle der herrlichsten Genusse bilden, singen und sagen von blutigen Kampfen und herrlichen Kriegstaten gewaltiger Helden, die hinauszogen iibers Meer in die weite Welt, um ein geraubtes Weib, das Kleinod des Volkes, zurtickzugewinnen oder auf dem Kampfplatze zu fallen. Auch ftir die Rauber ist dieses herrliche Weib ein Schatz, den herauszugeben sie nun und nimmer gewillt sind und ftir dessen Besitz sie lieber den letzten Blutstropfen verspritzen. Dieser herrliche Kampfpreis zweier Vòlker, den seither durch Jahr-hunderte, ja durch Jahrtausende die genialsten Dichter besangen und be- wunderten, andere ihm als Ursache des Unterganges so vieler Helden, ja der Freiheit eines ganzen Volkes fluchten, ist Helena. Homer selbst legt ihr wie in prophetischer Erleuchtung die oben zitierten bedeutungsvollen Worte in den Mund: „Auch in Zukunft werden ktinftige Geschlechter von mir in Liedern singen!“ Zu einer Zeit, wo die Schopfungen der deutschen Literatur in Goethe ihren Hòhepunkt erreichten und dieser Dichter durch die Vollendung seines »Faust" die Summe des Lebens zog, wahlte er dieselbe Helena als Re-prSsentantin der klassischen Vollkommenheit, mit der er die Idealgestalt des deutschen Geistes, Faust, sich vermahlen liefi. Und Gerhard Hauptmann brachte zu Beginn des heurigen Jahres (1914) den „Bogen des Odysseus“ in Berlin zur Aùffiìhrung, wo dieselbe Sage beriihrt wird. Diese Lichtgestalt, der wir die Entstehung der homerischen GesSnge verdanken, die dadurch auf die Dichtungen aller nachfolgenden Generationen bis auf unsere Zeit befruchtend eingewirkt hat, wollen wir uns im Fol-genden vergegenwartigen, ihre Tugenden und ihre Fehler wiirdigen, der Liebe und dem Hasse nachspiiren, dem sie ausgesetzt war, vor allem aber die Auffassung verfolgen, die sich das griechische Volk im Wandel der Zeiten von ihr gebildet hat. 1. Die Helenasage bei Homer, a) Darstellung der Sage. Nach der Darstellung Homers segelt Paris oder Alexandros, der Sohn des Trojanerkònigs Priamos und der Hekabe, der schòne Mann1), nach Lakedamon2 *), wird im Konigspalaste gastfreundlich aufgenommen8) und entfiihrt die Konigin Helena, die Tochter des Zeus4 * * *) und der mit dem Spartanerkònig Tyndareos vermahlten Leda, die Schwester des Kastor und h r 39 nennt ihn Hektor elSog dpierte; 44 f: ouveiecc KaXòv elSoq eri’ (=èjtecTiv) ; 54 f: oòk àv toi ypaicpr] ... tà te Sàip’ ’ AypoSitr]', r) te KÓpt| tó te eTSoq (beachte dabei defi bestimmten Artikel: „diese deine . . .“); '6 heifit er : 8eoei8f|5=\feoii; èvaXtyKiog eI8og, von der kdrperlichen Schonheit, sechsmal in diesem Gesange, ebenso Z 2go und Q 763 ; Paris leugnet auch nicht, dafi ihn die Gdtter mit Schdnheit ausgestattet haben : T 64: pi] poi 8&p’ èparà jrpócpepe ypuaér]q ’ Acppo8iri]C. *) r 443: »ore ere Jtpóótov AaKeSaipovoq è2, èpateivfjq èirXeov ó.pnà^aq èv novtonópoien véeercnv,« 8) N 626: »01 peu Koupi8(r]v dXoyov Kal Ktfjpata jtoXXà pà^ oiyecTx)’ àvdyovteq, ènei cpiXéecde nap’ aòti]« sagt Menelaos und ubertragt in der Leidenschaft die Tat des Paris auf das ganze Volk. 4) F 199 Atòq èKyeyayuia; ebenso I' 418; 8 184 und 219; r|/ 218; Aiòq ^uydtt]p 8 227; T 426 Koupr] Aióg; 8 569 heifit Menelaos yapfìpóc; A1Ó1-; Z 292 heifit sie eùrtatépeia ,eines edlen Vaters Tochter", ebenso y 227. Polydeukes6), die Gemahlin des Kònigs Menelaos, die Mutter der Hermione6), das herrliche Weib7), mit vielen Schatzen8). Auf der Insel Kranae feiern sie ihre Vermahlung9) und kommen naeh einem Umwege, wobei sie Sidon beruhren10), nach Troja. Zwanzig Jahre bleibt Helena als Gemahlin des Paris in Troja in kinderloser Ehe11). 5) In der Teichoskopie spricht Helena (T 236 ff.) : 8oiò) 8’ oó 8óvapai iSésiv Kocpqrope Xaéóv, Kàcropd 8’ {nnóSapov Kai nèg, àya8òv I IoXuSeÓKea, aùroKaGiyvqrto, reo poi pia yelvaro pqrqp. X 29S ff. erzahlt Odysseus von seinem Besuch in der Unterwelt: Kai AqSqv eiSov, rqv Tuv8apéou napÓKOiriv, tj p’ ónò TuvSapéip Kparepócppove yelvaro naiSe, Kàcropd 8’ InnóSapov Kai jtùS, àya8òv FIoXu8euKéa. 6) 8 12 ff: 'EXévq Sè 8eoi yóvov ouKer’ ècpaivov, ènei 8ì] rò npàrov èyelvaro ndiS’ èpareivqv, ’Eppióvqv. 8 262 : ore p’ rjyaye (se. ’AcppoSIrq) cpIXq; curò narpISo; aiq;, naìSà x èpqv voocpiccapévqv 8àXapóv re nóciv re. ') T 171: Sìa yuvaiKcóv; ebenso 228 und 8 305; F 121: XeuKcbXevo; ; r 329 und H 355 qÓKopo;; 8 121 : èK 8’ 'EXévq 8aXapoio .... rjXuSev ’AprépiSt. . . eÌKUia. Auch ihre Tochter Hermione zeugt von der Schonheit der Mutter 8 14: 'Eppióvqv, q eiSo; eye ypucéq; ’AcppoSIrq;. Ungleich mehr als diese Epitheta zeigt uns die damonische Schdnheit dieses Weibes der Ausruf der trojanischen Qreise in der Teichoskopie F 156: où vépeci; Tpóóa; Kai eÒKvqpiSa; ’Ayaioò; roifjS’ àpcpi yovaiKÌ noXùv ypóvov àXyea nàayeiv. aìvclx; àìiavàrqci 8eq; el; dona éoiKev. *) Siehe A. 3 ; F 90 : aùròv 8’ èv pècca) Kai àpqlcptXov MevéXaov cuoi;; àpcp’ 'EXévq Kai Krqpaci càci pàyecìiai. ónnórepo; 8é ke viKqcq ppelcccov re yévqrai, Knjpaìi’ éXtuv èù nàvra yvvaìKÒ. re oiKaS’ àyé.cì)«'. F 70: àpcp’ 'EXévq Kai Krqpaci .càci pàyecìiai. r 282: coirò; erre 18’ 'EXévqv èyérco Kai Krqpara nàvra. r 458: ópeì; 8’ ’Apyelqv ’EXévqv Kai Knjpaò’ àp’ aùrq èi<6ore . . H 350: ’Apyelqv 'EXévqv Kai KrqpaiV àp’ aùrq Scóopev ’ArpelSqciv àyeiv. H 362 : yuvalKa pèv oùk àno8cbcco Krqpara 8’, òcc’ àyópqv è£ ’Apyeo; qpérepov Sci), nàvr’ èdéXa) Sópevai. . Vgl auch H 389 u. X 114. a) F 445 : vqccp 8’ èv Kpavdq èplyqv cptXórqri Kai eùvq. 10) Z 289: èviV écav ol nénXoi napnohaXoi, épya yuvaiKàv EiSovIcov, rà; coirò; ’AXé£,av8po; 8eoei8q; qyaye SiSovIqSev, èninXà; eòpéa nóvrov, rqv Ó8òv, qv 'EXévqv nep àvqyayev eùnarépeiav. >') Q 763: q pév poi nóci; ècriv ’AXé^avSpo; SeoeiSq;, ò; p’ àyaye TpoIqvS’......... qSq yàp vùv poi ró8’ èeiKocròv ero; ècriv, èg ov KBìòev èj3qv Kai èpq; àneXqXuda narpq;. Um Helena und die geraubten Schatze wiederzugewinnen und das verletzte Gastrecht zu rachen, zog Menelaos und sein Bruder Agamemnon mit vielen anderen Fiirsten gegen Troja. Eine Gesandtschaft, bestehend aus Menelaos und Cdysseus, die die Auslieferung der Helena und der Schatze forderte, blieb erfolglos12 *), ja einige Trojaner planten sogar, den Menelaos zu tòten18). Wohl war Paris gewillt, die Schatze zuriickzugeben, aber von der Helena wollte er auf keinen Fali lassen14). Wir werden nicht fehl gehen, wenn wir aus den Versen 8 517 und 8 276 und aus der daraus folgenden Tatsache, dafi Odysseus und Menelaos bei der Einnahme der Stadt das Haus des Deiphobos vor allem bestiirmen und hier der heiBeste Kampf tobt, schliefien, da6 schon Homer die Erzah-lung der kleinen Ilias bekannt war, wornach Deiphobos nach dem Tode des Paris Gemahl der Helena wurde15). Nach zehnjahriger Belagerung talit die Stadt und Menelaos begibt sich mit der zuruckgewonneneh Helena auf den Heimweg. Nach langen Irrfahrten, wobei er Cypern, Phònizien, Athiopien, Sidon und Lybien beriihrt, wird er nach Kreta und Àgypten verschlagen, wo er mit Helena vom freigebigen Polybos, dem Kònige von Theben, und dessen edler Gemahlin Alkandre gastlich aufgenommen und reich beschenkt wird16). Bei dieser Gelegenheit treffen sie offenbar mit dem Àgypterfursten Thon und dessen heilkundiger Gemahlin Polydamna zusammen17). T 329 u. H 355: 8toq ’AXé£ccv8po!;, 'EXévqc; jtócu; rjÙKÓp-oio. r 447 : tj pa kccì fjpye XéyocSE kiòdv (se. ’AXé^avSpoq). cip.a 8’ eure-r’ àKottiq. Von ihrer kinderlosen Ehe mit Paris berichtet Anm. 6. ^ In der Teichoskopie sagt Antenor anldfilich der Erwahnung des Odysseus T 205 : f|8i] ydp kccì Seùpó .tot’ rjXu8e 8to~ ’OSuoobùc; osò evek’ dyyeXiqc; oùv àpiycpìXcp MeveXacp. ,3) Agamemnon stiirmt gegen die Sòhne des Antimachos, die um Gnade flehen, und herrscht sie an (A 138): eì |ièv 8f] ’Avrtiictyoto Saéppovoq uìéeq èoróv, oc, tot’ évi Tpcbcov àyopij MevéXaov àvtoyev àyyeXìpv èX8óvra crùv àvu8écp ’08i)OOfjt aù8i KataKtBÌvai jirjS’ ègé|i£v &tjr èc; ’Ayatoùq. 14) Vgl. H 362 in der Anm. 8. 15) 8 517: aùràp ’OSoooqa opori 8cjbp.ara Ar)tcpó|3oio Pqpevat rjùr’ ’Aprja oùv àvri8écp MeveXacp. keì8i 8f] aivótatov jróXepov epàro roXp.ijoavra viKfjaat Kaì eoeira 8ià 1j.eyd814j.0v ’ A8rjvqv. 8 276: Kaì tot ArjìcpoPoi; 8eoeìkeXo<; éojret’ ìoùoq (se. ’EXévq), als sie das hòlzerne Pferd besichtigte. 16) 8 125: ) 8 585: raùra reXeurqcaq veópqv, éSocav Sé poi oòpov àSavaroi, roi p’ dom cplXqv èq JtarpiS’ éaepijrav. nach den Kyprien dem Helenos in den Mund gelegt werden, daB Troja Unheil treffen werde, wenn Paris sich ein Weib aus Griechenland hole26). Alle anderen Ziige dieser Sage sind Homer unbekannt. Zwar lesen wir in der Ilias Q 27 : Ò.Ì.} ' èyov, cbc, crcpiv rtp&rov dunj^sto T/uoc (pij Kal ripiapoc; Kal Xanq ’AXe^avdpou evbk’ dtqc, 6g veiKEoas Sede,, ore o( péccraoXov ikovto, ff]v 8’ rjvqrr’, (j ol jtópe jiaxXocuvqv àXeyeivrjv. Doch schon Aristarch hat diese Stelle verworfen und von den neueren Herausgebern werden ebenfalls entweder die Verse 25—30 oder wenigstens 29—30 einem spateren Interpolator zugeschrieben, der die Erinnerung an die Erzahlung der Kyprien in unseren Homertext brachte. Das Wort &tr| steht auch Z 356 und r 100, wird aber dort auf den Raub der Helena bezogen27). Ware das Urteil des Paris in den Augen Homers Ursache des ganzen Krieges gewesen, so hatte er den Zeus A 31 nicht so zur Hera sprechen lassen: Scujiovu], t( vó ffe ripiajioc npiàjioió re jratSec rócca KaKà pélpuoiv, 6t’ àcrrepyèg jieveaivsig "D-iov è^aXaità^ai, èuKt(|ievov JtToXiedpov. Denn hatte Hera deshalb den Trojanern gegrollt, weil Paris sie nicht ttir die schonste der Gòttinnen erklart, also ihre Eitelkeit verletzt hatte, so hatte Zeus das der Gòttermutter schon gehòrig vorgeworfen. Aber mit keinem Worte erwahnt er und ebensowenig Hera in ihrer Antwort das Urteil des Paris. Hera hafite die Trojaner, wie sie Poseidon hafite, aber Homer gibt keinen Grund davon an, wie er auch keine Erklarung dafiir gibt, dafi Aphrodite die Trojaner im allgemeinen und Paris im besonderen bevorzugt. Vergleiche T 402, wo ihre Vorliebe fiir den schonen Paris, E 422, wo ihre Begiinstigung der Trojaner geschildert wird, und E 429, wo Zeus ihr ans Herz legt, nicht an der Schlacht sich zu beteiligen, sondern bei ihrer Lieb-lingsbeschaftigung zu bleiben, Liebesabenteuer zu stiften. b) Die Schuld Helenas nach der Darstellung Homers. Nach der bisherigen Darstellung ist es ganz klar, daB Helena Mann und Kind verlassen hat und aus plotzlich erwachter Liebe zum schonen Paris diesem gefolgt ist. Wie faBten nun die Griechen und die Trojaner diese ihre Tat auf, zumai soviele tapfere Helden wahrend der zehnjahrigen Belagerung ihr Leben opfern mufiten? Ist sie ihrer Anschauung nach dem Paris freiwillig gefolgt oder hat dieser sie gewaltsam gegen ihren Willen entfiihrt? Aristarch hat freilich diesen Vers verworfen. 27) Vgl. Ameis-Hentze, Anhang zu Homers Ilias Vili. Heft, p. 114. Abgesehen von den Worten des Achilles T 324: »ó 8’ àXXoScwrcp évi 8rinqj eivFKa biyeòavfjq 'EXpvqc Tpcufflv jroXepiLu'«, die dieser vorwurfsvoll an der Leiche seines Busenfreundes Patroklos unter dem Drucke schmerzlicher Erregung ausstòfit, und der Klage des treuen Eumaios £ 68 : »àXX’ òXeiV (se. ’08uooeòq)- dog djcpeXX’ 'EXévrj" dirò cpùXov òXéciku jrpóyvu, ènei jtoXXàiv àvSptóv turò yoévat’ éXucrev«, dessen Worte nichts anderes sind als der AusfluB leidenschaftlicher Erregung, ohne die geringste Andeutung einer moralischen Schuld der Helena — abgesehen von diesen zwei Stellen wird der Helena in der ganzen Ilias und Odyssee weder von griechischer noch trojanischer Seite wegen ihrer Treu-losigkeit ein Vorwurf gemacht. Denn wenn Hera B 161 sagt: »'EXévrjv,. rjs elvexa jtoXXoì ’Ayauóv èv Tpoù] àrtóXovto . .«, so ist das kein Vorwurf gegen Helena ; denn um ihretwillen fand ja der blutige Kampf statt. Wenn nun Nestor B 354 die Griechen zum Ausharren mit den Worten ermahnt: »rep ]ii| tic rrplv èjrsiyéodcu oixóv8e véecdat, :rpiv uva ;ràp Tpcócuv àXóycp xaTaxoip-rpIfivai, riaaodai 8’ 'EXévijc 0pp.rip.atcc re OTOvayàq te«, und wenn es von Menelaos B 589 heifit : »p.àXi(TTa Sè ceto tiópu) Ticraodai 'EXévrjc; opp.rip.aTd te otovayàc; te«, „ihre Gemiitsbewegungen und Seufzer zu rachen", so spricht aus diesen Worten doch deutlich die Oberzeugung der Griechen, dall Helena wider-willig in Troja weile und ihr Schicksal bekiage und sich in Sehnsucht nach dem Manne und nach dem Vaterlande abharme. War doch eine gewaltsame Entfiihrung eines schònen Weibes in der alten Zeit nichts Seltenes und allgemein bekannt war ja die Sage von der Entfiihrung der Jo, der Tochter des Inachos, durch die Phònizier, die Ent-fiihrung der Europa und der Medea. Auch in den friiher erwahnten Stellen T 324 und £ 68, wo Achilles und Eumaios gegen Helena aufgebracht sind, machen sie ihr nicht deshalb Vorwiirfe, dall sie treulos ihren Gatten und ihr Kind verlassen habe und mit einem Fremden davongelaufen sei, sondern es schmerzt sie, dall sie wegen Helena so viele Leiden erdulden mtìssen. Ware jemand anderer oder etwas anderes schuld am Kriege gewesen, so hatten sie ihrem Schmerz sicherlich in gleicher Weise Ausdruck verliehen. Davon freilich erzahlt uns Homer nichts, wie das Wiedersehen der beiden Gatten nach der Einnahme von Troja war. Aber aus der oben erwahnten Darstellung in der Odyssee geht klar hervor, daB Menelaos auch spater der Helena keinerlei Vorwiirfe machte, also von ihrer volligen Schuld-losigkeit iiberzeugt war. Nach der Ansicht der Griechen war einzig und allein Paris schuld an allem Unheil. Er war es, der das Gastrecht verletzt und Zeus beleidigt hat, er war es, der Helena veranlaBte, nach Troja zu fahren. Menelaos will nur an Paris als dem Schuldigen Rache nehmen und denkt nicht im Entfernten dabei an Helena. Vergleiche diesbeziiglich seine Worte in T 351 : »ZeO &vcc, 8óq ncracvtai, ó p.e Jtpórepoq kock’ èopyev, Stov ’AXé£av5pov, kcù èp.q" uno yepai Sapijvai.« T 28 heifit es auch von Menelaos: »cpdro yc'xp rirraodcu àXeirqv« (= Frevler). Das war die subjektive Ansicht der Griechen. Wie stellt sich nun Homer zur Schuldfrage der Helena? Nach der ganzen Darstellung dieser Frage galt Helena dem Homer als schuldig: sie hat aus Liebe zu Paris freiwillig Mann und Kind und Heimat verlassen und ist dem Geliebten nach Troja gefolgt. Dieser Grund-gedanke ist klar und deutlich in den Versen V 173 dargestellt, in denen Helena auf des Priamos freundliche Worte erwidert: -cóc; òcpeXev òàvaróq p.oi dfielv kcckóc;, ónnóre 8eupo utéi ocp énóp.qv, ttàXapiov yvtorou^ re Xutoùaa jrocì8à re rqXuyérqv koù óp.qXudqv èpareivqv. àXXà rà y’ òuk èyévovro1 rò Kal KXaioocra. rérqKa.« Lehrs, Pop. Aufs. 12, hat mit Recht auf die Wichtigkeit dieser Stelle hingewiesen, weil sich darin nicht nur das Schuldbewufitsein der Helena, sondern auch ihre Reue ausspricht. Freilich ist aus ihren Worten nicht ersichtlich, seit wann sie Reue empfindet. Vergleichen wir mit diesen Worten ihre Erzahlung in der Odyssee, wo sie dem Telemach und Menelaos die ergòtzliche Geschichte von Odysseus berichtet, wie dieser als Bettler heimlich nach Troja gekommen, wie er von ihr erkannt, sie jedoch von ihm durch einen Eid verpflichtet worden sei, ihn nicht zu verraten, wie er alles wohl ausgekundschaftet und obendrein eine Menge Trojaner erschlagen habe. Darob seien die trojanischen Weiber in laute Klage ausgebrochen. Von sich selbst jedoch sagt sie 8 259: »aùràp èpiòv Kfjp yaìp’, ènei q8q p.oi KpaSiq rérpanro véecrìtai àxjr oìkóvS’, àrqv 8è p.erécrrevov, f\v ’AcppoSirq ScL'x’, ore p.’ rjyaye Keìoe cpiXqq ànò narpiSoq alqq, nat8d r’ èpiqv voocptocrap,évqv dàXap.óv re nóotv re, oC re 8euóp.evov, oi3r’ &p cppévaq ovre re elSoq.« Also ihr Herz neigte sich bereits wieder dahin, nach Hause zurtìck-zukehren. Ware sie nur gezwungen in Troja gewesen, so hatte sie sich doch immer darnach gesehnt, heim zu ihren Lieben zu kehren. Da sie nun hier ausdrticklich betont, daB sich ihr Sinn jetzt wiederum gewendet habe, als sie bei der Zusammenkunft mit Odysseus an ihre Heimat erinnert und die Sehnsucht nach ihren Lieben erweckt wurde, muB ihr Herz zuvor an etwas anderem gehangen haben, muB sie also aus Liebe dem Paris gefolgt sein. r 139 heifit es: »dj? eijroOcra ded yXuKÒv ipepov èpjlaXe dupel) àvSpóc re jrporépoio Kai àoreo<; q8è TQKqcov. aùtiKa 8’ àpyevvqcrt KaXuij/apevq òdóvqciv obppdr’ èk daXdpoio répev Karà SdKpu yéoucra.« Da wird doch deutlich genug gesagt, dall die Gòttin (Iris, die sie in Gestalt der Schwagerin Laodike abholt, um von der Mauer herab dem Zweikampfe zwischen Menelaos und Paris zuzuschauen) ihr die Sehnsucht nach dem ersten Manne und nach ihrer Vaterstadt und nach ihren Eltern erst einflòfit und infolge dieser wachgerufenen Erinnerung vergiefit sie Tranen. T 143 werden zwei Dienerìnnen genannt, die der Helena aus Sparta mitgefolgt sind. Ware sie gegen ihren Willen mit Gewalt entfuhrt worden, so hatte sie sich wohl keine Dienerinnen aussuchen und mitnehmen kònnen Lehrs macht noch auf einen Umstand aufmerksam, der beweist, dall sie dem Paris nur aus Liebe folgte, namlich auf die Stelle P 442, aus der hervorgeht, dall Helena dem Paris folgte, ohne dall sie sich zuvor mit ihm in Liebe vereint hatte. Das geschah erst auf der Insel Kranae. Hatte sie sich zuvor von Paris verfuhren lassen, dann hatte sie einen Grund gehabt, sich vor Menelaos zu furchten, und ware aus diesem Grunde mit Paris entflohen. Als sie freilich all das unsagliche Leid sieht, das ihre unselige Liebe zu Paris iiber die Griechen und Trojaner gebracht hat, da wird es ihr schwer ums Herz und sie wird nicht miide, sich zu verwunschen. Wenn sie sich 8 145 und T 180 kuvóotvc;, T 403 crtuyepq nennt und Z 356 von sich sagt: bivbk’ èpeìo kuvó<; und Z 345 folgende Verwlin-schungen ausstòfit: »8dep èpeto, kuvòc; KaKopqydvou ÒKpuoéorrqc, . &q p’ 6epe/.’ qpart rtp, ore pe jrpeurov réKe pqtqp, oiyecdai jrpocpépoucra kcxkÌ] àvépoio dueXXa eie; ópoc; q eie Kòpa :toXocpXoicrj3oio da/.dacrqq, évda pe Kùp’ arto e pere, rràpoe ra8e épya yevécrdai«, so folgt aus diesen harten Selbstanklagen klar, dall Helena sich als das verabscheuungswiirdigste Geschòpf vorkam. Diese ihre schmerzliche Erkennt-nis bringt sie bei jeder Gelegenheit lebhaft zum Ausdrucke. Auch Q 764 wiederholt sie denselben Gedankengang mit den Worten: tfaq rtpiv cbcpeXXov òXécrdai. Wie benahmen sich nun die Trojaner der Helena gegenuber, da sie ja doch genau wissen muflten, dafi Helena nicht gegen ihren Willen unter ihnen weilte? Aus den Worten der Helena Q 768 dem toten Hektor gegentiber: »ei rie pe Kaì dXXoc évi psyàpoioi èvurroi Saépcuv q yaXócnv q eìvatéptov èurté.iXtov q éKupq — éKupò^ Sé jratqp &<; fjiriot; atei — àXXd ab tóv y’ èjréeccn jrapatcpàpevoq KarépUKeq m] t* àyavocppoouci| Kai croie, àyavoì^ èjréecoiv rep a F \V dpa kXcho) Kal èp.’ dppopov àyvupévr) Kfjp. où yàp zig poi er’ d/./.oc évi Tpouj eùpetq rjjrioq oòSè cplXoc;, jrdvteq 8é pe necppucacnv«, folgt nur allzudeutlich, daG die ubrigen Trojaner, besonders die allernachsten Verwandten des Paris, Helena haGten und sie beschimpften. Der Grund ihres Hasses liegt jedoch nicht darin, da6 Helena ein sittliches Vergehen begangen habe, sondern darin, datì sie eben an den Leiden schuld war, die der langwierige Krieg mit sich brachte. Das schòne Geschlecht wird in Helena wohl auch die Konkurrentin gehafit haben. Die MiGstimmung gegen Helena ist allerdings sehr begreiflich und eine ÀuGerung dieser MiGstimmung ware gar nicht auffallig; aber dennoch vermeidet es Homer, auch nur ein vorwurfsvolles Wort irgendeine Person gegen Helena gebrauchen zu lassen. Was Homer die Trojaner iiber Helena sagen laGt, sind alles Worte, die dieses schòne Weib immer entschuldigen und die ganze Schuld auf Paris walzen. Wir erfahren zwar ganz unzweideutig, daG in Troja zwei Parteien vor-handen waren, von denen die eine fùr die Herausgabe der Helena war, die andere aber dem Paris zuliebe das immer widerriet. An der Spitze der einen stand Antenor, an der der zweiten Antimachos. In einer Versammlung der Trojaner erhebt sich Antenor und spridit (H 348): »KÉKXoré peu, Tpcóec; koù AàpScrvoi f]8’ èitiKOupoi, òcpp’ euro:, ta ps ho pò; évi orijìteooi KeXeóei, Seùp’ àyer’, ’Apyeir]v 'EXévpv Kal KTr]pa8’ ap’ ai'ti] Scbopev ’ArpetSqoiv àyeiv« Paris widersetzt sich diesem Ansinnen energisch und ohne daG ihm jemand entgegengetreten ware, bleibt es bei seiner Ansicht, die Schatze allenfalls zurlickzugeben, auf keinen Fall aber Helena. DaG Antenor mit seiner Ansicht nicht allein dastand, beweist die Stelle H 392, wo vom Boten die Rede ist, der die Antwort der Troer im grie-chischen Lager verkiindet. Unter anderem sagt dort der Bote òffentlich : »jravr’ èòéXei 8ópEvcu (s. ’AXé^avSpoq) . . . KoupiStrjv 8’ àXoyov MevsXàoo KuSaXtpoio oo cppcnv Sd'oeiv f) pi] Tpdét; ye KéXovrai«, wobei auf die starke Versicherung mit fj pq zu achten ist. In der Stelle A 123, in der von den Heldentaten Agamemnons die Rede ist, wird erzahlt, daG er die beiden Sòhne des Antimachos tòtete: »uiéctc; ’Avnpàyoio 8«rppovoq, oc pa paXuTra, ypuoóv ’AXe^àvSpoio SeSe.ypévoc:, àyXaà Scópa, oùk eìaoy’ 'EXévqv Sópevai <£,avito) MeveXdcp.« Dieser Antimachos, der offenbar seine Anhanger gehabt haben wird, setzte sich hauptsachlich fiir Paris ein : ja, wie wir friiher gehòrt haben, war er es, der das heilige Recht eines Gesandten verletzen und den Menelaos, der mit Odysseus in Troja als Gesandter weilte, tòten wollte. Trotzdem nuli Antenor fiir die Auslieferung der Helena eintritt, so macht er ihr doch nirgends einen Vorwurf; nur aus Rucksicht auf die augen-blickliche Gefahr sei es besser, das eine Weib zuriickzugeben, als so viele tapfere Helden umkommen zu lassen. Als die Greise in der Teichoskopie I' 156 der Helena ansichtigwerden, da sprechen sie untereinander, von ihrer Schonheit ergriffen: „Es ist nicht zu verargen, dall die Trojaner und die Griechen so lange um dieses Weib kampfen, denn sie ist herrlicher als eine Gottin : dXXà Kal &<;, to ir] jrep èoùcr’, èv vqucfì veeohto, pr)8’ qplv TEKéeooi t’ òrriocrco jrfjpa Xurotro«. Aber aus diesen Worten klingt kein Vorwurf und kein Tadel der Helena, im Gegenteil, kurz darauf ruft Priamos selbst Helena zu sich mit den milden Worten (T 162): »8eùpo rràpouV è/.doùoa, cptXov tekoč, ì^feu èpsìo òcppci ì6i| jtpórepóv re jtóciv jrqoóf re cptXouq re.« Und um von diesen Worten, mit denen er sie an ihren friiheren Mann, also an ihren Fehltritt erinnert, ja jeden Vorwurf auszuschliefien, fiigt er sofort hinzu : »OL'ti pot aittr] è crei, iieoi vó poi aitici eióiv, o'i poi ècptoppqoav rróXepov jtoXbòaKpuv 'A^aitbv.« Wahrend er sie nun auffordert, einzelne von den hervorragCnden Griechen zu nennen und zu charakterisieren, vermeidet er es in liebens-wiirdiger Schonung, die Helena nach ihrem ersten Gemahl zu fragen. Diesen laBt der Dichter in tiberaus geschickter Weise durch den Antenor charakterisieren. Hektors Milde, Freundlichkeit und Sanftmut gegen sie lobt Helena selbst mit den Worten (Q 767) : »oùjrco oeD àKOUca kcckòv é^ot; óu8’ doóipr]Xov.« Von Priamos sagt sie, wie wir schon friiher gehort haben (Q 770) : »éKUpòc; de rtarrip qnoi; aìei.« Wie schonend selbst Antenor, der aus sachlichen Griinden immer fiir die Auslieferung der Helena gesprochen hat, diese behandelt, erhellt daraus, dall er ungemein feinfuhlend in der Teichoskopie nicht sie den Menelaos charakterisieren lafit, sondern seine eigenen- Elndrticke mitteilt, die er da-mais von Menelaus gewonnen hat, als dieser als Gesandter in Troja weilte. Helena selbst iiber ihren Gemahl auszufragen, vermeidet er, ein Zeichen, dal3 Helena in Troja doch in hohem Ansehen stand. Als der Hauptschuldige gilt auch den Troern Paris. Vergleichen wir besonders die Stellen, in denen er von seinem Bruder Hektor mit bitteren Vorwurfen iiberhauft wird! T 56 sagt Hektor, nachdem er ihm seine Feig-heit mit zornigen Worten vorgeworfen : »ùXXù paXa Tpiùèq 8ei6iu).oveq- q té xev rj8q Xaiov eoao xiT,I’'ru KaK&v éve^1, òoaa èopyaq.« Ateo nur Furcht und Scheu vor dem kòniglichen Hause halt die Troer zuriick, sonst hatte man Paris schon langst mit dem Steinigungstode bestraft. Z 281 spricht ebenfalls Hektor folgende Verwlinschung aus: »uk; ke oì audi yaia yàvor péya yàp p. iv ’OXupjncx; érpecps rtfjpa Tpcuoi te Kal ITpiàpa) jieyaXijTopi rotò te Jtaiciv. eì keìvóv ye i8oip.t KateX-dóvr’ "AiSoq sicco, cpatrjv ke cppév’ àrep rtou òi£,uoc; ÈK/.e/.adécrdai.« Auch der bereits frtiher erwahnte troische Bote erklart offen vor den Griechen H 390 iiber Paris : »cbq rtpìv tocpsXX’ àrroXécdai,« bevor er nàmlich Helena nach Troja gebracht hatte. Nach der Ansicht Homers wurde also Helena bei der Ankunft des schonen Paris, der offenbar in orientalischer Pracht vor ihr erscheint, von rasender Liebe in einer frtiher nicht gekannten Heftigkeit zu diesem erfafit. Aus den Worten des Menelaos N 627 : »ènei cpiXéeoÒE nap’ aùrq« geht meiner Ansicht nach hervor, dafi Menelaos zur Zeit des Besuches des Paris gar nicht zu Hause war. Dieser Umstand trug wohl das meiste dazu bei, dafi das junge Weib den Werbungen des schonen Mannes nachgab und sich ohne Widerstand entfuhren liefi. Eine solche unwiderstehliche Liebe ist nun nach der Ansicht der Griechen das Werk der Aphrodite. Was wir Liebesleidenschaft nennen, das ist nach der Vorstellung der Alten das Walten dieser machtigen Gottin, der selbst Zeus nicht zu widerstehen vermag. Diese Ansicht, dafi Aphrodite ihre Hand im Spiele hatte und also sie die eigentliche Schuldige war, wird auch von Homer angedeutet. Athene sagt E 422, um die Verwundung der Aphrodite zu erklaren, zu Zeus: »i) jióXa 8rj uva Kunpiq ’Ayaidòcov divieterà Tpcualv ap.a Grtécròai, toùc; vù èratayXa cpiXriGsv.« Um die Griechin flir die Entfiihrung zu gewinnen, hat sie sie wahrschein-lich gestreichelt und sich dabei an einer Heftnadel geritzt. Und in der Stelle 8 278, wo Menelaos dem Odysseussohne dessen Valer ruhmt und vom hòlzernen Pferde spricht, in dem die griechischen Helden eingeschlossen waren, und bei dieser Gelegenheit erwahnt, dafi Helena in Begleitung ihres zweiten Gemahls in Troja, Deiphobos, zum hòlzernen Rofi gekommen sei und die Helden der Griechen bei Namen gerufen habe, um sie zum Aussteigen zu verfuhren, fiigt er zur Entschul-digung dieses ihres verraterischen Benehmens hinzu: »KEXeuaéjievai 8é c’ èjieXXev Salpcuv, òq Tpcbeooiv èpouXeto KùSoq operai.« Sie habe dies also nicht aus eigenem Antriebe getan, sondern in der Verblendung, die von einer Gottheit herriihrte. Vergleiche auch 8 261, wo Helena spricht: »dti]v 8è perÉCTEVOv, r')v ’AcppoStu] 8ó)x’, ore p’ rjyaye keìoe yiXr|C 'durò rrarpiSoq aìqc.« Eine Betòrung war es also, mit der Aphrodite ihr Herz verblendete. In Z356meint sie, Zeus habe ihr und Paris dieses bòseGeschickgesandt: »eivek’ èpsìo Kuvòq Kai 'AXe^dvSpou evek’ àrr]c, olciv èrti Zeuq òqKe kokov pópov.« Ais im Zweikampf zwischen Paris und Menelaos um den Besitz der Helena ersterer unterliegt, da ist es auf Grund dieses Gottesurteiles ftir Helena selbstverstandlich, da8 sie wieder ihrem ersten Gemahl folgen muB, was sie ohne das geringste Widerstreben zu tun gesonnen ist. Und als Aphrodite persònlich zu ihr hintritt und sie auffordert, zum Paris zu gehen, der ihrer warte, da widersetzt sie sich mit aller Kraft und entgegnet ihr mit dem bittersten Hohne (T 399) : »Saipovtr], ri ps raùra Xiaisai fj.repojteueiv ; f| Jtrj pe rtpotépco jtoXituv èù vaiopevàcuv &£,eiq f] Opuyiqq q Mqovtqq èpareivfjq, ei rlq tot Kai K£uh cptXoq pepójrcuv àvSpajTtov, ouveKa 8ì] vùv 8tov ’AXé^avSpov MevéXaoq viKqoaq è-SeXei CTuyeprjv èpe oìkccS’ àyeiv ta jiXeìcrra Ktr^xara èvttépevoi voktòc; àrtOrtXéoucnv.« (Kinkel, fr. ep. 17.) Ohne irgendwo unterwegs Halt zu machen, gelangen sie in Troja an, wo Helenas strahlende Schònheit Triumphe feierte. Als Menelaos durch die Iris das Vorgefallene erfahren hatte, sammelte er die tapfersten Helden von ganz Griechenland und zog mit ihnen gegen Troja und belagerte es. Von den weiteren Schicksalen der Helena erzahlen uns dieKyprien nichts. Bemerkenswert ist pun die friiher erwahnte Version der Sage, dafi die Kampfe vor Troja durch den Willen des Zeus hervorgerufen worden seien, um die Erde vor der Obervolkerung zu bewahren. Die Entfuhrung der Helena war also schon von Zeus geplant und bildete nur die unmittelbare Veranlassung zum Kriege. Helena selbst war also nur ein Werkzeug in der Hand des Zeus. Aus der „Kleinen Ilias" erfahren wir, dafi Philoklet den Paris mit seinen Pfeilen erlegt und dafi Helena nach dessen Tode sich mit einem zweiten Sohne des Priamos, mit Deiphobos, vermahlt habe; weiters, dafi Odysseus sich zweimal heimlich in die Stadt eingeschlichen und das erste-mal von Helena Erkundigungen eingezogen, das zweitemal mit Diomedes **) **) Bergk, Schol. Hom. II. II, 339: Tóov è§ 'EXXd8o<; àptorcuv èrti jxvqcrTelav tfjq 'EXevpc; rtapóvtcov 8ià rò yévoq Kal tò KdXXoc, TuvSàpetoc ó rtatqp aòtrjq, ó'x rivéc cpacn, cpuXaffcóp-Evoc; p.rj note èva avr&v jrpoKptvaq roùq àXXoui; èyhpoùq ^oujor)tai, koivòv aùrùjv P/.ajlev òpKov, fj jxì]v rcp Xr)\|rop.évcp tì)v jratSa à8iKOO]iévq) jrepì aÒTi|v crpóSpa jrdvrac; èrrap-óveiv. Ató^ep MeveXacp aùrpv èicStStucn, Kat p.er’ où toXù dpjracrttetcpq aÙTfjc; urtò 'AXe^dvSpou ÈKoivcfcvr]Oav Tfj orpareiq 8ià toùq yevop.évouq òpKouq. 'Iaropeì Stpoiyopoc;. das Palladium geraubt habe, wobei ihnen Helena ebenfalls behilflich ge-wesen sei. Aus der »Kleinen Ilias“ stammt auch die Erzahlung, daB sich Helena in der Nacht zum hòlzernen Pferde geschlichen und dort die Stimmen der Frauen der im Pferde eingeschlossenen Griechen nachgeahmt habe, damit diese sich verraten. Ober das Zusammentreffen des Menelaos und der Helena kursierten verschiedene Sagen: die Kleine Ilias erzahlte von einer Bedrohung der Helena von Seiten des Menelaos. Arktinos erzahlte, Menelaos habe den Deiphobos getotet und Helena zu den Schiffen geftihrt. Nach einer Sage, mit der viele bildliche Darstellungen ubereinstimmen, sei Menelaos in der Absicht, Helena fiir ihre Untreue zu toten, auf sie losgestùrmt, aber durch den Anblick des schònen Weibes oder durch das Einmengen der Aphrodite veranlaBt, habe er sie verschont. Durch ihre Schònheit soli sie nach Angabe des Scholiasten zu Euripides Or. 127430) auch auf die Griechen, die an ihr Rache nehmen wollten, einen derartigen Eindruck gemacht haben, daB sie ihr nichts zu Leide taten. Wir sehen also, daB in der Darstellung der kyklischen Dichter Helena schuldbeladen erscheint und dafi niemand an eine gewaltsame Entfiihrung und Zuriickhaltung in Troja denkt, sondern daB alle in ihr das gefallene Weib sehen und es fiir seinen Fehltritt ziichtigen wollen. Der Dichter hebt im Gegensatz zu Homer ausdriicklich hervor, daB sie erst nach der Verei-nigung mit Paris entflieht, nachdem sie gemeinschaftlich mit dem Geliebten die Schatze des ahnungslosen Menelaos gepliindert. Allerdings zieht sich durch alie diese nachhomerischen Epen der Grundgedanke, daB Helena in Wirklichkeit vòllig unschuldig war, da sie nur ais Werkzeug des allmachtigen Zeus und der nicht minder machtigen Aphrodite ihren Fehltritt begangen hat. Die mangelhafte Oberlieferung der kyklischen Epen gestattet uns freilich nicht, genauer die Entwicklung der Helenasage zu beobachten, be-sonders in dieser Richtung hin, ob irgendein Dichter irgendwo an eine Ehrenrettung der Helena gedacht und diesen Gedanken ausdriicklich aus-gesprochen hat. 3. Die Helenasage bei Hesiod. Auch Hesiod folgt getreu der aus Homer und den Kyklikern bekannten Oberlieferung der Sage, nur erwahnt er neben der Tochter Hermione noch einen Sohn Nikostratos.31) M) TApa eì; xò tfj; 'EXévq; kóXXo; |3Xé\}/avT£; oùk èxpqcavto tole; ^tcpeaiv olóv n Kal Srpciyopo; ùjroypàcpei Jtepi tcióv KataXeueiv aòtiìv jieXXóvrcov • eppoi yàp àp.u tep xìjv ò\jnv aùtf|i; iòetv aùtoò;, àcpelvai toùq Xtbou; èrti tr]v yf)v. 31) Frg. Hes. 99 ed. Rzach bei Teubner : »"H xÉKe!)’ 'Epp.ióvr]v 8oupl KXeitcC MeveXàcp • ÓJtXótatov 8’ èteKev Nikó-otputov, Òl,ov "Appo;.« Weiters motiviert Hesiod den Fehltritt der Helena durch die Erzahlung, dafi Aphrodite den Tochtern des Tyndareos den Trieb zur Treulosigkeit eingepflanzt habe.sa) Helena war demnach der Mittelpunkt des ganzen troischen Sagen-kreises, nicht nur der Ilias und der Odyssee, sondern auch aller der kyk-lischen Epen. Die Zahl dieser Epen war im Verhaltnis zu solchen aus an-deren Sagenkreisen sehr grofi und sie alle verdanken ihre Entstehung dem Raube der schonen Helena durch Paris, da ja alle in den verschiedenen Gesangen Homers und der Kykliker besungenen Ereignisse eine Folge dieser Entftìhrung oder ihre Vorgeschichte waren. 4. Die Helenasage bei den Tragikern. a) Aischylos. Im Agamemnon, dem vollendetsten Werke des gewaltigen Dichters, kommt dieser wiederholt auf die Helenasage zu sprechen. Wenn wir nun diese zerstreut liegenden Andeutungen verstehen wollen, miissen wir uns in aller KOrze den Gang der Handlung vergegenwartigen. Der Dichter setzt mit dem Augenblick ein, wo Agamemnon nach zehnjahriger Abwesenheit als Sieger iiber die Trojaner, die Rauber seiner Schwagerin Helena, heimkehrt. Neben ihm sitzt im Wagen die schone Priamostochter Kassandra, die Ehrengabe des Heeres an seinen Fiihrer. Seine Gemahlin Klytaimnestra, die Schwester der Helena, hat sich wahrend der Abwesenheit des Konigs dem Aigisthos ergeben und sinnt auf den Tod des heimkehrenden Gemahls. Um diesen zu tauschen, empfangt sie ihn mit iiberstròmender Liebens-wtirdigkeit. Agamemnon antwortet nur knapp auf die freudige Begrufiung und geht nur widerstrebend iiber den Purpurteppich, den Klytaimnestra vom Wagen bis zum Palaste hat ausbreiten lassen, bis zum Palast. Wahrend der mude Held sich im Bade erquickt, wirft das treulose Weib ein faltenreiches Gewand iiber ihn, das ihn wie ein Netz umstrickt. Mit zwei Beilhieben mordet sie den Wehrlosen hin. Dasselbe Schicksal erleidet auch die ungliickliche Kassandra, die dem Chore die blutige Tat weissagt, freilich ohne Glauben zu finden. Erst auf den Todesruf des Agamemnon stiirmen die Greise in den Palast. In diesem Augenblick tritt Klytaimnestra triumphierend hervoi, einen blutigen Fleck auf der Stirn. Trotzdem sie sich der Tat riihmt und diese damit entschuldigt, dafi sie den Tod ihrer Tochter Iphigeneia, die Agamemnon vor dem Auszuge 32 32) Frg. Hes. 93: »Tf|Civ Sé tpiXojijieiSrjq 'AcppoSi-rr) pydcSp JtpocnSoùcra, Kaicfj Sé acp’ ép.|3aXe cprjpjy TtpdvSpr) p.èv éjtevr’ "E^ep-ov .jrpoXiaroua’ èj3ej3r|K&i, beerò 8’ èq OuXfja, cpiXov p.aKdpecai Seototv • &q Sé K/.urat|j.vf]GTpr) GpoXuroOo’ ’Ayapépvova Siov AiyioScp ."rapéXeKto Kai ei/.eto yeipov’ àKOÌTr)v • d:q S’ ' EXévr] ijGyuve Xéyoq šavboO MeveXàou.« in den Krieg der Artemis geopfert hat, geracht habe, sehen wir, dafi in-zwischen ihr Gewissen erwacht und sie peinigen wird bis zum letzten Atemzuge. Aus gedankentiefen Chorliedem erfahren wir manche Ztige der Vor-geschichte : wie Atreus, des Agamemnon Valer, aus Rache daftìr, dafi sein Bruder Thyestes ihm die Herrschaft bestritten und schliefilich gar seine Gattin verfiihrt hatte, dessen Kinder schlachtete und dem Vater vorsetzte. Wir hòren, dafi Zeus, der Beschiitzer des Gastrechtes, die Griechen veran-lafite, den Rachezug fiir die Entfiihrung der Helena durch Paris zu unter-nehmen. Um diesen Zweck zu erreichen, scheute Agamemnon gar davor nicht zuriick, sein eigenes Kind, die Iphigeneia, zu opfern und in den unzahligen Schlachten vor Troja Tausende von tapferen Helden dem Tode zu weihen — und dies alles um das buhlerische Weib eines anderen, das den Herd des Gatten leichtsinnig verlassen hat. Der aus 15 Greisen bestehende Chor kann sich des Gedankens nicht erwehren, dafi Agamemnon Unrecht tat, dafi er solche Opfer brachte. Er sagt seinem Herrn ins Gesicht (797): „Als du einst um Helena zu Feld zogst, Konnte ich dich, ich will es nicht verhehlen, Keinen wohlberatnen Fiihrer nennen, Schienst mir falschen Zielen zuzusteuern, Brachtest Opfer, Mut dem Heer zu machen, Das gen Troja aufbrach, in den Tod.“3iì) Doch andererseits war ja Agamemnon nur ein Werkzeug in der Hand des rachenden Zeus, des Beschtitzers des Gastrechtes (60) : „Also hat des Gastrechts hoher Htìter Zeus die Atreussòhne wider Paris Um das buhlerische Weib gesandt." Und Ag. 363: „Und ich beuge mich dem Herrn des Gastrechts, Zeus, der dies an Paris angerichtet. Lange hielt er den gespannten Bogen, Dafi der Pfeil nicht unstat in die Wolken Ftìhre, nicht einschliige vor dem Ziel. Zeus’ Gericht haben sie erfahren. Seine Hand schlug sie. Wer verkennt es? Er gebot. Ihr Geschick folgte dem Gebote." Wie nun die Klytaimnestra des Homer, die nur widerstrebend den Werbungen des Aigisthos nachgab und dem Mòrder ihres Gatten nur be-hilflich war, bei Aischylos eine ganz andere wird, die schliefilich den Mord mit eigener Hand vollzieht, so ist auch die Helena des Homer bei Aischylos eine ganz andere geworden. s3) Die Obersetzung des Agamemnon ist entnommen den .Griechischen Tragoedien*, 2. Band, ubersetzt von Wiliamowitz, Berlin 1907. Wenn auch ftlr den Hauptschuldigen liberali Paris gilt, der Entweiher des Gastrechtes, so ist doch auch Helena nicht ganz frei von Schuld, denn „Ihrem Volke hinterlieB sie Speereschaften, Schilderiinden, Schiffetakeln. llios brachte sie Untergang zur Morgengabe, Da sie schied vom Herd des Gatten Leichten FuBes, furchtbar leichten Herzens . . . Weh die Frau floh mit fremdem Manne. Ihr Verrat, nicht gescholten, nicht bestraft, kaum geglaubt.