Nr. 1 1. Freitag, 15. Jänner 1909. ________128. Jahrgang. Mbacher Zeitung Prännmcrt!til»!i!preiö: Mil Postversroduün: nnnzjciliriss M l(, hllibjiihiin IK lv. Im ssuütor: nanziiilniss 2^ X, hall'jälilin il X, ssnr dir NustMms, i»ö Hn»s nai^jälirist 2 «. — Insrrtionöntbühr: ssür Ilciuc Inlcralü liiö zn 4 Icilc» 5N d, nrilßcrc prr Zcüc i2l>; bei öfteren WirtwilMmM! per Zrilc 8 I>. Dir «Laibachsr ijriNlüll» crschri»! tässlich. mi! Vli,Ki,ahmc brr Cvnn- unk ^ririwgr. Tie Administration bsfind«< sich Aiilw«i6stlus>c Nr 20: bic lNtdattion Milloöi^strnsir vii, 20. Cpirchst'üid!-» brr «lrbnlüu,, tw» « bi» ,0 Uhl twrmillasts. Unsrnnliertr Biiesc wcrbr» nichl annriiumme», Mn»il!lri^r »ich! zuiiiclsslstcUt. Telephon-Nr. der Ncdattion 52. Amtlicher Geil. Den 13. Jänner I9N9 wurde in der l. l. Hof-und Staats« druckerei das 6X11. und <ÜXIII, Stück der polnischen, das ('XV. Stück der böhmischen, das l^XVU, Stück der polnischen, das (HIX Slück der polnischen nnd slouenischcn, das <ÜXX. Stück der böhmischen, das (XXI, Stück der puliiischen und das 0XX11. Stück der böhmischen und polnischen Ä»sa.llbc des Reichsgejetz. blattes des Jahrganges 190« ausgegeben und versendet. -^^"^ dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung, vom 13. Jänner 1909 ,Nr. 9) wurde die Weiterverbreituna folamder Preh. erzcussnisse verboten: Nr, 2 'Mrndm lll>«v!>il<» vom 4. Jänner 1909. 'I.'^8il>c>pllii»<>. von Goliardo und Nata Langa, gedruckt ni der '^pußlkli« ^^i^y ^,^ M^,^ Nr, ü i .lll!l8x I'nkrnkn. vom 24. Dezember 190«. Heft :l^ bis 64 «VII. koöuik. Otä/K^ «, Nlixni^. «oß 33 —!!4. V.-k liu^limu. A,»p»»1 '1V.,n/.5 I'oiu« 1'rclo^il N. Xr?8tmol:. 8eZ. :>—3, ^u>ll«(il>.wl8ru,(lee^. 'linkon! ^1d«rta ^1^I,j-<, na KrnI. VmoUlÄ(I<-l:il>.. Nr. 1 «liniiuli Imk. uom 7, Jänner 1909. Nr. 7 «Bohemia. (Morsscnanslzabc, uoin 7. Jänner 1909. Nr. 2 'Kl»,r!kkws7»'uom 0. Jänner 1909. «?. l. ?i-otiö«»k6 Ii«^. '1'i8kc,m 1^. Ijuiloudorifr«, u». Lmicnovö. Mkluüem vl»8tnim». Nr. 9 «0c!l)ni-«ik. Oi^ä» d^ieii x^m^ d^Iuictv^ iii-oj-««V8><6uü H plikuLi^eu o<1v^vi. vom 4, Jänner 1909 Nr. 4 «Vlnssiger TaMatt. vom ?. Jänner 1909 Nr, 4,'j .Elbezeitung» vom 7. Jänner 1909. Nr. 3 (1, und 2. Auflage) «Aussig.Karbihcr Vollszeitung. uom 7. Jänner 1909. Nichtamtlicher Heil. Die österreichisch-ungarischen Vorschläge an die Türkei. Dic „Ncue Freio Presse" begrüßt die Annahme des österreichisch-unM'ischen Vorschlages durch die Türkei mit lebhafter Gennsitunng. Nach dem, was sich jcht vollzieht, wird sich die Freundschaft zwischen uns und dem osmanischcn Reiche von selbst einstellen. Wenn die Annexion anerkannt ist und, wie natürlich, der Voykott aufgehört hat, wird es kaum etwas qeben, was die natürliche Tendenz noch daran hindern lann, sich durchzusetzen. Das „Neue Wiener Tagblatt" meint, logisch und historisch genommen, müßte jetzt das Kapitel der Aimcrion erledigt sein. Jene, die es anging, haben sich geeinigt uud sind auf dem Wege zur friedlichen Lösung des Streitfalles. Werden nun aber auch jene verstummen, die es nichts anging und nichts angeht? Das Hervordrängen Serbiens und Montenegros war wohl eine starte Herausforderuug Österreich-Ungarns. Die Monarchie war sich Ve-wnßt, daß Stärke verpflichtet und hätte nichts dagegen gehabt, den nationalen Überreiz auf wirtschaftlichem Wege auszugleichen. Man kann sagen, daß Serbien ein Entgegenkommen Österreich-Ungarns fast verwirkt habe. Es werde ausrichtig und glaubwürdig seine wiederlehrende Friedensneigung betätigen müssen, um den großen Nachbar zu bestimmen, ihm wieder sein Wohlwollen zuzuwenden. Die „Zeit" sagt: Nach der glücklichen Erledigung dieser europäischen Hauptsorgc dürfe auch der Prozeß, der noch zwischen Bulgarien und der Türkei schwebt, gleichfalls bald durch einen Ausgleich aus der Welt geschasst werden. Vielleicht lann Österreich-Ungarn dabei eine erfolgversprechende Vermittlung übernehmen. Wenn es auch noch eine Weile dauern wird, bis die internationale Gleichgewichtsstörung völlig überwunden sein wird, so kann man doch getrost den gequälten Nerven nun wieder Rast und Erholung gönnen. Die „Neichspost" meint, der 12. Jänner sei einer von den besten Tagen seit der Anneiion; er stellt sich in uuserc Zeitgeschichte wie ein kräftiger Vürge des Friedens. Das „Vaterland" betont, das günstige Resultat der Verhandlungen Österreich-Ungarns mit der Türkei bedeute eiuen entschiedenen Erfolg des Leiters unseres auswärtigen Amtes, Baron Aehren» thal, und seines tüchtigen Mitarbeiters Botschafters Markgrafen Pallavicini. Mit Bezug auf Serbien schreibt das Blatt: Durch die Annahme des österreichisch-ungarischen Entschädigungsvorschlages ist nun das feindselige Wirken der Iungtürken gegen die Donaumonarchie lahmgelegt und dadurch eine weitere Unterstützung Serbiens auch von dieser Seite ausgeschlosseu. So steht Serbien jetzt ganz isoliert da und ist dadurch in eine Sackgasse geraten, aus der herauszukommen es jetzt alle Anstrengun> gcn macht. Die „Neue Zeitung" schreibt, Baron Achrcn-thal habe einen großen Erfolg zu verzeichnen. Die ^'lnnerion ist zwischen den aliein berechtigten Faktoren geregelt. Niemand anderer hat nun ein Necht, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Jetzt kann eine europäische Konferenz ruhig stattfinden. Das „Deutsche Volksblatt" bemerkt, durch die erreichte Vcrständignng mit der Türkei sei die österreichisch-ungarische Politik auf dem Punkte angelangt, dem sie seit der Annexion zustrebte. Nunmehr dürsten auch die Verhandlungen mit Bulgarien einen befriedigenden Fortgang nehmen, wodurch die wesentlichen Voraussetzungen für einen gedeihlichen Verlauf der Konferenz geschaffen werden. Das „Neue Wiener Journal" sagt, das baldigst zu gewärtigcndc endgültige Übereinkommen mit der Türkei müßte mit einem Schlage die internationalen Schwierigkeiten auf ein Minimum reduzieren. Österreich-Ungarn kann nunmehr mit Befriedigung zur Konferenz schreiten. Das Beispiel, das unsere Monarchie gegeben hat, dürfte aber au'ch auf Bulgarien nicht ohne Einfluß bleiben. Die „Österreichische Volkszeitung" erklärt, daß noch immer genug Eiplofivtörper übrig bleiben. Ist die Türkei gut beraten, so wird sie jetzt die günstige Gelegenheit benutzen uud die bulgarische und kretische Frage glattstcllen. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" bemerkt, daß man in Konstantinopel klug daran getan habe, die von Österreich-Ungarn gebotene Hand anzunehmen. Durch die Vereinbarung mit Österreich-Ungarn ist die Spannung, die seit Monaten über ganz Europa lag, fast ganz behoben. Dic „Arbeiterzeitung" bemerkt, die Belgrader Herren dürften ihren Einfluß beträchtlich überschauen, wenn sie glauben sollten, den Entschluß der Pforte durch Drohungen wankend machen zu können. if Feuilleton. Wie Herr Fabian sein Klavier verkaufte. Äus dem Böhmischen des Ignät Herr m a n n von A«nic Autcdnicgck. (Schluß.) „Was jetzt?" rief Lenchen. „Wahrhaftig, was jetzt?" wiederholte Herr Fabian. „Wir werden einen anderen Zettel aufschreiben," riet Lcnchcn. „Hm, glauben Sie?" „Morgen kommt ja schon das Fritzchen an. Das Klavier muß weg!" „Na, er wird indessen auf der Erde schlafen", entschied Herr Fabian. Dem alten Herrn wollte das heutige Mittagessen nicht schmecken. Er war bald sertig. Lenchen ging ihrer Arbeit nach. Vorsichtig schloß Herr Fabian die Vorzimmcr-tür hinter ihr und horchte eine Weile, ob ihre Schritte auf der Treppe verhallt seien. Dann kehrte er schnell in das Zimmer zurück und trat zu dem Überzieher, den er bei seiner Ankunft über die Bctt-lehnc geworfen hatte. Er zog ein verknülltcs Stück beschriebenen Papieres hervor. Es war die Ankündigung, die er vor fünf Tagen geschrieben hatte, und die heute zu Lenchens gerechter Erbitterung von der Wand verschwunden war. „Niemand hat mich gesehen", flüsterte Herr Fabian uud trat zum Ofen, in dem noch glühende Kohlen leuchteten. Daß sich kein Käufer fand, war ein deutliches Himmelszcichen, daß Herr Fadian das Klavier auch weiter behalten sollte. „Ein Tunichtgut!" sagte Lenchcn. Dieses Wort dünkte ihm eine allzu große Strafe für das, was er begangen hatte. Er hatte den Zettel heruntergerissen! Und das ist alles. Er hatte ihn ja selbst geschrieben, konnte ihn daher auch herunterreißen. Er wird sein Klavier behalten, und das erfüllte ihn mit Freude. Als Lenchen am Abend kam, um Herrn Fabian das Nachtmahl zu besorgen u,ch aufzuräumen, blieb sie ganz verwundert auf der Schwelle stehen. Herr Fabian saß am Klavier — nnd spielte. Er spielte ein altmodisches Menuett und strahlte vor Zufriedenheit. An so etwas konnte sich lenchen gar nicht erinnern. Am nächsten Tage nachmittags ging Herr Fabian dem Fritzchen entgegen. Es war ihm zwln nicht angezeigt worden, mit welchem Zug und mit welcher Bahn er ankommen wird, er dachte jedoch fest, daß es mit keiner anderen Bahn als der Staatsbahn geschehen könne. Herr Fabian wartete drei Züge ab und erst gegen 9 Uhr klopfte er an die Tür feiner Wohnung. Vorsichtig uud mit einer Kerze in der Hand