-327" Donnerstag den 21. AVril is^i- Mr i e n. i 2)ie k. k. vereinigte Oofkanzley hat die durch ' die Uebersetzung des Dr. LcopoldSkauer nach Waidhofen an dcr Ybbs in Erledigung gekominc-i,e Districts« ArztessieNc zu Radmannsdorf, dem Dr. der Arzneykunde und Magister der Geburtshülfe, Franz Papesch, zn verleihen befunden. (W. Z.) V r e u sz e n. Die Konigsbcrger Zeitung vom 5. April mcl« det: «Die bricsiichcn Nachrichten von Tilsc und Memel, die von Privat'Pcrsoncn hier angekom' men sind. bestätigen, daß der Aufstand im Wil-naer Gouvernement, und namentlich von Georgenburg bis Polangen, nicht von dcr Bedeutung ist, wie man ihn befürchtete. Briefe aus Tilse berichten die Ankunft von ungefähr 2uoMann kaiserl. russischer Gränzsoldatcn, die von den Insurgenten versprengt worden sind. Es war am 2. April in Tilse die Nachricht eingelaufen, daß ein russisches Infanterie» Regiment mit 4 Kanonen wieder in Georgenbmg eingerückt ware (wahrscheinlich von Kauen her kommend), daß Rossicnna von den kaiscrl. russischen Truppen bereits wieder besetzt worden und der dort versammelte Insurgentenhau« fen, etwa 5ooa Baucrn, auseinander gesprengt sey. In Wilna soll ein Gefecht zwischen den Insurgen» ten und der Garnison vorgefallen, 'dagegen Graf v. Pahlen von Riga her im Anmärsche und bereits ' mit den Insurgenten zusammengetroffen fein und sie geschlagen haben. Es wurde am L. April in Tilse cm Anführer der Iusurgentcn erwartet, dcr früher in Georgenburg die lInsurgcnten bcfch'igt und sich nun bci Unzufriedenheit mit dem Gange ?cr Sache aus Rußland entfernt und nach Schmale« mnten begeben habe. In Tilse wurken 2Bcmpa» gnicn von der Gumbinner Landwehr utld 2 Escadronen Kürassiere aus Wehlau erw anet.« (W.Z.) Päpstliche Staaten. Bologna, den 5. April. Unsere heutige Zci-turg enthält eine Bekanntmachung dcs Eardinal^ Legaten Oppizzoni vcm 2. d., worin allen Individuen in den vierLcgationen, welche ihre Heimath seit 1. Februar d. I. verlassen habcn, und nun dahin zurückkehrn, siä' binnen 2^ Stunden bci den H)<>« lizcibchördcn zu mcldcnbefohlen wird. — Cc.Hci« lig^eit haben mir Dccret vom 6. Marz^dic Universität zu Bologna, so wie alle übrigen päpstlichen Universitäten, biö auf wcitcre Verfügung zu scdlie-ßcn befohlen. Doch dürfen die Professoren in ih. vcn Wohnungen dcnen, welche cö verlangen, Lcc-üoncn geben. Nach einew Schreiben ausAnccna vom 2g. März (in römischen Blättern) wurden die f. f. ostcr. rcichischcn Truppen daselbst von aNcn Einwohnern mit dcm größten Jubel empfanden. (B. v. T.) Königreich beiver Hicilien. Palermo, den 5. März. DcrActna, wel» chcr seit dcm Jahre ,819 ziemlich ruhig geblieben war, indem ?us seinem Krater nur wenig Rauch, bisweilen mit etwas Schlacken und Asche vermischt, aufgestiegen war, bot in den Tagen vcm ,6. biK 25. Februar das iwponircnde Schauspiel eines kef» tigen Ausbruches. Feuer- und Rauchsäulen inRie-sengrößc stiegen unter donnerndem Getöse aus dcm Schlund?, welche durch cinen siurwischcn N. O. Wind in das Thal 6el V«vt> hinabgctr.etcn w^den. 126 Volen. Nachrichten von der polnischen Gränze , vom 6. April zufolge sollen unter der Garnison von ' Zamosc Krankheiten herrschen, welche täglich zwischen dreißig bis vtcrzig Mann dahin raffen; auch unter den russischen Truppen des in Volhynien com' mandirenden General Rüdiger, der am 2. d. M. sein Hauptquartier in Wlodzimirz hatte, soll eine bedeutende Sterblichkeit eingerissen seyn. — Die vor einigen