XVIII. Jahrgang Wamp* Katholische [Mfions-Zeiildirih der Söhne des heiligsten Berzens 3eiu. *=— Organ des Märien-Vereines iür Afrika. ===== Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten uwb Wohltätern den apostolischen Segen erteilt Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 K — 2 Mk. — 8 Franken Redaktion und Administration: IMftonshaus Mitland bei Brtxen, Clrol - Inhalksverzeichms: ... Bericht des hochw. apostolischen Vikars Franz X. Geyer über die gegenwärtige Lage des apostolischen Vikariates Khartum. 12L — Die Saat ist reif. 124. — Unsere katholischen Brüder im Morgenlande, tlch. — Wassermangel in der Wildnis. 131. — Begräbnisfeier der Heiden am Zambesi. 134. — Hndrn, die kleine Bekennerin. 137. — Unterhaltendes: Zamira. 140. Abbildungen: Kamele bei der Tränke im blauen Nil. 127. — Eingeborene Neger klettern auf Kokospalmen. 139. Gebefserhörungen und Empfehlungen: Eine wohltätige Familie bittet um Einschluß ins Gebet in verschiedenen Anliegen des Leibes und der Seele und dankt gleichzeitig dem heiligsten Herzen Jesu und Mariä für erlangte Erhörung in früheren Anliegen. Verschiedene Wohltäter empfehlen den Lesern des „Stern" recht angelegentlich ihre im Felde weilen- den Sühne und bitten auch in zahlreichen anderen Anliegen um das Gebet. Dem Memento werden sodann empfohlen: Frau Magdalena dalla Torre, Pieve di Livinalongo, Frau Anna Eichberger, Mehrnbach, Herr Josef Wiegand, Passau. Gabenverzeichnis. Opferstock: Beuron, A. S. K 2 60-, Bozen, C. R. 655-—: Braunau, I. W. 10-—; Brixen, I. T. 10'—, I. S. 100 -, I. G. !■-, R. N. 120, M. R. 518-60, Ungen. 100—; Bruneck, H. S. 2 —; Buchenstem, M. d. T. 10--. A. F. 6'—D.-Matrei, v. H. 50-—; Doren, M. L. 1—; Eggental, A. P. 10'—; F-laas, Kur. J. T. 100'—; Fulda, Sr. K. 10-58; Giesingen, K. S3. 100--; Gleisdors, K. G. 100'-; Graz, F. W. 1-—; Hall, E. K. 1'—; Hartkirchen, F. L. 1'—; Hochkretscham, F. M. 35-—; Innsbruck, F. M. 13'—; Jodok, Pfr. K. 5-—; Lambach P. B. G. 20'—; Langen-dors, W. B. 1--; Nals, A. v. D. 20--; Passau, H. J. H. 10-—; Pedraces, M. Z. 4-—; Rangersdorf, Pfr. K. 2-—; Rodenek, N. N. 10'—; Rülzheim, J. H. 04'87; Saalfelden, J. R. 2'—; Sailauf, Erstkomm. 26'—; Sterling, Ung. 42'—; Steyr, L. M. 8'—; Sölden, H. R. 10'—; St. Andrä, Pfr. W. 1'—; St. Marien, Pst. 3'-; Tschars, Schult, o'-; Bahrn, J. u. M. P. 20'-; Vandans, C. S. 5'-; Vicht, J. P. 6'—; Vierschach, M. G. 4'—; Villanders, J. P. 20:—, Schult. 21'—; Zams, K. L. 4'—. Zur Persolvierung von hl- Messen sandten ein: Ahrweiler, E. F. 51-07; Anras, Psr. D. E. St. 14'—; Ansfelben, K. u. T. Kr. li:0'—; Brixen, Gr. 10'—, Ben. Bst. 100 —; Buchenstein, M. F. 2- — ; Gufidaun, 50'—; Gaspoldshofen, M. L. 100'—; Hochkretscham, F. M. -0'70; Klepsau, F. S. 26'—; Kriegsfeld, J. W. 5'-; Milland, N. N. l '60; Münstereifel, Sr. Const. 78-20; Niederheinbach, W. 26--; Rülzheim, M. H. 31-85; Jak, H. 615; Rech, M. 203.-3-75; Saalfelden, J. R. 2'—; Sailauf, Pfr. R. 13-42; Schärfling, M. H. 4'-; Siegburg, K. M. 11-75; Trens, 81. 2 —, A. 100 —; Vinaders, Psr. J. 8ti. 8'—; Maalen, SL K. 1'52; Waizenkirchen, F. M. 6-- : Winklern, L. G. 20'-. Für Bischof Geyer: Slugsburg, SL F. 125-: Aumühl, F. Si. 31'—; Brixen, IN. R. ICO-—; Engers, J. N. 29Db; Fridolfing, J. P. 1'—; Innsbruck, T. R. 152--; Linz, M. S. 20'- ; Milland, Pfr. M. 10'-, Mission, kath. 890'-; Münstereifel, S. C. 2'60; Neufra, Pfr. K. 23L25; Oppeln, SL W. 210 -; Wien, E. St. 5'-. Für das Werk des Erlösers: 472-90; Erlös für Briefmarken 50'--. Briefmarken kamen aus: Sllgund, Brixen, Jmmenstadt, Jnnichen, Lana, Lienz, Lüftn, Meran, Sterzing, St. Peter, Trient, Tschars. Empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. Die deutsch österreichische Zolleinignng. ein Kapitel, das unter den zahlreichen durch den Krieg aufgeworfenen und der Lösung harrendenProblemen eines der Nächstliegenden und bedeutsamsten ist, behandelt im neuesten Heft (Nr. 20) der „Allgemeinen Rundschau", Wochenschrift für Politik und Kultur, Begründer Dr. Armin Kausen, München (Preis vierteljährlich M. 2-60) der Reichstagsabgeordnete Dr. Eugen Jaeger in einem auf interessantes ge- schichtliches und wirtschaftspolitisches Material gestützten Aufsatz, der in seinen Folgerungen zu sehr brauchbaren Resultaten führt, indem er auf Grund nüchterner Erwägungen das praktisch Erreichbare in den Vordergrund stellt und so einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Frage liefert. Von der Gediegenheit des mieber sehr interessanten und aktuellen Heftes gibt auch ein Blick in den weiteren Inhalt Zeugnis. Man findet da: Italien. Von tm ireHep WolischMiKionsreitöchrist derLöhne des heiligstenherrens Jesu, (Organ des Marien-Verems für Afrika) Dient vornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Hlissionstäfigkeit der Söhne des heiligsten Gerzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des Missionswerkes in Wort und Schritt zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser Ulissionctre ist der Sudan (Zentral-Hfrika.) Der „Stern der Neger" erscheint monatlich und wird vorn Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Abonnemenfspreis ganzjährig mit Postversendung 2 K — 2 Ulk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohl täter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, heifmerlfc Ltinz, Olrnütz, Marburg, Crient, Triest und Wien. Heft 6. Suni 1915. XVIII. Sahrg. Bericht des hochw, apostolischen Vikars, Bischof X. Geyer über die gegenwärtige tage des apostolischen Vikariates Khartum. Hochwürdiger P. Rektor! Oft, ja sehr oft dachte ich an Euer Hochwürden und an unser Missionshaus in Brixen. Seit August bin ich ohne Lebenszeichen von Ihnen. Erst im letzten Monat erhielt ich von unserem §. H. P. General die ganz unerwartete und sehr erfreuliche Nachricht, daß Sie uns nicht vergessen, ja in Ihrer alten Rührigkeit ein Sümmchen für uns gesammelt haben, und daß unser „Stern der Neger" auch in dieser trüben Zeit zu leuchten fortfährt. Herzliches Vergelts Gott Ihnen und allen Wohltätern für die Gaben, deren Ankunft wir mit Sehnsucht erwarten. Sie haben recht, wenn Sie über mein Schweigen klagen. Aber der große Krieg, der manches in der Welt aus dem Geleise gebracht, hat auch meine Korrespondenz unterbrochen. Seit August habe ich keinen brieflichen Verkehr mit unseren Wohltätern, bin ohne die geringste Nachricht von der Heimat, Vater und Geschwistern. Niemand habe ich eine Zeile geschrieben, und von niemand eine solche erhalten. Hätte ich ahnen können, daß unser „Stern" sein Erscheinen nicht eingestellt