^R/^ >M »^ ^^^> « '^ <^2 /W ^^ Sinngedicht. e^i^as beste LebenZgut ist leichter froher Sinn, Mit ihm ist kein Verlust, und ohn' ihn kein Gewinn. Doch, ward dir's nicht so leicht, und ist dein Wesen schwerer, Go tröstet dich vielleicht ein Wort von deinem Lehrer: Die dunkle Nelke, nicht die bunte Tulp' hat Duft, Und auch zum Himmel geht der Weg nur durch die Gruft. O, scheu' nicht durch die Gruft den Weg zu deincmHimmel; Und laß, wer gch'n wiU, gch'n durch's bunte Weltgetü'm mel. O, scheu' nur durch die Gruft den Weg zum Himmel nicht! Im Herzen dunkler Duft, im Auge sanftes Licht. Im Auge sanftes Licht, im Herzen dunkler Duft; Du gehst, o bange nicht, zum Himmel durch die Gruft. Fr. Rückert. Vaterländisches. >- Iöbst Joseph Graf zu Thurn. (Fdrtse^tzU'Ng.A Iobst Joseph Graf von Thurn, war der vierte Sohn deS Grafen Anton von Thurn *) und Ursula's Freiinn von Edling, und war in Kcain im Jahre 1533 geboren. In seinem eilften Jahre wurde er von K. Carl V. unter die k. k. Edelknaben aufgenommen, und erhielt am Hofe die schönste Gele-legenheit, sich in allen jenen ritterlichen Uebungen zu vervollkommnen, die so entscheidend für seinen künftigen Beruf waren. Nachdem cr^aus der Zahl der Edelknaben getreten war, that er in seinem achtzehnten Jahre, im Jahre 1551, die ersten Kriegs« dienst?/ und zwar unter dem unmittelbaren Befehle deS in Krains Geschichte vielfach verflochtenen Hans Ungnad, Freiherr» von Sonnegg. Seine persönliche Tapferkeit, so wie sein gewandtes ritterliches Ve» nehmcn, erhoben ihn bald zum Rittmeister. Als sol-chcr erhielt er im Jahre 1553 das Commando der Festung Kreutz in Croatien, die er rühmlich in je» nen hartnäckigen Fehden durch drei Jahre vertheidigte. Als im I. 1556 K. Ferdinand I. den Erz. herzog Ferdinand mit einem Heere nach Ungarn ab» sandte, schlosi sich an selbts auch Iobst Icscph von Thurn an, und erwarb sich durch Eifer und Muth die persönliche Achtung des Erzherzogs, der ihn sci-Ncm kaiserl. Vater cmpfahs. Ferdinand I. beschenkte in Würdigung seiner Verdienste ihn und seinen treuen Kriegsgefahren, HanS Lenkovitsch, mit ei-ner Reiterfahne. Bald darauf kehrte er in sein Va« terland zurück, wo ihm der Oberbefehl über sammt» liche Kriegsvölker in Krain aufgetragen wurde. Um das in ihn gesctzte Vertrauen zu rcchtfeltigcn, streifte er mit 300 Mann seines Aufgebotes gegcn die über die Unna hereinbrechenden Türken, die er, obgleich sie 4000 Mann stark waren, in wilder Flucht in ihre Gränzen zurückjagte. Die erlittene Schlappe schreckte l'etcch die bosnischen Türken von ) Dieses uralte gräfliche und fürstliche Haus erkennt mit diplomatischer Gewißheit als Stammvater: Hindin« I., clolia I'oi-i'e (genannt der Niese), regierenden Grafen vonValsassina und der Nivil!i'n c,U (^uina , der Kaiser Conrad III, auf seinem ^"uzzuge begleitete, sicl, durch außerordentliche Tapferkeit aus-°"A!"e, und endlich im I. 11^7 in saracenischer Gefangenschaft " °^"tyrer seines Glaubens starb. Martins Vater war Eri-I'or^ l" Tour, ein fra'nliscl'er Ritter, dem Tacio della in 5!?,'i^s^ ^'.'" Vwte der Könige von Burgund entsprossen, ssimm», " ^em"' persönlichen Verdienste und erhabenen Ab-Wanve, °,.