“ (403. ff.) Freilich „durch der Liebe Zauber wird sie iibers Meer heriiber als Gespenst noch das Haus beherrschen" ; denn nicht wird Menelaos aus Ab-scheu sich von ihr wenden, seine Liebe ist zu groB, als dafi er an ihren Fehltritt glauben konnte. Ganz deutlich und kraftig ist auch der Vorwurf in folgenden Wor-ten (681): „Wer hat diesen Hollennamen so bezeichnend sich ersonnen? Fand ihn eines Dkmons Zunge, Zukunft ahnend, Schicksal deutend, Fiir die Frau, die vielumstrittne, speergefreite Helene? Ja zur Hòlle MuBten Schiffe, Burgen, Helden, Da sie von des tipp’gen Lagers weichen Pòlstern sich erhob Und von den riesigen Fliigeln des Westens getragen davonfuhr." Oder 763: „Einst zog sie ein in llios, ein Lacheln spiegelklarer See, Ein Kleinod in des Friedens Schatz, ein weicher, tiefer Liebesblick, Ein Duft von Liebreiz, sinnberauschend. Die Tauschung verflog, und das Ende der Lust War bitter, ihr Kommen, ihr Bleiben ein Fluch. Es gab ihr des Gastrechts rachender Gott Das Geleite zu Priamos Haus. der Braut Der hdllischen, tranengefreiten." Oder 1455: „Wehe, Helene, verblendete, wie hast du Einzige tausend, aber tausend Leben am Skamandros in den Tod gesandt!11 Wenn auch Klytaimnestra auf diese vorwurfsvollen Worte des Chores hin sofort entgegnet: „LaB den Zorn, verwiinsche nicht dein Leben, Wirf auch nicht auf Helena die Fliiche, DaB sie Mòrderin, Verderben bringend Hellas’ Helden, Tausenden die eine, Namenlosen Elends Stifterin“, so wiederholt doch der Chor dieselben Verse, um auf diese Weise den Vorwurf zu bekraftigen. Wir sehen also, dafi Aischylos ganz dem Homer darin folgt, dafi er Helena ais ein sterbliches Weib auffafit und von ihrer gottlichen Abstammung vòllig absiebt. Der Unterschied liegt nur darin, dafi Homer zwar von ihrer Schuld iiberzeugt ist, aber von niemandem ihr einen diesbezuglichen Vor-wurf machen laBt, mit Ausnahme der Helena selbst. Ais niedriges Weib erscheint sie auch Aischylos nicht, sondern auch hier herrscht die Vorstellung vor, dafi der eigentliche Schuldige Paris ist und dafi Helena allerdings leicht-sinnig, aber offenbar nicht mit klarer Oberlegung handelte. Die Aufregung der Greise und ihre leidenschaftlichen Anklagen sind nur allzu begreiflich, wenn wir bedenken, mit welcher Sehnsucht diese aut den rechtmaBigen Konig warteten, wie schwer sie sein Fernbleiben empfinden und naturlicherweise aut Helena, die faktische Ursache des ganzen Krieges, ungehalten sein mufiten. Und mit dem Schmerze uber die Ermordung des geliebten Kbnigs steigert sich selbstredend auch der Unwillen gegen Helena, ohne dafi die Greise in ihrer Aufregung imstande gewesen waren, klar die Schuld oder Unschuld der Helena zu ermessen. Schuld am ganzen Kriege und dessen traurigen Folgen war eben dieses ungliickliche Weib, ob sie nun geme oder ungerne in Trojas Mauern weilte. b) Sophokles. Wir besitzen kein Drama des Sophokles, in dem der Helenamythus behandelt ware. Dafi aber dieser Dichter an der Darstellung Homers fest-hielt, dafi Helena zwar einen Fehltritt begangen habe, die Hauptschuld jedoch dem Paris zuzumessen sei, dafi Sophokles also in Paris den Haupt-urheber des trojanischen Krieges sah, das kònnen wir aus der Tatsache ent-nehmen, dafi Sophokles in keinem Drama, in dem er die trojanische Sage streift, Helena fiir die Schaden des Krieges verantwortlich macht, sondern alie Schuld auf Paris walzt. Vgl. Philoklet 1426: »Ildpiv jxèv, òq r&vS' atrioq kuk&v ècpuv, tógoiGi roìq èuoìoi vocrcpieiq f-fiov.« Sophokles hat unsere Sage auch in selbstandigen Dramen behandelt. Das beweisen uns einige sparliche Oberreste von Stticken : ’AXé^avSpoc;, 'EXévpt; ydp.oq und ' EXévi]' ràraurricic;. Freilich sind wir nicht imstande, uns irgendein Urteil iiber die Be-handlung der Sage zu bilden. c) Die Helenasage bei Euripides. a) Die gewòhnliche Sagenform. Euripides hat in seinen Dramen sehr oft den Helenamythus berlihrt. Homer walzt die ganze Schuld nicht auf Helena, macht ihr wenigstens keinen diesbezuglichen Vorwurf, sondern der Hauptschuldige ist Paris. Ebenso behandelt die Sage auch Aischylos und Sophokles. Euripides schliefit sich mehr der Darstellung der Kykliker an, die in Helena die Siinderin sahen. Der Mythus, wie ihn Euripides in seinen verschiedenen Dramen dar-stellt, ist folgender: Helena ist Tochter der Leda und des Zeus, der sich ihr in Gestah eines Schwanes genaht33), Schwester der Dioskuren34), der Phoibe und der Klytaimnestra35). Die edelsten Ftirstensòhne Griechenlands warben um die Hand der Helena, deren jeder dem Nebenbuhler mit dem Tode drohte, bekame er sie nicht. Tyndareos, der sterbliche Gemahl der Leda, wollte keinen der Freier kranken oder sie zu Feinden machen und nahm allen den Schwur ab, demjenigen vereint beizustehen, den sich Helena erwahlen wiirde, im Falle irgendjemand, ein Grieche oder Nichtgrieche, sie ihm entftihre. Helena wahhe nun den Menelaos.36) Nun erzahlt Euripides, die Gòtter hatten den EntschluB gefafit, die Welt vom Obermut der Menschenmassen ohne Zahl zu reinigen, und hatten um der Schònheit der Helena willen Hellas und Phrygien gegeneinander aufgereizt.37) Die Veranlassung dazu gab das Schonheitsurteil des Paris tiber Hera, Pallas und Aphrodite.38) Um die ihm von der Aphrodite verheifiene Helena zu gewinnen, zog Paris nach Sparta und Aphrodite mit ihm.39) Menelaos begab sich aus irgendeinem Grunde nach Kreta und diese Zeit benutzten die Beiden und entflohen nach Troja.40) Was nun die Schuld der Helena anlangt, so finden wir in den Dramen des Euripides diesbezuglich verschiedene Auffassungen. Wenn irgendeine Person wegen der durch den trojanischen Krieg ver-ursachten Leiden zu klagen hat, so schmaht sie voli Hasses aut Helena ais die eigentliche Unheilstifterin. Nicht gezwungen folgte sie dem Paris und weilt nicht wider Willen in Trojas Mauern, sondern kaum war der schòne Verfiihrer in ihrem Hause erschienen, war sie, die Schande von ganz Sparta (Troad. 130), in toller 33) Iphig. Aul. 793 : 8td flé, ràv kukvou óoXiyaóyevoq yóvov, et òq tpoLTiq ètupLoq, eòe; èreKEv Arjòa a' òpvtòt j-ttapévcp Atòc; òr’ àXLàythì òép.a;. Vgl. Orest. 1386 ff. Zitiert nach der Ausgabe des Euripides von A. Nauck bei Teubner 1903. u) Hekabe 943: rùv toìv AioGKÓpoiv 'EXévav Kdctv. Vgl. Hek. 441; Iphig. Aul. 768; Or. 1689. ®) Iphig. Aul, 49 : èyévovro Arjòq. ©eGttdòt rpeiq .-rapOévoi, Ootj3r] KXutatp.vr]Otpa r’ èpp 5,uvàopoc ’ E/.évr] re. 3B) Iphig. Aul. 49 if. 37) Orest. 1639: ’Errei Aeoi tri) tpcòe (se. 'EXévr]g) Ka/jaatKÙp.cm "ELXpvaq eiq èv* koù Opuyag sovi'iyayov, òuvàrov’q t’ èdrjKav, obg àjravtXoiev y-òovòq u(3picp.a dvrirdv àcpìtóvoo 3rLr)pcóp.atO(;.« s8) Troad. 924; Androni. 274; Iph. Aul. 71 und 1300. 33) Troad. 940. «») Iphig. Aul. 75 und Troad. 934. Verliebtheit Haus und Herd verlassend, an des Jiinglings Arme fortgejubelt in die weite Welt41), da sie am Mannerwechsel Freude hatte.42) Menelaos selbst ist davon iiberzeugt, dafi sie freiwillig aus seinem Hause entwichen ist.43) Ja, die greise Mutter des Paris bat sie sogar, mit ihrer Hilfe heimlich ins Griechenlager zu entfliehen und der unglucklichen Stadt den Frieden zu bringen, aber Helena habe es nicht gewollt44); denn es gefiel ihr Troja und die blinkenden Schatže der iippigen Phrygerstadt, wogegen Sparta und dessen armliche Verhaltnisse sie geradezu anwiderten.45) Sie hatte unendlichen Gefallen an der asiatischen Oppigkeit und der Unter-wiirfigkeit der schòn geputzten Orientalem46) Verblendet waren die Griechen damals, ais sie um dieses schnòden Weibes willen den Befreiungskrieg begannen, verblendet war vor allen Agamemnon, ais er um dieses ehrvergessenen Weibes willen sein eigenes Kind, die unschuldige Iphigeneia, seiner treuen Gemahlin entriB und der Gòttin opterte, um eine ruhige Fahrt fur den Zug gegen Troja zu erwirken, 41) Andr. 602: 'EXévqv èpéc-Oai ypfjv rd8\ qnc; èK Sópcov tòv cròv Xutoùca cpiXiov è^EKdbpace veaviou pet’ àvSpòq ei? àXXqv yOóva. Elektra 1065 : q pèv yàp dprracOelc’ ékoug’ àjttóyero. Troad. 370. Orest. 99. Kyklop 181 : èrret ye jroXXoìc; qSerat yap.oup.svq. (Andr. 229.) Troades 1036: èpoì ab cupjtéjrrtoKac; sì" raùròv Xóyou, eKouoicuq rqv8’ èk Sópcov èXSeìv èpcòv 2,évaq èc; sùvdc;. Iphig. Aul. 75: ’Epcov (se. Tlàpig) èpóécav qbyer’ é^avapjtàcaq 'EXévqv jrpòq ”ISqc; j3ouCra8p\ éicSqpov XajBèov MevéXaov. *>) Troades 1015 spricht die greise Hekabe zu Helena: »kaitoi y’ èvoudérouv ce JtoXXà jtoXXÓKiq • a; Suyarep épeXO’, oi 8’ èpoi jratSe«; ydpouq àX/.ouq yapoùci, cè 8’ èrti vaùq ’AyaiKÒc; jréprj/co cuveKKXéijraca, Kai jtaùcov pdyqq "EXXqvaq qpd.; t’ . dXXà coi tó8’ qv jtucpóv. tó) Troades 991 : 2ò yoùv ì8oùca |3ap|3à[3oic; ècdqpaci ypueffi re Xapcpòv (se. ITdpiv) è|,ep.ap\'(!:dqq eppévaq. èv pèv yàp ’Apyei pucp’ èyouo’ àvecrpécpou, Sjtàprqc; 8’ ÒJtaXXaydsìOa rqv Opuytòv jtóXiv ypuccp péoucav qXiTicaq KaraieXuceiv SartàvaiCiv • où8’ qv ricava coi rà MevéXeto péXa8pa tale caie; èyKudujlpi'Cyiv rpupaì;. M) Troades 1020: èv roìc; ’AXepàvSpou yàp uppi^eq Sópoig Kai Jtpo Oku velerai j3ap[3àptov ùk rjdeXec • peyàXa yàp qv coi. Kyklops 182: q roùc; SuXàKouc; roù<; jroiKiXouq jrepi roiv CKeXoiv ìSoùca Kai tòv ypuoeov kXcoòv cpopoùvra espi pécov ròv aùyéva è^e.rrorjìiq, MevéXecov àvdpib.nov Xcpcrov Xuroùca. damit Helena, die Buhlerin, heimkehren und ihr treulos verlassenes Kind in ihre Arme schliefien konne.47) Dieses Weib sei nicht nur des blutigen Krieges nicht wert, sondern man hatte die Buhlerin wie etwas Widriges ausspucken und dem Paris obendrein Geld dafiir zahlen sollen, dafi er sie ja nicht etwa zuriickschicke.48) Selbst ihr greiser Vater Tyndareos will von seiner ehrvergessenen Tochter nichts mehr wissen und tadelt den Menelaos, dafi er um dieses schnoden Weibes willen gegen Troja zog.49) Natiirlich wird auch dem Paris ein grofier Teil der Schuld beigemessen. Paris hat ja den Streit der Gottinnen entschieden und tur seine Anteilnahme fiir Aphrodite Helena als Preis erhalten50); er war es, der mit Helena den Fluch nach Troja brachte51); der verfluchte Paris52) war es, dessen Ehe Troja zerstort hat53); den Paris will Menelaos vor alien strafen54). Im Verhaltnisse zu den Verwunschungen, die gegen Helena selbst er-hoben werden, ist der Tadel, dem Paris ausgesetzt ist, verhaltnismafiig gering. Der Mann, der durch die damonische Schonheit des herrlichen Weibes zum Verbrechen der Entfiihrung verleitet wird, ist weniger ver-dammenswert, als die Verkòrperung aller weiblichen Reize, die den Mann Gesetz und Sitte vergessen macht. Wie urteilt nun Helena selbst iiber ihr.en Fehltritt? Vor allem begreift sie den Unmut der Griechen, sowohl ihrer Ver-wandten Elektra,55) als insbesondere den Unmut des Menelaos,56) und trotzdem sie die ihr angeborene und in Asien sicher noch grofier gewor-dene Putzsucht und Eitelkeit nicht ablegen kann [Spiegel und orientalische Salben hat sie aus Troja mitzunehmen nicht vergessen und als sie fiir die ermordete Schwester Klytaimnestra zum Zeichen der Trauer als Totenopfer ihr Haar abschneiden soli, da opfert sie nur die Haarspitzen57)], benimmt sie sich doch sehr bescheiden und fiigt sich sogar ihrer Nichte Elektra. 47) Iphig. Aul. 1202; vOv 8’ èyà: jièv q rò cròv ccb£,ouca XÉKtpov scuSòc èCTEpqcropai, q 8’ È^cquiprom’, ójrópocpov veaviéa ÈrrapTq Kopino uc’, eÙTUxqq yevqaeTei. (Vergi. Vergil Aen. II. 577.) Androm. 607: qv (se. 'EXévqv) ypqv a’ àjroJttéclavTa pi] kiveìv 8ópu XaKqv ecpeupóvr’, dXX’ èàv uètoè péveiv picdóv te 8óvta pqjror’ eiq oiKoi'q XajBeiv. 49) Orestes 520: 'EXévqv te Tqv crqv dXoyov oujtot’ aìvéorco OÒ8’ dv ^poCEinoip’ • où8è crè I,qX(jij, KaKqq yuvatKÒq ÈAdóviV eivek’ EÌq Tpotaq jié8ov. Iphig. Aul. 177. 51) Androm. 103; Hek. 630 und 945. “) Orest. 1364. M) Troad. 597, M) Troad. 865. Orest. 99. M) Troad. 898. 57) Troad. 1107; Orest. 128. Vor den Griechen, die in der Heimat zuruckgeblieben sind und nun soviele Tote beweinen, hat sie grotte Angst, da ihr nach ali dem Vorgefallenen ihr HaB und Zorn begreiflich vorkommt.58) Aber im Innern hat sie das Bewufitsein, dafi sie eigentlich nur ein willenloser Spielball in der Hand der Gòtter war, daB der Zorn eines Gottes sie nach Troja gebracht hat.59) Ais sie nach dem Falle Trojas auf Befehl des Menelaos von dessen rohen Soldaten vor ihn geschleppt wurde, da verliert sie ihre Fassung nicht und sagt dem begreiflicherweise sehr erbitterten Menelaos frei und offen, dafi sie zwar seine Erbitterung begreife, aber doch ausdriicklich betonen miisse, daB sie vollkommen unschuldig sei.60) Natiirlich staunt Menelaos, gestattet aber dem schonen Weibe, das nicht vergessen hat, sich fiir diesen Augenblick prachtig zu kleiden, und das bereits durch die bloBe Erscheinung in Menelaos die alte gliihende Liebe erweckt hat, doch, sich zu ver-teidigen.61) Helena sucht ihm nun vor alleni begreiflich zu machen, daB Aphrodite sie als Lohn fiir den Schònheitspreis einfach dem Paris verschachert und Paris und sie betòrt habe. Hatte sie gegen die Macht der Aphrodite an-kampfen kònnen, der kein Mensch, ja nicht einmal Zeus selbst widerstehen kònne, die zu bezwingen sicher auch Menelaos sich nicht vermessen wiirde? Ein wenig mitschuld sei ja auch Menelaos selbst, da er sie mit einem schonen jungen Manne allein im Hause gelassen habe. Nach dem Tode des Paris, als der Gòttin Zauber aufgehort habe, da habe sie immer nur nach einer Gelegenheit getrachtet, aus Troja ins grie-chische Lager zu entfliehen, um einer neuerlichen Ehe zu entgehen, zu der man sie zwingen wollte. Wenn nun Menelaos bedenke, welchen Waffenruhm der ganze Krieg ihm und ganz Griechenland eingebracht habe, so werde er ohneweiteres den vermeintlichen Fehler ihr verzeihen kònnen. Aber von den gefangenen Troerinnen, vor alleni von der greisen Ko-nigin Hekabe gereizt, will sich Menelaos auf den unerbittlichen Racher seiner Ehre hinausspielen und droht der schonen Stinderin unerbittlich mit augenblicklichem Tode. Als sie daraufhin verzweifelt zu seinen Knien sinkt und flehend ihre schonen weifien Hande zu ihm erhebt, da wird er von der blendenden Schònheit dieses noch immer verfiihrerisch-schònen Weibes besiegt und erklart, er wolle von der augenblicklichen Hinrichtung absehen, werde sie jedoch auf seinem Schiffe nach Hause nehmen, um sie dort zum abschreckenden Beispiele mit dem Tode bestrafen zu lassen. Trotz dieser Drohung ist es klar, daB Menelaos sehnsuchtig auf eine passende Gelegenheit wartet, um eine vòllige Versòhnung herbeizufiihren. An einer anderen Stelle62) heifit es, daB nach der Einnahme von Troja s») Orest. 102. 59) Orest 79. <») Troad. 904. 61) Troad. 911. 6a) Andromache 628. Menelaos mit geziicktem Schwerte auf Helena losgesttirzt sei, um sie fiir ihre Untreue zu tòten, aber beim Anblick ihres entblofiten Busens, von alter Liebe zum schònen Weibe erfafit, das Schwert habe sinken lassen; daraufhin habe er sie in seine Arme geschlossen und gekiifit. Die Art und Weise nun, wie Helena selbst ihre Lage und ihren ver-hangnisvollen Fehltritt auffafit und wie sich ihr Wiedersehen mit Menelaos gestaltet, deutet darauf hin, dafi man nicht unbedingt und allgemein an eine schwere und unverzeihliche sittliche Verschuldung der Helena glaubte. Menelaos selbst erklart spater einmal ganz unumwunden, dafi Helena ihren Fehler nicht aus freiem Willen begangen habe, sondern auf Anstiftung der Gótter. Offenbar haben diese das geliebte Griechenvolk waffentiichtig und kriegserfahren machen wollen und haben deshalb den Krieg erregt. Nachtraglich ist er froh, dafi er der Helena nicht voreilig im ersten Zorne den TodesstoS versetzt hat.63) Da er befiirchtet, der griechische Pobel, der doch der Menschen Tun und Lassen und ihre Abhangigkeit vom gottlichen Willen nicht begreifen kònne, konnte Helena bei der Heimkehr mit Steinen bewerfen, sobald er ihrer ansichtig wiirde, schickt er sie heimlich voraus.64 *) Ganz Griechenland weifi es, dafi Menelaos seine Gemahlin nach wie vor liebt, und Orestes beschwort ihn bei dieser seiner Liebe, ihm bei-zustehen.66) Ais Orestes und Pylades sehen, dafi Menelaos ihnen nicht gegen das aufgeregte Volk beistehen wolle, da beschliefien sie, Helena zu tòten, vor allem deshalb, weil sie auf diese Weise den verliebten Menelaos am empfindlichsten treffen wurden.66) Sie wollen es verhindern, dafi er in ihrem Besitze gliicklich lebe.67) Als Menelaos hort, Helena sei wirklich getotet worden, da ruft er schmerzvoll aus: „Mein armes ungluckliches Weib!“68) Aischylos hat schon davon gesungen, dafi dieses schòne Weib ihren Mann auch nach ihrem Fehltritte aus der Ferne her beherrschen werde. Dasselbe hòren wir auch bei Euripides. Nur deshalb zog in Wirklichkeit Menelaos gegen Troja, um sein Weib wiederzugewinnen69), und Agamemnon opferte die tapfersten seiner Helden und sogar sein eigenes Kind, um seinem Bruder zum Besitze der Helena zu verhelfen70) ; ja Orestes sagt es hòhnisch, dafi nicht Menelaos seine Gattin aus Troja heimgebracht habe, sondern sie ihn.71) e3) Androm. 680. M) Orestes 56 und 370. ®) Orestes 669. M) Orestes 1105. 67) Orestes 1143. Orestes 1564. B9) Orestes 717. 70) Orestes 654. n) Orestes 742. Agamemnon macht ihm gelegentlich eines Streites den Vorwurf, dafi es ihn nur geliiste, das reizende Weib in seine Arme zu schliefien, ohne auf die Folgen der Kriegsunternehmung Riicksicht zu nehmen.72) Aber trotzdem macht ja auch Agamemnon selbst den Krieg mit. So grofi war eben die Macht, die dieses damonische Weib auf alie Griechen austibte. Und nicht wurde etwa der ganze Kriegszug deshalb unternommen, um Helena fur ihren Fehltritt zu strafen, sondern um sie fiir ihren Gemahl zu-riickzugewinnen73); demi man war allgemein davon uberzeugt, dafi sie willenlos durch die Aphrodite einfach dem Paris zum Geschenke gemacht wurde und dafi dieser sie wie ein willenloses Opfer entfuhrte.74) Paris wurde zuerst von der Liebesgòttin rasend gemacht und dieselbe Raserei ergriff bei seiner Ankunft in Sparta auch die Helena75) und in diesem Wahn liefi sie sich entfuhren.76) Der Mensch ist machtlos gegeniiber der Macht der alie lebenden Wesen beherrschenden Liebesgòttin, besonders ein Weib, das allein und unbeschiitzt der Gemahl im Hause lafit, wie es Menelaos wahrend der An-wesenheit des schònen Paris getan hat. Es war also teilweise auch Menelaos am ganzen Unglùcke schuld, zumai er wissen mufite, dafi es fiir eine Spartanerin bei dem dort herrschenden allzu freien Verkehr der jungen Leute doppelt schwer war, tugendhaft zu bleiben.77) Ihre Todfeindin, die greise Hekabe, mufite ihr das Zeugnis ausstellen, dafi sie den Odysseus, der sich wahrend der Belagerung in Troja einge-schlichen hatte und den Helena erkannt hatte, niemandem verriet mit Aus-nahme der Hekabe, mit deren Hilfe sich Odysseus unbemerkt davon-schleichen konnte.78) Das glanzendste Unschuldszeugnis stellt ihr jedoch der Gott Apollo selbst aus, der am Ende des Sttickes Orestes79) plòtzlich erscheint und feierlich verkiindet, Helena, der Tochter des Zeus, sei an der Seite ihrer Briider, der Dioskuren, ein unsterbliches Leben zuteil geworden. Im Leben sei sie nur ein blindes Werkzeug der Gòtter gewesen, die die Welt von iibermutigen Menschen ohne Zahl reinigen wollten. Da taucht also wieder die uralte Vorstellung von der ursprunglichen Gottlichkeit der Helena auf, die, Mensch geworden, den Willen des Zeus zu erfiillen hatte, um nach Erftillung ihrer Bestimmung in ihre himmlische Heimat ais strahlende Gòttin, Beschiitzerin der Schiffe, einzugehen. An diesen angefiihrten Stellen gibt Euripides zu, dafi Helena gefehlt hat, bemiiht sich aber, ihre Handlungsweise dadurch begreiflich zu machen 72) Iphig. Aul. 385. 73) Iphig. Aul. 178 und 881. 74) Iphig. Aul. 180. 75) Iphig. Aul. 580. 76) Elektra 1027. 77) Androm. 595. 78) Hekabe 243. 79) Orestes 1625. und sie zu entschuldigen, dafi er die Ansicht vertritt, sie habe unter un-widerstehlichem Zwange gehandelt. 0) Das Eidolon. In der 413 aufgefiihrten Elektra behauptet der Dichter in der Schlufi-szene durch den Mund der Dioskuren, die als 8eoi èK p.pxavfì? erscheinen, geradezu, Helena kònne nicht der mindeste Tadel treffen, da sie ja gar nicht mit Paris nach Troja gegangen sei, sondern dieser habe nur ein unterschobenes, der Helena gleichendes Luftgebilde als vermeintliche Helena nach Troja entfiihrt, wahrend diese selbst in Àgypten im Hause des frommen Kònigs Proteus weilte, bis Menelaos auf seiner Rtickkehr aus Troja sie von dort abholte. Denn Zeus wollte seinen Pian, die Menschheit zu dezi-mieren, zur Durchfiihrung bringen, ohne die Ehre der Helena irgendwie leiden zu lassen.80) Im Jahre 412 brachte Euripides ein Drama mit dem Titel „Helena“ zur Auffuhrung, in dem er diese in der Elektra nur angedeutete Sagenform vollstandig durchfuhrte. Im Prolog erzahlt Helena selbst ihre Leidensgeschichte. Sie nennt sich eine Tochter des Tyndareos und erwahnt auch die Sage, dafi Zeus sie in Gestalt eines Schwanes gezeugt. Dann erzahlt sie vom Parisurteil, dem zufolge Aphrodite fiir die schònste erklart wurde und als Dank daftir dem Paris Helena versprach. Paris eilte nun nach Sparta, raubte jedoch statt der wirklichen Helena ein von der Hera, die ihm wegen jenes Urteiles grollte, geschaffenes Luftgebilde (eìStoXov) und fuhr mit diesem nach Troja. Die Gelegenheit beniitzte nun Zeus, um die Mutter Erde von der Oberzahl der Menschen zu erleichtern, und erregte einen Krieg zwischen Hellas und Phrygien und setzte zwar nicht Helena persònlich, so doch ihren Nameri als Kampfpreis aus. Helena selbst wurde durch die Fiirsorge des Zeus von Hermes in eine Wolke gehiillt und auf das Eiland Pharos zum Kònig Proteus gebracht, damit sie unbefleckt dort auf ihre Abholung durch Menelaos warte. Wahrend vor Troja der Krieg tobte, starb ihr Beschiitzer Proteus. Sein Sohn und Nachfolger Theoklymenos begehrt sie zur Frau. Doch Helena will sich im Vertrauen auf die Verheifiung des Hermes, wornach sie vereint mit Menelaos Spartas Gefilde wiedersehen solite, ihrem Gemahle rein und flecken-los erhalten und sucht vor dem zudringlichen Theoklymenos am Grabmal des Proteus Schutz. Sie leidet unendlich darunter, dafi um ihretwillen soviel Blut vor Troja fliefien mufi und dafi man ihr wegen ihres vermeintlichen Treubruches am Gatten liberali fluche. Da erscheint Teukros, den der Vater Telamon aus der Heimat ver-trieben hat, weil er seinen Bruder Ajas nicht lebend aus Troja zuriick-gebracht hat. Er hat die Absicht, die Schwester des Theoklymenos, die *) *) Elektra 1280: Ilpcorécoq yàp èK dójitov i'jKei (se. ' E/.évq) Xutoùc’ Aìywrrov où8’ ìjXdev Tpóyaq. Zevq 8’, cbq épig yévotro Kat cpóvoq 0pota)v, eiStoXov 'EXèvqq èlérrepA]/ èq TXiov. weise Theonoe, liber die Fahrt nach Kypros, das ihm als zweite Heimat vom Orakel versprochen wurde, zu befragen. Wie er der Helena ansichtig wird, glaubt er, das verhaBte Weib vor sich zu sehen, das unsagliches Leid iiber alle Griechen gebracht hat, und verspiirt keine geringe Lust, sie zu toten. Helena begreift seinen HaB und erkundigt sich, ohne sich ihm zu erkennen zu geben, nach ihren Verwandten. Teukros berichtet ihr, ihre Mutter Leda und ihre Briider Kastor und Polydeukes hatten aus Scham liber die Schandtat der Helena freiwillig den Tod gesucht; Menelaos gelte ftir tot. Nach bntfernung des Teukros bricht Helena samt dem Chor, der aus ihr ergebenen Griechinnen besteht, in laute Klagen aus. Sie verflucht ihre Schònheit, durch die ihr Ruf belleckt und sie zur Mòrderin ihrer nachsten Verwandten geworden sei. Da nun auch Menelaos nicht mehr lebe, so sei jede Hotfnung dahin, daB sie aus ihren Leiden, die sie desto mehr driicken, je weniger sie dieselben verdient habe, befreit werde. Trotzdem sie jetzt frei iiber sich verftigen kann, will sie dennoch dem Barbaren die Hand zum Ehebunde nicht reichen, sondern sie will lieber Hand an sich legen und dem Menelaos als treue Gattin ins Grab nachfolgen. Der Chor rat ihr jedoch, sich an die Seherin Theonoe zu wenden, um sich GewiBheit iiber das Schicksal des Menelaos zu verschaffen, von dessen Tode ihr doch der Fremde nur vom Hòrensagen berichten konnte. Helena begibt sich nun wirklich in den Palast, um Theonoe aufzusuchen. Wahrend ihrer Abwesenheit erscheint Menelaos, der nach langen Irr-fahrten, nach Verlust der meisten Schiffe sich nur mit Miihe als Schiff-briichiger mit seiner vermeintlichen Helena, dem e’IdcuXov, hieher ans Land gerettet hat. Eine Dienerin erzahlt ihm, dafi er im Kònigspalaste sich be-finde, wo auch Helena weile. Natiirlich ist er verdutzt. Wahrend er noch dartiber in Verlegenheit ist, wie er sich dies erklaren solle, da er doch Helena auf dem Schiffe mit sich gefiihrt und sie augenblicklich in einer Grotte untergebracht habe, kommt diese aus dem Palast, wo sie von der Theonoe soeben erfahren hat, daB Menelaos doch noch lebe und bald im Palaste erscheinen werde. Beide Gatten erkennen sich. Doch als sich Helena nach so langer Trennung endlich dem geliebten Manne in die Arme stlirzen will, weicht dieser zurtick, weil er noch immer vom Wahn befangen ist, das von Troja mitgefiihrte biScuXov sei sein Weib. Das arme Weib ist in voller Verzweif-lung. Erst als ein Wachter des eìScoXov die Meldung bringt, dieses sei, nachdem es zuvor die Unschuld der Tochter des Tyndareos verkundigt habe, in den Àther verschwunden, da sieht sich Helena am Ziele ihrer Sehnsucht. Durch List wird der Barbar getauscht und das Ehepaar rettet sich glucklich nach Griechenland. Den wilden Theoklymenos, der seine Schwester zur Rechenschaft ziehen will, beruhigen die Dioskuren, indem sie ihm erklaren, was geschehen sei, sei Gottes Wille gewesen. Helena werde in ihre Heimat zuriickkehren und am Ende ihrer Tage in den Himmel als unsterbliche Gottin aufgenommen werden. Auch Menelaos werde auf die Inseln der Seligen kommen. Den Dioskuren gegeniiber mufi auch der getauschte Barbar selbst' seiner Bewunderung der Gattenliebe der Helena Ausdruck verleihen. Wie kommt nun Euripides auf die Idee, die Griechen hatten nicht um die wirkliche Helena, sondern nur um ein Luftgebilde, um ein Nichts so lange gekampft, wahrend Helena in voller Unschuld in Àgypten auf ihre Befreiung wartete? Nun verweist uns die Hypothesis zu unserem Drama auf Herodot81). Dieser erzahlt in seiner Geschichte II, 112 — 120 nach den Berichten agyp-tischer Priester Folgendes: Als Paris mit der dem Menelaos geraubten Helena nach Troja fuhr, wurde er durch widrige Winde nach Àgypten verschlagen und zwar in die sogenannte kanobische Miindung des Nil und nach Taricheia. Dort stand ein Heiligtum des Herakles, das entlaufenen Sklaven, wenn sie dorthin entflohen und sich die heiligen Malzeichen ein-atzen liefien, wodurch sie Eigentum des Gottes wurden, eine Freistatte gewahrte. Einige Sklaven des Paris nun, die von diesem Heiligtume Kunde er-halten hatten, wurden ihrem Herrn untreu, fltichteten in den Tempel und verklagten obendrein den Paris bei den Priestern und dem Wachter der Nilmundung, namens Thonis, indem sie ihnen den von Paris an Helena und ihrem Gemahl begangenen Frevel erzahlten. Daraufhin schickte Thonis an den agyptischen Konig Proteus in Memplis die Nachricht, dafi ein Fremder angekommen sei, der in Hellas die Gattin seines Gastfreundes verfiihrt und mit ihr und vielen Schatzen hieher verschlagen worden sei. Zugleich lieti er anfragen, ob er diesen weiterziehen lassen oder ihm das Mitgebrachte abnehmen solle. Die Antwort des Konigs lautete, den Mann zu ergreifen und vor ihn zu fiihren. Das geschah. Auf die Frage des Proteus, wer er sei und woher er komme, antwortete Paris wahrheitsgetreu. Auf die weitere Frage, woher er Helena habe, sprach er hin und her, sagte jedoch die Wahrheit nicht, die Proteus von den anwesenden Begleitern des Paris erfuhr. Da sprach Proteus: „Hielte ich nicht meine Gewohnheit iiber alles hoch, keinen von den Fremden zu toten, die durch Sturm verschlagen in mein Land kommen, so wiirde ich dich jetzt fur den Griechen biifien lassen, dem du Weib und Schatze gestohlen hast. Weil ich aber keinen Fremden morden lassen will, so befehle ich dir und den Deinigen, innerhalb dreier Tage mein Land zu verlassen, widrigenfalls ich euch als Feinde betrachten werde. Die Frau jedoch und die Schatze will ich dem hellenischen Gast-freunde aufbewahren, bis er selbst kommt, sie abzuholen.“ Unterdessen brach ein grofies hellenisches Heer in trojisches Land ein, um Helena zurtickzufordern. Gleich nach der Landung schickten die Griechen eine Gesandtschaft, an der auch Menelaos teilnahm, in die Stadt sl) Das StUck .Helena* wurde 413/12 aufgefiihrt, Herodot starb schon ca. 425. und foiderten die Riickgabe der Helena und der geraubten Schatze sowie Genugtuung fiir den veriibten Frevel. Die Troer antworteten, sie hatten weder die Helena noch die Schatze, dies alles sei in Àgypten. Naturlich glaubten ihnen die Griechen das nicht. Als sie jedoch nach der Zerstòrung der Stadt dieselbe Antwort erhielten, schickten sie Menelaos nach Àgypten, der Helena samt den Schatzen beim Konig Proteus fand und sie nach Griechenland zuruckfuhrte. Vom ei'ScoXov, das Paris statt der wirklichen Helena nach Troja ent-ftihrt hatte, weifi Herodot so gut wie gar nichts. Nach ihm hat also Helena freiwillig mit Paris Sparta verlassen und wurde nur durch das Dazwischen-greifen des Proteus daran gehindert, nach Troja mit ihrem Entfiihrer zu entfliehen. Die Annahme, daB Helena gar nicht in Troja geweilt habe, findet Herodot auch deshalb glaubwurdig, daB er annimmt, Priamos sei unmog-lich so verruckt gewesen, sein, aller seiner Sòhne und des ganzen Reiches Wohl bloB um der Ehe des Paris wegen aufs Spiel zu setzen, was er auch ganz gewiB nicht getan hatte, ware er selbst der Gemahl der Helena gewesen. Nun war es aber weder er, noch auch sein altester Sohn, sondern Paris, der keinen Anspruch auf die Thronfolge hatte. Nun wird von dem fast zwei Jahrhunderte vor Herodot lebenden Stesichoros (640—555) erzahlt, er habe in einem seiner Gedichte Helena als die Urheberin des trojanischen Krieges arg geschmaht und sei von der erztirnten Gòttin zur Strafe dafiir geblendet worden. Er habe jedoch sein Augenlicht wieder erhalten, als er ein zweites Gedicht, die sogenannte Palinodie, den Widerruf, gedichtet und darin seine friiheren Vorwiirfe wider-rufen hatte.82 83 *) Ein Fragment dieser Palinodie hat uns Plato im Phadrus c. 20 (243a) erhalten: „”Ecm 6è rote; àpapràvouci rrepi pudoXoyittv Kadappòg àpyatog, òv "Ojiripo; pèv oùk fjcSero, SrrjGiyopoc: Sé. róov yàp ò|j.]iàrtov GTF.pqdeìc Sia fì}v 'EXévrjq KaKpyopiav oùk fiyvórjeev dcjrep "Op.i]pog, àXX’ are poooi-KÒq div éyvco tì]v airiav kcù jroiei eùiiùc »oùk ècr’ érupioq Xópoc; oùtoq, où8’ èpag èv varrsiv eùceXpo ic, où8’ tKeo jrépyapa Tpoiac« kcù .Toiqoag Si j ;ràcrav rryv KaXoupévr|v iraXivcpSiav jrapaypfjjia cxvé|3Xe\[rev. “ Plato de rep. IX cap. 10 (p. 586c)8S) und Aristides Rhetor (gest. Isokrates, Helene § 64: »’Eve8ei£,aro 8è Kal Xrr)Gixópcp rep jroiqrfj tt]v aùrfj" 8uvap.1v • ore pèv yàp àpyóp.F.voc rrjc; ù;8fjc ejlXccnyrjpijoe ri -tepi aùrfjc;, àvéori] róóv ócpdaXp.(óv èffrepripévo;, èJteiSì] 8è yvoòq rrjv airiav ti)" Gupcpopàc; ri]v KaXoup.évr)v jraXivcpSiav érroiricre, jiàXiv aùròv eie; rijv uùri|v cpùoiv KC/.réori]CTev.« 83) . . . óógrtep rò • rijq ’EXéviy; ei8tuXov ùjtò r&v èv Tpoicf Erpciyopóq cppoi yevécdai ^epip-ayiirov àyvoia roù àXiy'toùc;. 189 n. Chr.)84) berichten, Stesichoros habe in seiner Palinodie, um den trojanischen Krieg irgendwie begreiflich zu machen, erzahlt, dafi Paris an Stelle der wirklichen Helena, die gar nicht mit ihm gefahren sei, nur ein Schattenbild, ein Nebelbild, ein eiSuXov mit nach Troja gefuhrt habe im Glauben, er fiihre die wirkliche Helena mit sich ; um dieses i-A'8coXov habe nun der langwierige trojanische Krieg gewiitet. Nach dem Scholiasten zu Lykophron 822: »jrp&to;; 'HotoSoq nepl ' EkAvr,- tò eiScokov rrapijyayB« war schon Hesiod der Erfinder dieses eiSce/.ov. Freilich haben einige Geiehrte den Namen des Hesiod mit dem des Stesichoros vertauscht, wogegen sich Seeliger mit beachtenswerten Griinden wendet.86) Robert86) glaubt, die Darstellung des Stesichoros sei des Herodot Quelle gewesen. Aber die Darstellung der Beiden ist so grundverschieden und zudem erwahnt Herodot wohl die agyptischen Priester als seine Ge-wahrsmanner, nicht aber den Stesichoros, den zu verschweigen er wohl keinen Grund hatte, im Gegenteil, dessen Erwahnung die Glaubwiirdigkeit seines Berichtes noch verstarkt hatte. Die Darstellung des Herodot ist, wie wir bereits frtiher gesehen haben, nur insoferne von der gewòhnlichen Darstellung der Sage verschieden, daB nach ihm Helena bloB bis nach Àgypten mit Paris kam und dort bleiben mufite, also als schuldbeladen gedacht wurde; nach Stesichoros ist sie vollig unschuldig, hat sich von Paris gar nicht entfiihren lassen, wurde also nicht von Proteus zurtickgehalten, sonderò Paris wurde getauscht, bekam gleich in Sparta ein elSrokov und mit diesem enttloh er nach Troja.87) H. Diehls88) behauptet, Hekataios sei die Quelle des Herodot gewesen, indem er die Notiz bei Stephanos: ©f]vai. Il, p. 72: àXX’ outtuq dòojrep eiScoXov pr]topiKqq òureiXricpùjt; èrti tour co airouSd^eiv, aùrrjt; 8’ où8’ currecrdcu, ajcrjrep oi Stqcriyópoio Tpà'&;, ol tò tfjq ’ E).Fvi*|q eiSujXov FyovtF^ cbg aùtqv. ®) Seeliger, Die Uberlieferung der griech. Heldensage bei Stesichoros, Meii3en 1886. **) Karl Robert, Bild und Lied, Berlin 1881. OT) A. v. Premerstein, Uber den Mythus in Euripides’ Helena (Philologus LV). *) Hermes XXII, 1887. ihm vorliegenden Sagen frei umgestaltet habe, um neue Motive zu schaffen, oder nach Buchholz89) infolge ethischer Mythenauffassung, so steht dem gegeniiber das oben erwahnte Zeugnis des Paraphrasten zu Lykophron 822, worin der Name des Hesiod wohl nicht zu beseitigen sein wird,90) anderer-seits die Tatsache, dafi ein eiScoXov, eine Unterschiebung eines Trugbildes statt der wirklichen Person, eben keine Erfindung des Stesichoros ist, da uns schon Homer91) von einem solchen erzahlt. Eine gewisse Àhnlichkeit liegt auch in der Sage von der Entriickung der Iphigeneia in eine Wolke, worauf v. Duhn92) aufmerksam gemacht hat. Bekannt ist auch die Sage von Ixion, der der Hera nachstellte und ein von Zeus gebildetes Nebelbild (Nephele), das der Hera gleich sah, statt der wirklichen Hera umarmte und mit ihr die Kentauren zeugte. Tatsache bleibt es allerdings, dafi Stesichoros die Palinodie gedichtet hat, worin er das in den Sagen vorkommende Motiv des sìSioXov behufs Ehrenrettung der Helena benutzte, wie es vor ihm schon Hesiod getan hat. Hat er doch auch dort sich den Hesiod zum Vorbild genommen, wo er Helena Vorwiirfe macht.93) Dafi zur Zeit des Euripides die Gedichte des Stesichoros allgemein verbreitet und bekannt waren, beweist Robert94) aus der Tatsache, dafi Aristophanes Verse des Stesichoros parodiert, ohne den Namen des Autors zu nennen. Es ist also keine Frage, dafi Euripides das eiStuXov dem Stesichoros entnommen hat und ihm nicht nur die Erzahlung des Plato bekannt war. Daher kommt mir die Behauptung des Wilamowitz95), dafi es nicht zu bestimmen sei, ob Euripides der Palinodie das ei'ScoXov verdankt, zu skeptisch vor. Es entsteht nun die Frage, was denn mit der wirklichen Helena ge-schah, wahrend die Griechen und die Troer um das eiSwXov kampften. Hat Euripides die Erzahlung, dafi Hermes Helena nach Àgypten versetzt habe, selbst erfunden oder dabei eine ihm vorliegende Sagenversion beniitzt? Vor allem ist es klar, dafi Helena nach der Entftihrung des eiScoXov ") Buchholz-Sitzler, Angiologie aus den Lyrikern der Griechen 1898. 90) Wilamowitz, Sappho und Simonides, Untersuchungen Uber griechische Lyriker, 1913, p. 241. 81) E 449: avxàp ó eiStoXov teòc,’ dpyupótosoq ’AjtóXXcov aÙTù) x' Aiveia ì'keXov kuì redysoi rolov. àp.cpì 8’ dp’ eì8(bXcp Tpóósc; kcù 8101 ’Ayaioì 8i)ouv . . . wahrend der wirkliche Àneas von Apollo entrtickt worden war. **) von Duhn, de Menelai itinere Aegyptio 1874. 93) Schol. Eurip. Orest. 249: Stpcrtyopó^ cppoiv, (óq ihjujv rnìq beote; TuvSd-pecoq ’Aypo8iri]" èjreXd8eto, 8iò òpyicdeiffav tì]v 8eòv Siydpouq xe Kai Tpiydpouq Km XeiiJ/dvSpoug aùroO tàq Poyutépaq noiqaai . . . Kai ’ HaioSoq 8é • »TijCtv 8é fpiXo|ip.ei8r]q ’AypoSitq r’iydahi] JtpoctSoOca, KaKf| 8é c-p’ èp^aXe (pqp.1,1 . . . 8’ 'EXév'rj ijcryuve Xéyoq 2,av8où MeveXàou.« M) Karl Robert, Bild und Lied 24. 95) Wilamowitz, Sappho und Simonides, p. 241. nicht in Sparta sichtbar bleiben konnte, da ja sonst die Griechen sie nicht vermifit und keinen Rachekrieg unternommen hatten. Die voli Welcker96) aufgestellte Behauptung, dafi Helena entweder in Sparta oder in dessen Umgebung geblieben sei, wurde schon von Hermann in der Einleitung zu seiner Ausgabe der Helena97) widerlegt. Aber auch wenn man gegen die Annahme, dafi Helena nach der Ent-fiihrung des e’iSioXov aus Sparta entfernt worden sei, die Stelle aus Dio Chrisostomos or. XI, 91: »Erpmxópou èv rpi ucrrepov duSpi Xéyovro" òri oùSè jrÀeuCEiev p 'EXévp où8ap.óce« anfiìhrt und mit Wilamowitz98) be-hauptet, dafi wenn Helena tiberhaupt Sparta nicht verliefi, sie auch nach Àgypten nicht gekommen sein konnte, so liegt in diesen Worten doch nur die Behauptung, dafi Helena zu Schiffe nirgendshin gefahren sei, wahrend der Annahme, dafi sie auf irgendeine andere wunderbare Weise irgendwohin entriickt worden sei, nichts im Wege steht. Auch bei Euripides heifit es nirgends, dafi Helena ein Schiff bestiegen hatte, und doch weilte sie in Àgypten. Folgende zwei Bruchstiicke aus der Bibliothek des Apollodor99) (My-thographi Graeci vol. I, Lips. 1894, p. 188): »”Evioi 8é rpacnv 'EXévpv p.