Deutsche Macht --- fettem it»t« StaanlUg bb» 6*caUg «wegen» mit Met fit elege»hkit im Abgeordnetenhause wirksam unter-Wtzt werden soll, zu vereinigen. Als eine will-dmmene Zuthat wird der Beschluß betrachtet werden, daß die VereinSleitung dem Präsidenten deS Obersten Gerichtshofes, Anton Ritter von Schmerling, gegenüber für sein mannhafte« Ein-treten für das Deutschthum Anerkennung und Zustimmung zum Ausdruck bringe. Die Versammlung deS Deutschen Vereines wurde durch den Obmann, Herrn Dr. Hans I a j o w i tz, mit einer kurzen Begrüßungsrede eröffnet, in der er den Vereinsgenossen den Dank darbrachte sür ihr zahlreiches Erscheinen, welches daS beste Zeugnis ablege sür daS r ge Interesse derselben an der Erhaltung und Pflege des deutsche» Geistes, und namentlich de u Herrn Abgeordneten Dr. Foregger wärmsten» dankte, der weder Zeit, noch Mühe, noch Entfernung fcheue, wenn eS gilt, deutsche Interessen zu sör-dern. Der Vorsitzende stellte hierauf den Re-gierungcommissär, Herrn T a x vor, und nach-dem dieser letztere an de» Obmann da» Ersuchen gerichtet hatte, den Schriftsührer zu beauftragen, daß er über die Versammlung Protocoll führe, welchem Ersuchen natürlich entsprochen wurde, brachte der Vo> sitzende die Resolution zur Ver-lesung, die der VereinSoorstand im Sinne des in der letzten Vollversammlung gefaßten Be» schlusseS vorlege. Die Resolution lautet: „Der Deutsche Verein spricht seine Recht?» Überzeugung dahin aus, daß bisher bei der Verfassung der JahreSliste der Geschworene» sür daS k. k. KretSgericht Cilli von dem Prä« siöenten dieses Gerichtshofes und den anderen mitwirkenden Personen nicht nur mit aller Pflichttreue und ohne all« nationale Vorein-genommenheit, sondern auch in einer dem Wort-laute und Sinne d>« Gesetzes vollkommen ent-sprechende» Weise vorgegangen murde; daß ein Abgeh n von dieser Handhadung des Gesetzes eine Verwirrung der RechtSzustände zur unoer-meidlichen Folge hätte und durchaus nicht den Anforderungen nach einer gewissenhaften, ge-ordneten Rechts- und Gesetzespflege, sondern vielmehr lediglich rücksichtslosen nationalen Be-strebungen entsprechen würde." Als erster Redner ergriff da« Wort: Dr. F o r e g g e r. Er beginnt mit der Besprechung der ein-schlägigen Paragraphen deS die Zusammeni'tel-lung der Geschwornenlisten betreffenden Gesetzes, indem er dieselbe» durch Beispiele erläutert und den Vorgang schildert, der bei der Auswahl der Geschworene,, bisher beobachtet wurde. An eben diesem ganz gesetzmäßigen Vorgang habe die slooenische Partei schon seit Jahren Anstoß genomm.'ii, und der bekannte Abgeorb-nete (Voö»jak) habe sich so weit verstiegen, daß er im Abgeordnetenhaus« den hiesigen Gerichtshof beschuldete, er verfahre bei der Aus-losung der Geschwornen incorre t. womit die an diesem Acte theilnehmenden Herren geradezu deS Betruges g-zeiht worden sind. Der Leiter deS Justizministeriums habe auf diese unerhörte Anschuldigung »ichtS ander« erwiedert, als daß er dieselbe zum Anlaß einer genauen Unter-suchung nehme» werde, was einer indirecten Gutheißung des von Vosnjak Vorgebrachten gleichkomme. Bon der Ueberzeugung ourchsrun-gen. daß die höchsten Functionäre des Cillier KreiSgerichteS einer incorrectcn Hank lung nicht fähig feien, habe Redner im Vereine mit seinen College» vom deutschen Club den Minister in-terpellirt. ES habe lange gewährt, bis diese Interpellation beantwortet wurde. Endlich sei dieS aber doch geschehen, und zwar in der letzten Sitzung der leytverflossenen Session, so daß es nicht mehr möglich gewesen, zur Ant-wort des Ministers Stellung zu nehmen. In-dem sich Redner dieS vorbehalte, wolle er schon jetzt die Jnterpellationsbeantwortung untersu-chen, denn wir haben aus ihr manches erfahren. was uns nicht gleichgiltig sein kann und unS zwingt, bezüglich rer Tragweite derselben Klarheit zu schaffen. künde, nicht minder Emser-Wasser, mit heißer Milch gemengt und Morgens uns Abends ge« schlürft, dann wiederum Mittags Rothwein mit Nieder-SelterS, was sogar dem Gesündesten ganz zuträglich sein soll. Am Einathmen von Eibischdämpsen und auch an der Unsitte, sich mit heißem Brust- und spanischem Kräuter-Thee die Magenwände zu verbrühen, wird mitunter auch noch festgehalten. Was thut eben der Sänger nicht Alles in seiner Schnupfeuver-zweiflung. Der Privatmann freilich kümmert sich we-mg um den gebotenen Gast und warte« geduldig zu. bis der lästige Kumpan von selber wieder geht — unleugar die allsicherste Kampf-Methode! Frau Gabi ist sogar entschiede» da-gegen, daß man den Schnupsen gewaltsam vertreibt. „Der muaß sei Zeit hab'en, denn er nimmt 'tlle bösen Krankyeiten mit", dozirt Frau Wabi der erstaunten Welt; höchstens schmiert Frau Wabi ihrem Jüugsten die Rase mit einer „Jnschlichkerzen" ein u id gibt ihm in der Schnupfen ooche ein Taschentuch zum Selbst-gebrauch. Nicht den Sängern und Sängerinnen ist übri« gens der Schnupfen in der Theaterwelt am unauge-nehmsten: »och weit widerlicher ist dieser stereotype VorstellungSstörer den Bühnenleitern, den Direk- Schnupfen! Nicht vom „schnupfen", sondern vom .Schnupfen" will ich plaudern; obwohl oft »anche Menschen behaupten, daß Leute, die it»upsen. selten den Schnupsen bekomme». Nun ch kann als probates Mittel für den Schnupfen da« Schnupfen nicht empfehlen, denn ich darf mcht schnupfen, meine Frau duldet eS nicht. Sa ich al'o dieses angeblich probate Mittel ucht probiren da»f, teißt es eben nach anderen ©äffen suchen, um diesen — öfter als die Lmnifrage in den ZeitungSspalten — wieder-lchtndeu Feind zu bekämpfen, und zwar nach d» neuesten KriegSkunde thunlichst schnell lmpsunfähig und schadlos zu machen. Nament-lich wer sür die Oeffentlichkeit zu wirken, zu i&ttch-« oder gar zu singen hat. kann vollend« diese lästige Frühjahrs- und Herbstplage nicht fo geduldig ertragen wie gewöhnliche Erden-fiader. So kommt eS also, daß uuier dem i>jhi>e»völkchen jeder Einzelne seine eigene, mist sehr aparten Mittelchen hat, welchen er gfgea diesen Erb- und Urfeind der Nasen und tchlköpfe, gegen Schnupfen und Katarrhe in'S Ibissen führt. Der Bassist nimmt seine obligaten Dampf-dadn, der Tenorist inhaliert, der Bariton gur- gelt, die Sopranistin heilt sich in der 27gravige» Wa.ine mit üliterignn Meersalz-Zusatz, während die Altistin dieser strapaziösen Methode einen kräftigen Eierpunsch vorzieht. DaS sind so nach der Natur gezeichnete Bilder im großen Stile, die aber trotz der Aehnlichkeit denn doch nicht immer zutreffen. Wer wollte auch die Heldinnen und Heloen der Bretterwelt nach Normen sichten! Es gibt ja stiinmgewaltige Tenore, die viel Bier, und seriöse Bassisten, die nur Wasser trinken, lyrische Tenore, die nur „Jwportirte" rauchen und nach unten schlecht disponirte Bassisten, welche Früh dampsbade». Mittags inhaliren, Nachmittags gurgeln und Abends noch „eierpunschen." Wie manche poetisch dustige Elsa läßt sich vor de!» Schlafengehen eine profane Biersuppe kochm, Lohengrin verspeist seine Häringe und trinkt sechs rohe E>er dazu, während die Lucia sich mit Loeflund'S Malz-Extract und Rheinischem Trauben-Brusthonig behilft. Nahezu Alle schwö-ren auf den Prießnitz-Umschlag, und ein paar meiner hübschen Kolleginnen schwärmen sogar für Vojsische Katarrh-Pillen; ich Haffe sie — nicht die Collegi -nen — die Pillen. Heißes Fett, das man aus ein Flanellluch träufelt und Nachts über auf die Brust legt, spielt auch eine große Rolle in der bretterweltlichen Heil- 2 Was bcn ersten Theil der Antwort deS Herr» Minister» anlange, so könne man mit deriell-e» zufrieden sei», denn cs sei anerkannt morde», daß die Functiouäre gesetzmäßig und ohne alle nationale Voreii penomnietibeit ibreS Amtes walten. Die Commission hegt mit Richt die Ansicht, daß in Cilli ein Geschworener beider Sprachen, der deutschen sowohl als auch der slovenifcheu. mächtig sei» müsse. — Aus dem zweiten Theile der Antwort deS Ministers leuchte es jedoch hervor, daß die Slaven damit nicht zufrieden seien, da sie eine Geschworenen« dank haben wollen, in welcher auch Slov neu aufgenommen werden dürfen, die kein Wort deutsch versieben, und der Minister habe in der That solche Weisungen erlassen. Würd« man dieser Tireciive nachkommen, so müßte unfehlbar eine Art Justizstillstand eintreten. Auf diesen aber scheine eS at gesehen zu sein, denn wenn erst einmal solche Zustände geschaffen sind, dann werde» die Slaven es als den einzig möglichen AuSweg hinstellen, daß das Slovenische zur alleinigen Gerichtssprache erhoben und da» Deutsche gänzlich verdrängt werde. Ein solche» Verlangen werde von gegnerischer Seit« unbe-dingt gestellt werden müssen, wenn »na» die jetzige Errungenschaft nicht wieder aufgeben wolle. In dieser Aussicht lasse sich aber die ganze Tragweite ver Jnterpellationsbeantwortung deS Minister» erkennen. Es bandle sich nicht bloS um die Befriedigung eines berechtigten Wunsches der Elvvenen. nicht um einen Akt ver Gerechtigkeit, sondern jene Antwort sei eine neue Etappe auf dem Wege zur Slavisirung Oesterreichs. Wenn man zurückblicke und da» Terrain überschaue, welches wir verloren haben, wenn wir uns um zwanzig, dreißig Jahre zurückoer-sey«", so müssen wir das G'ständnis ablegen, daß wir, obgleich daS nationale Bewußtsein, welches erst später erwacht und erstarkt ist, bei den Deutschen ein bedeutend größeres geworden, doch ein gute» Stück unseres Erbe» abgelegt haben. Wem wäre es vor zwanzig oder dreißig Jahren eingefallen, auch nur eine in flovenischir Sprache abgefaßte Klage einzubringen! Heute sei man bereit» auf dem Punkte angelangt, zu verlangen, daß die Richter de» VokeS au» den-jenigen Slovenen gewählt werden, welche kein Wort deutsch verstehen. So gehe e» Schritt um Schritt vorwärts zur vollständigen Slavisirung Oesterreich». Die vom Ausichusse des Deutschen Verein» zur Annahme empfohlene Resolution spreche e» klar au», daß der von der anderen Seit« g«gen das C Öfter Kreisgericht im Schilde geführte Streich mit dem Sinne des Gesetzes nicht in Einklang zu bringen sei. Wir erheben mit der Annahme der Resolution lauten Protest und rufen die Aufmerksamkeit unserer Stamme«-genossen wach. Wir zeigen, faß wir die Trag- roren und Intendanten. Ich selber kenne einen Chef, der nur wohlversehen mit Emser-Pastillen da» Podium betritt und seine Mitglieder auS schwarzlackirter Schachteldose schnupfen, d. h. schnipse.! läßt; ja der verstorbene General-Jn-tendant von Hülsen ist in seiner intendantlichen Borficht und liebevollen Rücksicht für die schnup-fenkranke Kunstwelt so weit gegangen, ein Re-zepl zu veröffentlichen, welche» gleich zwei Me-dkamente anführte, von denen je ein Tröpfchen mit dem andern vermengt, die Kraft besitzen sollte, die daran riechenden, schnupfenbehafteten Individuen zu heilen. Die Pietät für den älte-sten der Bühnenvorstände dürfte viele Schau-spieln bewogen haben, diesen nasonischen Dop-pelkümmel sich anzuschaffen. Ob er von Air-kung war? Glaub'» nicht, glaub'» nicht! In jüngster Zeit jedoch ist ein kleiner Apparat erfunden worden, welcher alle bisherigen Schnupfen-Präservativ» in den Schatten stellt. Es ist die» der im Deutschen Reich patentirte Nasal-Inspirator von Dr. Feldbausch in Straßburg i./E. Da« kleine Ding (e« kostet, glaubte ich, kaum zwei Mark), ist so originell und glücklich konstruirt, daß man damit ungenirt gehen, fahren, reiten, schlafen, ja sogar — wa» doch die Hauptsache für Fachgenoffen — proben und dem Souffleur nachreden kann. Wenn der „veutsche Wacht." weite der Jnterpellationsbeantwortung de«Herrn Ministers kennen und bringen gleichzeitig die Zuversicht zum Ausdruck, daß die Richter ein« etwaige Verordnung vor ihrer Durchführung in Bezug aus ihre Giltigkeit prüfen werde». Die Vereinsgenossen, welche den lichtvoll len Ausführungen des H>rrn Dr. Foregger mit gespanntester Aufmerksamkeit gefolgt waren und ihm während seiner Rede wiederholt ihre Zu-stimmung zu erkennen gegeben hatten, spendeten am Schlüsse derselben lauien Beifall. Der Vorsitzende ertheilte hierauf dem Herr» Dr. G l a n t s ch n i g g das Wort, welcher den Wunsch ausspricht, daß in der Resolution auch de» Abgeordneten ge-dacht werde, der unter dem Schutze der Immunität die beleidigenden Anschuldigungen gegen da« Kr?i»gericht vorgebracht und die betreffende Verordnung de» Minister« dadurch in erster Linie veranlaßt hat. Redner will, daß in die Resolution ein Passu« aufgenommen werde, i» welchem der Verein db Verachtung über die Denunciationen, deren sich jener Abgeordnete schuldig gemach», zum AuSvrnck bringt, und überläßt es den, Vorstande, diese» PaffuS zu foruiulire». Der Antrag de« Herrn Dr. Glantschnigg fand ungeteilte Zustimmung. j D r. Higer«perger. der zunächst zum Worte gelangt, erinnert daran, daß er, seit Geschwornengerichte existiren, bei der Auslosung der Geschwornen fast immer in-tervenirt habe, und daß er demnach wodl in der Lage fei, die falschen Anschuldigungen der Gegner zu beleuchien. Ma» habe gehört, daß sie behaupten, e» käme» Correcturen des Zu-salleS vor. DaS sei starker Tabak, und es ge» höre bedeutende Unversrorenheit dazu, so etwa« zu sagen. Will man diesen Borwurf gegen den Vorgang bei Zusammenstellung der JahreSlisten erheben, so bekunde die» große» Unverständnis Und waS die Auslosung anbelangt, so könne er nach eigener Wahrnehmung versichern, daß hiebei von einer Correctur des Zufalles nicht di« Rrd« sei» könne. Ein einzige» Mal sei eine solche vorge-kommen und damals seijsir gewiß nöthig gewes'n, denn der au» der Urne he vorgegangene Geschioo-renen war vierzehn Tage vor der Auslosung — au» dem Leben geschieden. In Bezug aus He Bildung der Geschworenenlisten möchte sich Redner nur noch die Frage