Ltristlritung: «iathaosstossc Kr. 5. rlXudt» «r. ?>, «»in,?»«». «>»,«»»!»» c : Töglia m« ■awufcae Im Co.-.a- n. irfnct-tagtc! tos lt—11 litt vorn. ftitnH4r«bm raren rn tndit »«•«Start m. r.ötacitjetp ». «Miauten nl Witttr.-l tittft eaoilla« «lenk*. #mfta:faffrn-*oi!tii ».WO. M. 55 Hilli, Mittwoch, dm 18. September 1912. Berwaltung: RathauSqasse Vir. ü. relevd«» Rt. 21, Intrnitta» ^zugsdrdtnW»«» Durch Me Veit ba«an : J 1» S>iertrtt«)ti« . . . K , -Jpolti.iörifi . . . . K *■— ®,i rtClillttj . ... K I» Alk« Satlaat rrtoiK» M H« •f!i;g«3^il^Tcn am »ir^theee» tfrt lnTu»-®eM»ies. OnjcteiKet Vbenaaneal« leitet) d>« »ut «twfted*»« 37. Jayrgang. Hon Buchlau nach jSuit Ressore. Die „Wiener Deutsche Korrespondenz" schreibt: Der Zusammenkunst des österreichisch - ungarischen MiinisterS des Aeußern Grasen Berchtold mit dem deulschen Reichskanzler schließt sich seine Reise nach Italien an. Gras Berchtold wird Ende Oktober in San Ressore bei Pisa eintreffen und sich dem Kömig von Italien vorstellen, wobei er Gelegenheit haben wird, sich auch mit dem italienischen Minister des Aeußern, San Giuliaui, auszusprechen. Der Bessuch ist also nicht nur konventioneller Natur und seinie politische Bedeutung ergibt sich einerseits aus dem zeitlichen Zusammenhange mit der Zusammen-kunist in Buchlau, anderseits aber auch aus der äußerst gespannten Situation im Südosten. Bereits seit Monaten ist in Wiener und in italiientschen Blättern die Frage einer einverständlich,en Flottenpolitik zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn eingehend erörtert worden. Den AuS-gamgSpunkt bildete das sranzösisch-englische Marine-abkommen. Seitdem dieses durch eine srairzösisch-rusjstsche Marinekonvention ergänzt worden ist, als der«en Folge die Bereinigung des französischen Kanal-gesahwaders mit der sranzösischen Mlttclmeerflotte ersctheml, ist die Mittelmeersrage akut und damit auch das Problem eine« österreichisch italienischen MarrineabkommenS zu einer Frage geworden, die ein« rasche und klare Entscheidung erheischt. Die Sonzentrierung der sranzösischen Seestreit-krässte im Mittelländischen Meere hat keine desen-swe/, sondern eine aggressive Tendenz. Die sran-zösissche Presse selbst spricht das sehr deutlich aus, indesm sie nicht mehr von der Herstellung eines marrilimen Gleichgewichtes im Mittelmeere spricht, sonddern die Stabilisierung deS UebergewichteS Frank' reichhs und Englands daselbst als den Zweck der Verlegung des sranzösischen Kanalgeschwaders nach (Nachdruct verbalen.) Per Hlücksring Erzählung von St. Rink. Eine Erbschastssachc ries mich nach Paris. Meim Onkel, ein alter Hagestolz, war dort gestor-den und hatte mir, seinem ältesten Neffen, sein ein-zigeSs Wertstück, einen alten Familienring, vermacht. Ich hatte den Ring nie gesehen, wußte aber, daß sich an ihm der Glaube an eine glückdringende Be-deutltung knüpfte. An dem Onkel freilich hatte sich diese Bedeutung z nicht erfüllt, denn er hatte ein einsames, sreuttearmes Leben gehabt. Ich zählte aber erst 22 Jahqre. Da liegt das Leben noch wie ein geheim-nisvoolles Eden vor uns, und so gaukelle mir nun meinne jugendliche Phantasie vor, daß ich vielleicht der «GlückSpilz sei, an dem sich erfüllte, was der RinHg verhieß. Während der nicht langen Fahrt nach Paris beschchästigle mich dieser Gedanke vollständig und mit einemm Gefühl der Erwartung und Spannung, wie der S Ring wohl aussähe, traf ich am Bestimmungsorte ! ein. Zwei Stunden später verließ ich den Justizrat, der deS Onkels Nachlaß reguliert und schritt, das alte ( Erbstück, den GlückSring, am Goldsinger, in ge-hobeinncr Stimmung und sehr selbstbewußt, durch die Strafen von Paris, gewillt, im nächsten Hotel, das ich atauf meinem Wege finden würde, Absteigequartier zu nemhmen, denn ich wollte erst am zweitnächsteu Tage z« heimreisen. Toulox bezeichnet. Bon den Verwicklungen, die daran» entstehen können, daß im Interesse eine Kooperation durch die russische Flotte mit denen Frankreichs und Englands im Mittelmeere auch die Dardanelleusperre bestätigt werden soll, sei zunächst ganz abgesehen; sehr deutlich richtet sich dagegen die Flottenpolitik der Trippelallianz gegen Italien, das man nicht im ruhigen Genusse der Früchte des Krieges lassen und eS dann unter dem ständigen Drucke einer der Küsten Italiens bedrohenden über-mäßigen Flotte setzen will. In Italien hat man deshalb auch die maritimen Verhandlungen im Schoße der Trippelallianz bereits seit langem mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Bei der sichtlichen Abkühlung des BertrauensverhältniffeS zwischen Italien unv Frankreich ist man heute selbst in wei-teren Kreisen Italiens, die sich sonst leicht durch ein paar sentimentale Phrasen beschwichtigen ließen, überzeugt, daß die Mittelmeerinteressen der beiden lateinischen Schwestern keineswegs paralell, sondern eher einander entgegenlausen. Nie war wohl Italien so reif wie heute für das völlige Verständnis des Wertes, den seine Zugehörigkeit des Dreibundes für Italien hat und in Zukunft, wenn nicht alles täuscht, noch mehr haben wird. Dieselbe Einsicht scheint auch die deutsche und österreichische Politik in Hinsicht des Wertes Italiens für den Dreibund in wachsendem Maße zu durchdringen, seitdem das Vertrauen in Wien und Berlin wächst, so daß alle Gewähr dasür gegeben ist. vaß der Dreibund im italienischen Volke selbst volkstümlicher geworden und also seine puppilarische Sicherheit zugenommen habe, an der in srüheren Zeilen bekanntlich nicht selten Zweifel auftauchten und auftauchen mußten. Auch die politischen Sympathien für Rußland haben sich in Italien seit der Reise Poincares nach Rußland verflüchtigt, wie denn beispielsweise der angesehene italienische Marinesachmann Abgeordneter Di Palma kürzlich erklärte, daß im Hinblick aus die russische Verständigung mit Frankreich eine etwaige wohl« wollende Neutralität Rußlands in einem italienisch-französischen Konflikt als ausgeschlossen gelten müsse. Sehr bald sand ich, was ich wünschte. Das nächstgelegene Hotel war das „Hotel zu den drei Lämmern", in das ich ahnungsloser Provinzjüngling wohlgemut einzog. Nachdem ich mich hier mit Speise und Trank erquickt, eine Postkarte mit der Ansicht des Hotels zu den drei Lämmern an daheim gelchrieben und ab-geschickt, zog ich mich aus mein Logierzimmer zurück, um hier ungestört den Ring einer genauen Betrach-lung zu unterziehen. Entzückt betrachtete ich das Kleinod, es übertraf meine Erwartungen weit. Es war aus dunklem Dukatengold und halle die Form einer Schlange, die, zweimal um den Finger sich wind nd, mit ihrem Schlangenmaul sich