Vereinigte Laibach er Z e tt un g. Freitag den 2. April 162g. ^»^^lX I n l and. i k a i b a ch, a m 27. M a r z. ^»llch hier haben sich bey Gelegenheit der glorreichen G<'bu!tsfey?r Sc. Majestät unsers allergnadigsien Monarchen die noch stäts gegen das k. k. 'Milirär bewiesenen edlen und wohlwollenden Gesinnungen der Bewohner Laibachs aus reinem Patriotismus erneuert bewahrt. An dem vorbemeldeten Tage wurde von dem hier-artigen Stadtmagistrardie ganze Garnison vom Feldwebel abwärts nebst 5er in dcm k. k. Militair-Gar-nisons-Spital besindlichen Kranken und commandirten Mannschaft, dann die Zöglinge des Reuß-Planen Infanterie-Regiments Erziehungshauses in der Art mit Victualicn und Getränke dethcilt, daß für jeden Kopf 1^2 Pfund Rindfleisch, ! i.l2 Seidl Wem, «nd il4 Pfund Reis, zur Erinnerung an diesen festlichen Tag verabreicht wurden. Nebst diesen patriotischen Geschenken verdienen auch die nachfolgenden nicht minder wohlthätigen und ium Besten der Regiments- Erziehungsknaben bestimmten rühmlichen Gaben s'ffent'ach bekannt gemacht itt werden. Se. Hochwürden der hiesige Herr Bischof Au-ÜUstin Gruber haben bey einer Besichtigung des Er-ilehungs- Instituts des Regiments Reuß-PlaueN zum Beweise Ihres an dem guten Fortgang der Zöglinge gefundenen Wohlgefallens5a fi. Convcntions-Münj« mit der Widmung geschenkt, einem jeden ErziehungS-^'-aien hievon einen Zwanziger zur freywilligen, je« 5och nützjichen Verwendung auf Kie H«nd zu geben. »on dem übrigen Betrage aber denselben an eimlN besondern Tage Braten und Wein nach AnZemessew heit des Alters zu verabreichen, und allenfalls auch einem und den andern ausgezeichnet fleißigen Schüler ein kleines Nutzen bringendes Geschenl zu machen. Von der Stadtgemeinde Kvainburg wurden durch das k. k. Kreisamt Laibach 2i2 Ellen weisie Leinwand, welche bei Gelegenheit der nach dem Sinne der erfolgten allerhöchsten landeöstandischen Verfassung von Kram in dieser landeofürsuichen Stadt vorgenommenen Wahl eines Repräsentanten aus reinem Dank für diese» von Sr. Majestät dem Kaiser allergnadigst wieder ge?> schenkte Verfassung nach Zulassung ihrer Kräfte ge-" sammelt wurden, dem hier garnisonircnden Infanterie-Regiment mit.dem rühmlichen Wunsche übergeben/ damit für die Zöglinge des eigenen Erziehungshaix ses bci der herannahenden günstigen Iahrszeit hieven Pantalone verfertigt werden mögen. Auch hatte ein Ungenannter 18 fi. Conventiens-Münze dem hiesigen Erziehungshaus-Commandanten niit der Bestimmung einhändigen lassen, 2 fi. zwischen den daselbst commandirten Fühler und den zwei. Lehrern zu vertheilen, von den sonach erübrigende» ,6 ss. aber denen Knaben eine kleine Lustbarkeit zu ihrer Ergötzung zu veranstalten. Eben so- wurden von einem f.. k. Beamten denen Knaben zu einem «hnlichen Vergnügen 1/4 Bouteillen Wein und eine «ngemessene Mehlfpeis verabfolgt. So wie die Versicherung dasi alle verberührten bedeutenden Geschenke ganz nach dem ausgesprochenen Willen der «delmüthigen Geb« . lS7 "» ihre Widmung Vereits schon erhalten haben, eben so wird den wohlwollenden Bewohnern Laibachs und Hrainburgs auf die von Seiten des Laibacher Mili<-tai? Ober < Commando dem hohen Illyrisch Innere ^Österreichischen General-Commandv hierüber erstatteten Anzeige, und hierüber erfolgten hohen Anordnung süv ihre auf «ine so auszeichnende Art an den Tag gelegten patriotischen Gesinnungen, welche aus Anhänglichkeit an das Vaterland, und der guten zwi« Fchen denselben und dem l. k. Militair