poStnina pIsLana v Zotovini. z»«,»g,pretle für das Inland ganzjährig K 36— halbjährig K " rür das Ausland ganzjährig l< 7s — halbjährig lL öS— ;ür Amerika ganzjährig l). 2 Sü 8«M>m (seidtU Erscheint am 1. und 15. eines jeden Monates. Bestellungen übernmunl die Nerwaktung der Hottlcheer Zeitung in Gottschee Nr. 121. Berichte und zu senden an die Hstiristkeltung der Kattlcheer Zeitung in Gotischer. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be¬ rechnet und von der Ver¬ waltung des Blattes übernommen. Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück- gesendel. Pvstsparkasfen-Konto Nr. 10.957. M. 21. Koöevje, am 1. Movemöer 1921. Jahrgang 111. (18). Sauern- oder Volkspartei ? Wir erhielten folgende Zuschrift: „Im Interesse der guten Sache wenden wir uns zur gef. Aufklärung an Sie. Bevor wir noch von der Gottscheer Bauernpartei vernommen haben, haben wir uns hier schon in der christlichsozialen Volkspartei nach dem Muster und Programm der slowenischen Volkspartei mit Ausnahme der Nationalität organisiert. Da erfahren wir sowohl aus der Gottscheer Zeitung wie auch aus dem Ge¬ nossenschafter, daß sich draußen in Gottschee eine Gottscheer Bauernpartei bildet. — Nun fragen wir, wie es sich damit verhält. Steht diese Partei entschieden auf christlichsozialer Grundlage? Wenn ja, dann sind wir einig in allen Punkten, außer dem Titel „Gottscheer Bauernpartei". Diese Benennung ist nicht glücklich gewählt. Denn will diese Partei alle Gottscheer vereinigen, und dafür sind wir unbedingt, dann muß schon in der Benennung zum Ausdrucke kommen, daß sie alle Stände umfaßt. Das würde unserer Meinung nach der Name „Gottscheer Volks« Partei" am besten ausdrücken, wie ähnlich die slowenische, kroatische, italienische Volkspartei besteht, die mit der deutsch-österreichischen Christlich- sozialen Partei und dem reichsdeutschen Zentrum verwandte Programme haben. Steht somit die Gottscheer Bauernpartei streng und ausdrücklich auf christlichsozialer Grundlage, so schließen wir uns an und bitten, nur den Namen in „Gottscheer Volkspartei" umzuändern. Ist jedoch diese neue Partei gegründet nach Art der liberalen slowenischen Selbständigen Bauern¬ partei, dann wollen wir mit ihr nichts zu tun haben, außer in nationalen Dingen, in denen wir jede Gottscheer Partei unterstützen wollen. Für die Christlichsoziale Volkspartei'in Pöllandl: I. Loöe, Pfarrer. Kemrich Kofferte, Gemeindevorsteher. Aerdinarrd Kroje, Gemeinderat. Vorstehender Zuschrift seien als vorläufige Antwort einige Bemer¬ kungen beigegeben. Die Pöllandler haben gezeigt, wie man's machen muß, um dem Gegner zuvorzukommen. Sie haben rechtzeitig agitiert und organi¬ siert. Das hätte auch von der Gottscheer Bauernpartei befolgt werden sollen und sicher ist es, daß in diesem Falle alle einig ihr beigetreten wären und die paar radikalen Gründungen abgelehnt hätten. Wir identifizieren uns nicht mit der „Bauernpartei", sind auch nicht ihr offizieller Sprechwart und doch glauben wir den Pöllandlern die Ver¬ sicherung geben zu können, daß die Gottscheer Bauernpartei der Religion gegenüber jederzeit einwandfrei dastehen will. Ihre leitenden Persönlich¬ keiten werden gut tun, hierüber einmal eine offene Erklärung abzugeben; die große Mehrheit wird es froh begrüßen. Wir wären ja auch die reinsten Narren, wollten wir in einer Zeit, wo des Jammers ohnehin soviel ist, uns an der religiösen Frage ängstlich vorbeidrücken und den Glauben der Väter als wertlos beiseite schieben. Was die Benennung anbelangt, wird es kaum besonderen Hinder¬ nissen begegnen, die Bauernpartei in Volkspartei umzutaufen, da