LMllcherWMtlmg. Nr. 113. Pränumeratlonsprei«: Im Comptoir ganzj. fl. il, halbj. N. 5.50. yür dle.^uftellunll in« Hau« halbj. 50 li. Mit der Post ganzj. fi. 15, halbj. fi. 7.50. Freitag, 17. Mai Insert« onsgebilhr b<« 10 feilen: imal 60 lr., z«m. 80 lr., 3m. 1 fi.; sonst Pr. ^eile im. dcs Küniggrätzcr GyniuasinmS allcrgnädigst zu ernennen geruht. DaS Finanzministerinm hat den Finanzsccrctär Franz Schidlo zum Fiuau;rathc uud Fiuauzbczirkö-director iu Iglau eruaunl. Das Ministerium für Cultus uud Uutcrricht hat zwei an der Wiener k. k. Universitätsbibliothek erledigte Amanncnsisstcllcn dein qnieScirtcn Rcchnnngsofficial, Gymnasiallehraultscaudidatcu l>r. p!,il. Fcrdiuaud Gras-sauer und dem Gymnasiallehramtscaudidatcn Ludwig Edlba chcr verliehen. Nichtaintlicher Theil. Laibach, 17. Mai. Wir haben bereits die wohlbcgründetcn WidcrlegiM' acn der Angriffe der „?t. Fr. Pr." auf das fiuau-ziclle Verhältniß zu Uugaru durch die „Debatte" gebracht. Es ist gewiß von Interesse, nnnmchr anch eine dire etc, mit Zahlen belegte Vertheidigung von ungarischer Seite cnls zn vernehmen. Eine solche gibt ciu Schreiben ans Pest vom 12. d. M., welches den Gc-gcustand ganz objectiv in der vcrsühulichsten Wcisc bc< spricht. Nachdem in Betreff der neuen Administration hervorgehoben worden, daß dieselbe von Sr. Majestät sanctionirt, übrigens noch kein einziges Ncs< sortministcrium cffcctiv nnd vollständig orgauisirt, die neuen Posten dnrchgchcnds ans dem Personal der früheren Hofkanzlcicn, der Statthaltern und Fiuauz-Laudcs« direction besetzt worden, nnd alles in allem jedenfalls weniger Kosten verursacht werden als früher, wie denn z. B. der ganze Statns des Finanzministeriums um 100.000 fl. weniger beträgt, als jener der früheren Finanz-Landcsdircction, übergeht der Correspondent znm Kern der Sache. Seit 1. Jänner 1867 — so klagt die „N. Fr. Pr." ^- sei aus Ungarn nur sehr wenig, seit dein 10. März jedoch kciu Heller an die Staatscassc abgeliefert worden. Es ist dies eine ganz willkürliche Behauptung. Deun thatsächlich hat der ungarische Finanz-minister in dem Zeitra u me vo m 1. Iä u n c r bis 30. April l. I. 8,859.500 fl. an Garem Nach Wien gcseudet. Ferner hat der ungarische Munster für ciuc cmincut gemeinsame Angelegenheit, nämlich für Mil i tär verpfleg ung iu demselben Zeiträume 5,280.000 si., zusammen also 14,139.500 st. bcm Reiche abgetragen. Dein entgegen hat derselbe ans Mien empfangen: 5,113.100 fl. und ist daher im Staude, ein Activu m von 9,020.400 si. nachznwciscu. Wenn nun die „N. Fr. Pr." von riesigen Rückstäudeu gcspro^ chcu, die Herr v. Vcckc vou seiucm Collcgen diesseits der Leilha zu fordern habe, so ist sie jedenfalls vou chrcm Gewährsinauu übel berichtet wordeu, den That. fachen cut,prnch ihre Anklage uicht. Ebcnso grnndlos und ganz uud gar unberechtigt ist auch der Vorwnrf: das ungarische Munstcrinm habe wohl Geld gehabt, das Schloß Gödöllö anzukaufen, aber leincs, um seiner Verpflichtung dem Reiche gegenüber nachzukommen. Herr v. Lonyay hat eben seineu Verpflichtungen gegen das Ncich entsprochen, dagegen das Krongut Gödöllö aus der Cassc der ungarischen Krouc angekauft, worüber er nur dicscr und dem Reichstage Rechenschaft zn legen hat. Die „N. Fr. Pr." sagt: Pest will bei der Krönung Prunk entfalten, uud wcudct sich au den Staat um ein „unverzinsliches" Aulchcn von 2,000.000 si.; der nn-lwischc Fiuanzulinistcr bewilligt das Anlehcu und läßt sich das Geld aus Wien kommen. Die ,.N. Fr. Pr." ist da ihrem Berichterstatter abermals anfgcscsscn. Zur Zeit, als Pest sich um das in Rede stehende Anlchen au S c. Majestät gewendet, gehörte die Krö-nnng noch in die Kategorie der frommen Wünsche, der vou der „N. Fr. Pr." angedeutete Zweck des Anlehcns erscheint daher vor allem schou als ciuc ungerechtfertigte Malice. Mit dein Aulchcu selbst aber hat es uoch außer» dem sein eigenes Bewandtnis;. Für militärische Prästatioucn aus dem Jahre 1849 bis 50 hat Pest eine Fordcrnng an das Militärärar im Belaufe von 2.648,980 si. 13 kr. Die Stadt hat znr Stnndc noch uicht mehr denn 888,503 si. 3 kr. crhaltcu, demnach also noch immer 1.760,447 si. 10 kr. zn fordern. Gcheu wir weiter. — Gegeu Ende I860 wnrden der Stadt Pest die Kosten der Polizei und des niederen Gerichtswesens anfgcbürdct. Diese Kosten belicfcu stch mit der Zeit auf nahezu fcchs Millionen Gulden, vou dcncu ihr bis heute etwa 100,000 fl., also kaum die Ziuscu des Capitales, zurückerstattet worden sind. Ist es nnn ein Wnnder, wenn die Stadt, noch außerdem iu deu verschiedensten Richtungen zu patrioti« schcn und hnmanitärcu Zwcckcu iu Auspruch genommen, heute eine Schnld von 2.097,736 si. nnd eine Zinsen-last von 15,189 si. zn tragen hat? Nachgerade ist die Bürgerschaft der Hauptstadt obendrein durch die letzten Nothjahre einem solchen Grade der Verarmung zngc-führt worden, daß die Communalverwaltung heute an Pachtbcträgen 40,000 si., an Znschlägcu aber 60,000 si. Rückstände nachsehen mnßtc. - - Die hier geschilderten drückenden Verhältnisse sind es daher, und uicht die Lust, bei der bcvorstchcudcu Krönung übermäßigen Pomp zu entfalten — wie die „N. Fr. Pr." glanbcu uiachcu will — welche die Commune bewogen haben, bei Sr. Majestät um ein in 40 Jahren tilgbares vicrper-ccntigcs Anlchen bittlich einznschrcitcn. Sc. Majestät geruhten dem Ansuchen dcr Pester Commnnc iusofcruc zu willfahren, als dasselbe, mit dcr a. h. Signatur vcrseheu, den Ministerien behufs ein» gehender Prüfung überwiesen worden ist. Die Verhandlung ist uoch im Zuge, die 2 Millionen Gnldeu daher noch keineswegs — wie die „N. Fr. Pr." bchanvtct — auS Wieu hcrabgclangt, nud wird, wie man sieht, das Anlchcn auch keinesfalls vom Herrn von Lonyay „großmüthig unverzinslich" erwirkt wcrdcu. Ziffcru beweisen. Das nnbcfangcnc Pnblicnm möge sein Urtheil fällen uud hiernach die Berechtigung dcr Angriffe auf das kaum zn Stande gekommene ungarische Elaborat, die Grundlage nnscres ganzen zukünftigen Vcr-fassnngslcbcns, beurtheilen. Denkschrift über die Errichtung von Districtöförstcreien im Krön-lande Kram, überreicht in der Generalversammlung der k.t. Landwirthschafts-Gesellschaft am «. Mai d. I. Von dem Mitglicde Ludwig Dimitz, l. l. Förster imd politischer Sequester. 111. Nach der Wicdcrciuführuug dcr öslerr. Landes» Verfassung, Gesetzgebung uud Gcrichtspsicgc wurden auch die französischen Forstgcsctze mit dem Dccretc des k. k. provisorischen Gencral-Guberuiums vom 22. Juli 1814, Z. 9870, außer Wirksaiukcit gesetzt. ^ In dicscin Dccrctc wird gesagt, daß die französische Forstadmi-nistrat ion für dcu Staat zu kostspielig, die Gesetze dem Geiste der östcrr. Gesetzgebung uicht angemessen, nach welchen die Strafen über Waldfrevel nun von politischen Behörden zu vcrhängcu scieu. ^ Die im Jahre 1809 bestandenen Waldordunngen wurden jetzt wieder ins Leben gerufen, die Aufsicht über die gesetzmäßige Gcbahrung mit den GcnKindewaldnngcn wieder den Bczirksobrigkcitcn zugewiesen, welche eiuvcr-ständlich mit dcu Gemeindevorstehern Waldhüter zu bestellen hatten. Ebenso sollten die Vczirksobrigkcitcn durch ihr Forst-pcrsoualc über die „forstmäßigc Benutzung" dcr Privatwälder ciuc „sorgsame Alissicht pflegen; sie hatten über alle Frevel oder sonst ordnungswidrigen Fürgängc dcr Bczirksinsasscu, die keine Domiuicn sind, mit Vorbehalt des Rccnrscs an das Krcisamt, selbst das Straf-erkenutniß zu schöpfen, dic dcn Domiuicu zur Schuld kommcudcn Uebertretungen dcr Waldordnuug aber nach * Sielic Prouittzialgesetzsanulülllig filr Minen l. Eraiiu-zim^baud. 1^14. '** Uittcr frauzüsischcm Negiine uiltersialldeü Waldfrevel dcr Eompelcl!; der Polizeigerichts. vorläufiger Constatirnng dem Krcisamte zur Abstellung und Bestrafung anzuzeigen." In diesem über Note vom 10. Inli 1814 erlas, senen Gubernialdccrctc wird auch am Schlüsse bestimmt: „Es werden demnach auf die Art, wie in Stcicr-mark nnd Kärntcn, bei jedem Kreisamtc eiu Waldcom-misfär und in jedem Kreise ciustweilcn 2 bis 3 Districts' förstcr, ersterer mit einem Gehalte von 800 si., letztere nebst Pfcrdcpassirnng mit einem Gehalte von 500 fi. anzustellen sein." Hicranf wnrden durch das Decret des k. k. Guber-niums vom 11. October 1814, Z. 10.983, * dcn Krcisämtcrn „die Iu structionen für dicKreis ^ waldämter, Krciswald - Comiuissäre und Distr ictsfö rstcr znm Amtsgcbranchc übermittelt uud zugleich bedeutet, daß mit Rücksicht auf die niederen Gebirgslagen nnd höheren Gebirge und die damit der-bundene leichtere oder fchwercrc Inspection einem Districts-förstcr 50.000 bis über 100.000 Joch Wälder zur Auf-ficht zugetheilt wcrdcn können." Aus dcn vorbenannten Instrnctionen, welche im Gegenstände jedenfalls vou besoudcrcr Bedeutung sind, führe ich im Nachfolgenden die