«^ ^ Hand seiner Erbtochter, seinen Namen, ^sssch/n ""°>Vcs'tzung?n hinterlief!. Eriprand führte die sran-,vl?^ Lilien im blauen Felde im Wappen, und Svrosse aus d,-n ^"^ glaubwürdiger Geschichtschreiber, em Ucker Sei s e^,^"'"^""" des Großen, und wnb- licyer (deits ein Abkömmling der Herzoge von Burgund. Paganus II. — ein Enkel Martin's des Riesen — nahm in der Schlacht bei Nocca d'Adda, gegen K. Friedrich II., einen seiner Söhne, König Enzius, gefangcn, und sandte ihn, mit königlichen Ehren überhäuft, ohne Lösegeld seinem Vater zu-l«ck. Im Jahre 1259 erwählten die Mailänder seinen Neffen Martin zu ihrem Fürsten und bestandigen Beschützer. Als solcher schlug er den berüchtigten Ezzelino, und nahm ihn gefangen. Hierauf gab das Haus della Torre den, Staate von Mailand noch sieben Fürsten. Napo dclla Torre wurde von K. Nudolph von Haböblirg zur Würde eines taiserl. Gene-neralvikarius der Lombardei erhoben. Er starb 2312 und hinterließ seinen secls Söhnen bedeutende Attodialgüter in derLombardei undFriaul. Durch diese sechs Eöhne theilte sich das Haus della Torre in mehrere Linien, von denen eine sick auch in der Grafschaft Görz niederließ, ous welcher unser Anton Graf von Thurn stammt. — 42 — neuen Einfällen nach den Gränzlandern und nach K-rain nicht ab; aber auch.Iobst Joseph von Thurn ließ sich dadurch nicht entmuthigen, sondern wurde vielmehr zu erneuerter Thatkraft angespornt. — Der Sanoschak ChoSrew (Hustreph), der die kurz vorher erlittene Niederlage der Semigen im Chri» stenblute abwaschen wollte, war deßhalb auf einem neuen Raubzuge im Jahre 1560 in Croatlen eingefallen. Schnell hatte Iodst Joseph von Thurn seine Schaaren gesammelt, und war, emem Blitzstrahle gleich, auf den heranziehenden Sandschak ge. stürzr. Im Augenblicke war der türkische Heerhaufen auseinander gesprengt, und der Sandschak von dem kühnen Grafen mit eigener Hand gefangen genommen, der für seine Freilassung dem tapfern Geg« ner 20,000 Ducaten und zehn wohlgerüstete Pferde als Lösegelo geben mußte ^). Der Ruf dieser Hel» oenryar drang bald b»S in den Pallast des Kai» fers Maximilian II., der ihn, zum Zeichen seiner Hulo, noch lm selben Jahre zum Ritter schlug und Mir einer goloenen Gnadenkette beschenkte. (Forischung fclgt.) Die Nose von Zterac. Der Prinz von Vearn, nachmals Heinrich IV. war noch nicht 12 Jahre alt, als König Carl IX. nach Nerac kam, um den Hof von 3lavarra zu besuchen» D>e vcerzehn Tage seineS Aufenthaltes daselbst gaben zu einer Menge von Spielen und Festlichkeiten Veranlassung, deren schönsteZieroe bereit) der junge Heinrich war. König Carl war dem Bogenschießen leiden» schaflllch ergaben. Man suchte ihm daher so viel als möglich diese V^rgnügungsart zu verschaffen, Und eS lag m dem Sinne der französischen Ga, lanterie, daß keiner der Hoflcute, selbst Nicht der in dieser Kunst so ausgezeichnete Herzog von Guise, den Fehler beging, geschickter alö Carl zu erscheinen. Heinrich, der damals noch den Namen Henrlot führce, trat hervor, und schoß mit 0em ersten Pfeile die als Ziel aufgesteckte Oran< ge herab. Der Spielregel gemäß wollte er