èv urtò 'Epp-où Karà |3oóXpcsiv Alò; Kopicdpvcu iiXarreiGav eie; Aiyujtrov Kai òoìtsìarav I I pierei tip [EuriXel rdv Aiyujttuov cpuXàrretv, ’AXé^avSpev 8è jrapayevécvtai ed Tpoiav Jtejroipp.évov èk vecpdv eiòioXov 'EXévpq èyovtcx«, und aus der Epitome Vatic. p. 226: »MevéXao^ Jtévte vuOq ròu; òXaq èxcov peò’ éauroù, .to/./.à; ydpaq itapapeiijrai; jtoXXà 5uva\tpotI,ei xpppara. Kaì Kard rivaq eòptoKerai jrapà ripcureì tip rdv Aiyo.rricov ^acnXeì 'EXévp, péxpi ròte eiòiuXov èk ve/pdv èc>xpKÓroq roò MeveXdou. 'Onrìo 8è .TXa-vpi'teìq erp KaréjrXeuoev ed Mowpvac« erzahlen uns deutlich, dafi Hermes Helena nach dem Willen des Zeus heimlich nach Àgypten gebracht und sie dem Konige Proteus iibergeben habe; dort habe sie Menelaos unver-sehrt wiedergefunden und in die Heimat geftihrt. Es wird uns zwar nicht berichtet, wo Apollodor diese Sagenform ge-funden hat, doch mtissen wir Premerstein, der die beiden Stellen zitiert, darin beistimmen, dafi man hiebei nur zwischen Stesichoros und Euripides schwanken kann und sich bei naherer Betrachtung tur Stesichoros entscheiden mufi. »Menelaos, der nach dem ganzen Zusammenhang in der Epitome %) Welcker, Kleine Schriften I, 148. !)7) Hermann, Helena 1837. **) a. a. O. p. 231 A. 1. IJ9) Diese Bibliothek, die einem Apollodor (in den Handschriften wird als Verfasser falschlich der beriihmte Grammatiker Apollodor von Athen genannt, der im alex. Zeitalter lebte) zugeschrieben wird, ist nur zum Teil erhalten und enthalt eine Darstellung der grie-chischen Mythen. Entstanden ist sie um 300 n. Chr. Der Patriarch Photius besafi noch ein vollstandiges Exemplar, in dem die Sagen bis auf die Heimkehr des Odvsseus enthalten waren. Aus einer solchen vollstandigen Ausgabe stammt eine Inhaltsangabe (Epitome Vatic.), die uns iiber den Inhalt des verlorenen Teiles des ganzen Werkes orientiert. Diese Bibliothek hat im Mittelalter besonders Tzetzes im Kommentar zu Lykophron ausgebeutet, als im Besitze seiner Schiife und reich mit Schatzen beladen geschildert wird, ist beim Tragiker ein elender Schiffbriichiger. Wahrend er nach Apollodor die Helena anscheinend ohne jeden Kampf von Proteus, ihr vom Zeus bestellten Hiiter, zuriickerhalt, mufi er sie bei Euripides durch List dem Sohne des inzwischen verstorbenen Proteus, dem Theoklymenos, ab-gewinnen." 10°) Also ist es als sicher anzunehmen, dafi diese Fragmente aut ein Ge-dicht des Stesichoros zuriickgehen. Der Scholiast zu Aristides Rhetor III, 150 sagt uns allerdings recht deutlich : »et; ETqciyopov cuvittetcu (man spielt auf Stesichoros an) • Xéyei yàp exelvor, òri èXtkbv ó ’AXéyavSpoc èrti raórr)c rfjq vqoou rifa Oàpou à'|)i|pédq jrapà roù Opietea'" rqv 'EXÉvqv xaì eìScuXov aùrqc è8é.S,aro«, und Tzetzes erzahlt im Kommentar zu Lykophron1()1) desgleichen, dafi Paris mit der entfuhrten Helena nach Àgypten gekommen sei und dafi ihm Proteus daselbst Helena weggenommen und ihm dafur ein Trugbild gegeben habe. Dies habe Stesichoros so gedichtet. Diese beiden Notizen konnen jedoch nicht richtig sein und stehen mit der Darstellung der stesichoreischen Version, wie sie uns Plato aufbe-wahrt hat, im direkten Widerspruch. Durch die Palinodie wollte ja Stesichoros die He’ena von jeder Schuld reinwaschen, indem er kurz und bundig behauptet, sie sei iiberhaupt auf kein Schiff gestiegen, weder gezwungen, noch viel weniger freiwillig, wahrend sie nach den beiden zitierten Stellen mit Paris bis nach Àgypten mitfuhr und erst dort ihrem Verfuhrer abge-nommen wurde. Diese beiden Notizen konnen also unmòglich auf Stesichoros zuriick-gehen, sondern entstanden aus der Verbindung der Darstellung der Sage, wie sie uns bei Herodot und Stesichoros vorliegt. Unbegreiflich ist es nun, dafi in der neuesten Auflage (1914) des Reallexikons von Liibker die Behauptung steht, Stesichoros habe gedichtet, dafi Helena mit Paris nach Àgypten gekommen, vom Beherrscher dieses Landes zuriickgehalten worden sei, wahrend Paris nur ein Scheinbild nach Troja entftìhrt habe. Das erzahlt uns der Rationalist Herodot, der freilich von einem Scheinbilde nichts wissen will; fur Stesichoros, der Helena von jeder Schuld ganzlich reinwaschen will, war diese Auffassung der Sage ganzlich unbrauchbar. Wenn Helena von Paris mit Gewalt geraubt worden und gegen ihren Willen auf ein Schiff gestiegen und nach Àgypten gelangt ware, so ware sie allerdings schuldlos. Stesichoros wollte jedoch ihre Schuld-losigkeit viel kraftiger betonen, indem er dichtete, sie sei iiberhaupt auf * 101 ìoo) Premerstein: Ober dea Mythos in Eur. Helena (Philologus LV). 101) Lykophron lebte im alexandr. Zeitalter. In diesem Kommentar 113 heifit es: »Aéyouoi yàp, òri tìiepyoyévtp ’Aye^àvSptp di’ Aìyó.Trou riporrei^ 'Ei.évqv cVpeXójievoq EiStoXov ’EXévry aùtil) èòioKE kuì onrco^ è.-tXeoaev pie Tpoiuv. &C, tpqdi Sotqoiyopot;.« kein Schiff gestiegen. Gerade dieser Gedanke ist in den sparlichen Frag-menten deutlich erkennbar und echt. Aus unserer Betrachtung folgt also, dafi Euripides die wesentlichsten Punkte der Sagenversion, wie er sie uns in der Schlufiszene der Elektra und in dem „Helena" betitelten Drama vorfuhrt, schon in der Darstellung des Stesichoros vorgefunden hat. Dieser wieder schòpfte bei der Gestaltung der Sage nach dem Vorgang des Hesiod aus dem Sagenschatze des Volkes, besonders des dorischen Stammes, der seit jeher in Helena eine Gottin sah, die er eher ais eine segenspendende Gottin verehrte, ais in ihr jenes verderbliche Wesen sah, das die Greuel des trojanischen Krieges ver-schuldet hat. Die Erfindung des eiSco>;ov und die Entrtickung der Helena nach Àgypten wurde dadurch erleichtert, daB ja schon die Odyssee vom Aufent-halt des Menelaos und der Helena in Àgypten und vom Proteus erzahlte. Weiters erzahlten schon die Kyprien, dafi der trojanische Krieg nach dem Willen des Zeus entbrannt sei, damit die Erde vor einer Obervòlkerung bewahrt werde. Wegen der gòttlichen Verehrung der Helena bis in die spatere Zeit vergleiche Seite 17. Pausanias erzahlt 3, 19, 9, dafi in dem von Herodot erwahnten Tempel in Therapna bei Sparta das Grab des Menelaos und der Helena gezeigt wurde. 3, 15, 3 erwahnt Pausanias ein Hieron der Helena in Sparta und erzahlt 3, 19, 10, dafi Helena sich auf Rhodos erhangt und man ihr daselbst ais 6ev6pin; ein Heiligtum errichtet habe. Auch nach Isokrates’ Helena 63 wurde sie mit Menelaos in Therapna ais Gottheit verehrt. Theokrit schrieb ein Brautlied der Helena und erwahnt darin eine der Helena heilige Platane. Dafi Helena nicht treulos ihren Gatten verliefi und nicht mit Paris floh, sondern dafi dieser nur ein eiStokov entfiihrte, um das vor Troja ge-kampft wurde, wahrend Helena selbst durch Hermes zum Kdnig Proteus gebracht wurde, wo sie bis zur Ankunft des Menelaos blieb, das hat Euripides dem Stesichoros entlehnt, teilweise wohl auch die Erzahlung des Herodot benutzt. Alie ubrigen Motive im Drama „Helena" sind Zutaten des Euripides selbst: dafi Proteus starb und Helena den Werbungen seines Sohnes Theo-klymenos ausgesetzt war; dafi es dem Paare nur durch List gelang, nach hartem Kampfe mit den Leuten des Konigs zu entfliehen, das alles sind Zuge, die Euripides frei erfand, um eben einen tragischen Konflikt herbei-zuftihren, der in der gewohnlichen Darstellung des Mythus, wornach Proteus noch lebte, ais Menelaos ankam, und ihm Helena freiwillig herausgab, nicht vorhanden war. Wir begreifen nun recht leicht, dafi das Volk, das sich in homerischer Zeit die kostlichsten Geschichten iiber die verschiedenen Fehler der Gdtter erzahlt hat, ohne deshalb an den Gottern irgendwelche moralische Makel zu finden, dafi dies Volk im Laufe der Zeit sich die Gotter hòher und reiner vorzustellen begann und an die ihnen angedichteten Fehler nicht mehr glauben konnte und sie irgendwie zu erklaren versuchte, indem es z. B. bei der Helena zum Ausweg des eìdwXov griff, das die zeitgenòssi-schen Dichter in poetischer Form behandelten, wie ein Hesiod und Stesi-choros. Herodot, der auch davon Kunde erhalten hatte, konnte natiirlich als Rationalist diesen Wundern keinen Glauben abgewinnen und erzahlt die Geschichte rein menschlich nach Abstreifung alles Wunderbaren. Wie kommt es nun, da8 Euripides, einer der groBten Aufklarer seiner Zeit, doch diese Sagenversion samt alien Wundern auf die Buhne bringt und in zwei Dramen das Tbema im Gegensatz zu der Darstellung in seinen anderen Dramen behandelt, also eine regelrechte Palinodie dichtet? Hartung102) stellt die Ansicht auf, Euripides habe Helena in diesem Drama in einem ganz anderen Lichte erscheinen lassen, um ihr Leben mit ihrer Abstammung von Zeus in Einklang zu bringen, damit sie als Tochter des Zeus die ihr gebtihrende Achtung genieBen konne. Dingelstad103) findet folgende Absicht des Dichters heraus (pag. 17): „Hoc Euripidem docere voluisse puto: iustum ac sapientem deum gubernare mundum hominumque sortes moderari; posse id quidem fieri, ut summus deorum vel optimos homines aliquamdiu atque ad certam quan-dam rem magnos labores calamitatesque sustinere patiatur; nunquam vero, ut saluti eorum non prospiciat tandemque ad pristinam felicitatem eos reducat. “ Nestle104) stellt folgende Behauptung auf: „Wenn sich Euripides dcn Vorgang des Stesichoros zu Mutzen macht, so tat er es, um die ganze Sage vom troischen Krieg mitsamt der angeblichen Abkunft der Helena ins Lacherliche zu ziehen: was sind das fur Gotter, die zwei Volker nicht einmal um ein Weib, wie das Epos erzahlt, sondern sogar um ein Nichts in einen blutigen zehnjahrigen Krieg sttirzen!“ DaB es Euripides mit einer Ehrenrettung der Helena im wahren Sinne des Wortes, wie es Hartung behauptet, nicht Ernst war, folgt wohl zur Genuge daraus, daB er in dem nach der „Helena“ aufgefiihrten „Orestes“ Helena wieder als die schuldige Urheberin des trojanischen Krieges schildert, wie er es vor dem Drama „Helena" getan hat. Auch findet sich an keiner Stelle des Dramas eine klare Andeulung dafur, daB Euripides die Gerechtigkeit der Gotter und ihrer Regierung hatte preisen wollen, wie es Dingelstad behauptet. DaB schlieBlich Euripides, wie es Nestle annimmt, mit diesem Drama den ganzen trojanischen Krieg und die ganze sich daranschlieBende Sage rundweg hatte ins Lacherliche ziehen wollen, das ware ja ganz gut denk-bar, da kein anderer Dichter mit seiner Kritik der verschiedenen Mythen und Gòttergestalten so zersetzend gewirkt hat, wie er; aber eine solche Kritik enthalt in unserem Drama dodi nur die kurze Andeutung im Vers 21: 102) Hartung, Euripides’ Helena, Leipzig 1851. 103) Dingelstad, De Euripidis Helena, Miinster 1865. 1W) Wilh. Nestle, Euripides, der Dichter der griechisclien Aufk'arung, Stuttgart 1901, pag. 89. eì era-pi]:; orto; Xóyoq, nàmlich die Sage von ihrer Abstammung von Zeus, die tiberhaupt von der nebensachlichsten Bedeutung fiir dieses Stiick ist, wahrend sonst im Drama eine ahnliche kritisierende ÀuBerung ganzlich fehit, die anzubringen sicli Euripides gewifi nicht gescheut batte. Derlnhalt der „Helena“ ist dem dertaurischen Iphigeneia, deren deutsche Bearbeitung durch Goethe ja allgemein bekannt ist, sehr ahnlich. Auch die Iphigeneia ist eine edle Griechin, die gegen ihren Willen durch Einwir-kung einer Gottheit am Hofe eines Barbarenkònigs schmachtet und mit groBer Sehnsucht auf ihre endliche Erlòsung wartet. Auch um ihre Hand wirbt der Fremde. Auch in diesem Drama kommt eine herrliche Wieder-erkennungsszene vor und schliefilich fltichten die Griechen nach Oberlistung des Kònigs in die Heimat. Es ist uns zwar nicht tiberliefert, daB Euripides mit der taurischen Iphigeneia den ersten Preis erhalten hatte, aber wir konnen, abgesehen von der Schònheit des ganzen Werkes, deshaib auf einen Sieg des Euripides schlieBen, weil er in der spater aufgefiihrten „Helena“ die wesentlichsten Ziige der ersteren wieder anwandte. Ais demnach Euripides nach dem Siege mit der taurischen Iphigeneia (und an Siege war Euripides nicht gewohnt, war doch meist Sophokles sein Rivale) sich fiir das nachste Jahr nach einem passenden Stoffe fiir ein Drama umsah, das ihm wieder den Sieg sichern konnte, da bot sich ihm die Helenasage, wie sie in den sicherlich auch in Athen bekannten Liedern des Stesichoros behandelt wurde, dar und der Dichter schuf sich dazu ahnliche Situationen und ahnliche Verwicklungen, wie sie vor kurzem dem Publikum so sehr gefallen hatten. DaB Euripides von der allgemein bekannten Darstellung der Sage abwich und sich der Version des Stesichoros anschloB, das ist an sich doch nichts Besonderes; in der taurischen Iphigeneia hat er beinahe die ganze Fabel frei erfunden und das verwòhnte Publikum wird am Reiz des Neuen seine besondere Freude gehabt haben. Nicht war es also dem Euripides darum zu tun, die Helena, die den Dorern auch spaterhin noch als Gòttin galt, vom Ehebruch zu reinigen, noch viel weniger, um das gerechte Regiment der Gòtter zu preisen, auch iibte er in seiner sonst gewohnten Art in unserem Drama keine Kritik an der Sage, die noch seinen Zeitgenossen als geschichtliche Wahrheit galt,106) sondern es war ihm einfach darum zu tun, eine passende Buhnenfigur zu schaffen, zumai ahnliche Situationen allgemeinen Beifall gefunden hatten. Wenn Engelmann in Roschers Lexikon p. 1941 behauptet, Euripides lasse Helena im Lichte reinster Unschuld strahlen, um seine Vorganger darin zu iiberbieten, so fragt es sich, welche Vorganger; doch nur den ,9fl) Beloch, Qriech. Gesch I, S. 146: »Selbst ein so kritischer Kopt wie Thukydides steht noch ganz unter dem Banne der epischen Oberlieferung, so sehr, daB er iiber die Starke von Agamemnon* Heer eine statistiche Berechniing anstellt und die Frage zu beantworten sucht, wie solche Massen wahrend der zehnjahrigen Dauer der Belagerung Trojas hatten verpflegt werden kdnnen.” Stesichoros, der von ihrer Unschuld singt und sie ebenso unschuldig hin-stellt, wie Euripides, wahrend Herodot sie fiir schuldig halt. In die Schaffenszeit des Euripides talit eine kleine Schrift „Lob der Helena" des sophistischen Redelehrers Gorgias, der im Jahre 427 nach Athen kam und diese Stadt zur zweiten Heimat inachte. Auch Gorgias stellt sich die Aufgabe, zu beweisen, dall Helena unschuldig ist. Freilich verfolgt er hiebei den Zweck, den umstandlichen Dichtern zu zeigen, daB man zu keiner solchen Vergewaltigung der Sage greifen mtisse, wie das eiStoXov es sei, um die Unschuld der Helena zu beweisen. Er stellt nun folgende Betrachtung an: Aus welchen Griinden kam Helena dazu, dem Paris zu folgen? Entweder auf Grund eines Ratschlusses der Gotter, oder infolge Gewaltanwendung von Seiten des Paris, oder wurde sie durch die Rede des Paris iiberredet, oder durch Liebe verfiihrt. Wenn sie nun der Gotter-wille oder menschliche Gewalt zwang, die Heimat zu verlassen, so handelte sie doch unfrei und ist vòllig unschuldig. In der Eròrterung des zweiten und dritten Punktes zeigt der Redner seine ganze Kunstfertigkeit: die Rede ist eine grofie Macht und die Liebe macht den Menschen blind und raubt ihm die Selbstbestimmung. Helena handelte also nicht nach freier Ober-legung, sondern unfrei und ist unschuldig. Es macht nicht den Eindruck, daB Euripides sich an diese scherzhaft gehaltene Deklamation angelehnt hatte; denn die ganze Behandlung der Sage in den Troades, wie insbesondere in der Helena ist grundverschieden von der Behandlung in diesem Schriftchen. B) Schulnachrichten. Zusammengestellt vom Direktor. 1. Der Lehrkòrper. 1. Verànderungen im Lehrkòrper. a) Aus dem Lehrkòrper schieden: Der Professor Dr. Otto Leitgeb wurde zurn Hauptlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Wien er-nannt. (Erlafi des k. k. Minist. f. K. u. U. vom 29. September 1913, Z. 41881, k. k. steierrn. Landesschulrat vom 7. Oktober 1913, Z. 3—). b) In den Lehrkòrper traten ein: 1. An Stelle des Prof. Dr. Otto Leitgeb wurde der Supplent am k. k. Staatsgymnasium in Innsbruck, Dr. Alois Bo h m, mit der Rechts-wirksamkeit vom 1. November 1913 zurn k. k. wirklichen Gym-nasiallehrer an der hierortigen Anstalt ernannt. (Min. f. K. u. U. vom 7. Oktober 1913, Z. 42.200, steierrn. Landesschulrat 19. Oktober 1913, Z. 3y). Er trat seinen Dienst bereits am 24. Oktober 1913 an. 2. Weiter be*stelit wurden: Die bisherigen supplierendenLehrer: Bračun Franz, Favai Johann, Mravljak Johann, Pirnat Josef, Dr.Schuschnig Thomas (k. k. steierrn. Landesschulrat 6. Oktober 1913, Z. 372Jj8), weiters Dr. Bruno Trobei (Landesschulrat 10./11. 1913, Z. 3^ und vom 10./3. 1914, Z. 3^p) und der Assistent Gunther Wilhelm (6./10. 1913, Z. 3^h). — Ferner die Nebenlehrer und zwar bis auf weiteres: Prof. Othmar Fistravec (fiir das Zeichnen), Heinrich Druzovič (Gesang), Rudolf Wagner (Gesang), Franz Zohrer (dar-stellende Geometrie), Franz Jerovšek (Italienisch), Dr. Anton Dolar (slowen. Stenographie); auf dieDauer des Schuljahres 1913/14: Dr. Walter Egg (Franzosisch, Englisch), Josef Pirnat (deutsche Stenographie), Karl Treiber (deutsche Stenographie). (Landesschulrat 6. Oktober 1913, Z. 37-^). 3. Neu bes telit wurden: Zum Supplenten: der supplierende Lehrer am k. k. Staatsgymnasium in Laibach : Johann Leskošek (Landesschulrat 10/11. 1914, Z. 3^2 und 10./3. 1914, Z. 3^), zum Nebenlehrer des Franzosischen: Prof. Dr. Johann Miihlbacher (Landesschulrat 6./10. 1913, Z. 3 7644). 4. Der lehrbefahigte Lehramtskandidat Dr. Alois Baumgartner wurde zur freiwilligen Fortsetzung des Probejahres zugelassen und hospitierte vom 10. November 1913 bis 31. Jìinner 1914 in 16 wòchent-lichen Stunden. Mit 1. Februar 1914 wurde er am k. k. 2. Staatsgymnasium in Graz zum Supplenten bestellt und verliefi gleichzeitig die hierortige Anstalt. c) Sonstige Ernennungen und Befòrderungen : In die 7. Rangsklasse befordert wurde ab l./l. 1914 der Prof. Nikolaus Žagar (Min. f. K. u. U. 30./12. 1913, Z. 32915; Landesschulrat 26./1. 1914, Z. 33“); in die 8. Rangsklasse die Professoren Franz Otto (Min f. K. u. U. 27./7. 1913, Z. 18443, Landesschulrat 7./8. 1913, Z. 3~) und Alfred Fink (Min. f. K. u. U. 18./8. 1913, Z. 35833, Landesschulrat 12./9. 1914, Z. 3^). — Der Professor Joh. Ev. Kociper tritt mit L September 1914 in den Rang eines wirklichen Religionslehrers ein. (Min. f. K. u. U. 15. Juli 1913, Z. 25828, Landesschulrat 9./9. 1913, Z. 3^). — Der Prof. Dr. Johann Miihlbacher wurde als administrative Hilfs-kraft des Direktors ftir die Jahre 1914 und 1915 weiterbestellt. (Landesschulrat 19. Dezember 1913, Z. 3-47). d) Beurlaubungen. Aus Gesundheitsrticksichten wurde die Stundenzahl ermaBigt den Professoren: Karl Zahlbruckner (Min. f. K. u. U. 21./10. 1913, Z. 45969, Landesschulrat 27./10. 1913, Z. 3~) und Dr. Max Haid (Min. f. K. u. U. 22/10. 1914, Z. 45968 und 10 /2. 1914, Z. 3945; Landesschulrat 29./10. 1913, Z. 34,39 und 24./2. 1914, Z. 3^1). Der Prof. Dr. Johann Arneiz wird bis auf weiteres in zeit-weiser Dienstverwendung beim k. k. Ministerium f. K. u. U. belassen werden. (Min. f. K. u. U. 4. Juni 1914, Z. 1724, Landesschulrat 12./6. 1914, Z. 3^?). 2. Status des Lehrkòrpers am Schlusse des Schuljahres 1913/14. a) Direktor. Dr. Tominšek Josef, Ritter des Franz Josef-Ordens, Mitglied des steiermarkischen Landesschulrates, Fachinspektor des Turnunterrichtes fiir Krain, das Ktistenland, Dalmatien und den italienischen Teil von Tirol. b) Professoren und wirkllche Lehrer (alphabetisch): s Name und Charakter -gj SS | Lehrfach und Klasse *:> i Woch. Stund. i Dr. Arneiz Johann, k. k. Professor — Beurlaubt und dem k. k. Ministerium fiir Kultus und Unterricht zur Dienst-leistung zugewiesen 2 Dr. Bòhm Alois, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer Deutsch IV. c; Geographie u. Geschichte II. a, 111. a VI. und Vili. 20 3 Dr. Dolar Anton, k. k. Professor der Vili. Rgkt., Kustos der Schiilerbibliothek (slowen. Abt.) IV. b Slowenisch IV. b, V. Latein IV. b, V. Griechisch IV. b. 20 4 Fink Alfred, k. k. Professor der Vili. Rgkl., Kustos der Unterstiitz -Bibliothek II. a Deutsch II. a, IV. b Latein II. a. Griechisch VII. b. 19 5 Fistravec Othmar, akadem. Maler, k. k. Professor, Kustos des Zeichensaales — 1 | Zeichnen I. a, I. b, I. c, II. a, II. b, II. c, III. a, IV. a, IV. b 24 6 Halfter Max, k. k. Turnlehrer Turnen I. a — Vili. 34 7 Dr. Haid Max, k. k. Professor V. Latein Vili. Griechisch V. i ,0 8 Jerovšek Franz, k. k. Professor der VII. Rgkl. Kustos d. archaol. Lehrmittelsamml. Vili. Slowenisch VII. a, b, Vili. Latein VII. a. Griechisch Vili. Kalligraphie I. c. 15 9 Knapp Friedrich, k. k. Professor, Kustos der Lehrerbibliothek und Programmsammlung I. a Deutsch I. a, V., VII. a, VII. b Latein I. a 21 10 Kociper Johann Ev., k. k. Professor Religion I. b, I. c, II. b, II c, III. b. III. c, IV. b, IV. c. Exhortator fiir die utraqu. Klassen yi + 2 11 Lang Ludwig, k. k. Professor, Kustos der Schulerbibliothek (deutsche Abt.) III. a Deutsch III. a, VI.. Vili. Latein III. a Griechisch III. a 20 12 Dr. Medved Anton, f.-b. Geistlicher Rat, k. k. Professor der Vili. Rgkl., Kustos der Paramentensammlung — Religion I. a, IL a, III. a, IV. a, V. VI., VII. a, VII. b, Vili. Exhortator ftir die I. Abteilung 20 + 2 ZahI Name und Charakter 11 £> Lehrfach und Klasse Woch. Stund. 13 Dr. Miihlbacher Johann, k. k. Professor, Hilfskraft des Direktors IV. a Deutsch IV. a Latein IV. a Griechisch IV. a und VI 18 14 Otto Franz, k. k. Professor der Vili. Rgkl., Kustos des Geogr. Kabinettes VII. b Geographie und Geschichte I. a, II. b, II. c, V. VII. a, VII. b 20 15 Dr. Pečovnik Adolf, k. k. Professor I VII. a 1 Mathematik II. c, V., VII. a, VII. b Naturlehre VII. a Propadeutik VII. a, VII b, Vili. 22 16 Dr. Poljanec Leopold, k. k. Professor der Vili. Rgkl., Kustos des Naturhist. Kabinettes I. c Mathematik I. c Naturlehre I. c, II. b, II. c, IV. b, V. und VI. 18 17 Tribnik Karl, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer III. b Slowenisch VI. Làtein III. b Griechisch VII. a, III b 18 18 Dr. Verstovšek Karl, k. k. Professor der Vili. Rgkl., Landesausschufibeisitzer Als Reichsrats- u. Landtagsabgeord-neter beurlaubt — 19 . Voglar Franz, k. k. Professor I. b Slowenisch I. a, b Latein I. b, VII. b Kalligraphie I. b. 17 20 Zahlbruckner Karl, k. k. Professor der VII. Rgkl., Kustos des Physikal. Kabinettes Mathematik VI., Vili. Naturlehre VII. b, Vili. 1 1 12(13) 21 Žagar Nikolaus, k. k. Professor der VII. Rgkl. VI. Deutsch I b, III b, III. c Latein VI. 16 cj Supplierende Gymnasiallehrer. 22 Bračun Franz, suppi. Gymnasiallehrer Geographie I. b, I. c Mathematik I. b, II b, III. c, IV. c 17 23 Favai Johann, suppi. Gymnasiallehrer II. b Deutsch II. b . Slowenisch II. a, b, III. c. Latein II. b Griechisch III c. 21 24 Leskošek Johann, suppi. Gymnasiallehrer III. c Slowenisch I c, III. a, b Latein I. c, III c 19 25 Mravljak Johann, suppi. Gymnasiallehrer IV. c Slowenisch IL c, IV c Latein IL c, IV. c Griechisch IV. c 22 1 Name und Charakter Klass.- Vorst. Lehrfach und Klasse (Kurs) *d II ^ cn 26 Pirnat Josef, suppi. Gymnasiallehrer — : Deutsch II. c Mathematik I. a, III. b, IV. a, IV. b Naturlehre IV. a Kalligraphie I. a 20 27 Dr. Schuschnig Thomas, suppi. Gymnasiallehrer Deutsch I. c Geographie und Geschichte III. b III. c, IV. a, IV. b, IV. c 24 28 Dr. Trobei Bruno, suppi. Gymnasiallehrer - Mathematik II. a, III. a Naturlehre III. a, III b, III. c, IV. c Naturgeschichte I. a, I. b, lì. a 21 d) Assistent und suppi. Gymnasiallehrer. 29 Giinther Wilhelm, Zeichenassistent a) suppl. Zeichnen III. b, III. c, IV. c b) assist. Zeichnen I. a, I. b, I. c II. a, li. b, II. c, III. a, IV. a, IV. b a) 6 b) 24 e) Nebenlehrer. 30 Bračun Franz, suppi. Gymnasiallehrer ZV22) Slowenisch III. und IV. Kurs 4 31 Dr. Dolar Anton, k. k. Professor der Vili. Rgkl. % Slowenische Stenographie 2 32 ! Druzovič Heinrich, Gesangslehrer an der k. k. Lehrer-bildungsanstalt in Marburg Gesang, I. Kurs (in 2 Abteilungen) 4 33 Dr. Egg Walther, k. k. Professor an der Staats-Ober-realschule in Marburg — Franzosisch, II. Kurs (Englisch, I. Kurs) 2 34 Fistravec Othmar, akadem. Maler und k. k. Professor (Vgl. Z. 5) Freihandzeichnen f. d.. Oberklassen 2 35 Jerovšek Franz, k. k. Professor der VII. Rgkl. (Vgl. Z. 8 Italienisch 2 36 Kisvarday Johann, k. k. Hauptmann des 26. Landwehr-Infanterie-Regimentes Militarisches Schiefien (wàhrend der Obungszeit) 2 37 Dr. Miihlbacher Johann, k. k. Professor (Vgl. Z. 13) Franzdsisch. I. Kurs 2 5 cs N Name und Charakter II Lehrfach und Klasse (Kurs) WOch.j Stund. 38 Otto Franz, k. k. Professor der Vili. Rgk’. (Vgl. Z- 14) — Steiermarkische Geschichte 1 39 Pirnat Josef, suppl. Gymnasiailehrer —'NJ Stenographie, I. Kurs (in 2 Abteil). 4 40 Treiber Karl, Biirgerschullehrer Stenographie, II. Kurs 2 41 Voglàr Franz, k k. Professor (Vgl. Z. 19) Slowenisch fiir Deutsche, 1. u. II. Kurs 4 42 Wagner Rudolf, Domorganist Gesang, II. u. III. Kurs 3 43 Zòhrer Franz, Realschullehrer Darstellende Geometrie, I. u. II. Kurs 3 1 Der evangelische Religionsunterrich t wurde vom evangelischen Pfarrer, Herrn Dr. Ludwig Mahnert, in seiner Vertretung vom Herrn Vikar Kurz), in zwei Abteilungen (wòchentlich 3 Stunden) erteilt. Dlener. Seme Josef, k. k. Schuldiener. Kelbitsch Franz und Sorko Friedrich, Aushilfsdiener. II. Lehrverfassung. 1. Obligate Unterrichtsgegenstande. a) Der Lehrplan in den Stammklassen mit deutscher Unterrichts-sprache ist der durch die Ministerialverordnung vom 20. Marz 1909, Z. 11662 fUr Gymnasium normierte. — Fiir die griechische Sprache in der 7. Klasse wurden mit dem MinisterialerlaC vom 25. Juli 1909, Z. 27146 (= L.-Sch.-R. 17. August 1909, Z. 3^) 5 Wochenstunden festgesetzt. — Das Turnen ist seit dem Schuljahre 1902/03 fiir alle Klassen, das Freihandzeichnen (L.-Sch.-R. 19./7. 1910, Z. 3^) seit 1910/11 aufsteigend bis zur 4. Klasse (im laufenden Schuljahr bis zur 3. Klasse) obligat. — Das Slowenisch als Unterrichtsfacli ist fiir die Slowenen verbindlich. Stundeniibersicht (fiir die Sta m mk 1 a sse n). Lehrgegenstande '■ li. III. IV. V. V, VII. Vlil. Summe j Religionslehre . . 2 2 2 2 2 2 2 2 16 Lateinische Sprache 8 7 6 6 6 6 5 5 49 Griechische Sprache — — 5 4 5 5 5 5 29 Deutsche Sprache 4 4 3 3 3 3 3 3 26 Slowenische Sprache . 3 3 2 2 2 2 2 2 18 Geschichte — 2 2 2 3 4 3 1 1. S. 4 20 Geographie 2 2 2 2 1 1 — i II. S. 3 13 Mathematik 3 3 3 3 3 3 3 2 23 Naturgeschichte . . 2 2 — — 3 3 — — 10 Physik und Chemie — — 2 3 — - 4 I. Sem. 3 II. „ 4 12 (13) Philosophische Propadeutik . — — — — — — 2 2 4 Schreiben 1 — — — — — — — 1 Turnen 2 2 2 2 2 2 2 2 16 Freihandzeichnen 3 3 2 2 — — — — 10 30 30 31 31 30 31 31 30 247 b) Durch den Ministerialerlafi vom 30. Juni 1889, Z. 4409, wurden mit dem Schuljahre 1889/90 utraquistische Parallelabteilungen zu den vier unteren Klassen angeordnet, in denen fiir Religion, Latein und Mathematik die slowenische Unterrichtssprache eingefiihrt wurde. — Im Obergymnasium ist die Unterrichtssprache fiir alle Klassen in gleicher Weise die deutsche, bis auf das Slowenische als Pflichtfach (fiir die Slowenen). Stundeniibersicht (fiir die utraquistischen Klassen). Lehrgegenstande I. II. III. IV. Summe Religionslehre (Unterrichtssprache slowenisch) . 2 2 2 2 8 Lateinische Sprache (Unterrichtssprache slow.) 8 7 6 6 27 Griechische Sprache . . — — 5 4 9 Deutsche Sprache 4 4 3 3 14 Slowenische Sprache (Unterrichtssprache slow.) 3 3 2 2 10 Geographie 2 2 2 2 8 Geschichte — 2 2 2 6 Mathematik (Unterrichtssprache slowenisch) 3 3 3 3 12 Naturgeschichte . 2 2 — — 4 Physik — — 2 3 5 Schreiben 1 — — — 1 Turnen 2 2 2 2 8 Freihandzeichnen 3 3 2 2 10 Il 30 30 31 31 122 2. Freie Gegenstànde. a) Slowenisch fur Deutsche. I. Kurs. Das Wichtigste aus der Laut- und Formenlehre. Sprech- iibungen auf Grund des Anschauungsunterrichtes, Lesen, Obersetzen und Nacherzahlen von vom Fachlehrer selbst verfafiten und vervielfaltigten Lese-stiicken, deren Inhalt der Umgebung der Schùler und deren Vokabelschatz der taglichen Konversation in der Schule und in der Familie entnommen wurde. Nach und nach auch Obungen im Nacherzahlen von schlichten Ge-schichtchen. Im I. Sem. 3, im II. Semester 4 schriftliche Schularbeiten. Teil-nehmerzahl im I. Sem.: 30, im II. Sem.: 24. Fr. Voglàr. II. Kurs. Lehrtext: Lendovšek, Slow. Elementarbuch. Dazu: Len-dovšek-Štritof : Lesebuch ftir Deutsche. Fortsetzung der Formenlehre, Elemente der Syntax. Sprech- und Ober-setzungsiibungen im Anschlufi an ausgewahlte Lesestiicke aus den beiden Lehrbiichern und an vom Fachlehrer verfafite und vervielfaltigte Erzahlun-gen, Beschreibungen und Schilderungen. Die Unterrichtssprache vorwiegend slowenisch. 3 Schularbeiten im Semester. Teilnehmerzahl im I. Sem.: 25, im II. Sem.: 21. Fr. Voglàr. III. Kurs: Lesen und Obersetzen ausgewahlter Lesestiicke aus der Čitanka ftir die IV. Kl. Nacherzahlen, Sprechubungen, Memorieren von Ge-dichten. Aus der Slovnica von Janežič-Sket wurde das Zeitwort eingehender behandelt. In jedem Semester je 5 schriftliche Aufgaben, und zwar abwech-selnd je eine Haus- und eine Schularbeit. Die Unterrichtssprache fast durchwegs slowenisch. IV. Kurs. Aus der Čitanka ftir die V. und VI. Klasse gelesen ausgewahlte Lesestiicke und im Anschlufi daran Jurčič’s Romane: Lepa Vida und Deseti brat. Fortwahrende Wiederholung der Grammatik. Das Obrige wie im III. Kurs. Die Unterrichtssprache durchwegs slowenisch. f. Bračun. b) Franzósische Sprache. I. Kurs. Elemente der franzòsischen Laut- und Silbenlehre. Recht-schreibung. Artikel, Kasusbildung; Indikativ aller Zeiten der Verba avoir und ètre sowie jener der 1., 2. und 3. Konjugation im Aktiv und Passiv. Die wichtigsten unregelmafiigen Verba. Adverbia und Substantiva der Menge, Adjektiva und ihre Steigerung; regelmafiige Wortstellung im Satze. Bedin-gungssatze; Zahl- und Fiirwòrter. Schriftliche Ubersetzungen und kleinere freie Aufsatze. Konversation, kurze Nacherzahlungen. 3 Schularbeiten. Teilnehmerzahl: Im I. Semester 35, im 2. Semester 30. Dr. Joh. Miihlbacher. II. Kurs. 1 Stun.de wòchentlich. Lekttire und Konversation ; Grammatik nach Bedarf. Lesestoff: Daudet, La Belle-Nivernaise, L’enfant Espion; Legouvé, Les troits etats de Jacques l’Avengle; Maupassant, Mon Onde Jules; Rod, Un chalet en Espagne; Theuriet, Conte de Pàques, Le Noel de M. de Maroise. Privatlektiire siehe unter „Absolvierte Lektiire“. Vorfiihrung des Grammophons. Teilnehmerzahl: zu Beginn des Schuljahres 7, am Schlusse 6. Dr. Walter Egg. c) Englische Sprache. Anfangerkurs: 1 Stunde wochentlich. Einfiihrung in die Laut- und Formenlehre; Sprechiibungen. Grammatik: Deklination, Zahlwòrter, Fiirwòrter, Komparation, Kon-jugation: (Wlak and strong verbs, Passive Voice, Progressive Form, Gerund.) Lesestoff nach dem Lehrbuch der englischen Sprache von Ellinger-Butler. Vorfiihrung des Grammophons. Teilnehmerzahl am Anfang des Schuljahres: 19, am Schlufi: 16. Dr. Walter Egg. d) Italienische Sprache. Regelmafiige Formenlehre und Hauptpunkte der Syntax mit Ausschlufi des Konjunktivs. Diktate, Konversation, Aufschreiben durchgesprochener Partien des Obungsbuches. Unterrichtssprache vorwiegend italienisch. Teilnehmerzahl: im I. Semester: 47, im II. Semester: 19. e) Freihandzelchnen. Fr. Jerovšek. Zeichnen nach dem lebenden Modeli: Kopf, Halbakt, ganze Figur in der Ruhe und wahrend der Bewegung. Ferner Stilleben und landschaftliche Studien in verschiedenen Techniken. Teilnehmerzahl zu Beginn des Schuljahres: 10, zu Ende des Schuljahres: 8. Prof. O. Fistravec. f) Gesang. La und I.b Kurs fiir Anfanger. Einfiihrung in die Notenschrift. Inter-vallehre. Durtonleitern bis 3| und 3b. Musikdiktieriibungen. Ein- und zwei-stimmige Lieder. — Lehrbehelfe: VViedemanns Obungstafeln. Mair: Prak-tische Singlehre, 1. und 2. Heft. Druzovič. Pesmarica II. I. c Kurs ftir Fortgeschrittene: Fortsetzung des im Vorjahre be-handelten Lehrstoffes. Treffiibungen und rhythmische Leseiibungen. Musik-diktat. Zwei- und dreistimmige Lieder. Lehrbehelfe: Wiedemanns Obungstafeln. Wagner-Slucke: Vaterlkndisches Liederbuch fiir Biirgerschulen. Frequenz: I. Semester: 128, II. Semester; 112. Heinrich Druzovič. II. Kurs a: Deutsche Lieder 2—4stimmig aus dem Liederbuche von H. Fiby. Sopran 5, Alt 4, Tenor 1, Bafi 1. II. Kurs b: 12 slovenische Messen und diverse, ftir die kirchlichen Zeiten passende vierstimmige Lieder und Motetten aus „Cecilija“ von A. Foerster. Deutsche weltliche Lieder. Eine vierstimmige lateinische Messe von Filke. Sopran 6, Alt 10, Tenor 3, BaB 2. III. Kurs. Lateinische Messen tur vierstimmigen Mannerchor von Ig. Mitterer, J. Singenberger, Deschermeyer, Adler, Rudolf Wagner (Johannes-und Fiinfte Messe). Requiem von J. Mailer. Motetten aus der Sammlung: «Musica sacra1' von B. Kothe. Ferner Motetten von Witt, Hamm, Ett, Rud. Wagner, Vogler, Palestrina, Haller, Mitterer und Brosig. Sangerzahl: I. Tenor 1, II. Tenor 7, I. BaB 7, II. Bafi 6. g) Stenographie. Rud. Wagner. 1. Deutsche Stenographie. 1. Kurs in 2 Abteilungen: 1. Abteilung: (meist Schuler der IV.a und V. Klasse) Wortbildung und Wortkiirzung, Schreibubungen, Leseubungen an der Hand des stenographischen Lesebuches von Weizmann, 1. Teil. Schulerzahl: im I. Semester 49, im II. Semester 39. Karl Tre ib er. 2. Abteilung: (meist Schuler der IV.b und IV.c-Klasse) Wortbildung und Wortkurzung, Schreibubungen an der Hand des stenographischen Lesebuches von Weizmann, I. Teil. Schulerzahl im I. Semester 47+2, im II. Semester 42+2. Josef Pirnat. II. Kurs: Wiederholungen, Satzkurzung, schnellschriftliche Ubungen, Leseubungen an der Hand des stenographischen Lesebuches von Weizmann I. und II. Teil. Schulerzahl: im I. Semester 13+3, im II. Semester 9+1. Josef Pirnat. 2. Slowenische Stenographie. I. Kurs: Wortbildung und Wortkurzung. Schulerzahl: im I. Semester 44+1, im II. Semester 27+1. Dr. A. Dolar. h) Steiermàrkische Geschichte. Fur Schuler der IV. Klasse. Teilnehmerzahl 9; davon 5 der IV. a und je 2 der IV. b u. c angehorend. Wochentlich 1 Stunde. (Nach dem Erlasse des k. k. steiermarkischen Landesschulrates vom 23. September 1911, Z. 34;*ji91911. Lehrbuch: Hirsch-Zafita, Geschichte des Herzogtums Steiermark. Die Preisprufung, zu der sich alle Teilnehmer gemeldet haben, findet am 20. Juni statt. (Siehe Chronik). Franz Otto. i) Darstellende Geometrie. I. Kurs: Darstellung von Punkt, Gerade und Ebene im Grund- und AufriBverfahren. Lagenbeziehungen zwischen diesen Gebilden samt Schatten-konstruktionen. Schlagschatten ins Intiere von Pyramiden und Prismen. Metrische Beziehungen zwischen den Grundgebilden. II. Kurs: Durchdringung von Pyramiden und Prismen samt Schatten- konstruktionen. Darstellung und Schlagschatten des Kreises. Darstellung des Kegels und Zylinders samt Schatten. Kegelschnitte. Darstellung der Kugel samt Schatten. F. Zohrer. j) Musikunterricht. (Gymnasial-Schulerorchester.) Das im Vorjahre gegrtindete Gymnasial-Schulerorchester erwies sich auch im laufenden Schuljahre nicht nur als lebenskraftig, sondern wies nach der Mitgliederzahl und nach seinen Leistungen unter dem neuen Dirigenten Leopold Pahor (VI. Klasse) bedeutende Fortschritte auf. Das Orchester wirkte bei gròBeren Gymnasialveranstaltungen in hervorragender Weise mit, woruber an entsprechender Stelle berichtet wird. Das Orchester wies folgende Besetzung auf: Dirigent: Leopold Pahor (VI. Kb), zugleich nach Bedarf Klavier, Cello, Schlagwerk. Violine I. : Bienenstein Vili, Polič VI, Brandstetter VI, (v. Jettmar IV), Winterhalter V. Violine obligat: Jeglič VI, Koban VI, Breznik III, Pfrimer V. Violine IL: Lovrec VI, Turk III, Widei II, Vertovšek V. Viola, nach Bedarf: v. Jettmar IV. Cello: Hauser VII. Bafi: v. Jettmar VII. Schlagwerk: Kralj VII, Wressounig VII. Flote L: Huallenz VIL Flote IL: Marschner VI. Cornet: Schager-Detschmann VII. Posaune: Azzola VII. Klavier: Triebnik VII. Har-monium: Winterhalter VII. Reserve: Klavier: Marschitz VI. — Quintett: Violine I.: Bienenstein Vili, Violine IL: Winterhalter V, Cello: Pahor VI, Viola: v. Jettmar IV, Klavier: Triebnik VII. Einstudiert wurden folgende Tonstucke: 1. R. Wagner: Aus der Oper Tannhauser: a) Einzugsmarsch der Gaste auf der Wartburg; b) Pilger-chor. — 2. Puccini: Tosca: Fantasie. — 3. Verdi: a) Troubadur: Miserere; b) Rigoletto: Fantasie. — 4. Mascagni: Cavalleria rusticana: grofie Fantasie. — 5. Waldteufel: a) Sirenenzauber; b) Espana. — 6. Kàlmàn: a) Zigeuner-primas; b) Du, du., Ich tanz mit dir; c) Vive le roi. — 7. Lehàr: a) Zi-geunerliebe: 4 Walzer; b) Rastelbinder: Quadrille. — 8. Leo Fall: Geschie-denc Frau: Quadrille. — 9. W. Aletter: Im Fichtenhain: Idylle. — 10. R. Schumaon: Quintett Es-Dur Op. 44. — 11. Waldemar Schneider: Mimosa; japamsche Serenade. Quintett F-Dur Op. 43. — 12. Edmund Eysler: a) Kunst-lerblut: Potpourri; b) Der lachende Ehemann: Italienisches Standchen. — 13. Schaffer: Die Post im Walde. — 14. Zerkovitz: a) Ein Brief aus Sorrent, Op. 93; b) Fliederlied, Op. 83. — 15. SuppéFr. von: a) Leichte Kavallerie: Potpourri; b) Boccacio: Marsch. — 16. Gilbert: Puppchen, du bist mein Augenstern. — 17. R. Atzler: A Cake Walke in Uncle Toms Cabin. — 18. H. Reinhardt: Das sulle Madel: Aber jetzt, aber jetzt. — 19. Albini Felix: Baron Trenk: Ouverture. — 20. R. Eilenberg op 52: Die Muhle im Schwarzwald. — 21. Ujj: Der Herr Professor: Marsch der Gymnasiasten. — 22. Bizet George: Carmen: Grofies Potpourri. k) SchieBunterricht. Den gesamten SchieBunterricht fur die 8. und die beiden 7. Klassen leitete im laufenden Schuljahre der k. k. Hauptmann Johann Kisvarday. Mit der 7. Klasse wurde am 29. November 1913, mit der 8. Klasse am 10. Janner 1914 begonneq, zu einem Zeitpunkte, da die Anfanger den Vorgeschrittenen in der Kenntnis der Elemente bereits nachgekommen waren. Die Teilnehmerzahl betrug zu Beginn: VII.a: 25, VII.b: 28, Vili. 38, im ganzen 91 Schiitzen. IH. Lehrbùcherverzeichnis. (Auf dem Einlageblatt!) IV. Absolvierte Lekture. 