wichtigeren Paragraphe und Paragraphsstcllcn ihrem vollen Wortlaute nach, dic minder bedeutsamen jedoch nur im Auszuge an. Instruction für die in Kr a in, im Villa- chcr und Görz er Kreise aufzustellenden, mit dcn k. k. KrciSäintcrn vereinten Wald- äiutc r. § 1. „Die Wirksamkeit der durch die Hofkanzlei-Vcrordlnmg vom 2. Juli 1807, Z. 12.406, bestimmten und mit dcn t. k. Krciöämtern zu vereinigenden Wald« ämtcr erstreckt sich übcrhanpt anf die Crhaltnng nnd Vcfördcrnng dcr Cultur aller in einem Krcisc befindlichen Wälder, fic mögen dcr Kammer, dem Vanko, dein Mon-tanisticum oder P r i va thcrrschaftcn und Unterthanen gehören. Dahcr habcn alle Do-mäncnsorstäuitcr, alle Wald« und Forstbcamtc ohne Ausnahme dcm Krcisamtc zn uutcrstchcu uud sind dessen Anordünugcu uud Vcrfüguugcn untcrworfcu. Vermöge der obigen Verordnung vom 2. Juli 1807 find die Krcisforstcommissärc nnd Districtsförstcr, fowic die Krciswaldaultsschrciber nninittclbar dcm Krcishanptmannc uutergcorduct, uud sie habeu vou letzterem oder sciucin Stellvertreter die Aufträge allein zu erhalten, und sie müsseii ihre Anzeigen oder Berichte im Waldfache an denselben erstatten." § 2. Dieser bestimmt, daß bis zur Bekanntmachung einer neuen Waldorduung sich die Kreiswaldämter in Kraiu au jene vom 23. November 1771 zu halten habcn. § 3. „Die Krciswaldämter, dcncu die Pflicht obliegt, auf die Crhaltung uud Cultur aller im Krcisc be-findlichcu Wälder uud auf die thnnlichste Abwendung der Waldfrevel uuausgesctzt zu wachen, haben sich übrigens in daö Oeconomicum und in die eigentliche freie forstmäßigc Benützung dcr einzelnen Wälder nach der Forderung der Industrie, dann in die Bestimmung der Stockzinsc, Holz- und Kohlprcise (dic uur dem beiderseitigen Cillvcrständnissc des Käufers und Vcr-käufcrS vorbehalten bleibt), sowie anch in dic Abstocknngs-eontracte, anßcr im Belange dcr Aaucrnwalduugen, ämtlich uicht einzumengen, mithin dem Waldbesitzcr, wcun er sonst dic in Waldsachcn bestehenden Gesetze uicht übertritt, die cigcullichc Äenntznngsart seines wertmäßigen Holzes ungehindert zn überlassen. Nnr wenn ein Fall der landcöfürstlicheu Reservatsausübuug ciutrctcn sollte, hat die Kreisamtswaldinstauz ihr Amt zu haudelu." tz 4. „Dcm Krciswaldamtc wird znr vorzüglichen Pflicht gemacht, dic uuuntcrbrochcuc Sorge auf die Aus-findigmachnng, Erhebung, Abstellung uud Bestrafung jcdcr Art von Waldgcbrcchcn und Waldvcrwüstungen zn tragen." 8 5. Dicscr enthält cinc schr nüldc Anweisung bei Achandluug der Waldfrevel, ivclchc dcr Uukcuntniß dcö bäuerlichen Besitzers Rcchuuug trägt, auch ciuc Bcstim-muuss übcr dic Ausgleichung zweifelhafter Wcidrcchte, so wie über von dcr Wcidc äuszufchlicßendc Waldftächcn. § 6. Dicscr verfügt Wcitcrcs übcr dic Beurtheilung dcr Frevel und fchlicßt dic Entscheidung über die Er--satzlcistuug von Waldfchädcn von dcr Compctcuz dcr Krciswaldämter auS, wclchc anf Verlangen dcr Be- * Siehe II. Ergäüziiil^^l'aiid der Provinzial»Gesc^samm- 740 Horden nur die unparteiische Schätzung dcs Schadens ein-zulcitcu haben. § 7 normirt dic Beweisführung bei Forstfrevel-Verhandlungen, § 8 bestimmt den Gang der Anzeigen bei Forst-Übertretungen. 8 9 enthält Verfügungen in demselben Gegenstände und läßt die Delegation der Acrarial- nud Privat-forstbcamte bei Forstcommissionen zu. 8 10. In diesem wird der Instanzenzng bei Waldfreveln festgesetzt; im Walde begangene strafbare Handlnngen, welche ein Verbrechen oder rille schwere Polizeiübertretnng involvircn, seien den Gerichten ab» zntrctcn. § 11 erklärt, es seien auch jene Frevel, deren Thä* tcr llicht cruirt wurden, zum Vehufc eincs allfälligcn spätern Verfahrens in Evidenz zu halten. § 12 ordnet die Vorlage dieser lävidcnzftrotokollc von 14 zu 14 Tngcn au die ^andcSstcllc au. § 13 enthält die Anweisung zur Controle der Districtsfürstcr durch die Krciswaldcommissäre. § 14. Hier wird alls cine strenge Ucbcrwachnng, daß die Reisen der Waldbcamten zweckentsprechend nnd ohne Zcitverlnst uud Ntißbrauch, so wie nur nach jenen Waldortcn nntcrnommcn werden sollen, die einer Controlc im höhcrn Niaßc bedürfen, — das bcfondcrc Angcnincrk gerichtet. § 15. Durch dicfcn wird die Stelle von Kreisforst-schreibcrn crcirt. § 16. Nebst der Äestinunnng über das Benehmen in zweifelhaften Fällen wird hier auch noch Folgendes angeordnet: „Im allgemeinen hat sich das ilrciswaldaint zum Grundsätze zu machen, daß einerseits der Bergbau, die Eiseufabrication und das Publicnm init dcni Holz» bcdarfc für die Znknnft überhaupt gesichert, anderseits aber anch die Dominicll, der steuerbare Sandmann nnd der WaldbcsilM in ihren Waldcigcnthninörechten erhalten werden, zu welchem Ende dem Krciswaldamtc diese Instruction zur uuausgeschteu eigenen Nachachtuug ertheilt wird." ü. Instruction für die bei den in Krain, im Vill ach er und Görzcr Kreise errichteten K r c i S w n l o ä m t c r n a n g c st c l l t c n K r e i s w a l d - coninlissä r c. tz 1 n. 2 normircn das Dienstverhältniß zwischen letzteren nnd den Krcishaufttlentcn. § 3. „Der Kreiswaldcommissär hat im allgemeinen die Pflicht, anf die Handhabnng nnd gcnalic Acfolgnng der Waldordlning dcs Landes nnd der im Waldwescn bestehenden Gesetze (die cr sich sorgfältig zn samlncln hat) zll wachen. Anch hat demselben die für die Kreiswald-ämtcr vorgcschriebcllc Inslrnctioll zur Richtschnur seiner amtlichen Haudltingcn zn dienen, zu welchem Ende der Kreishanptmann ihm ciuc Abschrift dieser Iustrnction ertheilen wird." § 4 hat der Kreiscommissär alle Jahre einmal di«' gcsaiilmten Forste nnd Waldgegenden seines Kreises mit besonderer Rücksicht auf diejenigen, von denen beträchtlichere Gebrechen angezeigt werden oder zn vcr-nmthcn sind, zll bereisen, als Controlor der Districts' förstcr alle von denselben gemachten Anzeigen zn prüfen und hierüber in feinen zn erstattenden Relationen, ohne einige Schonnng, nntcr schwerster Verantwortung der Wahrheit getrcn zn bleiben, so wie auch die nichtangc-zeigten, sondern selbst wahrgenommenen Gebrechen genau nnd ausführlich darzustellen, um dadurch dem Kreis-hanfttmann als Waldamtövorstchcr die eigentliche Be» schaffenheit der Walogcbarung in seinem Kreise anschaulich zn machen." § 5 ordnet die Znzichnng der Localforstbedienstcten zn den Waldbcgehungcn dcs Commissars an, nnd § <) besagt, daß dieser letztere die größeren schriftlichen Arbeiten während der Wintcrmonatc zn besorgen habe; § 7 daß er sich die Instruction für die Districts-förstcr gründlich aneignen solle, nm ihre Dienstleistung beurtheilen zu können. § 8. „Endlich wird sämmtlichen Krciswaldbcamten gestattet, dem Landmann auch außer dem Anlasse amtlicher Einschrcitnngcn mit gntem Rath und zweckmäßiger Anleitnng znr bessern Pflege und Beuütznng seiner Waldnngcn, zur forstmäßigcn Behandlung nnd möglichen Ersparnng derselben an die Hand zu gehen, ohne jedoch sich Jemandem anfzndringcn, nnd ohne daß der Acrarial-dicnst dadnrch ciucu Nachtheil leidet. 0. Instrnetion für dic in Krain, im Villachcr nnd Görzcr Krci se an g cstclltcn DistrictS- waldför st e r. ß 1 bestimmt das Dienstvcrhältniß zwischen dem Districtsförstcr und dem Krciswnldamtc. ß 2. „Dem Districtsfürstcr werden im allgemeinen alle in dem ihm zugetheilten Bezirke befindlichen Wälder ohne Ansnahmc znr genauen Visitirnng znacwiescn. Bei Bcwirknng dieser Nachsicht hat er stets dic Vcizichung der Localanfsehcr zn beobachten." ß 3. „Jedoch hat der Districtsförstcr die ihm o h ll c h i n unmuglich fallendc Gcba h rungdc r cinzclncn Wäldcr k c i n c s w c g s z n besorgen; dicsc bleibt noch fcrncrs dcn Waldbcsitzcrn, nild so weit solche nntcrthänig sind, ihren Grundobrigkcitcn unmittelbar überlassen." Weilers werden hier die Gesetze genauut, welche ihm zur Richtschuur zu dicucu haben. tz 4 bcallftragt den Districtsförstcr, sich die genaue Locallenutniß feiner Reviere nud der Grenzen derselben zu verschaffen. § 5. „Nach dieser anfänglichen Vcrcisnng des gau« zcn WaldbczirkcS hat der Districtsförstcr vorzüglich jene ! Gegenden, die keiner gcnanen Privatanfsicht nntcrstchcn, ^ nnd wo sich mehrere Waldfrevel ergeben, wo Berg- nnd , Eisenwerke, Fabriken, beträchtliche Schmicdschafteu :c. bestehen, öfters zn besuchen, dcn entdeckten Schaden nnd Nachtheil zn erheben nnd die Gebrechen dein Krciswald- amtc anzuzeigen uud sich nicht etwa größtcnthcils in Ebenen und Thälern oder in Baucruforsteu nnd Hubthei- lnngcn aufzuhalten." 