bestehenden lo-henswürdigcn Eintracht besonders herrühren, im Namen dieser k. k. Militair-Bebörde der vollkommene Dank hiemit nach Verdienst öffentlich abgestattet. Angekommene Schiffe zu Tricst am löten und »7ten März: Die osterr. Brigantine, der Centaur, vok i^a Tonnen, Capit. Fr. Xav. Iacovcich, von Genua in 2a Tagen (leer), aufRechnung von Peter Sar-torio. Das osterr. Dampfboot Caroline, Capit. Fr. Ilzzopardi, von Venedig in »» »)2 Stunden, mit ^äReisenden, auf Rechnung von John Allen, Beo-wel und Morgsn. Verschiedene Barken mit und ohne Ladung. An den genannten Tagen segelten ab: Die ottomanische Goelette, die Hoffnung, von 2e»a Tonnen, nach Cadiz und Lissabon, mit Getreide. Die engl. Brigantine Alexis, von »6o Tonnen, «lach Ancona, (leer). Das osterr. Trabaccolo, der Apfel, von 3g Tonnen, Capit. Ianoli, nach Messi- Adel beiderlei Geschlechts, d'ie vornehmsten geistlich und weltlichen Behörden, und mehrere ausgezeichnete Fremde empfingen, und sich mit allen auf das herablassendste unterhielten. Der apostoliche Nuntius am kaiserl. österreichischen Hofe, Msgr. Leardi/ welcher II^ MM. von Venedig bis Florenz zu begleiten die Ehre harte, war in der Nacht vom »/<,. nach Nom abgereist. Den 24. um 10 Uhr Abends starb hier nach fünfmonatlicher schmerzhafter Krankheit und empfanc genen heil. Sacramenten, im H/jsten Jahre scinei Alters, der durchlauchtigste Fürst Moritz von Lichten« siein, Herzog zu Troppau und Iagerndorf in Schle« sien, Graf zu Rittberg, k. k. Feldmarschall-Lieutenant, und Inhaber des 6. Cmassier - Regiments, Ritter des militärischen Marien - Theresien - Ordens «. :c. Der Leichnam wird am 27. in der Pfarrkirche U. L. F. zu den Schotten seyerlich- um 2 Uhr N-ach-mittags eingesegnet, und dann der testamentarischen Anordnung zufolge, in der Familiengruft zu Mah« visch'Krumau beigesetzt. (Ostr. Beob.) Ungarn. Um das gesegnete, für so viele Unterthanen kostbare Leben II. MM. des Kaisers und der Kaiserinn, -auf Allerhö'chstderen Reise im Auslande, dem göttlichen Schutze flehentlich zu eme pfehlen, sind in den Gvaner und Erlauer Metropo-litan-Diöcesen von Seite der betreffenden geistlichen Behörden öffentliche Kirchengebethe angeordnet worden. Zu Ofen begannen dieselben am ersten Fasten« sonntage in der Festungspfarrkirche wit einem feyer-lichen Hochamte, welches der General »Vicar, Bi« schvf Johann v. Kovalik, abhielt. Dieselbe feyerli» che Eröffnung ging am zweyten Fastensonntage auch in den übrigen Pfarrkirchen vor sich. Seitdem wer« den jene Pflichtschuldigen Bittgebethe mit gebührender allgemeiner Theilnahme auf die Dauer der Ab-Wesenheit II. MM. fortgesetzt. (W. Z.) Italien. Venedig, den 16. März. Jener Elephant, welcher während der ganzen Karnevals - Zeit die hie» sigen Bewohner ergötzte, wurde nun ein Gegenstand des Schreckens für si/. Seit einiger Zeit war dieses <— ioV -»» Tbler nicht wehr so zahm und folgte nicht nur seinem Herrn nicht, sondern es schien auch auf seinen Wachter nicht mehr zu achten / so daß msn mechrere Nachte vergebens anwendete, um es einzuschiffen. Gestern wurde dieser Versuch zweimal wiederholt. Eine Menge Volt hatte sich dabei eingefundcn, um dasselbe noch einmal zu sehen; allein als das Thier zurückging, nahm vor Schrecken alles die Flucht> und in diesem Gewirre schlug auch ein Schiff mit Zuschauern um, wovon viele ins Wasser fielen, jedoch glücklich gerettet wurden. In der vergangenen Nacht wollte man den Elephanten aus seiner Hütte in ein »nderes