C.;^ . ' -.k'-.- ■■ 5 v. ' „ i--■ ^^: v Das Turni mer zwischen den beyden Rittern Lamberg und Pegam. E i n krainerisches Volkslied mit e i n »I deutschen üebersetzung^^^jT'^^».^^ Laibach, 1807. Mit Egerschen Schriften, Kein einziges Lied, das der Slave aus seine« Ursitzen nach Krain brachte, hat sich bis jetzt unter uns erhalten. Wenn es auch wahr ist, d^-fs der Krainer - Slave bey seinem allmähligen Vorrücken- über den Ister gegen die Küste des adriatischea Meeres schon eine eigene Mundart in unsere Gegenden brachte, so hat es doch auch seine Richtigkeit, dafs in dem von Völkern^fremder und verschiedener Sprachen umgränzten Krain seine Mundart erst eine melodischere und singbarere Gestalt gewann. *) Man vergleiche unsere Mund- *) Der süfsklingenden Sprache des Ifalienars mag unsere Mundart vielleicht den meisten Wohlklang zu verdaa-ken haben. art nur mit der der Wenden, die jenseits des Isters geblieben sind, und diese Behauptung wird bald den Anschein einer blolsen flypothese verlieren. Bey diesem Gange der Sprache war es leicht und natürlich, dals der Krainer - Slave den Geschmack an den ihm steif und altmodisch klingenden Gesängen seiner Väter verlor. Dennoch findet man im Lande ein und anderes Lied, dessen Alter sich zwar nicht von den Zeiten der Einwanderung der i laven nach Krain*), aber doch seit einigen Jahrhunderten her schreibt. Dafs aber solche Lieder nur selten mehr anzutreffen sind, ist vorzüglich daher erklärbar, Weil erstens im Allgemeinen die drückende Regierungsart der Franken, unter der diese Slaven lange seufzten, ihren originellen Charakter allmählig erschlaffen machte , und weil sich zweytens besonders die IViis-sionäre, welche die katholische Religion in Krain einführten,, alle Mühe gaben, nebst den dem Heidenthume eigenthümli-chen Gebräuchen auch die profanen LiedeJr aus dem Volke zu verbanen, obschon es ihnen nicht gelang, beyde bis auf ihre letzte Spur zu vertilgen. *) Schon die von den Rbmern sogenannten Sarmatae Itmigante's waren Slaven, uud so erstreckt sich die Periode ihrer Einwandrung von Jahre 334 bi» 634. ft, Chr. Für die slavische Literatur überhaupt dürfte es immer Gewinn seyn, wenn irgend ein Mann von Geschmack und feinem Naturgefühle , der die Sprache und den Charakter der Slaven in allen Perioden ihrer Geschichte genau kennt, die IVlühe über sich nehmen wollte, die anrioch vorhandenen Lieder dieser Art unter dem Volke zu sammeln, und uns eine Sammlung derselben zu liefern. Auch dem philosophischen Geschichtforscher dürfte sie nicht ganz unwichtig seyn , indem Volkslieder immer ein Beytrag zur Kenntnifs der Laune und des originellen Charakters einer Nation sind, der sich bey den Krainer - Slaven einst durch die stärksten Züge auszeichnen mufste, indem sie nach so manchem widrigen Wechsel ihrer Schicksale dennoch bis auf unsere Zeiten so viel Eigenthümli-ches beybehielten. --- Aber welche sind denn die ältesten Lieder der Krainer-Slaven? — Für das älteste mir bekannte halte ich jenes von den ersten Sittiche r-M ö n-chen, das ich vor ungefähr dreyen Jahren von einem alten IMütterchen in der Gegend des eingegangenen Cisterzienser-Stif- fes Sittich, dessen Gründung in das Jahr II35 fällt, singen hörte. Die kunstlose Einfachheit, das Unregelmässige, aber den-no h Natürliche, obschon Rohe in dem ganzen Liede, der hin und wieder vorkommende , nicht mehr gebräuchliche Bau einiger Constructionen, bey denen ich die Beobachtung machte, dafs wir