Illyrisch es Blatt z « m Nutzen und Vergnügen. — Freitag den 29. Qctober 1L19. DieBlnmen r 0 >, Ih r. 1. DaS rosenfarbene Vergißmeinnicht. Freundlich brachte mir dich, da ich bat, dieSchönsteder Imigfraun, ThenreS Vergißmeinnicht O da vergaß sie mcin nickt. Seit die niedliche Hand der. Gelitten aus z'.crlicycm Körbchen Mir dich zuwarf, ein Pfand, pflog' ich'dich Blümchen, mit Lust. Hangst schon wärst du zerstäubt, wenn nicht d^s Mäd- . chcn, ein Engel, Dich den Gcschiristern entnahm, mir zur Erinnerung gcw^iht. Aber dein rosiger Schmuck — er verblich: Doch lauge noch prange Jeu« rosige Schmuck, welcher die Freundinn :nn- blüht! 2. Dic weiße und rothe Wickentlüthe. liebere, Blüthen erkor wohl nicht die Schönste derIung- ftaun- Quer Inneres ist wciß, wsig das wchcnd- Blatt- ^ Bild der Geberinn, tragt ihr die Farben der Un,cy.... und Liebe, Nein im Herzen wie sie, sanft von Liebe «"'^bt-Ach, sie reichte lujc tuch beym Scheiden, und sollr .u) nicht fühlen, Was ihr bcdeuttt? was sie meinte mit dicscm beschenk? Echon m d5 Weisse dahin, nicht hell mehr die sanftc- ' "- ste Nöthe; I>och :üe schwinde bey ihr Reinheit und licbendcr Sinn! 3, Der Goldlack, ^ue.-l^en.r Zweiz. dich cntwandt' ich der Schönsten Cprich, warum pssl!,?te sie dich? Scherzend zur Veut? für niich? Ach^ so lange mit dir noch die H.u:d dcö lieblichste!» Mädckens Spielte, btühlcst dn frisch; aber nun weU'e'c, dn liLn-Doch nicht, Vluine., für dich nur waren cö schönreMÜ- ».inten: O si« waren auch mir süßer als tanscndc süid. Feuerfarbener Zweig, bcioahre die Farbe d^r Flan'.'.ncn! Niinmer verlösch' auch in dir, feuriges ^adchcn, dic Glnt!" Der lleuesic Ausbrnch des ?letna. (Aus einem im Ittiinöhcft der Llülio!.'»«!.^»^ nlnvcl-ko^i» aogedruckten Schreiben des Hcrrn Stcphc»no Moricand , an den Profess>>" I n rinc , » G^nf, an: 4,2. Inny ^l.^10 a^',ö Mcssina cr- ^ lassen.) Ihre mir bekannte Theilnahme an n»cin.'r Ncife durch Sicilien kann cs Ihnen mch: g',.':chgä!tiZ seyn lassen zu bissen, daß mir daö Vergnüg?:'. >u Th^il ^ geworden ist, cincn Ausbruch des Aetnc. zu schen; man darf vo» Gluck sprcchcu, '.vcnn iua". gcr'.dc d?!i» Augenblick cmcö so selten sich er^gncndcn ^a'llpie^ lcs trifft, das mir um so er.vü'.'.''ch:er seyn mußte, als ich, wie Sie wissen, Augcnzeugc mcHrercr Auü: brüche dcs VcsuvS gewesen din; ^venn gleich bende im Grund die nähmu.hc Lrschcinu'.ig darj't.Ilcn, s^ ertheilt dieser dock di? gc:valt!g? Masse d?5 sic>!'a!:k schen Vulkans, cin vic: mpcsanteres >!uHsci)c.:, Seit scinem lctz:cn Ausbruchc un Wcii'wcnathr ^ ,8ll w«r d« Aetna vslltommcn rtthjHgcbll^^'u^ dl'r - »74 " ffeuerschlund, welcher sich damahls geöffnet hatte, war wieder völlig erloschen, und nur weniger Rauch stieg daraus empor, wie aus dem großen Krater. Dieser Nauch des obern Kraters ist, im Vordcygehn gesagt, der Barometer der Bewohner des Berges, ynd sein Aussehen verkündet ihnen, ihrer Vchaup-tung nach, mit Zuverlässigkeit die jedesmahlige Wit-terung"des koinmendcn Tages. (3s ist allerdings wohl möglich,, daß je nach Beschaffenheit der Atmosphäre sich dieser Rauch mehr oder weniger erhebt, mehr oder minder dicht erscheint; wenn er jedoch den Regen an-, kündigt, so ist er hingegen kein Verkündiget der Aus: beuche des Vulkans; denn am nähmlichen Tage, von dem ich hier sprechen will, hatten mehrere Personen, (unccr andern Herr Lucas aus Paris) den