Tagen verbreitete Nachrichtvon einer Versammlung van 3oo bewaffneten jungen Lenten bei dem Kloster Poczaiow, hat sich als grundlos erwiesen. — Nach der Aussage von Gefangenen, die in der Nacht vom 1. auf den 2. d. M. von einer bis zu dem Dorfe Miaczyn, drei Stunden östlich von Zamosc, vorgedrungenen russischen Streifparthei eingebracht wurden, soll das Corps des polnischen Generals Dwernicki aus ;ä Escadrons und 9 Bataillons mit ^Geschützen bestehen. Die Kavallerie sei pr. Escadron 3o Pferde stark, und großtenthcils aus gedienten Leuten zusammengesetzt, die schon ihren Abschied hatten. Die Infanterie dagegen bestehe aus lauter neu aus» gehobener Mannschaft, und nur Ossiziere und Un. teroffizicre seien von der atten polnischen Armee. Sin polnisches Bataillon soll gcgcn 8^0 Mann stark seyn. Die bei diesem (Zorps befindlichen Geschütze sollen von der reitenden Artillerie seyn. Die Zahl und der Bestand der irregulären polnischen Truppen, welche sich in der Gegend von Jose sow, Tomaszow und Laszcow umhertreiben, ist schwer zu bestimmen, da ihre Stärke nach den Um« ständen lagtäglich wechselt. Aus dem Hauptquartier des russisch-kaiserlichen FeldmarschaNs Grafen Diebitsck sind folgende Nachrichten vom 5. d. M. eingelaufen: Im Zusammenhangmit seinen auf einen Ueber» Zang über die Weichsel berechneten Operationsplä' ncn, hatte der Feldmarschall Graf Diebitsch in den letzten Tagen des Monats März das erste Corps des Generals Graf Pahlen I., das Grenadier. Corps und das Garde-Corps des Großfürsien Con« stantin aus ihren, bclSieniza undIerusalem innegehabten Stellungen eine Bewegung aufwärts der Weichsel ausführen lassen. Bei dieser Bewe« gung in die linke Flanke, war das Hauptquartier am 29. naä) Zelechow und am 3i. Nachmittags nach R y ki verlegt ^), wo es sich auch am 3. noch ') Aus diesi'nDat^n l^tt„hn worden ftien. ,, 127 nieder, mit dcm Bedeuten, daß diese Spenden, aus heißester Vaterlandsliebe dargebracht, zu einer polnischen Krone verwendet lre^cn möchten. (Kcrrcsp. v. u. f. D.) Frankreich. Nachstehendes ist der Schluß dcr (im vorgestrigen Blatte abgebrochenen) Ncde des Präsidenten des Conseils in der Sitzung der Deputirtcn-Kammer vom 50. März: „Ich gehe weiter: Seit fünfzehnIah-ren gewohnt (ich spreche hier für alle meine ehemali-gen polwschen Freunde, die, gleich mir, den Grundsatz^, weiche der General Foy, und so viele andere aus die,er Tribune vertheidigten, treu gegeben sind), ie,'t fünfzehn Iahrcn, sage ich, gewohnt, zu wissen, was wlr wollen, was ich mit ihnen aus diesen Bänken, und in ihrem Namen auf dem Hotel-de-Ville unterstütz^ habe, müssen wir wünschen, daß alle Staatsmänner oder Partheimänner ebenfalls klar aus-sprechen mögen, was sie'wollen, da sie ohne Zweifel gleich uns, nichis anderes wollen, als was die Verfassung will. — Jede Meinung hat Ansprüche auf Acktunq, wenn man sich offen dazu bekennt. Was ich demnach verlange, ist, haß mansich frei ausspreche, seine Meinung sage, und bestimmr erkläre, was man will; denn bis jetzt treibt man sich, noch immer im Trüben umher. Was will ' man denn mit einem Programm des H u tc l - de - Ville, das nicht angenommen oder vollzogen worden sei? Welches andere Programm haben wir in -Frankreich noch, außer der Charte, die von dcm Könige angenommen wor« , den ist, u^id von Männern, die seines Vertrauens würdig sind, stets vollzogen werden wird i__Auch ich bkn auf dem H6tel-d"c-Ville gewesen, und habe dort über nichts