in den Schwanz beißt. DaS gol-dene Reptil war ausgezeichnet schön ausgeführt und hatte Augen von Rubinen. Diese Augen schienen mich anzusehen, mich zu versolgen. Sinnend ließ ich den Ring an meinem Finger blitzen, freute mich an seiner Pracht und klügelte, waS er wir wohl schönes für die Zukunft bringen würde. Während ich noch den Ring blitzen ließ, klopfte es an meine Tür — der Kellner trat ein und brachte mir die Abendzeitungen. Der Mensch hatte auffal-Und dreiste Augen und diese Augen hefteten sich sofort aus den Ring Und nun stahl sich um die Lippen dieses dreistblickenden Menschen ein Lächeln — und zwar ein verstälidnisinniges Lächeln. Wo-raus basierte dieS Lächeln? Der Mensch konnte doch nicht wissen, daß ich den Ring soeben erst geerbt l Italien wird daher die Politik eines starken Aus-baue» der eigenen Flotte und einer immer intimeren Pflege des Verhältnisses nicht nur zu den beiden Verbündeten im allgemeinen, sondern dem zu Oester-reich-Ungarn im besonderen folgen, wobei eS, wie angedeutet, auf das verständnisvolle Entgegenkam-men der deutschen und österreichischen Politik rech-nen kann. Unter diesen Umständen »nd bei dieser psycho-logisch so gespannten europäischen Lage muß man den bevorstehenden Besuch des Grasen Berchtold in Italien die allergrößte Bedeutnng deimessen. Bisher hat man nur akademisch von einer Erweiterung und genauen Fassung des Dreibundes gesprochen, viel-leicht handelt es sich jetzt, darum die Ergebnisie die-ser Erörterungen praktisch nutzbar zu machen. Die angekündigte polnische Uennlulion. In unserer Zeit, da lauter KriegSlärm erlönt aus dem balkanischen Wetterwinkel und wo die Blätter voll der Nachrichten sind über kriegerische Stimmungen in Bulgarien, Serbien und in Griechen« land, und in der Zeit, da der Kamps zwischen Türken und Italienern noch weitergeht, ist eine nicht minder kriegerische Kundgebung erfolgt, aber so ziemlich unbeachtet geblieben. In Zakopane war es, in Galizien, wo vor wenigen Tagen eine ge° Heime Versammlung der Vertrauensmänner aller revolutionären UnabhangigkeitSparteien aus den pol-nischen Gebietsteilen Oesterreichs, Rußlands »nd Deutschlands stattsand und wo eine Proklamation beschlossen wurde, die nichts weniger denn eine aus-gesprochene Revolution und den offenen Krieg be-deutet. In dieser Versammlung wurde folgendes Ueberhaupt — dies kam mir jetzt plötzlich zum Bewußtsein — schienen in dem Hotel zu den drei Lämmern die dreisten Mienen Gemeingut zu sein, ja, ich erinnerte mich nun, daß alle die Leute, die mir hier begegnet, wenig vertrauenerweckend auS-sahen; so etwas Undefinierbares haftete allen an, das ich aber im Moment nicht erklären konnte. Als jetzt aber der Kellner wieder geräuschlos verschwand, verschwand auch der jäh aufgeblitzt«. Gedanke wieder. Mir lag anderes im Sinn. Ich beabsichtigte, den morgenden Tag auszunützen zur Besichtigung der Weltstadt. Da ich müde war von der Reiie und morgen früh aus wollte, ging ich, als dle Uhr 10 schlug, bereits zur Ruhe. Da ich gewohnt bin, im Sommer bei offene« Fenster zu schlafen und eS ein warmer Julitag ge> Wesen, so ließ ich das Fenster offen stehen. DaS Lager war nur durch ein Nach'tischchen vom Fenster getrennt. Aus dem Tischchen stand ein Leuchter mit Kerlwerber entfielen. Die Kandidaten der vereinig-ten Deutschnationalen und Christlichsozialen blieben mit rund 2500 Stimmen in der Minderheit. Man hat dieses für die „deutschnationalste Stadt" Oester-reichs tief beschämende Ergebnis vielfach vorausge-sagt. Ein Bund mit den Klerikalen kann nun ein-mal nirgends und nimmerdar unserem Volke Vorteil bringen und daran konnte auch daS nichts än-dern, daß die Grazer freiheitliche Presse dem eucha-ristischen Kongresse eine so geradezu liebevolle Be-richterstattung widmete. Da« Schlußergebnis wird nun das sein, daß die Deutsch nationalen in Graz nach dem Mißglücken dieses Wahlhandels einer sozialdemokratisch-klerikalen Mehrheit gegenüberstehen »erden. Personaloeränderungen bei der Süd- bahn. Versetzt wurden: Eberl Georg. Beamten» afptrant, von Prävali nach Greifenburg-Weißensee; Birnftingl Franz, Revident, von Kufstein nach Win-dischfeistritz; Olbrich Karl, Assistent, von Windisch-seistritz nach Kufstein; Leitner Josef, Adjunkt, von Frohnleiten nach Marburg Hauptbahnhof; Klega Johamn, prov. Assistent, von Römerbad nach Fran-zenSfeste; Sabatin Johann, prov. Assistent, von Market Tüffer nach Römerbad. — Zum VerkehrSkon-trollon^ wurde ernannt: Malaverh Emmerich, Ober» revidenl und TranSportkontrollor beim BetnebSin-fpeklo>rat Trieft (exponiert in Laibach). 'Der eucharistische Kongreß. Sonntag fand der große politische Rummel, den die österreichischem Klerikalen unter Mitwirkung aller möglichen und unmöglichen höheren und niederen Mächte in Wien veranstaltet hatten, seinen Abschluß. Es war eine sioglnannte Prozession, tatsächlich aber eine dem religiösen Empfinden in keiner Weise Rechnung tragende Prunkentsaltung, zn der auch der so oft bei solchem Anlässen als überirdischer Zeuge angerufene Himmiel seinen Segen nicht gegeben ha», indem es während des ganzen Auszuges in Strömen regnete. Der Riummel ist vorüber und es ist von der kleri-kalen Kundgebung nicht viel übrig geblieben, es sei denn tder Triumph der zahlreichen Lotlerieschwestern, die been denkwürdigen Anlaß dazu benutzt hatten, um ihdi Glück zu versuchen und eine große Anzahl von FWcn religiösen Wahnsinns, die von der kleri» kalen «Presse ängstlich verschwiegen werden. In vielen tausendd Fällen solchen Wahnsinns sind freilich die Spuren, heute noch nicht offensichtlich. „Mit dem Ring ging Ruhe und Glück von Dir!" Es schHim tatsächlich so. Jedenfalls war meine Ruhe dahin > and ich würde diese nicht eher zurückeelangen, bis ich h den Ring wieder hatt«. UUilgeduldig stockte daher mein Fuß, als «in Elsternr>paar mir in den Weg flatterte. Offenbar war dctai Pärchen im Streit um einen Raub, denn wild m«n den Flügeln schlagend, piepsend und krei» fchend > kam e« daher. TDoch — was war das? Ein Laut höchster Uederreraschung entfuhr mir —. Sah ich recht? I Was i da in dem Schnabel des männlichen Vogels blitzte i und gleißte, war — der GlückSring. EiKne ausgelassene Freude erfaßte mich. Diese EpitzbiMen, die Elstern, waren also noch spitzbübi-scher al«li die Gesellschaft in den drei Lämmern — sie hattMin mein Kleinod von dem Nachttischchen ge-raubt — sie waren die Diebe. WLit aber den Ring ihnen entreißen? ErÜr wäre mir vielleicht für immer verloren ge-wcien, I, hätte in diesem Augenblick nicht das Weib-chrn »Bit einer heftigen Attake dem ungalanten Männchicheil zugesetzt. Hierbei entglitt diesem der Ring zu Vobatui. Llitzgeschwind las ich ihn auf. O Freude, ich hatt«» ihn wieder. OkLb damit auch da« Glück? JckZch behaupte eS. Denn aus der Rückfahrt von Paris i m die Heimatstadt lernte ich ein junges, schöne« « Mädchen kennen und — lieben. Diese« Mädchechen ist jetzt meine Braut. Sobald Louisson mich fränizt, ob der Ring wohl Glück bringen werde, küsse ich ich sie und flüstere: „Da« Glück, da« der Echlangtogtnrinz verspricht, hat sich bereit« erfüllt; er füd'te ui un» zusammen I In meinen Armen halle ich das GlMüch — Dich, Süße!