Gipfel ües Berges erstiegen, und keiner hatte irgend eine Anzeige bemerkt, welche unmittelbar darauf folgende Er-schcinung vermuthen lassen konnte; vom Krater stieg nicht «inmahl Rauch auf. Der Himmel war den Monath May hindurch, bald hell und bald bedeckt gewesen, aber nie hatte es geregnet; vom ilj. bis zum 22. w«r es hell, uomzZ. zum 24. etwas bedeckt, vom 25. bewölkter Himmel, «m 26. einiger Rcgcn, am 27. am Morgen hell, den Tag über woltigt, mit Regen unter heftigem "West-Wind. Gegen Mitternacht vom «7. auf den 28. verspürt« man in Niccolosie einige schwache Erschütte« rungen, wovon Thüren und Fenster bewegt wurden; nach Mitternacht bemerkte man auf dem Berge ein kleines Licht; um ein Uhr erfolgte unter heftigeniKnal« le der Auäbruch; drey Schlünde öffneten sich gleich« zeitig, ungefähr zwölfhundert Fuß unterhalb der Spi» he des Berges, am Abhang, der jetzt mit Schnee bedeckten sandigen Fläche, die sich unter dem großen Krater ausdehnt; ununterbrochen und unter heftigen Knällen, wurden glühende Steine ausgeschleudert, welche gleichsam drey Fcuersäulen bildeten und in eine ungeheure Wolke gehüllt waren, die aus schwär« zen, leichten, verglasten, zerbrochenen und gleichsam zerriebenen Schlakcn bestund, die vom Wind ostwärts getrieben, gleich einem Regen um den Vulkan her' niederfielen. Ich beobachtete dieselben zuerst auf der Seite von Aci, und ich habe viel davon auf der Cy-clopeninsel gesammelt; am Fuße des Vulkans bis nach Mascali und dem Meer entlang b» eins Stunde jen« seits Taormina, hinter den ersten ^ackoergea in ei-, ncr Entfernung von etwa zehn 3>e,len vom Mittel--punkte des Ausbruches, fand ich alle Straßen mtt jenen Schlacken überdeckt; sie wurden auch b>S nach Messina geschleudert. Noch in der gleichen Nacht off' nete sich ciu anderer Schluno im obern Theil des Thals von T rifoglie tto oder del Aue, denn beyde Thäler hangen miteinander zusammen; der 3a» vastrem, welcher sich daraus ergoß, nachdem er nt den ersten acht und vierzig Stundeneinen Raa,uvoi, vier Millen durchlaufen hatte, bewegte sicy alsdann langsamer, so daß die Lava während der se.h^ f >l» gendcn Tage nur um eine Drittheil^» Mille uorr. ck-te, sich hingegen aber auch auf zwölfhundcrt Fuß in der Breite ausdehnte; ^er Strom nahm seine Nich« tung gegen das Dorf Zafferana, das nur vier Mil» len entfernt liegt. Die Auswürfe der Schlünde dauer-ten drey bis vier Tage mit gleicher Heftigkeit fort; alsdann verminderten sie sich; die Lava schien zum Stillstände gelangt, als sie, am sechsten und siebenten Tag, da ich von Catania nach Niceolosi reiste, wieder in neue Bewegung versetzt ward; die Spitze des Aet» na war von Wolken bedeckt, welche sich mit dem Rauch vermengten; die Explosionen wurden seltner und mi.l' der st^rk gehört. Nachdem ich die, darch dcn Au«< bruch von i6s.Z gebildeten Montirossi und einige Lava? sttömL besichtiget hatte, machte ich mich nach zehn Uyr Adcnds auf den Weg, urn die feuerspLyenden Gchlünl de vor Tagesanbruch zu errciHcn : der Hlmmel war hell, der Gipfel des Berges von Wolken frey; und allein nur mit dem durch die Neverdecation der Lava roth gefärbten Rauch überzogen. Als ich :ie Waldre» gion erreicht hatte, verkündigten, theil) ein Aschcnre» gen, den ich in der Dunkelheit nicht zu unterscheiden vermochte, der aber durch sein Eindringen in Augen und Mund sehr lästig ward, theils die, so