Verwaltung: RathauSgasse Nr. 5. r-lerd,» Nr. 21, tilcnr h«. Vrzugsbtdwgungtil Xura tu Po« tej»atR : eiicrWjä&rij . . . K » M SclUlQtlt . . . . K « 4» wiMiaCuj. . . . KU'M ff Ut £ I tt i nriJ 5a|t(Hun< Ln< .foa» : M»»»llit: TSzlilt IHnofct« tct k«r». ». u$t) eoa 11—lt Uhr ctrm. ®«M(4itibrn tor?6rtt Sl4t ariitf;fg»4 uat eamltai aktnM. »•IHlMttafltB-toitt« S«-900. Ar. 81 Gillt, Mittwoch, den ll. Oktober 1911. Die Bedeutung des Genossenschaftswesens für das Hundwerk. In sehr interessanter Weise beleuchtete die ver-jchiedenen Arten und den Umsang der Genossen-schasten im deutschen Reiche ein Bortrag, den kürz« lich in Hamburg der wissenschaftliche Assistent der dortigen Gewerbekammer Dr. Müller hielt und den wir im Auszug hier wiedergeben wollen, um den deutschen Handwerkern die Entwicklung des reichs-deutschen GenossenschastSwesenS vor Augen zu führen. Der Redner wars zuerst einen Rückblick aus die historische Entwicklung des GenossenschastSwesenS wm den ersten schüchternen Ansängen in der Zunft-zeit des MittelalterS bis zum Beginn des heutigen GenossenschastSwesenS um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, der Zeit Schulze-Delitzsch, wandte seine besondere Aufmerksamkeit den Rohstoff-Genos-feuschasten zu, das heißt der Vereinigung von Ge-werbetreibenden zum Bezug der zur Berarbeitung notwendigen Rohmaterialien im großen, die dann an die einzelnen Genossenschaften je nach deren Be-kars abgegeben weiden. In Wirklichkeit aber war den Kredit Genossenschaften eine größere Zukunft be-schieden. Während die Kredit-Genossenschaften seit dem Zahre 1899 von 2988 auf etwa 17.000 gestiegen find, existieren jetzt etwa 360 gewerbliche Rohstoff-Genossenschaften. Der deutsche Handwerks« und Gewerbckammertag hat sich wiederholt mit der Frag« der Verbreitung des Genossenschastsgedankens beschäftigt und auf die Bedeutung der Genossenschaft als ein wichtiges Mittel zur Förderung und Kräftigung des Handwerks in sittlicher und wirtschaftlicher Beziehung hingewiesen, das es den Handwerkern er-möglicht, die Vorteile der modernen Wirtfchaftsord-nung auszunützen. Die Genossenschaften erfüllen für das Kleingewerbe den Zweck, daß ste es stärken und es konkur-renzfähig machen gegenüber dem Großbetriebe. Die Grundlagen, die den Großbetrieb stark machen, be-stehen in der Möglichkeit, in kurzer Zeit eine große Menge einwandssreier Waren zu produzieren. Die Grundsätze des Großbetriebes, die in der Barzah-lung und in der Beschaffung guter und preiswerter Waren bestehen, muß sich auch das Kleingewerbe zu eigen machen und das kann, sobald das Geld des einzelnen zu einem zweckmäßigen Geschäftsbetriebe nicht ausreicht, durch Zusammenschluß, durch Zusam-menlegung der kleinen Kapitalien verschiedener Per-sonen, durch gemeinsame Arbeit, durch gemeinsame Verkaufsstätten usiq. erreicht werden. Im Handwerk kommen hauptsächlich in Frage: die Rohstoff Genossenschaft, die Werk-Genossenschaft, die Magazin-Genossenschast und die Kredit-Genossen-schast. Die hauptsächlichste handwerkliche Genossen» schaft ist die Rohstoff-Genossenschaft. Zuerst schlössen sich die Tischler, dann die Schuhmacher, beide im Jahre 1849, zu einer Rohstoff-Genofsenschaft zu* sammen. Das Wesen der Rohstoff «Genossenschaften besteht darin, daß sich eine Anzahl von Gewerbe-genossen zusammenschließt, um für gemeinschaftliche Rechnung Rohstoffe, Werkzeuge usw., die für die Verarbeitung nötig find, zu beziehen. Diese Mate-rialien werden dann an die Mitglieder für deren eigene Rechnung, zumeist zu dem Marktpreise, den die Ware hat, verkauft. Der Gewinn wird je nach der Entnahme der Ware verteilt. Grundsatz soll sein, daß die Warenabgabe möglichst nur gegen bar oder doch wenigstens gegen kurzen Kredit geschieht. Es ist ein wesentliches Erfordernis einer gutfundierten Ge-nossenschaft, daß ihr möglichst alle Mitglieder deS betreffenden Gewerbes angehören, damit sie ei» mög« lichst großes eigenes Vermögen hat. Ein sehr wesent-licher Faktor ist der Borstand, denn von einer ge-schickten Verwaltung, die neben der Fachkenntnis auch kaufmännische Fähigkeiten besitzen muß, hängt alles ab. Der Umsang des Warenlagers muß dem Der Zeitungsmann ander Kimmets« pforte. Ein Zeitungsmann träumte einmal, er wäre gestorben. Als er an die Himmelspforte anklopfte, erhielt er von St. Peter Bescheid, daß er sich um rmen wärmeren Platz umsehen müßte, da ihn ver-schiedenc Abonnenten hier angeklagt hätten. „Ruft sie heraus und ich will mich rechtferti-ge»," sagte der Zeitungsmann. Petrus winkte in den Himmel hinein und bald tarnen eine stattliche Reihe Abonnenten anf den Zeitungsmann dahergeflogen. Als sie den neuen Sakömmling gewahrten, hatte jeder eine Klage vor-^bringen. „Warum hast Du die andere politische Partei «rteidigt?" sagte einer. Ein orderet schrie: „Jedes Jahr hast Du so »ad so viel mal Deine besten Abonnenten, von de-nen ich einer war, nnnachsichtlich gemahnt." Ein Dritter: „Alles mögliche hast Du in ©eine Zeitung gefetzt, aber als ich meinen letzten Geburtstag feierte, hast Du keine Notiz genommen. Für was ist die Zeitung eigentlich da?" Gin Vierter: „Mich hast Du sogar indirekt «ehr als einmal beleidigt, indem Du schriebst, daß ei Menschen gäbe, die nur das eigene „Ich" ken-«en und bei allen wohltätigen Bestrebungen mit zu-pknöpsten Taschen dastünden." Ein Fünfter: .Und mich hast Du Geizkragen nicht einmal gelrietet, als ich Dir einmal mein JahreS-Abonnement bezahlte." Ein Sechster: „Unser Piknik hast Du ganz und gar verachtet und nicht einmal einen anständi-gen Puff hineingeschrieben, obwohl wir die Anzeige sür 50 Heller in dein Blatt eingerückt hatten " Ein Siebenter: „Nicht einmal zu meinem Be-gräbnifse bist Du gekommen, obwohl meine Ange-hörigen meine Todesanzeige in die englische Zeitnng einrücken ließen." Da hatte Petrus genug gehört, denn er gebot den Klageführeuden zu schweigen. Sodann forderte er den Zeitungsmann auf, sich z» rechtfertigen und dieser sprach: „Ich bin mir wohl meiner großen Sündhaftig-seit bewußt und mein Herz ist schwer. Allein anch ich bin anf Erden nicht zum Besten behandelt wor-den, oft war das Geld lnapp, aber gar viele von denen die sich meine besten Abonnenten nennen, wollten nicht bezahlen. Als ich starb nahm ich die Liste meiner rückständigen Abonnenten mit nnd mit Deiner Erlaubnis, lieber St. Peler, werde ich hier ansangen zu kollektieren." Da flogen aber alle beschwingten Abonnenten hinweg und verkrochen sich in die hintersten Winkel des Himmels. St. Peter aber überreichte dem Zei-tuugsmann ein Paar Flügel, eine Flasche Nektar und einen Teller duftenden Ambrosias, öffnete die Pforte und gravitätisch schritt der Zeitungsmann über die Wolken dahin, umringt von Cherubinen und Seraphinen. Michael aber, der Erzengel, hielt fürchterliche ^Musterung unter den klageführenden Abonnenten und öffnete für viele die dunkle Pforte, die hinunter führt in die Gründe allwo da herrscht Heulen und Zähneknirfchen. 