tatsächlich der Name zutreffender ist. Wir sind ein zu kleines Häuflein, um mehrere beachtenswerte Parteien bilden zu können; soll uns etwas gelingen, müssen wir alle unter einen Hut kommen und uns da vertragen lernen. Die Pöllandler dürfen sich demnach ohne Bedenken der Gottscheer Bauern¬ partei anschließen. Der Gottscheer gehört zu den Gottscheern. Wir ver¬ schaffen uns durch solches Sammeln unserer eigenen Kräfte und durch eigene Organisation mehr Achtung bei Slowenen oder Serben, als wenn wir Mitläufer einer slowenischen oder der radikalen Sajovicparlei wären, in welcher man den Gottscheer doch nur zur Ofenbank hinweist, während die anderen sich zu Tische setzen. Schon die erste Nummer des „Radikal" zeigt zur Genüge, welch armselige Rolle den Gottscheern als Radikalen zugedacht ist. Diese selbständige Organisation der Gottscheer schließt aber nicht die Tatsache aus, daß ein Zusammenarbeiten mit slawischen Parteien auf manchen Gebieten ost nötig sein wird. Da kann man sich ab und zu auch mit Dr. Sajovic noch an einen Beratungs- und Arbeitstisch setzen, obgleich wir sein jetziges Werben entschieden ablehnen. Aus Stadt und Land. KoLevje. (Von der Post.) Postmeister 6. Klasse Herr Josef E i s e n z o pf 'wurde von Ljubljana nach Beckerek versetzt. — (Lebewohl.) Allen meinen lieben Freunden und Bekannten, von denen ich bei meiner Abreise nach Kärnten nicht persönlich Abschied nehmen konnte, rufe ich aus diesem Wege ein herzliches Lebewohl zu. Josef Kosar, Oberlehrer in Liesing. — (Die Assentierung) der Invaliden wird am 5. November im Stadtgcmeindeamte abgehalten werden. — (Dr. Sajovic und sein Blatt), genannt „Radikal", rühren in letzter Zeit die Werbetrommel für die serbischradikale'Partei auch unter den Gottscheern, ähnlich wie es im vergangenen Jahre die Kommunisten machten. Das Blaue vom Himmel hat uns in jenen Tagen der Inge¬ nieur GustinLic versprochen und heute erklärt Dr. Sajovic die Rettung für uns im Beitritte zur radikalen Partei. — (Für die Gocken) bei Corpus Christi haben die in New Jork ansässigen Geschwister Karl, Friedrich und Josefa Kö stirer je 1000 K gespendet, wofür die Kirchenvorstehung bestens dankt. — (Die Vieh- und Fuhrwerksaufnahme) hat nun auch hierzulande stattgefunden und ist ruhig verlaufen. Eine teilweise Anfor¬ derung von Fuhrwerken soll demnächst erfolgen, doch wird, wie schon ein¬ mal erwähnt, hiesür volle Entschädigung geleistet werden. _— (Die regenlose Zeit beendet.) Sonntag den 23. Oktober hat sich endlich der so.sehnlichst herbeigewünschte Regen eingestellt und bei allen ein „Gott sei Dank" hervorgerufen. Gab es ja fast sechs Mo¬ nate keinen ausgiebigen Niederschlag mehr und die Wassernol. war schon eine sehr drückende geworden. Ganze Reihen von Ochsen- und Pferde¬ gespannen umlagerten täglich die wenigen noch nicht versiegten Quellen im Ober- und Unterlande, so den Rosenbrunnen bei Mooswald, den Win- dischdorfer Ubrich und die Obrer Quellen. Einzelne Ortschaften mußten sogar zur Gurk und Kulpa um Wasser fahren. — (Waldbrändc) von größerem Umfange und längerer Dauer haben kurz vor dem Regen an mehreren Orten die Bevölkerung in Auf¬ regung gebracht und an den jungen Anpflanzungen beträchtlichen Schaden angerichtct. Tagelang brannte es am Tiefentaler Berg und es bedurfte angestrengter Arbeit der dortigen Gemeindeinsassen, nach vier Tagen des Feuers Herr zu werden. Brände brachen auch am Verdrenger Berg, in den Ossiinizer Waldungen und der Velika Gora bei Ribnica aus. — (Die Einrückung) der Rekruten wurde auf den 19. Novem- ber verschoben. — (Staatsanleihe.) Wie der südslawische Lloyd