öffnete ihm Lenchen uud winkte, er möge sich still verhalten. „Was denn?" fragte Herr Fabian beinahe verdrießlich. „Pst, Fritzchcn schläft, daß wir ihn nicht wecken!" „Fritz ist angekommen?" „Ja, der alte Vana hat ihn hergeführt, weil die Mutter sich fürchtete, ihn mit der Bahn fahren zu lassen." Herr Fabian war währenddessen in das Zimmer getreten und sah sich um. Er sand jedoch nichts, was einem Lager Fritzchens geähnelt hätte, von ihm selbst war gar keine Spur wahrzunehmen. Er bemerkte nur, daß der Pianodcckel offen war. Fragend blickte er auf Lenchen, die seine Überraschung anscheinend erwartete. Sie lächelte schlau und sprach leise: „Jetzt sind wir daraufgekommen!" „Auf was?" „Na, was mit dem Klavier anzufangen sei, damit es benutzt werden könne." Herr Fabian ahnte nichts Gutt'5 und rief ungeduldig: „Und was haben Sie gemacht?" Lenchen erachtete die Ungeduld des Herrn als vollkommen am Platze und freute sich schon, wie er sie für ihre Erfindung beloben werde. Sie neigte sich nahe zu Herrn Fabian uud flüsterte: „Na, das Fortepiano war inwendig ganz aus den Fugen gegangen. Als Fritzchen kam, fiel mir ein, daß er auf dem Boden schlafen solle. Er tat mir jedoch leid, und ich dachte deshalb nach, was da zu tun sei. Und Vana riet und half mir. Wir nahmen zusammen das Innere aus dein Fortepiano und icl» richtete darin Fritzchen sein Lager her. (kl schläft wie ein Murmeltier, der Kleine!" Bei diesen Worten trat sie näher zum Klcnn'"' um zu sehen, ob Fritzchen sich nicht aufgedeckt habe. Herr Fabian sank auf den nächsten Stuhl. Laibacher Zeitung Nr. II. 92 15. Jänner 1909. Politische Ucberftcht. Laib ach, 14. Jänner. Zu dem Abkommen zwischeu Ostcrreich-Ungarn und der Türkei schreibt die Berliner „Post": Nicht blök in Deutschland, sondern auch in Frankreich, England, Italien und wohl auch in Rußland wird mail dieses Einvernehmen mit Freude begrüßen. Bedeutet es doch eine Gewähr dafür, das; die Aussicht für den Frieden auf dem Valkan bedeutend günstiger geworden ist. — Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Dem österrcichisch-ungarisch-tür-lischen Abkommen kommt eine entscheidende Bedeutung in der Richtung auf die friedliche Entwirrung der Krise im nahen Osten zu. Einmal bringt die Vereinbarung wirklich eine Lösung des bosnischen Problems, dann aber. ist die Einigung eine große und starke Bekundung des Friedenswillens, woraus mit Rechl Hoffnung und volle Schlüsse auf die weitere Abwicklung der Krise gezogen werden dürfen. Tas „Fremdenblatt" weist in einer Vetrach-mng über die inncrpolitische Lage auf die Bemühungen hin, die Ministerpräsident Freiherr von Vicnerth zur Milderung des deutsch-czechischen Streites unternimmt. Indem er sich in diesen» Sinne einsetzt, sei er auch für die Herbeiführung der Vorbedingungen für die Bildung eines Parlamentarischen Kabinetts tätig. Der Wille des Ministerpräsidenten, die Vorbedingungen für ein parlamentarisches Kabinett zu schaffen, ist ernst und tatbcreit. Es braucht nur noch der Wille der Parteien daneben zu treten, und der Wechsel kann sich vollziehen. Bleibt der Ministerpräsident in seinem Streben nach Milderung der nationalen Gegensätze allein, dann allerdings bleibt sein Wille steril, denn dieser Wille, dieser Wunsch kann erst fruchtbar wer-den, wenn er in dem Willen der nationalen Parteien seine Ergänzung findet. In London sind verläßliche Mitteilungen eingelaufen, welchen zufolge in Serbien in der Beurteilung der schwebenden Valtanfragcn unverkennbar eine Ernüchterung einzutreten beginne. Die Dumaredc, in welcher Minister Izvolskij den Standpunkt Nußlands darlegte, habe in der Auffassung der Politischen Kreise Serbiens tiefe Spuren hinterlassen und man scheine sich nunmehr über die gefahrvolle Isoliertheit klar zu werden, in welche Serbien im Falle des Vcrharrens bei seiner bisherigen Haltung geraten würde. Zum allmählichen Durchbruch dieser Einsicht haben außer der russischen Kundgebung auch andere Momente, darunter die wiederholten eindringlichen Ratschläge zur Mäßigung und zur Anpassung an die sich aus der allgemeinen Lage ergebenden Notwendigkeiten beigetragen, welche Serbien von anderen Mächten er> teilt worden sind. Nie man aus Vutarest schreibt, wies der bisherige Ministerpräsident und Minister des Äußern, Herr Demctcr Sturdza, in seinem aus Paris an den König gerichteten Rücktrittsgesuche darauf hin, daß er, nachdem er mehr als ein halbes Jahrhundert dem Dienste des Vaterlandes gewidmet, nun die äußerste Altersstufe erreicht und damit die Grenzen überschritten habe, die er sich seit langem für den Rücktritt aus dem öffentlichen Leben gesteckt hatte. Er fühle, daß seine Kräfte ihm nicht mehr gestatten, die schwere Aufgabe, die der König ihm anvertraute, zu ertragen, und bitte daher, seine Demission anzunehmen. Der Ministcrrat richtete an Herrn Dcmeter Eturdza ein Telegramm, ill welchem dem tiefen Bedauern über seinen Rücktritt Ausdruck gegeben und betont wird, daß die langen Dienste, die Sturdza dem Vaterlandc geleistet, seine erleuchtete Arbeit und sein hoher Patriotismus für immer ein Muster bilden werden. Am Abend des Tages, an dem der Ministerwcchscl eintrat, zog eine große Menschenmenge mit Musik und Fackeln zum liberalen kllub und dann zum Hause des neuen Ministerpräsidenten, Herrn Ionel Bratiano, und brachte ihm seine Ovationen dar. Tagesneuigleiten. — j(3in Glöckncrstreik.j llber einen merlwürdigeu Streit wird ans No<- lIstrien) berichtet- In del» klei-nen Orte Noü leben mehrere Glöckner, die abwechselnd das Läuten der Kirchlurmglocke besurgten. Die Glöckner hatten teine bestimmten Bezüge, sondern waren darauf angewiesen, sich Beiträge bei der Bevölkerung einzusam» meln. Da nun mehrere Bürger schon seit längerer Zeit ihre Beiträge eingestellt hatten, verlangten die Glöckner vor kurzer Zeit, die Gemeinde möge die Beiträge sür den Glöckner selbst einsammeln. Die Gemeinde tam die-ser Forderung nicht nach, und so stellten die Glöckner die Arbeit ein. Seit fünf Tagen schweigen die Kirch» lurmglocteu, und die Kirchturmuhr steht unbeweglich. Vis jetzt full es noch nicht gelungeil sein, eine Ve^> sländigung herbeizuführen. — sÄbcntcuer eines Ttorchcs.j Nun der Vuqel» warte Nossitten auf der Kurischen Nehrung in Ost» prenßen wird dem „Berliner Tageblatt" folgende hübsche Geschichte mitgeteilt! „In The Cape Daily Telegraph, Port Elizabeth, vom 21. November IW8 und in anderen südafrikanischen Zeitungen, die zu unse» rer Kenntnis gelangten, wird berichtet, daß im März v. I. an der Norduslarenze der Kalahariwüfte einem Kaufmann von Eingeborenen eines kleinen Dorfes un> weit der Wüste ein Alnmininmring gebracht wurde, auf dem die Worte /Vogelwarte Nossitten, Germania 769' eingraviert waren. Der Eingeborene gab au, diesen Ring von einem Buschmann erhalten zu haben, der ihn wieder von anderen Nuschmännern ldie aber ziemlich weit in der Wüste Wuhnen) bekam. Dabei erzählte er, daß eines Tages einige Buschmänner auszogen, um Wurzeln und Wild zur Nahrung zu suchen; da sahen sie eine Anzahl großer, weißer Vögel an einer ans» getrockneten Wasserstelle. Die Buschmänner gingen dicht heran, um die Vögel mit ihren Stöcken zu erschlagen. Die Tiere ergriffen die Flucht, aber eiues wurde er» beutet. Die Buschmänner fingen an, den Vogel zu rupfen, um sich eine besonders gnte Mahlzeit zu be» reiten, als sie das Tier plötzlich mit dem Rufe: M ist ein Gull!' fortwarfen. Sie hallen nämlich an dem einen Bein den Ring entdeckt. Voller Furcht vor der Rache des vermeintlichen Gottes rannten die Vusch. manner zurück in ihr Heimatdorf und erzählten ihr Er-lebnis den anderen. Ein Beherzter unter ihnen, der weniger angstvollen Gemütes war, ließ sich zn dem er-legten Vogel führen und nahm den Ring an sich. So kam dieser dann in den Besitz des Kaufmanns, der darüber an den Redakteur der Wide World in London berichtete und auch den Ring dorthin einschickte." Der von dem Buschmann erlegte „große weiße Vogel" ist nun, wie die Vogelwarte Rossilten ertannle, ein Storch, der am 7. Juli 1907 in einem Neste bei Herrn A. Subattla in Dombrowsten (Kreis ^yct, Ostpreußen) durch Vermittlung des Herrn H. Grigel mit der Num-mer 769 markiert wurde. Der Fall ist für die Vogel-zuchlforschung von großer Bedeutung, denn er zeigt, daß in Norddeulschland erbrütete Störche bis nach der Südspit'.e Afrikas vordringen, um dort Winterquartiere zu beziehen. lDie Toilettengeheimnissc der türkischen Frau.j Abweichend von ihren europäischen Schwestern, die ihre Toileltenvorschrisleu aus cuilgeleiteten Modezeilungen beziehen, schöpft die Türtin solche Kenntnisse auch aus den religiösen Vorschriften, die der Koran gibt. Der Koran nämlich enthält, wie „Die Frau" hervorhebt, Ratschläge über Eiuzelheiten der Kosmetik uud verlangt ausdrücklich, daß die Frau für die Anmut ihrer äußeren Ei scheinung sorqe, nm den Mann dauernd zu fesseln. Der Korau beweist dabei treffliche Menschenkenntnis und große Einsicht. Er sucht nicht elwa durch Verbute zu wirken, die