habe, so hätte ich Ihnen längst etwas für denselben geschrieben. Nun will ich es sogleich tun. Am 19. April 1914 wurde die neue Kirche der Prokur der Apostolischen Präfektur Bahr-el-Ghazal der Mutter vom Guten Rate, und ant 29. November die neue Pfarrkirche zu 122 Stern der Neger. Heft 6. Omdurman dem hl.Josef geweiht. Letztere Kirche wurde vom Stationsobern aus Mitteln, welche Privatwohltäter beigesteuert hatten, erbaut. Das Vikariat verlor durch den Tod die hochwürdigen Patres W.Banholzer,Oberer in Lul, und I. Schumann in Dilling. Ersterer hinterließ wertvolle Manuskripte über die Schilluksprache, die Frucht jahrelanger linguistischer Studien, auf deren Grundlage eben verschiedene religiöse Bücher zum Gebrauch der Schilluk ausgearbeitet und gedruckt werden. Bis zum August ging in den Heidenstationen Lul, Tonga und Dilling und sonst alles den gewöhnlichen Gang. Da kam ganz unerwartet der,große Krieg. Als ich 1883 als ganz junger Priester zum ersten Male Khartum betrat, lag Europa in Frieden, während im Süden und Westen des Sudan der Mahdiaufstand wütete. Nun rüttelt seit neun Monaten ein blutiger Krieg am politischen Bestände Europas, während hier Ruhe herrscht. Dieses Glück ungestörten Friedens in einer Zeit fast allgemeiner Kriegswut verdankt das Land der Regierung. Auch unsere Mission hat allen Grund zur Dankbarkeit gegen dieselbe. Trotz des großen Krieges in Europa blieben wir bislang hier im Sudan ungestört und konnten uns mit jenen Einschränkungen, welche die allgemeine Lage von selbst mit sich bringt, unserem Berufe in allen Stationen widmen. All das ist an allererster Stelle ein Verdienst unseres Generalgouverneurs Sir Reginald Wingate, eines Mannes von ausgezeichneten Charaktereigenschaften, dessen ebenso wohlwollender als rechtlicher Sinn Land und Mission zum größten Danke verpflichtet. Aber trotz alledem wird von diesem Kriege an mein Jahresbericht nun zu einem Hilferuf. Dieser Krieg hat nämlich mit einem Schlage alle unsere Hilfsmittel aus Europa abgeschnitten und selbst unsere Anweisungen aus den Einkommen der Missionsgüter in Aegypten unterbunden. Von August letzten Jahres ab kam fast nichts mehr aus Europa, und das Vikariat war ganz auf sich selbst angewiesen. Im Schilluklande hatte die Dürre von 1913 eine Hungersnot im Gefolge gehabt, die bis zur neuen Ernte im Sommer 1914 dauerte. Die Regierung verteilte Getreide unter die Armen; die Missionsstation war ständig von Hungernden umlagert und erschöpfte alle ihre Vorräte. Durch den Krieg sodann stockten Handel und Verkehr, so daß auch unsere Werkstätten brachgelegt wurden. Die Einnahmen der Missionsstationen gingen zurück und versiegten gänzlich, während die Preise der Lebensmittel, besonders der importierten, stiegen. Von den europäischen Hilfsquellen abgeschnitten und der geringen lokalen Einnahmen beraubt, stand die Mission auf einmal arm und verlassen da. Die Folge war, daß augenblicklich alle neubegonnenen oder projektierten Werke eingestellt oder verschoben werden mußten. So wurde der hiesige Kirchenbau sofort eingestellt und die in Aussicht genommene Gründung der neuen Schillukstation nördlich von Kodok wurde verschoben. Aber noch mehr, auf der ganzen Linie mußte die allergrößte Beschränkung der laufenden Ausgaben erfolgen. Zuerst begannen Missionäre und Schwestern selbst sich einzuschränken, der Lebensunterhalt wurde in Quantität und Qualität herabgesetzt, um mit dem Ersparten die Werke weiterzufristen. Aber man sah bald ein, daß es unmöglich war, dieselben in ihrer bisherigen Ausdehnung weiterzuführen. Alle gänzlich passiven Werke mußten aufgegeben werden. Das Asyl in Omdurman mit 20 armen Mädchen wurde gleich anfangs geschlossen ; die Kinder wurden teils heimgeschickt, teils guten Familien übergeben. Von den 32 armen Knaben im Asyl zu Khartum wurden über die Hälfte entlassen, und Heft 6. Stern der Neger. 123 die übrigen noch eine Zeitlang weitergefristet. Die Knabenschulen in Khartum und Omdurman wurden auf das Mindestmaß eingeschränkt, die Lehrer teils entlassen, teils auf ein Drittel des Lohnes verkürzt. In den Heidenstationen Lul und Tonga wurden die meisten Eingeborenen aus der Mission nach Hause geschickt. Das war eine harte Probe. Man konnte fürchten, daß diese Neuchristen und Katechumenen, die seit Jahren gewöhnt waren, von der Mission Hilfe und Unterstützung zu erhalten, die Anhänglichkeit an die Mission, die nun hilflos war und ihnen keine materiellen Vorteile mehr bieten konnte, einbüßen würden. Aber gottlob, sie bestanden die Prüfung glänzend. Ohne die geringste Hoffnung ans zeitlichen Nutzen fuhren sie fort, eifrig ihre religiösen Pflichten zu erfüllen, kamen fleißig zur Mission und darbten unerschrocken mit derselben. Immer weitere Beschränkungen mußten eintreten. Um die Heidenstationen, wo die grüßen Erfolge erzielt werden, noch halten zu können, wurden in den Stationen im mohammedanischen Gebiet alle Ausgaben auf das mindeste reduziert. Wo es nur immer etwas zu ersparen gab, da geschah es. Wir machten selbst von unserer Vollmacht Gebrauch, die hl. Messe mit nur einer Kerze zu feiern. Da aber kein Geld aus Europa kam, so mußten die laufenden Schulden vermehrt werden, und wir verkauften einen Großteil der Baumaterialien für den Kirchenbau dahier. Und da muß ich Ihnen, lieber P. Rektor, sagen, daß ich stolz bin auf meine und Ihre Missionäre. Die Not offenbart den Freund. Diese unsere Not zeigt den wahren Wert unserer Missionäre. Zu den größten Entbehrungen verurteilt, murrt keiner; alle sind zuversichtlich und glaubensfreudig und nur von dem Gedanken beseelt, die Mission zu retten. So stehen wir nun arm und hilflos da. Ein Gut lernt man am besten schätzen, wenn man es verloren hat. Jetzt, da wir ihrer seit neun Monaten entbehren, wissen wir am besten die Hilfe unserer europäischen Wohltäter zu bewerten. Ohne unsere Freunde und Wohltäter sind wir wahre Waisenkinder. Hochwürdiger P. Rektor! Gern möchte ich jedem einzelnen meiner Freunde und Wohltäter schreiben, und es sind deren viele, aber ich kann es nicht; meine Briefe würden gar nicht an ihre Adressen gelangen können. Ich bitte also Sie recht herzlich, machen Sie sich zu unserem Sprachrohr und Anwalt ! Wohl ist es eine schreckliche Zeit für Europa. Der Krieg hat hundert Bedürfnisse und tausend Nöten geschaffen, die alle befriedigt werden müssen. Aber bitte, sammeln Sie für unsere und für Ihre Mission die Brosamen, welche nach Befriedigung der heimischen Kriegsnöten noch abfallen mögen; legen Sie alle die kleinen Gaben zusammen