- Eine Kundgebung gegen den eucha-ristischen Kongreß in Marburg. Der Deutsche Verein sür Marburg und Umgebung veranstal» tete Sonntag nachmittags im großen Prunksaale der Brauerei Götz eine öffentliche Versammlung, die den Zweck hatte, gegen den eucharistifchen Kon» greß Stellung zu nehmen. Die Versammlung war von ungesähr 200 Personen — teilweise auch von auswärts — besucht. Auch mehrere Gemeinderäle waren erschienen. Der Vorsitzende begrüßte inSbe» sondere den evangelischen Psarrer Dr. Hegemann aus Laibach und erteilte ihm das Wort. Der Red» ner verwies zunächst auf die gegen ihn gerichteten Angriffe des „Grazer VolkSblatteS" wegen der vom Redner vor mehreren Tagen in Graz im gleichen Gegenstand« gehaltenen Rede, und wies den Vor» wurf dieses Blattes zurück, daß er die katholische Kirche verhöhnt habe. Der eucharistische Kongreß seine keine Einrichtung der katholischen Kirche; diese Kongresse bestehen erst seit ungesähr 25 Jahren. Heute haben diese Veranstaltungen den Höhepunkt erreicht, denn es werde dabei ein Pomp entsaltet, wie noch niemals früher. Ueberall finden sie das größte Entgegenkommen und die weitestgehende Förderung. Der wahre GolteSglaube werde durch den Kongreß nicht gestärkt. Daher erhebe Redner seine Stimme, wo es ihm möglich sei, sür den wahren Christusglauben einzutreten. Dieser sei aber ein anderer, als er heute am Kongresse in Erschei» nung tritt. Wir haben, meinte Dr. Hegemann, d'is gute Recht, vom Standpunkte Ehristi aus, uns gegen die jetzige pomphafte Feier auSzusprechen. Gerade in Oesterreich hätte man guten Grund, mit dem ungeheuren Schaugepränge etwas zurück;»-halten. Der Katholizismus ist bei uns nicht die SiaatSreligion, wenngleich vier Fünftel der Be» wohnerfchaft sich dazu bekennen. Denn neben dieser „SiaatSreligion" gibt eS auch noch andere Reli» gionen, die staatlich ebenso anerkannt sind wie die katholische Kirche. Der Kongreß hat dir Bestim-stimmung, andere Meinungen zu bekämpsen. Der Redner erklärt, er hätte es sür eine Feigheit ge-halten, sich der an ihn ergangenen Aufforderung, gegen den Kongreß zu spreche», zu entziehen. ES wäre ihm aber lieber gewesen, wenn er dazu nicht aufgefordert worden wäre, weil es sich dabei um eine Existenz handeln könne. ES läge ihm vieles am Herzen, was er gerne sagen möchte, allein das sei gefährlich. Ebenso wie es gewagt wäre, gewisse Schlußfolgerungen, die sich bei der Betrachtung des Kongresses ergeben, auszusprechen. Die AuSführun-gen Dr. HegemannS, der über eine Stunde lang gesprochen hatte, wurden mit lang anhaltendem, leb-haslem Beisalle ausgenommen. — Hieraus beantragte Herr Hans Wagner eine Entschließung, in der die Versammlung gegen die Veranstaltung des encharistischen Kongresses protestiert, da sie in diesem Gepränge nur eine klerikale Heerschau erblickt. Sie bedauert die osftzielle Teilnahme der Regie-ruug, sowie die von der Rcichshauptstadt gewährte Unterstützung. Die etwaige Verwendung von Steuer-gkldern sür den Kongreß und die Verwendung des Militärs ist unbedingt zu verwerfen, weshalb die Versammlung dagegen aus das entschiedenste Ein-spruch erhebt. Diese Entschließung wurde unter großem Beisalle einstimmig angenommen. Der Staatsanwalt im Dienste des eucharistifchen Kongresses. Lomnag wurdenjin Wien die Sonder- und Werbenummer» der Mitteilungen des Vereines „Freie deutsche Schule" wegen dreier Artikel, die sich mit dem eucharistifchen Kongreß beschäftigten, beschlagnahmt. Unter den beschlagnahm-ten Artikeln befindet sich ein bereits anderwärtig un-beanständet erschienener, dessen Ueberstbrift wir nicht angeben können, da sie auch beschlagnahmt wurde. Der Eucharistische Kongreß ist also, wie die Oft» deutsche Rundschau bemerkt, nach dem Beschlag, nohmeeifer des SiaalSanwalte« zu schließen, bereit« eine Einrichtung der kotholi'chen Kirche geworden. Fünfte ordentliche Hauptversamm-lung des Landesverbandes der Genossen schaften der Fleischhauer und Fletsch-selcher in Steiermark. Die diesjährige or-dentliche Versammlung deS Landesverbandes wird Sonntag den 22. d. in Eilli (Deutsche« HauS, Beginn 4 Uhr nachmittag«) statifinden. Auch die Heu-rige Tagung wird, wie alle vorhergehenden, in gro» ßen Zügen ein Bild d«r gewerblichen Lage des Fleifcherhandwerk» geben, das noch immer und qe» rade jetzt einen schweren Existenzkamps zu führen hat. Die trotz der Gewerbereform fortbestehenden gewerbegesetzlichtn Mängel, die lückenhaste Vertre-lung de« FleifchergewerbcS in den gesetzgebenden, wie in den beratenden Körperschaften, die Hä'ten der Steuergesetzgebung, die schädlichen Wirkungen des unlauteren Wettbewerbes sowie die jetzt am em» pfindlichsten wahrgenommene ungünstige Lage de« gesamten Vieh» und Fleischmarkte«, die Srenzsper-ren, aber auch nicht minder die weitere Entwicklung der Organisation und andere brennende Fragen mehr, dürsten reichlich Stoff und Gelegenheit zur eingehenden Beratung auf dem diesjährigen Ver° bandstage geben. Die mehrfach ergänzte TageSord» nung ist folgende: Verlesung deS Protokolles; Re» chenschaftsbericht; Kassabericht; Tätigkeitsbericht; Voranschlag; Ergänzungswahlen in den Verbands-auSschuß; Wahl der Delegierten in den ReichSver-band; Statutenänderung: Ausdehnung des Verbau-deS auf Kärnten. Referent Genoffenschastsinstruktor k. k. Statthaltereifekretär Viktor Hornung; Uebel« stände im Gewerbe: Die Viehverwertungsgenossen» schast in Leibnitz (Reserent Herr Vorsteher K. Kniely in Leibnitz); über die Schmutzkonkurrenz (Rese-rent Herr Vorsteher F. Novatin in Brück); über Schlachten und Ausschroten durch Bauern in der Umgebung Graz (Reserent Herr VerbandSvorsteher K. Schütky in Graz); Schlachten und Ausschroten durch Bauern in der Umgebung Cilli (Reserent Herr Vorsteher I. Rebeuschegg in Cilli); Erwerbs-und Wirtschaftsgenossenschaft der Fleischer und Fleischselcher für den Bezirk Leipa und Umgebung: Anschluß des Verbandes an eine gefaßte Resolution (Reserent Herr VerbandSvorsteher K. Schülky in Graz); Abhaltung von Winkelmärkten (Reserent Herr Vorsteher I. Rebeuschegg