hierauf das ncue Rennen beginnen und zuerst schießen. i,> ^ ? ^v <"-k,-lltenen Summe ließ Iobst Joseph von Thurn ^?) in, Matsche Boden gelegene Schloß Wartenberg er-das »n Mo^aut a^ ^^^,^ ^,^ Keller dieses CcklM? wu' d w damaligen Zeiten zugleich alsKerker für il/Iang^n Türken verödet E.en so «aufte er Graf im I 1571 vvei am neuen Ma^ie gelegene, oem ^aioacyer Bärger Hav d da Leidi gehörige Hau,er welche ,n emen Hallast umwandelt wurdet und ,chon durch 2b1 Jahre un Besi>?c des gräflich Thurn'schen Hau,es smd. Allein Tarl sträubte sich und stieß den Mei' sterschützen unwillig be» Seite. Da sprang Henriot einige Schritte zurück, legte einen Pfeil auf seinen Bogen und zielte nach der Brust des GegnerS; die» scr flüchtete eiligst hinter den dicksten seiner Hof» leure und befahl, seinen gefährlichen kleinen Vetter zu entfernen. Man stiftete Frieden und das Spiel wurde am nächsten Morgen fortgesetzt; Carl hielt sich jedoch unter emem schicklichen Vorwande davon entfernt. Dießmal schoß der Herzog van Guise dieOran-ge herab und spaltete sie mitten entzwei; man fand keine andere. Zufällig erblickte jetzt der junge Prinz eine Rose an dem Buftn eines hübschen Mädchens, daS sich unter den Zuschauern befand; er erbat sich dieselbe und eilte selbst, sie als Ziel aufzustecken. Der Hcrzsg schoß zuerst und fehlte; Henrlot, der nächste Schütze nach ihm, durche bohrte inmitten die Rose und stellte sie so sammr dem siegreichen Pfeile dem hübschen Mädchen zurück. Die Verlegenheit und Verwirrung, welche bie Züge des holden Mädchens augenblicklich verschönten , übertrugen sich auf das Antlitz deS Siegers. Beide tauschten sich verstohlene süße Blicke, als den Beginn emeS neuen für sie aufblühenden Lebens. Bei der Rückkehr nach dem Schlosse versäumte Henriot nicht, über das Mädchen Erkundigungen einzuziehen, und erfuhr, daß sein Idol Fleurette, heiße, die Tochter seines Schloßcjärcncrö sey und den kleinen Pavillon am äußersten Ende des Marstalls bewohne. Von diesem Augenblicke an wird die Gärtnerei die Lieblingsbeschäftigung Henriot'S, und er cr-wählt jetzt zur Befriedigung dieser Leidenschaft den kleinen Raum .von einigen Flächenruthen an der Fontaine des Kaninchendergcs, weil er erfahr ren, daß Fleu rette täglich dort einige Male vorbeikomme. Er umzäunt das Plätzchen, bepflanzt es, ar^ beitet daselbst mit großem Eifer, weil ihm ihr Vater dabei hilfreich die Hand bietet und er so täglich hundertmal die Gelegenheit hat, von dem Mädchen zu sprechen. Fast einen vollen Monat währte dieß idyllische Leben Henriot's und Fle u r e t t c n's; Henriot und F leurette liebten sich unendlich, ohne cö eigentlich recht zu »vssen. — 42 — Eines Abends lernten sie solches an der Quelle. Fleurette war etwaS spät dahin gekommen; die Luft war balsamisch, daS Gemurmel deS Was. sers, die Klagen der Nachtigall, der süße Zauber der Heimlichkeit im Gehölz, der wundervolle Monu-schein mit s.inem magischen Lichte, d,e Einsamkeit, die wonnig-warme Kühle — alles, alleS athmete ja Lust und Liebe. __ Alles, waS nnS die Chronik von jenem Abend erzählt, ist, daß die rück-kehrende Schäferinn den Arm des Prinzen Bearn gefaßt