..^ «8. Mittwoch an» «i. Inui F849. D>e ^üc>ib^cker »^ilunq" erschall wö restlich 3 Ma!: D>"!^aq, Ooiiüersta^ m,d Saiustaq, u»d koste> s^mmt dem ^Illyrischen Vl^lt,'" ,m Coinptoir g'nzjaht!^ l) ft, l^alb, jährig 4 f^, 3,i sr. ; fiir 0 e ^u^cllunq in^Hatt^ sin' jährlich Ha t,. >,,^l)r ^, encnchili. D^rch 0ie f. k. Pe>,1 u,,tei Cou^erl mil ge^ruckier Adsle odcr deilNaun dcl1c!bi», fi'ir eonnalige ttnisch^lluilg 2 kr,< fur kl,,e zwennaligi 4 kr., für cue kreimal'ge 5 k,-. CM. I»s«sate bio »2 ^cile» : ft- fin- 3 Mai. Hmagthum Kraul Hai bach, am 6. Mai. Heute erwartet man die Durchreise Seiner Excellenz des MarschaUs Radetzky. Zu seinem festlichen Empfange ist Alles vorbereitet. Militär und Nationalgarde werden, wenn er kommen sollte, ausrückeil. — Die Bewegung, welche diese frohe Nachricht unter die Bewohner unserer Stadt brachte, ist ein deutlicher Beweis, welche Liebe und Verehrung der Helden-greis auch bei uns genießt, und die Sehnsucht, mit welcher man seiner Ankunft entgcgenharrt und ihn zu sehen wünscht, bezeugt, wie sehr seine Verdienste um die Monarchie anerkannt und gewürdiget werden. Der hiesige Theaterunternehmer, Herr Ludwig Schwarz, hat am 24. v. M. zum Vortheile der verwundeten Krieger Krams cine Benefice Vorstellung gegeben, dcrcn Crtrag pr. 54 fl. 4« kv. C. M. dem Militär-Commando übergeben worden ist. Indem man unter Einem diesen Geldbetrag - an das hohe illyr. innerosterr. (General - Kommando zur weiteren Verfügung einsendet, entledigt man sich der angenehmen Verpflichtung, für diese patriotische Gesinnung den verbindlichsten Dank im Namen der verwundeten Krieger Krams hiemit aus> zudrücken. K.K. Militär-Obcrcommando. Laibach am 4. Juni 1849. W i e n Seine Majestät haben mit allerhöchstem Handschreiben vom 2. Juni »849 den F. M. L. Hrei-Herrn v. Cordon über seine, durch Gesundheitsrück-sichten- begründete Dienstes Resignation, von dem Amte eines Kriegsministers in Gnaden zu enlhcben, und den mit der Leitung der Civil - und Mllitär Angelegenheiten im Küstenlande beauftragten F. M. L. Grafen Gyulai zum Kriegsminister aUcrgnädigst zu ernenne»» geruht. Die seither durch die „Wiener Zeitung« zur Oeffentlichkeit gebrachten Nachrichten über dle den Fall der Festung Ofen begleitenden Umstände gründeten sich auf die Aussagen mehrerer Soldaten und Unterofficirre, welche sich aus der Catastrophe gerettet hatten. Es ist nunmehr aber auch in dem Hauptquartier zu Pn'ßburg eiu Artillerie-Officier aus Ofen eingetroffen, welcher zur theilweisen Berichtigung der früher erhaltenen Nachrichten die beruhigende Versicherung gab, daß die Nicdcrmetzlung der Gefangenen zu Ofen ein falsches Gerücht sey, und sich auf das Erschießen von drei Gränzcrn beschränke, weßhalb Görgry dem Honved-Ossicicr, welcher den Befehl dazu gab, nachforschen lasse, um ihn der triegsrcchtlichen Behandlung zu unterziehen. Er erzählte ferner, Oberst Allnoch habe sich, in dem Wasser-Netranchement befindlich, aus Verzweiflung über den durch Verrath herbeigeführten Fall Ofens den Tod gegeben, indem er die Brückenmine selbst und zunächst dcn Pulverfasten anzündete. Da jener Artillerie-,Officicr mit sciner Batterie in dem er-, wähnten Net,anchemcnt stand, so ist seine Aussage, in dieser Hinsicht als die eines Augenzeugen völlig' glaubwürdig. Vestcrrcichischco Miwcnland. Trieft. Wir entnehmen dem »Osscrvatorc Triestino« die Antwort, welche Se. Maj. der P. Deputation, die um eine selbstständige Verwaltung der Markgrafschaft Istrien gebeten hat, sie lautet: Ich empfange mit Vergnügen die Versicherungen der Treue und Ergebenheit, welche in der mir überreichten Petition ausgedrückt sind. Istrien, ein Land von der größten Wichtigkeit für die See-Interessen des .Reich.s, wird immer ein Gegenstand meiner besonderen Aufmerksamkeit seyn. Ich werde mit meinem Ministerratbc die mir von Ihnen ausgedrückten Wünsche über die Organisation der Markgrafschast in sorgfältige Erwägung ziehen, und seyen Sie überzeugt, daß der Beschluß den durch die Ncichsconstitution sano tionirteu Principien entsprechend gefaßt wird. N n g a r n. Scmlin, 29. Mai. Das Erscheinen Sr. Excellenz des Ban in dcn untern Donaugegcndcn hat die Gemüther unserer Truppen auf das Muthigste ergriffen. Die Liebe und Achtung für diesen Feldherrn, seine eifrige Thätigkeit für den allerh. Thron und die Wohlfahrt der Völker hat den Muth unserer Krieger ganz entflammt. Alles folgt blindlings zu Wasser und ^, Lande, bei Tag und Nacht, in Schlachten und Stürmen seinen Befehlen. Dem Vernehmen nach war dieser patriotische Held gestern im <"'aikistrn.