in Cilli); über wirt» schastliche Organisa!ion; das Reichs-Fleischbcschau» gesetz (Reserent Herr Vorsteher O. Polegegg in Marburg); einheitliche Ausdingungen «nd Freispre-chungen (Reserent Herr L. Junger in Cilli); Ab-Haltung des nächsten VerbandStage«; AllfälligeS. Im Hinblicke auf die so eminent wichtigen Ausgaben, die an diesem Tage zu beraten und zu lösen sind, wird mit voller Berechtigung erwarte», daß sowohl der Besuch deS VerbandstageS seitens der Kollegen, insbesondere aber der Mitglieder der Genossenschaft Cilli ein recht zahlreicher fein wird, gleichwie, daß auch die Arbeit, welche bei dieser Tagung erledigt werden soll, eine erfolgreiche sei, daß sie dem Flei-scher- und Selchergewerbe in den Alpenländern zum Segen gereiche. Stellen wir uns Schulter an Schulter, dann wird auch der Erfolg gewiß sein. In der Einigkeit, im strammen Zusammenhalten — in der Organisation liegt die Macht. Der Landesverband der Gastwirte-genossenschaften hielt vor einigen Tagen in Deutschlaudsberg seinen heurigen Verbandstag ab, welcher unter arideren den Beitritt des Verbandes zum neue» gewerblichen Nationalverbande beschloß. Der Verbandstag 1913 wird über Antrag des Herrn Roschanz in Marbnrg statifinden. Herr Roschanz versprach, daß die dortige Genossenschaft alles aufbieten werde, um die Tagung zu einer glänzenden zu gestalten. Für langjährige Dienst» leistungen in einem gaftwirtschaftlichen Betriebe wur» den ausgezeichnet mit der silbernen Medaille au« Untersteier: Franziska Köhler, Schankkassiererin in Marburg, Franz Serdinscheg, Hausknecht in Rann bei Pettau, Jakob Jugevee, Hausknecht in Pettau, Mathilde Schrei, Köchin in Peltau, Alois Stacherl, Lohndiener in Pettau, Joh. Wr»ß, Zählkellner in Rann bei Pettan, Marie Hektisch, Köchin in Rann bei Pettau, Johanna Wruß, Zählkellnern in Pettau, Anna Knzelnik, Köchin in Pragerhof, Martin Werlitfch, Schankbnrfche in Pragerhof, Hermine Jurizka, Sitzkassiereri» in Marburg, Fritz Skamen, Markör in Cilli, Karoline Pieeo, Kellnerin in Cilli, Marie Adam in Marburg. Karl Schuster, Zahl» kellner in Marburg. Josesine Wresch, Küchen-kassierin in Marburg. AgneS Spanner, Kellnerin in St. Lorenzen bei Marburg. Außerdem wurden 16 Angestellten bronzene Medaillen und 11 Ange-stellten Diplome verliehen. Im Namen der Ausge» zeichneten dankte Oberkellner Schuster (Bahnhof-restaurant Marbnrg) und brachte aus den Verband ein Hoch aus. Derwaltungsreform in der Justiz! Unter dieser Spitzmarke schreibt das Allgemeine Oesterreichische Staatsbeamtenblatt vom 7. d.: An-läßlich der zweiten Lesung der Diensipragmatik am 30. Mai hat Abg. R. v. Pantz bei Erörterung der Frage der VerwaltungSrefvim von angeblichen Er-sparnissen an Personal und Geld gesprochen. Bon maßgebender Stelle oder von Abgeordneten, von denen viele dem Richterstande angehören, wurde hie» rauf nicht« erwidert, weshalb nachstehende« zur Rede des Herrn R. v. Pa»tz wahrheitsgetreu zur Richtigstellung kommt: Gnianmer Herr Abgeordneter machte in der Rede die gewiß jeden Gerichtskanzlei» beamten überraschende Muteilung, daß der Justiz-minister vor kurzer Zeit eine Reform durchgeführt Stile 4 Deutsche Nummer 75 habe, die als Muster gelten könne. Ebenso wußte der Abg. von Pantz zu berichten, daß die durch die beschränkte Perionalausnahme erzielten Ersparnisse zur Ausbesserung der Angestellten verwendet werden. Wenn Herr v. Pantz Gerichtsbeamter wäre, so würde er sicherlich anders reden und von einer Ge-schästsvereinsachung sowie einer pekuniären Besser-stelluug so gut wie nichts verspüren. Von einer Geschästsvereiusachung kann überhaupt nicht die Rede sein, da eine solche seit dem Jahre 1893 nicht Platz gegriffen hat Diese Geschästsvireinfachung besteht lediglich darin, daß man bei größeren Gerichten die Ma'chinenschreibstube einführte, das Personal ver-minderte und dem Maschinschreiber eine Prämie sür eine eventuelle Mehrleistung zusicherte. Ebenso ent-spricht eS nicht der Taiiache, wenn Abg. v. Pantz die Behauptung ausstellt, daß allfällig erzielte Er-fparniffe zur Ausbesserung der Kanzleigehilsen ver-wendet werden. Diese Ersparnisse werden nur »u den vorerwähnten Prämien, hauptsächlich aber sür die Ernennung von Oberlandesgerichts- und Hos-räten verwendet. Die ganze Reform besteht eben nur darin, daß durch das in der Schreibabteilung weggenommene Personal in jedem Bureau nur ein Kanzleibeamter anwesend ist, welcher gleichzeitig die Dienergeschäfle zu besorgen hat. Das Ende vom Lied oder besser von der schönen Rede des Herrn von Pantz ist, daß bisher kein einziger GerichlSkanz-leibeamter auch nur einen Heller für seine Mehr-leistungen, trotz der Schreibabteilung erhalten hat. Herr v. Pantz scheint nur daS Sprachrohr anderer Fakwren gewesen zu sein, da er sonst bei unparteiischer Information niemals ei.ie solche Unrichtigkeil hätte sagen können. Derartige Aussührungen eines Abgeordneten sind nur geeignet, das nicht ringe-weihte Publikum zu täuschen, die durch die Dienst-Pragmatik ohnehin zurückgesetzte Kanzleibeamtenschaft noch mehr mißmutig zu machen. Verband deutscher Hochschlller Cillis. Die Mitglieder treffen sich heute abends 8 Uhr in der Gastwirtschaft Sivettl in Gaberjc zu einem ge-müllichen Berbandsabende. Fuhballwettspiele. Die bereits angekün-digten Herbstmesse-Pokalspiele fallen dieses Jahr aus und hat sich der Deutsche Athletiksporlklub Cilli die schon vom Frühjahre bekannte deutsche Fußballmannschaft Laibach verpstichlet. Da die Laibacher sehr eifrig üben und in ihrer Mannschaft einige ausgezeichnete Spieler eingestellt haben, unter welchen der einstige Cillier Torschütze Herr Joses Krell hervorragt, werden sie alles daran setzen, ihre im Frühjahre erhaltene Niederlage von IV : 0 weit-zumachen und den Cillieru einen scharfen Gegner abgeben. Die Aufstellung der Mannschaft iverden wir im nächsten Blatte bekanntgeben. Strahenbau Sanntal—Eisenkappel. Bekanntlich besteht seit längerer Zeit der Wunsch, die st irische LandeSstraße durch das Sanntal, welche jetzt in Sulzdach endet, nach Eisenkappel weiterzu-führen und mit dem Bellachtale zu verbinden. Dieser Straßenzug wäre von außerordentlichem Wert für den Fremdenverkehr, indem dadurch der naturgemäß von Nord kommende Frcmdenstrom über Eisenkappel in die heirlich schönen Sanntaler Alpen geleitet würde. Selb -verständlich wäre der Bau auch von großer lokaler wirtschaftlicher Bedeutung. Dieser Plan ist nun seiner Verwirklichung näher gerückt, indem kommende Woche die kommissionelle Begehung der beiden vorgeschlagenen Barianten stattfindet. Die Kom-Mission begibt sich am 18. September von Eisen-kappel