8 0. „Hat dcrsclbc überhaupt auf dic Erhaltung und Kultur dcr Waldungen nnanSgcsctzt zu sehen nnd alles, was diesem entgegensteht, anzuzeigen." H 7 schreibt dem Districtsförster sciu Acnehmcn bei Entdeckung und Anzcigc von Waldfreveln vor, nud § 8 enthält Anweisungen znr Führnng ciucs Waldschaden-Protokolls, weitcrs § 5) über dic Eingnbc der monatlichen Frcvellistcn, ocr tz 10 Hcstinllnungcn iwcr dic Abschätzung dcs Wald-schadcns. i; 11. „Dcr DistrictSsorstcr hat sich bei dcn Wald-bcgchungcn in die volle Kcilutiliß seincS Bc^irkcs zn setzen, nämlich: 1. ob die Waldnngcn schlagbar, halbgcwachscu oder im Anflugc sind, nnd in wclchcm Znstande sie sich überhaupt befinden; 2. ob es darin leere oder öde Plätze gibt nnd ob solche nach forstmäßigcu Grundsätzen zn besamen wären; 3. wie viel schlagbares Holz sich in jedem Walde befiudct, nnd waS nach Abrcchnnng des HanSbcdarfcs für die Unterthanen oder Gcmeindccrfordcrnissc znr Vcr-tohlung oder zu einem andern Zwecke noch übrig bleiben dürfte; zu welchem Ende fich dann derselbe den Flächeninhalt eincö jeden Waldes eigen zn machell nnd dazn die Steuerrcgulirungsbögen dcr Obrigkeit zn Hilfe zn nehmen hat." § 12. In diesem sind Vorschriften über Wald-abfchätznngen enthalten. § 13. In diesem wird dem Districtsförstcr feine Aufgabe wcitcrs klar gemacht nnd dic Erfüllung derselben anS Herz gelegt. Am Schlnsse heißt cS hier: „Nur nlnß sich derselbe slctS gewärtig haltcn, daß dic Waldcnltnr dcm Feldbaue und der Viehzucht, sowie gegenseitig dcr Fcldbau nnd die Viehzucht der Waldcnl< tur in ihren Fortschritten einander llicht hinderlich oder nachtheilig werden. Die Vortheile dieser verschiedenen Enltnrzweige sind immer init einander in genauer Vcr-bindung zll erhalten. Dcr Untcrthan ist daher in, Genusse des Viehwcidcrechtes, wcun es nach der Wald-ordnnilg nnd dcn obigen Vorschriften ausgeübt wird, weder zn beschränken, noch zn beeinträchtigen, noch wc» nigcr aus übertriebenem Dicnstcifcr absichtlich zn necken und ihm Zeitvcrsälimniß und nnnöthigc Vcrnntwortnng zuzuziehen." § 14 warnt dcn Districtsförstcr vor Dlcnstnnregcl-mäßigkciteu, § 15i weiset ihn znr Führung von Gcschäftspro-totollcn nnd Rcgistrirung dcr Aclcn all. § 16. „Dcnl Districtsförstcr wird znr nnerläßlichcn Pflicht gemacht, sich slctS cin taugliches Dienstpferd zll haltcn, im Widrigen er zur strengen Verantwortung ge-zogen werden wird." tz 17. Vestiinmnngen über die Particularlcgung. tz 18. Venehmcn dcö DistrictsförstcvS in zwcifel-haftcu Fällen. Dicsc Vorschriften find dicjcnigcn, wclchc im Jahre 1812 für Inncröstcrrcich crlasfcn wurdcn. Und so traten denn diese in dcr Absicht ihrer Anlage gewiß wohlthätigen Institntioncn anch in Krain ins Leben. Oesterreich. Dem „Telegrafen" wird anö Wicu, 14. Mai, geschrieben: Ich bin in dcr Lagc, Ihnen übcr daS Bc-finden dcrKaiscrin Eharlottc einige Vcithcilllngcn zu machcu, für deren Authenticität Sic cinstchcn können. Alle Nachrichten, wclchc den krankhaften Zustand der Kaiserin als im Znnchmcu begriffen schildern, sind ganz nnd gar grnndloS; im Gegentheil, die Tänschnngen, welche dcn AnSgangspnnkt dcr .Krankheit Ihrcr Ntajestät bilden, treten jetzt seltener als sollst anf; die Scheit vor dcm Gcnnß des Wassers ist längst übcrwnndcn, nnr wciln änßcrc Einflüsse eintreten, die cin Halsübel etwa vcrnrsachen, Nllr dann tritt jene Erschcinnng wieder so zn Tage, daß die Kaiserin Wasser zn trinken verweigert. Vom Kaiser, ihrem Genial, ist die Kaiserin seit Anfang Jänner ohne jcdc Nachricht, uud doch hofft sie mit allcr Zuversicht iu nicht allznfcrncr Zcit sich wicdcr mit ihrem Gatten vereint zu sehen. Befürchtungen, die sich auf die Person dcS Kaisers beziehen, hegt die Kaiserin dnrch' ans nicht. Mit dem hiesigen, sowie mit dem Brüsseler Hose nnterhält Ihre Majestät cincn unausgesetzten Brief-Wechsel; ganz besonders ist es Se. Majestät dcr Kaiser Franz Joseph, welcher der Kaiserin cinc rührende Theilnahme schenkt, nnd derselben nicht allein in zahlreichen, wahrhaft liebevollen Briefen AnSdrnck gibt, sondern sich ailch von dcm in Miramar weilenden Leibärzte des Kaisers Max, Dr. Ilck, theils schriftlich, theils mündlich über das Vcfindcn Ihrcr Majestät rcfcrircn läßt. Ausland. Dcm „Conrricr dcs Etats-Unis" ist ein dircctcr Brief nnS Mexico vom 6. April zngcgangcn, dcr folgcnoc Details als „authcutisch" meldet i Äm 2. April nahm Porfirio Diaz Pncbla mit Stnrm. Er hattc au die Garuison zwei Aufforderungen ergehen lasfen, sich zu ergeben, mit dcr Drohung, sie übcr die Klinge springen zu lassen, falls mau seinem Verlangen nicht Folge gebe. Diaz hielt Wort, uud alle Officicrc über dcm LicutcnantSgradc siud crschosscn wordcn. Einige Eorrcspondcntcn bringen bic Zahl dcr Opfcr anf IlW; andcrc sprachen nnr von ctwa 30. Einmal im Bcsitz Pucbla'S sandtc Dia; 3000 Mann nnd eine Batterie zum Angriff nach Vera-Eruz ab, wclchc Stadt, da sie zur Ucbcrgabc aufgefordert worden ist, wahrscheinlich capitnlircn wird. Dcr Kaiser ist noch immer in Qnc« retaro, wo man sich vom 14. bis zum 31. März mit Erbittcrnng geschlagen hat. Die Tage dcs 14., 24., 25. uud 26. waren schr mörderisch uud fielen zum Vortheil dcr Kaiserlichen ans, waren aber nicht entscheidend genug , daß man die Belagerung hätte hcbcn können. — DaS übrige Land ist ruhig. Mcrico bleibt stctS uoch ohne Verbindung, aber es ist friedlich. Am 27. März kam Marqncz von Qncrctaro init dcr Machtvollkommenheit cincö Gcucral-LicutcnantS dcS Kaiserreiches au. Er hat ciuc Zwangsstencr ausgeschrieben lind rcistc am 30. nach Pnebla, indem er in der Stadt Mcrico als Stcll' Vertreter Vidnri zurück ließ. Hagesueuigkeiten. — (Aus Wien.) Der Wasserstand dcs Donaucanals nimmt seit einigen Tagen wieder stetig zu und war nm 14. d. bereits wieder 7' 3" übcr Null. — Dem Verein zur Förderung dcr Bienenzucht iu Oesterreich wurde vom h. Oberst-bosmeisteramte die Bewilligung ertheilt zur Ausstellung eines Mustcrbienenstandcs im Augartcn, uud die Benützung einer Localilät zur Aufstellung eines Museums sür Bienenzucht gestattet. Tie Ausstellung dieses letzteren hat bereits begonnen und soll auch ein Seioenbau'Mnscum damit verbunden werden. — In den beiden Hänsern des Neichsrathcs werden sür die Dauer der Session Filialpostümter errichtet. — Tie Befestigungsarbeiten liabcn begonnen. Zur Herstellung einer Schanzenlinie zwischen Mödling und Siedcnhntrn sind an 1200 Arbeücr lxreits in Thätigkeit. — Mit einem Ko^en« aufwande von 200.000 sl. wird in der Leopoldstadt für die lürüschen Juden ein neuer Tempel gebaut, zu dcm dcr Grundstein «och iu diesem Monate gelegt werden soll. — Tie Direction des allgemeinen Krankenhauses beabsichtigt eine zeitgemäße Ncnerung. Das dein Kraulen so pcinlichc Einsegnen der Leichen soll hinfort in dcr Minoritenlirchc und nicht mehr innerhalb dcs Krankenhauses vorgenommen wer» dcn. — Am 15. traten auf dcr Westbahu die neuen Schnellzüge ins Leben, durch welche eine schnelle und dirccte Ver« bindung init Karlsbad und Marienbad entsteht. Durch diese Züge wird anch eine kürzere Fahrzeit nach Paris erreicht und ein schneller Verkehr mit Ischl vermilttlt. — Die Befürchtungen uor einem Niedcrausbruch dcr Cholera sind nicht unbegründet, da das Vorkommeil vereinzelter Fülle bereits gemeldet wird. Hoffentlich werde» alle nöthigen Anordnn«« gen uuucrwcÜt getroffen werden, das; m«n den gesittchteten Gast mit der möglichsten Nuhe erwarten kann. — (Das Pol izcim iui st c r iu m.) Die „Wiener Zeitung" meldet: Iu Folge allerhöchster Entschließung voM 11. Iuui hat das k. t. Finanzministerium seine Functionen eingestellt, und sind dessen Agenden an das t. k. Minister-rathsfträsidium übergegangen. Die bezüglichen Zuschriften von Behörden uud Eingaben von Privaten werden nunmehr au das t. l. MimsterrathZ-Prasidinm (Polizei« Abtheilung) gerichtet. — (Neue Briefmarken.) Am Montag wurde in dcr l. t. Hos- und Staatsdrucürei mit dcr Anseitigung neuartiger Stempel« und Bricsincnlcn begonnen. Dieselben haben die nämliche Größe uud Farbe der früheren, sind jedoch statt des Aolers mlt dcm Bildnisse Er. Majestät geziert. — (Die 5trünun g,) Dcr amtlichen „Prager Ztg." schreibt man anö Pest, 11. Mai: Wie ich heute au^ sicherer Duelle erfahren habe, sollte die Krönung am 2. Iu>u vor sich gehen. Nachdem aber die aus Kosten dc5 Primas mit allnn Pomp angeordnete Nestaurirung der StadtpsaN' tirche in Ofen zu diesem Tage nicht beendet sein kann, sv erfolgt die Krönung erst am 10. Juni. — (Uugarische Ausla,ldspässc.) In Zukunft werden die Auslandspässe für Angehörige dcs Königreiches Ungarn vom ungarischen Minister dcs Innern und in on"« gendcn Fällen von dcm ungarischen Minister am a. h. H°>-lager ausgestellt. Die Abweichungen von denselben bestehen darin, daß statt des bisher ausschließlich darauf gedruckten ungarischen Landcswappcns nunmehr dcr kaiserliche Adler "lil dcm von dcn übrigen Landcswapven umgebenen nnganichen Wappen als Mtelschild vorgcdruclt, und in den Nubnlcn statt dcö bichcr angegebenen Wohnortes der Zuständlglettvo" !dcs Paßträgcrs ersichtlich zu machen ist. 741 — (Denkmal bei Chlum.) Letzten Sonntag fand die Einweihung des uom Fürsten zu Fürstenberg auf dem Köuiggräljer Schlachtfclde oberhalb Chlum errichteten Denkmals statt. Das Denkmal besteht aus einem gußeisernen kolossalen Kreuze mit (5hrisliis ans gothischem Sockel. Kreuz und Solel sind vun brauner Farbe, der ChristuZldrper und die Votivschrift stark vergoldet. Dieser -1450 Pfund schwere Guß ruht auf einem steinernen stufenförmigen Picdeslal und ist mit einem gothischen Lisengilter umgaben. Die Votivschrift lautet in deutscher und böhmischer Sprache: „Der frommen Erinnerung au die tapferen für Kaiser und Vaterland gefallenen österreichischen Krieger geweiht, vo>' Fürst Mar Egon und Fürstin Lconline zu Fürstenderg 16s»0." Zu der Feier war ein Bataillon des t. t. Inf.