- Bataillon, und nach Beaugenscheinig guna. der dortigen Lager und Stellungen wieder nach Slankamen zurückgekehrt. Er soll proclamirt haben, daß jeder Offizier, der das mindeste Zeichen einer Zaghaftigkeit von sich geben sollte, ungesäumt seiner Stelle enthoben und nach Umständen auch strenge bestrast werden wird. — Der Oberst Puffer hat sein Ob.rcommando über das ihm anvertraute Truppencorps , da er von Sr. Excellenz dem Ban mit einem Brigade-Commando betraut ist, niedergelegt, und hicvon den Patriarchen in Kenntniß gesetzt.— Unsere Truppen haben die Theißmündung gedeckt und eine günstige Stellung bei Pcrlas eingenommen. In der am 24. Mai bei Vilovo Statt gehabten Schlacht, sind feindlicherscits viele Todte auf dem Platze geblieben, welche i'i'ol, llol«»-! aus lauter Serben bestanden, die Pcrczel im Banate retrutirte und in den gefährlichsten Stürmen die ersten Reihen einzunehmen nöthigte. — Heute sind alle Karren und Kricgsmunition von hier ab, und wahrscheinlich gegen Peterwardcin zu geführt worden. — Stra-timirovi<> welcher vom Sczirts-Commandanten zur Erhaltung ein s Oberstlieutenants-Charakters hohen Orts beantragt wurde, ist auch heute von hier in das ^aikisten-Bataillon abgegangen, und dürfte als Vertrauensmann dieser Völkerschaft von großer Wichtigkeit daselbst seyn. Große Truppcnmacht ist gegenwärtig im i'aikisten-Bataillon concentrirt, und es steht in wenigen Tagen cinHauvtangriff auf dcn Feind bevor, welcher gewiß mit siegreichem Erfolg gekrönt werden wird. Gestern sind zwei von dem magyarischen Obersten Kollmann aus Panöova geschickte Spione, welche den Stand und die Zahl des Mi-litärs und des Geschützes zu Semlin ausspaheten-! sodann ihre niederträchtigen Unternehmungen im i'ai, kistenbataillon fortzusetzen beabsichtigten, bei Opavo ergrissen und nach kurzem Verhör zu Ncu-Karlo-vitz erschossen worden. Die Cholera greift hier und in der Umgegend immer heftiger um sich. Zu 12 — 13 Personen, größtentheils aus den Lagern eingebrachte Gränzcr werden Nachts im Stillen begraben. Gestern ist auch Rittmeister Baron Carl Baillon an dieser bösartigen Krankheit hier gestorben, und mit besonderer Feierlichkeit zur Erde bestattet worden. Während ich den Brief schrieb kam Se. Erc. der Ban um halb 2 Uhr Nachmittags ganz incognito hier an, und stieg in der Wohnung Sr. Erc. des Patriarchen ab. (Agr. Z.) Skaliz, 25. Mai. Mit der Ankunft des Commandanten Lcwartowski wurde das gewesene slowakische Freicorps in das erste Bataillon der sogenannten slovakischen Nationalarmee umgewandelt. Es besteht aus vier Compagnien Infanterie und einer Compagnie Scharfschützen. Zum Vataillons-chcf wurde der slovalische Literat Fr. Nimawsky ernannt. Die Scharfschützcncompagnie befehligt der Mä'hrcr PolcZnyäk und selbe besteht aus trefflich eingeübten Schützen. Die Waffenübungen, so wie die militärischen Evolutionen sind sehr vereinfacht; statt Trommeln und Trompeten bedient man sich der Pfeifen, mit welchen man auch die gangbarsten Commandoworte ausdrückt; so bedeutet ein cinma-liges Pfeifen »Habt Acht," — ein zweimaliges „Angetreten," u. f. w. Das Commando ist slova-kisch. Ihre Bekleidung besteht aus blauen, leichten Röcken, lichtgrauen Beinkleidern und dem slovaki-schcn Rundhut mit einer schwarz gelben Binde, auf welcher die flovakische Cocarde befestigt ist. Um den Gürtel herum, in einem Ledergurt, ist die Cartouche und die Bajonnctscheide angebracht. Die Schützen bekommen Stutzen, die Infanterie Gewehre. O a l i.! i c n. Lemberg, 27. Mai. Ucbcr die Bewegungen der im April aus Galizicn abgegangenen Truppen bin ich in der Lage Folgendes mitzutheilen: Ursprünglich sollte der commandirendc General von Galizien, Baron Hammcrstcin, in eigener Person diese Armee befehligen, daher manche Blätter veranlaßt waren, voreilig anzuzeigen, daß derselbe schon in Ungarn sey; jedoch aus Rücksicht, daß Galizien ohne eine entsprechende Besatzung nicht belassen werden kann, wurde ein Theil der nach Ungarn bestimmten Truppen zurückbehalten, nur drei Brigaden nach Ungarn beordert, und das Obcrcommando über dieselben dem General - Lieu tenant Vogel übertragen. Derselbe rückte am 19. April mit der Brigade Ludwig in Ungarn von Dukla aus ein, und zog bis nach Eperies. Da aber an dem zum Weitervorrücken gcgen Kaschau bestimmten Tage die Nachricht kam, daß die zweite Brigade unter G. M. Barko, die über Skole gc gen Munkatsch vorgerückt war, einer alles Ver hältniß übersteigenden Ucbermacht nach Galizien zu-rückwcichen mußte, und da der Rückzug der Haupt-armce von Pesth den Operationsplan wesentlich 340 veränderte, zog G. 3. Vogel, um seiner zweifachen Aufgabe, nämlich der Vereinigung nut der Hauptarm«, und der Deckung der südwestlichen Gränze Galiziens zu entsprechen, über Leutschau, Neudorf nach Rosenau, wo die Vereinigung mit der dritten Brigade Benedek, welche von Sandez