über den Pastirksattel (bei 1400 Meter) in das Logartal und nächtigt im Touristenhans; am 19. d. wird die Strecke Jeseriatal. Paulitschsattel (bei 1300 Meter), Kubitzbauer im Remfcheniggraben-Eisenkappel begangen und am 20. d. ersolgt in Eisenkappel die Einvernahme der Interessenten. gum Schutze der Krebsenzucht. Um der durch die Krebspest, durch Wafferverunreinigung und durch andere Umstände verursachten Entvölk«-rung im Krebsbestande der Fließwässer noch vor Feststellung jener behördlichen Maßnahmen, welche seitens der interessierten Kreise in Ansehung deS Neubesatzes der fließenden Geivässer mit Krebsen übereinstimmend für das ganze Gebiet deS Reiches angestrebt werden, nach Möglichkeit entgegenzutreten, sah sich die Statthaltern über Anregung deS Grazer Sportanglervereines veranlaßt, die politischen Unter-behörden darauf aufmerksam zu machen, daß sich das Einwerft» toter Krebse und KrebSabsälle in öffentliche Gewässer unter Umständen alS ein Da-widerhandeln gegen das Gesetz darstellen kann, weS-halb gegebenensalls hierüber sogleich mit der Ein-leitung des wafferrechtlichen Strafverfahrens vorge-gangen werden wird. Gleichzeitig wurden die politi-schen Unterbehörden angewiesen, die Bevölkerung im Wege der Verlautbarung und in sonst geeigneter Weise auf die oben angeführten Unzukömmlichkeiten unter Hinweis auf die aus letzteren erwachsenden Straffolgen aufmerksam zu machen. Bei dem Um-stände aber, als die vorstehende, nach dem damali-gen Stande der Gesetzgebung ausschließlich zulässige Maßnahme hinsichtlich der von den interessierten Kreisen versolgteu Bestrebungen, den wirtschaftlichen Ertrag der Fließwässer durch den Besatz von Kreb-sen zu erhöhe», naturgemäß den wünschenswerten Ersolg allein nicht sichern kann, die Erzielung eines solchen vielmehr zum größeren Teile durch die Mit« Wirkung insbesondere der beteiligten Bevölkerung»-kreise bedingt ist, wird den Krebs wasserbesitzern dringend empfohlen, den Neubefatz der Gewässer mit Krebsen aus eigene Faust im eigenen Interesse zu unterlassen oder aber, wenn sie die Besetzung vornehmen, das Besatzmaterial nur aus einer von autoritativer Seite als seuchensrei erklärten Bezugs« quelle zu beziehen und den Einsatz nur unter sach-männischer Kontrolle durchzuführen. Eine glgeunerbande. Eine zehn Köpfe starke Zigeunerbande, deren Häupter Vinzenz Gart-ner und Alois Ras sind, trieb sich seit längerer Zeit auf Märkten und kirchlichen Festen in Ortschaften des SanntaleS umher. Während des Tages besorg-ten sie in Wirtshäusern die Tanzmusik, und wenn die Burschen schon etwas viel getrunken hatten, verleiteten die Zigeuner sie zum Kartenspiele. Meist wurde Hasard gespielt, vorzugsweise das bekannte „Einundzwanzig". Dabei nahmen sie den Bauern oft bedeutende Summen ab, wobei sie ihrem Spiel-glück durch Falschspielen zu Hilft kamen. Wahrend die männlichen Mitglieder der Bande sich aus solche Art eine bedeutende Einnahme verschafften, waren auch die „Damen" nicht untätig. Die jungen be-schästigten sich mit Wahrsagen, wobei sie eS namentlich aus Bauern abgesehen hatten, bei denen ein größerer Barbetrag vorauszusetzen war. Sie ließen sich mit den Bauern in Zärtlichkeiten ein und be-nützten eine günstige Gelegenheit, die Geldtasche des Betreffenden an sich zu bringen. Die älteren Damen suchten sich aber auch einen Erwerb. Sie stahlen dem Wirte, bei dem die Tanzunterhaltung stattfand, feine Hühner, was ihnen bei solchen Anlässen nicht schwer siel. Endlich gelang es der Gendarmerie, die ganze Bande aus frischer Tat in Gorica bei Sach« senseld zu ertappen. Füns Mitglieder der Bande suchten das Weite, während die anderen fünf, darunter die Häupter, verhastet und dem Kreis-gerichte Cilli eingeliesert wurden. Die Gattin mißhandelt. Nach einer Mit-teilung aus Rann mißhandelte der Besitzer Franz Psenicnik in JereSlauc seine Gattin Marie wieder-holt in erbärmlichster Weise. In letzter Zeit drohte er sogar, er werde ihr Hände und Füße abhauen, und bekräftigte seine Worte mit einer scharfge-schliffenen Hacke. Kürzlich zechte Psenicnik in meh-reren Gasthäusern. Morgens kehrte er heim und wollte sich aus seine Gallin stürzen. Diese und ihre Mutter aber flüchteten aus dem Hause. Psenicnik setzte aber seiner Gattin nach und als er sie ringe-holt hatte, hielt er sie fest und wollte sie erstechen. Die Frau entkam ihm jedoch und flüchtete zum Nachbarn Andreas Kramer. Psenicnik rannte ihr mit offenem Messer nach, doch wnrde ihm der Ein-tritt in daS Kramersche Haus durch Absperren der Tür verwehrt. Psenicnik sprang nun durch das Fenster und wollte sich neuerlich auf seine Gattin stürzen, wurde aber von Kramer daran gehindert. Die au ihrem Leben bedrohte Gattin flüchtete aber-mals und brachte einen Tag und eine Nacht bei Regenwetter im Walde zu. Erst am nächsten Tage, als man ihren rohen Gatten verhastet und dem Be-zirksgerichte Rann eingeliesert hatte, ging sie heim. Eine herzlose Mutter. Mau schreibt au« Schönstem: Am 12. d. schenkte die beim Besitzer Josef Berglez in Paak bedienstete Magd Anna CujeS im Freien unter einem Baume einem Knäb-lein das Leben. Gleich nach der Geburt trug die herzlose Mutter daS Kind in den Schweinestall. legte e» unter einen Trog und kümmerte sich nicht weiter darum. Am nächsten Tag« fanden es beim Schweinefüttern die durch daS Wimmern des Kindes aufmerkfam gemachten Hausleute und retteten eS vor dem sicheren Tode. E» ist zu verwundern, daß das im Stalle untergebrachte Schwein dem Kind nicht« zuleide getan ha«. Die Cuje«, die thun Zustand zu verheimlichen verstand, wurde dem Be-zirksgerichte Schönstein eingeliefert. Kräftig abgelehnte Liebe. Aus Gono« bitz wird geschrieben: Der in Kot als Taglöhner bedienstete Johann Visic verfolgte seit einiger Zeit die Magd Marie Rupnik mit LiebeSanträgen, die aber von dieser stets zurückgewiesen wurden. Als er ihr am 14. d. wieder einmal seine Lieb« beteuern wollte, wars ihm die Rupnik einen großen Stein ins Besicht. Visic erlitt eine klaffende Wunde neba dem Munde, außerdem wurden ihm zwei Zähne em-geschlagen. Er erstattete gegen seine Angebetete die Strafanzeige. Ein grausiger Leichenfund. Großes Aufsehen erregt« ein Mau«ran schlag, der unter de» settgedruckteu Worte: „Mord 1" nachstehende Mitteilungen des Bezirksgerichtes Judenburg enthielt: „Auf der Reichsstraße von Judenburg nach Knittel-seld, zirka 81 Schritte vom Gabelhoier Kreuz', ii der Richtung gegen den Judenfri«dhof. von dn Straß« zirka 20 Schritt «n fernt, im Walde, wm-den am Samstag um 7 Uhr ftüh von dem Taz^ löhner Siebenhofer die Leichenteile eines vermutlich 30jährigen