Lokal bringen / um ihn besser zu versichern. Ein junger Mensch von 22 Jahren, der ihn seit kurzer Zeit verpflegte und bewachte, unternahm dieses Geschäft. Er zeigte ihm ein großes Stück Brod «nd gieng so einige Schritte vor ihm her. Der Elephant folgte ihm ziemlich ruhig und schien dorthin gchen zu wollen, wohin man ihn haben wollte. Allein auf einmal, entweder weil man ihm 5ie vorgezeigte Nahrung zu lange vorenthielt oder aus was immer für einer andern Ursache, gerieth cr in Wuth, packte mit dem Rüßel den Wächter beim Halft, warf ihn halb erwürgt zu Boden und trat ihn mit Füßen, so daß er ungeachtet aller ihm geleisteten Hülfe nach 4 Stunden starb. Der Elephant lief dann der Brücke lielw (?a cli Dia zu, stets von der braven Polizey - Gavde verfolgt. Unterwegs risi er ci-ne hölzerne Hütte zusammen, zerstörte «inen Laden »md fraß die Früchte, die sich darin befanden, und hierauf warf er die Thüre eines Kasseladens zu Boden und gieng hinein. Alle Muhe, ihn zahm zu machen, war nun vergebens, deshalb schoß die Po-lizeygarde auf ihn, allein die Kugeln verletzten nur ein wenig die Haut und er wurde hierauf nur noch wüthender, durchlief eine lange Strecke Wegs, stieß b'.e Thüre eines Hauschens ein und zertrümmerte die Stiege desselben. Man gab aufs neue Feuer auf ihn, er siel und man hielt ihn für todt, doch als man slch ihm näherte, stand er plötzlich wieder auf. Wie sroß nun der Schreck und das Laufen der Uncherstch-«nden war,,läsit sich leicht denken. Der Elephant lief nun gegen die Brücke cii 5. ^nwnino, von 5vrt ^en die Kirche dieses Namens, 5,0 er mit ei- nem einzigen Etoste die große Thk>e derselben k^ nete/ obschon sie mit eisernen Schlossern und Nie« gcln verschlossen war. Nachdem er hinein gegangen war, schloß man die Thüre hinter ihm wieder zu und versperte ihm so den Ausweg. In dlr Kirche zerstörte er mehrere Bankc, den Taufstein, risi an vier Orten den Marmorboden auf und richtete noch andere Verwüstungen an. Endlich schob er einen Grabstein von seiner Stelle und siel mit den zwei Hinterfüsien in das Grab hinab. Indessen hatte man in der Mauer der Kirche ein Loch gemacht/ wo nuil eine Kanone hinein gerichtet, und mit dieser das wilde Thier erlegt wurde, nachdem es schon zuvor viel Blut aus seinen Wunden vergossen hatte', die es vo» «iner ganzen Salve Flintenschüssen in einer Weite von I Schritten erhalten hatte. Bei diesem Vorfall verdient die Thätigkeit des Polizeikommissärs dieses Stadtviertels, so wie auch ^as Militär und die Po-lizeigarden wegen ihres bezeigten Muthes, besondcrcj Lob. Sie trugen dadurch zur Verhinderung größern Unglückes, welches allerdings zu fürchten war, vieles bei. (B. v. T.) Ausland. Italien. Rom, den 17. März. Da am dritten Sonntag in der Fasten der zlvanzigste Iahrstag der Erwählung S. p. H. siel, so wurden an eben diesem Tage Höchstdieselben die gewöhnlichen Glückwünsche von dem heiligen Kollegium, «on dem di^lonarischelt Korps und von allen übrigen geistlichen und w:ltli« chen Behörden :c. dargebracht. Die Freude diesej Tages wurde dadurch noch mehr erhöht, daß der hei« lige Vater der besten Gesundheit genießt. — S. E. Monsig. Leardi, apostolischer Nuntius in Wien, ist über Florenz in hiesige Hauptstadr angekommen. (V. v. T.) Sachsen. Auf der Universität Leipzig ist ein neuer Strelt entstanden. Die kurländische Landsmannschaft wae mit der sächsischen und pohlnischen in eine Fehdegera« then, die auf keinem gurlichen Nege mehr beygelegt. werden konnte, worauf