mitteilt, sind aus die Anleihe etwas über 300 Millionen Dinare gezeichnet worden Vertragmäßig werden die Banken diesen Betrag auf oOO Millionen er¬ gänzen. Slowenien soll 35 Millionen gezeichnet haben und auf unsere Banken entfallen dazu noch 30 Millionen. — (Abgeordneter äknlj.) Beim Ministerium des Innern ist genannter Abgeordneter dahin vorstellig geworden, daß die vielen den Gemeindeämtern im übertragenen Wirkungskreise aufgehalsten militärischen Seite 82. Gortscheer Zeitung — Nr. 21. Jahrgang III. Angelegenheiten wieder den politischen Behörden zugewiesen oder aber den Gemeindeämtern entsprechende Beträge zur Anstellung geschulter Sc» kretäre zur Verfügung gestellt werden. Das Ministerium hat auf diese Interpellation hin 600.000 X bewilligt, von denen 200.000 X an passive Gemeinden als Subventionen hinausgegeben, die restlichen aber zur Ver¬ anstaltung von Kursen für Gemeindebeamte Verwendung finden werden. In einer weiteren Interpellation hat Abg. äkulj verlangt, daß in den staatlichen Kurorten ärmere Bevölkcrunsschichten unentgeltlich oder gegen billigere Preise Aufnahme finden. Wie die Dinge heute stehen, können sich die wenigsten bei schwerer Arbeit siech Gewordenen den Be¬ such einer Bades erlauben. In solchen Fällen tut staatliche Hilfe not. Kann die Regierung alljährlich 10 Millionen für die Theater beisteuern, darf sie ihre Hilfe da nicht versagen, wo es gilt, unbemittelte Kranke zur Heilung zu verhelfen. Der Minister hat diesbezüglich auch für Slowenien weitgehendes Entgegenkommen zugesagt. — (Die Rückkehr des Königs) aus Paris ist heute noch un¬ bestimmt. Jedenfalls dürfte er im November heim kommen. Französische und amerikanische Blätter brachten letzthin die Meldung, der König wolle zu Gunsten seines Bruders Georg auf den Thron verzichten. Daß ein solcher Entschluß gefaßt worden wäre, ist unwahrscheinlich. — (Die Rückzahlung) des 20°/o Abzugs beginnt, soweit er 1000 X nicht übersteigt, am 1. November; für höhere Beträge wird eine 30°/v Staatsschuldverschreibung ausgestellt, die spätestens im Jahre 1935 bar eingelöst wird. — (Wiedereröffnung der gesetzgebend en Versammlung.) Am 20. Oktober wurde unser Parlament in Belgrad wieder eröffnet und Abg. Rybar zum Präsidenten gewählt. Die Kroaten sind auch diesmal nicht erschienen. — (Der ehemalige Kaiser Karl wieder in Ungarn.) Hat schon die Osterreise des Exkaisers große Aufregung gebracht, so wäre es diesmal bald zum Kriege gekommen. Die Magyaren ließen ihn am 21. Oktober in einem Luftschiffe ins Land kommen. In Ödenburg, wo er landete, huldigte das Militär und die übrige Bevölkerung ihm und feiner Gemahlin als Herrscher. Die Nachbarstaaten erklärten aber die Gegenwart Karls als Bedrohung des Friedens und »erlangten seine Ge¬ fangennahme und Internierung, die Tschechen sogar seine Auslieferung und lebenslängliche Verbannung. Die Magyaren gaben nach, nahmen König Karl gefangen und halten ihn derzeit noch gefangen. Die Gro߬ mächte werden ihm den künftigen Aufenthalt bestimmen. — (Die Zerteilung Oberschlesiens) ist trotz der für Deutsch¬ land günstigen Abstimmung vom Völkerbunde zu Gunsten der Polen vor- genommen worden, da diesen die ergiebigsten Kohlenreviere und alle Zink¬ gruben zugesprochen wurden. Das wehrlose Deutschland mag protestieren soviel es will, es bleibt beim Beschlüsse der mächtigen Sieger; denn der Große frißt den Kleinen und der Größte frißt den Großen, also löst in der Welt sich einfach die soziale Frage, hat Viktor v. Scheffel schon vor Jahren unsere Tage vorausgekennzeichnet. — (Österreich und das Burgenland.) Der unter dem Namen Burgenland bekannte