36. Jahrgang. Bedarf entsprechen. Wesentlich ist ferner, daß die Geschäftsanteile nicht zu klein ist, denn daS eigene Kapital muß den Grundstock der Genossenschaft bil-den. Ebenso ist eS nicht richtig, eine zu hohe Divi-dende zu verteilen, vielmehr ist darauf zu achten, daß ein ausreichender Reservefonds gebildet wird. Als Haftung genügt bei den Rohstoff-Genoffenschaf-ten die beschränkte Haftpflicht. Wenn diese Grund-sätze beachtet werden, so bleiben die Erfolge nicht aus und eS sei zu bedauern, daß die Rohstoff-Ge-nosfenschaften noch zu wenig Verbreitung gefunden haben. Eine andere Gruppe von Genossenschaften sind die Magazins-Genossenschaften. Diese sind Vereine zum Verkaufe der von den Mitgliedern für eigene Rechnung eingelieferten Erzeuguiffe in einem zu die-sein Zwecke eingerichteten gemeinsamen Magazin. Es wird dadurch die für den einzelnen teure Ladenmiete und Ladeneinrichtung erspart. Die Deckung der Kosten wird teils durch Lagergelder, teils durch Verkaufs-Prozente aufgebracht. Die Werk-Genoffenfchaften bezwecken eine ge-meinfame Benützung von Werkzeug und Maschinen durch die Genossen gegen eine Miets-Entschädigung. Die Werks-Genoffenschasten haben bisher nur ge-ringe Verbreitung gefunden, die Handwerker können sich mit diesem gemeinsamen Arbeitsbetrieb nicht recht befreunden, da sie hiebet einen Teil ihrer Eelbstän-digkeit aufgeben müssen. Die Kredit-Genossenschaften haben in Deutschland die größte Verbreitung gefunden. 1890 gab eS 'in Deutschland 3467 Kredit-Genossenschaften, 1895 6417, 1900 11.477, 1905 15.108 und am 1. Jänner 1910 17.092, während die Gesamtzahl der Genossenschaften überhaupt, einschließlich der Konsumvereine und ProduktivGenossenschaften, nur 29 497 betrug. Bon den 15.153 zu dem Jahrbuche deS Allgemeinen Berbandes der auf Selbsthilfe be-ruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschafts-Ge-nosfenschaften berichtenden Kredit - Genossenschaften (Nachdruck verboten.) Gin Sonnenstreik. Eine japanische Göttergeschichte. Von E. Rich. Als der Gott Jzanagi — so erzählten die Bücher Kosiki und Nihongi — aus der Unterwelt, woselbst er seine Gattin Jzanani besucht hatte, zurückkehrte, reinigte er sich sofort von dem Schmutze, der ihm bei seiner unterirdischen Visite angeflogen war. Hiebei entstanden seine drei Kinder: Amaterasu, die leuchtende Sonnengöttin, Tsukirjomi, der Gott des Mondes, und Susanowo, der Gott des weiten Weltmeeres. Letzterer geriet wegen der ihm angebor-nen natürlichen Wildheit bald in Mißkredit bei sei-nem himmlischen Erzeuger; er mußte die Zügel deS feuchten Herrscheramtes wieder niederlegen und wurde von dem ergrimmten Vater verstoßen. Ueber dieses Malheur fing Susanowo so laut zu heulen an, daß die ganze Erde erbebte! Um sich Trost zu hole«, machte sich der entthronte Götterprinz alsbald auf, um seine liebe Sonnenschwester Amaterusa zu be-suchen und ihr sein Herzeleid zu klagen. Da er aber ein ungeschlachter Geselle war, so stürmte er so wild aus seiner Himmelsreise einher, daß alle Länder, die Berge und die Flüsse erschüttert wurden. Amaterasu erschrak hierüber begreiflicherweise sehr und sprach bei sich: „Mein toller Bruder kommt sicherlich in räuberischer Absicht; er will mich vom Throne stür-zen." Sie legte ihr goldenes Geschmeide an und fragte den wilden Ankömmling nach feinem Begehr. Susanowo fing wieder an zu lamentieren: Der Vater hat mich verstoßen; ich will zur Mutter in die Uu-terwelt! Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 81 werden 2,189.231 Mitglieder angegeben. Der ge« samte Umsatz dieser Kredit-Genossenschaften belauft sich auf zwanzig Millionen Mark. Es wurden im letzien Jahre von den gesamten Kredit-Genossenschas« ten sünf Milliarden Mark Kredit an Mitglieder ge-währt. Die Kredit Genossenschaften stellen die Banken des Kleingewerbes dar. Dem Handwerker bieten sich sonach verschiedene Wcgc der Selbsthilfe, die zu einer besseren wirt-schaftlichen Lage führen können, wenn der nötige genossenichastliche Geist vorhanden ist. Neben den wirtschaftlichen Vorteile» hat die Genossenschaft auch große moralische Erfolge auszuweisen, sie erzieht ihre Mitglieder zu Pünktlichkeit, prompter Barzahlung und strenger Rechnungsführung. Die Genosscnschasl vermag schließlich die Gegensätze, die unter den Ge-werbsgenosseuschafte» bestehen, zu überbrücken, indem sie das Verständnis für gemeinsame wirtschaftliche Betätiguug ördert. Dir natioiuilc Fragt und . die Vörlenpresse. Die Verläßlichkeit der Wiener Biirfenpresse in nationalen deutschen Angelegenheiten hat sich in der letzten Zeit wiederum gezeigt. Ihr ist alles, was in nationaler Beziehung für die Deutschen von wirt-schaftlicher oder kultureller Bedeutung ist, waS als Lebensfrage für das Deutschtum gilt, nichts anderes, als ein Handelsartikel, dessen Wert man nur nach dem Kurse mißt, in dem er steht. Der Erfolg irgend eineö Schrittes auf nationalpolitischem Gebiete, der für jeden Dentschen maßgebend ist und sein muß, da ja davon allein der Nutzen oder der Schade», der dem Vollstum erwächst oder zugefügt wird, ab-hängt, wird von der Wiener Börsenpresse nicht als solcher bewertet. Sie sucht nach echter Spekulanten» art nach den Gründen nnd forscht den Bewegungen nach, die den Erfolg gezeitigt haben und findet sich dann nach ihrer — in nationalen Dingen wirklich recht unmaßgeblichen — Meinung etwas, das ihr nicht paßt, dann wird sie den Erfolg nicht als solchen anerkennen, selbst dann nicht, wenn er wirk-lich zugunsten deS deutsches BollstumeS ausschlagt. Ein recht bezeichnendes Beispiel sür diese Haltung der Wiener Börsenpresse ist der Fall der Komensky-Schule in Wien. Die Wiener Gemeindeverwaltung hat, um die Eröffnung einer neuen Privatvolksschule der Tschechen im Wiener dritten Bezirke zu verhin-bern, alles getan, was in ihrer Macht stand. Sie ist vor einem ernsten Konflikt mit der StaatSver-waltung nicht zurückgeschreckt und hat sich auch durch