Leopold Egerische-" ^lbacherZeitllllg Frey tag den 2. Jänner, 1 8 0 1. Gunfch an alle geneigten Leser zum neuen Jahre 1301. Veglotet von der Freude Geht durch den N bcljlor Im rosenfarbnen kleide D^s neue Jahr hervol; Zur Rechten schwebt der Friede Jen Oelzweig in der Hand, — IXl ^rieg hinckt vor ihm müde sort vor der Welr verbannt. — » » » Das grosse Heer der Leide« Zicht mit dem Krieg davon, Und nun behaupten Frcudm Hienieden ihren Thron- 2>«r Wohlstand kebret w,e>cr Ins dentsche Vaterland > — l Vlun feilen muntre Liedes . «m Mi>em und ^onausiran>. Es strömet auf die triften Hie alte Fruchcharkeit — Und — in den Hellern Lüften Wallt Segen weil und breit; In Hütten und Palläfte« . Kehrt reine Freude ?iu; Und untcr allen FeHe» Wird schöne Eintracht seyn. » Mit herzlichen Vergnügen Sangt man auS jeder Flar Die Üllft in vollen Zügm; Und freut sich der Natur -^ Tie Aehrenftlder m'chen Den kan)mann hoch entzückt; Die Reb?nl5öcke lra 5en Vvn süsstr Lqst gcbückt. F>le Wiffcnsisiasten stehen Nll i wi^.d—Auf ki-nen Ruf eutsincke das kri geri ö e Schwcr< jeder Menschenhand! ^> Eintractt und ssricde wohne in den Busen der Grosse", un) in a!.^r Mensche/l Herzen! — Dann wer? Ocn uvsere Waffenbrüder — ge ^ Wmnckt mit^rie^ensreiscrn -> ml-derinihreHcimathtchrcn; der Vater den Sohn — dle Gattin den Gatten — die Vraut den Bräutigam wic-der findcn, nnd in langen Umarmungen die fürchterlichen Stunden dcr vorigen Schrc..amkeit der Hütten, und keine frevelnde Hand vergreife sich an Vor-vrch, ilen, an denen auch nur die 3u,he eines Mrnschcn hängt! — Diese unsere Blätter fü«e die Er-zahlnnq von edeln Handlungen — von Denckmalern irdischer Grösse! und si^ werden b?m menschenfrcund-llchen Leser noch immer willkommener, <,lg die vorigen, so thalen-t'rickcn ftyi,, ^_ Wirst du diese un-stre Erwartungen nicht täuschen! — nickt neue Schrecknisse der gebeugten Menschheit breitenl o dann fey dein Eintrttt yestgnet — gefeuert von dem Inbelrufe ^^ Millionen! Freudutthränkn werdrn deine Epnr bezeichnen ! — dann baue die Menschheit dir Tempeln, und ,n jewn Dann ratjst du erhaben und hehr unter deinen Brüdern hoch empor, und die Nachwelt wird in dir und dem'.beginnenden Jahrhunderte sich des Schattens freuen, den du uns gewährrestl — Ja, sein Eintritt weissagt eine glückliche Erfüllung des allgemeinen Wunsches nach Frieden: Der neue Waffenstillstand scheint ein sicherer Gewährsmann deS nachfolgendes Friedens zu seyn. — Belebt sind unsere Hofnungen — denn sie grünSen sich auf heilige Verhelssungen des besten Monarchen), und so wollen wir dann den neuen Begebenheiten muthvoll entgegen schretttenl Wien. Nachstehendes Beyspiel einer seltenen weiblichen Fruchtbarkeit verdient allerdings bcfannt gemacht zu den. Den 8. und 9. d. M. kam in dem zur Fürst Aloys Lichtensteini-scken Herrschaft Butschowiy gehörigen Dorfe Vohuslttw.y , Nosina ViktorininV Eheqanin eines Wag-nerS, im 41. Jahre ihres Alterss, und 22. ihrer Ehe, die schon