1. Lateinische Sprache. V. Klasse: Ovid, Versus memoriales, Met. 1.1—4,89—415; II. 1—332; VI. 146—312; Vili. 183—235, 618—720; X. 1—77; Am. I. 15; Fasti II. 83—118; IV. 809—862; Tristia IV. 10; Ex Ponto I. 3. Livius, I. und XXI. in Auswahl. Privatlekture: Breznik, Caesar bell. Gali. V. 1—23. Cazafura, Ovid, Fasti, II. 193—244. Granfola, Ovid, Met. III. 528—733 und IV. 615—662. Hodi, Ovid, Met. III. 1 — 130. Lukman, Liv. XXII. 1 —10. Pfriiner, Ovid, Fasti, II. 193—244. Roth, Liv. VI. 34—42. Schrott, Ovid, Fasti, II. 193-244. VI. Klasse: Sallust, bell. Catil., Cicero, in Cat. I., II., Verg. ed. Golling. Eci. I., IV., V. Georg. Einleitung lib. I. Nr. 1, 2.. lib. II., Nr. 1— lib. IV. Nr. 1, 2. Aen. lib. L, II. Privatlekture: Brandstetter: Verg. Aen. (ed. Golling) V. Breznik, Cic. in Cat. 3. Cafuta: Verg. Ae. 3. Czernitzky: Verg. Aen. 4. Marschner: Verg. Georg. IV. Nr. 3. Oehm: Verg. Georg. IV, Nr. 3. Papež: Verg. Ae. 5. Rathausky: Verg. Aen. IV. Zagoda: Verg. Aen. 7. Živko Konr. : Cic. in Cat. 3, 4. VII. a-Klasse: Cicero, De imperio Cn. Pompei, Cato Maior. Vergil, Aeneis IV., VI., zweiter Teii bruchstuckweise. Livius, Extemporelekture im Umfange eines halben Buches der III. Dekade. Privatlekture: Skuhala: Ciceronis Laelius. VII. b-K1 asse: Cicéro, de imperio Cn. Pompei; Cicero, maior de senectute. Vergil, Aeneis, IV. Gesang. Privatlekture: Laelius (Rabitsch), Horaz, Sermones II. (Bender). Vili. Klasse: Tacitus, Germania 1—27 und 45; Ann. I. 1—30, 60-71, 88; III. 40 -47; IV. 72-74; XIII. 53—57; XV. 38—45; Hist. I. 1—5, 40—41, 49 und 50; III. 1—37; IV. 12—37, 54—79, 85—86; V. 14—26. Horaz, Sat. I. 1, 5, 9; II. 6. Epod: 1, 2, 9, 13. Od. I. 1, 2, 3, 4, 7, 9, 10, 11, 12, 14, 18, 20, 22, 26, 37, 38; II. 1, 3, 9, 10, 14, 15, 16, 18, 19; III. 1, 2, 4, 18, 21, 29, 30; IV. 3, 7, 11, 15; Carmen saeculare; Epist. I. 2, 10, 16. 2. Griechische Sprache. V. K lasse: Xenophon (Schenkls Chrestomathie), Anabasis, I. cap. 1 u. 2 § 1—4: cap. 4 § 11—19; cap. 5—9; 111., IV. 1—3, 7—8. Homer, Ilias 1. u. II. 1—483. VI. Klasse: Homer, Ilias III., IV (422—456) V (1—430); VI., VII., Vili, IX, X. (162-79, 295-313); XI. 804-821; XII. 351—69; XVI. Herodot: I. 1-6; 28—33; VI. 43—45; 94—120; VII. 1—25, 33—57, 100-05, 131—44, 172-77, 198—238. Plutarch: Perikles. (Die Kapitel XXIX—XXXIX tiber den peloponnesischen Krieg nur inhaltlich.) Privatlektiire: Cafuta, Herodot, III. 1—3; 14—15, 39—43, 119—126, 153—59. Ferk: Herodot, V. 99—126. Lovrec: Herodot, I. 23—24; V. 35—38, 49—54, 97. Marschitz: Arrhian, VI. c. 18, 2-5, 19, 20, 21, 1—2, 23—25, 26, 1—3, VII. 1—3. Prelog: Herodot, I. 108—30. Rathausky : Herodot, III. 1—3, 14—15, 119—126, 153—59. VII. a-Klasse: Homer, Odyssee I., V., VI., VIL, IX, XIV. Demosthenes: I. Philipp. Platon: Apologie. Sophokles: Elektra. Privatlektiire: Močnik: Platons Laches, Demosthenes: Uber den Frieden. Richter: Demosthenes, Uber den Frieden. Skuhala: Demosthenes, Dritte philipp. Rede. Primus: Demosthenes, Dritte philipp. Rede. Skazedonig: Sophokles, Ajas. VII. b-KI asse: Homers Odysse L, V., VI., Vili., IX, XIV; Platons Apologie des Sokrates ; Demosthenes’ dritte Philippische Rede ; Sophokles’ Aias. Vili. Klasse: Sophokles, Aias 1047 bis SchluB, Elektra. Platon, Kriton, Euthyphron, Protagoras 2—7, 9, 14; Theaitetos 8, Gorgias 40, 41, 38, 39; Politeia 16; Gorgias 46, 47, 62—64, 76, 77, 78, 79. Aristoteles Metaphys. I 1, 2; Politik I 1, 2. Extemporelektiire: Bruchstiicke aus Homers Odyssee X, XI, XII, XVI. Ilias XVIII, Lysias, Xenophon, Herodot. 3. Deutsche Sprache. V. Klasse: Auswahl aus dem Lesebuch. VI. Klasse: 1. Lesebuch; 2. Lessing, „Minna von Barnhelm“, „Emilia Galotti" ; Shakespeare, „Julius Časar" ; Goethe, „Gòtz von Berlichingen", „Egmont“. VII. Klasse (a und b): 1. Lesebuch; 2. Goethe, Jphigenie", „Hermann und Dorothea11,; Schiller, „Wallenstein“, „Maria Stuart", „DieJungfrau von Orleans", ..Wilhelm Tell"; Kleist, „Prinz Friedrich von Homburg" ; Grill-parzer, „Die Ahnfrau"; Spielhagen, „Hammer und AmboB". VIII. Klasse: 1. Lesebuch; 2. Goethe, .Fausti."; Schiller, „Die Braut von Messina"; Kleist, „Der zerbrochene Krug" ; Grillparzer, „Sappho“ ; Hebbel, „Agnes Bernauer". 4. Franzòsische Sprache. Privatlektiire: II. Kurs: 1. Čurin K.: Beaumarchais, Le Mariagc de Figaro; Bourget, Le mensonge du pére, Le déserteur; Corneille, Le Cid; Daudet, Tartarin de Tarascon; Mérimée, Colomba; Molière, Le Misanthrope; Tillier, Mon Onde Benjamin; Maeterlinck, L’oiseau bleu; Choix des nou-velles modernes. 2. Šnuderl M.: Corneille, Le Cid; France A., Le%s Dieux ont soif ; Maeterlink, L’oiseau bleu; Molière, Les Femmes savantes; Prévost, Derni-ères Léttres de femmes; Racine, Athalie, Phèdre; Tillier, Mon Onde Benjamin. 3. Tomašič A: Arène, Chien d’Aveugle; Daudet, La partie de billard; Theuriet, La Saint Nicolas; BornLer, Comment on devient beau. 4. Vreča: Daudet, Le Petit Chose; Mérimée, Colomba. 5. (Hospitantin Tominšek E.: Daudet, Le Petit Chose; Saudeau, Melle de la Seiglière( Molière, Tartufe, Les Femme Savantes; Corneille, Le Cid). 5. Englische Sprache. (Anfangerkurs). Englisch Fairy Tales, Little Puck, (Triebnik, Skazedonig). Dr. Walter Egg. V. Themen. a) Zu den schriftlichen Aufsatzen am Obergymnasium. 1. Deutsche Sprache. V. Klasse: 1. Eine Ferienerinnerung. (H.) — 2. Das Sprichwort „Steter Tropfen hòhlt den Stein" ist durch eine Erzahlung zu erlautern. (Sch.) — 3. a) Der Frevel Belsazers und seine Bestrafung; b) Gedanken-gang des Gedichtes „DerTod des Tiberius" von Geibel. (Sch.) — 4. Weih-nachtsplane. (H.) — 5. Wiedergabe einer in der Schule gehòrten Rede-iibung. (Sch.) — 6. Die Lage der Zehntausend nach der Schlacht bei Ku-naxa. (Sch.) — 7. a) Auf der Landstrafie vor hundert Jahren und heute; b) Die Verwendung des Glases. (H.) — 8. Obersetzung aus dem Nibe-lungenliede. (Sch.) — 9. Der Wert der Ordnung. (FI.) — 10. Eine Erinner-ung aus meiner Kinderzeit. (Sch.) f. Knapp. VI. Klasse: 1. a) Die Fremdlanderei des 17. Jahrhunderts und ihre Bekampfung. b) „Arbeit und Fleifi, das sind die Fliigel, — So fuhren iiber Strom und Hiigel." Mit Riicksicht auf die Verkehrsmittel der Gegenwart. (Sch.) — 2. Die Erfindungen am Ausgang des Mittelalters und ihre kultu-rellen Folgen. (H.) — 3. a) Eintracht macht stark, b) Gebirgseinsamkeit und stadtisches Leben. Ein Meinungsaustausch zweier Freunde, angeregt durch Hallers „Alpen“. (Sch.) — 4. a) Harter Winter, streng und rauh, Winter, sei willkommen ! Nimmst du viel, so gibst du auch; das heifit nicht genommen! b) Zustande in Rom zur Zeit Catilinas. (Sch.) 5. a) Die Macht der Elemente. Nach eigenem Erleben. b) Welche Mittel stehen uns zur Kraftigung des Korpers zur Verftigung? (FI.) — 6. a) Das Wasser im Dienste des Menschen. b) Inhalt und Bedeutung des 17. Literaturbriefes. (Sch.) — 7. a) Minna von Barnhelm. Eine Erzahlung. b) Aus welchen Griinden verlassen die Menschen ihre Heimat? (H.) — 8. a) Spiel und Gegenspiel in Lessings „Emilia Galotti“. b) Wo viel Licht ist, ist starker Schatten. (Sch.) — 9. a) Wohin mochte ich reisen? b) Geringes ist die Wiege des GroBen. (Sch.) — 10. a) Gòtz von Berlichingen. Ein Lebens-und Charakterbild. b) Des Grafen Egmont Gliick und Ende. (H.) L. Lang. VII. a-Klasse: 1. a) Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr. b) Ein triiber Herbsttag. (Sch.) — 2. Vor- und Nachteile des Sportes. Ein Zwiegesprach. (H.) 3. a) „Lust und Liebe sind die Fittiche zu groBen Taten." Eine Erzahlung. b) Eine Schilderung. (Sch.) — 4. Eine selbstge-wahlte Sentenz aus Goethes „Iphigenie\ (H.) — 5. Ein freies Thema. (Sch.) — 6. a) Die Reformtatigkeit Maria Theresias. b) Odysseus und Nausikaa. (Sch.) — 7. Kann „Wallensteins Lager" auch als selbstandiges Drama be-trachtet werden? (H.) — 8. a) Leicester und Mortimer. b) Der Gang der Handlung in Schillers »Maria Stuart". (Sch.) — 9. a) Selbstbeherrschung. b) Vom Kienspan zur elektrischen Lampe. (H.) — 10. Gedanken am Schlusse des Schuljahres. (Sch.) F. Knap p. VII. b-Klasse: 1. a) »Arbeit und FleiB, das sind die Fliigel, So fiihren uber Strom und Hugel." Fischart. (Sch.) — 2. (Wie VIL a.) (H.) — 3. a) „Was ich nicht erlernt, das habe ich erwandert." Goethe, b) Eine Schilderung. (Sch.) — 4. (Wie VIL a.) (H.) — 5. Schneeflocken. (Sch.) — 6. a) Die Reformtatigkeit Josefs II. b) Odysseus bei den Kyklopen. (Sch.) — 7. Was fiir eine Bedeutung hat »Wallensteins Lager" fur das gesamte Wallensteindrama? (H.) — 8. a) Burleigh und Shrewsbury. b) Die Vorge-schichte in Schillers »Maria Stuart". (Sch.) -— 9. a) Der Ehrgeiz. b) (Wie VILa.) (H.) — 10. Ein freies Thema. (Sch.) F. Knapp. Vili. Klasse: 1. a) Der Maschine Segen und Fluch. b) Das Leben — kein Traumi (H ) — 2. a) Was erinnert in Schillers »Braut von Messina" an das antike Drama? b) Warum pflegt die Nachwelt uber groBe Miinner gerechter und richtiger zu urteilen als die Zeitgenossen ? (Sch.) -- 3. a) Licht-und Schattenseiten des Fremdenverkehrs. b) Pflug und Schwert. (Sch.) — 4. a) Not ist die Wage, die des Freundes Wert erklSrt, Not ist der Priifstein auch von deinem eigenen Wert. b) Warum flieht Sokrates nicht aus dem Gefangnis? (Sch.) — 5. a) Das Zeitungswesen der Gegenwart und seine Bedeutung. b) Das Feld, das rings sich breitet, heifiet Marchleld — Ein Schlacht-feld, wie sich leicht kein zweites findet — Doch auch ein Erntefeld, Gott sei’s gedankt. (H.) — 6. a) Wie kann man sich Bildung und Wissen er-werben? b) Die gute alte Zeit! (Sch.) — 7. Inwiefern zeigt sich die Wahr-heit von Schillers Ausspruch: »Neues Leben bltiht aus den Ruinen" in der Natur, Geschichte und Literatur? (H.) — 8. a) Blickt ruckwarts, vorwarts, aufwarts! Mahnworte eines Abiturienten au seine Mitschuler. b) Der Mensch bedarf des Menschen. L. Lang. 2. Slowenische Sprache. V. Klasse: L Jesen jemlje, jesen daje. (H.) — 2. Stari bogovi, kakor nam jih riše Ovid. (Sch.) — 3. Popot’vanje, bratje, je naše življenje. (Uršič.) (H.) — 4. Kako si tolmačimo pripovedke o jezerih ? (Sch.) — 5. Dokažite z izmišljeno povestjo resnico pregovora : a) Človek obrača, Bog obrne, b) Blago se po niti nabira, po vrvi zapravlja! (Sch.) — 6. O predpust, ti čas presneti! (Prešeren.) (Sch.) — 7. Kako je porabil Jurčič narodno pesem „Lepa Vida“ za svoj roman? (H.) — 8. Levstikov „Ubežni kralj11, vzor balade. (Sch.) — 9. Kako je postal Kralj Matjaž narodni junak? (H.) — 10. Sto cvetov zbuja nam pomlad, a redek je jeseni sad .'(Ljudmila Poljanec). (Sch.) Dr. A. Dolar. VI. Klasse: 1. Notranji razvoj Črtomira. (H.) — 2. Dokler ti bijejo dnevi mladosti — Telesne in dušne vadi kreposti! (Sch.) — 3. Božične šege in navade. (Sch.) — 4. Razporedba in obnova Funtekove pesmi „Pesem o pesmi". (H.) — 5. Dulce in utile v poeziji in življenju. (Sch.) — 6. Ver-jami svojim besedam, — a druge tudi premisli, Ne bodi tujega lačen, — a svoje imej v čislih! (Sch.) — 7. Kako opeva Prešeren domovino v sonetnem vencu? (H.) — 8. Pomlad je prišla. (Sch.) — 9. Manlijev in Regulov nazor, kako naj služimo domovini. (Po Stritarjevem prizoru: Regulovo slovo). (H.) — 10. O srečne rovte, v vas me iti mika. (Premišljevanje pred počitnicami). (Sch.) VIL a- undb-Klasse: 1. Kako ulogo igra Vrza v Jurčičevem Tugomerju? — 2. d) Kako se poslavlja življenje iz prirode? Motto: rioO rà p68a, .100 ra xa, rtob tà Kaka aékiva; b) Jesen umetnica. — 3. Stroj — človeku blagoslov, dostikrat pa tudi prokletstvo. — 4. a) Odisej in Navsikaa. Slika iz dobe starohelenskega viteštva. b) Pomen božičnih šeg, ki so se ohranile v mojem rojstnem kraju. — 5. Ne kazen, ampak pregreha jemlje človeku čast. — 6. Slika vzornega rimskega imperatorja. (Po Ciceronovem govoru Pro imperio Cn. Pompei). — 7. Materni jezik. — 8. Junak. — Kakega pomena je šesti spev Vergilijeve Eneide za celo epopejo? — 10. d) Kdor hoče spoznati prihodnjost, poglej v preteklost! b) Kdor hoče pravico, se ne izogiblji dolžnosti! c) Sokratov značaj, po Platonovi apologiji. Vlil. Klasse: 1. Preteklost nam je porodila sedanjost, sedanjost nam porodi bodočnost; kako hočemo negovati, vzgajati in izobražati mater, da nas ne bo treba sram biti hčerke? — 2. Pomen drugega dela Sofoklejevega Ajanta za celo dramo. — 3. d) Kdo je junak? b) Kaj mi govori nihajoča ura na steni? — 4. Kaj nam pripoveda zgodovina o naseljevanju človeštva in kako nam pojasnjujejo ta dejstva druge vede? — 5. d) In najlepši diamanti — to so svete srage tiste — padajoče s čela možu ki za svojcev kruh bori se. Aškerc (Dvorski norec), b) Verujte v sebe! Aškerc (Ahasver). c) V delih svojih sam boš živel večno! Aškerc (Čaša nesmrtnosti). — 6. d) Življenje starih Ahajev. (Homerove Iliade XVIII.) b) Omika in prosveta starih Ahajev. (Hom. II. XVIII). — 7. Kaj nam je treba skrbnejše negovali, znanost ali umetnost? — 8. Reifeprufungsarbeiten. b) Themen zu den Rede- und Sprechubungen. Auf Grundlage des Erlasses des k. k. Ministeriums fiìr Kultus und Unterricht vom 22. Oktober 1913, Z. 1163, welcher eine Fdrderung der Redegewandtheit in der Mittelschule anordnete, wurde den Rede- und Sprechiibungen auf alien Stufen und beim Unterrichte in alien Gegenstanden eine erhòhte und ununterbrochene Aufmerksamkeit zugewendet und hiebei sehr erfreuliclie Erfolge erzielt. Indem sich die diesem Gegenstande ge-widmete Hauptarbeit, die als ini wechselnden lebendigen Schulbetrieb ge-leistet und mit demselben als unlòslich verbunden, der gesonderten Bericht-erstattung entzieht, wird hier als greifbares aufieres Kennzeichen dieser Arbeitsleistung ein Verzeichnis jener Themen vorgelegt, welche von den Studierenden zum Gegenstande von zusammenhangenden Vortragen ge-wahlt und in dieser Form auch gehalten wurden. a) Religion. Vili. Klasse: 1. Die Kunst in den Katakomben. (Zwei Vortrage). (Hans Hesse). — 2. Die historische Persònliclikeit Christi bei den nicht-christlichen Schriftstellern. (Josef Kordon). VII.a- und b-Klasse: 1. Die Bedeutung des Gewissens im Sittenleben der Vòlker. (Viktor Hauser). — 2. Die Religion in ihren Beziehungen zu den Wissenschaften. (Anton Tomažič)^ — 3. De libertate voluntatis humanae. (Der ganze Vortrag wurde in der lateinischen Sprache gehalten). (Von Vinzenz Močnik).a— 4. Michelangelo als Kiinstler. (Viktor Hauser)/''— 5, Die Phi-losophie bei den Kirchenvatern. (Heinrich Triebnik)/— 6. Ober die Arkan-disziplin (Josef Sterger)/— 7. Der Orient und der Okzident im christlichen Altertum. (Franz Skazedonig)/— 8. Die Bedeutung der Selbsterkenntnis ftir das sittliche Leben. (Leopold Richter).*1— 9. Die Galerie Borghese in Rom mit besonderer Berucksichtigung ihrer religiosen Bilder. (Walter Barenreiter). VI. Klasse: 1. Die Beweise ftir das Dasein Gottes. (VinzenZ Stein-klauber). — 2. Ober den Pantheismus. (Konrad Živko). — 3. Thomas von Aquin. (Franz Brandstetter). — 4. Wilhelm Achtermann und seine religiosen Werke. (Željko Jeglič). — 5. Notwendigkeit des Glaubens an ein jenseitiges Leben. (Anton Karo). — 6. Gregor VII. (Franz Lovrec). V. Klasse: 1. Ausspriiche groBer Manner tiber die Religion. (Franz Zelinka). — 2. Die Bilder in den Katakomben. (Johann Grebenšek). — 3. Ober das Wesen des Menschen. (Viktor Lauko). Dr Anton Medved. b) Deutsche Sprache. III. a-Klasse: Ober die Freiheitskriege. (Gustav Schilder.) — Die Schlacht bei Helgoland. (H. Zahlbruckner.) — Die Schlacht bei Lissa. (H. Zahlbruckner). L. Lang. IV. a-Klasse: Die heldenmutige Verteidigung des Predilpasses im Jahre 1809. (H Kònig.) Der Befreiungskrieg der Tiroler 1809. (E. Miglič.) Dr. J. Miihlbacher. V. Klasse: Der steirische Erzberg. (Zelinka). — Die Janitscharen. (Toličič.) — Sagen tiber die Ttirkeneinfalle in Marburg und Omgebung. (Lauko.) — Die Vòlkerschlacht bei Leipzig. (Bresnik.) — Die Anfange des Schiffbaues. (Granfola.) — Napoleons Zug nach Rufiland. (Cazafura.) — „Der Kaufmann von Venedig“ von Shakespeare. (Hodi.) Der Alkohol und seine Wirkung auf den menschlichen Organismus. (Osterc.) — Ober das Rauchen. (Prelog.) — Die Pyramiden. (Sevnik.) — Die Radioktavititat. (Cajnkar.) — Die Ruine Tattenbacb.. (Pušnik.) — Calderons Leben und Werke. (Senica.) — Miinchen. (Witzmann.) — Der Balkankrieg 1912. (Časi.) — Uber die Perlen. (Jazbinšek.) — Die geschichtliche Entwicklung Wiens. (Pernuš.) — Die Turkeneinfalle in Steiermark. (Cerjak.) — Der Suezkanal. (Horvat.) — Erlebnisse zweier franz. Soldaten in Rufiland 1812. (Schrott.) — Karl Maria v. Weber. (Winterhalter.) — Der Mensch der Pfahlbauzeit. (Novak.) — Der letzte Graf von Cilli. (Neudauer.) — Kònig Ottokars Gliick und Ende von Grillparzer. (Grebenšek.) — Ósterreichs Freiheitskampf 1809. (Roth.) — Gerhart Hauptmann. (Mihalič ) — Die Cillier Grafem (Weber.) — Des Meeres und der Liebe Wellen. (Kriwanek.) — Ober ròmische Kriegs-schiffe. (Lukman.) — Theodor Kòrnei. (Ferd. Brunner.) — Das Fahrrad. (Pfrimer.) — Der Tod durch Elektrizitat. (Trop.) — Deutschlands Befreiung durch Arminius. (Friedrich Brunner.) — Ludwig Uhland. (Gnufi.) — Der Panama-Kanal. (Zohrer.) — Die Waffengeschicke Ósterreichs itn Jahre 1866. (Gitschtaler.) — Ludwig von Beethoven. (Kraus.) — Der dreifiigjahrige Krieg. (Gassenburger.) — Der Kurort Rohitsch-Sauerbrunn. (Smolé.) — Sitten und Gebrauche in Japan. (Vertovšek.) — Frauendienst und Minnedichtung. (Vo-došek.) — Die wirtschaftlichen Verhaltnisse in Bosnien und der Herzegowina. (Zemljič.) — Die Franzosen in Steiermark. (Žgeč.) — Lessings „Minna von Barnhelm.“ (Krenn.) VI. Klasse: Richard Wagners Leben. (Pahor.) — Richard Wagners kiinstletisches Schaffen. (Pahor.) — Ober Lesen und Bildung. (Steinklauber.) — Gewerbe und Industrie in Steiermark. (Rathausky.) — Der Aufbau von Lessings «Emilia Galotti”. (Arnečič.) — Inhalt und Charakteristik der Per-sonen in der «Emilia Galotti”. (Marschitz.) — Die zweite Belagerung Wiens durch die Tiirken. (Prelog.) — Ósterreichs Anteil an den Kampfen um Schleswig-Holstein. (Rudel.) — Geschichte der Stadt Marburg. (Brandstetter.) — Ottokar Kernstock. (Marschner.) — Die Entwicklung der Schauspielkunst. (Czernitzky.) - Nathan der Weise. (Koban.) — Aus der alteren Steinzeit. (Arsenscheg.) VII. a-Klasse. Die Feldziige der Jahre 1813, 14 und 15. (Wressou-nig.) — Uber den Begriff „Glauben“. (Močnik.) — Schillers «Don Carlos”. (Schimm.) — «Der Traum ein Leben” von Grillparzer. (Skuhala.) — Etwas tiber das Auerwild. (Skazedonig.) — Gerhart Hauptmann. (Loibner.) — Ruflland im Jahre 1813. (Frisch.) — Ludwig XIV. und sein Hofstaat. (Repič.) — Ober die Musik. (Klobasa.) — Vorgeschichte und Anfang des Balkan-krieges. (Kafer.) — Die deutsche Literatur in Krain. (Pušenjak.) — Das Volksleben der Slowenen. (Kancler.) — Ein Ausflug auf den Hoch-Obir. (Primus.) — Gerhart Hauptmanns «Festspiel”. (Miihlbacher.) — Die eis-zeitliche Vergletscherung der Ostalpen. (Terč.) — Die Geschichte Marburgs. (v. Jettmar.) — Kleists «Zerbrochener Krug”. (Barnreiter.) — Das Haus des Horaz. (Pipuš.) — Die polnische Literatur in den Jahren 1870—80. (Gajšek.) — Gerhart Hauptmann [Fortsetzung], (Šlander.) — Eine Besteigung der Planspitze. (Gobec.) — Wallenstein in der Geschichte. (Volavšek.) — Metter-nichs autiere Politik 1809—13. (Cazafura.) — Uber Monfalcone. (Schlamberger.) — Beruf und Berufswahl. (Richter.) — Genie und Entartung. (Čre-mošnik.) — Einleitung in die Geschichte des Balkankrieges. (Kralj.) VII. b-Klasse. Heyses „Andrea Delfin". (Happak.) — Bauernbefrei-ung bis 1848. (Hallecker.) — Der Gletschergarten von Luzern. (Haas.) — Der dreifiigjahrige Krieg. (Krieger.) — »Konig Ottokars Gliick und Ende" von Grillparzer. (Greif.) — Shakespeares „Hamlet". (Kramberger.) — Maxi-milian von Mexiko. (Elsnig.) — Damon Alkohol. (Schindler.) — Ósterreichs Phidias. (Kos.) — Die Elektrizitat im Dienste der Feuerwehr. (Detschmann.) — Die Folgen des dreifiigjahrigen Krieges. (Voušek.) — Tiere als Jagd-helfer. (Chomrak.) — Die òsterr. Adria-Austellung in Wien 1913. (Kleebinder.) — Fahrendes Volk. (Cempyrek.) — Schiller als Freiheitsdichter. (Rabitsch.) — Die Bedeutung der altgriechischen Kultur. (Tomažič.) — Wasserkraft-anlagen. (Triebnik.) — Die Erforschung des Nordpols. (Pach.) — Kleists »Zerbrochener Krug". (Jug.) — „Das Gemeindekind" von Marie v. Ebner-Eschenbach. (Bender.) — Schillers „Fiesko“. (Klemenčič.) — Schillers „Don Carlos". (Vreča.) — Hochzeitsgebrauche der Griechen und Ròtner. (Mitter-egger.) — Schillers »Demetrius". (Winterhalter.) — Die moderne Malerei. (Huallenz.) — Shakespeares »Romeo und Julia". (Šturm.) — Shekespeares »Macbeth". (Šrol.) — Hochzeitsgebrauche im Gailtal. (Malitsch.) f. Knapp. Vlil. Klasse: Hebbels »Frauencharaktere (Lemež.) — Hebbels »Maria Magdalena". (Sinkovič.) — Shakespeares »Hamlet". (Šketa.) — Shakespeares Leben und Dichten. (Čurin.) — Eine Wanderung durch die Wachau. (Bienenstein.) —■ Mark Twain. (Barlé.) — Ein Ausflug nach Innsbruck und Munchen. (Šnuderl.) — Wagners Leben und Schaffen. (Fischer.) l. Lang. c) Slowenische Sprache. V. Klasse: Charakteristik einer Person aus einem Roman und eine Biographie von Miklošič. — Leichtere Gedichte werden den Schiilern zur selbstandigen Erklarung nach durchgenommenen Beispielen aufgegeben. Der Vortrag geschieht vom Katheder aus Daran kntipft sich die Kritik. Dr. Dolar. VI. Klasse: Iz Prešernovega življenja. (Pahor.) — Finžgarjev roman »Pod svobodnim solncem". (Karo.) — Prešernov sonetni venec. (Cafuta).— Aleksandrov-Murn, verbunden mit der Rezitation ausgewahlter Gedichte. (Lovrec.) — Simon Gregorčič. (Rautner.) — Dragotin Kette. (Papež.) T r i b n i k. VII. a- und b-Klasse: Čremošnik : Pet dnij po Hrvatskem. — Gajšek: Bajke in pripovedke iz domačega kraja. — Greif: Detela, Prihajač. — Malitsch, »Žegen" v Ziljski dolini. — Močnik: Oton Župančič. — Pušenjak: Prekmurski Slovenci. — Skuhala: Jurčič romanopisec. — Sterger: Jurčič: Deseti brat. — Šrol: Levstik, Martin Krpan. — Tomažič: Jurčič, Cvet in sad. Fr. Jerovšek. Vili. Klasse: BarlePotovanje ob gornjelaških jezerih. — Firbas: Prešernove balade in romance. — Ilešič: Življenje slovenskega naroda po Jurčičevih spisih. — Kosi: Prešernov Sonetni venec. — Krpač: Življenje Andreja Einspielerja. — Lemež: Dva dni v Milanu. — Sunčič: Biseri slovenske zemlje. — Šketa: Prešernovi Napisi. — Trobej, Prešernove Gazele. Alie literarischen Fragen werden vom Podium aus mit ebenso sorgsamer Be-achtung des Inhaltes wie der Form und des Vortrages bei richtiger Hal-tung des Korpers und Bentitzung der Stimmittel abgefragt. Fr. Jerovšek. d) Geschichte, Geographie. Prof. Fr. Otto berichtet: Die vorgeschriebenen Redeiibungen wurden auch im Geschichtsunter-richte der V. und VII. Klasse vorgenommen. Die Schiller erhielten eine Reihe von Themen gestellt, die in den nachsten Stunden in freier Rede zu behandeln vvaren. Daran kniipfte sich eine Kritik des Schulers und der Lehrer. In der V. wurden beispielsweise die Fragen gestellt: Welche Rolle spielte Mykenae in Geschichte und Sage? Welche Er-gebnisse hatten die Schliemannschen Ausgrabungen? Auf welchen Kultur-gebieten lassen sich Einwirkungen des Orients auf die Griechen nachweisen? In der VII.: Der franzosische Hof im Zeitalter Ludwigs XIV. Das Aufsteigen Schwedens zur Grofimacht und sein Sturz im Nordischen Kriege. Welche Bedeutung hat die Entsatzschlacht von Wien fiir den Fortgang der Tiirkenkriege? Die Fortbildung der englischen Verfassung unter den Stuarts. In der II. b und c wurden keine Sprechubungen vorgenommen, da der Lehrer bei den mangelhaften Sprachkenntnissen der Schiller keinen Satz unverbessert passieren lassen kann. Prof. Dr. Bòhm berichtet: Im allgemeinen: A. Das Priifen als Vorschule fiir die freie Rede. Priifen ohne Dreinreden und Diensthelfen. Nach der Behandlung der Frage durch den Schiller Kritik iiber die Behandlung (der Frage) unter Heran-ziehung der ganzen Klasse. B. Eigentliche Sprech- und Redeiibungen als Priifungen gewertet. I. Geschichte. II. a- und III. a-Klasse: Erzahlungen im engen An-schluB an den Text des Lehrbuches. Griechische Gotter- und Heldensagen. Biographisches. Solon, Karl der Grolle. Otto I., Heinrich IV. VI. und VIII. Klasse: Die Territorialgeschichte als Stoff fiir Rede-ubungen. VI.: Bayern, Schwaben, Lothringen, Sachsen, Polen, Ungarn. VIII.: Geschichte einzelner Kronlander der Monarchie. Kulturgeschichtliches: Der Adel im Mittelalter, Stadtewesen im Mittelalter und in der Neuzeit. Stilbetrachtungen an der Hand der im Lehr-buch enthaltenen Bilder. II. Geographie. Beschreibung von Langen- und Breitenprofilen mit Zeichnungen, Landschaftsschilderung unter Heranziehung der im Lesebuch enthaltenen erdkundlichen Lesestiicke und Bilder. ll.a-Klasse: Palastina, Kleinasien (Profil). III.a-Klasse: Heide, Moor, Marschen, Voralpengebiet, Rheintal. Dr. Th. Schuschnig berichtet: In der IV. a, IV. b und IV. c wurden die Fragen in der Geographie derart gestellt, dafi die im Lehrbuche gesondert behandelten geographischen Elemente zum geographischen Bilde einer bestimmten Órtlichkeit zusam-mengefaBt wurden, z. B. Innsbruck, Villach, Tarvis etc., oder es wurden daraus Reisebeschreibungen zusammengestellt, oder es war die Aussicht von einem Berge zu schildern. In der Geschichte wurden Obersichtsfragen rednerisch behandelt, z. B. Gegenreformation in Òsterreich, Prinz Eugen etc. Vom Katheder aus vorgetragene Stoffe: II. a-Klasse: Wie erlangte unter Perikles die Volksherrschaft ihre Biute? Wie entstand der Peloponnesische Krieg und welche Folgen zog er nach sich? Perikles und Alkibiades, Lebensbilder. Die Panathenaen. Die Akropolis zur Zeit des Perikles. Dr. Bahm. III. a-KIasse: Turniere. Mittelalterliches im Bilde moderner Stadte. Rudolf von Habsburg, ein Lebensbild. Dr. Bahm. IV. a-, b-, c-Klasse: Beschreibung der geographischen Charakter- bilder. Besprechung einzelner Reiserouten. Eisénbahnnetz der Alpen. Die Industrien in den Alpenlandern. Dr. Schuschnig IV. a-, b-, c-Klasse: Das Verhaltnis zwischen Òsterreich und der Ttirkei von Leopold I. bis 1739. Der Hafi Frankreichs gegen die Habs-burger bis zum siebenjahrigen Kriege. Entstehung des preuBischen Staates. Dr. Schuschnig. V. Klasse: Die athenische Politik, vertreten durch Aristides, Themi-stokles, Kimon und Perikles. (Raser.) — Gegeniiberstellung der Lykurgischen und Solonischen Verfassung. Entwicklung der athenischen Verfassung von der Kònigsherrschaft bis zur Ochlokratie nach Perikles Tod. (Mihalič.) Was haben wir von den Griechen gelernt? (Cajnkar.) — Die Seemachtstellung Athens von den Perserkriegen bis zur Auflòsung des II. altischen Seereiches. (Lukman.) — Die Entwicklung der griechischen Poesie. (Zòhrer.) — Die griechische Geschichtsschreibung. (Witzmann.) VI. Klasse: Arnejčič; Geschichte der Sachsen, die Gegenreformation. — Arsenscheg: Hauptzuge der Entwicklungsgeschichte Ósterreichs von 976—1526. — Brandstetter: Geschichte Bòhmens bis 1306. Der Barockstil. Dečko: Welchen Verlauf nahm die Gegenreformation in Europa? Die be-deutenden Verkehrslinien in Mitteleuropa. — Ferk: Das Kònigreich Neapel. — Jeglič: Der Humanismus, Bildungswesen im Mittelalter. — Koban: Das Interregnum. Entwicklung Polens im Mittelalter. — Kaučič: Die Entwicklung des Lehenswesens. — Konrad: Wie erkampften sich die Deutschen in der ersten Halfte des Mittelalters die Vorherrschaft in Europa? — Ogriseg: Die Geschichte Ungarns in der Zeit der Arpadenherrschaft. — Papež: Die ge-schichtliche Entwicklung Lothringens. — Polič: Die Reformation im Norden. — Rathausky: Die Geschichte Burgunds bis zum 14. Jahrhundert. — Rautner: Welche Bedeutung hatte der Kampf zwischen Staufen und Welfen fur die deutsche Geschichte? Welche Verhaltnisse haben die Reformation vorbe-reitet? — Ruhri: Der Kampf um die Vormacht zwischen Frankreich und Habsburg. Die Anfangsgeschicbte der Danen. — Steinklauber: Bekleidungs-architektur. — Skvarča: Die Staufen. Der Islam und seine Entwicklung. — Zagoda: Die Geschichte der Kreuzziige. — Zaslavsky: Die Geschichte der Normannen. HuG und die Hussitenkriege. Entwicklung des Parlamentarismus in England. Dr. Bòhm. VII. KI asse: Die Ideen der Aufklarung auf dem Gebiete der materi-ellen und geistigen Kultur. Die Reformen Maria Theresias. Ihre Fortsetzung unter Josef II. Die Beziehungen der Habsburger zu den Wittelsbachern im 18. Jahrhundert. Die Erbfolgekriege des 18. Jahrhunderts. (Dargestellt nach Veranlassung und Ergebnis). Territoriale Veranderungen Oesterreichs im 18. Jahrhundert. — Beziehungen Osterreichs zn Frankreich und England. — Erzherzog Karls Wirksamkeit in Krieg und Frieden. (Močnik a-Kl., Rei-singer b-Kl.) — Osterreichs Anteil an den Koalitionskriegen. (Hauser a-Kl., Winterhalter b-Kl.) — Die territorialen Veranderungen Osterreichs von 1796—1815. (Loibner a-Kl., Kleebinder b-Kl.) — Ósterreich im Jahre 1809. (Azzola a-Kl.) — Tirols Freiheitskampf 1809. (Richter a-Kl.) Fr. Otto. VIII. Klasse: Josefinische Reformen. Verhaltnis Osterreichs zu PreuGen von 1740—1866. Verhaltnis Osterreichs zu RuGland von 1740 bis heute. Das Jahr 1848. Verfassungsentwicklung von 1848—1867. — Weiters: Redetibungen in der VIII. Klasse aus der Geschichte und Geo- graphie der Monarchie. Barle: Wann und durch wen wurde die Ostmark erneuert? Wie ent-wickelte sie sich unter den Babenbergern? — Bienenstein : Die Entwicklung des Bauernstandes. — Cerjak: Ungarn unter den Arpaden. — Ciglar: Die territorialen Veranderungen seit Maria Theresia bis an die Gegenwart. — Engelhart: Die òsterreichischen Ministerien von 1867 an. — Friedriger: 1. Erwerbung der òsterreichischen Alpenlander durch Premysl Ottokar II., 2. Siebenbtirgen, Land und Leute. — Gračnar: Reformen Josef II. — Hesse, Rechts- und Gerichtswesen in Ósterreich. — Ilešič: Geschichte der Karst-lander. — Jakončič: Geographie Bosniens und der Herzegowina — Kolšek: Entwicklung der ungarischen Verfassung. — Kordon: Geschichte Steier-marks vom Mittelalter bis 1282. — Morie: Rivalitat zwischen Ósterreich und PreuGen bis 1866. — Mravlag: 1. Geschichte Karntens bis 1335, 2. Osterreichs politisches Vorgehen auf dem Balkan von den Turkenkriegen bis zur Okkupation. — Rožman: Beziehungen zwischen Ósterreich, RuGland und dei Tiirkei von Maria Theresia bis 1908. — Stiper: Die Revolution des Jahres 1848 in Ungarn. — Šketa: Verfassungskampfe in Ósterreich-Ungarn von 1848 bis zu den Dezembergesetzen. — Trobej: Die Koalitions-kriege und des Jahr 1809. — Voušek: Bòhmen unter den Premysliden. Dr. BOlim. e) Lateinische und griechische Sprache. Durch sachgemàfie Verwendung innerer und aufierer methodischer Mittel vermochte bei diesen Lehrfachern die Redegewandtheit regelmafiige Pflege zu finden, zumai die gròfiere wòchentliche Stundenzahl hiezu leichter Qelegenheit bot. Auch konnten sich die Obungen, zumai als Voriibungen, auf alle, auch die untersten Klassen erstrecken. Ober die hiebei von alien Fachlehrern gemachten Erfahrungen wird anderen Ortes berichtet werden. VI. Lehrmittelsammlungen. (Zuwachs im Berichlsjahre.) 1. Die Bibliotheken. a) Lehrerbibiiothek. (Kustos: Professor Friedrich Knapp.) a) Geschenke: 1. Des k. k. Ministeriums fiir Kultus und Unterricht: a) Zeitschrift fiir Osterreichische Volkskunde; b) ósterreichische botanische Zeitschrift; c) Kerchnawe-Veltzé, Feldmarschalleutnant Fiirst Schwarzenberg. — 2. Der kaiserlichen Akademie der Wissen-schaften in Wien: a) Sitzungsberichte (philos.-hist. Kiasse); b) Denkschriften; c) Archiv fiir osterreichische Geschichte; d) Anzeiger der math.-naturw. Kiasse. — 3. Der k. k. Zentral-kommission fiir Denkmalpflege: Mitteilungen 1913. — 4. Des k. k. steierm. Landesschul-rates: KOrperliche Erziehung 1913. — 5. Vom Verlage des Literarischen Zentralblattes: Wdchentliches Verzeichnis der Neuigkelten des deutschen Buchhandels. — 6. Des Heraus-gebers A. Fried: a) Die Friedenswarte 1913; b) Der Weg zum Weltfrieden. — 7. Des Buch-handlers W. Heinz: Deutscher Literaturkatalog 1913/14. b) Ankaufe. 1. Der laufende Jahrgang folgender Zeitschriften: 1. Der Kunstwart; 2. Wochenschrift fiir klassische Philologie; 3. Liteiarisches Zentralblatt; 4. Osterreichische Rundschau; 5. Die Naturwissenschaften; jfk, Ljubljanski Zvon; 7. Zeitschrift fiir den deutschen Unterricht; 8. Zeiischrift fiir den physikalrschen und chemischen Unterricht; 9. Zeitschrift fiir die ósterreichischen Gymnasien; 10. Wiener Studien; 11. Zeitschrift fiir deutsches Altertum, 55. Band; G2/Veda; 13. Mitteilungen der k. k geographischen Gesellschaft; 14. Verhand-lungen der k! k. zoologisch-botanischen Gesellschaft; 15. Ósterr. Mittelschule; 16. Bibliotheca philologica classica; 17. Kartographische und schulgeographische Zeitschrift; 18. Blatter zur Geschichte und Heimatkunde; 19. Zeitschrift des historischen Vereins fur Steiermark;/2iJ^Archiv fur slawische Philologie, 35. Band. — IL Folgende Werke: 1. Roscher, Lexikon der Mythologie (Forts.); 2. Nagl-Zeidler, Deutsch-osterreichische Literaturgeschichte (Forts.); 3. Grimm, Deutsches WOrterbuch (Forts.); 4. Kaser, Steiermark im Jahre 1848 ; 5. Gubo, Aus Steier-marks Vergangenheit ; 6. Rauber-Kopsch, Lehrbuch der Anatomie des Menschen; 7. Till, Mineralogisches Praktikum, 8. Hof- und Staatshandbuch der ósterr.-ungar. Monarchie, 40. Jahrgang; 9. Mauler, Jahrbuch uer mittleren Unterrichtsanstalten. b) Schùlerbibliothek. I. Deutsche Abteilung. — Kustos: Prof. Ludwig Lang. a) Geschenke: Wirth, Geschichte der Ttìrken (vom Oktavaner Walter Mravlag): O. Wildermuth, drei Erzahlungen fiir die Jugend ; F. Miiller, Verschollen (von W. Sernetz, III. a) ; Coopers Lederstrumpferzahlungen (von H. Zahlbruckner, III. a); A. Maderno, Von des Reiches Herrlichkeit (Geschenk des Verfassers). b) Ankkufe: Arnold, Ze'ppelins Kampf und Sieg. Biedenkapp, Durch Wille zum Erfolg. Bienenstein, Deutsches Blut. Bloem, Das Ende der grofien Armee. Btìhlau, Gudrun. Hartl, In der Prarie verlassen. Hofman, Maren vom Donaustrand. Der gute Kamerad, 27. Jahrg. Kosmos, Jahrg. 1908, 1909, 1910. K. May, der Schatz im Silbersee. Salgari, Im Land des ewigen Eises. Scherl, Jungdeutschlands Buch. Das Neue Universum. E. Zahn, Erzahlungen aus den Bergen. Bienenstein, Wo Menschen Frieden finden. Heyse, Novellen vom Garda-see. K. SchOnherr, Schuldbuch. E. Zahn, Der Schatten. Das Goldene Knabenbuch. H. BOhlau, Ratsmadelgeschichten. Ebner-Eschenbach, Neue Dorf- und Schlofigeschichten. Frenssen, JOrn Uhi. Heyse, Novellen, 3 Bde. C. F. Meyer, Der Heilige, Die Versuchung des Pescara. Biese, Deutsche Literaturgeschichte, 3 Bde. Qutzkow, Meisterdramen. G. Hauptmann, Ge-, sammelte Werke. Sudermann, Morituri. Hofmannsthal, Gedichte und kleine Dramen. Rosegger Weltgift, Heidepeters Gabriel. Raabe, Der Hungerpastor. K. Schònherr, Erde; Glaube und Heimat. II. Slowenische Abteilung. — Kustos. Prof. Dr. A. Dolar. a) Geschenk: Planinski Vestnik, 1913; (der Direktor). b) Ankàufe: Aškerc, Akropolis in piramide, Jadranski biseri, Nove poezije, Atila v Emoni, Andrejčkov Jože, Zbrani spisi V; Beneš Sumavsky, Brodkovski odvetnik; Burnett, Mali lord ; Gregorčičev življenjepis ; Cankar, Aleš z Razora, Hlapec Jernej, Za križem ; Svatopluk Čech, Izlet gospoda Broučka v XV. stoletje; Dom in Svet 1914: Finžgar, Divji lovec, Naša kri; Hostnik, Ruskoslovenski slovar; Jiràsek, Pašjeglavci; Kočevar, Mlinarjev Janez; Lažnjivi Kljukec; Ljudska knjižnica 2, 3, 4, 12; Medved, Kacijanar; Mark Twain, Kraljevič in berač; Murnik, Znanci, Jari junaki; Novačan, Naša vas L, II., Pavliha v slov. obleki; Pugelj, Mali ljudje, Ura z angeli; Ribičič, Kraljestvo čebel; Radecki; Silvin Sardenko, V mladem jutru; Sienkiewicz, Mah) vitez ; Tavčar, Zbrani spisi I—IV ; Wallace^ Ben Hur ; Venec slovanskih povestij III—IX; Župančič, Čaša opojnosti, Čez plan; Zavadil, Češkoslovenski slovar; Zvonček 1914; Ustoličenje koroških vojvod; Publikationen der Mohorjeva družba und Matica Slovenska u. Hrvatska fiirs Jahr 1914; Divkovič, Hrvatska čitanka L: Pivko, Telovadne igre. 2. Geographisch-historische Sammlung. (Kustos: Prof-. Franz Otto.) Durch Ankauf: a) Karten: Baldamus, Schuhvandkarte zur Geschichte der Ent-deckungen. b) Bilder. 10 geomorphologische Wandtafeln von Prof. K. Diwald. 30 Stereoskopbilder. 1 geschichtliches Wandbild (Mit Mann und Rofi und Wagen hat sie der Herr geschlagen). Durch Schenkung: Obersichtstafel der k. u. k. Kriegsmarine (Geschenk d. Direktion); Denkmiinze aus Anlafi der Befreiungskampfe 1813 von Tautenhayn (Geschenk d. Min. f. Kultus u. Unterricht). 3, Physikalische Lehrmittelsammlung. (Kustos: Prof. Karl Zahlbruckner.) Anschaffungen: Grofier Elektromagnet mit Nebenapparaten, kleine Bogenlampe, Papinscher Topf, magnetische Polwage, Batterie von 50 Bunsenelementen. — Stand am Ende des Schuljahres: 890 Nummern. Vom Dr. A. Pečovnik wurde angefertigt: ein Manganinwiderstand zum Nachweis des Ohmschen Gesetzes und ein Knallgasvoltameter. 