erlauben, warum der Herr Minister e» nicht gestatten will, daß auch Solche iu die Liste aufgenommen werden, die nur deutsch können; warum gerate nur solche, die ausschleßlich slovenisch »erstehen? (Beifall) E» sei Thatsache, daß slovenische PlaidoyerS von den Angeklagten häufig unter-brachen werden, indem sie erklären, daß sie das von der Vertheidigung gebraucht« Slov«nisch nicht verstehen. Herr Dr. Higersperger schließt seine Aussührungen damit, daß er „als Vertreter der Advokatenkammer" constatirt. daß bei der Apparat beim Theater in der Weise sich einbürgert, wie ich dieß ebenso im Jntereffe meiner Kolleginnen und College», wie auch in oem de» bescheidenen Erfinders erhoffe und wünsche, dann werden die mehrstündigen Proben auf den zugi-gen Bühnen lange nicht mehr so gesihrlich sein, wie bisher, denn die AlteurS und Aktrice», welche ihre p. p. Nasen und NäSchen mit dem Inspirator stopfen, werden sieghaft allen Un-bilden zu trotzen vermögen. Wie der kleine Schelm aussieht? Einfach genug. Zwei Röhrchen aus Celluloid, die durch einen zierlichen Bogen miteinander verbunden find. In jedem dieser Röhrchen befindet sich ein winziges Löschpapier - Röllchen, und dieses wird mittels eine» beigegebenen Tropfenzählers mit einem Tröpfchen desjenigen MedtcamenteS (ich nehme Carbol) befeuchtet, welche» der je-weilige Hau»arzt dem Patienten vorschreibt. So gefüllt läßt man diese Miniatur-Batteri« iu den bedrohten Gesichtsvorsprung verschwinden, bis auf den niedlichen Bogen, der e« un« ermöglicht, das Geschütz au» den occupirten Nasen-löchern wieder zu entfernen. Wenn bei mir ein ungezogener Schnupfen im Anzüge ist dann nehme ich Abend» ein Stückchen gereinigte», amerikanische» Unschlitt (geruchlos), belege damit vollständig mein Riech- tS8fi Zusammenstellung derGeschworenenlisten k.merl i Jncorrectheiten vorgekommen sind »nd das? ^on einer Correctur des Zufalls absolut nicht ge-sprechen werde» könne. Dr. Foregger characterisirt noch einmal die Haltlosigkeit £>«c er-hobene» Beschuldigungen, betont, daß der Minister in seiner JnterpellationS-B.'antwoclung und u dem dort angedeutete» Erlaß an das Grajer Obergericht noch weiter gegangen sei als s It-ft die Pennten, und bespricht die eigenthümliche Tactik der Slooenen, welchjetzt, nachdem sie zur Einsicht gelangt sind, daß »ch vas Gesey doch nicht so leicht beugen lasse, verlangen, daß das Gesetz abgeändert werd«. Unter all-gemeiner Heiterkeit führt der Redner einen Fall an, wo «in tschechischer Anwalt deshalb Beschwerde erhoben hat, weil seine»! zum Tode verurtheilten Clienten das Todesurtheil nicht in tschechischer son-dernin deutscher Sprach« vorgelesen worden ist. Bezüglich der Slovenen, erwähnt er, daß ihre Bestrebungen offenbar dahin gerichtet seien, den Gerichtssaal zu einerSchulstude herabzuwürdigen, zu einer Schule, in welcher man daS A-B-C der slovenische» Sprache lehren möchte, und schließt mit der Mahnung, daß wir in dem un« aufgedrungenen Kampfe unseren Scharfblick und unsere Kraft üben sollen, auf daß wir die He-strebunge» der Gegner kennen lernen und dafür sorgen können, daß solche Zustände, wie sie jetzt herrschen, nicht mehr wiederkehren. Der Vorsitzende verla« hierauf noch einmal die Resolution und auch den Zusatz, den der Vorstand im Sinne deS Antrages DeS Herrn Dr. Glantchnigg inzwischen adgefafsr hatte. Dieser Zusatz lautet: „Der deusche Verein drückt seine Verach-tung aus über di« Denunciationen, deren sich der Abgeordnet« drr Landgemeinden deS Wahlbezirkes Cilli dem KreiSgerichtSpräsidium und den bei der Bildung der Geschworeninlisten Hitheiligten gegenüber schuldig gemacht hat." Bei der Abstimmung wurde die Resolution sammt diesem Zusatz« in i t Stimmeneinhelligkeit ange-n o m m e n. Hieraus entwickelte sich über einen Antrag de» Herrn N e g r i »ine kurze Debatte. Ter Antrag ging dahin, daß eine die Angelegenheit der Cillier Geschwornenliste betreffende Petition an den ReichSrath aufzulegen fei. Herr Fritz M a t h e s stimmte diesem Vorschlage im Prüf zipe zu, glaubte jedoch, daß nicht sowohl ei« Petitum denn vielmchr eine Verwahrung a^ Plitze wäre, wogegen Herr Dr. Foregger geltend machte, daß die Geschäftsordnung dei Abgeordnetenhauses für ähnliche Eingaben nur die Form der Petition kenne, wonach der An-trog de» Herrn Negri einstimmig angeno nmu und mit der Durchführung desselben der Vereint-vorstand betraut wurde. orga» innen und vorzüglich außen, so daß eil« dünne Fettkruste dasselbe bedeckt, fülle meine» Inspirator, führe ihn ein. wünsche mir ei« gute Nacht und schlafe — oder, wie meine Frau poetisch meint, schnarch« — damit süj und lieblich, als inspirirte» Engelein bi» zum hellen Morgen. So vertreibe ich diesen unser» grimmigen Feind! Den Ccliegen, die nicht dl«t für daS Verschnupftsein ihre Gage beziehe» wollen, empfehle ich somit wärmsten» diese KampseSweise. Auch allen Directoren. denen die Mitglieder die Schwindsucht an den Hat« argen, sei der Apparat empfohlen, denn Dr. Metffei plädirt in seinen Aufsatz (D. Med. Z. Nr 27—31, 1884) über die Lungenschwindsucht und deren Behandlung, beim ^Husten" ang» langt, gleichfalls für Feldbausch« Erfiaduq. Nun, ich will« nicht verschreien, aber -facta dernoostrant 1 — bi« zum heutigen Tip ist e« mir dadurch gelungen, heftige» Schnupf» von mir fern zu halten; eS wird also, hol» ich. Niemand Wunder nehmen, wenn ich Feld bausch täglich in mein Gebet schließe. Äch kann ich für den guten Mann offenbar nicht ihi» — freilich weniger auch nicht. Franz Josef Brakl. 1886 Herr Franz Zangger brachte sodann den Antrag ein, daß der deutsche Verein dem Präsidenten de» Obersten Gerichtshofes. Anton Ritter von Schmerling, für feine entschiedene Haltung in der Frag« der Prazak'schen Justiz-erlasse Dank und Äneikennung kundgebe und fand selbstverständlich einhellige Zustimmung. Zum Sch'uße ergriff Herr Dr. Necker-mann das Wort, um die Versammlung auf-zufordern, sich zum Zeichen deS Vertrauens, wel> ches sie den Abgeordneten Dr. Foregger entgegenbringt und als Zeichen des Dankes für die Mühe, welche er aufwendet, sobald <« gilt, die Interessen seiner Wähler zu vertreten, von den Sitzen zu erheben, welcher Aufforderung die Anwesenden Folge leisteten. Eorrespondenzen. Marburg. 