-NgtS. Erzherzog Wilhelm mit der Capelle, dann eine Vcülcric ausgerückt. Cine unabsehbare Menschenmenge umgab den Plah im wci» ten Kreise. Se. l. Hoheit der Erzherzog-Feldmcnschall Albrecht traf von d«m commandircnden Generale Fürsten von Monte«-nuovo, cilf Generalen und einer glänzenden Suite von Stabsund Oberosficieren begleitet, um 10 Uhr bei dem Monu» menle eiu. Statt des durch Unwohlsein verhinderten greisen Vischoss nahm der Domdcchant Nais die Einweihung dcs Denkmals vor. Darauf hielt Fürst Max Fürslcnberg eine kurze, aber wirkungsvolle Ansprache, in wclcher er darauf hinwies, daß durch die Anwesenheit des Erzherzogs und 3lrmce-Obercommandanten, des SiegcrS von Custozza, des glorreichen Sohnes seines Heldenvaters des unsterblichen Erzherzogs Karl, der heutigen Feier eine besondere Weihe gegeben worden sei; daß das Andenken an die auf dem blutgetränkten Voden von Königgrälz fur's Valeiland gefallenen österreichischen und sachsischen Krieger in Kindern u»d Kindeskindcrn fortleben werde, und daß, wenn auch den österreichischen Fahnen diesmal der Sieg nicht zu Theil wurde, doch die Scblacht von Königgräk immer ein neuer glänzender Beweis für die historische österreichische Soldaten-treue und Liebe zu Kaiser und Ncich bleiben werde. Mit cinem Hoch auf die österreichische Fahne, in welches die Ver« sammelten begeistert einstimmten, schloß der Fürst seine Ansprache. Hierauf trat Se. kaiserliche Hoheit au den Fürsten heran, umarmte, ihn uud dankte im Namen der Armee für die Aufstellung dieses schönen Denkmals. Die Feldmcsse, sowie das Desiliren der Truppen nach derselben bildeten den Schluß der Feier. Nachdem Se. t. Hoheit sich mehrere der Anwesenden vorstellen lieh, besichtigte dersilbe in Veglci« tung mehrerer Generale einen Theil dcs Schlachtfeldes und besuchte außer anderen Grabstätten auch das Grab deö bei Chlum gefallenen Grafen Grünn?, worauf Se. kaiserliche Hoheit nach einem Diner in Küniggr5l;, zu welchem mehrere hohe Gäste geladen waren, mit dem Nachmittagszugc nach Prag zurückkehrte. —- (Ueber die feierliche Vertheiln ng der Erinnerungsmedaillen) liegen bereits ans den meisten Nezirten Nord« und Südtirols Aerichle vor, welche con-statiren, daß es wahre Freudcntagc waren, welche dic Gc> Meinden in erhebender Weise feierten. Allenthalben wurden die patriotischen Ansprachen der Aezirtsvorslcher durch wie» Verholte begeisterte Hochs auf Ce. Majestät erwidert. Der zweite Preslproceß des „Tlovenec." Klageufurt, 14. Mai. SlovenischeS Drcirichtercollcgium unter dem Vorsitze des Hrrr» ^andesgerichtsrathes Mayd; Staalsanwalt Herr Landes« gerichtsrath v. Frauend orff. Wieder erscheint dcr Ncdnctcur der bestandenen sloucuischen Zeitschrift „Sloucnec" angeklagt, doch dismal nicht über Ein« schreiten von Privalklägcru, sondern über Antrag dcr t. t. Staats» miwaltschaft, Gcgen Joseph B o ?. i 5 liegen nämlich zwei Vcr« gehen, jmcs dc« § 302 und jenes dcö § 300 St. G. vor. Tcr Thatbestand deö ersteren ist in dm Nummern 30, 35>, 3»:, 87 und 45 de« erwähnten Blattes, dcr des zweiten in den Vtnmmcrn 34, 36 und 40 enthalten. Sämmtliche Artikel fallen.in die Zcit der Wahlbcwegnng in Krain. In den ersterm ^innuncrn wird dic deutsch,.' Bevölkcrnng Kraius in einer Weise geschildert, dic znr Mißachtung derselben auffordert, und geradezu zum Hasse, somit znr Fcindfcliglcit gegen dieselbe aufreizt. So heißt es in der Nnmmcr 30 nntcr dcr '.'Ins« fchrift „Aus Inner-Krain", in welchem Artikel die Landslcnte ermahnt werden, filr die nationale Partei zn stimmen, unter an-dcrem.- „Landslcnte! deshalb ohne Fnrcht zn Boden mit ihnen, baß euch die Piper nicht sticht, ihr habt ja bei jolchem Stich als Sprichwort, daß cs dagegen leine Medicin gibt. Wer aber jetzt ein Abtrünniger wird und nicht für unsere nationalen Männer stimmt, dein verdorre die Zunge. Wie einst Kam, soll er in nn-ferem Vatcrlandc lcine 3cnhc findcn." Als damit in Verbindung stehend, wird von dcr Nntlage cmch die in Nr. 45 vorkommende Wählerliste angenommen, in welcher diejenigen, dic gegen dic nationale Partei gestimmt haben, und zwar die dm, Gcwcrbcsiandc Angehörigen nicht blos namentlich, sondern größtrntheils mit Angabe dcr Wohnnng. derHansnnmmcrn, verzeichnet sind. Die Anklage hebt hervor, wrnn man die gegen die dmlsche Beuölkcrnng aufreizende Tendm; dcs Blaltrs in Erwägung zieht nnd ans den in Nr. 30 anögcsprochcnm frommen Nimsch reslcctirt. so ist die Zusnmmmstcllnna. und Vciüffcntlichung duser Namruslistc wohl Nichts andercS alS eine Proscriptionslistc, daranf berechnet, die barin angeführten Personen als Feinde deö slovenischrn Volles zn bezeichnen nnd das slovcnischc Volk zu fcindscligcn Partcinngcn gegen dieselbe aufznrcizcn, nachdem mich die Wählerliste schließ! Mit den Worten: „Das sind die Männer, welche geholfen habm. daß am 27. März in Laibach die nationale Bevölkerung nntcrlag und das Vcamtcnthnm siegte. Landolcutc! unterstützet cnrc Freunde, ln'cht aber die Gegner. Nr. 35 untcr der Aufschrift „Landslentc, jetzt gilt's! enthält eine Anffordernng an die slowenische Bevölkerung, nicht Deutsche zu wählen, wodnrch sie sich cincr sechsjährigen Sklaverei untcr< werfen würden. In Nr. 3« werden in einem Artikel „Eine wundersame Frucht deutscher Cultur" die Deutschen als „Ritter von der traurigen Gestalt" bezeichnet und wird sich dcs Ausdruckes „der Dcutsch-thümler ungehobeltes Wcsm" bedient. In Nr. 37 werden die Dcutschthümlcr lügenhaft, boshaft, Fanllenzcr genannt, die wirklich uichl viel lernen wollen :c. Von den Nummern 34, 3(i und 40 wird in erster dcr Re< giernng nnterschobm, daß sie danül umgehe, das Kirchcnvermögm, welches Eigenthum dcr Nation sei, zn verlaufen. In Nr. 36 in einer Notiz wird von einem Manne erzählt, der in Wien lebt, 50.000 st. Gehalt bezicht und mit Nubclu seine Schnldcn m Sachsen zahlt :c., und Passmdc Kennzeichen hinzilgesügt, dnrch welche man nnr anf Minister Bcnft rathen kaun; diese Anwürfe sind jedenfalls eine besondere Ehrcnkränlnng des Ministers, abcr anch geeignet, znr Verachtung gegen denselben cmfznrcizen. In Nr, 40 werden dic Bcamlen als „ilncchtc" bczcichnct, und heißt es weiter „denn nur wir bezahlen sie mit hartem Gcldc, sie sollten nnn daranf schm, wie sie uns recht dienen, nicht aber darauf, wie sic uns drücken, nnterdrüclm und schinden können." Diese lchtcn drei Artikel sind geeignet, Mn Haß und znr Vcrachtuuc, gegen Organe deö Staates anfznrcizcn, begründen demnach den Thatbestand dcs Vergehens dcr Aufwiegelung nach § 300. Säinmtlichc Arlikcl wurden dcm Angillagtcn vorgehalten und anch in deutscher Sprache, wie sie dnrch eincn gerichtlich beeideten Dollmelsch übcrsctzt warm, vorgelesen. Voiw findet in dln Ansdrüclcn nichts Aufreizendes. Es wnrde ihm bczüglich der Nr. 30 bemerkt, wmn er sich ausdrücke „zn Boden mit ihnen oder nicdcr mit ihnrn", so sei darin doch eine Anffordcrnng zu liner Gewaltthat cnlhallcn; darüber hatte Angellagtcr nnr zn rr-widern, daß eS figürlich zn nehmen, was jedoch dic Entgegnnng fand, daß der Bancr, für wrlchcn doch eigentlich der „Slovcncc" geschrieben war, einen figürlichen Ansdruck nicht uclstchc. „Drm verdorre dic Znnge", sei allerdings ein dcrbcr Ausdruck, allein nur von der Wahl zu verstehen, es liege ja anch nicht in dcr menschlichen Macht, so was ansznführcn, Dic Bemerkung des Herrn Vorsitzenden, daß das Anführen von Wohnung, Hausnummer nnd Gewerbe gewisser Wähler, die gegen dic nationale Partei gestimmt habcn, und die daranf folgende Anffordcrnng „unterstützt nicht cure Gegner", wohl cinc Aufforderung enthalte, gerade diese cben angeführten Gcwcrbsleutc nicht zu untrrstützm, sondern sie, nämlich in gewerblicher Vczichnng, zn Grunde gchcn zn lassen, erwidert Boiir mit dcm, daß man dic lehtcu Worte nur in Politischer Äcdeulnng zu nehmen habe. Die Nr. 55, 3»', und !j? enthielten wohl derbe Ausdrücke, doch die hätten in jcncr Zcit anch die Deutschen gebraucht; der „Slovmcc" s'i uur gcgcn dic