hatte und dieser ihren Wasserkrug zierlich auf dem Kopfe trug. Erst am Eingänge des ParkeS trennte man sich. Er kehrte fröhlich in das Schloß zurück; sie weinte, alS sie über die Schwelle der Gärtnerwoh-nung trat. Fleuret ten's Vater dachte nichts Arges, daß seitdem seine Tochcer immer später als sonst an die Fontaine ging; aberHenr i o t'S Lehrer, der lugend, hafte l a Gaucherie, hatte bere»ts erlauscht, daß sich sein Zögling immer zu derselben Stunde unter irgend einem Verwand entfernte und daß sein Hut auch bei dem schönsten Wetter oft naß und beschmutzt sey. Darüber stutzig, schlich la Gaucherie seinem Zögling in einiger Entfernung nach und kam so zeitig und nahe genug in der Gegend der Fontaine an, um die Ueberzeugung zu erlangen, daß er doch viel zu spät gekommen. Fenelon'S Ansicht beistimmend, daß in man» chen Fällen die Flucht daS einzige sichere Net' tungSmltrel sey, überraschte er j.tzt Henriot damit, daß sie am kommenden Morgen nach Pau aufbrechen und von dort nach Hayonne eilen würden. Das Verlangen nach Ruhm — vielleicht auch Unbeständigkeit __ sprach schon ziemlich laut zu Hen riot's Herzen. Dieses Gebot einer ersten Trennung, welche er mit thränenden Augen seinem Abgotte Fleu re tte ankündet, gewährt, ihm selbst unbewußt, in seiner Seele schon einige Milderung; aber wer vermochte den Schmerz der naiven, liebenden und gefühlvollen Fleurette zu schildern? In dem l.tzten Momente einer Seligkeit, die ihr zu rasch entfloh'«, empfand sie ahnungsvoll alle Qualen und den Schmerz der Zukunft. »Ihr verlaßt mich, Hcnriot," sagte, bei. nahe m Thränen erstickend, die arme Fleurette. »Ihr verlaßt Zmich. Vergcsscn werdet Ihr mich, und ach, bann bleibt mir nichts mehr übrig, als zu sterben!" Henriot versuchte sie zu trösten, und leistete ihr den Schwur ewiger Liede, den Fleurette allein halten ssllte. Die Schloßglocke ertönte, die ihn zurückrief und das Zeichen zur Abreise gab. »Seht ihr dort," sagte sie, «die Fontaine am Kaninchenberge? Ob Ihr hier oder ob Ihr ferne seyd, dort werdet Ihr mich finden, stets finden — immer finden, immer! — immer!" — fuhr sie mit einem Ausdrucke fort, der ihm unvergeßlich bleiben mußte. — Fünfzehn Monate verstrichen, bevor Henriot wieder das Schloß Nerac betrat. In der Seele des jungen Helden hatten sich bereits Tugenden entwickelt, welche mit der Unschuld der ersten Liebe nicht im Einklänge standen; auch beschäftigten sich die Ehrendamen Katharina's von M ed iciS während dieser Zeit eifrigst, daS Bild der kleinen armen Flcurette aus seinem Herzen zu verdrängen, seinem Gedächtnisse zu entführen. Sie selbst, mehr betrübt als erstaunt über eine Veränderung, die ihr frühreifer Verstand längst aufgefaßt hatte, kämpfte nicht gegen ein vorhergesehenes Unglück und suchte nur dessen Schmerzen sich zu entziehen. Sie kannte bereits die Spaziergänge des Prinzen Bearn mit Fräulein von Ayelle nach dem Kaninchenberge und konnte es sich nicht versagen, ihnen dort einmal in den Weg zu kommen. Das Bild der in ihrer Trauer und Blässe noch schöneren Fleurette erweckte in dem Herzen des jungen Henriot die süßesten Erinnerungen. Des andern Morgens