4. December. (Orig. - Bericht) [Allerlei über nationale U n t h ä-tig keit.) Das hier a« 1. August d. I. veranstaltete Sommersest zu Gunsten des deut-schen SchulvereineS hatte seinerzeit die von einigen entschlossenen deutschen Frauen ausgegangene Anregung zur Gründung einer „Frauen-und Mädchen-OrtSgruppe Marburg" zur Folge. In der That fand diese Idee bei den hervor-ragenvsten deutschen Frauen sofort Anklang, so daß man ollen Ernstes die zur Gründung einer derartigen Ortsgruppe nöthigen Schritte unternahm und auch die diesbezügliche Be-willigung seitens der Centrale erhielt. Man sieht, daß die allwärtS mächtig erwachsene na-tionale Bewegung auch bei unseren deutsche» Frauen nicht ohne Einfluß geblieben ist. Sie halten jedoch, wenn sie glaubten, ihrem natio> nalen Fühlen in der oben erwähnten Ar« Aus-druck Leben zu können, die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn unerwartet wurden ihnen in ver Ausführung ihres Vorhabens unüder-windliche Schwierigkeiten, — horribile dictu — von unseren deutschen Männern bereitet, derart, daß die FrauenortSgruppe Marburg bis heute em bloßer Begriff geblieben ist. Worin der Widerstand der deutschen Männer gegen die Bildung einer FrauenortSgruppe seinen Grund Hot. ist uns zwar nicht bekannt, doch dürste er aus allzu große nationale Eifersucht seitens der Männer nicht zurückzuführen fein. Wir glauben, an diese unerquickliche Erscheinung nur die eine Bemerkung fügen zu müffen, daß. wenn man schon selber zur ernsthaften Bethätigung nationalen Fühlens und Denkens nicht »it erforderliche Willenskraft besitzt, man in dieser Beziehung wenigstens Anderen nichis in den Weg legen soll. AuS Alledem gebt übrigen» jui Genüge hervor, daß in unserer Stadt von Zeile der deutschen Frauen der nationalen Sache dei weitem mehr Lt.be und Verständniß ent-«egengebracht wird, als von den Männern, die i» dem gegenwärtigen Strei'e in den ersten Reihen stehen sollten. ES ist dieS ein Schau-spiel, welches zur Heiterkeit Anlaß gäbe, wäre dasselbe nicht so bitterernst.--Zum Schluß noch Eines. Allerorten geht man in deutschen Gemeindevertretungen daran, sich der bekannten Absolution deS Grazer Gemeinderathes bezüg-lich der Vergebung von Gemeindestellen aus-'chließlich an Deutsche anzuschließen, nur unsere Eemeinbeväter scheinen sich daS Sprüchwort: »Kommt Zeit, kommt Rath" zum Grundsatz« gemacht zu haben. ES ist gegenwärtig bei un-serem Stadtrathe di« Stelle eines CorueptSbeam-«n ausgeschrieben und man will wahrsch«in>ich »it Besetzung derselben durch einen Peivaken adwarten, dann aber — nun dann wird der »hshe Rath" zu einer großen That schreiten! St. Mareiu bei Erlachstei». am 5. December. sOng.. Bericht.) [Wie sich die Zeiten aii d er n.j Ja doS war eine böse Zeit, als er »och zur deutschen Partei hielt. Diese wußte fnilich seine vierundzwanzigprozentige Menschen-sreundlichkeit nicht im geringsten zu schätzen und falt sich von ihm ferne; höchstens daß „Täte Schwul", der sich übrigens fein stille verhielt — >» der WirthShauSgesellschaft geduldet wurde. Doch er war — wie immer — schlau, er ahnte die Dinge, die da kommen sollten. Er wußte, daß die windischen Politiker weniger wählerisch ..ptuUQt Ä»acht." seien und dann schon gar nicht, wenn es ein Wechselchen an Mann zu bringen gibt. Also windisch sein, in Pervakenwechselarbeiten, so muß eS gehen, dachte unser „T»to 8odmul". Gesagt, gethan. Und jetzt i Run jetzt ist dieser Herr die erste windischpolitische Größe, BezirksvertretungS-auSfchuß, G meinderath, Tfchitalnizamitglitd u. s. id., «r ist i«ich an windisch«n Ehren und an Geld. So ändern sich die Zeiten! Laibach, am 4. Dezember. (Orig.-Bericht. [Sehnsucht nach d«r russischen Knut e.j Trotzdem unsere Panslavisten bemüh sind, in patriotischer Verzückung die Auge» zu verdrehen, so qelingt es ihnen doch nicht, ihre Sehnsucht nach der russisch.» Knut« zu ver-bergen, und jeder ist ihnen in vorhinein ver-fehmt, der etwa ein? so'che S«h"sucht nicht hegt. Unsere Gioßrusfen geriethen über die letzten Vorkommnisse in Bulgarien förmlich in Wuth, und eS wundert uns, daß sie ihrem russischen Liebling. — der offenbar die Figur KantschukoffS aus de» Operette „Fatinitza" möglichst getreu zu copiren bestrebt war — keinen Ehrensäbel überreicht haben. Doch auch die Polen sind — nach dem „Sloventki narod" vom letzten Donner»-tag — so begriffsstutzig, daß sie von den Seg-»unaen der russischen Knute ebenfalls nichts wisse.! wollen. Für diese BegriffSftüyigkcit wer-den insbesondere die polnischen Führer verant-wortlich gemacht, bezüglich welcher der pol-nijchen Ration sogar daS Bedauern ausge-sprachen wird. Also auch unsere Polen, deren Brüd folgt nach ganz bestimmten Grundsätze«. Schlürft man den Wein mit uach der Erde geneigtem Kopf bloß in di« vorder« Mundabth«ilung «in. so fühlt man an der Spitz« den ganzen saue-ren, süßen oder zusammrnziehenden Geschmack. All« diese m t einander vereinigen Nuancen müffen dem Organ angenehm sein, und eS darf weder die Säure noch der Zucker, noch die zusammenziehende Eigenschaft vorwalte»; wirft man de» Kopf zurück, so gelangt der Wein in die Hintere Mundadtheilung, wo man ihn durch eine leichte Gurgelbewegung eine Zeitlang auf- 3 hält; hier erst läßt sich sein Gehalt an Alkohol, sei» Erdgeschmack, sein Salzgehalt, seine Bitter-feit, der Geschmack nach dem Faß oder nach dem Pfropfen wahrnehmen oder beurtheilen. Ist der Gefammtg.'schmack durch Abwesenheit eine« jeden unangenehmen Eindrucks dem Gaumen anae-nehm, so muß itidn zur Vollendung der Ge-schmickprobe den Wein keineswegs, wie es so häufig geschieht, von sich geben, denn sobald der Wein die Zunge und den Gauinen verläßt, so steigt sofort ein sehr ausgesprochener Geruch in di« Nasenkanäle unv bringt aus diese Weise eine neue und viel kräftigere Wirkung hervor, als das äußerliche Riechen durch Lnfteinziehung. Außerdem hinterläßt gerade die letzte Berühr rung des Weines auf der Zunge und im Gau-men den längsten und stärkste» Eindruck deS Geschmacks. sZ wanzig Millionen Schafe zu Grunde gegange n.j In Folge der Dürre des verwichenen Sommers haben die Schaf-Züchter im oberen Theile der argentinischen Re-publik 20 Millionen Schafe verloren, welcher 'Verlust einen G-ldwerth von fl. 50,000.000 re-präjcntirt. [© aS der Mensch braucht, muß er haben!] In einem Dresdener Blatte steht folgende Anzeige: „Ein armer Stunvent bittet edeldenkende Menschen um ein größeres Dar-lehen zur Anfch iffung eines VelocipedeS Behufs einer Entfettungskur. Adresse gefälligst sub A. V." (Die weiblichen T a u f n a m e n.) Lehrer: „Die weiblichen Taufnamen werden meistens auS denen des männlichen Geschlechts durch Anhängen d^r Silbe» ,.a" oder „ine" abgeleitet, z. B. Augusts von August, Wilhel» mine von Wilhelm, Karoline von Karl. Du, Meyer, woher leitet sich nun wohl der Name Katyarina?" — Meyer: „Voi, Katarrh." [D«r „höchste" B l ö d s i n n.J Das Patentamt ist diejenige Behörde, welche mit dem größten Blödsinn behelligt wird. Sein« Acten werden einmal eine Fundgrube für die Geschichte der fixen Jd«« bild n. So lautet ). B. «in Pateutgesuch auf Verbrennung von Leichen im oder am Himmel, indem di« L«ichen durch Luftballons gehoben und in den Lüften durch Elektricität v'rdrannt werden sollen." [Ja« Z ahn e n.J Louis« (sieben Jahre alt): Warum weint das Baby da, Mama ?" Mama: „Weil eS Zähne bekommt." Louis« (mit Augen, die vor Anerkennung uud Bewun-derung für