ManneS gefunden. Die unteren Glirt* massen sind in kunstgerechter Art am Oberschenkel-knochen ausgelöst. Der linke ,?uß weist beim Kn» einen kräftigen Einschnitt aus. Beide Füße sin* beim Fußwurzelknochen vollkommen abgetrennt. Da Rumpf weist in der Herzgegend zwei Stiche tml einem Instrument mit schmaler Klinge aas, vermut-lich die tödlichen Verletzungen. Der eine Arm liegt über der Brust, der andere (rechte) Arm ist nat auswärts gebogen, so daß die Hand ober d«r Schulter zu liegen kommt. Der Kopf wurde unter dem Unterkiefer zwischen Halswirbel und Jochbm abgetrennt und fehlt ganz. Der ermordete ju«M Mann muß mindestens 1°7 Meter hoch gewesen sei» und war von schlanker, aber kräftiger Gestalt. Die Leiche war mit einer sackähnlichen Packleinwand u« einem alten Kokossaserteppich bedeckt. Der Teppit ist schon stark abgenützt und mit Sackleinwand ini> ternäht. Er ist 65 Zentimeter breit, lichtbrau, die längsseitigen Ränder sind mit 15 Zentimeter breiten Streifen in roter Farbe verschen. Die Saas.' KLaspi'che Meer gehen, dann über Baku zu den Quellillen des Euphrat, «nd schließlich durch Euphrat «nd I Tigris bis zum Ozean »nd nach Bombay. Die ? Fahrt, die etwa eineinhalb bis zwei Jahre dauern» wird, haben eine Stockholmer Bank, eine schwedldische Zeitung sowie der ForschungSreisende Deutsche Wacht Sven Hedin durch pekuniäre Unterstützungen mög-lich gemacht. Wieder ein Erdbeben imMarmara-gebiet. Nach bisher eingegangenen Nachrichten sind injolge eines Erdbebens auf der Jufel Tenedos zahlrciäi« Häuser eingestürzt. In Gallioli, wo auch eine Reihe von Häufern beschädigt wurde und ein-gestürzt sind, kampiert die Bevölkerung im Freien. Zwei Personen wurden verletzt. In Rodofto war die Erschütterung von heftigem Donner begleitet. In Miriopliilo, wo der Erdstoß ebenso heftig war. wurde beträchtlicher Schaden angerichtet. In Canos wurden unter anderem alle Bäckereien zerstört. Fromme Diebe. Der in Trier erscheinende ultramontaue „VolkSfreund" veröffentlicht in einer seiner jüngsten Nummern folgende Mahnung an seine Leser: „Jctz beginnt die Hauptwallfahrtszeit nach Clausen (Wallfahrtsort in der Eisel) und da-mit eine schlimme Zeit sür das Obst an der Straße. Ein einzelner Apfel wird nicht vermißt, aber manche Wallfahrer sind unverschämt. Auf dem Heimwege werden Körbe, Taschen, Schirme, aufgeschürzte Röcke »nd dergleichen vollgemacht. Mit dem Fallobst sind viele nicht zufrieden. Einer läuft voraus und stößt die Bäume an. die anderen raffen. So geht es in jedem Herbste, trotzdem schon viele solcher Obstdiebe unliebsame Bekanntschaft mit der Polizei machen und das gestohlene Obst schwer bezahlen mußten. Von Leuten, die nach Clausen wallfahren, sollte man erwarten dürfen, daß sie nicht unterwegs stehlen, sonst bringen sie dem lieben Gott ein größeres Opfer, wenn sie zu Hause bleiben." Der Erfinder des Gefrierfleisches im Elend! AuS Paris wird berichte!, daß der internationale .Vältekongreß in Urngay eine Sud-skripiion für Charles Tellier eröffnet habe. Der Name wird den meiste» völlig unbekannt sein. Sein Träger, der heute 85jährig ist, gehört zu den Er-ftudern, deren Ruhm verklungen ist, obwohl ihre Erfindung Allgemeingut geworden ist. Tellier hat aniangs der 70er Jahre das Gefrierfleisch und überhaupt Methoden zur Aufbewahrung von Nah-rungsnnttelu mit Kälte erfunden. Im Jahre 1873 erkannte die französische Akademie der Wissenschaften den Wert seiner Arbeiten auf diesem Gebiete in schmeichelhafter Form a». Tellier setzte dann seine Erfindung in größerem Maßstabe in die Tat um und baute ein Schiff mit Gesrierräumen. Die „Fri-gorifiqne" ging am 23. August 1876 von Roue» aus in See und war nach hundert Tagen in La Plaka angelangt. Die Ladung Gesrierfleisch, die sie an Bord hatte, war völlig irisch »nd ebenso ging es mit der Ladung der Rückreise. Die Regierung von Urngay hat übrigens bereits dieser Tage dem alten Tellier eine Gabe von 8000 Mark überweisen lassen, die ihr Gesandter in Paris auszahlen soll. Die Geliebte nach der Gerichtsver» Handlung getötet. In Kirchheimbolanden in der bayerischen Rheinpsalz hat sich dieser Tage vor dem GerichtSgebäude eine Revolverizene abgespielt. Der 42 jährige verwitwete Schreiner Kary schoß dort seine Geliebte Anna Angermayer nieder. Er hatte mit dem Mädchen ein Liebesverhältnis unter-halten, das seine Geliebte aus Zureden ihrer Mutter vor kurzem löste. Als seine Bemühungen, die abge- Seite 5 brochcnen Beziehungen wieder anzuknüpfen, vergeb-lich blieben, schrieb er dem Mädchen einen Droh-brief. Wegen diese« Drohbriefes wurde er vom Schöffengericht zu 24 Mark Geldstrafe verurteilt. Nach der Verhandlung feuerte er aus seine ehemalige Geliebte, die vor Gericht als Zeugin ver-nommen worden war, sechs Revolverschüsse ab, von denen zwei die Lunge, einer den Kops und einer den Oberarm des Mädchens durchbohrten. Dann wollte er flüchten. Der Bruder der Schwerverletzten verfolgte ihn und verprügelte ihn derartig, daß Kary ins Spital gebracht werden mußte. Das Mädchen ist bald darauf seinen Verletzungen er-legen. Tödlicher Leichtsinn. In dem Orte Grist, unweit Hamburg, hat der Lehrer Mecklenburg in seinem Garten aus einem Revolver nach Aepseln geschossen. Nachdem drei Schüsse aus der sechs-läufigen Waffe versagt hatten, nahm er die drei leeren Patronenhülsen heraus. Scherzweise drückte Mecklenburg zweimal die Waffe aus daS Sühnchen eines im Garten anwesenden Kollegen ab, wobei kein Schuß loSgiug. AIS er aber dann den Revolver gegen seine eigene Schläfe legte und abdrückte, stürzte er vor einer Kugel getroffen tot zu Boden. Die Dame als Postpaket. Die Frauen-rechtlerin Miß EluuaS, der der Zutritt zu Chur-chills Versammlung in Dundee abgeschlagen worden war, verfiel auf die Idee, sich als Postkolli an den Minister auszugeben. Nach den in England gelten-den Bestimmungen kann irgend ein Lebewesen mit der Adreffe versehen, durch die Post versende» werden. Miß Clunas erschien am Postamt von Dundee mit einem Postpaket um den Hals, das ab gestempelt wurde, worauf sie gegen Entrichtung der betreffenden Gebühr von einem Postbeamten in das PalaiS des Ministers geschafft wurde. Der Privat sekreiär des Ministers lehnte jedoch die Annahme des kuriosen Postpakets ab und so blieb der Frauenrechtlerin nichts anderes übrig, als schleunigst da-vonzulausen. Furchtbare Lynchjustiz an einem Neger. In der Stadt Culling im Staate Geor-gia haben am 10. d. unerhörte Ausschreitungen von Weißen gegen Neger stattgefundn». Eine auS etwa 2000 Personen bestehende Menge stürmte das Ge-fängnis und bemächtigte sich eines l 9jährigen Negers, der sich