und schicken Sie uns Hilfe! Kein schwereres Leid gibt es für das Herz eines Missionsbischofs, als seine hoffnungsvolle Mission verkümmern, die Werke zusammenschrumpfen, die Waisen und Armen herumirren und die Missionsstationen eingehen zu sehen! Bitte herzlich, helfen Sie uns retten, was noch zu retten ist in unserem Vikariat! Rasche Hilfe tut not; je eher, desto besser! Indessen bleibe ich mit allen meinen Missionären in Gebet und Liebe mit Ihnen vereint. Wir erheben Herz und Hand zum Himmel und flehen: „O Gott der Heer- scharen, gib du der Welt den Frieden, den sie selbst sich nicht geben kann! O Gott, du Friedensfürst, laß uns deine Welt wieder in Frieden schauen!" Mit dem Wunsche baldigsten und dauernden Weltfriedens und in herzlicher Liebe und Verehrung bleibe ich Euer Hochwürden treu ergebenster F. $. Geher Apost. Vikar von Khartum. Die Saas ist reift Wir bringen im Nachstehenden den teil* werfen Abdruck eines Briefes des Stationsoberen von St. Jofef in '(Sulu im Bahr-el-Ghazal-Gebiete an unseren hoch-würdigsten Pater General, worin wir in recht schöner Weife über die ersten Anfänge christlichen Lebens unter einem heidnischen Volke belehrt werden. (Sulu, am 18. Dezember 1914. Hochwürdigster P. General! . . . Wenn Sie uns fragen, was wir in diesen Gegenden treiben, so wage ich ruhig zu behaupten, daß wir dem baldigen Triumph der Sache Christi entgegengehen. Durch die vor kurzem getauften 45 Neger ist unsere bescheidene Kapelle zu klein geworden, und so verlängerten wir sie um 31/2 Meter. Gegenwärtig empfangen wiederum 52 Katechumenen Unterricht in unserer heiligen Religion, und so Gott will, wevden auch sie nach einiger Zeit durch das Wasser der Wiedergeburt zu Kindern Gottes umgewandelt werden. Wenn nun Hochwürden die Anzahl der Taufen aus den früheren Statistiken und den stets fortschreitenden gegenwärtigen Zuwachs zusammenfassen, so werden Sie leicht einsehen, daß unsere Kapelle unmöglich alle Christen aufnehmen kann. Wir tragen uns gewiß nicht mit dem Gedanken, eine großartige Kirche zu erbauen, aber das zu errichtende Gotteshaus muß doch immerhin eine solche Ausdehnung besitzen, daß es unseren Neubekehrten einen genügend großen Raum bietet, in dem sie Sonntags der heiligen Messe wie auch' dem Anhören des Wortes Gottes beiwohnen können. Hochwürdigster P. General wissen, daß sich hier heroben, kaum 500 Meter von unserer Niederlassung entfernt, vermögende protestantische Emissäre niedergelassen haben, Wohnhäuser, Schulen und ein Gotteshaus errichteten und all diese Baulichkeiten mit einem 'gewissen Austv-and und Prunk versahen, so daß sie unwillkürlich die Aufmerksamkeit der Schwarzen auf sich ziehen mußten. Trotzdem aber bilden wir den pusillus grex, jene kleine Herde, welcher der himmlische Vater das Reich geben will; denn die armen Neger zeigen sich uns viel mehr gewogen als den Protestanten und von allen Seiten erhalten wir Zuzug. In der kurzen Zeit eines Monates haben sich 11 Dorfschasten gemeldet, welche sich Katechisten erbaten, und bereits haben uns weitere acht inständig ersucht, auch ihnen solche zu senden. Gerade vor einer Stunde waren drei einflußreiche Persönlichkeiten eines reichbevölkerten Dorfes hier, welche einen Instruktor und einige Bücher verlangten, damit sie lesen lernen könnten, um so auch das Wort Gottes zu verstehen imstande zu sein. Der Versuch, den Anfangsunterricht in den Wahrheiten unserer heiligen Religion den Negern durch Katechisten in ihrer eigenen Gemeinde erteilen zu lassen, hat wie in anderen Missionen auch bei uns zu den erfreulichsten Resultaten geführt. Der einzelne Missionär ist ganz und gar außerstande, die von Monat zu Monat stets wachsende Zahl der Katechumenen, die in nahezu 50 Dörfern zerstreut wohnen, zu unterweisen. Gelingt es uns doch kaum, innerhalb dreier Monate alle Ortschaften abzustreifen, um unsere entfernten Katechumenen zu prüfen, zu ermuntern und zu unterrichten. Man läßt deshalb einen Katechisten zurück, der diese guten Kinder der Wildnis in die wichtigsten Grundwahrheiten unserer heiligen Religion ein- führt. Infolge feines Ansehens, sowie feines erbaulichen Lebenswandels zieht er die Gutgesinnten unter den Negern allmählich an und versammelt sie alsdann täglich zweimal um sich, am Morgen und am Abend, um gemeinsam mit ihnen die Gebete zu verrichten und um sie in die Katechismus-Wahrheiten einzuführen. Es gewährt wirklich einen rührenden Anblick, besonders die kleineren Neger um ihren Katechisten geschart auf 'dem Boden knien zu sehen, wie sie schön ihre Hände falten und andachtsvoll zu jenem Gott ihre kindlichen Gebete entporfchicken, den sie eben erst kennen lernen. Die religiöse Erziehung unserer Kate-chumenen ist eine Arbeit, die sehr große Geduld und viel Zeit beansprucht, und das besonders deswegen, weil alle Altersklassen dabei vertreten sind, klein und groß, alt und jung. Oft wohnte ich diesem Anfangsunterrichte unserer Katechisten bei und jedesmal fühlte ich mich ganz ergriffen, wenn ich da sah, mit welcher Aufmerksamkeit und welchem Verlangen diese Neger den Erklärungen lauschen. Wie oft pries ich mich da glücklich, ein Missionär zu sein. Der erste Unterricht, welcher die gewöhnlichen täglichen Gebete, sowie den Katechismus umfaßt, mit Ausnahme des Abschnittes von den Sakramenten, dauert für die Erwachsenen zwei Jahre und darüber, so daß dem Missionär und dem Katechisten hinreichend Zeit und Gelegenheit geboten ist, sich die einzelnen Katechume-nen gründlich anzuschauen und auch deren häusliche Verhältnisse kennen zu lernen. Ist diese Zeit vorüber und haben Ausführung und Fortschritt der einzelnen entsprochen, so läßt man dieselben zum engeren Unterrichte zu, der unmittelbar auf den Empfang der heiligen Taufe vorbereitet und in der Missionsstation vom Priester selbst erteilt wird. Diese Zeit, welche da die Neger in unserer Station verleben, bedeutet für alle mehr oder weniger eine harte Probe; müssen sich doch alle für 6 Monate von ihren Angehörigen trennen, sodann täglich fast 5 Stunden die Schule besuchen, und ist die Schulzeit vorbei, schließlich auch körperliche Arbeit aus Feld und Wiese verrichten, um dadurch die Mission zu entschädigen für den Lebensunterhalt, den sie in dieser Zeit von ihr erhalten. Auch häusliche Arbeiten obliegen ihnen vielfach, wie die Zubereitung der Speisen, Holzherrichten usw. Hochwürden können sich vorstellen, welche Festigkeit es unserseits jedesmal in den ersten Tagen braucht, um diese wenn auch gutgesinnten, aber vielfach ganz und gar nicht an Arbeit gewöhnten Leute