Teil Westungarns hätte nach den Friedens- vertrügen in seiner Gänze Österreich zufallen sollen. Trotzdem ließen es die Friedenswächler geschehen, daß die Hauptstadt des Gebietes, Ödenburg und mehrere umliegende Gemeinden in der Gewalt der Magyaren ver¬ blieben. — (Die Reis aus fuhr frei.) Die italienische Regierung hat die Ausfuhr von Reis freigegeben. — (Die SchweizerBienenzucht) ist hochentwickelt und wird vom Lande in jeder Weise gefördert. Im heurigen Jahre fanden 31 Kurse zur Hebung dieses Wirtschaftszweiges statt und welche Früchte die staat¬ liche Förderung bringt, kann daraus entnommen werden, daß die Schweizer Imker Heuer über 5000 Königinnen verkauften, was ihnen 62.000 Frank, das sind 16 Millionen Kronen, einbrachte, abgesehen vom Ertrage an Wachs und Honig. — (Die Ehescheidungen in Amerika) nehmen in ganz er¬ schreckender Weise überhand. Voriges Jahr allein sind in den Vereinigten Staaten 132.753 Paare getrennt worden; in den letzten 20 Jahren 1,885.000 Paare - > 1,318.000 Kinder sind dadürch unglücklich geworden. — (Die Nue- -anderer nach Amerika), welche Pässe haben, die vor dem 20. August ausgestellt worden sind, müssen sich vor dem Ankauf oder der Behebung der Schiffahrtskarte beim Kommissariat für Sozialpolitik in Ljubljana melden, da sie ohne Bestätigung der Meldung an der Fortreise gehindert würden. — (Zur Behebung der Lebensmittelteuerung) gibt es, schreiot der „Domoljub", ein sicher wirkendes Mittel. Die Regierung verbi-re sofort jede Getreide- und Schweineausfuhr bis zum Frühjahr. Läßt dieses auf günstig/ weitere Erträge schließen, dann erst soll der alte Überschuß zur Au . . frei werden. Die nötigen Käufer werden leicht zu finden sein. — (Der 29. Oktober kein Staatsfeiertag mehr) da hinfort der 1. Dezember als Gründungstag des Reiches gefeiert wird. So läßt das Präsidium der Regierung in Ljubljana bekanntmachen. — (Die schwerfälligen Konferenzen.) Zwischen uns und Deutschösterreich sind Verhandlungen behufs Auflassung der beiderseitigen Sequester eingeleitet, aber abgebrochen worden, da Oesterreich auf dem Verlangen nach Gutmachung jedes durch Sequestration entstandenen Schadens besteht, wir aber diesem Verlangen nicht entsprechen wollen. Seit 29. Oktober tagt in Portorose die Konferenz der Nachfolgestaaten. Ob sie diesmal zu Ende geführt und die Völker der ehemaligen Monarchie einander näher bringen wird, ist schwer vorauszusagen. Oesterreich will bei dieser Gelegenheit den Antrag auf freien Handel und Verkehr in den Nachfolgestaaten stellen; Jugoslawien aber im Interesse des Schutzes der eigenen Industrie nur mit Beschränkungen dem Anträge beipflichten. Gleich schleppend dürften auch die Sitzungen der Reparatisnskommission werden, welche in Paris statlfinden sollen, um die Vorkriegsschulden Oesterreich Ungarns auf die Nachfolgestaaten aufzuteilen. — (Priester und Volk.) Im Neusatzer Deutschen Volksblatt lesen wir: Wie aus TemeSwar gemeldet wird, beging der Diözcsanbischof der CSanader Diözese Dr. Julius Glattfelder vorigen Sonntag den 25. Jahrestag seiner Priesterweihe. Zu Ehren des Jubilars wurden große Huldigüngsfeierlichkeiten abgehalten, an denen sich die katholische Bevölkerung des rumänischen Banates in großer Anzahl beteiligte. Der allgemein beliebte Kirchenfürst wurde von Vertretern aller Nationalitäten und Konfessionen beglückwünscht. Im Namen des deutsch-schwäbischen Volksrates begrüßte den gefeierten Oberhirten Abgeordneter Dr. Muth. Aus seiner markigen Ansprache wollen wir folgende Stellen, die auch uns wie aus der Seele gesprochen sind, wörtlich anführen: „Unser Volk beginnt heutzutage die