aus vorgerückt war, Statt fand. Von hier aus zogen die vereinigten Brigaden über die Dobtschy-na, Poprad, über St. Mikolasch, Silein, und vereinigten sich am 15. Mai in Pruskau mit der Hauptarmce. Dieser ganze Marsch war nur eine Reihe von äußersten Anstrengungen für die braven Truppen, welche Tag und Nacht auf unfahrdaren Wegen, in einem beinahe ununterbrochenen Regen, diesen Weg in unwirthlichen Gebirgsgegenden zurückgelegt haben; meistens mußte bivouakirt werden, weil in allen Stationen Mangel an Quartieren war. Auch hatten die Truppen große Entbehrungen zu leiden, weil die Insurgenten alle Vorräthe von Lebensmitteln, deren sie nur habhaft werden konnten, weg-schleppten. Dieses Armeecorps ward nirgends ernstlich an-gegriffen; im Gegentheile wichen die Insurgenten auf allen Puncten zurück, so daß es nur zum Plänkeln kommen konnte. Der Brigade Ludwig in Epeiies stand Dembinski in Kaschau, und der Brigade Bcneoek in Rosenau stand Klapka entgegen; jedoch wurden die Bewegungen nirgends behindert, obwohl bei dem zweimaligen Uebergange über die Waag, bei dem Zuge durch den Paß Branisfa vor Leutschau, auf der gefährlichen Linie von Neu-dorf bis Nosenau, von Dobtschyna bis an den Fluß Pobrad, von St. Mikolasch nach Malatina, dann von Varin nach Pruskau zu Ueberfällen die günstigste Gelegenheit vorhanden war. Nach Privawachrichten aus Ungarn benimmt das Einrücken der russischen Truppen, woran so gut wie in Galizien auch in Ungarn alle Revolutionäre mit Gewalt nicht glauben wollten, der Kos. suth'schen Regierung den Strahlcnnimbns der allseitigen Vorsicht und tiefen Staatsklugheit, mit welchem sie ihre Anhänger umgeben, und daran das Volk durch den unwiderleglichsten aller Beweise, den Galgen, glauben zu machen suchen. Natürlich, daß solche reaktionäre Bewegungen bei der unbeschränkten ungarischen Freiheit Aller sich nur schüchtern regen können, bis das Vorrücken der kaiserl. Armee dem Volke die Freiheit des Dul-dens benehmen, und die Knechtschaft des freien Wortes auferlegt haben wird. (Oest. Corr.) T y r o l. Inns b ruck, 30. Mai. Gestern hielt unser geliebter Kaiser Ferdinand seinen Einzug in unsere Stadt. Von allen benachbarten Gemeinden waren die Schützencompagnien herbeigezogen und bildeten mit der gesammten Nationalgardc, erstes und drittes Bataillon und mit der Garnison unserer Stadt, Spalier von der Kettenbrücke bis zur Burg. Um fünf ein halb Uhr verkündeten Pollerschüsse die Ankunft der Majestäten und bald waren wir so glücklich , unsern geliebten Kaiser an der Seite Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna in bestem Wohlseyn durch den festlich geschmückten Bogen der Mühl aucr Kettenbrücke einfahren zu sehen. Der Zug ging durch die doppelten Reihen der Schützen, Garden und Militärs langsam nach der Burg, und überall wurden die Majestäten, der gütige Ferdinand, und die sromme Maria Anna mit tausendstimmigem Jubel empfangen. Jeder schrie sein Vivat aus voller Brust und gewiß bei Jedem war es aufrichtig gemeint. Am Rennplatze stieg Se. Majestät ab, und sämmtliche Truppen, Garden und Schützen desilir-ten mit klingendem Spiele und erneuertem jubelnden Vivat, worauf sich die Majestäten in Ihre Gemächer zurückzogen. Heute wird ein feierliches Hoch-amt abgehalten, und die Nationalgarde wird dazu in Parade ausrücken. Möge Se. Majestät in unsern grünen Fluren, in der stärkenden Luft unserer Berge sich wohl und glücklich fühlen; möge i^ie überzeugt seyn, daß jeder Tiroler für seinen Vater Ferdinand den Gütigen, — den Befreier, — die besten und frömmsten Wünsche zum Himmel schickt, D a l m a t i e n. ^Cattaro, 25. Mai. Daß im Allgemeinen die Stimmung sich Hierlands mehr und mehr zur Ordnung und Ruhe neigt, ersieht man am besten aus dem Umstände, daß die Steuereinhebung auf fast gar kein Hind.rniß stößt. Dieser Tage wurde mit dem sogenannten Casaiico (Häusersteuer) der Anfang gemacht, und das Geschäft hat seitdem den besten Fortgang. Wichtig und maßgebend ist es hie-bei, daß das sonst schwierige Perzagno mit gutem Beispiele voranging. Der Pascha von Scutari will, wie es scheint, den mit den Montenegrinern abgeschlossenen Waffenstillstand benutzen, um die schon früher beschlossene Herstellung dreier Forts längs der Straße zwischen Podgorizza und Spur zu verwirklichen, in der Ab sicht, e^nestheils um die Reisenden vor den Anfällen der Bergbewohner zu schützen, anderntheils um die Landlcute von l^uci zu perhorresziren, welche nur die Gelegenheit abwarten um sich an Matenero anzuschließen. Es ist indeß zu befürchten, daß, wenn der Pascha den Bau wirklich beginnen werde, von Seite der Montenegriner sich eine Opposition ergeben und eine Verwicklung der Zustände herbeigeführt werden