zu einer regelmäßigen Beschäftigung zu bewegen. Aber mit Geduld und Ausdauer erreicht man schließlich alles, und ich kann Sie versichern, nach einem Monat sind diese Leutchen so zahm gemacht, daß man sie kaum wieder zu erkennen vermag. — Alle müssen dem gemeinsamen Morgen- und Abendgebete beiwohnen, für alle sind täglich 2 Stunden Schule angesetzt, wo sie lesen und schreiben lernen, und außerdem noch 2% Stunden Katechismusunterricht, bei dem sich alle mit besonderem Eifer einfinden, letzteres allerdings schon auch deswegen, um Nicht aus der Liste der Ka-techumenen gelöscht zu werden; denn ein zwölfmaliges Fehlen reicht hin, um die Probezeit um drei Monate zu verlängern. Haben alle den dreimonatigen Unterricht auf der Station selbst genossen, so können sie fast durchwegs zum Empfang der heil. Taufe zugelassen werden. Eine solche feierliche Taufhandlung entschädigt sowohl den Missionär wie auch die Getauften selbst reichlich für die gehabten Mühen und Opfer: ein solcher Friede und ein solches Glück leuchtet da heraus aus dem Be- nehmen, dem Gesichte und den Reden der Neugetauften, die an diesem ihrem Ehrentage in einem Weißen Kleide erscheinen, umgeben von ihren Paten, ihren Freunden und nicht selten auch von ihren Eltern! Wie fühlt man da eine ganz eigene Stimmung im Bewußtsein, sich von lauter unschuldigen Seelen umgeben zu wissen, in denen die Sonne der göttlichen Gnade in ungetrübtem Glanze erstrahlt. Nach Empfang der heiligen Taufe müssen alle noch weitere drei Monate auf der Station zubringen, um in das christliche Leben mehr eingeführt zu werden. Sie werden nun zu allen kirchlichen Feierlichkeiten zugelassen; mit Eifer empfangen sie die heiligen Sakramente, fast alle nahen sich täglich dem Tische des Herrn und besuchen namentlich auch oft Jesus im Tabernakel; täglich beten sie den heiligen Rosenkranz, hören am Morgen eine Predigt an und müssen dann irgendeinen Teil des Katechismus erklären, welchen sie wie auch die wichtigsten Erzählungen der Heiligen Schrift gut loshäben müssen. Sind auch diese drei Monate vorüber, so findet eine feierliche Generalkommunion statt, worauf sämtliche Neuchristen in ihre Heimat entlassen werden. Bisher haben sich noch alle recht gut im Kreise ihrer Stam-mesgenossen aufgeführt. Häufig kommen sie an größeren Festen in die Mission, ungeachtet sie oft acht bis zehn ©hmben Weges zurücklegen müssen. Wenn dann der Missionär in eines dieser Dörfer kommt, so versammelt er Die Christen desselben, spendet ihnen die heiligen Sakramente, unterrichtet und belehrt sie und trägt dem Katechisten auf, jeden Sonntag seinen ihm anvertrauten Schäflein ihre Christenpflichten ans Herz zu legen und mit ihnen gemeinsam in dem Gebetslokale zu beten. Dieses Missionierungsverfahren hat hier, wie schon oben erwähnt, die schönsten Früchte gezeitigt; nur schade, daß man es nicht überall benützen kann, da uns die nötigen Mittel fehlen, um eine entsprechende Anzahl von Katechisten zu erhalten. Und doch sind gerade diese schwarzen Katechisten ein so wichtiges und vorteilhaftes Erfordernis zur Bekehrung unserer Neger, so zwar, daß ich behaupten kann: Jenes Dorf, in dem sich ein Katechist befindet, ist dem Christentum schon so gut wie gewonnen. — Hochwürdigster P. General, könnten Sie uns doch einige Wohltäter gewinnen, die für den Unterhalt eines solchen Katechisten aufkommen würden — 100 Kronen für das Jahr wären genügend; wie dankbar wären wir Ihnen! — Unsere Katechisten verdienen wirklich unsere volle und ganze Bewunderung. Sie ziehen in das ihnen anvertraute Dorf, wobei sie weiter nichts bei sich haben als eine Decke, in der ihre ganze Habe eingewickelt ist, während sie den Rosenkranz und ein kleines Kruzifix um den Hals tragen. Rafael z. B. wurde vor zwei Jahren als Katechist heimlich in ein großes Dorf gesandt, dessen Häuptling ein Protestant war. Unser Katechist wußte sich, ohne auch nur eine Hütte zu besitzen, wo er des Nachts hätte ruhen können, nach eineinhalb Jahren bereits eine solche Zahl von Anhängern und Freunden zu erwerben, daß der protestantische Katechist des Ortes sich beklagte, weil er ihm das ganze Volk abwendig mache. Gegenwärtig wird er von drei Hilfskatechisten unterstützt und zählt bereits 500 Katechumenen zu seinen Schülern; der protestantische Häuptling betrachtet ihn als seinen Freund und allgemein gilt er als die einflußreichste Person der Umgebung. — Einem anderen Katechisten, Anselm mit Namen, sagte ich eines Tages: „Schau, ich sende dich jetzt in ein rocht schwieriges Dorf; denn der Häuptling desselben ist ein fanatischer Protestant. Sei daher unverdrossenen Mutes und zeige im Reden große Vorsicht." Als ich geendet hatte, da sprach er: „Pater, weißt, die Protestanten haben die Häuptlinge und die Reichtümer, wir aber haben auf unserer Seite die Gnade des allmächtigen Gottes." Heute zählt Anselm bereits mehr denn hundert Neger zu seinen Katechumenen, die er täglich unter- em Weinberge des Herrn zu arbeiten. Solange die Missionäre ausharren, werden auch wir nicht weichen." Viele erklärten sich bereit, auch ohne Lohn zu bleiben, und die übrigen begnügten sich mit zwei Kronen für den Monat, um sich etwas zum Essen kaufen zu können. Welch hochherzige Gesinnung und welcher Geist der Abtötung in diesen Neuchristen! Ich trage kein Bedenken, zu glauben, daß Gott der Kamele bei der Cränke im blauen slil. richtet, und ihre Zahl vermehrt sich von Tag zu Tag. Kürzlich setzte ich unseren Katechisten den Ernst der gegenwärtigen Lage, in der sill) unsere Mission infolge des Krieges befindet, auseinander und bereitete sie etwas vor auf eventuelle, schwere Schicksalsschläge. Da entgegneten mir alle wie aus einem Munde: „Wir sind nicht gekommen, um Geld zu verdienen, sondern um Herr unserer Mission seinen besonderen Segen verleihen werde, da dieselbe solch einen großen Geist der Selbstverleugnung und des Opfers in ihren Gliedern an den Tag legt. Ich schließe, hochwürdigster P. General, mit der Bitte, unser aller im Gebete zu gedenken, besonders aber Ihres demütigen Dieners in Christo P. Ant. Vignato F. S. 0. Unsere katholischen Brüder im Morgenlande. (Fortsetzung.) 