zweite Phase seiner Geschichte. Die erste Phase war der große Schwabenzug aus dem Mutterlande und die Gründung und materielle Festigung seiner neuen Heimat. Mit welchen physischen Anstrengungen dies verbunden war, das brauche ich wohl nicht zu be¬ schreiben. Die zweite, jetzt begonnene Phase ist der zweite große Schwa¬ benzug. Der seelische Schwabenzug dorthin, von wo der erste ausgegangen ist, zum Muttervolke, zur großen deutschen Kulturgemeinschasr! Und als der erste Schwabenzug vollzogen wurde, da waren es die Priester unserer Voreltern, die alle Mühseligkeiten einer Völkerwanderung auf sich nehmend, treu und hingebungsvoll mit unseren Ahnen hereinkamen, mit ihnen Freud und Leid teilten, ihnen mit Trost, Rat und Tat beistanden. Heute ist es unser innigster Wunsch, daß bei dieser großen seelischen Wanderung, bei diesem seelischen Schwabenzuge, den wir mit unserem Volke zu machen i» Zuge sind, daß da die Priester unseres Volkes wieder wie in jener alten Zeit, mit Leib und Seele, mit Herz und Hand dem Volke in, voller seelischen Einigkeit mit ihm zur Seite stehen. Unser Volk ist tief durchdrungen von einer christlich-ethischen Weltanschauung. Es hält fest an dem Glauben seiner Väter. Nebst dem soll es und will es aber auch fest und treu bei den Sitten, an der Sprache und Kultur seiner Ahnen ausharren. Es muß also stets zwischen Glauben und Volkstum, zwischen Priester und Gläubigen ein inniges, harmonisches Bündnis sein, damit kein innerer Konflikt das Sonnenlicht des Seelenlebens unseres Volkes betrübe!" — (Neue Heimat) hat sich der gewesene Hohenegger Lehrer Joses Kosar gesucht, da wegen Nichtbeherrschung der slowenischen Sprache seine Tätigkeit daheim nicht mehr möglich war. Er hat jetzt eine Ober- lehrerstelle in Kärnten erhalten und ist dorthin bereits übersiedelt. — (Wer Wein einkellert,) hat dies sogleich der Finanzbehörde, behufs Bemesfung der Verzehrungssteuer — 140 Kronen vom Hektoliter, mitzuteilen. Die Unterlassung der Anzeige zieht 700 X Strafe pro Hekto¬ liter nach sich. Nebst dem muß die Verzehrungssteuer entrichtet werden und der Wein wird zu allerletzt beschlagnahmt. Das sind Maßnahmen, die nach Abänderung schreien. — (Gold- und Silber preise.) In Deutschösterreich zahlt man ein Gramm reinen Goldes mit 500 X, eine Silberkrone mit 65 Papier- krönen, ein 10 X Goldstück mit 1500 Papierkronen. Bei uns bestehe» hiefür keine festen Preise, weshalb sehr viel Gold- und Silbermünzen über die Grenze geschmuggelt werden, wie slowenische Blätter zu berichten wissen. — (Die Zahl derKriegsgefangenen,) die noch in Rußland sind, soll gegen 20.000 Mann ausmachen. Die Hälfte davon gedenke nicht mehr heimzukommen. Deutsche sind unter den Gefangenen nur mehr wenige; hauptsächlich seien es Polen, Ukrainer, Ungarn und Jugoslawen. Bisher seien 380.000 Gefangene aus Rußland heimgekehrt. Nm die Heimkehr der Gefangenen hat sich der bekannte Nordpolsahrer Nansen sehr verdient gemacht. — (Ein Liberaler als Anwalt des Priesterstandes.) Im „Slovenski Narod" ist letzthin Universitätsprofcssor Dr. Kusej ener¬ gisch dafür eingetreten, daß die Regierung der unwürdigen Behandlung Jahrgang III. Gottscheer Zeitung — Nr. 21. Seite 83. der katholischen Priester baldigst ein Ende mache und diesem Stande das zuyi Leben nötige Einkommen anweise. Jeder Straßeneinräumer und Knappe wird ja heute besser entlohnt als die seelsorgliche Tätigkeit des Priesters. — (Nur die Deutschen arbeiten ernstlich.) In der. Ver¬ einigten Staaten von Amerika interessiert man sich sehr lebhaft für die Zustände in Europa. Zu diesem Zwecke werden von der amerikanischen