sog. Dcnlsch-thümlcr, d. i. jme Teutschen im sloucnischm Lande ausgetreten, die daö slovmischc Voll nach nnd nach zn cntnationalisircn trach» tetcn, gcgcn dic sloucnische Aufklärung agitircn, sich als Ncncga« ten benehmen; ciu wahrer Deutscher wird auch nic gcgcn dic Gleichberechtigung der slovenischen Elation was cinznwendc» habcn, nach dem Grundsätze: was dn uich! N'illst. daß dir geschehe, das lhnc anch cincin andern nicht; er habe nnr daö Voll anfgemnn-ler!, solche zn N'ählcn, wclchc ihncn das thnicrstc, ihrc Sprachc, erhallen. In dcn Nr. 34, 30 und 40 findct BoU(: leine Aufreizung gegen, die Regierung oder ein Organ derselben. Die Notiz in Nr. 30 habe er aus ciucm deutschen Blatte „Polilit" rntnom. mm, cr habc nicht gclcsm, daß sie widerrufen winde, nnd so habe er sic in sein Blatt anjgcnomincn, wogcgen dcr Herr Bursitzcndc erwidert, daß dic Notiz durch die Anfnahmc in die, von ihm rcdigirtc Zeitschrift sein Wcrk gcwordcn sei. Das Wort, wclchls in Nr. 40 mit Knccht übersetzt wnrdc, hcißc nur Dicncr; auch sci darin nicht dircet gcsagt, daß die Bcamlen nns wirklich drill« ten :c. Dcr übcr die Bedmlnng dcs fraglichen Wortcö vcrnom-mmc DoNmclsch erklärt nochmals, daß es im Deutschen nicht „Dicucr", sondern „Hauötncchl" bcdcutc. Sodann wurde einc Note deö Stadlmagistrateö vorgelesen, worin Bo^ic als bisher nnbcauständct, als ein ganz harmloser Mensch von gar tcincm politischen Einflüsse geschildert wird; eine Note des Landcspräsidinms in Laibach schildert die wcllc Verbreitung dcö Blattes „Slovcncc" in Krain, dcssm uachthciligcn Cinfliiß uns dic slovcnischc Vcvöllrrung. Die Note dc gange nnfcrcö katholischen Gcscllcinicrcineö in voller Wiir-digling dcr Psiicht, wclchc Ihr anhaltend rcgcö Interesse an dem Vereine mir auferlegt, dcn dermalia.cn Stand nnsercr Anstalt Ihncn darznlcgcn habc, gereicht cö nur znr hohen Befriedigung, in vorhinein schon die Ber-sichcrnng abgeben zn dürfen, daß daö Bild, in welchem ich dcn bcrcitö zwölfjährigen Bcrcin darstellen soll, sich zu einem um so erfreulicheren gestaltet, je minder sich anch nnscr Verein erwehren tonnte so mancher Besorgnisse, zu welchen die vielfach störenden Wcchsclfällc des vergangenen Jahres so reichlich Veranlassung votcn. Namentlich blieb die Besorgnis; hinsichtlich cincr nach» haltia.cn uud empfindlichen Störung dcs gcwöhulichcn Vcrcinslcbcuö uahc gclcgt dnrch dcn Umstand, daß dcr Vcrcin in die unausweichliche Nothwendigkeit gebracht wnrdc, die im Laufe von 11 Jahren ihm so lieb ge» wordenen Localitäten zn räumen nnd in andere, wie sie im Dränge dcr Umstände cbcn in dcn Wurf kamcn, zn übcrsicdclü. DicscS Provisorium, wcl'chcö glücklicherweise nnr drci Monate —- von Mitte Inli bis gcgcn Mitte October - dancrtc, hatte jedoch kciue wcitcrn Folgen, als, daß cs dem Vcrciuc nicht so leicht thunlich blieb, scinc alljährlich übliche Christbanmfcicr zn veranstalten, wie denn auch überhaupt bei dcr im allgcmcincu gc^ drückten Stimmling dcs vcrgaugcncn Jahres die Umstände durchaus nicht darnach angethan waren, daß dcr Verein, sei cs mittelst dcr Ausflüge oder iu welcher Art immer, sich in der Ocffcntlichkcit hätte zeigen können. Indeß, wcnn auch, wic iu kcincm dcr früherm Jahre, anf scinc ^ocalitätcn beschränkt, blieb doch das Vereins« lcbcn so rege nnd gemüthlich, als untcr Umständen nur ! thuulich nnd wünschenswert«.); ohne irgend welchc Spur von Zwietracht nnd Störnug — was gegenüber den vielfach aufgeregten Stimmnngcn dcr lclltcrcu Zcit zur Ehre der Vcreiusgcscllcn uicht gcuug stark betont zn wer» dcn vermag — conversirtcu die Mitglieder bei dcn all« abendlichen Znsammcntünftcn in ihrer gewohnten Art mnntcr uud gemüthlich uutcr einander, getragen von Einem Geiste, dnrchdrnngcn von dcr nämlichen Liebe uud Anhänglichkeit au dcu 'Vcrcin. Scit dcr Wicocrübcrnahmc dcr gewöhnlichen Vcr- ciuslocalitätcn im Fnrstciihofc im Monatc October konnte dcr Vcrcinsnntcrricht um so lcichlcr fortgcpflcgt wcrdcn, i mit jc größerer Bereitwilligkeit nnd nicht gcnng anzncr- kcnncudcr Ausdauer sich solcher Mühc lintcrzogcn theils die im Vanfc dicscs Jahrganges bcigctrclcncn hochwnrd. ^ Hcrrcn Gnczda, Präfcct im fnrstbischöflichcn Aloifiannm, ! uud Bostjaucic, Katechet au der Normalhanfttschulc, von denen jcucr in dcr Geographic, dici/r aber in fchriftlichcn Aufsätzen dcu Uutcrricht ertheilte, theils aber die ans frühcrcn Jahren her bekannten Herr Moünl, Lehrer an der städtischen Hauptschnlc zn St. Jacob, wclchcr iin 9tcchncn untcrrichlctc, nud HcrrOymunsialftrofcssorilonscl, wclchcr übcr Natnrgcschichtc vortrug und dcsscn bereits mchr dcnn zehnjähriges Vcrhältniß zn nuscrcm Vereine ^ ich kaum treffender uud rühmender zu bczcichucu vermag, ' als wcun ich ihn dcr Thatsache vollkommcn entsprechend als dcn Liebling dcr Vcrcinsgcscllcn hinstelle. Dcn Untcr. richt im Gcsangc besorgte Hcrr Prohasta, Ocsaugs« und Mnsiklehrcr an nnscrcr „Mroäna öiwimca," lcidcr nnr ! * Znr Aufklärung für nnscrc gcchrlcn Leser müssen wir bemerken, daß uns dieser anöführliche Bericht erst angekommen ,sl, nachdem bereits dic „Ncwicc" cin Nrsunil> gebracht und wir dasselbe für nnscr Blatt brnntzt halten, indem wir glauben mnßttn, wir scim von dcr lobl. Direction dcö katholischen Gcscllcnvcrcliis llbcrgaugcu worden. 742 zwei Monate hindurch, indem er in Folge definitiver Anstcllnng mit Anfang April ans Laibach weggezogen ist. Ais auf weitere Acquisition eines Gcsangslehrcrs leitet ei» Vereinsmitglicd, der Schlofsergcselle Äiach, die Gcsangsübungen im Verciilc. Die Sonntagabcndc blieben, wie seither üblich, den religiösen Borträgen, nnd die voin Unterrichte freien Montagabende der Uuterhaltllug im Bolzschießen vorbehalten. ?iebeubci standen dcn Mit» gliedern außer der Bereinsbibliothet nenn theils politische, theils gewöhnliche Bolksschriftcn znr Aclchrnng nnd Unlcr. haltnug zu Gebote, nnter dcncn die „Vaibachcr Zeitung," die ,M)vio6" und ,/1'ov^i'ä" dnvch die frenndliche Güte dcr betreffenden Verleger, der Herren Edler v. Klcinmayr, Älasuil nndMilil/, dem Vereine anch in diesem Jahre gratis zukamen, wofür dcn genannten Herren hicmit im N'amen dcs Vereins der verbindlichste Dank ausgedrückt wird. Die Anzahl dcr Mitglieder bclanst sich gegenwärtig auf 5).'!, darnnter ein Vicrtheil theils ans Aöhmcn, Mähren, Oesterreich, Kärnten, Ungarn nnd Croaticn, theils ans dein Anslaudc, die übrigen abcr Einheinnschc. Zugewachsen sind dein Vereine im Vaufc des letzten Jahres ZI Mitglieder, fortgcrcist dagegen ihrer N>; 6 sind znm Militär gestellt worden, zwei aber haben fich einen eigenen Herd gegründet, die Herren Albin Mein, Schlossermcistcr, nnd Mariachcr, Schuhmachcrmcistcr und Pächter des Gast« nnd Herbergshauscs „Zuni schwarzen Bären," welche beiden °samint den Herren Erbcznik (Bäcker), st lein (Gcschäftslcitcr in dcr Egcr'fchcn Buchdruckerci),Konear (Dameuklcidcrmachcr), Nus ^Parapluicmachcr), Slcbuik (9liemcr) und Zicglcr ^Schuhmacher), dem Vereine fortan als Chrcnmitglicder angehören. Förmlich ansgcschlosfcn brauchte ans dem Vereine Niemand zn werden. Als eine rücksichtlich des Standes der Handwerks» gesellen im allgemeinen auffallende Erscheinnng mag hcr< vorgchobcn werden dcr Umstand, daß seit dem zwölf« jährigen Bestände des Vereins in leinem Jahre noch so wenige anderen katholischen Gesellenvereinen angchörigc Gcscllcn dnrch ^aibach gczogcll sind, als in dem eben abgelaufenen; währcud in den letzten vier Jahrgängen durchschnittlich 80 solchcr Durchreisender sich hierorts au» meldeten, weiset das Vcrzcichuiß dcr Durchreisenden im vergangenen Jahre ihrer nur 34 auf, eine Thatsache, welche, wenn sie fortan in gleicher Art fich aufrecht erhalten sollle, das in frühcren Jahren lebhaft gefühlte Bedürfniß nach einer eigenen Vereiushcrbcrge wenigstens mif so lauge zu dämpfen geeignet bleibt, bis der Verein , in dcn Besitz eines eigenen Hanscs gelangt, mit welchem die Vcrcinsherbcrge sodann von srcicn Stückcn gegeben werden wird. Die Hoffnnng auf das endliche Zustandekommen eines eigenen Vereinshauses darf als eine von Jahr zn Jahr tiefer bcgründetc hingenommen werden bei ocm erfreulichen Umstände, daß, wie Sie ans dem Rechenschaftsberichte des Vercinseassicrs, Herrn Gemciudc-rathes Sveutncr, cntnchmcn wcrdcn, bei Ihrer nnd dcr Vcrcinswohlthäter überhaupt nncrmüdetcn Opferwilligkcit die Ansgadcn für dcn Verein gedeckt wcrdcn konntcn, ohne irgend lvclchc Inanspruchnahme des Vercinsfondcs, welcher, inl ^anfe dieses Jahres nm das Vcgal des am 7. März v. I. verstorbenen Herrn Vanonicns Josef Poklnkar im Betrage von 100 si. ö. W. vcrmchrt, sammt dcn im Laufe mehrerer Jahre ancrwachscuen Ziufcu die Snminc von über !)30 si. ö. W. darstellt. Nebst dicscr Lnmmc von 930 fl., welche bcim löbl. Aushilfseassenverein