dürfte, welche leicht die Auskündigung der Waffenruhe und den Wiederbeginn der Feindseligkeiten zur Folge haben kann. VrHherjaglhum Tascaua. ' Florenz, 25. Mai. Heute erschien hier nachstehende Proclamation -. Bewohner von Florenz! Die Bande des Blutes, welche Euren Souverän an das kaiserl. Haus meines Mollarchen knüpfen, die vielfachen Verträge, welche Se. Majestät dem Kaiser und Könige, meinem Herrn, die Pflicht auferlegen, die Integrität Toscanas zu wahren und die Rechte Eures Für sten zu vertheidigen, haben Oesterreich bestimmt, dem Verlangen Sr. k. k. Hoheit des Großherzogs nachzugeben und dem anarchischen Zustande ein Ende zu machen, unter welchem Huer schönes Land schon seit Langem seufzte. Die Faction, welche Livorno bedrückte, ist durch unsere Waffen vernichtet worden und die dortige Bevölkerung vom Joche rebellischer Horden befreit, unterwarf sich ihrem rechtmäßigen Herrscher. Von dem Fürsten berufen, komme ich mit meinen Truppen in Eure Stadt, als Freund, als Euer Verbündeter. Vereinigt Euch mit mir, um die Ruhe, den Frieden, die Ordnung immer mehr zu festigen und die Eintracht, die Herrschaft des Gesetzes und jene Tage des Glückes in Eure Mitte zurückzuführen , um welche Europa Euch vordem beneidete. Empoli 24. Mai ,849. Der k. k. F. Z. M., Commandant des 2. Armee-Corps Baron d'Aspre m. z>. Am obigen Tage erfolgte dann, wie bekannt, der Einmarsch der k. k. Truppen in Florenz und es erschien die nachfolgende Kundmachung : Im wohlerwogenen Interesse der öffentlichen Sicherheit stellen sich N'ir die Stadt Florenz im Einverständnisse mit Sr. Ercellenz dem H. a. o. Commissar Sr. k. k. Hoheit des Großherzogs nachstehende Verfügungen als nothwendig dar: I. Alle Jene, welche Waffen von was immer für einer Art, seyen es lange oder kurze Schieß-Hieb- oder Stichwaffen, ferner Alle, welche Vorräthe von Pulver oder Schießbaumwolle, oder sonstigen Kriegsbedarf besitzen, haben dieselben innerhalb 45 Stunden, von der Publikation dieser Kundmachung , an das k. Arsenal abzuliefern. Was die Luruswaffen betrifft, so sind solche bei der k. Prä-fectur gegen Empfangsbestätigung zu depositiren und es wird deren Zurückstellung an die Eigenthümer erfolgen, so bald dieß von Sr. t. k. Hoheit dem Großhcrzog verordnet werden wird. Die zu irgend einer Uniform gehörigen Waffen sind von dieser Maßregel ausgenommen. Nach Ablauf des obigen Termines wird jeder Inhaber von Waffen nach der Strenge des Martialgesetzes behandelt werden. 2. Um der Entwaffnung die volle, für die öffentliche Ruhe wünschenswerthe Ausdehnung zu geben, ist die Nationalgarde vom heutigen Tage an für so lange aufgclös't, bis von Sr. k. k. Hoheit dem Großherzog, mit Rücksicht auf die besonders am l i. und >2. April von ihr geleisteten Dienste, deren Neorganisirung verfügt werden wird. Florenz am 2U. Mai 1849. Der F. Z. M. und Commandant des 2. Armee-Corps Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich, Baron d'Aspre m. si. Römische Staaten Der »Lloyo" vom 2. Juni theilt folgenden Corresp.-Bericht mit: Faenza, 23. Mai. Wir senden Ihnen folgende Notizen über den Marsch der östcrr. Truppen nach dem Westen. Am 19. Mai Früh zogen dieselben in unserer Stadt ein, welche noch am Vorabend durch Parteirache mit Blut und Plünderung heimgesucht, dieselben als ihre Bcsreicr empfing. Zwei Stunden später hielten sie ihren friedlichen Einzug in Forli, wo am Tage vorher der Bäcker Ghmassi, einer der Helden von Vicenza, als Magistratspräscs 2000 Paar Schuhe und 4000 Ellen Tuch und Leinwand sür die republikanischen Truppen den Einwohnern abgenommen hatte. Der Vorstand der Provinzen Ravenna und Forli, Graf Laderelli, ist mit den zwei Polizcidirectorcn nach Rom entflohen. Der bei Forli standrechtlich erschossene Emissär war den Tirolerjägern in die Hände gefallen, welche wichtige Papiere, Waff.n und Geld bei ihm fanden. Am 2l. Mai wurde Cesena besetzt, nachdem kurz zuoor die Banden dic Häuser geplündert, d.nin dic Flucht ergriffen, und acht Geißeln aus dem Civil - und geistlichen Stande fortgeschleppt hatten. Am 28. Mai rückten die kaiserlichen Truppen in Rimini ein, wo die Rebellen noch vorher starke Brandschatzlma.cn verübten. Daß die Oesterreicher unter diesen Umständen allenthalben mit Freude empfangen wurden, bedarf kaum eines Beweises. Graf Wimpffen ließ am letzteren Orte eine kleine Besatzung zurück, und zog dann mit seinen Truppen gegen Ancona. Rom. Das „Giornale Romano" vom 20. Mai meldet: In der Sitzung der Nationalversammlung vom 19. Mai wurde zuerst ein Schreiben des außerordentlichen französischen Gesandten Lessefts verlesen. Hierauf theilten die zur Unterhandlung mit dem Genannten erwählten 3 Cmmnissärc folgende Vorschläge des Herrn Lesscps