ihre Mama 1 lichten, die anwesende Tante Adelgunde anblickend): „Siehst Tu wohl Tante Adelgunde. die Mama hat nicht eine Thräne vergossen, als der Zahnarzt ihr n:ulich ihre neuen Zähne gemacht." Locales und Arovinciates. Cilli, s. Te trag»« die Zustimmung und Anerkennung auS> gedruckt wird. Ich erlaube mir, sür diese mich ehrende Begrüßung hiemit verbindlichst zu danke», und bitte Euer Wohlgebore», sür die gütige Mittheilung meine» ergebene» Dank und die Versicherung vorzüglicher Hochachtung entgegenzunehmen. Schmerling" DaS Schreib,» wird selbstverständlich dem Archiv deS Stadiamte« einverlnbt w rven. [E i n s p r u ch s v e r h a n b l u n g.] Ueber die Einsprache, welche wir gegen die von der Staatsanwaltschast verfügte Beschlagnahme der Nr. 88 vom 4. November der „Deutschen Wacht" erhoben haben, wird nicht vor dein Kreisgerichte Cilli, sondern v^r dem Landes-gerichte Graz verhandelt werden. Laut einer Zuschrift deS KrnSg,richte» hat nämlich das OberlandeSgericht Graz „nach Anhörung des k. k. Oberstaatsanwalt,S. g'mäß § <54 St.-P.-O. aus Gründen der Zweckmäßigkeit die Berhand-lung und Entscheidung über jenen Einspruch dem kompetenten Kreisgerichie Cilli abzunehmen und dem k. k. Landes- als Preßgerichte Graz zuzu-weisen befunden." Um diese außergewöhnliche Versügung zu erklären, genügt es wohl, daran erinnern, daß der Artikel, wegen dessen be-sagte Nummer confiscirt worden war, die Angelegenheit der Geschwornenlisten beim Cillier Kreisgerichte behandelt. Die Delegirung er-folgte also, damit das KreiSgericht nicht sozusagen in eigener Sache Richter sein müsse, und wie wir hören, über Antrag deS Kreisgerichtes selbst. [Bestätigte B z i r kS-O b m ä » n e r.] Die Wahl des ObmanneS. Herrn Gustav S t i« g e r und deS Obmann-Stellvertreters Herrn Franz Z a n g g e r der Bezirksvertretung Cilli ist vom Kaiser bestätigt worden. Gleichzeitig haben die kaiserliche Bestätigung erhalten die Wahl deS Josef Mu s i, RealätenbesitzerS in Franz. zum Obmann und des Jakob B o h i n z, Dechant« in Fraßlau. zum Obmann-Siellver-treter der Bezirksvertretung Franz. de» Johann Ander luch, Realitätenb sitzers in St. Ma-rein, zum Obmann und des Franz S k a z o, Postmeister» und Realitätenbefitzers ebendaselbst, zum Obmann Stellvertreter der Bezirk«»,Nre> «ung St Martin ; endlich de» Anton Goricar. Postmeisters in Praßberg. zum Obmanne und des Josef L i p o l d. Grundbesitzers in Praßberg, zum Obmann-Stellvertreter der BezirkSvertre-tung Oöerburg. [Nieberlegung de» Landtags-m a n d a t e 5.] Herr Dr. Rechbauer hat fein LandtagSmandat zurückgelegt. [Zur Wahl in Jnnerkrain.j Der radicale StaatSannialt Ferjankik wurde, wie vorauszusehen war, gewählt. Er erhielt 79, Globocnik 71 Stimmen. Die geringe Differenz läßt voraussetze», laß die Clericalen in letzter Stunde mit größtem Eifer gearbeitet haben. Die „slovenisch- Delegation" wird durch diese Wahl um einen versetzbaren activen Beamten vermehrt. [Die steiermärkifcheSparcassoZ hat. wie au» dem letzten Sitzungsberichte des hiesigen GemeinderatheS ersichtlich, ein an sie gerichtetes Ansuchen um einen Beitrag zum »vnde „Asyl für verwahrloste Kinder" ab-schlägig beschieden. Wir sprechen dem Landes-Institute unser Bedauern darüber au», daß es nun schon daS zweitemal ein Ansuchen rundweg abschlägt, welches nicht nur im Interesse der Stadt, sondern auch der ganzen Umgebung ge-stellt wurde. Für unS hier „unten" haben die Herren der Steiermärktschen Sparkasse nur fro-stige Gefühle. [DieBeitragsleistung derBer-sicherungsgesellschaften zum stei-rischen LandeS-Feuerwehr-Fond.J Nach dem neuen Gesetze, welches die Ber-> sicherungSges-llschaften bekanntlich zu einem zwei« procentigen Beitrage sür den LandeSfeuerwehr-Fond verpflichtet, haben 19 VersicherungS-Cor-porationen auf Grund eigener Fatirung dem bezeichneten Fonde zusammen 11.632 fl. ab- .5«tsch- zv«4t." geführt. Der Landesausschuß hat diesen Betrag unter Vorbehalt genauerer Prüfung und Richtig-stellung angenommen und seiner Bestimm'ing zugeführt, zugleich aber auch allen Gesellschaften mitAuSnahme der wechselseitigen „Brandschaden"-und der „Bauern-Versich,rungsges,llsch ist" die letzten Rechi ungsabschlüsse abverlangl. Es er-schien nämlich auffallend, daß die „Wechsel-seitige Brandschade > - Bersicherungsgesillschaft" allein «ine Brutto-Emnahme von 386.256 fl. satirt hat. während alle anderen 18 Gesell-schasten zusammen nur bei 195.666 fl fatirten. so zwar, daß die erstgenannte Anstalt dem Feuerwebrfonde allein 7724 fl. 98 kr. zuführte, oll« anderen zusammen aber bloß 3967 fl. 96 kr. E» besteht bieSfall« nämlich zwischen dem LcndeS-auSschusse und den einzelnen Gesellschaften ein Unterschied in der Jn'erpretirung deS § 1 des betreffenden Ges'tze«. welcher von der Beitrag»' Pflicht aller im betreffenden Jahre erzielten Brutto-Prämieneinnahm'n spricht. Der Landesausschuß verlangt »inen Beitrag für alle jetzt eingezahlten Prämien, die Gesellschaften sind jedoch der Ansicht, nur für die in einem Jahre fälligen Beträge einen Beitrag leisten zu müssen. Letztere wandten sich an den Berwal-tungSgerichtShos, dessen Entscheidung demnächst erfolgen wird. [ConcertdeSMarburger M ä n-nergesangvereines.] Aus Marburg, 6. December wird uns geschrieben : Der hiesige Männergesang Berein beginnt sein 41. BereinS-jähr mit einem Concert«, welche» er Mo «tag den 13. d. M. im großen Casino-Saale ver-anstaltet. Die künstlerischen Erfolge der letzten Jahre, insbesondere daS in jedcr Beziehung außerordentlich gelungene F«stconcert anläßlich d.r 4vjührigen Jubelfeier, rechtfertigen nicht nur diese» Unternehme», sondern machen es auch erwünscht, und die aufrichtigen Freunde deut-schen MännergesangeS, deren e» in Marburg ja noch viel« gibt, werden das auf das Freudigste begrüße». Der Verein, welcher unter der bewährten Leitung des Chormeisters Herrn Rudolf Wagner steht, der auch als Compo-siteur weit über die Marken unseres Heimat-lande« bekannt ist — der Wiener Männergesang-Verein sang bei der Gründung? - Liedertafel dessen Chor „der Pfropfenzieher" mit großem Erfolge. — bringt acht Chöre, darunter sechs zum ersten Male. Unt?r Anderm gelangt zur 106jährigen Geburtstagsfeier C. M. von Weber» dessen Chor „Lützow's wilde Jagd" zum Vortrag und EngelSderg ist durch die reizend« Composition „Poeten auf der Alm" vertreten. — Di« neuen Nummern sind; „Des Liedes Verklärung", Chor mit Orschesterbeglei-tunz von Abt? „Suomis Sang" von F. v. Mair; „Saatengrün" von F. v. LiSzt; „Abschied hat der Tag genommen" von Rebler; „Hinterm Busch" von Mair und „Auf Flügeln de» Gesanges' Chor mit Klavierbegleitung von Mendelssohn. DaS Vereinsmitglied Herr Alois Waidacher singt zwei Lieder, darunter „Werner» Abschied" aus „Trompeter von Säkkingen" von Neßler. Außerdem wurde füe ein Paar Concert-Mufikpiecen und für die