frncht» bringend angelegt bleiben, gehören znm Vcreiusfondc noch vier Staalsschnldverschrcibnngcn im Gcsammtwcrthc von 350 fl. sammt einer Actic dcr hiesigen bürgerlichen Schicßstättc im Ncnnwcrthc von 5>0 fl. Und damit bei dem allfälligcn scincrzcitigcn Ankanfe eines Vcreinshauses anch dic Vcrcinsmitglicdcr ihrerseits durch cinigcn Äcitrag sich zn bcthciligcn vermögen, sind im Monate Iänncr l. I. noch insbcsondcre 200 fl. ö. W., welche ein Cigcnthnm der Vercinsmitglieder sind, somit der sogenannten Vcrcinsfcsteassc angehören, anf dcn Namen des katholischen Gcscllenvcrcins bcim löbl. Aus-hilfscasscnvcrcin fruchtbringend hinterlegt wordcn. Dicsc 200 fl. sind nach Art dcö gewöhnlichen Nescrvcfonoes eigentlich ein Ergebniß jener Gebahruug mit dcr Vereins-Spareassc, welcher zn Folge theils folchc Interessen, welche jährlich einen halben Gulden nicht überschreiten, theils abcr dcr fünfte Theil dcr 5>pcrc. Interessen der Einzelcinlagen der Vcrciusfcstcassc bisher zu Gute zu kommen hatten. In solchcr Art nnd durch derlei unbcdcntcndc Eiuzelabfällc find im Laufe von 11 Jahren, seit dcr Errichtung dcr Vcreinssparanstalt, 234 fl. 40 kr. dcr Vcreiusfcsteassc zn Gute gekommen, von welchen 34 fl. 46 kr. dieser Fcstcassc sclbst zngcwicfcn, 200 si. abcr in obgcdachtcr Weise am 21. Iänncr l. I. bcim Aushilfs-casscuvcrcin dcpouirt wurden, anf welchen löbl. Verein behufs Erleichterung nnd Vereinfachung dcr betreffenden Manipulation bei dcr nämlichen Gelegenheit auch die Spareinlagen der VereinSmitglieder im Gcsammtbelragc von 431 fl. 16 kr. übertragen wordcn sind, uachdcm diese Einlagen mehrere Jahre hindnrch bcim Hcmdlnngö< hause Mayer fruchtbringend angelegt blieben, wclchcs die bezüglichen Verrechnungen mit znvorkommcnster Bcvcit-williglcit zn pflegen die Güte haltc, wofür dcm gedachten Hand'lungshanfc der Verein stets znm aufrichtigsten Danke verpflichtet bleibt. Gegenwärtig belauft sich das Gesammt. capital dcr in Ncdc stehenden Vcrcinssparanstalt auf über 500 fl. Die Einzeleinnahmcn und AnSzahlungcn > besorgen unter Lcitnng dcs Ehrenmitgliedes Herrn Klein ^ der Vereinsscnior Garich nnd das Ehrenmitglied Herr Erbcznik. > sticht ohne Bebanern kann ich crwühncn dcs' schmerzlichen Verlustes, welchen im Laufe dieses Jahres! dcr Verein erlitten in Folge des Hinscheidens zwcicr ^ dcmsclbcit mit rcgcr nnd opferwilliger Theilnahme zugc»! thauer Ätitglieder uufcrcs verehrlichcu Schutzvorslandcs;! es waren die Herreil Handelslentc: Joscscf Blciwcis uud Zottmann. Sie bleiben dcnl Vereine fortan nicht nnr in dankbarer, sondern auch iu frommer Erinnernng, insofcrnc, alö dic Vcrcinsmitglicder iu herkömmlicher 1öb< licher Vcreiussittcan Sonntagabenden nach Absinguug des Abendliedcs für ihre verstorbenen ^citbrüdcr nnd Wohl-thäler ein Vateruuscr sammt Ave gemeinschaftlich nb-zubcteu pflegtcu. Ich kaun dcn vorangehenden Jahresbericht nicht abschließen, ohne des besonderen zn gedenken, eines Vorkommnisses, welches, sofcrnc dasselbe lediglich dic Person dcö Äcrichtcrstattcrs betrifft, nach dcn For» dcrnngcn dcr gewöhnlichen Bescheidenheit geradezu mit Stillschweigen Übergängen werden müßte, nach scincr eigentlichen Bcdcntung jedoch, wie anch in Folge seiner Beziehungen znm Vereine vvllcn Anspruch daranf cr> heben darf, mittelst dicjcs Berichtes in dcr Vcreinöchronit anch für weitere Zeiten verzeichnet zu bleiben. Ich habe im Sinne dic Auszeichnung, mit welcher die löbl. Stadt« gcmcindc Laibach dnrch die taxfreie Verleihung des Bür» gerrcchtes dcr Laudcshmivtstadt au deu Vorsteher des Vereins den Verein selbst in allen seinen Gliedern,' wie anch nicht minder alle die tathol. Geselleuuereinc in nnd außcr Oesterreich in hochcrfreulichcr ^cise überrascht hat. Unser Verein war so glücklich, seit seinem Ins-lebcntrelcn einer unverkennbar wohlwollenden nnd bei» fälligen Aufnahme seitens des geehrten Publicums uuse-rer Landeshauptstadt sich erfreuen zn dürfen, nnd info-ferne solchem allgemeinen Wohlwollen gegenüber sich mitnntcr auch Widersprüche geltend zn machen such» ten, blieben dieselben hauptsächlich veranlaßt dnrch die Firma dcö Vereins, welcher znfolgc derfelbe sich als „katholischer Gcscllcnvcrciu" antüudigct. Man sollte wohl erwarten dürfen, daß solche Widersprüche sich fortan UN» so weuigcr in deu Vordergrund drangen tonnen, je mehr das bereits zwölfjährige Verciuslebcu geeignet bleiben müßte, schwinden zu machen all' die Vornrthcile, welche an solche Vcreinsfirma hin nnd wieder gctuüpft zn wcrdcn pflegten. Und in dcr That hatte der Verein im Lanfe von zwölf Jahren Zeit nnd Gelegenheit genug, in dcr Öffentlichkeit fich hinreichend zn lcgitimiren als dcnjcnigcu, welcher weder kopfhängerisch, noch -..... da ja anch nichtkatholischc Gesellen in den Verein Ansnahme fanden uud iu augeuehmer Eriuucruug in demselben fort» leben — cxelnsiu uud iutolcraut zu sciu braucht, um seiucu katholischen Eharakter zn wahren nnd zn recht« fertigen. Und folcheu katholischen Charakter wird nnscr, wie anch seine nahezu 45)0 Brudervereinc zn wahren und zn bekennen um so weniger unterlassen können, je minder diese Vereine sich selbst zu vcrlcugucn vermögen, sei es hinsichtlich ihres Ursprnnges, sei cs hinsichtlich ihres hauptsächlichen Zweckes und ihrer gc-sammteu Organisation; was alles dcs Näheren auseinanderzusetzen Sie mir nm so leichter erlassen werden, jc öfter fich dic Gelegenheit bereits dargeboten hat, dcn Gegenstand von diesen einzelnen Gesichtspunkten aus darzustellen. Inwieserue nun der obansgcdrücktcn Erwartnng die Verhältnisse thatsächlich entsprechen, inwiefernc näm« lich nnscr Verein als „katholischer Gcscllcnvcrcin" fich all' und jeden Widerspruches ledig zn erachten vermag, das möge füglich dahingestellt bleiben; immerhin abcr hat dcr löbl.Gemciuderath unserer Landeshauptstadt dnrch die anszcichnendc Auerleuuung, welche er uusercm Vercinc iu dcr Person scines Vorstehers zn Theil werden ließ, offen und rückhaltslos an dcn Tag gelegt, wie richtig derselbe das Institut dcr katholischen Gefcllenvcrcinc in seiner wahren Natur nnd Bedeutung, wie anch in seinem uicht zu uulerschätzeudcu Einflüsse auf die focialcu Vcr< hältuissc dcö bürgerlichen Gewerbestandcs anfznfasscn wisse. Und von solchem Gesichtspunkte ans genommen, muß das mehrbclobte Vorgehen nnscrcs Gemeindcrathcs als eine nicht gcnng wohlthncude Erscheiuuug begrüßt werden; doppelt wohlthuend in einer Zeit, in welcher cs keinen geringen MntheS bedarf, sei cs in Wort oder in That, öffentlich Beifall nnd Anerkennung zn zollen dcn Iustitutcu mit ciucm ausgcfprochen katholischen Charakter nnd einer vorwiegend sittlich-religiösen Tendenz. Eben darnm finde ich aber auch leinen geeigneten Ausdruck, nm im cigcueu wie auch im Namen des Vereins für die in Rede flehende Anszeichnnng nach Gebühr danken zn können dcr löbl. Vertrctnug nnscrcr Stadtgcmcindc, wic auch uamcntlich nuscrem hochverehrten Hcrru Bürger-meistcr, welcher noch insbesondere bei dcr ihm cigeucn liebevollen Hcrablassnng es nie nnter scincr Würde cr-achtctc, dcr Bitte der Vcrcinsgcscllcn willfahrend, die cinc uud die audcrc häusliche Vcrcinsuntcrhaltuug mit seiner Gegenwart zu bechrcu und nicht nnr dnrch solche thcUnahmsvolle Gegenwart, sondern auch dnrch die er» greifende und hinreißende Kraft seines Wortes die Ver« cinsmttglicdcr sowie die Anwesenden alle für die Sache dcs Vereins aufzumuntern und zu begeistern. Mag uuu auch bc;üglich unscrcs Vereins manches zu wünschen übrig bleiben, so dürfte doch dessen cbcu dargelegter thatsächlicher Zustand geeignet sein, zn befriedigen die bescheidenen Erwartnngcn, wclchc nntcr den cbeu obwaltenden Verhältnissen hinsichtlich dcs Vereins gehegt wcrdcn können, nud mit je tieferer Befriedigung ich felbst den Vcrciu iu sciu 13. Lebensjahr geleite, desto lebhafter mein Bedürfniß, Ihnen, meine Vcrchrtcsten, wic auch alleu edleu Vereinswohlthätern mit ciucm rccht herzlichen „Vergclt' cs Gott!" zn danken für dic opfcr», willige Theilnahme, welche Sie so anödancrnd einer Sache schcnkcn, die da das Wohl der christlichen Hand-wcrksjugend und in ihrem Endziele die Förderung dcr Ehre Gottes znm Gcgcnstandc hat. Dem darnach vom VcrcinScassier, Herrn öventucr, gelegten Ncchnnngsauswcisc zn Folge find im Laufe des 12. Jahrganges dcm Verein an Beiträgen zugeflossen: An Cassarest vom letzten Rechnungsabschlüsse ........48fl. 54'/, kr. „ eingelösten Eonpons .... 17 „ 23 „ „ Wohnungs-Eutschädiguug vom k. k. Platz Eommando......80 „ — „ „ Einnahinc-Ueberschllß bei Vereiuö- fesworsiellnngcn......5 „ 07'/, „ von Sr. fürstbischöfl. Gnaden ... 50 „ — „ „ inrhrcrcn Wohlthätern zu 10, 5, 6, 3, 2 fl......... 135 .. - „ sonnt im Ganzen . . 