suchtt er sie in ihrer Wohnung auf und verabredete em Rendezvous bei der bekannten Fontaine am Kaninchenberge. „Um acht Uhr sollt Ihr wicht dort finden," sagte, ohne aufzublicken, das Mädchen. Henriot entfernte sich sogleich und erwartete mit jencr Glurh der ersten Liebe, welche ein Blick Fleurettcns in seiner Brust neu erweckt hatte, die bezeichnete Stunde. Da schlägt cS acht. Durch eine geheime Pforte verläßt er das Schloß, eilt, die belebten Laubengänge vermeidend, mitten durch daS Gehölze, und langt also bei der Fontaine an. Ach, keine Fleurette findet er dort! Er wartet einige Minuten, sie dünken ihm eins halbe Ewigkeit. Bei dem geringsten Geräusch der Blätter schlägt sein Herz hoch auf, er geht, lauscht, — 44 — lehrt wieder, bleibt stehen, horcht, tritt an die Fontaine. Siehe da, ein kleines Stäbchen ragt auf derselben Stelle empor, wo er so oft an Fleuret-tenS Seite gesessen. Es ist ein Pfeil, er dünkt ihm bekannt. Sein eigener ist eS, die verwelkte Nose hängt noch daran! An der Spitze haftet ein Papier, cr nimmt es hastig, versucht zu Ksen, doch vergebens — eS ist zu dunkel. Mit Herzklopfen, unruhig, verwirrt, bebend, siiegt er in das Schloß zurück und liest dort: »Ich sagte Euch, daß Ihr mich be, der Fontaine finden würdet; vielleicht seyd Ihr nahe an mir vorübergegangen, ohne mich zu sehen. Kehrt dahin zurück, suchet besser... Ihr liebtet mich nicht mehr — ich wußte es wohl — Gott verzeihe mir!« Henriot, hat den Sinn dieser Worte errathen. Jetzt ertont der Pallast von seinem Jammer» gcschrei; man eilt herbei; Diener mit brennenden Fackeln folgen ihm nach dem Kaninchenberge. WaS aber soll die betrübende Enthüllung einer unseligen That? Der Leichnam der armen Fle ure t te wurde auS dem Wasser dcs Bassins gezogen und zwischen jenen beiden Bäumen, welche man heute noch nahe dabei sieht, in der Stille beerdigt. Henriot war untröstlich; er fühlte ganz die Größe des Verlustes wahrer Liebe, und ehrte zeit» lebens das Andenken seiner Fleu rette — der frühverblühten Rose von Nerac. Feuilleton. (Die Herkunft mehrerer der ersten Staatsmänner in England.) Der gegenwärtige Gencralsiscal von England, Sir F. Pol» lock, ist der Sohn eines Sattlers. Ein Laden in Charing-Croß (in London aUenIagdfreunden wohlbekannt) , jetzt im Besitz der Herren Cuff, gehörte vordem Pollock Pöre, der sein Geschäft den dermaligen Eigenthümern verkaufte. Der Vater des GeneralprccuratorS , Sir W l l li a m Folle t t, treibt noch jetzt in der Nähe von Ereter Holzhandel. SirIohnWilliams, Advocatan der Quee'ns, bench in England (es gibt auch eine Queen'S» bench in Irland), ist der Sohn cineS Yortshirer Roßkamms. Sir Eduard Sugden, Kanzler von Irland, ist der Sohn eines Barbiers. Doch macht Sir Eduard eine Ausnahme; er rühmt sich seiner Herkunft. Als er bei der Cambridger Wahl, wo Lord Monteagle ihn durch eine Majorität von 28 schlug, auf der Nedncrbühne stand, »ief ihm Einer auS dem Haufen zu: »Fort, fort, du Barbierssohn!