vorher' l i Kinder gebohren hatte, von kleiner, schwackllcher Statur, mit 5 Kindern niedrr: das erste gebahe sie «m 8 gegen Abend/ nach ir Uhr am nehmlichen Tage das zweyte und dritte, den 9. um r Uhr das vierte, und um 5 Uhr das zle und leyte Kind. Die erstcrn '4 ka-nnn lebendig, das leyte aber todt, alle zusammen jcdock gut giftaltet, und emr halbe Elle lang zrr Welt. Drcy von ihnen waren Knabcn und zwey Madchen; drey wurden in der Pfarrkirche, und eines, weil ' eg sehr schwach sckien. in der dortigen Lokalkaplaney getauft. Iedock noch am 9. starbcn a»lch dtese mer lebendig zur Welt gebrachten Km-der > und die Mutter solgtc ihnen den 13. Abends, an welchem Tage ein, aller angewandttn Mittel ungeachtet, vnheiibarer Gedärmebrand ihrem Lc? > bea ein Ende machte. Kriegsbegebenheiten. Wie <3e. König!. Hoheit dcr Erzherzog Karl am 2z. dieß aus dcm Hauptquartier zu Amstetten anzeigten, hat dcr F. M. k. Klenau am 17. bey Feucht im Nürnbrrgischen Gebieth auf den Femo getroffen, denselben angegriffen, geworsen, und ihn durch den vier Stunden lanzen Wald bis Nürnberg verfolgt. Dort habe der Feind ansehn-anschn Verstärkungen erhalten , «ud da zu gleickierZeit der Vrrbm-dungcposten Altdorf, zwischen den beydcu F. M. l?. Glmsckön und Klenau, vom Feind angegriffen ward, so hat dcr ersagle F. M. i!. Klenau seine vorige zPosizioa bey Feucht wieder genommen, um vereint mit dem F. M. 3. Simschön, die weiteren zweckmäßigen Opera-zion?n zu verabreden und auszn-füörcn. Vey dieser Expcdizrn wurden vom Feind 6 Ossiznrs, und 6a Mann zu Kriegsgefang^ » gemacht. Aus Italien meldet der Kom-mandzrcnde General ^er Kav'Ueris GrafVrllrgarde, cr hab?, um de < verschiedenen Kundschaft - Na^-richte» üb r deS Feindes eigcn'li6s Ztcllung und Stärke zu brricktigl?, am 17. einc Refognoszirung vorgenommen, und sclbc hauptsächlich g-gen den lluken Flügel des Fnl>d«s gcricklet; wobcy dcss?n äusserste Vorposten zurück gcworftu, und nnh-rere dcrsclb n niedergehauen würd n; uns.rcr (ZeitS bestand der Verlust nur in einigen Blessirtcn. Von dem Gencralen <3ommari-va ist dem Generalen der Kavallerie Beltegarde d»e Meldung zu-gkkommen, ^daß dilrch eine kleine in das Tosfanische dclaschirte Kolonne, die feindlichen Vorposten ay dcr Gränze dieses LandeS übcrfallln, sodann Cordonna eingeschlossen, und gegen Kapitulazioll wcggcnom-mcn, auch die weitere Vorräckurg bis Arezzo fortgesetzt worden ist; b^y welcher Gelegenheit 20 Offiziers, und 154 Mann vom Feind zu Gefangenen gemacht wurden. Gin weiteres von dem Generalen s, Sommariva in das Toöfan;sche ay- l< ßesckucktrs Streif-ommando, bat bey Lojano u.Pietra maw einige ft ndlicke K.