doch übertreten würden, sundern gibt pu» silive Vorschriften und erörtert z. N. die Frage, wie die Schönheit des Auges gehoben werden kann. Die 33. Sure gibt hierauf die Antwort: „Gestattet ist ein schwarzes Kollyrium. Damit dürfen die Augenränder leicht nmsänml und die Augenbrauen tiefer beschattet werden. Wenn dies überhaupt nuch möglich ift." Dies Kollyrinm besteht aus Weihrauchrnß und pulverisiertem Sftießglauz uud ist seil Jahrhunderten als völlig un> schädlich erprobt. Die Anwendung vun Salben und Essenzen aber, die dein Auge schädlich wären, ist ver» buten. Die Anweisung für die Verschönerung der Ge-sichtsfarbe ist nicht ganz so c^enau gegeben: Schönheils» pslästerchen suwie rote und weiße Schminke sind ge» stattet. Hierüber äußert eine mit den Mudemilleln der Europäer vertraute Türkin, der Prophet hätte wühl genauere Vurschrislen erlassen, wenn er bedacht halle, was im 20. Iahrhunderl alles als rote und weiße Schminke bezeichnet wird. Die Pariser Schönheitsmittel gelangeil natürlich in die Gemächer der türkischen ^rauen, und das; viele darunter nicht gerade unschädlich sind, wird niemand bestreilen. Die ehemals sorgsam ge» pflegte Sitte, die der Koran auch angibt, die Hand» flächen, die Fußsuhlen und die Nägel der Hände und Füße mit Henna, einem Wnrzelpräparnt, rot zu särbeu, ist fast im Verschwinden. Für die Haartracht gestattet der Koran, daß die Stirn mit Locken bedeckt sein dars, eine immerhin recht liberale Bestimmung, wenn man erwägt, welche außerordentlichen Möglichkeiten und Kunstleislungeu sich gewandten Händen und der wech» selnden Müde, gepaart mit gutem Geschmack, dadurch eröffnen. Da es der lürtifchen eleganten Damenwelt „Sie haben mir die Mechanik aus dein Klavier genommen!" Lcnchcn drehte sich um und blieb voller Verlegenheit stehen. Aus. der Betonung, mit der Herr Fabian diese wenigen Worte hervorgebracht hatte, aus seinem schmerzlichen Gcsichtsausdruck schloß sie, daß es ihm nicht so lieb sei, als sie erwartet hatte, ja im Gegenteil, daß es ihn sehr schmerzlich überrascht habe-, und um einigermaßen wieder gutzumachen, was sie getan hatte, trat sie einen Schritt näher und sprach leise: „Es ist alles hier, nichts ist verloren gegangen. Wir haben es mit Vana hinter den Ofen gelegt." Herr Fabian richtete sich auf. „Es ist genug zu verwundern, daß Ihr es nicht gleich in den Ofen gesteckt habt!" sprach er bitter, vorwurfsvoll, und trat zu dem Ofen. Ja, zwischen dem Ofen und der Wand lag die „Me> chanik", gleich Spänen zum Einheizen geschlichtet. Herr Fabian blickte Lenchcn noch einmal an, dann kniete er mühsam nieder und kauerte sich zu Boden. Sein Blick durchdrang Lenchen, daß ihr der Atem beinahe stockte. Sie wollte etwas sagen, aber es war ihr in dem Augenblick so heiß, daß die Zunge trocken an dem Gaumen klebte. Sie stand bestürzt vor ihrem Herrn und knüllte in den Händen ihre blaue Schürze. Herr Fabian zog indessen mit zitternder Hand die Teile der Mechanik hinter dem Ofen hervor und legte sie vorsichtig auf einen Stuhl, den er näher heranzog. Und wie er so mit seinen mageren Fingern die zarten Hölzchen und Hämmerchen vom Fußboden auf den Stuhl hinübertrug, schien es ihm mit einem Male, daß es in seinen Wimpern blitzte, und in demselben Augenblicke fühlte er, daß seine Finger feucht waren. („Wiener Abendpost.") Die junge Exzellenz. Roman von Georg Hartwig. (57. Fortsetzung.) l«achdr»i u l l j e. Regierungsvertreter: k. k. Landespräfident Theo» dor Freiherr von Schwarz und k. f. Nezirlshanpl» niann Karl Graf K' ü n i g I. Schriftführer: LandeSlonzipist Johann l^ l a r j a. Der Bandes h aupt ln n n n eröffnet die Sil. znng nin halb 11 Uhr nnd widmet dem verstorbenen Landtagsabgeordnelen Ivan L a v r e n <" i 5 eineu war» men Nachruf, den die Abgeordneten stehend anhören. Das Protokoll der fünften Sitzung wird verlesen und ohne Widerrede genehmigt. Im Einlaufe befinden sich folgende Dringlichkeits» antrage: 1.) Ein Dringlichseilsantrag des Abg. Grasen Varbo nnd Genusfeu, betreffend die Ge>oährung einer Ehrengabe an den gewesenen Landeshauptmann Otto Edlen von Detela im Betrage von jährlicher 4000 K. 2.) Ein Dringlichleitsanlrag des Abg. Pire und Genossen folgenden Inhaltes: Der Landtag wolle be-schließen: 1.) Es wird das Vedanern darüber ans-gedrückt, daß die t. k. Landesregiernng die zugunsten der lrainischen Landlvirte schon im Juli l 908'wegen Futtermangels eingeleitete Allioil, die die rascheste Durchführung erheischen würde, so verschleppt hat, daß diese Altion heule nicht einmal bis zur Hälfte durch, geführt ist nnd daß infolgedessen ihr ersprießlicher Zweck fast ganz unmöglich nnd znnichle gemacht wnrde. 2.) Damit diefer Fehler wenigstens tunlichst behoben werde, so wird die t. l. Negierung aufgefordert, im Lanfe einer Woche alle zur endlichen Dnrchführung der Altion iwlwendigen Vorkehrungen insbesondere dadurch zu treffen, daß sie nnverzüglich die „(^inxlni^lvll /v<>/^" und die ,,/.v(>/.» «1s>vc„!»I<;^ /lnll-u^" mit der Fntterbeschasfnng aus der zweiten, bisher unverbranch-ten .Hälfte der Slaalsfnbventio» im Restbeträge von 250.000 !< beauftragt. — Der Antrag wird in der chronologischen Reihenfolge der eingebrachten Dring-lichleitsanträge verhandelt werden. 3.) Ein Dringlichteilsantrag des Abg. Dr. 3 a m p e nnd Genofsen, wornach der Lcindesausfchnß bevollmäch» tigt lvird, einen Landesbeitrag für dringliche Slraßeil° bauleu usw. zu bewilligen. — Der Antrag wird dem Finanzausschusse zugewiesen. 4.) Eine Zuschrift der k. t. Landesregierung, bezw. der k. f. Fiuanzdirekliou in Laibach, betreffend die Er-gänznngswahlen in die Erwerbsteuerlandeskmniniffiou und Personaleinkommensteuer » BerusungSlommissiou. Die Wahlen werden in der am Samstag stattfindenden Sitzung vorgenommen werden. Abg. I a r e berichtet namens des Verwaltung^» ansschnsses über den Dringlichleiisantrag des Abgeo'rd» nclen Dr. «uster^iü und Genossen, betreffend die Ver» Reife nannte. Mcr das glückliche Lächeln uin Evas Lippen lies; sic von diesem Vorhaben abstehen. Eva befand sich in einem Nonnenransch. Was kümmerte sie das Mingen und Singen dort am M'igel! Der träumerische Glanz, welcher sich allmählich über ihre Augen gelegt hatte, war dem Hosmarschall nicht enlgangen. Er beobachtete sie un-auögesetzt nnd dachte dabei über ein Nä'tsel nach, dessen Lösung ihm täglich unmöglicher dünkte. Er legte sich die Frage vor, wie ein Mann dieses holdselige Geschöpf freiwillig von sich lassen konnte. War dies nicht die Tat eines Narren, fo war es die eines Gewissensmanlwurfes, eines Pflichtescls. Wenn Lanra Wechtings Nerven vollständig zerrüttet waren, für wen hatte Richard Wechling alsdann entsagt? Doch nnr für sich und die Rainen seines Vrud'ers. Mit dem letzten verhallenden Akkord erhob sich das fürstliche Paar, nm einen Nundgang nnter seinen Gästen zn machen. Helene wnrde mit einer längeren Unterredung beehrt, vielleicht deshalb, weil der Herzog dem daneben stehenden Fräulein von Soldcn einige ga-lante Worte zu spenden beabsichtigte. „Sie werden nns hoffentlich sobald nicht wieder verlassen, Herr von Lücken —" Der Hofmarschall, welcher seinen Namen vom Herzog nennen hörte, brach augenblicklich seine Unterhaltung ab nnd stellte sich zur Verfügung. „Nicht doch, Exzellenz — ich bedarf Ihrer Dienste jetzt nicht!" sagte der Herzog leutselig. „Ich wollte nur dem allgemeinen Wunsch Ansdruck geben, Fräulein von Solden recht lange unter Ihrer Obhut zu sehen. Befürworten Sie diesen unfcren Wunsch beim Oberst von Solden." (Fortsetzung folgt.) Netung des Landes im Landesschnlrale, und beantragt die Annahme eines Gesehentwurfes, wodurch der tz 20 des Gesetzes vom 9. März 1879 in folgender Weise abgeändert wird: Der Landesschnlrai besteht: I.j aus dem Landeschef oder dem von ihm bestimmten Stell» Vertreter als Vorsitzenden; 2.) aus vier Vertretern des Landes, welche der Landesausschnß bestimmt; 3.) ans einem Referenten für die administrativen und ölono-mischen Schnlangelegenheiten; 4.) ans den Landesschnl. inspelluren; 5.) aus zwei lalholischen Geistlichen; li.) ans zwei Mitgliedern des Lehrstandes; 7.) aus einem Abgeordneten der Gemeindeverlrelnng von Laibach. Berichterstatter Abg. I are teilt Resolntionen mil, deren eine sich mit den Schulverhältnissen im Lande besaßt. Darin wird erklärt, daß die Ernennnng des Prof. Velar fachlich nicht begründet sei nnd das Nationalgesühl der slovenischen' Nevöllernng beleidige; Weilers wird verlangt, daß das Referat im Landesschul° rale einem Aeamlen slovenischer Nationalität über» tragen werde. Ferner wird der Landesausschuß braus» Nagt, schon in der nächsten Session eine Reform des Gesetzes über Schulanfsicht, die Errichtung von Schulen nnd die Rechtsverhältnisse der Lehrer einzubringen. Redner betont, daß dieses Gesetz veraltet sei; es sollten darin auch die Reorganisierung der Wiederholungs» und dci gewerbliche» Fortbildungsschulen sowie die Regn» lierung der Lehrergehalte vorgesehen we.rden. Schließ, lich wird in einer Resolution der LandeSausschuß be» auftragt, in der nächsten Session ein Realschulgesetz für strain vorzulegen. Abg. Graf Barbo beantragt dem vom Schul» ausschusse eingebrachten Gesetzenlwnrse gegenüber sol» glnde Änderungen des tz 20 des genannten Gesetzes: 8 20, Punkt 2, hat zu lauten: aus 5 vom Landtage zu wählenden Mitgliedern. Der H 21 des Gesetzes vom 9. März 1879 wird ebenfalls aufgehoben nnd hat tünf» lig zu lauten: Die im tz 20 dieses Gesetzes unler 3, 4, 5 nnd 6 erwähnten Mitglieder des LandesschulraleS werden vom Baiser ans Antrag des Ministers sür Cultus und Unterricht ernannt; der Minister für Ku!