mit: 1) Die römischen Staaten suchen den Schutz der französischen Republik an. 2) Der Bevölkerung der römischen Staaten steht das Recht zu, sich über die ihr beliebige Re gierungsfonn frei auszusprechen. Z) Rom wird die französische Armee brüderlich aufnehmen. Die militärische Besetzung wird gemeinschaftlich von den Römern und Franzosen versehen: die römischen Civil- und Militärbehörden fahren in ihren gesetzmäßigen Functionen fort. Auf diese Vorschläge wurde nach kurzer Berathung folgende einstimmige Antwort ertheilt: »Die Nationalversammlung bedauert sehr, in die Vorschläge des französischen Abgeordneten nicht eingehen zu können, und beauftragt das Triumvirat, sowohl die hierauf bezüglichen Beweggründe anzugeben, als auch jene Wege einzuschlagen, auf denen die freundlichsten Beziehungen zwischen bei, den Republiken herbeigeführt werden können.« Da die französischen Vorschläge nicht angenommen wurden, so läßt sich ein neuer Angriff der Franzosen mit Bestimmtheit für morgen oder übermorgen erwarten. «HI Die „Rivista Indipendentc« meldet in cincm Schreiben aus Rom vom 22. Mai-. Lesseps besindet sich in einer falschen Stellung, Die hier ansässigen Franzosen haben Protest gegen ihn eingelegt. Aus Gaeta ist eine Note an ihn eingetroffen, worin er für sein anscheinendes Hinneigen zur römischen Republik sehr getadelt wird. In dem französischen Erpeditionscorps herrschen sehr verschiedene Ansichten. Gestern fanden 8 Executionen Statt. Desertionen mit Waffen und Gepäck kommen täglich vor. Die Deserteurs wer-den der garibaldischen Legion einverleibt. Nach einer Korrespondenz des in Florenz erscheinenden »Statuto« vom 23. Mai aus Rom herrscht dort eine unbeschreibliche Complication; Niemand vermag die Ereignisse des nächsten Ta-ges nur mit einiger Wahrscheinlichkeit zu berechnen. So glaubte man gestern mit Bestimmtheit einem Angriffe der Franzosen entgegen sehen zu können, und nun heißt es wieder, daß die Triumvi-ren abermals Verhandlungen eröffnet hätten. Man versichert ferner, das gestern der französische Gesandte D'Harcourt im strengsten Incognito hier angekommen sey, und nach mehrstündigem Gespräche mit Lesscps sich ins französische Lager begeben habe, wohin ihm Lesseps bald nachfolgte. Die Franzosen zcrnircn die Stadt in einem sich fortwährend verengernden Kreise; gestern haben sie die Wachen an der Basilica Ostiense verjagt, und die dortigen Höhen von einem erst kürzlich in Civita-vechia angekommenen Geniecorps besehen lassen. Nach einer allgemein verbreiteten Meinung beabsichtigen dic Franzosen um jeden Preis in die Stadt einzudringen; ihre Gesandten wünschen jedoch, daß dieses, wenn nur irgend möglich, ohne Blutvergießen geschehe. Die eigentliche Ursache des in völliger Ord^ nung vor sich gegangenen Rückzuges des Königs voll Neapel über die Gränze scheint in dem Umstände gelegen zu seyn, daß die Franzosen ihn in dem mit den Römern geschlossenen Waffenstillstände nicht mit Inbegriffen, und die weiteren Feindselig teilen gegen seine Truppen nicht im entferntesten zu verhindern suchten. Der Zusammenstoß bei Velletri betraf bloß die neapolitanische Nachhut; sie hat sich tapfer geschlagen und den Republikanern trotz aller entgc gcngcschten Nachrichten empfindliche Verluste beigebracht. Bevor die Neapolitaner sich noch zurückzogen, soll ihr Konlg cmcn förmlichen Protest gegen das Benehmen Lesseps erlassrn haben; dieser Protest scheint die Ankunft d'Harcourt's in Rom veranlaßt zu haben. (A. B. z. W. Z.) P r e u ß e n. Berlin. Das preußische Ministerium hat im Namen der Regierung von Preußen, Hanover und Sachsen unter dem 28. Mai an sämmtliche deutsche Regierungen den Entwurf ciner zu octroyircnden Verfassung des deutschen Reiches erlassen. Das deutsche Reich besteht aus dem Gebiete derjenigen Staaten des bisherigen deutschen Bun-bes, welche die Neichsvcrfassung anerkennen. Die ^stsetzung des Verhältnisses Oesterreichs zu dem vo"bel >^'^' ^"^ gegenseitiger Verständigung Nei,-,^ ^'aieruug des Reiches wird von einem »':"-"'?''