Regierung und dem Kongresse hervorragende Fachleute nach Europa ge¬ sandt, die die einzelnen Staaten gründlich studieren und über ihre Er¬ fahrungen Berichte erstatten. So hat z. B. William E. Borah, Mitglied des amerikanischen Senates, in der Augustnummer der Monatsschrift „La Folette Magazine" einen Artikel über die von Amerika ffür verschiedene Wohlfahrtszwecke nach Europa exportierten Summen veröffentlicht, wobei er folgendes ausführt: „Solange als die Massen in Europa glauben werden, daß Deutschland alle Kriegslasten zahlen und sich dabei wirt¬ schaftlich und finanziell rehabilitieren wird, und anderseits, daß die Ver¬ einigten Staaten ihre Forderung streichen und weiter Geld darleihen werden, sei es amtlich oder durch private Körperschaften, überdies weitere Millionen für die Ernährung dahin senden, werden die Nationen in Europa nicht arbeiten. Es hätte dies eine demoralisierende Wirkung auf sie." — Der aus Europa nach Amerika zurückgekehrte Sekretär des „Illinois Manu- facturer Association", Mr. John M. Klena stellte fest, daß „in ganz Europa nur die Deutschen ernstlich arbeiten, während die alliierten Na¬ tionen sich auf den Erfolg der Reparationen verlassen". — (Was schuldet Jugoslawien den Amerikanern?) 62 Millionen Dollar sind es. Das ist eine Kleinigkeit. Wann wir dies zahlen werden, wissen wir so wenig als das übrige Europa, welches ins¬ gesamt 20 Milliarden den Vereinigten Staaten schuldet. Papiergeld haben wir zwar viel, macht doch das im Umlauf befindliche 4349,109.710 Di¬ nare aus. Angesichts dieser Zahlen und beim Tiefstand unserer Krone, die am 11. Oktober auf der Züricher Börse bloß 2'15 Centim galt, kann einem wohl gruselig werden. — (Ein amerikanischer „Sklavenmarkt".) Ein merkwür¬ diges Schauspiel entfaltete sich kürzlich auf einem der großen Plätze in Boston, wo die Erwerbslosen einen „Sklavenmarkt" abhielten, um auf diese Weise die Aufmerksamkeit des Publikums auf ihr trauriges Schicksal zu lenken. Bevor der „Sklavenmarkt" eröffnet wurde, erklärte der Leiter der Veranstaltung, daß eine Anzahl kräftiger Männer im besten Alter sich für eine Woche oder länger an jedem Beliebigen verkaufen wollten, wenn sie für ihre Arbeit Unterkunft und Nahrung erhielten. Dann traten nach¬ einander einzelne stattliche Männer auf ein Podium und wurden nun zum „Verkauf" angeboten wie in den Tagen vor dem Bürgerkrieg, da die Sklavenmärkte etwas alltägliches waren. Der Ausrufer beschrieb ihre ver¬ schiedenen Eigenschaften, pries ihre Körperstärke an und zeigte auf ihre Muskeln. Da bei dem ersten „Markt" nur zwei von 40 Männern, auf diese Weise Beschäftigung erhielten, so wurde die Veranstaltung in den folgenden Tagen fortgesetzt. — (Spende des Papstes) für die Hungernden in Rußland. Der Papst hat die gemischte Kommission des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Liga der Roten Kreuz-Vereinigungen in Kennt¬ nis gesetzt, daß er eine Million Lire zugunsten der Opfer der Hungersnot in Rußland zur Verfügung stelle. Die Hälfte dieser Summe werde zur Verfügung Nansens und die andere zur Verfügung der Internationalen Union für die Hilfeleistung für die Kinder Rußlands unter der Leitung Nansens gehalten. Stara cerkev. (G I o ck e n sp e n d e.) Durch die Frauen Leni Kump aus Mitterdorf 2 und P. Siegmund wurden unter Landsleuten in Brooklyn und New Jork für unsere Pfarrkirche als Glockenspcnde 8084 X aufge¬ bracht und der Betrag ist von Frau Siegmund übermittelt worden. Eine Spenderliste ist nicht eingelangt. Herzlichsten Dank den Sammlern uud Spendern. — (Gemeindewahl.) Da nur eine Kandidatenliste vorgelegt wurde, gelten