2. Griechischer Ritus der Patriarchalkirche von Antiochien. Vom altehrwürdigen 9HI und den mahnenden Pyramiden wenden wir unseren Blick hinüber nach Asien, wo die Wiege des Menschengeschlechtes und zugleich jene des Erlösers gestanden, jenem Lande zu, von wo aus das Licht der Gottesoffenbarung und des Gottesglaubens die ganze Welt überflutet und beglückt hat, zu den Gestaden des Jordans und Orontes. Auch diese Ströme fließen, wie ihr afrikanischer Bruder, träumerisch uud matt durch abgestorbene Gefilde dahin und erinnern an längstvergangene herrliche Zeiten. Vor unserem Geiste zeigt sich also das eigentliche Morgenland. Wie sich da, in diesem Gottesgarten, das Samenkorn der göttlichen Heilslehre entwickelte und was und wie viel von der aufgegangenen Frucht als reiner Weizen bis auf unsere Zeiten geblieben ist, werden wir aus den kommenden Abschnitten kurz ersehen. Im Anfange der christlichen Zeitrechnung hatte der Orient einschneidende Veränderungen über sich ergehen lassen müssen. Die alten Reiche waren entweder verschwunden oder fristeten ein Dasein nur dem Namen nach. Schon längst durchkreuzten die römischen Legionen das Morgenland nach allen Richtungen. Da konnte es nicht ausbleiben, daß das Zepter auch der Hand Judas entfallen mutzte, um von einem Fremden unter Zustimmung der Römer aufgelesen zu werden. Dieser Zeitpunkt war ja auch schon längst von den heiligen Büchern vorausgesagt worden, und es ward der endgültige Verlust der jüdischen Selbständigkeit durch den Regierungsantritt He ro- bes' (37 v. Chr. bis 4 n. Chr.) schließlich auch herbeigeführt uud besiegelt. Hatte R o m den Orient für seine Macht erobert, so hatte ihn Hellas (Griechenland) schon früher seiner Kultur, seinem Götterkulte und seiner Sprache gewonnen. Die griechischen Kolonien, welche vom Schwarten Meere bis herab zum Orontes Kleinasien einsäumten, hatten sehr früh diese Aufgabe auf sich genommen, und das mit lohnendem Erfolge. Römische Beamte und Landpfleger sonnten sich dort in der griechischen Kunst und Bildung, taten sich etwas darauf zugute, neben der lateinischen auch die griechische Sprache zu pflegen, welche ja sowieso schon der einheimischen großen Abbruch getan hatte. «Selbst von den ersten Christen, welchen wir ein oder zwei Jahre nach des Heilands Tode begegnen, redete nur der kleinere Teil der palästinischen und babylonischen Judenchristen als Muttersprache das A r a m ä i s ch e (Syro-Chal-däische), jene aber, welche außer Palästina lebten, sowie die bekehrten Heiden bia§ Griechische mit der eigentümlichen makedonischen Färbung. Demzufolge wurden sie auch H e l l e n i st e n genannt, während erstere dagegen H e b r ä e r hießen. Wie wir aus der Apostelgeschichte wissen, wandten sich« die Jünger des Herrn bald von Jerusalem weg nordwärts, gingen zu den Heiden und predigten unter ihnen das Evangelium mit mehr Erfolg, als es unter den Juden geschehen. Schon ihrer weltumspannenden Ausgabe wegen suchten die Apostel volkreichere Ortschaften und größere Städte auf, um für das Evangelium möglichst zahlreiche Bekenner gewinnen zu können. So kam, und zwar vor allen anderen Aposteln der hl. Petrus, auf welchen es das Synedrium zu Jerusalem und die Synagogen in ganz Judäa besonders abgesehen hatten und der sich daher durch zeitweilige Entfer-nung der Verfolgung der Juden entzog, um das Jahr 35 n. Chr. nach A n t i -o ch i e n. Er legte da den Grund zu einer Juden-Christeugemeinde und errichtete seinen ersten bischöflichen Sitz, welchen er dann sieben Jahre hindurch innehatte, bis er ihn im Jahre 42 nach Rom übertrug. Durch das Verweilen des Apostel-fürsten gewann Antiochien eine gewisse Bedeutung und der dortige bischöfliche Stuhl einen Vorrang, der sich bald im kirchlichen Leben äußern sollte. Denn als mit dem Anfange des fünften Jahrhunderts die Bischöfe der großen Metropolen (Hauptstädte) Patriarchen genannt zu werden pflegten, erhielt auf der 4. allgemeinen Kirchenversammlung auch der Bischof von Antiochien diesen Titel mit der geistigen Gerichtsbarkeit über den ganzen Orient. Gleich anfangs bekehrten sich dort viele Heiden, und zwar in so großer Anzahl, daß sie bald die Hebräer (Judenchristen) an Zahl und nicht zuletzt auch an Eifer übertrafen. Auch wirkten dort der heil. Paulus und der heil. Barnabas zusammen ein ganzes Jahr mit bestem Erfolge. Der gute Geist unter den antiochenischen Gläubigen bekundete sich in der großherzigen Spende, welche sie ihren Mitbrüdern in Jerusalem zukommen ließen, als diese arg unter einer Hungersnot litten. Die Bekehrten, bisher als „Gläubige, Jünger, Brüder, Heilige und Nazarener" bekannt, erhielten zum erstenmal hier und von d e r Zeit an den Namen C h r i st e n. A n t i o ch ie n, am Flusse O r o u t e s, sechs Stunden vom Mittelländischen Meer und etwa 70 Meilen nördlich von Jeru-s a I e m in einer fruchtbaren Ebene gelegen, wurde von Seleukus Nikator erbaut und zur Residenz der syrischen Könige gemacht, um 300 v. Chr. Sein Sohn A n t i o ch n s I. tat viel für ihre Erweiterung und Verschönerung; daher wurde sie auch nach ihm benannt. Wegen fortschreitender Zunahme der Bevölkerung legten die Autiochener daneben eine zweite Stadt an, die nach kurzem auch nicht mehr genügte. Es kam eine dritte dazu und 170 v. Chr. baute Autiochus Epiphaues schließlich noch eine vierte an. Jede dieser vier Städte war mit einer besonderen und alle zusammen wieder mit einer gemein-sameu Mauer umgeben, weshalb sie auch Tetrapolis, die Vierstadt, genannt wurde. Zur Zeit der Römerherrschaft war sie der Sitz der Prokousuln von Syrien. Nächst Nom, Alexandrien und Seleuzia galt sie als die schönste Stadt der Welt und zählte etwa 700.000 Einwohner. Viele vornehme Römer und selbst einige Kaiser wählten sie zum zeitweiligen Aufenthalte. Antiochien war so auch ein Mittelpunkt römisch-griechischer Kultur im Morgen-lande geworden, wie nicht leicht eine andere Stadt. Das milde Klima, die reizende Umgebung, die Nähe des Meeres, und der Zugang in die Hinterländer von Syrien, das alles trug dazu bei. Gymnasien, Rennbahnen, Götterhaine, Senatoren-, Patrizier- und Privatpaläste zeugten von ihrem Reichtum, von der römischen Macht und strahlten ihren Glanz über beit weiten Orient aus. Wissenschaft und Aberglaube, heidnische Tugend und Laster umgaben ihre Mauern. Sehr berüchtigt war in jener Zeit der in der Nähe befindliche, dem Apollo und der Diana geweihte Häiu Daphne. Die Hauptkirche von Asien ist also frühzeitig jene von A n t i o ch i e n in Syrien geworden. Als erste Leuchte auf 'dem bischöflichen Stuhl tritt uns der hl. I g n a-tius entgegen, ein Schüler des heiligen Apostels Johannes und als Nachfolger des hl. Petrus und Evodtus für die dortige Christengemeinde aufgestellt. Er war eine rechte Johannesnatur mit der ausgeprägtesten Liede zu Christus. Bei ihm finden wir zuerst den Ausdruck „Ekkle-sia katholike", das ist katholische Kirch e. Sein Amt bekleidete er mit apostolischer