° tnS nnd Unterricht hat vor Erstattung seines Antrages bezüglich der beiden katholischen Geistlichen das fürst, bischöfliche Ordinariat anzuhören und sich in bezug ans die Ernennnng der administrativen Referenten mit dem Minister des Innern ins Einvernehmen zn setzen. Vier der im 8 20 dieses Gesetzes unter 2 erwähnten Mitglieder werden vom Landtage turienmäßig gewählt. Das fünfte Mitglied wird vom Plenum des Landtages gewählt, mnß jedoch dem Stande der Voll'^schullehrer angehören. Sollte eines der vom Landlage gewählten Mitglieder durch Tod abgehen oder wegen dauernder Verhinderung sein Mandat niederlegen, so hat bis zn dem Zeitpunkte, in welchem der Landlag die Ergän» zungswahl durchführt, an deffen Statt das von der be-treffenden Kurie in den LandeSansschuß gewählte Mi<. glied, bezw. dessen Stellvertreter, das' Mandat in, Landesschnlrate auszuüben. Tritt der Fall der Ver» Hinderung des aus dem Plenum des Landtages gewäh!» ten Mitgliedes des Landesschulrates ein, so hat eine ^ Ergänzungswahl mit der analog mit der sür die Knrien» delegierlen gellenden Bestimmung der Zeitdauer der Landesschulausschuß ein Mitglied des Volksschullehrer» standes in den Landesschnlrat zn wählen. Die Funktions» dauer der im 8 ^ unter 5, 6 nnd 7 erwählten Mit» glieder des Landesschulrates beträgt sechs Jahre; die FunklionSdaner der füus vom Landtage gewählten Mit-glieder richtet sich nach der Dauer der Wahlperiode deS Landtages. Bis zu der erfolgten Neuwahl durch deu nenen Landlag üben jedoch die in dem vorhergehenden Landtage gewählten Mitglieder ihre Mandate im Lan-dcsschulrate weiter aus. Die Mitglieder deS LehrstaudeS und das vom Landtage, bezw. vom Landesausschusse gewählte Mitglied erhalten eine Fuuktionsgebühr aus Staatsmitteln. Abg. Lavren 5 i<- bezeichnet das gegenwärtige Vollssch'nlwesen als ganz nnpraktisch, mei'l >er Lehr-plan leine Rücksicht auf die besouderen Bedürfnisse der Stadt« nnd der Landbevölkerung sowie auf die Be-dürsnisse der einzelnen Stände nehme. Die Schule soll die linder mit den Hanptgegenständen und nach Tun-lichleit auch mit dein sozialen Leben und Standessragen vertraut macheu sowie stets auf die immense Schad» lichleit des Alkohols hinweisen; im übrigen hätte die Schnle die Liebe zur Heimat, zur Kirche und zum Kaiser zu pflegen, sowie aus den wirtschaftlichen Unter-richt entsprechende Rücksicht zn nehmen. Abg. Dr. Triller erklärt namens der national» fortschrittlichen Partei, daß diese Partei sür alle An» träge des Schulansschnsses stimmen werde. Bei dem Goldregen, den die Slov. Volkspartei über das ganze Land hinsichtlich der Melioralionötäligleit anSg'ießen wolle, dürfe jedoch anch die Lehrerschaft im Trockenen bleiben. Im Verlaufe seiner Anführungen wünscht Abg. Dr. Triller zwei Vertreter der Landeshauptstadt Lai» bach im Landesschnlrate. Dies sei um so gerechtfertigter, als Laibach schon jetzt 40 ^ aller Lasten 'sür das Schul» Wesen trage und noch größere werde tragen müssen, wenn all die Projekte zum Nutzen der Landwirtschaft realisiert werden sollen. Seinem Zusatzanlrage könne nicht vorgehallen werden, daß er wie der des Grasen Narbo die ganze Angelegenheit verschleppen »volle. Red-ners Partei werde übrigens bedingungslos sür den Antrag des Schnlausschusses stimmen. — Abg. Doktor Triller beantragt serner eine Resolution, worin die Regiernng ausgefordert wird, unverzüglich alle Vorkehrungen zur Ulraquisierung der Laibacher Oberrealschnle ab 1909/1910 z„ treffen. An dieser Anstalt sei das einzige und erste pädagogische Prinzip die Germanisie» rung der slovenischen Jugend. Die deutsche Partei be. trachte die Laibachcr Oberrealschulc als deutschen Besitz» stand, trotzdem 58 ^ der Schüler der slovenischen Na» lionalität angehören. Die Utraqnisierung sei schon in der Historie dieser Unterrichlsanstall begründet. Im Jahre 1856, zur Zeit der höchsten nationalen Reaktion, sei die slovenische Sprache als obligater Gegenstand für jeden Slovenen erklärt worden; im Jahre 1870 sei die lovenische Sprache noch für alle Schüler obligat mit AnSnahme jener gewesen, deren Eltern ausdrücklich um Befreiung hievon eingeschritten seien; im Jahre 1871 sei die erste Klasse in eine deutsche und in eine slo» venische Abteilung gegliedert, Weilers die slovenischc Terminologie in allen Massen angeordnet wurden. Die deutsch»liberale Ära habe alle diese Keime der Utracpli-sierung vernichtet. Redner lehrt sich dagegen, daß viel» leicht die Laibncher Realschule als deutscher Besitzstand erklärt würde und von den slovenischen Parteien erst die Errichtung einer slovenischen Realschule anzustreben wäre. Für 500 Schiiler könnten laum zwei Anstalten errungen werden. Die Realschule in Idria werde zwar voraussichtlich verstaatlicht werden, aber sie sei wenig» stens für 70 <^ der Bevölkerung Krams nicht zugäng» lich. Vorläufig hätten die deutschen Schüler deuische, die slovenischen Schüler slovenische Parallelklassen zu er» halteu. lAeisall.) Abg. Gangl betont, daß das Voll ebenso Ein» sluß auf die Unterrichlsverwallung haben müsse, wie es Verpflichtungen für das Schulwesen zn tragen habe. Die Schule habe ausschließlich kulturellen Zwecken zu dieueu und keinen politischen Strömungen zugänglich zu sein. Das Schulgesetz aber müsse zeitgemäß umgestal» tet werden. Wie wenig man im La ndeS schul rale die Be» dentung des Schulwesens verstehe, habe auch die von nationaler Unduldsamkeit diktierte Ernennnng des drit» ten Landesschulinspellors gezeigt, die als ein mora» lischer Fehler zu betrachten sei. Des weiteren sei die Vertretung der Lehrerschaft ini Lanoesschulrate leine eigentliche Vertretung, weil sie von der Regierung er» nannt werde, ^ndem sei heutzutage die Vullsschullehrer» schaft durch zwei Mittelschnldirelloren vertreten. — Redner tritt schließlich dafür ein, daß die Vollsschul» lehrer in den Landesschulrat durch eigene Wahl zwei, die Mitlelschnllehrer hingegen einen Vertreter zu ent» senden hätten, in welchem Sinne er auch eine Reso» lntion einbringt. LandeSpräsidenl Freiherr von Schwarz ersüchl die Resolution, wonach das Referat im Lnndesansschusse einem slovenischen Beamten übertragen werde, nicht zur Abstimmung zu bringen, da eine solche Beschlußfassung nicht in den Wirlnngslreis des Landtages falle. We national.fortschrittlichen Parteien hatten vor der Er» flärung des Lanoeschefs den Saal verlassen.) Abg. Dr. Eger beschäftigt sich zunächst mit der Ernennnng des dritten LandeSschnlinspeltors für Krain, wudnrch angeblich eine Kräfteverschiebung im LandeSschulrate verursacht worden sei. Dies sei der dentschen Partei bei ihren diesbezüglichen Bemühungen vollständig ferne gelegen; übrigens stehe nach dem Ge» fetze nur zwei Landesschnlinspeltoren das Recht zu, im Landesschulralc ihr Votum abzugeben. Eine Besinn» mllng darüber, ob vor der Ernennung des dritten LandeSschulinspeltors der Landesschnlrat hätte befragt werden sollen, gebe es l'Xl,!-«^«,« vi-bi« uicht; dies sei eine strittige Frage, in welcher nicht derartige An» griffe gegen die Regierung geschmiedet werden dürsten. Abg. Dr. Eger verweist darans, daß anch die Ernennung der Landesschulinspeltoren Hubad und Levee ohne An» hörnug des LaudesschulrateS erfolgt sei; aber da sei man der Sache nicht nachgegangen, weil diese Ernen. nnngen zngnnsten der Slovenen ausgefallen seien. Falle die Entscheidung nicht so ans, wie sie es wünschen, so dürfe man nicht gleich von einer Gesetzverletzung sprechen. — Redner lehrt sich dann gegen die Aus» rollnng der personellen Frage, durch welche das Niveau nicht gehoben worden sei, Weilers gegen deu Vorwurs, daß das slovenische Schnlwesen von der Regierung stiefmütterlich behandelt werde. In Krain gebe es 9 Mittelschulen uud es seien eine Anzahl von neuen Volts» schulen, bezw. Erweiterungen beschlossen worden, die Redner detailliert aufzählt. Gerade die Vertreter deS Landeoausschusses hätten diese Neugründungen „mit stillem Grauen" zur Kenntnis genommen. Die slovc» nijche Handelsschule wie auch das städtische Mädchen» lyzeum seien mit ausgiebigen staatlichen Subventionen beteilt worden; viele MitlelschnIIehrer hätten Benrlau» bungeu erhalten, um durch Schaffung von Lehrbüchern an der Slovenisierung der Mittelschulen mitznwirlen und sie zu beschleunigen. — Werde Klage darüber ge-führt, daß die stoven ischen Bezirksschuliuspeltoren über» bürdet seien, so möge die Vermehrung dieser