4. Naturhistorisches Kabinett. (Kustos: Prof. Dr. Leopold Poljanec.) a) Ankauf: Schwarzspecht, Steinkauz; Doppelpraparate von Testudo graeca, Rana esculenta und Cyprinus carpio; Entwicklung der Forelle, Edelkoralle, Schadel einer Gift-schlange zur Darstellung der Wirkungsweise des Giftzahnes; Pfurtschellers Wandtafeln: Kreuzspinne Nr. 26 und der Innenbau des Frosches Nr. 27 ; Leutemann, Zoologische Tafeln : Igel, Maulwurf und Bisamratte, Skorpion und Tarantel, Hummer, TascHenkrebs und Einsiedler-krebs, Fliege und Baumwanze, Heuschrecke und Libelle, Ente, Kohlweifiling, Borkenkarfer und Apfelblutenstecher, Forche, Haring, Mausebussard, Wildschwein, Mammut, Meerkatze, GaZelle, Stechmucke, Star und Nachtigall, Gimpel, Fink, Stieglitz und Zeisig, Kreuzschnabel, Zaunkčnig, Amsel und Singdrossel; Engleders Wandtafeln : Maikafer. Briillaffe, Kabeljau, Hering und Aal, Stubenfliege und Schmeififliege ; Wandtafeln von Meinhold-Pascal: Ameisen- » lbwe, Griine Heuschrecke, Kiefernspinner, Gelbe Sichelschlupfwespe, Stechmucke, Kbcher-jungfer, Eintagsfliege ; Potonie: Moorlandschaft aus der Steinkohlenzeit, 2 Modelle von Getreiderost, Glasgerate und Chemikalien ; Prof. Dr. Fr. Siegmund: Physiologische Histologie, Serien I—Vili., Geflochtener Korb fiir Glaser. b) Geschenke: Kontakt des GneiBes mit Porphyrit, Geschenk des suppi. Gymnasial-lehrers Dr. Bruno Trobei; Zinnober aus Idria, Geschenk des Schiilers Čremošnik VIL a. Stand der Sammlung am 30. Juni 1914: 19.669 Stiicke. 5. Lehrmittel fur den Zeichenunterricht. (Kustos: Prof. Othraar Fi s tra v e c.) Materialien: Wandbretter, landschaftliche und figurale Vorlagen, Draperiestoffe fiir Faltenstudien, Staffeleien und mehrere Wechselrahmen. Fiir die Bibliothek des Zeichensaales wurden folgende Biicher angekauft: Ein Jahr-gang ,,Jugend“, ein Jahrgang ,,Die Kunst“, die Zeitschrift fiir Zeichen und Kunstunterricht'1 Cižek: Ornamentaler Kurs; Stuck-Monographie (Knackfufi); Koner-Monographie (KnackfuB): Willroider, „Landschaften“. Stand der Sammlung am Ende des Schuljahres: S40 Nummern. 5. Archaologlsche Sammlung. (Kustos: Prof. Fr. Jerovšek.) Stand (unveràndert) : 11 Numrnern. 7. Jugendspielsammlung. (Kustos: Turnlehrer Max Halfter.) Zuwachs (172 Stiick). 1 Spielkasten, 19 Fahnen, 2 Korbballe, 12 Handballe, 9 Schlag-holzer, 4 Hiirden, 3 Sprungstabe, 2 Faustballstander, 1 Faustballschnur, 6 Gere, 3 Speere, 1 Eisenwiirfel, 4 Diskuse, 1 Rollball, 1 Kriegsball, 10 Schleuderballe, 11 Tamburine, 12 Tam-burinballe, 2 Faustballe, 1 Prellschlager, 60 Stiick Fahnchen 1 Eisenkugel, 1 Klavier, 1 Piston, 1 Pfeiferl, 2 Boote, 1 Gewehrgestell. Stand a m Ende des Schuljahres: 355 Stiick. 8. Musìkalien. Der Zuwachs an weltlichen Musikalien betrifft das Notenmaterial zu den oben angefiihrten, vom Gymnasialorchester neu einstudierten Tonstiicken, an kirchlichen eine Messe von Rudolf Wagner. Alien Spendern sei der warmste Dank ausgesprochen. VII. Unterstutzungswesen. I. Verein zur Unterstiitzung dtirftiger Schiller des k. k. Staats-gymnasiums in Marburg. Dieser Verein, der auf Crundlage eigener Satzungen seit dem Jahre 1858 besteht, hielt am 4. Februar 1914 seine ordentliche Hauptversammlung fiir das Jahr 1913 ab, iiber welche folgendes Protokoli aufgenommen wurde: Der Obmann, Gymnasialdirektor Dr. Josef Tominšek, eroffnet um 4 Uhr nach § 11 der Satzungen die Versammlung und begriifit die Er-schienenen, insbesondere dieHerren Hofrat Dr. Franz Voušek und Dr. Pipuš. Er gedenkt dann in ehrenden Worten des dahingeschiedenen Herrn Apo-thekers E. Taborsky, der seit Jahren zu den Spendern unseres Vereines zahlte. Hierauf verliest der Schriftfiihrer das Protokoli der letzten Hauptversammlung vom 27. Janner 1913, welches genehmigt wird Darauf wurde die satzungsgemafie Neuwahl des Ausschusses vorge-nommen. Die Walil des Obmannes entfallt, da nach § 14 der Satzungen der jeweilige Direktor diese Stelle bekleidet. Ober Antrag des Herrn Doktor Dolar wird der alte AusschuB per acclamationem wiedergewahlt. Es sind dies die Herren: Hofrat Dr. F. Voušek, Dompropst Mons. Karl Hribovšek, Domdechant und Direktor Dr. J. Mlaker, Prof. Dr. J. Mtihlbacher (Schriftfuhrer), Prof. Dr. A. Medved (Verifikator der Protokolle), Prof. K. Zahlbruckner und Dr. A. Pečovnik (Rechnungspriifer), Prof. A. Fink (Bibliothekar) und Prof. J. E. Kociper. Der Direktor dankt den Herren fiir die Annahme der Wahl und bittet sie zugleich, in den ihnen zum Wohle der Jugend anvertrauten Pflichten nicht zu ermatten. Hierauf erstattet der Obmann den Tatigkeitsbericht tiber das abge-laufene Vereinsjahr. Zunachst gedenkt er der tatkraftigen Mithilfe, die dem Verein von verschiedenen Seiten, im besonderen von jenen Herren, die gleichzeitig dem Lehrkorper angehòren, zuteil wurde. Am 10. November 1913 wurde eine Sitzung abgehalten, um iiber die Verteilung der Kleider schlussig zu werden. Das wichtigste Ereignis des Jahres aber ist die hochherzige Spende von 1000 K, die Se. Exzellenz, der hochwiirdigste Fiirstbischof von Lavant, Dr. Michael Napotnik, dem Verein anlaBlich seiner Ernennung zum Ehren-mitgliede mit der Bestimmung machte, daB dieser Geldbetrag fruchtbringend angelegt und zu Gunsten des bezeichneten Vereines vinkuliert werde, ferner, daB die Zinsen davon als jahrliche Einnahme des Vereines zur Unter-stiitzung armer und wiirdiger Schtiler verwendet werden. Die Spende wird als „Dr. Michael Napotnik-Stiftung" gesondert gefiihrt und verwaltet. (Vgl. Jahresbericht 1913, S. 42./43.) Von dieser Stiftung wurde bereits heuer 1 Schtiler vollkommen mit Kleidungsstiicken ausgestattet. Der Verein zahlte im verflossenen Jahre 1 Ehrenmitglied, 60 ordent-liche Mitglieder und 261 Spender; zu letzteren gehòren auch 246 Studierende der Anstalt, die zu Gunsten des Vereines Beitrage geleistet haben, im ganzen 322 Mitglieder. Der Verein gewahrte Unterstiitzungen : 1. Durch Beteilung mit 1570 Buchero an 334 Schiiler. Der Stand der Bibliothek ist nunmehr : Am Anfang des Schuljahres waren Schulbiicher in zulassigen Auf- lagen vorhanden.................................................1408 Dazu kamen durch Kauf................................................ 284 Freiexemplare schickten die Verlagsanstalten Tempsky, Schwentner, Schulbiicherverlag, Graeser, Braumiiller, Kleinmayr u. Bamberg, Hermagorasverein, Manz, Hòlzel, Mayer, Friese u. Lang, Pichler, Deuticke und Hòlder, insgesamt.................................. 223 im Werte von 530H0 K _______ Mithin betragt die Zahl der Bticher gegenwartig.....................1915 Die nicht ausgeliehenen 345 Biicher sind teils Bticher fiirs II. Semester, teils erst im Oktober und November eingetroffene Freiexemplare, teils Klassikertexte, die im heurigen Jahre nicht gelesen werden. 2. Durch Gewahrung von Unterstiitzungen wurden 45 K aus-gegeben. 3. Die Einrichtung der Gymnasiai-Studentenkuch e wurde aus tech-nischen Griinden aufgelassen, da private Studentenkiichen bestehen, dafiir im Bedarfsfalle Schiiler, auf dafi sie zu Hause die Kost bekommen, unterstùtzt. 4. Sehr bewahrt hat sich dieBeteilung derSchulermitKleidungs-stiicken. Die Beteilung erfolgte vor Beginn des Winters zu Nikolo. Die Gesuche uberstiegen allerdings die vorhandenen Mittel weit; es meldeten sich ini ganzen 109 Schiiler; die Befriedigung aller Wiinsche hatte rund 3000 K erfordert. Die Zahl der zu Beteilenden mufite also bedeutend ein-geschrankt werden. Es kamen im ganzen 32 Schiiler in Betracht, denen diejenigen Kleider gewahrt wurden, welche sie am dringendsten brauchten. (3 Pelerinen, 4 Rdcke, 3 Westen, 5 Hosen, 22 Paar Schuhe, 2 Htite, 1 Hemd; 1 Schiiler wurde aus der Dr. Michael Napotnik-Stiftung vollstandig ausge-stattet.) Die Einkaufe wurden vom Vorsitzenden persònlich gemacht; die Kosten betrugen tur die Kleider 177*40 K, ftir die Schuhe 233“— K. Kassabericht des Obmannes: Die Gesamteinnahmen beliefen sich aul 351P28 K*), die Gesamtausgaben auf 1318 91 K, so dafi ein Oberschufi *) Das Sammelergebnis bei den p. t. Mitgliedern wurde im Jahresberichte 1913, S. 43, 44 veròffentlicht. Die Schiiler selbst steuerten im ganzen 158-30 K bei, und zwar : I. a - K 1 a s s e : Aicher 2 K, Benczik 1 K, Buchta 2 K, Frangesch 30 h, Guštin 2 K, Hempel 3 K, Klingberg 1 K, Freiherr von Pasetti 5 K, Perme 1 K, Pungarscheg 1 K, von Friedberg 1 K, Kavšek 1 K. I. b-K lasse: Brenčič 10 h, Černčič 10 h, Gselman 20 h, Lamut 20 h, Lovrec 20 h, Macuh 1 K, Pavlin 50 h, Potočnik 20 h. I. c - K1 a s s e : Tiplič 5 K, Valentan 2 K, Knez 30 h, Vuk 10 h, Zafošnik 10 h, Voršlč 20 h, Toplišek 30 h, Uranker 20 h, Veselko 10 h, Vreča 20 h, Vrhnjak 10 h, Ausenak 25 h, Šijanec 1 K, Peitler 40 h, Tominšek 1 K, Tirš 26 h, Šerbela 20 h, Slana 20 h, Skuhala 20 h, Simončič 20 h, Polanec 20 h, Stoklas 10 h, Žalar 20 h, Slavič 10 h, Pribožič 20 h, Rosina 1 K. II. a - K 1 a s s e : Badi 5 K, Clodi 1 K, Kafer 1 K, Montag 2 K, Nadler 1 K, Remm 1 K, Ull^ga 1 K, Wògerer 2 K, Mischan 1 K. 11 b-Klasse: Kralj 12 h, Lubej 8 h, Jerovšek 30 h, Horvat 10 h, Kovačič 4 h, Babšek 11 h, Glavnik 34 h, Klemenčič 1 K, Kojc 1 K, Črnko 50 h, Kos 30 h, Obran 30 h, Kejžar 20 h, Vogiin 20 h, Kladnik 20 h, Jager 10 h, Knez 10 h, Kristan 10 h, Aleksič 10 h Grmovšek 16 h, Babšek 8 h, Ignotus 14 h. II. c-Klasse: Osterc 20 h, Padovnik Felix 20 h, Padovnik Jos. 10 h, Peče L20 K, Pečovnik 20 h, Piši 10 h, Podgoršek 20 h, Porekar 10 h, Radšel 40 h, Razboršek 20 h, Repič 20 h, Sabati 50 h, Schónwetter 50 h, Serajnik Dom. 20 h, Skrbinšek 10 h, Sluga 20 h, Štebih 20 h, Štruc 50 h, Sunčič 30 h, Toš 10 h, Večerjovič 20 h, Vivod 10 h, Vrbnjak 40 h, Vrečko 20 h, Zepan 40 h, Žolnir 20 h. III. a - K1 a s s e : d’ Albon 1 K, Brandi 1 K, Dietinger 1 K, Grill 1 K, Kiessner 60 h, Koschin 1 K, Kreinz 60 h, Kronasser 30 h, Matzl 30 h, Meglič .30 h, v. Radies 1 K, Richter 2 K, Schilder 1 K, Schlosser 1 K, Sernetz 1 K, Uray 1 K, Vlček 1 K, Wernhard 1 K, Zahl-bruckner 50 h. III. b - K I a s s e : Epih 20 h, Godec 30 h, Ferlan 10 h, Miki 50 h, Križ 40 h, Čeh 20 h, Kovačič 20 h, Janežič 10 h, Kšela 20 h, Gajšek 20 h, Golob 20 h, Čagran 20 h, Ivanuša 20 h, Kolbl 10 h, Bečan 20 h, Klasinc 10 h, Makoter 20 h. voti 2191'37 K verbleibt. Zum Stammkapital, das fruchtbringcnd in Wert-papieren angelegt ist (9600 K Nominalwert), kommt noch die Widmung des Fiirstbischofs hinzu (4 72% Pfandbrief der Gemeindesparkasse Graz). Dieses nunmehrige Stammkapital von 10.600 K wird in der òsterreichischen Depositenbank in Wien verwaltet. Das Gesamtvermògen des Vereines stelli sich also auf 12.791'37 K, ist somit dem Vorjahre gegenuber um 913 51 K gewachsen. — Voranschlag: Die Einnahmen dtirften ini Jahre 1914 rund 1100 K betragen. Davon werden 400 K tur Kleider, 600 K fiir Bitcher und 100 K fiir verschiedene Unterstiitzungen veranschlagt. Herr Dr. Pi pus bringt in Vorschlag, in besonders beriicksichtiguugs-wiirdigen Fallen auch Unterstiitzungen zur Zahlung des Schulgeldes zu ge-wahren. Der Vorsitzende bemerkt, dafi, abgesehen von prinzipiellen Be-denken, der Wortlaut des § 1 der Statuten diesem Antrage entgegensteht. Doch wird die Anregung zur Kenntnis genommen und soli in besonders beriicksichtigungswiirdigen Fallen eine solche Unterstiitzung gewahrt werden. Auf eine weitere Anfrage des Herrn Dr. Dolar, inwieweit Krankenunter-stiitzungen gewahrt werden, erwidert der Vorsitzende, dall in der Regel nur arztlich verschriebene Medikamente bezahlt werden; die Behandlung sei ohnedies in den meisten Fallen unentgeltlich. Einem Schuler wurde heuer auch die Bahnfahrt nach Graz zum Zwecke einer Operation bezahlt. Da sich weiters niemand zum Worte meldet, dankt der Direktor alien Herren fiir ihre Mithilfe, im besonderen aber Herrn Prof. Fink fiir seine III. c - K 1 a s s e : Merčun 20 h, Meško 20 h, Pernat 20 h, Rosina 1 K, Simonič 12 h, Soršak 40 h, Šedivy 20 h, Šrimpf 10 h, Štancer 10 h, Trstenjak 20 h, Verstovšek 1 Kj Zidar 40 h, Zorec 20 h, Zupančič 50 h, Žinkovič 20 h. IV. a-Klasse: Keifl 3 K, Miglič 1 K, Kdhrer 1 K, Bauer 1 K, Engelhart 50 h Wohlkdnig 50 h, Kdnig 50 h. IV. b-Klasse: Berdnik 20 h, Breznik 20 h, Brumen 30 h, Goričan 20 h, Jamnik 1 K, Koprivnik 20 h, Kos 20 h, Kronabethvogel 30 h, Marschitz 20 h, Mencej 20 h> Sattler 30 h. IV. c - K 1 a s s e : Čiček 20 h, Janžič 20 h, Ješovnik 30 h, Kralj 20 h, Lorber 20 h, Peče 1 K, Radanovič 20 h, Stabej 20 h, Stefanciosa 20 h, Stumpf 30 h, Šamperl 40 b, Šega 30 h, Sturm 20 h, Tikvič 40 h, Tomažič 30 h, Trogar 50 h, Umek 20 h, Verlič 20 h, Vim- polšek 40 h, Vokač 20 h, Voršič 20 h, Vovčko 40 h, Žula 20 h. V. K lasse: Cajnkar 1 K, Cazaf.ura 1 K, Osterc 1 K, Pfrimer 2 K, Raser 1 K. VI. K 1 a s s e : Arnečič 40 h, Brandstetter 40 h, Breznik 40 h, Czernitzky 1 K, Ferk 30 h, Karo 50 h, Kaučič 20 h, Kodolitsch 2 K, Lorger 60 h, Marschitz 40 h, Marschner 3 K, Paar 1 K, Ogriseg 1 K, Pahor 1 K, Polič 1 K, Prelog 40 h, Rathausky 1 K, Rautner 50 h, Rudel 20 h, Schifko 1 K, Steìnklauber 3 K, Vošinek 40 h, Zafošnik 30 h, Zaslawsky 2 K, Živko K. 20 h, Živko V. 30 h. VII. a-K 1 a s s e : Cazafura 1 K, v. Jettmar 1 K, Močnik 40 h, Pipuš 2 K, Terč 2 K, Skuhala 60 h. VII. b - K 1 a s s e : Jug 50 h, Kramberger 50 h, Baron Pach 2 K, Schindler 2 K, Sterger 1 K, Voušek 1 K, Vreča 1 K. Vili. K 1 a s s e : Barle 1 K, Fischer 1 K, Goršič 40 h, Hesse 1 K, Lemež 1 K, Mravlag 60 h, Šnuderl 40 h. Miihewaltung als Bibliothekar, bittet alle Mitglieder, den Verein auch wei-terhin durch Rat und Tat zu unterstiitzen und schliefit die Sitzung. II. Verzeichnis der Mitglieder (Jahresbeitrag von mindestens 4 K) und Spender im Jahre 1914. (Stand vom 4. Juli 1914). a) Ehrenmitglied: K h Se. Excellenz, Furstbischof Dr. Michael Napotnik ....................................40-— b) Ordentliche Mitglieder: K h Herr Baron Richard Basso v. Gddel-Lannoy.............................................IO— » Dr. Anton Dolar, k. k. Gymnasialprofessor.......................................4’— „ Alfred Fink, k. k. Gymnasialprofessor...........................................4'— „ J. Fink, Seelsorger in der k. k. Manner-Strafanstalt Marburg....................4'— „ Alois Haubenreich fb. geistl. Rat, Expeditor....................................4—- , Wilhelm Heinz, Buchhandler.....................................................6'— „ Dr. Josef Hohnjec, Theologie-Professor.........................................4'— „ Dompropst Pralat Karl Hribovšek.................................................: 10'— Hranilno in posojilno društvo v Ptuji.......................................... 60'— „ Hugo Ihl, Kaufmann................................................ .............5'— „ Rudolf Janežič, Spiritual......................................................4'— » Franz Jerovšek, k. k. Gymnasialprofessor .......................................10'— » Dr. Anton Jerovšek.............................................................4'— „ Ed. Ritter von Jettmar, k. k. Oberfinanzrat .................................... 4'— „ Dr. Franz Jurtela, Advokat, Pettau..............................................10' — „ Med. Dr. V. Kac, Zahnarzt (siehe unten !) . . . . . ..............4'— „ Domherr Jakob Kavčič...........................................................4'— „ Friedrich Knapp, k. k. Gymnasialprofessor......................... .... 4'— . Joh. Evang. Kociper k. k. Gymnasialprofessor................................ 5'— „ Dr. Anton Korošec, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter . ..............4-— „ L. H. Koroschetz, Kaufmann ...................... ............... 5 -- , Dr. Franz Kovačič, Theologie-Professor ........................................ 4'— „ Ludwig Lang, k. k. Gymnasialprofessor........................................... 4 — „ Dr. Josef Leskovar, Advokat.................................................. 5 — „ Dr. Fr. X. Lukmann, Theologie-Professor ... 4' — „ Kanonikus Senior Josef Majcen, Religionsinspektor .............................4-— . Domherr Dr. Martin Matek, Rektor............... 4' — „ Dr. Anton Medved, k. k. Gymnasialprofessor.....................................10'— ,, Dom- und Stadtpfarrer Domherr Franz Moravec ...................................5'— „ Dr. Ernst Mravlag, Rechtsanwalt.................................................40 — , Dr. Johann Miihlbacher, k. k. Gymnasialprofessor 4'— „ Franz Otto, k. k. Gymnasialprofessor ..........................................4'— , Dr. Adolf Pečovnik, k. k. Gymnasialprofessor...................................4'— „ Dr. Radoslav Pipuš, Advokat.................................................... 5'— . Andreas Platzer, Kaufmann............ .........................................5'— „ Dr. Leopold Poljanec, k. k. Gymnasialprofessor................... .............4'— Posojilnica v Mariboru ....................50 — „ Dr. Franz Rosina, Advokat................................... ...................10 — „ Josef Ritter von Savinschegg, kgl. ung. Rittmeister i R. . 10'— , Karl Scheidbach, Buchhandler......................... .........................6'— „ Dr. Hans Schmiderer, Biirgermeister von Marburg . . 10' — Fraulein Marie Schmiderer, Hausbesitzerin.............................................4 — Herr Franz Simonič, Dom- und Stadtpfarmkar ..........................................4'— . Dr. Matthias Slavič, Theologieprofessor.........................................4 — , Dr. Josef Sornrek, Theologieprofessor..........................................4'— „ Dr. August Stegenšek, Theologieprofessor............................. . 4- — „ Anton Stergar, Kaplan in der St. Magdalenakirche ................................4'— , Med.-Dr. Philipp Terč..........................................................4'— . Dr. Johann Tomažič, fb. Sekretar und Hofkaplan ..................................5'— „ Dr. Josef Tominšek, k. k. Gymnasialdirektor....................................5'— „ Josef Tscheligi, Realitatenbesitzer.............................................10'— „ Dr. Paul Turner, Realitatenbesitzer............................................. 5'— Fiirtrag . K 454' K h Ubertrag . . 454.— Herr Vekoslav Vavpotič, k. k. Postoberkontrollor in Wien ...........................4'— . Viktor Verderber, k. k. erster Staatsanwalt .................. . 4"— . Dr. Karl Verstovšek, k. k. Gymnasialprofessor, Reichsrats- u. Landtagsabgeordneter 4'— . Kanonikus Bartholm. Voh . ................................ 4 — , Mir. Volčič, Pfarrer, Fresen............................. .....................5*— , Dr. Franz Voušek, k. k. Hofrat.................................................5'— , Prof. Johann Vreže ................................................ 4-— » Nikolaus Žagar, k. k. Gymnasialprofessor .................... 4-— » Karl Zahlbruckner, k. k. Gymnasialprofessor....................................4-— , Prof. Josef Zidanšek, Direktor d. fb. Knabenseminars.............................4'— Ldbl. Bezirksvertretung Marburg.....................................................10'— Summe . K 506'— c) die Spender: Herr Franz Bračun, suppi. Gymnasiallehrer............................. , Dr. Franz Firbas, k. k. Notar........... ......................... . Othmar Fistravec, k. k. Gymnasialprofessor.................. , Johann Leskošek, suppl. Gymnasiallehrer . . , Johann Markošek, k. k. Realschulprofessor . » Josef Pirnat, suppl. Gymnasiallehrer.............................. . Franz Šegula, Kaplan in der Magdalenavorstadt.................. , Karl Tribnik, k. k. Gymnasialprofessor ........................... , Josef Trofenik, fb. Kanzleibeamter.......................__....... Summe K h . 1'— 2-2-2'— 2 — 3-— . 2'— . 2'— . 2- K 524-— Herr Dr. Viktor Kac spendete „als Gedenken an unseren lieben Dahingeschiedenen" (sein Sohn Viktor Kac, Schiller der I.c-Klasse, war am 5. Marž 1914 plòtzlich vom Tode dahingerafft worden; vergleiche unter XIII. »Chronik") in edler Weise unseren Untersttitzungsfond den Betrag von 200 Kronen. 2. Den 1. Platz des II. Andreas Kautschitsch’schen Naturalstipen-diums geniefit der Schiller Franz Zorec (II. c). 3. Aus der Marburger Sparkassejubilauinsstiftung wurden laut Stadtratsbeschlusses vom 7. November 1913, Z. 32511, zehn diirftigen deutschen Schiilern der Anstalt Unterstiitzungsbeitrage von je 10 K be-willigt. 4. Sehr wohltatig wirken die von Vereinen unterhaltenen Studenten-ktìchen: »Studentenkiiche" und »Dijaška kuhinja". — Auch in mehreren Familien fanden diirftige Studierende unentgeltlich eine teilweise oder sogar ganze Verpflegung. 5. Das furstbischòfliche Knabenseminar Maximilianum Viktorinum. Dieses Institut bildet schon durch ein Menschenalter, indem es armen und nur wtirdigen Schtilern eine Heim- und Erziehungsstatte bietet, eine wesentliche Stfitze des Gymnasiums. Wir geben einer kurzen Geschichte des Knabenseminars Raum. Das »Maximilianum Victorinum" befindet sich in der Burgerstrafie 12, gegenliber dem Gymnasium; es vvurde im Jahre 1877 erbaut, am 1./5. 1878 als Institut eroffnet und von einem Vorsteher und 14 Zoglingen bezogen. Mit jedem folgenden Jahre wuchs die Zahl der Zòglinge, bis sie die Ziffer 44 erreichte, welche dann, nach MaBgabe der vorhandenen Platze, bis zum 1893 konstant blieb; in diesem Jahre war es durch die Munifizenz Sr. Ex- zellenz, des hochseligen Fiirstbischofs Dr. Jak. Max. Stepischneg, moglich ge-worden, das Institut bedeutend (um 36 Platze) zu vergròBern und eine groBe an-stoBende Wiese zu erwerben, so daB jetzt der ganze Komplex 145 a umfafit. Von der Griindung bis heute waren im Seminar im ganzen 667 Zòg-linge. Viele der gewesenen Zòglinge befinden sich in sehr angesehenen Stellungen ais hohe Staatsbeamte (beim k. k. Ministerium), als k. k. Offiziere sowohl bei der Landtruppe als auch bei der Marine, als k. k. Professoren, als Advokaten, Richter, Notare usw. Die weitaus gròBte Zahl der Zòglinge widmete sich jedoch dem geist-lichen Stande, entsprechend dem Hauptzwecke des Instituts. Das fiirstbisch. Lavanter Knabenseminar ist namlich eine kirchliche Anstalt, in welcher nach Vorschrift des beil. Kirchenrates von Trient studierende Knaben und Jiing-linge Aufnahrne und Pflege finden, um im Geiste der heiligen Kirche von friiher Jugend an zum Priesterstande erzogen zu werden. Um bei dem fiihl-baren Mangel an Seelsorgern fiir einen tiichtigen Nachwuchs des Diòzesan-Klerus Vorsorge zu treffen, war die Griindung des Knabenseminars ein Zeit-bediirfnis geworden. Die Stiftung ist demnach zunachst gewidmet fiir arme studierende Jiinglinge der Lavanter Diòzese, welche ftir den geistlichen Stand einen besonderen Beruf zeigen und von katholischen Eltern stammen, die sich eines guten religiòsen Rufes erfreuen, welche weiters geniigende Talente besitzen, in den Sitten tadellos und korperlich kraftig sind, so daB sich hoffen lafit, daB sie einst dem Staate wie der Kirche nutzliche Dienste leisten werden. Auch Sòhne beinittelter Eltern kònnen, sofern sie die eiforderlichen Eigen-schaftenbesitzen, aufgenommen werden. Hervorzuheben ist noch: erstens, daB in diesem Institute Gesang und Musik immer auf das eifrigste gepflegt wurden, zweitens, daB sich in der Anstalt eine geraumige, schòne Hauskapelle (mit kiinstlerischen Freskoma-lereien) befindet, und drittens, daB sich an den Bau an der Westseite ein groBer Obstgarten mit einem Spielplatz anschlieBt. Die Direktion des Ub. Knabenseminars erwies dem Gymnasium ein besonderes Entgegenkommen auch dadurch, daB sie gegen mietweise Ober-lassung von vier Zimmern des Institutes zu Schulzwecken an das Gymnasium fiir das laufende Schuljahr keine Einsprache erhob. (Vergi, unter XIII. „Chronik“). Es sei ihr hiemit der gebiihrende Dank ausgesprochen. Die Namen vieler Wohltater entziehen sich der Offent-lichkeit. Die Anstalt spricht diesen und alien den tiefgefiihltesten Dank aus und empfiehlt die Jugend auch fiir die Zukunft der gleichen werktatigen Anteilnahme. 6. Stipendien. 37 Schiller der Anstalt standen im Genusse folgender 40 Stipendien: a i Name Datum der Verleihung B e t ra g K des Stipendiums 1 Candolini Karl 23. 3. 1909, Z. 8~ 100 2 II. Franz Kaspar Dobler 7. 2. 1914, Z. 8^ 200 3 Dr. Firpass Simon 16. 1. 1912, Z. 8^ 200 Fiirtrag . . 500 1 N Name | Datum der Verleihung j B e t r a g K ul desStipendiums Obertrag . . 500 4 ; Flucher Johann 22 1. '911, Z. 8~ 1 4 1 200 5 Frafi Johann 13. 3. 1910. Z. 8—„3- 8 1 230 6 Frafi Franz 16 1. 1912, Z. 8™ 84 7 I. Jagrowitsch Katharina .... 17. 3. 1911, Z. 8 — ie ; 200 8 II. Jagrowitsch Katharina .... 6. 1. 1909, Z. 8^ ( 200 9 XI. Kaiser Franz Josef-Stiftung 18. II. 1912, Z. 8^ 200 10 35. Kaiser Ferdinand Landesregierung Kàrntens 11. 5. 1910. Z. 975! 220 11 Kautschitsch Martin 4. 2. 1913, Z. 8«1 § 12 II. Kautschitsch Andreas, 1. Platz lì q .n. n 7 a 1335 Wohmingu. Ver- io. o. iyio, L. o ~2j~ pflrgung im Dompfarrhofe 13 I. Kautschitsch Andreas, 2. Platz . 15. 5. 1914,. Z. 8^- n 14 II. Koren Matthias 12. 3. 1908 Z. 8^ 200 15 I. Kostanjovetz Josef 10. I. 1910, Z. 8^5 200 16 II. Kostanjovetz Josef 12. 1. 1914, Z. 8~ 200 17 Kramberger Matthias 23. 2 1910, 2. 8~ 300 18 I. Krellius Michael 21. 3. 1911, Z. 8~ 400 19 II. Krellius Michael 22. 1. 1913, Z. 8~5 400 20 I. Kukenschinig Ignaz 25. 1. 1912, Z. 8^ i 5 ! 358 21 II. Kukenschinig Ignaz 21. 1. 1914, Z. 8^ 358 22 I. Matthias Nemec 8. 2. 1914, Z. 83^ 3 1 400 23 II. Nemec Matthias 16. 3. 1911, Z. 8®’8 1 400 24 I Ustanova Pfrimer Roberta mlajšega 30. 6. 1913, Z. 8~ 1 140 Fiirtrag . 5390 11 Name Datum der Verleihung j B e t r ag K £ ' des Stipendiums Oberlrag . . 5390 25 I. Pichler Josef 26. 1. 1914, Z. 8~- 200 26 II. Pichler Josef 21. 4. 1913, Z. 8^ 200 27 III. Popovitsch J. Sigmund . . . 16. 3. 1909, Z. 8y 200 28 IV. Popovitsch J. Sigmund . . . 22. 1. 1913, Z. 8^- 200 29 I. Schauperl Andreas 20. 2. 1911, Z. 8y 200 30 Schinkošek Blasius 1. 1. 1914, Z. 6514 220 31 XXIII Steierm. Konvikt, Fondstip. aus freiem VermOgen . 6. 2. 1914, Z. 8~ 5 300 32 Verschitz Martin 6. 1. 1909, Z. 8j 200 33 II. Joh. Georg WeiG 28. 1. 1914, Z. 8?^ 428 34 I. Zwetko Josef 18. 1. 1912, Z. 8^ 200 35 II. Zwetko Josef 22. 1. 1913, Z.8?f 200 36 III. Zwetko Josef 13. 3. 1911, Z. 8^ 200 37 IV. Zwetko Josef 18. 1. 1912, Z. 8^ 200 38 V. Zwetko Josef 22. 1. 1913, Z. 8?fP lo 200 39 VI. Zwetko Josef 13. 3. 1911, Z. 8^ 200 40 VII. Zwetko Josef 26. 1. 1914, Z. 8~ 200 1 Summe . 7938 Vlil. Reifeprufungen. I. Die mundliche Reifeprtifung im Som mertermine 1913 wurde in der Zeit vom 7. bis 15. Juli unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Regierungsrates Andreas Gubo abgehalten; derselben unterzogen sich 60 Offentliche Schiller der VOI. a- und b Klasse und ein Externist. Zwei Offentliche Schiiler wurden auf */2 Jahr zuriickgewiesen ; 17 Offentliche Schiller erhielten ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung, 47 offentliche Schlilcr und 1 Externist ein Zeugnis der Reife. Folgende Schii'er wurden fiir reif, bezw. reif mit Auszeichnung(*) erkldrt. Ein Zeugnis der Reife erhielten : Post-Hr. 1 Name Geburtsort Vaterland cu i J .3 ! Erklàrte sich folgendem Beruf zuzuwenden 1 1 Cnobloch Oiristof, Freiherr von Klattau Bohmen 18 Militar 2 Čepin Martin Peilenstein Steiermark 21 Theologie 3 Ferraris Otto, Graf Occhieppo Klagenfurt Karnten 20 Bodenkultur 4 Fulterer Ferdinand Marburg Steiermark 19 Jus 5 * Gugel Emil Bòhm.-Leipa Bohmen 18 Philosophie 6 * Giinther August Windischgraz Steiermark 18 Bodenkultur 7 Haas Heinrich Graz 21 Jus 8 Hronovsky Arthur Unter-Drauburg KSrnten 20 Medizin 9 Kavčič Johann Grofi Sonntag Steiermark 20 Theologie 10 Kirchmayr Rudolf, Ritter von Nyiregyhàza Ungarn 18 Exp.-Akadem 11 Korath Karl Zwischenwàssern Karnten 19 Tonindustrie 12 Kramer Ernst, Edler v. Drauberg Marienbad Bohmen 20 Jus 13 *Krošl Josef Rann Steiermark 19 Theologie 14 Menhart Max Gonobitz 21 Medizin 15 Metnitz Hans, Ritter von Klagenfurt Karnten 18 Jus 16 Ogriseg Julius Strali Steiermark 19 Medizin 17 * Pfannl Rudolf Kissàroslak Ungarn 19 Milit.-Akad. 18 Pfrimer Erich Marburg Steiermark 18 Hand.-Akad. 19 * Rimpler Wilhelm Konstantinopel Tiirkei 19 Jus ♦ 20 Rudolf Ivo Gonobitz Steiermark 20 Medizin ■ 4- 21 * Rudolf Vladimir Gonobitz 19 Jus v 22 Semlitsch Johann Sicheldorf 21 Tierheilkunde 23 Soleh Max Volkermarkt Karnten 22 Konservator. 24 Spitzer Max Klein Glddnitz 22 Medizin 25 Vauhnik Michael St. Egydi W.-B. Steiermark 18 Jus v 26 * Verbajnšak Johann Gerlova 21 Philosophie 27 *Weingerl Hermann Hall b. Admont 19 tt 28 * Worintz Hermann Marburg 18 Medizin 29 Zadravec Matthias Schalofzen 21 Theologie 30 Van Aken Hermann, Edler v. Quesar Wr.-Neustadt Niederosterr. 19 Milit.-Akad. 31 * Artner Benno Mooskirchen Steiermark 19 Jus V A* 32 * Aušič Martin Volčje bei Rann a 21 Theologie 33 Florjančič Josef Marburg l* 19 Bahndienst 34 * Frommeyer Karl Marburg il 19 Jus 35 * Glaser Johann Maria-Rast ,, 20 Philosophie 36 Golež Peter St. Veit b. Grobelno 20 Àkademie 37 Heu Alois Marburg » 20 Jus 38 * Hofmanu Adolf Marburg 18 Konsul.-Akad. 39 Hofmann Werner Lienz Tirol 20 Medizin ,4- 40 Jerebič Franz Ivajnkovci Steiermark 21 Theologie 41 Kaufmann Oskar Veitsch im Miirztal 19 Medizin 42 Liebisch Robert Friedau ti 20 Berg-Akad. 43 * Maierhofer Valentin St. Marein KSrnten 21 Technik 44 Marčinko Karl Radkersburg Steiermark 20 Medizin 45 Molan Franz Gaberje b. Rann tt 22 Theologie 46 Munda Vinzenz Rakovci 21 Rechtswissen. 47 Pirš Alois Košnica 20 Theologie 48 Rakun Franz Rietzdorf ti 21 tt ; 49 Rančigaj Johann Gomilsko Kustenland 20 tt 50 Rischner Alexander Jurdani 20 Bahndienst * 51 * Robič Franz Polstrau Steiermark 20 Militar 52 Schindler Eduard Graz 19 Berg-Akad. 53 Tovornik Franz Vodice, B. Drachenb. 21 Theologie 54 * Urleb Franz St. Primus b. Cilli 21 55 Volavšek Franz Drachenburg tt 20 Militar 56 Wresnig Ernest Graz a 19 Medizin 57 Zmazek Franz Radislavci „ 21 Theologie 1 58 Živko Felix St. Martin a. Bacher 20 Medizin 59 Berger Ludwig St. Peter i. d. Au Niederdsterr. 23 Postdienst II. Im Feb ruar ter mi n 1914 unterzogen sich der Reifepriifung 2 Kandidaten, beide erhielten ein Zeugnis der Reife. Den Kandidaten lagen zur schriftlichen Bearbeitung am 23. und 24. Februar 1914 folgende Aufgaben vor: 1. Deutsche Sprache: Die Wahlthemen: a) „Das Reisen belebt, berichtigt, be- lehret und bildet". (Goethe.) b) .Das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der Enthusiasmus, den sie erregf. (Goethe.) c) Das klassische Altertum im Leben der Gegenwart. 2. Lateinische Sprache: Sallust, Catil. 60—61,7. 3. Griechische Sprache: Herodot VI., 234—235. Ein Zeugnis der Reife erhielten : 1 Name Geburtsort Vaterland Lebensalter 1 Erklarte sich folgendem Beruf zuzuwenden 40 41 Kaschitz Anton Wergles Maximilian Klagenfurt St. Georgen W.-B. Karnten Steiermark 22 21 Militar Medizin III. Fiir den Sommertermin 1914 meldeten sich samtliche 40 dffentliche Schiiler der Vili. Klasse. Bei der schriftlichen Reifepriifung (8.9. 10. 12. Juni), bei welcher 1 Abi-turient krankheitshalber nicht erschien, lagen folgende Aufgaben vor: 1. Deutsche Sprache: a) Die Macht des Wortes. b) Veranderungen der Erd-oberflache durch die Natur und Menschenhand. c) Die geschichtliche, politische und wirtschaftliche Bedeutung der Adria fiir das Reich. 2. Slowenische Sprache: a) Jerusalem— Atene -Rim troje središč človeške omike in prosvete, b) Gmotni in duševni napredek vsakega naroda je plod neomahlji-vega dela. 3. Lateinische Sprache: Vergil, Aeneis XI. 182—219. 4. Griechische Sprache: Lysias, orat. XII. 4—10. Anmerkung: Ober die mundlichen Priifungen im diesem Termin, die vom 6. bis 11. Juli 1914 unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Regierungsrates Andreas Gubo stattzufinden haben, wird im nachsten Jahre Bericht erstattet werden. IX. Kòrperliche Ausbildung. 1. Allgemeines. Hinsichtlich der korperlichen Ausbildung sowohl im Hinblick auf die allgemeinen Forderungen der Hygiene wie nicht minder aui die unmittel-bare Korpererziehung ist es an der Anstalt im ganzen recht gut bestellt. Das Anstaltsgebaude, gelegen in unmittelbarer Nahe des Stadtparkes, an einer ruhigen, alleeartigen Strafie, und von allen vier Seiten von griinen Baumen umgeben, bietet der Jugend ein gesundes, tast trauliches Heim, zumai die Schulzimmer ausnahmslos licht und luftig, das Vestibtil, das Stiegenhaus und die Gange, dem Gesamtbau entsprechend, recht geraumig sind. Allerdings wird diese Geraumigkeit zum groflen Teil illusorisch, da die Anstalt tiberfiillt und die Raumdimensionierung nur etwa der halben dermaligen Schiilerzahl angepafit ist; dieser Obelstand macht sich besonders bei schlechtem Wetter und zur Winterszeit fuhlbar, wenn die Schiller in den Erholungspausen zum groSten Teil im Gebaude selbst verbleiben miissen. Bei schònem Wetter ergehen sich die Schiller wahrend der Pausen zu jeder Jahreszeit im Gymnasialhof. Der ganze Hof ist nunmehr den Be-dUrfnissen der Schuler entsprechend ausgestaltet und nutzbar gemacht. Der Hof wurde im Vorjahre frisch beschottert und nivelliert, so daB der Boden nach dem Regen rasch trocknet. Der mit Baumen bepflanzte Teil dient seiner Bestimmung als schattiger Park, uni die Edelbaume und Straucher sprieBt frischer Rasen; der im vorigen Jahre durch Auflassung des Gemiise-gartens gewonnene freie Platz mit der Springgrube ist ein beliebter Tummel-platz fiir die Jugend. — So haben denn alle Schiller ausreichend Platz, um sich in der freien Zeit in frischer Luft, im Schatten oder in der Sonne zu ergehen; diese Gelegenheit wird denn auch auf das ausgiebigste ausgeniitzt. Die im Vorjahre an passenden Stellen im Garten errichteten Sitzbanke geben der Anstalt ein anheimelndes Aussehen und kommen den Schtilern und den Parteien zugute. Ein schwerer hygienischer Mangel liegt im Bestande der offenen Klosette ohne Wasserspulung. Dem Mangel kann trotz des Entgegenkommens der Schulbehòrde wegen der Art der Kanalisierung dermalen nicht abge holfen werden. Durch Behandlung der Aborte mit Urinoil (statt Wasser-spiilung) wird seit dem Vorjahre dem Obel mit Erfolg zu steuern gesucht. Das Gebaude besitzt in alien Raumen die Gasbeleuchtung, in alien Stockwerken die Wasserleitung. Das Signalwerk wurde vervollstandigt und auch die gesondert stehende Turnhalle mit dem Hauptgebaude verbunden. In Befolgung des Min.-Eri. vom 15. September 1890, Z. 19097, wurde am 16. Dezember 1913 eine Konferenz abgehalten, wobei alle die Korper-erziehung betreffenden Fragen gestreift wurden. Der Gesundheitszustand der Schuler war auch im grofien und ganzen ein guter. Freilich gab es in den einzelnen Klassen Absenzen genug. Allein ein probeweiser Auszug aus denselben in 3 Klassen (einer III., VI. und VII. Klasse) des Jahres 1913 hat ergeben, dafi dort nur drei schwere Erkrankungen vorkamen. Alle iibrigen Erkrankungen betreffen die soge-nannten Schulkrankheiten. Auffallend ist hiebei, daB die Anzahl der Krank-heiten in den oberen Klassen zunimmt, ferner der Umstand, daB Augen-krankheiten, die z. B. in den Karstlandern so haufig aufreten, nahezu fehlen. — In den genannten 3 Klassen ereigneten sich folgende Erkrankungs-falle: 1. Verdauungsorgane: 113 Falle, und zwar: Magenschmerzen 59, Unwohlsein 38, Durchfall 10, Darmkatarrh 5; 2. Atmungsorgane : 137 Falle, und zwar: Halsleiden 62, Erkaltung 33, Fieber 23, Brustleiden 8, Lungen-leiden 6, Mandelentzundung 3 ; 3. Zahnschmerzen : 37; 4. Kopfschmerzen : 21; 5. Vereinzelte Falle: Augenentziindung 8, Ohrenentziindung 7, Influenza 5, Beinhautentziindung 3, Geschwiire 3, Sonnenbrand 1, Nasenbluten 9, Krampfe 2, Abzesse 2; 6. Verletzungen : 13. Da die iiberfullte Anstalt im Hauptgebaude nicht Raum fiir ihre Klasse zu finden vermag, wurden 4 Klassen in dem gegeniiberliegenden f.-b. Knaben-seminar eingemietet. Die dorthin verlegten Schulzimmer lassen hinsichtlich der Belichtung einigermaBcn zu wiinscheii iibrig. 2. Der Turnunterricht. Das Turnen ist seit 1902/03 fiir alie Klassen verbindlich; getumt wird im geraumigen und sehr gut ausgeriisteten Turnsaal der Anstalt; alie Ge-rate sind mindestens in der Vierzahl vorhanden. — Einige Turnstunden wurden unter Hinschaffung der Gerate auch in den Gymnasialhof verlegt, Ordnungs- und Freiubungen haufig hier vorgenommen. Zur Durchfiihrung einzelner Spiele begaben sich die Klassen von Fall zu Fall in den nahen Volksgarten. Die Winterszeit wurde dazu benutzt, um mit Hilfe von 4 neu herge-stellten Apparaten nach Vollendung der Voriibungen die Trockenschwimm-iibungen vorzunehmen, worin alle Schuler bis zur volligen Aneignung eingeiibt wurden. — Dispensen vom Turnen werden nur ausnahmsweise und unter allen Kautelen erteilt; disponiert waren durchschnittlich 5% der Schuler. 3. Jugendspiele und Sport. I. Zur Abhaltung von Jugendspielen im Freien wurde haupt-sachlich der Spielplatz im Volksgarten benutzt, welcher vom Stadtver-schonerungsverein in bereitwilligster Weise gegen ein geringes Entgelt tiber-lassen wurde. Die Schuler zogen bei giinstigem Wetter im Herbst des Vor-jahres, im Frtihling und Sommer des laufenden Jahres an jedem Tage aut den genannten Spielplatz. Unter der Leitung des Professors Karl Triebnik, Dr. Bruno Trobei und des Turnlehrers Max Halfter wurde im ganzen 44 mal in der Dauer von 2—3 Stunden gespielt; jedesmal beteiligten sich am Spiel durchschnittlich 80 Schuler aller Klassen. Die Untergymnasiasten spielten klassenweise, und zwar Bastardeln, Schwarzer Mann, Hahnenkampf, Tag und Nacht, Kriegsball, Tamburinball, Tiirkenkopf, Deutscher Schlagball, Rollball, Reiterball, Schleuderball, Faustball und Korbball; neu eingeiibt: Brummbar und Barenschlag. Die Schuler des Obergymnasiums bildeten eine Abteilung und pflegten hauptsachlich das Korbballspiel, Faustball, Barlaufen und Schleuderballspiel. Wahrend des ganzen Jahres wurden vom Turnlehrer Bewegungsspiele in der Turnhalle und im Hote des Anstaltsge-baudes geiibt. Einer besonderen Beliebtheit erfreute sich heuer bei den mittleren Klassen das Korbballspiel; es wurde eine Reihe von Wett-kampfen, und zwar von den Parallelklassen untereinander ausgetochten. AuBerdem wurde im heurigen strengen Winter das Eisschuhlaufen, Rodeln und Skifahren, sonst noch das Radfahren, Schiefien, volkstiimliche Tumiibungen, Gelandespiele, Schwimmen und zum erstenmal Fechten und Rudern gepflegt. II. Spielfest. Am 24. Juni wurde, um die Spielzeit organisch abzuschliefien, mit den 12 Klassen des Untergymnasiums aut dem kleinen Exerzierplatz ein offent-liches Spielfest gegeben. Es wurden zunachst Freiubungen von 200 Schiilern vorgefiihrt; dann nahmen die Klassen einzeln verschiedene Jugendspiele vor und schliefilich wurden folgende Wettspiele ausgetochten: 1. Hoch- springen der Kleinsten (ohne Sprungbrett); beste Leistung der la, lb, lc und der 2a, 2b, 2c : 125 cm (Musger, Potočnik); der 3a : 130 (Matzl). — 2. Korbballspiel zwischen den drei vierten Klassen ; Reihenfolge durch das Los. Ergebnis: a) 1. Spiel (4a und 4c) = 1 : 2; b) 2. Spiel (4c:4b): 8:1. Sieger: 4 c. — c) Stafettenlaufen (960 m) der beiden untersten Klassen d) la, lb, lc (Sieger lc in 2'23"); b) 2a, 2c (Sieger 2c in 2'19"); c) 3 a (kombiniert) und 3b (Sieger 3b in 2' 13"). — 4. 