sämmUiche jun^e KlMäkdee — l»I — L ae droht, zu befragen. Sobald er genesen, wird er die Reise nach Griechenland antreten. (Wdr.) Frankreich. Iüngsthin kam in emem Zirkel ven Ultras der Vorschlag des Marquis Barthelcmi zur.Sprache. Einer der Redner ging so weit, zu sägen: „Nun/ wenn wir denn einen bürgerlich-.',! Krieg haben müsse:,, so sey's danlm. " Plötzlich sprang aus einen» Unstern Winkel des Versammlungssaales' ein alter General hervor, den man alsobald an seinem lvernarb-ten Gesichte für einen fal.'chen Bruder erkannte, und rief mir fester Grimme dem Redner zu : „Bürgerkrieg? Ihr könnt ihn erregen — aber sehen werdstIhr ihn nicht — darauf verlaßt euch." (S. Z.) Großbritannien. kondon, den 6. März. Vorgestern wurde die Wahl eines Parlamentsgliedes für Westnn-lster durch die Ernennung des Herrn Lamb geschlossen. Das Gedrang und Gewühl der Menge in Convcnt-garden ivara-.lsjevordentlich. Die Anhänger des Hrn. Hobhouse haben viele Ausschweiftingen began^^n. Überall, wohin ma», sah, setzte es nichts als Faust-schllige, geschundene Gesichcer und blutige K.2/fe. Besonders wurde ein Bedienter und ein Irlander, die auf ihren Hüten trugen: „Lamb für immer," auf das Grausamste mißhandelt. Unter der A>.füh-, rung eines Mannes, der eine blaue Kokarde, trug, verfolgten die Hobhousischen?)?itter und Schildknappen, die Hüte mit der Farbe der entgegengesetzten Parthei. Hierauf begaben ste sich voc das Zimmer, wo sich das Kommitte von Lamp aufhielt, und warfen die Fenster ein. Ein Konstabel und 3 andere Aersonen, die solches hindern wollten, wurden ge- waltth'^ig behandelt. Sie rissen dem Konstabef seinen Amtsstab weg, und tru en ihn im Triumphe unter dem Pöbel herum. In der Wohnung des Ministers Lords Casilereagh wurden gleichfalls die Feigster eingeworfen. Kaum glückte es ihm, zu entwischen, und unter dem Schutze von 4 Polizeiwächtern, und mehreren Konstabeln zu Lord Melbourne sich in Sicherheit zu setzen. — Nach der letzten Zahlung der nun geendigten Wahl erhielt öamb 4465, Hobhouse 3ääi, Major Cartwright 36 Stimmen. Die Londoner Hofzeitung vom 27. Februar l. I. enthalt die Anzeige , daß zu London eine gemisch» te englisch und portugiesische Kommission zu Verleitung des unerlaubten Sklavenhandels niedergesetzt sey; ahnliche Kommissionen sind auch für Sierra- Leone und Rio.de Janeiro ernannt. Eine Menge Klagen von Bonaparte gegen den Gouverneur von St. Helena sind dein Prinz Regens ten übergeben worden, aber ans allen hat sich ergeben, daß der Gouverneur, als ein rechtschaffenes Mann, nur seiner Psiicht folgt. Zwei Ärzte, einen Englanderund einen Deutschen, die nach St. Helena bccrdert waren, hat Bonaparte noch nicht vor sich-gelassen. Übrigens ist er gesund, trotz allem Mangel an Bewegung,- die er kaum eine halbe Stunde lang dvs Tages geniesit. Er hat seine ganze Lebensart veranderr; er stcht jetzt erst um Ü UHr auf, frühstückt sogleich ; schon um 2 Uhr ißt er zu Mittag, um 4 Ul/c verschließt er sich in sein Zünn'.er und laßr sich' nicht wieder sehen. Er hat sich drei Sklaven gekauft,-woron einer ein Koch ist, der auch jetzt seine ganze Küche besorgt. Sein Gefolge, das er ans Europa mitgebracht, vermindert sich immer, ohne frischen Zuwachs zu erhalten. Doch erwartet man in Kurzem mehrere Europäer, besonders Geistliche, die ihr Schicksal mit dem seinigcn theilen wollen, auch schon' die: Erlaubniß dazu erlangt haben. (S. Z.) Wechsel-Cours in Wien vom 27. März »819. Conventionsmünze v»n Hundert 243 »j^ Otd