Stellen gefordert werden; bisher sei dies noch niemals geschehen. — Die statistische Ausstelluug des Abg. Prof. Iarc, Wunach die Zahl der Schüler an der Laibacher Real» schnle im Jahre 1900 73 Slovenen und 44 Deutsche betragen habe, sei richtig; falsch aber sei die Statistik hinsichtlich der Endresultate bei der Matura. Denn von 44 Deutschen haben 6, also 13"^,, von 73 Slovenen 13, alsv 17 3 N die Reifeprüfung abgelegt. In der Frage der Realschule lönne man sich leicht enngen. Man überlasse die Realschule den Deutsch"' lmd rr. lange eine slovenische mit Staatsmitteln "d" v"Ae die Realschule ans Idria nach ^lbach. -- ^H ^. Eger kehrt sich in seinen Ausführungen, d.e öfters lau- Laibacher Zeitung Nr. 11._____________________________________94 15. Jänner 1909. lem Widersprüche begegnen, gegen den Vorwnrf der sosonigell Errichtung von Parallelklassen am Gyinna» sium mit deutscher Unterrichtssprache in Laibach' dafür seien ausschließlich sanitäre und hygienische Riicksichten in den beschranllen Räumlichkeiten maßgebend gewesen. Nach einigen Bemerkungen gegen den Abg. T>r. Krek, der der Partei des Redners Illoyalität vorgehalten, weil sie in der Frage der Erncnnnng des dritten Lall» desschnlinspektors nicht an die slov. Parteien heran» getreten sei, protestiert Abg. Dr. Eger gegen das Ver-langen, das Referat im Landcsschulrate mit einem Slo» Venen zu besetzen (Oho»Nufe), weil solche Angelegen» heiten in die Exekutive des Staates fielen; desgleichen protestiert er gegen die Vcratnng und Beschlußfassung über den angezogenen Antrag. Abg. Dr. Pcgan bezeichnet den Abändernngs» anlrag des Abg. Grafen Varbo als hinterhältig, Er bringe Geschenke allen Parteien, aber lim^n li^nlil)« <^r ^. Vielleicht habe Abg. Narbo damit einen Keil zwischen die beiden slowenischen Parteien treiben wollen. Redner würde den Antrag sofort ak» zepticren, wenn Graf Barbo den sloveilischeii Parteien eine ihnen zustehende Vertretung im Großgrundbesitze überlassen wollte. Übrigens müßte sich die Minderheit der Mehrheit, nicht umgekehrt atlommodieren. Die deutsche Partei habe ohnehin eine genügende Vertretung im Landesschulrate; außerdem erreiche die deutsche Par» tei außerhalb des Landesschulrates alles, was sie be» gehre; Beweis dessen die Ernennung des dritten Lan» desschulinspcllors, die allein Dr. Egcr durchgesetzt habe. Einen solchen agilen Vertreter würde Redner seiner Partei wünschen; dann „pfiffe" er ans 2!» Vertreter im Landesschulrate. — Durch Konzessionen an die Teutschen werde stets das Elovenentum geschädigt, denn da werde immer ein neuer deutscher Besitzstand kreiert. Wenn dies nichts bedeute, warum setzen denn dic Deutschböhmen jeder Diener», jeder Neamtenernen» nnng aus böhmischen Kreisen solchen Widerstand ent» gegen? — freilich haben nur zwei Landesschnlinspet» wren das Recht, im Landesschulrate zu stimmen, aber wodurch sei die Garantie gegeben, daß eben immer den lieiden slovenischen Landesschulinspettoren dieses Recht gewahrt bleiben werde? Solange nicht die natio» nalen Wünsche der Slovenen respektiert werden, werde man auf die absolute Gerechtigkeit keine Rücksicht neh» men und auch für den Minoritätsantrag nicht stimmen. Befürchtungen hinsichtlich der Slovenen in Steiermark und in Kärnten seien nicht berechtigt; das, was wir dort haben, können uns die Teutschen anch nicht mehr nehmen. Am berechtigten deutschen Besitzstände in Kram wollen wir nicht rütteln; aber es müsse konstatiert wer» den, daß wir in Krain nur zwei Nationalitäten: die Slovenen und die Gottscheer, haben. Abg. Dr. Lampe meint, Abg. Graf Barbo wolle durch feinen Antrag die Vertretung im Landesschulrale in eine solche nach Knrien zerreißen. Das wäre ein Nonsens; das Bild der Landesvcrtretung im Landes» schulrate wäre dann noch schlechter. Es müsse ein Gc-setz beschlossen werden, wodurch das größte Unrecht noch heuer gnt gemacht würde. — Auf einige Eilt» wände Dr. Egers reagierend, erklärt Redner, daß bei jeder den Slovenen zugestandenen Konzession anch die Deutschen um ihre Meinung befragt werden. Umgekehrt geschehe es nie, als ob die Slovenen ein Volk zweiten Grades wären. Dagegen müsse er protestieren. — Wenn Dr. Eger betont, daß unter 46 neueil Schulen nur euil.-Schule deutsch set und wenn er diese Schulen als eine Konzession erachte, so liege darin eine Beleidigung deZ slovenischen Voltes, das jedenfalls das gute Recht habe, sein Schulwesen auszngeslaltcn. Was die Realschule iu Laibach anbelangt, so habe er heute zum erstenmale gehört, daß sie einen deutschen Besitzstand bilde. — Hin» sichtlich des Referates im Landesschnlrate erklärt Dr. Lampe, daß die Erörterung darüber gewiß in die Kom-pctenz des Landtages falle, der nicht feine Pflicht er» füllen würde, wenn er nicht darüber verhandelte. Zum Schlüsse sagt Redner, der Landesausschuß uud seiue Vertreter im Landesschulrate hätten in der letzteren Zeit stets jede notwendige Nenerrichtnng im Schulwesen Iierüctsichligt, hiebei aber allerdings den Grundsatz ver» treten, daß die Vildnng verbreitet werden müsse, ohne indes dem Volke nnnütze Lasten aufzuerlegen. Abg. Graf Barbo repliziert anf einige Ansfüh-rungen des Abg. Dr. Pegan und verwahrt sich n. a. gegen den Vorwurf der Hinterhältigkeit sowie gegen die Insinuation, er habe einen Keil zwischen die sluveni» schen Parteien treiben wollen. Gegen die Vemcrknng, daß die Tcutschcu ohnehin genug Vertreter im Landes» schulrate hätten, müssen sich die Deutschen entschieden wehren, denn Beamte seien überhaupt nicht Vertreter irgendeiner Partei. Abg. Dr. K u st er ^ i 5 sagt, der Antrag des Abge» ordneten Grafen Narbo sei schon deshalb nicht hinler» hältig, weil er die offene Abficht verfolge, die bis» hcrigcn Privilegien des Großgrundbesitzes noch um ein Privilegium zu vermehren. Ans dem demokratischen Standpunkte der Slovenischcn Voltspartei ergebe sich, daß über die Vertretung im Landesschulrate lediglich die absolute Mehrheit zu entscheiden habe. Es sei ganz natürlich, daß in den Landcsschulrat vier Mitglieder der Slovcnischcn Volkspartei entsendet werden; aber wer garantiere denn, daß es immer so bleiben werde, da die Parteien und die Mehrheiten wechseln? — Die Slo» venische Volkspartci werde gegen die Verdoppelung des Mandates der Stadtgemeinde Laibach im Landcsschnl» rate stimmen, was nicht etwa als Vagatcllisiernng auf» gefaßt werden möge. Die Vertretnng der Stadt Laibach im Landesschulrate bedeute den anderen Gemeinden gc» genübcr ohnehin ein Privilegium. (Abg. Dr. Tril» l e r: Laibach ist autonom.) Überhaupt alle Gemeinden sollten autonom sein. Die Steuertrasl Laibachs sei allerdings sehr groß, aber sie habe ihre Quellen in den großen Einkünften, die der Stadt ans dein Lande zu-strömen. Ferner genieße Laibach ein bedeutendes Vor» recht hinsichtlich der Staatsbciträge für die Erhaltnng der Staatsschulen, denn von einer Million erhalte die Stadt 700.000 K. — Alle Gesetze sollen nach dem Prin» zipe der Gerechtigkeit, nicht ans parteilichen Rnctsichten beschlossen werden. Es sei writers in formaler Bczie» hung sehr fraglich, ob ein folches Gesetz die Allerhöchste Sanktion erhielte, was anch hinsichtlich des Antrages des Abg. Gangl gesagt werden müsse. Kein Landes» gesetz enthalte die Veslimmung, daß die Lehrerschaft selbst ihre Vertreter in den Landesschulrat entsende; nur in Niederösterrcich werden diese ans Grnnd eines Ternovorschlages des Landesausschusses ernannt. — Abg. Dr. ^nster^- lehrt sich gegell den vom Landes» Präsidenten eingenommenen Standpunkt. Der Landtag habe sicherlich das Recht, über die Besetznng des Refe-rates im Landesschulrate seine Meinung zu äußern, ohne seiile Kompetenz zn überschreiten. — Abg. Dr. Eger habe die, Frage der Anhörung des Landesschulrates bei der Ernennung des dritten Landesschulinspettors als strittig bezeichnet. Wenn dies auch richtig wäre, >o habe sich jeder Abgeordneter in Fragen, die die Auto. nomic einer Korporation betreffen,,zum mindesten nicht aus die Seite der Regierung zu schlagen. — Zum Schlüsse erklärte Dr. Knstcr>i<', seine Partei werde anch für die Resolution bezüglich der Ulraquisierung der Realschule in Laibach stimmen. Nach dem Schlußworte des Berichterstatters euun» zierte der L a n d e s h a n p l m a n n, er hege lein Be» dcnlen hinsichtlich der Abstiinmnng über die Resoln» tion, betreffend die Besetzung des Referates im Landes» fchnlratc durch einen jlovenischen Beamten. Bei der Abstimmnng werden alle Abänderungs» antrage abgelehnt. Der Gesetzentwurf wird auch in zweiter und dritter Lesnng angenommen. Zur Annahme gelangen weiters die Resolutionen des SchulansschnsseS gegen die Eruennnng des dritten Landesschulinspeltors nnd betreffend das Schulreferat im Landesansschnsse (beide mit den Stimmen der slovenischen Abgeordneten), weiters die Resolution über die Reform der Landes-schnlgesetze lmit allen Stimmen) und die Resolution, betreffend das Realschnlgesetz (mit den Stimmen der slovcnischen Abgeordneten). Die Resolution des