Drohungen nicht einschüchtern laffen. Man mag politischer Gegner der Gewaltigen im Wiener Rat-Hanse sein, .man wird ihnen aber als nationaler Amaterasu aber war mißtrauisch und glaubte ihrem Bruder auf sein ehrliches Gesicht hin doch nicht sofort diese Versicherung. Sie verlangte einen strikten Beweis für die Lauterkeit von Sufanowos Absichten. Susanowo sprach: „Wohlan, damit Du, liebe Schwester, siehst, daß mein Leib sür die Uu-terwelt bestimmt ist. so laß uns beide Gottheiten zeugen, Du vermittelst meines Schwertes, ich mit Deinem Geschmeide. Deine göttlichen Kinder werden stärker sein als meine, obwohl ich ein Manu bin und Du nur ein schwaches Weib bist." Und so ge-schah'S. Während Susanowo nur drei schwächliche weibliche Götterwesen zustande brachte, schns Ama-terafu fünf starke männliche Gottheiten. Susanowos Unschuld war glänzend dargetan. Leider stieg dieser Sieg dem tollen Götterprinzen sofort wieder zu Kopse. Er brach in ein plötzliches Toben ans nnd verwüstete in seinem Uebermute das Himmelsfeld. Zum Schluß durchbrach er das Dach des Webezim-mers seiner holden Schwester und warf ihr ein skal-pierteS HimmelSpserd hinein, so daß Amaterasu in ihr Boudoir flüchtete und sich daselbst einschloß — tout comme chez nons! Alsbald verdunkelte sich das helle HimmelSseld und das ganze Mittelland des SchilffeldeS und cs gab hinfort keinen Unterschied mehr zwischen Tag nnd Nacht. Allerhand lichtscheues Gesindel, Kobold« und böse Geister, schwirrten um-her und eS war eine allgemeine Götter- und Men-schenkalamität! Da versammelten sich die acht Mit» lionen der himmlischen Heerscharen am User des HimmelSfluffeS Ameno-Jafu-Kawa und hielten Rat, wie man diesen gänzlich unhaltbaren Znständen ein Ende machen könnte. Onwigane, der Gott deS klu-ge» Gedankens, erhielt den ehrenvollen Austrag, die Dentscher doch in diesem Falle zubilligen müssen, daß sie in der Wahrung deutscher Anliegen, in der Befolgung deS Grundsatzes, daß Wien eine deutsche Stadt ist und bleiben muß, alles getan haben, um die tschechische Schule zu verhindern. Es sind denn auch aus den nationalen Kreisen Wiens lebhafte Zu-stimmungen für die Wiener Gemeinderäte laut ge-worden. Anders die Haltung der Wiener Börsen-presse. Ihr ist im Gegenteile das Verhalten der Wiener Gemeindeverwaltung ein Dorn. Sie findet allerhand daran auszusetzen und anstatt die Schritte des Bürgermeisters znr Wahrung des nationalen Charakters der Hauptstadt nach Kräften zu unterstützen, fällt sie ihm in den Arm, nörgelt an den Entschließungen und an der Haltung des Gemeinde-rates herum, weil ihr dünkt, daß die Machthaber im Rathause sich nicht so sehr von nationalen, als von wahltechnischcn Gründen leiten lassen. — Wenn cs nach dem Willen der Wiener Börsenpresse, die sich sonst als die Hüterin der deutschen Sache auf-spielt, ginge, so müßte die tschechische Schule im dritten Bezirke längst eröffnet nnd im vollen Gange sein. Denn ihr ist es nicht um die Wahrung des nationalen Charakters der Stadt zu tun, sondern für sie gilt allein die eine Frage, ob die Herren im Wiener Gemeinderate ans ihrer Haltung, die in dieser Beziehung wirklich einwandsrei ist, politischen Nutzen ziehen könnten. Da sie nun befürchten, daß eine stramme nationale Betätigung der Wiener Ge-meinderäte dem Einzüge der alte» Judenliberalen hinderlich fein könnte, so unterstützt sie lieber Mittel-bar die Aktionen der Tschechen, anstatt das zu för-dern, was der Wiener Gemeinderat im Interesse des deutschen VolkStnmes verfügt. Politische Rundschau. Die Novelllerung des Pensionsoer-ficherungsgesetzes. Vor einigen Tagen erschien im Abgeordnete»' hause eine Abordnung der Privatangestcllten, der die Herren: Becker (ReichSverein der Pnvatbcamten Oesterreich»), Gröndahl (Deutschnationaler Handels-gehilfenverband), Ehrmann (Wiener Werkmeister-verband), Knittel (Reichsverband „Anker'), Thoma (Reichenberger Werkmeister- und Jndustriebeamten-verband) nnd Gruber (Reformverein Reisender) an» gehörten und welche insgesamt 90.000 Privatange-stellte vertrat, um die dringliche Behandlung der Novcllierung dcS PensionSversichernngsgesetzes zu verlangen. Unter der Führung der Abgeordneten Dr. Licht und Dr. Pollauf wurde die Abordnung vom Präsidenten deS Kaufes Dr. Sylvester empfan-gen, welcher die tatkrästigste Förderung dieser Au-gelegenhei^ zusagte und insbesondere darauf verwies, daß er Sorge tragen wcrde, daß der sozialpolitische Sache wieder ins alte GcleiS zu bringen. Und er tat's. Er kannte die Weiber und wußte, daß sie insgesamt alle sehr neugierig sind. Darauf baute er seinen Plan. Zuerst ließ er die Himmelshühner fort-während schreien und krähen. Die beiden Götter Koyane und Futotame rissen auf Onwiganes Be-fehl einen immergrünen Banm — wahrscheinlich einen WeihnachiSbanm — auS nnd behängten ihn mit allerhand NippcS und Spielereien. Sie hängten vor allem einen hellpolierten Spiegel daran, — o Eitelkeit, dein Name ist Wcib! — der nach dem Bilde der Sonnengöttin geformt war; ebenso eine große Flocke von weißer unschuldsvoller Baumwolle und ein Stück blendend iveißen Flachses. Dann stellten sich alle vor die verschlossene Tür des himm-lichen Boudoirs und baten Amalerasn mit flehentlichen Worten, daß sie das ihr angelane Herzeleid vergessen und wieder zum Vorschein kommen sollte. Der Gott der starken Handkrast, Tadzikawa geheißen, hatte die Hauptrolle in diesem göttlichen Jntriguenspiel übernommen. Er stellte sich, zum hinterlistigen Uebersall gerüstet, hinter der verschlos-senen Tür der Fclfei.kammer, in welcher die belei-digte Sonnengöttin schmollte, aus. Adzume aber, die Göttin der munteren Ausgelassenheit, umwickelie sich von oben bis unten mit den Blättern nnd Stielen der Schlingpflanze hikage, schmückte ihr lustiges Ge-sicht mit den Dolden der Schlingpflanze masaki, nnd sprang so, aus da« reizendste kostümiert, auf ein großes Faß, welches, mit dem Boden nach oben ge-kehrt, vor die Felsenkammer hingerollt worden war. Aus diesem kunstvoll hergestellten Podium gab Ad-zum? eine kleine Galavorstellung: sie cancanierte, balettierte und begleitete ihre ausgelassenen Pan- Ausschuß, beziehungsweise dessen Unterausschuß, ehe-möglichst an die Beratung der Vorlage schreiten werde. Der Abgeordnete Dr. Licht brachte den An-trag der vereinigten Organisationen Freitag im Ab-geordnetenhanse ein. Seitens der Parteiobmänner wurde der Abordnung die sichere Unterstützung des Antrages zugesagt. Pernerstorser — Vizepräsident. Das österreichische Abgeordnetenhaus hat sich bei der definitiven Wahl seines Präsidiums ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Mit Rücksicht ans das am 5. d. von einem Sozialdemokraten in« Parla-mente anf den Jnstizminister verübte Attentat war von deutschuatioualer Seite angeregt worden, deu Sozialdemokraten Pernerstorser nicht mehr zum Vizepräsidenten zu wählen; allein am nächsten Tage war die Erregung im hohen Hause bereits verraucht, die slawischen Parteien erklärten sich an das seiner-zeitige Kompromiß gebunden, ein Teil der Deutsch-liberalen unter Führung Doktor LecherS stellte sich auf denselben Standpunkt und die Christlichsozialen gaben die Abstimmung zwar srei, verbaten ab« statt Pernerstorser einen anderen zu wählen. Perner-storfers 'Wahl war damit gesichert, wenn er auch weniger Stimmen als die anderen Vizepräsidenten erhielt. Die Deutschradikalen und Deutschnationalen waren die einzigen, die der Stimmung der deutsch-bürgerlichen Bevölkerung entsprechend, offen gegen Pernerstorser stimmten und damit die Würde und Ehre des Hauses wahrten, für die die anderen nichts übrig hatten. Die „Arbeiter-Zeitung" ver-höhnt deshalb anch sofort die bürgerlichen Parteien, indem sie ihnen kurz und bündig inS Gesicht sagt, daß sie ohne die Sozialdemokraten im Parlamente doch nichts ansangen können! Und die Schwäche der Mehrheit der Bürgerlichen verdient auch diesen Spott. Reorganisation der liberal-slowenischen Partei. In Laibach sand eine Vertrauensmännerver-fammluug der liberalen slowenischen Partei statt, die sich vor allem mit der Reorganisation der liberalen Partei zu befassen hatte. LandtagSabgeord neter Dr. Karl Triller referierte über die Aende-rungen des Parteistatute, worauf die Gründung von getrennten Arbeiter- und Bauernorganisation» sowie die Schaffung einer agrarischen Kanzlei be-schloffen wurde. Mit den Wahlen t» den Vollzugsund VertrauenSmäuneranSschuß der Partei wurde die Versammlung geschlossen. Die Liberalen schein» jetzt, wenn auch ziemlich spät, den Kamps gegen den KlerikaliSnntS. der Arbeiter und Bauern in Ku» mühelos in sein Lager gebracht hat, aufzunehmen. Ob aber die „reorganisierte" liberale Partei im Lande imstande sein wird, die großen Fehler der alte» liberalen Partei gut zu machen, ist zu vcr-»einen. tomimen mit allerhand KupletS scherzlichen Inhalt», als wäre sie in einem Cafe chantant. Ueber dick comedia divina lachte das versammelte Parkett m acht Millionen erlauchter Gottheiten so laut, daS ganze Himmelsfeld von dem ungezügelten AuS-bruche der allerhöchsten Heiterkeit erdröhnte. Die Nengierde der schmollenden Amaterasu war jetzt aui« höchste gestiegen. Sie konnte sich nicht länger »t> halten, öffnete vorsichtig die Tür ihre« himmlisch» Boudoirs und sagte ziemlich pikierten Tons: „Tat Himmelsfeld und das Mittclland des Schilsfeldes sind finster geworden, und Du, Adzume, genierst Dich nicht und treibst Allotria! Warum lacht Ihr acht Millionen Götter so laut?" Darauf hatte der hinterlistige Gott der Haut' kraft, Tadzikawa, nur gewartet. Er sprang plötzlich aus seinem Verstecke hinter der Tür hervor, ergriff die gänzlich überrumpelte Sonnengöttin am Arme nnd zog sie au» ihrem Schmollwinkel hervor. Futotame aber, der himmliche Kollege Tadzikawa«, lies gleichsalls eiligst herzu und verschloß zur grüße-ren Sicherheit die Tür der Felsenkammer, in welcher Amaterasu solange geweilt, mit einem starken Bind-seile, so daß jeder Rückzug abgeschnitten war. Und alsobald verschwand die surchtbare Düsterheit, t) ward wieder eine sreundliche Helle im Himmclsseldt sowie im Mittellande des SchilffeldeS, und des Sin-genS, JauchzenS und Jubilieren« unter den Göttern war kein Ende! So friedlich endete der große japanisch« Sov-nenstreik am weiten Himmelsfelde! Nummer 81 Italiano tton tirolese. Die Mitteilung, daß der Fürstbischof von Salz-bürg und mit ihm alle Bischöfe deS Sprengels Schritte unternommen haben, um die deutsche Geist-lichkeit der Alpenländer, insbesondere Tirols, an der Mitwirkung bei den Arbeiten des Tiroler Volks-bundes abzuhalten, ist als unrichtig hingestellt wor-den. Es bleibt aber die Tatsache, daß der Bischos von Trient in einem Schreiben, das er zur Tagung der katholischen Studentenschaft Südtirols, die in Levico stattsand, ein Schreiben gerichtet hat, in welchem er die Tagung begrüßt und gleichzeitig das Wirken des Tiroler Volksbundes angreift. Auch das ist für die Haltung römischer Bischöse charakteristisch genug. — Der Tiroler Volksbund ist ein nationaler Schutzverein wie die anderen, hat aber noch einen ganz besonderen Zweck, der darin besteht, die Pflege Tiroler vaterländischer Gesinnung im Gegensatze zu den inedentistischen Bestrebnngen der Italiener sich angelegen sein zu lassen. Diese Aufgabe des Tiroler BolksbundeS hat ihm denn auch Mitglieder auS allen politischen Lagern zugeführt und man sollte meinen, daß jeder, der in Oesterreich nicht als Hochverräter im wahrsten Sinne des Wortes gelten will, die Be-strebungen des Tiroler BolksbundeS unterstützen müßte. Der Trienter Bischof denkt anders und es wäre vielleicht auch darüber nicht so viel zu sagen, wen» er nicht bei seiner Begrüßung an die katholi-sche Studeutenschast in Levico geradezu irredentisti-sche Bestrebungen mitgefördert hätte. Bei dieser Tagung ist eS nämlich nichts weniger als öfter-reichisch zugegange«. Die jungen Leute, die dort zu-sammenkamen, wurden mit der wohl wenig patrioti« sehen Losung begrüßt „italiano non tirolese": „Italiener und nicht Tiroler", und nian hat nichts davon gehör», daß dieser von den Gastgebern der katholischen Studeutenschast in Levico ausgegebenen Losnng von den geistlichen Veranstaltern der Ver-sammlnng irgendwie entgegengetreten worden ist. Im Gegenteile. Man hat auch bei der katholischen Stu-dententagung, ebenso wie bei der acht Tage vorher in derselben Stadt stattgefundenen Tagung der Trientiner Hochschüler die Losung, daß sie Italiener und nicht Ttroler sein wollen, gerne angenommen. Aus Studt und Land. Kaiserliche Auszeichnung. Wie wir er- fahren, hat der Kaiser dem Direktor deS Staats-gymnasiums in Marburg, Julius Glowacki, aus Anlaß der erbetenen Versetzung in den bindenden Ruhestand den Orden der Eisernen Krone 3. Klasse verliehen. Bom Poftdienfte. Der Postoffiziaut Her-mann Haas wurde von Cilli nach Fehriug, der Postoffizrant Otto Srabotnigg von Cilli nach Kap-fenberg übersetzt nnd zwar beide über eigenes An-suchen. Todesfälle. Samstag den 7. d. starb im Garni-sonsspital in Graz der Einjährig - Freiwillige Dr. HanS Freiherr v. Rüling im 25. Lebensjahre. Die Leiche wurde nach Helfenberg in Oberösterreich überführt. — Montag ist hier der Notariatskandidat Milan Detiiek, ein Sohn des Notars Detiiek im Alter von 29 Jahren gestorben. Er war durch kurze Zeit in Kriedau als NotariatSsubstitut tätig. Fremdenverkehrstag in Cilli. Der Landesverband für Fremdenverkehr für Steiermark veranstaltet Sonntag den 29. Oktober um halb II Uhr vormittags im Hotel Mohr in Cilli einen FremdeuverkehrStag mit folgender Tagesordnung: I. Begrüßung durch den Präsidenten, Landesausschuß-teisitzer v. Feyrer. 