>'" 2,:, 2: sen Homburg, Luxemburg und Limdurg, Waldeck, Lippe-Detmold, Schaumburg.Lippe, Frankfurt. Die preußische Regierung hat ein neues Wahlgesetz octroyirt. Ohne Zweifel werden andere deut' sche Staaten, zuvörderst Sachsen, dem gegebenen Beispiel solgen. Deutschland steht jetzt entweder am Vorabende ciner Revolution, oder es hat eine scstc Basis für seine staatliche Organisation gewonnen. Das gesammte Staatsministcrium hat unter c>em 29. Mai einen Antrag dem König unterbreitet, in welchem unter Bezug auf den Artikel 105. der Rcichsverfassungs - Urkunde der König gebeten wird, das Wahlgesetz für die Abgeordneten der zweiten Kammer vom «. December !848 aufzuheben und ein anderes Wahlgesetz zu erlassen, worauf unter dem 30. Mai dieses in 32 zz. publicirt wird. 9tach demselben sind dic Wahlen indirect. Die Urwähler werden nach Maßgabe der von ihnen zu entrichtenden directen Staatssteucrn, (blassen-steucr, Grundsteuer, Gewerbesteuer,) in drei Abtheilungen getheilt, und zwar in der Art, daß auf iede Abtheilung ein Drittheil der Gesammtsumme der Steucrbeträge aller Urwähler sällt. Jede dieser Abtheilungen wählt ein Drittheil der zu wählenden Wahlmä'nner, welche letztere aus der Zahl der stimmberechtigten Urwähler des Urwahlbezirkes ohne Rücksicht auf die Abtheilung gewählt werden können. Die preußische Regierung hat also in ihrem Wahlgesetze für das Volkshaus dasselbe Princip zu Grunde gelegt, welches Kraft des provisorischen Gemeindegesetzcs in unserer Monarchie bei den Ge-meindcwahlcn Geltung haben soll. Krast desselben übt jeder unbescholtene Bürger von dem gesetzlich festgestellten Alter einen Theil der politischen Macht ans, aber das Maß derselben wird durch sein Vermögen, in anderen Worten- durch die direct von ihm an den Staat entrichteten Steuern bestimmt. Wenn z. B. der erste Wahlkörpcr aus 100, der zweite aus 500, der dritte aus 1000 Urwäh-lern besteht, so hat jedes Mitglied des ersteren fünf M^l so viel politische Macht, als jedes Mitglied des zweiten, zehnmal so viel Macht, als die Mitglieder des dritten Wahlkorpers in Händen. Die democratischc Partei, welche ihre ganze Macht auf die numerische Zahl des Volkes stützt, wird durch dieses Wahlgesetz gesprengt und niedergeworfen. Wir dürfen uns von ihrer Seite aus den entschiedensten Widerstand gegen dasselbe ge-faßt machen. Durch einen anderen Erlaß des Königs werden die Urwähler auf den 17. Juli, behufs der Wahl von Wahlmännern, und die Kammern auf den 7. August d. I. zusammenderufen. D e n t s ch l a n d. Nürnberg, 20. Mai. Es soll in unserer Gegend ein Armeecorps von 15.000 Mann zusammengezogen werden, dessen Bestimmung jedoch nicht bekannt ist. Man will diese Concentrirung mit der Annäherung eines preußischen Armeecorps durch TlM ringen in Verbindung bringen. - Unser Magistrat hat sich zu der Bekanntmachung veranlaßt gesehen, daß in Folge der „schweren Verwundungen und sonstigen Mißhandlungen,« welche am vergangenen Montag Abend »in-und außerhalb des Schloßzwin-gcrs und in verschiedenen Straßen gegen Hü'rgcr und andere Civilpersonen« von Artilleristen und Che-vaurlcgcrs verübt worden sind, eine eigene Commission von ihm niedergesetzt worden ist, um den Thatbestand , Untersuchung und strenge Bestrafung der Urheber zu ermitteln. Inzwischen fährt ein guter Theil der Soldaten fort, auf öffentlichen Plätzen gegen die Sympathien der Bürgerschaft zu demon-striren, indem sie ein über das andere Mal „Heil unserm König Heil« singen und die umstehenden Civilisten nöthigen, in ihre unaufhörlichen Ho.lrufe auf König Max einzustimmen. Die stadträthliche- Deputation, welche in München war, um den König zur Annahme der Reichsverfassung zu bewegen, hat gestern Abend in einer öffentlichen Sitzung über ihre Mission Bericht erstattet. Die Minister hielten der Versicherung der Deputation, daß ganz Franken für die Neichsverfaffung Gut und Blut einzusetzen gesonnen sey, die 600 aus Altbaiern eingelaufenen Adressen gegen die Reichsverfassung cntgegm und der König verwies die Deputirten auf die Erklärungen seiner Minister. Kurz, weder das Minsterium, noch die Majestät will und wird die Ncichsversas-sung unbedingt annehmen, dagegen haben beide ihr Wort darauf gegeben, daß sie nie reactionär werden würden. (Ost D. P.) Carlsruhe, 26. Mai. Den neuesten Verordnungen ist Folgendes zu entnehmen: Alle Beschlagnahmen auf das Vermögen flüchtiger, wegen politischer Vergehen angeklagter Bürger sind aufgehoben. — Ferner: Da laut Decret des regierenden Landesausschusses die Mobilmachung des ersten Aufgebotes, bestehend aus allen ledigen Männern und kinderlosen Witwern von 18 bis 30 Jahren, beschlossen ist, so bestimmt das Kriegsministerium für Baden (Kriegsminister-Stellvertreter: F. Sigel, Major), daß diese Mannschaft innerhalb zweimal 24 Stunden sich in den betreffenden Bezirksstädten zu versammeln habe. — Ferner nachstehende Beschlüsse der Wehrcommiffion des Landesausschusses: Major Sigel wird zum Oberbefehlshaber der Neckar-armee und sämmtlicher badischen Truppen, sowohl der Volkswchr, als des stehenden Heeres, mit unumschränkten Vollmachten ernannt; Oberst Eichfeld zum Commandeur des iieibregiments; Neichstags-abgeordneter Raveaur wird als Civilcommissar dem Oberbefehlshaber Sigel beigegeben; Neichöabgeord-neter Flöbel wird zum Bevollmächtigten des badi-schcn Volkes bei dem Landesausschuß von Nhein-baiern, Hauptmann Meycrhosscr