unter dem Verdachte der Mitschuld an einem Lustmord an einer Farmerstochter in Hast befand. Der Mob riß dem Neger die Kleider vom Leibe »nd verstümmelte seinen Körper, der, von zahlreichen Kugeln durchbohrt, nackt durch die Straßen der Stadt geschleift wurde, um sodann als ein abschreckendes Schauspiel sür Frauen und Kinder aus dem Marktplatze ausgehängt zu werden. Sodann verlangte der Mob die Auslieferung der Mutter des Gelynchte». Die Frau konnte jedoch, zufammeu mit dem eigentliche» Mörder, »och rechtzeitig im Automobil nach der nächsten Stadt gebracht werden. Die weiße Bevölkerung droht hier mit der vollstän-digen Ausrottung der Neger, die sich jetzt bewaffnen, um den Angriffen nicht mehr wehrlos ausgeliefert zu sein. Blutige Raffenkämpfe stehen bevor und Truppen sind bereits nach Culling unterwegs, um die Ordnung wieder herzustellen. ff A i3 3* ! Kermisbuchdrucknki i --Druckaufträge = in n jeder beliebigen Husfübrung bevei massiger Preisanstellung. Postsparkasse Rechnung 36.900 Geschäftsstelle: Cilli ?nseratenaufträge für die Deutsch« tüaeht werden nad) billigstem Carif berechnet. ♦♦ JTernruf Nr. 21 H Rathausgaffe Nr. 5 Nummer 75 Sfnisrhe ftfndit Seite 6 Bom Obstgenuß. In der „Ostdeutschen Rundschau" lesen wir: Tatsächlich spielt heute noch das Obst bei vielen Menschen die Rolle des fünften Rades am Wagen unserer Mahlzeiten. Nicht um den Hunger zu stillen, sondern weil sie so hübsch dreinschauen, prangen oft die verschiedensten Früchte auf der Tafel. Und weil sie weniger zum Essen als zum Schmuck der Tafel dienen, zahlt man dafür Luxuspreise. Man sollte aber mindestens während des Sommers und Herbstes häufig die Abendmahl« zeit nur aus Obst bestehen lassen, wie eS die Iah» reszeit gerade bietet, auch daS Frühstück nehme man möglichst oft in der Form von Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen. Besonders bei geistiger Arbeit ist eS gar nicht zu vergleichen, wie viel frischer der Kops da-bei bleibt, als wenn man immer nur einseitige Fleischkost genießt. Mit der Erkenntnis vom bohrn Werte des Obstes wächst unsere Achtung vor dieser GotteSgabe. Es ist ja ganz gut, wenn vorläufig in den Städten allerlei Früchte vom Wagen aus der Straße gekauft werden können; aber möchte sich jemand auf die gleiche Art sein Brot, die Butter mit der Hand in die Zeitungsdüte füllen lassen? Es ist auch vom volkswirtschaftlichen Gesichtspunkte aus besser, sich womöglich einen zuverlässigen Laden zu suchen, wo mit ftischer Ware und reinlicher Be-Handlung gerechnet werden kann. Und im Winter? Da empfehle ich, sich reichlich mit Vorräten zu ver> sehen. Nüsse kause man nicht, die der schönen weißen Farbe der Schale wegen geschwefelt sind. Aepsel bezieht man am besten vom Obstzüchte? unmittelbar. Zahlt man dann für den Zentner l5 bis 20 Mark, so hat man im allgemeinen die Gewähr, daß man sorgfältig gepflückte, gnt verpackte Ware erhält. Man vergleiche immer die Preise sür ein Psund Aepsel und für Fleisch, so wird man sich leichter entschließen, aus einmal 5(1 Mark anzuwen« den. Zn zweiter Reihe kommt das eingekochte Obst in Betracht. Da wählt man al» Haupteinmachc« srncht diejenige, die im betreffenden Jahr am besten gediehen ist. Die verschiedenen Arten des Ginkochens und der Frischhaltung nach dem Weckschen oder ähnlichen Verfahren sind ja erfteulicherweise bekannt genug. Welch stattlicher und leckerer Anblick: ein ganzes Gestell mit großen und kleinen Gläsern in allen Farben leuchtend! Wenn fehr viele Menschen diese Vorschläge befolgen werden, ,vas doch schließ-lich der Zweck dieser Zeilen ist, so stellt sich aller-dings heraus: Es gibt nicht genug Obst. Wie kann abgeholfen werden? Wir brauchen mehr Bäume und gute Träger. Wer selber ein Stück Land zur Ber« fügnng hat, der erkundige sich genau, welche Arten für seinen Boden, für seine Gegend empfohlen wer-den. Er pflanze wenig Arten, aber solche, die sich auch in der Reisezeit gegenseitig ergänzen. Endlich lasse er sich bei Pflanzung und Pflege von Fach-leuten raten, kaufe sich etwa Richters Buch über den neuen Obstbau. Denn wie oft haben Obstzüch-«er die Freude und Begeisterung für die Sache des Obstbaues verloren, wenn sie Jahr für Jahr ver-gebenS auf den Lohn ihrer Mühe warten mußten. Fleiß und Beharrlichkeit führt auch hier zum Ziel. Und nochmals: Deutsche, eßt mehr Obst! litt ist doch wahrhaftig sieht schwer zi begreift! M Daß die Lodener Heilquellen vortrefflich sind, das geben Ei« doch zu. nicht wahr? Na also ? Warum sollen dann 'FayS Lodener Pastillen, in denen all« wirksamen Bestandteile der Quellen vollständig enl-ballen sind, nicht ähnlich und um der konzentrierten Form willen nur prompter wirken, al« die Quellen? Wie die Quelle«, so sind auch die Pastillen ein Re-medium gegen alleAffektionen der Luftwege, nur sind sie überall zu haben, bequem zu benützen. und sie ver-sagen in der Tat eigentlich nie- Die Schachtel kostet dabei nur Kr. l.L». Nachahmungen weife man zurück. Um sicher xu g«h*n, verlange man ausdrücklich da« weltberühmte Hunyadl J&nos Saxlehner'» natflri. Bitterwasser. Deutsche Volksgenossen! fördert das Deutsche Haus durch Spenden, Mitgliedschaft und regen Besuch! MEINE ALTE Erfahrung ist »nd bleibt, daß zur Vertreibung von Sommersprosien sowie zur Erlangung und Erhaltung einer zarten, weiäien Haut und eines wtißen Teints keine bessere Seife existiert als die weltbekannte Steckenpferd - Lilienmilckseife. Marke Steckenpferd, von Bergmann & Co., Teilchen a/E. — Das Stück zu 80 I» erhältlich in Apothe'en. Dw. gerien. Parfümerie- und allen einschlägigen Geschäften. — Desgleichen bewährt sich Bergmann's LiliencrKme „Manera wunderbar zur Erhaltung zarter, weißer Damendände °, in Tuben zu 70 h überall erhältlich. D"S Lokal-Museum. Anler an Sriunernngen an die Aömttzeit (t äörrrfidjes Mnlenm ift an Donnerstage« nnl Sonntagen von S—l Ahr geöffnet, an andere» Lr.ien i>rx Wache von 10—12 7lbr. J>U 51» trittSflfBnör Setrügt 20 Heller I Kaffee, Tee, Kakao, Schokoladen gut und billig Lbei Brüder Kunz Niederlage CILLI Ringstrasse- I putzt alle Metalle am besten. A uSweis über die im ftädt. Schlachthause in der Woche vom 9. bis 15. September 1312 vorgenommenen sowie die Menge und Sattung des eingeführten Fleisches. «* Fahrkarten- raä FracMsct« UHCll Amerika kOnigl. teigischer Puetdampfer dir „Red Star Linie von Antwerpen4 direkt nach New-York und Boston koDzets. Tun der höh. k.k. statt rr. Regierung Man wende »ich wegen Fra. hten nn< Fahrkarten an die Red Miir Linie in Wien, IV., WirdnergUi t«l 6 JUIIUM Papiier in Innabrnck, SttdbahnMraa*« Franc llolrnr Laibai h, Babnbofatruaae 