336 fl. 45) kr. Wogegen verausgabt wnrdcn: An Micth;ins mit Einschluß der anf 3 Monate iu Miethe gehaltenen Wohuung am Nanu 120 fl. 20 kr. für Beheizung und Bc- lenchtung . . . 73 „ 40 „ „ Bücher und Zeitschriften .... 36 „ 56 „ „ Drnck- und Bnch' bindcrarbciten . . 9 „ 45 „ „ Dicnerlohn . . . 30 „ — „ „ diverse Anslagcn . 12 „ i)4 „ iln Ganzen . . . 282 fl. 15 kr. welche dcr obigen Gesammtcinnahmc gcgcnübcr einen Uebcrschuß geben von 54 fl. 30 kr. welcher Ueberschuß zur theilwciscu Decknng der für den lanfcndcn Jahrgang, wic bisher, mit 250 fl. prälimi-nirten Ansgaben bestinnnt bleibt. Locales. — Gestern cmpsing dcr Herr Lcmdc'i^lasidcM Si.imll»d v. Coura d ' Eyd es fel d Se. fllrftliischofliche O»ade» Herrn Tr. Widm er mit dem Consists!im>, dcn Vtamtcn«, Turn-, öchühcil« i>!id C^sixovcrciil, die Lehrkörper dcs t. t. Oder» Mmwswmö, dcr l. l. Oberrealschulc, Normalhaoptsä'llle, die Nrpr^scutanten der qeburtLhilflichcn Lehranstalt, der släodi-gen l. t. Lmldes-Medicinalcommisslon und die Direction der Wohllhütigltitsanszalten. ^— (Cinc Anfrage.) Im slovcnischen Schulblcitte ,,l^i!<^>lii lovül«^ flndcü wir folgende Anfrage an die Hü'daclion: Warum sollen jetzt die Kinder 4 oder gar 6 Jahre in die Schule a/hen, wo sie nichts anderes lernen, al5 in heimischer Sprache Ilsen, schreiben, etwas zählen und überdies etwas bctcn, und sonst nichts? Sonst haben wir aber auch deutsch gelernt: haben deutsch gelesen, ge» schiieben, gesprochen und gebetet, damals hatten wir in der Schule doch etwas zu thun, jetzt abcr — Andere wollen nichts uo» der deutschen Sprache hören, sondern sie wollen alles slovenisch haben, da? Trainer ische, wenig« >lenö wie wir es sprechen, ist ihnen nicht anständig. Lieber ,/sovii!',^ sage uns drch. was ist das Wahre? — Dic Rc< daclion eilla',t auf die>e Anfrage, sie habe leine Luft, sich aus diese Lmnruthc zu schen. — Wir unsererseits glauben, daß in obiger Ansiage ein allgemein gefühltes Bedürfniß liegt, wobei wir uns jedoch dagegen uenvahren, daß wir dcn Untelricht in der Muttersprache irgendwie beschrüinlt sehen möchten. Dieser Unterricht soll nur nickt dazu dienen, cine chinesische Mauer herzustellen, vielmehr soll er dem Vandestindc Gelegenheit verschaffen, sein Vrot auch jcnssits der slovenijchcn Olenze zu suäien. — (Gif thandel.) Man weih, wie sehr die Zahl der Selbstmorde durch Vergiftung übcrhand genommen hat. In Wien wird Cyanlali fo leicht genommen wie ein Glas Zuctcr» wasscr. Die Aufmerlsamlcit der Regierung hat sich daher anch den Maßregeln zugewendet, durch welche dieser M>s>' brauch der Phaimalopöe zu beseitigen wäre. Die hiesige l. l. Mcd i ci na I c o mmis sio n hat soeben von der h. Regie« rung dcn Auftrag cthaltcn, ein Gutachten über allsällige Acschränlnng nnd Äeaussichligung dcs Gisthandels zu er« statten. — (Ausslug.) Gestein früh (den 10. Mai) fand ein llcincr Ausflug der Singer des hiesigen l. l. Ober« gymnasiums nach 3tosenbach statt, wobei die ge» wähltcstcn Lieder mit solcher Vravour gesungen wurden, daß selbst der Herr Landeöprasident von Conrad-Eybes-feld, dcr eben dort anlam, sich darüber lobend üußcrlc. — (Telegrapheustationen.) (Zinem gest"» Mittag uns zugekommenen Telegramm des Tnester Telcgra« ^ pbeninspcctorales zufolge sind in Römcrbad u»d in Vad Tüfscr Telegraphcnslationcn mit bcschrünltcm Tag.'sdicn,te für die Dauer der Saison eröffnet worden. 743 — (Zur Maikäfervertilgung) hat der uns dem Namen nach nicht bclannte Schullehrcr im Orte Pre» daszl (Vezirl Krainburg) eine nachahmenswerthe Anordnung getroffen. Jeder Schüler, deren es 170 gibt, muh täglich eine Anzahl dieser schädlichen Thicrchen in die Schule mildringen , dort werden, sie baniwcise gezählt und von den Musterschülern aufgcschricl'en. Diese einzelnen Summen werden von Einem auf der Tascl summiil. In 8 Tagen wurden auf diese Alt 195.036 Mer vertilgt. — (V er"cin sl c b en.) Gemäß dem am verstosscucn Samstag gcfastten Veschlussc sand vorgestern eine Sitzung des historische»! und des Muscalvereins im Locale des ersteren statt. Herr EtaatZanwalt Dr. v. Le h m a nn als Obmann» stelwertretcr des MuscalvercinZ eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in welcher er die Bedeutung des ge» faßten Beschlusses in Betreff der dadurch erzielten Abwechslung in dcn Vorlragsstosfcn und der gegenseitigen Annäherung der Vereinsnütglicdcr hervorhob, das Entgegenkommen von Seite des historischen Vereins dankend erwähnte und schließlich dcn Wunsch eineö gedeihlichen Erfolges dieser Bestrebungen aussvrach. Diese Ansprache erwiderte Namens deZ historischen Vereins dessen Secretär und Geschästsleiter Herr August Dimik, indem er die Mnscalocicinsmitglieder in dcn Räumen des historischen Vercius willkommen hieb nnb die Hoffnung auf ein gedeihliches Zusammenwirken zu dem gemeinsamen Ziele der Förderung der Landeskunde aussprach. Herr Dr. Valenta schte sohin die Versammlung, in Kenntuih von einem sehr ancrlennenswerthcn Unternehmen des 0 sterr. AIpenuereinZ in Wien, welcher als Fort« setzung des P ernha r t'schen Glocknerpaiwrama's die Herausgabe eines landschaftlichen Atlas unfcrer Alpen in gediegenen Nachbildungen in Farbendruck be« fchlossen hat, tcren Ausführung die Hericn Comad Grose und Neiffenslein 6«.' Rösch übernommen haben. Herr Dr. Nalenta legte die ersten beiden Bilder (Groß' glockner mit der obcrn und untern Pasterze und Stuibeu« fall bei Umhauscn in Nordlno!) zur Ansicht vor, welche allgemeinen Beifall fanden und mehrere Anwesende zur Sub» scriplioii auf dieses höchst verdienstliche Unternehmen veran» Iahten. Näheres theilt die Redaction dieses Blattes auf Verlangen fehr gerne mit. Musealcustos Deschmann eröffnete seine Millhei« lungen mit einem warmen Nachrufe an das verstorbene Veremsmilglied Heinrich Haussen, der als mericamschcr Freiwilliger im fernen Mexico den climatisch>'N lHixflrlssen kllag. Der Verstorbene war seinerzeit cin flcihigcr Mit» aibeiler an dcn Iahrc^heften des Muscalucreincs, srlr die er mehrere Aufjage, als: Ucber einige noch unbekannte Volten Drains, ferner eine Zusammenstellung der lrainischen ^^"chylien geliefert hat. Ein eingehendes Studium widmete er den in den Grotten lebenden Carychicn — der winzigsten Laudfchueckengattuug Europa's — deren verschiedene Fund' orte i» .strain er auch vcrüfsenllichel hat. Seine Verdienste UM die Elsorschung der lrainischc» Conchylien wurden dnrch die Ausslclluxg einer »ruen Schnirlelschücekcnart, die er als Hublenbewohneiin Krains sntdccktr uuo die nun seinen Namen U< >>x ll:ulll>l>i trügt, von dem vaterländischen Con> chyliologen Ferdinand Schmidt geehrt. Einen schmerzlichen Verlust erlitt der Musealvcrcin durch dcu Tod seines Ehrenmitgliedes, des t. l. Mimstenakaldes Wolfgang Marian Koller, welcher am 16. September I8LU >n Wien an der Cholera gestorben ist. Der Vortragende versprach ilber diesen als Mensch, Astronom und Leiter des österreichischen Nealschulwesrns gkich ausgezeichneten, in den weitesten Kreisen hochgeaäteten Mann, der, zu Feislnz in der Wochcin am 31. October 1792 geboren, einen hervor» lageoden Plcch unter den gelehrten Männern Krainb und ^lsterrcichö einnimmt, einen ausführlichen Nekrolog bei einer nndcru Gelegenheit mitznlhlilen. Als Niu beigetretene Mitglieder des Vereins wurden bekanntgegeben die Herren: Anton GIoboinit, l. l. ^»'zirlsoorslehcr in Adelsberg, und Dr. Anton Uranitsch, Hof. und Gerichlsadvocat iu Laidach. Weilers gelangte zur Veilesuug ein Schreiben des bc< UU)n,teu Anatomen, des Professors an der Wiener Hoch« schule Dr. I. .^ y r t l, worin diefer aus Anlah seiner i» ^er I^ten Generaloersammlung erfolgten Ernennung zum ^hrcnmilglicde des Vereins den Mitgliedern feinen Danl ausdrückt, mit dem Wunsche, daß sie alle die Kraft und Lust bewahren mögen, in ihrer Sphäre zu leisten, was des großen Ganzen der Wissenschaft würdig ist. Die nun folgenden Vortrüge des Musealcustos knüpften sich an einige sehr interessante Erwerbungen des krainischcn Landesmuseums, die demselben durch die Güte eiuiger Ver« rinsmitgliedcr in der jüngsten Zeit zugekommen wareu. Darunter nahmen vor allem die Aufmerksamkeit der Versammlung zwei prächtige Goloswfeu aus Siebenbürgen in Anspruch, beide ein Geschenk är. Excellenz des Freiherr« Eduard v. Bach, nunmehr Statthalters im Küstcnlande. Die eiue Stufe gediegenen Goldes im Gewichte von 6 Du» eaten zeiget die Krystallisalionsübcrgänge von dcn einfachen Goldlrystallen zu deren blechsörmiger Zusammenschung, wobei die Oberfläche der Platte die zierlichsten Zcichnuugeu regu» lärer Dreiecke lrägt. Die zweite Goldstufe — von Vucsum aus der Valyc-Alba«Grube — ist eine sehr merkwürdige, rccenle Nildung, iu welcher das Gold in gestrickten Zusam-mensctzungsstücken auf einem, wie es scbcint im nassen Wege gebildeten tropfstcinartigen Eisenochcr erscheint. (Schluß folgt.) (Korrespondenz. 