ohneweiteres ihre Kandidaten als gewählt und am 4. Nov. findet die Wahl des Gemeindevorstehers statt. Ohne dem bisherigen amts¬ führenden Gerenten Povse irgendwie nahe treten zu wollen — wir an¬ erkennen im Gegenteil voll seine Unparteilichkeit und seine Bereitwilligkeit im Ausschüsse auch weiterhin tätig sein zu wollen —, halten wir es doch für eine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß der Gemeindevorsteher wie bisher ein Deutscher bleibt. Die Wünsche und Beschwerden der deutschen Be¬ völkerung — es sind ihrer gar nicht wenige — hat in erster Linie der Gemeindevorsteher zu vertreten und zu verfechten und darum muß er über¬ all, wo es billigerweise verlangt werden kann, ein Deutscher sein. Einen Nichtdeutschen würde cs höheren Orts wohl oft verübelt und ihm die Stellung erschwert werden, wollte er in nationalen Dingen mit den deutschen Kollegen vereint arbeiten. Wir bemerken noch, daß unter sechzehn Aus¬ schuß- und Ersatzmännern je drei Slowenen sind und diese Vereinbarung ohne lauge Verhandlungen getroffen wurde. — (Trauung.) In der Pfarrkirche am Graben in Graz wurde am 25. Oktober Herr Dr. Franz Perz aus Koflern 22 mit Fräulein Elisabeth Königcr getraut. Viel Glück zur gemeinsamen Lebensweise! Avtom. (E inen neuen S e e l e n h irtcn) hat am 25. Oktober die Ebentaler Pfarre in der Person des hochw. Herrn Pfarrers Franz Xaver Pavsiö aus Turjak erhalten. — Von welcher Freude wir alle erfüllt waren, davon gibt der festliche Empfang, den wir unserem neuen Seelsorger bereiteten, lresflich Zeugnis. Um 4 Uhr nachmittags versammelte sich die Schuljugend und sehr viele Psarrinsassen am Ende des Dorfes bei „Hanschesch Linden". Bald darauf erdröhnte der erste Pöllerschuß zum Zeichen, daß der willkommene, sehnsüchtig Erwartete schon gesichtet wird. Langsam fuhr der Wagen dem Dorfe zu. Freudige Er¬ regung in der Menge. Der Wagen hielt. Die Männer entblößten die Häupter und Gemeindegercnt Herr Hans Lobe begrüßte den Priester im Namen der Gemeinde. Daraus trug die Schülerin Sophie Maußer ein schlichtes Willkommengcdichtlein vor. Schließlich ergriff Herr Lehrer Fritz Hegler das Wort und betonte die Wichtigkeit einer religiösen Jugend¬ erziehung und dankte dem Herrn Pfarrer im Namen der Schulkinder und deren Eltern für den Entschluß, sich in Polom eine neue Heimat gründen zu wollen. Am Dorfende und inmitten des Dorfes halte die „Platte", so heißen hier nämlich die Dorfburschen, je zwei Fichtenbäumchen aufgestellt. Mädchen bekränzten dieselben, wie auch die Kirch- und Pfarr¬ hofstüre. Der Herr Pfarrer schritt dann unter Vorantragung der Kreuz¬ fähnchen an der Spitze des Festzuges in die Kirche, betete die laureta- nische Litanei und erteilte seinen neuen Pfarrkindern den priesterlichen Segen. Möge es unserem neuen Herrn Pfarrer recht gut in Polom ge¬ fallen und möge er sich in unserer stillen Dorfeinsamkeit recht glücklich kine grössere Partie fiolrkodle angekommen u. wird billigst abgegeben. Landesproduktenhandlung Bor. Sbil, Kočevje. 5. fissker, vom. ÄSsi- W ? Uscevje, Usuprplatr §4 I W Seite 84. Goltscheer Zeitung — Nr. 21. Jahrgang III. fühlen, möge sein Wirken van Erfolg gekrönt werden, ihm zur Freude und uns zum Nutzen. — (Den Herrn Kaplan Alois Krisch,) der unsere Pfarre durch ein halbes Jahr zur vollen Zufriedenheit verwaltete und mehr tat, als ihm seine Pflicht als Administrator vorschrieb, begleiten in Dank¬ barkeit unsere Wünsche, er möge auf seiner weiteren Priesterlaufbahn stets Freude und Glück ernten. Holemca. (Trauung.) Am 25. Oktober fand hier die Trauung des Georg Stampfl Nr. 51 mit der Witwe Katharina Högler