zum Stellvertreter des Kriegsministers hicrselbst ernannt. — Die „obcrrh. Ztg." meldet eine Reihe von nachgesuchten Entlas-sungscrtheilungen an badische Officiere, „nachdem sie auf Ehrenwort versichert haben, nichts gegen den Landcsausschuß und seine Anordnungen zu unternehmen." Däne m a r k. Kopenhagen, 27. Mai. Die gestrige Post hat von Berlin die Nachricht Hieher gebracht, daß dem General Prittwitz Ordre ertheilt ist, mit den Feindseligkeiten einzuhalten. Die langsame Fort-bcwegung des Generals und das Verfahren desselben gegen den Oberbefehlshaber des noch imnörd-lichen Jutland stehenden Corps unfercr Truppen deutete längst schon darauf hin. Ein Separatfrieden Preußens mit Dänemark steht demnach in Aussicht; denn im Namen des deutschen Reichs kann ersteres unmöglich, ohne Auftrag dazu zu haben, unterhandeln. Die deutschen Angelegenheiten stehen aber derart, daß sogar eine energischere Fortführung des Kriegs von Seiten des der Ncichsverfassung anhängenden Deutschlands gerade wegen dieses Separatfriedens oder Separatwaffenstillstandes wahr scheinlich ist. Hierzu kann noch die in Aussicht stehende russi-schc Intervention beitragen. Ossicieller Mittheilung aus Nyborg zufolge wird die russische Flotte nächster Tage im großen Belt Station nehmen, und der Großfürst-Thronsolger wird auf einem Kriegs-dampfer hierher kommen. Es scheint darauf abge sehen, den ganzen Krieg mit Gewalt zu unterdrücken. (Wand.) Frankreich. Paris, 28. Mai. Die erste Sitzung der legislativen Versammlung wurde heute durch einige einleitende Worte des Alterspräsidenten Kcratry eröffnet und zugleich geschlossen, da sich die Versammlung gleich darauf zur Constituirung der Bureaux zurückzog. Die Wahl des Präsidenten in den einzelnen Bureaux lieferte das überraschende Resultat, daß die gemäßigte Partei einen vollständigen Sieg 3^2 davon trug; nur zwei Republikaner kehrungen getroffen, indessen wurde die Ruhe nirgends in irgend erheblicher Weise gestört, wiewohl eine zahlreiche Menschenmenge die Zugänge der Nationalversammlung umlagerte. (Presse.) Paris, 28. Mai. Das neue Cabinet ist noch nicht zusammengetreten, aber die Combination Bar-rot-Dufaure scheint über die Combination Nugeaud-Fallor- Faucher entschieden gesiegt zu haben. Man gibt jene Combination für bestimmt aus, meint jedoch, daß sie officiell erst in der Botschaft des Präsidenten angekündigt wird, welche am nächsten Donnerstag in der Sitzung der Nationalversammlung vorgelesen werden soll. Die Candidate» für die Präsidentschaft der Kammer scheinen Dupin der Aeltere, von der Rechten getragen, und l!edru-Rol-lin, vom Berge unterstützt, zu seyn; Letzterer aber ohne Hoffnung auf irgend einen Erfolg. Es ist jedoch nicht unmöglich, daß noch ein dritter Can-didat auftrete, der von jener Partei unterstützt würde, welche als Vermittlerin zwischen der Rechten und Linken auftreten soll. Die drei großen Parteien, in welche die Nationalversammlung getheilt seyn wird, beginnen schon, sich in chven Umrissen zu zeigen. Eine jcde derselben hat bereits in verschiedenen Localitäten ihre Vorbereitungssitzung gehalten. Den italienischen Angelegenheiten wird fortwährend eine lebhafte Aufmerksamkeit zugewendet. Es ist heute bereits officiell bekannt, daß Lessep's Vorschläge von der römischen Nationalversammlung zurückgewiesen wurden, weil sie darin die römische Republik nicht ausdrücklich genug anerkannt sah. — In einem der Bureaux wurde heute der Herzog von Broglie zum Präsidenten gewählt; der Herzog rief Bedenken hervor, derselbe Candidat wurde aber wieder gewählt, als er den Herzogtitel ablegte, und sich als unadeligen Citoyen präsentirte. Vor dem Sitzungslocale der Nationalversammlung sammelten sich Blousenmänner, welche »l«5 I.uml»i Uhr wurde sie eröffnet, um 2 Uhr schon geschlossen. Da Feiertag ist, wo nicht gearbeitet wird, so war ein zahlreiches Publicum von Blousen in den Umgebungen des Gesetzgebungspalastcs versammelt, aber die Theilnahme hatte kein Symptom der Ausregung, nur der Neugicrde. Hr. Keratry, dcr in den letzten Tagen noch eingetroffen war, führte als Alterspräsident den Vorsitz. Am Bureau, unter den Secretä ren, saß der Sergent-Commissair in Uniform, die zwei andern Sergenten, die HH. Boichot und Rat-tier hatten unter der Bergpartei Platz genommen. Dort bemerkte man auch Hrn, Nadaud, einen Mau rer, den das Departement der Creuse gesandt. Als die Mitglieder von 12 Uhr an sich allmälich ein-gefundcn, redete der Alterspräsident sie ungefähr folgendermaßen an: „Bürger, Repräsentanten der ersten legislativen Versammlung der französischen Republik! Der Himmel, der meine Tage übcr das dem menschlichen Leben zugetheilte ordentliche Ziel verlängert hat, und die Wahl meiner wackern Landsleute von Finist^rc, die mir seit 30 Jahren ihr Vertrauen schenkten, haben mich auf diesen Fau-tcuil berufen. Ich fühle alle Verpflichtungen der Dankbarkeit gegen diese doppelte Quelle meiner Berufung. Ich werde versuchen, und ich hoffe, daß es mir mit Ihrer wohlwollenden Unterstützung gelingen wird, diese Versammlung zu lonstituiren, ihr Beamte zu geben und sie in ordentlichen Geschäftsgang zu bringen. Wir werden zuvörderst die Bildung dcr Abtheilungen vornehmen, hernach zur Er-wahlung der Vollmachten schreiten. Wenn das letz tere geschieht, bitte ich diejenigen meiner Cottegen, welche Bemerkungen zu machen haben, dieselben für die besondern Berichte aufzusparen.