Orchesterbegleitung die vollständige Musikcapelle d-S Jnfanterie-Regi-mentes Baron Beck Nr. 47 gewonnen. DaS gewählte und reichhaltige Programm wird ge-wiß nicht verfehlen, einen zahlreichen Zuhörer-kreis im Concertsaal zu versammeln und den guten Ruf deS Vereines zu kräftigen. [Die Sparcaffe in Marburgs begeht demnächst die Feier ihres 25jährigen Bestehen«. [DerDeutscheVerein inKlagen-s u r ij hat in seiner am I. d. M. abgehaltenen Versammlung nach einer glänzenden Rede deS Herrn Dr. Luggin eine Resolution gegen den Prazak'schen Sprachenerlaß angenommen. [G a t t e« m o r d.j Unterm 3. d. M. wird un» au« Völkermarkt geschrieben: Am 28. v. M. wurde die Frau dc» Knechte« Bartlmä Bierbaumer Namens L u z i a Bier-b a u m e r an einem Steige des Lammdache«. Gemeinde Pustritz, todt aufgefunden. Da di? Leiche derselben Spuren gewaltsamer Tödtung zeigte, machte die Gemeindevorstehung dem Bezikrs-Gerichte Völkermarkt die Anzeige. Die 1888 Gerich«»commission erschien sofort und nach vorgenommener gerichtsärztl. Obduction in der Tadtenkammer in Pustritz, wohin d'e Leiche »ach ihrer Auffindung gebracht worden war. wurde, nachdem constatirt worden, da« Die Ermordete durch Erwürgen getövtel ivordea sein niiißle, zur Localaugensche»,aufnähme ge-schritten. DaS Resultat der durch die Gel'ir^s-Verhältniße sehr erschwert n Untersuchung lieg den Gatten der Luzia Bierbaumer als »er That dringend verdächtigt erscheinen, so daß sich der Untersuchungsrichter Adjunct Dr. Schiuitt veranlaßt sah. Bartelma Bierbaumer ver!»afikil und dem Bezirks Gerichte einliefern ,u lasse,. Beim ersten Verhör schon gestand der Verbrecher seine entsetzlsche Thai ein und gab al« Äoiiv derselben seine Liebe zu Theresia Kanze a», einer Magd in Pustritz, zu der er sich schon wied rholt geäußert haben soll, daß er sn» Weib umbringen werde. Theresia Kanze wurde gleichfalls verhaftet, jedoch wieder aus der Haft entlassen. [Selbstmord.] In Jllyrifch-Feistnz hat sich d 'r dort domiciltrende pensionirre Steuereinnehmer Rudolf Veith mittelst «iac# Doppelgewehre» erschossen. [Ein Meister st ü ck der S t e u e r - < behörde.] Wie man sich erinnern wird, bat , Professor Hyrtl in Wien aus Anlaß seine» 56jährigen Doctorjudiläums zu Gunsten acmn Mediciner eine große Stipend en-Stiftung i» Betra,e von 45.660 fl. errichte». Da» Finanzärar . hat nun dem Professor Hyrtl für die Errich« tung dieser humanen Stiftung, in..cm sie diese als einen Act von VermögenSüdertragung Se> zeichnet, eine Steuer von 3^66 fl. auferlegt, fogenannte Vermögens - UedertragungSgdühr. Wie man berichtet, soll Professor Hyril udn diele» Schritt des Finanzärars so aufgebracht gewesen sein, baß er die Stiftung rückgäigiz machen wollte. O » O [Ein Wüstling.] Ein 14lährigeS Tieaß- i Mädchen wurde dieser Tage auf dem Wegevo» Gouobitz nach Oplotnitz von dem HoljkneHt Jasef V o d e überfallen, in ein Gevüsch gezem und zu Boden geworfen. Dann goß der Man» den armen Mädchen den Inhalt einer Schnapt flashe in den Mund um hierauf ein unsittlichej Atentat zu versuchen. Da sich da« Mädchen je-doch immer noch zur Wehr setzte, schlug er ihn mit einem Steine so lange nach dem Kopse, bis daS Mädchen die Besinnung verlor. darauf wurde die Mißhandelte von ihrem DienÄ-geber an ''«selben Stelle aufgefunden. Sie war fürchterlich entstellt und von Blut über« strömt und hatte die ganze Nachtzeit im F«u» zugebracht. Der Holzer wurde eingeliefert. [Zu Tode mißhandelt.] Am 29. November kam 'S in der Nähe des Gasthauses de! Anton Schene in Stud^nz bei Hrastnik zivisch» den Bergarbeitern und Knechten J^kod Schochet Josef Kolinz, Jgnaz Boglei. AloiS Gregorq und Jakob Pettek zu einer Schlägerei, rooia Pettek mittelst einer Zaunplanke aus Eiche» holz zu Boden geschlagen und dann noch »ü Steinen und Messern derart mißhandelt, doj er am folgenden Tage starb. Di« Ueb'lthäur wurden deS Dienstes entlassen und verhaftet. [Ein Wütherich.] Jakob G o r i t fch« begnügte sich in einem Streite, der zwischen ih» und Johann Supan aus St. Martin ausgi-brochen war, nicht damit, seinen Gegner p Boden geworfen zu haben, sondern «r oexiftzu dem Daliegenden auch noch einige Messerjtich in die Brust, und als derselbe sich trotzdem er-heben wollte um zu fliehen, griff auch Maihis Schunter ein und führte gegen den Kop' M Verwundeten mit einem schweren HolzpiHtt einen Hieb, der vollkommen «»»gereicht daba mußte, da Supan sich nicht mehr regle. — 8» unglaubliche Rohheit, di« sich im allen dies» Exceffen bekundet. Herichtssaat. Cilli 5. December. [Frau du lost VermögenSüdertragung.] Der A Jahre alte Noiariatsbeamte Ivan Zilpa» 188n (i c, von dem die Teutschen, besonders die teutschen Beamten nicht viel Rühmliches zu iagin wissen, wurde, gleichzeitig m>« seiner Jahi« alten Gauin Maria Zupancit, Rea-litZtenbeftzrin in St. Marein, wegen deS Ver-kth.i S nach A I deS Gesetzes vom 25. Mai 1833, R.-G.-Bl. Nr. 78 angeklagt, weil er. um seinen Gläubiger Vincenz Cujes um eine om 18. November 1884 fällige Wechielforde-ru»g per 100 fl. zu verkürzen, die ihm ge-dörige Recliiätenhälfte sammt Fährnisse» im Echäywertt:« von 1079 fl. 93kr. mit Kauiverirag a» seine Ehegattin um KVV fl. verkaufte. Bei der wider die beiden am 4. V. durchgeführten Har.piversum lung wurde Ivan Zupancic des ««geführten Deliktes schuldig erkannt und zu 3 Ml.»a«in Arrest verurtleil», skstie Gattin hin--gkg.n freigesprochen. tzheater, Kunst. Literatur. Cillier Stadttheat«r. Die Dickiter von „Der D o r f l u m p" stehen, trotzdem sie ihre Bühnenwerke in fran-ösischer Sprache abfassen, unserem Anzengruber llui Vieles näher, als ihren Landsleuieu Sardou, d'Ennery Feuillet. Wenn wir nicht irre», ist ir k m a n » von elsäßischer, d. i. von deutscher Idkunst, und deutsches Wesen und deutsche Art treten denn auch in allen seinen Stücken un» verkenndar zuia?