Abgeordneten Gangl wird abgelehnt (dafür stimmen nur die nalional'forlschrittlichen Abgeordneten), die des Abge» ordneten Triller (Utraguisiernng der Laibacher Real» schule) mit den Stimmen der sluvenischen Abgeordneten beider Parteien angenommen. Abg. Jar c berichtet namens des Schnlansschnsses über die Errichtung der slovenischen Universität in Lai» bach. Er beruft sich aus die von« Abg. Frciherrn von Schwegel im Jahre l898 getane Anßernng sowie anf eine Außernng des Abg. Grafen Aarbo ans dem Jahre '1905, die der Universitätsfrage sympathisch gegenüber» gcstanden, und beantragt noch schließlich zwei Resolu» tionen, von denen sich die eine gegen die Errichtung einer italienischen Universität in Trieft, die andere gcgen das Vorgehen der Rettoren der Wiener nnd der Grazer Universität wendet. Abg. Freiherr von S ch w egel erklärt, seine Par» tei wolle für die Errichtnng einer Universität in Lai» bach stimmen, da dies im Interesse des Landes nnd der Bevölkerung liege; aber die Universität hätte nicht ausschließlich slovenisch zu sein, sondern der Unterricht wäre in jener Sprache zn erteilen, in der dies möglich sei. Für die Rcsolntionen indessen werde seine Partei nicht stimmen, da die italienische Bevölkerung gerade so gut ein Altrecht aus eine Universität in Triest wie die slovenische ein Anrecht anf eine Universität in Lai» bach habe, bezw. weil es nicht Sache des Landtages sei, in den Kampf gegen die Rettoren der Wiener nnd der Grazer Universität einzugreifen. Abg. Plantan bespricht die Exzesse an der Wiener lind an der Grazer Universität sowie die Sper-rnng der Mensa academica in Wien für die nichldenl» schen Studenten; Abg. Dr. Egcr meint, daß die Uni» versität nach Hardtls Anssprnch als reife Frncht nur dort in den Schoß falle, wo die Vorbedingungen dazn gegeben seien; aber für die slovenische Universität seien weder Dozenten, noch eine Literatnr vorhanden. (Leb» hafte Entrüstnngs» und Proleslruse.) Abg. Dr. Krek protestiert gegen die Änßernngen dcs Abg. Dr. Eger und verweist auf den (^ii-culu^ vitiOxu«, der immer wieder bei solchen Fragen zn beob» achten sei. Das slovenische Volt sei den Veweitz nicht schuldig geblieben, daß es für wissenschaftliche Diszipli» nen fähige Männer znr Genüge besitze. Er bedanrrt, daß solche Worte gefallen seien; aber täme noch jemand mit solchen Argumenten, so werde er die Antwort dar» anf in anderer Form als hente finden. (Händeklatschen.) Berichterstatter Iarc wendet sich in seinem Schlußworte gegen die Behauptung, daß die Slovenen leine Fachlitcratur hätten. Die Universität sei Sache der lebendigen Entwicklung; mit der Gründung der Universität werde sich die wissenschaftliche Literatur von selbst entwickeln; so sei es anch bei den Böhmen gewesen. Über Wunsch des Abg. Freiherrn von Schwegel wird sohill zunächst über die Resolutionen, betreffend die Errichtung einer Universität in Laibach überhanpl, abgestimmt. Dafür stimmt das ganze Haus, während für die Resolution, betreffend die Errichlnng einer slo » ve nischen Universität in Laibnch, Weilers für die restlichen zwei Resolutionen die slovenischen Abgeord-neten beider Parteien stimmen. Landeshauptmann-Stellvertreter Freiherr von Liechtenberg übernimmt den Vorsitz. Abg. I a k l i <> berichtet namens des Verwaltungs» ausschusses über den Dringlichleitsantrag des Abgeordnelen Dr. öitnit nnd Genossen, betreffend die Ände-rnng des Landesstraßengesetzes, und beantragt dessen Znweisnng an den Landesansschnß, der in der nächsten Session einen diesbezüglichen Gesetzentwurf vorzulegen haben wird. — Der Dringlichteitsanlrag wird, nach. dem ihn Abg. Matja 5 i 5 unterstützt hatte, angenom-men. Abg. Piber berichtet namens des Verwaltungs-ansschnsses über den von ihm eingebrachten Dringlich-leitsanlrag, betreffend den Gesetzentwurf über den Schutz der Alpen nnd der Alpenwirlschasl. Der Gesetz» enlwurf wird in allen Lesnngen angenommen, ebenso stimmt das Haus zwei Resolutionen zn, betreffend die Verfassung eines Katasters der Alpen nnd Alpeilweiden sowie eines Servitutes der Alpenweidrn. Abg. Hladn it berichtet namens des Verwal-tnngsansschnsses über den Dringlichteitsanlrag des Abgeordneten Dr. Zajec nnd Genossen, betreffend die Ab-ändernng des Jagdgesetzes, und beantragt deffen Zu» Weisung an den Landesansschnß mit dem Anslrage, bis znr nächsten Session einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten. Auch bringt er namens des genannteil Ansschnsses einige Direktiven vor, während Abg. Dr. Z ajec beantragt, daß über die Jagden die Gemeinden fiei zn verfügen hätten nnd daß die Wilddieberei nichl als Diebstahl, sondern als politisches Delikt anznsehen sei. — Nachdem noch die Abg. Dr. Lampe nnd Scho l lm a l) e r » L i e ch < enb e r g gesprochen, wird der Antrag des Verwaltnngsansschnsses sowie der des Abg. Dr. Zajee dem LnndeSansschnsse zugewiesen. In den anözuarbeilenden Gesetzentwurf werden die Be» stimmnngen ansznnehmen sein, daß der Hase ans del» Schutze des Iagdgesetzes auszuschalten sei, daß größere Gemeinden auch selbst die Jagd cinsnben können, daß das Legen von Giften zwar unstatthaft sei, aber immer-hin bewilligt werden könne lind in diesem Falle ösfent-lich betannt gegeben werden müsse, schließlich daß für Schadenvergütungen eigene Schiedsgerichte eingesetzt werden. Landeshauptmann von ^ l> t > j e übernimmt den Vorsitz. Abg. Dr. Pegan berichtet namens des Verfas-süngsansschnsses über seinen Dringlichteilöantrag, be> lreffend die Gemeindeurdnnng nnd Wahlordnung. Der Berichterstatter begründet den Anlrag nach den bereits anläßlich der Einbringung des Antrages gellend gemach« ten Prinzipien, wobei er sich zn wiederhoNenmalen ge» gen das Eingreifen der politischen Behörden in anlo» nome Gemeindebefngnisse wendet und schließlich die ttberweisnng des Anlrages an den Landesansschnß be» sürwortet, damit dieser bis zur nächsten Session einen Gesetzentwurf ausarbeite. Zm„ Gegenstande sprechen noch die Abg. Freiherr von Schwegel und Dr. E g e r , worans der Anlrag einhellig angenommen wird. Abg. M andelj leitet namens dcs Ansschnsses für Landesnnlerm'hmnngen znnächsl die Verhandlnng über die Errichlnng einer Landesbant lind sodann über die einer Landesversichernngsanslall ein. Abg. Dr. Triller betont, daß sich die LandeSbank nnr mil Kommunal», Meliorations» und eventuell mit Eisen» bahndarlehen zu befassen hätte; Abg. Freiherr von Schwcgel warnt vor einer überstürzte» Beschlußfassung in der kostspieligen Errichtnng der Landesbant; Abg. Dr. K r e l begrüßt die Länderbanl vom Stand» pnnkte des Genossenschaftswesens nnd der Melioralions» arbeiten; Abg. Dr. Lampe erörtert die Vorteile der Bank für die beabsichtigten ösfenllichen Arbeiten; Ab» geordneter Hladnil endlich tritt vom agrarischen Standpunkte für die Landesbank ein. Nachdem Abge» urdneler D r o b n i <", Schluß der Debatte beantragt hatte, wird der Antrag dem Laudesausschnsse behufs Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes bis znr nächsten Session zugewiesen. — Bei der Verhandlnng über die Errichtnng einer LandesversichernngSanslalt tritt Ab» geordneter Dr. H n st e r 5 i <^ iu erster Reihe für die Fcnerversicherung ein; Abg. Gras Margheri be» fürchtet, daß der projektierten Anstalt ein Heer von Fcinden gegenüberstehen werde; Abg. Dr. Triller wünscht vorerst die Einführnng der obligatorischen Fenerversichernng; Abg. Dr. Lampe nnterstützt den Antrag des Abg. Dr. Küsters, der schließlich auch, nachdem Abg. Matja5i<' Schluß der Debatte bean» tragt hatte, mit den Stimmen der Mitglieder der SIl)< vcnischen Vvllspartei lind der Vertreter des Groß» gnindbesitzes angenommen wird. Im sonstigen wird der vom Landesallsschusse auszuarbeitende Gesetzen!« Wurf die Viehversichernng sowie dic Lebensversicherung zum Gegenstande haben. Vor Schluß der Sitzung bringt Abg. Dr. E g r r einen Dringlichleitsantrag, betreffend die Bewilligung einer 5) ^igen Umlage von den Mictzinsertrügnissen in der Stadtgcmeinde Gottschee, ein, der vom Lan ' d e s h a n p t m a n n e nebst einigen Beilagen, bezw. Berichten des Landesausschusses, dem Finanzausschüsse zugewiesen wird. Laibacher Zeitung Nr. 11. 