Nr. 4 statt. Erwähnt sei, was über das Haus Nr. 51 in Gotenica die Pfarrchronik berichtet: „In dem genannten Hause befanden sich bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhuudertes noch einige Donnerbüchsen, welche man seinerzeit auf der Taborbefestigung (Ringmauer um die Kirche) als Berteidigungsmiltel gegen die auf leichten Pferden heranschwärmenden Türken (Osmanen) benützte. Eine der diesbezüglichen Taborbüchscn befand sich noch bis in die jüngste Zeit im Besitze des Pfarrmesners Jakob Sumperer und trug die Jahreszahl 1566. Mehrere dieser Tabor-Donnsr- büchsen wurden jedoch abgeschnitten und zu Pöllern verarbeitet. Andere hingegen wurden leider heimlich gestohlen und an Lubraner-Schmiede verkauft." — (Schneefall.) Der heurige Schneefall im Monate Oktober hat viele Ähnlichkeit mit jenem des Jahres 1906, worüber die Pfarrchronik schreibt: „Am 23. Oktober 1906 Schneefall durch vier Tage; am 26. Oktober war hier eine gewaltige Masse, 110 m hoch, es wurde dadurch nicht unbedeutender Schaden in Obstgärten angerichtet." Der soeben ge¬ fallene Schnee ist zwar nur einen halben Meter hoch, hat aber trotzdem ebenfalls bedeutenden Schaden in den Obstgärten verursacht. Nrookkw. (Die Heimatsliebe des Österreicher Männer K. U. V.) bekundet folgendes seitens des Vereines an unser Blatt gelangtes, vom 18. September datiertes Schreiben: „Unser Verein stellt das Ersuche«, die Gottscheer Zeitung wolle ihren Leserkreis in Kenntnis setzen, daß der Österreicher Männer K. U. V. über ansehnliche Summen verfügt, welche zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen im Gottscheer Lande Verwender werden. Personen, die eine Unterstützung zu erhalten wünschen, müssen darum bittlich beim Verein 196 Wilson Ave, Brooklyn einkommen und im Gesuche nähere Angaben über ihre Verhältnisse machen und das Gesuch mit dem Siegel und der Bestätigung ihres Gemeindeamtes versehen lasse*. Personen, die ohne Besitz und wegen Krankheit oder hohen Alters nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu erwerben, dann Witwen mit kleinen, unversorgten Kindern, Familien, deren Ernährer im Kriege ge¬ fallen oder sonst irgendwie zu Schaden gekommen ist, finden besondere Berücksichtigung. Bis jetzt hat der Verein 'schon über 25.000 Kronen an Personen aus den verschiedenen Gemeinden Gottschees bewilligt. Einzel¬ personen wurden mit 500 bis 1000 li bedacht, Familien 1000 bis 2000 K, je nach ihrer Notlage. Es überrascht uns, daß verhältnismäßig noch wenige unsere Hilfe in Anspruch genommen haben, wo doch das Elend in Gottschee zur Zeit groß sein muß. Die Leute sind entweder noch i« Unkenntnis über unser Hilfswerk oder aber haben sie nicht den Mut, dem Vereine mit einem Bittgesuche zu kommen; vielleicht hält manche auch die Meinung zurück, daß sie ja so nichts bekommen. Dem gegenüber betonen wir, daß wir jedes Gesuch gewissenhaft prüfen und jedem Unterstützungs¬ bedürftigen zu helfen trachten. Die Ortsbehörden sollen Arme auf unseren Verein deshalb aufmerksam machen und in der Gottscheer Zeitung diese« unseren Aufruf veröffentlichen." Alois Fink, Sekretär des U.-Vereines. Gerne gaben wir vorangeführter Zuschrift Raum, da sie einen neuen Beweis wahrer Heimatsliebe und werktätiger Nächstenliebe unserer Lands¬ leute in Brooklyn und New Uork beinhaltet. Etwaige Bittgesuche sollen an den Österreicher Männer K. U. V. 196 Wilson Ave, Broo¬ klyn, N. A. gerichtet werden. Wenn Sie 8llt ii. dillis eillksaköll wollen, dann bitte, bemühen Sie sich freundlichst in mein Geschäft. Sie .finden bei mir: Herren- u. 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