«. «Der Torflump" erinnert mit seiner kräftigen Handlung und mit den phantastischen Beigaben nachgerade an Ferdinand iaimund. denn es werden, ebenso wie im »Ver» chwender," Begriffe und Stimmungen versinn-icht und personistcirt. die man sonst etwa durch Monologe oder gar nur durch das Minnenspiel u wecken und zu veranschaulichen sucht. In tiefem sinne hat uns das Erckmann-Chatrian-sche Stück, welches am Samstag gegeben wurde, recht inieressirt. Es ist eine Bauerncomödie »fter Sorte, mit einfacher Fabel, trotzdem aber »oll wirksamer Wendungen. Die handelnden Personen sind scharf filhouettirt, die Charade« mit Consequenz durchgeführt. Auch die Dar-ßelliina deS Schauspieles war im Ganze,, be-sriedigend, wenngleich Herr Lii de als Bürger-meister Mathis Manches zu wünschen übrig ließ. Linde ist ja, wie wir eS erst unlängst gesagt haben, ein recht begabter Schauspieler. Er spricht gut, betont richtig, bringt die verschiedenen Astecte deutlich zur Anschauung und weiß maß-Malten; aber er ist doch immer genau der« selbe, ob er als Ouarchirn, als Meineidbauer oder als MathiS auf den Brettern steht; er bemüht sich nicht einmal, auch nur in der Maske ein anderer zu sein. Das ist ein M^nael, taut der Schauspieler muß vor Allem aus sich selber heraustreten können, wenn er in der Rolle tiaes Anderen aufgehen soll. Am Sonntag liest man „'S R u l l e r l" m Scene gehen. Wir wohnten der Borstellung kurz: Zeit bei, um das jüngste Mitglied der Gesellschaft kennen zu lernen, Herrn Teller, reicher aus München gekommen sein soll. Ei» »icht ungeschickler Darsteller, der die Sprache in der Gewalt hat, sich frei bewegt und die »orzusührende Gestalt mit festen, derben Strichen zeichnet. Wir wünschen, die umschwirrenden Ge-nichte, daß diesem einen Neu-Engagement an» den folgen sollen, würden sich recht bald be-»ehrheiten. Unser Publicum thut ja wirklich »>chl übermäßig spröde; die vollen Häuser, »tlche beispielsweise „Der Trompeter von Säk-fairen" oder „Faust und Margarethl" erzielt haben, sind Beweis genug. Aber man darf ihm mcht immer dieselbe Kost vorsetzen, und wenn >on „Geschäfte" machen will, muß man auch niiiren. Immer und immer nur Lustfpiele und spärlich besetzte Bauerncomödie» und Tag für Tag Donat und Linde aus dem Zettel, berührt pimlich und macht überdrüssig. Die Dinction rott5 sich entschließen müffen, Opfer zu bringen »nö daS Repertoir zu erweitern, wenn sie die »och vorhandenen Reste der Gunst des Publikums niAt vollends einbüßen will. Gestern fand eine Vorstellung deS Lust« spiele« „D r. Klau 6" von L'Aronge statt, "bet welche wir uur erwähnen möchten, daß „Deutsche Wacht." Tewele, zu dessen besten Rollen der unwirsch», dabei aber herzensgute Arzt zählt, energischer spricht als Herr Donat und auch mehr poltert. Die Weichheit, welche in den Scenen des Doc-tors mit Behrmann und später mit Emma wi.' der Glanz eines tbe Iweise verkrusteten Edel' sinne zutage tritt, wird dann umso überraschen-der und wirksamer. Herr Teller spielte den Lu-bovski dem Publicum zu Dank und erntete Beisall. Fräulein Arthur war ansprechend frisch. Frau Donat Vagegen zu geziert und Fräulein Vanini gar zu farblos. '„Deutsche Wochenschrift". Or-gan für die nationalen Interessen deS deujchen Volkes. Herausgeber: Dr. Jos. Eug. Russell; Verantwortlicher Redacteur Dr. Karl Neisser. Wien. I. Lövelstraße 14. Inhalt der Nr. 49 vom 5. December: Die österreichische Literatur. — DaS neue Sparta. — Erinnerungen an Land und Volk deS Böhmerwaldes. Von Karl P r ö 11. — Franz Schmeykal. — Feuilleton: Ein Kamps umS Dasein. Von JonaS LiS. — Vom Berliner Schauspielerhause und den Berliner Theatern im Allgemeinen Von Paul Lindenberg. Svrüche. Von Adolf P i ch l e r. — Aphorismen. Von Arthur Schnitzle r. — Literatur und Kunst: Von den k. k. Hoftheatern. Von Josef Schalk und Jos. Eng. Russell. — „Am eignen Herd." Von Armin. — Vom Jahrmarkt deS LebenS: Pariser Silhouetten. Von Wolfgang Selbst. — Kaus- und LandwirMchaMiches. jRationelle Haferfütterung der Pferdes Pferde welche keine guten Zähne mehr haben, können de» Hafer nicht gehörig zermalmen, andere fressen denselben oft 'o gierig, daß di« Halst« der Körner ganz in den Magen kommt und dann nicht verdaut wird, wie n an es leicht am Miste dieser Thiere erk nnen kann. Auf diese Weise geht ein Drittel deS HaferS garu verloren. Um diesem vorzu-beugen, muß man den Haser vor der Fütterung einweichen, wenigstens drei Stunoen lang; je kälter das Wasser, desto länger muß die Ein-weichung geschehen, das Korn schwillt dann an und wird leichter zerkaut und verdaut. sDaS Beschneiden des Wein-stockest im Frühjahre oder Herbste übt auf die Frucht, TraubeneiNwickelung un Reife einen bedeutenden Einfluß aus. Werden Weinreben im Frühjahre geschnitten, so tritt eine große Menge Saft aus, welcher dem Wachsthum verloren geht; schneidet man dagegen im Herbst, so tritt gar kein Saitverlust «in. Der erste aufsteigende Saft im Frühjahr bringt gleich dir Augen und Fruchtbildung zur Entwickelung, und man ist nun eine ziemlich große Zeit voraus; doch ist zu bemerken, daß iu« Herbst geschnitten« Reben mehr vom Frost zu leiden haben als solche, die im Frühjahr geschnitten wurden. Die Fruchtaugen schwellen beim Herbst-schnitt früher an, der Saft ist aus einen kleineren Raum concentrirt, die Zellen des Holzes alle dicht gefüllt, und ein Frost bringt deshalb den Saft bald ins Gefrieren und die Zellen zer-reißen. Der Herbstschnitt ist also d« mit beson-derem Vortheile anzuwenden, wo die G-'sahr der FrühjahrSsröste nicht zu fürchten ist. sM ittel g « gen d i e Schwabe n.] Um die Schwaben zu vertilgen, soll ein un-trüglicheS Mittel die ungereinigte Karbolsäure sein. Die Schlupfwinkel der Schwaben sind da-mit zu bespritzen, und infolge dessen verschwin» den die Schwaben auf Nimmerwiederkehr. jU m Glas an Metall zu k i t t« n,] kocht man 3 T. Terpentin mit 1 T. Aetzna» tron und 5 T. Wasser zu einer Art Seife ei» und vermischt dieselbe mit der Hälfte ihres Ge-wichteS mit gebranuten Gips, Zinkweiß. Blei-weiß oder geschlemmter Kreide. Dieser Kitt ist besonders zur Vebindung von Messing und Glas an Lampen brauchbar, da Petroleum die-seit Kitt nicht angreist. ^Zur Hebung deSHopsenexpor-teS.j Das Gremium der Hopsenhändler in Saaz empfiehlt in einer Resolution eine Her- o absehung be« Zolle« sür unseren Hopfen bei der Einfuhr nach Deutschland, weil der in Oesterreich gebaute Hopfen da« Bedürfniß deS Inlandes bedeutend übersteigt und sich der Anbau nur dann lohnt. wen>t die Möglichkeit gebot-n ist. den Überschuß nach Deutschland, dem fast alleinigen Absatzgebiete, auszuführen. Anderenfalls könnte der Preis im Jnlande der» art gedrückt werden, daß er die ProductionS-kosten nicht mehr deckt, woraus eine Einschrän-kung deS HopfenbaueS entstehen müßte. Die Zollberechnung soll mit Ausschluß der Emda-läge erfolgen, weil gegenwärtig der österre ch sche Händler, welcher den Hopfen in Mettalbüchsen versendet, gegenüber dem deutschen Händler, der Hopfen i» Leinwand verpackt, sich im Nach-theile befindet. Mom deutschen und österreichischen Alpenverein. Offener Brief an den Gastwirth im Äebirg. (Schluß.) Ja, Sauberkeit! das ist halt immer und immer wieder die Hauptfach! Wenn'S wo nur ein Mehlmus oder eine Milch gibt und ei» Schwarzbrod und eS wird sauber daher 'bracht, nachher schmeckt'S besser, wie der schönste Bra-teit aus der unsaubern Schüssel. Das kleinst' Zimmerl und das einfachst' Bett, wenn'S nur sauber ist. macht schon einem Jeden Lust da,u-bleiben. Wer hat sich nicht schon in der Senn-hütt über ein Weidling Milch gefreut, wen» sie in so euier schöne» weißen sauber» Holz-jchüssel herbeigebracht worden ist. Wenn einer Wirth ist un) schaut auf Sauberkeit oder die Frau Wirthin ist hinter den Dienstboten her wie der Duivcl, daß Alles 'nen rechten Schick hat, so ist daS das