8. Kronau, 15. Mai. In Kronau und Würzen (Oberlrain) sind die Masern bei Kindern von 1 bis 10 Jahren epidemisch ausgcbrocheu. Es erkrankten iu 8 Tagen 59 Kinder, und zwar iu ersterer Ortschaft 35 und in letzterer 24. Die Kraulheit beginnt mit Husten und Halsschmerzen, dann tritt heftiges Fieber ein und dauert so lange, bis sich rothe Flecke, mit denen die kleinen Patienten förmlich übersäet sind, am ganzen Körper zeigen. Der Verlauf ist ein äußerst rascher und günstiger, denn in 3 Tagen erlangen die Kinder ilirc Gesundheit wieder, auch ist lein Todesfall bis jetzt vorgekommen. Das Entstehen dieser Krankheit ist der Verkühlung zuzuschreiben, welche in dem raschen Witte» rungswcchscl beruht, und bietet eine interessante Erscheinung im wissenschaftlichen Sinne. Neueste Post. Wicu, 15. Mai. Die „N. Fr. Pr." schreibt: Am nächsten Montag findet wohl der Znsammentritt des Neichsralhcs, jedoch noch nicht dessen feierliche Eröffnung statt. Die letztere erfolgt nämlich in der Regel erst nach der ersten constitnircnden Sitznng der beiden Hänscr, in welcher die Präsidien installirt werden. Wie wir hören, ist der Tag der feierlichen Eröffnnng mittelst Thronrede dnrch Se. Majestät dcn Kaiser in Person definitiv noch nicht festgestellt; dagegen liegt die Thron» > rede felber dercitö in ihrer definitiven Fasfnng vor. Telegramme. Prast. 15). Mai. (Frdbl.) Mit dem hcntigen Frühzngc sind zwanzig l>zechcn, die sich nach Moökan begeben, nach itralan abgereist. Unter ihncn befinden sich Doctor Branncr, Aaron Billani, Stadtarchivar Erben, Dr. Hcnnmcrnit, Dr. Grcgr, Skrcyschowsty, Fingcrhnt. Pest, 15). Mai. (Deb.) Von bcstnntcrrichtctcr Seite wird anf daö Bestimmteste versichert, daß dic ssrönnng sofort nach Aecndignng der legislativen Arbei-ten dcö nngarifchcn Reichstages, also spätestens am 10. Inni, stattfinden werde. Fnr die morgige Nntcrhauö-sitznng erwartet man Regierungsvorlagen. Pest, 15. Mai. In der hcntc Mittags stattgc. habten Confcrcnz des Deak-Elndö wnrdcn bc< hnfs der morgen vorzunehmenden Wahlen der zwei Bice« Präsidenten der Dcftntirtcntafcl hiczn Panl Somffich nnd und Ale^-inS DoSza in Vorschlag gcüracht nnd angenommen. — „Lloyd" meldet die Ankunft des Barons 9tothsä,ild. Assrant, 15. Mai. (Dcb.) Der Bann? wnrdc im telegraphischen Wege verständigt, daß das königliche Rescript, betreffend die Immunität der ^andtagsmitglic-dcr, heule vou Ofen abgesendet wnrde. Die Nnionistcn bilden noch immer eine compaetc Partei. Paris, 15>. Mai. Der „Abcnd-Monitcnr" eousta' tirt in seinem Wochcnbulletin die glitc Ausnahme, welche das Ergebniß der Londoner Confer cnz und die Mittheilung an die französischen Kammern in Frankreich nud im Auslande gefunden hat. Frankreich mnß sich Glück dazu wünschen, dieselben Mächte, welche 1815 so feindlich warcu, hcutc das Denkmal des Mißtrauens eines andern Zeitalters nmstnrzen zu sehen. Der „Mo< uitenr" schließt, indem er sagt, alles crlanbc zu hoffen, daß nichts die Entwicklnng der Ansstellnng, deren Erfolg im Wachsen ist, nnd welche das Erscheinen so vieler gekrönter Häupter herbeiführt, stören werde. Die person-lichen Bcziehnngcn zwischen dcn Souveraincn sind eine Bcrnhignngsbürgschaft nnd können nnr cincn nützlichen Einflnß auf die Interessen der Civilisation ausüben, deren Fortschritt stets in der Fürsorge des Kaisers gelc« gen war. London, 15. Mai. Der englische Gesandte am prcnßischcn Hofc, Lord Loftns, ist hier angekommen. Belgrad, 15 Mai. Wie verlautet, sott Fürst Nikolaus von Montenegro demnächst znm Besuche des Fürsten Michael von Serbien hier eintreffen. 'New-Hvrk, 4. Mai. (Per „Eimbria".) Man erzählt, daß Marqncz geschlagen wnrde und daß die Imperialisten zersprengt seien. Miramon ist angeblich todt. Qucrctaro soll von den Rcpnblicancrn erobert worden sein. Oomcz uud Eanalcs hätten sich für Ortega erklärt. In Hayti ist abermals cine Revolution anögcbrochcn. Telearnphlsche Wechselcourse vom 16. Mai. 5pi'l'c. MetaNiques 5l».«0. — 5prrc. Mclalliqucs mit Mai- und November-Zinsen6l.70. '-kiprrc. Natiniml Aülchei, 70.^0. --Ncml-actieli 7^5). — Ercditacrim 179. — 1«!)0l>r Staatsanlehtn 87 20 — Silber 125. - London 127W. — K. l, Dncalrn 0. Das Postdampfschiff „Germania," Eaftitän Schwen-sen, ging, erpcdirt von Herrn August Aoltcn, William Millers Nachf., am 11. Mai start besetzt von Hmnbnrg vil, Sonthampton nach Ncw-Mork ab. Das Postdampfschiff „Tcntonia," Eapitän Bardua, welches am 21. April von Hamburg abgegangen, ist am 9. Mai wohlbehalten in New«?)ork angekommen. Keschäfts-Zeitung. Die Actiensnl'scripliv» t>cr Vevsicl,er,luasa>,-sell< schaft „Donan" hat bereit« bc^iiiirii. Va^ Vrrhältuißmäßia lü'iue Äftpoiut dcr Aclic von si. 200 fiudtt viclcu Autlana und Manchrr dürfte sich silr dieses Indnstricpapior interessiren, drr früher nie Gtle^cnheit halle, sich an einem Vcrsicherungsunternoh -inen ;n belhl'iücien Ucl'cv das Verhältniß der ?tatio»albt,uk ;um Staate erwartet man, wie die Berliner „V. u. H. Z." anö Wien l'crichtct, eine Vorlage deZ Minislcrinm« an dcu Neichi«rath nlö-dald nach dessen Znsaiumcnlritt. Getreideausfuhr aus der Moldau. Die siirstlich moldcnl'wawchische. Ne^iernng hat da? Verdat bezüglich der Ge-ln',d,a!!iis>ll>l' aus der Moldau ansssehobeil. Allgekommena Fremdc. ?I,il 15. Mai. Stadt ItZien. Die Herren: KasteNil.', Handelt>n, , von Malteria. - Iatlilsch, Handelt«»!., vou (^oltschrf. — Killer, Handrlsm.. von Ncninarslt. - Spinar, l. l. Hanpünann, von Ärllnn. (!!,nr>vn>, l. l. Vermessiingöinsfteclor, von Nenstadll. — Ho^, Kanfm, von Wien. — Frau Joule, Priualc, von Trieft. — Ntind!, vuu Marburg. Elcplmüt. Die Herren: Werzer, Forstlieamte, von Videm. -- Wassilsch, Obcrlient., von Pest. - Wolf, Hotelier, vou Eilli. .- Dodranz, l l. Hanpttnann, von Botzrn. — Hostnil, Kausüi., von Wien. — Zolerani, Privatirr, Gadaui, Particulisr, »nd Mrrani. aus Ilnüei,. Bail'rifchc-r Hof. Herr Kavmiel, Oberst, von Agram. Mohren. Fran Seidl, von Graz. ^ ^« Ü7M^."M''^"l0^ windstill trübe^ ^1 l6.^2 „ N. ll2^8? ^l,» w,ndstill aanz bcw. "" >10., No. 32!i,,,. l 10.8 windstill grüsnh, bew. ^8"l Mm-a/n« „in hnlb 5> Uhr stellte s!ch der sehnlichst ersehnte Nfssen ei», llnlerta^s Slrichre,^», wechselnde Bcwollung. Abends lim halli 10 Uhr Wftlerlcilchten iln Neste«. Pl>rautwo,tlicher Nedacteur: Igua^ v. Kleinmavr. I^7.« ,,,,..«:^^ Tttien, ll». Mai. Das lebhoflc Geschäft verlief in fester Haltung, wiewohl die höher,» Eourse sich schließlich nicht zn behanpleu vermochte», ttnch die bereis nin '/„. pEl. Hl»Ul,fNlUl.tlU)l. .gewichenen fremden Wechsel und Comptunten hoben sich wieder biö znr i'lotiz. Geld abondant Qeffentliche Schnld. ^ Geld Waare In ii. W. zu üftlll. für 100 fi 5<>.20 5il! 40 In üstcrr. Währunc, stcurrfrei 6l.10 ..2!> V. Strucranl. in >j, W. » <^ t^>4 zu s.M. rttckzalil'bar ".' !^.5<) «»^ _ ^,z Sleueranl. ur ö. W. u. I. 1.^4 ;u 5.pLt. rl!cl;ahlbar '. fts>,40 «9 50 Silder.-Anlehcn vou l^'i4 . . 78.— ?<» — Silberanl. 18^') (Frcö,) rnchahlb. iu ^7 Jahr. ,-n 5 P^5t. l(>0 st. 5l,50 .^j.50 Nllt,-A!!l.mit Iäu.'ConP. zn5>"/, 70.d0 ?,.- „ „ „ Apr.-Eonp. „ 5> „ 70.25 70.5.0 Melalliqucö . . . . „ li „ <" 20 .;0..U) dctto mit Mai-Eoup. „ 5) „ /< 100 7:).0 Eomo-Neutensch. zu 42 l.. »uzt,. 17,^0 ^.--^ der Kronlander (für 100 sl.) Gr.-Eutl.-Oblig. Arderösterreich . . zu 5°/« «7... 87.50 "beroslerreich . . „ 5 „ 89.- —.— Geld Waare Salzburg .... zu 5'/. 86-^ 87.- Böhmen .... /, 5> „ 88.— —.— Mähre» .... „5 „ 8tt.50 8?.- Schlesien .... „5 „ 88.- 89.- Stelerinarl ... „ 5 „ 85.-- 87.— Ungarn......, 5' „ 72.2.", ?2.?5) Temeser-Banat . . „ 5, „ 7l.s'0 72.-- Cruatien nud Slavonien „ 5i „ 75.50 76.50 Gali;ieu .... „ 5> „ «s.— »>8.50 Siebenbürgen . . . „ 5 „ <'8.-- «8.50 Bulovina .... „ 5 „ «7.5.0 68.— Ung, i». d. V.'C, 18«i7 „ 5 „ „ «8.25 li05.— S.-E.-G.zn200sl!CM, o.500Fr. 2l2.5'» 212,70 Kais. Elis. Vahn zn 200 fl. CM. 142.75 1^:l.25 öüd,-uordd,Ver.-V.200 „ „ 12.",. - 125.50 Slld,St.-,l.-vcn,u.z,-i.E.200sl. 20l.5,0 202.-. Gal.Karl-Lud.-B.z.200si,EM. 21!».5C 220.5,0 Geld Waare Vühm. Westbahn zu 300 fl. . 152.50 15Z.50 Oest,Don.-Da!Npssch.-Ges.^^ 482.- 48.'«.- Oesterreich. Lloyo in Trieft Z l2> 187.— 190.— Wirli.Danipfm.-Actg.500fl.ö.W. 4 1857 zn . 5°/« 105>.— —.- (5. M. j verlo^barc 5) „ 955>0 95.7.'. Nationalb.anfö.39 verlo^b.5 „ 9>.25 9l.-i0 ling. Aod.-Crrd.-Anst. zu 5'/, ,. 87.— 87H0 Allg. öst. Büdeu^redit-Anslalt vcrloi0 <5ours der Weldsorten Geld Waare K. Miiuz-Ducateu <> fl. - kr. <: sl. I lr. Napoleousd'or . . 10 „ 12 „ 10 „ 13 ,. Nnss. Iniperialö . 10 „ 33 „ 10 « 40 „ Vereinöthaler . . 1 „ 88j „ , „ 89 ., Silber . . 121 „ 75 „ 125 „ — „ Krainische GrnudentlaNnng^ - Obligationen, Pri-vatnotirnng: 8<; Geld, 88 Waare