sie heut zu Tage nach den Regeln der deutschen und nicht slavischen Wortfügung construiren ein Paar aus dem Gebrauche gekommene, acht slavische Wörter, die wir jetzt mit deutschen ersetzen ~ diefs alles bürgt mir hinreichend für das höhere Alter dieses Liedes. Mir war es damals, leider! nicht möglich eine Abschrift davon zu nehmen ; denn meine Reisegefährten erlaubten mir kaum so viel Zeit, selbes ganz zu hören, und später konnte ich es, trotz aller meiner Bemühungen nicht in die Hände bekommen. Sollte jemand diefs Lied in einer Abschrift besitzen, den hirre ich im Nahmen unserer vaterländischen Muse hiemit Öffentlich, mir selbes güttigst mitzutheilen, *) Der Inhalt dieses Liedes ist kürz ich di'ser: ,,Es ka-„men aus einem fremden Lande drey fromme Ordensbruder, die sich in jener Gegend eine gemeinschaftliche Ze'le bauten , sich mit frommen Werken beschäftigten, und die Einwohner auch eine vörtheilhaftereArt des Ge£r;iide b a ue s lehrten. Auch dieser letztere Umstand zeigt mir das htSiiere Alter dieses Liedes, denn die ersten M j.iche in DiittschUnd verbesserten ja auch Allein ein anderes, (fas eine ehrenvolle Vergleichung mit. anckrn gleichzeitigen Volksgesängen früher kultivirter Provinzen aushalten dürfte, ist das gegenwättige von dem Turniere zwischen Ritter Lamberg und Pegam, Es wird noch beynahe im ganzen Lande, vorzüglich aber in dem obern Theile desselben, um Katzens t ein*), wo ChristophLamberg Jiauste, und in dem ganzen Savethale häufig gesungen. Der Verfasser dieses^ Liedes ist uns eben so wenig bekannt, als das Jahr, in dem es gedichtet seyn mochte. Auch kennt man die näheren Lebensumstände der beyden Helden dieser Ballade nicht Es ist nicht bekannt, dais diefs Lied je im Drucke erschienen wäre, und die gegenwärtige Ausgabe ist nach einer Abschrift veranstaltet, die mir mein würdiger den Ackerba'i, ein Verdienst, clss sich vorzüg^ioli die Eeaediktiner erwarben. Aber nur noch eine Hypothese über die Orfsbenennunj, und r.war aus dem neinlichen Umstände! — Das GetrMde heifst in unserer Mundart shito. Ich frage nun; Könnte diefs nicht etwa die Veranlassung zu dem Namen Sittich (Sitizhina) gegeben haben? — Wahrscheinlicher doch, als der Valvasorische Himmelsvogel, der in der Luft, sit hic! sit hic ! soll geschrieen haben. *) Noch heut 7.U Tage der Familie der Grafen von Lamberg zum Stein gehörig, die seit mehreren Jahrhunderten in Krain ansäiiig ist. Lehrer und Freund, der Herr Professor Vodnik mittheilte. Da es in verschiedenen Gegenden auch mit verschiedenen Abweichungen gesungen wird , so sammelte er mehrere Abschriften, vergliech sie mit einander, nahm die besseren Lesearten auf, und so erhielt der Text die Gestalt, in der er gegenwärtig erscheint. Der um die Geschichte Krains so verdienstvolle Herr Linhart lieferte in seinen Blumen aus Krain für das Jahr 178 f eine deutsche Uebersetzung, oder vielmehr eine Umarbeitung dieser Ballade in hochklingenden Hexametern. In iNro» XXXVIL des Laibacher - Wochenblattes von ijjoö theilte auch ich dem Publiko meine Uebersetzung mit. Sie ist im Metrum des Originals und beynahe Wörtlich; nur glaubte ich mein deutsches Gewand, wie es der Balladenton erfodert, auch nach einem älteren Costume zuschneiden zu müssen. Ich rücke sie jetzt bey, um das Original auch deutschen Lesern ver-ständhch zu machen. Schlüfslich werden die Freunde des vaterländischen Gesanges hiemit geziemend ersucht, mit krainerisch - slavischen Volks- liedern, wenn