best' Capital, was er im Geschäft h«t. denn eS trägt ihm am meisten Zinsen und kost't am wenigsten. Wie oft bin ich schon dabei gewesen, daß wir gesagt haben: Aber da ist's nett und sauber. Da bleiben wir halten und rasten aus. Oder, daß es geheißen hat: die Schmierputik! machen wir, daß wir weiter kommen, gehen wir lieber noch ein paar Stund', im andern Dorf ist'S wenigstens sauber. Mancher weiß vielleicht gar »>«, daß gar so sehr aus Sauberkeit im Wirthshaus geschaut wird. Grad dem sag ich'S jetzt: Alles ist auf der Reis« zu ertrage», wenns noch so einfach wär', nur der Schmutz »it. Da begreift man-cher nii. warum Iti Wirthschaft kein Zug hat und alle Touristen zum Nachbar gehn. DaS größere Hau« hat er, di« fchon're Lag auch, ja gar einen bessern Wein und die Köchin wär auch iiit schlecht, aber schmutzig ist'S halt, schmutzig! Ja freund, so lang du mt aus Sauberkeit schaust, kommt Jeder nur einmal und dann nie wieder. Und wie sich da« herum» spricht. Da sitzen wir Touristen im Winter beieinand' und erzählen un« von unseren Reisen. Da heißt's bei dem und dem darf man n.t einkehren, da ist'S schmutzig. — Also wer gern a Freud' an seiner Sach' hab n möcht, wer Geld verdienen will und wem wa« dran gelegen ist. daß feine Wirthschaft in Schwung kommt, der laß sich's gesagt sein. Sauberkeit ist Alles, man könnt sagen 'S ganze Geheimniß. Also heißt's, putzen. Vom Wirthszimmer haben wir schon gered't. Das gehört ordentlich und alle Tage ausgefegt, und ausgewaschen, denn jeder, der kommt, trägt Koth von der Straß herein. Die Tisch gehören blank gescheuert und die Fenster müssen klar sein. Gläser zum Fliegen sangen, gehö-ren nit auf den Tisch, wo gegessen wird. Die können im Winkel stehen und fangen dort grad so viel Fliegen. Wenn's schön Wetter ist, ge» hören alle Fenster ausgesperrt, damit'S eine Zugluft giebt. Gläser und Flaschen, überhaupt das Geschirr, was auf den Tisch kommt, muß glänzen wie ein Sonnenstrahl. In dem Schlaf» zimmer sollt natürlich auch jeden Tag gekehrt und »aß ausgeputzt werden. Reisen die Leut ad, die drin gewohnt haben, so wär das Erst': Alle Fenster aufreißen. Betten auseinander legen, mit Seif de» Fußboden aufwafchen, dann sind' der Nächste wieder eine saubre Stube. Daß eS auch in der Kuch'l sauber fein muß 6 »Vevtsch« Wacht.' 1886 versteht sich von selbst. ES ist ja schad' um die GoiteSsiab. wenn»' «»> jchmieriaen Häfen gekocht und verdorb'N wird. Man schmccklS bald, ob um.'S sauber gekocht ist und '""hl'S der Sach gl.ich a». Und dann noch ein Platz'l im Haus aus daS viel ankommt. Aber halt Euch di« Nasen *u, so tonst wir davon reden. Ader ^ered't muß werde". Da meint einer, wenn er über dem Misthaufen am Haus einen Käfi,, hängt und macht ein Sitz hinein mit einem Loch, dann wär'« geschehen. Nix da. lieber Freund! Alle Tag drei, vier Mal mußt' nachschauen, ob die Lach im Stand ist. Der Abtritt ist der Maß' stad für'« ganze HauS. Ist :er sauber, kann man zehn gegen eins wetten, daS ganz HauS ist sauber. Sofort fiti)t man. daß Ordnung herrscht und daß die ÄiitliSleui »ach ihrer Sach schauen. Ist er aber unrein, dann gute Nach« Kundschaft. A»S einem Wirthdaus mit fo -ineui Stmttäfig lauft jeder weg, so schnell er kann und wiederkommen thut keiner wenn er nii muß. Zum Schluß reden wir noch von der Rech« »ung. Aha! jetzt koinmi's, werd't Ihr denke,«. Ein Hausen Anspruch machen und dann soll's hinternach nichts kosten. Gott bewahr' mich. So bin ich lang nicht uud die meiste» Touristen auch «icht. In der Regel sind Touristen nicht knauserig. Wenn man zufrieden war. jahlt man gern, was recht iit. Bon Nutzen muß der Mensch leben, also soll.'S auch Euren Nutzen haben. Nur «Ib erfordern soll keiner. ©et über' fordert, schad't sich selber. Die Wenigsten sagen waS, wenn die Rechnung unverhäitnißmäßig hoch ist. Sie zahlen halt und kommen nicht «vieder. Es macht Euch aber selber Freud', wenn die Gäst' ziun zweiten und dritten Mal kommen, denn dann merkt Ihr, daß man das erste Mal zufrieden war, d. h. daß Ihr',? recht gemacht habt. £0 jetzt wär ich fertig und nix sür ungut. Ich hab gemeint, wenn Euch ein Tou-rtst der ichon lang im Gebirg herum reist, einmal schreibt wie man'S gern haben möcht bei Euch, so wär das sür Euch und sür »ns gut. Das nächste Jahr komm ich dann und schau nach, ob mein Brief was genützi bot. Also b'hüt Gott derweil. E. W. Pfeiffer. MmM« Faille Fmcaise, Sarah, Satin lerveilltm Satin Lmor, Atlasse, Damaste, Ripse M Tassete 11.10 (er Meter bis fl. 8.8b (iu ca. 120 vergeb. QuaL) versendet in einxelnen Huben und Stöcken zollfrei ins Haus 'las Seidenfabrlk-Depot Q, Henneberg (k.u. k. Hoflieferant), Zürich. Muster um gehend. Briefe kosten 10 kr. Porto. ._ 14 2 Bettstellen, 1 Schreibtisch Rohrsessel sind zu verkaufen. An»k. in der Ex(>. 832 !! H. 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Der 3?0Tanfdjfa£| über die Einnahmen und Ausgabe» der Cillier Bezirksvertretnug im Jahre 1887 liegt von heute an durch 14 Tage in der Kanzlei der Bezirksvertretnng, Bihnhofgasse Nr. 162 zu Cilli, auf was mit dem Beisätze verlautbart wird, daß eo den Bezirksangehorigen freisteht, in denselben Einsicht zu nehmen und Erinnerungen vorzu-dringen. vom Senrks Änsschu^e Cilli, am 20. Novems,r 18Lt». Der Obmann: 827—I Kufttiv Stiqer m. p. In Emilio Ilanssenbüchrs autorisiern Lehr- n. Erziehungs-institut werden nicht nur wie bisher Sitlifllerinnen fflr liefert da« 5 Kilo-Fasal Reffen Nachnahme ohne weitere Spesen um 2 fl. 80 kr. H. Kuaparek in Pulnek, Mähren. Wichtig für Gicht Kranke, Rheuma- und Nervenleidende! Ordentlicher Dank. fmn «Mttictn Jnl. Herbabny, Wien. ®ucr L>°»tzrd»ren tnbfTi sich d»,S di« ffrfinMinn M J.'ru-WM d<> tut lftUt-nlTit r im-rCuS r.rtir.i: onnudit »° i-b srldtf I« iiiur, M< .»tun in £«»(tirtn: 3,- mJiit. r It. J moblltacntf «rnrwsli« bat sich tui m »orlitf-iit bewühn, itkö önbf ich e# meinen Besonnten »„»'» Warmsie Mf»blrn. 1.1. (Ubmot ihm. R. Birkenfeld. Crluchc mit von Ihrem »crihville» Renrortzli, ftörkerer P«tt ts-.cftr inci ,u«>».n f:t P-qn-utn-Hm,. »Utlllllfl ut allen •■»mit ttl Kflt Bit aa(nt»(brltit> ist VttrrllMlb «i'bnuol, lfi. März iw, '* Welt, .JbgrtbtTri. D»» «baltnie Situramlin hat rne Itbr gutt JBtrfun« «> 104»». Mit« «Mb j»n tVIoiiVn |kt SloAnobnw ;n lenb«. Oltttmt. 21. Juri i«g«. Peter Ortbofer. Z>»mer»citler. ükC Ä 1 Flaeoa „N'ruro- ———lyllo" (nriln onbnBltl; fl. 1. der «türkrrru Sorte irota rmtwllirt; gegen Sich,, «beuma «üb *ä»miin(iet; «. 1.20. »er V«» (11« I-s ftiocon« 80 kr. mehr für Packnng. BV Jede Fluch* trägt »I« Zeickea der Echtheit die Bebe» beicrdrarktr ... . . . . . d»b«rdl. pr«,ok«»lrte «eb»l»m»rke. »>ss weleb» Mir »» aektea bitte», üg Cfiilral*1>r*rii4un|i Apotheke jnr Barmleraileil" des Jol. Malm, Wien, VII. Kaitentrasae 90. 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