2. Vortrag über das Fremden-Verkehrswesen (Berichterstatter Skriptor K. W. AawalowSki). 3. Die Ausgestaltung des Verkehrs-«sens (Eisenbahn, Automobil, Post, Telegraph, Telephon > nnd sonstige Maßnahmen zur Hebung des Fremdenverkehr« im Unterlande. (Anträge und Erörterungen). Berichterstattn Präsidentstellvertreter fr. Friedrich Ritter von Weis Ostborn. 4. Heimat« schütz, (Berichterstatter Dr. Walter Edler v. Semet Iwsti). In Anbetracht der großen Wichtigkeit wer-kti alle beteiligten Behörden, Körperschaften nnd Personen um bestimmtes Erscheinen bei dieser Ta-pnz ersucht. Die Lehrerschaft Steiermarks und der Deutsche Nationalverband. Die Leitung des BerbaudeS der deutschen Lehrer und Lehrerinnen ia Steiermark hat an den Deutschen Natioualver-band folgende Drahtung gerichtet: .Die Lehrerschaft Steiermarks sieht sich durch die NichtarbeitSsähigkeit ie« Landtages auf unbestimmte Zeit in ihrer letzten Hoffnung getäuscht und angesichts der surchtbaren Deutsche Wacht Teuerung geradezu der Verzweiflung preisgegeben. Ein solcher Zustand ist umso unerträglicher, als im Gegensatze zu anderen Ständen gerade die seit jeher zn geringen Bezüge der Lehrerschaft von jeder nen-nenSwerten Erhöhung auSgeschlosseu blieben Außer-stände, diesen unwürdigen Znstand noch lännger zu ertragen, erwartet die Lehrerschaft Steiermarks vom verehrt. Deutschen Nationalverbande, daß er ungesäumt veranlasse, durch die eheste Verwirklichung deS An-trageS Pacher in Gesetzessorm eine sichere Bürg» schast dafür zu schaffen, daß die den Ländern zu überweisenden Staatszulageu sofort nach Sanktion des Gesetzes ausschließlich zur Ausbezahlung an die Lehrer verwendet werden. Gleichzeitig erwartet die Lehrerschaft, daß der Deutsche Nationalverband ge-gen jede die Regelung der Lehrcrgehalte betreffend einschränkende Beeinflussung der Landesverwaltungen durch das Unterrichtsministerium, wie sie jüngst in Böhmen erfolgte, energisch Stellung nehme." Slowenische Ämtssprache beim Kreis-gerichte Tilli. In der letzten Zeit mehre» sich beim Kreisgerichte Cilli die Versuche einzelner ilo-wenischer Richter, die bisherige deutsche innere Amts-spräche durch die slowenische zu ersetzen und dies gilt insbesondere vom Strairichter Dr. Kr., der die Verfügungen an die GerichlSkanzlei beinahe aus-s/'lieblich in slowenischer Sprache erläßt, obwohl er wisse» muß, daß dieser Vorgang den gellenden Spra chenverordnnngen nicht entspricht. Wir erwarten, daß diesem ungesetzlichen Vorgange ehestens ein Ende ge macht werde, da wir derartigen Verstößen sonst in anderer Weise zu begegnen wissen werden. Reichsbund deutscher Postbeamten. Endlich gelang es, die zur Gründung der Orts-gruppe Cilli des Bundes deutscher Postbeamte» er-forderliche Mindestzahl nicht nur zu erreichen, so»-der» beinahe zu verdoppeln, außerdem stehe» noch eine Anzahl bestimmt zu erwartender BeitrittSerklä-runge» aus. Zu begrüßen ist die rege Beteiligung von den umliegenden Postämtern. Die gründende Versammlung wurde sür den 6. November 1911 festgesetzt und dazu die Winterräume des Deutschen Hauses in Betracht gezogen. Zur gründenden Ver-sammhing sind schon viele Zusagen von verschiedenen Seiten eingelangt, auch der ReichSralSabgeordiiele Marckhl hat sein Kommen in Aussicht gestellt. Cillier Athletiksportklub. In der am Sonntag '» Graz stattgefundenen Schlußrunde um den Herbstmessepokal erlitt der Cilli« Athletiksportklub gege» den Grazer Athletiksportk.ub mit 0:5 eine Niederlage, welche jedoch mit Rücksicht darauf, als die Cillier diesmal zum erstenmal eine» erstklas-sigen Gegner hatten, keineswegs als eine sehr ein-pfindtiche bezeichnet werden kann. Der Cillier Athletiksportklub stellte dieselbe Akrnnschaft wie in den vorigen zwei Wettspielen ohne die geringste Um-stellung. Während die Deckung, die Verteidigung und der Tormann wie immer Großartiges leisteten, ver-sagte diesnial wieder einmal die Stürmerreihe, welche überhaupt viel zu wünschen übrig läßt. DaS Spiel hatte keineswegs, wie man meine« könnte, einen nur einseitigen Charakter, vielmehr wechselten die gegen-festige» Angriffe oftmals ab. wobei die Grazer wegen der glänzenden Verteidigung und des tüchtigen Tor-manneS der Cillier in der erste» Halbzeit nur zwei Tore erzielen konnten, während die Cillier Stürmer-reihe infolge ihrer Unentfchloffenheit vor dem Tore immer wieder erfolglos zurück mußte. In der zwei-te» Halbzeit ließe» die Cillier, welche das scharfe Tempo der Grazer nicht gewöhnt sind, merklich nach und so konnte» die Grazer noch dreimal erfolgreich einsenden. Bei den Cilliern fiel in erster Linie wie-der der Tormann Franz Krell aus, welcher wegen seines ruhigen und sicheren Spieles oftmaligen lau-ten Beifall erntete Lobend wird nochmals der Ver-leidiger und der Mittelspieler gedacht, unter denen wieder Mandl besonders hervorragte. Das Spiel, das Herr Dr. Taubenschuß in einwandfreier Weise leitete nahm einen sehr ruhigen und fairen Verlauf. Der Herbstmessepokal fällt nun d?m Grazer Athletik-sportktub auf ein Jahr zu. während dem Cillier Athletiksportklub der zweite Preis zuerkannt wurde, der aus elf bronzenen Medaillen bestand, die unter die Spieler verteilt wurde« — Zum erstenmal also hal sich Heuer der Cillier Athletiklporiklnd an den Herbstmessepokalspiele» beteiligt. Obwohl es im An sänge dieses Jahres den Anschein hatte, als ob die Mannschaft gegenüber den vorjährigen schönen Er-folgen einen Rückgang zeige, so sei doch festgestellt, daß sie in letzter Zeii in ersrenlicher Weise eine be deutende Besserung aufzuweisen hat. Durch die Herbst-meiiepokalspiele, auS welchen die Mannschaft des hiesigen AthletiksportklubS als die beste Provinz-Mannschaft Steiermarks hervorging wurde ihr Ge-legenheit geböte», auch mit einer erstklassigen Man»- Seite 3 schast zusammenzutreffen und ein Rückblick auf da» Ergebnis dieses Wettspieles kaun nur zu dem Schlüsse führe«, daß die hiesige Mannschaft hiebei Verhältnis-mäßig gut abgeschnitten hat. Der gute Ruf, den sich nun der Cillier Athletiksportklub erworben hat, muß erhalten bleiben. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn man in erster Linie das Augenmerk auf einen kräftigen Nachwuchs lenkt, welcher imstande ist, den jährlich im Athletiksportklub zu verzeichnenden Ver-Ittst an guten Kräften zu »setzen. Es ist nicht zu Verkenne», daß gerade die Rasenspiele zur Kräftigung und zur Gesundheit der Jugend im hohen Maße beitragen, natürlich nur, wenn sie im richtigen Rah-inen und unter entsprechender Aussicht betriebe» wer-den. Da wäre es wohl in erster Linie Sache der Eltern und besonders der Schulleitungen, einsichtS-voll vorzugehen. Ader nicht nur auf diesem Gebiete glaubt der Athletiksportklub sich zweckmäßig und wir-kuugsvoll zu betätigen, sonder» er richtet seine Aus-merksamkeit, abgesehen von den sonstigen leicht- und schwerathletischen Uebungen auch aus den Winter-sport. Es ist noch erinnerlich, welches massenhaften Besuches sich im vorigen Winter die vom Athletik-spottktnb errichtete Rodelbahn erfreute, wo jung und alt genug Gelegeuheit hatte, sich diesem schönen Sporie hinzugebe». Auch für Heuer ist der Athletik-sportklub bereits bestrebt, in dieser Richtung das Möglichste zu biete» Um nun alle Bestrebungen des mehrgenannten Vereines ans dem weitverzweigten Gebiete des Sportes in die Tat umsetzen zu können, glaubt der Athletiksportklub nicht fehl zu gehe», wenn er hiebe! anf eine tatkräftige Uitterslützung von Seite der überaus sportfreundlichen Bewohnerschaft unserer Siadt rechnet. — Schließlich wird bekannt gegeben, daß über den Winter an jedem Dienstag und Donnerstag um 8 Uhr abends in der Turn-Halle der Mädchenschule wieder athletische Uebungen abgehalten werden, und zwar wild damit schon im Lause dieser Woche begonnen. Mitglieder, die sich daran beteiligen wolle», mögen zahlreich und immer püukt» lich erscheinen. Die FußbcrlltraiuingS finden an Sonn-tagen so weit als möglich auch weiterhin statt. Die Hraftnigger deutsche Sckule vor dem Verwaltungsgerichtshof. Bekanntlich errichtete der Deutsche Schulverein im Jahre 1907 in Hrastnigg eine deutsche Privatschule, welche bei Vorhandensein dp gesetzlichen Voraussetzungen im Jahre 1909 in die öffentliche Verwaltung übernommen wurde. Die Gemeinden Trisail — Bürgermeister Herr Gustav Vodusek, Bezirksschulinspektor und ehe-mals deutschfreundlicher Lehrer I I —undDoll, sowie der OrtSschulrat Hrastnigg rekurrierten dagegen bis zum Ministerium, weil die Kinder angeblich in der doppelsprachiften Schule genug deutsch lernen. DaS Ministerium wies sie ab und nun gingen die Kul-turfreunde bis zum Berwaltungsgerichtshos, der in der am 7. d. M. stattgefundenen Verhandlung die Beschwerde als im Gesetze nicht begründet abwies. Die deutsche Schule in Hrastnigg gedeiht aber präch» tig trotz windischer Mißgunst. Heil ihr! Windische Erpresserkomödien. Unter den beiden wmdischeu Parteien ist ein edler Wett-streit darüber entstanden, ob die liberalen oder die klerikalen Slowenen von der Regierung Gautsch mehr unterdrückt und verfolgt werde. Es handelt sich nur um eine Erpressung seitens der mit Regierungsguust — siehe die Laibacher StaatSgewerbeschule mit rein-slowenischer Ausschrift; „C. kr. dr'zavna obrtna sola" — übersättigte» Windischen: Wie der SlovenSki Narod erfahren haben will, haben sich die zwischen dem Ministerpräsidenten Freiherr v. Gautsch und dem Obmanue des kroatisch-slowenischen KlubS Dr. Sustersic gepflogenen Verhandlungen betreffs Ein-tritteS der Südslawen in die Regierungsmajorität zerschlagen, da Dr. Sustersic sein« Bedingungen zu hoch gespannt habe. Der kroatisch-slowenische Klub habe auch bereits eiue energische Schwenkung inS oppositionelle Lager getan. Die Meldung deS genann-teil Blattes wird durch eine» aus sloweuischklerikaleu Abgeerdnetenkreisen stammenden Artikel im Organe des Dr. Sustersic dem Slovenec bestätigt. Der Ar-tikel wendet sich in äußerst heftiger Weife gegen die Regierung Gautsch, welche ei» heimliches Einverständ-nis mit den radikalen Parteien unterhalte, weshalb in der gesamten Staatsverwaltung Elemente geför« dert werden, welche beständig der Ordnung und dem Staatswesen selbst gefährlich feien. Angesichts der steigenden Macht der radikalen Parteien, welche die Regierung höre» und sehen müsse, sei eS besonders bemerkenswert, daß das konseivalive Bauerntum mit der ganzen Strenge deS Gesetzes getroffen und durch kleinliche Verfolgungen schikaniert werde. Das Wort des Baron Gautsch, daß die Regierung angesichts der Ausruhr der radikalen Elemente ihre Pflicht tun werde, müsse mit Recht bezweiselt werden. Baron Ccitt 4 Deutsche Wacht Nummer S1 Gautsch muß erst durch Taten beweisen, daß er die Anarchie vö» link» und von rechts niederzuhalten versteht. Dann erst wird er Glauben finden. Alles andere, was die Regierung heute erklärt, sind leere Phrasen. — Es ist eine unerhörte Frechheit, wenn diese Leute einen Anlaß zur Opposition zu haben behaupten. Cillier MSnnergefangverein. Die nächste Probe findet am Donnerstag den 12. d statt. Die Liedertafel ist aus den II. November anberaumt, so daß vollzähliges Erscheinen zu den Uebungen Ehrenpflicht jedeS SängerS ist. BefitzverSnderung. Die städtische Spar-lasse in Cilli verkaufte daS sogenannte Hotel „Styria" in NeuhauS samt den anliegenden Grundstücken an die bisherige Hotelpächterin Frau Mari« Wregg in NeuhauS. Dom Theater. Am Freitag gelangt der unverwüstliche Schwank „CharleyS Tante" zur Aufführung. DaS hochkomische Werk, das gestern in Marburg vor dem vollbesetzten Hause wahre Lach-stürme entfeffelte, gehört zu den größten Schlagern auf dem Gebiete der deutschen Muse und jeder wird sich mit Behagen der übermütigen Stunden erinnern, die er in früheren Jahren dem Werk verdankte. Die Titelrolle fpielt Herr Golda, der darin Gelegenheit ha«, alle Register seiner Laune spielen zu lassen. In den übrigen Hauptrollen sind beschäftigt die Damen Gregorow, Ostheim, van Rhayn und Schweiger, so-wie die Herren Burger, Dunay, Eghardt, Gerold und Sunko. Regie führt Herr Eghardt. Elektrisches Licht in Bad Neuhaus. Das vom Ingenieur Hern, Lindauer von Meilenstein nach NeuhauS geleitete elektrische Licht