Kraft während der Regie-rmtg des heidnischen römischen Kaisers Domitian. Unter dem Kaiser Trajan traf ihn das glückliche Los, „als Weizenkorn Gottes unter den Zähnen der wilden Tiere gemahlen und als reines Brot Christi befunden zu werden". „Schön ist es," so schrieb er an die römische Gemeinde, „für diese Welt unter-, zu Gott über- und in ihm aufzugehen. Seid eingedenk in euren Gebeten der Kirche Syriens, welche statt meiner nun 'Gott zum Hirten hat. Jesus Christus allein möge ihr Bischof 'sein und eure Liebe." In dem römischen Bischof sieht er den Vorrang des hl. Petrus fortgepflanzt, und darum nennt er die römische Kirche die Vorst e h e r in des christlichen L i e -b e sb u n d e s. Der Kaiser Trajan sprach ihm das Todesurteil: „Wir befehlen, daß Ignatius, der vorgibt, den Gekreuzigten in sich zu tragen, gebunden von Soldaten nach Rom abgeführt werde, um als Beute wilder Tiere zur Belustigung des Volkes zu dienen." Der heilige Märtyrer vernahm dieses Urteil freudig ausrufend: „Herr, ich danke dir, daß du gnädiglich gestattest, mich mit vollkommener Liebe zu dir zu beehren, da du mich gleich deinem Apostel Paulus in eiserne Baitden schlagen lassest." Ignatius wurde ungefähr ums Jahr 100 eine Speise gieriger Löwen irrt römischen Amphitheater. Die Gebeine wurden als kostbare Reliquien nach Antiochien zurückgebracht. Unter den Inhabern des bischöflichen Stuhles wechselten während der folgenden Zeitabschnitte Licht und Schatten. Irrlehren, für welche der Orient gleich anfangs eine besorgniserregende Empfänglichkeit zeigte, 'begannen schon einzelne Kirchensprenge! zn verheeren. Die griechische Streitsucht mit der morgenländi-schen Haarspalterei, der Hellenenstolz mit sklavischem Starrsinn gepaart, warfen schon zu jener Zeit ganz bedenkliche Schat-reit voraus. Wie oft wechselten in Antiochien gut katholische Bischöfe mit halb oder ganz häretischen ab! Wie oft mußte das Volk wichtige Glaubenssätze umlernen! Zuerst wurde z. B. ein katholischer Bischof vom ganzen Volke aus seinem Sitze vertrieben, dann nach eitrigen Jahren von e b e n de m s el b e n Volke herbeigerufen und umjubelt. Anti-ochi'en selbst hatte eine Glaubens- und Sittenleuchte für sich und das ganze Morgenland in seiner Katecheten- und Exege-tenschule, welche an praktischer Bedeutmtg sogar jette von Alexandrien übertraf! Und trotzdem dieses wiederholte An nehmen und Verwerfen des Irrtums, dieses Schwanken der Gesinnung! Unser A n t i o ch i e it sollte aber vor dem Verbleichen seines früheren Glanzes in seinen Mauern noch ein helles Gestirn aufgehen und leuchten sehen; ich meine seinen großen Sohn, den hl. Johannes Chrysostonuis. Schon vor seiüer Taufe getrost er einen ausgezeichneten Unterricht in den christlichen Heilswahrheiten. Später zog er sich, als mehrere Gemeinden ihre Blicke auf ihn und auf seinen Freund Basilius richteteit und sie als Bischöfe wollten, zu den Mönchen bei Antiochien in die Einsamkeit zurück. Wegen geschwächter Gesundheit muhte er nach Heft 6. Stern der Neger. 131 Antiochien zurückkehren, too ihn Bischof Flavian zum Priester weihte (386) und ihm auch das Predigtamt in der bischöflichen Kirche übertrug; er hätte keinen Besseren finden können. Er trat nicht nur für das Volk ein in seinen berühmten Homilien von d e n B i l d s ä n I e n, als sich die Antiochener (387) unter Kaiser Theodosius einen Aufstand erlaubten, sondern er fand auch den Mut, ebendemselben leichtfertigen Volke die Wahrheit zu sagen wegen seines häretischen und sektiererischen Treibens, wegen seiner heidni-schen Sitten und seines Aberglaubens, besonders aber wegen seiner Schaulust und den unsittlichen Ausführungen in den Theatern. Wider sein Erwarten und gegen seinen Wunsch ward er 397 zum Bischof von Konstantinopel ernannt. Es scheint, daß dieser Bischofsitz schon damals keinen guten und eifrigen Bischof mehr litt. Angefeindet vom feineren christlich-heidnischen Pöibel, von Synoden seines Amtes entsetzt vom Apostolischen Stuhle aber fort- während in Schutz genommen —, mußte endlich Chryfostomus in die Verbannung geheil und wurde zur äußersten Grenze des Reiches, an des Schwarzen Meeres östliches Ufer, abgeführt. Den Reisestrapazen erlag der fromme Dulder und starb ant 14. September des Jahres 407 mit den Worten Hiobs: „Der Herr sei gepriesen für alles." Auf inständiges Bitten der trauernden Gemeinde ließ Theodosius n. die Leiche des Heiligen nach Konstantinopel zurückführen. Bei strahlender Beleuchtung des Hellesponts und der Stadt wtirden die irdischen Überreste int Triumph zu ge tu die Apostelkirche gebracht und dort beigesetzt. Der Kaiser sichte, vor dem Sarge kniend, um Verzeihung für die dem treuen Hirten von seinen Eltern, besonders der Mutter, angetane Unbill und die zugefügten Leiden. Der Orient hatte seinen Schtttzengel verloren. Er fing an, abschüssige Wege zu wandeln. (Fortsetzung folgt.) Wassermangel in der Wildnis. Einem längeren Briefe eines Missionärs, worin uns derselbe verschiedene Erlebnisse schildert, entnehmen wir nachstehende Zeilen, die uns zeigen, mit welchen Fährlichkeiten eine Reise in Zentral-afrika verbunden sein kann. „ . . . Neulich mußte ich mit einer Karawane eilte unumgänglich notwendige Reise durch das Binnenland machen, uitd wir durchzogen zu diesem Zwecke eine menschenleere Wildnis oder, wie man hier sagt, ein Pori. Wir hatten einen langen Tagmarsch zurückgelegt, dazu war es noch über alle Maßen heiß gewesen, unsere Kräfte waren völlig aufgerieben tiitd wir verschmachteten fast vor Durst. Endlich, endlich stießen wir denn auf Wasser, und nachdem wir uns mühsam bis au die Quelle weitergeschleppt hatten, sanken wir kraftlos hin und krochen in den Schatten eines nahestehenden Bautnes. Zwei unserer Diener holen Wasser für uns herbei, das sie mit einem großen Kruge aus der tiefen Grube oder Pfütze schöpfen. Natürlich hat jeder nichts eiligeres zu tun, als das Gefäß mit der kostbarsten aller Himmelsspendeu an den Mund zu Bringen und sich die lederne Zunge und den ausgetrockneten Gaumen damit anzufeuchten. Einer nach dem an- 132 Stern der Neger. Heft 6. deren versucht und kostet die Flüssigkeit, aber weiter bringt er es nicht. Ohne etwas zu sagen, sieht man einander an, niemand wußte zu sagen, ob das Wasser ist, und wenn ja, was damit geschehen war. Nie hatte ich so abscheuliches, so grundverdorbenes Zeug auf den Lippen gehabt. Auch die Nase bestätigte, daß dies kein gewöhnliches Wasser sein könne. Aber welcher Dunst dem Wasserkrug eigentlich entströmte, das vermochte keiner zu sagen; Wohlgerüche