sie deren welche kennen sollten, zu den bereits gesammelten ihre Beyträge zu liefern. Laibadi den lo. Februar igoy» J. A. Snppantschitsch. T^^am bdi Dunej mi ftoji , Na Duneju kaj fe godi , Me dobro pofiufiiajte vi. Je v' melh tratiza, Na trati rafte Ifpiza, Bunej hladi nje fönzhiza. Pod fefizo misa rumena. Okoli mise fioli pa , Sedf na ftolih gdfpoda, Me'd nimi Zefar govon': „Po moji mifli fe mi sdi, „Kralcflvo nafbniu glihe ni/' Perdirja Pe'gam in dri;dn', Oiliabno tal;o govori: „So prasni vafii pogdvori ! Naprej fhe P^gam govori : „Kar pravim vam, golpodji vi, Zefarja vun tud ne fpußi: „Imajo velk gbfpdftivd , „Pa ne junaka pod febd , „Kafir bi fkufil fe s' meno/' Odgovori mu Zfar tako : „Kaj zhefh prafhati me sa to ? „Ga i mam , de ti prefe'dal bo I „Na krajnfki semli mi shivi, „Kdr fe na Kamnu govori, „Se nikdar tebe ne boji, „Kriftof Lambergar s' imenam , „Na. fiui fkal' prebiva tam , „Te v' peft shell dobiti fam»<« Prav Pe'gam ; Pifhite mu lift „Doma pufti naj vfe na ftran , „Perdirja meni naj v' bran!'' Mu rezhe Zefar pifat lift, Zhlov^ka bersniga dobit, De more kmal do njega prit. Isg(Jvori komaj enkrat, „Ha eitel ist dieß Euer Wottl" Und weiter redet Pegam so: „Was ich so eben sprach, ihr Herrn! „Nimmt selbst die Majestät nicht aus.. „Wohl habet ihr ein weites Reich, „Doch einen Junker habt ihr nicht, „Der eine Lanz' mit mir zerbrach'! Der Kaiser ihm antwortet so: „Defs kUmmre, traun! dich nicht, ich hab' „Ihn, der dich aus dem Sattel hebt. „Im Krainerlande wohnet er, „Am Stein, wie es benamset ist, „Wohl nimmer zittert er vor dir, jjEr nennet Christoph Lamberg sich, jjAuf grauem Felsen hauset er, „Und wUnscht sich wohl mit dir den Straufs," Und Pegam spricht: „Berichtet ihm, „Er mach' sich von der Heymath auf, jjUnd tummle her sein Rofs zum Kampf.'* Die Kunde schrieb der Kaiser ihm, Und sucht den schnellen Botheu nun, Der selbe straks ihm Uberbringt, KauiQ spracht der Kaiset dieses Wort, Se najde preži pobezh mladj Kir lift ponefe njemu rad» Ponefe v' lepo deshelo, Gorito krajnfi o deshelo , Tje Kriftofo Lainbergarjd. Svezhdr je Dunej sapuftfl. Leti kob' nega slod podil, Je sjutra she v' Tershizhu bil, Gofpode tuki gor budi , Pohlevno nje nagovori , Kd Krilloph Lambergar floji ? Pred njim fe vfi perklanajo Se njemu nizh ne slashejo Mu s' perftam grad pokashejo» Sa kapo'vtakne bdi lift, Naprot perklone jim fe nifs , Gre hitro, ko nebefki blifk, v' lini ftara mat' fto;i, Inn per febi govori : „De to pa shd nizh prida ni!' Do fina tezhe fvojiga, Do Kriftofa Lambergarja , Deb' lepd ga poduzhila. So fand ein schmucker Knabe sich, Der diese Kund« gern ihm tragt. Er tragt ,sie in ein schönes Land, Ins felsenreiche Krainerland, Hin zu dem Christoph Lamherger. Am Abend ritt er aus von Wien, Als hätt' Herr Jemand (fi"!-) ihn gejagt, War -morgens in Neumar^:tel schon» Hier wecket er die Leute auf, Und fragt sie höflich um Bescheid , Wo Christoph Lamberg hausen thät. Ein jeglicher sich beugt vor ihm, Giebt sonder Lug und Trug Bescheid,. Und deutet hin auf Lambergs Burg. Aufs Käppchen steckt er sein'en Brief, Verneigt vor jeglichem sich tief. Und flieget, wie der Blitz , so schnell. Alt Mlitterlein schaut von der Wart', Und schüttelt mit dem Kopf, und spricht; „Der Bothe bringt nichts Gutes her !" Sie wanket eilig hin zum Sohn, Zum wackern Christoph Lamberger , Und giebt ihm weisen Rath und Lehr'. — i6 — „Konizha mafh , I »L- - . •v^T*'.'jr^ v-v r- • . • . ^ ' - - '