funk-tioniert, dank der Gediegenheit der Ausarbeitung, sehr gut. Trotz der geringen Wasserkraft infolge de» Wassermangels versagte eS im heurigen Sommer fast gar nicht. DaS Bad gewinnt durch diese mo-derne Einrichtung sehr an Bedeutung. Eisenbahndiebstahl. In der Nacht zum 5. d. wurde auf dem Südbahnhose in Cilli ein plombierter Waggon erbrochen und ein beiläufig 7 Kilogramm schweres Paket Stoffe, eine Rindshaut und ein Kalbfell gestohlen. Einbruchsdiedftähle. Dem Grundbesitzer Franz Pleunik in Boisno bei Rann wurden aus dem ausgesprengten Kasten eine Uhr, ein Ring, Klei-der und Schuhe entwendet. — Dem Mühlenbesitzer Josef Stadler in Hrastje bei Rann wurden durch Monate hindurch von feinem Gehilfen Josef Klauzer Grtreide, Mehl und Kleie gestohlen; endlich auch ein Jagdgewehr im Werle von 10V Kronen. — In Trifail stahl der Handlanger Basilj Babjak am 7. d. der Frau deS Bauleiters mehrere Wäschestücke und dem Gastwirte Ocepek Regenschirme und Kleider. Kroatische Truthühner. Den Händlern Jakob Poslek und Josef Änderten aus Desinic wur-den am 6. d. zwischen Sauerbrunn und Pöltfchach Ib0 bis 160 Trmhühner abgenommen, die sie gegen daS behördliche Verbot aus Kroatien nach Steier-mark trieben. Der Erlös für die versteigerten Tiere fällt dem Aerar zu, und die beiden Händler werden gerichtlich wegen der Uebertretung des Tierseuchen-gefetzeS bestraft werden. Die Todesfahrt eines schlafenden Fuhrmannes. Am 6. d. fuhr der Besitzer BlasiuS Kacic mit einem vollbeladenen Wagen auf der Straße gegen Debro im Bezirke Tasser. Er schlief auf dem Wagen «in und stürzte herunter. Dabei kam er unter den Wagen und die Hinterräder gingen über ihn hinweg. Er erlitt lebensgefährliche innere und äußere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden, wo er tag» darauf, ohne das Be-wußtsein zu erlangen, starb. Eine Frau entführt. Kürzlich brachten Grazer Blätter die Mitteilung, daß der gewesene Gendarmeriewachlmeister Anton HoiS eine Frau aus Gairach ihrem Galten entführte. Nun ersucht der Gendarmeriewachlmeister d. R. Herr Anton HoiS in Woritschau, diese Meldung richtigzustellen, da er dir Frau nicht entführte und es auch nicht wahr sei, daß sein Aufenthalt nicht ermittelt werden konnte. Die Hrau, die übrigens 34 und nicht 48 Jahre alt sei, wäre kurze Zeit von ihrer Wohnung abwesend gewesen, ohne daß eS ihm bekannt gewesen wäre, wo sie war; er habe sich nachweisbar immer bei seinen Eltern aufgehalten. Da werden Weiber zu Hyänen. Der Grundbesitzer Franz Lokofchek in Dobje bei Drachen-bürg muß wegen einer offenen Wunde am Fuße fast immer da» Bett hüten. DaS benutzten feine Gattin und seine Töchter, um den wehrlosen Mann aus teuflische Weise zu quäle». Sie begossen ihn im Bette mit Wasfer, sie zerrten ihn über den Fuß« boden, daß er auch am Ellbogen und am Rücken Verletzungen erlitt, und bedrohten seinen Neffen und feine Schwester, die dem armen Manne Hilfe leisten wollten, mit Mißhandlungen. Gegen die grausamen Weiber wurde die Anzeige erstattet. Fremdenverttehrspudlikationen. Jene Kreise die sich mit der Pflege des Fremdenverkehrs in Steiermark befassen, werden vom Landesverband für Fremdenverkehr in Steiermark daraus aufmerk-« fam gemacht, daß in letzterer Zeit eine große An-zahl von Unternehmungen entstanden sind, die sich durch Zuschriften oder durch Agenten in Steiermark um Reklameaufträge bewerben, deren Publikationen aber einen geringen oder gar keinen Reklamewer» haben. Der Verband ist gerne bereit über jede ein-zelne Zeitschrist oder Reifepublikation genaue AuS-kunft zu erteilen. Wöllan. (Wie man hierorts gegen die R u h r k ä m p f t.) Während in Wöllan wegen Ruhr die deutsche Schule am 6. Oktober gesperrt wurde, um so ein Weitergreifen dieser ansteckenden Krankheit zu verhüten, so schadet es scheinbar nichts, wenn von klerikalen Vereinen Theateraufführunge» stattfinden. So führten am Sonntag den 8. Oktober slowenische Schulkinder imZ.Narodni dom" in St. Martin bei Wöllan ein Schaustück (.Vistalka") auf. Regisseur war der Kaplan Zgank, der gleichzeitig Katechet an der deutschen Schule in Wöllan ist also um die Schulsverre wußte. Ob die Behörde von dieser Aufführung, au der Erwachsene und Kinder teilnähme«, verständigt wurde, weiß man nicht, gewiß ist aber, daß bei dieser Aufführung eine Eintritts-gebühr eingehoben wurde, es gab ja Stehplätze, dann erste und zweite Plätze. Folglich kann man doch annehmen, daß eine solche Aufführung behördlich angemeldet werden muß. Es wäre gut, wenn gewisse Seiten ihr Augenmerk auf diese jesuitischen Organisationen, gemeiniglich marianifche Kongregatio-genannt, richten würden, denn diese Aufführung wurde doch nur von den Machern dieser Bereinig»»-gen veranstaltet, wofür uns die Person den KaplanS Zgank bürgt, der ja der „verantwortliche Leiter" sein dürste. Wo die Gefahr der Ansteckung größer ist in der Schule, wo alles peinlich rein ist, oder bei solche» gemischte!» Versammlungen, wird leicht zu entscheiden sein, aber Schulsperre einerseits und Theaterauffüh-rung anderseits, daS läßt sich denn doch nicht im Zeitalter der Kultur vereinbaren, besonders in dieser Gegend, deren sanitären Zustände zu wünschen übrig lassen. Aeder deutsch und freiheitlich Kestnnte ist ZSitgtied des Aer-eines „Areie deutsche Schute!" Sitz in Wien. Obmann: Hermann Brah in Hohenstadt. — Geschäftsstelle: Wien 7, Lerchenfelderstrahe 5. Einlrilttgebühr l K Milgliedibeitrag mindestens l ff. GründunstSbeitrag 60 ff., Lebensbeitrag 30 ff. Die Ver einsjeitschrift tostet für Mitglieder l ff. Im Buchhandel 3 K Anschriften sind im allgemeinen an die Geschäftsstelle zu senden. Schaubühne. Grazer Bühnenbericht. Schauspiel. Graz lehrt zu seiner alten Liebe zurück. DaS Seelchen der „Grazie sur les rive» de l'amour", das unS in den »Zwölf au» der Steiermark" fo kunstsinnig, fo enthusiastisch geschildert wird, als berge es einen Vulkan an heißer Kunstbegeistenmg, regt, aus E starrung erwacht, vcn neuem die FlÜ-gel. Man hat den Grazern die Freude an ihrem Theater wieder gegeben. MamonSdiener und Tem-pelfchände> waren eingedrungen in das Heiligtum ThalienS; doch sie sind verscheucht und mit ihnen der Winter unsere» Mißvergnügens. Die Sonne Homers, echter edler Kunst, wie sie Schiller beschwor, leuchtet unS wieder. — Als erster sprach der Olympier zu un» und seine „Jphigenie" mit ihrer wundersamen Sprache, die uuS den Wohlklang de» Mutterlautes so recht zu Gemüte führt, hat alle Zuhörer in