100 m-Lauf (Kon-kurrenz aller Klassen). Sieger: Rathausky (6. KI.) in 12 Sekunden. lil. Gelandespiele. Die im Vorjahre erfolgreich begonnenen Gelandespiele, in Verbindung mit dem Pfadfinden und Spurensuchen, wurden in diesem Schuljahre fortgesetzt und fiihrten die ausdauernden Turner der ersten 5 Klassen ftinf-mal in das freie Gelande, und zwar am 9., 20. und 23. Mai, am 3. Juni und am 1. Juli. Bei den vier ersten Fallen wurden im Burgwald unter ver-schiedener Losung Angriffe unternommen, am letzten Obungstag eine Ge-samtkriegsubung in den Waldern des Bacher durchgefuhrt. IV. Das F e c h t e n. Nachdem bereits im Vorjahre die ersten Schritte zur Einfiihrung des Fechtunterrichtes getan waren, kam es heuer zur Verwirklichung des Planeš, hauptsachlich durch das Entgegenkommen des Kommandos der k. u. k. Militaroberrealschule in Marburg, welches laut Zuschrift vom 12. September 1913, E. Nr. 578 dem Gymnasium an Fechtrequisiten 5 Fechtsabel, 10 Stiick Fechthandschuhe, 6 Rapiere und 6 Rapiermasken spendete. Nachdem der Anstaltsturnlehrer M. Halfter, der zugleich das Amt eines Fechtmeisters ubernahm, weitere Requisiten aus eigenem beigestellt hatte und die nodi abgangigen von den Fechtern selbst angeschafft worden waren, wurden im ersten Winter-Vierteljahr mit 15 Schulern der beiden obersten Klassen in wòchentlich 2 Stunden die Elemente des Rapier- und Sabelfechtens eingeiibt. V. Das Schwimm en. Nachdem, wie oben bemerkt, das Trockenschwimmen jeder Schiller erlernt haben mulite, wurde daran geschritten, den Studierenden die Mog-lichkeit eines gesunden und billigen Bades zu verschaffen, da das Frei-bad in der kalten und reifienden Drau wahrend der Schulmonate nur in beschranktem Mafie bentitzt werden kann. Die Direktion schritt beim Stadt-rat Marburg um eine ausgiebige Ermafiigung der Beniitzungsgebiihren der in diesem Jahre von der Stadt erstandenen Badeanstalt ein. Die Erledigung dieses Ansuchens ist noch ausstandig. — Es standen den Schtilern somit nur die Draubader zur Beniitzung frei. VI. Das Rudern. Einen grofien Fortschritt hat die Anstalt durch die lhr gelungene Neubelebung des auf der Drau nahezu ganzlich vergessenen Rudersportes zu verzeichnen, wodurch die Anstalt nicht blofi ihrer Schulerschaft reiche Fòrderung in korperlicher und sportlicher Hinsicht zu bringen imstande ist, sondern auch gewissermafien eine kulturelle Tat vollbringt, wenn sie den machtigen Strom belebt. — Die Anstalt verfugt dermalen uber drei a Lager im Bachernurwal (IV. a-Klasse.) - Boote, wovon sich eines die Schiiler aus eigenen Mitteln verschafften. Ein-gestellt sind die Boote ohne jeglichen Entgelt im stadtischen Draubad, wozu der Stadtrat Marburg mit seltener Bereitwilligkeit die Erlaubnis er-teilte. Mit den Ruderiibungen wurde bereits begonnen; doch miissen dieselben im Hinblick auf die von Seiten des Stromes drohenden Gefahren vorsichtig in Angriff genommen werden. Es werden denn auch die Schiiler (nur die der oberen Klassen) unter besonderen Vorsichtsmafi-regeln und unter Beobachtung strenger Normen mittels Berechtigungskarte zum Rudern zugelassen. Da die vorbereitenden Schritte somit getan sind, wird im nàchsten Jahre der Rudersport mit Intensitat betrieben werden kònnen. 4. Exkursionen und Ausfluge. I. Im Anschlufi an den Unterricht (in Religion, Geographie, Geschichte, Physik, Naturgeschicbte, Zeichnen) wurden die Schiiler òfters in verschie-dene Etablissements, in das Panorama, zur Besichtigung von Baulichkeiten und Naturobjekten hinausgefiihrt. II. Maiausfliige. Der 22. und zum Teii auch 23. Mai wurde zur Veranstaltung von Maiausfliigen treigegeben. Da an den genannten Tagen alie 17 Klassen der Anstalt mit ihren Klassenvorstanden nach allen Richtungen ausflogen, war das ganze Mittelland (in der Richtung Leibnitz—Eisenkappel—Donati-berg) von den Marburger Gymnasialfahrern bevolkert. Es wurden folgende Ausdiige unternommen: I. a-Klasse: Um 6 Uhr friih Abmarsch von der Reichsbrticke: Rot-wein—Romerquelle (Rast) —St. Wolfgang—Aussichtswarte—Marburger Htitte. Hier Miitagsrast; Spiele im Freien (Wettlaufen, Ringen, „Urbar“, Schau-keln usw.). Um 2 Uhr Riickmarsch. Unterwegs wurde einmal gerastet und dabei gespielt (Drittabschlagen, Wetthiipfen usw.); beim Weitermarsch teilten sich die Schiiler in 2 Abteilungen: Indianer und Weifie, und es wurden „Uberfalle“ ausgefiihrt. Ankunft in Marburg um 7 Uhr abends. Teilnehmerzahl : 42 offentliche Schiiler und die beiden Hospitantinnen. F. Knapp. 1. b-Klasse: Eine Fufiwanderung von Marburg — Schiefistatte — St. Wolfgang — St. Heinrich — Maria Rast; von dort Bahnfahrt nach Marburg. Gesamtdauer 12 Stunden; Teilnehmer: 36 Schiiler. Schon vor der angesetzten Zeit (6 Uhr friih) waren alie Schiiler am Sammelplatze. Die gespannte Erwartung der letzten Tage war auf ihrem Hohepunkt und dem erlosenden Worte „Vorwarts“ folgte auf der Stelle die Entladung. Die Schar der jugendlichen Ausflugler, die diesmal zum erstenmale einen gemeinsamen weiteren Ausflug zu unternehmen im Be-griffe standen, setzte sich mit solchem Feuer in Bewegung, daB sich nur schwer von ihrem anfanglichen Obermut zuriickhalten liefi. In der ersten Begeisterung fiir den Ausflug merkten die Schiiler das Langweilige des Weges bis zum Fufie des Bachers gar nicht. Allen auderen voraus zogen vier lebhafle Knaben, die Stinger, die schon am FuBe des Berges ein Lied ertònen liefien: zu diesem Zwecke hatten sie sie doch geiibt! Nun begann der Aufstieg. Da hatte der Lehrer erst seine gute Muhe, die lebendigen Jungen zuriickzuhalten ; denn ein jeder wollte der erste sein und seine Kraft und Schnelligkeit zeigen. Der Hohlweg mtindete in eine Ideine Waldwiese. Da staute sich plòtzlich der Zug, alle bildeten einen Knauel und steckten die Kopfe zu-sammen. Was war gescheben? Auf einen Signalpfiff stoben sie auseinander und mitten unter ihnen wurde ein auf dem Rasen sitzender Infanterist sicht-bar, mit seinem Gewehr in der Hand, der dort den Zugang zum Wald oberhalb der SchieBstatte bewachte. In der nachten Zeit sollten SchieB-iibungen beginnen. Mitten im Wald war allerdings ein bewaffneter einsamer Soldat fiir die Jungen etwas Unerwartetes. Jeder wollte an ihn eine Frage richten, schlieBlich baten sie ihn gar, er solle einen SchuB abgeben. Freund-lich lachelnd betrachtete sie der Marssohn und sah ihnen beim Weiter-ziehen wehmiitig (so kam es uns vor) nach. Im nachsten Moment war der Soldat vergessen und unter hellem Jauchzen ging es welter. Nach einer zweistiindigen Wanderung wurde zum erstenmal Rast ge-macht, trotzdem von einer Ermiidung bei keinem der Teilnehmer etwas zu merken war. Die Rucksacke wurden geòffnet und die Schuler zogen die Flaschchen mit Milch hervor, die sie dem Wunsch ihres Lehrers entsprechend mitgenommen hatten, lòschten damit ihren Durst und afien mit grofiem Appetit ihr Brot dazu. Einige Wohlhabendere hatten auch Kase mit. Eine halbe Stunde spater brachen wir wieder auf und zogen neu-erfrischt weiter. Den eisernen Aussichtsturm vor St. Wolfgang konnten wir leider nicht benutzen, weil bei unserer Ankunft gerade eine andere Klasse darauf auf-und abkletterte. Die Aussicht war ubrigens wegen des damals noch be-wòlkten Himmels ziemlich behindert. Als die Hohe des Berges erstiegen war, rasteten wir wieder, tranken den Rest der mitgenommenen Milch und zogen dann riistig weiter. Der Weg ftihrte zwischen herrlichen Waldern, zwischen Hoch-, dann wieder Jungwald, abwechselnd durch Laub- und NadelwSlder: nichts als Wald mit seiner wurzigen Luft um uns und ober uns der Himmel, der sich nun zu lichten begann! Als der Zug beim zweiten Aussichtsturm in der Nahe von St. Heinrich angelangt war, war der Himmel schon klar und die Aussicht herrlich. Wie staunten da die Jungen iiber das sich ihnen darbietende Landschaftsbild, das sich so plòtzlich vor ihren Augen auftat! Berg und Hugel, Tal und Ebene, einzeln stehende Hauser mit einem StrauB bltihender Obstbaume und weiBschimmernde Dòrfer, das alles wirkte auf das ungewohnte Auge und Gemiit der jungen Menschenkinder wie betaubend. Im Dorfe daheim und im Gewuhl der Stadt sieht man ja nichts von all der Herrlichkeit, die man mit einem einzigen Blick vom Aussichtsturm aus iiberschauen konnte! Nach dem anfanglichen Staunen machte sLh schlieBlich die stumme Freude durch lautes Jauchzen Luft. Dann ging’s weiter ans Ziel — nach St. Heinrich. lnzwischen war es fast 12 Uhr geworden und man konnte schon ganz deutlich beobachten, wie die anfanglich lautesten und beweglichsten Schuler stiller und stiller wurden und nicht mehr an der Spitze des Zuges mar-schierten, sondern immer mehr zuriickblieben : die Ermiidung machte sich natiirlicherweise gerade bei den Lebhaftesten zuerst bemerkbar. Die ruhigeren Schuler gingen nach wie vor gemessenen Schrittes weiter, ohne daB man ihnen hatte eine Ermiidung ansehen kònnen. Auf einmal standen wir auf einer kleinen Waldwiese, in deren Mitte ein kleines Kirchlein stand, wahrend uns vom entgegengesetzten Waldrand eine niedliche Alpenhiitte entgegenlachte. Wir hatten jedoch kaum Zeit, das plotzlich sichtbar gewordene Bild ins Auge zu fassen, als von der Hiltte her, wie aus dem Boden gestampft, unter lautem Jauchzen eine rund 35-kopfige Schar von Knaben uns entgegensturmte. Die l.c-Klasse hatte vor einer Stunde dasselbe Ziel von Maria-Rast aus erreicht. Ini Nu vermischten sich die beiden Scharen und des Begriifiens und Fragens und Antwortens war kein Ende. Alle benahmen sich so, als ob sie sich schon eine Ewigkeit nicht gesehen hatten. Die sich friiher kaum ge-kannt hatten, waren nun plotzlich vertraute Freunde. Nach einem krafiigen Imbifi wurden auf dem rings vom Walde einge-schlossenen freien Platze verschiedene Jugendspiele improvisiert. Es war erstaunlich, wie bei den doch ziemlich anstrengenden Bewegungsspielen die jungen Teilnehmer alle ihre friihere Miidigkeit vergafien, als waren sie gar nicht von 6 bis 12 Uhr unterwegs gewesen. Nach dem Spiele taten sich die Sangeskundigen zusammen und sangen unter allgemeiner Begeisterung einige hubsche Schullieder. Bald nach 3 Uhr wurde von der Waldeinsamkeit bei St. Heinrich Ab-schied genommen, um den Abstieg nach Maria-Rast zu nehmen. Der Weg war ziemlich steil und holperig, stellenweise waren die Steine, vom Wasser ausgewaschen, blofigelegt und das Gehen dartiber beschwerlich, stellenweise war die Strafie versandet. Es gab Entgleisungen, die weiter gegeben und lachend quittiert wurden. Nach zweistiindiger Wanderung kamen wir wieder auf die prosaische Landstrafie in der Ebene, die uns auf den Bahnhof von Maria-Rast brachte. Selbst im Eisenbahnwagen hatte niemand Lust, sitzen zu bleiben, sondern man belagerte die Fenster, um noch im letzten Augenblick die Natur und ihre Schònheit anzustaunen. Ein jeder auf dem Felde beschaftigte Arbeiter oder auf der Landstrafie herziehende Wanderer wurde wie ein lieber Bekannter mit Tiicherschwenken begrufit und zugleich von ihm und der ihn umgebenden Natur Abschied genommen. Unvermerkt nahm uns der Bahnhof in Marburg in seine Raume auf und verschickte uns strahlenweise in die verschiedenen Strafien und Gassen der Stadt. Als wir das harte Pflaster unter den Fiifien spiirten, da merkten wir erst die Ermiidung, aber nichtsdestoweniger kehrten wir mit strahlenden , Augen heim und erzahlten den neugierigen Angehorigen alle Einzelheiten des herrlichen Ausfluges. Prof. Voglàr. I. c-Klasse: Bahnfahrt Marburg-Maria-Rast; Aufstieg zur Raster Hiltte, Abstieg iiber den Rucken des Bachergebirges nach Marburg. Dauer: 1 Tag. Teilnehmerzahl : 28 Schiller. Begleitender Lehrer: der Klassenvor-stand der I.c (Dr. Poljanec). II. a-Klasse: Abfahrt um 3 Uhr 25 Minuten friih nach Reifnig-Fresen, Aufstieg durch den Fresengraben nach St. Pankratius am Radelberg, Kamm-wanderung zur Radelbergstrafie, Abstieg nach Mahrenberg, Riickfahrt nach Marburg (an 6 Uhr 21 Minuten abends). Teilnehmerzahl: 27. Alfred Fink. 11. b-Klasse: Ziel: HI. Geist bei Leutschach. Am 22. Mai 1914 um 6 Uhr friih Fahrt mit 28 Schiilern bis Faal; mit der Uberfuhr iiber die Drau; unterwegs Besichtigung der Arbeiten an der elektrischen Zentrale. Bald bogen wir von der Reichsstrafie in den Sturmgraben ein und kamen um 1/210 Uhr zum Ziele. Nach kurzer Rast gingen wir zur Kirche, wo sich die schònste Aussicht bietet. Hierauf wurde bis zum Mittagessen gespielt. Um 1 Uhr 30 Minuten brachen wir auf, um iiber Selnica nach Maria-Rast zu gelangen (3 Stunden). Von hier Bahnfahrt nach Marburg. j. Favai. II. c-K lasse: Bahnfahrt von Marburg bis Faal, Fufiwanderung von Faal bis HI. Geist; nach zvveistiindiger Rast Riickwanderung iiber HI. Kreuz und Urbani nach Marburg. Dauer: 1 Tag; Teilnehmerzahl : 26; begleitender Lehrer: Jos. Pirnat. III. a-Klasse: Bahnfahrt nach Wuchern; 5stundiger Fufimarsch auf die Velka Kappa; nach 2stiindiger Rast oben Abstieg iiber Reifnigg zur Station Fresen, von da Heimfahrt nach Marburg. Zahl der Teilnehmer: 22. L. Lang. III. b-KI a ss e: 24 Schiller der Klasse unternahmen unter der Leitung des Klassenvorstandes K. Tribnik einen ganztagigen Fufimarsch von Marburg iiber St. Urbani, HI. Kreuz nach HI. Geist. Nachmittag wurde der Riickmarsch durch den Sturmgraben nach Faal angetreten. Von dort brachte uns die Eisenbahn nach Marburg. Herrlich war die Aussicht vom Urbani-berg, HI. Kreuz und HI. Geist iiber das Hiigelland der Wind. Biiheln. Leb-haftes Interesse der Schiiler erweckte die Besichtigung des Baues der Elektri-zitatswerke in Faal. Die Schiiler kehrten hochbefriedigt und in bester Stimmung heim. III. c-Klasse: Bahnfahrt am 21. Mai (Feiertag) um 4h 55' p. m. nach Windisch-Feistritz, von dort zu Fufi iiber den HI. Dreikònigberg nach Maxau (2 Stunden). Nachst Maxau wurde in Schuppen der Meierei des Herrn Orowics iibernachtet. Am 22. Mai um 4 Uhr friih wurde aufgebrochen. Vierstiindiger Fufimarsch iiber St. Anna und Stoperzen auf den Donatiberg. Auf der Spitze des Berges, der uralten Mithrasopferstatte, wurde Ungere Zeit gerastet. Eine wundervolle Fernsicht belohnte die Miihen des Aufstiegs. Um die Mittagszeit war man wieder in Stoperzen. Von dort gings iiber Monsberg nach dem drei Stunden entfernten Maria-Neustift. Nach einer ausgiebigen Kraftigung und nach der Besichtigung der weitberiihmten Wall-fahrtskirche, einer Griindung der Cillier Grafen, strebten wir der Haitestelle Sterntal zu, die wir um 5" 56' knapp vor Abgang des Zuges erreichten, um gegen 8 Uhr abends in Marburg einzutreffen. Die ziemlich anstrengende Fufiwanderung des Tages (ungefabr 10 Stunden) hielten alle Teilnehmer gut aus. Teilnehmerzahl: 26. Leiter: Klassenvorstand J. Leskošek. IV. a-Klasse: 25 Schiiler unternahmen unter der Leitung des Klassenvorstandes eine zweitagige Wanderung durch die herrlichen Walder des Bacherngebirges von Marburg aus bis zurn Schwarzkogel (1543 m), wobei wiederholt im Freien von den Schiilern abgekocht wurde. (Die Szenerie eines solchen Lagers halten wir im beigedruckten Bilde, nach einem Licht-bilde des Leiters des Ausfluges, fest.) — Erster Tag: Marburg—Mar-burgerhiitte — St. Heinrich — Lobnitzer Wasserfalle — Klappenberg (Heulager beim Forsthause und ini alten Jagerhause). Gehzeit: 9 Stunden. — Zweiter Ta g: Klappenberg—Rogla—Planinka (Schwarzseen)—Reifniggersatte!—Reif-niggersee—Schwarzkogel—Reifnigg-Fresen. Von hier aus mit der Bahn nach Marburg. Gehzeit: 12 Stunden. — Dr. Miihlbacher. IV. b-KI a ss e: Mit der Bahn nach Windisch-Graz, Besteigung der Velika-Kapa, Abstieg iiber Reifnigg nach Fresen, von dort mit der Bahn nach Marburg. Teilnehmerzahl: 25. Leiter: Dr. A. Dolar. IV. c-Klasse: Bei triibem Wetter fuhren wir — 21 an der Zahl — um halb 4 Uhr triih von Marburg nach Saldenhofen, wo wir zu einem ein-stiindigen Aufenthalte im Gasthof „zum Kočevar11 einkehrten, um uns mit einem — giitigst gespendeten -- warmen Friihstiick tur den Aufstieg zu rtisten. Nach dreieinhalbsttindigem, tast unausgesetztem Marsche gelangten wir zur Quelle Porodnica unter dem Gipfel der Mala Kapa, wo wir eine halbstiin-dige Rast hielten. Nach einer weiteren halbsttindigen Wanderung erstiegen wir den Gipfel der Velika Kapa, wo wir uns um ein gemiitlich flackerndes Feuer zu einstiindiger Rast lagerten, um uns mit einem ImbiB fur den Abstieg nach Reifnigg,zu starken. Leider war infolge des bewòlkten Himmels jede Fernsicht benommen. Der um 11 Uhr erfolgte Abstieg iiber den Črni Vrh gestaltete sich stellenweise sehr schwierig, da der Weg iiber noch knie-tiefe Schneemassen fiihrte. Nach zwei Uhr endlich traten wir alle wohler-halten in Reifnigg ein, wo uns ein kòstliches Mittagmahl erwartete. In der Dammerung hatten wir dann nodi einen zweistiindigen Weg bis zum Bahn-hof Reifnigg-Fresen zuriickzulegen, von wo wir um 10 Uhr nachts ziemlich erschopft nach Marburg zuriickfuhren. — Leiter des Ausfluges: Johann Mravljak. V. Klasse: Bahnfahrt bis Leibnitz; von da nach Kaindorf und auf den Kreuzkogel, dann iiber den Silberberg ins Sulmtal und durch Einòd aufwarts nach Kitzegg, wo Mittagsrast gehalten wurde ; hierauf iiber den Gaisriegel auf den Demmerkogel; von da iiber die Hòhe von Miteregg ins Muggenautal und iiber Seggauberg zuriick nach Leibnitz, wo iibernachtet wurde; am nachsten Tag Besichtigung der Stadt Leibnitz und des Schlosses Seggauberg, insb. der dort aufbewahrten Ròmersteine aus dem antiken Flavium Solvense; hierauf auf den Frauenberg und in die Sulmauen zu den Aflenzer Steinbruchen, nach Retznei, der Fundstelle einer ròm. villa rustica und nach Ehrenhausen; dort Mittagsrast; nachmittags ging es die alte Rò-inerstrafie entlang iiber den Platsch nach St. Egydi; von hier mittels Bahn Riickkehr nach Marburg (7h 2'abds.) Teilnehmer:-12. Leiter: Prof. Dr. Haid. VI. Klasse: Bahnfahrt Marburg—Gutenstein, sodanti FuBinarsch Gu-tenstein zur Karntner Ròmerquelle am Fufie des Ursulaberges; dort kurze Rast und Jause, sowie Besichtigung der Quellenfassung und Fullanlage; Aufstieg auf den Ursulaberg in 3 Stunden, woselbst man um IO Uhr vm. anlangte. Dort 3stiindiger Aufenthalt bis 1 Uhr. Die Aussicht war wegen Nebels begrenzt. Abstieg auf kiirzestem Wege nach Windischgraz. Bahnfahrt Windischgraz—Marburg, Ankunft 11.18h nachts. Teilnehmerzahl: 19. Dr. S c h u s c h n i g. VII. a-K1 asse: Bahnfahrt Marburg—Gutenstein; FuBwanderung iiber den Ursulaberg nach Windischgraz; Riickfahrt von Windischgraz nach Mar-burg. Teilnehmerzahl: 16. Leiter: Dr. A. Pečovnik. VII. b-KI asse: Mit Bangen und Zagen sah diesmal die ausflugsfrohe Gymnasialjugend den 22. Mai entgegen; eine Woche lang hatte es fast ununterbrochen geregnet und der ewig triibe Himmel lieB wenig Hoffnung fiir die Zukunlt zu. Eine Hochtour, wie wir Septimaner sie vorhatten, schien iiberdies wegen der gemeldeten Schneefalle im Gebirge in Frage gestellt. Wie grofi war daher der Jubel, als unser Klassenvorstand, Herr Prof. Otto, ara Mittwoch ein Schreiben der Sektion Eisenkappel des čsterr. Touristenklubs zur Vorlesung brachte, dafi der projektierte Ausflug auf den Ho c h obir ohne weiteres unternommen werden kònne und dafi den Teil-nehmern weitgehende Begunstigungen in Bezug auf Verpflegung und Be-quartierung gewahrt wtlrden. 14 Mann hoch fanden wir uns also am Freitag, den 22. Mai, friih um 3 Uhr am Hauptbahnhofe ein, wohlausgertistet mit Rucksack und Proviant, Bergstock und genagelten Schuhen. Mit dem Karntner Friihzug ging’s hinaus in die frische Morgenluft und in einen — Regenschauer. Endlich aber hatte der Himmel doch ein Einsehen, er heiterte sich auf und behielt sein Blau treu die beiden Tage hindurch, die froher Studenten-wanderlust und der Erholung gewidmet sein sollten. Von Rtickersdorf, wo wir nach 3stiindiger, mit Sang und Kurzweil aller Art gewtirzter Fahrt an-kamen, wanderten wir lustig bei den Klangen einer Trompete, die unser Hornist Detschmann wohlweislich mitgenommen hatte, in der Ebene tiber die freundschaftlichen Ortschaften Mòchling und Galizien dahin. In der Ferne erblickten wir bereits den doppelgipfeligen Obir, dessen Haupter noch in Schnee gehùllt waren, und etwa 200 tn tiber seinetn Fufi den prachtigen Wildensteiner Wasserfall, dessen Fluten in machtigem Bogen 30 m herabstiirzen. Hier wurde zum ersten Male Halt gemacht, wozu Tische und Banke gastlich einzuladen schienen. Nacli dreiviertelstiindiger Rast und Starkung ging es einen mit Geròll bedeckten Weg in Serpentinen steil bergan. Die Sonile meinte es gut mit uns und entlockte uns im Verein mit der Biirde des Rucksacks manchen Seufzer und Schweifitropfen. Mit umso gròfierer Freude begriifiten wir daher nach 2 Stunden beschwer-lichen Steigens die ganz unerwartet unseren Bltcken sich òffnende Hof-mannsalm, einen weiten Talkessel, in dessen Hintergrund sich der Cbir majestatisch aufbaut. Manch verstohlener Blick mafi mifitrauisch seine imposante Hòhe ; aber eine langere Rast, ein kraftiger Inibiti und ein kristallner Trunk aus dem Bache erquickte und starkte uns wieder. Nicht unerwahnt mòge bleiben, dafi unser Hof- und Klassenphotograph Kleebinder hier 2 Sufierst gelungene Gruppenaufnahmen machte. Der weitere Aufstieg mufite im Gansemarsch erfolgen; der Weg war eng und steil und bildete stellenweise das Rinnsal eines munteren Bach-leins, das sein Dasein den Schneefeldern verdankte, mit denen wir bald nahere Bekanntschaft machen sollten. Etwa in 1700 m Hòhe mufiten wir das erste Schneefeld uberqueren. Da kein Weg ausgetreten war, hatten die Vordersten harte Arbeit. Oft sanken sie bis zu den Knien ein. Àrger wurde es noch, als wir die Waldgrenze iiberschritten hatten und die Schneeflachen an Ausdehnung zunahmen; dazu das Flimmern und Glitzern der Schnee-kristalle im Sonnenschein, dafi einem die Augen ordentlich weh taten. Als Annehmlichkeit wurde es daher empfunden, wenn es tiber einen grtinen, werin auch nassen Wiesenplan oder selbst iiber zackigen Kalkfelsboden ging. Eine herrliche Alpenflora entziickte das Auge des Naturfreundes. Hier bliihten in bunter Abwechslung gelbe und violette Primeln, weifier Crocus, tiefblauer Enzian, da nickten, kaum der Schneedecke entschlupft, die zart-gefransten Lila-Glòcklein der Soldanella und die weiBen oder violetten Hiit-chen des Fettkraules. Wir hatten reichlich Gelegenheit, unsere botanischen Kenntnisse zu erweitern und aufzufrischen. Auch die Mahnung „Schutz den Alpenblumen !“ wurde streng beherzigt und kein Pflanzlein mit der Wurzel ausgerissen. Auf dem Gebirgskamm angelangt, schritten wir dann entlang der Telephonleitung rustig aus und erreichten um 2 Uhr nachmittags unser Ausflugsziel, das Erzherzog Rainer-Schutzhaus. In wohliger Behaglichkeit konnten wir uns hier auf bequemen Liege-stuhlen und Banken der verdienten Ruhe im Freien hingeben und uns von der Sonne recht bescheinen lassen. Unsere Lieder und des Fliigelhorns schmetternde Weisen drangen bald begeistert, bald wehmutig zu Tal. Im Laufe des Nachmittags besicbtigten wir die Einrichtungen der meteorologi-schen Station und erhielten belehrende Auskiinfte von dem Mitgliede der meteorologischen Zentrale in Wien, Herrn Dr. Kofler, der schon langere Zeit hier zum Zwecke magnetischer Beobachtungen weilt. Dann erstiegen wir noch den 2143 m hohen Gipfel des Obir. Lied zwar die Aussicht zu wiinschen iibrig, so entschadigte doch die frische, reine Bergluft und das herrlicne Siegergefiihl, das die Brust eines jeden von uns durchstròmte, als er dem bezwungenen Riesen Obir den FuB auf den Nacken setzte, reichlich fur die ausgestandenen Miihen des Marsches. Wie wenig wir mehr von diesem spurten, bewies iibrigens eine regelrechte Schneeballschlacht, das Tollen beim Abstieg und die schònen Leistungen unserer Skifahrer Herbst und Kleebinder. Der Abend vereinigte uns in der angenehm-warmen Wirtsstube an einer langen Tafel. Das Nachtmahl schmeckte vorzuglich; dann trat die Gemiitlichkeit — alkoholfrei — in ihre Rechte. Einzel- und Viergeshnge wechselten mit humoristischen Vortragen und auch eine stilgerechte Rede fehlte nicht, in der Kleebinder das Geftihl der Liebe und Anhanglichkeit der Septima b an ihren verehrten Klassenvorstand zum Ausdruck brachte. Dieser dankte geruhrt und trug durch Vorlesung einiger launiger Gedichte das Seinige zur Hebung der Stimmung bei. Machdem noch eine Blitzlicht-aufnahme die Erinnerung an den schonen Abend festgehalten, wurde gegen 10 Uhr Retraite geblasen; doch spukte es in den verschiedenen Schlaf-statten noch geraume Zeit, bis sich endlich aller Augen zu festem Schlummer schlossen. Um 4 Uhr friih waren wir wieder auf den Beinen, um uns den Sonnen-aufgang anzusehen. Leider fiel starker Nebel ein, der auch noch um 8 Uhr Spitze und Schutzhaus dicht umlagerte, als es Abschied nehmen hiefi von der luftigen Bergeshoh, von unserer gemutlichen Herberge und ihren bie-deren Wirtsleuten. Der Abstieg erfolgte iiber den Jovansberg nach Eisenkappel. Hei ! Wie ging es flott in groBen SprUngen, mit Rutschen und Laufen hinunter! Unterwegs wurde botanisiert und der Hut mit Alpenblumen geschmiickt. Die Sonne hatte den Nebel verscheucht und schien wieder strahlend, aber heifi, vom Himmel herab. Deshalb wurde um 10 Uhr gerastet. Ein herrliches Panorama offnete sich von unserem Lagerplatze aus und enthtillte die prkch-tige Gruppe der Steiner Alpen. Einige vom Vortrab behaupteten im Tale ein Rudel Gemsen gesehen zu haben. Sonst fiel bis Eisenkappel nichts Be-deutsames auf. Sonnverbrannt langten wir unten an und hatten da lange unsere liebe Not, aus den zahllosen Gasthausern gerade das herauszufinden, wo Herr Sektionsleiter Dr. Brugger in liebenswiirdiger Weise fur uns Vor-bereitungen zu einem frugalen Mittagessen hatte treffen lassen. Auch hier in Sonndorfers Gastgarten waltete der Geist der Frohlichkeit, unter dessen Auspizien der ganze Ausflug so prachtig verlief. Uni 3/42 Uhr machte die unerbittliche Bahnzeit dem gemiitlichen Treiben ein jahes Ende. Es mufite geschieden sein. Mit Sang und Klang zogen wir durch den Ort, mit „B’hiit' Gotti“ und Huteschwenken fuhren wir davon. In Ktihnsdorf bestiegen wir den Anschlufizug nach Marburg, wo wir um 6 Uhr gliicklich landeten. Und fragt man heute einen der Teilnehmer, wie ihm der 22. und 23. Mai gefallen habe, so muB er offen gestehen, nichts ahnlich Schònes erlebt zu haben wie diesen einzig herrlichen Maiausflug. Bender, vilb. Vili. Klasse: »Wohlauf, die Luft geht frisch und rein, wer lange sitzt, muBrosten"; das war unser Leitspruch, als wir uns am friihen Morgen des 22. Mai zu unserem Ausflug versammelten. „Den allerschonsten Sonnen-schein“ liefi uns der Himmel aber ganz und gar nicht kosten; der heilige Petrus schien es mit uns nicht besonders gut zu ineinen, demi er hangte den ganzen Himmel grimmig zu und wollte uns die Sonne nicht gònnen. dessenungeachtet zogen wir auf der Gamserstrafie in den taufeuchten Morgen hinaus, ein kiihler Wind scheuchte uns bald die letzten Spuren des Schlafes aus den Gesichtern. Bald bogen wir in den Weg gegen St. Urbani ein, das heute noch ganz griesgramig und verschlafen auf uns niederschaute, statt wie sonst freundlich im Morgensonnenschein zu glanzen und herabzuwinken. Wir stiegen auch nicht hinauf, sondern hielten uns am FuBe der Hòhe und kamen so in den „Moorgrund“. Von hier hatten wir gar nicht weit in das Langental und weiter nach Ober-St. Kunigund gehabt. Doch wir zogen den weiteren Weg iiber eine Anhòhe vor und stiegen durch Wiesen, dann auf einem fast ganz verwachsenen Waldweg den Berghang hinan, ein Weg, der uns viel SchweiB kostete und von manchem wohl heimlich verwiinscht wurde. Doch bald standen wir oben auf der Hòhe und die schòne Aussicht von hier entschadigte uns doch einigermafien fiir die Miihe des Anstieges. Unteti sahen wir schon ganz nahe die Kirche von Ober-St. Kunigund und die PlatschstraBe, die sich wie eine groBe, grane Schlange durch das Tal und auf den Berg hinauf wand. Durch Walder und Weingarten, „bald singend und bald stili", ging es hinab nach Ober-St. Kunigund. Nur kurze Zeit wurde hier der Starkung und Rast gegònnt. Bis jetzt war das Wetter manchmal geradezu hòclist verdachtig gewesen; doch als Petrus sah, daB seine Ungunst auf uns gar keinen Eindruck machte, zog er al'mahlich die Vorhange auf und die Sonne guckte einmal hier, einmal da durch und schliefilich wurde es schon. Bald klang es wieder auf der Strafie aus vollen, jugendfrischen Kelilen: „Regiment sein’ StraBen zieht“ und unter Singen und Erzahlen waren wir auf einmal auf dem Platsch angelangt. „0 Lust, vom Berg zu schauen, weit iiber Wald und Strom!" Dòrfer, Schlosser und Kirchen blitzten und funkelten zu uns herauf, das lenzjunge Weinland mit all seinem Zauber lag uns zu Fiifien. Schwer nur trennten wir uns von dem herrlichen Anblick und setzten unseren Weg fori. Langsam hatte sich schon ein rechtschaffener Hunger eingestellt, auch die Kehleu waren von dem vielen Singen trocken und so zogen wir, nach einer langeren Rast kurz vor Ehrenhausen, um die Mittags-stunde in den Ort ein. Dem Mittagmahle wurde alle Ehre angetan und auch das FaB Bier, das uns unser Herr Klassenvorstand groBmiitig gespen-det, war bald bis zur Neige geleert. Nachdem den leiblichen Bediirfnišsen Rechnung getragen worden war, vergnugten sich die einen mit Kegel-scheiben, dann besichtigten wir den Ort, entzifferten die lateinischen In-schriften an der Kirche und stiegen zum Mausoleum auf den Schlofiberg hinauf. Die Jause versammelte uns wieder im Gasthause ; bald saB einer am Klavier und begleitete unsere Lieder, dann wurde noch getanzt und die verschiedenen Lieben und Bekannten mit GruBkarten bedacht und auf einmal hiefi es: „Auf, ZumBahnhof!" Mit ein paar letzten, warmen Strahlen nabm die Sonne gerade Abschied, da fuhren wir in den Marburger Bahn-hof ein. So endete unser letzter gemeinsamer Schiilerausflug als ein Tag der Freude, der uns als eine der schonsten Erinnerungen aus unserer bitter-stiBen Schulzeit immer im Gedachtnisse bleiben wird. Erwin Bienenstein. 5. Sditeli- und andere mllitàrische Obungen. 1. Ober die Organisation der SchieBiibungen wurde oben im Kap. 111. berichtet. Auch heuer war der glanzende Erfolg desselben nur durch das Entgegenkommen des Herrn Obersten W. Schònauer und den unermudlichen Eifer des Ubungsleiters Herrn Hauptmanns Johann Kisvarday ermòglicht. Nach dem vom Obungsleiter entworfenen Piane, den wir als mustergultig veroffentlichen, nahm der SchieBunterricht, der zunachst im Gymnasialturnsaal und im Gymnasialhof, spater in der Landwehrkaserne und schliefilich auf der MilitarschieBstatte vorgenommen wurde, folgenden Verlauf: 29. November 1913: Hauptbestandteile des Repetiergewehres M. 95, die ersten Begriffe im Exerzieren. — 6. Dezember 1913: Lauf, Aufsatz, Verschlufi, Munition. Stellung mit Gewehr. — 13. Dezember 1913: „Fertig.“ Laden und Entladen, Arten der Munition. Apelliibungen, — 20. Dezember 1913: „Kniet!“ Laden und Enladen in kniender Stellung. Flugbahn, Streuung, Treffsicherheit. — 10. Janner 1914 : Nieder mit Gewehr, Repetieren, Zielerfassen, Fehlerdreieck. — 17. Janner 1914: Zielen, Anschlag, Abzug. Knieende und liegende Stellung. — 24. Janner 1914: Rotation, Drall, RiickstoB, Flugbahn, Scheibe. —- 31. Janner 1914: Kriegsverpflegung und Ausrustung. Adjustie-rung, Feldgerate. — 7. Februar 1914: Zerlegen des Gewehres. — 21. Februar 1914: Das neue Wehrgesetz, Einj.-Freiwillige, Gliederung der Wehrmacht. Repetierpistole, SchieBstande. — 28. Februar 1914: Maschinengewehr, An-stande beim Laden und Entladen. — 14. Marz 1914: Kapselschiefien, Vor-schule, Landwehrkaserne. — 28. Marz 1914: Drahtlose Telegraphie. — 4. Aprii 1914: Kapselschiefien, kleine Schulscheibe und Figurenschiefien.