waren es gewiß nicht. Also untrinkbares Wasser! So bald wollten wir aber nicht verzagen, wir kochten das Wasser, machten Tee, starken Tee damit, kosteten das Gebräu, aber noch immer derselbe abscheulich häßliche Geschmack. Jetzt war für den Augenblick alle Ermattung vergessen, wir wollten selbst sehen, ob sich in der Grube kein besseres Wasser vorfinde, allein die Neger wollten uns davon zurückhalten, indem sie sagten, daß das Wasser dort kein für uns geeignetes Wasser sei, daß es höchstens gut genug für sie selbst sei (bekanntlich sind die Neger durchaus nicht wählerisch im Gebrauch ihrer Speisen und Getränke, und ich möchte glauben, daß ihre Geruchs- und Geschmacksorgane für verdorbenes Zeug sehr abgestumpft sind). Weshalb dieses Wasser so abscheulich ist, das können oder wollen die Herren Schwarzen uns nicht sagen, und aus diesem Grunde wollen wir hingehen, um uns selbst zu überzeugen. Kaum aber sind wir bei der Grube angelangt und haben einmal hineingesehen, so ist das Rätsel gelöst: es liegt eine Menschenleiche darin, bei der schon eine völlige Fäulnis eingetreten ist. Nun kommt einer unserer Träger herbei und erzählt uns, daß bei einer früheren Reise einer seiner Angehörigen oder Bekannten in die Grube gestürzt und er- trunken sei, — daß er also recht gut gewußt habe, weshalb das Wasser nun nicht so gut sei wie sonst, aber daß er sich vor seinen Mitträgern gefürchtet habe, uns dies von vornherein zu sagen, weil wir in diesem Falle gewiß schon sofort wieder aufgebrochen wären und den Leuten also ihre Rast vorenthalten hätten, deren sie so bedürftig gewesen seien.-------- In aller Morgenfrühe brachen wir am nächsten Tage auf und schickten einige Leute voraus mit dem Aufträge, uns fürs nächste Lager Wasser herbeizuschaffen, koste es, was es wolle. Wie beschwerlich uns, den vor Durst Verschmachtenden, dieser Tagesmarsch auch war, wir mußten weiter, um uns aus dieser schwierigen Lage zu befreien. Und wirklich, freudestrahlend nahmen wir, im Lager dieses Tages angelangt, von den vorausgesandten Spähern nach- Wasser den gefüllten Krug in Empfang, den sie uns herbei-brachten. Das Wasser wurde von jedem der Reihe nach geprüft und trinkbar erklärt, obwohl die schlammige Farbe es nicht einladend machte. Nachdem wir ein wenig unseren schrecklichen Durst gestillt hatten, ließen wir mit diesem Wasser einen Tee brauen, der zugleich unser Tischgetränk sein sollte. Unser Mahl war eingenommen. Da kam einer unserer Leute, ein alter armer Schlucker, zu mir heran und bat mich um einen Schluck Wasser; es brauchte nicht mehr zu sein als eine Kürbisschale voll, die er in der Hand trug und die nicht mehr faßte als eine Untertasse. Er sah so erbärmlich und so erschöpft aus, daß ich seine Bitte nicht ablehnen konnte, um so mehr, weil der Krug noch halb voll war und wir doch nicht alles brauchen würden. Zudem versprach mir der arme Teufel, wenn am Abend die Sonne nicht mehr so heiß brenne, würde er uns anderes Wasser ho- len. Er schlürfte seine Schale aus, erhielt noch eine zweite und dritte eingeschenkt und hätte mich vor lauter Dankbarkeit umarmen mögen. Indem er nochmals das gegebene Versprechen wiederholte, ging er schließlich weg. Alsbald kamen nun auch die anderen Neger, einer nach dem anderen, zu mir herein, um einen Mundvoll Pumpenheimer aus unserem Krug zu holen; denn von ihrem Genossen hatten sie das richtige Mittel erfahren, wie sie mich am besten freigebig machen könnten. Ihrem Worte, uns am Abend einen neuen Wasservorrat zu schassen, trauend, schenkte ich den Krug bis auf die Neige aus und war noch froh, daß ich so viele Leute beglückt hatte. Es wurde Abend und ich bat unseren Küchenmeister, uns einen hübschen Tee zu brauen. Mit einer Thomasmiene guckte mich der Schlauberger an, indem er mich fragte: „Tee machen, jawohl, Bwana, recht gern, denn ich habe auch Durst, aber womit soll ich das tun?" — „Ei, doch mit Wasser!" war meine Antwort. — „Womit, Bwana?" — „Mit Wasser, sage ich!" — „Haben Bwana Wasser? Ich kein Wasser haben!" — „Dort steht der Krug!" —- „Krug leer sein!" Ein wenig aufgebracht sagte ich: „So hole denn Wasser, oder bist du gar zu faul dazu?" — „Ich faul sein, Bwana, nein." — „Hole denn Wasser!" — „Wasser alles sein, Bwana, Krug leer, Grube leer, alles leer!" Ich traute meinen Ohren nicht recht, ich wollte und konnte dem Burschen nicht glauben. Ich ließ also den Führer der Karawane rufen und die Leute, die uns den Krug mit Wasser besorgt hatten. Zu unserem größten Bedauern beteuerten alle, daß in der Tat kein Wasser mehr zu haben sei und daß auch niemand mehr Wasser habe. Was im Kruge gewesen, sei alles, was man mit vieler Mühe aus einer Ver- tiefung des Flußbettes zusammengesucht habe; denn man habe in dieser Senkung ein tiefes Loch graben müssen und dann löffelweise die daselbst hervorträufelnde Flüssigkeit vorsichtig geschöpft, um nicht zu viel Schlamm mitzunehmen, bis nichts mehr zum Vorschein kommen wollte. Und dieses trockene Flußbett sei zudem noch weit entfernt. ... So sahen wir nun da und hatten nichts mehr. Die schlauen Neger hatten dies alles gewußt und uns durch ihre schmeichlerischen Lügen um unseren Schatz gebracht. Es blieb uns nichts übrig, als uns in unser Schicksal gelassen zu ergeben. Bald nachher quälte uns der Durst wieder dermaßen, daß wir noch in derselben Nacht, sobald der Mond aufging, die Weiterreise antreten mußten. Auch unseren Leuten war aller Frohsinn und Witz ausgegangen. Singen und lachen sie sonst beim Antritt des Marsches tüchtig darauf los, bis es heißer und heißer wird und sie die Last und die Hitze des Tages mehr empfinden, — diesmal begann der Auszug der Kinder Israels aus Ägypten traurig und geräuschlos. Schlotterig be-inegte sich die Reihe im Gänsemarsch langsam weiter, immer nur weiter; ein jeder mußte all seine Energie auf das Weitergehen verwenden, um nicht am Wege liegen zu bleiben. Auf diese Weise wurde es endlich 8 Uhr morgens, da fanden wir schließlich wieder Wasser. Diesmal gingen wir selbst keinen Schritt weiter, um einen geeigneten Platz zur Herstellung des Lagers ausfindig zu machen, wir sanken erschöpft zu Boden und kauerten uns um die rettende Wassergrube herum. Ganz allmählich erholten wir uns wieder ein wenig von unserer gänzlichen Erschöpfung, aber es dauerte lange, ehe wir uns zuni Weitermarsche stark genug fühlten. . . ." Begräbnisfeier der Es wird für die Leser des „Stern der Neger" gewiß nicht uninteressant sein, einmal im Geiste dem Begräbnisse eines Heidennegers am Zambesi in Afrika beizuwohnen. Sobald