wie ichhö« her anstieg an Starke und Zahl wieder zunehmenden Detonationen, die neuerdings verstärkte Thätigkeit des Vulkans» Wic schr ich nua au^ seit geraume« Zeit gewohnt war, Ausbrüche in der Nälie zu sehen, und wie vertraut mir Erscheinungen waren, die ich «m Vesuv vielfältig beobachten konnte, indem ich dessen Krater, von Nauch umhüllt und während Stcine um mich her niederfielen, mehrmahls durchwandert z>abe, so tonnte ich mich dennoch einer gewissen schauer, lichen Neaung beym Artigen des furchtbaren Aecna mcl-t enthalten; seine Höhe, die schlimmen Wege und dic Unerfahrenheit , welche ich an meinen Fuhrer« wahrnahm, erregten mir Besorgnisse. Als lch d.5 Schneereqion erreicht hatte, fand sich ihr Boden har und mit kleinen Schlackenstücken überdeckt, die daS Gehen sicher und leicht machten; ich hatte me>ne Maul-th.ere unten gclassen; diese armen Th.ere waren an die dünne Luft d.eser höhern Regionen nicht gewohnt, das Athemholen siel ihncn schwer, und sie stunden >e zn ranzig bis dreyßig S'chnttc.. still, nicht aus Ermüdung, sondern um Luft zu schopftn; ihr Le^cn war unverkennbar; ') ich hingegen spürte keme Be° schwerde, sondern fühlte mich vielmehr le.chter, wie in der Luft unserer Alpen. Noch ehe ich den ^chlund erreichte, d:r die Lava ausgoß, bemerkte ich emenan-dern, der, wo ich nicht irre. von dem Abbruch des Jahres .7L0 herrührt, und woraus Raucy hervortrat, llm drey Uhr Morgens endlich ward mir d.c Befriedigung zu TlM, mich nur noch in der Entfernung weniger Schr.ttevondcrLava zudesinden; ihr Schwad öffnete sich in der beynahe senkrechten Wand emes ^ grundö, es warf derselbe wagerecht, aber in klemen Strahlen und ohne Knall, glühende Schlacken au., e Lava ergoß sich wie cinBach von ge.chmob iö.em Eisen, und gerade so wie dieses dem SMelz-osen entrinnt. Ihre Breite betrug höchstens drey b>5 vier Fuß; die, von der Senkung d^BodenS begun-sugte Bewegung war schnell, obgleich ich ihrer lebhaften und gle.chartigen Farbe wegen, sie geraume Jett -) Schon Saussure hat die Bemerkung gemacht, daß die Maulchiere gleich den mchtcn Mc.lsHen, durch die dünne der Lu^ auf den l^oyern Vergcn angegrlft seu «erdeu» nicht zu unterscheiden vermochte; die Lava beweg» te slch in glelchcr Breite ungefähr eine Mille weit vorwärts; der Ranch und vorstehende Felsen gestatte»- ^ ten mir alsdann nicht, sie noch weiter zu verfolgen. 1 Einen besondern Geruch nahm ich nicht wahr; ich bc« ^ fand mich aber auch allerdings hinter dem Winde. ^ Die Gestalt des Bodens ma hte es unmöglich, sichdc? ! Lava, da wo sie voUronvncn flüssig war, zu nähern 5 ^ allein Herr Gcinmclaro aus Niccoloss, von dem ich ^ einige der obsteheuden Anga^'N mitgetheilt erhielt. ^ und der öfters versuch: hat, glühende Lavastücke z« -erhalten, konnte niemahls Formen darein abdrucken, ! wie man sie bekanntlich der Lava des Vesuvs eindrückt, j und nur mit großer Mühe gelang es ihm, das Ende einer langen Eisenzange cinzustosscn, und damit un« ^ förmliche Stücke zu erhalten, statt jener «gelmäßigen , Platten, die man auf dicsc Weise am Veü'.v erhält 5 ! man könnte hieraus schließen, daß die Lava dieses letz, ' tern Vulkancs im Zustande ihrer Weichheit flüssiger , und minder zähe ist, als diejenige des Aetna. Steine, welche mit Gewalt auf diese letztere geworfelt^ wurden, sprangen, ohne den mindesten Eindruck zu'1 machen, wieder davon ab. ^ (Der Beschluß folgt.) ' Mannigfaltigkeiten. '^ Bey den öffentlichen Bauten in Constantinopcl < werden Arbeiter von allen Religionen und Nationen 1 gebraucht; da aber ihre Sabbathe und Fest- oder Fast-1 tage auf verschiedene Tage satten, so findet dcrVau so ^ viel Hindernisse, alo dey dem Thurmbau zu Babel. Die ^ türkischen ^immeNcute kommen am Freytage nicht, die < jüdischen laqlohner fehlen am Samstage, und die ar<^ menischcn Maurer bleiben am Sonntage aus ; der grie-^ chlschc Gypser hat am Montag einen Fasttag, der ka^ tholische Tünchcr cnn Dienstag u.f.w. ,so das; ein Land! haus, das anderswo in einigen Monaten fertig wer-' den kann, in der Türkcy erst in rnehrcrn Iahrcn fev^ tig wird. — Der Engländer Lieght both zur Fastenzeit" einend arabischen Bauer ein Stück Brod an; dieser schlug eL ,-tt «ber aus. ^Habt ihr denn keine fasten?^ fragte cr. — O ja, versetzte Licght, aber nicht so strenge wie die eucre. — »Schlagt'man euch, wenn ihr sie nicht hal» tet?" — Nein. — »Dann wünschte ich in curem^Lan-de zu leben ; denn wenn ich nicht fastet?, s^:üli,<; t,»li?. ,—' ilnd so hat denn ein jedes Volk seine eigens! Gcdrän^ che, so wie stlne ebenen Begriffe von Gra,ie nud Vchönhcit. C^talain « RauchwerkV Als Mad. Catalani im versiosscncn Jahre in P... Hch hören ließ, war sie eines Tages unpäßlich, und ließ ^tt einer Apotheke Nauchwerk hohlen. A-n folgenden Häge schickten mehrere Personen in dics.lbc Apo-"thekc, und lic^en üat^aui-Nauch.ocrk v.rlang.'»',., M , W^- ^»cüe wohlfeile Wetter- .lnd H.'la/'l.'.bllttcr. Herr Capostollo, Professor dcr Chemie l.-n De- par:cment d.r Sor.unc, dchauptel, cin S^rchs''!l ci'scl)r ' dic theuern metaUischen W-etterabl^tcr. Hersuche, di: .postoll" duvch Zolgendcb bewei- sen. Bekanntlich, sagt eß ist noch nicht genug. Nach Herrn Capostolle'ö Mel» nung muß ein solcher Ablciter von Stroh, der nicht über Z Franlcn rosten würde, eine Stcecke von 60 Morgen Land^ö gegen dcn Higel schützen, und wenn die Häuser und Felder auf solche Wcise v.'rwuhct werden, so kann Blitz und Hagel den Wohnungen nnd Her Ernte nicht mchr schaden. Der wahre Ursprung des fliegenden Sommers im Hcrdstc. Dic Itä?ter i;nd Laadlcute, bis ans ihre Kinder, kennen den fliegenden Somiurr, welcher in der Gestalt einec> weij^cn, zieinlich dlckcn Gewedes umher fliegt, und da und dort sich anhangt^ a'.lein den wahren Ur^ fprung dieser j.ihrlichcn Erscheinung mciß sich ftl'cnIc^ mand zu erklären, nild man hört oft wunderliche Vcc-. N'^lthnnZen fädeln. In der Tha: entsteht dieses Gewebe von ciner Art l'lcinen Feldspiunen, dcren man ohin' scharfes Auge and vieler Geduld nicht ansichtig werden kann. D.^ Spinne ist nur so gro,I, als d,'r Knopf ciner llrinen Sceckaadcl, und ihr länglicher Kopf trägt acht Augen. Der Leib ist eyrnnd, die Füsie kurz, und das ganzc Infect mit einzelnen Haarcn besetzt. Mit Ansang dcs Oktobers verlassen di.'se Spin^ nen die Wawcr. Gärten uno Wiesen, u«o erscheinen aus den Stoppelfeldern, wo sie sich zu begatten sch<,i> .N','n.,Hi. spmncn von einem Halmstoppcl ;u dem an)e^ erscheinen oft gan:e Acker, wie >ni. (.n?m,zg.rtcn weiß?,, Flor bedeckt, worauf sie wi^ ^,!t!!,!,^r fortschre^en. D>c hß yst zarten Fadcn zwirnen sich von dem llci>^ sten Lnstzuge, zerreibe!!, bilden bcinertbare, oft sehr an^ sehnliche Flocken, und segeln bor d<",n Winde her, wio ivir es hausig sche»;. ^Z. K r c u tz.