anderes «rnsthaft discutiren gehört, als über das, was in jener Charte steht, die wir alle, nach dem Könige, beschworen haben. Die Charte, das ist unser aller wahres Programm. (Sehr lebhafter Beifall.) — Der Konig hat Niemanden etwas versprochen, außer Frankreich; Frankreich verlangt vom Könige nichts weiter, als was er v«spwchen hat. (Neuer Beifall.) — Die Versprechungen der mnern Politik liegen in der Constitution. Hinsichtlich der auswärtigen Angelegenheiten "gibt e« keine anderen Vcrhcißun: gen, als die Tractate. (Beifall.) Die französische Ehre kann nur Interesse bei den Fragen haben, die diese Ehre berühren, und wie ich bereits gesagt habe, das französische Blut gehört nur Frankreich an. __. Beistand ist versprochen woroen, sagt man; von wem? wem? der Insurrection nie! Von der Regierung nie! Wenn irgend Jemand im Namen und odne Wissen Frankreichs gesprochen hat, so ist seine Pflicht, die Verantwortlichkeit für ftim Versprechungen, indem er sie erklärt, zu übernehmen. (Sehr gut! ^, 2ut! Einiges Murren zur Linken). — Das auf . „„ ^,^/!" p"""mirte Princip der Nicht'Interven-cleni^^^^' welcher den Völkern dk sich ge- geboten oder gewährt I ere'ss' ^/'7 Garantie für die wMverstandnen ^ ck ^ 0 ""^' und kein fremdcsV.Ik hat das fo d n ^ V^,""g des'wen zu seinen Gunste. zu '. m^«7 .", ^° ^"' nicht auf die Regierung ' . ZI7'^I"^'t fik dasjenige, was man außer der Spyare lhres Wirkungskreises g sagt oder gethan haben mochte, zuwerfen, indem man sich Muhe gibt, wie man aus einer Stelle in der gestrigen Rede des Hrn. General Lafayette schließen konnte, Europa heute überreden zu wollen, daß ein eventueller Credlt von hundert Millionen, den wir bei der Occupation von Bologna begehrt haben, irgend eine Art von Propaganda zum Beweggrund, zum Zwecke haben könne. — Ich muß dem achtbaren General, an den mich so viele Bande der Achtung und der Freundschaft knüpfen, sagen, daß ivir die Verantwortlichkeit für em halb hw-geworfncs Wort, das unsDmgen, die wir mcht kennen , Versprechungen, an denen wir keine Mit,chuld tragen, beigesellen würdi', nicht übernehmen. Die Regierung hat bei jenen Vorschlägen, die lediglich aus Vorsicht gemacht wurden, einzig und allein die Interessen und die Ehre Frankreichs im Auge gehabt. Sie hat nur Unterhandlungen unterstützen wollen, die über die italienischen Angelegenheiten angeknüpft sind, und die, wie wir hoffen, zur Zufriedenheit der bewen Mächte ausschlagcn werden. (Zeichen des Beifalls). — Man erklärt uns durch Associations - Acte, daß man die Verantwortlichkeit unserer klugen Vorsicht nicht theilen willi wir, unsererseits fühlen das Bedürfniß zu erklären, daß wir jede andere Verantwortlichkeit von uns weisen. — Wir theilen in dieser Hinsicht die Besorgniß eines achtbaren Deputiiten, der vor ungefähr zwei Monaten, die wahren Doctrinen des Credits auf dieser Nednerbühne unterstützend, nicht glauben wollte, daß es in Frankreich (ich führe seine eigenen Worte an) Propaganden-Stifter gebe, die uns gerne in den Krieg hineinziehen möchten. Hr. Salve rte sagte mit eincr edlen Hitze: »Die Worte, die auf dieser Nednerbühne gesprochen «werden, tönen nicht bloß in Frankreich, sondern in uganj Europa wieder. Was werden die fremden Mäch-»te denken, wenn sie hören, daß ernste und achtbare »Männer die Existenz von Propaganden - Stiftern pro-uclamircn, die zum auswärtigen Kriege reizen wollen? »Werden sie nicht berechtigt sein, zu den Waffen zu' »eilen, um