— 2. Mai 1914: ObungsschieBen auf der kleinen Schulscheibe, MilitarschieBstatte. — 9. Mai 1914: ObungsschieBen bis 400*, Kapselschiefien auf vor-Figuren, Distanzschatzen. — 13. Juni 1914: ObungsschieBen, grofie Schulscheibe. Voriibung auf der Kreisscheibe, Kapselschiefien in Freien auf Figurenziele. — 16. Juni 1914: Militarische Felddiensttìbung (MilitarschieBstatte—St. Wolfgang [Warte]—Marburgerhiitte—St. Heinrich— Maria-Rast 35 km). Dabei: Kartenlesen, Orientieren, Distanzschatzen, Signal-lisieren, Feuerarten, Kriegsepisoden, Lager in Maria Rast, feldmafiig abge-kocht; jeder mit Gewehr, Rucksack, 10 Stiick Exerzierpatronen, Kochmaschine, Fleisch und Viktualien mitverpackt. -- Kein Marschmaroder. (Siehe Bericht unten). — 20. und 22. Juni 1914 : Voriibung fiir das PreisschieBen. — 27. Juni 1914 PreisschieBen auf der MilitarschieBstatte (Bericht unten). Nach diesem wohldurchdachten Piane vollzog sich auch der SchieBunterricht programmafiig, stets mit Lust und Onverdrossenheit vom Herrn Hauptmann Kisvarday gefiihrt und von den Schiitzen mit Eifer besucht. — Der supplierende Lehrer Josef Pirnat wirkte wahrend der ganzen Zeit an der Beaufsichtigung mit. Àufiere Proben von der erzielten Militartiichtigkeit legten die Schiitzen bei der erwahnten Felddienstiibung und beim PreiBschiefien ab. II. Die Felddienstiibung nahm folgenden Verlauf: Nachdem im Vorjahre der Herr k. k. Hauptmann Johann Kisvarday mit unseren Gymnasiasten probeweise eine ganztagige Felddienstiibung unternommen, eine Probe, welche glanzend gelang, wurde von demselben auch heuer am 16. Juni eine solche Diensttibung durchgefiihrt, woran sich 60 Gymnasialschiitzen beteiligten. Bereits vor 5 Uhr morgens waren die Teilnehmer mit Rucksack in der Landwehrkaserne versammelt. Der Leiter der Obung hatte bereits fiir alles vorgesorgt und ordnete nun die erschie-nenen Schiitzen. Jeder erhielt Gewehr, Munition und Proviant, der in Kon-serven und frischem Rindfleisch bestand, und aufierdem Kochbuchsen. Um 5V4 Uhr marschierte man ab. Die Schiitzen wurden von 20 Mann der Landwehr und von Einjahrig-Freiwilligen begleitet und marschierten von der Landwehrkaserne liber die SchieBstatte nach St. Wolfgang, von da iiber die Aussichtswarte zur Marburger Hiitte, wo man kurze Rast hielt. Von hier ging der Marsch weiter nach St. Heinrich, wo die Konserven abgekocht wurden. Nach einer kleinen Starkung ging’s nun hinunter nach Maria-Rast, wo mitten auf dem Platze vor der Kirche Feuer gemacht und dann in den Kochbuchsen abgekocht wurde. Nach einem Aufenthalte von zwei Stunden marschierten die Schiitzen um 4 Uhr nachmittags von Maria-Rast ab und langten um 6 Uhr in Brunndorf an, wo sie die Landwehrkapelle erwartete, die die Schiitzen mit klingendem Spiel durch die Stadt zur Kaserne fiihrtc. Vor St. Wolfgang war ein Gefecht durchgefiihrt worden. Schon am FuB des Bachern hatten sich die Schiitzen in zwei Halbkompagnien geteilt, deren eine sofort abmarschierte, um an der Antonsquelle eine Verteidigungs-stellung einzunehmen. Die zweite Halbkompagnie folgte langsam, unter Aussendung von Patrouillen, nach. Nachdem die Patrouillen den Feind ge-sichtet hatten, riickte man in Schwarmlinien vor, wobei die Einjahrig-Freiwilligen Schwarmkommandanten waren, und in einer Entfernung von 800 Schritten begann im Walde das Gefecht. SchuB auf SchuB fiel, bis schlieB-lich die angreifende Partei mit Hurra-Rufen auf die verteidigende Partei einen Sturm unternahm. — Die Schiitzen erregten liberali grofies Aufsehen, zumai in Maria-Rast, als man nach Abgabe von drei Salven und einem Einzelfeuer abkochte. — Die Obung gelang in alien ihrenTeilen ausgezeichnet, dank der Straminheit der Schiitzen und der zielbewuBten Leitung des nie ermattenden Herrn Hauptmannes Kisvarday. III. Das PreisschieBen unterschied sich im heurigen Schuljahre von den in den friiheren Jahren vom Gymnasium veranstalteten dadurch, daB dasselbe zwecks leichterer Teilnahme der militarischen Kreise gleichzeitig auch fiir die Realschule, die Lehrerbildungsanstalt und den Jugendbund vorgenommcn wurde. Im Hinblick auf die grolle Zahl der Gymnasial-schiitzen (91), fiel dem Gymnasium von selbst die fiihrende Rolle zu. Der folgende Bericht iiber die Veranstaltung dieses PreisschieBens halt die Hauptmomente desselben, soweit sie das Gymnasium betreffen, fest. Dem diesmaligen Preisschiefien kam insofern eine noch hòhere Bedeutung zu, ais zum ersten Male die vom k. k. Ministerium fiir Landesverteidigung zum Zwecke der Anerkennung verdienstlicher Leistungen von jungen Schiitzen gestifteten Schiitzenmedaillen zur Verteilung gelangen sollten, in diesem Jahr allerdings nur die bronzenen, da fur die Zuerkennung der gleichzeitig gestifteten silbernen Medaille diesmal Anspruchsberechtigte mangelten. Ais Grundlage fur die Zuerkennung der bronzenen Medaille dienten die vom Landesverteidigungsministerium herausgegebenen „Provisorischen Bestim-mungen fiir die Schiitzenmedaillen", welche in der Hauptsache die Erlangung einer gesamten Trefferzahl von wenigstens 50% bei den Hauptubungen und beim Figurenschiefien verlangen. Die Aussicht, sich eine solche Medaille zu erwerben, welche die Beteiligten bei Schiefi- und sonstigen sportlichen Veranstaltungen auf der rechten Brustseite zu tragen berechtigt sind, bildete fur die Gymnasialschiitzen einen weiteren Ansporn zur eifrigen Beteiligung am Wettbewerb. So wurde denn, obwohl die Medaillen samt den ge-nannten Bestimmungen erst am 19. Juni eintrafen und das Preisschiefien bereits am 27. d. M. stattfinden solite, also zu einer Zeit, wo die Auf-regungen des Schulschlusses die Gemiiter voli beschaftigten, doch mit grofiem Eifer an die Vorbereitungen zum Schiefifeste geschritten. Da das Veranstalten eines solchen an unserer Anstalt nahezu traditionell geworden ist, vollzogen sich die Vorarbeiten glatt und in raschem Tempo. Zunachst gingen die Schiitzen an das Sammeln der Beste, bezw. der Bei-trage zur Anschaffung von solchen. Bald war ein nettes Siimmchen dank dem Entgegenkommen der gymnasialfreundlichen Marburger Biirgerschaft, Beamtenschaft und verschiedener Korporationen, beisammen. Die Direktion entwarf im Einvernehmen mit dem Ubungsleiter den naheren Plan fiir die Durchftihrung des Festes. Am Vortage des Festes wurde von Gymnasiasten unter Beihilfe einiger Landwehrsoldaten die Militarschiefistatte mit Reisig, Blumen, Fahnen und Guirlanden geschmiickt und untei der Kaiserbiiste behufs Ausstellung der fur die Gymnasialschiitzen bestimmten Beste ein schmucker Aufbau errichtet. Am Festtage, dem 27. Juni, selbst, versammelten sich die Gymnasial-schtitzen um 12 x/4 Uhr in der Landwehrkaserne, um mit geschultertem Ge-wehr, unter klingendem Spiel der Landwehrmarschkapelle und begleitet von der ais Avisoposten, Zieler und Instruktoren bestimmten Mannschaft, durch die Hauptstrafien der Stadt, nachdem sich ihnen unterwegs die jungen Schiitzen der anderen Anstalten angeschlossen hatten, žur Militarschiefistatte zu marschieren, wo nach einer vom Leiter der Schiefiubungen genau fest-gestellten Ordnung sofort mit dem Schiefien begonnen wurde. Fur die Wertung der Schiefiresultate waren vom Ubungsleiter folgende Bestimmungen aufgestellt worden: 1. (VII. und VIII. Gymnasialklasse ge- meinsam) auf die siebenteilige Kreisscheibe, Distanz 300 Schritte, ais Treffer-zahl nur die GeschoBdurchschlage innerhalb der Kreise 1—7 und Scheibe. Korperlage : liegend, freihandig. Jeder Schiitze gibt 2 Probeschiisse, sodann eine Serie von 5 aufeinander folgenden Schiissen ab. Hochste Zahl bei 5 Treffern 175 Einheiten. — 2. Feldmafiiges Schieflen (Figurenschiefien ; nur fiir die Vili. Klasse), Ziel und Distanz: 3 ungedeckt liegende Figuren mit 10 cm Abstand auf 200 Schritte. Korperlage: liegend, frei. Jeder Schiitze gibt 5 Schiisse ab. — Munition bei beiden Gruppen : scharfe Gewehr-patronen. Unter Beobachtung dieser Regel vollzog sich sodann das Schiefien, welches bis 5 Uhr dauerte. In der Zwischenzeit herrschte bei der Schiefi-statte reges Leben. Die Schiefistande umstanden die neugierigen Anwarter der kUnftigen SchieBiibungen, besonders die 6. Klasse des Gymnasiums, welche korporativ hinausgefiihrt worden war. Auf der naheliegenden Wiese fuhrten zahlreiche Gymnasiasteu Jugendspiele und Wettkampfe auf. Ange-hòrige und Bekannte, Vertreter verschiedener Àmter, besonders Abordnungen des Militars, sammelten sich in immer grofierer Zahl, so dafi am Schlusse des Schiefiens die Sfatte die groBe Zahl der Erschienenen nicht mehr zu erfassen vermochte und die Preisverteilung aufierhalb derselben vorgenom-men werden mufite. Die Verteilung der Schtitzenmedaillen nahm, ais Vertreter des Land-wehrkommandos und des hierortigen Stationskommandos, der Herr k. k. Oberst des 26. Landwehrinfanterieregiments, W. Schonauer, der die Schiitzen auch bei ihrer Tatigkeit lange beobachtet hatte, personlich vor. Umgeben von den jugendlichen Kriegern und im Kreise der dicht gedrangten Zuschauer, hielt er unter dem herrlichen blauen Himmel eine ziindende, von echter Warme und frischer Begeisterung durchdrungene Ansprache, worin er, ankniipfend an den Wahlspruch „Das Volk in Waffen", die Be-deutung solcher SchieBiibungen und SchieBfeste mit markigen Worten her-vorhob, die Jtinglinge zum wackeren Festhalten an dem gesunden kraftig patriotischen Schiitzengeiste aufforderte, ihre reichen Erfolge lobend hervor-hob, um mit einem jubelnd aufgenommenen dreimaligen Hoch auf den ersten Schiitzen unseres Kaiserreiches, Seine Majestat, zu schlieBen. — Nachdem die Musikkapelle die Volkshymne gespielt, heftete er den Gym-nasialschtitzen Hren (8. Kl.), Huallenz (7. b), Repič (7. a), die bronzenen Medaillen an die Brust. Die Verteilung der weiteren Preise wurde vom Hauptmann Kisvarday vorgenommen. Die Preise, deren schone Aufstellung Bewunderung erregte, waren so zahlreich, daB ein jeder der Gymnasialschutzen wenigstens mit einem Andenken bedacht werden konnte. Im SchieBen auf die siebenteilige Kreisscheibe errangen die ersten 12 Preise folgende Gymnasiasten: 1. Kleebinder (7.b) 145 Punkte; 2. Kosi (8. Kl.) 140 P.; 3. Kramberger (7.b) 140; 4. Rabitsch (7. b) 135; 5. Šlander (7.a) 135; 6. Rajšp (8.) 130; 7. Trobej (8.) 125; 8. Rožman (8.) 125; 9. Barn-reiter (7. a) 120; 10. Welle (8.) 120; 11. Barle (8.) 120; 12. Frisch (7. a), Čremošnik (7. a) und Huallenz (7. b) je 115. — Im Figuren-schiefien der 8. Klasse wurden nur 4 Preise verteilt: 1. Trobej, 2. Friedriger, 3. Fischer, 4. Barle. Nach der Preisverteilung hielt der Gymnasialdirektor Dr. Josef Tominšek eine Ansprache, in welcher er auf die schònen Erfolge, welche dem Marburger Gymnasium auf dem Gebiete des Schiefiwesens beschieden sind, hinwies und unter stiirmischem Beifall der versammelten Schutzen und der Freunde des Gymnasiums, jenen Faktoren den Dank erstattete, welche allein es ermòglichen, dafi das Gymnasium auf diesem fiir die mannliche Jugend so heilsamen Wege rtistig weiterschreite. Er schilderte mit lebhaften Farben die Verdienste des Obersten Schonauer um die Fòrderung des Schiefiwesens, indem derselbe alien Wiinschen und Bediirfnissen der Anstalt stets mit gròfiter Bereitwilligkeit entgegenkam. Als er seine Dankesworte direkt an den hohen militarischen Funktionar richtete, wurde derselbe stiirmisch akklamiert. Daraufhin pries er in Worten der gròfiten Anerkennung den un-ermiindlichen Eifer und das tiefe Verstandnis, mit dem der Hauptmann Kisvarday seit 3 Jahren das Schiitzenwesen des Gymnasiums leitet und untersttitzt. Wenn die Anstalt in dieser Richtung geradezu bahnbrechend wirkt, so kommt das Hauptverdienst dem Herrn Hauptmann zu. Mit einem Hoch auf denselben schlofi er seine Ansprache. — Oberst Schonauer dankte mit freundlichen Worten fiir die ihm dargebrachte Huldigung und wollte bescheiden das ihm zugeschriebene Verdienst dem Gymnasialdirektor und dem Hauptmann Kisvarday zuwenden. Die Zuhorer indessen liefien ihn noch jubelnder hochleben als friiher. — Aus der Mitte der Schiller trat 'nun als Vertreter der Septimaner Skazedonig und als Vertreter der Oktavaner Rajšp vor, um dem Herrn Hauptmann, ihrem viel verehrten Liebling, den Dank fiir seine Miihewaltung im Laufe des Obungsjahres mit einer Ehrengabe auszusprechen. — Hiemit war das Schiitzenfest zu Ende. Beschenkt und befriedigt kehrten die Schiitzen mit geschulterten Gewehren und unter klingendem Spiel in die Kaserne zuriick. Veržeichnis der Spender fiir das Preisschiefien. (Die Namen der Spender werden in der Reihenfolge veroffentlicht, in der deren Spenden eingetroffen sind). a) Geldspenden: Herr Baron Twickel, Fr. Baronin v. Sztankovich, Fr. Karoline Naber, Herr Kautschitsch, Fr. Ihl, Fr. Remm, Herr Dr. Krenn, Advokat, Herr Weixel, Buchhandler, Cyrillus-Druckerei, Herr Dr. Hanfi, Notar, Herr Bureš, Uhrmacher, Herr Gust. Pirchan, Herr Al. Ilger, Uhr-macher, Herr Dr. Glančnik, Advokat, Herr Ilich, Zuckerbacker, Herr Baron Pach, Fr. M. Nasko, Herr Hummel, Cafetier, Herr V. Seiler, Juwelier, Herr Bregar, Hutmacher, Herr Drog. Wolfram Max, Herr H. Sachs, Herr F. Wre-sounig, Herr Kònig, Apotheker, Herr Kaufm. Michelitsch, Herr Kaufm. M. Gaischeg, Herr Dr. Chandras, Steierm. Escomptebank, Herr Photogr. Meyer, Herr Direktor Gruber, Herr Dr. Kóhrer, Herr Klingberg, Herren Doltschek & Marini, Herr Dr. Raimund, Herr Steueroberw. Rudel, Herr Dr. Oplustil, Herr N. N., Herr Mag. Viktor Savost, Fr. Macher, Herr Petrossi, Filiale Jul. Meinl, Herr Dr. Mulej, Herr k. k. erster Staatsanwalt Verderber, Herr Dr. Gotscheber, Brauerei Gòtz, Herr Alex. Starkel, Herr Johann Pelikan, Herr Novak, Herr Cafetier Schigart, Herr Martin Fuchs, Herr Mich. Nonner, Herr Forstinsp. Urbas, Herr Statthaltereirat Dr. Weifi v. Schleufienburg, Herr Oberfinanzrat E. v. Jettmar, Herr Photograph Kieser, Fr. Berta Ihl, Herr Fabian (Café Rathaus), Herr Dr. Lambrinos, Herr Dr. Med. Jul Fridrich, Se. Exzellenz Furstbischof Dr. Napotnik, Frau Pugel, Herr Dr. Wiesinger, Herr Hofrat Dr. Voušek, Druckerei Rabitsch, Herr Abgeord. Neger, Herr Dr. Kemeny, Herr Dr. Kac, Herr Dr. Pipuš, Herr N. N., Herr A. Bernhard, Herr D. Duma, Herr Hartinger, Herr A. Dolamitsch, Herr Mr. Sirak, Herr Baurneister, Herr Jul. Pfrimer, Herr B D. Gruber, Herr L. Kralik, Herr Dr. Sernec, Herr Dr. Firbas, Fr. KoB, Herr Dr. H. Schmiderer, Herr Dr. Mrav-lag, Advok., Herr Ad. Weigert, Herr J. Berg, Herr Jos. Felber. Herr M Fritz, Herr F. Barnreiter, Herr Wògerer, Herr Ch. Pachner, Herr K. Haus-maninger, Herr Borstner, Herr Direktor Vielbert, Herr A. Ogriseg, Herr Biirgermeister Dr. Schmiderer, Kiister, Herr Dr. Frank, Herr Fr. Meierseidl, Herr Dr. Ipavic, Herr Flieger, Herr Safihofer, Herr Drog. H. Thiir, Herr Kautschitsch, Herr Strohbach, Herr Hofer, Herr Ihl, Herr Steinberger. Herr Professor Kociper, Fr. Bayer-Swaty, Herr Franz, GroBindustr., Herr Anton Brauer, Herr Rupprich, Herr Mr. Prull, Fr. Fanny Jaklin, Herr Tscharre, Herr Prof. Dr. Medved, Fr. Mina Pirchan, Herr Jos. Schosterisch, Herr Aug. Wagner, Herr Spatzek, Herr Kokoschinegg, Herr Riltmeister Paternolli, Herr Direktor Al. Serpp, Herr Dan. Sinkowitsch, Herr Karl Hitzel, Herr Dr. Somrek, Herr Starovasnik, Herr A. Cappy, Herr Jos. Wagner, Herr Mich. Fellinger, Herr N. N., Herr Nadler. b) Beste: Herr Spiegel, Herr Jos. Holliček, Fr. Leopol. Machalka, Herr Heinz, Buchhandler, Herr Scheidbach, Herr Jos. Trutschl, Božič und Lorber, Pfannburg, Pugl, Weinhdlg., Herr Turad, Kaufmann, Herr Semlitsch, Spezerei, Herr Rud. GaiBer, Herr K. Granitz, Herr Ad. Bernhard, Fr. Marie Pristernig, Herr Al. Heu, Herr M. Trutschl, Herr Martinz, Herr Wilh. Ilger, Herr Fehrenbach, Klub der Reserve-Offiziere, Herr Hauptm. Joh. Kisvarday, Frau Dr. Krenn-Baumayer, Herr Gerth, Frau Dr. Tominšek. Alien Spendern sei der herzlichste Dank abgestattet. X. Schulerverzeichnis.*) I. Klasse A (47-j-2). Graf Wilfried, Ilz Grobeljnik Otmar, Weiten-Aicher Karl, Marburg stein Benczik Hermann, Marburg Guštin Josef, Tschernembl, Buchta Franz, Wien Krain C vi ta nič Georg, Sarajevo He m p el Karl Heinz, Zirknitz-FruschovitzFranz, Heudorf hof Fischer Franz, Marburg Jantscher Hubert, Graz Fodor Wilhelm, Marosvàsàr- Juterschnik Ant., Marburg hely, Ungarn *Klingberg Josef, Marburg Frangesch Viktor, Marburg Klobafia Erich, Graz Gert Gustav, Lembach Koroschetz Franz, Win- Gradischnik Felix,Marburg dischgraz K o t z b e c k Albert, Marburg Lah Matthias, Warasdin, Kroat. Leinschitz Franz, Marburg Lovrec Rudolf, Marburg Mahnert Hermann, Mahren-berg Ma ich en Martin, Brunndorf *Matauschek Franz, Marburg Mauczka Erwin, Tarvis, Karnten Mu s g er Josef, Bruck b. Mun-chen Par z er Leopold, Marburg *) Die Namen der VorzugsschUler sind mit * bezeichnet, die im Laufe des Schuljahres ausgetretenen Schiller sind eingeklammert. ♦Pa setti Otto Freiherr von Friedenburg, Schlofi Pakein, Karnten Perme Josef, Marburg Plotsch Viktor, Marburg Podlaha Anton, Diemlach Polak Nikolaus, Saiteldorf Polzi Franz, Marburg P o u c h Hermann, Rann a. Save Prattes Hermann, Deutsch-Landsberg P r u 11 Heinrich, Klosterneuburg N.-O. Pungarscheg Vikfor, Win-dischgraz ♦Puschmann Ernst, Planina, Krain Rop Felix, Marburg ♦S a 1 o m o n Karl von Friedberg-Marburg Schoper Karl, Grobelno Troj ner Martin, Kartschowin bei Marburg Twickel Heinrich, Freiherr von, Kartschowin bei Marburg Voglàr Wladimir, Troppau Zohrer Josefine, Marosvàsàr-hely, Ungarn Kavšek Theresia, Marburg Fodor Josefine, Marosvàsàr-hely, Ungarn I. Klasse B (42). A d a n i č Anton, Šratovci ♦Ašič Max, Koprionica *B e 1 i n a Friedrich, Peilenstein Berlic Leo, GOrz Brenčič Vinzenz, Dol. Logatec, Krain ♦Budja Johann, Banovci ♦Cajnkar Stanislaus,“(Savci ♦Časi Franz, Podhom Čemčič Johann, Žitečka Vas (Črešnar Josef, Resnik) Čuk Franz, Berkovci ♦Dijak Alois, Luttenberg Držečnik Josef, Arlica Fojtl Franz, Fraustauden Grubič Ignaz, Globoko, Ungarn G s el ma n n Franz, Marburg Ha 11 er Konrad, Friedau H a sl Karl, Frauheim (Holc Johann, Polenšak) (Holer Simon, St. Georgen, W.-B.) ♦Horvat Johann, Dornau Hrašovec Alois, Nufidorf ♦J a n ž e k o v i č Johann, Zagojiče ♦Jug Vinzenz, St Nikolai Jurkovič Stefan, Weinberg (K a c Viktor, Marburg) (Koren Franz, Obe^PUiS^au) Košenina Josef, Marburg Lamut Karl, Tepanje bei Gonobitz Leskovar Franz, Unter-Neudorf ♦Lovrec Friedrich, Olimje bei Drachenburg Lubej Josef, Graz M a cu h Josef, Marburg Mlak er Franz, Marburg Mulec Franz, St. Egydi ♦Obrui Anton, Čadram Ozimič Wilhelm, Graz Pavlin Alois, St. Peter bei Marburg P e s e 1 Heinrich, St. Martin bei Wurmberg Porekar Viktor, Hum bei Friedau (Potočnik Martin, Peilenstein) ♦Préac Josef, Moschganzen bei Pettau I. Klasse C (39) Avsenak Franz, Reichenburg K nez Franz, Zagorci Kovačič Johann, Gregovci bei Rann ♦Peitler Alois, Kumen (P e t a n č i č Johann, Pišece bei Rann) Počivavšek Franz, Altendorf Polanec Franz, Brunndorf P r i b o ž i č Peter, Rastez bei Reichenburg Rosina Fedor, Marburg ♦Schneider Josef, Cezanjevci bei Luttenberg Simončič Franz, Ješovec Skuhala Franz, Trgovišče bei Pettau Slana Franz, Polenšak Slavič Franz, Grabe bei Luttenberg S toki a s Alfons Leskovec Strašek Josef, Hajnsko S t u p a n Bogomir, Cilli Šerbela Anton, Marburg Šijanec Franz, Pdltschach Štrakl Matthias, Križovci Ti p li č Adolf, St. Leonhard W.-B. ♦Tirš Ignaz, Nasova bei Rad-kersburg ♦TominšekTeodor, Krainburg Toplišek Anton, Gubno Ura n k er Alois, Marburg Valentan Michael, Tresternitz Vehovar Johann, St. Peter bei St. Marein Veselko Max, Donawitz Vešnik Jakob, Morje bei Frauheim (Vivod Stanislaus, Unter-Pulsgau) Voršič Josef, Marburg Vrbnjak Vinzenz, Kuršenci bei Luttenberg Vreča Max, Negau ♦Vrhnjak Vinzenz, Pameče Vuk Alois, Dubrava Zafošnik Gregor, Spodnja Novavas W. R (Zorman Franz, Župetinci bei St. Anton W.-B Ž a 1 a r Alois, Grabe bei Lutten-berg Živko Alois, St. Martin am Bachern II. Klasse A (36+2). ♦Badi Viktor, Wien Bartošek Norbert, Mahren-berg ♦B e d j anič Vratislav, Sarajevo Brandi Riidiger, Graz Clodi Emil, Sarajevo Draxler Albin, Marburg (Fischer Hans, Marburg) Germuth Wilhelm, Sauritsch Hempel Werner,Frondenberg, Preufien ♦Hermanko Josef, Marburg Hronovsky Bruno, Marburg Kafer Hans, Marburg Kašpar Eduard, Marburg Kelbitsch Johann, Leiters-berg Meško Heinrich, Windisch-Feistritz Montag Karl, Brunn a. Geb., Nied.-Ost. N a d ! e r Franz, Tarnów.Galizien Nasko Karl, Marburg N e k r e p Franz, Marburg (Neumann Karl, Judenburg) Potočnik Max, Marburg ♦Remm Wilhelm, Marburg S a m m e r Josef, Donawitz S k r o b e r Franz, Marburg Souvent Eugen, St. Peter bei Graz Sparovitz Hugo, Weiz Šauperl Richard, Wien ♦Tredl Erwin, Heudorf, Wiirt-temberg Ullaga Karl, Marburg Verhovšek Adalbert, Brunndorf ♦Vider Jakob, Volkermarkt, Karnten Voglàr Srečko, Troppau, Schlesien ♦Waldhans Karl, Marburg Wògerer Hermann, Marburg Zechner Johann, Laibach ♦ZOhrer Friedrich, Rotwein Badi Wilhelmine, Graz Mischan Anna, Laibach II. Klasse B (36-)-1) *A I e k s i č Jakob, Obrež Babšek Franz, Podboč bei Pòltschach Bračko Vinzenz, Gradiška bei Marburg (Breznik Leopold, Trennen-berg bei St. Marein) (Brumen Anton, St. Veit bei Pettau) *Črnko August, Lembach *Domajnko Josef, Loče bei Gonobitz Drofenik Ferdinand St. Peter bei Kònigsberg E r k e r Ludwig, Lichtenwald Glavnik Alois, Gornji Hajdin bei Pettau Grmovšek Felix, Peilenstein Hočevar Josef, Zagorje bei Rann Horvat Stefan, Gornje Jablane Jager Karl, Franzensfeste, Tirol Jezovšek Franz, Laze, Krain Karba Josef, Wien Kejžar Danilo, Loitsch, Krain (Kladnik Josef, Judendorf) Klemenčič Miroslav, Stein, Krain ‘Knez Franz, BelovobeiMarkt Tiiffer Kojc Martin, Polslrau Kolar Felix, Marburg *K o s Stefan, Maria Schnee bei Mureck Kovačič Josef, Dramlje bei Rann Kralj Vladimir, Cilli *Kristan Boris, Ormož Kronabeth vogl Stanislaus, Oberburg Lah Stanislaus, St. Nikolai, Friedau Lašič Johann, Polstrau Lorger Rudolf, Kartschowin bei Marburg Lubej Martin, Graz Marki Martin, Sp. Ložnica bei Wind.-Feistritz Mo jz er Anton, St. Lorenzen am Draufeld O b e r s n e Alois, Devina, W.-B. Obran Adolf, Dolena, Pettau Vogrin Josef, Cogetinci bei Marburg Leskovar Berta, DolnjaTuzla Bosnien II. Klasse C (37). (Kunej Ferdinand, Graz ♦Osterc Alois, Kokoriči bei Luttenberg Padovnik Felix, HI. Dreifal-tigkeit, W.-B. Padovnik Josef, HI. Dreifal-tigkeit, W.-B. Peče Bogomir. Maria Neustift bei Pettau ♦Pečovnik Konrad, Rotten-berg Piši Zoran, Lichtenwald ♦Podgoršek Anton, Ponigl ♦Porekar Kyrill, Kulmberg bei Friedau Puč eli k Friedrich, Marburg Radšel Franz, Pameče bei W.-Graz ♦Razboršek Johann, Rofiwein ♦R ep i č Franz, Kutinci, Luttenb. Rupnik Karl, Mahrenberg Sabati Anton, Ober-Pulsgau Schdnwetter Johann, Za-markova, St. Leonhardt ♦Serajnik Domitian, Friedau Serajnik Franz, Grabe bei Friedau ♦S k a 1 e Franz, Žiče b. Gonobitz Skrbinšek Stanislaus, Planica bei Marburg Slodnjak Anton, Botkovci bei Pettau ♦Sluga Franz, Mostec Štebih Franz. Grlinci ♦ŠtrucFriedrich Windischgraz S un čič Alois, Bunčani Šepec Radovan, Friedau Tomanič Johann, Marburg Toš Franz, Brengova Večerjovič Martin, Osluševci Vi v vod Franz, Unter-Pulsgau (Vokač Rudolf, Brunndorf) Vrbnjak Alois, Križovci Vrečko Jakob, Boletina ♦Weran Franz, Hinterstein b. Ischi Z e i 1 h o f e r Alfons, Pòltschach Z epa n Ferdinand, Šmarje b. Lichtenwald Žolnir Josef, Maxau, W.-F. III. Klasse A (35-j-5) d’ Albon et St. André Baron Viktor, Wien Brandi Wolfgang, Graz Bratschitsch Hubert, Windischgraz Bruck Anton, Pettau Dietinger Angela, Marburg Grill Maria. Klamm a. S. N.-O. Grofi Adolf, Graz (Kautzner Eduard, Gratwein) K a u t z n e r Josef, Sagrado, Kiistenland Kiessner Karl, Wien K o s c h i n v. Erich, Idria, Krain Kofi Hans, Voitsberg Kreinz Alois, Graz Kristl Josef, St. Barbara bei St. Leonhard, W.-B. Kronasser Walter, Pettau Kurnik Roman, Marburg ♦Matzl Guido, Pettau Meglič Franz, Graz Mikša Stephan, Križovlan, Kroatien ♦MUhlbacher Max, Cilli Prah Vinzenz, Brezovec bei Rohitsch Rad ics v. Friedrich, Marburg Richter Ludwig, Graz Schauritsch Friedr., Marburg Schilder Gustav, Teschen, Schlesien (Schlosser Elemer, Abbazia Kiistenland) SchollerFriedrich, Kronstadt, Siebenbiirgen Schwarz Max, Krems a d. Donau, N.-Ò. Schwarz Marianne, Krems a. d. Donau, N.-O. Semlič Johann. Haseldorf Sernetz Waldemar, Leibnitz Tominšek Alfons, Krainburg, Krain U r a y Oskar, Radkersburg Vlček Hermine, Wien, N.-O. Voglàr Bogumil, Wien, N.-O. Weiler Ferdinand, Marburg Wernhart Franz. Brunndorf W u g a Franz, Leitersberg Zahlbruckner Johann, Rohatetz. Mahren. ♦Zollneritsch Josef, Brunndorf IH. Klasse B (26). ♦Antolovič Johann, Mihalo-vec Bauman Johann, Štrihovec (Bečan Franz, Prihova) ♦Bezjak Franz, Maina Čagran Alois, Slabotinzen Čeh Karl, HI. Dreifaltigkeit, W.-B. Epih Alois, Čadram Ferlan Alois, Marburg Gajšek Karl, Gonobitz Godec Božidar, Hrastje Golob Alois, St. Florian, W -Graz. ♦Heric Franz, Vogričevci Ivanuša Felix, Polstrau Janežič Anton Brebrovnik K a u k 1 e r Miroslav, Krčevina bei Pett»u Klasinc Franz, Sp. Jablane bei Pettau Kolbl Alois, Staragora ♦Kovačič Peter. Kellerdorf ♦Krajnc Josef, Škedenj bei Gonoiwtz Kramberger Franz, Dolič Križ Anton, Sauritsch K šel a Josef, Bolehneci Makoter Franz, Cven Miki Alois, Plačerovci R a u š 1 Anton, Polstrau lil. Klasse C (27) *Merčun Ludwig, Mannsburg, Krain Meško Josef, Lahonci bei Pettau Napotnik Michael, Tepanje bei Gonobitz Ozmec Stanislaus, Vinskivrh Pernat Stefan, Spodnje Jablane Pliberšek Ivan, Mlače Prebevšek Alois, Rann Pučnik Anton, Dobrova bei Gonobitz Rebol Johann, Marburg Rosina Igor, Luttenberg Schneider Stanislaus, Ce-zanjevci Simonič Johann. Brestje bei Pettau Sorša k Vladimir, Nikolsdorf, Tirol *Š e d i w y Johann, Linz, O.-O. Šrimf Franz, Tržišče bei Rohitsch Štancer Ludwig, Jareninski Vrh Tomažič Anton, Zgornja Velka bei Mureck Topolovec Raimund, Graz Tratnik Josef, Oberburg Trstenjak Boris, Hardek bei Friedau Turk Raimund, Marburg ♦Verstovšek Zdenko, Marburg Vogrin Anton, Krabonoški Vrh Zidar Milovan, Nova Cerkev Zorec Franž, Partinje Zupančič Franz, Laak bei Steinbriick Žinkovič Alois, Noričje bei Luttenberg IV. Klasse A (33). A č k o Josef, St. Georgen a. d. Stainz Bauer Albert, Budapest D ob it sc h Josef, Marburg Engelhart Otto, Mauritzen bei Frohnleiten Ivanuš Josef, Marburg Jettmar Emil, Ritter von, Marburg Jug Max, Sava, Krain *Keif 1 Gustav, Cilli K e r v i n a Franz, Loitsch, Krain ♦Kòhrer Wilhelm, Kaschau, Ungarn ♦Kdnig Hermann, Gottschee, Krain K o v a c s Stefan, Murasentes, Ungarn K r a i n z Viktor, Marburg Kralj Andreas, St. Georgen a. d. Siidbahn Kurzmann Oskar; Marburg Leskošek Franz, Marburg ♦Lesnika Roman, St. Anni am Kriechenberg Miglič Emil Reifnig Močivnik Felix, Brunndorf N o v o t n y August, Brezolup, Mah re n Pečnik Jakob, Triest Pelko Josef, Wien Pippan Leo, Himmelberg, Karnten Ptirker Franz, Marburg Rudi Franz, Rann a. d. Save Sajoviz Stanislaus, Marburg Schedivy Franz, Marburg Schwab Franz, Leitmeritz, Bóhmen Stauber Rudolf, Marburg Weber Lothar, Wien W e i fi René, Marburg *W o h I k 5 n i g Ludwig, Marburg Zmork Richard, Mahrenberg IV. Klasse B (30+1) Benja Josef. Zakot bei Rann Berdnik Franz, Sp. Breg bei Pettau Breznik Franz, Ižmenci bei Radkersburg Brumec Franz, Maxau Brumen Josef, Mekotnjak b. Luttenberg Erk er Johann, Lichtenwald Franz Ernst, Ponigl ♦Goričan Franz, Selo bei Franz Jamnik Johann, Saldenhofen Kaukler Johann, Krčevina bei Pettau Kavčič Alois, Gairach Kežman Anton, Gaberje bei Rann ♦Koprivnik Ivan, Vordern-berg bei Marburg Ko sér Tugomer, Pettau *Kosi Alois, Ključarovci bei Luttenberg Košenina Vladimir, Marburg Kronabethvogel Heinrich, Oberburg Kupčič Johann, Maria Rast ♦Lebič Georg, Neukirchen Lesinšek Franz, Pirschen-berg bei Rann ♦Lobnik Jakob, Nufidorf bei Marburg Marschitz Richard, Frafilau Medvešek Matthias, Ober-Friesach bei Lichtenwald Mencej Franz,Villach Karnten P a v a 1 e c Johann, St, Georgen W.-B. Pa višek Vladimir, Marburg ♦Ramšak Adolf, Alt-WOllan Sattl er Johann, Krčovine bei Radkersburg Starovasnik Paul, Krainbuig Krain Zernec Ignaz, Kanadorf bei Radkersburg Tominšek Helene, Krainburg, Krain IV. Klasse C (25) Čiček Franz, Wochau Janžič Johann, Unterkbtsch Ješovnik Alois, St. Ruprecht W.-B. Kralj Franz, Miirzzuschlag Lorber Franz, Wind.-Feistritz Peče Johann, Marburg Radanovič Anton, Slogonsko bei Rann Rožič Franz, Brnnndorf Stabej Josef, Preioga Stefancioza Franz, Stojno Selo Stumpf Ludwig, Kraljevci Š am peri Zyrill, Kerschbach Šega Franz, Gladomes Šturm Paul, Isvanzen Tikvič Alois, Oblačak Tomažič Theodor, Fainach Trogar Rudolf, Ravne ♦Umek Johann, Pirschenberg Vauda Ivo, Wernsea Verlič Franz, Lichtenwald Vertovšek Felix, Drachenburg ♦Vimpolšek Alois, St. Leon- t hard bei Rann Vokač Otto, Brunndorf Voršič Franz, Marburg Vovčko Franz, Dobrava bei Reichenburg (Žula Johann, Hrastovec) V. Klasse (44+2). Bresnik Albin, Pettau Brunner Ferdinand, Vordern-berg Brunner Friedrich, Bruck a. d. Mur Cajnkar Thomas, Lichtenwald Cazafura Max, Marburg Cerjak Michael, Niederdorf Časi Anton, Podhom Gassenburger Stefan, Podova Gitschthaler Johann, Villach Karaten Gnufi Ludwig, Marburg Granfola Johann, St. Lorenzen W.-B. Grebenšek Johann, Schfin-stein Horvat Josef, Oslušovci bei Friedau H fi dl Josef, Abstall Jazbinšek Franz, Laakdorf bei Montpreis Kraus Reinhold, Marburg (Lauko Viktor, Trofin) *Lukman Franz, St. Nikolai bei Friedau ♦Mihalič Boris, Luttenberg Neudauer Matthias, Burg-stall W.-B. (Novak Wladimir, Marburg) Osterc Anton, Bučani Pernuš Wladimir, Laibach Pfrimer Gerhard, Marburg Prelog Karl, Slabotinzen Pučnik Alois, Dobrova bei Gonobitz (Raser Karl, Krakau) Roth Alois, St. Leonhard W.-B. Schrott Johann, Marburg Senica Michael, Podgorje bei Lichtenwa'd Sevnik Michael, Kapellen bei Rann Smole Johann, Tržišče Szankovits Kar1, Wien Toličič Josef, St. Margarethen im Draufeld Trop Thomas, Loschnitz bei Friedau Vertovšek Anton, Drachen-burg Vodošek Rudolf, Gorica bei Kranichsfeld Weber Franz, Frauheim Winterhalter Josef, Marburg Witzmann Rudolf, Reifnig Zelinka Franz, Graz Zemljič Anton, Eichenberg Zfihrer Wilhelm, Rotwein Žgež Franz, Dornau bei Pettau Krenn Auguste, Marburg Kriwanek Marie, Marburg VI. Klasse (40+1). Arnečič Paul, Pameče Arzenšek Viktor, Marburg Bartošek Johann, Sereth, Bukovina Brandste tter Franz, Marburg Breznik Johann, Unter-Burg-stall ♦Cafuta Anton, Skorišnjak Czernitzky Ferdinand, Lemberg, Galizien Dečko Anton, Središče Ferk Michael. Wind.-Graz Heiser Friedrich, St. Sulpice, Schweiz Jeglič Željko, Laibach ♦Karo Anton, Tešova, Bezirk Franz Kaučič Jakob, Pfefferberg Koban Hugo, Graz (Kodolitsch Erich von, Graz) ♦Konrad Josef, Ledinek W.-B. ♦Lorger Alfons, Zavrh Lovrec Franz, Olimje, Bez. Drachenburg ♦Marschitz Robert, Jur-schinzen Marschner Ernst, Marburg Oehm Hans, Marburg Ogriseg Waldemar, Marburg Pa ar Johann, Marburg Pahor Leopold, Spielfeld Pajk Michael, Za bukovje Papež Matthias. Trnovec Polič Max, St. Leonhard W.-B. Prelog Vinzenz, Melelince Rathausky Herbert, Leiben-feld Rautner Vinzenz, St. Peter bei Rann Rudel Rigobert, Mahrenberg Ruhri Franz, Marburg Skvarča Zyrill, Marburg Steinklauber Vinzenz, Graz Vošinek Josef, Schmiedsberg Zafošnik Michael, Unter-Neudorf Zagoda Franz, Brunndorf Zaslawski Alexander, Marburg ♦Živko Konrad, St. Martinam Bachern Živko Vinzenz, St. Martin am Bachern Schifko Margarethe, Marburg VII. Klasse A (29+2) Azzola Fabian, Feldbach Barnreiter Walter, Marburg Bergles Josef, Pola, Istrien Ca za fura Walter, Marburg Čremošnik Vinzenz, Ločica bei Heilenstein Frisch Max, Marburg Gajšek Ložidar, Vranska Gorica Gobec August, Klagenfurt, Kiimten Hauser Viktor, Klagenfurt, Karaten Jeti m ar Erwin Ritter von, Marburg K[afer Heinrich, Bodohegyen, Ungarn Kancler Anton, Unter-Haidin Klobasa Josef, Blaguš Kralj Josef, WOllan Leinmiiller Johann, Marburg Loibner Rudolf, Trifail ♦Močnik Vinzenz, Cogetinci Miihlbacher Georg, Cilli Pipuš Slava, Cilli Primus Robert, Miess Pušenjak Stanko. Cven Repič August, Rakovec Richter Leopold, Sarajevo Schimm Friedrich Marburg Schlamberger Ferdinand, Marburg Skažedonig Franz, Gegen-tal ♦Skuhala Alois, Trgovišče Šlander Josef, Oberburg Terč Hans, Marburg Volavšek Johann, Drachenburg Wresounig Siegfried, Windischgraž VII. Klasse B (29+3). ♦Ben d er Florian, Kfihida, Ungarn Cempyrek Ludwig, Olang, Tirol Chomrak Norbert, Warasdin, Kroatien Elsnik Othmar, Radkersburg Greif Johann, St. Margarethen a. d. Drau Haas Marie, Villach, Karaten Hallecker Rudolf, Pa fau Happak Oskar, Wien ♦Herbst Ludwig, Bleiburg, Karaten Huallenz Otto, Radkersburg Jug Franz, Studenitz Kleebinder Johann, Marburg Klemenčič Andreas, Wudischofžen Kos Johann, Radkersburg Kramberger Alois, St. Leonhard W.-B. Krieger Alois, Oberhaag Malitsch Ulrich, Latschach, Kdrnten ♦Mitteregger Franz, Fladnitz bei Passail Ordelt Emil, Wien Pach Hans, Freiherr von, Marburg Rabitsch Johann, Unter-drauburg Reisinger Karl, St. Radegund Schager-Detschmann Wilhelm Neumarkt Schindler Erwin, Graz, Sterger Josef, Laas, Krain Šrol Martin, Kleinsonntag Šturm Jakob, Ober-Feistritz ♦Tomažič Anton, St. Nikolai bei Friedau ♦Triebnik Heinrich, Marburg Voušek Paul, Marburg ♦Vreča Otto, Negau Winterhalter Johann, Marburg Vili. Klasse (40). Babšek Josef Pečkč Barle Josef, Kamnik, Krain Bienenstein Erwin, Wiesel-burg, Niederòsterreich Cerjak Dominik, Leskovec Ciglar Alois. St. Marxen ♦Čurin Cyrill, JastreOec Engelhart Rudolf, Frohnleiten Firbas Johann, Bišečki vrh Fischer Julian, Lemberg, Galizien Friedriger Erich, Kdrmend, Ungarn Gašparič Johann, Podgorci Goršič Johann, Brebrovnik Gračnar Johann, Montpreis Hesse Hans, Marburg Hren Wilhelm, Sežana, Kiistenland Ilešič Felix Stračina Jakončič Anton, Marburg ♦Kolšek Konrad, Heilensten ♦Kordon Josef, Graž ♦Kosi Karl, St. Thomas Krpač Franz, St Martin bei Windisch-Graz Lemež Leo, Windisch-Feistritž Morie Adolf, St. Peter bei Konigsberg Mravlag Giinther, Cilli Ogriseg Egon, Marburg Pelci Franz, Rožički vrh Rajšp Emil. Studenitz Rožman Josef, Pesje bei Rann Senekovič Felix, St. Anna am Kriechenberg Sinkovič Adolf, Brunndorf Slane Josef, Rohitsch-Sauer-brunn Stiper Stefan, St. Peter bei Marburg Sunčič Alois, Boreči Šketa Josef, Orlavas Šnuderl Maximilian, Rdmer-bad Tkalec Jakob, Badjčan, Ungarn Trobe j A'ois, St. Egydi Voušek Franz, Marburg Welle Ludwig, Frauheim Živko August, St. Martin auf dem Bacher XI. Statistik der Schuler.* K a s s e I n 1 III 1. Zahl. a b c a b c a b C Zu Ende 1912/13 . 421 391 42 3H 26 30 38 351 30 Zu Anfang 1913/14 . . . . 462 42 39 351 361 37 343 26 27 Wdhrend des Schuljahres ein- getreten 1 — — 11 — — 21 — — Im ganzen also aufgenommen 472 42 39 362 361 37 364 26 27 Darunter: Neu aufgenommen, und zwar aufgestiegen 362 35 36 41 5 3 81 — — Repetenten 1 — — 1 — — — — — Wieder aufgenommen, und zwar aufgestiegen — — • 271 311 33 353 28 26 Repetenten oder freiwillig 1 wiederholend . 10 7 3 4 — 1 3 2 Wahrend des Schuljahres aus- getreten : _ 6 1 2 3 3 2 1 — Schiilerzahl zu Ende 1913/14: Offentliche . 47 36 38 34 33 34 33 25 27 Privatisten j — — — — — — 1 — — Privatistinnen 2 — — 2 ! — 4 — Summe 472 36 38 342 331 34 335 25 27 2. Qeburtsort (Vaterland). Marburg 171 3 5 13 — 2 21 1 2 ! Steiermark (aufier Marburg) . . 20 32 31 10' 28 32 22 24 22 Niederosterreich 2 — — 3 1 — 34 — Oberòsterreich 1 i Karnten 2 — — 1 — — — — — j Krain 2 1 1 11 3 — 2 — 1 j Kroatien 1 — 1 — — — — — — Kiistenland — — — — — — 1 — — Tirol — — — — 1 — — — 1 Bdhmen Mahren — — — — — — 1 — — Ungarn Galizien 11 — — — — — — — — — — — 1 — — — — — Bukowina Bosnien 1 — 2 01 — — — — Schlesien 1 — 1 — — 1 — — Schweiz PreuBen — — — 1 — — — — — Wiirttemberg — — — 1 — — — — — Siebenbiirgen — — — — — — 1 — — Istrien — — — — — — — — Summe . . 3. Muttersprache. 472 36 38 342 331 ' 34 335 25 ; 27 Deutsch ; 462 — — 312 — 255 — — Slowenisch 1 1 36 38 3 341 34 8 25 27 Summe 4. Religionsbekenntnis. 472 I 36 38 342 331 34 335 25 27 Ròmisch-katholisch I 431 36 38 321 331 34 284 25 27 Evang., Augsb. Konfession 1 i' 1 1 21 j — 5i — — * Die Indexzahlen beziehen sich aui Privatisten, beziehungsweise Privatistinnen. K 1 a s s e IV V VI VII Vili Zusammen a b c a b a b a 1 b 273 35 — 451 301 301 4 2 30 T 30 582+13 33 30' 26 422 401 281 291 40 590+13 — — 2 U li — 8+4 33 301 26 442 401 292 302 40 598+17 1 — 1 4 2 12 5 141+6 1 2 1 — 6 29 291 23 362 371 261 241 40 41+11 3 1 2 4 — — — 41 — — 1 2 1 — — — 22 33 30 25 42 39 29 29 40 574 — — — — 1 2 — 4 — 1 — 21 21 1 1 — 15 33 301 25 422 391 292 293 40 574+19 593 11 2 2 5 91 8 5 4 91+3 1! 26 23 342 25 171 17 30 404—4 2 — — 1 — 02 1 13+6 — — — — — — — 1 1 1 — 1 2 21 — 10+1 3 li . 1 2 — 2 1 21+2 — — — — — 1 — 3 1 — — — — — 1 3 — — — — 1 — 3 1 — — — — — 1 1 — — — — — 2 2 — — — 1 1 2 7+1 — — — — 1 — — 1 3 — — — — 1 — — — 1 — — — — 1 — — 4+1 — — — — — — — 3 • — — — 1 — — — 1 — — — — — — — 1 — — — — — 1 — — — — — 1 — — — 01 — — 0+1 33 30i 25 422 391 292 293 40 574+19 30 162 161 161 173 11 208+16 366+3 3 301 25 26 23 131 12 29 33 30i 25 422 391 292 293 40 574+19 32 1 301 25 412 1 38i 1 29 293 36 4 556+16 18+3 K 1 a s s e I n III 5. Lebensalter. a 1 b c a b c 1 a b c Il Jahre 12 2 1 — — — — — — 12 IU 7 9 6 4 2 — — — 13 141 11 7 141 91 6 6i 1 1 14 10 8 12 8 6 14 131 4 4 15 6 6 41 9 11 92 7 10 16 2 3 2 2 2 41 7 6 17 — — — — 2 — 1 6 4 18 — — — — 1 — — — 2 ! 19 20 21 — — — — — — — — — ! 22 23 25 1 Summe . . j 472 36 ! 38 342 331 35 335 25 27 6. Nach dem Wohnorte der Eitern. Ortsangehòrige Auswartisre 322 15 7 29 8 30 242 10 71 26 6 29 213 122 1 24 6 21 Summa . . 7. Klassifikation. 472 36 38 342 331 35 335 25 27 a) zu Ende des Schuljahres 1913/14: s C.SP I. Vorziiglich geeignet II. Geeignet ... 5 29 12 12 5 15 8 162 6 221 11 18 3 223 5 13 3 13 1 3.2 • N 111. Im allgemeinen geeignet ... . IV. Nicht geeignet 32 4 7 2 2 1 li 6 5 3 < 8 6 7 5 3 4 21 — 6 V. Die Bewilligung zur Wieder- 1 1 1 1 holungspriifung erhielten 2 3 5 1 VI. Uneeoriift blieben — 6 Summe . . 472 36 38 342 331 35 335 25 27 b) Nachtrag zum Schulj^hr 1912/13: Wiederholungspriifungen waren 1 1 bewilligt - 1 3 Entspiochen haben o Nicht entsprochen haben (oder 1 nicht erschienen sind) . . — — — Nachtragspruiungen waren be- willigt Entsprochen haben Nicht entsprochen haben Nicht erschienen sind — — — 01 — — E Darnach ist das Endergebnis 1912/13: Zum Aufsteigen in die nàchste Klasse waren: I. Vorz. geeignet (m. vorz. Erf.) II. geeignet • • • • III. im allgemeinen geeignet . 4 191 6 6 241 2 10 25 1 251 13 4 18 4 5 19 4 o 5 22 4 fi 4 241 3 4 4 17 2 5 IV. Nicht geeignet 1 i Uneeoruft blieben Summe . Il 421 | 391 | 42 | 314 | 26 | 30 | 38 | 351 | 30 K 1 a s s e 1 J Zusammen IV V VI VII Vili a 6 ! c a ; b a b a i b 2 1 1 1 — — — — — 15 39- 69- 83- -1 r4 r2 13 8 5 2 — — — — 90^ -3 10 8 8 121 4 — — — 70- -2 8 7 8 11 11 4 4 — 66 3 3 61 101 71 6' 5 43- -4 — 1 — 7 8 111 71 15 49- -2 — 1 — 2 6 6 8' IO 33- -1 — 1- 1 1 1 — IMI« 1 M 1 1 1 3 1 6 3 — 1 11 _5 2 33 301 25 422 391 292 293 40 575+19 23 61 4 142 121 151 111 11 208+14 13 24 21 28 27 141 182 29 367+5 33 301 25 422 391 292 293 40 575+19 5 26 6 201 1 2 21 2 27 32 1 6 251 2 221 3 0' 7 191 2 ì 12 I 4 35 92 355+10 32+3 58+1 29+2 9+3 21 172 3 5 301 | 25 ! 422 391 — 1 — I 1 01 01 2 26 2 4 1 — ! 1 21 I -O' - 292 293 7 311 5 2 H 26 4 241 I - 2 38 3 i 5 27 25 575+19 26 24 3+3 1+3 69+2 409+8 31+3 67 6 It K 1 a s s e I 1 11 8. Geldleistungen der Schiller: a b c 1 a b 1 C Das Schulgeld haben gezahlt: im 1. Semester 30 14 13 17 4 2 im 11. Semester j 20 4 10 21 6 4 Ganz befreit waren: im I. Semester 16 25 25 18 24 35 im II. Semester j| 29 43 28 13 28 33 Das Schulgeld betrug im ganzen 1 im 1. Semester K 900'— 420'— 390'— 510- 120- 60 — im II. Semnster K [ 600'— 120 — 300'— 630 — 180'— 120'— Zusammen , . | 1500 — 540'— 690-— 1140'— 300 — 180- 9. Besuch des Unterrichtes in den nicht obligaten Gegenstdnden: Slowenisch tiir Deutsche I. Kurs ' 17 — — — — — II. Kurs ! 3 — — 7 — — III. Kurs — — — — — — LV. Kurs — — — — — — Franzds. Sprache I. Kurs — — — — — II. Kurs — — • — — — Darstellende Geometrie I. Kurs — — — — — — 11. Kurs — — — — — — Freihandzeichnen 1 _ — _ - — — Gesang I- Kurs 28 22 24 6 11 19 II. Kurs — — — — 3 1 III. Kurs — — — — — — Deutsche Stenographie I. a Kurs — — — — — I. b Kurs 1 — — — — — II. Kurs — — —'u — — — Slovvenische Stenographie . — — — — — — Italienische Sprache — — — — — — Englische Sprache — — — — — — Steiermdrkische Geschichte . . K 1 a s s e Zu- sammen 330-- 360 — 4935 — 315 — 180 — 210'— 240 — 5655-- 540’— 120 — 480 — ‘330’— 3-30— 360-— 465'— 150 — 390 — 270-— 150-— 840-— 540 — 660'— 690-- 10590' 780'— 330 — 540-— 510-— 150 — XII. Einige normative Erlasse. (Griechische Aufgaben in der VI. Klasse.) Mit dem Erlasse vom 16. Juni 1913, Z. 2444 hat der Herr k. k. Minister fur Kultus und Unterricht in teilweiser Abanderung des mit der Ministerialverordnung vom 20. Marž 1909, Z. 11662 (M.-V. Blatt Nr. 10) kundgemachten neuen Lehr-planes fur die Gymnasien zunachst in provisorischer Weise angeordnet, daB beim griechischen Unterrichte in der VI. Klasse der Gymnasien die schriftlichen Obersetzungsarbeiten aus der Unterricht s-sprache in das Griechische als Schularbeiten (Kompositionen) in Hinkunft durchaus zu entfallen haben. An ihre Stelle treten, wie dies bereits fiir die folgenden Klassen vorgeschrieben ist, ausschliefilich Ubersetzungen aus dem Griechischen in die Unterrichtssprache, und zwar aus den Autoren dieser Klasse, erforderlichen Falles aus dem Prosaiker der vorhergehenden Klassen. Die zur Erwerbung, Festigung und Erweiterung des gramatischen Wissens iiberhaupt und insbesondere des attischen Dialektes dienenden schriftlichen Ubersetzungen aus der Unterrichtssprache in das Griechische sind als Haus- und Schulubungen im Interesse und nach Erfordernis einer griindlichen Klassikerlektiire wie bisher auch weiter-hin mit allem Eifer zu pflegen. (LandesschulratserlaB vom 30./6. 1913, Z. 3 -|6^- 1913.) 