^lrrs m«t 6 Offiziers UNy z6 Mann gefangen genommen. ^Ausläniische Begebenheiten. ' Von der russis's,cn Gränze, -Ä den 30. November. Di«f im Littharen und in Vollhy-nien stehenden rutschen Truppen h^den insgesammt Befehle zn weit-lauftigcn H anloniruugen. erhalten. W an sagt, daß dltse Truppen uur dann erst »n Bewegung g^selzt werden sollten; wenn dte itzlgen Nego-tiaioncn, die Rußland in Verbindung mit Preussrn zu Paris vfttgen laßt, kemen Erfolg haben sollten, und das sie hchimmtsind, dcr Welt ^'N Frieden zu erobern, wenn er sich «ichs erhandeln laßt. Indessen find doch neue Truppen in Samo-gitien angffo^^^ ^ ^^^ in ^^„^ su'd schon ftr fesche Truppen aus b m Innern Rußlands Quartieren. Fuhrwerk bestellt worden. — Von Riga ist vor tur^»« ein Artillerie-tra'N von 5a Kanonen zu der bey VreSc zusammengezogene« russlscken Vlrmee abgegangen, zudess^ schleu-«lgcn Transport auf lrd^r Station 900 Pferde gestellt werden mußten. preussischen Gränze sollen wieder gefü lt werdm. Zu dielem Ende weed n alle von Grodno und Wilna beruu-terfommende Holzstöße angehalten 5 und mit M«aazingnt beladen, welches sie biS Gcorgenburg mitnehmc» müsien, woselbst solchrs theils noch nickt l gestört, oder das N^utralttatssystem ! dcs preußischen Hofes winkend gemacht werden. Der rußische Kaiser hingegen ist auf England noch immer sehr übel zu sprechen, welches aus der zuverläßigen Nachricht erhellet, daß in allen rußischen Häfen und Seestädten nicht nur ein Embargo auf die englischen Fahrzeuge, sondern auch alles Eigenthum der Engländer mit Sequester belegt wor-de». Ferner vernimmt man, daß alle auslaufentze rußische Schiffe mit Pässen versehen werden, worinnen an England erklärt wird, daß ,'?deDnrch-suchung der russischen Schiffe als eine Kriegserklärung angrschen seyt, stll. Italien. In Tosfana will der Gen. Pigna-telli bewegliche Kolonnen orga«isiren; «nH werden die 3os?anisSe pini- ^ ettruppen auf^tfordert dirß ;u thun Mehrere unruhige Pcr^rn und 5 Ha'wttr der Aretine - Ins^rrtttion sind verhaftet. Eben dieses O auch mit mehrern Nobel, von Florenz und Siena geschehen. Der3lZ«';ls.Insur-gent MarcheseAdorno lft ebcnsallS ergriffen wordm. In Turin ist der berüchtigte Ro-tondo, ?iner der ehtmalzgen Mör-dcr derPrinzcßin vonLamballc, ar- retjrt worden. Tie berühmte Improvisatriee (Poctm aus dem Stegreif) Corilla , Morelli, welche »777 zu Rom auf! d^m Kapitel den Lorbrrkranz erhielt, ! M m einem Alter von 72 Jahren . zu Florenz gestorben. ^,», >», , , « Frankreich. kuzian Vuonaparte beobachtetp fein Incognito b»s nach Bayoune, wo «m Kourier, d?r ihm von PariK aus war nachgeschickt worden ^ ihn nöthigte, daS Incognito fahr'« zu lassen. Er empfieng sogleich alle Eh-rnbezcugungc« «nd ^bey seimr Abreist wurden di^anonen grlöftch , An der.Svize der ln Virginien siatt g'habtcn Veg^rverschwörung standen 2 rasende Französische Ja-fohj iee. Ej« starker, anhaltender Neqen vercil^e die Aufführung Zan dem dazu bestimmten Tage. Man taltt'bcrettö »o derEmpörcrausges ! knüpft. Die beyden.'Franzosen 5»b entsprungen. Gemäß eines in dem Montt?ll5 vom 8 Dez enthaltenen Befehls d?r Consuln wrrdcn die in Französischer Kriegs ^ Gcfangensckaf befindlichen! 