dem Angriff, mit dem man sie bedroht «zuvorzukommen? Wenn man derlei Menschen kenn/ «so nenne man sie. Das Interesse des Landes macht »dieß zur Pflicht " — Man hat Niemanden genannt. Niemand gesteht also, daß Versprechungen, öffentliche oder vertrauliche, gemacht worden seien. Niemand hat also auf Vollziehung derselben zu dringen. Niemand hat sich zu beklagen, daß .man sie verletzt habe; Niemand also, ohne Zweifel, zu bedauern, ohne Beruf solche Versprechungen gemacht zu haben. Wir wünschen es sehnlich, denn es würde eine schwere Verantwortlichkeit darauf lasten, die wir ganz und gar denjenigen überlassen würden, die sie auf sich geladen hätten. (Hort! hört!) — Ich fasse mich kurz zusammen. — Ja, wir haben von den Agenten der Autorität eine aufrichtig? Mitwirkung verlangt; ihre Ehre ist uns dafür Bürge, ohne diese Bedingung kann keine Regierung bestehen. — Ja, wir leben das Mißtrauen der Associationen, die unsere Pflichten, von denen wir durchdrungen sin^, ulurpiren, als eine wahre Unbild an. — Ja, wir haben, als das einzige und vollständige Programm der Rechte des Volkes und der Pflichten der Rcgiermigsgc-walt die Charte, mit allen Folgerungen, die sie andeutet, den einzigen legalen Consequenzen dcr Revolution, angenommen — Ja, wir stoßen mit allen tz^ern Kras. 128 ten jede Theilnahme an 'rgend clncr Sanction von uns, welche was immcr für andcrcn Bcrsprschungcr, crthcilt worden styn soll; dcnn wir lcqcn vor dem Alislande, wie vor Frankreich, unftre Politik frci und offen dar. Wir erklären uns darüber deutlich vor den Beamten, ^rvie vor der Kammer. Die^ Offenheit ist, in Misern 7lligen. das erste Bedürfniß dcr Zeit; sie erleichtert Jedem feine Stellung ; sie deichn et Allen ihren Wir. tungskreis , den sie ohne Unrecht nicht überschreiten dürfen; sie ist die erste NünMaft für die Völker, und besonders für die Regierung, die nach so freimüthigen Erklärungen nicht;u befürchten hat, daß wedcr auswärts gemachte Versprechungen, noch im Innern reservirie Programme sie je in den Augen Frankreichs And Europas conipromittiren könnten. — An Ihnen, weine Herren, ist es nun, uns die Credite und die Gesetze zu bewilligen, die wir vo,nIhnen verlangt haben, um so deutlich? Erklärungen zu unterstützen. Sie kennen die nochwl.-.digcu Hülfsquelsen in ihrem vollen Umfange; Sie kennen aber auch vollkommen unsere Ab-sichten und Gedanken; Sie können mit Vertrauen darauf rechnen; daß wir dem WM des Vaterlandes alle unsere Anstrengungen widmen werden.« (Diese Rede wurde mit den lebhaftesten Beifallsbezeugungcn aufgenommen.) (Oest. B.) Durch den neuen, zwischen Frankreich und der Regentschaft von Tunis am 8. August »«3" abgeschlossenen Vertrag entsagt dcr Bey. von Tumö gänzlich und auf immer, für sicb und seme Nachfolger, dem Rechte, in Kriegszeiten Kaper gegen d,c Schiffe jener Mächte, welche eK für dienlich erachten, auf die Ausübung des nämlichen Rechtes gegen die wmfiichcn Handelsschiffe zu verzichten, auslaufcn zulassen, oder Lizenzen dazu zu ertheilen. Erschafft in seinen Staaten auf immer die Ehristensclaverci ab, alle dorr befindlichen Ehristcnsclaven werden sogleich in Freiheit geseht, und dcr Bey entschädigt die Eigenthümer. Die fremden Mächte endlich können künftighin Eonseile und Handelsagenten in allen Puncten dcr Regentschaft, wo sie nur wollen, haben, ohne den Localbebörden deßhalb Gescheute machen zu müssen; überhaupt sind alle Tribute, Geschenke und Gaben abgeschafft, welche