41. Zchlachtmtgen, Name dtS Fleischers twtichet Jakob . Friedrich Johann Junger .... >«neS .... SCoflär Ludwig . LeSlo'lbet Jakob Redeuicheqg Josef . . . Reisner Josef..... s.'Uat Franz..... Stelzer....... Suppan ...... Umtgg Rudolf . :0 ro 2 11 2 8 «& g 5 Ü I --ß % Eingeführtes Fleisch in Kilogrl - -s il> u 3 1 « « 1 St B 0 0) 4 s ■q .? «S «3 57 9 24 15 S 301 Nummer 75 Deutsche Wacht Seit« 7 Z. U. 38158 4585 12 Kundmachung. Aas den Landes-ObstbauiriHchulen in Gleisdorf, Brück a. M. und Cilli gelangen im Herbste 1912, beziehungsweise Frühjahr 1913 nachverzeichnete Apfel- und Birnbäume, zusammen rund 50.000 Stück an steier-märkiscke Grundbesitzer zur Abgabe. Hievon werden drei Viertel zum ermässigten Preise von 70 Heller per Stück an bäuerliche Grundbesitzer und ein Viertel an nichtbäuerliche Besitzer zum Marktpreise von 1 Krone 20 Heller per Stück ausschliesslich der Verpackungs- und Zufuhrkosten zur Bahn abgegeben. Die Bestellungen sind beim Landes-Ausschusse einzubringen und haben gegebenenfalls die Bestätigung des Gemeindeamtes darüber, dass der Besteller bäuerlicher Grundbesitzer in der Gemeinde ist, zu enthalten. Sollten die Bäume für die Herbstpflanzung 1912 benötigt werden, so ist dies im Gesuche ausdrücklich zu bemerken und muss die Bestellung bis 15. Oktober erfolgen. Die Gesuche werden, solange der Vorrat reicht, sowohl für di" Herbst- als auch für die Frübjahrspflan-xung sofort nach dem Erscheinen dieser Kundmachung entgegengenommen und nach dem Zeitpunkte des Einlangen? erledigt. Mehr als 120 Stück werden an einen Besitzer nicht abgegeben und ist jeder Besitzer verpflichtet die bezogenen Bäume auf eigenen Grund und Boden zu pflanzen. Die Bäume werden nur gegen Barzahlung abgegeben. Sollte die eine oder die andere Sorte schon vergriffen sein, so wird als Ersatz eine andere gleichwertige Sorte zugewiesen und steht es dem Besteller frei, die Ergatzsorte zu beziehen oder nicht. Wird auf die Ersatzsorte nicht reflektiert, so ist dieselbe umgehend abzubestellen. Die Bäume sind von den Bestellern womöglich selbst zu übernehmen oder wenn sie per Bahn gesendet werden sollen, sofort nach Erhalt zu besichtigen. Beschwerden sind sofort nach Empfang an die Bauraschulleitung zu richten. Spätere Beschwerden werden nicht mehr berücksichtigt. Verzeichnis Ober die aus den Landes-Obstbauiuschulen in der Pflanzperiode 1912/13 zur Abgabe gelangenden Obstbäume. Post a) in Gleisdorf ö) in Brnck a. M. <-) iii Cilli Nr. I. Apfelsorten: Hoeh- Halbhoch- Zwerg- Hoch- Halbhoch- Zwerg- Hoch- Halbhoch- Zwer£ nttrouie sUmme buscü stämme etSmnie bttsch Stamm »tömine hasch 1 Sieir. Wint. Maschansker . »630 58 390 30 __ 5165 50 : 2 Grosser ihein. Bohnapfel . 2405 40 — 750 50 — 5170 — — 3 Ananas Reinette .... 160 4 125 — — — 228 — — 4 Baumanns Reinette . . . 314 7 38 200 116 33 1330 132 96 5 Damason Reinette . . . 30 — 3 — — — 1924 80 — ' 6 Kanad.i Reinette .... 30 — 3 _ — 712 — — 7 'Gelber Belleflenr .... 70 2 60 _ — 243 — 106 8 Weisser Astrachan . . . 3 — 5 20 55 13 — — — 9 •Charlamovsky..... 45 — 30 250 70 65 210 — — 10 Gravensteiner..... 45 — 25 400 70 120 — — — 11 'Kronprinz Rudolf . . . 320 — 30 — — — —. — — 12 •Geflammter Kardinal . . 175 — — 100 200 — 596 — — 13 ILondon-Pepping .... 150 — 65 — - — 571 .— 86 14 ]Bibstons-Pepping . . . — — — 770 100 10 720 — — 15 [Schöner von Boskoop . ♦ 75 — 15 — — — 655 — — 16 IHagloe Grab..... 10 — — — - — — — — 17 IRotgestreifter Holzapfel 570 12 — 770 20 — — — — 18 1 Huber scher Mostapfel . . 308 — — — — — 306 — — 19 IDanziger Kantapfel . . . — — — 100 50 13 — — — 20 (Gelber Edelapfel .... — — — 200 100 12 — — — 21 ILaudsberger Reinette . . — — — 450 290 56 — — — 22 ''Winter Goldparmäne . . — — — 150 180 15 — — — 23 IPrinzenapfel..... — — — 90 — — — — — 24 (Gelbe Sommer Reinette — — — 120 _ — —— — — 25 IBoter Herbst-Calvill . . - - — — 40 __ — __ _ — 26 CChampagner Reinette . . — — — — _ — 227 — — 27 IBbeinischer Krummstiel 1665 10 — — — — 95 64 — III. Bi r n s o r t e n : * - 1 IDiels Butterbirn .... 17 3 70 80 10 135 243 _ 112 2 FForellenbirn..... — 4 15 —. _ 3 CGute Louise von Avianches 8 10 75 116 25 135 111 4 Illardenponts Butterblrn — — — — __ » JJosefino Mecheln . . . 6 LLiegels Butterbirn . . . 7 OOlivier de Serres . . . — — 15 _ _ ___ 241 56 8 PPistorenbirn..... 3 5 10 40 30 10 257 9 S&Ltburgerbirn .... — 8 — 37 23 23 — _ 17 10 SSterkmanns Butterbirn . . — — — — _ _ 11 Winter Dechantsbirn . . — 20 60 12 HHirschbirn...... 95 10 _ 110 30 13 WWeiler'sche Mostbirn . . 480 90 — 490 50 910 14 WWiHiam Christbirn . . . — - — 27 13 15 BBoäcs Flaschenbirn . . . — - — 100 15 10 _ 16 TJepka....... — - — — — — 200 17 StSteir. Mostbirn .... 70 15 18 Rdtote Landlbirn .... — — - — — — — — — Zusammen . . . 15.678 298 644 5.800 1.514 663 20.003 326 518 1 Ausserdem sind 380 Stück Wallnusshochstämme, 170 Pflrsichzwergbusch- und 70 Marillenzwergbusch-bäume aiaus der Baumschule in Cilli und 1850 Stück Kirschen- und 570 Weichsel-Hoch- und Halbhochstämme •os der 1 Landes-Obstbaumscbule in Brück abzugeben, welche nur an bäuerliche Besitzer zum ermäßigten Preise zur Abgagabe gelangen. . C Graz, am 8. September 1912. V7om steiermärkischen Landes-Ausschusse. Zu vermieten auf der Insel mit herrlicher Aussicht. Anfrage an die Verwaltung des Blattes. A Kante .. Gasthaus mit Ökonomie wo ein gutes Geschäft zu machen ist oder eine Landwirtschaft mit guten Grundstücken und gut erhaltenen Gebäuden, nicht zu weit von der Bahn. Es wird ersucht den Preis und die Zahlungsbedingungen und alles Nähere bekannt zu geben. Zuschriften sind zu richten an Herrn Michael W e g s e h e i d e r, Giaz, Färbergasse 1. 18812 Schßn möbliertes ZIMMER gassenseitif, ruhig, ist an einen stabilen Herrn solort zu vermieten. Anzufragen unter ,18815" in der Verwaltung des Blattes. Der Meistersinger... Willst gut Du geh'», elastisch «ein, Un»- stockig, mit Vorgarten und Grundstücken, die Eich vorzüglich als Baugründe eignen, enthaltend 4 grössere Wobnungen samt Zubehör, Wasser-leitnng u. 8 w. ist mit den Grand-stücken oder ohne denselben preis-würdig tu verkaufen. Die Grundstücke werden auch nach Ausmass ohne dem Han.»e abgegeben. Sehr schönes Landgut im Sanutale, an der Reichs-strasse 3 km von Cilli entfernt, he-stehend an» einem komfortablen ein-stückigen Herrenhanse mit \ s ran da, einem grossen Wirtacbaftagebäad;?, St&llaxigi'D, Wagenreini^e etc. u. sehr ertragfahiger Oekonomio ist sofort preiswürdig zn verkaufen. Einstöckiges Wohnhaus, neugebant, mit Gast wirtschaft Branntwcinschank. Trafik u. 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