7000 Russen frcygelasseu, und dcA Rußiscken Genrrol Dprengporte« überliefert. Der erste Konsul h»t sie n,cht nur aNein neu mc>ntir?n, sondern ihnen auch alle militärische» Ehrenzeichen zurückgaben iaffcn. Großbritanniens ^ Ey ist durch offizielle Berichte aus Waterford in Irland bcsta igt worden, daß in dortiger NaHbar-, schaft und vm 3iM r«k, der Saa-men des AufruyrS abcrmal ausgegangen ist. Man hat wieder zun» KriegSrechte greifen müssen. E5 hat sick sogar d:e l)d?lafeit versammlet und einmüthig beschiWn, öffentlich bekannt zu machen, daß die bürgerliche Nuho aufgehört habe, ßappoqum ist am mehrer» Orten angesteckt wordm; ems Menge Gesangs«?,. die meistenKi unirtt Irlä'.dev siud^ suchten hurch; : eme KlvHko zu entzipringen > - oh:« die Wache erschoß einen auf dcr Stelle, und die andern würden'i« sichere Verwahrung gebracht. Kev Erschossene wurde, aufgehenkt. Die Dubliner Blätter sind Voll v»n den Abscheulichkeittn., welche die , RebeUen in der Grasschaft Lime- rick verübten. Stäupen und Hän-gcn sind dort ganz gewöhnliche TiNge. Nach der Londner Hofzeitung Vom >2. Dezember war zu Bu-ckinghamhouse den 8. Dezemb. eine geheime Rachsvcrsammlung gehal-t?n, welche durch die Nachricht von dem in den Rußischen Häfen auf Englische Gchtffe gelegten Embargo veranlaßt ward. Die Raths-vers^m nl,lng bestand a»,s d.m Her-zpg von Vortland, dem Gra- > sen Cbalam unv <3oktUer> H rrn f Put, Lord Grenville lt., und 5i? f Verathscklag-'ngen dauerten^Sonden. Es ward beschlossen, doß a »f -«lle in den Englischen Haftn he- j findliche» Rnßlschcn Schiff« ein Embargo gelegt werden solle, wozu die Ordre noch in derselb^ge« Ngcht Obgegansen ist. ,l Vereinigte Niederland. Die in allen H olländischen Blättern ve brci ete Nachricbt, daß die Peft oder das gelbe Fieber sich «uf dcr Insel Jersey oder zu Cette sollte geäussert hab^, kann bis jetzt nicht anders, als cin m?t> wenig Glauben verdienendes Gerücht angeschen werben; wenigstens weiß man von guter Hand, daß nach Vrieftn aus Jersey vom 6. Dez. damahls noch keine anstr-ckendo Krankheit dort herrschte. Nachtrag zum Laibachcr--Artl?cl. Die seit einiger Zeit verbreiteten Wiencrbriefe stimmen in der Hauptsache so übcrein, d?tz der Erzhe zog Karl am 27. Dez. in der Kaiserstaöt -mgetro?ftn sey, vorauf sich bald das Gerücht yon cinem gegr» 15 tagige Aufkündüng abgesclllosstnen Waffenstillstände verbreitet hab?, dessen Richtigkeit nun mcht mchr bezweifelt werden kann, und der, Färse v. ?ichlen?>ew sey am namlis-lichen Tage mit ausgebreiteten Vollmachten nach Lünvi?? abgegangen. Hie Pancki? des Waffenstillstands, so wie die AuMreuueicjen vou einer durch die Franzose« besezl werdende:? KonvenzionsliAe sind hinjugeachte Umstände ohue Gewißheit worüber die ossiziells Kundmachung erst er« wartet werden muß. Das einzige wahre ist: es ist Waffenstillstand! - und das ttme Jahr beginnt vorbedeutungsvoli unter herrlichen Ausspizien l D^cfe Zeil'unH wird wöchentlich zweymabl ausgegeben, als Dienstags «ndFren-tag«., S^ kostet für hie^M halbjihrls 2 ft, 15 lr. Auf de^ P