2. (Stellung der Hospitantinnen.) Mit dem Erlasse vom 8. Juni 1913, Z. 11.110, hat der Herr k. k. Minister fur Kultus und Unterricht eròffnet, daB es keinem Anstande unterliegt, in den Bescheiden, in welchen den Hospitantinnen die Erlaubnis zum Hospitieren erteilt wird, eine Klausel, betreffend den allfalligen Widerruf dieser Bewilligung aufzunehmen. Auch kann auf Bescheid des Lehrkòrpers einer Anstalt jenen Privatistinnen (Hospitantinnen), die ungunstige Semestralausweise oder Jahreszeugnisse erhalten haben und durch deren weitere Zulassung andere, gut qualifizierte Privatistinnen davon ausgeschlossen wiirden, das Hospi-tierungsrecht zu erlangen, dieses Recht entzogen werden. Dem Antrage, die Hospitantinnen hinsichtlich des Prufens und Klassifizierens den òffentlichen Schtilern vòllig gleich zu behandeln, kann keine Folge gegeben werden. (LandesschulratserlaB vom 16. Juni 1913, Z. 3~- 1913.) 3. (Hosp itant in n en, Besuch der freien Lehrfàcher). An-laBlich eines konkreten Falles hat das k. k. Ministerium f. K. u. U. mit dem Erlasse vom 20. Oktober 1913, Z. 46.879 (steierm. Landesschulrat, 27. Oktober 1913, Z. 3^) bestimmt, daB Privatistinnen, bei Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen, zum Hospitieren auch in alien unobli gaten Lehrgegenstanden zugelassen werden konnen, vorausgesetzt, daB in diesen Lehrfachern hiedurch keine Teilung der Kurse notwendig wird. 4. (Budgetjahr). Der Beginn des Budgetjahres wurde auf den 1. Juli verlegt. (Min. i. K. u. U. 9. 8. 1913, Z. 2062). 5. (Jugendspielbeitrag). Die Erhòhung des Jugendspielbeitrages von 60 h auf 80 h wurde mit der Wirksamkeit vom Beginn des Schuljahres 1913/14 genehmigt. (Landesschulrat, 2. 9. 1913, Z. 3|^). 6. (Redeiibun gen.) Das k. k. Ministerium f. K. u. U. hat mit dem Erlasse vom 22. Oktober 1913, Z. 1163 (Landesschulrat, 3. Nov. 1913, Z. 3^?) eine ausgiebige Pflege der Redegewandtheit der Mittelschuler an-geordnet und ausfiihrliche Weisungen fiir die Wahl der diesem Zwecke dienlichen Mittel und Wege hinausgegeben. 7. (Schiitzenmedaillen.) Das k. k. Ministerium fiir Landesverteidi-gung hat (laut Zuschrift des k. u. k. 3. Korps und k. k. Landwehrkommandos in Graz, vom 16. Juni 191$, M.-A. Nr. 8309) zur Fòrderung des Jung-schutzenwesens „Schtitzenmedaillen“, silberne und bronzene, gestiftet, welche auf Grundlage besonderer Bestimmungen Mittelschulschutzen, die sich im Schiefiunterrichte auszeichnen, verliehen werden, die in deren Eigentum tibergehen und bis zum Eintritt der Beteilten in das stellungspflichtige Alter bei Schiefi- und sportlichen, von schulwegen beaufsichtigten Veranstaltungen auf der rechten Brust getragen werden diirfen. XIII. Chronik. 6ìn Sdirei des Fntsefzens durchhallte am Sonntag, den 28. luni 1914, in den Bbendstunden die Welt und machte dìe Herzen non ITlìllìonen ITlenschen erzittern. Von ruchloser ITlorderhand cuurden Sei ne k. u. k. Hoheìt der durchlauchtigste Herr £rzherzog-Tronfolger Franz Ferdinand und hddift dessen Gemahlin Ihre Hoheit frau Herzogin uon Hahenberg, tuahrend einer Rundfahrt in Sarajeuo durch Reooluerschilsse todlìch uer-roundet und hauchten nach roenigen ITlìnuten ihre Seelen aus, Dereìnt ìm Tode, tuie sie im Leben innìg nereìnt getoesen. Das Herz krampft fich zufammen, ob dieser erschiitternder Kunde und schmerzerfiillt rìchtet sich der Blìck zu Seiner ITlajestdt, den schroergepruften ITlonarchen und den so plotjlich oermaisten Kìndern des erzherzoglìchen Paares. Auch unsere Anstalt stand unter dem erschutternden Eindrucke der allgemeinen Trauer, der sie durch eine Trauerkundgebung von Seite der Direktion und der Lehrerkonferenz und durch ein feierliches Seelenamt mit Requiem an der Tumba, das am 3. Juli der hochw. Herr Dr. Ant. Medved unter Assistenz in der Aloysiuskirche zelebrierte, Ausdruck gab; bei dieser Gelegenheit hielt Dr. Anton Medved eine ergreifende Trauerrede. (Die Rede wird im nachstjahrigen Bericht veròffentlicht werden). 2. Die aliòsterreichischen patriotischen Festtage wurden wie im Vorjahre in solenner Weise gefeiert. 3. Die religiosen Obungen tur die katholischen Schiiler der An-stalt vollzogen sich in wiirdiger Weise und in voller Ordnung. Der regel-maBige Schulgottesdienst wurde in der Gymnasialkapelle abgehalten, und zwar gesondert fiir die Stammklassen (vom f. b. geistl. Rat Prof. Dr. Ant. Medved) und fiir die utraquistischen Klassen (vom Prof. J. E. Kociper). Fiir die erstgenannte Abteilung erweisen sich die raumlichen Dimensionen der Kapelle als kaum noch ausreichend; ein gemeinsamer Gottesdienst fiir samtliche Schiller erscheint somit ganzlich ausgeschlossen. Daher wurde bei festlichen Anlassen und ahnlichen Gelegenheiten der Gottesdienst in der Aloysiuskirche abgehalten, wohin die Schiiler stets von der Anstalt aus paarweise gefiihrt wurden. Bei solchen Anlassen las zum wiederholten Male der hochw. Herr Kanonikus Sen. und Religionsinspektor Josef Majcen unter Assistenz der beiden Religionslehrer das Hochamt, wofiir ihm an diesem Orte ein besonderer Dank ausgesprochen wird. Zur heil. Beichte wurden die Schiiler dreimal im Jahre in die Dom-kirche und in die Aloysiuskirche gefiihrt, die heil. Kommunion hingegen wurde ihnen in der Anstaltskapelle erteilt. Die òsterlichen Exerzitien wurden in der iiblichen Weise vorgenommen. Im Monate Mai wurde vor dem Vormittagsunterricht fiir freiwillig er-scheinende Schiiler die Maiandacht je zweimal wòchentlich von den beiden Herren Religionsprofessoren in der Anstaltskapelle abgehalten, wobei der Gesang und das Orgelspiel ebenso von Freiwilligen besorgt wurde. Der Aloysiustag, nach hierortiger althergebrachter Sitte zugleich Beicht- und Kommunionstag fiir die Abiturienten, wurde durch ein Hochamt, das der hochw. Herr Kanonikus Josef Majcen in der Aloysiuskirche zelebrierte, gefeiert. Das feierliche Dankamt wurde am 4. Juli in der Aloysiuskirche von Prof. Dr. A. Medved zelebriert. 4. (Jahrhundertfeier der Leipziger Vòlkerschlacht.) Am 22. Oktober 1913 feierte unser Gymnasium das Gedachtnis der groBen Vòlkerschlacht. Es war ein Schulfest, belehrend und fòrdernd; auch dies-mal solite gezeigt werden, was sich aus der Jugend bei solchen Gelegenheiten holen lasse. Es war in diesem Schuljahre zugleich das erste Auf-treten des diesjahrigen Gymnasialorchesters (1V2 Dutzend Violinen, ein Cello, eine BaBgeige, zwei Flòten, ein Piston, eine groBe, eine kleine Trommel, Pauken, Triangel, Klavier, Harmonium), samt dem Dirigerrten bestehend ausschlieBlich aus Gymnasiasten (siehe oberi unter II. a); weiters verstarkter gemischter Chor, geleitet ebenso von einem Gymnasiasten; es wurden einige tiichtige Deklamationen ausgesucht — und die Vorbedin-gungen fiir eine packende Feier waren gegeben. Unmittelbar vom Unterrichte weg wurden am genannten Tage die Schiller um 10 Uhr vormittags in den Gymnasialturnsaal gefiihrt, wo vor der Kaiserbiiste der Sangerchor und das Orchester bereits Aufstellung ge-nomnien hatten. Die 600 Studenten fullten den Saal vollstandig. Die Feier begann mit dem Miserere aus Verdis ..Trovatore", das das Orchester exakt spielte; hierauf sang der gemischte Chor Webers herrliches „Gebet“ („Hor’ uns, Allmachtigerl"), dessen wuchtige, weihevolle Tone die Halle priichtig durchiluteten. Nachdem darauf (dritter Punkt der Vortragsordnung) der Septimaner Winterhalter Arndts „Die Leipziger Schlacht" vorgetragen, hielt Professor Franz Otto die Festrede, vvorin er in vollendeter Form und mit warmem Gefiihl die Bedeutung und den Verlauf der Leipziger Schlacht, namentlich im Hinblick auf die hervorragende Rolle Ósterreichs wahrend der ganzen bewegten Zeit, beleuchtete. Nach der Rede spielte das Orchester eine Potpourri aus Offenbachs ..Hoffmanns Erzahlungen", worauf der Oktavaner Friedriger aus Grillparzers ..Konig Ottokars Gliick und Ende" den Abschnitt, betreffend Ósterreichs Ruhm und Ehre, vortrug. Dann erbrauste durch den Saal ..Lutzows wilde Jagd" (gemischter Chor). — Nun bestieg der Direktor Dr. Josef Tominšek die Biihne und hielt eine Ansprache, welche daraufhin abzielte, die ent-scheidende Mitwirkung Ósterreichs bei den Freiheitskampfen in noch helleres Licht zu rticken und den ethischen, den Freiheitsdrang und den Patriotismus fordernden Gehalt jener groBen Zeit auch der jetzigen Jugend als Leitmotiv vorzufuhren, wobei er an die vier am Vòlkerschtachtdenkmal versinnbild-lichen Tugenden: Glaubensstarke, Tapferkeit, Begeisterung, Opferfreudigkeit, ankniipfte. Mit einem „Hoch!“ auf den Kaiser und mit der Volkshymne (Gesangschor und Orchester) schloB die Feier. — Unter den Klangen des Marsches „Es lebe der Kònig“ leerte sich der Saal. 5. (Helgolandfeier.) Am 9. Mai 1914 waren es fiinfzig Jahre, daB sich die òsterreichische Flotte unter Wilhelm v. Tegetthoff bei Helgoland mit Ruhm bedeckte. Die Ereignisse dieses ruhmreichen Tages wurden von den Fachlehrern in jeder Klasse den Schiilern nahegebracht. 6. Todesfalle: Am 16. Aprii 1914 wurde dem Gymnasium, besonders dem Unterstutzungsverein ein edler Gònner entrissen, der durch Jahrzehnte der Anstalt reichliche Spenden widmete: der infulierte Domdechant Doktor Johann Mlaker. Der Direktor, mehrere Mitglieder des Lehrkòrpers und viele Schiiler ewiesen ihm am 18. Aprii 1914 die letzte Ehre. Am 5. Marz 1914 wurde ein hoffnungsvoller elfjahriger Knabe, der Liebling der I. b-Klasse, Viktor Kac, von einer schweren Krankheit dahingerafft. Er wurde am 7. Marz unter dem Geleite der gesamten Schiiler-schaft zu Grabe gefiihrt; der Gymnasialsangerchor sang vor dem Trauer-hause und an der offenen Gruft Trauerchore. Das Seelenamt wurde am 9. Marz in der Aloysiuskirche unter Beteiligung der gesamten Anstalt vom hochw. Kanonikus Jos. Maicen unter Assistenz der beiden Religions-professoren abgehalten. — Der schwer geprùfte Vater, Dr. Viktor Kac, spendete mit einem tief empfundenen Schreiben aus Dank fur die Anteil-nahme der Anstalt dem Untersttitzungsverein 200 K. Ais Opfer der im Laide des Monates Marz in einzelnen Stadtteilen sporadisch aufgetretenen Scharlachepidemie sank der Schiller der IV. c-Klasse, in jeder Beziehung ein Musterschiiler, Johann Žula, ins friihe Grab. Er starb im Krankenhaus in Marburg, wohin er iiberfiihrt worden war, und wurde — da eine Beteiligung am Leichenbegangnis untersagt war — ohne Geleite aber mit umso inniger Anteilnahme der Anstalt zur letzten Ruhe gebettet. — Am 24. April wurde fùr ihn in der gleichen solennen Weise wie fiir Viktor Kac das Seelenamt gelesen. Die erwahnte Scharlachepidemie bedrohte durch einige Zeit auch unser Gymnasium; es wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen, dafi das Kna-benseminar vom 19. bis 28. Marz und die l.c-Klasse vom 26. April bis 5. Mai kontumaziert werden mufite. 7. Inspizierungen: Der Herr Landesschulinspektor Regierungsrat Dr. Viktor Thumser unterzog am 25. Februar 1914 die humanistischen Facher einer Inspektion. — Am 28. und 30. Janner 1914 inspizierte der Diòzesan-Religionsinspektor, Herr Kanonikus u. f. b. geistliche Rat Josef Majcen den katholischen Religionsunterricht und nahm auch sonst ofter die Gelegenheit wahr, bei den den Religionsunterricht und den Gottesdienst betreffenden Fragen fòrdernd einzugreifen. — Den Zeichenunterricht in alien seinen Formen besichtigte in der Zeit vom 3. bis 5. Juni 1914 eingehend der Fachinspektor fiir den Zeichenunterricht, Professor Ladislaus Pazdirek. 8. We ttbewerb u n ge n. 1. Die Preispriifung aus der steier-markischen Geschichte wurde fiir die neun Bewerber aus den drei vierten Klassen dieser Anstalt am 20. Juni 1914 unter dem Vorsitze des Direktors Dr. Tominšek im Zeichensaale, der von den Zuhorern dicht ge-ftillt war, abgehalten. Die Priifung nahm der Fachlehrer Prof. Franz Otto vor. Sie deferte ein glanzendes Ergebnis, so dafi es die Kommission als einen Akt der Gerechtigkeit ansah, alle Priiflinge mit Preisen zu bedenken. Durch reiche Spenden wurde die Kommission auch in die Lage versetzt, diese Absicht ausfuhren zu konnen; denn es hatten gespendet: Seine Ex-zellenz der Fiirstbischof Dr. Napotnik 20 K in Gold (gewidmet als einen Preis); weiters je 10 K in Gold: der infulierte Dompropst Karl Hribovšek, Kanonikus Josef Majcen, Seminardirektor Josef Zidanšek; ferner Gymnasial-direktor Dr. Josef Tominšek 10 K und Prof. Otto ein Buch. — Nach SchluB der Priifung wurden vom Vorsitzenden nach einer Ansprache, worin er die Bedeutung dieser Priifung hervorhob, die Preise folgendermafien verteilt : den ersten Preis, die beiden vom steiermarkischen Landesausschusse ge-widmeten Erinnerungsmedaillen in Etuis, erhielten Wohlkònig Ludwig und Vimpolšek Alois; 20 K in Gold Koprivnik Johann; je 10 K Sajovic Stanislaus, Weber Lothar, Breznik Franz, Lesnika Roman, Ivanuš Josef. Der Privatistin Helene Tominšek, die sich auBer Konkuirenz an der Priifung beteiligte, wurde ein Ehrenpreis zugedacht. 2. Die fiir 1914 falligen Zinsen der A. Humerschen (Schiller-) Stif-tung (fur die beste literarische Arbeit) wurde dem Septimaner Močnik zuerkannt. Ili 3. Ober das PreisschieBen vom 27. Juni 1914 und das Jugend-spielfest vom 24. Juni 1914 siehe oben unter IX. 3, 5. 9. Da das Anstaltsgebaude nur fiir 12 Klassen berechnet ist, fiir das laufende Schuljahr hingegen die Eroffnung von 10 Parallelklassen bewilligt wurde, konnten die Klassen, obwohl alle verfugbaren Raume besetzt wurden und die Wohnung des Direktors zu Schulzwecken adaptiert erscheint, im Gebaude selbst nicht unter Dach gebracht werden. Dank einer zustimmen-den ÀuBerung von Seiten der Vorstehung des furstbischoflichen Knaben-seminars wurde vom furstbischoflichen Lavanter Konsistorium die Bewilli-gung zur mietweisen Oberlassung von vier ebenerdigen Zimmern des ge-nannten Seminars an das Gymnasium behufs Unterbringung zweier Klassen gegen einen entsprechenden Mietzins zunachst fiir das laufende Schuljahr erteilt. Die fraglichen vier Zimmer wurden von den Klassen 2b, 2c, 4b, 4c bezogen. Da das Seminargebaude gegeniiber dem Gymnasium gelegen ist und sich daher der Verkehr zwischen den beiden Anstalten leicht vollzieht, kann diese Lòsung der Raumfrage eine sehr gunstige genannt werden. Eine dauernde Behebung der Schwierigkeiten ist allerdings nur von einem Zubau zum Gymnasialgebaude zu erwarten. XIV. Schule und Haus. 1. Abgesehen vom iiblichen, sehr regen Verkehr zwischeu Schule und Haus, der in einem Teil, hinsichtlich der Sprechstunden, durch den Mangel eines Sprechzimmers sehr gehindert ist, ohne allerdings an Lebhaftigkeit einzubiiBen, wurde von der Direktion systematisch dahingearbeitet, die Schule den Studierenden in auBerer Hinsicht und in der inneren Behand-lung zu einem traulichen Heim zu gestalten, das geme aufgesucht wird und worin man sich heimisch ftihlen kann. Die Bemiihungen waren auch dahin gerichtet, bei den Eltern zunachst das Vertrauen zur Schule zu wecken und wachzuhalten und andererseits zu zeigen, daB sich ein Schulhaus dem pulsierenden Leben keinesfalls zu verschliefien brauche und daB man fiir alle gesunden Regungen des jugendlichen Geistes und Kòrpers volles Ver-standnis habe. Auf diese Weise soli die Jugend fiir die Anstalt gewonnen, von auBeren Lockungen abgelenkt und fremden, oft schadlichen Einfliissen entzogen werden. In diesem Sinne wurden, wie bereits aus den vorigen Kapiteln zu er-sehen ist, mehrere Vorfiihrungen und Festlichkeiten veranstaltet (Schiitzen-fest, Jugendspielfest usw.), welche der Jugend Gelegenheit boten, sich nach ihrer individuellen Veranlagung froh und irei auszuleben ; auch den offiziellen Feiern wurde ein Rahmen gegeben, der bei allem wiirdevollen Ernst des frischen Einschlages nicht entbehrte. Hiebei wurde prinzipiell darauf ge-achtet, dafi die Jugend den Impuls zwar von auBen bekomme, im ubrigen aber selbstandig vorgehe und namentlich sich selbst, unter anerkannten Fuhrern aus eigener Mitte, leite. Es wurde nicht versaumt, bei alien Veranstaltungen durch Ansprachen aufklarend auf die Elternschaft zu wirken. 2. In Verfolgung solcher Bestrebungen wurde im laufenden Schuljahre der Bestand des Gymnasialorchesters gesichert. Es konnt der Beweis erbracht werden, da8 sich unter den 6 Hundertschaften von Studierenden doch eine hinreichende Zahl von musikalisch begabten, viel-leicht auch bereits geschulten Kraften vorfinden miisse, um eine Salonka-pelle zusammenzustellen, wenn auch alljahrlich gerade die Geschultesten die Anstalt verlassen. Auf diesem Wege sollen die Geiibten in den Dienst der Anstalt gestellt und so einer groBeren Anerkennung entgegengefiihrt, andererseits schlummernde Krafte geweckt und Talente herangezogen werden ; alles aber die Anstalt und deren allgemein bildende Bestrebungen fordern. (Ober die Zusammensetzung des Orchesters vgl. oben II. 2.) Das Orchester wirkte denn auch bei alien groBeren Veranstaltungen des Gymnasiums mit, ja es bildete den Mittelpunkt derselben und erfreute sich bald auch beim Publikum eines guten Rufes, so daB man es auch an-derweitig in Anspruch nahm. Am 10. Mai 1914 wurde vom Gymnasial-orchester und dem Gymnasial-Sangerchor in der Domkirche beim Ponti-fikalamt eine Orchestralmesse aufgefiihrt; das Orchester wirkte bei einem geschlossenen Kranzchen mit u. A. — Zur Zeit der ernsten Priifungen wurde iibrigens naturgemafi mit den Proben ausgesetzt und von jeder Vor-fiihrung abgesehen, da der Hauptzweck des Studiums niemals aus dem Auge gelassen wurde. Ftir die Vornahme der Obungen wurde im Gymnasium ein Zimmer reserviert, das zugleich als Gesangs- und Madchenzimmer diente, und weiters ein einfaches Klavier, eine Bafi-Posaune, ein Piston, eine Laute und auBerdem Notenstander angeschafft. Das Schlagwerk wurde von Fall zu Fall entliehen. 3. Eltern und Schuler sollen fur die Oberzeugung gewonnen werden, dafi die Anstalt jeder kulturellen und bildenden Anregung zuganglichsei und sie in ihren engen Kreisen, jedoch ohne Engherzig-keit, zu fòrdern bereit sei. Es wurden daher folgendeVeranstaltungen veranlaBt, bezw. zugelassen: a) Am 25. Oktober 1913 bot sich auf Entgegenkommen des Mar burger Trabrennvereines den Schulern Gelegenheit, in der Gòtz’schen Veranda einen Àroplan (Bleriot-Apparat) zu besichtigen. b) Um der heranwachsenden studierenden Jungmannschaft aller Anstalten Gelegenheit zu bieten, sich in ihrem Kreise ungestòrt dem Tanzvergnugen hinzugeben, veranstalten die beiden oberstenGymnasialklassen am 17. Janner 1914 im unteren Kasinosaale einen Walzerabend, der die Jugend zu einem ebenso vornehmen wie gemiitlichen Kranzchen vereinigte. — Der Reingewinn des Walzerabends, in der Hòhe von 200 K, fiel programin-maBig den Stadtarmen zu. c) Am 12. Feber 1914 hielt der Franziskanerpater Elpidius aus Kòln am Rhein in der Gymnasialturnhalle einen Vortrag iiber Antialko-holismus. Am Vortrage des beriihmten Wanderredners nahmen auBer den Gymnasiasten auch Realschiiler und Kandidaten der Lehrerbildungsanstalt teil. — Ober den gleichen Gegenstand und am gleichen Ort sprach am 23. Aprii 1914 unter Vorfiihrung von Projektionsbildern der Universitats-professor Dr. Johann Ude aus Graz. d) Am 17. Marz 1914 hielt der deutschlandische ehemalige Leiter der Kriegsmarineausstellung, Oberleutnant Nahmmacher an der Realschule einen Vortrag iiber die Kriegsmarine, woran auch Gymnasiasten teil-nahmen. e) Ain 23. Aprii 1914 hielt der Wandergelehrte J. Brenner im Zei-chensaal einen popular-wissenschaftlichen Vortrag iiber das Thema „Aus dunklen Meerestiefen11. f) Am 15. Mai 1914 hielt ein gebiirtiger Franzose als Wanderlehrer in franzòsischer Sprache einen zum teil humoristischen Vortrag iiber Paris, und zwar in einer so anschaulichen Form, daB demselben auch Studierende oline Vorkennlnisse des Franzòsischen zu folgen vermochten. g) Zu Gunsten der „ Dijaška kuhinja11 (Studentenkiiche) wurde am 14. Juni 1914, auf der Biihne des groBen Saales im Narodni Dom das 5-aktige Volksstiick mit Musik und Gesang von Josef Jurčič, „ Deseti brat“, unter einem groBen Andrange des Publikums von den Gymnasialabiturienten aufgefiihrt. Die Dilletanten lòsten ihre Aufgabe vorziiglich und erzielten, indem zum genannten Wohltatigkeitzwecke ein Reingewinn in der Hòhe von 400 K abgefiihrt werden komite, auch materiell einen vollen Erfolg. h) Der òsterreichische Flottenverein, welcher in der Zeit vom 26.—31. Juli 1914 seine erste Adriareise ftir Schiiler veranstaltet, ge-wahrte iiber Intervention der Direktion zweien Abiturienten der Anstalt Halbfreiplatze. 4. Gy m n a s ia 1 - F a m i 1 i e n a b e n d e. In diesem Schuljahre wurde rnit einer neuen Art von Veranstaltungen begonnen, die nach dem prach-tigen Gelingen der ersten Versuche unter die standigen Einrichtungen des Gymnasiums aufgenommen werden sollen. Der Pian ging von der Idee aus, den Zweck der Elternabende, die in der Regel doch einem be-schrankteren Kreise zugute kommen, mit Schulerabenden zu verkniipfen, denen gegeniiber das allgeineinste Interesse vorausgesetzt werden dtirfte. Der erste solche Familienabend wurde am 12. Marz 1914 gegeben. Es war ein hubsches Bild, das der Gymnasialturnsaal bot, wo die Ver-anstaltung stattfand: bis auf das letzte Platzchen besetzt, vereinigte er die Professoren, Studierende, deren Angehòrige und Bekaimte zu einem gemiit-lichen Stiindchen voli Herzlichkeit und Anregung. Der immerhin geraumige Saal, der bei Ausniitzung jedes Stehplatzchens etwa fiir 1000 Personen Raum bietet, erwies sich als zu klein, was aus dem Grunde zu bedauern ist, da die Veranstaltung wegen des Platzmangels nicht auch einem weiteren Publikum zugauglich gemacht werden komite. Im Veri auf e der Vorfiihrungen nahm der Direktor Dr. Tominšek die Gelegenheit war, in einer Ansprache auf die Art und das Ziel solcher Familienabende hinzuweisen. Die drei bei der Schule vereinigten Faktoren: Eltern, Schuler und Lehrer, sollen einander menschlich und doch fachlich nahegebracht werden, sich von Antlitz zu Antlitz kennen lernen und zu gegenseitigen Vertrauen gefiihrt werden. Die Lehrer werden das Wort ergreifen und praktische Erziehungs-fragen behandeln, den Schulern ihrerseits wird Gelegenheit geboten werden, in Form von Vortragen vor einer gròfieren Zuhòrerschaft das in der Schule erworbene Wissen und Konnen zu erweisen, indes durch Vorfiihrung von Ton- und Gesangsstucken auch der Nachweis zu liefern sei, dati sie, ohne unmittelbare Verpflichtung vonseiten der Schule, jedoch durch die-selbe angeregt und gefòrdert, sich auf privatem Wage Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen verstehen, die fiir das Leben und die allgemeine Bildung von hoher Bedeutung sind. Es soli so der Beweis erbracht werden, daB sich die Schule nicht engherzig den Bediirfnissen und Bestrebungen der Welt verschliefie; jede solche Veranstaltung werde zugleich ein Prtif-stein fiir die selbstandige Leistungsfahigkeit der Schuler sein, indem prinzi-piell nur Eigenes und Selbsterworbenes geboten werde. Im AnschluB an diese Bemerkungen gab der Direktor den Eltern einige Winke iiber die Behandlung der Kinder. Im Sinne dieser Ausfuhrungen wurden bei diesem Familienabend weiters folgende Programmnummern erledigt: Den gròBten Teil fiillten die Musikvortrage des Gymnasial-Schiilerorchesters; man war auf dessen Leistungen neugierig, da man wuBte, daB das Orchester in seiner ganzen Besetzung tatsachlich nur aus Gymnasiasten bestand, und die gesamte Ein-tìbung diese unter sich (auch der Dirigent ist ja ein Gymnasiast) besorgten. Die tiichtige Schulung, die verstandnisvolle Auffassung und das schòne Zusammenspiel wurden bewundert und bejubelt, zumai sich die jugend-lichen Musiker keine leichte Aufgabe gestellt hatten. Es wurden namlich folgende Tonstiicke gespielt: 1. Atzler, Cake-Walk in Uncle Toms Cabin. 2. Aletter, Im Fichten-hain. 3. R. Wagner, Tannhauser, a) Pilgerchor, b) Einzugsmarsch. 4. Zes-kowitz, a) Fliederlied, b) ein Brief aus Sorrent. 5. Waldteufel, Espana. — Im ganzen also 7 Stiicke. — Zwischen die Musikstticke wurden zwei Schiilervortrage eingeschaltet ; es hielten ihre selbstverfafiten Vortrage: der Oktavaner Čurin iiber Shakespeare, und der Tertianer Zahlbruckner iiber die Schlacht bei Lissa. Man war gespannt, wie die beiden Studierenden unter den ihnen ganz ungewohnten Verhaltnissen ihre Aufgabe losen werden. Die jungen Vortragenden bewahrten sich gar gut: der reifere Oktavaner sprach griindlich und formvollendet, der Knirps aus der Tertia mit natiirlichem Mut und heiligem Ernst. Die Zuhòrerschaft erwies sich denn auch aufmerksam, empfanglich und dankbar, wie selten bei Vortragen — Erwachsener! — So verging dieser Familienabend, der erste seiner Art, in wiirdigem Ernst und doch auch in animiertester Stimmung. XV. Kundmachung liber den Beginn des Schuljahres 1914—15. A) Neuaufnahme in die erste Klasse (mit deutscher Unterrichtssprache) : 1. Die Einschreibungen in die erste Klasse fanden imSommertermin am 28. Juni, im Herbsttermin finden sie am 15. September, jedesmal von IO bis 12 Uhr im Vestibul des k. k. Gymnasiums statt. An diesen Tagen haben die Schiller, sei es in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter, sei es mittelst der Post folgende Dokumente vor-zulegen: 1. ) Den Tauf- oder Geburtsschein, durch welchen der Nachweis ge-liefert wird, da8 der Schiller das zehnte Lebensjahr vollendet hat oder es noch im Jahre 1914 vollenden wird. 2. ) Das letzte Schulzeugnis als Nachweis der bisherigen Volksschul-bildung. II. Die Aufnahmspriifung: 1. fand im Sommertermin am 4. Juli statt, u. zw. von 10—12 Uhr vormittag die schriftlichen, von 2 Uhr an die miindlichen Priifungen. 2. Im Herbsttermin wird dieselbe am 16. September zu den gleicheu Stunden vorgenommen werden. NB. Piinktliches Erscheinen zu den besagten Stunden ist unbedingt erforderlich. Anmerkungen: 1. Das Ergebnis der Priifungen wird noch an dem-selben Tage verkiindigt. 2. Eine Wiederholung der gleichgearteten Aufnahmspriifung, sei es an derselben oder an einer anderen Anstalt, ist im gleichen Jahre unzulafiig. 2. Diejenigen Schiiler, welche im Julitermin aufgenommen wurden, haben erst am 18. September, als am Tage des feierlichen Eròffnungshoch-amtes, wieder zu erscheinen; es wird durch Anschlag im Gymnasialgebaude bekannt gegeben werden, wo sie sich zu versammeln haben. III. Bei der Aufnahmspriifung in die erste Klasse werden folgende Anforderungen gestellt: 1. In der Religion jenes Mafi von Wissen, welches in den ersten vier Jahreskursen einer Volksschule erworben werden kann. Nichtkatholische Schiiler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Kon-fession ausgestelltes Zeugnis einzubringen. 2. In der Unterrichtssprache (deutsch); Fertigkeit im Lesen undSchreiben (lateinische und deutsche Schrift), Kenntnis der Elemente aus der Formen-lehre, Fertigkeit im Analysieren einfach erweiteter Satze. 3. Im Rechnen: Ubung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. IV. Aufnahmstaxen: Jeder neu aufgenommene Schiiler hat am ersten Schultag, das ist am 21. September, eine Aufnahmstaxe von 4-20 K, einen Lehrmittelbeitrag von 3 K, einen Jugendspielbeitrag von 0'80 K und an Tintengeld 060 K, somit im ganzen 8 K 60 h in die Hande des Klassen-vorstandes zu erlegen. B) Die Neufnahme der Schiller ili die II. bis Vili. Klasse erfolgt ani 16. September von 10 bis 12 Uhr in der Direktionskanzlei. Dieselben haben den Tauf- oder Geburtsschein, die beiden letzten Zeugnisse, etwaige Schulgeldbefreiungs- oder Stipendiendekrete beizubringen und am 21. September den Betrag von 8 K 60 h in die Hande des Klassenvorstandes zu erlegen. Einer besonderen Aufnahmspriifung haben sich hievon alle Schiller zu unterziehen, welche von Gymnasien konnnen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium ftir Kultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Óffentlichkeitsrecht ge-niefien. — d) Schiller, welche von òffentlichen Staatsgymnasien kommen, konnen einer Aufnahmspriifung unterzogen werden. — Fiir solche Aufnahms-priifungen (a, b, d) ist eine Taxe von 24 K zu bezahlen. C) Die dem Marburger Gymnasium bereits im Schuljahre 1913/14 an-gehórenden Schiller haben sich unbedingt am 16. September vormittags von 8 — 10 Uhr mit dem Jahreszeugnisse 1913/14 an dem auf dem schwarzen Brett bezeichneten Ortezu melden und am 21. September einen Aufnahms-beitrag von 4 K 40 h beim Klassenvorstande zu erlegen. Nacli dem 17. September, 10 Uhr vormittags, findet keine regelmafiige Aufnahme der Schiller mehr statt. D) Die Nachtrags-und Wiederholungsprufungen sowie die eventuellen Aufnahmsprufungen fiir die li. bis Vili. Klasse finden am 16. und 17. September statt. Die betreffenden Schiiler haben sich hiezu am 16. September um 8 Uhr vormittags im Klassenzimmer der V. Klasse einzufinden. E) Das Schulgeld betragt 30 K fiir ein Semester und ist im I. Seme-mester von den Schiilern der I. Klasse in den ersten drei Monaten, von allen iibrigen in den ersten sechs Wochen, im 2. Semester von alien Schiilern in den ersten sechs Wochen des Semesters zu entrichten. — Offentliche Schiiler konnen sich binnen acht Tagen nach Beginn des Schuljahres um die Befreiung von der Entrichtung des Schulgeldes bewerben, 1. wenn sie im letzten Semester im „Betragen“ „gut“ oder „sehr gut“ erlangt haben; 2. wenn sie beziiglich des Fortganges in den Studien im letzten Semester einen giinstigen Erfolg aufweisen, und zwar: wenn das I. Semester in Be-tracht kommt, in allen obligaten Lehrgegenstanden mindestens die Note „geniigend“; wenn das II. Semester in Betracht kommt, sie fiir zum Auf-steigen in die nachste Klasse (auch im „allgemeinen“) „geeignet“ erklart wurden; 3. wenn sie wahrhaft diirftig, bezw. mittellos sind. Die Mittellosig-keit ist durch einen Vermògensausweis, der nicht liber ein Jahr alt sein darf, nachzuweisen. — Verspatete Gesuche werden nicht beriicksichtigt. Schiiler der ersten Klasse konnen erst im II. Semester um Befreiung'» von der Schulgeldzahlung einkommen. — Doch konnen die mittelloscn Schiiler der I. Klasse auf Grund des Mittellosigkcitszeugnisses uiti Stundung des Schulgeldes fiir das erste Halbjahr binnen 8 Tagen nach Beginn des Schuljahres ansuchen. Zwei Monate nach Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkòrper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen (gutes Be-tragen, in alien Pflichtfachern mindestens „genugend“) der betreffenden Schiller in Erwagung, ob die Stundung’ zu gewahren sei. Ein ungunstiger Studienerfolg am Schlusse des I. Semesters zieht den Verlust der Stundung nach sich. Naznanilo o začeku šolskega leta 1914/1915. A) Vpisovanje nanovo vstopajočih učencev v prvi razred (z nemškim in s slovenskim učnim jezikom) : 1. Vpisovalo se je za prvi razred v poletnem roku dne 28. junija, v jesenskem roku se bo vpisovalo dne 15. septembra, vsakokrat od 10. do 12 ure v gjbnnazijski veži. Ob teh dneh naj učenci v spremstvu staršev ali njih namestnikov ali pa po pošti predložijo sledeča izkazila: 1. krstni (ali rojstni) list, s katerim učenec dokaže, da je deseto leto že končal, ali da ga bo končal že v 1. 1914. 2. Zadnje šolsko spričevalo kot dokaz dosedanje ljudskošolske izobrazbe. NB. Na prepozne prijave se ne bo oziralo. II. Sprejemni izpiti 1. so se v poletnem roku vršili dne 4. julija od 10. do 12. ure dopoldne pismeno, od. 2. ure dalje ustmeno. 2. V jesenskem roku se bodo vršili dne 16. semptembra ob istih urah. NB. Učenci morajo priti točno ob napovedani uri. Opombe: 1. Uspeh izpita se pove še istega dne. 2. Prepovedano je istovrstni sprejemni izpit v istem letu ponavljati bodisi na istem ali na drugem zavodu. 3. Učenci, ki so bili v juliju sprejeti, naj se zglase šele 18. septembra pri slovesni otvoritveni maši ; kje se naj zbero, po v gimnaziji na vidnem mestu povedano. III. Pri sprejemnem izpitu za prvi razred se zahteva: 1. iz veroznanstva toliko znanja, kolikor si ga more učenec pridobiti v prvih štirih tečajih ljudske šole; 2. v učnem jeziku (nemškem in slovenskem): spretnost v čitanju in pisanju, znanje početnih naukov iz oblikoslovja; spretnost v analizi prosto razširjenih stavkov, praktično znanje pravopisnih pravil; 3. v računstvu: izvežbanost v štirih osnovnih računskih načinih s celimi števili. IV. Pristojbine: Vsak nanovo sprejeti učenec plača prvega šolskega dne, t. j. 21. septembra, pri razredniku sprejemnino 4 K 20 h, učnino 3 K, igralnino 0'80 K, za črnilo 0 60 K, skupaj 8 K 60 h. B) Nanovo vstopajoči učenci drugega do osmega razreda se bodo sprejemali dne 16. septembra od 10. do 12. ure. Prinesti morajo s seboj krstni (rojstni) list, zadnji dve spričevali, morebitne odloke o oproščenju šolnine in o podelitvi ustanov ter dne 20. septembra pri gosp. razredniku plačati pristojbino 8 K 60 h. — Vsakega takega dijaka ima gimnazija pravico sprejeti le na podlagi sprejemne skušnje, ki se plača za njo pristojbina 24 K. C) Dosedanji učenci naše gimnazije se morajo zglasiti brezpogojno od 8—10 ure dne 17. septembra dopoldne s spričevalom leta 1913/14 in dne 21. septembra plačati pri razredniku pristojbino 4 K 40 h. Po 10 uri opoldne, dne 17. septembra se učenci redno ne sprejemajo več. D) Dodatni, ponavljalni in morebitni sprejemni izpiti (za II, do VIII. razr.) se bodo vršili 16. in 17. septembra. Dotični učenci se morajo zglasit dne 16. septembra ob 8 uri zjutraj v sobi V. razr. E) Šolnina znaša 30 K za en tečaj ; plačati jo morajo učenci 1. razreda v prvih treh mesecih, ostali učenci v prvih šestih tednih, v drugem tečaju pa vsi učenci v prvih šestih tednih tega tečaja. — Javni učenci morejo tekom prvih osem dnij po začetku šolskega leta prositi za opro-ščenje šolnine, a le, ako so 1.) v zadnjem tečaju iz vedenja (»Betragen") dobili red »prav dobro“ („sehr gut“) ali „dobro“ („gut“); ako se 2. uspešno dovršili zadnji tečaj, in sicer: če se gre za 1. tečaj, z redom vsaj „zadostno“ (»genligend") iz vseh obveznih predmetov; pri 2. tečaju pa, če so bili spoznani »sposobnim' („geeignet“) za vstop v višji razred (tudi »splošno" »im allgemeinen"); 3.) ako se res revni in nimajo nikake podpore. Učencem, ki hočejo prositi oproščenja šolnine, je vložiti dotično na c. kr. deželni šolski svet v Gradcu naslovljeno prošnjo pri gimnazijskem ravnateljstvu v prvih osmih dneh vsakega polletja ; prošnji je pridejati šolsko spričevalo zadnjega polletja in zakonito izdelano ubožno spričevalo (premoženjski izkaz), ki pa ne sme biti starejše nego eno leto. Zapoznele prošnje se ne sprejmejo. Učenci prvega razreda morejo šele v drugem tečaju prositi za opro-ščenje šolnine. Vendar se more nepremožnim učencem I. razreda plačanje šolnine za prvo polletje pogojno odložiti do sklepa prvega polletja. Kdor hoče to odložitev doseči, mora v osmih dneh po pričetku šolskega leta pri gimnazijskem ravnateljstvu vložiti na c. k. deželni šolski svet naslovljeno prošnjo, kateri je pridejati zakonito izdelano, ne več nego eno leto staro ubožno spričevalo (premoženjski izkaz). — O teh prošnjah se razpravlja po preteku dveh mesecev na podlagi učnih uspehov (iz vseh obveznih predmetov vsaj »zadostno" = genugend, iz vedenja vsaj »dobro" = gut). Učenec, ki neuspešno konča 1. tečaj, mora brezbogojno plačati šolnino i za 1. in za II. tečaj. Inhaltsverzeichnis. Seite Die Helenasage in der griechischen Dichtung. Von Prof. Franz Voglar. 3 Schulnachriehten Vom Direktor.............................................. 43 Der LehrkOrper ..............................................................43 Status des Lehrkbrpers 44 Obligate Unterrichtsgegenstande............................................ 48 Freie Gegenstande............................................................50 Absolvierte Lektiire............. .................. ... .54 Themen zu den schriftlichen Aufsàtzen........................................56 Lehrmittelsammlungen ........................................................65 Unterstiitzungswesen........................................................ 67 Reifepriifungen............................................................ 75 Kdrperliche Ausbildung . .............. . 77 Schiilerverzeichnis........................................................ .94 Statistik der Schiller ... .100 Wichtige Erlasse........................................................... 106 Chronik .... ............ . . 107 Schule und Haus.............................................................111 Kundmachung 115 Naznanilo........................ ......................... . . 117 NB. Lehrbucherverzeichnis ais Einlage zwischen Seite 30 und 31. K. k. Staats-Gymnasium in Marburg. 206 1 1914. Genehmigt, 12./V. 1914, Z. 3^14. ■ Lehrbucher-Verzeichnis fur das Schuljahr 1914/15. Klasse Rellgion Lateln Griechisch Deutsch Slowenisch Geographie Geschichte Mathematik Naturlehre Naturgeschichte Propàd. Freikurse und Xhnliches la Grofier Katechismus der katholischen Religion 1. Kleine lat. Sprachlehre von Dr. Ferd. Schulz. (Ausgabe f. Osterreich) 24. Aufl. v. Feichtinger. 2. Lat. Obungsbuch f. d. L KI. d. Gymn. v. Dr. Joh. Hauler, Ausg. A. 20. Aufl. (ausschl.) | 1. Tumlirz, Deutsche Sprachlehre f. Mittel-schul., 4. A. (ausschl.). 2. Lampel, Deutsches Lesebuch, I.KL, 15. u. 16. Aufl. (ausschl.) Ausg. A. (f. Gymn. u. Rg.) 1. Heiderich, Osterr. Schulgeographie, I. Teil, 4. Aufl. 2. Kozenns geogr. Atlas f. Mittelschulen, 42. Aufl. 1. Močnik-Zahradniček, Arithmetik f. d. L u. II. Kl. 40. Aufl. 2. Močnik-Spielmann, Geometrie, Unterstufe 28. Aufl. 1. Schmeil-Scholz, Tierreich f. d. unt. Klass., 3. Aufl. 2. Schmeil-Scholz, Pflanzenreich f. d. unt. Kl., 3. Aufl. Ib,c Veliki katekizem 1. Pipenbacher, Lat. slovnica, v Ljubljani 1910. 2. Pipenbacher, Lat. vadnica, L, v Ljubljani 1910. ' ■ ' - ! : ' ' J, i - ■ ■■■ 1 ■ : I : ‘ • . ■ j ‘ . ■ ■ i ; . ! . ' . • .ibn/. i si ; ■ ; ■ ■ ■ . i ' • ’ . : ■, . ■ -! ■ X ■ : / ‘ . ■ ' , 1 . ' V r, ; ■ • 1 : f < . 4 U ' • ■ ■ * •« •: ,