einigeRo gicrungen oder ihre Agenten bisher der Regent« schaft von Tunis bezahlt haben. (B. v. T.) Großbritannien. Der m letzterem Artikel erwähnt? Bericht deZ indem Hampshire Telegraph meldet: „Diese Woche wurde in den betreffenden Häfen allen Wacht« schiffen Befehl gegehen, ihren vollen ManuschaftZ-siand zu ergänzen, und am Donnerstag lief die Weisung ein, die Ausrüstung dcr Belvidera von 43 Kanonen zu beschleunigen; sie wird unverzüglich nacd dem Mittelmecre absegeln. Heute schiften sich 60 MannkönigltcherSeesöldaten an Bord des Wel« lcsley von 74 Kanonen ein, und am Montag wird sich Lieutenant Hendry mit 6ä Mann an Bord der Asia von 64 Kanonen begeben, wodurch der Kriegs' fuß cicscr Schisse vollständig wird.^ Dcr Donegal von 7U Kanoi^n weiri) beordert, siG für den aus» wärtigcü Diens: dcrcit ?u hatten, und der (Zuracao wird unverzüglich ausg»,'rustc.c." C^ hcis;t i»i dcr (3ity,, die in dem Hampshire Telegraph erwähltteii S^rusiungcn seyen zu cincr lZxreüition in das baltische Mccr brsii'umt, da die Mil'isicr cie Absicht haben sottcn, ein wachstnucä Auge auf Rußland zu richten, um es zu Beobach» tung des Wiener Vertrags in Beltcsfdcr rolnischcu Constitution ?^ zwingen. Dicscs Gcrüchl ist von cilien-l ai^ccrn unterstüht, wcrnaä) die polnische Deputation eine für sie bcftiedigrndc fcrcnz mit den Minisierti gehabt baben scll, »voraus die 6ity-Politiker schl cßen, daß die Regierung eine Intervention zu Gunsten der Polen beabsichtige. ^, ^), , Mg. Z.) Osmannifches tkeich. ^ Konsiantinopel, den n. März. Die, Pforte zeigt durcd beinahe taglich erscheinende neue Verordnungen ihren Oifcr, in dem begonnenen Zivilisationsplane fortzuschreiten. Gs ist davon die Rede, daß wir nun auch eine Universität erhalten sollen; wenigstens weiß man, daß der Sultan den französischen Bothschafter Grafen Guillemi-not um einen Plan hiczu ersucht hat. Nach die» scm Plane würde in den. Elementarklassen, statt, der an den fränkischen Gymnasien üblichen lateinischen Sprache, die altgriechische eingeführt, dami aber vorzüglich auf Erlernung der französischen Sprache ein Augenmerk gerichtet werden. Die Besoldung der Lehrer und alle andern Kosten über» nimmt der Staatsschatz, und jedem türkischen Unterthan, ohne Unterschied der Rcliqion, wird der Zutritt offen stehen. — Die Straßen, sowohl in Konstantinopel als in den Porstädten, bekommen durch die Erneuerung der Verkaufsläden jetzt ein schöneres Ansehen; auch müssen sie Nachtu durch L.Ucknen beleuchtet sein. — Für das Bairamsfest werden neue Nnifolincn verfertigt; besonders soll die der kaiscrl. «Z'arde sich durch Schönheit und Schnitt nach fränkischer Art auszeichnen. — Duch einen Herman ist das Reiten auf türkischen Sätteln verboten worden; sie müssen von nun an alle nach französischem Muster verfertigt werden. — Der Thron des Sultans ist noch nicht fertig, soll aber längstens in einem Monat aufgestellt sein/— Die BeNheilung derKopfstcuer soll in Zukunft ganz dc« Patriarchen jeder Nation überlassen bleiben.-—Die» ser Tage kam ein griechisches Dampfschiff unter rus-sischer Flagge hier an, um nach Ocessa zu gehen; auch englische und rusnsche Kutter liefen aus dem Archipelagus ein. — Aus Smyrna rvird gemcl-det; daß durch Regengüsse daselbst eme große Ueberschwemmung eingetreten wa7, welche zwei Tage anhielt, und unberechenbaren Schaden stif» tele. (Korrcsp. v. u. f. D.) Nevacteur: ^r. 5'av. Heinrich. Verleger: Mnaj Al- EMer v. Uleinckayr.