« Ganz ruhig antwortete Sir Eduard: »Der Unterschied zwischen Dem, der das sagte, und Mir, besteht einfach darin, daß, wenn er der Sohn eines Barbiers wäre, er sein ganzes Leben lang es zu nichts Anderem gebracht haben würde; ich bin der Sohn eines Barbiers, habe mich aber etwas höher hinauf gemacht." Und als er vor einigen Iah» ren bei einem conservativen Handwerkerverein in Lambeth den Vorsitz führte, sprach er eben so unbefangen von seiner Geburt. Sir Eduard war früher Schreiber belln Notar Hrn. Groom. Das wurde ihm opponirr, als er sich um die Advocatur bewarb, und ohne das kräftige Auftreten des verstorbenen Francis Hargrave, eines ebenso liebenswürdigen als gelehrten Mannes, der für die Zulassung des Candidaten auf den Grund seiner durch juristische Schriften erwiesenen Fähigkeit stimm» te, hätte die Opposition den Widerspruch durchgesetzt. Der Vater des Kronanwalts P l a t t, eines der ausgezeichnetsten englischen Rechtsgelehrten, war Schreiber dcs verstorbenen Lord E I len b o r oug h. Baron GurneysMutter verkaufte politische Flugschriften. Lord Kenyon, der nach einander Gcnc-ralfiscal, Baronet, Oberkanzleidirector und Lord-Oberrichter an der O.ueen's - bench wurde, auch ne? benbci 300,000 Pfo. St. hinterließ, hatte als Schreiber bei einem Advokaten angefangen. Lord Hardwicke, in ftinem 34. Jahre Generalfiscal, war der Sohn eines Geschäftsmannes in Dover. Lord Eldon war der Sohn eines Kohlenmessers in Newcastle am Tpne, und sein Bruder, später Lord Stowell, borgte 40 Pfund zu seiner Equipirung. Lord T en d e r ten sVatcr war in Canterbury Bavt-schercr; Lord L a ng da le, seines ursprünglichen Zci» chenS Geburtshelfer, und Lord Campbell, so wie die zwei Sergeanten Talfourd und Spankie, eröffneten ihre Laufbahn als Berichterstatter für das »MorninA Olironiolo." (Wie die Engländer mit den Chinesen con ver sire n.) AlS die Engländer d,e Insel Tschusan eroberten, bildete sich zwischen ihnen und den Chinesen eine ganz neue oder »ieimchr eine Ursprache, mittelst derer sie sich sehr gut verständigten. Die Chinesen hatten nämlich alle Arten Geflügel feil; wollten die Engländer eine Henne, so riefen sie: «Gack gack.« Und fortan hieß die Henne Gack gack. Eben so wurde für Mademoiselle Ente der treffende und zierliche Name „Uack uack" erfunden; Fräulein Gans dagegen wurde „Krreh krreh" betitelt. Am ausdruckvollsten aber wurde das Rind dargestellt; so oft die englischen Soldaten eine Kuh oder einen Ochsen wollten, streckten sie die Arme üb,r den Kops empor, und brüllten: „Mu, mu, mu!« Die Conversation, die auf diese Art zwischen Engländern und Chinesen geführt wurde, soll sehr lebhaft gewesen seyn. — Capltän Anstruther war von den Chinesen gefangen worden, und da er gut zeichnet, porträtirte er mehrere Mandarinen, die so erfreut darüber waren, daß sie ihn gelegentlich durch eine leckere Nationalspeise, z. B. Elfenbelnknöchelch.n nnt Sauerkraut, oder Hayfisch mit Sauce, über« raschten. EincS Tages brachte ihm sein Wärter ei» nen Teller Wilopret, welches einen so eigenthümlichen ImM-^oüt hatte, daß Anstruther, mit dem Finger auf d,e Schüssel weisend, den Diener frag» te: »Quack, quacN« das heißt: »Froschkeulen?" Der Chinese schüttelte feierlich den Kopf, und entgeg' nete: ,,Wau, wau!« (Hundefieisch.) Verleger: Ignaz) Alois Gdler v. Kleiumayr.