95 15. Jänner 1909. Die Abg. Dr. Oraxen und Genossen interpellieren über zwei Konfiskationen, und zwar des „Slov. Narud" voin 12. d. M. wegen der Notiz über dic Krai» nische Sparkasse „29 mili.ionov nili ix Xi-ln>^l<^ Ili-liniliiic-l!" und der Wochenschrift „ftloftli" wegen dreier Notizen. Schluß der Sitzung um 6 Uhr 40 Minuten abends. — Nächste Sitzung am 15. Jänner um 11 Uhr vor» mittags. (Von der Staatsbahndircktion in Trieft.) In der Dlenflklafse 8 rückt vor: im Slalns II: Nikolaus -P^liiak, Naulommissär bei der Nahnerhaltuugs» settiou Laibach 1. In der Diensttlasse 9 rücken vor: Ml Status II: Alms Olivu, Adjuutl bei der Bahn» erhalluugssektiou Laibach 1. Im Status IV: Thomas Elchholz er, Adjunkt und Vorstand des Nahn-statwusamtes Großlupp,- Johann Raul er, Adjuntl und Vorstand des Nchnstationsamles Feistritz-Wocheiner Sle- Viktor Tschretnik und Ignaz P c r n l', Adjunkten beim Vahilbetriebsamte Laibcich Staalsbahn; Johann Zupanc, Adjunkt uud Vorstand des Bahn» stationsanites Lees' Karl Ogoreutz, Adjunkt n,id Vorstand des Vahnstationsam'les Podnart-Kropp- Io-haun Pe<^ar, Adjunkt nnd Vorstand des Vahn° slatiunsamtes Zwischenwässerni Peter «legel, Ad-junkt und Vorstand des Nahnstatioiisamtes 'Viömarje; Frailz Kunaver, Adjunkt beim Vahubetriebsamie Aßling. In der Dieuslklasse 10 rücken vor: in, Ela» tus 11: Gustav Spiegel, Vauassisteut bei der Bahn» erhaltungssektion Aßling, mit Wirksamkeit von, 18. Mai 1909. Im Status IV: Auton Veber, Lo-renz Suetina und Josef V o /. i 5, Assistenten beim Nahubewebsamte Aßling. Ernannt loerden zu Assi-stenten oder Vahnkonzipisten: im Status IV: die Be-amtenaspiranlen Franz Nreeelnik beim Nahn. slationsamte Podnarl-Kropp nnd Franz Zlatnar bei», Nahlibelriebsamle Laibach-Staatsbahn. - Militärischer Stitnrs.) Der Siilurs lvird ill dicsem Winter in der Zeit vom 15. Jänner bis 20. Februar 1909 in Mitterndors abgehallen. Als Kom° mandant des Skidelachemenls fungiert Hanplmann Gottfried Seo < ti des Iiisaiileriereginients Nr. 47. Als Frequentanten wurden bestimmt:^ die Leulnante: Eugen Elsiler des Infanterieregiments Nr. 7, Fer» diuand Vanflcld des Iilfanlerievegiments Nr. 17, Eugen Wal land des Infanterieregiments Nr. 27, Alms Wanke des Infanterieregiments Nr. 47, Alois Flaschka des Infanterieregiments Nr. 87, Viktor Buuc des Feldjägerbalaillons Nr. 7, Karl Powa-latz, Eduard Kminek, Felix Th iergartn er des Landwehrinfanterieregiments Klagenfnrt Nr. 4. Dis Skidelacheinelit besteht aus 14 Offizieren nnd (59 Mann. Die fachtechnische Leitung der Ausbildung hat auch heuer Herr Matthias Zdarsky in enlgegenlom» meudster und uneigennützigster Weise übernommen. Eine eventuelle Teilnahme der Frequentanle» an den am 2. Februar in Mitterndorf stattfindenden Kontur» rcnzen der Wintersportwoche des sieirischcn Euns» und Traunlales unirde den einzelnen Frea,nentanlen frei» gestellt. " zirke Gurkfeld über deren Ansuchen die Verlegung des am 13. November eines jeden Jahres in Puschendorf lBu^eixl Vas) abzuhaltenden Jahr» und Viehmarlles auf den 12. November mit der Maßgabe bewilligt, daß, wenn auf diesen Tag ein Sonn. oder Feiertag fallen sollte, der Markt am nächstfolgenden Werktage äbzuhal» ten ist; zugleich die Warenmarkturdnung und den Ge-bühreutarif sür die in Puschendorf abzuhaltenden Märkte genehmigt nnd die Marktordnung sür die Vieh-markte erlassen. —r. — sDer vierte Touristcnliall dcö Tlovenilchcn Alpenvereines) wird am 1. Februar im hiesigen „Na» rudni Dom" stattfinden. Er wird wie bisher als echtes Volksfest veranstaltet werden. Zur Nenützung gelangen alle Räumlichkeiten des „Narodni Dom"; als Haupt-wnzplatz wird der große Saal im ersten Stockwerke die» neu, wo das Orchester der Sloveuischen Philharmonie die Musik besorgen wird; indessen wird auch im Sokol» saale getanzt werden köunen. Die Seitenlolalitäten des großen Saales werden znr Verabreichung von Er-frischungen herangezogen werden, das eigentliche Alpen» Hotel aber gelangt im Sokolfaale znr Ans. stellung. Alle Räumlichkeiten werden mit Pflanzengrün geschmlickt sein. — Das Neinerträgnis ist znr Deckung der sehr beträchtlichen Kosten sür die Erweiterung der Triglavhütte bestimmt. — lVolksa.aIcrie in der Simon Gregors x'schen Lesehalle.) Ans der noch mit dem heutigen als dein letzten Tage der gegenwärtigen Serie ausgestellten Gr» mäldekollettion, deren Zusammenstellung wir schon kurz erwähnt haben, seien einige Reproduktionen vor»eh!u> lich moderner Richtung hervorgehoben. So seien zwei interessante Kunstwerke französischer Meister erwähnt, ein Genrebild des Parijer Malers I. F. Rassaelis einerseits — eine Slraßenszenerie aus der Pariser Um« gebung darstellend — und Ed. Degas wirksames Sze° nenslück „Die Vüglerin", ebenfalls ein Wert eines Pariser Malers. Raffaelis Schöpfung repräsentiert sich uns als ein seinsühliges Kunstwert mit sinniger Eha» ratterisierung des Millieus und äußerst sympathischer Fnrbenlomvosition. Ed. Degas aber tritt uns mit seineni Bildewerke als volltätiger Impressionist eul» gegen. Doch nicht an der sonnenbeglänzlen Schwelle der allgewaltigen Mutter Natur steht er hier, Sonnen» strahl und Farbenglanz in nnvergänglichen Kunstsormeu einigend nnd festhaltend, nein, in die öden, düstereu Seilengäßchen des Großstadtgewirres sübrl er uns, in die Arbeilerlokaliläten mit ihren unsaubereu Newoh. nern nnd Bewohnerinnen, und ihren sorgenschweren, ost leidenschasjgepeilschlen Seeleninnern ... Und hier greift Degas wie ein Eduard Manel mitten hinein in die leidende, sorgendurchwühlte Menfchenseele und mit den Zaubermillei» seiner Kunst bringt er uns den Ans» druck dieser Psyche iu diese unnachahmlich wahren Ge» sichlszüge. Eben „Die Büglerinnen" sind ein derartiges Meisterstück von packender, lebenswahrer Realistik. Wir glanben in Degas Schöpfungen Szenen aus Zolas Assomoir oder Gervais vor unser geistiges Ange treten zi. sehen und lernen verstehen, daß der Meister nicht un» bcgründelerweise zu deu größlen veristischen Malern der Gegenwart zählt. — Äußerst sympathisch wirkt das idyl» lische Bild: „Ruhe nach der Ernte" des französischen Malers Jules Nastien-Lechage, eine nicht so sehr „mo. dern" gehaltene Schöpfung, die aber dnrch ihre packende Nalurlreue, ihre Anmnt und peinlich feine Ausführung fesselt. — „Der Raub der Proserpina", ein großartiges Meisterwerk des englischen Malers Walter Erane, der in dieser monumentalen Schöpfnng, entsprechend dem behandelten Stosse, mächtig an den klassischen Geist der Antike anklingt und mit dicsem Bilde überhaupt in Plastik, Fignralistit nnd Szcnik ein hervorragendes Kunstwerk geschaffen hat. Auch die Reproduktion ist be» sonders gut gelungen; die Kontnrenseinheiten und Farbennüancen kommen zu ihrer vollen Gellung. — Die reichhaltige Kollektion, die noch mancherlei Pre» zioses beinhallet, weist auch eine wohlgelungeue Photo» graphische Wiedergabe eines slnlptnrellen Kunstwerkes - eine Schöpfung von Angust Rodin — ans. Es ist wünschenswert, daß dieser sorgfältigen nnd glücklich ge> wählteil Zusammenstellung instruktiver Kunstwerke an» liler nnd moderner Meister im neuen Jahre noch zahl» reiche ebenso lehrreiche folgen mögen, was dem Volts» bildnerischen Unternehmen, das, wie wir erfahren, be» veils über ein sehr reiches Material trefflicher Repro» duklioneii verfügt und es ständig ergänzt, jedenfalls nicht schwer ansführbar sein wird. Morgen gelangt eine neue Serie zur Ausslelluug, die ausschließlich Bilder von Rembrandt beinhallen wird. — (Kasinoliall.) 2er am 1U. d. M. stattfindende Kasinoball beginnt nm i) Uhr abends. — (Erheblicher Schaden.) Der plötzliche Wcttcrum-schlan, hat dic dichie Eiskruste, die sich im Laufe des langen Winters auf den hiesige» Tücher», gebildet hatte, zum Schmelzen s,e,l,racht. Das Tanwasscr rinnt nun, da der Äl>-fluß durch dickes C'is behindert ist, in nrußei, Strömen durch das nelocterte Dach auf das lÄcbälte des Dachstuhlcs und verursacht au vielen Orten cincn nicht unbedcutcndcu Schaden. Es find Fälle bekannt, wo das Wasser durch dic Voden- und Zimmerdecken durchnesiclort ist und «rußen Schaden angerichtet hat. Die meisten Hausbesitzer werden nun aenötisst sei», ihre Dächer cinrr nründlichen nnd lust-spielMn Reparatur zu unterziehe». K<>—. - (Achtunn!) I» den Ictzte» zwei TcM-n sind in Laibach bei mehreren Parteien zwei im Alter do» zehn bis zwülf Jahren stehende, nutnetleidctc Knabe» mit einer Sammelbüchse, wie sie die Druil,« «v. c.n-il» in ^lcUxl», lierwendet. erschienen und haben anaMich für den erwähnten Verein Geldspenden gesammelt. Die Sammelbüchse hätten sie eigens zu dieseiu Zwecke iin Vereiilölokale i>» ..Narodni Dum" erhalle». Da »u» der dringende «erdacht besteht, daß mmi es mit zwei ncriebenen juacndlichen Schwindlern ,;u iu» hat, wird das Publikum ersucht, bei etwaigen, Auftauchen dieser Almosensammler die Knaben anzuhalten nnd sie behufs Feststellung ihrer Identität dem nächste» Sicherheitsorgcme zu übergeben. k.. . __sPon der Tlovenischen Philharmonie) wird nus mit Rücksicht ans die gestrige Notiz berichtet, daß es gelnngen sei, die Angelegenheit des Herrn Kapellmeisters Tal ich in befriedigender Weife zu ordnen. Herr Talich wird die ganze laufende Konzerlsaison Leiler des Orchesters verbleiben uud daher selbstverständlich auch das heute zu Ehren der sloveuischen Landlagsabgeord» ueteu stattfindende Abendkonzert im Hotel „Union" dirigieren. — Der Konflikt halte seinen Grund darin, daß'ein Teil des Publikums den künstlerischen Beslre» bungen des Herrn Kapellmeisters Talich nicht das rich» tige' Verständnis entgegenbrachte. — Nr. 17. Verstorbene. Nm 12. Jänner. Veitha Punsuh. lrrämsrstochtcr, 5 I., Privoz tt, sjrsmrillOsiiirmmninH. — Aarthlmä Podlicvset, Ar-better, All I., Vcgagasse 4, Erstickung. Im H i u i l ip »ta I e: Am 11. Jänner. Johann Vodalii, Arbeiter, 51 I, ^0nt»8ic» coroliri, - Theresia Dolinar, Arlieitcrsgattm, 32 I., I'uliorculn». pulm Landcsthcater in Laibach. 