wahre Kunst-andacht getaucht. Anna Führn« g gestaltete ihre Jphigenie mit feinem Verständnis für die abge-klärte Hoheit dieser ersten Tragödie hohen Stil» in deutscher Sprache und in Ferdinand Steil, dem ersten Lektor der deutschen VortragSkunst an der Grazer Universität, bekamen wir einen Orest zu sehen, der von der Grazer Kritik geradezu mit di° thyra'nbischer Ueberschwenglichkeit gefeiert wurde. — Bald darauf erfreute man un» mit einem Ibsen. Im „Volksfeind', diefem wuchtigen Anklage-drama wider moderne Demagogenkünste, das Hermann Kienzl gegen die Sozialdemokratie gerichtet sieht, lernten wir in Friedrich Lassen einen kraftbegabten Künstler kennen, der un» den vollen Gluthauch de» großen Oppositionsmanne», wie Schönbach Ibsen nannte, verspüren ließ. Sein Dr. Stockmann war der richtige Fanatiker der Wahrheitsliebe, in dem sich ja Ibsen selbst spiegelt. Die stürmische Volk»-Versammlung, in der er die Katze — Katze und den Pöbel — Pöbel nennt, ward von allen Zuhörern mit der Lebendigkeit eine» Erlebnisse» empfunden. — Kürzlich gab man den immer interessanten Sudermann, — den man ja beinahe zum Dichter unserer Zeit und Bringer alle» Heil» ausgerufen hätte, — und zwar gab man die „Heimat", da» einzige deutsche Drama neuerer Zeit, da» auch auf ausländischen Bühnen dauernd aufgeführt wird. Alice von Gerald stellte eine temperamentvolle, le-benSechte Magda aus die Bühne, wie sie nur tiefste Einfühlung in das Seelenleben ihre» Vorbilde» zu gestalten vermag. Wie lebenswahr zitterte doch die Erregung in ihrer Stimme nach! Ernst, würdevoll, geradezu mit innerlicher Parteinahme für den koo-servativen Sinn des preußischen Militär», mit feinem hochgespannten Ehrbegriff, gab Hans v. Pindo seinen Oberstleutnant Schwarze. Der Marie de» Fräulein Elly Staerck lagen die rührenden Momente besonders gut; sie vermag in ihre Stimme soviel Innigkeit des Empfinden» zu legen, daß e» eine« ganz weich wird um» Herz. — Und nun noch der Schlager der Saison, wie man die LiebcSkomödie „Prinzchen" wenig geschmackvoll genannt hat. L'art pour l'art Kunst! — jen-seit« von gut und böse! — ..Erlaubt ist, wa» ge« fällt l" Hinlänglich gekennzeichnet, wenn man ti al» einen Ausschnitt au» dem „SimplizisiimuS" bezeichnet. Also stärkster Tobak l nicht» für höhere Töchter! Aber dabei liegt über dem ganzen ein versöhnlicher Schimmer des Gefälligen. Es sind dramatisierte „Refniczek-Bilder". Die „Puderquaste" de» Borjah-res mußte man al» widerlich empfinden, über „Prinzchen" lächelt man und die» auch dank de» großen Liebreiz, den der erklärte Liebling der Gra-zer Lori Weiser um sich verbreitet. Sie wird auf offener Szene mit Beifall überschüttet; wenn sie ihre Schelmenliedche» singt, bricht ein wahrer Bei-sallSsturm los. Sängerin ist sie nicht, aber ihr« Stimme ist seelenvolle Musik. Der Herzog von Schreckenstein deS Herrn Karl Slaud läßt die Zu-Hörer aus dem Lachen nicht herauskommen. Dai Hans dröhnt zuweilen von Gelächter. Diese Ma»ke! diese Mimik! DaS ist Serenissimus ganz so wie ihn die Laune der Volksphantasie erschaffen hat. — Mein liefe, plflnes MM - »tk'b mit doch morgen mal eine halbe Schachtel ächte Sodener Mineral Pastillen mit in die Sjiile, »Z'kM Fritz und Bernhard, die neben mir sitzen, sind so .-e-g eitältct, un* ihre Eltern haben sein Geld, Pastilla •>." zn kaufen. Und die Sodener sind doch so gut: sä | alle ffinder haben jetzt welche und der Lehrer w, i jetzt filmen viel weniger Beriäumniffe vor. s»da« V^l lauft man sür K. l.LS die Schachtel Überall. Generalrepräsentani für Oesterreich-Ungarn: W. Ih. Guitjr:, l u. I. Hoflieferant, Wien, IV/I, Große Neugaffe 17. Schöner Foxterrier weiss, einjährig, wird nach auswärts verkauft. Anzufragen Grazer-slrasso Nr. 33, I. 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Nicht auS Ruhmsucht habe ich mich von der orthodoxen Kirche entfernt, sondern mit Leiden und Schmerzen , Habe es getan, weil ich nichts anders konnte . . . Ich sage nicht, daß der Glaube an die Gottheit Christi, an die Erlösung durch ihn von Sünden, an die Sakramente usw. ungerecht oder irrtümlich ist; ich weiß nur, daß ich alles das durch-aus nicht nötig habe, wenn ich das Gebot der Liebe als einziges Gebot Gottes kenne und all meine Seelenkraft auf feine Erfüllung verwende. Ich glaube aber fest an die Wahrheit dieses Gebotes, erstens, weil es nicht nur mit meiner Vernunft, sott« dern auch mit der der Weisen und Heiligen der ganzen Welt übereinstimmt: der Brahmanen, BnddhaS. KonfuzinS, Laotses, und auch der sämtlicher einfacher Leute der ganzen Welt, die stets mit diesem Gebot der Liebe übereinstimmen. DaS ist das erste. Zweitens deswegen, weil die Erfüllung dieses Gebotes den Menschen das höchste Glück gibt, und drittens hauptsächlich deswegen, weil die Lebenserfahrung mir zeigt, daß, sobald ich mich mit aller Seelen-kraft bemühe, dieses Gebot zu erfüllen, ich fühle, wie es in der Epistel Johannis heißt, daß Gott in mir ist und ich in ihm, und daß, wenn ich die Menschen christlich liebe, ich nicht nur von aller Unnihe, Sorge und seelischen Leiden befreit bin, sondern reines Glück empfinde, daß nicht wie früher durch Gedanken an den Tod getrübt wird. Im Gegenteil: der Tod wird eine erwünschte Wohltat, der ich mich ruhig und freudig nähere. Ich bin doch nicht schuld daran, daß die Erfüllung der Lchre Christi für mich nur dann möglich ist, wenn ich das Gebot der Liebe als einziges Gebot anerkenne. Sehr wohl möglich, daß andere hiezu noch anderen Glau-be» nötig habe»; mich aber stört es nur, und des-wegen wollen wir gegenseitig den Glanben deS an« dern achten und besonders einander lieben, waS mir in bezug auf Sie nicht schwer wird, ja, was ich unmöglich unterlassen kann." Ichlc Briinncr Stoffe Letzte Neuheiten für Herbst u. Winter ss zu sensationell billigen Preisen sb Coupon 7 Kronen Coupon 10 Kronen Conpon 12 Kronen Coupon 15 Kronen 1 Coupon 17 Kronen 1 Coupon 18 Kronen 1 Coupon 20 Kronen Ein Coupon Meter 310 lang kompletten Herrenan zng (Rock, Hose Gilet) gebend, kostet nur Ein Coupon zu schwarceiu Salon Anzog K 20, sowie Anzn^toße ans «clit englischem Cheviot Winter-Rockstoffe ans feinsten Herrschaft«-wol'en, Kammgarnstoffe mit Seide durchweht, Lodenstoffe ans Gibirgs-wolle <-te. versendet za Fabrikpreisen die als reell nnd solid bestbekannt« Tnclilnbrikis-Nlcdcrlnif« Üe^cI-IiiiSios In liriiiui« Master grati« nnd franko. 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