« Zugleich zeigte er an, daß fünf Urlaubsgesuche eingegangen waren, unter andern von den HH. v. Larochejaque-lcin, Corcelles. »Schon!" rief man, allein da die Versammlung in einer Zeit zusammentritt, wo sonst die Kammern auseinander zu gehen pflegten, so wird vielleicht bald die Klage seyn, daß die Sitzun- gen nachlässig besucht werden. Er schloß mit dcr Erklärung, daß die legislative Versammlung, da sie ihre Gewalten direct von der Verfassung und 5em Gesetze empfange, jetzt eröffnet sey. Hierauf lahm der Ministerpräsident Hr. O. Barrot, das Wort, um dieselbe Rechtsanerkennung auszusprcchen, ^nd die Versammlung in Kenntniß zu setzen, die vollziehende Gewalt sey bereit, ihr eine Darstellung )er Angelegenheiten der Republik vorzulegen, sobald sie constituitt seyn werde. Nachdem noch der Minister der öffentlichen Arbeiten, Hr. Lacrosse, oie Bitte beigefügt hatte, die Versammlung möchte sich in dein jetzigen Saale, der für 900 Mitglieder eingerichtet ist, einige Tage gedulden, die erforderlichen Verbesserungen, um ihn für die kleinere 3ahl von Repräsentanten wohnlich zu machen, sollten beschleunigt werden, wurde die Sitzung aufgehoben. Das Ministerium scheint es mit der neuen Legislatur fo weit versuchen zu wollen, um zu warten, bis die Parteien sich erst werden ausge-'chieden haben, ehe man einen Personenwechsel eintreten läßt. (Allg. Z.) Osmamsches Ncich. Constantinopel, l2. Mai. Ich beeile mich, Ihnen die sehr wichtige Nachricht mitzutheilen, daß vie Unterhandlungen zwischen der Pforte und Nuß-^and, rücksichtlich der moldau-wallachischen Angelegenheiten , so eben durch den Abschluß einer Convention beendigt worden sind. General Grabbe ist bereits zur Natisicirung derselben nach Petersburg abgereist. Eben so ist Seitens der Pforte Rustan Bey schon nach Buckarest an den kaiserlichen Com-missär Fuad Essendi mit den bezüglichen Depc-schen abgegangen. So, viel ich bisher erfahren konnte, sind die Hauptpuncte der Convention folgende : Art. I. Ernennung beider Fürsten durch den Sultan auf 7 Jahre. Art. 2. Provisorische Suspendirung beider Ge-ralve>sam»ltu>igl,'!l und deren Ersetzung durch je ei' ncn auö Vojavcn und Mitgliedern des yohen (Klerus gebildeten Rath, mit dem vorzüglichen Beruf, die Steucrn umzulegen und das Budget zu prüfen. Art. 3. Zwei Revisionscomit^s zur Aus.nbei-tung der erforderlichen organischen Verbesserungs-oorschlägc, die durch einen Hatischerif genehmigt werden müssen. Art. 4. Eine türkische und russische Armee, jede oon 25 — 35.000 Mann, wird bis zur Wiederherstellung der Ruhe in den Nachbarländern (Ungarn und Siebenbürgen) beide Donau - Fürstenthü-iner besetzen, welche Occupation darnach durch je 10.000 Mann russischer und türkischer Truppen bis zur vollendeten Revision des Reglements fortgesetzt werden wird. — Die vorzunehmenden Reformen sollen mit der Reorganisirung der i'andesmiliz (Militär) eröffnet werden. Art. 5. Zwei kaiserl. Commissäre werden den Fürsten zur Seite stehen, um denselben ihre Weisungen zu geben und sich mit ihnen über die Wahl der'Mitglie'oer des obbezeichneten Ncvisionscomit^s zu verständigen. Art. «. Festsetzung der Dauer von 7 Jahren für den gegenwärtigen Act. Art. 7. Vorbehaltlich aller vorhergehenden Ver« träge, die hierdurch nicht entkräftet werden. Telegraphischer (5o»,rö -Vericht vom 5. Juni 1849. delta dl'tio .. ^ ?1 Oarlehl'N mit «.'r!osu»s v, I. 163't, fur 500 fl. ?5L >j't Wir". Stadl-Vain^Obl. zu 2 1,2 ,.^s>t. l — Hufk^mmer, ter älteren >°m> ) zu 2 »» ^ "" baldigen Vll'uloen, dcr in » z>< 2 1^ .„ / --' Florenz und Gcuua nufqlnom» l z>, 2 ^ l <« menen Antheil. ! zi! 1 A/l ^« / ^' Bant-Acti^i, pr. Glück >>25 in (H »t. Die Vors? w,,r ylit gestimmt. Fonds l.l,r f,sl, O's^nbahnen b?« »eddaflrm B.'qehr üciaeno, „nb fc^m^e iO»u>sen „ud V»lul«n l,fd>>utei,o „icdriger, zu (5n5e der Bins^ blicden ^ündo» in I.. 5, i2 — 2'», Uusssbur«, >2:< «r. Nordbaftn - «ctien 99 1,K bis 1^2, Gloqgnitzer '.00 1)2 bis l0i, Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Johann Hladnik.