60. Vorstellung. Gerader Tag. Hcuie Freitag, den 15 Jänner: Neuheit! ^m» ei-stcumil: Ncnheit! (Liet5esn.>«U7), (Ort: Gebäude der l, t. StaatS'Oberrealschule.) Lage: Nördl.Breite4tt" 03'; Östl.Länssc von Greenwich 14« 3l' Beben be richte: Am 9. Jäni'er gegen 5 Uhr 30 Min.* Anfzeiclinung in Catania; gegen 20 Uhr Aufze!chnuua.eu in Mineo. — Am 10 Jänner gegen 3 Uur Erdstoß in (i>crellc Caserta). - Am 1l. Immer geqen 20 Uhr 15 Min. leichte Erschüttern»«, in Mineo »nd Catania. Die Äodenunruhe blieb von gestern auf hellte un verändert. * Vie s>2. (!87) 3—'J Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Knrsblattc) vom 14. Jänner 1909. Tie «ulicrle» Kurse versteh'» sich i» «rom'nwiilirimn, !!<> Nulierliun sämllichcr VIllic» imd der «Diverse,! Uoje» versteht sich per S!ücl, ! lunvcr, steuerfrei, llrone» > !!«) per «tlisse......U7'5O »7 ?« 4 2"/,, ü, W, Eilder (Npril Olt.) per «asse ,,.... ft? 50, 97 7» lgeuer E!aat«Iofe ü«'O fl, ^"/« lk3 ^ lb7 ^5> 1WU« .. n» sl. 4"/„ 2,!»'- 2!4 — l»>l'2ü «','2 25 Staatsschuld der im Neichsratc vcrtretcucn Königreiche uud Bänder. Oesterr, Goldrente steucrfr, Vllld > per Kisse , , . , 4"/«'ll4'«b!l,4 «5 bestell, ^c»le i« »runeüwäh..^ ^ steuerfrei, per «nsse , 4"/„ > 94N5 ssp^5 delio per UUimo . . 4«/« 94'3»! 94'üö vest, Int!cs!ilil:!,s»iciUe, Neuer- fiei, «r, per »asse 3'/,"/« 53 «k 8, 15 «isenbahn» Slaatöschuldvcrschreibungen. i Elisadclh ' ahn i G , steuerfrei, zu tUWU fl, . , , 4"/« —— — — Franz Ioseph-Bahn, in Silb»,'t /<"/« >l«'2L l>»25 Galizische Narl Ludwig-Bahn »no ^uo» «rime» 4^.., !'4eu !>5> «><> Z» Stn»!>?!tt!!!ldl'esssl>rri» ! ! bllllgcn abssesleiüpeltc ^isen» l>ali»'Ät«ic>l. ' «tlisabetl, «ahn, ü«« fl. »,M, 5',"/„ von 400 Nrolien , 452'—!454 -detlu ^inz-Vudwei« 20« fl, ö, W, i» Silber. 5>//'/„ , <2S — 42!» -betto 3a!zl,ur„ Tirol ^00 fl, ü, W, in Silber, ü«/„ , , >19'— 421 -«iem«„I Bahn ^00 und 2000 «rone», 4"/„.....1»2—i193- ! Gelb ' Ware !pnm 3 iuriläts Oblissaliontn. Vühm, Westl'ahi, lim, l«75, 400, ^Wn u, N> lX)>> grünen 4"/„ 9ü^j0 !!<; 40 (tliiabeih Bahi, U n, ^000 M. 4 ad 10"/n......llb 15> 1!«'15 Elisal'eih Bah» 4U« u, 2000 M, 4"/„........>1475 lik 7b Ferdinaudl-Nurdbahn Em,1»«S Nb l.^ > öb detlo »im, i'.'Ui W" !,? - Franz Ioseph-Vahn Em,1«8l ,div, 3t. . Lilber, 4"„ , 95'9b 9«l'9b Galizische Nl'.rl Ludwig-Bahn bin, Ei,,. LUbrr, 4'V« , 95> 20 W-ZU Unss,O»aliz,Bah„ i!N<> fl, S, .">",., ! » ^ l<>4 - delto 9" Staatsschuld der Bänder der ungarischen 5irone. -l"„ ii»!,, «ult ieule p,r Xasse , «09 w l i« N> 4",« beliu per Ullimv l0li l)" ll» iu 4"/» un«, Rente in ltrmioiwähr,, sleuc,frei. per Nasse , , 81 in 9! 30 4"/„ detil) per UU'mo l), l« i», ü<> 3'/,"/n bcüo per jiasse . »o «l. «n «s, U»„. Prsmienanleihe ii 100 ',>« - Thei«,-Ne>,,-Lme 4"/„, , , , l4^-5<» l4i s>0 4'V„ »na,, Orund >ll,-ObIia, , »2 45 M 4-, 4«/„ Iroal. u, jll' Orundentl, l)bliaat>onen . , , . 93 5« N4l><» Andere öffentl. Nnlehen. Vosn, L 9i-n> Vo<», bcrcess, Eijenb,-Bandes- Anlehen ldiv, 4> ,/7„ , ,^ !^ - l>«^ 5"/„ Tunan Nrff-Anlehen ,87« >U3 i!N ,<)4'20 Wiener Verlehrsanlehen 4"/„ ,j »45,0 !,K.>(> dcito ,90« 4"n> '.^4'bu liü'ü" Vlnlehen der Etad< Wien . ,l<1 l«2-dttto ^1 l<» ,^2 ,0 dcltu (1»9l).....N3 L« !»4 K<» del,«, (Oas> U, I, 18N« , Ub 0 W 3«' detln («tlellr., ». I. 1 00 «b i!b !>S ^b deilo ,v,?I, v, I.liiUil! 9>^b !)6 ?5> dtttu v, I. 1908 . , , ! !'k 4» !'6 15 Vürleübau-Anlehen verloel', 4",,^ !l5.ü<> 96 5U Äliijsilchc Etaatoa»!, u, I, i',>0<; f, 100 X per Nasse , 5"/„ 9« !>k !»7 45< deill) per Uiumn 5>"/„> »«! i»0 !!?^i« Vulss, Etaat? Hnpotliefaranlshcn l 1^92......L"/^ lü,«<> >2N'6<> «eld Ware Vxlss, Ewats «olbanlcihc 1!>N? s, 100 Kronen. , 4>//>/„ «7'40 88 4" Pfandbriefe usw. ! Vodenliedil, allq, osterr,, in 5>n Ialnen veriütbar , 4"„ 84— 95 — H!öhm, Hnputhelrnl',, »erl, 4"/.. «S'2^i 97'25 Zentral, ^ud,->..I!,ft. üslerr..f,Veli,.Ul!l, x, öffenü. «rb, «al, /^ 4"/« »4" !!k^5 i!a!,de«b. d, «öni^r, «Aalizie» u, Lubum,. ü?l ,, I,riiclz, i",„ «3^0 !!4'2«» P,'.>hr, Hnputhllenb., veil, 4"/„ »l» 4i> !,« 45 N, ijstelr,^c>.„bs«-Hvp. ^l!'.st.4"/„ i'L bl) '.,7^ diliu i»!,, ^^!l,'l,verI,3l,2"/>, ««'25 «!< ^5 det!l,«,.Ech,!!djch.verI,»'/2-,', ««^» «9 25 keiln v.rl.....""/„ W-2,' »7'2,'> Oerr!,. >"/^ >), ^, , - - !>?'75 N« 7« deno 4"„ «»e„ W, ^ Ub'7" 9ü,7l, Lparl,, Vrstr üs!,, »i» I. uerl. 4°/<. ü« — lW «iscnbahnPrioritäts- ! Obligationen. z Oes,err, Norl weslbahi^ !^00 sl. L. l0.1'2b ,04 25 Ltaal^ah» f>00<> Fr, ei» S5 Eüdlmhn !» 5"/„ 20« !l, So M, ll7'7b lll<'?5 Diverse Lose. ,Per Ciüil.) Verzintzliche i!u^.'> 75 ll7l' l>"/„ Dm,a» Rr<,»>. Lose 10» '>, 2b« >ü2«2 7b 3cll>,Pliim,.Anl,p,1vU Fr,2"/^ "" 2l> !,7 25 Unvrrzlnslichc i.'ose. ! Vubap, «asi,ila lLüMbau 5s>, 20'40 2240 ttredillust 00 fl...... 4« " 474' — L,an,.Ll>se ill N. »,-M. , , "2'- >52'- Olener L«fe 40 j!...... l^b'— - ' Pa,ft>i-L>i!e 4« f,, ,f,-M, , , >»ü'- ^'5 »>l)>s» «re«,',, üsl, <«ej, u,, l» fl, b2 >?> .',415 Zuteil Nrruz, »na, Oes, v, 5 fl. 27— l^U'- NüdoN-^se !N !l...... 66— 70 — Ea,m-Uuje 40 fl, lt,M. . - ' '^ ^ ^ Iiirl, E,B, «»!,.Pr.n»,Oblin. «4 75 185» 75> d^tln per Me"w . . . l«4 2ü!i«,. ük» «eld ^ Ware Wiener Komm.-Lose v, I. 1874 477 — 487 — Wew, Echd, 3"/„Präm, Säiuld. d,Bcbe»lr..?lnsl. ltm. 1889 «»- 7!!- Altien. Tranöportunternchmunssen. Nnis'ss Tepli^er Eilen!, 500 f,. 2295—!2»N5- '^ ühmüche Nuldbah» 150 fl, , 29«-l 401 — ^»„'<>«f,,N,.M, 284« — 2«5U'— deltu ,!>l, N, .00 sl, per Utt, l«55->,<>!'!nhr!c'wes,,!,. l l, Pliu,, 500 'I, N,W, , !,27'— 933- Tür, Vudsübachei-ltilrül'.'WONr, ^><;o- 5«5- ^eidiimiir^Nortl'. 10!ah!,,^OOlI,S, 44»—, 4l><>'— d>!lo >!ü, >!) 5<><»Ü, E,p, l!!t, '4N 50l 4,«- Präs, Tu,v'. «iisenb, >00j!,al'l,s<, 2>5'— ü,tt - ^!, ^«0fl,2, le, U,l. «?i'L« s>?5 <>0 Tüdliay» ^00 ! cl,>> ^e! bindunn^o, 200 f,, N,.M..... 39?'. 400 — Tranopulllisiellschas! internal,, A, W, 200 zironen , , , 110— 120 — U„nar, Wesll'nhn (Mnl>b Graz> 200 sl, E....... 4«S-— 408' — Wir»er «olalb -«It, Vcs, 200 fl, 20«'— ^,»5 50 Vaulen. «,,ql° Oefterr. '^anl, 11/0 sl, , lil>2 25 2V3 25 «wüllierei», Wiener, per Kasse —'25 5l1 2!» dcüo per UlNino 5!N— 51!' — ','lidrnlr,.Nnst,,aNa,i!s!,,3m»z,r, >044 - 104»' - H!,t!,-U, 526-! 527 — Uledila»s!all fiir Ha»de! u„d w,w, .1^0 Nr,, per Nasse . ^" —' — deüo per llüima «24 75 «>l5 75 urediNmnl, min, alln,, ü00 «r, 72! 5<> 725 5»» Teros!tei!l!ll,,l all« , 20« ii, , 455— 45«—> Eolomple - «fssllschal!, „leber- üuerrei^ilche, 400 N,u„en 58l— 58-, - Miro- », «aiie,,»»,, Wr,. 20,, fl 44»— <52 — Hnputhelinbt. ust. ^0<»»»r, 5>„ ^«4- 2«8- i.'a,,t,!'!ba„l, ö!l,,800!!,, p,«nsje " ' " deüu per Mümo 4»4 — 485 — >Merl>,r., 3^«! jelsti,!,, Ältie»- Grjelllcl'nf!, 2IX, fl, , , , 5!'«'- 800- Oeste,r,!!Ns> ilwül, !!00«rune» !72»'— 173!»'^ Uüi^nbanl, ^lx» !>..... 530 - f,:u - U,il»!ba,>l, l'ühniische. 100 fl. , l^4l>- ^'4«'. Berlehribanl. llllss.. 14« fl, . 38» 5« 389 l<« ! 0>e,d > W.ire Ind«ftlil«nnn!»sscn. Bansseiellichaft, alldem, österr.. 100 !,........ 153 — I5>,'> ^!0 ^»iixei «ohlenbernbau-Geselllch, 100 sl........ 710— 71? Eile»l,a!,„verlcbrs-«nsl,.vstslr,. >0<» !l........ 3SN— 89!' <^ile,!l'a!'nw,-Leiha,,ers!e, iW fl, Ü04'— ^00 50 »(Ill's!»»!!!', Papierlabril »nb U,.Gek!Uchalt, i<«> fl, , ,?».. l«a — lklelll-Gr!,, all» usterr, 20Usl, 8U«— »ü'.j Elrlir, «es., intern,, ^00 ii, , —-— - Eleltr, Allien-Oes,, vereinisstc , '..'15'— i!<7 Hi»»e!l>erarr Palr-, ^ündh,- n, Met. ssa ril, 400 «ronen , »73— 977 k.'iesinaer Brauerei >oO fl, . , 22"' 225 — Ml)i,!n» Wes. vst, a!p,!,e, !00l>, U3! 75 «Ü2 75 »Pl>!t>! Hnüe', Tienl laiifchahl. F, Ml, Oell'lljchail. 200 sl. 4,7— 42" Praner ltissiiiubnstrie^elellschaf! ^00 II........ 2374— 2<«4 Rima Mi» ani'Talsso Tarjaner Eilenw !<»,' s>..... 521 — k:^ Tal, u Tnrj, Steinlohlen 10« ll. 5««'— .»>Xl! 'Schli>ne!Ml'!l!>»,Pal'ie>s,,xN0fl, 203— ?O'! »Echlidnicn», ?l, W, fill Petrol, Industrie, .',",! »,!)!!,'!! , 43«'— 4l"' «Cleyrermühl», Papurfnbril u. !l)e!iiis, Tniaüer «uhlenw, Gel, 70 fl, 277'50 28! Inrl, Taballeaicncs, 2« 0 Fr, per i'asss....... -- beiio per Ultimo ?24 — »26'50 Wnsieüf, Wes,, üslerr,. 1U0 ll, , 604 - , «07 ^ «Uiener «'a»geieU!chast, >0N fl, 14!— 14^ - Wienerberaei Zieaelf, Alt, wes. «»(> - 6»5, — Devisen. «urze <3ichtc» und Schecks. Anislerdam....... l!'885> «N9 15» L>e>,!lrlie !lwnll'!ül.',e , , l,7 07 1<7'27 Itaüeniichc Ba»lp!ähe . , , !'5 15 95'8» Uondu»........ 23',»^ 0 2lO^U Pnrl«......... ü.», 40 1,5,55 St. Pelersbura, , !i5l' 252^ Zürich ilüb Aase! !»., 27 95 4> Valuten. Dllllltr» , , , 113'» 1139 20F!n>,lc„ 3< ^«Marl Ttliele...... 2:, 44 23 50, Texüche »ie,ch«b«»l!w!e!! , ,< 17 «I?' 117 27 ItaXenilli.e Va»l!„!,en , , , N.'.ls, Nl> »5 Rubel Nolrn....... 5,s>! « ö< Ein- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Losen etc., Devisen und Valuten. Los-Versicherung. Priuat-Depots (Safe-Deposits) unter eigenem Verschluß der Partei. Verjln-iinii von Bamlnisqen |n Kotitn-Korrcnt und »uf filro-Kniti. ^~^—————^—^^^^—--