der Heidenneger verschieden ist, versammeln sich alle seine Angehörigen, Verwandten, Freunde und Bekannten in der Hütte des Werstorbenen und rings um dieselbe, und nun beginnen die Vorbereitungen zur Beerdigung. Zuerst werden die Hände und die Füße des Verstorbenen mit Gewalt verrenkt. Hernach wird der Leichnam gewaschen, je nach Vermögen mit Glasperlen -und anderen Sachen geschmückt und in einen Sarg von Schilf gelegt, der dann geöffnet in der Mitte der Hütte stehen bleibt, ein, zwei oder auch mehr Tage. Am Tage des Begräbnisses erscheinen die Träger, Hyänen genannt, die den Sarg in das Dickicht des Waldes oder sonst in ein schwer zugängliches Gebüsch tragen, wo das Grab bereitet ist. Dem Zuge voran geht eine Negerin, die dem Wege entlang Mehl streut, während eine andere eine gebratene Henne trägt, die auf den Grabhügel gelegt wird. Am Ende des Leichenzuges folgen mehrere mit großen Wassertöpfen versehene Negerinnen. Sobald der Leichnam ins Grab gelegt ist, wird die darauf geschüttete Erde mit Wasser vermengt und das Grab fest zugestampft, damit die nachts nach Beute suchenden Hyänen denselben nicht stehlen können, oder wenigstens nicht so leicht. War der Verstorbene ganz arm, so ist hie-mit die Leichenfeier beendigt und die Träger eilen vom Grabe sofort zum Wasser, um sich zu reinigen und durch Einreiben mit allerlei Kräutern wie durch andere abergläubische Gebräuche sich zu befähigen, Heiden am Zambesi. mit den übrigen wieder verkehren zu können. Ist aber der Verstorbene etwas verinö-gend oder hat er reiche Angehörige, dann folgt dem Begräbnisse alsbald eine andere Zeremonie, „Bona" genannt, die gleichsam eine zweite Leichenfeier bildet und die von den Schwarzen sehr hoch geschätzt und sehnlichst gewünscht wird. Kurze Zeit nach dem Begräbnisse versammeln sich abermals alle Verwandten, Freunde und Bekannten des Verstorbenen in der Hütte desselben, und zwar diesmal mit einem Geschenke, welches in Korn besteht. Aus diesem wird Kornbier bereitet, und sobald dasselbe fertig ist, ziehen alle zum Grabe, um da die üblichen Gebräuche zu vollziehen und den Geist des Verstorbenen nach Hause zu bringen. Zu diesem Zwecke füllt man einen Topf mit Bier, der in Begleitung aller Anwesenden zum Grabe des Verstorbenen getragen wird. Die Trägerin dieses Topfes ist'immer die Schwester des Verstorbenen oder in Ermangelung derselben eine seiner nächsten Verwandten. Hiebei ist erforderlich, daß dieselbe noch unverheiratet sei oder, falls sie schon einen Mann hat, vom Tode des Werstorbenen bis zu dieser Feier in gänzlicher Enthalt-samkeit gelebt habe, was auch bei den übrigen Verwandten des Verstorbenen gebräuchlich ist. Ist der Zug mit dem Bier beim Grabe angelangt, so stellt die Trägerin den Topf auf den Grabhügel und macht in denselben ein kleines Loch, so daß der Inhalt desselben ganz ausfließen kann. Hierauf wird eine Ziege geschlachtet und von jedem Körperteil derselben ein kleines Stückchen Fleisch abgeschnitten, neben dem Grabe gekocht und von den Angehörigen verzehrt. Der Rest des Fleisches gehört den Trägern, die bei dieser Zeremonie abermals zugegen sind. Nach der Mahlzeit folgt allsogleich die Übertragung des Geistes »% ?»»I Klagenfurt (Körnten). i««*»»i Die 21. Zahresgabe, die im Sommer ober Herbst 1915 erscheint, enthält folgende Bücher: : Lunte BilöcrTaus dein Reiche der Technik. Ein auch für den kleinsten Mann wertvolles, durch und durch praktisches Buch eines gewiegten Fachmannes 2. Oie heilige Schrift, s. Lieferung. 1 Lunte Geschichten. Enthält Geschichten und Bilder von dem ieyigen Kriege. -> Ein ,,kserz-Jesu-Gebetbuch". Wird infolge seiner Belehrung und seines reichhaltigen GebetSteileS allen Mitgliedern besondere Freude machen. St. Maria- und St. Zosef-Iialender t ruderschaft im Besteuerte anwesend, so ist es empfehlenswert, sich bei diesem zu inelden, ansonst bestelle man einzeln ober trachtet, selbst eine größere Gruppe von Bestellern zusammenzubringen. — Auch die 20. Zahresgabe ist ncch zu haben — sie enthält folgende Bücher: 1. 'iBie französische Revolution. Von Franz Zach. 2. Oie heilige Schrift. 5. Lieferung. 3. Lunte Geschichten. 4. Leten und [£cten. Gebet- und Betrechtnngsbuch von 1’ W. Berts,. 5. St. Maria- und St. goses-lkalender lOtS. Außerdem können noch bezogen werden: 6. „Des Nächsten Gut" und „Ai s getrennten wegen". Zwei ergreifende Erzählungen in einem Bande. 60 Heller. 7. Uber Erziehung und Umgang mit Rindern. 60 Heller. Unentbehrlich für jedes Mitglied der $t. Josef - Viicherbruderfchaft ist die Bestellung des Eprachorganes derselben, der Vierteljahrsschrift: „Glück ins Haus". „@Iiid ins haus" muß von jedem Mitgliede ^bestellt werden. Es erscheint viertnal im Jahre, jedes Vierteljahr zwanglos ein Hest und kostet für Mitglieder jährlich nur 40 Heller, für Nichtmitglieder SO Heller. Der erste und zweite Jahrgang kann 311 den genannten Preisen noch bezogen werden. !! Wichtig für Missionsfreunde!! Aufstand und Reich des Mahdi im Sudan und meine zehnjährige Gefangenschaft dortselbst. Von P. Jos. Ohrwalder. Da von verschiedenen Seiten Nachfragen wegen des Werkes des allzu früh verstorbenen hoch»". P. Jos. Ohrwalder an uns gerichtet wurden, haben wir uns bemüht, die noch erhältlichen wenigen Exemplare zu erwerben. Dank dem Entgegenkommen, das wir gefunden, sind'wir in der Lage,’eine beschränkte Anzahl dieses höchst interessanten Baches zu ermäßigten Preisen abzugeben. Gebunden in Ganzleinen statt K 6-40 (Mk. 5-50) K S'— (Mk. 4-30); ungebunden statt K 5'— (Mk. 4'30) K 3 SO (Mk. 3'—). Erhältlich nur noch im „Missionshaus Milland“ bei Brixen (Tirol). Eine Kitte an Musikfreunde. Daß die Neger sehr die Musik ließen, ist bekannt. Daher ist es Pflicht des Missionärs, sich hierin beizeiten auszubilden. — In unserem Juoenat, im -kaverianum, haben Wir für Musik besonders veranlagte Zöglinge: doch Womit lernen? — Wir richten daher an Musikfreunde unter unseren Abonnenten die innige Bitte, uns Musikinstrumente, welcher Art sie auch sein mögen (natürlich brauchbar), für unsere Zöglinge nach Milland zusenden zu wollen. Sie üben dadurch ein Liebeswerk an den Negern nnd das heiligste>Herz Jesu wird es sicher lohnen. 500 Kronen zahle Ihnen, wenn Ihre Hühneraugen, Warzen, Hornhaut Riabalsam in 3 Tagen samt Wurzel nicht schmerzlos entfernt. Preis 1 Tiegel samt Garantie-Brief K r —, 3 Tiegel 2 und 1/2Ivronen,6Tiegel4und 12 Kronen. Kemöny, Kascnau(Kassa)I.Pos"t-fach 12/213. Ungarn. (24, Handwerker, wie Tischler, Schuster, Schneider, Bauernburschen usw. usw. finden als bei Brixen.